Grosshöchstetten
Grosshöchstetten (bis 1896 offiziell Höchstetten (Konolfingen) genannt) ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz.
Grosshöchstetten | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Bern-Mittelland |
BFS-Nr.: | 0608 |
Postleitzahl: | 3082 Schlosswil 3506 Grosshöchstetten |
Koordinaten: | 614836 / 194339 |
Höhe: | 745 m ü. M. |
Höhenbereich: | 660–915 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,93 km²[2] |
Einwohner: | 4143 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 598 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 8,4 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsidentin: | Christine Hofer (EVP) |
Website: | www.grosshoechstetten.ch |
Grosshöchstetten | |
Lage der Gemeinde | |
Geschichte
Bereits zur Hallstattzeit (1200–100 v. Chr.) war die Umgebung des späteren Grosshöchstetten dünn besiedelt. Darauf deuten zwei Keltengräber hin, die am Rande des Hürnbergwaldes gefunden wurden. Bis ins 12. Jahrhundert fehlen anschliessend die Belege. Nur einzelne Flurnamen erinnern an die Landnahme durch die Alemannen (ab 6. Jahrhundert). Über 600 Jahre blieben die Geschicke des Dorfes verbunden mit denen der Herrschaft Wil. Während der Helvetik (1798–1803) war Höchstetten einer der 15 Distriktshauptorte im Kanton Bern. Vielleicht, weil der Höchstetter Niklaus Augsburger dafür sorgte. Er war ein Franzosenfreund und -schützling, der der Munizipalität (= Gemeinde) vorstand, selbständig mit General Brune korrespondierte und es bis auf den Präsidentenstuhl des Helvetischen Grossen Rates gebracht hatte.
Im Jahre 1146 wird «Honstetten» erstmals in einer Urkunde erwähnt. Im Jahre 1250 kam der Ort als Lehen an Rutschmann Senn, Herr zu (Schloss-) Wil. 1406 erwarb die Stadt Bern die Landgrafschaft Burgund, und Höchstetten wurde damit Teil des neu geschaffenen Landgerichts Konolfingen. Die Herrschaftsherren, längst Bürger der Stadt Bern geworden, blieben auf ihren Herrschaften bis 1798.
In den letzten 100 Jahren hat sich Höchstetten (seit 1884 Grosshöchstetten) rascher entwickelt als seine Nachbargemeinden. Noch um 1888 lag die Gemeinde mit 655 Einwohnern weit hinter Zäziwil (1054), Oberthal (924), Biglen (915) und Bowil (1670) zurück.
Längst hat es diese Dörfer einwohnermässig überholt und in mancher Hinsicht Zentrumsfunktionen übernommen (Markt, ehemaliges Spital, Sekundarschule, Altersheim, Banken, Hallen- und Freibad, Sportanlagen). Dies ist durch die günstige Verkehrslage (Schnittpunkt der Strassen Bern-Luzern und Burgdorf-Thun, seit 1899 auch die Bahnlinie der Emmental-Burgdorf-Thun-Bahn, heute BLS) bedingt.
Am 1. Januar 2018 trat die Gemeindefusion von Schlosswil mit Grosshöchstetten in Kraft.
Politik
Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahlen 2019 betrugen: SVP 29,1 %, SP 13,2 %, BDP 10,1 %, GPS 10,0 %, glp 9,6 %, FDP 8,7 %, EVP 8,7 %, EDU 3,6 %, CVP 1,2 %.[5]
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
- Johann Heinrich Otth (1651–1719), Pfarrer und Hebräist
- Gottlieb Rudolf Bühlmann (1818–1886), Politiker, Mitglied des Nationalrates
- Ernst Schürch (1875–1960), Journalist
- Hans Eichenberger (* 1926), Innenarchitekt und Designer
- Peter Schindler (1930–2005), Journalist und Politiker
- Hans Saner (1934–2017), Publizist und Philosoph
- Frantiček Klossner (* 1960), Künstler
- Reeto von Gunten (* 1963), Schriftsteller und Radiomoderator
- Jörg Reber (* 1974), Eishockeyspieler
- Steve Hirschi (* 1981), Eishockeyspieler
- Luca Aerni (* 1993), Skirennfahrer
- Dominic Stephan Stricker (* 2002) Tennisspieler
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Wahlen 2019 : Resultate der Gemeinde Grosshöchstetten. Kanton Bern, abgerufen am 17. Juli 2020.