Petersberg (Hessen)
Petersberg ist eine Stadtrandgemeinde von Fulda im Landkreis Fulda in Osthessen, Deutschland.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Fulda | |
Höhe: | 360 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,51 km2 | |
Einwohner: | 16.186 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 456 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36100 | |
Vorwahl: | 0661 | |
Kfz-Kennzeichen: | FD | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 31 020 | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 36100 Petersberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Carsten Froß (CDU) | |
Lage der Gemeinde Petersberg im Landkreis Fulda | ||
Geographie
Lage
Die Gemeinde liegt direkt an der nordöstlichen Stadtgrenze von Fulda in den westlichen Ausläufern der Rhön. Durch das Gemeindegebiet fließt die Haune.
Geschichte
Die Geschichte des Ortes begann mit der Gründung eines Benediktinerklosters auf dem Ugesberg (Eulenberg), das am 28. September 836 vom Fuldaer Abt Rabanus Maurus geweiht wurde. An diesem Tag wurde die Heilige Lioba in die Basilika St. Peter umgebettet. Das Kloster entwickelte sich im 12. Jahrhundert zu einer Propstei, die im Jahre 1802 aufgehoben wurde.
Ab 1130 wurde der Ugesberg Petersberg genannt. Es entstand eine Ansiedlung am Fuße des Berges, die im Jahre 1153 als Bru-bus (Brauhaus) das erste Mal erwähnt wurde. Die Ortsbezeichnung Petersberg wurde durch kurfürstlich-hessische Verordnung ab 1837 gebräuchlich, als der Ort und der Propsteibezirk vereinigt wurden.
Heute gibt es wieder eine Cella St. Lioba, die von den Benediktinerinnen von der heiligen Lioba gegründet wurde. Sie übernahmen auch die Betreuung der Grabeskirche St. Peter.
Eingemeindungen
Am 31. Dezember 1971 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Haunedorf, Marbach, Margretenhaun, Steinau und Steinhaus im Zuge der Gemeindegebietsreform zur neuen Gemeinde Petersberg zusammengeschlossen.[3]
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[4] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[5][6][7]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 42,3 | 16 | 54,0 | 20 | 60,5 | 22 | 63,1 | 23 | 65,3 | 24 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 7,4 | 3 | 17,8 | 6 | 23,1 | 9 | 24,0 | 9 | 24,7 | 9 | |
CWE | Christliche Wähler-Einheit | 7,9 | 3 | 16,6 | 6 | 13,0 | 5 | 10,4 | 4 | 10,0 | 4 | |
Die Linke | Die Linke.Offene Liste | 7,9 | 3 | 7,1 | 3 | 3,4 | 1 | — | — | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,8 | 2 | 4,4 | 2 | — | — | 2,5 | 1 | — | — | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 13,3 | 5 | – | – | — | — | – | – | — | — | |
BL | Bürgerliste Petersberg | 12,5 | 4 | – | – | — | — | – | – | — | — | |
Bündnis C | Bündnis C – Christen für Deutschland | 2,0 | 1 | – | – | — | — | – | – | — | — | |
gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 57,6 | 54,9 | 52,5 | 46,4 | 52,5 |
Bürgermeister
Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Petersberg neben dem Bürgermeister sechs ehrenamtliche Beigeordnete angehören. Als erster direkt gewählter Bürgermeister in Petersberg amtierte Karl-Josef Schwiddessen (CDU) seit 1994 in seiner vierten Amtsperiode, die bis 2018 dauerte. Sein Nachfolger Carsten Froß (CDU) trat im März 2018 sein Amt an.[8]
Gemeindepartnerschaften
- Billère (Département Pyrénées-Atlantiques, Frankreich)
- Sabiñánigo (Spanien)
- Breitungen/Werra[9] (in Thüringen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Eine Sehenswürdigkeit ist die Kirche St. Peter (Liobakirche) mit der Krypta, in der die Gebeine der Heiligen Lioba verschlossen liegen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der frühere Nonnengarten mit Blumenmauer, der im 14. Jahrhundert entstanden ist. Im Sommer 2013 wurde der Nonnengarten im Zuge der „72-Stunden-Aktion“ zu einem Park umfunktioniert und ist seither begehbar. Das Kloster zum Nonnengarten gibt es heute nicht mehr an derselben Stelle. Seit Juli 2006 ist auf dem Petersberg neben der Kirche St. Peter ein kleiner Schwesternkonvent der Benediktinerinnen von der Hl. Lioba angesiedelt, die Cella St. Lioba.
Museen
- Aktivmuseum – Ländliches Brauchtum
Bauwerke
- Bergkirche St. Peter, Grabeskirche der Heiligen Lioba, die im Jahre 836 geweiht wurde
- Barocke Kapelle St. Bonifatius (auf dem Friedhof) aus den Jahren 1698/99 mit barockem Holzaltar und einigen Epitaphen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert
- Rabanus-Maurus-Kirche von 1957 mit frei stehendem Glockenturm
- Haunetalsperre
- Petersberger Wartturm auf dem Rauschenberg, der später zum Aussichtsturm umgebaut wurde
Radwanderwege
Durch die Ortsteile Almendorf und Melzdorf verläuft der Milseburgradweg. Er führt als Teil des hessischen Radfernweges R3 und des Bahnradwegs Hessen auf der ehemaligen Rhönbahntrasse Biebertalbahn/Rhönbahn auf einer Länge von 27 Kilometern von Petersberg-Götzenhof bis Hilders durch die hessische Rhön.
Verkehr
Petersberg liegt in unmittelbarer Nähe der Autobahn-Anschlussstelle Fulda-Mitte. Weiterhin führen durch die Gemeinde die Bundesstraßen 27 und 458. Der nächstgelegene Bahnhof ist in Fulda.
Persönlichkeiten
- Jan-Philip Glania (* 1988) – Schwimmsportler
- Johannes Hack (1875–1950) – Lehrer und Heimatforscher
- Magnus Herr (1841–1919) – Bürgermeister und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
- Markus Meysner (* 1966) – Politiker und Mitglied des hessischen Landtags
- Apollo von Vilbel (um 1480–1536) – Benediktinerabt im Kloster Limburg, Propst auf dem Petersberg, Chronist, lebte zeitweise und starb hier, Grabplatte in der St.-Peters-Kirche erhalten
- Ludwig Vogel (1920–2014), römisch-katholischer Priester
Literatur
- Werner Kathrein, Johannes Burkardt: Petersberg (Fulda). In: Friedhelm Jürgensmeier u. a.: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen (Germania Benedictina 7 Hessen). Eos, St. Ottilien 2004, ISBN 3-8306-7199-7, S. 900–909.
- Michael Mott: Barocke Kapelle ohne „Hausherr“ / Die Friedhofskapelle St. Bonifatius am Petersberg soll renoviert und dann für Besucher geöffnet werden / Randale bei kirchlichen Einrichtungen. In: Fuldaer Zeitung. 25. März 1993, S. 12 (Serie: DENK-mal!).
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeindegliederung auf der Geimdeseite (abgerufen im Nov. 2012)
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 393.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Bürgermeister-Direktwahlen in Petersberg. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- Städtepartnerschaften auf der Gemeindeseite (abgerufen im Nov. 2012)
Weblinks
- „Petersberg, Landkreis Fulda“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Petersberg bei curlie.org (ehemals DMOZ)