Gersdorf

Gersdorf ist eine Gemeinde des Landkreises Zwickau in Sachsen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Zwickau
Höhe: 315 m ü. NHN
Fläche: 9,69 km2
Einwohner: 3926 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 405 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09355
Vorwahl: 037203
Kfz-Kennzeichen: Z, GC, HOT, WDA
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 070
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 192
09355 Gersdorf
Website: www.gemeinde-gersdorf.de
Bürgermeister: Erik Seidel ((Parteilos))
Lage der Gemeinde Gersdorf im Landkreis Zwickau
Karte

Geografie und Verkehr

Die Gemeinde liegt in einem Tal entlang des Verlaufs des Hegebaches. Sie wird von den Städten Oberlungwitz im Norden, Oelsnitz und Lugau im Süden und Osten und Hohndorf im Westen eingerahmt. An der südlichen Grenze des Ortes beginnt das Erzgebirge, Gersdorf selbst liegt im Erzgebirgischen Becken.

Parallel zur Ortslage verläuft die B 180, welche an der Grenze zu Oberlungwitz die B 173 kreuzt, durch das Gemeindegebiet. Die Gemeinde ist auch über die Anschlussstellen Hohenstein-Ernstthal und Wüstenbrand (A 4) sowie Stollberg-Ost und Stollberg-West (A 72) erreichbar. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich an den Strecken Dresden–Werdau und Stollberg–St. Egidien.

Geschichte

Gersdorf wurde um das Jahr 1169 als typisches Waldhufendorf gegründet. Dieses Datum ist jedoch fiktiv und kann urkundlich nicht bestätigt werden, es wurde zur Austragung einer 800-Jahr-Feier 1969 gewählt. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Gersdorfer Kirche im Jahr 1320. Um diese Zeit kamen nachweislich fränkische Siedler ins Land. Benannt wurde der Ort nach dem Lokator Gerhard oder Gerfried.

Mit dem Übergang vom 14. zum 15. Jahrhundert kamen die zum Herrschaftsbereich der Schönburger gehörenden Einwohner langsam in Erbuntertänigkeit.

Im 19. Jahrhundert brachte Steinkohlenbergbau im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier und Textilindustrie einen bedeutenden industriellen Aufschwung. Während der Bergbau 1944 eingestellt wurde, blieb die Textilindustrie bis in die DDR-Zeit hinein bestehen. Zwischen 1913 und 1960 führte die Überlandstraßenbahn Hohenstein-Ernstthal – Gersdorf – Oelsnitz durch den Ort.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen seit 1998 beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres:

Einwohnerentwicklung von Gersdorf nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1493 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871

bis 1900

  • 1493 – ~200
  • 1683 – 0380
  • 1740 – 0792
  • 1845–1887
  • 1861 – 2575
  • 1871 – 2987

bis 1998

  • 1905 – 7132
  • 1908 – 7644
  • 1909 – 7730
  • 1912 – 7492
  • 1921 – 7829
  • 1922 – 8006
  • 1926 – 8037
  • 1927 – 8132
  • 1930 – 8196
  • 1939 – 7851
  • 1945 – 9907
  • 1956 – 8256
  • 1962 – 7742
  • 1964 – 7441
  • 1990 – 4742

ab 1998

  • 1998 – 4860
  • 1999 – 4825
  • 2000 – 4749
  • 2001 – 4698
  • 2002 – 4623
  • 2003 – 4631
  • 2004 – 4577
  • 2005 – 4517
  • 2006 – 4444
  • 2007 – 4387
  • 2008 – 4345
  • 2010 – 4247
  • 2012 – 4189
  • 2013 – 4140
  • 2018 – 3988
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Politik

Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2013

Bei der Wahl im Juli 2013 wurde Wolfgang Streubel (KWG) mit 60,1 % der Stimmen vor Oliver Nießlein (GW) mit 39,9 % wiedergewählt, die Wahlbeteiligung betrug 62,2 %.[2]

Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2017

Bei der vorgezogenen Wahl zum Amt des Bürgermeisters wurde am 24. September 2017 der Kandidat Erik Seidel mit 1.510 Stimmen, was 58,2 % der abgegebenen Stimmen entspricht, vor dem zweiten Steffen Kretschmar, der 1.083 Stimmen (41,8 % der Stimmen) zum neuen Bürgermeister gewählt. Die Amtsübernahme ist auf den 22. Dezember 2017 terminiert. Die Wahlbeteiligung lag mit 77,3 % deutlich höher als bei der vorhergehenden Wahl.[3]

Wahlergebnis der Gemeinderatswahl am 7. Juni 2009

Partei/OrganisationStimmenStimmenanteilSitze
Kommunale Wählergemeinschaft Gersdorf 3.06661,8 %9
Gersdorfer Wählergemeinschaft 1.23124,8 %4
Die Linke 53910,9 %1
SPD 1272,6 %0

Die Wahlbeteiligung lag bei 46,5 % der Wahlberechtigten.

Wahlergebnis der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014

Partei/OrganisationStimmenStimmenanteilSitze
Kommunale Wählergemeinschaft Gersdorf 3.14559,2 %9
Gersdorfer Wählergemeinschaft 1.38126,0 %4
Die Linke 55210,4 %1
Bündnis 90/Die Grünen 2324,4 %0

Die Wahlbeteiligung lag bei 53,3 % der Wahlberechtigten.

Gemeindepartnerschaft

Mit der baden-württembergischen Gemeinde Altlußheim wird seit 1990 eine Partnerschaft gepflegt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Glückauf-Brauerei ist das wichtigste Unternehmen in Gersdorf.
Grundschule Gersdorf

Museen

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Drei Faschingsveranstaltungen mit dem „Sportler-Fasching“ des GFK am Samstag nach Aschermittwoch als Abschluss
  • Brauereifest am ersten Samstag im Juni
  • Siedlerfest
  • Internationale Seniorenschwimmmeisterschaften am zweiten oder dritten Juli-Wochenende
  • Kirchturmfest jeweils Ende August oder Anfang September
  • Kirmes am zweiten Oktober-Wochenende
  • Modellbahnausstellung am 3. Adventswochenende sowie 2. und 3. Wochenende im Januar
  • Pyramidenfest am dritten Advent

Sehenswürdigkeiten

Marienkirche

Gedenkstätten

Sport

In Gersdorf gibt es den Sportverein SSV Blau-Weiß Gersdorf mit etwa 1.000 Mitgliedern.

Persönlichkeiten

Söhne der Gemeinde

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Karl Heinrich Drescher (1867–1938), Abgeordneter der SPD im Sächsischen Landtag
  • Johannes Hempel (1929–2020), Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens; wirkte hier von 1955 bis 1959 als Pfarrer

Literatur

  • Rolf Vogel: Das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier. Hohenstein-Ernstthal 1992.
Commons: Gersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Kamenz, August 2013
  3. Mitteilungsblatt der Gemeinde Gersdorf, Oktober 2017
  4. Die Geschichte von Gersdorf. Auf www.gemeinde-gersdorf.de, abgerufen am 6. November 2014
  5. Revolutionäre Luftbildkamera: Universaltalent Franz Leberl erhält hochkarätige US-Auszeichnung. Abgerufen am 23. März 2012.
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