Augusto Monterroso

Augusto Monterroso (* 21. Dezember 1921 i​n Tegucigalpa, Honduras; † 7. Februar 2003 i​n Mexiko-Stadt) w​ar ein guatemaltekischer Schriftsteller u​nd Diplomat. Er w​ar mit d​er mexikanischen Schriftstellerin Bárbara Jacobs (1970–2003) verheiratet.

Leben

Augusto Monterroso h​at die meiste Zeit seines Lebens n​icht in Guatemala verbracht, sondern i​n anderen spanischsprachigen Ländern Lateinamerikas. Als Sohn v​on Guatemalteken i​n Honduras geboren, w​urde das mexikanische Exil z​u seiner eigentlichen Heimat. Von 1944 b​is 1953 w​ar er a​ls Student u​nd als Diplomat für d​ie einzige demokratische Regierung Guatemalas u​nter Jacobo Arbenz i​n Mexiko tätig. 1954 arbeitete e​r als Konsul für dieselbe i​n Bolivien, b​is er d​urch einen Staatsstreich g​egen die Regierung Arbenz seinen Posten verlor u​nd nach Chile i​ns Exil ging. Dort w​ar er u. a. a​ls Redaktionssekretär für Pablo Nerudas Gazeta d​e Chile tätig. 1979 lernte e​r die mexikanische Schriftstellerin Bárbara Jacobs kennen. Die beiden heirateten u​nd lebten b​is zu Monterros Tod zusammen i​n Jacobs' Heimatland.

Monterrosos Erzählungen haben eine Tendenz zur Ironie und stehen unter dem Einfluss von Jorge Luis Borges und Franz Kafka (Der Traum des Käfers). Oft greift er auf die Erzählform der Fabel (Wie das Pferd sich Gott vorstellt) zurück, um seine Intentionen in Sprache zu kleiden. Zu seinen Besonderheiten gehört die Kürze seiner Erzählungen, die oftmals nur aus einem einzigen, kunstvoll ausgefeilten Schachtelsatz (Die anderen sechs; Weihnachten. Neujahr. Was auch immer.) bestehen. Laut dem italienischen Semiotiker Umberto Eco gilt die Geschichte Der Dinosaurier als kürzeste Erzählung (Kürzestgeschichte) weltweit. Um sie hat sich bereits ein kleiner Diskurs entsponnen. (Quelle: Kurz und bündig. Die schnellsten Geschichten der Welt. Diogenes Verl.) 1996 erhielt er den Juan-Rulfo-Preis.

Werke

  • El concierto y El eclipse (Das Konzert und die Sonnenfinsternis, 1947)
  • Uno de cada tres y El centennario (Auf drei einer und Der Centenartaler, 1952)
  • Obras completas y otros cuentos (Gesammelte Werke und andere Erzählungen, 1959)
    • Das gesamte Werk und andere Fabeln. Hrsg. von Peter Schultze-Kraft. Übers. d. Fabeln von Inke Schultze-Kraft, der Erzählungen von Karl August Horst. Diogenes, Zürich 1973
  • La oveja negra y demás fábulas (Das schwarze Schaf und andere Fabeln, 1969)
  • Movimiento perpetuo (Ewige Bewegung, 1972)
  • Persönliche Anthologie, 1975
  • Lo demás es silencio. La vida y la obra de Eduardo Torres (Reif sein ist alles und der Rest ist Schweigen, 1978)
  • La palabras mágica.
    • Einzelerz.: Der Wettbewerb. Übers. José Antonio Friedl Zapata. In: Ein neuer Name, ein fremdes Gesicht. 26 Erzählungen aus Lateinamerika. Hg. wie Übers. Sammlung Luchterhand, 834. Neuwied, 1987 u.ö., S. 253–261
    • Reif sein ist alles und der Rest ist Schweigen : einzig wahrhaftige und autorisierte Version von Leben und Werk des unsterblichen Don Eduardo Torres aus San Blas. Aus dem Span. von Christel Dobenecker. Berlin : Verl. Volk und Welt, 1992
  • Der Frosch, der ein richtiger Frosch sein wollte : Kurzprosa. Übers. von Karl August Horst, Hrsg. von Carlos Rincón. Leipzig : Reclam 1977

Literatur

  • Carlos Rincón (1976/1985): Nachwort, in: Augusto Monterroso: Der Frosch, der ein richtiger Frosch sein wollte. Leipzig: 1983.
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