Wohlensee
Der Wohlensee ist ein Stausee an der Aare, der im Schweizer Kanton Bern nordwestlich der Stadt Bern zwischen Herrenschwanden in der Gemeinde Kirchlindach und Mühleberg liegt.
Wohlensee | |||||||||||
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Koordinaten | 588266 / 201960 | ||||||||||
Daten zum Bauwerk | |||||||||||
Sperrentyp: | Gewichtsstaumauer | ||||||||||
Bauzeit: | 1917–1920 | ||||||||||
Höhe des Absperrbauwerks: | 29 m | ||||||||||
Höhe über Gewässersohle: | 20 m | ||||||||||
Bauwerksvolumen: | 50 000 m³ | ||||||||||
Kronenlänge: | 250 m | ||||||||||
Kraftwerksleistung: | 45 MW | ||||||||||
Betreiber: | BKW Energie | ||||||||||
Daten zum Stausee | |||||||||||
Höhenlage (bei Stauziel) | 481 m | ||||||||||
Wasseroberfläche | 3,25 km² | ||||||||||
Stauseelänge | 12,1 km | ||||||||||
Stauseebreite | 0,7 km maximal | ||||||||||
Speicherraum | 9 Mio. m³ | ||||||||||
Gesamtstauraum: | 25 Mio. m³ | ||||||||||
Einzugsgebiet | 2 969 km² | ||||||||||
Bemessungshochwasser: | 975 m³/s | ||||||||||
Geographie
Weil der Wohlensee in einer von der Aare in den Molasseuntergrund eingegrabenen Schlucht liegt, ist er schmal und lang. Die Fliessgeschwindigkeit im Stausee ist gering, deshalb schreitet die Verlandung des Sees unterhalb der Halenbrücke schnell voran.
Über den Wohlensee führt die 1920 eröffnete Kappelenbrücke, eine Betonbrücke, die den alten, vom See überfluteten Flussübergang ersetzte. Über die Staumauer führt eine Nebenstrasse.
Kraftwerk
Der See wird bei Mühleberg von der Gewichtsstaumauer des ⊙ Wasserkraftwerks Mühleberg aufgestaut. Im Maschinenhaus erzeugen sechs Francisturbinen mit je einer Leistung von 6 MW für das Landesnetz 50 Hz-Strom , eine Kaplanturbine mit einer Leistung von 9 MW erzeugt 16,7 Hz-Strom für das Bahnnetz.[1]
Der Berner Regierungsrat erteilte 1917 die Konzession zum Bau des Kraftwerks. Dafür wurde 1918 die Gleislose Bahn Gümmenen–Mühleberg eingerichtet. Als nach der Fertigstellung des Baus im Juli 1920 damit begonnen wurde, das Wasser zu stauen, verschwanden mehr als 300 Hektaren Land im Wasser. Am 23. August 1920 nahm das Kraftwerk seinen Betrieb auf.[2]
2017 wurde die Kraftwerkskonzession für 80 Jahre erneuert.[3]
Etwa 1,5 km unterhalb des Wasserkraftwerks befindet sich das Kernkraftwerk Mühleberg, das zwischen 1972 und 2019 in Betrieb war.
Freizeit
1919 wurde der Rowing Club Bern gegründet. Das Klubhaus steht in der Eymatt bei Bern, im oberen Bereich des Wohlensees, der als eines der am besten für den Rudersport geeigneten Gewässer der Schweiz gilt.
Der 1973 gegründete SC Wohlensee, ein Fussballverein in der Gemeinde Wohlen, spielt direkt am See unterhalb der Überbauung Kappelenring.
1997 wurde der Ruderclub Wohlensee gegründet. Er fördert das Rudern auf dem Wohlensee als Breitensport und bietet regelmässig Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse an.
Abwasser
Unter anderem wird das mit Chlor versetzte Abwasser aus dem Berner Schwimmbad Weyermannshaus in den Wohlensee geleitet.[4]
Literatur
- Thomas Brodbeck, Franz Haag, Andrea Schüpfbach (Hrsg.): Wohlen bei Bern im 19. und 20. Jahrhundert: eine Gemeinde zwischen Stadt und Land. Mit einem Vorwort des Gemeindepräsidenten Christian Müller und der Departementsvorsteherin Cristina Camponovo. Mit Beiträgen von Marianne Blankenhorn und Franz Haag. Projektleitung: Franz Haag. Gemeinde Wohlen 2006, ISBN 978-3-033-00945-5.
Weblinks
- Schweizerische Talsperrenkomitee, Kenndaten (Memento vom 14. Mai 2012 im Internet Archive)
- Das Kraftwerk (Memento vom 16. November 2012 im Internet Archive) auf der BKW Website.
- Schutzverband Wohlensee
Bilder
- Wohlensee bei Hinterkappelen mit Teil der Überbauung Kappelenring
- Wohlensee bei Hinterkappelen mit der Siedlung Hintere Aumatt
- Erinnerungstafel für die Beteiligten
Einzelnachweise
- Bundesamt für Energie (Hrsg.): Statistik der Wasserkraftanlagen der Schweiz. 1. Januar 2018 (Zentralen Nr. 203500).
- Bundesamt für Energie (Hrsg.): Statistik der Wasserkraftanlagen der Schweiz. 1. Januar 1928 (Zentralen Nr. 16).
- BKW darf Wasserkraftwerk Mühleberg weiterbetreiben In: Der Bund. 7. September 2017, abgerufen am 16. August 2019.
- Berner Freibad Weyermannshaus rückt seiner Sanierung näher. In: bluewin.ch. 16. Mai 2019, abgerufen am 17. Juni 2019.