Toblerone
Toblerone ist eine Schweizer Schokoladenmarke, die seit 1990 vom US-amerikanischen Hersteller Mondelēz International (frühere Kraft Foods) produziert und in 122 Ländern der Welt verkauft wird. Ursprünglich wurde die Toblerone von Tobler & Cie. hergestellt. Die weltweit einzige Tobleronefabrik befindet sich in Bern.
Die Toblerone hat einen dreieckigen Querschnitt und ist in verschiedenen Grössen erhältlich; wahlweise als Vollmilch-, Zartbitter- oder weisse Schokolade. Sie ist mit Montélimarnougat angereichert.
Geschichte
Die Toblerone wurde im Jahr 1908 von den Chocolatiers Theodor Tobler und Emil Baumann erfunden. Der Name ist eine Zusammensetzung aus „Tobler“ und „Torrone“, dem italienischen Namen für Honig-Mandel-Nougat.
Die Toblerone kam bereits in der typisch prismatischen Form auf den Markt. Die Form ist seit 1909 rechtlich geschützt. Über die dreieckige Form der Toblerone gibt es verschiedene Legenden. Meist wird angenommen, dass sich Theodor Tobler von der heimischen Bergwelt hatte inspirieren lassen, namentlich vom Matterhorn mit seiner charakteristischen Dreiecksform. Theodors Söhnen zufolge waren aber Tänzerinnen der Pariser Revue Folies Bergère, die sich während einer Vorstellung in ihren rot-cremefarbigen Kleidchen zu einer Pyramide formiert hatten, Vorbild für die Toblerone.[1][2]
Das ursprüngliche Logo auf der Verpackung zeigte einen Adler mit Schweizer und Berner Fahne in den Krallen, dahinter eine Bergkulisse. Erst in den 1960er-Jahren tauchte das Matterhorn auf dem kleinen Seitendreieck auf. Im Jahr 2000 rückte es auf die Längsseite der Toblerone. Darin versteckt ist ein Bär als Hinweis auf die Stadt Bern.
1969 wurde erstmals neben der „klassischen“ Toblerone in verschiedenen Grössen ein weiteres Toblerone-Produkt eingeführt: die schwarze Toblerone (inzwischen Toblerone Dunkel genannt). 1973 folgte die weisse, in den 1990er-Jahren die blaue, 2008 die lila Toblerone «Fruit & Nut» mit Weinbeeren und 2009 die Sorte «Honey & Crisp».
Durch die Fusion mit Philippe Suchard, dem Erfinder der Marke Milka, entstand 1970 das Unternehmen Interfood. Durch eine weitere Fusion mit dem traditionsreichen Bremer Kaffeeröster Jacobs entstand 1982 Jacobs Suchard. Seit 1990 gehören die Marken von Jacobs Suchard, darunter Tobler, dem US-amerikanischen Lebensmittelkonzern Mondelēz International (damals Kraft Foods), der die Mehrheit an Jacobs Suchard erworben hatte.
Änderung der Form im Jahr 2016
Anfang November 2016 brachte Mondelēz International in Grossbritannien eine Toblerone im speziellen Design, mit grösserem Abstand zwischen den einzelnen Zacken und dadurch 10 % verringertem Gewicht auf den Markt. Begründet wurde die Änderung mit höheren Einkaufspreisen. In den Medien und sozialen Netzwerken wurde spekuliert, dass dies eine Folge der Abwertung des Britischen Pfunds infolge der Brexit-Entscheidung sei.[3] Dies führte zu ablehnenden Kommentaren in den Medien.[4][5] Kurz darauf wurde auch die in Deutschland vertriebene Toblerone-Packung von 400 auf 360 Gramm reduziert. Während die englische Version von 12 auf 9 Zacken reduziert wurde, wurde die kompaktere, deutsche Version von 15 auf 11 Gipfel gekürzt.[6] Am 21. Juli 2018 kündigte Mondelēz International an, dass die britische Variante mit dem vergrösserten Zackenabstand wieder zugunsten der ursprünglichen Form zurückgenommen werde, da die Änderung bei den Kunden nicht gut angekommen sei. Die bisherige Packungsgrösse im Vereinigten Königreich solle von 150 Gramm auf 200 Gramm erhöht werden. Über den Preis wurde zunächst nichts bekannt.[7]
Weitere Produkte
- Toblerone Milch
- Toblerone Crunchy Almonds (Blau)
- Toblerone dunkel
- Toblerone weiss
- Toblerone Fruit & Nut (Pink)
- Toblerone Snowtop /Minis
- Toblerone Tobelle
- Toblerone One by One
- Toblerone Touristik
- Toblerone Saison
- Toblerone Miniatures
- Toblerone Tiny
- Toblerone Jumbo (4,5 kg)
- Toblerone Crushed Corn (Grün)
- Toblerone Crispy Coconut (Braun)
- Triangel mit Toblerone-Schokolade
- Toblerone Gingery Orange
Rezeption und Ableitungen
Der Tobleroneweg ist eine Verteidigungslinie, die in den 1930er-Jahren nahe Gland im Kanton Waadt in der Schweiz gebaut wurde und die ihren Namen erhielt, weil die Form der als Panzerhindernis verwendeten Betonblöcke der Schokolade ähneln.
Als Toblerone-Affäre wurde ein im Oktober 1995 bekannt gewordener politischer Skandal in Schweden bezeichnet, in dessen Mittelpunkt die sozialdemokratische Politikerin Mona Sahlin stand. Ihr konnte unter anderem nachgewiesen werden, dass sie verschiedene Waren für den privaten Gebrauch mit einer dienstlichen Kreditkarte bezahlt hatte, darunter auch einige Toblerone-Riegel.
Trivia
Die zurzeit grösste dreidimensionale Toblerone-Werbung der Welt ist der in der für das Produkt charakteristischen Form konstruierte Zwischenausstieg der Sesselbahn Carmenna in Arosa.
Literatur
- Patrick Feuz, Andreas Tobler: Schoggibaron. Das bittersüsse Leben Theodor Toblers (1876–1941). Benteli, Bern 1998, ISBN 3-7165-1027-0
- Patrick Feuz, Andreas Tobler, Urs Schneider: Toblerone. Die Geschichte eines Schweizer Welterfolgs. Edition Temmen, Bremen 2008, ISBN 978-3-86108-892-9.
Einzelnachweise
- vgl. Website von Toblerone (Memento des Originals vom 15. April 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Das Geheimnis des süssen Dreiecks. 100 Jahre Toblerone Interview mit Andreas Tobler, Enkel des Firmengründers. Bericht Coop Zeitung, 19. Februar 2008 / Gemeindeblick Bern 2008; abgerufen am 28. Dezember 2020
- Damien Gayle: Toblerone gets more gappy, but its fans are not happy. In: The Guardian. 8. November 2016, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 8. November 2016]).
- SPIEGEL ONLINE, Hamburg Germany: Schoki: Toblerone spart an Dreiecken. In: SPIEGEL ONLINE. Abgerufen am 8. November 2016.
- Toblerone perd ses dents et les fait grincer chez ses fans. Le Temps, abgerufen am 10. November 2016 (französisch).
- Stiftung Warentest: Mogelpackung Toblerone
- Toblerone: Bar to revert to original shape. BBC News, 21. Juli 2018, abgerufen am 21. Juli 2018 (englisch).