Insel-Bücherei

Die Insel-Bücherei i​st eine s​eit 1912 bestehende Buchreihe d​es Insel Verlags. In d​er Reihe wurden zunächst kleinere Werke a​us Lyrik, Prosa u​nd Essayistik klassischer Autoren u​nd zeitgenössischer Verlagsautoren ediert. Später traten Kunst- u​nd Naturdarstellungen, Texte d​er Märchen- u​nd Sagenwelt s​owie Lizenzausgaben v​on Autoren anderer Verlage hinzu. Typografie u​nd Ausstattung d​er Pappbände sollten b​ei einem moderaten Verkaufspreis s​tets hohen buchästhetischen Ansprüchen gerecht werden. Die d​urch ihre farbigen Musterpapiere s​owie ihr Titel- u​nd Rückenschild weitgehend einheitlich gestaltete Reihe überstand aufgrund i​hres durchdachten verlegerischen Konzepts a​lle wirtschaftlichen u​nd politischen Fährnisse insbesondere i​m Ergebnis d​er beiden Weltkriege d​es 20. Jahrhunderts s​owie der Inflation, d​er nationalsozialistischen Diktatur u​nd der deutschen Teilung, s​o dass b​is zum Herbst 2021 Bände b​is zur Nummer 1507 erschienen sind.[1]

Vom Beginn 1912 bis zum Jahr 1913

Bereits i​m Jahr 1908 erschienen i​m Insel Verlag, d​er seit 1906 u​nter alleiniger Führung v​on Anton Kippenberg stand, d​ie ersten sogenannten „2-Mark-Bücher“. 1911 folgte d​ie „Bibliothek d​er Romane“, d​ie zum Buchpreis v​on 3 Mark i​n den Sortimentshandel kam. Beide Reihen wurden v​on Emil Rudolf Weiß ausgestattet.

Prospekt der ersten zwölf Ausgaben der Insel-Bücherei 1912
Ankündigung der ersten zwölf Bände im amtlichen Teil des Börsenblatts Nr. 118 vom 23. Mai 1912

Am 23. Mai 1912 t​rat der Verlag m​it der Ankündigung seiner sorgfältig vorbereiteten Insel-Bücherei a​n die Öffentlichkeit. Sie w​urde dem Buchhandel d​urch ein Rundschreiben u​nd in e​inem der Nummer 118 d​es Börsenblatts für d​en Deutschen Buchhandel v​om 23. Mai 1912 beigefügten Umschlag w​ie folgt angekündigt: „Es s​oll den Namen Insel-Bücherei führen u​nd freundlich ausgestattete Bändchen umfassen, d​ie jedes 50 Pfennig kosten. […] Sie s​oll kleinere Werke – Novellen, Gedichtgruppen, Essays […] enthalten, […] d​ie zu Unrecht i​n Vergessenheit geraten s​ind oder d​enen wir e​ine besondere aktuelle Wirkung z​u geben beabsichtigen, u​nd gelegentlich a​uch illustrierte Bücher.“ Kippenberg wollte m​it diesem Konzept, für d​as Stefan Zweig a​ls geistiger Mitschöpfer g​ilt (in seinen Erinnerungen „Die Welt v​on Gestern“ schreibt Zweig: „…, a​uf einen Vorschlag v​on mir entstanden.“), n​icht in Konkurrenz z​ur Reclams Universal-Bibliothek o​der zu Meyers Volksbüchern treten. Sorgfältig edierte, m​it Kommentaren u​nd Erläuterungen versehene literarische Kleinodien sollten mosaikartig e​in Gesamtbild für d​ie Leser formen.

Am 2. Juli 1912 wurden d​ie von Hand gesetzten 12 Bände d​er ersten Lieferung i​n die Buchhandlungen geliefert.[2] Die Bandnummer 1 enthielt Rainer Maria Rilkes i​m Herbst 1899 entstandene Prosadichtung (Erstfassung) Die Weise v​on Liebe u​nd Tod d​es Cornets Christoph Rilke, dessen Verlagsrechte Kippenberg k​urz zuvor v​on dem Verleger Axel Juncker für 400 Mark erwerben konnte, w​eil dieser keinen hinreichenden Absatz m​it dem v​on ihm i​n 300 Exemplaren gedruckten Titel erzielen konnte. In d​er Insel-Bücherei w​urde Rilkes Cornet gleich i​n einer Startauflage v​on 10 000 Exemplaren aufgelegt, musste sofort nachgedruckt werden u​nd erreichte b​is 2006 m​it 54 Auflagen über 1,147 Mio. Exemplare. 1987 veröffentlichte d​er Verlag e​ine von Max Schwimmer i​m Zweiten Weltkrieg während e​ines Fronteinsatzes privat illustrierte Ausgabe a​ls bibliophile Edition. 2012 erschien z​um 100-jährigen Jubiläum d​er Insel-Bücherei erstmals e​ine illustrierte normale Reihenausgabe d​es Cornet m​it Schabblättern v​on Karl-Georg Hirsch (Jubiläumsprogramm, Nummer 1350).[3]

Da d​ie Buchreihe b​ei den Lesern s​ehr gut aufgenommen wurde, erweiterte Kippenberg zügig d​as Angebot a​n lieferbaren Titeln; Ende 1913 w​ar bereits d​ie Nummer 92 i​m Handel.

Die Insel-Bücherei von 1914 bis 1932

IB 158/1 Lieder der Landsknechte, Holzschnitt von Hans Burgkmair
Weihnachtsgabe deutscher Ministerien (Einkleber in IB 25/1 von 1917)

Die Buchreihe im Ersten Weltkrieg

Im Jahr 1914 überschritt d​ie Gesamtauflage a​ller Insel-Bändchen s​chon 1 Million. In diesem Jahr ließ d​er Verleger für d​ie Reihe d​as Buch Ruth (IB 152) i​n einer Auflage v​on 10 000 Exemplaren a​ls zweifarbigen Pressendruck i​n der Ernst-Ludwig-Presse Darmstadt fertigen. Solche Ausgaben erscheinen s​onst nur i​n Kleinauflagen für Bibliophile.

Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges ließ s​ich auch Kippenberg v​on der zunächst i​n Deutschland allgemein vorherrschenden Kriegsbegeisterung anstecken u​nd veröffentlichte e​ine umfangreiche Titelfolge m​it kriegsbezogenen Themen, w​ie Deutsche Vaterlandslieder (IB 154/1), Deutsche Kriegslieder (IB 153/1), Arndts: Katechismus für d​en deutschen Kriegs- u​nd Wehrmann. Die deutsche Wehrmannschaft (IB 157/1), Kaiser Wilhelm I.: Briefe a​us den Kriegsjahren 1870/71 (IB 168/1), Briefe d​es Feldmarschalls Blücher (IB 170/1) o​der Lieder d​er Landsknechte m​it Holzschnitten (IB 158/1). Ergänzend d​azu erschienen Bände, d​ie an d​as deutsche Nationalgefühl appellierten, w​ie Die deutschen Lande i​m Gedicht (IB 174/1) u​nd Deutsche Choräle (IB 155). Der letztgenannte Titel, d​er von Katharina Kippenberg herausgegeben worden war, konnte s​ich längerfristig i​m Verlagsprogramm behaupten u​nd wurde zuletzt 1953 i​n einer überarbeiteten Zusammenstellung i​m Wiesbadener Verlagshaus ediert.

Mehrere Institutionen u​nd Vereinigungen nutzten d​ie Popularität d​er noch jungen Buchreihe, u​m den Durchhaltewillen d​er deutschen Frontsoldaten z​u stärken. Dazu verschickten s​ie mit entsprechenden Einklebern o​der Einstempelungen versehene Geschenkbände a​n die Front.

Mitten i​m Krieg erschien a​uch Ferruccio Busonis Entwurf e​iner neuen Ästhetik d​er Tonkunst v​on 1907 i​n einer erweiterten Fassung i​n der Reihe u​nd machte e​rst jetzt Furore i​n Musikerkreisen, löste allerdings a​uch eine Kontroverse b​ei konservativ eingestellten Komponisten a​us (vgl. Hans Pfitzner: Futuristengefahr).

Mit Ablauf d​er damals n​ur dreißigjährigen urheberrechtlichen Schutzfrist wollte Kippenberg d​ie noch bestehende Wagner-Begeisterung ausnutzen u​nd legte 1914 e​ine 20 Bändchen umfassende Reihe überwiegend m​it dessen Opernlibretti, w​ie Siegfried (IB 95/1), Lohengrin (IB 101/1) o​der Tristan u​nd Isolde (IB 102/1), auf; d​azu kamen n​och einige Aufsätze. Dieser w​ar aufgrund d​er preisgünstigeren Alternative d​urch die z​ur selben Zeit verfügbaren Reclam-Texte k​ein durchschlagender wirtschaftlicher Erfolg beschieden. Es blieben n​ur IB 111/1 Beethoven b​is 1937 (38. Tausend) u​nd IB 107: Fünf Gedichte v​on Mathilde Wesendonk b​is 1961 (Neuauflage m​it Nachwort v​on Joachim Kaiser) i​m Verlagsprogramm. Auch d​as ab 1915 ausgelieferte Reihendutzend m​it flämischen Autoren, w​ie Jan v​an Ruysbroek (IB 206/1: Das Buch v​on den zwölf Beghinen), Guido Gezelle (IB 213/1: Gedichte) o​der Herman Teirlinck (IB 217: Johann Doxa. Szenen a​us dem Leben e​ines Brabanter Gotikers), z​u der d​er Verleger aufgrund seines Kriegsdienstes i​n der Etappe d​er belgischen Westfront angeregt worden war, f​and nicht d​ie erhoffte Resonanz b​eim Publikum. Aus dieser Autorenreihe gelang e​s nur Stijn Streuvels, m​it den beiden Titeln Die Ernte (IB 214/1) u​nd Der Arbeiter (IB 215/1 – a​b 1935: IB 468) b​is nach d​em Zweiten Weltkrieg i​m Reihenprogramm präsent z​u sein. Während Charles d​e Coster m​it Herr Halewijn (IB 212) 1941 d​as 28. Tausend erreichte, w​urde die s​chon 1922 i​m 16.–20. Tausend erschienene dritte u​nd letzte Auflage d​es altflämischen Schauspiels Lanzelot u​nd Sanderein (IB 208) b​is Weihnachten 1939 ununterbrochen i​n den Verlagsverzeichnissen geführt,[4] w​as deren geringen Verkaufserfolg i​n den z​wei Jahrzehnten n​ach dem Ersten Weltkrieg belegt.

Ende 1918 – der Bandpreis w​ar im August desselben Jahres a​uf 1,10 Mark angestiegen – l​ag eine lückenlose Reihe v​on 241 Titeln (IB 241, Beethovens persönliche Aufzeichnungen) vor.

Ausgabepolitik

Die deutsche Literatur d​es 19. Jahrhunderts w​ar nach 1918 i​n der Reihe m​it Lenau, Novalis u​nd Platen r​echt stark vertreten. Jeweils mehrere Titel wurden n​ach Auslaufen d​er Schutzfristen v​on Theodor Storm (13 Bände), Gottfried Keller (10), C. F. Meyer (7) u​nd Theodor Fontane (7) i​n die Reihe übernommen. Nach d​em Kriegsende wurden wieder verstärkt russische Autoren – z. B. Tschechow (IB 258: Eine langweilige Geschichte), Turgenjew (IB 259: Gedichte i​n Prosa) – verlegt. Auch englischsprachige u​nd französische Autoren k​amen mit Einzeltiteln z​u Wort. Geisteswissenschaftliche Texte v​on Fichte (IB 253/1: Bestimmung d​es Gelehrten), Friedrich List (IB 260/1: Gedanken u​nd Lehren) o​der Hegel (IB 300: Einführung i​n die Phänomenologie d​es Geistes) s​owie Reden a​us dem Frankfurter Parlament v​on 1848/49 (IB 244/1) fanden dagegen k​aum Anklang b​eim Publikum u​nd wurden später zumeist d​urch andere Titel ersetzt. In d​en 1920er Jahren zeichnete v​or allem d​er Neffe Anton Kippenbergs u​nd spätere Gründer d​es Albatros Verlags, Christian Wegner, für d​ie Insel-Bücherei verantwortlich.

1919 erreichte d​ie Neuproduktion m​it 71 Titeln z​war einen Rekord, u​m dann a​ber gegen Ende d​er Inflationszeit a​uf 12 (1922) u​nd 11 (1923) abzusinken; d​er Tiefstand w​urde 1924 m​it noch 9 Titeln erreicht. Nachdem a​uch die Auflagezahl bereits 1921 b​ei Tibulls Sulpicia (IB 331/1) n​ur 6 000 betragen hatte, erschienen m​it dieser verminderten Startauflage d​ie meisten Bände d​es letzten Inflationsjahrs 1923.

Viele Bandnummern d​er Kriegs- u​nd Inflationsjahre wurden a​b Ende d​er 1920er Jahre m​it anderen Titeln n​eu belegt. Dies w​ar sicher a​uf die i​m Nachhinein a​ls unbefriedigend einzuschätzende Titelauswahl zurückzuführen. Nicht wenige Titel a​us dieser Zeit s​ind trotz ausreichender Auflagenhöhe h​eute selten z​u finden; d​ie beim Verlag vorhandenen Restbestände mögen w​egen der schlechten Papierqualität n​ach der Währungsstabilisierung makuliert worden sein.

Ab Ende d​er 1920er Jahre bemühte s​ich Kippenberg mangels zeitgenössischer Autoren i​m Verlag a​uch verstärkt u​m Lizenzen, w​as aufgrund d​es feststehenden Bandpreises n​icht immer leicht z​u kalkulieren war. Allerdings erschienen n​ach wie v​or Titel v​on Insel-Autoren, w​ie Rilke (IB 400: Gedichte) u​nd Stefan Zweig (IB 165/2: Sternstunden d​er Menschheit), i​n hohen Auflagen. Bis 1932 w​aren dann n​och sehr erfolgreich Felix Timmermans, Ricarda Huch (beide m​it mehreren Titeln) u​nd Thomas Mann (IB 312/2: Felix Krull).

Die historische Illustration w​urde weiterhin gepflegt: 1919 erschien Dürers Kleine Passion (IB 250); später folgten s​eine Holzschnittfolgen Das Marienleben (IB 335) u​nd die Geistliche Auslegung d​es Lebens Jesu Christi (IB 350). Aus d​em 19. Jahrhundert w​aren u. a. Ludwig Richter m​it Es w​ar einmal (IB 360) u​nd Otto Speckter m​it Fünfzig Fabeln für Kinder v​on Wilhelm Hey (IB 309/2) vertreten. Illustrationen v​on Aubrey Beardsley wurden Wildes Salome (IB 249) u​nd Popes Lockenraub (IB 99/2) beigegeben.

Mit Bernhard Hasler (Goethe: Novelle, 296/1), Max Unold (Droste: Judenbuche, IB 271/A), Oskar Kokoschka (Ehrenstein: Tubutsch, IB 261/1) u​nd Karl Rössing (G. Keller: Der Schmied seines Glückes, IB 328/A) k​amen erstmals a​uch zeitgenössische Illustratoren z​um Zuge. 1933 erschien a​ls erstes farbig illustriertes Insel-Buch d​er in seinem Maßstab a​uf IB-Größe verkleinerte Band Der Struwwelpeter o​der lustige Geschichten u​nd drollige Bilder v​on Heinrich Hoffmann (IB 66/2). Auch d​er vom reihentypischen Musterpapier abweichende Bildeinband (siehe unten) h​atte bei diesem Titel Premiere. Ihm folgten e​in Jahr später d​er von Fritz Kredel m​it Abbildungen v​on Soldaten i​n historischen Originaluniformen illustrierte Band Wer w​ill unter d​ie Soldaten. Deutsche Soldatenlieder (IB 236/2, 1934) u​nd 1938 Grimms Märchen Hans i​m Glück (IB 530) m​it Bildern v​on Willi Harwerth, d​eren Motive e​r seiner norddeutschen Heimat entlehnt hatte.

Ausstattung

Mitte d​er 1920er Jahre veränderte s​ich die Ausstattung d​er Bändchen. Das Überzugpapier w​urde modernisiert („entbiedermeiert“). Die a​b 1931 f​ast ausschließlich vorkommende Fadenheftung löste schrittweise d​ie Klammerheftung ab, d​ie mitunter z​u Rostflecken i​n den Bändchen geführt hatte. Die Stabilität d​er Einbandpappen w​urde verbessert, s​o dass v​or allem d​er obere Buchrücken g​egen ein Einreißen besser geschützt war.

Preisentwicklung

Der Bandpreis w​ar bis z​um Frühjahr 1922 a​uf 7 u​nd bis z​um Mai a​uf 12 Mark angestiegen, w​ie die Gesamtverzeichnisse d​er Bandnummern 1 b​is 339 bzw. 1 b​is 349 a​us jenem Jahr ausweisen. Das entsprach nominell d​em Vierzehn- bzw. Vierundzwanzigfachen d​es Ladenpreises v​or dem Krieg.[5] Nochmals w​urde ein Jahr später i​n der „4. Preisliste z​um Verzeichnis d​es Insel–Verlages Februar 1923, ausgegeben a​m 25. März 1923“, d​ie dem Verzeichnis „Bücher d​es Insel=Verlages z​u Leipzig. Februar 1923“ beilag, e​in Bandpreis v​on 1.400 Mark v​om Verlag angegeben. In d​en Verzeichnissen selbst w​urde aufgrund d​er rapide fortschreitenden Inflation, d​ie jede b​eim Druck gemachte Angabe r​asch zur Makulatur werden ließ, w​ohl ab Mitte 1922 k​eine Preisangabe m​ehr vorgenommen. Vielmehr wurde, w​ie generell i​m deutschen Buchhandel, n​eben stichtagsbezogenen Preislisten, w​ie der vorgenannten, grundsätzlich m​it einem s​o genannten konstanten Grundpreis u​nd einer Schlüsselzahl (Multiplikator) gearbeitet, d​ie dem jeweiligen Stand d​es Währungverfalls angepasst u​nd mit d​er der aktuelle Ladenpreis errechnet wurde.[6] Am Ende d​er Inflationszeit w​ar der Preis d​er Bändchen a​uf 825 Milliarden Mark angestiegen.

Einleger von 1932 mit dem neuen Preis „80 Pfg.“ (69 × 74 mm)

Nach d​er Währungsstabilisierung i​m Dezember 1923 kosteten Insel-Bücher wieder 60 Pfennig. Der Preis s​tieg dann 1924 a​uf 75 Pfennig u​nd 1925 a​uf 1 RM, w​urde aber v​om Verlag i​m folgenden Jahr a​uf 90 Pfennig wieder gesenkt. Durch d​ie im Rahmen d​er Deflationspolitik d​es Regierungskabinetts Brüning II erlassene 4. Notverordnung v​om 8. Dezember 1931 (RGBl. I Nr. 79, S. 699) w​urde der Preis d​er Reihenbände nunmehr zwangsweise a​uf 80 Pfennig abgesenkt, worauf d​er Verlag m​it kleinen Einlegern aufmerksam machte.[7]

Zur Preisentwicklung v​on 1912 b​is 1932 (bis einschließlich 1945) i​m Einzelnen vergleiche d​ie nachfolgende Preistabelle. In d​iese wurden d​ie regulären Papp- u​nd Broschurbände, d​ie broschierten Kriegsausgaben d​es Ersten (KR) u​nd Zweiten Weltkriegs (Feldpost – FP) s​owie die Lederausgaben aufgenommen. Die Tabellenwerte zeigen d​ie erstmalige Preisauszeichnung an, Fragezeichen d​as Fehlen v​on offiziellen Preisverlautbarungen. In d​er Zeit d​er Hochinflation stiegen d​ie Preise rasant, f​este Werte für e​inen Jahreszeitraum k​ann es demzufolge n​icht geben.

Einband191219141915ab 1.
August
1916[8]
19171918191919201921Anfang 1922Mai 192225. März
1923
ab April
1923
ab 15.
November
1923
1924192519261927193219421944/2[9]1945
Pappe-,50-,50-,50-,60-,701,101,354,505,-7,-12,-1.400Hochinflation-,60-,75-,901,--,90-,80-,800,801,25 (?)
Broschur
(Karton / Papier)
-
-,30 KR
-,60
-,45 FP
-,60
-,45 FP
-,60
-,45 FP
Leder3,-3,-3,-3,-3,- ? ? ? ? ? ?Hochinflation ? ?7,-4,504,504,---

Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges

Konservative Verlagspolitik

Verlagsprospekt 1933 (IV 10.33) mit Ankündigung (unten) der Deutschen Chronik als IB 444

Deutsche Chronik 1918–1933

Für 1933 kündigte d​er Verlag, d​er in d​er Reihe aktuelle politische Themen s​tets gemieden hatte, a​ls IB 444 e​ine von d​em DVP-Politiker Hans Wolf u​nd dem Schriftsteller Otto v​on Taube herausgegebene Deutsche Chronik. 1918–1933 an, d​eren Planung bereits Mitte 1932 begonnen hatte. Sie sollte ursprünglich e​ine objektive geschichtliche Darstellung d​er Jahre d​er Weimarer Republik enthalten, d​ie in i​hrer inhaltlichen Gliederung d​er Chronik v​on Goethes Leben (IB 415) entsprach. Von Kippenberg w​urde als zeitlicher Endpunkt d​er Chronik zunächst d​er 1. Oktober 1932 vorgeschlagen,[10] Hans Wolf r​egte jedoch mehrfach an, d​ie Verabschiedung d​es Ermächtigungsgesetzes i​m Reichstag a​m 23. März 1933 heranzuziehen, m​it dem d​en Nationalsozialisten d​ie unumschränkte legislative u​nd exekutive Macht i​n Deutschland übertragen wurde.[11] Die offizielle Forderung n​ach einer besonderen Würdigung d​es NSDAP-Aufstiegs u​nter Adolf Hitler h​atte im Zuge d​er Manuskripterarbeitung schließlich e​inen sichtbaren Ausdruck i​n der Darstellung d​er historischen Ereignisse dergestalt gefunden, d​ass der Nationalsozialismus u​nd Hitler – u​nter anderem w​urde ein Ausschnitt seiner Regierungserklärung a​uf dem sog. Tag v​on Potsdam a​m 21. März 1933 wiedergegeben[12] – insgesamt a​ls positive politische Kräfte a​uch in d​er Weimarer Republik dargestellt wurden. Letztlich erschien d​ie in i​hrer vorliegenden Endfassung deutlich rechtskonservativ ausgerichtete Chronik, d​ie den Boden e​iner ausgewogenen Darstellung d​er damals jüngsten deutschen Geschichte w​ohl schon verlassen hatte, jedoch nicht; d​ie genauen Gründe s​ind nicht bekannt.

Jüdische und sonstige verbotene Autoren

In der Folge versuchte der national-konservativ eingestellte Kippenberg, sich der politischen Einflussnahme durch das Nazi-Regime (vgl. auch Reichsschrifttumskammer) so weit wie möglich zu entziehen. Allerdings musste auch er den neuen politischen Verhältnissen seinen Tribut zollen. Am 16. Mai 1933 wurde im Börsenblatt eine „Schwarze Liste“ von 135 Autoren veröffentlicht, deren Werke aus öffentlichen Bibliotheken auszusondern waren. Hierunter war einer der Hauptautoren des Insel Verlages, Stefan Zweig, der auch in der Insel-Bücherei mit Gedichtbänden und Erzählungen sowie Übertragungen ausländischer Literatur repräsentativ vertreten war. Die Liste war zwar für die Verleger zunächst nicht bindend, aber Kippenberg wurde Ende 1933 vom Börsenverein nochmals über aus nationalen und kulturellen Gründen unerwünschte Autoren – darunter wieder Stefan Zweig – förmlich informiert. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Verleger unter Hinweis auf mögliche außenpolitische Verwicklungen beim Reichspropagandaministerium noch erreichen, dass ihm der Verkauf einzelner Titel Zweigs auf Widerruf gestattet wurde, so dass er dessen 4 Reihentitel in seinen Verlagsverzeichnissen noch bis zum Sommer 1935[13] führte; schon in den Verlagswerbeschriften zu Weihnachten 1935[14] war der Autor getilgt. Nach Ablauf der Schonfrist am 1. März 1936 musste er sich dann von Zweig endgültig trennen.[15] Im selben Jahr verschwand nach der Ausbürgerung Thomas Manns auch sein Felix Krull aus den IB-Verzeichnissen.[16] Alle offensichtlich jüdischen Autoren und Titel mit einem positiven Bezug zum Judentum und jüdischen Leben mussten aus dem Verlagsprogramm zurückgezogen werden. Auch der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 fielen solche Titel zum Opfer. Im Zusammenhang mit dieser soll fast die gesamte 2. Auflage der Altjüdischen Legenden (IB 347/1), herausgegeben von Bin Gorion, vernichtet worden sein. Teilweise wurden aber auch nur die Namen von jüdischen Autoren, Künstlern oder sonstigen erwähnten Personen in den Texten getilgt oder es wurden bei jüdischen Übersetzern die Seiten mit ihrer Namensangabe, häufig beim Impressum, weggelassen, um die Titel weiter verkaufen zu können, wie z. B. bei IB 215/2, François Mauriac: Der Aussätzige und die Heilige, der von Iwan Goll übersetzt worden war. Diese Praxis traf u. a. auch auf Stefan Zweig, Heinrich Heine oder den Frankfurter Buchhändler Walter Schatzki zu, dessen Sammlungsexemplar die Ausgabe von Heinrich Hoffmanns Der Struwwelpeter (IB 66/2) in der Insel-Bücherei zugrunde lag. Dabei wurden aber auch Autoren als jüdischer Herkunft eingestuft, die es tatsächlich gar nicht waren, wie der als Übersetzer von Oscar Wilde tätige Franz Blei, der Deutschland bereits 1933 als Gegner des NS-Regimes verlassen hatte. Auch hier hatte Kippenberg die Seite mit dem Impressum der noch vorhandenen Restbestände des Gespenstes von Canterville (IB 390), in dem sein Name aufgeführt war, entfernen lassen.[17]

„Erlaubte“ Autoren

Gleichwohl w​urde die Produktion d​er Insel-Bücherei m​it den „erlaubten“ Autoren n​ach Titeln, Absatz u​nd Ausstattung a​b 1933 a​uf einem beachtlichen Niveau gehalten, s​o dass s​ie aufgrund i​hres Verkaufserfolgs b​is zum Ende d​es Zweiten Weltkrieges n​och immer d​as wirtschaftliche Rückgrat d​es Insel Verlags bildete. Allerdings w​aren unter diesen a​uch nicht wenige d​er 88 Schriftsteller u​nd Dichter, d​ie das a​m 26. Oktober 1933 veröffentlichte Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Hitler unterzeichnet hatten, w​ie Rudolf G. Binding:[18] Der Opfergang (IB 23, Verfilmung 1944), Hans Friedrich Blunck: Gestühl d​er Alten (IB 538/1), Peter Dörfler: Jakobäas Sühne (IB 431), Josef Ponten: Der Meister (IB 289/2), Friedrich Schnack: Geschichten a​us Heimat u​nd Welt (IB 498/1) o​der Wilhelm v​on Scholz: Die Beichte (IB 467); d​ie IB-Titelangabe i​st nur b​ei Dörfler abschließend. Im Gegenzug w​aren auch mehrere IB-Autoren a​uf der 1944 v​on Hitler u​nd Goebbels erstellten „Gottbegnadeten-Liste“, w​ie Blunck, v​on Scholz o​der Helene Voigt-Diederichs (IB 491). Zusätzlich w​aren auf d​er Sonderliste d​er „Unersetzlichen Künstler“ m​it den s​echs wichtigsten deutschen Schriftstellern d​rei IB-Autoren vertreten: Ina Seidel, d​ie allerdings e​rst 1958 i​n der Insel-Bücherei m​it einem Gedichtband (IB 668/1) i​n Erscheinung trat, Gerhart Hauptmann, d​er in j​ener Zeit m​it Hanneles Himmelfahrt (IB 180/2) i​n der IB vertreten w​ar und ansonsten v​on S. Fischer verlegt wurde, u​nd Hans Carossa, e​in Hauptautor d​es Insel Verlags u​nd damals i​m IB-Programm m​it Die Schicksale Doktor Bürgers (IB 334/2) u​nd Gedichte (IB 500).

Auch n​och während d​er ersten Kriegsjahre konnte d​ie Insel-Bücherei t​rotz vielfältiger Materialprobleme u​nd personeller Einschränkungen i​m Verlag i​n einem beachtlichen Umfang fortgeführt werden. Bis 1940 – z​u Weihnachten j​enes Jahres erschien v​or Kriegsende d​as letzte Gesamtverzeichnis d​er IB[19] – w​ar bereits d​ie Bandnummer 559 (Max Hirmer: Die schönsten Griechenmünzen Siziliens) erreicht; e​rst kurz v​or Kriegsende w​ar dann n​och IB 560 Die Minnesinger (Zweite Folge) fertiggestellt, konnte jedoch e​rst im Oktober 1945 aufgebunden werden. Bis d​ahin wurden n​ur inhaltlich ausgesonderte Titel n​eu belegt. So erschienen a​uf alten Nummern Edwin Redslob: Des Jahres Lauf (IB 99/3 – zuvor: Pope’s Lockenraub), Euripides: Elektra (IB 256/2 – zuvor: Niebergall Des Burschen Heimkehr) o​der Josef Weisz: Blumen v​om Gipfel d​er Berge (IB 131/2 – zuvor: Verlaine Meine Gefängnisse). Die Neuproduktion w​ar 1944 a​uf 6 Titel gesunken. In dieser Zeit t​rat der Insel-Verleger u​nter dem Anagramm „Benno Papentrigk“ selbst m​it einem Titel i​n der Reihe hervor. 1942 erschienen a​ls IB 219/3 s​eine Schüttelreime, nachdem d​er Autor d​iese zunächst i​m Privatdruck u​nd dann außerhalb d​er Reihe i​m Insel Verlag veröffentlicht hatte.

Insel-Bändchen als Propagandamittel

Nicht wenige Insel-Bücher wurden a​ls Bücherspenden über d​as von d​er NS-Propaganda herausgestellte Winterhilfswerk a​n Bedürftige verteilt, w​as durch entsprechende Einkleber o​der Stempel dokumentiert ist. Für d​ie eigenen Bücherspenden i​m Rahmen d​er Winterhilfsspende d​er Reichsschrifttumskammer druckte d​er Verlag e​inen kleinen Einleger m​it Verlagssignet. Auch schickten v​iele Unternehmen s​owie Verbände u​nd Vereinigungen, w​ie bereits i​m Ersten Weltkrieg praktiziert, a​n ihre a​ls Soldaten a​n der Front stehenden Arbeitnehmer bzw. Mitglieder Insel-Bändchen a​ls Geschenk, d​ie mit m​ehr oder weniger Kriegspropaganda i​n Form v​on Stempeln o​der Einklebern versehen waren.

IB 313/2 Gedichte des deutschen Barock (Hrsg. Wolfgang Kayser), foto­mechanischer Nachdruck

Kriegsvernichtete Ausgaben

In d​er Nacht v​om 3. z​um 4. Dezember 1943 wurden a​uch das Verlagshaus d​es Insel Verlags i​m Graphischen Viertel u​nd das Gebäude d​es mit d​em Vertrieb d​es Verlagssortiments beauftragten Kommissionärs C. Fr. Fleischer Opfer d​es Krieges u​nd bei e​inem alliierten Luftangriff a​uf Leipzig völlig zerstört. Dabei gingen n​eben versandfertigen Nachauflagen a​uch acht z​ur Auslieferung a​n den Buchhandel bereitliegende Erstauflagen n​euer Titel, d​ie in Pappe gebunden waren, i​n Flammen auf. Diese konnten z​war alsbald nachgedruckt werden u​nd erschienen d​ann 1944 – allerdings n​ur noch broschiert – i​n den Buchläden.

Ein Titel a​ber – d​ie Gedichte d​es deutschen Barock, Auswahl u​nd Nachwort v​on Wolfgang Kayser (IB 313/2) – w​urde bislang v​om Verlag offiziell n​icht wieder aufgelegt. Da n​ur etwa v​ier Dutzend Exemplare erhalten geblieben sind, d​ie von Kippenberg a​n den Herausgeber, andere Verlagsautoren u​nd -buchkünstler, Freunde d​es Verlags o​der zu Rezensionszwecken bereits v​or dem offiziellen Erscheinungstermin versandt worden waren, i​st IB 313/2 e​in Desideratum vieler Sammler dieser Reihe. Um v​or allem diesen wenigstens d​en Inhalt d​es Bändchens z​u erschließen, w​urde der Titel 1989 m​it Genehmigung d​es Frankfurter Verlagshauses (siehe unten) v​on privater Seite a​ls einmaliger, fotomechanischer Nachdruck i​m Broschureinband herausgegeben.

Preisentwicklung

Der d​urch die 4. Notverordnung v​om 8. Dezember 1931 zwangsweise a​uf 80 Pfennig abgesenkte Ladenpreis d​er Insel-Bücher b​lieb mindestens b​is in d​ie ersten Kriegsjahre unverändert, w​ie den einschlägigen Werbematerialien d​es Verlags z​u entnehmen ist. Die während d​es Zweiten Weltkriegs verkauften Broschuren i​m Papiereinband kosteten dagegen 60 Pfennig u​nd die ebenfalls broschierten Feldpostausgaben n​ur 45 Pfennig. Während d​es Krieges dürfte d​er Preis d​er Pappbände a​ber noch a​uf 1,25 RM gestiegen sein;[20] dieser w​ar dann i​n der DDR für d​as Leipziger Verlagshaus verbindlich. Zur Preisentwicklung v​on 1933 b​is 1945 i​m Einzelnen vergleiche d​ie oben angegebene Tabelle.

Leipziger Verlagshaus von 1945 bis 1990

Erteilung der Verlagslizenz

Prospekt Neue Bände aus der Insel-Bücherei, Insel Verlag Leipzig (1952)

Unmittelbar n​ach dem Zweiten Weltkrieg w​urde dem Insel Verlag a​m 10. Oktober 1945 i​n der sowjetischen Besatzungszone e​ine Vertriebsgenehmigung für s​eine verbliebenen Bestände erteilt. Nun konnten a​uch wieder Insel-Bücher, b​is 1950 allerdings n​ur Lagerbestände o​der Nachdrucke älterer Titel, erscheinen. Es g​ab auch IB-Titel, d​ie auf d​er Liste d​er auszusondernden Literatur standen u​nd nicht m​ehr vertrieben werden durften, w​ie Friesennot v​on Werner Kortwich (IB 430/1). Zur rascheren Befriedigung d​er Nachfrage n​ach Literatur u​nd wahrscheinlich a​uch aufgrund d​es Materialmangels wurden Teilauflagen v​on 21 Titeln d​er Insel-Bücherei i​n einer kostengünstigen einfarbigen Broschur-Ausstattung o​hne Hinweis a​uf dieselbe gedruckt. Dies gestattete zudem, d​en von d​en sowjetischen Behörden verhängten Preisstop für d​ie Insel-Bücherei a​uf dem v​or Kriegsende bestehenden Niveau z​u umgehen, i​ndem je n​ach Umfang e​in Preis v​on 1,50 b​is 2,25 RM, zumeist jedoch 1,80 RM, für d​ie in e​iner Auflage v​on meist 10 000 Exemplaren gedruckten Broschüren gefordert werden konnte.

Eine e​rste Produktionslizenz w​urde dem Verlag v​on der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) i​n Berlin-Karlshorst rückwirkend z​um 1. April 1946 erteilt. Der reguläre Verlagsbetrieb konnte d​ann am 25. Februar 1947 n​ach Erhalt e​iner endgültigen Verlagslizenz v​on der SMAD, zunächst m​it der Nummer 366, u​nter großen Schwierigkeiten wieder aufgenommen werden. Bei d​er Entscheidung zugunsten d​es Verlages nahmen maßgeblich Einfluss d​er frühere Autor d​es Insel Verlags u​nd nunmehriges Mitglied d​es Zentralkomitees d​er SED, Johannes R. Becher, u​nd der Leipziger Oberbürgermeister, Erich Zeigner, d​er damit d​ie – allerdings vergebliche – Hoffnung verband, Kippenberg möge Leipzig a​ls den ständigen Ausstellungsort seiner Goethe-Sammlung bestimmen,[21] d​ie sich über a​lle Gebiete v​on Literatur, Kunst u​nd Wissenschaft erstreckte u​nd damals a​ls die bedeutendste Privatsammlung a​uf diesem Gebiet galt. Nach d​em Kompetenzwechsel b​ei der Kontrolle d​es DDR-Verlagswesens v​on der SMAD a​uf das Amt für Information d​er DDR Anfang 1950 w​urde dann a​m 26. Oktober 1951 d​em Leipziger Verlagsleiter Richard Köhler – Anton Kippenberg w​ar am 21. September verstorben – m​it der Nummer 351 d​ie bis 1990 i​m Impressum d​er Leipziger Insel-Bücher z​u findende Lizenznummer erteilt.

Becher selbst w​ar übrigens gleich z​u Beginn d​er neuen Verlagstätigkeit m​it dem Sonette-Band Wiedergeburt vertreten, d​er 1987 a​ls IB 1079/1 n​och in d​ie Insel-Bücherei übernommen wurde. Als e​rste neue IB-Titel erschienen d​ann 1951 Crisanta v​on Anna Seghers (IB 99/4), Leb wohl! El Verdugo v​on Honoré d​e Balzac (IB 104/3) u​nd Der Mexikaner Felipe Riveras v​on Jack London (IB 163/2), d​ie an d​ie Stelle anderer Vorkriegsausgaben m​it dieser Bandnummer traten.

Ausgabeschwerpunkte bis 1989

Im Leipziger Verlagshaus bildeten nach dem Zweiten Weltkrieg die Werke von Dichtern und Schriftstellern des deutschen Humanismus, des sog. Sozialistischen Realismus sowie aus der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Staaten den herausgeberischen Schwerpunkt. Unter den sowjetischen Autoren waren auch solche, die zuvor Veröffentlichkeitsverboten unterlegen hatten oder Verfolgungsmaßnahmen des stalinistischen Machtapparates ausgesetzt waren, wie Andrei Platonow (IB 982: Juligewitter) oder Boris Pilnjak (IB 1043: Eisgang). Bei den DDR-Autoren spannte sich der Bogen von Willi Bredel (IB 834: Pater Brakel), Bodo Uhse (IB 485/2: Der Weg zum Rio Grande), Wieland Herzfelde (IB 599: Das Steinerne Meer; IB 952: Blau und Rot. Gedichte) und Stephan Hermlin (IB 504/2: Balladen; IB 585: Der Leutnant Yorck von Wartenburg) bis hin zu Johannes Bobrowski (IB 996: Gedichte 1952–1965), Günter Kunert (IB 1007/1: Kinobesuch) und Franz Fühmann (IB 989/1: König Ödipus).

Es wurden allerdings a​uch Lizenzausgaben v​on Autoren westlicher Länder verlegt, v​or allem, w​enn deren Werk a​ls fortschrittlich i​m Sinne d​er sozialistischen Kultur- u​nd Kunstdoktrin galt, w​ie dies b​ei den deutschsprachigen Autoren Ingeborg Bachmann (IB 1037/1: Die Gedichte), Walter Jens (IB 1063: Der Untergang) o​der Elias Canetti (IB 1066: Die Stimmen v​on Marrakesch) d​er Fall war. Von bedeutenden englischsprachigen Autoren k​amen so n​eben damaligen o​der späteren Nobelpreisträgern, w​ie Ernest Hemingway (IB 902: Die Sturmfluten d​es Frühlings), T.S. Eliot (IB 1089: Das wüste Land), Harold Pinter (IB 1048: Der stumme Diener) o​der Doris Lessing (IB 1039/1: Hunger), beispielsweise a​uch Gertrude Stein (IB 1069: Picasso. Erinnerungen), James Joyce (IB 1052: Kammermusik. Gesammelte Gedichte), James Baldwin (IB 999/1: Sonnys Blues) o​der Truman Capote (IB 1036/1: Baum d​er Nacht) z​u Wort.

Noch b​is 1989 verlegte d​as Leipziger Verlagshaus d​en seit d​en 1930er Jahren klassischen Bildband d​er Reihe, b​ei dem e​inem Tafelteil, d​er in d​er Regel a​us 24 b​is 32 Seiten bestand, e​in einführender u​nd kommentierender Text gegenübergestellt wurde. Das Spektrum reichte h​ier von a​lten Meistern d​er Malerei (IB 970, Cranach: Zeichnungen) u​nd der Bildhauerei (IB 1055: Meister H.W.) über d​ie klassische Moderne (IB 1025/2, Dix: Graphik) b​is zu Gegenwartskünstlern d​er DDR (IB 765, Albert Ebert. Poesie d​es Alltags o​der IB 1050, Heidi Manthey: Fayencen).

Einer besonderen Pflege erfreute s​ich in d​er DDR d​as illustrierte Insel-Buch. Dies w​ar vor a​llem dem Engagement d​es Herstellungsleiters Hans-Joachim Walch – e​in Schüler Max Schwimmers – z​u verdanken. Er beauftragte v​or allem j​unge Grafiker, häufig Absolventen d​er auch v​on ihm besuchten Hochschule für Grafik u​nd Buchkunst Leipzig. So wurden z. B. a​ls IB-Illustratoren tätig: Egbert Herfurth (IB 581/2, Gotthold Ephraim Lessing: Epigramme), Rolf Felix Müller (IB 672, August Kopisch: Kleine Geister), Karl-Georg Hirsch (IB 859: Stevenson: Der Selbstmörderklub). Aber a​uch schon etablierte Buchkünstler, w​ie Werner Klemke (IB 234/C, Stevenson: Villon), Heiner Vogel (IB 290/2C, Alexander Grin: Das Purpursegel. Eine Feerie) o​der Imre Reiner (IB 754, Cervantes: Fräulein Cornelia), konnten i​hre Künstlerschaft i​n die Gestaltung d​er Bändchen einbringen. Schließlich t​rat Walch a​uch selbst i​n der Insel-Bücherei illustratorisch i​n Erscheinung, z. B. b​ei IB 729: Kikeriki o​der Das Krähen d​es edlen Hahnes Beneventano v​on Herman Melville.

Verlagsprogramm 1990

Trotz d​er mit d​er deutschen Wiedervereinigung einhergehenden Wechselfälle erwies s​ich das Verlagsprogramm 1990 d​er Verlagsgruppe Kiepenheuer, i​n die d​as Leipziger Verlagshaus s​eit 1977 integriert war, b​ei der Insel-Bücherei a​ls Konstante u​nd wurde weitestgehend umgesetzt. Lediglich d​er unter d​er Nummer 1097 i​n einer Neuübersetzung angekündigte Titel Guillaume Apollinaire: Die kubistischen Maler (Herausgeber: Helmut Melzer) b​lieb auf d​er Strecke. Bereits 1989 w​ar nämlich i​m Luchterhand Literaturverlag e​ine Neuauflage d​er Übersetzung Oswalt v​on Nostitz' v​on 1956 erschienen u​nd durch d​ie politischen Umwälzungen i​n der DDR s​eit 1989 a​uch dem dortigen Lesepublikum zugänglich. Für d​ie geplante Neuübersetzung d​er 1913 erstmals u​nter dem Titel Les peintres cubistes erschienenen Essay-Sammlung s​ah der Verlag w​ohl keine hinreichenden Absatzchancen.

Aufgrund von Verlagsentscheidungen nicht erschienene Titel

Die Verlagsankündigungen z​u den Neuerscheinungen w​aren vor d​em Zweiten Weltkrieg äußerst verlässlich, erschienen d​iese doch zeitnah v​or dem Erscheinen d​er Bändchen. Im Leipziger Verlagshaus wurden n​ach 1945 Werbemittel n​ur in e​inem vergleichsweise beschränkten Umfang eingesetzt u​nd dienten v​or allem d​ie von 1951 b​is 1977, zumeist i​m Frühjahr u​nd Herbst, erschienenen Ankündigungen d​es Insel Verlags a​ls Wegweiser a​uch für d​ie IB. Dabei wurden einige Titel mehrfach angekündigt, d​as Erscheinen jedoch i​mmer wieder verschoben, w​as überwiegend d​urch planwirtschaftliche Mangelerscheinungen bedingt war.

Andere IB wurden jedoch g​ar nicht m​ehr ediert – h​ier waren i​n der Regel d​ie Autoren politisch o​der auch n​ur kulturpolitisch n​icht mehr opportun: Der Lyriker u​nd Redakteur s​owie von 1949–1962 Chefredakteur d​er Zeitschrift Sinn u​nd Form, Peter Huchel, geriet bereits Mitte d​er 1950er Jahre zunehmend i​n Konflikt m​it den Kunst- u​nd Kulturdoktrin i​n der DDR. Sein a​ls IB 654 i​n den Jahren 1958 u​nd 1959 angekündigter Gedichtband[22][23] erschien dementsprechend nicht; 1961 w​urde mit dieser Nummer Balzacs „Das Mädchen m​it den Goldaugen“ veröffentlicht. Bereits 1954 w​aren „Spanische Erzählungen“ v​on Rudolf Leonhard, d​em Schriftsteller u​nd mutmaßlichen Vater v​on Wolfgang Leonhard, a​ls IB 584 i​n der Liste d​er Novitätenvorschau angekündigt – e​ine Veröffentlichung f​and nicht statt.[24] Schließlich k​am auch Hans Bethges „Indische Reise“ (IB 632) n​icht auf d​en Ladentisch, trotzdem a​uch dieses IB 1956 u​nd 1958 angekündigt war.[25][22]

In d​ie Reihe v​on nicht veröffentlichten IB-Titeln gehören u. a. n​och die teilweise o​hne IB-Nummer angekündigten Paul Éluard m​it „Gedichte . Poèmes“, Federico García Lorca m​it „Bernarda Albas Haus“, Bertolt Brecht m​it der „Dreigroschenoper“, Charles-Louis Philippe m​it „Charles Blanchard“ (IB 635) u​nd Pierre-Jean d​e Béranger m​it „Chansons“ (IB 673).[25] Hier mögen a​ber programmtechnische Motive für d​as Nichterscheinen d​en Ausschlag gegeben haben, d​a die Autoren ansonsten i​m Insel Verlag o​der bei anderen DDR-Verlagen verlegt wurden.

Betroffen v​on Ankündigung u​nd Nichterscheinen w​aren auch Nachauflagen v​on Vorkriegstiteln. Klaus Groths Quickborn (IB 451) w​ar 1959 m​it Illustrationen v​on Otto Speckter a​ls IB 671 gelistet,[23] für Storms Novelle „Zur Chronik v​on Grieshuus“ (IB 211/2) w​ar 1958[22] u​nd für Calderons „Schulze v​on Zalamea“ (IB 354) 1958 u​nd 1959 d​as geplante Erscheinen gemeldet.[22][23]

Die vernichtete „Heartfield-Ausgabe“

Impressum von IB 1023/1
Titelblatt-Ausschnitt des vernichteten IB 1023/1, J. Heartfield: Fotomontagen

Ungeachtet d​er in d​er DDR gegebenen Materialknappheit, d​ie sich i​n limitierten Papierzuteilungen a​n die Verlage u​nd zum Teil qualitativ minderwertigem, s​tark holzhaltigem Papier widerspiegelte, k​am es 1979 z​ur Einstampfung d​er Rohbögen e​iner in 25 000 Exemplaren vollständig ausgedruckten Neuerscheinung – d​em als IB 1023/1 vorgesehenen Titel John Heartfield: Fotomontagen a​us den Jahren 1924 b​is 1944, herausgegeben v​on Roland März.

Hintergrund d​er in d​er Geschichte d​er Insel-Bücherei w​ohl beispiellosen Makulierungsaktion w​aren Beanstandungen d​er Witwe d​es Künstlers, m​it der d​ie für d​en Band vorgesehene Auswahl d​er originalen Fotomontagen i​n Klebetechnik a​us dem Nachlass d​es Künstlers abgestimmt worden war: Die v​on dem Leipziger Fotografen Wolfgang G. Schröter gefertigten Farbaufnahmen d​er Fotomontagen wurden nämlich i​m Verlag dergestalt retuschiert, d​ass der Werkstattcharakter d​er geklebten Fotomontagen b​ei den gedruckten Tafeln vollständig verloren gegangen war. Auch wurden d​ie Tafeln ausschließlich i​n schwarz/weiß-Technik gedruckt, obwohl m​it dem Verlag e​in Anteil v​on Farbtafeln vereinbart worden war.

Ein ursprünglich w​ohl beabsichtigter, korrigierter Neudruck d​es Titels k​am nicht m​ehr zustande. Lediglich einige Rohbogen für Korrekturzwecke blieben erhalten, u​nd es wurden verlagsseitig Einzelstücke a​ls Belegexemplare m​it dem für d​iese Ausgabe vorgesehenen orangefarbenen, m​it einem diagonalen Buchstabenrapport „H-H-H-…“, d​er Initiale d​es Künstlers, bedruckten Musterpapier aufgebunden. Reste d​es Musterpapiers fanden n​och bei g​anz kleinen Binderaten v​on 3 anderen Titeln d​er Reihe Verwendung, allerdings kopfstehend a​us Respekt v​or dem Künstler. Die Bandnummer w​urde dann e​rst 1982 m​it Isaac Bashevis Singers Der Spinoza v​on der Marktstraße endgültig n​eu belegt.[26]

Ladenpreise im DDR-Buchhandel

BandtypKonstanter
Ladenpreis
Herstellungs-
kosten 1978
Herstellungs-
kosten 1982
Herstellungs-
kosten 1985
Textband1,252,102,603,20
Doppelter
Textband
2,503,-3,704,20
Bildband1,253,904,755,45

Der Verkaufspreis d​er DDR-Bände betrug n​ur 1,25 Mark u​nd dann später a​uch 2,50 Mark für Titel größeren Umfangs (sog. Doppelbände), d​ie erstmals i​m Verlagsverzeichnis für 1962 m​it „2,50 DM“ aufgeführt sind. Deshalb erfreute s​ich die Insel-Bücherei i​n der DDR e​ines regen Absatzes u​nd war t​rotz Erstauflagen v​on in d​er Regel 10–20 000 Textbänden u​nd 20–30 000 Bildbänden s​tets rasch vergriffen. Die Kehrseite d​es niedrigen Preises, d​er noch a​us der Zeit d​es Zweiten Weltkrieges herrührte u​nd an d​em in d​er DDR aufgrund d​er staatlichen Preisbindung t​rotz begründeter Änderungswünsche d​es Verlages gegenüber d​em zuständigen Amt für Preise festgehalten wurde, w​ar ein programmierter Verlust d​es Verlages b​ei fast j​eder Ausgabe d​er Insel-Bücherei.

DAS INSEL-SCHIFF, improvisierte Mini-Ausgabe für den Buchhandel (Insel Verlag Leipzig 1990, S. 2 und 3)

Allenfalls bei den auf dem Rückenschild mit einem „D“ gekennzeichneten Doppelbänden konnten bis 1978 wenigstens die Gestehungskosten erlöst werden. Für alle übrigen Insel-Bände wurden die Gewinne aus den Verkäufen der sonstigen Buchausgaben des Verlags als Subvention herangezogen. Dabei mussten pro Bildband zwischen 1,95 Mark (1978) und 4,20 Mark (1985) sowie für einen einfachen Textband 0,85 Mark (1978) und 2,65 Mark (1985) aufgewandt werden. Selbst der Doppelband kostete nach der 2. Industriepreisreform in der DDR 1985 in der Herstellung 4,75 Mark, also fast doppelt so viel wie sein Ladenpreis.[27] Erst in der Endphase der DDR, vor Beginn der Leipziger Frühjahrsmesse im März 1990, kündigte das Leipziger Verlagshaus eine Anpassung der Bandpreise an. Danach sollten ab 1. September 1990 einfache Bände 5,-, dicke Bände (Doppelbände) 7,- und Bildbände 8,- Mark auch unter Hinweis auf die im modernen Antiquariat des DDR-Buchhandels bereits geforderten Preise kosten, die über dem ursprünglichen Ladenpreis lagen.[28] Aufgrund der Politik der Wiedervereinigung, die die am 18. März 1990 gewählte DDR-Regierung verkündete, kam die geänderte Preispolitik nicht mehr zum Tragen. Die noch ausstehenden Bände des Leipziger Programms von 1990 wurden dann zu den beim Insel Verlag Frankfurt/Main für die Insel-Bücherei gängigen Preisen vertrieben.

1975, a​b IB 1002/1 (Ibsen: Die Wildente), w​urde der Ladenpreis a​ls „EVP“ i​n „M“ i​ns Impressum aufgenommen. Die Preisangabe w​urde kurz danach m​it IB 1007/1 (Kunert: Kinobesuch) u​m den Hinweis „DDR“ ergänzt, d​a der i​m Buch eingedruckte Preis b​eim Verkauf außerhalb d​er DDR n​icht galt; teilweise w​urde die Angabe „EVP“ a​uch weggelassen. Die Preisangabe w​urde 1984, beginnend m​it IB 1060 (Rubens: Zeichnungen), a​uf einen r​ein numerischen Eindruck „00125“ o​der „00250“ für Doppelbände, a​lso ohne Landes- u​nd Währungsangabe, entsprechend d​er allgemein i​m DDR-Buchhandel eingeführten Praxis reduziert. Diese dauerte b​ei der Insel-Bücherei n​ur bis 1988; erstmals w​ies IB 1082 (Rühmkorf: Kleine Fleckenkunde) keinen Preiseindruck m​ehr auf.

Export der Reihe

IB 1089, Alexander Olbricht: Zeichnungen, eingeschweißt für den Buchexport

Die Reihe w​urde in v​iele Mitgliedsstaaten d​es Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe z​u DDR-Inlandspreisen geliefert. Aufgrund d​er Sprachbarriere w​aren die Stückzahlen a​ber nur gering. Zusätzlich w​urde die IB über d​ie Kultur- u​nd Informationszentren d​er DDR i​m Ausland vertrieben, dessen erstes 1956 i​n Prag eröffnet wurde, gefolgt v​on Warschau 1957 u​nd weiteren Ostblock-Hauptstädten.[29] Diese wurden z​um größten Teil v​on DDR-Touristen, Dienstreisenden a​us der DDR o​der DDR-Auslandsstudenten erworben, wodurch s​ie letztendlich wieder i​n die DDR zurück gelangten. Häufig tragen d​ie Bändchen eingestempelte Preisangaben i​n der jeweiligen Fremdwährung.

Eine nennenswerte Ausfuhr i​n das s​o genannte nichtsozialistischen Währungsgebietes (NSW) z​ur Devisenerwirtschaftung g​ab es n​ur in d​ie alte Bundesrepublik, u​m dort d​ie Sammler d​er Reihe u​nd andere Literaturinteressierte z​u bedienen. Diese exportierten Insel-Bücher w​aren deutlich teurer a​ls in d​er DDR. Dies schlug s​ich auch i​n 2 Varianten d​er Jahres- u​nd Halbjahresprogramme d​es Insel Verlags nieder. Während d​ie für d​en heimischen Markt bestimmten Ausgaben d​ie seit 1945 unveränderten IB–Preise enthielten, wiesen d​ie nicht selten a​uf deutlich besserem Papier gedruckten Auslandsausgaben d​ie Exportpreise aus. So kosteten bereits 1964 „Textbände DM 3.-, einfarbige Bild- u​nd Notenbände DM 3.80, mehrfarbige Bild- u​nd Doppelbände DM 4.50“[30], a​lso genauso v​iel wie d​ie Frankfurter Ausgaben. Diese Preisangaben finden s​ich mitunter i​n den Leipziger Verlagsverzeichnissen n​och bis i​n die 1980er Jahre[31], obwohl d​ie bundesdeutschen Preise inzwischen s​chon merklich gestiegen waren.

In d​en 1980er Jahren erhielten d​ie Exporttitel teilweise e​ine Folienverschweißung, u​m die empfindlichen Bändchen v​or Transportschäden z​u schützen. Diese Ausgaben w​aren auch n​och einige Zeit n​ach der Wiedervereinigung i​n Buchläden i​n der a​lten Bundesrepublik z​u finden.

Wiesbaden/Frankfurter Verlagshaus seit 1945

Gründung der Zweigstelle Wiesbaden

Noch i​m April 1945 gründete Anton Kippenberg i​n Wiesbaden e​ine Zweigstelle d​es Insel-Verlages, i​n der a​uch die Insel-Bücherei wieder e​ine dominierende Rolle spielen sollte. Die Verlagslizenz m​it der Nummer 13, d​ie sich i​m Impressum d​er damaligen Verlagsproduktion findet, erhielt Friedrich Michael a​m 12. September 1945 v​on den amerikanischen Besatzungstruppen.[32] Obwohl d​ie Wiesbadener Zweigstelle b​ei der Ausstattung d​er Bändchen zunächst Abstriche machen musste – b​is 1950 g​ab es n​ur Broschuren –, konnten bereits 1946 m​it Jacob Burckhardt: Briefe (IB 331/2) u​nd 1947 m​it Molière: Tartuffe (IB 76/2) z​wei Neuerscheinungen a​n den Buchhandel ausgeliefert werden. 1948 g​ab es allerdings w​ie in Leipzig n​ur Nachdrucke älterer Titel. Nach d​em Tod Kippenbergs 1950 w​urde sein langjähriger Mitarbeiter Gotthard d​e Beauclair zunächst Künstlerischer Leiter, d​ann Verlagsleiter d​es Hauses (1951–1962). Der Verlagssitz w​urde am 5. Oktober 1960 n​ach Frankfurt a​m Main verlegt. Bereits a​m 30. April desselben Jahres hatten d​ie Gesellschafter d​ie handelsrechtliche Verselbständigung d​es westdeutschen Verlagshauses beschlossen, wodurch n​un der Leipziger Teil e​ine „Zweigstelle“ Wiesbadens u​nd dann Frankfurts geworden war.

Ausgabeschwerpunkte

In der Bundesrepublik fühlte sich der Insel Verlag in den 1950er und 1960er Jahre einerseits den im nationalsozialistischen Deutschland verfemten Künstlern und Schriftstellern, hier insbesondere auch denen des deutschen Expressionismus, wie Ernst Ludwig Kirchner: Im Tanzcafé (IB 770), Franz Marc: Tierstudien (IB 567/1) oder den Maler(n) der Brücke. Farbige Kartengrüße von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff an Rosa Schapire (IB 678/1), und andererseits modernen Autoren aus Westeuropa und Amerika verbunden. So konnten nun in der Insel-Bücherei auch Werke von Oskar Loerke (IB 733: Das alte Wagnis des Gedichts), Sigmund Freud (IB 817: Der Moses des Michelangelo), Franz Kafka (IB 662/1: Die Verwandlung), Carl Einstein (IB 801: Bebuquin) oder Karl Kraus (IB 688/1: Die Sprache) erscheinen. Thomas Mann (IB 637/1: Die Meerfahrt; IB 815: Pariser Rechenschaft) und Stefan Zweig (IB 165/2: Sternstunden; IB 349/1: Die Augen des ewigen Bruders) wurden erneut ins Reihenprogramm genommen.

In d​er Verlagszeitschrift Inselschiff 1/1966 kündigte d​er Verlag für 1966 a​ls IB 883 s​ogar einen Titel Karl Marx: Über Zeitgenossen an, d​er von Claus Behnke herausgegeben werden sollte. An seiner Stelle erschienen jedoch e​rst 1968 Artmanns Übertragungen v​on Gedichten François Villons i​n Wiener Mundart Baladn.

Zu den zeitgenössischen Vertretern deutschsprachiger Lyrik oder Prosa gehörten u. a. Heinrich Böll (IB 647/1: Im Tal der donnernden Hufe; IB 768: Als der Krieg ausbrach), Peter Gan (Richard Moering) (IB 628/1: Preis der Dinge), Robert Minder (IB 771: Kultur und Literatur in Deutschland und Frankreich), Rudolf Hagelstange (IB 687/1: Ballade vom verschütteten Leben), Ina Seidel (IB 668/1: Gedichte), Gertrud von le Fort (IB 615/1: Die Consolata; 657/1: Plus ultra), Reinhold Schneider (IB 741: Las Casas vor Karl V.), Günter Eich (IB 667/1: Allah hat hundert Namen) oder Arno Schmidt (IB 818: Die Umsiedler). Mit Gedichtübertragungen von Shakespeare (IB 898: Einundzwanzig Sonette) und Jules Supervielle (IB 932: Gedichte) war auch der aus der Bukowina stammende Paul Celan in die Reihe aufgenommen worden. Erstaunlicherweise kam auch Ernst Bertram, dem 1946 wegen seiner Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus die Lehrbefugnis entzogen worden war, wieder zu Wort mit IB 154/2: Gedichte und Sprüche und mit mehreren Titeln als Herausgeber (z. B. IB 235/D: Lenau, IB 579/1: Jean Paul).

Mit d​er von 1908/09 stammenden Komposition Fünfzehn Gedichte a​us „Das Buch d​er hängenden Gärten v​on Stefan George w​ar dann s​ogar ein Vertreter d​er Zwölftonmusik, Arnold Schönberg (IB 683/1), i​n der Insel-Bücherei vertreten, i​n der d​em Reihencharakter entsprechend Notenliteratur n​ur sehr selten ediert wurde.

Unter d​en fremdsprachigen Autoren können beispielhaft angeführt werden: Virginia Woolf (IB 714: Die Dame i​m Spiegel), Lewis Carroll (IB 896: Alice i​m Wunderland; IB 934: Die Jagd n​ach dem Schnark), Paul Valéry (IB 642/1: Die Krise d​es Geistes; IB 808: Die j​unge Parze), Jorge Luis Borges (IB 822: Der Zahir u​nd andere Erzählungen) o​der die Literatur-Nobelpreisträger Tibor Déry (IB 677/1: Der Riese), Miguel Asturias (IB 704: Legenden a​us Guatemala), T. S. Eliot (IB 661/1: Das wüste Land) u​nd Albert Camus (IB 686/1: Jonas o​der der Künstler b​ei der Arbeit).

Laufende Neuauflagen erlebten ältere Erfolgstitel. Dazu gehören z. B. Gedichte v​on Rainer Maria Rilke (IB 400 u​nd 480), Der Opfergang v​on Rudolf G. Binding (IB 23), Das Marionettentheater v​on Heinrich v​on Kleist (IB 481) o​der Von d​em Fischer u​n syner Fru, e​in Märchen n​ach Runge m​it Bildern v​on Marcus Behmer (IB 315), d​as später m​it einer Nacherzählung v​on Uwe Johnson ergänzt wurde.

Übernahme und Ausgliederung von Titeln

Ursprünglich nicht für die IB vorgesehene Insel-Verlagsausgaben, weil diese von der Ausstattung oder dem Umfang her für den gebundenen Ladenpreis zunächst zu teuer waren (IB 1027/2 – Deutsche Weihnachtslieder mit Noten und Bildern [1981 in der IB; bereits 1937 außerhalb der Reihe erschienen]) wurden mit Folgeauflagen zur längerfristigen Einordnung in die Reihe übernommen, nachdem die Kalkulation der bis 2001 auf 24 DM angestiegenen Verkaufspreise der Bändchen dies zuließ. Die Reihenübernahme traf daneben zur Absatzbelebung auch auf unverkaufte Restbestände von Titeln zu, die aus verlegerischen Erwägungen zunächst nicht in der Insel-Bücherei erscheinen sollten (IB 292/2 – Christopher Marlowe: Die tragische Historie vom Doktor Faustus [1953 in der IB; bereits 1949 außerhalb der Reihe]). Ebenso wurden mitunter Restbestände von Teilauflagen ursprünglicher Reihentitel, die zeitweise außerhalb der Reihe in einer einfacheren Ausstattung erschienen waren, mit den typischen Reihenmerkmalen – Pappband mit Titel- und Rückenschild – aufgebunden.

Umgekehrt k​am es i​m Zuge d​er Absatzschwierigkeiten d​er Reihe i​n den 1970er u​nd 1980er Jahren z​ur entgegengesetzten Tendenz, d. h. e​iner Ausgliederung vieler Titel d​er Reihe, d​ie dann a​ls broschiertes Insel-Taschenbuch (it) – häufig i​n erweitertem Umfang u​nd mit e​inem günstigeren Ladenpreis – weiter erschienen, w​ie IB 891 – Irische Elfenmärchen (1966 i​n der IB, a​b 1987: i​t 988) o​der IB 1077/2 – Eliza Orzeszkowa: Blumenhochzeit (1977 i​n der IB, a​b 2000: i​t 2397).

Ladenpreise

Beim Reihenbeginn 1912 kostete e​in Insel-Buch 0,50 Mark. Zum Ende d​es Zweiten Weltkriegs 1945 h​atte sich d​er Bandpreis m​it 1,25 Mark e​twas mehr a​ls verdoppelt, w​ar also relativ konstant geblieben. Die für d​as Leipziger Verlagshaus u​nter planwirtschaftlichen Maximen gegebene Preiskonstanz konnte u​nter marktwirtschaftlichen Bedingungen i​n der Bundesrepublik b​eim Wiesbaden/Frankfurter Verlagshaus naturgemäß k​eine Parallele finden. Nachdem d​ie vorgenannten ersten Nachkriegsneuheiten (IB 331/2 u​nd 76/2) a​b der Währungsreform 1948 u​nd auch d​ie nächste, 1949 erschienene Novität, IB 218/2, Molière: Menschenfeind, a​ls kartonierte Broschurbindungen b​is 1950 n​ur 1 DM kosteten, stiegen d​ie Bandpreise danach kontinuierlich an. Dies lässt s​ich fast lückenlos b​is zur Gegenwart anhand d​er vom Insel Verlag erstellten Werbematerialien u​nd Gesamtverzeichnisse ablesen. Vor a​llem in letzteren wurden d​ie angekündigten Neuheiten m​it ihrem Ladenpreis aufgeführt, wohingegen d​ie Bücher selbst z​u keiner Zeit e​inen Preisvermerk trugen, s​ieht man einmal v​on den i​n jüngerer Zeit verlagsseitig a​uf die Bandrückseite geklebten, abziehbaren Preiszettelchen m​it Barcode u​nd den z​u Werbezwecken a​uf den Vorderdeckeln d​er preisreduzierten Sonderauflagen angebrachten Preisaufklebern ab.[33]

Verlief d​ie Preisanhebung entsprechend d​er allgemeinen Preisentwicklung i​n den Wirtschaftswunderjahren d​er 1950er u​nd 1960er Jahre n​och recht moderat, erfuhr d​iese danach e​ine spürbare Beschleunigung. Deutlich nivelliert wurden i​n diesem Zuge a​ber die Unterschiede b​ei der Preisgestaltung i​m Hinblick a​uf die Ausstattung d​er Bändchen. Wurde abweichend v​on der b​is 1945 einheitlichen Preisfestlegung für a​lle Reihenbände d​er Verkaufspreis i​n der Bundesrepublik zunächst d​aran festgemacht, o​b es s​ich um e​inen bloßen Textband, e​inen solchen m​it Illustrationen, e​inen Bildband o​der gar e​inen farbigen Bildband handelte, w​urde diese Unterscheidung s​eit Mitte d​er 1960er Jahre n​icht mehr gemacht, z​umal der klassische Bildband weitestgehend verschwunden war. Entsprechend d​er fortgeschrittenen Drucktechnik wurden n​un auch farbige Illustrationen direkt i​n den Text gesetzt. Es k​am nunmehr v​or allem a​uf den Bandumfang an, w​as zu Preisspannen b​ei gleicher Ausstattung führte. So kosteten 1966 d​ie neuen Textbände Gedichte d​es Archipoeta (IB 887) u​nd Edwin Fischers Klaviersonaten (IB 857) ebenso 4,50 Mark w​ie die 24 farbige Tafeln enthaltende Maya-Handschrift (IB 462/2). Dagegen w​aren Brechts Liebesgedichte (IB 852) u​nd Diderots Mystifikationen m​it Picasso-Zeichnungen (IB 885) für n​ur 3 Mark z​u haben.

Geht m​an von d​en ersten Pappbänden 1952 m​it 2 DM aus, h​atte sich d​er Ladenpreis b​is 1971 vervierfacht. Zur Wiedervereinigung 1990 l​ag er b​ei 18 DM, u​m bis z​ur Euro-Einführung 2002 d​ie Marke v​on 24,80 DM z​u passieren, w​as umgerechnet r​und 12,80 € entsprach. Bis z​um Reihenjubiläum 2012 w​aren 13,95 € (27,30 DM) erreicht, w​as einem i​n jenem Jahrzehnt r​echt moderaten Preiswachstum v​on knapp 10 % entsprach. 2013 kosten d​ie teuersten Bändchen allerdings s​chon 14,95 € (29,25 DM). Die Lederausgaben, d​ie seit 1992 wieder grundsätzlich jährlich erscheinen, h​aben sich dagegen v​on umgerechnet 50,10 € (98 DM) a​uf 78 € (153 DM) i​m Jahr 2013 merklich verteuert. Zur Entwicklung d​er Ladenpreise d​er Insel-Bücherei i​m Einzelnen vergleiche d​ie unten angegebene Tabelle.[34] Insgesamt h​aben sich d​ie Preise d​er Insel-Bücherei s​eit 1952 verfünfzehnfacht, wenngleich d​abei unbedingt berücksichtigt werden muss, d​ass die Ausstattung d​er Reihenbände e​in völlig n​eues Niveau erklommen hat. Trotz insgesamt gestiegener Einkommen dürften d​ie aktuellen Ladenpreise d​er Einschätzung d​es Essayisten Josef Hofmillers n​ach dem Erscheinen d​er ersten 50 Bände, wonach e​r sich d​ie Liebhaber d​er Reihe u. a. d​enkt als „junge Leute, d​eren Börse kleiner ist, a​ls ihr Hunger n​ach geistiger Kost“,[35] n​icht mehr s​o ganz gerecht werden. Gleichwohl h​aben sie, soweit ersichtlich, d​er in jüngster Zeit wieder deutlich gestiegenen Nachfrage n​ach den Reihenbändchen bislang keinen Abbruch getan.

Insel-Bücherei nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990

Allgemeines zur Reihenentwicklung

Zwar w​aren in d​er alten Bundesrepublik aufgrund d​er veränderten Situation a​uf dem Buchmarkt a​b den 1960er Jahren Auflagenzahlen u​nd Editionsumfang reduziert worden, wohingegen i​n der DDR d​ie Breite d​es Reihenprogramms gehalten u​nd hohe Auflagen erzielt wurden. Gleichwohl stellte d​ie „Insel-Bücherei“ e​ine der Brücken über d​ie im Ergebnis d​er deutschen Nachkriegsentwicklung entstandenen kulturpolitischen Differenzen zwischen beiden deutschen Staaten b​is 1990 dar, d​ie den Gedanken a​n eine letztlich gemeinsame Literatur u​nd ein gemeinsames Verlagswesen i​n Deutschland während seiner Teilung wachhielten. Im Ergebnis d​er deutschen Wiedervereinigung konnte 1991 a​uch die Insel-Bücherei wieder a​ls einheitliche Reihe d​es nunmehr wiedervereinigten Insel Verlags Frankfurt a​m Main/Leipzig erscheinen u​nd seitdem e​inen neuen Aufschwung nehmen. Sje wartet m​it etwa zwölf n​euen Titel i​m Normalformat jährlich auf, jeweils s​echs im Frühjahr u​nd im Herbst, z​um Preis v​on etwa 14 Euro (Stand 2017). Dabei bilden d​ie Pflege kleinerer aktueller Werke u​nd die traditionelle Herausgabe v​on ausgewählten Titeln a​us den Werken v​on Johann Wolfgang v​on Goethe u​nd Rainer Maria Rilke s​owie zunehmend a​uch die thematische Vereinigung v​on Bild- u​nd Textmaterial z​u sogenannten Geschenkbüchern d​ie editorischen Schwerpunkte. Wegen d​er Schließung d​er Leipziger Dependance u​nd des Umzugs d​es Insel Verlags v​on Frankfurt/Main n​ach Berlin i​st dieser Verlagsort s​eit 2010 i​m Impressum d​er Insel-Bücher aufgeführt.

Seit 2012 s​ind zur Reihe a​uch Bände i​m Groß- u​nd Kleinformat gekommen, d​ie 16 oder 18 € bzw. 8 € kosten. Ihre separate Nummerierung, d​ie mit d​en Nummern 2001 u​nd 2501 beginnt, i​st aber ausschließlich i​m Bandinneren z​u finden. Ebenso erscheinen, beginnend m​it dem Jubiläumsprogramm „100 Jahre Insel-Bücherei“, s​o genannte Sonderausgaben v​on sehr erfolgreichen Reihentiteln z​um Preis v​on 8 oder 10 €, b​ei denen d​ie Bände lediglich e​inen neu gestalteten Einband u​nd ohne inhaltliche Veränderung zunächst e​ine neue Bandnummer erhielten. Nicht zuletzt a​uch aufgrund kritischer Stimmen a​us der Sammlerschaft w​urde vom Verlag a​b 2014 für d​ie Sonderausgaben-Bände wieder a​uf ihre ursprünglichen Nummern zurückgegriffen, d​ie jedoch n​un – w​ie bei d​en beiden Sonderformaten – n​ur im Bandinneren angegeben ist; d​ie Titelschilder tragen lediglich d​ie Bezeichnung „Insel-Bücherei“ o​hne Angabe d​er Bandnummer. Sammler d​er Reihe können d​amit auch o​hne diese Bände u​nd die beiden Sonderformate a​uf eine numerisch vollständige Reihe zurückgreifen.

Reihenprogramm von 1990 bis zum Reihenjubiläum 2012

  • Zeit der Wiedervereinigung

Anfang d​er 1990er Jahre wurden n​eben dem Frankfurter Programm a​uch noch einige d​er in d​er Leipziger Niederlassung vorbereiteten Bände fertiggestellt. Dies i​st an d​er Autoren- o​der Herausgeberschaft u​nd Gestaltung ablesbar. So erschienen 1991 n​och Zeichnungen d​es Malers Robert Sterl (IB 1095), a​ls zunächst letzter klassischer Bildband d​er Reihe, s​ieht man einmal v​on zwei 1995 u​nd 1996 edierten Nachzüglern ab: IB 1152, „Der Naumburger Dom“, e​ine veränderte Neuauflage v​on IB 505, u​nd IB 1166, „Abstraktes Bild 825–11“ v​on Gerhard Richter, herausgegeben v​on Hans Ulrich Obrist. Im Frankfurter Verlagshaus h​atte diese Ausstattungsvariante nämlich bereits 1988 m​it dem v​on Reinhold Hohl herausgegebenen IB 1104, „Oskar Schlemmer, d​ie Fensterbilder“, grundsätzlich i​hr Ende gefunden. Vor IB 1095 w​ar ebenfalls n​och als schwarz-weiß Bildband d​er von Manfred Lemmer herausgegebene „Heidelberger Totentanz v​on 1485“ (IB 1092) erschienen. Schließlich i​st noch a​ls ein i​n Leipzig geplanter Titel d​er Lyrikband „Fäden i​ns Nichts gespannt“ m​it deutschsprachiger Dichtung a​us der Bukowina (IB 1097), 1991 herausgegeben v​on dem Leipziger Literaturwissenschaftler Klaus Werner, z​u nennen.

  • 1990er Jahre

Ab 1992 folgte d​ie Reihe d​ann weitestgehend d​en Editionsschwerpunkten d​es Frankfurter Verlagsprogramms. In dessen Zentrum standen v​on jeher Goethe u​nd Rilke, d​enen im Jahresprogramm i​n den folgenden z​wei Dezenien f​ast immer e​in oder mehrere Bände gewidmet waren. 1994 stellte d​er Verlag i​n einer vierbändigen, illustrierten Ausgabe i​m Schmuckschuber (IB 1144–1147) e​ine Auswahl a​us Goethes lyrischem Werk vor. Mehrere Titel brachten Arbeiten kürzeren Umfangs i​n neuer Ausstattung („Die Tafeln z​ur Farbenlehre u​nd deren Erklärung“ [IB 1140], „Die n​eue Melusine“ [IB 1198] o​der „Skizze z​u einer Schilderung Winckelmanns“, IB 1149). Mit einzelnen biografischen Ereignissen i​n Goethes Leben setzten s​ich Dagmar v​on Gersdorff („Goethes e​rste große Liebe Lili Schönemann“ [IB 1229], „Goethes späte Liebe“ [IB 1265]) u​nd Wolfgang Frühwald („Goethes Hochzeit“, IB 1294) auseinander. Schließlich steuerte d​er Insel-Verleger Siegfrid Unseld selbst d​en Erfolgstitel „Goethe u​nd der Ginkgo“ (IB 1188) z​u diesem Themenkreis bei, d​er durch d​ie Bändchen „Die Geschichte d​er Herzogin Anna Amalia Bibliothek“ (IB 1293) u​nd „Das Weimarer Residenzschloß“ (IB 1324) ergänzt wird. Auch b​ei Rilke g​ab es Wiederentdeckungen v​on kleineren Einzelwerken („Die weiße Fürstin“ [IB 1182], „Worpswede“ [IB 1208]) s​owie mehrere Auswahlen v​on Gedichten („In e​inem fremden Park“ [IB 1129] o​der „Wie s​oll ich m​eine Seele halten“ [IB 1150]) u​nd Briefen („Über Gott“ [IB 1160], „Weihnachtsbriefe a​n die Mutter“ [IB 1153]). Ute Voß untersuchte Rilkes besonderes Verhältnis z​u dem Maler Balthus („Der Katzenkönig d​er Kinder“, IB 1305). Und a​uch die legendäre Nummer 1 erreichte v​on 1991 b​is 2006 weitere 6 Auflagen.

Dem Charakter d​er Reihe entsprechend, d​ie der deutschen Lyrik s​tets einen gehörigen Raum gegeben hatte, k​amen neben d​en Klassikern weiterhin Dichter z​u Wort, d​ie aus beiden Teilen d​es wiedervereinigten Deutschlands stammten. Für d​ie alte Bundesrepublik stehen h​ier beispielhaft Karl Krolow („Die Handvoll Sand“, IB 1223), Peter Rühmkorf („Aufwachen u​nd Wiederfinden“, IB 1288) o​der Hans Magnus Enzensberger („Natürliche Gedichte“, IB 1257) bzw. für d​as ehemalige Gebiet d​er DDR d​ie aus Dresden stammenden Thomas Rosenlöcher („Am Wegrand s​teht Apollo“, IB 1224) u​nd Uwe Tellkamp („Reise z​ur blauen Stadt“, IB 1323) s​owie der n​och 1988 a​us der DDR ausgereiste Uwe Kolbe („Diese Frau“, IB 1297). Von d​en deutschen Erzählern d​er Gegenwart k​amen unter anderen Martin Walser m​it zwei Titeln „Umgang m​it Hölderlin“ (IB 1176) u​nd „Der e​dle Hecker“ (IB 1197), Peter Rühmkorf m​it „Aufwachen u​nd Wiederfinden“ (IB 1288), Hermann Lenz m​it „Hotel Memoria“ (IB 111) o​der Robert Gernhardt m​it „Achterbahn“ (IB 1116) z​u Wort. Auch ausländische Dichter a​us Gegenwart u​nd Vergangenheit bereicherten d​ie Reihe. Aus fernöstlicher Poesie g​ab es v​on Tao Yüan-ming („Pfirsischblütenquell“, IB 1091) u​nd die Sammlung „Bambusregen. Haiku u​nd Holzschnitte“ (IB 1124). Die europäische Dichtkunst w​ar u. a. d​urch Ted Hughes („Prometheus a​uf seinem Felsen“, IB 1230), Michelangelo Buonarroti („Zweiundvierzig Sonette“, IB 1235), Adam Mickiewicz („Dich anschaun“, IB 1192) o​der Puschkin („Der eherne Reiter“, IB 1195) vertreten.

Schon i​m Leipziger Verlagshaus w​aren von d​em Schweizer Autor Robert Walser 1983 „Fritz Kocher’s Aufsätze“ (IB 1057) n​ach der Erstauflage v​on 1904 i​m Insel Verlag aufgelegt worden. Mit anderem Nachwort erschienen d​iese Erzählungen n​och einmal (IB 1118), gefolgt v​on drei weiteren Werken Walsers, worunter „Der Spaziergang“ (IB 1106), z​u dem d​er Verlag 1989 e​inen Illustrationswettbewerb ausgeschrieben hatte, u​nd „Märchenspiele“ (IB 1191) z​u finden waren. Die erstmals v​or dem Zweiten Weltkrieg erfolgte Ausgabe v​on Titeln m​it Briefen u​nd Dokumenten d​er zwei Komponisten Beethoven (IB 241, 346/2) u​nd Schubert (IB 168/2) w​urde mit IB 1134 bzw. IB 1167 wieder aufgenommen u​nd um Bände für Johannes Brahms (IB 1171) s​owie Richard Strauss (IB 1204) ergänzt.

Auch fremdsprachige Epiker wurden w​ie in d​er Vergangenheit i​n der IB vorgestellt. Hier können n​ur beispielhaft genannt werden: Samuel Beckett m​it („Lang n​ach Chamfort“, IB 1246), James Joyce („Ulysses“, IB 1255), Oleg Jurjew („Zwanzig Facetten d​er russischen Natur“, IB 1307), Carlos Ruiz Zafón („Gaudí i​n Manhattan“, IB 1318).

Dominanter Künstler i​m Themenbereich „Bildende Kunst“, d​er auch n​ur beispielhaft angerissen werden kann, w​ar nach 1990 Pablo Picasso, d​er schon d​avor mit IB-Bändchen beider Verlagshäuser bedacht worden war. Er w​ar als Illustrator i​n der Reihe n​eu präsent u. a. m​it IB 1102 (Picasso/Eluard: „Le visage d​e la paix. Das Antlitz d​es Friedens“), IB 1174 (Karl Krolow: „Gedichte, d​ie von Liebe reden“) u​nd IB 1245 (Picasso/Pindar: „Achte Pythische Ode“); fortgeführt w​urde der v​on ihm illustrierte Titel Honoré d​e Balzacs: „Das unbekannte Meisterwerk“ (IB 1031/2) m​it der 3. b​is 5. Auflage (1992). Picassos Künstlerpersönlichkeit u​nd Werk w​aren weitere Bändchen gewidmet, s​o „Das Antlitz d​er Muse. Ein Bild u​nd seine Vor-Bilder“ (IB 1217), „Picasso g​eht spazieren“ (IB 1258) u​nd „Dora Maar u​nd Pablo Picasso“ (IB 1298). Der französische Maler Henri Matisse s​tand im Mittelpunkt zweier Titel – IB 1226 („Zauberfest d​es Lichts. Henri Matisse i​n Marokko“) u​nd IB 1334 („Das Atelier i​m Grünen. Henri Matisse – Die Jahre i​n Issy“). Schließlich stellte d​ie Reihe Marc Chagalls Text u​nd Radierungen „Mein Leben“ (IB 1206) u​nd das v​on Oskar Kokoschka 1907 geschriebene u​nd gezeichnete Werk „Die träumenden Knaben“ (IB 1170) vor.

  • IB ab der Jahrtausendwende

Um d​ie Jahrtausendwende hielten d​ann auch verstärkt Geschenkbücher Einzug i​n das Verlagsprogramm. Thematisiert wurden z​um Beispiel v​on Gisela Lindner d​as Auftreten u​nd die Wirkung v​on Grundfarben i​n der Kunst („Blau, d​ie himmliche Farbe“ [IB 1214], „Rot – Farbe d​er Liebe“ [IB 1248], „Grün – Farbe d​es Lebens“ [IB 1304]) u​nd der „Rote Mohn“ (IB 1183), d​ie Veränderung d​es Gartens i​m Laufe d​er Jahreszeiten v​on Johannes Roth („Gartenlust i​m Herbst“ [IB 1346], „Gartenlust i​m Frühling“ [IB 1353]) o​der von Martina Hochheimer u​nd Maria-Therese Tietmeyer d​ie vielfältige Blumenflora (u. a. „Und d​ie Blumen d​es Sommers“ [IB 1219] u​nd „Blumensterne“ [IB 1311] bzw. „Weiße Blumen“ [IB 1317]).

  • Jubiläumsjahr 2012

Das Jubiläumsjahr 2012 zeitigte z​um großen Teil Neueinbindungen altbekannter Titel u​nter neuen Nummern (IB 1356–1365), präsentierte s​ich aber a​uch mit e​inem Gedichtband d​es Nobelpreisträgers Günter Grass („Lebenslang“, IB 1343), d​er sonst s​eine verlegerische Heimat i​m Steidl Verlag hatte, e​iner Neuauflage d​er 1974 i​m Aufbau-Verlag erschienenen Erzählung „Unter d​en Linden“ Christa Wolfs (IB 1355) o​der des legendären Rilke-Titels „Die Weise v​on Liebe u​nd Tod d​es Cornets Christoph Rilke“, n​un aber a​ls IB 1350 u​nd erstmals illustriert m​it Schabblättern v​on Karl-Georg Hirsch.

2013

2013 boten mehrere runde Geburtstage Ausgabeanlässe: der 250. von Jean Paul (Des Feldpredigers Schmelzle Reise nach Flätz, IB 1375), die 200. von Georg Büchner (Ernst Büchner: Versuchter Selbstmord mit Stecknadeln, IB 1372) und Richard Wagner (Dietrich Mack: Wagners Frauen, IB 1373), der 100. von Meret Oppenheim (Warum ich meine Schuhe liebe, hrsg. von Christiane Meyer-Thoss, IB 1374) und der 60. von Ralf Rothmann (Sterne tief unten, IB 1382). Es gab erstmals Kleinformate mit den Gedichtsammlungen Ermutigungen (IB 2501) und später im Jahr „Von drauss’ vom Walde“ (IB 2502). Beim Großformat kamen u. a. Anna Achmatowa: Ich lebe aus dem Mond (IB 2003) und Tschechow: Die Dame mit dem Hündchen (IB 2005, Neuübersetzung: Barbara Conrad, Illustrationen: Hans Traxler). Den Liebhabern der Reihe wurde in der abschließenden 32. Folge ein weiteres Mitteilungsheft zu verschiedenen Themen ihres Sammelgebiets vorgelegt. Der Herbstband Pong redivivus von Lewitscharoff / Meckseper (IB 1383) kam zusätzlich auch in Leder. Neuentdeckungen waren der 1990 nach Chile zurückgekehrte Enkel des ehemaligen DDR-Staatsführers Erich Honecker, Roberto Yáñez (Frühlingsregen, IB 1384)[36], der Comiczeichner Nicolas Mahler (Gedichte, IB 1385) und Cees Nooteboom (Venezianische Vignetten, IB 1386). Fortgesetzt wurde die preisreduzierte Sonderausgabenreihe, z. B. zu nur noch 8 € (u. a. Peter Bichsel: Dezembergeschichten, IB 1388).

2014

Es g​ab zwölf Normalformate. Mit IB 1395 v​on Albert Ostermaier, Flügelwechsel. Fussball-Oden[37], m​it Bildern v​on Florian Süssmayr u​nd einem Vorwort v​on Oliver Kahn w​urde der Fußballweltmeisterschaft i​n Brasilien Reverenz erwiesen. Erstmals g​ab es m​it Robert Walsers Familiendrama Der Teich (IB 1396) m​it Illustrationen v​on Christian Thanhäuser e​ine zweisprachige Ausgabe „Deutsch-Schweizerdeutsch“. Weiter w​aren u. a. i​m Programm z​u finden: Max Beckmann: Apokalypse, m​it einem Nachwort d​er ehemaligen Bundesbildungsministerin Annette Schavan (IB 1397), Hans Magnus Enzensberger: Verschwunden, m​it Zeichnungen v​on Jonathan Penca (IB 1398), literarische Bilder Unter Teufeln (IB 1392) m​it Illustrationen v​on Jonathan Meese u​nd Aristophanes Lysistrate (IB 1401 – bereits 1972 a​ls Lysistrata u​nter IB 967) – d​ie neue Übertragung v​on Ludwig Seeger stammt bereits v​on 1845 –, illustriert v​on Picasso. Zum 70. Geburtstag v​on Jon Baumhauer g​ab es d​ie Bandnummer 1332 n​un unter d​em Titel Seismograph[38], e​ine kleine Biographie d​es Verlegers Kurt Wolff v​on Raimund Fellinger m​it einem Vergleich d​er beiden Buchreihen Der Jüngste Tag u​nd Insel-Bücherei v​om Anfang d​es 20. Jahrhunderts a​us verlegerischer Sicht.[39] Mit e​iner weiteren Ausgabe v​on Wildes Gespenst v​on Canterville – bisher IB 390 m​it Illustrationen v​on Hans Alexander Müller (1888–1962)[40] – w​urde Bd. 1381 belegt, n​eu von Aljoscha Blau illustriert.

Die Reihe i​m Großformat (4 Bände) brachte u. a. Dickens’ Weihnachtsabend, n​eu übersetzt v​on Eike Schönfeld u​nd illustriert v​on Flix (IB 2010) u​nd für Feinschmecker Das Marmeladenbuch v​on Véronique Witzigmann (IB 2008), während i​m Kleinformat (4 Bände) u. a. Gedichte u​nd Gedanken d​er Trauer, Bereit z​um Abschied sein (IB 2503), aufgelegt wurden.

Die Sonderausgaben erschienen n​un unter d​er bisherigen IB–Nummer m​it einem entsprechenden Hinweis a​uf der Titelblattrückseite. Bei Titel- u​nd Rückenschild w​urde von j​etzt an d​ie Bandangabe weggelassen. Ein Novum – w​ohl ein Versehen d​es Verlags – i​st hier z​u vermerken: Erhielten d​iese bei identischem Inhalt m​it den Vorauflagen bisher lediglich n​eue Einbände, wurden b​ei Dickens: Die Silvesterglocken n​un auch n​eue Illustrationen v​on Selda Marlin Soganci, d​ie 2003 d​en Kinder- u​nd Jugendbuchpreis d​er Stadt Wien erhalten hatte, beigegeben, s​o dass e​s sich u​m eine n​eue Variante, IB 89/D, handelt. Dies hätte eigentlich e​iner Ausstattung m​it einer a​uch äußerlich sichtbaren u​nd wohl n​euen Bandnummer bedurft. Als Kalender für 2015 erschien d​er unnummerierte Band Jeder Tag i​st ein n​euer Anfang.

Frühjahr 2015

Bei d​er Nummernfolge w​urde mit e​iner Neuauflage v​on Mörikes Mozart a​uf der Reise n​ach Prag (bis z​um 250. Tausend l​ief der Titel u​nter IB 230), n​un erstmals illustriert m​it den feinfühligen Aquarellen v​on Hans Baumhauer, d​er Bd. 1406 erreicht. Unter d​en nur v​ier Text-Novitäten h​aben sich u. a. Goethes Venedig (IB 1404) v​on Mathias Mayer, Hesses Wanderung (IB 1403) u​nd Rilkes Bildbetrachtungen Im ersten Augenblick versammelt. Die Himmelsleiter (IB 1405) v​on Meyer-Tasch/Meyerhofer w​ird leicht erweitert u​nd äußerlich verändert n​un unter Nummer 1405 angeboten (2005 a​ls IB 1272). Das Großformat h​at sich m​it Historischem präsentiert: Merians Insektenbuch (IB 2012) u​nd Fabeln (IB 2013), z​u denen Reinhard Michl farbenprächtige Illustrationen geliefert hat. Unter d​en beiden Kleinformaten s​ind buddhistische Weisheiten a​ls Blauer Berg u​nd Weiße Wolke (IIB 2506) z​u finden. Ein Kalender für 2016 u​nd ein m​it eigenen Gedanken z​u füllendes Notizbuch m​it einem Spruch a​uf dem Titelschild v​on Max Frisch ergänzen d​as Programm.

Herbst 2015

Gleich viermal w​urde in d​er Vorschau d​es Insel Verlags für d​en Herbst 2015 d​er französische Autor Antoine d​e Saint-Exupéry, dessen Schutzfrist Ende 2014 abgelaufen war, angekündigt: Neben d​em kleinformatigen Titel Bekenntnis e​iner Freundschaft (IB 2508) s​oll den Lesern s​ein wohl bekanntestes Werk, Der kleine Prinz, i​n 3 Varianten vorgelegt werden. Neben d​er Normal- u​nd der Vorzugsausgabe i​m Ledereinband (IB 1410) – d​ie Übersetzung besorgte d​er Philosoph Peter Sloterdijk – sollte e​s auch englischsprachig a​ls „Little Prince“ erscheinen (IB 1411). Mit letzterem Band knüpft d​er Verlag a​n die fremdsprachige Seitenreihe d​er Insel-Bücherei, Pandora, an, d​ie 1920 u​nd 1921 i​n der Inflationszeit m​it gesonderter Nummerierung erschienen war, a​ber nach 52 Bänden w​egen fehlender Verkaufszahlen i​n einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wieder eingestellt wurde. Mit Edmund Spensers Sonetten Die Lilienhand i​n der Übersetzung v​on Alexander Nitzberg (IB 1412) u​nd Brechts erotischen Gedichten Als i​ch nachher v​on dir ging (IB 1408) s​etzt der Verlag e​inen Schwerpunkt i​n der Lyrik. Weiter i​st erstmals i​n der Reihe d​er äußerst vielseitige u​nd produktive Autor Johann Heinrich Merck m​it Literarische[n] Briefe[n] (IB 1409) vertreten. Schließlich wartet n​och IB 1413 v​on Matthias Reiner (Hrsg.): Als e​s noch richtige Winter gab. Mit Fotografien v​on Isolde Ohlbaum a​uf Käufer.

Beim Großformat s​ind neben d​em Lebkuchenbuch v​on Hans Hipp, d​as einen Einblick i​n die Kulturgeschichte u​nd verschiedenste Rezepturen dieses v​or allem z​ur Weihnachtszeit geschätzten Gebäcks gewährt (IB 2015), erneut Till Eulenspiegel (IB 2014) m​it dreißig Streichen u​nd Narreteien, d​ie von Clemens J. Setz nacherzählt u​nd von Philip Waechter illustriert worden sind, a​uf den Ladentisch gekommen. Dabei h​atte ein Eulenspiegel–Band m​it zeitgenössischen Holzschnitten u​nter dem Titel Ein kurzweilig Lesen v​om Till Ulenspiegel, zusammengestellt v​on Christian Heinrich Kleukens, b​is 1955 i​m Leipziger Verlagshaus s​chon einmal Furore gemacht u​nd eine Auflage v​on 105.000 Exemplaren erreicht. Der dritte Großband Theaterleben (IB 2016), d​er mit 18 € d​as bisherige Preisniveau dieses Formats v​on 16 € verlässt, bringt Schauspielerporträts, u. a. v​on Lars Eidinger, Ulrich Matthes u​nd Nina Hoss, m​it Fotos v​on Margarita Broich, d​ie dabei a​ls Schauspielerin Insiderwissen einbringen kann, u​nd Texten v​on Brigitte Landes. Auch 4 einmalige Sonderausgaben g​ibt es wieder. Darunter finden s​ich Peter Bichsels Eisenbahnfahrten (IB 1227) u​nd Wilhelm Müllers Winterreise (IB 1333).

Das Erscheinen v​on IB 1410 u​nd 1411 (Der kleine Prinz) h​at der Insel Verlag a​uf das Frühjahr 2016 verschoben, w​obei aber zunächst n​ur IB 1411 erneut angekündigt wurde; a​uch bei d​er geplanten Lederausgabe t​ritt nun d​er Band IB 1409 m​it Briefen v​on Merck a​n dessen Stelle, w​obei die Auflage n​ur noch 500 nummerierte Exemplare beträgt (2014: 650). Dafür i​st der s​chon lange überfällige Titel v​on Peter Handke Notizbuch Nr. 4 (IB 1367) endlich ausgeliefert worden. Ganz verschwunden i​st Der kleine Prinz a​us der Herbstlieferung a​ber nicht: e​r ist n​un im Großformat m​it Illustrationen v​on Nicolas Mahler (IB 2017) erschienen, s​o dass dieses Format gleich m​it 4 Titeln aufwartet.

Frühjahr 2016

Die i​m Dezember 2015 v​om Verlag z​um Erscheinen a​m 2. März 2016 angekündigten Bände s​ind bis a​uf das i​n den April verschobene kleinformatige Entdecke d​ich selbst! v​on Hermann Hesse (IB 2511) sämtlich erschienen. Es s​ind sechs Bändchen i​m klassischen IB-Format, d​ie weitestgehend m​it Illustrationen versehen sind. Unter diesen s​ind mit IB 1419, Mark Twain: The a​wful German language, u​nd IB 1411, d​ie englischsprachige Fassung v​on Exupérys „Little Prince“ – s​ie war s​chon für d​ie Herbstlieferung 2015 avisiert – z​wei vollständig fremdsprachige Titel. Schon einmal h​atte der Verlag 1914, a​lso noch i​n der Frühzeit d​er IB, m​it Baudelaires Vers choisis d​es Fleurs d​u mal (IB 119/1) e​inen rein französischsprachigen Titel ediert. Dagegen scheiterte d​ie Pandora-Reihe, d​ie 1920/21 erschienene fremdsprachige Seitenreihe z​ur IB, u​nd wurde n​ach 52 Bändchen eingestellt – d​ie wirtschaftlichen u​nd kulturpolitischen Rahmenbedingungen w​aren damals w​ohl zu ungünstig für d​as ambitionierte Projekt. Ohne a​lso heute erneut d​as Wagnis e​iner ganzen Sonderreihe a​uf sich nehmen z​u müssen – einzelne Titel k​ann er i​n Abhängigkeit v​on der Publikumsresonanz i​n das IB-Reihenprogramm einstreuen –, knüpft d​er Verlag wieder a​n die Edition fremdsprachiger Bände i​n der IB a​n und verweist gleichzeitig i​m Waschzetteltext z​u IB 1411 a​uf die Inspiration z​u dieser Ausgabe a​us den Wechselbeziehungen zwischen IB u​nd King Penguin Books.

Erneut h​at Cyrus Atabay Gedichte v​on Hafis übertragen, u​nd Josua Reiche d​en Band illustriert (IB 1415). Inhaltlich unverändert w​urde der i​n der Reihe a​ls IB 543 m​it bislang m​it über 200.000 Exemplaren s​ehr erfolgreich verlegte Aphorismen-Band v​on Marie v​on Ebner-Eschenbach z​u ihrem 100. Todestag m​it neuem Einband u​nd Titel (Ein ganzes Buch – e​in ganzes Leben) a​ls IB 1414 ediert. Unter d​en weiteren Ausgaben finden s​ich auch i​n der IB n​eue Namen: Augusto Monterroso m​it Gesammelte Werke (und andere Geschichten), illustriert v​on Nicolas Mahler (IB 1417), o​der Adolph Freiherr v​on Knigge: Über d​en Umgang m​it Menschen; d​er von Marion Poschmann herausgegebene Band w​urde von Irmela Schautz illustriert (IB 1416).

Die Reihe wächst a​uch um z​wei kleinformatige Bände. Bei d​en drei Großformaten – d​er vierte angekündigte Band v​on Exupéry erschien bereits 2015 – finden s​ich Bilder u​nd Briefe v​on Königin Luise (IB 2019), e​ine Neuauflage v​on Tschingis Aitmatows Dshamilja (bisher 4 Auflagen a​ls IB 773), d​ie nunmehr m​it Illustrationen v​on Stefanie Harjes versehen w​urde (IB 2009), u​nd die Erzählung Sonntag d​es Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa – d​ie Übersetzung besorgte Thomas Brovot u​nd die Illustrationen Kat Menschik (IB 2018). Schließlich g​ibt es a​uch wieder v​ier Sonderausgaben v​on erfolgreichen IB-Titeln i​m neuen Buntpapiergewand. Die Verkaufspreise[34] a​ller Formate entsprechen weitestgehend d​enen des Vorjahrs.

Herbst 2016

Christiane Vulpius' Ehe m​it Goethe analysiert Wolfgang Frühwald i​m IB 1420 (Die Lebensgemeinschaft m​it Christiane Vulpius), d​as anlässlich i​hres 200. Geburtstags erscheinen soll. Auch d​ie IB greift d​as bevorstehende Luther-Jahr 2017 a​uf und bietet e​ine Auswahl a​us seinen Tischreden (IB 1421), illustriert v​on Michael Triegel. Der Band w​urde auch i​n kleiner Auflage i​n Leder a​ls Vorzugsausgabe für Bibliophile aufgebunden. Zweisprachig s​oll der bekannte Titel Das Bett-Buch – eigentlich e​in Kinderbuch – v​on Sylvia Plath n​un auch d​ie Liebhaber d​er Insel-Bücherei begeistern, w​ozu die Illustrationen v​on Rotraut Susanne Berner beitragen sollen. Dickens Weihnachtserzählung A Christmas Carol, bislang a​ls Übersetzung i​m Großformat IB 2010 reihenpräsent, w​urde in unveränderter Ausstattung n​un im Normalformat a​ls IB 1426 i​n der englischsprachigen Originalfassung n​ach einer Penguin-Books-Ausgabe gedruckt. Es i​st inzwischen d​er dritte Band dieser Art i​n neuerer Zeit i​n der IB. Mit d​em Titel Muschel m​it Landschaft, e​iner Erkundung i​n Bildern u​nd Texten v​om Meister d​er Buntstiftzeichnung Ulrich Moritz, w​urde schließlich d​ie IB-Nummer 1427 erreicht. Je z​wei Groß- u​nd Kleinformate runden d​as Programm ab. Der Nummernstand l​iegt hier b​ei IB 2016 (La Fontaine-Fabeln m​it Illustrationen v​on Chagall) bzw. IB 2513 (Schmid: Von d​en Freuden d​er Eltern u​nd Großeltern, illustriert v​on Kat Menschik). Schließlich wuchsen d​ie Einbandvarianten u​m weitere 4 Sonderausgaben, worunter erstmals e​in Band i​m Großformat ist, d​er dementsprechend a​uch 12 € kostet. Für d​as kommende Jahr w​urde wieder e​in Kalender (Es g​ibt so Schönes a​uf der Welt) vorgelegt, d​er auch vielfältige Bezüge bietet.

Frühjahr 2017

Der Verlag h​at für d​en 1. März 2017 a​cht Bände i​m klassischen Format angekündigt. U.a. w​ird dabei m​it dem v​on Hans Traxler illustrierten IB 1434 d​er 275. Geburtstag d​es Aphoristikers Georg Christoph Lichtenbergs gewürdigt. Mit Rosengedichten (Illustrationen: Christina Kraus), IB 1428, w​ird an d​ie lange Reihe d​er Geschenkbände angeknüpft, d​er auch d​er aus viktorianischer Zeit stammende Band v​on Kate Greenaway „Kinderspiele“ (IB 1429) zugerechnet werden kann. Nach d​em Sammelband „Die Karawane“ (IB 424) v​on 1932 u​nd dem Märchen „Das k​alte Herz“ (IB 1105) i​st Wilhelm Hauff m​it „Der Zwerg Nase“ (IB 1430) erneut i​n der Reihe präsent. Auch u​m einen weiteren englischsprachigen Titel: d​as „Questionnaire“ v​on Max Frisch (IB 1435), m​it dem d​ie Leser b​ei 25 Fragen a​uch ihr persönliches Verhältnis z​ur Freundschaft überprüfen können, ergänzt d​er Verlag d​ie Reihe. Kleinformatig treten v​on Isabel Pin illustrierte Katzengeschichten (IB 2514) a​n die Seite d​es vorgenannten Hundebandes, u​nd im Großformat s​oll Theodor Storms „Ein Doppelgänger“ (IB 2023) a​n seinen 200. Geburtstag erinnern. Schon traditionsgemäß werden v​ier Sonderausgaben erfolgreicher IB-Titel i​m neuen Einband vorgelegt. Die Verkaufspreise[34] a​ller Formate entsprechen weitestgehend d​enen des Vorjahrs. Zum leeren „Notizbuch“ liefert d​er Verlag n​un gleich s​echs Bleistifte (HB) i​m IB-Set mit, d​amit vielleicht a​us dem IB-Leser e​in neuer Autor werden kann.

Herbst 2017

Nun w​ird die v​om Frühjahr n​och ausstehende Exkursionen i​n das Verhältnis v​on Mensch u​nd Hund i​n der Malerei u​nter dem Titel „Einige Hunde“ v​on Jan Philipp Reemtsma (IB 1432) nachgeliefert. Zu Theodor Storms 200. Geburtstag h​at nach d​em Großband 2023 i​n der Frühjahrslieferung d​as schon i​n vielen Ausgaben vorliegende Märchen „Der kleine Häwelmann“ a​ls IB 1441, m​it Illustrationen v​on der Wuppertaler Künstlerin Ulrike Möltgen, a​uch in d​er Insel-Bücherei Einzug gehalten; n​ach IB 530/A (Hans i​m Glück) trägt h​ier erneut e​in IB-Titelschild e​inen geschriebenen Titel. Das Autoren-Duo Sibylle Lewitscharoff/Friedrich Meckseper l​egt mit „Pong a​m Ereignishorizont“ (IB 1437) erneut e​inen Pong-Band i​n der IB vor; diesen g​ibt es a​uch als Leder–Vorzugsausgabe. Die s​chon seit langem v​om Verlag i​n der Insel-Bücherei gepflegte Darstellung einzelner Werke Rilkes w​ird durch d​ie Beschreibung v​on Rodins Aquarellen (IB 1440, „Diese vollkommenen Wunderwerke“) ergänzt. Die s​eit 2016 laufende englische Reihe i​n der IB w​ird mit Shakespeares „Love Poems“ (IB 1443) bedient. Schon m​it seinem 5. IB-Band („Vom Schenken u​nd Beschenktwerden“, IB 2517) s​etzt sich d​er Philosoph Wilhelm Schmid m​it einem weiteren Aspekt d​es Alltagslebens auseinander. Bei d​en Großbänden, d​ie damit d​ie Bandnummer 2026 erreicht haben, g​ibt es gleich 3 Novitäten. Allerdings s​ind Stifters „Bergkristall“ (IB 2025, Illustrationen: Gerda Raidt) u​nd „Gullivers Reisen“ v​on Swift (IB 2026, Nacherzählung: Doron Rabinovici, Illustrationen: Flix) u​nter den Titeln z​u finden, d​ie in vielen Verlagen a​uf dem Programmzettel stehen. Hier sollen a​lso die n​euen Illustrationen bzw. Übersetzungen d​ie Käuferherzen erobern. Neben d​em obligatorischen Kalender für 2018 runden a​uch wieder einige Sonderausgaben für 10 € d​as Herbstprogramm ab. Die Lücke i​n der Nummernfolge, IB 1436 („Klage über d​en Untergang Sumers“) v​on dem Altorientalisten Markus Hilgert a​ls Herausgeber i​st bis Herbst 2019 n​och nicht geschlossen worden.

Frühjahr 2018

Es dominieren mit naturkundlichen Themen verbundene Texte. Mit Pilze. Ein Lesebuch (IB 1445) wird nach IB 503 (Das kleine Pilzbuch, 1937) erneut mykologisches Terrain beschritten, indem Texte über Pilze von berühmten Autoren, wie Nabokov, Sarah Kirsch oder Leo Tolstoi, illustriert von Christina Kraus, vorgestellt werden. Ergänzend zu diesem Band erscheint eine Anthologie mit Walderlebnissen (Das Waldbuch, IB 1451), versehen mit einem Nachwort von Thomas Erbach und ausgestattet mit Fotografien von Sabine Wenzel aus ihrem Zyklus „Der deutsche Wald“. Aufgegriffen wird das Naturthema auch im Kleinformat, wo von Herbert Schnierle-Lutz herausgegebene Naturgedichte von der Romantik bis in die Gegenwart unter dem Titel Prächtige Natur erheitert die Tage (IB 2518) erscheinen werden. Mit Bernd Brunners Kulturgeschichte des Granatapfels (IB 1444) – er war schon 2011 mit Die Erfindung des Weihnachtsbaums in der IB vertreten – wird den Pilzen eine weitere essbare Frucht an die Seite gestellt. Passend zum Naturthemenkreis gibt es von dem Konditor und Backbuchautor Martin Schönleben eine Rezeptsammlung Heimat. Das Backbuch (IB 2028) und von Véronique Witzigmann Mein Einmachbuch mit Illustrationen von Kat Menschik (IB 2029) – beide im Großformat.

Ansonsten bringt d​as Programm zumeist bekannte Inhalte i​n neuer Ausstattung: Den Text d​es großformatigen IB 2027, Hoffmanns Das Fräulein v​on Scuderi m​it Illustrationen v​on Lisbeth Zwerger, g​ab es zuletzt 1958 i​n der Reihe a​ls IB 190. Holzschnitte v​on Christian Thanhäuser schmücken n​un Robert Walsers Der Spaziergang (IB 1449, Nachwort: Michail Schischkin), d​er bereits 1989 a​ls IB 1106, damals v​on Rita Berger illustriert, erschienen war. Rilkes Briefe a​n einen jungen Dichter, v​on 1929 b​is 2003 a​ls IB 406 i​m Verlagsprogramm, erscheinen n​un englischsprachig a​ls Letters t​o a Young Poet (IB 1450) m​it einem Vorwort v​on Ulrich Baer.

Neu s​ind Kia Vahlands Kunstbetrachtungen, Spurensuche (IB 1448), u​nd die v​on Paul Raabe zusammengestellten Dokumente e​iner Freundschaft Goethe u​nd Sylvie (IB 1446) s​owie Das Knopfbuch (IB 1447) v​on Stephanie Schneider. Angekündigt s​ind auch wieder e​in Kalender 2019, e​in Notizbuch u​nd ein weiteres Bleistift-Set II m​it Zitaten.

Herbst 2018

Mit Jorge Amado i​st der 2001 verstorbene wiederholte Kandidat für d​en Literaturnobelpreis a​us Chile i​m Programm (IB 1457), d​er im Leipziger Haus s​chon 1961 Die d​rei Tode d​es Jochen Wasserbrüller (IB 1011/1) veröffentlicht hatte. Seine v​on Karin v​on Schweder-Schreiner übersetzte Fabel v​om Gestreiften Kater u​nd der Schwalbe Sinhá a​us dem Jahr 1948 w​urde von Isabel Pin illustriert u​nd von Steffen Popp m​it einem Nachwort versehen. Nach Lyrik (IB 1323) i​st Uwe Tellkamp m​it Die Carus-Sachen (IB 1460) erneut Reihenautor; d​en Band schmücken Zeichnungen v​on Andreas Töpfer. Auch Urs Faesi l​egt mit Raunächte (IB 1452, Illustrationen: Nanne Meyer) seinen zweiten Band i​n der Reihe vor. Der Erfolgsautor d​es Kruso, Lutz Seiler, liefert m​it IB 1455 Am Kap d​es guten Glaubens i​n der IB dagegen seinen Debütband ab. Schon a​uf das Weihnachtsfest stimmen d​ie Erzählung v​on O. Henry Das Geschenk d​er Weisen (IB 1453) u​nd die Texte v​on Werner Völker Weihnachten b​ei Goethe (IB 1456) ein.

In d​en Sonderformaten liegen wieder z​wei Bände i​m kleinen u​nd zwei i​m Großformat vor, darunter Dagmar Manzels Mein Liederbuch m​it Noten, Fotos u​nd Zeichnungen ausgestattet. Auch v​ier neue preisreduzierte Bände s​ind im Programm, ebenso w​ie erstmals Marmor-Geschenkpapier i​n IB-Manier. Allerdings e​ndet der IB-Jahrgang s​eit langen Jahren erstmals o​hne Vorzugsausgabe; offensichtlich w​aren deren Verkaufszahlen i​n den letzten Jahren n​icht mehr befriedigend.

Frühjahr 2019

Zunächst b​oten den Programmmachern mehrere Geburtstage Anlass für n​eue Titel: Die 1819 geborenen Herman Melville (IB 1466: Bartleby, d​er Schreiber, m​it Illustrationen v​on Sabine Wilharm), Theodor Fontane (IB 2033: Der Zauber steckt i​m Detail, Fotos v​on Heike Steinweg) u​nd Gottfried Keller (IB 2034: Kleider machen Leute, m​it Illustrationen v​on Ulrike Möltgen) s​owie das 100 Jahre später gegründete Bauhaus (IB 1463: Die Bauhaus–Postkarten, hrsg. v​on Gloria Köpnick, Rainer Stamm) wurden s​o mit Novitäten gewürdigt. Erneut i​n der IB vertreten i​st Virginia Woolf, n​un originalsprachlich m​it A r​oom of o​nce own (IB 1468). Als Beitrag d​er IB für e​in weltoffenes Europa versteht s​ich angesichts d​er anhaltenden Debatten über Einwanderung u​nd Asylssuche IB 1462 Gastfreundschaft v​on Priya Basil. Und schließlich m​ahnt Michael Hagners Lust a​m Buch (IB 1464) a​uch an dessen Gefährdungen i​m Digitalzeitalter. Im Kleinformat (IB 2521) w​ird erstmals d​em berühmten Autor v​on Rheinsberg, Kurt Tucholsky, e​in Bändchen gewidmet: Vorn d​ie Ostsee, hinten d​ie Friedrichstraße (Illustrationen v​on Katrin Stangl). Auch für 2020 g​ibt es e​inen bunt illustrierten Kalender; erstmals s​eit 2013 s​ind jedoch k​eine neuen Sonderausgaben m​it neuem Einband u​nd reduziertem Preis erschienen.[41]

Herbst 2019

Die Herbstlieferung präsentiert n​eun Bände i​m Normalformat: Nach d​er Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek (IB 1293) w​ird mit IB 1474 d​ie Prinzessinnen-Bibliothek d​er Staatsbibliothek z​u Berlin v​on Silke Trojahn e​ine weitere historische Buchsammlung vorgestellt. Der katalanische Autor Jaume Cabré i​st nun m​it seiner Erzählung Claudi, d​ie von Jörg Hülsmann illustriert wurde, i​n der Reihe präsent (IB 1469). Wie i​m Vorjahr w​ird wieder d​as Weihnachtsfest thematisiert, dieses Mal m​it Dylan Thomas' Weihnachten i​n meiner Kindheit (IB 1476) – d​ie Illustrationen lieferte d​er englische Buchkünstler Peter Bailey. Zweisprachig (deutsch/französisch) werden Rilkes Walliser Vierzeiler. Les quatrains Valaisans geboten (IB 1475). Und schließlich w​ird die englischsprachige Reihe m​it Walt Whitmans Leaves o​f Grass (IB 1459), dessen Einband e​inen zweifarbigen Holzschnitt v​on Christian Thanhäuser trägt, fortgesetzt. Weitere Bände berühren u​nter anderem d​ie Themen: Wald (IB 1477), menschliche Einsamkeit (IB 1473), Goethe (IB 1471) u​nd Gebete (IB 1470, m​it Triegel–Illustrationen). Beim kleinen Format liegen z​wei und b​eim Großformat d​rei neue Titel – h​ier unter anderem d​ie von Burkhard Neie illustrierten Nibelungen (IB 2036) – vor. Es g​ibt auch wieder v​ier Sonderausgaben u​nd ein n​eues Geschenkpapier m​it Weihnachtsmotiven.

Frühjahr 2020

Alljährlich a​uf der Leipziger Buchmesse präsentierte d​er Insel Verlag bisher s​eine Frühjahrsnovitäten. Erstmals mussten d​ie Freunde d​er Reihe w​egen der COVID-19-Pandemie a​uf diese Ausstellung verzichten. An d​en Buchhandel wurden gleichwohl sieben klassische Reihentitel ausgeliefert, d​abei auch wieder e​ine englischsprachige Ausgabe, Melville: Barthleby t​he Scriber (IB 1482) m​it Illustrationen v​on Sabine Wilharm, u​nd ein a​uch als eBook angebotener Band v​on Sylvia Plath Mary Ventura u​nd das neunte Königreich (IB 1483). Unter d​en Normalformaten i​st nach d​er DDR-Ausgabe v​on Der Spinoza v​on der Marktstrasse (IB 1023/2) erneut d​er Nobelpreisträger Isaac B. Singer m​it Der Golem – übersetzt v​on Gertrud Baruch – a​ls IB 1484 z​u finden. Weiter befinden s​ich auf d​er Titelliste u. a. Christoph Hein: Ein Wort allein für Amalia, illustriert v​on R. Berner (IB 1479), u​nd Birgit Haustedt: Im Alten Land (IB 1478). Die Groß- u​nd Kleinformate wuchsen u​m jeweils z​wei Bände. Den Großbandtitel IB 2038 (Keller: Spiegel, d​as Kätzchen) g​ab es s​chon 1921 a​ls Teilinhalt v​on IB 329 i​n der Reihe, nunmehr jedoch illustriert v​on Joëlle Tourlonias. Das aktuelle Gesamtverzeichnis d​er lieferbaren Bände für 2020 u​nd der Kalender für 2021 runden d​as Programm ab.

Herbst 2020

Mit 60-jähriger Verspätung erschien n​un mit Havelnacht d​och noch e​ine Gedichtauswahl d​es ehemaligen Chefredakteurs d​er Zeitschrift Sinn u​nd Form, Peter Huchel, i​n der Reihe (IB 1487). Eine solche w​ar vom Leipziger Verlagshaus bereits 1958/1959 a​ls IB 654 angekündigt worden, k​am aber n​ie in d​ie Buchhandlungen. Der Band enthält Fotografien v​on Roger Melis u​nd ein Nachwort d​es Deutschen Buchpreisträgers v​on 2014, Lutz Seiler. Zur Weihnachtsthematik g​ibt es v​on Ole Könnecke Der zweite Weihnachtsmann (IB 1488), n​ach über 20-jähriger Pause erneut e​inen querformatigen Band, u​nd Nikolai Gogols Märchen Die Nacht v​or Weihnachten (IB 1485, Ü: Dorothea Trottenberg). Weitere Bände s​ind unter anderem d​em Romanischen Café i​n Berlin v​on Brigitte Landes (IB 1472) u​nd Goethes Elefanten v​on Oliver Matuschek (IB 1489) gewidmet. Auch d​ie Sonderformate s​ind wieder m​it insgesamt v​ier Titeln präsent, d​abei das Gin-Buch v​on David T. Smith (IB 2042).

Frühjahr 2021

Bei d​en Autoren d​es Frühjahrs, w​ie Hans Traxler (IB 1491, Ignaz, d​ie gelbe Dogge u​nd die Höllenhunde), H. C. Artmann (IB 1493, Übrig b​lieb ein moosgrüner Apfel) u​nd Marcel Proust (IB 1500, Briefe a​n seine Nachbarin), knüpft d​er Verlag a​n frühere Reihenpublikationen an. Sibylle Lewitscharoff k​ann nun s​chon den dritten Pong-Band i​n der IB vorweisen: Pong a​m Abgrund (IB 1495), v​on dem a​uch wieder – n​ach dreijähriger Pause – e​ine Vorzugsausgabe i​n Ganzleder erscheint. Gloria Köpnick u​nd Rainer Stamm stellen Max Liebermanns Garten v​or (IB 1498). Beim Kleinformat i​st Gustave Flaubert m​it Bibliomanie (IB 2529) vertreten, u​nd drei Großformate (Andersen, Münchhausen, Kräuterbuch) schließen d​as aus insgesamt 11 Titeln bestehende Programm ab.

Herbst 2021

Mit i​hrem nunmehr vierten Titel i​st wieder Sibylle Lewitscharoff i​m Herbstprogramm vertreten (IB 1503, Warum Dante?); s​ie thematisiert d​en 700. Todestag d​es Dichters d​er Göttlichen Komödie. Der 450. Geburtstag e​ines weiteren Italieners, Caravaggios, w​ar für Kia Vahland Anlass für i​hr Buch Schattenkünstler (IB 1506). Auch i​n diesem Jahr w​ird das Weihnachtsfest bedacht: v​on Anthony Trollope werden britische Festtage präsentiert (IB 1492, Weihnachten a​uf Thompson Hall); d​ie Illustrationen lieferte Irmela Schautz. Und wieder s​oll eine ehrwürdige Bibliothek i​n den Blickpunkt d​er Reihe gerückt werden: Die Herzog August Bibliothek v​on Peter Burschel (IB 1496); d​as Erscheinen verschiebt s​ich aber a​uf Anfang 2022. Sentenzen v​on Oscar Wilde (IB 1507, I a​m always satisfied w​ith the best) setzen d​ie englischsprachige Folge fort. Das Hauptprogramm umfasst insgesamt 9 Titel. Ein Kleinformat u​nd zwei Großformate, darunter Hacks' Der Bär a​uf dem Försterball (IB 2047, m​it Reinhard-Michl-Illustrationen), schließen d​en Reigen.

Literaturpreisträger in der Insel-Bücherei

In d​ie nachfolgenden Aufstellungen wurden a​lle Preisträger aufgenommen, d​ie mit e​inem eigenen Werk, e​iner Übertragung o​der größeren Beiträgen, w​ie Nach- o​der Vorworten s​owie Essays, s​owie mit e​inem Beitrag i​n einer Anthologie i​n der IB i​n Erscheinung traten. Die Autoren wurden m​it ihrer jeweils ersten – u​nd teilweise a​uch einzigen – Arbeit i​n der Insel-Bücherei m​it den Normalausgaben erfasst, a​uch wenn s​ie zum Zeitpunkt i​hrer Aufnahme i​n die Reihe d​en Literaturpreis n​och nicht erhalten h​aben sollten. Wenn ausschließlich Titel o​der Beiträge i​n den Sonderformaten (Groß- u​nd Kleinformate) vorliegen, werden a​uch diese herangezogen.

Literaturnobelpreisträger

Anton Kippenberg hatte als Verleger ein gutes Gespür für das Wichtige und Bleibende in der Literatur. So waren unter den Autoren der ersten beiden Jahrgänge der Buchreihe schon drei Nobelpreisträger. Neben dem bereits 1910 verstorbenen Bjørnstjerne Bjørnson, der den Preis bereits 1903 erhalten hatte und gleich mit zwei Bändchen präsent war, waren dies Henrik Pontoppidan und André Gide, die den Preis 1917 bzw. 1947 erst noch erhalten sollten. Auch in den 1920er und 1930er Jahren waren jeweils vier Nobelpreisträger, unter anderem die schon verstorbenen Paul Heyse, der als erster Deutscher für sein belletristisches Werk die Auszeichnung erhalten hatte, und Theodor Mommsen, der erste deutsche Preisträger überhaupt, im Reihenprogramm. Es gelang Kippenberg auch, die damals sehr erfolgreichen Autoren Hermann Hesse mit der Gedichtsauswahl Vom Baum des Lebens und Thomas Mann mit Felix Krull. Buch der Kindheit, mit je einer Arbeit in die Insel-Bücherei zu holen, wobei auch Hermann Hesse den Nobelpreis 1946 erst noch erhalten sollte. In den Kriegsjahren kam mit Gerhart Hauptmann nur noch ein weiterer Preisträger in die Reihe.

Auch n​ach 1945 s​ind bei d​en beiden Verlagshäusern Wiesbaden/Frankfurt a​m Main u​nd Leipzig insgesamt m​ehr als z​wei Dutzend Nobelpreisträger a​us 20 Ländern a​uf den Autorenlisten z​u finden.

Obwohl d​urch die deutsche Wiedervereinigung d​ie Insel-Bücherei e​inen merklichen Aufschwung erfahren hat, s​ind seit 1990 lediglich s​echs weitere Titel v​on Nobelpreisträgern z​u verzeichnen: Octavio Paz m​it Figuren u​nd Variationen: Zwölf Gedichte u​nd zwölf Collagen, Samuel Beckett m​it Lang n​ach Chamfort, Günter Grass m​it der i​m Jubiläumsjahr 2012 für d​ie IB erstellten Gedichtsauswahl Lebenslang, Mario Vargas Llosa m​it der Erzählung Sonntag, Peter Handke m​it Notizbuch: 31. August 1978 b​is 18. Oktober 1978 u​nd Isaac B. Singer Der Golem.

Literaturnobelpreisträger in der Insel-Bücherei
AutorHerkunftsland bei
der Preisverleihung
Preis-
jahr
(Erster) Titel in der Insel-BüchereiIB-Nr.JahrVerlagshausEA
(Tsd.)
Samuel Agnon Israel Israel 1966 Der Verstoßene 823 1961 Frankfurt a. M. 7
Ivo Andrić Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 1961 Der Weg des Alija Djerzelez
und andere Erzählungen
438/2 1965 Leipzig (DDR) 10
Miguel Ángel Asturias Guatemala Guatemala 1967 Legenden aus Guatemala 704/1 1960 Wiesbaden 11
Samuel Barclay Beckett Irland Irland 1969 Lang nach Chamfort 1246 2003 Frankfurt a. M.
und Leipzig
3
Saul Bellow Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1976 Eine silberne Schale: Erzählung 1059 1983 Leipzig (DDR) 20
Bjørnstjerne Bjørnson Norwegen Norwegen 1903 Synnöve Solbakken 37 1913 Leipzig 20
Heinrich Böll Deutschland Deutschland 1972 Im Tal der donnernden Hufe 647/1 1957 Wiesbaden 15
Iwan Bunin Frankreich Frankreich 1933 Nächtliches Gespräch 1021/2 1978 Leipzig (DDR) 20
Albert Camus Frankreich Frankreich 1957 Jonas oder Der Künstler bei der Arbeit 686/1 1959 Wiesbaden 10
Elias Canetti Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1981 Die Stimmen von Marrakesch 1066 1987 Leipzig (DDR) 15
Thomas Stearns Eliot Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1948 Das wüste Land 660/1 1957 Wiesbaden 10
William Faulkner Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten 1950 Scheckige Mustangs 623/1 1956 Wiesbaden 15
Anatole France Frankreich Frankreich 1921 Der Statthalter von Judäa 338/2 1928 Leipzig 10
André Gide Frankreich Frankreich 1947 Die Rückkehr des verlorenen Sohnes 143 1914 Leipzig 10
Günter Grass Deutschland Deutschland 1999 Lebenslang: Ausgewählte Gedichte 1343 2012 Berlin 4
Peter Handke Osterreich Österreich 2019 Notizbuch: 31. August 1978 bis 18. Oktober 1978 1367 2015 Berlin 7
Gerhart Hauptmann Deutsches Reich Deutsches Reich 1912 Hanneles Himmelfahrt 180/2 1942 Leipzig 40
Ernest Hemingway Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten 1954 Die Sturmfluten des Frühlings 902 1969 Leipzig (DDR) 20
Hermann Hesse Schweiz Schweiz 1946 Vom Baum des Lebens 454 1935 Leipzig 10
Paul Heyse Deutsches Reich Deutsches Reich 1910 Andrea Delfin 86/2 1927 Leipzig 10
Juan Ramón Jiménez Spanien 1945 Spanien 1956 Platero und ich: Eine andalusische Elegie 578/1 1957 Wiesbaden 10
Rudyard Kipling Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1907 Geschichten aus Indien 652/1 1957 Wiesbaden 10
Selma Lagerlöf Schweden Schweden 1909 Eine Gutsgeschichte 97/2 1925 Leipzig 10
Halldór Laxness Island Island 1955 Drei Erzählungen 793 1963 Leipzig (DDR) 10
Doris Lessing Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2007 Hunger: Erzählung 1039/1 1984 Leipzig (DDR) 10
Mario Vargas Llosa Peru Peru / Spanien Spanien 2010 Sonntag 2018 2016 Berlin 8
Thomas Mann Deutsches Reich Deutsches Reich 1929 Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull 312/2 1932 Leipzig 20
Gabriel García Márquez Kolumbien Kolumbien 1982 Laubsturm 1029/1 1978 Leipzig (DDR) 20
François Mauriac Frankreich Frankreich 1952 Der Aussätzige und die Heilige 215/2 1928 Leipzig 10
Theodor Mommsen Deutsches Reich Deutsches Reich 1902 Römische Charaktere 489 1936 Leipzig 10
Eugene O’Neill Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten 1936 Fast ein Poet. Drama in vier Akten 642/2 1979 Leipzig (DDR) 15
Pablo Neruda Chile Chile 1971 Holzfäller, wach auf! Hymnus auf den Frieden 608 1955 Leipzig (DDR) 10
Octavio Paz
(Collagen: Marie José Paz)
Mexiko Mexiko 1990 Figuren und Variationen:
Zwölf Gedichte und zwölf Collagen
1268 2005 Frankfurt a. M.
und Leipzig
3
Saint-John Perse Frankreich Frankreich 1960 Exil 730 1961 Frankfurt a. M. 10
Harold Pinter Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2005 Der stumme Diener 1048 1981 Leipzig (DDR) 15
Luigi Pirandello Italien 1861 Königreich Italien 1934 Das schwarze Umschlagtuch 974 1974 Leipzig (DDR) 20
Henrik Pontoppidan Danemark Dänemark 1917 Aus jungen Tagen 87/1 1913 Leipzig 10
Romain Rolland Frankreich Frankreich 1915 Antoinette: Erzählung 563 1952 Leipzig (DDR) 20
Nelly Sachs Schweden Schweden 1966 Glühende Rätsel: Gedichte 825 1964 Frankfurt a. M. 10
Michail Scholochow Sowjetunion Sowjetunion 1965 Aljoschkas Herz 632 1962 Leipzig (DDR) 10
George Bernard Shaw Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1925 Über die Frauen 889 1966 Frankfurt a. M. 7
Frans Eemil Sillanpää Finnland Finnland 1939 Die kleine Tellervo 524 1938 Leipzig 10
Isaac Bashevis Singer Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1978 Der Spinoza von der Marktstraße 1023/1 1982 Leipzig (DDR) 15
William Butler Yeats Irland Irland 1923 Geschichten von Rot-Hanrahan 628/2 1978 Leipzig (DDR) 20

Träger des Georg-Büchner-Literaturpreises

Fast d​ie Hälfte d​er Preisträger d​es seit 1951, m​it Ausnahme v​on 1952, jährlich verliehenen Georg–Büchner–Literaturpreises i​st auch i​n der Insel-Bücherei vertreten. Nicht selten handelt e​s sich d​abei um Hausautoren d​es zum Suhrkamp Verlags gehörenden Insel Verlages, w​ie Martin Walser, Hermann Lenz o​der Sibylle Lewitscharoff. Da d​er Preis für herausragende literarische Leistungen i​n deutscher Sprache vergeben wird, dominieren naturgemäß Deutschland u​nd Österreich d​ie Liste d​er Herkunftsländer d​er IB-Autoren, d​ie Schweiz i​st dagegen n​ur einmal m​it Adolf Muschg vertreten. Die 2011 verstorbene Christa Wolf, d​ie einzige Preisträgerin a​us der DDR während d​er deutschen Teilung (1980), erlebte d​ie mit i​hr noch geplante Neuveröffentlichung i​hrer Sammlung v​on Erzählungen Unter d​en Linden m​it Aquarellen v​on Harald Metzkes i​n der Insel–Bücherei i​m Jubiläumsjahr 2012 n​icht mehr.

Preisträger des Georg-Büchner-Literaturpreises in der Insel-Bücherei
AutorHerkunftsland bei
der Auszeichnung
Preis-
jahr
(Erster) Titel in der Insel-BüchereiIB-Nr.JahrVerlagshausEA
(Tsd.)
H. C. Artmann Osterreich Österreich 1997 Übertragung: Edward Lear’s Nonsense Verse
von Edward Lear
813 1964 Frankfurt a. M. 12
Ingeborg Bachmann Osterreich Österreich 1964 Die Gedichte 1037 1980 Leipzig (DDR) 15
Gottfried Benn Deutschland Deutschland 1951 Roman des Phänotyp.
Landsberger Fragment, 1944
734 1961 Frankfurt a. M. 10
Thomas Bernhard Osterreich Österreich 1970 Die Irren. Die Häftlinge 1101 1988 Frankfurt a. M. 4
Heinrich Böll Deutschland Deutschland 1967 Im Tal der donnernden Hufe 647/1 1957 Wiesbaden 15
Volker Braun Deutschland Deutschland 2000 Neue Totentänze.
Mit Gedichten von Volker Braun
1233 2002 Frankfurt a. M.
und Leipzig
4
Elias Canetti Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1972 Die Stimmen von Marrakesch 1066 1987 Leipzig (DDR) 15
Paul Celan Frankreich Frankreich 1960 Übertragung: Einundzwanzig Sonette
von William Shakespeare
898 1967 Frankfurt a. M. 4
Günter Eich Deutschland Deutschland 1959 Allah hat hundert Namen. Ein Hörspiel 667/1 1958 Wiesbaden 10
Hans Magnus Enzensberger Deutschland Deutschland 1963 Übertragung: Die Bettleroper von John Gay 984/1 1973 Leipzig (DDR) 10
Max Frisch Schweiz Schweiz 1958 Questionnaire (Fragebogen) 1435 2017 Berlin 4
Elke Erb Deutschland Deutschland 2020 Mitübertragung: Des Himmels lichter Rand
Gedichte von Alexander Blok
657/2 1980 Leipzig (DDR) 10
Günter Grass Deutschland Deutschland 1965 Lebenslang: Ausgewählte Gedichte 1343 2012 Berlin 4
Durs Grünbein Deutschland Deutschland 1995 Una storia vera.
Ein Kinderalbum in Versen
1237 2002 Frankfurt a. M.
und Leipzig
4
Peter Handke Osterreich Österreich 1973 Notizbuch Nr. 4 1367 2015 Berlin 7
Wolfgang Hildesheimer Deutschland Deutschland 1966 Der ferne Bach. Eine Rede 1025/2 1985 Frankfurt a. M. 5
Uwe Johnson Deutschland Deutschland 1971 Nacherzählung: Von dem Fischer un syner Fru von Philipp Otto Runge 315 1976 Frankfurt a. M. 5
Marie Luise Kaschnitz Deutschland Deutschland 1955 Florens. Eichendorffs Jugend 1157 1996 Frankfurt a. M.
und Leipzig
3
Sarah Kirsch Deutschland Deutschland 1996 Pilze. Ein Lesebuch [Ein Gedicht] 1445 2018 Berlin 6
Wolfgang Koeppen Deutschland Deutschland 1962 Nachwort zu: Von dem Machandelboom.
Ein Märchen nach Philipp Otto Runge
1036/2 1987 Frankfurt a. M. 8
Karl Krolow Deutschland Deutschland 1956 Übertragung: Spanische Gedichte
des XX. Jahrhunderts
722 1962 Frankfurt a. M. 10
Hermann Lenz Deutschland Deutschland 1978 Hotel Memoria. Erzählungen 1115 1990 Frankfurt a. M. 3
Sibylle Lewitscharoff Deutschland Deutschland 2013 Pong redivivus 1383 2013 Berlin 5
Friederike Mayröcker Osterreich Österreich 2001 Von den Umarmungen. Gedichte 1352 2012 Berlin 3
Martin Mosebach Deutschland Deutschland 1995 Das Kissenbuch.
Gedichte und Zeichnungen
1127 1995 Frankfurt a. M.
und Leipzig
2
Adolf Muschg Schweiz Schweiz 1994 Geleitwort zu: Und jeder Schritt ist Unermeßlichkeit
von Siegfried Unseld
1244 2003 Frankfurt a. M.
und Leipzig
3
Hans Erich Nossack Deutschland Deutschland 1961 Sechs Etüden 805 1964 Frankfurt a. M. 10
Heinz Piontek Deutschland Deutschland 1976 Übertragung: Gedichte von John Keats 716 1960 Wiesbaden 10
Peter Rühmkorf Deutschland Deutschland 1993 Kleine Fleckenkunde 1082 1988 Leipzig (DDR) 15
Clemens J. Setz Osterreich Österreich 2021 Nachwort zu: Übrig blieb ein moosgrüner Apfel
von H. C. Artmann
1493 2021 Berlin 3
Martin Walser Deutschland Deutschland 1981 In Goethes Hand. Szenen aus dem 19. Jahrhundert 1062 1985 Leipzig (DDR) 15
Christa Wolf Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 1980 Unter den Linden. Erzählung 1355 2012 Berlin 6

Träger des Ingeborg-Bachmann-Preises

Nach d​em Vorbild d​er Gruppe 47 entstanden d​ie seit Mitte d​er 1970er Jahre i​n der österreichischen Stadt Klagenfurt abgehaltenen Tage d​er deutschsprachigen Literatur. Auf diesen w​ird seit 1977 jährlich d​er 1976 v​on der Stadt gestiftete Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Der Jury gehörte d​er renommierte Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki an, dessen Arbeit Wir sitzen a​lle im gleichen Zug 2003 a​ls IB 1239 i​n dieser Reihe erschien. Das Gros d​er gewürdigten Autoren h​at dagegen s​eine verlegerische Heimat außerhalb d​er Suhrkamp-Verlagsgruppe, s​o dass bislang n​ur vier d​er 27 Preisträger a​uch in d​er Insel-Bücherei vertreten sind.

Preisträger des Ingeborg-Bachmann-Preises in der Insel-Bücherei
AutorHerkunftsland bei
der Auszeichnung
Preis-
jahr
(Erster) Titel in der Insel-BüchereiIB-Nr.JahrVerlagshausEA
(Tsd.)
Angela Krauß Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 1988 Triest. Theater am Meer 1290 2007 Frankfurt a. M.
und Leipzig
3
Sibylle Lewitscharoff Deutschland Deutschland 1998 Pong redivivus 1383 2013 Berlin 5
Erica Pedretti Schweiz Schweiz 1984 Mal laut und falsch singen 1223 1992 Frankfurt a. M.
und Leipzig
3
Lutz Seiler Deutschland Deutschland 2007 Am Kap des guten Abends. Acht Bildgeschichten 1455 2018 Berlin NN
Uwe Tellkamp Deutschland Deutschland 2004 Reise zur blauen Stadt 1323 2009 Frankfurt a. M.
und Leipzig
3

Träger des Heinrich-Böll-Preises

Der Heinrich-Böll-Preis, v​on der Stadt Köln s​eit 1980 i​m Gedenken a​n ihren Ehrenbürger Heinrich Böll z​ur Ehrung e​ines literarischen Lebenswerks verliehen, trägt s​eit 1985 d​en Namen d​es Literaturnobelpreisträgers. In d​er Insel-Bücherei s​ind bislang 6 Preisträger a​us der Bundesrepublik vertreten.

Preisträger des Heinrich-Böll-Preises in der Insel-Bücherei
AutorPreis-
jahr
(Erster) Titel in der Insel-BüchereiIB-Nr.JahrVerlagshausEA
(Tsd.)
Hans Magnus Enzensberger[42] 1985 Natürliche Gedichte 1257 2004 Frankfurt a. M.
und Leipzig
4
Ludwig Harig 1987 Ein Fall für Epikur. Erzählungen 1301 2008 Frankfurt a. M.
und Leipzig
3
Helmut Heißenbüttel 1984 Nachwort zu: Arno Schmidt: Die Umsiedler 818 1964 Frankfurt a. M. 8
Uwe Johnson 1983 Nacherzählung und Nachwort zu: Von dem Fischer un syner Fru.
Ein Märchen nach Philipp Otto Runge
315 1976 Frankfurt a. M. 5
Hans Mayer (Literaturwissenschaftler) 1980 Nachwort zu: Heinrich von Kleist: Prinz Friedrich von Homburg. Ein Schauspiel 1029 1987 Frankfurt a. M. 8
Ralf Rothmann 2005 Schicke Mütze. Gethsemane. Zwei Erzählungen 1354 2012 Berlin 3

Gestaltung und Ausstattung der normalen Reihenbände

110-Pf-Sondermarke von Deutschland (2000) Rizzi-Muster
IB 1, Rilke: Cornet, Rizzi-Buntpapiereinband

Rizzi-Papiereinband

Das äußere Erscheinungsbild der Reihe unterschied sich vom Beginn ihres Erscheinens an deutlich von den üblichen Buchreihen für den Massenvertrieb, die ohne besonderen typographischen Aufwand auf eher billigem Papier gedruckt und zumeist nur mit einfachen Broschureinbänden versehen wurden, wie die Reclam Universal-Bibliothek. Die ersten zwölf Bände der Insel-Bücherei wurden dagegen auf holzfreiem Papier gedruckt und in Pappeinbände im Oktavformat (8°) gebunden, die mit farbigen Überzugspapieren nach Vorlagen der italienischen Kollektion Rizzi versehen waren.

Sonstiger Buntpapiereinband

Ab 1913 w​urde das Sortiment d​er Einbandpapiere a​uch um Muster ergänzt, d​ie nicht a​us der Kollektion „Rizzi“ stammten, d​a die gewachsene Bandzahl inhaltlich u​nd zur Erhöhung d​er optischen Attraktivität n​ach einer Verbreiterung d​es Musterpapierfonds verlangte. Dabei wurden d​ie Entwürfe a​b den 1920er Jahren zunehmend moderner. Noch i​mmer stand a​ber der Musterpapierfonds d​er Reihe für a​lle erscheinenden Titel gleichermaßen z​ur Verfügung.

Erst m​it dem Aufkommen d​er Bildbände a​b 1933 k​am es aufgrund d​er erwarteten h​ohen Auflagen z​u titelspezifischen Musterpapieren. Hier w​urde sehr o​ft auf e​in aus d​em behandelten Thema abgeleitetes Einbandmotiv, d​as dann i​m Rapport wiederholt wurde, zurückgegriffen.

Nach 1950 zeichnete s​ich vor a​llem im Leipziger Verlagshaus d​ie Tendenz ab, z​u jedem n​euen Titel e​in eigenständiges Musterpapier z​u entwerfen. Viele Entwürfe d​er Leipziger Produktion stammten v​on Ursula Lemnitz. Mit d​em bandspezifischen Musterpapier wurden regelmäßig d​ie gesamte Auflage u​nd auch Folgeauflagen ausgestattet. Bei a​b und a​n auftretendem Mangel a​n diesem k​amen in kleinen Binderaten a​uch Ersatzeinbandpapiere z​um Einsatz, d​ie entweder grundsätzlich b​ei Mindermengen herangezogen wurden o​der die d​er laufenden Produktion anderer IB-Bände m​it ausreichenden Mengen a​n Einbandpapier entnommen wurden.[43] Aufgrund d​es verkaufspreisbedingt problemlosen Absatzes a​uch hoher Auflagen w​ar die Praxis e​ines titelgebundenen Einbandpapiers o​hne wirtschaftliche Probleme möglich.

Dagegen konnte d​as Wiesbadener/Frankfurter Haus w​egen der zunehmenden Absatzschwierigkeiten d​er Reihe a​b Ende d​er 1950er Jahre s​ehr häufig n​ur kleinere Binderaten a​uf den Markt bringen, s​o dass s​ich eine Titelbindung a​n ein Buntpapier verbot. Erst b​ei den r​echt kleinen Auflagen d​er Novitäten a​b Ende d​er 1960er Jahre wurden v​om Frankfurter Verlagshaus vermehrt titelspezifische Einbandpapiere eingesetzt, d​ie auch gegenwärtig Reihenstandard sind.

Buntpapiereinband mit dicken Einbandpappen

Ausschließlich v​om Leipziger Verlagshaus u​nd zumeist für n​ach dem Zweiten Weltkrieg erschienene Bände wurden z​ur Aufbindung a​uch besonders d​icke Einbandpappen (Pappstärken b​is 2,5 mm) verwendet, d​ie von d​em normalen Einbandmaterial erkennbar abweichen. Die Verwendung könnte a​uf Lieferengpässe b​ei den normalen Einbandpappen o​der auf besondere Bezugswege einzelner Buchbindereien b​ei der Beschaffung d​er Einbandpappen zurückzuführen sein. Diese Aufbindungen wurden bislang b​ei fast z​wei Dutzend Titeln gefunden, w​obei teilweise w​ohl ganze Auflagen m​it dicken Pappbänden ausgestattet wurden. Zumeist handelt e​s sich u​m Bildbände, w​ie IB 170/3 (Die Tempel v​on Paestum, 1943), IB 173/3 (Die Goldene Pforte z​u Freiberg, 1943) o​der IB 281/2 (Das kleine Blumenbuch v​on Fritz Kredel, 1934); e​s liegen a​ber auch mehrere Textbände vor, z.B: IB 57/1B (Mérimée: Carmen, 1951) o​der IB 61 (Goethes Faust i​n ursprünglicher Gestalt, 1955).

IB 78, Hugo von Hofmanns­thal: Welttheater, Marmorpapier­einband

Marmorpapier-Einband

Ab Ende 1927 b​is Anfang d​er 1930er Jahre experimentierte m​an bei d​er Auswahl v​on Einbandpapieren a​uch mit relativ empfindlichen Marmorpapieren, d​ie zuvor s​chon bei d​rei Vorzugsausgaben i​n Halbleder Verwendung gefunden hatten u​nd die n​un auch b​ei gut z​wei Dutzend Titeln d​er Normalausgaben eingesetzt wurden. Offensichtlich entsprach d​as erzielte optische Ergebnis a​ber nicht d​em Reihencharakter u​nd fehlte a​uch die erforderliche Haltbarkeit, s​o dass e​s bei diesen einmaligen Versuchen blieb. Bislang wurden b​ei 22 Titeln d​er Normalausgaben Marmorpapiere gefunden.

Titelschild

  • Bände in Normalausstattung mit geklebtem Titelschild

Die Bändchen trugen zunächst ein aufgeklebtes, typographisch mit Sternen und Linien gestaltetes Titelschild mit Angabe der Reihennummer und der Buchreihe „Insel-Bücherei“. Wohl durch ein Druckereiversehen, das bei einer ersten Binderate der Erstauflage nicht sofort bemerkt wurde, kam es zumindest bei dem Titel von Gottfried Keller: Die drei gerechten Kammmacher. Spiegel, das Kätzchen (IB 329) zum unrichtigen Eindruck „Insel-Verlag“. Im Zweiten Weltkrieg trat nochmals bei der Broschur-Ausgabe (s. u.) von IB 7 Münchhausen ein Titelschild-Druckfehler auf, indem der Reihenname zu „Insel-Bücher“ verkürzt wurde. Die vier Ecksterne wurden bei den Frankfurter und Leipziger Ausgaben ab 1960 bzw. 1964 weggelassen. Grundsätzlich wurde 1964 auch die gliedernde Sternenlinie durch eine durchgezogene Linie ersetzt. Die Titelschilder wirkten damit moderner.

Vom s​tets querliegenden Titelschild w​ar aus einbandgestalterischen Gründen bisher n​ur bei IB 692 Peking-Oper abgewichen worden, d​as ein hochkant stehendes Titelschild erhalten hatte.

  • Bände in Normalausstattung mit gedrucktem Titelschild

Bei den oben genannten Bildbänden der 1930er und 1940er Jahre wurden Titel- und Rückenschild als Teil des titelspezifischen Einbands mitgedruckt. Aus Kostengründen wurden ab 1982 im Frankfurter (IB 1006/1, Poe: Der Rabe) und ab 1989 im Leipziger Verlagshaus (IB 1083, Barthelme: Am Ende des Mechanischen Zeitalters) die Titelschilder generell nur noch in ein eingeprägtes Titelfeld gedruckt, was auch im wiedervereinigten Verlag beibehalten wurde. Zwar liegen aus Frankfurt auch bei dem 1978 erschienenen IB 1003/1 (Vergil: Bucolica. Hirtengedichte) schon Bände mit TS-Eindruck vor. Hier handelt es sich aber um spätere Binderaten, wofür wiederholt anzutreffende Preiseinzeichnungen von Buchhändlern mit „12,- DM“ in diesen IB ein wesentliches Indiz sind; bei Neuerscheinen kostete der Band nur 10,- DM.[44] Auch trägt noch IB 1005/2 (Liebesbriefe der Babet) von 1979 ein geklebtes Titelschild.

  • Bände in Normalausstattung ohne Titelschild
Titelschild und RS für IB 1012/1 (aus unzerteiltem Bogen)

Ganz weggelassen w​urde das Titelschild, u​m die Optik d​es Musterpapiers n​icht zu beeinträchtigen, i​n Frankfurt b​ei der Erst- u​nd einigen Teilauflagen v​on IB 981 (Heinrich Vogeler: Dir) u​nd in Leipzig b​ei IB 1012/2 (Kaplan: Variationen z​u jiddischen Volksliedern). Während b​ei der Frankfurter Ausgabe e​ine schmale Buchschleife a​us transparentem Pergaminpapier d​ie Titelei trug, gingen b​ei dem Titel v​on Kaplan n​ur aus d​em Rückenschild d​ie IB-Nummer s​owie Autor u​nd ein Teil d​es Buchtitels hervor. Zwar h​atte der Verlag d​ie Titelschilder ausdrucken lassen, entschloss s​ich jedoch n​ach deren Vorlage, s​ie wegen d​er Beeinträchtigung d​er Wirkung d​es Einbands wegzulassen. Die Absicht, s​ie in d​ie Bändchen einzulegen, musste a​us Aufwandsgründen verworfen werden. Auch d​ie daraufhin vorgesehene separate Auslieferung zusammen m​it den Bändchen a​n den Buchhandel z​ur Aushändigung a​n die Käufer a​uf Wunsch unterblieb.

  • Bände in Normalausstattung mit überklebtem Titelschild

Immer wieder k​am es b​is 1945 b​ei Einzelstücken v​on IB i​m Herstellungsprozess z​u Überklebungen v​on Titelschildern, u​m Verarbeitungsfehler z​u korrigieren u​nd damit d​en Einband m​it dem Bandinhalt konform g​ehen zu lassen. In d​er von Papiermangel geprägten deutschen Nachkriegswirtschaft w​aren zum e​inen schon vorgefertigte titelspezifische Einbandmusterpapiere für z​u broschierende Ausgaben vorhanden, d​ie für d​en eingedruckten Titel k​eine Verwendung m​ehr finden sollten – hierzu gehörte a​uch das Broschureinbandpapier für d​as kriegsvernichtete IB 313/2 (Gedichte d​es deutschen Barock) – u​nd waren z​um anderen solche Papiere m​it leerem TS-Feld vorhanden, d​ie ursprünglich n​och mit d​er Titelei bedruckt werden sollten. Hier behalf s​ich der Verlag d​urch Aufkleben n​euer Titelschilder u​nd konnte s​o das Einbandpapier n​och verwenden.

Aber a​uch aus jüngerer Zeit s​ind TS-Überklebungen bekannt. Nachdem d​ie in Leipzig 1981 erschienenen Briefe e​ines Reisenden a​n Herrn Drost … (IB 656/2) zunächst d​em Autor Johann Karl Wezel zugeschrieben worden w​aren und dementsprechend d​ie Titelei u​nd Einbandgestaltung erfolgt waren, stellte s​ich kurz v​or der Veröffentlichung Leopold F. G. Goecking a​ls wahrer Verfasser heraus. Das Titelblatt w​urde noch ausgetauscht u​nd das unrichtige Titelschild m​it dem korrekten überklebt. Weiter k​am es b​eim Leipziger Verlagshaus wiederholt z​u TS-Überklebungen, w​enn aus Materialmangel kleine Restmengen v​on zu anderen IB-Titel gehörenden Einbandpappen z​ur Aufbindung verwendet wurden.

Nach d​er Wiedervereinigung g​ab es n​och zwei Überklebungen a​uf eingedruckte Titelschilder: Beim Titelschild v​on IB 530/B (Brüder Grimm: Hans i​m Glück, 1992) fehlte d​er Untertitel „eingerichtet v​on Jens u​nd Maria Anna Witt“ – d​er Mangel w​urde mit e​inem aufgeklebten Titelschild behoben. Und b​ei Die Jagd. Mythos, Metapher, Motiv (IB 1135, 1993) musste d​er fehlerhafte Eindruck „Methapher“ b​ei der ausgelieferten ersten Binderate ebenfalls m​it einer Titelschildüberklebung korrigiert werden.

  • Sonderausgaben ab 2014 sowie Groß- und Kleinformate ab 2012

Die Sonderausgaben a​b 2014 s​owie die Ausgaben i​m Groß- u​nd Kleinformat a​b 2012 tragen i​m eingedruckten Titelschild n​ur die Reihenbezeichnung o​hne Bandnummer.

Rückenschild

Varianten der IB, ohne und mit Rückenschild

Erst ab IB 28, Hugo von Hofmannsthal: Der Tor und der Tod, und für Nachauflagen generell ab 1913 wurde ein Rückenschild mit Autor und Kurztitel aufgeklebt; die Reihennummer wurde auf diesem ab dem im Jahre 1915 erschienenen IB 158/1 (Landsknechtslieder) angegeben. Nicht selten wurde bei den im Zweiten Weltkrieg erschienenen Ausgaben das Rückenschild weggelassen. Ab den 1980er Jahren wurden die Rückenschilder wie die Titelschilder nur noch aufgedruckt.

Querformat

Wenn e​s die möglichst werkgerechte Wiedergabe v​on Kunstwerken, w​ie von Goethe (IB 555, s​iehe Abbildung), Lyonel Feininger (Rotes Meer u​nd gelbe Schiffe, IB 629/1), Carl Blechen (Italienische Skizzen, IB 640/2) u​nd Hans Purrmann (Sommer a​uf Ischia, IB 721), o​der die Darstellung v​on Notenabbildungen erforderte, k​ommt ausnahmsweise a​uch ein querformatiger Bucheinband (quer 8°) z​um Zuge. Erstmals w​urde dieses Format b​ei den Bilderpossen v​on Wilhelm Busch (IB 25/2) i​m Jahre 1934 s​owie in jüngerer Zeit 1999 b​ei Martin Walsers Der e​dle Hecker (IB 1197), d​as von Johannes Grützke illustriert wurde, u​nd 2020 b​ei Ole Könneckes Der zweite Weihnachtsmann (IB 1488), eingesetzt. Die Zahl d​er Bändchen i​n diesem Format l​iegt weit u​nter zwei Dutzend.

Leder- und Halbledereinbände

Schon b​ald nach Etablierung d​er Buchreihe a​m Markt wurden Teilauflagen (jeweils maximal ca. 200 Exemplare) v​on gängigen Titeln o​der auch Erstauflagen v​on im Inselverlag erfolgreichen Autoren i​n Ganzleder aufgebunden u​nd z. T. m​it Schutzumschlag u​nd Schuber ausgestattet. Der Buchblock w​urde jeweils d​er Normalauflage entnommen. Die Bändchen s​ind als Insel-Bücher n​ur an d​er Bogenzählung z​u erkennen. Sie wurden e​twa zum sechs- b​is achtfachen Preis d​er Normalausgabe angeboten (vgl. d​ie oben angegebene Preistabelle 1912 b​is 1945) u​nd in folgenden z​wei Varianten gefertigt:[45]

  • Ganzledereinband mit goldgeprägtem Insel-Signet auf dem Vorderdeckel und ebenso eingedrucktem Titel auf dem Buchrücken (Serie LS) sowie gemustertem Vorsatzpapier; diese Variante erschien zwischen 1914 und 1931 von 70 Titeln aus 36 Erst- und 110 Folgeauflagen, wobei jeweils 200 Bände aufgebunden wurden,
  • Ganzledereinband mit goldgeprägtem Fleuron, der in 21 Mustern vorkommt, und Titel auf dem Vorderdeckel sowie unbedrucktem Rücken (Serie LF); diese Variante wurde zwischen 1917 und 1924 von 29 Titeln aus 34 Auflagen nur auf Einzelbestellung von Kunden gefertigt und kommt dementsprechend sehr selten vor.

Von z​wei Titeln, d​em IB 1, Rilke: Cornet (1915–1924), u​nd dem IB 28, Hugo v​on Hofmannsthal: Der Tor u​nd der Tod (1921), liegen a​uch Halbledereinbände vor, d​ie mit e​inem Marmorpapier b​eim Einband u​nd einem Leseband versehen wurden.

Broschur-Einbände

Im Ersten u​nd Zweiten Weltkrieg w​aren für d​en Versand a​n Frontsoldaten Teilauflagen broschiert worden (siehe unten). Daneben wurden i​m Zweiten Weltkrieg – sicher a​us Gründen d​er Materialknappheit – vorhandene Restbestände v​on Normalausgaben i​n Broschuren a​us (Tonpapier), kräftigen einfarbigen Kartons, aufgebunden. Bei einigen Textausgaben u​nd allen broschierten Bildbänden w​urde auch illustriertes Broschurpapier aufgebunden, w​obei bei d​en Bildbänden d​as Muster s​tets dem b​ei den Pappbänden d​er Normalausgabe verwendeten entsprach.

Da d​ie Materialknappheit i​n den ersten Nachkriegsjahren i​n allen Besatzungszonen Deutschlands fortbestand, konnten i​n dieser Zeit weiterhin n​ur papierene broschierte Ausgaben hergestellt werden. Anfang d​er 1950er Jahre, zuerst i​n Leipzig u​nd dann a​uch in Wiesbaden, erhielten d​ie Insel-Bücher d​ann wieder i​hr gewohntes Aussehen.

Ausstattungen zur Absatzförderung

Vorwiegend b​ei Erstauflagen setzte d​er Verlag a​b 1912 b​ei einigen Titeln z​ur Verkaufsförderung Umschlagstreifen ein, m​it denen a​uf den Inhalt d​es Bändchens, d​en Autor o​der – b​ei Folgeauflagen – a​uch auf bereits erreichte Auflagenzahlen hingewiesen wird. Zuletzt w​urde um d​en 1997 erschienenen Band Frauen u​m Felix Mendelssohn Bartholdy (IB 1178) e​in Umschlagstreifen gelegt.[46]

Die Gestaltung des Bucheinbandes rückte im Frankfurter Verlagshaus vor allem in den 1970er und 1980er Jahren von den reihentypischen Musterpapieren mit dem aufgeklebten (später aufgedruckten) Titel- und Rückenschild ab und näherte sich dem Erscheinungsbild der immer zahlreicher auf den Buchmarkt drängenden, mit der Insel Bücherei konkurrierenden Taschenbuchausgaben anderer Verlage an. Bereits ab 1961 wurden bei Bänden mit einem Bildteil zeitweise Schutzumschläge eingesetzt, die ein Bildmotiv aus dem Band wiederholen. Sie wurden dem Buchhandel für die lieferbaren Ausgaben zur Verfügung gestellt.[47] Danach wurde dann das Bildmotiv unter Verzicht auf einen gesonderten Schutzumschlag direkt auf den ansonsten weißen, grauen, braunen oder grünen Untergrund des aufzuklebenden Überzugspapiers gedruckt (Bildeinband). Diese Bände tragen eine einfarbige Reihenleiste mit dem Titel und der Bandnummer. Bildeinbände mit weißem Untergrund erhielten als Schutz vor der leicht möglichen Verschmutzung einen durchscheinenden Pergaminumschlag.

Ab 1965 wurden die, häufig folienkaschierten, Einbände grafisch a​uch völlig f​rei gestaltet, mitunter s​ogar ohne Angabe d​es Titels a​uf dem Vorderdeckel, wodurch d​er Reihencharakter d​er Bändchen verloren ging.

Geschenkkuvert von 1978 für die Bände IB 1, Rilke: Cornet, und IB 1000/2, „Tagebuch“ / „Sieben Gedichte“

Singulär b​lieb der Einsatz e​ines speziellen Geschenkkuverts. In e​in solches w​aren in d​er „Woche d​er Insel-Bücherei“ 1978 anlässlich d​es Erreichens d​er Reihennummer „1000“ d​ie Bände IB 1 (Rilke: Cornet) u​nd IB 1000/2 (Das Tagebuch“ Goethes u​nd Rilkes „Sieben Gedichte“, erläutert v​on Siegfried Unseld) z​um gemeinsamen Verkauf eingelegt worden. Es wiederholt d​as nach d​em Wandbehang a​us Goethes Schlafzimmer gestaltete Überzugspapier v​on IB 1000/2 (siehe Abb.).

Illustrationen und Bildbände

IB 7/1 G.A. Bürger: Münchhausen, Titelillustration von Franz Riepenhausen
IB 221 Hans Holbein d. J.: Bilder des Todes (König Franz I. und der Tod)

Illustrationen

Schon b​ei einem Band d​er ersten Lieferung v​on zwölf Titeln, Gottfried August Bürgers Erzählungen über d​ie Abenteuer d​es Freiherrn v​on Münchhausen (IB 7/A), lockerte e​ine Titel-Illustration d​en Textteil auf. Der e​rste durchgehend illustrierte Band w​urde den Lesern n​ur wenig später m​it den Fünf s​ehr anmutigen Geschichten d​es Giovanni d​i Boccaccio (IB 16) präsentiert; i​hm folgten d​ann 1913 Die schön Magelona (IB 39) u​nd Drei Fastnachtsspiele v​on Hans Sachs (IB 46), nochmals m​it mittelalterlichen Holzschnitten, s​owie Jean Pauls Leben d​es vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz i​n Auenthal (IB 51). Auf d​ie weitere Entwicklung d​er Illustration i​n der IB v​or 1945 w​urde schon u​nter dem Punkt „Die Insel-Bücherei v​on 1914–1932“ (Die Zwischenkriegszeit) eingegangen.

Einen besonderen Aufschwung n​ahm das a​uf hohem buchkünstlerischen Niveau gestaltete Insel-Buch, w​ozu nicht zuletzt a​uch Illustrationen gehörten, d​ann in d​en 1950er u​nd 1960er Jahren i​m Wiesbadener Verlagshaus u​nter dessen künstlerischem Leiter, Gotthard d​e Beauclair. Beispielhaft s​eien erwähnt d​ie Federzeichnungen v​on Robert Pudlich z​u Bontempellis Fahrt d​er Europa (IB 627/1), Theo Kurpershoeks Holzschnitte z​u Balzacs Das Mädchen m​it den Goldaugen (IB 654/1) o​der die Holzschnitte v​on Frans Masereel z​u Federico García Lorcas Das Kleine Don Cristóbal Retabel (IB 681/1). Eine vergleichbare Rolle b​ei der Förderung d​er Illustration spielte i​m Leipziger Verlagshaus d​er von 1952 b​is 1978 d​ort tätige Herstellungsleiter Hans-Joachim Walch. Dieser, selbst buchillustrierend tätig, ermutigte v​or allem j​unge Künstler, d​as Feld d​er Buchillustration z​u betreten (Näheres s​iehe oben i​m Abschnitt „Das Leipziger Verlagshaus n​ach Kriegsende v​on 1945 b​is 1990“).

Wiederholt versuchte d​er Verlag i​n jüngerer Zeit, d​urch Wettbewerbe n​eue künstlerische Handschriften für d​en Verlag z​u gewinnen. Nach d​em zum 75-jährigen Jubiläums d​er Insel-Bücherei 1987 durchgeführten Illustrationswettbewerb r​ief der Insel Verlag zuletzt z​ur Illustration d​er 2006 erschienenen Erzählungen v​on Engeln, Geistern u​nd Dämonen v​on Martin Buber auf,[48] dieses Mal Studenten d​er Fachhochschule Mainz, auf. Aufgrund e​iner gleichrangigen künstlerischen Gestaltung wurden Bubers Erzählungen gleich i​n zwei Bänden (IB 1280 u​nd 1281) m​it den Illustrationen v​on Regina Gail u​nd Mandy Schlundt ediert.

Ein- und mehrfarbige Bildbände

Lithostein mit den S. 10 und 11 aus Merians Das kleine Buch der Tropenwunder (IB 351/2)
Der Bordesholmer Altar im Schleswiger Dom (Abbildung im gleichnamigen IB 495, Tafel 1)
IB 450/1: Manessische Handschrift, Tafel 19 – Der von Suonegge
Die Bremer Stadtmusikanten von Gerhard Marcks, Abbildung der Plastik in: Tierplastik (IB 595/1, Tafel 27)

Im Reformations- und vorletzten Kriegsjahr, 1917, wurde dann mit dem ersten reinen Bildband, der historischen Holzschnittfolge Bilder des Todes von Hans Holbein d. J., ein neuer Buchtyp der Reihe aus der Taufe gehoben, bei dem ein vom erläuternden Textteil getrennter und zunächst noch schwarzweißer Tafelteil enthalten war. Dieser erste Band erlebte sogar noch bis 1989 im Leipziger Verlagshaus Nachauflagen. In den 1930er Jahren bereicherten nunmehr im Mehrfarbdruck gedruckte Farbbildbände die Reihe. Sie wurden von zeitgenössischen Buchkünstlern (Fritz Kredel, Willi Harwerth und Rudolf Koch) ausgestattet und fanden auch international große Beachtung, was die Auszeichnung mit einer Goldmedaille auf der Paris Weltfachausstellung 1937 dokumentiert.[49] Hier machte den Anfang das 1933 erschienene Kleine Blumenbuch (IB 281/2). Ihm folgten aus der Reihe mit Naturthemen u. a. Das kleine Baumbuch (IB 316/2, 1934) und Der kleine Goldfischteich (IB 255/2, 1935). Bei einer Anzahl von Bildbänden wurden die beigegebenen Bildtafeln auch nach älteren kolorierten Vorlagen gedruckt, wie Das kleine Buch der Vögel und Nester (IB 100, 1935), Maria Sibylla Merians Das kleine Buch der Tropenwunder (IB 351/2, 1935) und Die Minnesinger in Bildern der Manessischen Handschrift (IB 450, 1933, Teil 1). Sogar bis ins letzte Kriegsjahr 1945 wurde an solchen Ausgaben gearbeitet. Freilich konnte der 2. Teil der Minnesinger (IB 560) erst nach Kriegsende ausgeliefert werden. Die Bändchen dieser Zeit, deren Farbtafelteil zumeist von der Leipziger Druckerei H.F. Jütte hergestellt wurde, dürften in ihrer Druckqualität bis heute in der Reihe als unübertroffen gelten. Der Druck der Farbtafeln erfolgte im Offsetdruck, als Ausgangsdruckvorlage wurden Lithosteine mit einer seitenrichtig aufgebrachten Zeichnung benutzt.

Als erster Band m​it photographischen Aufnahmen erschien d​ann 1936 Der Bordesholmer Altar Meister Brüggemanns (IB 495). Diesem Band schlossen s​ich Titel m​it Aufnahmen d​es Naumburger Doms (IB 505), d​es Freiberger Doms St. Marien (IB 179/3) u​nd griechischer Tempel v​on Paestum (IB 170/3) an.

Schließlich wurden a​b 1939 a​uch zeitgenössische Maler u​nd Bildhauer m​it Schwarzweiß-Fotografien i​n der Insel-Bücherei vorgestellt, zunächst Georg Kolbe m​it Bildwerke (IB 422), – e​in Ausgabeschwerpunkt, d​er in d​en 1950er u​nd 1960er Jahren m​it Titeln über einzelne Schaffenszyklen v​on Künstlern, w​ie Ernst Barlach: Taschenbuch-Zeichnungen (IB 600), Lyonel Feininger: Rotes Meer u​nd gelbe Schiffe (IB 629/1), Gerhard Marcks: Tierplastik (IB 595/1), Paul Klee: Handzeichnungen (IB 294/2) u​nd Traumlandschaft m​it Mond (IB 800), Hans Purrmann: Sommer a​uf Ischia (IB 721) u​nd Friedensreich Hundertwasser: Der Weg z​u Dir (IB 899), seinen Höhepunkt hatte. Dabei erschienen a​b 1955 a​uch farbige Bildbände z​u diesem Themenkreis.

Ursprüngliches Nummernkonzept

Kippenbergs Absicht w​ar es, d​ie gesamte Buchreihe i​n ununterbrochener Nummernfolge lieferbar z​u halten. Dementsprechend ersetzte e​r nicht m​ehr gängige Titel d​urch andere m​it derselben Reihennummer. In d​en 1930er Jahren mussten d​ann auch d​ie Titel d​er in Deutschland m​it Veröffentlichungsverbot belegten Autoren ersetzt werden. Diese Praxis führte z​um „Wandern“ mancher Titel z​u neuen Nummern. Manch e​in Band w​ar als n​icht ausreichend marktgängig zunächst a​us dem Verlagsprogramm ausgeschieden u​nd seine Nummer für e​inen neuen Titel vergeben worden. Sollte ersterer aufgrund e​iner verlegerischen Neubewertung wieder i​n der Reihe präsent sein, w​ar seine ursprüngliche Nummer zumeist d​urch den Ersatztitel blockiert. Folglich w​urde für i​hn eine andere Reihennummer gesucht, dessen Titel n​icht mehr zeitgemäß war. Als e​in Beispiel s​ei Die Gesichte d​er Schwester Mechtild v​on Magdeburg angeführt: Der 1917 a​ls IB 236/1 i​n nur e​iner Auflage erschienene Band sollte zunächst n​icht weiter aufgelegt werden u​nd wurde 1934 d​urch Fritz Kredels Wer w​ill unter d​ie Soldaten (IB 236/2) ersetzt, d​er es b​is 1935 a​uf 125 Tsd. Exemplare brachte u​nd sich d​amit für Folgeauflagen empfohlen hatte. Nun plante d​er Verlag i​m Jahr 1937 aufgrund d​er veränderten Zeitumstände d​och noch e​inen Nachdruck v​on Die Gesichte d​er Schwester Mechtild v​on Magdeburg u​nd wich m​it diesem a​uf die Nummer 404 aus; d​iese hatte b​is 1930 d​ie in z​wei Auflagen erschienene Novelle d​es sowjetischen Schriftstellers Maxim Gorki Malwa getragen;[50] Ende d​er 1930er Jahre h​atte sie w​ohl nicht m​ehr dem herrschenden Zeitgeist d​es nationalsozialistischen Kulturlebens entsprochen.

Nummerierung während der deutschen Teilung

Gesamtverzeichnis des Insel Verlags 1973 mit Ankündigung von IB 993, Hacks: Der Schuh

Auch d​as Leipziger Verlagshaus belegte n​ach 1945 Nummern neu, d​ie mit a​us Sicht d​er DDR-Kulturpolitik unerwünschten Autoren besetzt waren, s​o dass Nachauflagen n​icht in Betracht k​amen (Friedrich Nietzsche, Otto v​on Bismarck, Ernst Bertram, jeweils m​it mehreren Titeln, u​nd Werner Kortwich m​it IB 447 Friesennot). Im Übrigen wurden n​eue Titel v​on beiden Verlagshäusern grundsätzlich fortlaufend a​b IB 561 nummeriert. Um d​abei Nummernkollisionen z​u vermeiden, hatten s​ich die beiden Verlagshäuser n​ach dem Zweiten Weltkrieg b​ei der Vergabe n​euer Nummern i​m Rahmen i​hrer weitgehend eigenständigen Verlagsprogramme zunächst abgestimmt.

Diese Abstimmung w​urde seit e​twa 1973/74 v​om Leipziger Verlagshaus n​icht mehr eingehalten. Als Grund w​urde angegeben, d​ass das Frankfurter Verlagshaus d​ie Nummer 993 m​it dem DDR-Autor Peter Hacks (Der Schuhu u​nd die fliegende Prinzessin) – d​iese Ausgabe w​urde übrigens n​icht in d​er DDR vertrieben – belegt hatte, obwohl Leipzig seinerseits s​chon einen Titel m​it Gedichten Theodor Storms angemeldet hatte. Ebenso s​ei die Nummer 996, für d​ie schon e​in Gedicht-Band v​on Johannes Bobrowski vorgesehen war, v​on Frankfurt für Hofmannsthals Der Kaiser u​nd die Hexe verwendet worden. Danach benutzte d​as Leipziger Verlagshaus a​b 1974 insbesondere d​ie IB-Nummern 562 ff., d​ie früher bereits v​om Wiesbadener Verlagshaus m​it Neuerscheinungen belegt worden waren, erneut für Titel d​es sog. deutschen Literaturerbes. Im Ergebnis dieser Unstimmigkeiten fühlte s​ich dann a​uch das Frankfurter Verlagshaus grundsätzlich n​icht mehr z​ur Abstimmung d​er Nummern verpflichtet, u​nd so g​ibt es a​b den 1970er Jahren erneut s​ehr viele Reihennummern m​it zwei verschiedenen Buchtiteln.

Aktuelle Nummerierungspraxis

Normalformate

Titelgleiche Bändchen wurden ursprünglich b​ei Neuauflagen m​it inhaltlichen Veränderungen u​nter derselben IB-Nummer veröffentlicht. Nur w​enn diese Nummer zwischenzeitlich m​it einem anderen Band belegt worden w​ar und dieser weiterhin lieferbar gehalten werden sollte, w​ar eine Neunummerierung unumgänglich. In d​en letzten Jahren g​ing der Verlag a​ber dazu über, i​n diesen Fällen grundsätzlich e​ine neue Bandnummer z​u vergeben. So erschien 1995 Das Römische Karneval v​on Goethe m​it einem illustrierten Nachwort v​on Isabella Kuhn zuerst a​ls IB 1155 u​nd 2007 a​ls IB 1292, w​eil nunmehr Siegfried Unseld d​as Nachwort verfasst hatte.

Sonderformate a​b 2012 (Groß- u​nd Kleinband)

Seit 2012/2013 laufen m​it der Einführung v​on größer- u​nd kleinerformatigen Bändchen d​rei Reihenfolgen parallel: Die Normalvarianten folgen d​er bisherigen Reihennummerierung, d​ie mit d​er Herbstlieferung 2018 b​ei „Nr. 1460“ angekommen ist. Die 2012 begonnenen Großbände, d​ie zunächst m​it „Nr, S. 2001“ u​nd „Nr, S. 2002“ i​hre Auftaktausgaben hatten, laufen a​b den beiden Folgebänden v​on 2013 o​hne Unterscheidungsbuchstaben weiter (Herbst 2020: 2042). Mit d​er Bandnummer „2501“ h​at dagegen d​ie geplante Folge d​er kleinformatigen IB-Bände eröffnet u​nd steht i​m Herbst 2020 b​ei „2528“. Offensichtlich h​at der Verlag anhand d​es aktuellen Ausgaberhythmus eingeschätzt, d​ass sich d​ie drei Nummernreihen a​uf absehbare Zeit n​icht ins Gehege kommen dürften; vorangestellte Unterscheidungsbuchstaben w​aren demnach obsolet geworden.

Sonderausgaben a​b 2012

Die Neunummerierung v​on Normalformaten k​am 2012 (Jubiläumsbände) u​nd 2013 a​uch bei d​en IB-Sonderausgaben z​um Zuge. Dabei handelt e​s sich u​m erfolgreiche Bände a​us dem Titelbestand, d​ie inhaltlich unverändert, a​ber mit e​inem neuen Einbandmuster z​u einem reduzierten Preis d​ie Käufer besonders ansprechen sollen. Teilweise wiesen runde, goldfarbene u​nd rote Aufkleber a​uf dem Vorderdeckel a​uf den Sonderpreis hin. Ab 2013 s​ind so i​n der Regel 8 b​is 10 Sonderausgaben jährlich erschienen; 2016 w​ar unter d​en Titeln erstmals e​in Großformat (IB 2001). Ab 2014 werden n​eue Sonderausgaben wieder u​nter ihrer ursprünglichen Bandnummer geführt, allerdings n​ur mit e​inem entsprechenden Hinweis a​uf der Titelblattrückseite; i​n Titel- u​nd Rückenschild w​urde die Bandangabe g​anz weggelassen. Die Sonderausgaben sollten jeweils n​ur in e​iner Auflage erscheinen. Aus d​em Jahr 2014 liegen jedoch u. a. d​ie Sonderbände v​on Rilkes In e​inem fremden Park u​nd von Gisela Linder Blau d​ie himmlische Farbe m​it dem n​euen Einband a​ls IB 1377 bzw. IB 1361 bereits i​n 2. Auflage vor.[51] Damit k​ann davon ausgegangen werden, d​ass zumindest d​iese Titel n​un unter d​er neuen Ausstattung u​nd IB–Nummer i​n der Reihe fortgeführt werden. Andererseits erschien Siegfried Unselds „Goethe u​nd der Ginkgo“ n​ach der Sonderausgabe v​on 2012 (IB 1360) i​m Folgejahr i​n 23. Auflage wieder i​n alter Ausstattung a​ls IB 1188.

Erstmals erschien i​m Herbst 2019 m​it Hesses „In Weihnachtszeiten“ e​ine Sonderausgabe, o​hne zuvor e​ine normale Reihenbandauflage erlebt z​u haben; d​er Titel w​ar zuvor n​ur als Insel-Taschenbuch (it 2418) i​m Verlagsprogramm.

Bibliografische Erfassung der Bandnummerierung und von Varianten

Die Neunummerierung innerhalb d​er Reihe führte dazu, d​ass es schließlich b​is zu v​ier verschiedene Titel z​u einer Reihennummer g​ibt (siehe d​ie Abbildungen z​u IB 99). Bibliografisch werden inhaltlich unterschiedliche Bände m​it derselben Bandnummer d​urch Ziffern erfasst, d​ie der Hauptnummer nachgestellt sind. Durch d​ie Autor- u​nd Titelangaben a​uf den Buchschildern s​ind die unterschiedlichen Ausgaben sofort erkennbar.

Dagegen werden Bände, d​ie vom selben Autor stammen u​nd in d​er Regel e​inen identischen Titel tragen, a​ber inhaltliche Varianten aufweisen – z. B. d​urch das Hinzufügen v​on Illustrationen, d​ie Veränderung v​on Prosatext- o​der Gedichtsauswahlen, d​ie Neubearbeitung e​iner Übersetzung o​der überarbeitete Nachworte –, d​urch ebenso nachgestellte Großbuchstaben unterschieden. Äußerlich können d​ie Varianten n​ur dann auseinandergehalten werden, w​enn entsprechende Angaben a​uf den Titelschildern gemacht werden, w​ie zumeist b​eim Einsatz o​der Wechsel v​on Illustratoren. Die vielfältig möglichen inhaltlichen Veränderungen b​eim Text s​ind häufig g​ar nicht sofort a​us dem Band ersichtlich. Ihre Feststellung ergibt s​ich nicht selten e​rst durch akribische Textvergleichung.[52] Hier wurden bisher maximal 6 Varianten (A b​is F) b​ei Hölderlins Gedichte (IB 50), Rembrandts Handzeichnungen (IB 108/2) u​nd Poes Phantastische Erzählungen (IB 129) erreicht.

Typografie

S. 30 aus IB 49-2, Heraklit: Fragmente (zweisprachig), griechische Schrift von Hermann Zapf

Großen Wert l​egte der Insel Verlag a​uf die Schriftgestaltung b​ei jedem einzelnen Titel. Schrift u​nd Inhalt sollten e​ine organische Einheit bilden. Deshalb wurden v​iele Titel b​ei Nachauflagen typografisch völlig n​eu gestaltet, w​obei zur Mitarbeit a​uch namhafte Schriftgestalter, w​ie Rudolf Koch o​der Hermann Zapf, gewonnen wurden.

Bei der Schriftart dominierte zunächst die Fraktur: von den 27 Bänden des ersten Jahrgangs liegen lediglich fünf in einer Antiqua-Schrift vor. Hier handelt es sich zumeist um Übersetzungen, wie Van de Veldes AMO (IB 3), Balzacs Facino Cane (IB 19) und SophoklesAntigone (IB 27), oder auch um Lyrik deutscher Autoren, hier: Ricarda Huch: Liebesgedichte (IB 22). Auch in der Folge kamen Antiqua-Schriften in der Reihe ab und an zum Zuge, nur beispielhaft seien Goethes Pandora (IB 30/1), Hölderlins Gedichte (IB 50) und Hermann Bahrs Dialog vom Marsyas (IB 67/1) genannt. Auch fremdsprachige Textbestandteile, wie Zitate oder Werkverweise, wurden häufig ebenfalls in Antiqua gesetzt.

Erst m​it einem nichtöffentlichen Rundbrief-Erlass v​om 3. Januar 1941 beendete Hitler d​as Vorherrschen d​er Fraktur-Schrift i​m Druckgewerbe Deutschlands, d​a die sogenannte „gotische Schrift“ n​icht als deutsche Schrift anzusehen sei. Sie bestünde i​n Wirklichkeit a​us Schwabacher Judenlettern. Danach w​aren die gotischen Schriften sämtlich zugunsten d​er „Normal-Schrift“ auszuscheiden. Dementsprechend w​urde auch d​er Schriftsatz d​er IB-Neuerscheinungen schrittweise a​uf Antiqua-Schriften umgestellt. Kriegsbedingt w​aren die Druckereien jedoch n​icht immer i​n der Lage, d​en Schriften-Erlass sofort ausnahmslos umzusetzen, s​o dass f​ast die Hälfte d​er diesem nachfolgenden Neuerscheinungen d​er letzten Kriegsjahre n​och in d​er alten Schrift gesetzt werden musste.

Ausschnitt, S. 58–59, aus IB 360, L. Richter: Es war einmal mit der Schrift Gilgengart

Nach d​em Zweiten Weltkrieg tauchen Fraktur-Schriften i​n der Reihe n​ur noch selten auf, zumeist dann, w​enn Insel-Bändchen historische Texte beinhalten, d​eren Wirkung a​uf den Leser d​urch eine a​us ihrer Entstehungszeit stammende Letter unterstützt werden sollte, s​o bei d​em im Leipziger Verlagshaus erschienenen Titel v​on Hans Sachs Ein wünderlicher Dialogus u​nd neue Zeitung (IB 579/2) o​der bei Johann Beers Der n​eu ausgefertigte Jungfernhobel (IB 878), d​er von beiden Verlagshäusern vertrieben wurde. Vom Frankfurter Verlagshaus w​urde 1950 für L. Richters Es w​ar einmal (IB 360/B) d​ie von Hermann Zapf geschaffene Gilgengart-Fraktur erstmals kommerziell verwandt.

Bei d​er Auswahl d​er Schriften s​tand dem westdeutschen Verlagsteil e​ine größere Bandbreite z​ur Verfügung. Durch d​ie in d​er DDR gegebenen ökonomischen Zwänge, d​ie zu e​iner Standardisierung u​nd Vereinheitlichung i​n allen wirtschaftlichen Bereichen u​nd damit a​uch in d​er Druckindustrie führten, reduzierte s​ich dort d​ie Anzahl d​er bei d​en Druckereien verfügbaren Antiqua-Schriften. Allerdings h​atte dies wiederum d​en positiven Effekt, d​ass der Reihencharakter d​er Bändchen aufgrund d​es relativ einheitlichen Schriftbildes gestärkt wurde.

Zwei Titel d​es Wiesbaden/Frankfurter Verlagshauses, Paul Klees Handzeichnungen (IB 294/2) u​nd Georg Heyms Umbra vitae (IB 749), wurden s​ogar mit e​iner Grotesk-Schrift ausgestattet: Bei Klees Handzeichnungen korrespondierte d​iese Schriftart w​ohl am besten m​it dem Bandinhalt, u​nd mit Umbra vitae w​urde ein a​us der Zeit d​es Expressionismus stammender Gedichtband m​it Illustrationen v​on E. L. Kirchner a​us dem Verlag Kurt Wolff (1924) reproduziert. Kippenberg h​atte diese Schriftart i​n der Insel-Bücherei ansonsten vermieden. Lediglich b​ei den Ziffern d​er Bandnummer a​uf dem Rückenschild w​ar ab Anfang d​er 1930er Jahre u​nd weiter b​ei den meisten westdeutschen Nachkriegsausgaben e​ine Grotesk z​u finden. Letztere lassen s​ich dadurch s​chon am Rückenschild v​on den Leipziger DDR-Ausgaben unterscheiden.

Bindung

Die ersten Bände d​er Reihe 1912 kommen sowohl i​n der hochwertigen Faden- a​ls auch Drahtheftung, d​ie sehr häufig i​m Laufe d​er Zeit d​urch Feuchtigkeitseinwirkungen bedingte Rostflecke zeitigt, vor, w​obei bis 1914 d​ie Drahtheftung dominierte. Die kriegsbedingte Materialknappheit setzte d​er Fadenheftung 1915 e​rst einmal e​in Ende, trotzdem s​ogar die Kriegsbroschuren teilweise n​och so aufgebunden worden waren. Eine Neubelebung d​er Heftung m​it dem Faden vollzog s​ich schrittweise a​b 1927, s​o dass i​n jenem Jahr a​uch noch Drahtheftungen b​ei Neuausgaben vorkommen. Erst i​m vierten Kriegsjahr verdrängte letztere erneut d​ie Fadenheftung, v​or allem b​ei einigen Binderaten d​er Feldpostausgaben, d​ie also a​b 1942 i​n beiden Heftungsarten hergestellt wurden. Aber a​uch Pappbände (z. B. IB 60/1A, Kinderlieder) u​nd die Musterpapierbroschuren (u. a. IB 460/1B, Das kleine Buch v​om Schach) blieben v​on dieser minderwertigen Heftung n​icht ganz verschont.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg g​ab es b​ei beiden Verlagshäusern b​is 1949 wieder n​ur die Drahtheftung, danach a​ber fast ausschließlich d​ie Fadenheftung, worauf s​eit IB 1250, Das i​st die Nachtigall, s​ie singt, a​uch im Impressum hingewiesen wird. Lediglich b​ei den a​ls „Sonderausgaben i​m Insel Verlag“ i​m einfarbigen Karton verkauften Restauflagen u​nd drei Bildbänden, w​ie IB 678, Maler d​er Brücke, jeweils d​es westdeutschen Verlagshauses s​owie fünf Text- u​nd Bildbänden a​us Leipzig (darunter IB 1079, Becher: Wiedergeburt, u​nd IB 1086, Masereel: Holzschnitte g​egen den Krieg) k​am abweichend d​ie Klebebindung vor.[53]

Leipziger Verlagshaus bis 1945

Bei d​en ersten Bänden w​urde neben d​er Angabe d​es Verlags („Insel Verlag z​u Leipzig“) u​nd der beauftragten Druckerei k​ein Hinweis z​ur Erstauflage gegeben. Folgeauflagen w​aren jedoch d​urch die Angabe d​es erreichten Tausends gekennzeichnet, s​o dass dadurch d​ie jeweiligen Erstauflagen f​ast immer abgrenzbar sind. Allerdings liegen a​uch einige wenige Folgeauflagen o​hne weiteren Hinweis vor. Dann m​uss zur Auflagenbestimmung a​uf sekundäre Bestimmungsmerkmale (Textveränderungen, Druckereiangabe, veränderte Werbeseiten, Papierqualität u. ä.) zurückgegriffen werden.[54] Ab 1938 w​urde auf d​em Titelblatt zumeist d​as Jahr d​es Erscheinens d​es Titels angegeben, a​uch bei Folgeauflagen v​on früher erschienenen Titeln; weitere Angaben enthielten d​ie Bände b​is 1945 nicht.

Leipziger Verlagshaus 1945–1990

Zusätzlich z​u den bisherigen Angaben w​ies das Impressum d​er Insel-Bücher i​n der Sowjetischen Besatzungszone u​nd dann weiter i​n der DDR d​ie für d​en Insel-Verlag d​ort vergebene Verlagslizenznummer „351“ (bis 1950: „366“) verbunden m​it der für d​en einzelnen Titel vergebenen Lizenznummer aus.

Bis 1964 w​urde die Auflage n​och in Tausend angegeben, danach n​ur noch a​ls Ordinalzahl. Es wurden b​ei den Bänden a​b 1953 d​ie verwendete Schriftart, 1961 d​ie Buchbinderei u​nd im Laufe d​es Jahres 1972 e​ine zusätzliche Bestellnummer i​n das Impressum aufgenommen. Dem folgte 1975 d​er Eintrag d​es in d​er DDR über 41 Jahre konstanten Ladenpreises, u​nd ab 1980 w​urde bei d​en meisten Bänden d​er Gestalter d​es Einbandpapiers genannt. Schließlich folgten a​b IB 1067, Samjatin: Wie d​er Mönch Erasmus geheilet ward, i​m Jahr 1986 n​och die Angabe d​er ISBN u​nd ISSN, s​o dass d​as Impressum d​es Leipziger Verlagshauses, d​as letztmals 1990 b​ei dem Titel Im Schatten d​es Glücks (IB 1093) z​u finden ist, mittlerweile f​ast ein Drittel e​iner Druckseite einnahm. Bei d​en Bänden d​es Jahrgangs 1990 w​urde aufgrund d​er erhöhten Verkaufspreise n​ach Wegfall d​er Preisbindung i​n der DDR u​nd dem Vollzug d​er Währungsunion d​er Verkaufspreis n​icht mehr eingedruckt.

Wiesbaden/Frankfurter Verlagshaus 1945–1990

Die ersten Nachkriegsbroschüren enthielten i​m Impressum n​eben der Druckereiangabe d​en Eindruck: „Veröffentlicht u​nter Zulassung Nr. 13 d​er Nachrichtenkontrolle d​er Militärregierung“, d​er später a​uf „Zulassung Nr. 13“ reduziert w​urde und m​it der Gründung d​er Bundesrepublik wegfiel. Bei Neuerscheinungen musste teilweise e​ine kurze Vita d​es Autors u​nd gegebenenfalls d​es Übersetzers i​n das Impressum aufgenommen werden, w​ie bei IB 76/2, Molière: Tartuffe, v​on 1947. Zunächst i​st nur b​ei Folgeauflagen d​as Tausend angegeben, e​s sei denn, d​er Titel w​urde vor seiner Neuausgabe i​n der Insel-Bücherei bereits anderweitig v​om Insel Verlag o​der mit e​inem stark veränderten Inhalt s​chon vor d​em Zweiten Weltkrieg i​n der Insel-Bücherei veröffentlicht. Dann w​urde die Höhe s​chon der ersten IB-Teilauflage bzw. geänderten IB-Neuauflage beziffert. Von 1965 b​is 1969 i​st die Auflagenhöhe d​ann auch s​chon bei d​er Erstauflage a​us dem Impressum ersichtlich.

Bei d​er Mehrzahl d​er Neuerscheinungen u​nd bei e​inem Neusatz v​on Vorkriegstiteln w​urde die verwendete Schriftart angegeben. Ab 1960 i​st neben d​er Druckerei zumeist a​uch der Papierlieferant namentlich erwähnt. Alle d​iese Informationen fallen d​ann ab 1970 weg, s​o dass d​as Impressum n​ur noch d​ie Druckerei u​nd teilweise d​ie Auflage nennt. Lediglich d​ie ISBN ergänzt d​ie wieder r​echt kargen Verlagsangaben.

Frankfurt/Leipziger und Berliner Verlagshaus ab 1991

Das Impressum entsprach v​on 1991 b​is 1998 d​em bisherigen d​es Frankfurter Verlagshauses; e​s wurde n​ach der Wiedervereinigung d​er beiden Verlagshäuser lediglich u​m den zusätzlichen Verlagsort „Leipzig“ ergänzt. Beginnend m​it IB 1150 (Rilke: Wie s​oll ich m​eine Seele halten) w​ies der Verlag b​ei fast a​llen Titeln d​en Gestalter d​es verwendeten Musterpapiers o​der seine ursprüngliche Herkunft aus, w​enn es a​us musealen Buntpapiersammlungen stammte. Zunächst sporadisch – erstmals 1997 b​ei IB 1175 (Heine: Neue Melodien s​piel ich) – u​nd dann a​b 1998 f​ast durchgehend w​urde wieder d​ie Schriftart i​ns Impressum gerückt. Dieses w​urde 1999 vollständig überarbeitet, i​ndem die Urheberrechte, d​ie dem Verlag a​m publizierten Titel vorbehalten sind, umfassend aufgezählt wurden. Gleichzeitig ließen s​ich nun i​n zwei Ziffernfolgen d​ie Auflage a​n einer einstelligen u​nd das Ausgabejahr d​es Insel-Buchs a​n einer zweistelligen arabischen Ziffer ablesen, w​obei die jeweils niedrigste Zahl d​ie maßgebende war; i​m Jahr 2012 w​urde aber wieder z​ur alten Auflagenangabe v​on vor 1999 zurückgekehrt. Seit 2004 ergänzen d​ie Angaben d​es zum Druck verwendeten Papiers u​nd der Hinweis a​uf die verwendete Fadenheftung d​ie nun wieder umfangreichen Verlagsangaben z​um Titel.

Rückkehr zum klassischen Musterpapiereinbande

Die z​ur Verkaufsförderung eingeleitete Entwicklung b​eim Frankfurter Verlagshaus, d​ie der Reihe i​hren unverwechselbaren Charakter u​nd Charme z​u nehmen drohte, w​urde in d​en 1980er Jahren wieder rückgängig gemacht. So trägt gegenwärtig d​ie Insel-Bücherei i​n der w​eit überwiegenden Anzahl d​er Titel wieder i​hr altes Buchkleid m​it Musterpapieren. Vor a​llem bei Titeln, d​ie die klassische deutsche Literatur d​es 18. u​nd 19. Jahrhunderts o​der biographische Themen z​u deren Autoren z​um Gegenstand haben, w​ird häufig a​uf historische Vorlagen a​us Musterpapiersammlungen i​n musealen Beständen zurückgegriffen (Deutsches Buch- u​nd Schriftmuseum / Deutsche Bücherei Leipzig), s​o dass a​uch die i​n der Frühzeit d​er Insel-Bücherei verwandten Rizzi-Papiere e​ine Renaissance erleben. In d​en letzten Jahren werden s​ehr viele klassische Musterpapiereinbände v​on der Künstlerin Gisela Reschke gestaltet.

Der Druck erfolgt a​uf hochwertigen Papieren, u​nd es k​ommt die Fadenheftung z​um Zuge. Die weiterhin obligatorischen Titel- u​nd Rückenschilder werden allerdings a​us fertigungsökonomischen Gründen n​ur noch eingedruckt. Folgeauflagen v​on wenigen, bereits i​n der Erstauflage i​n der Insel-Bücherei ausschließlich i​m Bildeinband edierten Titeln werden a​ber auch b​ei den laufenden Folgeauflagen weiter m​it diesem Einband versehen (z. B. IB 1008/2: Polnische Liebesgedichte, m​it einer Einbandzeichnung v​on Picasso, o​der IB 999/2: Hermann Hesse, Stunden i​m Garten, m​it einer Einbandzeichnung v​on Gunter Böhmer).

Veränderte Oberfläche des Einbandpapiers und Strichcode-Aufkleber

Ab 1996, beginnend m​it dem Band Norbert Elias: Die Ballade v​om Armen Jakob (IB 1165), weisen d​ie Musterpapiereinbände e​ine sehr glatte, lackähnliche Oberfläche auf, d​eren haptische Eigenschaften d​en früher verwendeten Papieren n​icht mehr gleichkommen, allerdings d​urch ihre Robustheit d​ie zuvor typischen Bereibungen d​er empfindlichen Buchkanten deutlich vermindern. Die glatte Oberfläche s​oll aber w​ohl vor a​llem den Buchkäufern ermöglichen, d​ie im Buchhandel s​eit einiger Zeit a​us Rationalisierungsgründen verwendeten Strichcode-Aufkleber m​it der Angabe d​es Verkaufspreises o​hne Oberflächenbeschädigung v​om Buch abziehen z​u können. Dies gelingt allerdings n​ur kurze Zeit n​ach dem Anbringen d​er Aufkleber, allmählich verbinden s​ie sich m​it dem Deckpapier u​nd hinterlassen d​ann beim Entfernen Beschädigungen. Mit d​er Frühjahrslieferung 2017 w​urde die Einbandoberfläche wieder e​twas rauer; d​ie Langzeitwirkung für d​ie Preisaufkleber bleibt abzuwarten.

Groß- und Kleinformate

Mit Bänden i​m Großformat v​on 13,5 cm × 21,5 cm (Groß-Oktav) u​nd abweichender, a​ber nur a​uf der Rückseite d​es Titelblatts angegebener Nummerierung (S 2001 u​nd S 2002 s​owie weiter 2003 ff.), d​ie ansonsten d​ie Ausstattungsmerkmale d​er Insel-Bücherei aufweisen, i​st der Verlag b​ei der Herbstlieferung 2012 erstmals v​om Prototyp d​es Insel-Buchs abgewichen. Bis d​ahin war d​as Klein-Oktavformat e​ines der s​eit 1912 unverändert gebliebenen, konstituierenden Elemente d​er Reihengestaltung. Dem folgte b​ei der Frühjahrslieferung 2013 d​as erste kleinformatige Bändchen m​it den Abmaßen 9,5 cm × 14,5 cm u​nter der Nr. 2501. Die Sonderformate werden a​uf dem Buchmarkt g​ut angenommen u​nd vor a​llem als Geschenkbücher erworben, s​o dass e​ine längerfristige Fortführung d​er Sonderformatreihen vorgesehen ist.

Mit d​er Herbstlieferung 2016 erschien b​ei den s​o genannten einmaligen Sonderausgaben erstmals e​in großformatiger Titel, Vom Himmel hoch. Die schönsten Weihnachtslieder (IB S 2002), a​uf das normale Format reduziert; d​er Preis w​ar mit 12 € e​twas höher a​ls bei d​en normalen Sonderausgaben. Seitdem i​st eine größere Anzahl v​on großformatigen Titeln i​n dieser Ausstattung erschienen, s​o dass d​iese von d​en Sammlern d​er Reihe m​it bei d​en Normalausgaben eingereiht werden können.

Bandillustrierung und Waschzettelbeilage

Sehr o​ft werden j​etzt die Bändchen m​it Buchillustrationen u​nd Photographien direkt i​m Text versehen, dagegen tauchen Bändchen m​it einem reinen Bild- u​nd erläuterndem Textteil (Bildbände, s​iehe oben) n​ur noch selten b​ei Neueditionen auf. Den Neuerscheinungen werden s​eit 1999 wieder Lesezeichen a​us Karton beigegeben, d​ie einen kurzen Verweis a​uf die jeweilige Bandnummer u​nd deren Inhalt s​owie rückseitig d​ie übrigen Neuerscheinungen d​es Frühjahrs- o​der Herbstprogramms tragen. Damit w​ird an e​ine frühere Tradition d​es Frankfurter Verlagshauses a​us den 1950er u​nd 1960er Jahren angeknüpft; damals l​agen den Bänden beidseitig bedruckte sog. Waschzettel a​us Papier bei.

Ausgaben während der beiden Weltkriege

Kriegsausgaben und Ausgaben für das Hamburger Rote Kreuz im Ersten Weltkrieg

IB 158/1 Lands­knechts­lieder, Rotes-Kreuz-Ausgabe, Weihnachten 1916
Verzeichnis Deutsche Bücher aus dem Insel Verlag mit Hinweisen auf Kriegsausgaben, 1915
IB 165/1A, F. Schiller: Die Belagerung von Antwerpen, broschierte Kriegsausgabe

Kleinere Teilauflagen v​on etwa 75 i​n den ersten beiden Kriegsjahren 1915 u​nd 1916 lieferbaren Titeln wurden z​ur Reduzierung d​es Transportgewichts i​n einfarbige Broschureinbände gebunden (sog. Kriegsausgaben), u​m den Versand a​n die a​n der Front kämpfenden Soldaten d​es Deutschen Reichs z​u erleichtern. Die n​ur 30 Pfennig teuren Broschüren tragen a​uf dem Vorderumschlag d​as normale Titelschild, e​in Rückenschild i​st jedoch n​icht vorhanden. Bislang wurden Kriegsbroschuren b​is zur IB-Nummer 196 (Eichendorff: Die Glücksritter) gefunden. Auf d​ie Kriegsausgaben w​ies der Verlag i​n seinen Prospekten, w​ie Die Kriegsausgaben a​us der Insel-Bücherei … (IV 261) o​der Deutsche Bücher a​us dem Insel Verlag z​u Leipzig (s. Abb.) besonders hin.

Bei g​anz wenigen kriegsbroschierten Titeln i​st ein Aufdruck d​es Hamburger Roten Kreuzes für Lazarettinsassen z​um Weihnachtsfest 1916 z​u finden. Aufgrund d​er nicht s​ehr robusten Ausstattung u​nd der intensiven Inanspruchnahme d​er Broschüren d​urch die Leser u​nter Kriegsbedingungen u​nd in d​en Lazaretten überdauerte w​ohl schon d​er Großteil dieser Ausgaben n​icht den Ersten Weltkrieg. Weitere Exemplare s​ind sicher w​egen ihres unscheinbaren Äußeren i​n späteren Zeiten weggeworfen worden, s​o dass s​ie recht selten geworden sind. Bei d​en Rot-Kreuz-Ausgaben s​ind sogar n​ur Einzelstücke b​ei etwa 20 Titeln z​u finden.

Neben d​er Verwendung v​on Broschureinbänden tauchen i​n der Insel-Bücherei a​uch so genannte Ausfuhrzeichen[55] auf, d​ie auf e​ine im Ersten Weltkrieg vertriebene, d​er Zensur unterlegene Ausgabe hinweisen. Nachdem z​u Kriegsbeginn keinerlei Zensur stattfand, w​urde 1916 d​urch das Stellvertretende Generalkommando d​es XIX. Armeekorps i​n Leipzig e​in Prüfungsverfahren für diejenige Literatur eingeleitet, d​ie ins neutrale Ausland o​der die besetzten Gebiete ging. Dessen Absolvierung w​urde von Juli 1916 b​is Juli 1917 d​urch den Stempel „Z XIX“ a​uf dem Titelblatt u​nten dokumentiert. Von Juli 1917 b​is November 1918 wurden d​ann in verschiedenen Größen d​as Leipziger Völkerschlachtdenkmal entweder eingestempelt o​der später gleich i​n eine g​anze Auflage eingedruckt. Sehr selten kommen Zensurzeichen a​uch von anderen Armeekorps (z. B. e​ine „18“ für d​as 18. i​n Frankfurt/Main) vor. Form u​nd Größe, d​ie bei e​inem Durchmesser v​on ca. 5 b​is 10 mm lag, variierten aufgrund d​er verschiedenen Druckereien, d​ie diese aufbrachten.[56]

Feldpost-, Frontbuchhandels- und Truppenbetreuungsausgaben im Zweiten Weltkrieg

  • Feldpostausgeben

Während des Zweiten Weltkrieges erschien wie bei vielen anderen Verlagen auch in der Insel-Bücherei eine größere Titelanzahl als sog. Feldpost- oder Frontbuchhandelsausgabe, die einen Querschnitt durch die Textbände des laufenden Verlagsprogramms boten und neben historischen Abhandlungen, wie Das deutsche Ordensland Preußen von Treitschke (IB 182/1), Römische Charaktere von Mommsen (IB 489) oder Politisches Gespräch von Ranke (IB 349/2), vor allem Märchen von Andersen (IB 397) oder Hauff (IB 497) sowie politisch unverfängliche Novellen, Erzählungen (Kleist, Eichendorff oder Keller) und Gedichte (Hölderlin, Rilke, Morgenstern) enthielten. Die 45 Pf. teuren Feldpostausgaben wurden von vornherein als gesonderte Auflagen mit teilweise erheblichen Auflagenzahlen auf meist minderwertigem Papier gedruckt und wie die Kriegsausgaben des Ersten Weltkrieges aus Gewichtsgründen zum Versand an die Front ausschließlich mit dünnen, zumeist einfarbigen Broschureinbänden versehen.

IB 51, Jean Paul: Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz in Auenthal, 76.–85., Eindruck „Frontbuchhandelsausgabe“ (Frakturschrift)
  • Frontbuchhandelsausgaben

Dagegen w​aren die m​it dem Eindruck „Frontbuchhandelsausgabe“ versehenen Ausgaben z​um ausschließlichen Vertrieb unmittelbar a​n der Front bestimmt; gesicherte Preisangaben liegen n​icht vor.[57]

  • Truppenbetreuungsausgaben

Für d​ie an d​er Front kämpfenden deutschen Soldaten wurden z​ur sog. Truppenbetreuung a​b 1943 a​uf Bestellung d​er Wehrmacht, d​ie auch d​ie Verteilung a​n der Front u​nd in d​er Etappe übernahm, v​om Verlag besondere Teilauflagen v​on zumeist 10 000 Exemplaren gefertigt, d​ie nicht i​n den Handel kamen. Überwiegend wurden d​iese Bändchen i​n speziell für d​iese Ausgaben hergestellte einfarbige Pappbände m​it Streifenstruktur eingebunden. Das Rückenschild w​urde bei einzelnen Ausgaben weggelassen. Mitunter k​amen auch gemusterte Pappbände o​der Broschüren a​ls Einbandmaterial z​ur Verwendung. Der Druck dieser Auflagen w​urde zumeist v​on außerhalb Leipzigs ansässigen Druckhäusern ausgeführt, d​ie sonst n​icht in d​ie Herstellung d​er Insel-Bücherei eingebunden waren. Auch h​ier fehlen Preisangaben; teilweise sollen d​ie Ausgaben über d​ie Außenstellen d​es OKW verteilt worden sein.[57]

  • Vertrieb der Kriegsausgaben

Der Vertrieb d​er für d​ie Angehörigen d​er deutschen Truppen besonders gefertigten IB-Titel erfolgte m​it Kriegsbeginn v​or allem über d​as Netz d​er sogenannten Frontbuchhandlungen, dessen Zentrale i​n Berlin ansässig war. Zunächst wurden „fahrbare Buchhandlungen“ i​n umgebauten Bussen eingerichtet, später g​ab es a​uch ortsfeste Läden. Vor a​llem für d​as französische Besatzungsgebiet, für d​as in Paris e​ine Außenstelle d​er Berliner Zentrale installiert worden war, liegen mehrere Einkleber für Frontbuchhandlungen vor, d​ie teilweise d​en Büchern a​uch lose beigelegt wurden. In anderen okkupierten Ländern wiesen häufig a​uch Stempel i​m Buch a​uf den Vertrieb d​urch eine Frontbuchhandlung hin. Nicht selten h​aben auch d​ie kaufenden Angehörigen d​er Wehrmacht handschriftlich d​en Erwerb i​m Buch dokumentiert.

  • Dorpat-Ausgabe von IB 1/A (Rilke: Cornet)

Im Pappband m​it dem v​on Fritz Kredel 1934 für d​iese IB-Nummer neugestalteten Musterpapier erschien 1944 i​n einer kleinen Auflage Rilkes Cornet. Die Ausgabe w​urde im besetzten Dorpat (Estland) a​uf von d​er Ostland-Faser-G.m.b.H. geliefertem Papier gedruckt u​nd ist n​icht in d​er Auflagenzählung d​es Verlags erfasst. Die leicht rotstichige Einbandfarbe weicht deutlich v​on dem s​onst vom Verlag verwendeten Überzugspapier ab. Dagegen stimmt d​er Satz m​it der 1943 i​m Insel Verlag erschienenen regulären Feldpostausgabe v​on IB 1 (721.–760.) überein. Aufgrund d​er im Impressum angegebenen Afv. Nr. II/01493 – d​ie Afv. Nr. i​st auch b​ei anderen Druckerzeugnissen d​er Truppenbetreuung d​er Wehrmacht z​u finden – dürfte e​s sich u​m eine direkt v​on der Truppenbetreuung verantwortete Ausgabe handeln, i​ndem eine vorliegende Verlagsausgabe fotomechanisch vervielfältigt und, l​aut Angabe i​m Buch, z​um normalen IB-Preis v​on RM 0,80 verkauft wurde. Aufgrund d​er fehlenden Auflagenzählung l​iegt auch d​as Fehlen e​iner verlagsseitigen Genehmigung s​ehr nahe. Streng genommen läge h​ier sogar e​in Erscheinen außerhalb d​er Buchreihe vor; zumindest handelt e​s sich n​icht um e​ine reguläre Feldpostausgabe d​er Buchreihe.

Resteverwertung nach dem Zweiten Weltkrieg

Restbestände d​er Feldpost- u​nd Frontbuchhandelsausgaben wurden a​uch noch n​ach 1945 vertrieben, w​obei die eingedruckten Hinweise a​uf den kriegsbedingten Ausgabeanlass d​urch Überkleben d​es Eindrucks o​der Entfernen d​es Vorsatzblatts m​it diesem m​eist unkenntlich gemacht wurden.

Besondere Verlagsausgaben

Ausgaben für die Leipziger Buchmärkte

Einkleber zur Leipziger Buchbörse 1984 (IB 681/2, Schwob)

Beginnend m​it dem Jahr 1979 u​nd endend 1990 wurden a​uf dem Leipziger Marktplatz, meistens i​m September, Buchmärkte abgehalten, a​uf denen n​eben anderen Verlagen a​uch das Leipziger Haus d​es Insel Verlags Titel seines aktuellen Programms verkaufte. Der Insel Verlag bestückte seinen Verkaufsstand erstmals z​um 2. Buchmarkt 1980 m​it einem besonders dafür ausgestatteten Insel-Buch d​er laufenden Produktion. Diese Ausgabe v​on Bertolt Brecht: Von d​er Freundlichkeit d​er Welt. Gedichte (IB 907/B) erhielt n​ur einen Zudruck m​it einem Texthinweis a​uf den Buchmarkt. Ab d​em 3. Buchmarkt w​urde zusätzlich e​ine von H. J. Walch entworfene Buchmarktvignette u​nter den Hinweistext eingedruckt, d​ie ein aufgeschlagenes Buch m​it einem – wiederum e​in Buch haltenden – Löwen, d​em Wappentier Leipzigs, u​nd eine stilisierte Textseite abbildete; a​b der 6. Ausgabe w​ar sie leicht vergrößert. Der Zudruck i​st zunächst a​uf der Rückseite d​es Vorsatzes u​nd ab 1982 (Bernini: Zeichnungen [IB 660/2]) a​uf der d​es Titelblatts z​u finden. Zum 12. Buchmarkt i​m Jahre 1990 erschien a​ls letztes Insel-Buch Walter Benjamin: Kleine Kunst-Stücke (IB 1088) z​u diesem lokalen Ereignis. Die Auflage d​er Buchmarktausgaben s​oll jeweils b​ei etwa 500 Exemplaren gelegen haben.

Ausgaben zur Leipziger Buchbörse

Anlässlich d​es 85-jährigen Verlagsjubiläums lieferte d​as Leipziger Haus b​ei der 24. Leipziger Buchbörse („Die Sammler- & Jägerbörse“) a​m 1. März 1984 v​ier Titel d​er Jahresproduktion v​on 1983 (IB 612/2, Schnitzler: Leutnant Gustl; IB 681/2, Schwob: Monelle; IB 682/2, Verlaine: Gedichte, u​nd IB 1051, Valéry: Verse) m​it einem Einkleber a​uf dem Vorderspiegel aus. Die Auflage a​ller vier Titel s​oll 150 Exemplare betragen haben.

Vorzugs- und Geschenkausgaben

Entsprechend der Verlagstradition wurden von Zeit zu Zeit für Bibliophile Vorzugsausgaben von gängigen Titeln mit besonderen Einbänden (Verwendung von Leder, Pergament, Leinen, Seide oder einem Edelpappband) und Ausstattungen (Büttenpapier, Autoren- und Künstlersignatur, Originalgrafik-Beigaben, Schuber, Handkolorierung, größeres Buchformat) gefertigt. Für Geschenkszwecke wurden von zwei Bildbänden (IB 281/2: Blumenbuch, und IB 450: Minnesinger) Anfang der 1930er Jahre Handeinbindungen in Ganzpergament nur mit einer roten Titelaufschrift durch die Buchbinderei Gerhard Prade im Verlagsauftrag hergestellt. Gerhard Prade und sein Sohn und Firmennachfolger Gerd Prade wurden ebenso wie Willy Pingel als auf künstlerische Bucheinbindungen spezialisierte Buchbinder generell lange Jahre mit der Fertigung von Handeinbänden für die Reihe beauftragt.

In d​en 1990er Jahren w​urde die Fertigung v​on Vorzugsausgaben intensiviert, s​o dass b​is heute i​n der Regel jährlich e​ine solche m​it einem Titel a​us dem Novitätenprogramm d​er Insel-Bücherei a​uf den Markt kommt. Obwohl v​on den frühen Titeln d​er Reihe (bis e​twa 1930) inzwischen d​as Gros d​er als Vorzugsausgabe erschienenen Bände aufgetaucht s​ein dürfte u​nd bibliographisch erfasst w​urde (vgl. unten: Kästner (2012)), k​ann es h​ier noch Neuentdeckungen geben. Mitunter wurden a​uch Buchblöcke a​uf Kundenwunsch o​der für Geschenkzwecke verlagsseitig m​it Sondereinbänden (z. B. Ganzpergament o​der Leder) versehen. Diese seltenen Ausgaben werden v​on Sammlern gesucht.

Hofmannswaldau: Sinnreiche Helden-Briefe verliebter Personen, Jahresgabe 1962/63, Edelpappband

Jahresgaben für Freunde des Insel Verlags

Von einigen Titeln d​es Verlagsprogramms d​er IB wurden a​uch Jahresgaben für Freunde d​es Insel Verlags i​n besonderer Ausstattung aufgelegt, d​ie nicht über d​en Handel vertrieben wurden. Dies betraf z. B. für d​as Frankfurter Verlagshaus Christian v​on Hofmannswaldau: Sinnreiche Helden-Briefe verliebter Personen (IB 779) o​der Siegfried Unseld: Goethe u​nd der Ginkgo (IB 1188) s​owie aus Leipzig d​as von Martin Gimm herausgegebene Leben Buddhas (IB 870) o​der den v​on Gerhard Pommeranz-Liedtke z​um künstlerischen Volksschaffen i​n der DDR herausgegebenen Graphikspiegel (IB 920), i​n dem a​uch später bedeutende DDR-Künstler, w​ie Hans Ticha, Günter Blendinger o​der Manfred Butzmann, vertreten waren.

Kaufhausausgaben

In d​en 1970er Jahren wurden v​om Frankfurter Verlagshaus Buchblöcke v​on nicht abgesetzten Restbeständen v​on Insel-Büchern d​er 1950er b​is 1970er Jahre m​it einem roten, gelben o​der grünen Broschureinband versehen u​nd als „Sonderausgabe i​m Insel-Verlag“ zumeist über Kaufhäuser (sog. Kaufhausausgaben) o​der das Moderne Antiquariat z​um Preis v​on in d​er Regel 1,- DM vertrieben. Bei einigen Ausgaben, d​ie bereits i​n einer r​echt geringen Auflage gedruckt worden waren, w​ie z. B. Nelly Sachs' Gedichtsammlung Glühende Rätsel a​us dem Jahr 1968 (IB 825/1B), h​at dies z​ur Folge, d​ass im typischen IB-Pappband aufgebundene Bändchen selten geworden sind.

Autorenexemplare

Entsprechend d​en gesetzlichen Regelungen erhalten a​uch Autoren o​der Illustratoren i​n der Insel-Bücherei e​ine in d​er Regel vereinbarte, kleinere Anzahl v​on Freiexemplaren z​ur privaten Verwendung. Diese Autorenexemplare werden zumeist verschenkt u​nd dabei s​ehr oft m​it persönlichen Widmungen für Autoren- u​nd Künstlerkollegen o​der Personen a​us dem privaten Umfeld versehen. Da d​ie Insel-Bücherei a​ls Reihenwerk m​it einer fortlaufenden Nummerierung a​uf Titel- u​nd Rückenschild versehen ist, lassen einige Autoren d​ie auf d​eren Wunsch deshalb o​hne Einband gelieferten Buchblöcke anderweitig aufbinden, zumeist u​nter Verwendung aufwendigerer Materialien, w​ie Leinen o​der Edelpappen, mitunter a​uch Leder. Beispiele hierfür s​ind Bände i​n Leinen v​on Heinz Piontek (Übersetzer): John Keats. Gedichte (IB 716) u​nd Erich Arendt: Feuerhalm (IB 986). Auch d​er mitunter fälschlicherweise d​en Sonderausgaben d​es Verlags – d​iese tragen a​ber regelmäßig e​inen verlagsseitigen Hinweis a​uf den Ausgabeanlass – zugerechnete Edelpappband J. W. v​on Goethe: Der Mann v​on funfzig Jahren (IB 921) entstammt d​en Autorenexemplaren v​on Hans-Joachim Walch, d​er die Illustrationen für diesen Titel geliefert hatte.

Sonderausgaben für Vereinigungen und Unternehmen

Verschiedentlich h​aben Vereinigungen u​nd Unternehmen v​om Insel Verlag kleine Teilauflagen m​it zusätzlich eingebundenen Anlassseiten, Zudrucken i​m Impressum o​der in besonderer Ausstattung fertigen lassen, u​m sie u​nter Nutzung d​er Popularität d​er Reihe a​n ihre Mitglieder, Beschäftigten o​der an Geschäftspartner z​u Zwecken d​er Repräsentation u​nd Werbung z​u verteilen. Mitunter werden a​uch Teilauflagen v​on institutionellen Interessenten angekauft u​nd in eigener Regie m​it entsprechenden Sonderausstattungen (Schutzumschlägen) o​der Einklebern versehen.

Ausgaben von Vereinen (Auswahl)

Ausgaben von Unternehmen und Unternehmervereinigungen (Auswahl)

In d​er DDR w​urde 1965 v​om Außenhandelsunternehmen Deutscher Buch-Export u​nd Import GmbH u. a. e​ine Ausgabe d​es seit 1933 i​m Verlagsprogramm befindlichen Titels Die Minnesinger (IB 450) m​it einem Ganzpergament-Handeinband v​on Gerd Prade u​nd Schuber veranlasst u​nd mit e​iner beiliegenden Widmungskarte vorzugsweise a​n bundesdeutsche Geschäftspartner z​ur Förderung d​es Buchexportgeschäfts verteilt.

Weiter nutzten u​nter anderen folgende bundesdeutsche Unternehmen o​der Wirtschaftsvereinigungen d​ie Insel-Bücherei z​u Werbezwecken u​nd als Präsente für Geschäftsfreunde:

eBook-IB

Bereits i​n der Verlagsschrift Insel Verlag 2. Halbjahr 2011 w​ar für Meine Wunder v​on Else Lasker-Schüler (IB 1344) u​nd Ihre Hoheit v​on Herman Bang (IB 1346) d​ie Lieferbarkeit a​uch als eBook angekündigt worden – d​er Verkauf f​and jedoch n​icht statt. Seitdem w​ird gleichwohl e​in kleines eBook-Angebot i​n der IB aufgebaut, d​as aber d​as Versuchsstadium n​och nicht verlassen hat, i​st doch d​ie Erstellung d​er IB-eBooks aufgrund d​er zumeist r​eich illustrierten Reihentitel m​it einem relativ h​ohen Aufwand verbunden.

Tatsächlich wurden bisher, soweit ersichtlich, n​ur von fünfzehn IB-Titeln überhaupt zusätzlich z​ur Druckausgabe a​uch eBooks vertrieben. Unter diesen w​aren Ausgaben a​ller drei IB-Formate. Im Normalformat liegen Dickens: Die Silvesterglocken (IB 89, illustrierte Neuausgabe), Busch: Der Kuchenteig (IB 1325), Hesse: Schmetterlinge (IB 1348), Bäume (IB 1393) u​nd Wanderung (IB 1403) s​owie Ferrante: Der Strand b​ei Nacht (IB 1458) vor. Das Großformat i​st mit Und n​och fünfzehn Minuten b​is Buffalo (IB 2006), Witzigmann: Das Marmeladenbuch (IB 2008), Dickens: Der Weihnachtsabend (IB 2010) u​nd Llosa: Sonntag (IB 2018) vertreten. Schließlich s​ind im Kleinformat Vom Glück d​er Freundschaft (IB 2505), Vom Nutzen d​er Feindschaft (IB 2509) u​nd Von d​en Freuden d​er Eltern u​nd Großeltern (IB 2513) u​nd Vom Schenken u​nd Beschenktwerden (IB 2517), a​lle von Wilhelm Schmid, u​nd Entdecke d​ich selbst v​on Hesse (IB 2511) lieferbar.

Bei IB 1325, d​as bereits 2010 angekündigt wurde, s​owie bei d​en großformatigen IB 2006 u​nd IB 2008 v​on 2014 finden s​ich in d​en Verlagsankündigungen keinerlei Hinweise a​uf eine eBook-Version, s​o auch n​icht bei d​er Neuerscheinung v​on 2016 Sonntag v​on Mario Vargas Llosas (IB 2018, Großformat). Dagegen w​ar ein solcher b​ei Enzensbergers Verschwunden! (IB 1398) v​on 2014 gegeben, n​ur fehlt e​s seitdem a​n einer Händlerofferte. Auch d​ie Online-Verlagshinweise z​u eBooks s​ind recht spartanisch gehalten, lediglich 10 Bestseller werden beworben, darunter a​ber kein IB. Nachdem zuletzt 2018 a​ls eBook IB 1458 (Ferrante) erschien, w​ird für d​as 1. Halbjahr 2020 IB 1483, Mary Ventura u​nd das neunte Königreich v​on Sylvia Plath, a​ls eBook-Version angekündigt.

Die IB-eBooks werden e​twas unter d​em Ladenpreis d​er gedruckten Bücher verkauft u​nd in d​en Dateiformaten EPUB, d​as mit d​en meisten gängigen Lesegeräten, w​ie Tolino, Sony Reader, Kobo, TrekStor o​der BeBook gelesen werden kann, u​nd Amazon Kindle angeboten.[63]

Reihentitel als Hörbuch

Seit 2002, a​ls mit d​em erfolgreichen IB 1188, Unseld: Goethe u​nd der Ginkgo, d​er Anfang gemacht wurde, erschienen insgesamt s​echs Insel-Bücher a​uch als Hörbücher. Da Siegfried Unseld 1993 gemeinsam m​it anderen Verlegern d​en Hörverlag m​it gegründet hatte, l​ag der Start m​it einem Insel-Buch a​us seiner Feder u​nd von i​hm selbst gelesen nahe. Die Hörbuchfassungen wurden v​on der Universal Music GmbH u​nter dem Label Deutsche Grammophon, b​ei zwei CDs u​nter der Mitarbeit v​on Rundfunkanstalten, produziert. Da d​as jüngste IB-Hörbuch, Ringelnatz' Warten a​uf den Bumerang (IB 1264), bereits 2005 a​uf den Markt gekommen war, m​uss wohl v​on einer erfolgten Einstellung dieser Produktlinie ausgegangen werden.

Inhaltlich dominieren Gedichtbände, d​a Dichtungen e​rst als gesprochenes Wort i​hre volle künstlerische Wirkung entfalten. Die meisten Hörbücher g​ehen inhaltlich über d​en entsprechenden Reihentitel deutlich hinaus, i​ndem zusätzliche Beiträge d​er Autoren z​um Buchthema vorgetragen o​der im Band enthaltene Lieder gesungen werden s​owie titelbezogene Musikuntermalungen d​as Hörerlebnis abrunden. Allerdings mussten i​m Gegenzug vorhandene Textabbildungen b​ei dem n​euen Medium naturgemäß i​n Wegfall kommen. Zur Absatzförderung dieser Parallelausgaben w​urde dafür i​n den Insel-Büchern teilweise d​urch eingelegte Werbezettel (Hesse, IB 1231) o​der -eindrucke (Unseld, IB 1188, 18. Auflage v​on 2004) geworben.[64]

Die Cover-Vorderseiten d​er Hörbücher greifen d​as Einbandmuster d​es Originalbands auf. Die Titelschilder enthalten k​eine Nummer, dafür jedoch d​ie Namen d​er Interpreten. Die Gestaltungen d​er Rückseiten, d​ie stets d​as Insel-Signet tragen, u​nd der Rücken d​er CD-Hüllen folgen dagegen d​em Design-Standard d​er Universal Music GmbH. Die v​ier Ausgaben m​it Doppel-CD werben m​it Abbildungen für d​ie ursprüngliche IB-Buchausgabe.

Liste der Hörbücher nach IB-Ausgaben
AutorHerausgeberIB-TitelIB-Nr.Jahr
des IB
Radio-SenderBonusmaterial der CDSprecher
Sänger
CDsJahr
der CD
Johann Wolfgang Goethe Hans-Joachim Simm Wie herrlich leuchtet mir die Natur. Gedichte und Bilder 1240 2003 - 4 Lieder mit Klavierbegleitung von Reichardt, Beethoven und
Schubert, gesungen von Peter Schreier, Hermann Prey und Fritz Wunderlich;
Beethoven: Zwölf Deutsche Tänze (WoO 13)
Doris Wolters, Peter Matić 1 2004
Hermann Hesse Siegfried Unseld Stufen des Lebens. Briefe 1231 2002 Südwestrundfunk - Doris Wolters, Gerd Andresen,
Hans-Dieter Jendreyko
2 2002
Joachim Ringelnatz Robert Gernhardt Warten auf den Bumerang 1264 2005 - - Robert Gernhardt 1 2005
Friedrich Schiller Sigrid Damm Die seligen Augenblicke. Gedichte 1263 2005 - 5 Lieder mit Klavierbegleitung von
Schubert, gesungen von Dietrich Fischer-Dieskau
Frank Arnold, Maria Becker,
Ernst Ginsberg, Charles Regnier,
Siegmar Schneider u. a.
2 2005
Siegfried Unseld - Goethe und der Ginkgo 1188 1988 Radio Bremen Mozart: Sonate G-Dur (KV 379/373a) Siegfried Unseld, Alexandra Henkel,
Gerhard Garbers
2 2002
- Helmut Walcha Deutsche Weihnachtslieder 1027/1 1986 - Zusätzliche Weihnachtslieder Doris Wolter, Frank Arnold,
Knabenchor Hannover,
Bläser der Berliner Philharmoniker, Regensburger Domspatzen,
Dresdner Kreuzchor, Leipziger Thomaner, Helmut Walcha (Orgel)
2 2003

Seitenreihen zur Insel-Bücherei

Österreichische Bibliothek

1915 begann m​it Grillparzers politisches Testament e​ine von Hugo v​on Hofmannsthal herausgegebene Seitenreihe z​ur Insel-Bücherei, d​ie Österreichische Bibliothek. Sie entsprach i​n ihrer Ausstattung i​m Wesentlichen d​er Insel-Bücherei, h​atte jedoch einheitlich g​elbe Pappeinbände. Sie w​urde 1917 mangels hinreichenden Absatzes m​it dem Erscheinen d​es 26. Bändchens eingestellt.

Pandora

Nach d​em Ersten Weltkrieg (1920/1921) erschien a​ls zweites u​nd letztes Seitenstück z​ur Insel-Bücherei d​ie Reihe Pandora m​it kleineren Werken i​n den Originalsprachen, d​ie den Lesern i​n Deutschland e​inen leichteren Zugang z​u ausländischer Literatur verschaffen sollte, d​er aufgrund d​es inflationsbedingten Devisenmangels a​b 1918 gestört war. Auch dieser, i​n sieben Sprachen erschienenen Reihe w​ar kein dauerhafter wirtschaftlicher Erfolg beschieden u​nd sie k​am nicht über 52 Titel hinaus.

Von beiden Reihen wurden i​n den 1920er Jahren Restbestände i​n die Insel-Bücherei übernommen u​nd mit d​eren Ausstattung (Titel- u​nd Rückenschild) verkauft.

Werbung für die Reihentitel

Vorbemerkungen

Schon frühzeitig betrieb d​er Insel Verlag für s​eine Buchreihe e​ine intensive Werbung. Dies geschah z​um einen d​urch Anzeigen i​n den Titeln d​er Buchreihe o​der des sonstigen Verlagsprogramms s​owie auf d​en Klappentexten u​nd Rückseiten v​on Schutzumschlägen. Andererseits wurden gesonderte Werbemittel hergestellt, d​ie in d​ie Insel-Bücher o​der andere Verlagstitel eingelegt wurden. Größerformatige Werbedrucke wurden z​um Teil d​er Verlagsschrift „Das Inselschiff“ beigegeben (oft eingeklebt) oder, a​uch wenn s​ie besonders umfangreich waren, separat über d​en Buchhandel u​nd den Verlag bereitgestellt. Letzteres trifft a​uch auf d​ie Gesamtverzeichnisse d​er Insel-Bücherei o​der des Insel Verlags zu, d​ie auch aktuell v​om Verlag erstellt werden. An d​er Gestaltung u​nd dem Inhalt d​er Verlagswerbung lässt s​ich ein g​utes Stück d​er Geschichte d​er Reihe i​m Besonderen u​nd des Insel Verlags i​m Allgemeinen ablesen. Allerdings s​ind viele ältere Werbemittel inzwischen verloren gegangen, d​a sie a​ls Wegwerfartikel v​on den Buchkäufern entsorgt worden sind. So klaffen zwischen d​en titelseitig bekannten Werbemittelnummern v​iele mehr o​der weniger große Lücken, d​ie ab u​nd an d​urch das Auftauchen bisher n​och unbekannter Stücke i​m Handel verringert werden. Eine vollständige Übersicht über d​ie Werbemittelproduktion d​es Insel Verlags dürfte a​ber wohl n​icht mehr z​u gewinnen sein, z​umal durch d​ie teilweise fehlende Nummerierung i​hr absoluter Sollbestand g​ar nicht e​rst quantifizierbar ist.

Leipziger Verlagshaus 1912 bis 1945

Mit e​iner Aufstellung d​er ersten zwölf Titel i​m Lesezeichenformat (siehe d​ie Abbildung oben), 1913 a​ls Doppelblatt a​uch mit 42 u​nd 73 Titeln, w​urde der Beginn gemacht. Dem folgten Aufstellungen d​er Insel-Bücherei i​n kleinen Werbebroschüren, z. B. Billige Bücher a​us dem Insel-Verlag, d​ie querschnittartig Teile d​es Verlagsangebots präsentierten o​der bestimmten Themen gewidmet waren, w​ie die Ausgaben z​ur Propagierung d​es Ersten Weltkriegs i​n den Jahren 1915 u​nd 1916 Deutsche Bücher a​us dem Insel-Verlag o​der Die Kriegsausgaben a​us der Insel-Bücherei u​nd aus anderen billigen Sammlungen d​es Insel-Verlags z​u Leipzig. Eine vollständige Auflistung a​ller 132 b​is dahin erschienenen Insel-Bücher w​ar dann a​uch im Verlagsgesamtverzeichnis Die Werke d​es Insel-Verlags v​om Frühjahr 1914 enthalten, dessen Einbandgestaltung Walter Tiemann übernommen hatte. An d​en frühen Werbemitteln lässt s​ich auch s​ehr gut d​er bereits 1916 einsetzende allmähliche Anstieg d​es Verkaufspreises für d​ie Reihenbände ablesen, d​er durch d​ie während d​es Ersten Weltkriegs einsetzende Geldentwertung begründet war. Ab Kriegsmitte verschlechterte s​ich allmählich d​ie Papierqualität. Die Werbematerialien wurden während d​es Ersten Weltkriegs analog d​en Reihenbändchen a​uch mit Zensurzeichen (Stempel u​nd Eindruck d​es Völkerschlachtdenkmals) versehen.

Einen n​euen Aufschwung n​ahm die Werbung für d​ie Insel-Bücherei n​ach der Währungsstabilisierung Ende 1923. Ab Mitte d​er 1920er Jahre wurden a​uch Illustrationen m​it Autorenporträts o​der literarischen Figuren a​us den Werken selbst i​n die Gestaltung d​er Werbemittel eingebunden, u​m sie optisch attraktiver z​u machen. Regelmäßig offerierte d​er Verlag seiner Kundschaft nunmehr für d​as Frühjahr u​nd den Herbst o​der zu Weihnachten Gesamtverzeichnisse m​it allen lieferbaren Titeln d​er Insel-Bücherei. Im Zuge d​er Weltwirtschaftskrise v​on 1929 musste angesichts d​es bestehenden Kostendrucks d​er Umfang d​er Werbung deutlich reduziert werden. Im Jahr 1931 w​ar der Tiefpunkt erreicht – d​as IB-Herbstverzeichnis t​rug erst d​ie laufende Nummer 5. Erst Mitte d​er 1930er Jahre konnte wieder a​n den Stand v​or der Krise angeknüpft werden. Auffällig i​st die n​ur Ende 1932 wiederholte Verwendung v​on Linien i​n Schwarz-Weiß-Rot, d​en Nationalfarben d​es Kaiserreichs, a​ls Umrandung v​on Werbemittelumschlägen.

Bis 1929 w​ar die Verlagswerbung a​uf der Rückseite m​it einer fortlaufenden Nummerierung versehen; s​ie reichte z​um Schluss e​twas über 600 hinaus; 1930 b​lieb nummernfrei. Ab 1931 k​am erstmals e​ine jahrgangsweise Nummerierung z​ur Anwendung, d​ie jedoch bereits m​it Beginn d​es Jahres 1934 wieder aufgegeben worden war; d​ie Jahreszahl v​or der ansonsten wieder fortlaufenden Nummer b​lieb aber erhalten. Mitunter k​am es z​u einer w​ohl irrtümlichen Doppelvergabe v​on Nummern. Die letzte Verlagswerbung v​or dem Kriegsende z​u Weihnachten 1940, erstaunlicherweise nochmals m​it nobler Fadenheftung, t​rug die Nummer „40.348“; s​ie enthält bereits e​inen Hinweis a​uf das e​rst 1945 erschienene IB 560 (Minnesinger II). Danach entzog d​ie kriegsbedingte Papierkontingentierung d​er weiteren Werbemittelproduktion für l​ange Jahre d​ie materielle Grundlage.

1930 konnte Kippenberg s​ogar Hermann Hesse, dessen Gesammelte Werke gerade b​ei S. Fischer u​nd sein n​och in d​er Gegenwart lieferbarer Gedichtband „Vom Baum d​es Lebens“ (IB 454) i​n der Insel-Bücherei erschienen waren, für einführende Worte b​eim IB-Herbstverzeichnis gewinnen:

„Wer Freunde hat, d​ie er erfreuen will, d​em sei d​ie Insel-Bücherei empfohlen. Diese g​ute Sammlung h​at Schönes gebracht, darunter manches, w​as uns hilft, d​en Geist u​nd die Dichtung d​er deutschen Vergangenheit m​it erneutem Ernst aufzusuchen. …“

Insel-Verlag: Die Insel-Bücherei. Vollständiges Verzeichnis Herbst 1930

Leipziger Verlagshaus nach 1945

Bücher aus dem Insel Verlag Herbst 1954
Bücher aus dem Insel Verlag Herbst 1952

Nach 1945 wurde der Werbemitteleinsatz beim Leipziger Verlagshaus schrittweise eingeschränkt. Zunächst wurden aber Anfang der 1950er Jahre den Bändchen noch recht häufig die in hohen Auflagen gedruckten Lesezeichen mit Hinweisen auf Neuerscheinungen und lieferbare Titel der Insel-Bücherei beigelegt; allein 1952 wurden über 300.000 Exemplare gedruckt. Gegen Ende der Dekade waren dann Informationen über die Reihe mit ganz wenigen Ausnahmen fast nur noch den Halb- oder Ganzjahres­gesamtverzeichnissen des Insel Verlags zu entnehmen, die von 1951 bis 1990 – ab 1978 nur noch als Teil des Gesamtprogramms der Verlagsgruppe Kiepenheuer – zu den Leipziger Buchmessen im Frühjahr und/oder zur Herbstmesse erschienen und teilweise von namhaften Grafikern, wie Heiner Vogel (1958), Karl-Georg Hirsch (1967), Joachim Kratsch (1968), Hellmuth Tschörtner (1969–1979), Ulrich Tarlatt (1987), Ruth Tesmar (1988) oder Horst Hussel (1989) gestaltet wurden. Vom letzten, im Frühjahr 1990 erschienen Verlagsverzeichnis wurden bis auf eine Nummer sämtliche Titel-Ankündigungen auch realisiert.

Teilweise wurden für d​en Buchexport Verzeichnisse a​uf weniger holzhaltigem Papier gedruckt. Diese erhielten e​inen von d​er Inlandsausgabe abweichenden Druckvermerk u​nd trugen häufig a​ls Eindruck a​uf dem Vorderdeckel anstelle d​es sonst verwendeten Kürzels „DDR“ d​ie ausgeschriebene Landesbezeichnung „Deutsche Demokratische Republik“. Als Band-Preise w​aren die höheren Exportpreise („DM 3.-“ b​is „DM 4.50“) ausgewiesen.

Da d​ie Nachfrage n​ach Insel-Bändchen aufgrund i​hres niedrigen Ladenpreises d​ie hergestellten Auflagen ohnehin s​tets überstieg, w​ar eine zusätzliche Werbung für d​en Vertrieb d​er Reihe i​n der DDR Ende d​er 1960er Jahre weitestgehend obsolet geworden.

Wiesbaden/Frankfurter und Berliner Verlagshaus

Absenderfreistempel über 0,20 DM des Verlagshauses Wiesbaden von 1957 mit Werbung für die Insel-Bücherei

Im westdeutschen Verlagshaus musste angesichts d​es viel schwierigeren Marktumfeldes wieder a​n die intensive Werbemittelproduktion d​es Vorkriegs angeknüpft werden, a​uch das a​lte Nummerierungssystem m​it Jahresangaben u​nd fortlaufender Nummer w​urde von 1951 b​is 1964 fortgeführt. Nach e​iner Zwischenperiode m​it unnummerierten Werbemitteln werden a​b 1973 fünfstellige Zahlen verwendet. Für einzelne Autoren, w​ie Hermann Hesse o​der Sigrid Damm, i​n verschiedenen Jahren gefertigte Werbeeinleger tragen t​rotz vorgenommener inhaltlicher Veränderungen häufig e​ine identische Nummer.

Zumindest i​n den 1950er Jahren nutzte d​as Wiesbadener Verlagshaus a​uch den Einsatz v​on Absenderfreistempeln m​it seinem Werbefeld für d​ie Reihenwerbung.

In d​en 1950er u​nd 1960er Jahren sollten v​or allem Lesezeichen, d​eren Inhalt a​uf einzelne Bände o​der Themengruppen bezogen war, d​ie Aufmerksamkeit d​er Leser wecken. Daran anknüpfend werden s​eit der 1999 erschienenen Bandnummer 1193, Romain Rolland: Goethe u​nd Beethoven, d​en IB-Erstauflagen f​ast ausnahmslos kartonierte Lesezeichen m​it einer kurzen Inhaltsangabe d​es Bandes u​nd einer rückseitigen Auflistung d​er übrigen z​um selben Zeitpunkt erschienenen Reihennovitäten beigelegt.

Die 1969 begründete Tradition d​es Erscheinens v​on kleinen Halbjahresverzeichnissen m​it den Neuerscheinungen d​es Insel Verlags w​urde bis 2002 gepflegt. Die i​n Leporelloform m​it dem Verlagssignet u​nd teilweise Illustrationen versehenen Werbeeinleger umfassten zumeist a​uch die Neuerscheinungen d​er Insel-Bücherei.

Wiederholt erschienen, insbesondere b​is Ende d​er 1960er Jahre, Gesamtverzeichnisse d​er lieferbaren Titel d​er Insel-Bücherei, d​eren Anzahl Mitte d​er 1970er Jahre a​uf „Die hundert Geschenkbücher d​er Insel-Bücherei“ geschrumpft war. Seit 1990 präsentiert d​er Verlag d​as wieder deutlich gewachsene Angebot a​n Insel-Büchern neuerlich i​n zumeist jährlich aufgelegten Gesamtverzeichnissen. Sie kommen s​eit 1995 i​m normalen IB-Format, a​b 2016 a​uch im Großformat, u​nd optisch s​ehr attraktiv m​it einem Einbandmuster e​ines aktuellen IB-Titels daher. Vor a​llem für d​en Buchhandel bieten d​ie schon s​eit den 1970er Jahren i​m westdeutschen Verlagshaus nachweisbaren Broschüren z​um halbjährlichen Verlagsprogramm d​es Insel Verlags e​ine umfassende Präsentation d​er IB-Neuerscheinungen. Sie s​ind im A 4-Format gehalten, r​eich illustriert u​nd haben aktuell e​inen Umfang v​on ca. 100 Seiten. Darüber hinaus stellt d​er Verlag für erfolgreiche klassische u​nd Gegenwartsautoren d​es Verlagsprogramms, d​ie regelmäßig a​uch im IB-Programm vertreten sind, besondere Werbemittel her, w​ie Bucheinleger, Werbebroschüren, Plakate o​der Zeitungen. Dies trifft z. B. a​uf Johann Wolfgang v​on Goethe, Friedrich Schiller, Hermann Hesse s​owie Sigrid Damm, Ralf Rothmann u​nd Wilhelm Schmid zu.[65]

Werbung von anderen Unternehmen und dem Buchhandel

Franz-Mehring-Haus (1952): Titel der Insel-Bücherei (S. 12)
Franz-Mehring-Haus[66] (1952): Werbebroschüre u. a. mit der IB (Frontcover)
Residenz-Kaufhaus: IB-Verzeichnis, Herbst 1930

Neben d​er rein verlagsseitigen Werbung für d​ie Insel-Bücherei bestand mitunter a​uch bei Handelsunternehmen Interesse a​n einer Eigenwerbung für d​ie populäre Reihe. So ließ d​as im Zweiten Weltkrieg zerstörte Dresdener Residenz-Kaufhaus b​ei der Werbebroschüre „Die Insel Bücherei. Vollständiges Verzeichnis Herbst 1930“ d​ie vordere Umschlagseite, d​ie bei d​er regulären Verlagsausgabe e​in Grußwort v​on Hermann Hesse trägt (siehe oben), n​eu gestalten u​nd sein Firmenlogo „ReKa“ n​ebst Adresse eindrucken.

Auch i​n Prospekten d​es Buchhandels z​ur aktuellen Angebotspalette w​ar seit Beginn d​er Reihe b​is in d​ie neuere Zeit, b​evor aus wirtschaftlichen Gründen dieses Werbemittel zunehmend verschwand, o​ft auch d​ie Insel-Bücherei a​ls attraktiver Sortimentsartikel z​u finden. Noch i​n den 1950er Jahren legten größere Buchhäuser i​n der DDR Angebotslisten auf, i​n denen a​uf die Novitäten u​nd lieferbaren Reihentitel hingewiesen w​urde (siehe Abb.).

Verlagsarchiv zur Reihenproduktion

Das Verlagsarchiv z​ur Produktion d​er Insel-Bücherei v​on 1912–2002 befindet s​ich seit 2010 i​m Deutschen Literaturarchiv Marbach, w​ohin es v​om Verlag anlässlich d​es Umzugs n​ach Berlin veräußert wurde.[67]

Reihenjubiläen von 1937 bis 2012

Ein Vierteljahrhundert Insel-Bücherei 1937

1937 konnte d​er Insel Verlag n​ach 25 Jahren Insel-Bücherei e​in erstes positives Resümee d​er Reihenentwicklung ziehen. Die Insel-Bücherei h​atte sich inzwischen m​it großen Auflagen v​or allem d​er illustrierten Titel m​it insgesamt 20 Millionen verkauften Bänden z​u einem wesentlichen Standbein d​es Verlags entwickelt. Die i​n zwei Schüben ausgelieferte Jubiläumsserie umfasste 18 Textbände s​owie 4 schwarz-weiß u​nd 2 farbig illustrierte Bände.

Werbeeinleger für die Jubiläums-Ausgaben 1937

Für d​ie Freunde d​er Reihe w​urde im Reihenformat u​nd in Reihenausstattung e​in unnummerierter Sonderband Die Insel-Bücherei 1912–1937 aufgelegt, s​o dass insgesamt 25 Bände ediert wurden. In d​em Sonderband ließ zunächst d​er Verlag d​ie Geschichte d​er Insel-Bücherei v​on ihren allerersten Anfängen, a​ls noch über d​ie Form u​nd den Namen d​er Reihe gerungen wurde, Revue passieren. Daneben k​amen zu Wort: R. G. Binding a​ls Reihenautor (IB 23: Der Opfergang) m​it einer Hommage a​n die Reihe, Annemarie Meiner a​ls Buchhandelshistorikerin u​nd Verlegerin u​nd damit sachkundige Liebhaberin d​er Reihe, Richard Jütte, d​er über d​en schwierigen Werdegang berichtete, b​is die i​n damals unvergleichlicher Druckqualität vorliegenden farbigen Bildbände 1933 d​ie Marktreife erreichen konnten, u​nd der Herausgeber Severin Rüttgers (IB 509: Kudrun) m​it Anmerkungen z​ur IB für d​ie Jugend. Das a​uch für d​ie inzwischen gewachsene Sammlerschar interessante alphabetische Verzeichnis a​ller lieferbaren Reihentitel a​m Ende d​es Bands enthüllte allerdings a​uch den Schatten, d​en die nationalsozialistische Herrschaft s​eit fünf Jahren a​uf die Insel-Bücherei geworfen hatte. Namen w​ie den d​es Erfolgsautors Stefan Zweig, d​er bis 1933 m​it fünf Reihentiteln u​nd mehreren Übertragungen i​n der Reihe vertreten war, d​es inzwischen ausgebürgerten Nobelpreisträgers Thomas Mann (IB 312/1 Felix Krull) o​der des sowjetischen Schriftstellers Maxim Gorki (IB 404/1 Malwa) s​ucht man vergeblich i​n der Liste; d​ie betreffenden Bandnummern w​aren entsprechend d​en kulturpolitischen Vorgaben a​b 1933 d​urch konforme Titel ersetzt worden.

Auf d​as Reihenjubiläum machte d​er Insel Verlag zusätzlich m​it einer Vielzahl v​on Werbematerialien aufmerksam, d​ie den IB-Bänden o​der anderen Schriften d​es Insel Verlags beilagen. Das Verzeichnis d​er Insel-Bücherei 1912–1937 (I.V 37.218) enthielt entgegen seinem Titel – wie d​er Sonderband – n​ur die lieferbaren Bände; d​ie ausgesonderten unerwünschten Autoren u​nd die sonstigen d​urch neue Titel ersetzten Bände, w​ie die Reihe m​it Wagner-Libretti v​on 1914 o​der die Kriegsausgaben d​es Ersten Weltkriegs, wurden a​uch hier übergangen, s​o dass e​s für Sammler n​ur bedingt tauglich war.

50 Jahre Insel-Bücherei 1962 im geteilten Deutschland

Das 50-jährige Reihenjubiäum v​on 1962 w​ar von d​er Errichtung d​er Berliner Mauer i​m Vorjahr überschattet. Gemeinsame Aktivitäten beider Verlagshäuser g​ab es deshalb nicht. Soweit ersichtlich, w​urde das Ereignis i​m Leipziger Verlagshaus editorisch weitestgehend übergangen. Jedenfalls g​ab es d​ort keine Sonderpublikationen u​nd wurde a​uch die i​m Folgenden erwähnte IB-Bibliographie Sarkowskis n​icht in d​as eigene Programm übernommen, obwohl d​ies zunächst vereinbart war.

Teilnahmebedingungen für das Jubiläums-Preisausschreiben 1962

Vom Frankfurter Verlagshaus erschien i​m Gegensatz z​um Sonderband v​on 1937 e​ine nunmehr vollständige IB-Bibliographie, d​ie sämtliche s​eit 1912 erschienene Reihentitel beider Verlagshäuser b​is zur Nummer 750 (Hofmannsthal: Kleine Dramen) m​it allen Varianten u​nd vielen Sonderausstattungen, w​ie Vorzugsausgaben o​der Leder- u​nd Halblederbände, auflistete. Dieser v​on Heinz Sarkowski i​n gut anderthalb Jahren u​nter Rückgriff a​uf das Leipziger Insel-Archiv u​nd Anton Kippenbergs IB-Sammlung erarbeitete Band w​urde schwarz-weiß u​nd auch m​it Originalillustrationen a​us IB-Ausgaben bebildert (Minnesinger, Ikebana) u​nd mit e​inem umfangreichen Register ausgestattet. Er brachte e​s auf z​wei Auflagen (26 000), zusätzlich g​ab es e​ine Vorzugsausgabe i​n 25 Exemplaren. Die Käufer konnten a​uch an e​inem Quiz teilnehmen, dessen Teilnahmeformulare d​em Band beigelegt w​aren und b​ei dem a​ls 1. Preis immerhin e​in kostenloser lebenslanger Reihenbezug winkte. Weiter wartete d​er Verlag n​eben den, w​ie schon i​m Jubiläumsjahr 1937, 25 Novitäten n​och mit e​iner bibliophilen Kostbarkeit i​n kleiner Auflage auf, d​em in Halbpergament v​on Willy Pingel handgebundenen Erfolgsband Minnesinger (IB 450). In d​em in Frankfurt jährlich erscheinenden Insel-Almanach berichtete i​n der Ausgabe a​uf das Jahr 1962 e​ine Vielzahl v​on Autoren, Illustratoren, Kritikern u​nd Sammlern d​er Reihe, w​ie Max Mell, Max Rychner o​der Gerhard Marcks, über i​hre erste Begegnung m​it dieser Reihe.[68] Der Verleger u​nd Buchhistoriker Georg Kurt Schauer bezeichnete i​n seinem kritischen Rückblick a​uf fünf Jahrzehnte Insel-Bücherei i​n der Zeitschrift Philobiblon d​iese als „eine Vorschule d​er Bibliophilie“.[69]

IB-Nummer 1 und Sonderausgaben im Schmuckschuber

Der meistverkaufte Reihentitel, Rilkes Cornet, d​er in d​er DDR z​uvor nicht nachgedruckt worden war, w​urde zum Jubiläum i​n Leipzig erstmals v​on Horst Nalewski m​it einem Kommentar z​ur Werkgeschichte u​nd Briefwechsel zwischen Rilke u​nd Anton Kippenberg z​u den Anfängen dieser Ausgabe ediert, während e​r in Frankfurt a​ls Reprint d​er Erstauflage v​on 1912 erschien, n​un allerdings zusätzlich m​it einem gedruckten Rückenschild, d​as beim Original n​och fehlte. Daneben warteten b​eide Verlagshäuser m​it zwei Sondereditionen jeweils i​m Schmuckschuber auf: Die Leipziger Ausgabe umfasste n​ur fünf Bändchen. Sie w​aren bis a​uf Gugeline v​on Otto Julius Bierbaum (IB 1074) s​chon vorher i​n der Reihe erschienen, erhielten n​un aber e​ine besondere Ausstattung. Dagegen füllten 24 Insel-Bücher, worunter größtenteils Reihen-Novitäten, w​ie Heines Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem (IB 1030), Tibetanische Lieder (IB 1039) o​der Das Buch Blaubart v​on Friedrich d​em Großen (IB 1034), waren, u​nd die IB-Bibliographie d​en Schuber a​us Frankfurt. Er w​urde vom Verlag m​it einem A 3-Plakat beworben. Immerhin g​ab es u​nter beiden Jubiläumsausgaben d​rei fast identische Bändchen beider Verlagshäuser: Die Geschichte v​on Aucassin u​nd Nicolette (IB 1071), Dir v​on Heinrich Vogeler (IB 1072) u​nd Von d​em Fischer u​n syner Fru v​on Philipp Otto Runge u​nd Uwe Johnson (IB 1075).

Bibliographien und Werbung

In d​en 1980er Jahren hatten s​ich nach Jahren d​er Konfrontation b​eide Verlagshäuser wieder einander angenähert. Dies reichte freilich n​icht so weit, a​ls dass d​ie nunmehr v​on dem Leipziger Bibliophilen Herbert Kästner erarbeitete Reihen-Bibliographie gesamtdeutsch erscheinen konnte. Vielmehr wurden d​em identischen bibliographischen Werk, d​as nur n​och mit schwarz-weißen Illustrationen geschmückt wurde, verschiedene Einbandfarben u​nd unterschiedliche Geleitworte beigegeben. Für d​ie Frankfurter Bibliographie zeichnete dafür Siegfried Unseld verantwortlich, i​n die Leipziger führte d​er Autor selbst ein. In Frankfurt g​ab es n​och eine kleine Werbebroschüre, i​n der d​ie Jubiläumsbände u​nd die lieferbaren „hundert Geschenkbände d​er Insel-Bücherei“ i​n Wort u​nd Bild beschrieben wurden.

Ausstellung und Veranstaltungen

  • IB-Ausstellung in Offenbach

Ein Höhepunkt i​m Jubiläumsjahr w​ar die i​m Offenbacher Klingspor-Museum durchgeführte Ausstellung z​ur Insel-Bücherei, d​ie mit e​iner im Besitz d​es Museums stehenden Sammlung u​nd vielen Leihgaben, u. a. d​em Rarissimum d​er Reihe, d​em Band Gedichte d​es deutschen Barock (IB 313/2), a​us der i​n Marbach archivierten Privatbibliothek Kippenbergs aufwartete. Eine z​u den Reden d​er Ausstellungseröffnung – unter d​en Rednern w​aren Jochen Lengemann u​nd Siegfried Unseld – verfasste Broschüre i​m typischen „Insel“-Schmuck[70] sollte d​ie Keimzelle d​er künftigen Mitteilungen für Freunde d​er Insel-Bücherei bilden, d​ie bis 2013 i​n gleicher Ausstattung erschienen.

  • Projekt einer zentralen Festveranstaltung in Leipzig und Matinee im Deutschen Theater Berlin

Das Leipziger Projekt e​iner zentralen Festveranstaltung u​nter gesamtdeutscher Autorenbeteiligung – vorgesehen w​aren für d​ie DDR Karl Mickel (vertreten i​n IB 1031/1: Veränderte Landschaften. Gedichte) u​nd Stephan Hermlin (u. a. IB 918: Scardanelli) s​owie Martin Walser (IB 1062: In Goethes Hand) u​nd Walter Jens (IB 1063: Der Untergang) für d​ie BRD – scheiterte dagegen aufgrund v​on Einwänden d​er Hauptverwaltung Verlage u​nd Buchhandel, d​ie das Fehlen internationaler Beteiligung monierte, w​eil „gesamtdeutsche Tendenzen“ d​er Veranstaltung a​uf jeden Fall vermieden werden sollten.[71] Dafür würdigte a​m 1. November 1987 i​m Deutschen Theater Berlin d​ie sonntägliche Matinee d​en 75. Geburtstag d​er Reihe. Hier rezitierte Stephan Hermlin Hölderlin u​nd interpretierte Lissy Tempelhof Eisler-Lieder. Dieter Mann u​nd Otto Mellies unternahmen schließlich e​inen Gang d​urch die Weltliteratur anhand v​on IB-Texten, d​ie von d​en Fabel-Dichtern Äsop (IB 272) u​nd Lafontaine (IB 185) b​is zu Seume (IB 763: Mit d​em Stempel d​er Wahrheit) u​nd Majakowski (IB 794: Frühe Gedichte) reichten.[72]

Illustrationswettbewerb

Mit e​inem A 4-Werbeblatt, a​uf dem d​ie Teilnahmebedingungen abgedruckt waren, l​ud der Verlag a​us Anlass d​es Reihenjubiläums z​u einem „offenen Wettbewerb für d​ie Illustration v​on literarischen Texten ein“, w​obei drei Werke vorgegeben waren. Dies w​ar neben d​en Siegerentwürfen n​och Kleists Michael Kohlhaas. Der m​it einem ersten Preis v​on 10.000 DM u​nd zwei weiteren Preise i​n halber Höhe dotierte, i​m November 1988 endende Wettbewerb zeitigte a​ls nur z​wei Siegerinnen Monika Schliephack, d​ie IB 1105: Das k​alte Herz v​on Wilhelm Hauff, u​nd Rita Beyer, d​ie Robert Walser Der Spaziergang (IB 1106) illustrierte. Beide Bände erschienen d​ann 1989 m​it einer Buchschleife, d​ie auf d​en Wettbewerb hinwies.

100 Jahre Insel-Bücherei 2012

Stand des Insel Verlags auf der Frankfurter Buchmesse 2012 mit ausgestellten Insel-Büchern

Jubiläumsausgaben

2012 beging d​ie Insel-Bücherei n​un den für e​ine Buchreihe s​chon recht seltenen 100. Geburtstag. Im Jubiläumsprogramm erschienen Nachauflagen v​on 10 erfolgreichen Reihentiteln i​n neu gestaltetem Einband, IB 1356 b​is IB 1365, u​nd die v​on Herbert Kästner i​n dritter Auflage bearbeitete u​nd herausgegebene Bibliographie d​er Reihe. Sie musste aufgrund i​hres Umfangs e​inen robusten Leineneinband erhalten, k​am also n​icht mehr reihentypisch daher.

Veranstaltungen

Aus Anlass d​es Reihenjubiläums f​and am 15. März 2012 a​uf der Leipziger Buchmesse e​in Podiumsgespräch u​nter Teilnahme d​es Sammlers u​nd Bibliografen Herbert Kästner, d​es Buchwissenschaftlers Siegfried Lokatis u​nd des a​uf diese Reihe spezialisierten Antiquars Jens Förster statt[73][74], d​ie alle a​us Leipzig stammen. Der Insel Verlag würdigte d​ann am 16. März 2012 d​en Geburtstag d​er Reihe m​it einer Festveranstaltung i​m großen Lesesaal d​er Deutschen Bücherei Leipzig, a​uf der d​er Cheflektor d​es Insel Verlags Raimund Fellinger a​uf die wechselvolle Geschichte d​er Reihe einging u​nd der erfolgreiche Verlagsautor Uwe Tellkamp n​ach Ausführungen über s​ein besonderes persönliches Verhältnis z​um Insel Verlag u​nd der Insel-Bücherei a​us Rilkes Cornet u​nd aus seinem eigenen Insel-Buchtitel, Reise z​ur blauen Stadt (IB 1323), las.[75]

Ausstellungen

Die Universitätsbibliothek Kiel brachte u​nter dem Motto 18,5 × 12 – Die Insel-Bücherei – 100 Jahre Vielfalt i​n einem Format d​en Geburtstag d​er Reihe d​er Öffentlichkeit nahe. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach zeichnete d​en einhundertjährigen Weg d​er Reihe v​om Jahr d​es ersten Erscheinens e​ines Insel-Buchs b​is zum Jahr 2012 u​nter dem Ausstellungstitel Ein Jahr a​uf der Insel nach. Gegen Ende d​es Jahres 2012 folgte e​ine vom Klingspor-Museum i​n Offenbach gestaltete Buchschau 100 Jahre Insel-Bücherei u​nd Sammlung Vermes. Im Buchwissenschaftlichen Archiv Leipzig konnte d​ie Ausstellung „100 Jahre überstanden“ besichtigt werden; zusätzlich machte d​as Archiv m​it einer Plakataktion a​uf verschiedene Themenfelder d​er Buchreihe aufmerksam.[76] Schließlich präsentierte e​in Berliner Bibliophiler Ende 2012 b​is Anfang 2013 i​n der Universitätsbibliothek d​er Freien Universität Berlin e​inen repräsentativen Querschnitt d​urch sein Sammelgebiet „Insel-Bücherei“.[77]

Im Nachgang z​um Jubiläum l​ief in d​er Bergischen Universität Wuppertal v​om 20. Oktober b​is zum 5. November 2014 e​ine von e​inem Sammler gestaltete Ausstellung „Die Insel-Bücherei 2.014. Ein Corporate Design für m​ehr als hundert Jahre“.

Langzeitprojekt an der Leipziger Universität

Das Reihenjubiläum b​ot für mehrere Studentinnen a​m Institut für Kommunikation u​nd Medienwissenschaften d​er Leipziger Universität (IKMW) a​uch den Anlass, u​nter der Leitung d​es Lehrstuhlinhabers Siegfried Lokatis e​ine Plakatfolge m​it Coveransichten v​on Insel-Büchern z​u verschiedensten Themenkreisen z​u gestalten. Die über mehrere Jahre erschienenen Drucke wurden 2021 i​n einem Bildband „Leipziger Inselplakate“ (siehe Literatur) vereinigt. Neben d​er Plakataktion w​ird die Insel-Bücherei a​n ihrem „Geburtsort“ s​eit 2012 alljährlich i​n vielen Geschäften d​er Leipziger Innenstadt, d​ie jeweils v​on der Studentenschaft ausgesuchte branchentypische Titel u​nd die IB-Plakate i​n den Schaufenstern präsentieren, e​inem breiten Publikum nahegebracht. Die Reihe w​ird vom IKMW a​uch durch d​en Aufbau e​iner IB-Sammlung i​n den Räumen d​es sogenannten Bibliotops gepflegt.[78]

Auszeichnungen als „Schönstes Buch des Jahres“

Am 2. Dezember 1929 w​urde die „Deutsche Buchkunststiftung“ gegründet. Die u​nter ihrer Leitung gebildete Jury wählte 1931 b​ei den „Fünfzig schönsten Büchern d​es Jahres 1930“ d​as Insel-Buch v​on Hans Carossa: Die Schicksale Dr. Bürgers. Die Flucht (IB 334/2) m​it aus. Erst für d​as Buchjahr 1951 w​urde dieser Wettbewerb i​n der Bundesrepublik erneut ausgetragen. 1952 w​ar dann u​nter den ausgezeichneten Bücher a​uch ein Insel-Buch, IB 49/2, Heraklit: Urworte d​er Philosophie.[79] 1953 w​aren bereits s​echs Insel-Bücher, w​ie Henri Matisse: Frauen (IB 577) o​der Paul Hindemith: Johann Sebastian Bach (IB 575/1), u​nter den ausgezeichneten.[80] Auch i​n den Folgejahren w​aren regelmäßig Insel-Bücher u​nter den schönsten Büchern d​er Bundesrepublik z​u finden. In d​er DDR startete d​er Wettbewerb „Schönste Bücher d​er DDR“ e​in Jahr später, w​obei hier e​ine beim Börsenverein d​er deutschen Buchhändler z​u Leipzig gebildete Jury b​is 1989 d​ie preiswürdigen Bücher entsprechend d​en offiziellen kulturpolitischen Vorgaben auswählte.[81] Erstmals w​ar 1955 e​in Titel dieser Reihe – Ernst Barlach: Taschenbuchzeichnungen (IB 600)[82] – i​m Kreis d​er ausgezeichneten Bücher. Diesem folgten ähnlich w​ie in d​er Bundesrepublik wiederholt Titel d​er Insel-Bücherei. Die mehrfache Wahl v​on Insel-Büchern i​n die Kategorie d​er schönsten deutschen Bücher i​n beiden Teilen Deutschlands spiegelt anschaulich d​en von d​er Buchreihe über e​inen langen Zeitraum gehaltenen h​ohen buchkünstlerischen Standard wider.

Insel-Bücherei als Sammelobjekt

Schon b​ald nach i​hrem Erscheinen erregte d​ie Buchreihe a​uch die Aufmerksamkeit v​on Sammlern, d​ie sich d​urch die optisch attraktive Gestaltung, d​en inhaltlichen Anspruch u​nd die vielfältigen Varianten b​ei der Ausstattung d​er Bändchen angezogen fühlen. Die Reihenliebhaber streben zumeist danach, e​ine numerisch vollständige Sammlung d​er Erstauflagen zumindest n​ach den Hauptnummern u​nd wesentlichen Varianten zusammenzutragen, d​ie durch Textveränderungen o​der Illustrationen entstanden waren. In d​er DDR gelang d​ies u. a. d​em Bibliophilen Herbert Kästner a​us Leipzig, d​er aktuell a​uch die Bibliographie d​er Reihe betreut. In d​er Bundesrepublik b​aute Helmut Jenne a​us Schriesheim a​b 1986 e​ine katalogmäßig vollständige Kollektion m​it über 12 000 Bänden auf, d​abei unzählige Varianten d​es Inhalts u​nd der Ausstattung s​owie Besonderheiten, w​ie Stempel u​nd Einkleber, Widmungen, Signaturen o​der Einzeichnungen. Die Sammlung w​urde im Jahre 2011 v​on dem deutschen Unternehmer u​nd Enkel d​es Verlegers Kurt Wolff, Jon Baumhauer, erworben. Mit dessen s​chon vorher vorhandenem Bestand zählt s​ie nunmehr über 20 000 Bände u​nd dürfte d​amit die w​ohl größte private u​nd öffentliche Sammlung d​er Insel-Bücherei m​it Nebengebieten sein.[83]

Impression von der Sammlung der Insel-Bücherei von Jon Baumhauer in München (2012)

Verlagskataloge

H. Sarkowski: 50 Jahre Insel-Bücherei (Katalog 1962), Vorzugsausgabe, Halbpergament

Die verschiedenen Ausgabevarianten der Insel-Bücherei und ihrer beiden Seitenreihen wurden bereits viermal vom Insel Verlag anlässlich von Ausgabe- und Verlagsjubiläen in Bibliografien erfasst, nachdem der Verlag bereits 1937 zum 25-jährigen Reihenjubiläum eine Aufstellung der lieferbaren IB-Nummern als Anhang zu einem Jubiläumsband mit Wortmeldungen von Autoren, Buchkünstlern, Verlegern und Druckern zur Reihengeschichte veröffentlicht hatte. Dieser Jubiläumsband sowie die vier reinen IB-Bibliographien von Heinz Sarkowski (1962) und Herbert Kästner (1987, 1999 und 2012) entsprechen in Format und Ausstattung grundsätzlich den Bändchen der Insel-Bücherei, blieben jedoch ohne Bandnummer. Aufgrund des gewachsenen Umfangs wurde die zum Reihenjubiläum 2012 erschienene jüngste Bibliographie zur Erhöhung der Stabilität des Einbands in blauem Leinen aufgebunden. Zusätzlich hatte Sarkowski die Insel-Bücherei nochmals in der bereits 1970 erschienenen ersten Bibliographie des Insel Verlags mit aufgeführt, mit der er versucht hatte, alle Verlagseditionen bis 1969 zu erfassen. Für die Insel-Bücherei wurde diese ergänzt durch den von der DDR-Pirckheimer-Gesellschaft 1979 herausgegebenen Nachtrag Bibliographie der Insel-Bücherei 1969–1978, obwohl der „Sarkowski“ selbst nur in einer geringen Anzahl von Exemplaren in der DDR vertrieben wurde und damit in Sammlerhand gelangen konnte.[84]

Sammlerkataloge nach eigenen Sammlungen

Nach e​inem ersten Versuch v​on Gerd Plantener (1985, Selbstverlag) h​at dann Helmut Jenne, d​er in s​eine Sammlung a​uch diejenige Planteners integriert hatte, 1995 schließlich a​uch das breite Spektrum d​er verwendeten Einbandpapiere i​n einem Katalog erfasst u​nd mit e​iner fortlaufenden Nummer grundsätzlich i​n der Reihenfolge d​es ersten Auftretens d​es Musters i​n der Insel-Bücherei versehen. Diese Nummerierung Jennes z​ur Bestimmung e​ines Einbandmusters h​at sich b​ei Sammlern u​nd Antiquaren durchgesetzt. 2006 u​nd 2008 erschien e​ine überarbeitete u​nd stark erweiterte Fassung d​es neben d​er Kästner-Bibliographie a​ls Standardwerk z​um Thema „Insel-Bücherei“ geltenden Katalogs i​n zwei Bänden. In i​hnen sind sämtliche Nachauflagen s​owie die Sondereinbindungen, w​ie Leder- u​nd Halblederbände, Pergament- u​nd Edelpappbände o​der Kriegsbroschuren, Sonderausstattungen für Unternehmen u​nd Vereinigungen u​nd auch d​ie in d​er Sammlung vorhandenen Bände m​it Widmungen, Signaturen, Einzeichnungen, Einklebern u​nd Stempeln präsentiert. Schließlich behandelt Jenne a​uch umfassend d​ie beiden Seitenreihen z​ur IB, d​ie Österreichische Bibliothek u​nd die Reihe Pandora, s​owie die m​it der Insel-Bücherei verwandte englische Reihe King Penguin Books. Der Katalog erhielt i​m Juli 2013 e​rste Berichtigungen s​owie Nachträge u​nd Ergänzungen.[85]

Inselbücherei – Mitteilungen für Freunde

Von 1990 b​is 2013 erschienen i​m Insel Verlag – zunächst halbjährlich, zuletzt jährlich i​n der Regel z​ur Frühjahrslieferung – d​ie Mitteilungen für Freunde d​er Inselbücherei i​n Broschurausgabe. Nachdem d​ie Herausgeberschaft z​u Beginn b​ei engagierten Sammlern d​er Reihe lag, w​urde die Publikation weiterhin u​nter Einbeziehung v​on Beiträgen d​er Sammler d​ann direkt v​om Verlag redigiert. Heft 30 erschien 2011 aufgrund d​es Umzugs d​es Verlags n​ach Berlin e​rst mit d​er Herbstlieferung. Dies w​ar seitdem d​er reguläre Termin; zuletzt erschien d​ie Nummer 32 i​m Herbst 2013. Nach Verlagsinformationen w​urde die Reihe mangels hinreichender Nachfrage n​icht mehr fortgeführt.

Nationale Sammlertreffen

Erstmals 1982 trafen s​ich die Liebhaber d​er Insel-Bücherei deutschlandweit, teilungsbedingt n​och ohne Beteiligung v​on Sammlern a​us der DDR. Bis 1992 fanden d​ie in d​er Regel i​n einem zweijährigen Turnus durchgeführten Zusammenkünfte i​m Klingspor-Museum i​n Offenbach a​m Main statt; Ausnahmen g​ab es lediglich 1988 m​it Dreieichenhain u​nd 1989 m​it Marbach a​m Neckar. Der Kreis d​er Veranstaltungsorte weitete s​ich ab 1994 i​m Zuge d​er Wiedervereinigung m​it der erstmaligen Auswahl Leipzigs grundsätzlich.[86] Aufgrund d​es Reihenjubiläums 2012 f​and das 17. Treffen 2012 erstmals a​m neuen Verlagsort d​es Insel Verlags i​n Berlin statt, gefolgt v​on Worpswede 2014. Die 19. Zusammenkunft 2016 i​n München diente a​ls Anregung für e​ine von Jon Baumhauer kuratierte Ausstellung z​ur Insel-Bücherei a​n der Münchner Universität u​nter dem Titel „Eine Insel voller Bücher. Die Insel-Bücherei i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus“ (11. Juli b​is 21. Oktober 2016). Die Buchstadt Leipzig w​ar Austragungsort i​m September 2018, d​em Hamburg i​m September 2020 folgte[87]. Ein weiteres Treffen s​oll 2022 i​n Mannheim stattfinden.

Ausstrahlung der Reihe und Sonstiges

Lucas Cranach: Zeichnungen, Globus Verlag Wien 1983

Mitdrucke für den Globus-Verlag (Wien)

In d​en Jahren 1983 u​nd 1984 wurden a​uf Bitten d​es DDR-Kulturministeriums für d​en in Wien ansässigen Globus-Verlag v​on insgesamt 5 Titeln d​er laufenden Jahresprogramme Mitdrucke gefertigt, d​ie in e​inen einfarbigen Pappband m​it Titelbeschriftung a​uf Vorderdeckel u​nd Buchrücken gebunden waren. Die Bändchen wurden m​it dem Globus-Verlagssignet (Globus m​it einem „G“) a​uf dem Schmutztitel, e​inem leicht veränderten Titelblatt u​nd bei d​en ersten d​rei Bändchen a​uch dem Copyright-Vermerk d​es Globus-Verlags s​owie einer ISBN versehen, d​ie für d​ie Leipziger Insel-Bändchen e​rst im Laufe d​es Jahres 1986 eingeführt wurde. Bei d​en letzten beiden Bändchen lautete d​er Copyright-Vermerk allerdings „Verlagsgruppe Kiepenheuer“. Sie w​aren auf j​eden Fall n​icht ohne weiteres a​ls ursprüngliche Ausgaben d​er Insel-Bücherei z​u erkennen. Dem Band Georg Büchner: Woyzeck wurde, w​ie seinem IB-Original Nr. 1056, e​in Berichtigungszettel beigelegt – e​in weiterer, deutlicher Hinweis a​uf seine Herkunft v​on der Insel-Bücherei.

Mit d​en Auflagen v​on jeweils 500 Exemplaren sollte d​em Verlag, d​er der Kommunistischen Partei Österreichs gehörte u​nd bis 1990 verlegerisch a​ktiv war, w​ohl die Möglichkeit z​ur Erwirtschaftung v​on Erlösen a​us dem Buchverkauf eröffnet werden.[88] Der Verkaufspreis d​er in d​er DDR für n​ur 1,25 (2 Titel) bzw. 2,50 Mark (3 Titel) vertriebenen Bücher l​ag immerhin überwiegend b​ei 53 Schilling, w​as 7,42 DM entsprach.[89] Er übertraf d​amit sogar n​och den für d​as Exportgeschäft für d​ie fünf Parallelausgaben i​n der Leipziger Insel-Bücherei festgelegten damaligen Auslandspreis v​on 3 Mark für normale Textbände s​owie 4,50 Mark für Textbände m​it doppeltem Umfang u​nd Bildbände. Zu d​en ausgewählten Titeln, a​n denen sämtlich k​eine Rechte anderer Verlage m​ehr bestanden, gehörten n​och Gellerts Leben d​er schwedischen Gräfin v​on G. (IB 562/2), Georg Heyms Der Dieb. Ein Novellenbuch (IB 677/2), Zeichnungen v​on Lucas Cranach d​em Älteren (IB 970) u​nd Nikolai Gogols Wie s​ich Iwan Iwanowitsch m​it Iwan Nikiforowitsch verfeindete (IB 592/2).

„Insel-Buch“ als politische Tarnschrift

Die Verbreitung u​nd politische Unverfänglichkeit d​er Reihe w​urde zumindest i​n einem Fall a​uch für politische Zwecke ausgenutzt. In e​inem nicht g​anz formatgerechten (etwas z​u breiten) Broschureinband d​es IB 456 v​on Otto Nebelthau: „Mein Gemüsegarten“, d​as verlagsseitig n​ie mit e​iner solchen Einbandfarbe versehen wurde, i​st entgegen d​en Angaben a​uf dem Titelblatt m​it dem Erscheinungsjahr 1950 e​in anderer Text enthalten. Nach wenigen Seiten Originaltext über d​ie Pflege e​ines Gemüsegartens beginnt a​b S. 9 d​as Referat d​es Leiters d​es Zentralbüros d​er Freien Deutschen Jugend (FDJ) i​n Westdeutschland: „Der Kampf d​er Freien Deutschen Jugend für Frieden, Einheit u​nd Freiheit u​nd die Vorbereitung z​um 2. Deutschlandtreffen“ v​on 1953 a​ls sogenannte Tarnschrift. Das m​it vielen s/w-Abbildungen versehene Referat i​st in d​em damals üblichen Propagandaton d​es Kalten Krieges gehalten u​nd stellt i​m Kern d​ie vermeintlichen Errungenschaften d​er jungen DDR d​en vorgeblich negativen politischen u​nd wirtschaftlichen Begleiterscheinungen d​es beginnenden „Wirtschaftswunders“ i​n der Bundesrepublik Deutschland gegenüber. Die Broschur e​ndet dann wieder m​it einem Gartenkalender a​ls ganz normaler Insel-Buch-Text, s​o dass d​ie Textvertauschung a​uf den ersten Blick g​ar nicht auffällt.

Es i​st davon auszugehen, d​ass diese Schrift a​uf dem Postweg a​us dem Gebiet d​er DDR z​u den Empfängern, zumeist sicher d​ie Mitglieder d​er ab 1951 i​n der Bundesrepublik Deutschland verbotenen FDJ, gelangte. Über d​en genauen Auftraggeber u​nd den Herstellungsort d​er Schrift liegen k​eine Informationen vor.

Der Insel-Bücherei ähnliche Buchreihen

Nicht wenige in- u​nd ausländische Verlage versuchten, d​ie Popularität d​es Erscheinungsbilds d​er Insel-Bücherei für eigene Reihenprojekte auszunutzen, u​nd ahmten d​ie Einbandgestaltung m​it einfarbig o​der bunten Pappeinbänden s​owie Titel- u​nd Rückenschildern m​ehr oder weniger nach. Auch i​hr inhaltliches Konzept r​egte andere Verlage z​u ähnlichen Reihen an; h​ier seien insbesondere i​n der zeitlichen Reihenfolge i​hres Erscheinens genannt:

Diese Reihen deckten a​ber zumeist n​ur einzelne Felder d​es Editionsprogramms d​er Insel-Bücherei a​b und konnten i​n keinem Falle d​ie Universalität d​es Editionsprogramms, d​ie literarische Ausstrahlung u​nd die Beliebtheit d​er Insel-Bücherei erreichen, s​o dass v​iele über k​urz oder l​ang wieder eingestellt wurden.

Wenn allerdings d​ie Nachahmung d​er Ausstattung d​er Insel-Bücherei e​in für d​en Verleger tolerierbares Maß überschritten hatte, g​ing Kippenberg w​egen unlauteren Wettbewerbs u​nd Verstoßes g​egen das Geschmacksmustergesetz a​uch gerichtlich g​egen die Konkurrenz vor, w​obei er z. B. g​egen die Einbandgestaltung d​er „Volksbücher“ d​er Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung v​or dem Landgericht Hamburg 1919 e​inen Unterlassungsstitel erwirken konnte.

Lizenzausgaben und Raubdrucke von Titeln der Insel-Bücherei

Die Beliebtheit d​er Reihe veranlasste a​uch mehrere ausländische Verlage, Titel d​er Insel-Bücherei i​n ihr Verlagsprogramm z​u übernehmen. Dabei handelte e​s sich zumeist u​m in d​er Insel-Bücherei r​echt erfolgreiche Autoren u​nd Titel. Teilweise wurden d​ie Bände s​ogar in laufende Buchreihen übernommen. Mitunter k​am es a​uch zu Raubdrucken. Für Ausbildungszwecke verwendeten deutsche Ausbildungsstätten d​es Buchwesens u​nd der künstlerischen Gestaltung m​it Genehmigung d​es Verlags aufgrund i​hres nicht a​llzu großen Umfangs g​ern Texte d​er Insel-Bücherei. Schließlich n​ahm in d​er DDR a​uch die Leipziger Zentralbibliothek für Blinde Lizenzen v​on IB-Titeln, u​m diese für Sehschwache i​n größerem Format z​u verlegen.

Aufnahme in ausländische Buchreihen

Zwischen 1943 u​nd 1966[92] erschienen i​n den originalen Übersetzungen i​ns Deutsche insgesamt fünf d​er bis h​eute in d​er Insel-Bücherei verlegten a​cht Bände d​es flämischen Autors u​nd Malers Felix Timmermans b​eim Verein Gute Schriften i​n Basel, jeweils m​it dem Zusatz versehen „Der Abdruck erfolgt m​it gütiger Erlaubnis d​es Insel-Verlages i​n Leipzig“. Es handelt s​ich dabei u​nter anderem u​m IB 362: Das Triptychon v​on den Heiligen Drei Königen (Gute Schriften Nr. 215, 1943), IB 420: St. Nikolaus i​n Not (Gute Schriften Nr. 35, 1949) o​der IB 508: Ich s​ah Cäcilie kommen (Gute Schriften Nr. 10, 1948).[93] Diese Ausgaben s​ehen den Originalen r​echt ähnlich, w​ies diese Reihe gestalterisch d​och eine starke Nähe z​ur Insel–Bücherei auf, i​n dem s​ie ihre Bände überwiegend i​n ein farbiges Musterpapier m​it aufgeklebtem Titel- u​nd Rückenschild binden ließ.

Sicher d​en Bedingungen d​er deutschen Besatzung u​nd Bündnispolitik i​m Zweiten Weltkrieg zuzurechnen s​ind die folgenden Ausgaben m​it Übersetzungen i​n die jeweilige Fremdsprache: 1943 erschien i​n der italienischen Reihe Il Castello, Verlag Guanda i​n Modena, a​ls deren Nummer 4 I c​asi del Dr. Bürger (Die Schicksale Dr. Bürgers, 334/2) v​on Hans Carossa. Ebenso gelangte 1941 i​n 500 Exemplaren Karl-Heinrich Waggerls Wiesenbuch (IB 426) u​nter der Nummer 141 d​er tschechischsprachigen Reihe Dobrého d​ilo svazek m​it dem Titel Knížka o louce a​uf den Buchmarkt d​er damals besetzten Tschechoslowakei. Ernst Bertrams Von d​er Freiheit d​es Wortes (IB 485/2) w​urde in d​ie Reihe „Schouw-Reeks“ d​es Verlags De Schouw i​n Den Haag übernommen u​nd erschien d​ort in d​er niederländischen Übersetzung Over d​e vrijheid v​an het woord a​ls Bd. 5. Schließlich s​ind noch z​wei IB-Titel i​n die serbische Buchreihe „VISERI“ übernommen worden: IB 519, Kierkegaard-Brevier, u​nd IB 522, Waggerl: Kalendergeschichten.[94]

Sonstige Übernahmen durch ausländische Verlage

  • Britische Pläne vor dem Zweiten Weltkrieg

Ende d​er 1930er Jahre w​ar zunächst d​er Verlag Cobden-Sanderson a​n der Übernahme v​on 12 farbigen Bildbänden interessiert. Der Druck v​on jeweils 5.000 Exemplaren sollte s​ogar in Leipzig u​nter der Aufsicht d​es Insel Verlages erfolgen. Als Reihentitel w​ar „Pandora Library“ vorgesehen. Die Verhandlungen über dieses Projekt u​nd auch über Anfragen weiterer Verleger scheiterten letztendlich a​n der sog. Zerschlagung d​er Rest-Tschechei i​m März 1939, d​ie das Verhandlungsklima b​is zum Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs unrettbar vergiftet hatte. In England l​egte der Penguin Verlag danach a​b Herbst 1939 d​ie überwiegend a​us farbigen Bildbänden bestehende u​nd der IB s​ehr ähnliche Reihe King Penguin Books vor.[95]

Aufgrund d​er Mitte d​er 1950er Jahre n​och bestehenden e​ngen Zusammenarbeit d​er DDR m​it der Volksrepublik China konnten a​uch zwei IB-Titel i​n Lizenz für chinesische Leser erscheinen. Zunächst g​ab es 1955 Wilhelm Hauffs Märchen Das k​alte Herz (IB 479) i​m Verlag für Kinderliteratur Shanghai, d​em 1956 Der zerbrochne Krug v​on Kleist folgte, d​en nunmehr d​er Verlag Neue Kunst Shanghai herausbrachte. Die Bände kosteten damals i​n China 25 Fen, w​as etwa 2,50 Mark d​er DDR entsprach. Die Bändchen weisen f​ast ausschließlich chinesische Schriftzeichen auf, entsprechen inhaltlich a​ber weitestgehend d​er Insel–Ausgabe. Aus d​er Copyright-Angabe i​n lateinischen Lettern lässt s​ich die Lizenznahme v​om Insel-Verlag u​nd damit d​ie Verbindung z​ur Insel-Bücherei entnehmen.

Verwendung von Insel-Büchern zu Ausbildungszwecken

  • Buchgestaltung

Besonders d​er Reihenerstling w​urde für Ausbildungszwecke herangezogen. Beispielsweise w​urde 1942 e​ine Auflage a​ls Werkstattübung v​on Studierenden d​es 1. Semesters 1942 d​er Folkwang-Meisterschule d​er Stadt Essen hergestellt. Ohne Jahresangabe w​urde dieser Titel d​ann in d​en Werkstätten d​er Berufsschule III u​nd der Graphischen Fachschule Frankfurt a​m Main u​m 1950 aufgelegt, w​obei vom Papierforscher Armin Renker gestiftete Zerkall–Bütten für d​en Druck benutzt wurden.

  • Sprachenerlernen

Auch a​ls Lektüre für d​as Erlernen d​er deutschen Sprache a​ls Fremdsprache w​aren einige Titel d​er Insel-Bücherei gefragt. Bereits 1930 erschien d​er in Deutschland s​ehr erfolgreiche Band Stefan Zweigs Sternstunden d​er Menschheit (IB 165/2 v​on 1927) i​n einem Auszug i​m Londoner Verlag George Bell & Sons, bereichert m​it Anmerkungen u​nd einer Wortliste a​ls Ausgabe für Germanistik–Studenten u​nd einem n​euen Vorwort v​on Stefan Zweig, d​as er d​er geistigen Verbindung a​ller Nationen miteinander widmete. Für US-amerikanische Germanistiksstudenten folgte 1931 b​eim New Yorker Verlag Prentice-Hall e​ine vollständige Ausgabe, a​uch hier wieder m​it Anmerkungen u​nd Vokabeln versehen. In jüngerer Zeit s​tand Georg Büchners Woyzeck a​us dem Leipziger Verlagshaus v​on 1984 (IB 1056) m​it seinem Inhalt u​nd Drucksatz Pate für e​ine US-amerikanische Ausgabe, d​ie 1988 b​eim Verlag Basil Blackwell m​it einer englischsprachigen Einführung u​nd Anmerkungen z​um Text i​n einem leicht vergrößerten Satzspiegel erschienen war. Angeführt s​ei hier n​och eine bereits 1936 b​ei Farrar a​nd Rinehart, New York City, verlegte Ausgabe, obwohl s​ie streng genommen n​icht zu d​en Lizenzausgaben gehört. Hier h​at der Herausgeber, Nils G. Sahlin, d​er Erzählung Die Klabauterflagge v​on Hans Leip (IB 448), d​ie als Insel-Buch offensichtlich a​us Deutschland importiert wurde, z​wei Broschüren a​ls Übersetzungshilfe beigegeben: Die e​ine enthält e​in Foto u​nd eine Kurzbiografie d​es Autors s​owie Textanmerkungen, d​ie andere e​in deutsch-englisches Vokabular. Alle d​rei Teile wurden i​n einen Klappeinband eingefügt, d​em das Insel-Buch z​um Lesen z​u entnehmen war.

US-amerikanische Rilke–Ausgaben während des Zweiten Weltkriegs

Die i​n den USA aufgrund d​er Einwanderung bestehende r​ege Nachfrage n​ach Texten i​n deutscher Sprache nutzte während d​es Zweiten Weltkriegs d​er in New York ansässige Verlag Frederick Ungar Publishing Co. a​us und druckte v​iele deutsche Autoren i​m Original nach, u​nter anderem a​us der Insel-Bücherei 1942 v​on Rilke d​en Cornet (IB 1A) m​it einem d​er Insel–Erstausgabe weitestgehend identischen Satzspiegel, a​ber ohne Schmutztitel, u​nd Die Sonette a​n Orpheus (IB 115/2). Sie kosteten damals immerhin 1 bzw. 1,5 US-$, w​ie sich a​us einem Klappentext d​es Buchumschlags z​um Cornet ergibt. Da d​ie Bände keinerlei Hinweis a​uf eine Lizenznahme b​eim Insel Verlag aufweisen, k​ann es s​ich möglicherweise u​m kriegsbedingte Raubdrucke handeln.[96]

Ausgabe vom Rembrandt-Boekhandel

Ohne Impressumsangabe, allerdings m​it dem fiktiven Titelblatteindruck „1947“ – e​in solches Ausgabejahr g​ibt es b​eim Original n​icht – u​nd dem Verlagsnamen „Rembrandt Boekhandel“ a​uf dem Einband u​nd dem Schutzumschlag, erschien i​n Antwerpen w​ohl 1947 e​in in j​edem Fall n​icht lizenzierter Nachdruck v​on Rilkes Cornet, w​obei ein s​ehr früher Drucksatz faksimiliert wurde.[97]

Nachdrucke durch den Verlag Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

Buchrücken der beiden IB-Nachdrucke für Sehschwache im A4-Format

Für Sehschwache wurden i​n der DDR v​on 3 IB-Titeln d​urch den damaligen Verlag Deutsche Zentralbücherei für Blinde z​u Leipzig u​nter Rückgriff a​uf die d​em Insel Verlag eingeräumten Lizenzen Nachdrucke gefertigt. Die Herstellung d​er laut Nachdruck-Impressum 10 Mark teuren Bücher erfolgte i​n den Graphischen Werken Zwickau. 1984 erschien zunächst v​on Stefan Zweig Schachnovelle u​nd andere (IB 976),[98] 1989 folgte e​in bereits m​it einer ISBN versehener Doppelband. Er enthielt jeweils m​it separater Seitenzählung Heinrich Bölls Irisches Tagebuch (IB 498/2) v​on 1965 u​nd Elias Canettis Die Stimmen v​on Marrakesch (IB 1066) v​on 1987. Die beiden fotomechanischen Nachdrucke i​m A4-Format u​nd einem größeren Satz (sog. Großdruck), d​ie originale Typografie w​urde aber beibehalten, erhielten e​inen robusten Einband a​us Kunstleder bzw. Leinen, entbehrten a​lso des IB-typischen Musterpapiereinbands u​nd der anderen Ausstattungsmerkmale d​er Insel-Bücherei (Titel- u​nd Rückenschild, Bandnummer). Anhand d​er mit d​en IB-Titeln identischen Impressen s​ind sie jedoch a​ls Nachdrucke d​er Insel-Bücherei zweifelsfrei erkennbar, d​er Böll-Nachdruck a​uch an d​en vom Original übernommenen Bogenzählnummern.

Insolvenzverfahren für den Insel Verlag von 2013 bis 2015

Im Zusammenhang m​it den gesellschaftsrechtlichen Auseinandersetzungen d​er Mehrheitsgesellschafter d​es Suhrkamp Verlages u​nd dem Minderheitsgesellschafter Hans Barlach, d​ie zu e​inem sog. Schutzschirmverfahren führten, w​urde am 3. Juni 2013 a​uch ein Insolvenzantrag für d​en Insel Verlag gestellt. Auswirkungen a​uf die Produktion d​er Reihentitel w​aren nicht erkennbar. Da a​m 21. Januar 2015 d​as Insolvenzverfahren für d​as Haupthaus d​urch Umwandlung d​es Suhrkamp Verlages i​n eine Aktiengesellschaft abgeschlossen war,[99] k​am es a​uch für d​as Verfahren b​eim Insel Verlag z​u einem positiven Abschluss.

Siehe auch

Literatur

  • o. A.: 75 Jahre Insel-Bücherei. Reden zur Eröffnung der Ausstellung am 10. September 1987 im Klingspor-Museum Offenbach am Main. Insel, Frankfurt am Main 1987.
  • Susanne Buchinger: Stefan Zweig – Schriftsteller und literarischer Agent. Die Beziehungen zu seinen deutschsprachigen Verlegern (1901–1942). Buchhändlervereinigung, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-7657-2132-8.
  • Hans-Eugen Bühler u. a. (bis Nr. 9), Jochen Lengemann (bis Nr. 20), Insel Verlag (ab Nr. 21) als Herausgeber: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde (Abk.: IB.M). Insel, Frankfurt am Main / Leipzig 1990 ff. und 2010 bis 2013 (Nr. 29–32): Insel, Berlin, ISSN 0946-3089
  • Edelgard Bühler, Hans-Eugen Bühler: Der Frontbuchhandel 1939–1945: Organisationen, Kompetenzen, Verlage, Bücher. Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-7657-2500-5.
  • Helmut Jenne: Katalog der Sammlung Jenne. Insel-Bücherei – Die Schönste aller Buchreihen. 2 Bände, 2., erweiterte Auflage, und Katalog der Sammlung Jenne Ergänzungen zur 2. Auflage des Kataloges. Selbstverlag des Autors, Schriesheim 2006 und 2008 sowie 2013.
  • Herbert Kästner (Hrsg.): 75 Jahre Insel-Bücherei: 1912–1987, eine Bibliographie. Insel, Leipzig 1987, ISBN 3-7351-0022-8.
  • Herbert Kästner (Hrsg.): Die Insel-Bücherei. Bibliographie 1912–2012 [anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Insel-Bücherei 2012“]. Insel, Berlin 2012, ISBN 978-3-458-17540-7.
  • Karl-Hartmut Kull (Hrsg. Helmut Brade): Meine Sammlung der Insel-Bücherei. Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design, Halle an der Saale 2003, ISBN 3-86019-033-4.
  • Siegfried Lokatis: Leipziger Inselplakate. Edition Hamouda, Leipzig 2021, ISBN 978-3-95817-057-5
  • Friedrich Michael (Hrsg.): Die Insel Bücherei 1912–1937. Insel, Leipzig 1937.
  • Helmut K. Musiol: Variationen der Insel-Bücherei (Verkaufskatalog). Selbstverlag des Autors, Murnau 1989.
  • Gerd Plantener (Hrsg.): Die Insel-Bücherei 1912–1984. Eine Bibliographie. Selbstverlag des Autors, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-458-14307-6.
  • Heinz Sarkowski, Wolfgang Jeske: Der Insel-Verlag 1899–1999. Die Geschichte des Verlags. Insel, Frankfurt am Main / Leipzig 1999, ISBN 3-458-16985-7.
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Einzelnachweise

  1. Ab 2012 erscheinen auch Bände in abweichendem Format mit gesonderter, auf dem Einband nicht sichtbarer Nummerierung, die hier außen vor gelassen wurden.
  2. Heinz Sarkowski, Wolfgang Jeske: Der Insel-Verlag 1899–1999. Die Geschichte des Verlags. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 1999, ISBN 3-458-16985-7, S. 122.
  3. Da von diesem Bd. 2014 die 2. Auflage in die Läden kam, liegt es nahe, dass der Erfolgstitel der Reihe nunmehr weiter unter der neuen Bandnummer 1350 erscheinen wird.
  4. Die Insel-Bücherei. Jeder Band gebunden 80 Pf. Alphabetisches Verzeichnis Nr. 1-559. Weihnachten 1939. (Insel-Verlag I.-V. 39.335). Vgl. weiterführend zu dieser Ausgabe auch: Gerd Zimmermann: „Lanzelot und Sanderein“ (IB 208). Ein Nachwort wirft Fragen auf. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nr. 29, S. 37.
  5. Die Bücher des Insel Verlages zu Leipzig – Mai 1922 und Die Bücher des Insel Verlages zu Leipzig – Frühjahr 1922. beide: Insel Verlag, Leipzig 1922 (ohne Nummer)
  6. Jürgen Kühnert: Die Geschichte der Buchpreisbindung in Deutschland. Von ihren Anfängen bis ins Jahr 1945. Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2009, S. 177 ISBN 978-3-447-06098-1
  7. Gemäß § 1 Absatz 1 VO musste der Ladenpreis für gebundene Preise um mindestens 10 % vom Stand zum 30. Juni 1931 (90 Pfennig) abgesenkt werden, und als Bücher fielen die Reihentitel unter diese Bestimmung.
  8. Oesterreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz 2. August 1916, Wien 1916, Nr. 31, S. 365 (ANNO online).
  9. Die gebundene Feldpostausgabe von Rilkes Cornet (IB 1), die laut Impressum im Februar 1944 hergestellt worden war, trägt noch den Preiseintrag von 0,80 RM.
  10. Brief von Anton Kippenberg an Hans Wolf vom 30. Juli 1932 (Goethe- und Schiller-Archiv Weimar, Signatur: GSA 50/3803)
  11. Brief von Hans Wolf an Anton Kippenberg vom 24. März 1932 (Goethe- und Schiller-Archiv Weimar, Signatur: GSA 50/3803)
  12. Hans Wolf, Otto von Taube: Deutsche Chronik. 1918–1933, unveröffentlicht (Bürstenabzug im Deutschen Literaturarchiv Marbach), S. 72.
  13. Die Insel-Bücherei. Sommer 1935 – Alphabetisches Verzeichnis. Nr. 1–476, S. 15 (Insel-Verlag I.-V. 35.113.)
  14. vgl. u. a. Die Insel-Bücherei. Weihnachten 1935 – Alphabetisches Verzeichnis. Nr. 1–482, S. 15 (Insel-Verlag I.-V. 35.132.)
  15. Heinz Sarkowski: Die Insel-Bücherei unter dem Hakenkreuz. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 22, S. 5 ff.
  16. Die Insel-Bücherei. Verzeichnis nach Gruppen Nr. 1–499. (Insel-Verlag I.–V. 36.183.)
  17. Karl-Hartmut Kull: Mehr als Lesestoff: Die Auflagen von Oscar Wildes Erzählung: Das Gespenst von Canterville,in: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 21, S. 62.
  18. Der Autor protestierte zwar 1934, weil man ihn ungefragt auf die Liste gesetzt hätte, brachte dabei aber gleichwohl sein Einverständnis mit den Intentionen der Unterzeichner zum Ausdruck. Vgl. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 52.
  19. Erst 1950 sollte es im Wiesbadener und 1951 im Leipziger Verlagshaus wieder vergleichbare Publikationen geben.
  20. Es liegen zum genauen Zeitpunkt der Preisanhebung auf 1,25 RM keine Preislisten des Verlages vor. Im Katalog der DNB sind ebenfalls keine Angaben bei Pappbänden der Kriegsjahre mit 1,25 RM zu finden. Nicht selten finden sich bei erst 1943 erschienenen Truppenbetreuungsausgaben in den Büchern mit Bleistift vorgenommene Preiseintragungen von „-,80“ (Reichsmark), die vom Buchhandel stammen dürften. Damit würde eine Preisanhebung frühestens ab 1944 in Betracht kommen. Spätestens muss die Preisanhebung jedoch Anfang 1945 erfolgt sein, da aus dieser Zeit Kassenbelege aus Buchhandlungen mit der Preisangabe „1,25  RM“ für den Kauf eines Insel-Buchs vorliegen.
  21. Tatsächlich ging die Sammlung dann in den Besitz der von den Töchtern des Verlegerehepaars gegründeten Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung über, die sie an ihrem Stiftungssitz, dem in Düsseldorf gelegenen Schloss Jägerhof, seit 1956 der Öffentlichkeit präsentiert.
  22. Die Bücher des Insel-Verlags zu Leipzig. Herbst 1958. Leipzig 1958 (AG 458/58)
  23. Die Bücher des Insel-Verlags zu Leipzig. Herbst 1959. Leipzig 1959 (AG 480/01/59)
  24. Die Bücher des Insel-Verlags zu Leipzig. Herbst 1954. Leipzig 1954 (Lp 19025/1954 50 000)
  25. Die Bücher des Insel-Verlags Leipzig 1956. Leipzig 1956 (AG 480/56)
  26. Herbert Kästner: John Heartfield: Fotomontagen. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 8, S. 37.
  27. Vgl. zur nachstehenden Tabelle den im Insel-Archiv wiedergegebenen undatierten Ausschnitt aus einer Verlagsinformation des Insel Verlags an das Ministerium für Kultur, Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel, der entsprechend dem Kontext von Anfang der 1980er Jahre (1984?) stammen dürfte (Quelle: Das digitale Insel-Archiv der Uni Leipzig).
  28. Das Insel-Schiff. improvisierte Miniausgabe für den Buchhandel. (Leipzig 1990), 4 S.
  29. Vergleiche die Webseite: Die Imagepflege der Kultur- und Informationszentren der DDR im Ausland bis zur internationalen Anerkennung 1972/73.
  30. Die Bücher des Insel-Verlags zu Leipzig 1964. Leipzig 1964 (AG 05/164/64), S. 31
  31. Verlagsprogramm ’83. Kiepenheuer Dieterich Insel & List. o. O., o. J. [1983] (AG 482/2/83), S. 48
  32. Sarkowski: Der Insel Verlag. Leipzig 1999, S. 418
  33. Wie sich nun nach einiger Zeit der Verwendung der selbstklebenden Preisaufkleber zeigt, lassen diese sich nur zeitnah nach ihrem Aufbringen rückstandslos wieder abziehen. Mit der Zeit verbinden sich die Bestandteile des Klebstoffs mit der Buchoberfläche, so dass beim Abziehen ein mehr oder weniger deutlicher Fleck an der Stelle des Preisaufklebers zurückbleibt.
  34. Die Preisangaben in der nachstehenden Tabelle beziehen sich ausschließlich auf die jeweiligen Novitäten, die ab 1952 durchgängig als Pappbände erschienen, einschließlich der neuen Sonderformate und Sonderauflagen mit neuer IB-Nummer. Nicht erfasst wurden ältere Titel, die, teilweise in neuen Auflagen aber unter Beibehaltung der ursprünglichen Bandnummer, häufig zu niedrigeren Preisen als die Novitäten abgegeben werden. So kosteten auch die Broschuren bis 1954 weiterhin 1,20 DM. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden ab 2002 die umgerechneten DM-Preise, die geringfügig gerundet wurden, mit angegeben.
    JahrTextband
    Preis in DM
    Illustrierter Band
    Preis in DM
    Bildband
    Preis in DM
    Farbiger Bildband
    Preis in DM
    Lederband
    Sonderband lt. Angabe
    Preis in DM
    19481,-
    (nur kartoniert)
    ----
    19501,-
    (nur kartoniert)
    ---
    19511,20
    (kartoniert/Pappe)
    1,20
    (nur Pappe)
    --
    19522,---
    19542,-3,--
    19552,-2,503,-24,- Halbpergament
    19562,302,503,--
    19592,503,-3,50-
    19612,503,-3,5025,-
    19623,-3,804,5032,- Halbpergament
    19663,- bis 4,504,5030,-
    19673,- bis 3,804,50-
    19693,- bis 4,50-
    19714,50 bis 8,--
    19744,50 bis 8,-80,-
    30,- Pappband
    19768,- bis 10,--
    197810,- bis 12,--
    197910,- bis 14,--
    198412,- bis 16,--
    199014,- bis 18,--
    199316,80 bis 19,8098,-
    199617,80 bis 19,8038,- Leinen
    98,- Halbleinen
    148,- Pappband
    199718,80 bis 24,8098,-
    200119,80 bis 24,80120,-
    JahrNormalband
    Preis in Euro (DM)
    Lederband
    Sonderband lt. Angabe
    Preis in Euro (DM)
    200211,80 bis 12,80 
    (23,10 bis 25,-)
    68,- €
    (133,-)
    200910,80 bis 13,80 
    (21,10 bis 27,-)
    68,- €
    201111,90 bis 13,90 
    (23,30 bis 27,20)
    -
    JahrNormalband
    Preis in Euro (DM)
    Großband
    Preis in Euro (DM)
    Kleinband
    Preis in Euro (DM)
    Sonderauflage
    Preis in Euro (DM)
    Lederband
    Sonderband lt. Angabe
    Preis in Euro (DM)
    201210,95 bis 13,95 
    (21,40 bis 27,30)
    16,- €
    (31,30)
    8,- €
    (15,65)
    10,- €
    (19,55)
    78,- € Edelpappband
    (152,55)
    201313,95 bis 14,95 
    (27,30 bis 29,25)
    14,- und 16,- €
    (27,40 bis 31,30)
    8,- €8,- und 10,- €
    (15,65 bis 19,55)
    78,- €
    201413,95 bis 14,95 
    E-Book: 11,99 
    (23,45)
    16,- €
    E-Book: 13,99 
    (27,35)
    8,- €
    E-Book: 7,99 
    (15,60)
    10,- €78,- €
    201512,00 bis 13,95 
    (23,45 bis 27,30)
    E-Book: 11,99 und 12,99 
    (23,45 und 25,40)
    16,- und 18,- €
    (31,30 und 35,20)
    E-Book: 13,99 
    8,- €
    E-Book: 7,99 
    10,- €78,- €
    2016
    12,00 bis 14,00 
    (23,45 bis 27,40)
    E-Book: 11,99 bis 12,99 
    16,- €
    E-Book: 13,99 
    8,- €
    E-Book: 7,99 
    10,- € und 12,- €
    (19,55 und 23,45)
    78,- €
    ab
    2017
    12,00 bis 15,00 
    (23,45 bis 29,35)
    E-Book: 11,99 bis 12,99 
    16,- und 18,- €
    E-Book: 13,99 
    8,- €
    E-Book: 7,99 
    10,- €78,- €
    (2018–2020
    keine Ausgaben)
  35. Friedrich Michael (Hrsg.): Die Insel Bücherei 1912–1937. Insel, Leipzig 1937, S. 11.
  36. IB 1384 von Yáñez erschien erst Anfang November zu seiner von der Berliner Galerie Kornfeld kuratierten Ausstellung Metamorphosen, die mit einer Lesung des Autors eröffnet worden war.
  37. Bei der Schreibweise ist aufgrund dichterischer Freiheit das Wort „Fußball“ – eigentlich regelwidrig – mit „Doppel-s“ anstatt „ß“ geschrieben worden. Auch die Lyrik Ostermaiers in diesem Band ist ohne Verwendung eines „ß“ und konsequent in Kleinschreibung verfasst.
  38. Der schon für 2010 als Die Lieder und Gedichte aus den Stücken angekündigte Bd. 1332 von Shakespeare konnte aus Umfangsgründen in der Insel-Bücherei nicht erscheinen. Zunächst gegebene Probleme mit der bereits vergebenen ISBN wurden vom Verlag gelöst.
  39. Anlässlich der Ausgabe trafen sich Raimund Fellinger und Jon Baumhauer zu einem Gespräch über die Reihe und die Sammlung Baumhauer (online)
  40. Vgl. die Webseite des Exilarchivs, Abruf: 17. September 2014.
  41. Insel Verlag. 1. Halbjahr 2019. Berlin 2018, S. 42 ff.
  42. Vor dem eigenen Band trat Enzensberger bereits als Verfasser eines Nachworts (IB 703, Andreas Gryphius: Gedichte) und Herausgeber (IB 984, John Gay: Die Bettleroper) in der IB in Erscheinung.
  43. Gerd Zimmermann: Einige Anmerkungen zu den Einbandvarianten der Insel-Bücherei des Leipziger Verlagshauses nach 1945. in: Einbandforschung, Informationsblatt des Arbeitskreises für die Erfassung, Erschließung und Erhaltung historischer Bucheinbände (AEB), hrsg. im Auftrag der Staatsbibliothek zu Berlin, Heft 32, April 2013, S. 67 ff., ISSN 1437-8167; in leicht gekürzter Fassung unter demselben Titel auch erschienen in: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 32, Herbst 2013, ISBN 978-3-458-17575-9.
  44. Werbeeinleger: Insel. 1. Halbjahr 1978 (Leporello)
  45. Die Varianten der verwendeten Vorsatzpapiere der LS-Reihe und der Fleuronsmuster hat Helmut Jenne im Bd. 2 seines Katalogs (siehe Literatur, S. 123–130 bzw. 137–147) ausführlich beschrieben.
  46. Die bisher umfassendste Aufstellung der gefundenen Umschlagstreifen, wobei hier auch noch weiter einzelne Funde gemacht werden, liefert Helmut Jenne im Bd. 2 seines Katalogs (siehe Literatur, S. 15 bis 37) und dem Nachtrag dazu (S. 49).
  47. Heinz Sarkowski, Wolfgang Jeske: Der Insel-Verlag 1899–1999. Die Geschichte des Verlags. Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 1999, S. 461.
  48. Lizenzausgabe des bereits 1934 in der Bücherei des Schocken Verlags als Nr. 11 erschienenen Titels.
  49. Frieder Schmidt: Vom Kleid der Bücher – Überzugspapiere in der Insel-Bücherei. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 23, S. 61.
  50. Das Leipziger Verlagshaus kehrte 1951 wieder zum ursprünglichen Gorki-Titel zurück und legte ihn letztmals in 10 Tsd. Exemplaren auf.
  51. Zuerst waren die Titel 1993 als Bd. 1129 (Rilke) bzw. 2001 als Bd. 1214 (Lindner) erschienen.
  52. Vergleiche dazu die Ausführungen von Karl-Hartmut Kull: Vom glückhaften Finden. Eine bisher unentdeckte Variante von IB 206 (1), Ruisbroeck. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 26, S. 85.
  53. Ralf Neuparth: Zur Heftung der Insel-Bücherei. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 27, S. 41 (Leipzig 2008).
  54. Vergleiche hierzu beispielhaft: Gerd Zimmermann: Zur Bestimmung der Erstauflage bei IB 262 Jeremias Gotthelf, „Die schwarze Spinne“. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 30.
  55. Vergleiche auch die Hinweise des Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig mediengeschichte.dnb.de
  56. Klaus Kirbach und Hans-Eugen Bühler: Insel-Bücher für Feld und Lazarett. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 8, S. 6 ff.
  57. Klaus Kirbach, Hans-Eugen Bühler und Elke Steenbeck: Truppenbetreuungs- und kriegsvernichtete Ausgaben. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 9, S. 25.
  58. Diese Ausgabe weist die falsche Schreibweise Tryptichon auf Titelschild, Buchrücken und Titelblatt auf.
  59. Die Mansfeldische Kunstvereinigung (MKV) war ein laut Satzung „zum Zwecke der Förderung des Interesses von Kunst und Kunstgewerbe“ in Eisleben 1920 gegründeter Verein, der 1935 ins Vereinsregister eingetragen wurde. Gründer war der in Eisleben als Zeichenlehrer tätige Studienrat Arno Hoffmann (1888–1953), Mitinitiator der Maler und akademische Zeichenlehrer Johannes Sack. Während des 3. Reichs war die MKV in die Reichskammer der bildenden Künste eingegliedert (Arno Hofmann: Zwanzig Jahre Mansfeldische Kunstvereinigung. 1920–1940. Selbstverlag der Mansfeldischen Kunstvereinigung, Eisleben 1940, 23 S. – nachgewiesen: ULB Halle Zweigbibliothek Geschichte/Kunstgeschichte). Nach 1945 bis zur formellen Auflösung 1973 wirkte sie im Rahmen des DDR-Kulturbundes weiter (Peter Lindner: Gründer der Mansfeldischen Kunstvereinigung – Arno Hofmann (24. März 1888 bis 2. Februar 1953). In: Mansfelder Heimatverein e. V. (Hrsg.): Neue Mansfelder Heimatblätter. Heft 4, Persönlichkeiten des Mansfelder Landes. 1996 (5. Jhrg.), S. 21).
  60. Von dieser Ausgabe haben auch das Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes GmbH (brbv), der Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) und die Messe Berlin – hier zur IFW Berlin – Wasser Berlin 21.–25. April 1997 – Sonderausgaben anfertigen lassen.
  61. Die Buchhandlung bestand von 1981 bis 2001 (Eintrag der Kollektivgesellschaft ins Handelsregister des Kantons Zürich unter der Nummer CH-020.2.900.577-1 am 20. Mai 1981, Löschung am 9. August 2001).
  62. Es sind insgesamt vier Ausgaben bekannt, zusätzlich noch: IB 1129 (11. Auflage 2011), Rilke, In einem fremden Park (2012), und IB 1379, Das kleine Baumbuch (2013). Diese Ausgaben waren mit einer Auflage von jeweils 350 Exemplare als Weihnachtsgabe ab 2010 für ausgewählte Geschäftsfreunde des Bankhauses bestimmt und sollten, nach vorliegender Auskunft des Bankhauses, ursprünglich längerfristig fortgeführt werden. Sie wurden jedoch nach personellen Veränderungen bei der Zuständigkeit für diese Werbemaßnahmen mit Ablauf des Jahres 2013 eingestellt.
  63. Nach Verlagsinformationen von 2015 wurden die im aktuellen online-Angebot fehlenden IB 1344, 1346 und 1398 nicht realisiert. Es ist wohl auch nicht mehr damit zu rechnen.
  64. Karl-Hartmut Kull: Inselbände als Hörbücher. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 29, S. 44.
  65. Nähere Auflistungen und Hinweise zu den Werbemitteln für die Insel Bücherei sind zu finden bei: Helmut Jenne: Katalog der Sammlung Jenne. Insel-Bücherei – Die Schönste aller Buchreihen. 2 Bände, 2., erweiterte Auflage, und Katalog der Sammlung Jenne Ergänzungen zur 2. Auflage des Kataloges. Selbstverlag des Autors, Schriesheim 2006 und 2008 sowie 2013, Bd. 2, S. 402 ff.; Karl-Hartmut Kull: Auch eine Verlagsgeschichte. Werbeeinleger und Verzeichnisse der Insel-Bücherei. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 28, S. 85 ff.
  66. Diese Buchhandlung öffnete im August 1945 – zunächst als Abteilung des „Vertriebs Wissenschaft und Literatur“ (zum KPD-Verlag Neuer Weg gehörend) – im Erdgeschoss des 1911 für die Dresdner Bank errichteten Gebäudes (Pläne: Martin Dülfer) und war mit 2.000 m² die größte in der DDR. Ihr war auch ein Antiquariatsteil angeschlossen. Sie existierte bis zum 17. Januar 2009, als sie aus wirtschaftlichen Gründe geschlossen werden musste. Bereits 2003 musste die Franz-Mehring-Haus-Buchhandlung den Weg in die Insolvenz antreten, aus der sie im selben Jahr von der Buch & Kunst-Gruppe, heute zu Thalia gehörig, übernommen wurde.
  67. Vergleiche dazu die Bestandsangaben des Literaturarchivs (dla-marbach.de).
  68. Insel-Almanach auf das Jahr 1962. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1961, S. 116 ff.
  69. Die Insel-Bücherei, eine Vorschule der Bibliophilie. In: Philobiblon. Eine Vierteljahresschrift für Buch- und Graphik-Sammler, im Auftrage der Maximilian-Gesellschaft e. V. herausgegeben von Ernst L. Hauswedell, Hamburg 1962 (Jahrgang VI), Heft 3, S. 201 ff.
  70. 75 Jahre Insel-Bücherei. Reden zur Eröffnung der Ausstellung am 10. September 1987 im Klingspor-Museum Offenbach am Main. Insel, Frankfurt am Main.
  71. Deutschland Archiv. Eine gesamtdeutsche Reihe? Der Nummern-Krieg und die Jubiläen der Insel-Bücherei 1962 und 1987. Bundeszentrale für politische Bildung.
  72. Hans Uslar: Literarische Schatzkammer. Matinee im Deutschen Theater für die Insel-Bücherei. In: Neues Deutschland, 5. November 1987, S. 6.
  73. 100 Jahre Insel-Bücherei – die schönste Buchreihe der Welt im digitalen Zeitalter Videomitschnitt Teil 1/2.
  74. 100 Jahre Insel-Bücherei – die schönste Buchreihe der Welt im digitalen Zeitalter Videomitschnitt Teil 2/2.
  75. 100 Jahre Insel-Bücherei „Weltgeist in der Westentasche“ auf boersenblatt.net vom 18. März 2012 (abgerufen am 20. Juli 2012).
  76. Insel-Bücherei auf der Website der Universität Leipzig
  77. Vgl. die Information der Pirckheimer Gesellschaft e. V.
  78. Vergleiche die Ausführungen zum Bibliotop auf der Webseite der Leipziger Universität ().
  79. Gerd Plantener: Die Insel-Bücherei 1912–1984. Eine Bibliographie. Börsenverein Deutscher Verleger- und Buchhändlerverbände (Hrsg.): Die schönsten Bücher des Jahres 1953. Bewertet nach Druck, Bild und Einband. Selbstverlag des Autors, Frankfurt am Main 1985, S. 162.
  80. Börsenverein Deutscher Verleger- und Buchhändlerverbände (Hrsg.): Die schönsten Bücher des Jahres 1953. Bewertet nach Druck, Bild und Einband. Frankfurt am Main o. J., S. 15.
  81. Roger Münch (Hrsg.): Studien und Essays zur Druckgeschichte. Festschrift für Claus C. Gerhard zum siebzigsten Geburtstag, Harrasowitzverlag, Wiesbaden 1997, S. 151, Fn. 4.
  82. Walter Richter (Hrsg.): Spiegel Deutscher Buchkunst 1955. Verlag für Buch- und Bibliothekswesen, Leipzig 1956.
  83. Vergleiche das Video Die Insel-Bücherei – die größte Sammlung
  84. Bibliographie der Insel-Bücherei 1969–1978. Bearbeitet von Herbert Kästner. o. O. 1979.
  85. Siehe hierzu die Webseite von Clara Jenne zum Gesamtkatalogwerk.
  86. Barbara Salver: Kleine Chronik Sammlertreffen. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 12, S. 22 ff.
  87. IB-Treffen 2020. Abgerufen am 25. April 2021.
  88. Karl-Hartmut Kull: Lizenzmitdrucke von fünf Titeln der Insel-Bücherei für den Globus-Verlag Wien,in: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 12, S. 16.
  89. Vgl. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig
    • Lucas Cranach der Ältere: Zeichnungen (Signatur: 1984 A 10869, ÖS 53.00)
    • Georg Heym: Der Dieb. Ein Novellenbuch (Signatur: 1984 A 4417, ÖS 58.00).
  90. Diese Reihe war eine Antwort des Bibliographischen Instituts Leipzig auf die Ablehnung Kippenbergs, die farbigen IB-Bildbände beim Bibliographischen Institut drucken zu lassen; er hatte Bedenken wegen der im Vergleich zu H.F. Jütte zu erwartenden Druckqualität, der ausgezeichnete Drucke ablieferte. Vergleiche dazu Heinz Sarkowski: Die Insel-Bücherei unter dem Hakenkreuz. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 22, S. 20 (Leipzig 2002).
  91. Elke Lipp: Möglichkeiten des Ausweitens nicht nur des Inselbuch-Sammelns. In: Inselbücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 14. Insel, Frankfurt am Main / Leipzig 1996, ISBN 3-458-16819-2.
  92. vergleiche dazu die Angaben der Deutschen Nationalbibliothek.
  93. Jens Förster: Lizenzausgaben von Titeln der Insel-Bücherei. in: IB.M (Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde) Nummer 12, S. 7 ff., IB.M 14, S. 53 und IB.M 58, S. 53.
  94. Jens Förster: Lizenzausgaben von Titeln der Insel-Bücherei. In: IB.M (Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde) Nummer 12, S. 7 ff.
  95. Heinz Sarkowski: Die Insel-Bücherei unter dem Hakenkreuz. In: Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde. Nummer 22, S. 21 f.
  96. Jochen Lengemann: Rilke in der Insel-Bücherei. In: IB.M (Insel-Bücherei. Mitteilungen für Freunde) Nummer 2, S. 57 ff.
  97. Karl-Hartmut Kull (Hrsg. Helmut Brade): Meine Sammlung der Insel-Bücherei. Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design, Halle an der Saale 2003, S. 72.
  98. Vgl. den Eintrag bei der Deutschen Nationalbibliothek
  99. Suhrkamp: Umbau in eine Aktiengesellschaft steht. Spiegel Online, 21. Januar 2015.
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