Michaela May

Michaela May (* 18. März 1952 in München als Gertraud Elisabeth Berta Franziska Mittermayr) ist eine deutsche Schauspielerin.

Michaela May, 2019

Leben

Vom siebten Lebensjahr an nahm die Münchnerin Ballettunterricht, und schon als Zehnjährige stand sie in einem Kinderballett auf der Bühne. Noch als Gertraud Mittermayr hatte sie ihr Leinwanddebüt 1965 in Onkel Toms Hütte unter Géza von Radványi. Nach dem Fachabitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin und besuchte nebenbei eine Schauspielschule. 1967 trat sie in einer Fernsehserie als Tänzerin auf. Auf den Rat ihrer Agentur trat sie seit dem Film Flucht ohne Ausweg (1967) unter dem Künstlernamen Michaela May auf. Dabei handelt es sich bei „Michaela“ um einen von ihr frei gewählten Vornamen, der ihr gut gefallen habe, und bei „May“ um einen Bestandteil ihres bürgerlichen Namens.

Danach arbeitete sie als Schauspielerin zunächst am Theater. 1970 gab sie an der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin ihr Bühnendebüt, 1972 trat sie dort in dem Stück Eine Handvoll Brennnesseln von Sauvajon auf. In München spielte sie unter anderem in dem Psychothriller Gaslicht in der Komödie im Bayerischen Hof. Mit der erfolgreichen Fernsehserie Münchner Geschichten (ab 1974) etablierte sie sich als vielbeschäftigte Seriendarstellerin.

Bekannt wurde sie auch durch die um 1975 aufkommende Eurochequekarten-Werbung, bei der ihr Name auf übergroßen Scheckkarten in allen Post- und Bankfilialen zu finden war.

May hatte drei Geschwister, die im Alter von 28, 34 bzw. 22 Jahren jeweils infolge einer Depression durch Suizid starben.[1]

1980 heiratete sie den Rechtsanwalt Jack Schiffer, mit dem sie zwei Töchter hat Alexandra Schiffer (* 1982) und Lilian Schiffer (* 1988) sind ebenfalls Schauspielerinnen. 2006 heiratete Michaela May in zweiter Ehe den Regisseur Bernd Schadewald. Sie lebt in München.

Engagement

  • May engagiert sich seit 1990 als Schutzengel und Botschafterin für Mukoviszidose-Patienten. 2014 wurde sie Ehrenmitglied der Patientenorganisation Mukoviszidose e.V.[2]
  • May ruft auf ihrer Homepage, bei Lesungen und Veranstaltungen zu Patenschaften und Spenden für die SOS-Kinderdörfer auf.[3]
  • Die Schauspielerin unterstützt seit mehreren Jahren die Welthungerhilfe und hat u.a. 2010 in Indien und 2016 in Madagaskar Projekte der Hilfsorganisation besucht.[4]
  • Seit 2019 ist May gemeinsam mit ihrem Schauspieler-Kollegen Elmar Wepper Schirmherrin beim gemeinnützigen Verein Retla e.V., der in der Senioren-Hilfe tätig ist.[5] Dort engagiert sie sich bei der Aktion „Telefon-Engel“ gegen die Einsamkeit älterer Menschen in der Corona-Krise.[6]

Filmografie

Hörbücher (Auswahl)

Lesung in Dießen aus den Weihnachtsgeschichten im Dezember 2012

Hörspiele

Theater

  • 1972: Eine Handvoll Brennesseln
  • 1975: Der Mann, der sich nicht traut
  • 1976: Das verflixte siebente Jahr
  • 1976: Die Kinder Edouards
  • 1977: Hinter dem Vorhang oder Genosse Veygond
  • 1977: Meine Frau erfährt kein Wort
  • 1981: Der Spiegel
  • 1982: Ein besserer Herr
  • 1992: Honigmond
  • 1999–2000: Gaslicht
  • 2002–2004: Gefallene Engel
  • 2011: TouTou
  • 2016: Die Wunderübung
  • 2016: Rose und ihr hilfreicher Geist
  • 2022: Der Sittich

Auszeichnungen

Michaela May, Bayerischer Poetentaler 2018

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 647.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L–N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 354.
Commons: Michaela May – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Artikel: Michaela May –„Hinter dem Lächeln“ : Ihre drei Geschwister starben durch Suizid. In: bild.de. 16. Februar 2022, abgerufen am 17. Februar 2022.
  2. Prominente Schutzengel: Michaela May. muko.info. Abgerufen am 24. April 2018.
  3. Charity. Mays persönliche Website. Abgerufen am 9. Oktober 2017.
  4. Starke Frauen. Janina Hartwig, Michaela May und Gesine Cukrowski unterstützen die Welthungerhilfe. Welthungerhilfe. Abgerufen am 9. Oktober 2017.
  5. Retla e.V. gewinnt Michaela May und Elmar Wepper als Schirmherren. In: Retla e.V. 21. April 2020, abgerufen am 30. November 2020.
  6. Kathrin Aldenhoff: Wenn Michaela May und Elmar Wepper ans Telefon gehen. In: Süddeutsche Zeitung. 15. April 2020, abgerufen am 30. November 2020.
  7. Das sind die neuen Münchner Ehrenbürger. In: muenchen.de. Abgerufen am 26. Januar 2019.
  8. Bayerischer Fernsehpreis: Ministerpräsident Dr. Markus Söder verleiht Ehrenpreis an Schauspielerin Michaela May. In: bayern.de. 1. Oktober 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.