Michael Hagner

Michael Hagner (* 29. Januar 1960 i​n Bochum[1]) i​st ein deutscher Mediziner u​nd Wissenschaftshistoriker.

Michael Hagner 2012 in Frankfurt am Main

Leben

Nach d​em Abitur 1978 a​m Leibniz-Gymnasium i​n Dortmund studierte Hagner zunächst Philosophie a​n der Ruhr-Universität Bochum u​nd dann v​on 1980 b​is 1986 Medizin u​nd Philosophie a​n der Freien Universität Berlin. Hagner w​ar nach Stationen i​n London, Lübeck u​nd Göttingen a​m Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) i​n Berlin tätig. Nach Gastprofessuren i​n Salzburg, Tel Aviv u​nd Frankfurt a​m Main u​nd am Collegium Helveticum d​er ETH Zürich i​st er s​eit 2003 ordentlicher Professor für Wissenschaftsforschung a​n der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich).

Michael Hagner i​st Mitglied d​es Zentrums Geschichte d​es Wissens. Bekannt w​urde er d​urch seine Arbeiten z​ur Geschichte d​er Hirnforschung. Er gehört z​u den Unterstützern d​er Charta d​er Digitalen Grundrechte d​er Europäischen Union, d​ie Ende November 2016 veröffentlicht wurde.

Sein Sachbuch Foucaults Pendel u​nd wir über d​as Foucaultsche Pendel w​urde 2021 für d​en Preis d​er Leipziger Buchmesse (Kategorie: Sachbuch/Essayistik) nominiert.[2]

Ehrungen und Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Als Autor
  • Zur Geschichte vom Licht im Auge und der Physiologie des Druckphosphens im Verhältnis zu den jeweils zeitgenössischen Sehtheorien. Dissertation FU Berlin 1987.
  • Homo cerebralis. Der Wandel vom Seelenorgan zum Gehirn. Insel, Frankfurt 2000, ISBN 3-458-34364-4.
  • Geniale Gehirne. Zur Geschichte der Elitegehirnforschung. Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 3-89244-649-0.
  • Der Geist bei der Arbeit. Historische Untersuchungen zur Hirnforschung. Wallstein, Göttingen 2006, ISBN 3-8353-0064-4.
  • Der Hauslehrer. Die Geschichte eines Kriminalfalls. Erziehung, Sexualität und Medien um 1900. Suhrkamp, Berlin 2010, ISBN 978-3-518-42204-5.
  • Zur Sache des Buches. Wallstein, Göttingen 2015, ISBN 3-8353-1547-1.
  • Wider den Populismus. Paul Feyerabends dadaistische Erkenntnistheorie. In: Zeithistorische Forschungen 14 (2017), S. 369–375.
  • Die Lust am Buch. Insel Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-458-19464-4.
  • Foucaults Pendel und wir. Anlässlich einer Installation von Gerhard Richter. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2021, ISBN 978-3-96098-349-1.
Als Herausgeber
  • Der falsche Körper. Beiträge zu einer Geschichte der Monstrositäten. Wallstein, Göttingen 1995, ISBN 3-89244-073-5.
  • Ecce cortex. Beiträge zur Geschichte des modernen Gehirns. Wallstein, Göttingen 1999, ISBN 3-89244-360-2.
  • Ansichten der Wissenschaftsgeschichte. Fischer, Frankfurt 2001, ISBN 3-596-15261-5.
  • mit Anke te Heesen und Candida Höfer: Berlin Wilhelmstrasse 44. König, Köln 2003, ISBN 3-88375-656-3.
  • Einstein on the Beach. Der Physiker als Phänomen. Fischer, Frankfurt 2005, ISBN 3-596-16515-6.
  • mit Manfred D. Laubichler: Der Hochsitz des Wissens. Das Allgemeine als wissenschaftlicher Wert. Diaphanes, Zürich/Berlin 2006, ISBN 3-935300-79-4.
  • mit Erich Hörl: Die Transformation des Humanen. Beiträge zur Kulturgeschichte der Kybernetik. Suhrkamp, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-518-29448-2.
  • Wissenschaft und Demokratie. Suhrkamp, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-26047-0.
  • seit 2005 Mitherausgeber von Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte- Diaphanes, Zürich/Berlin
Commons: Michael Hagner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vademekum der Geschichtswissenschaften. 3. Ausgabe (1998/1999). S. 376.
  2. Sachbuch/Essayistik – Nominierungen für den Preis der Leipziger Buchmesse 2021. In: preis-der-leipziger-buchmesse.de. Abgerufen am 13. April 2021.
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