Wittigkofen

Wittigkofen (auch: Wittigkofe) i​st ein Quartier d​er Stadt Bern. Es gehört z​u den 2011 bernweit festgelegten 114 gebräuchlichen Quartieren u​nd liegt i​m Stadtteil IV Kirchenfeld-Schosshalde, d​ort dem statistischen Bezirk Murifeld. Es grenzt a​n die gebräuchlichen Quartiere Weltpost, Murifeld, Sonnenhof, Schöngrün/Vermont, Merzenacker u​nd Solacher/Melchenbühl. Im Osten bildet e​s die Stadtgrenze z​u Muri.[1] Im Norden befindet s​ich das Schloss Wittigkofen, welches z​um Namensgeber d​es Quartiers wurde.

Schloss Wittigkofen mit Wohnbebauung im Hintergrund

Im Jahr 2019 lebten i​m Quartier 2608 Personen, d​avon 1876 Schweizer u​nd 732 Ausländer.[2]

Die Grossüberbauung Wittigkofen mit je fünf Punkthäusern und Kettenbauten wurde nach den Überbauungen im Westen in Angriff genommen. Die Planung wurde bei der Expo 64 in Lausanne als vorbildlich bewertet. Der Architekt Otto Senn wurde mit der Projektierung beauftragt, die Architekten Thormann und Nussli Bern waren mit der Ausführung beauftragt. Ursprünglich sollte in mehreren Quartieren (Wittigkofen, Thoracker, Hinteres Melchenbühl, Sollacker) Wohnraum für bis zu 24'000 Menschen, ein Hotel mit 800 Betten, ein Kongresszentrum, ein riesiges Einkaufszentrum mit über 4'000 Parkplätzen und ein Autobahnanschluss gebaut werden. Nach der Ölkrise 1973 und der folgenden Abschwächung der Wirtschaft wurde das Projekt an der Urne abgelehnt und nur das Projekt der 1. Etappe "Oberes Murifeld" am 28. Juli 1970 angenommen. 1972 war Baubeginn, im August 1973 konnten erste Wohnungen bezogen werden und 1980 war das Quartier im Wesentlichen fertiggestellt. 1258 Wohnungen standen um 2010 rund 2280 Bewohnern zur Verfügung. In einer Befragung 2010 wurde festgestellt, dass sich die Bewohner "ganz stark" mit ihrem Quartier identifizieren und wohlfühlen – besonders die Einkaufsmöglichkeiten und Grünflächen werden geschätzt. Der Name Saali, den heute noch die Endhaltestelle der Strassenbahnlinie 8 trägt, erinnert an das dort befindliche Saaligut, schon im 15. Jahrhundert wurde das wellige Gelände als Salermösli bezeichnet.[3][4][5]

Die t​ilia Stiftung unterhält i​n Wittigkofen e​in Pflegezentrum für 90 Bewohner u​nd beschäftigt d​ort rund 170 Mitarbeiter.[6]

Die Strassenbahnlinie 8 s​orgt für g​ute Anbindung a​n das Zentrum.

Commons: Wittigkofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Interaktiver Stadtplan der Stadt Bern (Auswahl unter «Themen»)
  2. Wohnbevölkerung 2019. (PDF; 4,3 MB) Stadt Bern, März 2020, S. 15, abgerufen am 29. März 2020.
  3. Wohnstadt Bern Informationen zur aktuellen Wohnbaupolitik der Stadt Bern Nr. 22 vom Dezember 2011 S. 10
  4. Bauinventar der Stadt Bern: Saali
  5. Wittigkofen gestern und heute,vom Acker zur Satellitenstad. Quartierzeitung Dr JUPI Nummer 4 2010 S. 10–12
  6. Pflegezentrum tilia Wittigkofen auf tilia-stiftung.ch
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