Marzili (Berner Quartier)
Das Marziliquartier, meist kurz Marzili genannt, liegt im Süden der Stadt Bern unterhalb des Stadtkerns an der Aare. Es ist ein Quartier der Stadt Bern und gehört zu den 2011 bernweit festgelegten 114 gebräuchlichen Quartieren. Es liegt im Stadtteil III Mattenhof-Weissenbühl, dort dem statistischen Bezirk Sandrain.[1]
Im Jahr 2020 werden 1445 Einwohner angegeben, davon 1081 Schweizer und 364 Ausländer.[2]
Der Name des Quartiers wird urkundlich erstmals 1328 als Marsili und 1383 als Marzihli erwähnt. Einer verbreiteten Legende gemäss leitet er sich von der Stadt Marseille (mittelalterlich: Marsica) her; aus Marseille vertriebene Hugenotten hätten den Namen mitgebracht. Wahrscheinlicher beruht der Name auf dem Personennamen Marsilius; Besitz einer Person dieses Namens in Bern ist urkundlich belegt. Im 19. Jahrhundert wurde der Name umgedeutet zu Aarziele, weil die Aare unmittelbar am Quartier vorbeifliesst. Dieser Name findet sich heute noch im Namen einer Häuserzeile.
Die Bernerinnen und Berner meinen meist das im Marzili gelegene Marzilibad, ein beliebtes Freibad an der Aare, wenn sie vom Marzili sprechen.
Die Marzilibahn und die Treppe vom Marzili zur Kleinen Schanze verbinden das Quartier mit dem Stadtzentrum.
Im Marzili befinden sich viele Treffpunkte für Kultur, wie die Dampfzentrale, der Gaskessel und früher auch der Fachbereich Theater der Hochschule der Künste Bern. Der Bildungssektor ist mit dem Departement Wirtschaft der Berner Fachhochschule (BFH-W) prominent vertreten.
Literatur
- Peter Gygax: Marzili. Berner Welt am Aareufer, Münsingen 1991.
- B. Mühlethaler: Marzili–Dalmazi–Leist 1877–1977, Bern 1977.
Weblinks
- Zur Quartierentwicklung (Memento vom 10. Oktober 2011 im Internet Archive)
- Website des Quartiervereins Marzili
- aaremarzili online: Die Plattform rund um die Aare und das Marzili
- Marzili-Dalmazi.ch: Die Plattform der Quartiere Marzili und Dalmazi
Einzelnachweise
- Interaktiver Stadtplan der Stadt Bern (Auswahl unter «Themen»)
- Die Wohnbevölkerung der Stadt Bern 2020. (PDF, 4,3 MB) Stadt Bern, März 2021, S. 14, abgerufen am 7. November 2021.