Kreishauptmannschaft Chemnitz
Die Kreishauptmannschaft Chemnitz war ein Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen. Die sächsischen Kreishauptmannschaften waren hinsichtlich ihrer Funktion und Größe vergleichbar mit einem Regierungsbezirk.
Basisdaten[1] | |
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Verwaltungssitz | Chemnitz |
Fläche | 2.112 km² (1939) |
Einwohner | 1.027.581 (1939) |
Bevölkerungsdichte | 487 Einw./km² (1939) |
Königreich Sachsen 1895 | |
Geschichte
1874 wurden im Königreich Sachsen die vier Kreishauptmannschaften Bautzen, Dresden, Leipzig und Zwickau eingerichtet. Zum 1. Oktober 1900 wurde aus dem östlichen Teil der Kreishauptmannschaft Zwickau als fünfte sächsische Kreishauptmannschaft die Kreishauptmannschaft Chemnitz gebildet. Ihr nachgeordnet waren die fünf Amtshauptmannschaften (ab 1939 Landkreise)
- Amtshauptmannschaft Annaberg
- Amtshauptmannschaft Chemnitz
- Amtshauptmannschaft Flöha
- Amtshauptmannschaft Glauchau
- Amtshauptmannschaft Marienberg
sowie die bezirksfreie Stadt Chemnitz.
1910 wurde aus Gemeinden der Amtshauptmannschaft Chemnitz zusätzlich die Amtshauptmannschaft Stollberg gebildet. Glauchau und Meerane wurden 1924 als bezirksfreie Städte aus der Amtshauptmannschaft Glauchau ausgegliedert.
1939 wurde die Kreishauptmannschaft Chemnitz in Regierungsbezirk Chemnitz/Erzgebirge umbenannt. 1943 wurde diese Struktur aufgelöst.
1990 entstand der Regierungsbezirk Chemnitz, der 2008 in Direktionsbezirk Chemnitz umbenannt wurde.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1900 | 1939 |
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Einwohner[1] | 792.393 | 1.027.581 |
Kreishauptmann
Die Behörde wurde vom Kreishauptmann geleitet[2]:
- 1900–1906: Johann Georg Freiherr von Welck[3]
- 1906–1910: Curt Ludwig Franz von Burgsdorff (1910 zum Kreishauptmann in Leipzig ernannt)[3][4]
- 1910–1922: Karl Joseph Maximilian Lossow[5][3]
- 1922–1925: Richard Marcus (1925 zum Kreishauptmann in Leipzig ernannt)[3][6]
- 1925–1926: unbesetzt
- 1926–1931: Hermann Seyfarth[3]
- 1. Februar 1931: Oberverwaltungsgerichtsdirektor Hugo Grille[7]
- 13. April 1937, andere Quelle 30. März 1937 (kommissarisch): SS-Brigadeführer Emil Popp[3]
- 1. Januar 1938 bis 1. Januar 1939 (endgültig): SS-Brigadeführer Emil Popp[3][8]
- 1. Januar 1939 bis 6. Juli 1944 Regierungspräsident Emil Popp (am 1. August 1944, andere Quelle 6. Juli 1944,) als Regierungspräsident versetzt nach Köslin/Pomm[9]
- 1944–1945: Christoph Johannes Hempel
Siehe auch
Einzelnachweise
- Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Statistik in Sachsen. 175 Jahre amtliche Statistik in Sachsen (Festschrift). Nr. 1, 2006, ISSN 0949-4480, S. 69–98 (Online [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 23. Dezember 2012]).
- Übersicht über die Bestände der Kreishauptmannschaft Chemnitz im Staatsarchiv Chemnitz
- Rolf Jehke: Regierungsbezirk Chemnitz. In: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945. 2. Juli 2008, abgerufen am 19. März 2015.
- Chemnitzer Adressbuch für1910 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- Chemnitzer Adressbuch für 1920/21 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- Chemnitzer Adressbuch für 1923 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- Chemnitzer Adressbuch für 1932 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- Chemnitzer Adressbuch für 1938 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- Holger Szymanski: Popp, Emil. Abgerufen am 19. März 2015 (Sächs. HStA, NS-Gauverlag, Textarchiv, Akte Nr. 90 (P 449)).