Schwalmstadt
Schwalmstadt ist die nach Einwohnerzahl größte Stadt des Schwalm-Eder-Kreises in Nordhessen. Sie entstand 1970, als im Rahmen der Gebietsreform in Hessen die beiden Städte Treysa und Ziegenhain mit den umliegenden Dörfern zur Stadt Schwalmstadt zusammengefasst wurden. Schwalmstadt trägt seit dem 2. November 2017 die amtliche Zusatzbezeichnung Konfirmationsstadt,[2] da in hier 1539 die „Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung“ verabschiedet wurde, die bis heute die Konfirmation, ihre Inhalte und Rituale definiert.[3][4]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Schwalm-Eder-Kreis | |
Höhe: | 234 m ü. NHN | |
Fläche: | 84,79 km2 | |
Einwohner: | 18.091 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 213 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34613 | |
Vorwahlen: | 06691, 06692 | |
Kfz-Kennzeichen: | HR, FZ, MEG, ZIG | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 34 022 | |
Stadtgliederung: | 13 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 34613 Schwalmstadt | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Stefan Pinhard (parteilos) | |
Lage der Stadt Schwalmstadt im Schwalm-Eder-Kreis | ||
Geographie
Geographische Lage
Schwalmstadt liegt mit vielen Stadtteilen im Schwalmbecken am Westrand des Knüllgebirges. Die Stadt, wie auch diese Landschaft in der Westhessischen Senke hat ihren Namen, „Die Schwalm“, nach dem gleichnamigen Fluss erhalten. Schwalmstadt befindet sich im nördlichen Bereich der Schwalm.
Die nächstgelegenen größeren Städte sind Kassel (etwa 50 km nördlich), Bad Hersfeld (etwa 35 km östlich), Marburg (etwa 35 km südwestlich) und Fulda (etwa 80 km südöstlich).
Stadtkerne
Schwalmstadt hat zwei Stadtkerne:
Treysa mit seiner Altstadt liegt auf einem Höhenrücken – der etwa 35 Meter über das Talniveau (212 m ü. NN) ansteigt – an der Mündung der Wiera in die Schwalm.
Ziegenhain (214 m ü. NN) etwa 4,5 km östlich, liegt direkt nordwestlich der Mündung des Grenzebachs in die Schwalm.
Höhenlage
Der tiefste Punkt der Stadtgemarkung liegt mit 207 m ü. NN, etwas unterhalb der Mündung der Gers in die Schwalm, in der Gansau. Der höchste Punkt ist die 342,7 m ü. NN hohe Landsburg oberhalb der Gansau.[5]
Nachbargemeinden
Schwalmstadt grenzt im Norden an die Gemeinden Jesberg und Neuental, im Osten an die Gemeinde Frielendorf, im Süden an die Gemeinde Willingshausen (alle im Schwalm-Eder-Kreis), sowie im Westen an die Stadt Neustadt (Landkreis Marburg-Biedenkopf) und die Gemeinde Gilserberg (Schwalm-Eder-Kreis).
Stadtgliederung
Neben den beiden Stadtkernen Treysa und Ziegenhain besteht Schwalmstadt aus den weiteren elf Stadtteilen Allendorf an der Landsburg, Ascherode, Dittershausen, Florshain, Frankenhain, Michelsberg, Niedergrenzebach, Rommershausen, Rörshain, Trutzhain und Wiera.
Geschichte
Gemeindegebiet
Im 8. Jahrhundert war Treise im Besitz der Äbte von Hersfeld. Die Grafen von Cigenhagen wurden im Jahr 1144 das erste Mal urkundlich genannt. Im Jahr 1186 wurde Treysa von den Grafen übernommen und befestigt. Das Wahrzeichen Treysas, die Martinskirche (heute Totenkirche), wurde 1230 gebaut. Treysa erhielt die Stadtrechte zwischen 1229 und 1270, und Ziegenhain erhielt 1274 das Stadtrecht. Nach dem Tod des letzten Grafen von Ziegenhain, Johann II., 1450 fiel die Grafschaft an die Landgrafschaft Hessen.
Die Landgrafen bauten die Burg in Ziegenhain 1470 zu einem Schloss um, und Philipp I. von Hessen ließ sie von 1537 bis 1548 zu einer Wasserfestung ausbauen.
Im August 1945 fanden in Treysa die Verhandlungen zur Gründung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt („Treysaer Konferenz“). Damit wurde ein Zusammenschluss der lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen vollzogen. Zwei weitere Kirchenversammlungen der EKD im Mai 1946 und im Juni 1947 versuchten das Gespräch über unterschiedliche Auffassungen zum Abendmahl in Gang zu bringen und befassten sich mit der Entnazifizierung.
Unter dem Motto Hessisch willkommen! war Schwalmstadt 1995 Austragungsort des 35. Hessentages.
Von 1961 bis Ende 2006 war Schwalmstadt Bundeswehrstandort. In der Harthberg-Kaserne waren verschiedene Einheiten stationiert, so das Panzerartilleriebataillon 21, das Raketenartilleriebataillon 22, die Ausbildungskompanie 11/2, die Begleitbatterie 2, das Nachschubregiment 2, das Nachschubbataillon 51 und die Feldjägerausbildungskompanie 700. Im Sondermunitionslager Treysa wurden von 1962 bis 1992 unter Aufsicht von US-Soldaten die Atomsprengköpfe für die beiden Treysaer Artilleriebataillone gelagert.
Gemeindebildung
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1970 die beiden Städte Treysa und Ziegenhain mit den umliegenden bis dahin selbständigen Gemeinden Ascherode, Florshain, Frankenhain, Niedergrenzebach, Rommershausen und Trutzhain auf freiwilliger Basis zur neuen Stadt Schwalmstadt.[6] Am 31. Dezember 1971 kamen die Gemeinden Allendorf an der Landsburg, Dittershausen und Wiera hinzu. Rörshain folgte am 1. April 1972. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Michelsberg am 1. August 1972 abgeschlossen.[7] Für die ehemals eigenständigen Städte und Gemeinden von Schwalmstadt wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8] Der Verwaltungssitz der Stadt Schwalmstadt teilt sich zwischen den Rathäusern von Treysa und Ziegenhain auf.
Historische Quellen
Die Stadtarchive Treysa und Ziegenhain werden im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrt (Bestände 330 Treysa und 330 Ziegenhain). Die Bestände sind größtenteils erschlossen und sind online recherchierbar.[9][10]
Einwohnerzahlen
Schwalmstadt: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 17.905 | |||
1975 | 17.800 | |||
1980 | 17.922 | |||
1985 | 17.812 | |||
1990 | 17.779 | |||
1995 | 19.044 | |||
2000 | 19.388 | |||
2005 | 19.213 | |||
2010 | 18.586 | |||
2011 | 18.385 | |||
2015 | 17.861 | |||
2020 | 18.091 | |||
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[11]; Zensus 2011[12] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schwalmstadt 18.586 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1952 Einwohner unter 18 Jahren, 7602 zwischen 18 und 49, 3948 zwischen 50 und 64 und 3846 Einwohner waren älter.[13] Unter den Einwohnern waren 945 (5,1 %) Ausländer, von denen 215 aus dem EU-Ausland, 438 aus anderen Europäischen Ländern und 290 aus anderen Staaten kamen.[12] Von den deutschen Einwohnern hatten 14,6 % einen Migrationshintergrund.[14] Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 11,2 %.[11] Die Einwohner lebten in 8025 Haushalten. Davon waren 2769 Singlehaushalte, 2316 Paare ohne Kinder und 2067 Paare mit Kindern, sowie 690 Alleinerziehende und 180 Wohngemeinschaften. In 1755 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 5418 Haushaltungen lebten keine Senioren.[13]
Religionszugehörigkeit
• 1987: | 13.703 evangelische (= 79,2 %), 2568 katholische (= 14,8 %), 1022 sonstige (= 6,0 %) Einwohner[15] |
• 2011: | 12.520 evangelische (= 68,1 %), 2430 katholische (= 13,2 %), 3440 sonstige (= 18,7 %) Einwohner[15] |
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung ist das oberste Organ der Stadt. Ihre politische Zusammensetzung wird alle fünf Jahre in der Kommunalwahl durch die Wahlbevölkerung der Stadt bestimmt. Wählen darf, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat und Deutscher Staatsbürger im Sinne des Grundgesetzes oder Staatsangehöriger eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist. Für alle gilt, dass sie seit mindestens drei Monaten in der Stadt gemeldet sein müssen.
Der einzelne Wähler hat die Möglichkeit seine Stimmen auf mehrere Kandidaten – auch solche verschiedener Wahllisten – zu verteilen (Panaschieren) oder auf einzelne Kandidaten anzuhäufen (Kumulieren). Hierzu stehen dem Wähler so viele Stimmen zur Verfügung, wie es Sitze zu vergeben gilt. Für die Stadtverordnetenversammlung sind dies 37.
Bei der Kommunalwahl am 14. März 2021 wurden 6.867 Stimmen abgegeben, das sind 47,9 % der wahlberechtigten Bevölkerung. Sie lieferte folgendes Ergebnis,[16] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[17][18][19]
Wahlvorschläge | SPD | CDU | FWb | BfS | GRÜNE | FDP | LINKEl | Sitzverteilung | |
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2021 | Stimmanteila | 29,2 | 22,0 | 17,6 | 11,6 | 9,1 | 7,1 | 3,4 | |
Sitze (von 37) | 11 | 8 | 7 | 4 | 3 | 3 | 1 | ||
2016 | Stimmanteila | 38,9 | 30,5 | 9,8 | — | 8,7 | 7,7 | 4,5 | |
Sitze (von 37) | 14 | 11 | 4 | — | 3 | 3 | 2 | ||
2011 | Stimmanteila | 41,3 | 29,6 | 7,1 | — | 14,4 | 4,4 | 3,1 | |
Sitze (von 37) | 15 | 11 | 3 | — | 5 | 2 | 1 | ||
2006 | Stimmanteila | 42,5 | 31,9 | 8,7 | — | 8,4 | 5,2 | 3.4 | |
Sitze (von 37) | 16 | 12 | 3 | — | 3 | 2 | 1 | ||
2001 | Stimmanteila | 47,5 | 33,5 | 9,5 | — | 3,7 | 5,8 | — | |
Sitze (von 37) | 18 | 12 | 4 | — | 1 | 2 | — | ||
1997 | Stimmanteila | 44,8 | 27,9 | 13,7 | — | 8,9 | 4,6 | — | |
Sitze (von 37) | 17 | 11 | 5 | — | 4 | — | — |
Es waren 37 Stadtverordnete sowie die Ortsbeiräte der Stadt für die Legislaturperiode vom 1. April 2016 bis 31. März 2021 zu wählen. Von 14.217 Wahlberechtigten gingen 6.788 zur Wahl. Somit stieg die Wahlbeteiligung von 46,1 % im Jahr 2011 auf 47,7 % im Jahr 2016.
Bürgermeister
Amtszeit | Bürgermeister |
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seit 2016 | Stefan Pinhard (parteilos) |
2012 – 2016 | Gerald Näser (CDU)[20][21][22] |
1994 – 2012 | Wilhelm Kröll (SPD) |
1988 – 1994 | Gerd-Friedrich Huck (SPD) |
1971 – 1988 | Helmut George (SPD) |
Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Schwalmstadt neben dem Bürgermeister neun ehrenamtliche Stadträte angehören. Bürgermeister ist seit 1. Dezember 2016 der parteilose Stefan Pinhard. Er ist bis 2022 gewählt.[23][24]
Wappen
Blasonierung: „In Gold ein schwarzer, rotbewehrter, nach rechts blickender Ziegenkopfadler. Auf seiner Brust in Silber ein sechsstrahliger roter Stern.“ | |
Wappenbegründung: Die Wappenzeichen sind geschichtliche Symbole der beiden Städte und der alten Grafschaft Ziegenhain. |
Städtepartnerschaften
- Kanton Loriol-sur-Drôme im Département Drôme, Frankreich
- Zwalm in Flandern, Belgien
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Freilichtbühne Schwalmberg
- Freilichtbühne Totenkirche
- Theaterverein Trutzhain: „Trutzhainer Bühne“
Museen
- Deutsches Schreibmaschinenmuseum
- Museum der Schwalm in Ziegenhain
- Gedenkstätte und Museum Trutzhain
- Museumstöpferei Dörrbecker in Treysa
- Museumsbahnverein „Eisenbahnfreunde Treysa e. V.“ (ehemals „Eisenbahnfreunde Schwalm-Knüll e. V.“[25])
Bauwerke
- Die Historischen Altstädte Treysa und Ziegenhain mit zahlreichen Fachwerkhäusern
- Totenkirche mit „Buttermilchturm“ in Treysa
- Stadtpfarrkirche
- Altes Hospital in Treysa
- Hexenturm in Treysa
- Wasserfestung Ziegenhain
- Rathaus und Johannisbrunnen in Treysa
- Ehemaliges Kriegsgefangenenlager Trutzhain
- Lokschuppen im alten Bahnbetriebswerk
- Wallfahrtskirche Maria Hilf (Trutzhain)
- Stein- oder Töpfertor in der Steingasse Treysa
- Das Haus „Zum Rosengarten“ in Ziegenhain
Naturdenkmäler
Regelmäßige Veranstaltungen
- Wochenmarkt freitags in Treysa
- Hutzelkirmes (Treysa)
- Ziegenhainer Salatkirmes
- Kirmes in Allendorf an der Landsburg
- Kirmes in Ascherode
- Kirmes in Dittershausen
- Kirmes in Florshain
- Kirmes in Niedergrenzebach
- Kirmes in Michelsberg
- Kirmes in Wiera
- Weindorf an der Totenkirche
- Johannisfest (Niedergrenzebach)
- Brunnenfest in Niedergrenzebach
- Scherzmarkt
- Michaelismarkt
- Quinauer Wallfahrt in Trutzhain
- Weihnachtsmärkte in Niedergrenzebach, Treysa und Ziegenhain
Wirtschaft und Infrastruktur
Straßenverkehr
Durch Schwalmstadt führen die Bundesstraßen 254 (von Fulda über Schwalmstadt nach Kassel) und 454 (von Bad Hersfeld über Schwalmstadt nach Marburg). In der Nachbargemeinde Neuental endet die Bundesautobahn 49, deren Weiterbau bis Schwalmstadt Ende 2021 fertiggestellt sein soll.[26]
Schienenverkehr
Die Main-Weser-Bahn von Frankfurt nach Kassel führt durch Schwalmstadt. Hier gibt es den Bahnhof Treysa und den Haltepunkt Schwalmstadt-Wiera.
Stündlich enden Regionalzüge von bzw. nach Kassel und der Mittelhessen-Express von bzw. nach Frankfurt in Treysa. Zusätzlich halten jeweils im Zweistundentakt ein Intercity Express und ein Regional-Express der Linie Kassel–Frankfurt in Treysa.
Schwalmstadt-Wiera wird stündlich vom Mittelhessen-Express bedient.
Der Bahnhof Schwalmstadt bildet die südliche Grenze des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV). Ab Neustadt beginnt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV).
Durch die Stadt führte auch die Bahnstrecke Leinefelde–Treysa als strategische Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Metz, die Teil der Kanonenbahn war.
Schwalmstadt hatte früher mit der Bahnstrecke Bad Hersfeld–Treysa (auch Knüllwaldbahn genannt) eine Verbindung nach Bad Hersfeld.
Radverkehr
Schwalmstadt ist ein Knotenpunkt mehrerer, auch überregionaler Radwege. Streckenweise verlaufen sie auf derselben Trasse.
Von Neustadt kommend verläuft der Radweg Deutsche Einheit über Wiera, Treysa und Ziegenhain weiter nach Loshausen.[27] Ab Treysa ist der Radweg identisch dem Bahnradweg Rotkäppchenland. Das letzte fehlende Teilstück von Wiera nach Treysa wurde 2018 fertiggestellt.
Der hessische Radfernweg R 4 von Bad Karlshafen nach Hirschhorn am Neckar führt von Fritzlar kommend über Zimmersrode durch den Wald an der Landsburg im Stadtteil Allendorf westlich an Ziegenhain vorbei über Loshausen Richtung Alsfeld.
2010 wurde der 104 km lange Schwalm-Radweg eröffnet, der entlang des Flusses gleichen Namens von der Quelle im Vogelsberg bis nach Felsberg führt. Im Gebiet von Schwalmstadt verläuft er um den Flugplatz von Ziegenhain und trennt sich vorübergehend vom R 4, mit dem er über weite Strecken identisch ist. Über Treysa und Rommershausen verlässt der Schwalm-Radweg in Allendorf den Bereich Schwalmstadts, wo er auch wieder mit dem R 4 zusammentrifft.
Der Schwalm-Efze-Weg R 14 beginnt in Treysa und führt durch das Schwalm-Becken nach Ziegenhain und Niedergrenzebach über Frielendorf nach Homberg (Efze).
Der Schwalm-Fulda-Weg R 11 von Gemünden (Kreis Frankenberg) nach Wahlshausen und Oberaula verläuft von Sachsenhausen kommend über Florshain nach Treysa und von dort über Wirtschaftswege nach Wasenberg.
Auf der ehemaligen Bahntrasse in den Knüll verläuft der Bahnradweg Rotkäppchenland. Er führt von Schwalmstadt-Treysa über Neukirchen nach Oberaula-Wahlshausen und weiter durch das Aulatal nach Niederaula zum Fulda-Radweg R1. Auf der gleichen Trasse verläuft die Mittelland-Route (D4).
2015 wurde ein Radverkehrskonzept für das gesamte Stadtgebiet erstellt. Neben einer Bestandsaufnahme enthält es unter anderem den Entwurf eines Radverkehrsnetzes mit unterschiedlichen Routenkategorien und konkreten Vorschlägen für die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen.[28]
Segelfluggelände
Im Ortsteil Ziegenhain befindet sich im Hochwasser-Rückhaltebecken am südöstlichen Ortsrand das Segelfluggelände „Der Ring“. Dort gehen die Flugsportvereinigung Schwalm und die Akaflieg Frankfurt dem Segelflugsport nach.
Medien
- Schwälmer Allgemeine (täglich), Dierichs Verlag (HNA)
- Schwälmer Bote, MB-Media Verlag
- Nordhessennews.de, nh24.de Inhaber Alexander Wittke
Justizvollzugsanstalt Schwalmstadt
Die JVA Schwalmstadt befindet sich im Stadtteil Ziegenhain im ehemaligen Jagdschloss der Landgrafen von Hessen-Kassel sowie einem Erweiterungsbau. Nachdem 2003 der offene Vollzug ausgelagert wurde, existiert in der JVA nur noch der geschlossene Vollzug, unterteilt in höchste und geringere Sicherheitsstufe.
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk
Der THW-Ortsverband Schwalmstadt wurde 1961 gegründet. Im Ortsverband Schwalmstadt ist u. a. ein Technischer Zug mit Fachgruppe Ortung stationiert.
Bildungseinrichtungen
Die Stadt hat unter anderem die allgemeinbildenden Schulen, die Carl-Bantzer-Schule (kooperative Gesamtschule), das Schwalmgymnasium und die Schule im Ostergrund (Haupt- und Realschule). Dazu kommen die Grundschulen, die Ziegenhainer Grundschule, die Brüder-Grimm-Schule in Allendorf, die Eckhard-Vonholdt-Schule in Treysa, die Grundschule Niedergrenzebach und die Mittelpunkt Grundschule. Im Bereich der Förderschulen bietet Schwalmstadt eine große Vielfalt. Neben der Sankt-Martin-Schule, einer Schule für Lernhilfe des Schwalm-Eder-Kreises als regionales sonderpädagogisches Beratungs- und Förderzentrum, ist vor allem die Förderschule Hephata als umfassende Komplexschule sowie überregionales Beratungs- und Förderzentrum zu nennen; sie befindet sich in Trägerschaft der Hephata Diakonie und umfasst Schulen mit den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, geistige Entwicklung, Lernen sowie kranke Schülerinnen und Schüler. Zugehörig ist zudem die Friedrich Trost-Schule als Berufsschule mit ihren differenzierten berufsschulischen Angeboten ergänzt durch sonderberufsschulische Angebote in den Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale sowie geistige Entwicklung.
Berufs- und weiterbildende Schulen sind die Beruflichen Schulen Schwalmstadt und die Hephata Akademie für soziale Berufe.
Die Hephata Akademie ist zudem Studienstandort der Evangelischen Hochschule Darmstadt. In Bachelor- und Masterstudiengängen kann man Abschlüsse in verschiedenen Bereichen sozialer Arbeit erwerben.
Weitere Bildungseinrichtungen sind der Stenografenverein 1925 Treysa e. V. (Aus- und Fortbildungsstätte für Stenografie, Maschinen-/Tastschreiben, Bürotechnik, Internetschulungen, Text- und Datenverarbeitung) und die Volkshochschule.
Ansässige Unternehmen
Im Bereich der Kunststoffverarbeitung sind die Merkel Freudenberg Fluidtechnic GmbH (Dichtungs- und Schwingungstechnik) und die Horn & Bauer GmbH & Co. KG (Folientechnik) angesiedelt. Im Bereich des Maschinenbaus arbeitet die Firma Konvekta AG (Heizungs-, Klima- und Kältetechnik) und im Bereich der Elektrotechnik die Firma Optelec GmbH (elektronische Sehhilfen). Weiterhin haben die Logistikfirma Heidelmann GmbH (internationale Spedition und Lagerung für temperaturgeführte Güter), der Schuhhersteller Erich Rohde GmbH und die Schwalm Bräu Privatbrauerei Friedrich Haaß KG ihren Firmensitz in Schwalmstadt. Im Bereich der Sozialpädagogik ist die Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.V. tätig. Die im Stadtteil Treysa ansässige Stadtsparkasse Schwalmstadt ist das einzig selbstständige Kreditinstitut mit Sitz in Schwalmstadt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Nicolaus Roding (1519–1580), Theologe, Geistlicher und Hochschullehrer, geboren im Stadtteil Treysa
- Konrad Widerholt (1598–1667), Oberst
- Velten Muhly († 1656), Kommandant der Ziegenhainer Bürgerwehr
- Adam Dietrich (1711–1782), Botaniker
- Johann Gabriel Speck (1720–1792), französisch-reformierter Pfarrer und Professor der französischen Sprache
- Georg Ernst von und zu Gilsa (1740–1798), hessischer Offizier, Kriegsrat und Obereinnehmer im Dienste der Landgrafschaft Hessen-Kassel
- Wilhelm Böttner (1752–1805), Barockmaler
- Friedrich Gottlieb Dietrich (1765–1850), Botaniker und Gartengestalter
- Ferdinand Jakob Siebert (1791–1847), Theologe, Germanist und Volkskundler
- Franz von Roques (1826–1887), kurhessischer Pfarrer und Pionier kirchlicher Sozialarbeit
- Friedrich Siebert (1831–1918), Apotheker und Vize-Bürgermeister von Marburg
- Julius Weiffenbach (1837–1910), Jurist
- Karl Ludwig Leimbach (1844–1905), Historiker, Gymnasiallehrer, Theologe und Literaturhistoriker, Schuldirektor und Provinzialschulrat
- Carl Bantzer (1857–1941), Maler und Kunstschriftsteller
- Julius Höxter (1873–1944), Pädagoge und Schriftsteller
- Franz von Roques (1877–1967), General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg
- Stanislaw Kubicki (1889–1943), Künstler, Dichter und Philosoph
- Albert Wigand (1890–1978), Maler
- Hanns Wilhelm Lavies (1908–2000), Publizist und Filmwissenschaftler
- Hans John (1911–1945), Jurist und Widerstandskämpfer
- Ludwig Groß (1926–1993), Stenograf und erster Fachlehrer für Stenografie und Maschinenschreiben im Kreis Ziegenhain
- Karl Heinrich Friauf (1931–2016), Jurist
- Gottfried Adam (* 1939), evangelischer Theologe
- Bernhard Jagoda (1940–2015), Präsident der Bundesanstalt für Arbeit 1993–2002
- Alfred Hartenbach (1943–2016), SPD-Politiker und MdB 1994–2009
- Roswitha Aulenkamp (* 1946), Komponistin, Pianistin und Dozentin
- Guido Knopp (* 1948), Historiker, Publizist und Fernsehmoderator
- Herbert Henck (* 1948), Pianist
- Walter Thiel (1949–2019), Chemiker
- Eckhard Friauf (* 1956), Biologe
- Thomas Gunkel (* 1956), Übersetzer und Schriftsteller
- Ulrich Nortmann (* 1956), Philosoph und Schriftsteller
- Claus von Carnap-Bornheim (* 1957), Historiker und Museumsdirektor
- Martina Kirchberg (* 1957), Segelkunstflugpilotin
- Frank-Martin Neupärtl (1961–2014), Landrat des Schwalm-Eder-Kreises 2002–2014
- Armin Pfahl-Traughber (* 1963), Politikwissenschaftler
- Klaus Stern (* 1968), Regisseur
- Maike Schaefer (* 1971), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), Stellv. Bürgermeisterin Bremens
- Norman Schneider (* 1972), Figurenbildner und Puppenspieler
- Stefan Marx (Zeichner) (* 1979), Graffitikünstler
- Wiebke Knell (* 1981), Politikerin (FDP)
- Sebastian Wanke (* 1986), Künstler und Kommunikationsdesigner
- Florian Orth (* 1989), Leichtathlet
- Pascal Itter (* 1995), Fußballspieler
- Benjamin Trümner (* 1995), Fußballspieler
- Sebastian Müller (* 2001), Fußballspieler
Weblinks
- www.Schwalmstadt.de
- Schwalmstadt. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. Juni 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Zusatzbezeichnungen zum Gemeindenamen, die vom Hessischen Innenministerium seit 1945 verliehen wurden. In: innen.hessen.de. Hessisches Ministerium des Innern und für Sport, September 2021, abgerufen am 9. Februar 2022.
- Redaktion: Schwalmstadt ist Konfirmationsstadt. In: Schwalm-Touristik. 28. September 2017, abgerufen am 12. Februar 2022 (deutsch).
- https://konfirmationsstadt.de. Abgerufen am 12. Februar 2022.
- Zahlen, Daten, Fakten: Geographische Lage. Stadt Schwalmstadt, abgerufen am 2. Juni 2021.
- Zusammenschluss von Gemeinden zur Stadt „Schwalmstadt“ Landkreis Ziegenhein vom 7. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 139, Punkt 158 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411 f.
- Hauptsatzung. (DOCX; 30 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadtverwaltung Schwalmstadt, abgerufen im Januar 2022.
- Übersicht über den Bestand „Stadtarchiv Treysa“ (HStAM Bestand 330 Treysa). In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), abgerufen am 3. September 2016.
- Übersicht über den Bestand „Stadtarchiv Ziegenhain“ (HStAM Bestand 330 Ziegenhain). In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), abgerufen am 3. September 2016.
- Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Schwalmstadt. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2022.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 8,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 40 und 96 .
- Migrationshintergrund: Schwalmstadt. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2022.
- Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 107 .
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2011 und 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2001 und 1997. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2001.
- Amtszeit vom 1. Oktober 2012 bis zu seinem Tod am 4. Juni 2016. Bis zum Amtsantritt des Nachfolgers übernahm der Erste Stadtrat Detlef Schwierzeck (SPD) die Amtsgeschäfte.
- HNA vom 3. Juni 2012: Einzug ins Rathaus. Umjubelter Wahlsieg für Gerald Näser, abgerufen am 3. Juni 2012
- HNA vom 5. Juni 2016: Schwalmstadts Bürgermeister Dr. Gerald Näser erlag Krebsleiden
- Direktwahlen in Schwalmstadt. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt.
- Schwälmer Bote vom 26. November 2016: Schwalmstadts Bürgermeister Stefan Pinhard ins Amt eingeführt abgerufen am 12. Dezember 2016
- Umbenennung des Vereins in Eisenbahnfreunde Treysa. Archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2019.
- Michael Rinde: Autobahn 49 soll 2025 fertig sein. HNA, 15. Januar 2018, abgerufen am 18. Februar 2019.
- Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Radweg Deutsche Einheit. Abgerufen am 9. November 2015.
- Radverkehrskonzept. (Nicht mehr online verfügbar.) Magistrat der Stadt Schwalmstadt, archiviert vom Original am 26. März 2016; abgerufen am 25. März 2016.