Anna Schudt

Anna Schudt (* 23. März 1974 in Konstanz) ist eine deutsche Schauspielerin und International-Emmy-Preisträgerin.

Anna Schudt (2012)

Leben

Anna Schudt, die ältere von zwei Töchtern aus der Ehe eines Biochemikers und einer Körpertherapeutin, wuchs in Konstanz-Egg auf. Erste Erfahrungen sammelte sie am Theater Konstanz. Schudt verließ das Gymnasium nach der elften Klasse und begann als 17-Jährige ihre Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München.[1][2]

Als 19-Jährige wurde sie 1994 festes Mitglied des Ensembles der Münchner Kammerspiele unter der Intendanz von Dieter Dorn. Zwei Spielzeiten war sie an der Berliner Schaubühne engagiert und ab 2001 am Bayerischen Staatsschauspiel in München, wo sie u. a. die Louise in Schillers Kabale und Liebe und die Sonja in Onkel Wanja spielte. Ab Januar 2006 war Schudt als Maria Stuart im gleichnamigen Drama neben Juliane Köhler auf der Bühne des Residenztheaters des Staatsschauspiels in München zu sehen. 2010 gab sie die Anna Karenina am Düsseldorfer Schauspielhaus.[3]

Parallel dazu arbeitet sie immer wieder für das Fernsehen. 2006 übernahm Schudt neben Christian Berkel und Frank Giering eine der Hauptrollen in der neuen ZDF-Reihe Der Kriminalist. Nach einer Staffel stieg sie wieder aus, weil sie sich nicht auf eine Rolle festlegen lassen wollte und sich unterfordert fühlte.[4] Von Herbst 2012 bis Februar 2022 war sie im Dortmunder Ermittlungsteam Faber und Bönisch der Fernsehreihe Tatort zu sehen.[5] Darüber hinaus wirkt sie in Hörfunkproduktionen mit.

Schudt ist seit 2010 mit dem Schauspieler Moritz Führmann, mit dem sie zwei Söhne hat, verheiratet und hat einen weiteren Sohn aus einer früheren Beziehung mit Jens-Daniel Herzog, Intendant am Staatstheater Nürnberg. Die Familie lebt mit den drei Söhnen in Düsseldorf.[6][7]

Ehrungen und Auszeichnungen

Zusammen mit den anderen Darstellerinnen aus dem Chor der kriegsgefangenen Frauen von Troja in Hekabe erhielt Schudt 2002 den Kurt-Meisel-Preis des Vereins der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels.

Für ihre Darstellung der Maria Stuart am Staatsschauspiel in München bekam sie diesen Preis 2006 erneut.[8]

Für ihre Rolle als Gaby Köster im Fernsehfilm Ein Schnupfen hätte auch gereicht wurde Schudt 2018 mit dem International Emmy Award als beste Schauspielerin ausgezeichnet[9] und für den Deutschen Fernsehpreis 2018 nominiert.[10]

Anna Schudt mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet (2019)

2019 erhielt sie für ihre Darstellung in Aufbruch in die Freiheit den Bayerischen Fernsehpreis[11] und eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als beste Schauspielerin.[12]

Filmografie (Auswahl)

Theater (Auswahl)

  • 2001: Onkel Wanja, Regie: Barbara Frey, Bayerisches Staatsschauspiel
  • 2001: Kabale und Liebe, Regie: Franz Xaver Kroetz, Münchner Kammerspiele
  • 2006: Maria Stuart, Regie: Amelie Niermeyer, Bayerisches Staatsschauspiel
  • 2009: Ein Mond für die Beladenen, Regie: Thomas Langhoff, Bayerisches Staatsschauspiel
  • 2010: Anna Karenina, Regie: Petra Luisa Meyer, Düsseldorfer Schauspielhaus

Hörfunk-Produktionen

  • 1996: Johanna – Vision/War/Death von Ali N. Askin und Markus Vanhoefer, Regie: die Autoren, Bayerischer Rundfunk
  • 1996: Die Brautjungfer von Ruth Rendell, Regie: Otto Düben, Süddeutscher Rundfunk
  • 2008: No Go Area. Vorläufiger Bericht aus dem Außen von Friedemann Schulz, Regie: Ulrich Lampen, Hessischer Rundfunk
  • 2012: Born a fox – Als Fuchs geboren von A. L. Kennedy, Regie: Iris Drögekamp, Südwestrundfunk
  • 2013: Olivia – Manchmal kommt das Glück von ganz allein von Jowi Schmitz, Regie: Kirstin Petri, Südwestrundfunk[13]
Commons: Anna Schudt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. „Konstanzer TV-Star Anna Schudt: "Die Natur hält mich am Boden"“, Südkurier vom 2. April 2017, abgerufen am 31. März 2019
  2. „Emmy-Glanz am Bodensee: Was die Preisträgerin Anna Schudt mit Konstanz verbindet“, Südkurier vom 21. November 2018, abgerufen am 31. März 2019
  3. „Die Theaterliebe der Anna Schudt“ (Memento vom 24. September 2013 im Internet Archive), RP Online vom 3. Juni 2010
  4. Katharina Riehl: „Kommissarin für Dortmund-Tatort. Unter Männern“, Sueddeutsche.de vom 4. Februar 2012
  5. „WDR stellt Team des neuen Tatort Dortmund vor – Vierköpfiges Ermittlerteam“ auf daserste.de, abgerufen am 15. Mai 2012
  6. Britta Bingmann: Anna Schudt - die neue Dortmunder Tatort-Ermittlerin. In: NRZ. 23. September 2012, archiviert vom Original am 31. März 2019; abgerufen am 20. Februar 2022 (deutsch).
  7. Anna Schudt: Zum „Tatort“ kommt „Mordshunger“ (Memento vom 26. Mai 2014 im Internet Archive)
  8. Freunde des Residenztheaters – Kurt-Meisel-Preis. Abgerufen am 20. November 2018.
  9. News – News – Item Detail – International Academy of Television Arts & Sciences. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 20. November 2018; abgerufen am 20. November 2018 (amerikanisches Englisch).
  10. 2018 Beste Schauspielerin – Deutscher Fernsehpreis 2019. Abgerufen am 20. November 2018.
  11. Bayerischer Fernsehpreis 2019 vergeben, DlfK, erschienen und abgerufen 25. Mai 2019
  12. Nominierungen auf deutscher-fernsehpreis.de, abgerufen am 1. Februar 2019
  13. Olivia – Manchmal kommt das Glück von ganz allein Fotos von den Hörspielaufnahmen bei swr.de, abgerufen am 7. Dezember 2013
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