Hartenstein (Sachsen)
Hartenstein ist eine Landstadt südöstlich von Zwickau, an der Zwickauer Mulde im Landkreis Zwickau gelegen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Zwickau | |
Höhe: | 360 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,7 km2 | |
Einwohner: | 4503 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 123 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 08118 | |
Vorwahl: | 037605 | |
Kfz-Kennzeichen: | Z, GC, HOT, WDA | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 24 090 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt; 3 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 9 08118 Hartenstein | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Martin Kunz (Bürgerliche Wählervereinigung) | |
Lage der Stadt Hartenstein im Landkreis Zwickau | ||
Geografie
Nachbargemeinden
Die Stadt liegt im Westerzgebirge. Angrenzende Gemeinden sind Langenweißbach, Mülsen und Wildenfels im Landkreis Zwickau sowie Oelsnitz, Stollberg, Aue-Bad Schlema und Lößnitz im Erzgebirgskreis.
Geschichte
Hartenstein wurde erstmals 1378 als Städtlein bezeichnet und soll eine Gründung der Meinheringer sein, die bereits im 12. Jahrhundert entlang der Handelsstraße von Zwickau nach Böhmen die Burg Hartenstein in der gleichnamigen Grafschaft Hartenstein errichteten. Die Stadt kam danach unter die Hoheit der Burggrafen von Meißen, wurde 1406 an die Herren von Schönburg verpfändet und ging 1414 in deren Besitz über. Sie und die niedere Grafschaft verblieben ihnen auch, als 1559 der obere Teil der Grafschaft Hartenstein von Kursachsen angekauft wurde.
Seit 1701 war die Stadt Hauptort der Herrschaft Schönburg-Hartenstein, einer Linie der Fürsten von Schönburg, bis sie nach dem Rezess mit dem Haus Wettin 1740 endgültig unter kursächsische Herrschaft kam. (Eine Linie der Fürstenfamilie führte bis ins 20. Jh. den Familiennamen Schönburg-Hartenstein.)
1921 ging Hartenstein in die Geschichte der Puppenspielkunst ein: Der aus Bad Ems stammende Max Jacob, Angehöriger der Wandervogelbewegung, gründete die Hartensteiner Puppenspiele; nach der Übersiedlung der Puppenspieltruppe ins nahegelegene Hohnstein wurde sie unter dem Namen Hohnsteiner Puppenspiele weltberühmt. Der Gründungsort dieses bedeutenden Puppentheaters ist aber Hartenstein.
Die zum Schloss umgebaute Burg Hartenstein wurde bei einem amerikanischen Bombenangriff am 20. April 1945 fast vollständig zerstört. In der Nähe von Hartenstein befindet sich die Prinzenhöhle, ein Schauplatz im sächsischen Prinzenraub.
- Entwicklung der Einwohnerzahl
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- Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
Politik
Stadtrat
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Bürgerliche Wählervereinigung (BWV): 6 Sitze
- CDU: 6 Sitze
- Feuerwehrverein Hartenstein e.V. (FVH): 4 Sitze
Bürgermeister
Zum neuen Bürgermeister wurde am 11. Oktober 2020 im zweiten Wahlgang Martin Kunz (Bürgerliche Wählervereinigung) mit 53,7 % der gültigen Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,7 %. Kunz hatte schon im ersten Wahlgang mit 37,3 % vor drei Mitbewerbern die meisten Stimmen erhalten.[3] Zuvor war Andreas Steiner (parteilos) Bürgermeister von Hartenstein gewesen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Hartenstein besitzt eine eigene Anschlussstelle an der nördlich des Stadtgebiets entlangführenden Bundesautobahn 72 (Anschlussstelle 12 Hartenstein). Durch die Bahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau ist sie auch an das Schienennetz angebunden. Auf ihr verkehrt die DB Erzgebirgsbahn.
Auf der Gemarkung von Hartenstein befindet sich der Standort des stillgelegten Schachts 371 der SDAG Wismut.
- Blick von der Schlossruine, das rote Gebäude ist das Rathaus
- Blick auf Hartenstein oberhalb des Freibades
- Fachwerk am Gasthof Weißes Ross im Zentrum
- Das Paul-Fleming-Denkmal in Hartenstein
- Bahnhof Hartenstein (Sachs) mit Bahnsteigen (2016)
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Hartenstein, ehemalige Residenz der Grafschaft Hartenstein, heute Ruine
- Burg Stein, ehemalige Residenz der Herrschaft Schönburg-Stein
- Denkmal des in Hartenstein geborenen Schriftstellers Paul Fleming auf dem Marktplatz
- historisches Fachwerkhaus am Marktplatz, Motiv einer deutschen Briefmarke im Jahr 2011
- Prinzenhöhle, ein Schauplatz des Altenburger Prinzenraubes von 1455
- Die Fritz-Seidel-Schanze wurde 1953 eingeweiht, aber in der Mitte der 1970er Jahre wurde der Sprungbetrieb eingestellt.[4]
- Turmhügelburg (Ringwall) "Ur-Stein" am Berghang oberhalb des Bahnhofes Hartenstein
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Heinrich von Lindenau (* 1586 auf dem Schloss Hartenstein; † 1615 in Börnichen b. Oederan), Rittergutbesitzer
- Paul Fleming (1609–1640), Arzt und Schriftsteller des Barock
- Gottfried Benedict Funk (1734–1814), Pädagoge und Konsistorialrat
- Christlieb Benedict Funk (1736–1786), Physiker und Mathematiker
- Magnus Meischner (1821–1892), Jurist und Politiker, MdL (Königreich Sachsen)
- Willy Mehlhorn (1892–1963), Politiker (KPD/SED)
- Dietrich Martin (1929–2000), Sportwissenschaftler und -funktionär
- Albrecht Neubert (1930–2017), Übersetzungswissenschaftler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Friedrich Wilhelm Berger (1844–1911), konservativer Politiker, MdL (Königreich Sachsen), Bürgermeister in Hartenstein
- Erich Matthes (1888–1970), völkischer Verleger und erzgebirgischer Heimatforscher
- Max Jacob (1888–1967), Gründer der Hartensteiner, später Hohnsteiner Puppenspiele
- Wolf Butter (* 1949), Klarinettist, Komponist, Schauspieler
Literatur
- Richard Steche: Hartenstein. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 12. Heft: Amtshauptmannschaft Zwickau. C. C. Meinhold, Dresden 1889, S. 22.
- Richard Oertel: Bausteine zur Geschichte der Stadt Hartenstein und deren Umgebung", 5 Bände, Hartenstein 1924 u. 1925.
- Michael Wetzel: Das schönburgische Amt Hartenstein 1702-1878. Sozialstruktur – Verwaltung – Wirtschaftsprofil. Universitätsverlag, Leipzig 2004, ISBN 3-937209-03-4
- Hartenstein. In: Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (= Werte unserer Heimat. Band 31). 2. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1980, S. 95–99.
- Stadtverwaltung Hartenstein: Schloßstadt Hartenstein mit Thierfeld und Zschocken, Horb am Neckar 2004 und 2005.
- Stadtverwaltungen Hartenstein und Wildenfels. Hartenstein und Wildenfels, Schlema 2003.
- Neue Sächsische Kirchengalerie. Die Parochie Hartenstein. Leipzig 1902
- E. Geißler: Zur Geschichte des Schlosses und der Stadt Hartenstein, In: Glückauf, Zeitschrift des Erzgebirgs-Vereins, 15. Jg., 1895, S. 90
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Stadt
- Hartenstein im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019 in Hartenstein
- Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen 2020 in Hartenstein
- http://www.skisprungschanzen.com/DE/Schanzen/GER-Deutschland/SN-Sachsen/Hartenstein/0969/