Orden des heiligen Simplicius
Der Orden des heiligen Simplicius, eigentlich Orden der Gesellschaft des heiligen Ritters St. Simplicius, war ein Ritterorden.
Zwei Stiftungstermine sind verzeichnet:
- Abt von Fulda, Johann von Merlawe im Jahr 1403,[1] der angezweifelt werden muss und
- gestiftet von dem 62. Abt von Fulda im Jahr 1492. Es war der als Graf gefürstete Johann II. von Henneberg-Schleusingen[2]
Die Stiftungsurkunden legten für die Aufnahme fest, dass vier Generationen adlig (von Helm und Schild) sein mussten und eine entsprechende Aufnahmegebühr fällig wurde.
Einem Kustos der Gesellschaft waren vier Herren beigeordnet:
- Simon von Slits (Schlitz), genannt von Gore (Görz)
- Hans von Ebersperg (Marschall des Abtes)
- Walther von Morle (Merle), genannt Behem (Böhm)
- Caspar von Buchenaw (Buchenau)
Der Orden war für Männer und Frauen vorgesehen. Die Träger dieses Ordens sollten nie den "heiligen Glauben" aufgeben. Es bestand die Möglichkeit einer Vererbung oder Rückgabe des Ordens.
Ordensdekoration
Die Ordensdekoration war eine silberne Kette an der sich die Buchstaben SS (für St. Simplicius) mit Bandstreife abwechselten. Auf diesen Streifen mit den Worten der christlichen Regeln und den drei Lilien des Stifterwappens hing das Bildnis des Ritters St. Simplicius. Darunter hing der Name und weitere sieben Kettchen mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes als Andenken.
Der Orden wurde als Halsorden getragen.
Der Orden erlosch zur Zeit der Reformation.
Einzelnachweise
- Rotteck, Welcker 1848, S. 165
- Biedenfeld 1841, S. 122
Literatur
- Carl von Rotteck, Karl Theodor Welcker, Das Staats-Lexikon: Enzyklopädie der sämtlichen Staatswissenschaften für alle Stände, Band 10, Verlag Johann Friedrich Hammerich, Altona 1848, S. 165
- C. F. F. von Strantz, Geschichte des deutschen Adels: urkundlich nachgewiesen von seinem Ursprunge bis auf die neueste Zeit, L. M. R. Kühn’sche Verlagsbuchhandlung, Breslau 1845, S. 173
- Ferdinand von Biedenfeld, Geschichte und Verfassung aller geistlichen und weltlichen, erloschenen und blühenden Ritterorden..., Band 1, Verlag Bernhard Friedrich Voigt, Weimar 1841, S. 122