Franziska Teuscher
Franziska Teuscher (* 7. März 1958 in Bern; heimatberechtigt in Bern, Erlenbach im Simmental und Trub) ist eine Schweizer Politikerin (Grüne). Sie gehört seit dem 1. Januar 2013 der Berner Stadtregierung an und steht der Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) vor.
Biografie
Franziska Teuscher studierte Biologie an der Universität Bern und Umweltnaturwissenschaften an der Universität Zürich. Sie arbeitete als Biologin in lokalen und regionalen Orts- und Landschaftsplanungen. Es folgte die wissenschaftliche Mitarbeit beim Aufbau des Bundesinventars der Auengebiete von nationaler Bedeutung. Danach arbeitete sie für das private Planungsbüro naturaqua als Expertin im Bereich des Auenschutzes. 1989 war sie Gründungsmitglied des Vereins Fach-Frauen-Umwelt (FFU),[1] ein Netzwerk und eine Interessenvertretung für Frauen im Natur- und Umweltbereich.
Der Beginn der politischen Arbeit geht auf die Studienzeit zurück. Franziska Teuscher war Mitglied des Vorstandes der Studierendenschaft der Universität Bern. Ab 1989 engagierte sie sich erst im Berner Stadtrat (Legislative) und von 1990 bis 1995 im Grossen Rat des Kantons Bern (Legislative). Bei den nationalen Wahlen 1995 wurde sie als erste Vertreterin des Grünen Bündnis' in den Nationalrat gewählt. Dort vertrat sie bis im März 2013 grüne Anliegen auf nationaler Ebene. Zuletzt war sie Mitglied der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) und gehörte der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK) an. Ebenso war sie ab 2012 Mitglied der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats sowie der Geschäftsprüfungsdelegation von National- und Ständerat. Sie engagierte sich in der Umwelt-, Energie- und Verkehrspolitik sowie für soziale, gewerkschaftliche und feministische Themen.
In der Legislatur 2003–2007 reichte sie mit 119 am meisten Vorstösse aller Ratsmitglieder ein.[2]
Im Jahr 2006 übernahm Franziska Teuscher das kantonale Präsidium des Grünen Bündnis'. Nach der Gründung der Grünen Kanton Bern 2007 (Zusammengehen von Grünem Bündnis und Grüner Freier Liste GFL) wurde sie zusammen mit Johanna Wälti-Schlegel (GFL) Co-Präsidentin der Grünen Kanton Bern. Dieses Amt übte sie bis 2008 aus. Zusammen mit Aline Trede war Franziska Teuscher von April 2008 bis April 2012 Vizepräsidentin der Schweizer Grünen.[3]
Franziska Teuscher war die erste Frau an der Spitze des Verkehrs-Club der Schweiz (VCS): Dem linksgrünen Verband stand sie 2003 bis 2013 als Zentralpräsidentin vor. Ihre Nachfolgerin wurde SP-Nationalrätin Evi Allemann.[4]
Im März 2012 wurde Franziska Teuscher von ihrer Partei als Kandidatin für die Berner Stadtregierung nominiert[5] und am 25. November 2012 in das fünfköpfige Gremium (Gemeinderat) gewählt.[6] Daraufhin trat sie aus dem Nationalrat zurück und Aline Trede übernahm im März 2013 ihren Nationalratssitz.
Seit 2013 steht Franziska Teuscher der Direktion für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern vor. Nach erfolgreicher Wiederwahl 2016 bewarb sie sich 2020 erneut für das Amt und wurde am 29. November 2020 mit dem besten Resultat aller Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten für ihre dritte Amtszeit gewählt.
Sie ist Mitglied des Patronatskomitees von Aqua Viva.[7]
Franziska Teuscher wohnt in Bern, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Weblinks
Einzelnachweise
- Fach-Frauen-Umwelt (FFU)
- Vorstossstatistik 2003–2007. S. 19 des PDF auf parlament.ch
- Grüne mit zwei Frauen an der Spitze (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive) Medienmitteilung vom 21. April 2012
- Evi Allemann ist neue VCS-Präsidentin. In: Der Bund vom 20. April 2013
- Dossier Der Bund, abgerufen am 22. April 2012.
- Resultate der Gemeinderatswahlen vom 25. November 2012. In: www.bern.ch. Abgerufen am 30. Januar 2014.
- Netzwerk. In: aquaviva.ch. Abgerufen am 4. Juni 2021.