Hauptstrasse 12
Die Hauptstrasse 12 ist eine Hauptstrasse in der Schweiz.
Diese Strasse führt von Vevey am Genfersee in der Waadt nach Basel an den Rhein. Sie durchquert das Mittelland.
Die Hauptstrasse hat für den motorisierten Individualverkehr nur noch eine untergeordnete Bedeutung, da der Transitverkehr auf dem Abschnitt Vevey bis Bern vorwiegend die Autobahn A12, die ebenfalls in Vevey beginnt, verwendet. Auf dem Abschnitt zwischen Bern und Basel wird die A1 und ab dem Autobahnkreuz Härkingen die A2 benutzt.
Geschichte
Diese Strasse verbindet die Hauptstädte von Kantonen, die seit der Reformation unterschiedliche konfessionelle, politische und wirtschaftliche Interessen vertreten. Spätestens seit 1587 mussten sämtliche Waren in Solothurn ausgeladen und deklariert werden. Berner Kaufleute bemühten sich deshalb, Transporte durch Solothurner Territorium zu vermeiden.
Strassenbau im 18. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert waren Strassenbauten häufig Ursache diplomatischer Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Kantonen. Beispielsweise baute der katholische Kanton Solothurn ab 1729 die Passwangstrasse von Balsthal in Richtung Frankreich, um das Territorium des protestantischen Kantons Basel und die dort erhobenen Salzzölle zu umgehen. Als Reaktion auf die Fertigstellung dieser Strasse senkte der Kanton Basel die Salzzölle und liess 1738–1744 die Obere Hauensteinstrasse instand setzen.[1]
Ab 1740 wurden die wichtigsten Strassen des Kantons Bern nach französischem Vorbild zu Chausseen ausgebaut. Im gleichen Zeitraum baute der Kanton Solothurn die Bernstrasse als kürzeste Verbindung zwischen Solothurn und Bern.[2]
1753 vereinbarten Bern und Freiburg den Bau einer Strasse zwischen beiden Kantonshauptstädten, die über Neuenegg führte.[3]
Modernisierung im 19. Jahrhundert
1817 verabschiedete der Kanton Solothurn ein neues Strassengesetz, dass die Gemeinden von der Instandhaltungspflicht befreite. Fortan übernahm der Kanton die Kosten für den Bau und die Instandhaltung der wichtigen Kantonsstrassen. 1827–1830 wurde die Bernstrasse neu angelegt, 1830–1834 wurde die Strasse über den Oberen Hauenstein neu angelegt und in den 1840er Jahren wurde auch der Strassenzug Solothurn–Olten–Aarau neu ausgebaut.[1]
1830 übernahmen die Liberalen die Macht im Kanton Freiburg und verabschiedeten ein neues Strassengesetz, das eine deutliche Erhöhung der Staatsausgaben vorsah. Ein Grossteil der Strassenbauausgaben wurde für die Nord-Süd-Strasse Freiburg - Bulle - Vevey verwendet. 1852 wurde die Strasse von Bern über Thörishaus nach Freiburg neu angelegt.[3]
Verlauf
Die Strasse beginnt in Vevey an der Hauptstrasse 9. Über Bulle und dem Greyerzersee wird Freiburg und die Bundesstadt Bern erreicht. Von dort aus führt die Strasse nach Solothurn. Parallel zur Hauptstrasse 5 wird Oensingen erreicht. Die 5 führt dann weiter nach Olten, während die 12 nach Balsthal führt. Über den Oberen Hauenstein, einem Pass im Kanton Basel-Landschaft auf einer Höhe von 731 m ü. M., werden Liestal und Muttenz erreicht, ehe die Strasse an den Endpunkt in Basel ankommt.
Die Gesamtlänge dieser ganz überwiegend nicht-richtungsgetrennten Durchgangsstrasse beträgt rund 186 Kilometer.
Einzelnachweise
- Kantonsheft Solothurn
- Kantonsheft Bern
- Kantonsheft Freiburg (Memento des Originals vom 19. April 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.