Wohlen bei Bern
Wohlen bei Bern ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des gleichnamigen Kantons in der Schweiz.
Wohlen bei Bern | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Bern-Mittelland |
BFS-Nr.: | 0360 |
Postleitzahl: | 3033 Wohlen bei Bern 3032 Hinterkappelen 3044 Innerberg 3034 Murzelen 3049 Säriswil 3043 Uettligen |
Koordinaten: | 593784 / 202353 |
Höhe: | 545 m ü. M. Hauptstrasse/Ecke Kirchgasse |
Höhenbereich: | 461–820 m ü. M.[1] |
Fläche: | 36,32 km²[2] |
Einwohner: | 9240 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 254 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 12,2 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Bänz Müller (SPplus) |
Website: | www.wohlen-be.ch |
Südansicht von Wohlensee und der Ortschaft Wohlen | |
Lage der Gemeinde | |
Wohlen ist heute eine Vorstadt- oder Agglomerationsgemeinde von Bern mit den Orten Hinterkappelen, Wohlen, Illiswil, Murzelen, Innerberg, Uettligen, Möriswil und Säriswil. Dazu kommen verschiedene Weiler wie Oberdettigen, Hofen und Wölflisried.
Geographie
Die südliche Gemeindegrenze wird vom Wohlensee gebildet, einem Stausee der BKW Energie für die Aare. Die Nachbargemeinden im Norden beginnend im Uhrzeigersinn sind Meikirch, Kirchlindach, Bern, Frauenkappelen, Mühleberg, Radelfingen und Seedorf BE.
Geschichte
Die erste Nennung des Namens gab es im Jahr 1185, in einer Papstbulle. Im Jahre 1275 wurde der Ort in der Lautung Wolun erwähnt. Wohlen gehörte bis 1410 zu Savoyen und wurde zuletzt von den Grafen von Oltigen regiert, die in der Burg Oltigen in Radelfingen residierten. Als 1410 der letzte Inhaber von Oltigen in einem Volksaufstand erschlagen wurde und der drohende Krieg zwischen Savoyen und Bern beigelegt werden konnte, gelangte die Herrschaft Oltigen mitsamt Wohlen durch einen Liquidationsvertrag und gegen 5000 Gulden an die Stadt Bern.[5]
Die Arco Schule Säriswil besteht seit 2005.
Bevölkerung
Jahr | 1850 | 1880 | 1900 | 1930 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 | 2011 | 2013 |
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Einwohner | 3172 | 3277 | 3225 | 2789 | 2916 | 2985 | 4190 | 7666 | 9003 | 8952 | 9004 | 8897 | 9008 |
Bürgergeschlechter
Alte Bürgergeschlechter, die in Wohlen vor 1800 eingebürgert wurden, sind Bucher, Frey, Geiser, Gosteli, Hausammann, Hügli, Hänni, Krieg, Lauper, Liniger, Lobsiger, Münger, Nobs, Remund, Sahli, Salvisberg, Schneider, Schori, Schreyer, Schürch, Schütz, Staub, Stämpfli, Thierwächter, Thomet, Tschannen, Walther, Wieland, Ziehli, Zimmermann und Zingg.[6]
Politik
Der Gemeinderat von Wohlen besteht aus sieben Mitgliedern. Die parteipolitische Zusammensetzung für die Legislaturperiode 2022–2025 ist folgendermassen: SP 2, SVP 2, GLP 1, GPS 1, FDP 1.[7][8]
Die Wähleranteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahlen 2019 betrugen: SVP 23,1 %, SP 21,7 %, GPS 16,1 %, glp 11,4 %, FDP 11,2 %, BDP 7,9 %, EVP 2,1 %, CVP 2,0 %.[9]
Sport
Der 1973 gegründete SC Wohlensee ist der einzige Fussballverein in der Gemeinde Wohlen. Der Heimplatz, der Sportplatz Ey, befindet sich direkt am Wohlensee unterhalb der Überbauung Kappelenring in Hinterkappelen.
Das 1988 gegründete Unihockey-Team TV Wohlen, eine Untersektion des TV Wohlen, ist der grösste Unihockeyclub der Gemeinde.
Seit 1997 fördert der Ruderclub Wohlensee das Rudern als Breitensport. Im Juni 2016 wurde in Hinterkappelen das neue Bootshaus mit direktem Zugang zum Wohlensee eingeweiht.
Der VC Uettligen ist mit mehreren Damenteams, mehreren Juniorenteams und einem Mixedteam der Volleyballclub der Gemeinde.
Natur
Die Gemeinde verfügt auf ihrem 36 Quadratkilometer grossen Gebiet über eine vielfältige Natur mit verschiedenen Landschaftskammern vom Wohlensee bis hinauf zum Frienisberg. Der Wohlensee ist ein Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Das Schutzgebiet umfasst den oberen Teil des Wohlensees, von der Halenbrücke bis zur Wohleibrücke. Es ist ein wichtiger Rastplatz für Watvögel, Schwimm- und Tauchenten. Ausserdem bietet es einen geeigneten Überwinterungsort für gewisse Wasservögel und zeichnet sich durch eine überdurchschnittlich hohe Artenzahl aus.
Sehenswürdigkeiten
- Die reformierte Pfarrkirche in Wohlen stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde in spätgotischer Zeit erweitert.[10]
Persönlichkeiten
- Peter J. Betts (1941–2019), Schriftsteller
- Bänz Friedli (* 1965), Autor, Kolumnist und Kabarettist
- Thomas Gerber (* 1967), Grossrat (Grüne)
- Fabian Cancellara (* 1981), Radrennfahrer
- Martina Kocher (* 1985), Rennrodlerin
- Leonardo Bertone (* 1994), Fussballspieler
Bilder
- Wohlensee bei Hinterkappelen mit der Überbauung Kappelenring
- Wohlensee bei Hinterkappelen mit der Siedlung Hintere Aumatt
Literatur
- Thomas Brodbeck, Andrea Schüpbach: Wohlen bei Bern im 19. und 20. Jahrhundert. Eine Gemeinde zwischen Stadt und Land. Bern 2006, ISBN 3-033-00945-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Otto Arn: Oltigen. Ein Stück Seeländer Geschichte. Biel 1962.
- Familiennamenbuch der Schweiz, http://www.hls-dhs-dss.ch/famn/index.php
- GLP holt in Wohlen Sitz auf Kosten der Mitte. Nau, 28. November 2021, abgerufen am 29. November 2021.
- Protokoll Gemeinderatswahl. Gemeinde Wohlen, 28. November 2021, abgerufen am 29. November 2021.
- Kanton Bern: Wahlplattform. Abgerufen am 2. August 2020.
- Christoph Waber, Hans Gugger: Die Pfarrkirche von Wohlen bei Bern. (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 568). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1995, ISBN 3-85782-568-5.