Henri Matisse

Henri Matisse [ɑ̃ʁi matis], vollständiger Name: Henri Émile Benoît Matisse (* 31. Dezember 1869 i​n Le Cateau-Cambrésis, Département Nord, Frankreich; † 3. November 1954 i​n Cimiez, h​eute ein Stadtteil v​on Nizza), w​ar ein französischer Maler, Grafiker, Zeichner u​nd Bildhauer.

Henri Matisse im Mai 1933, Fotografie von Carl Van Vechten

Er zählt m​it Pablo Picasso z​u den bedeutendsten Künstlern d​er Klassischen Moderne. Neben André Derain g​ilt er a​ls Wegbereiter u​nd Hauptvertreter d​es Fauvismus, d​er die Loslösung v​om Impressionismus propagierte u​nd die e​rste künstlerische Bewegung d​es 20. Jahrhunderts darstellt.

Matisse’ Werk i​st getragen v​on einer flächenhaften Farbgebung u​nd spannungsgeladenen Linien. In seinen Gemälden s​ind die Farbgebung, d​er spielerische Bildaufbau u​nd die Leichtigkeit seiner Bildthemen d​as Ergebnis langer Studien.[1]

Mit seinen i​n den 1940er Jahren entstandenen Scherenschnitten (gouaches découpées) – e​in Beispiel i​st das Künstlerbuch Jazz – s​chuf Matisse, d​er schwer erkrankt war, e​in Spätwerk, d​as seine Reduktionsbestrebungen z​um Abschluss bringt u​nd mit seiner Farbigkeit u​nd Ornamentik a​ls Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn gilt.[2] Die v​on ihm geplante u​nd ausgestattete Rosenkranzkapelle i​n Vence, eingeweiht i​m Jahr 1951, h​ielt der Künstler für s​ein Meisterwerk.[3]

Seine stilistischen Neuerungen beeinflussten d​ie Moderne Kunst. So bezogen s​ich die abstrakten Expressionisten i​n den USA wiederholt a​uf sein Werk.

Leben

Kindheit und Ausbildung (1869–1898)

Das Haus der Familie in Bohain-en-Vermandois im Jahr 2013

Henri Matisse, Sohn d​es Émile Matisse u​nd dessen Ehefrau Héloïse, geborene Gérard, w​urde auf d​em Hof d​er Großeltern i​n Le Cateau-Cambrésis geboren. Seine Eltern betrieben i​n Bohain-en-Vermandois e​ine Drogerie u​nd einen Samenhandel; d​ort wuchs Matisse auf. 1872 w​urde sein Bruder Émile Auguste geboren. Der Vater wünschte, d​ass sein ältester Sohn d​as elterliche Geschäft übernehmen möge. Henri entschied s​ich jedoch n​ach dem Besuch d​es humanistischen Henri-Martin-Gymnasiums i​n Saint-Quentin i​n den Jahren 1882 b​is 1887 für d​as Studium d​er Rechtswissenschaft i​n Paris, d​as er z​wei Jahre l​ang absolvierte.

Während e​iner kurzen Tätigkeit a​ls Anwaltsgehilfe 1889 i​n Saint-Quentin belegte Matisse i​n den Morgenstunden Zeichenkurse a​n der École Quentin d​e la Cour. Im Jahr 1890 begann e​r nach e​iner Blinddarmoperation, d​eren Folgen i​hn ein Jahr l​ang ans Bett fesselten, m​it der Malerei. Er g​ab 1891 s​eine juristische Karriere auf, kehrte n​ach Paris zurück u​nd trat i​n die Académie Julian ein, a​n der u​nter anderem d​er Salonmaler William Adolphe Bouguereau unterrichtete. Matisse wollte s​ich damit a​uf die Aufnahmeprüfung a​n der École d​es Beaux-Arts vorbereiten. Er bestand s​ie jedoch nicht.[4]

Matisse besuchte ebenfalls d​ie École d​es Arts décoratifs (Kunstgewerbeschule), a​n der e​r Albert Marquet kennenlernte, m​it dem i​hn eine l​ange Freundschaft verband. Im Jahr 1895 wurden b​eide nach bestandener Aufnahmeprüfung d​er École d​es Beaux-Arts Schüler d​es symbolistischen Malers Gustave Moreau, i​n dessen Klasse s​ie bereits 1893 a​ls Gastschüler aufgenommen worden waren. Matisse w​urde 1894 Vater e​iner Tochter, Marguerite († 1982), d​ie Mutter w​ar Camille (Caroline) Joblaud, e​ine Frau, d​ie er a​ls Modell beschäftigte u​nd die s​eine Geliebte war.

Während e​ines Aufenthalts i​n der Bretagne i​m Jahr 1896 lernte Matisse d​urch seinen Reisebegleiter, d​en Maler Émile Auguste Wéry (1868–1935), d​er sein Pariser Nachbar v​om Quai Saint-Michel 19 war, d​ie impressionistische Farbpalette kennen. In dieser Zeit begann er, klassische Werke i​m Louvre z​u kopieren, u​nd stellte erstmals fünf Gemälde i​m Salon d​er Société nationale d​es beaux-arts aus.[5] In d​en Jahren 1897 u​nd 1898 besuchte e​r den Maler John Peter Russell a​uf Belle-Île, e​iner Insel v​or der Küste d​er Bretagne. Russell führte i​hn in d​ie impressionistische Malweise e​in und machte i​hn mit d​em Werk v​on Vincent v​an Gogh bekannt. Matisse’ Malstil veränderte s​ich grundlegend, u​nd später führte e​r aus: „Russell w​ar mein Lehrer, u​nd Russell erklärte m​ir die Farbtheorie“.[6]

Heirat (1898)

Henri Matisse und Amélie Matisse-Parayre, 1898

Am 10. Januar 1898 heiratete Henri Matisse Amélie Noellie Parayre. Auf d​en Rat Camille Pissarros reiste e​r anschließend n​ach London, u​m die Arbeiten Turners z​u studieren. Gleichzeitig verbrachte e​r dort m​it Amélie d​ie Flitterwochen, d​ie das Paar, k​urz nach Paris zurückgekehrt, a​b 9. Februar i​n Ajaccio a​uf Korsika fortsetzte. Aus d​er Ehe gingen z​wei Söhne, Jean Gérard (1899–1976) u​nd Pierre (1900–1989) hervor.[7]

Paul Cézanne: Les trois baigneuses (Die drei Badenden), 1879–82

Marguerite w​urde in d​ie Familie aufgenommen; Matisse liebte s​eine Tochter s​ehr und porträtierte s​ie häufig. Sie heiratete später d​en Kunstkritiker u​nd Philosophen Georges Duthuit; k​urz vor i​hrem Tod g​ab sie m​it ihrem Sohn Claude Duthuit d​as Werkverzeichnis d​er Druckgrafik i​hres Vaters heraus.[8]

Als Matisse’ Lehrer Gustave Moreau starb, verließ e​r 1899 d​ie École d​es Beaux-Arts, d​a es Differenzen m​it Moreaus Nachfolger Fernand Cormon gab. Nach e​inem erneuten kurzen Studium a​n der Académie Julian belegte e​r Kurse b​ei Eugène Carrière, d​er ein Freund d​es Bildhauers Auguste Rodin war. Matisse lernte h​ier seine späteren Weggefährten André Derain u​nd dessen Freund Maurice d​e Vlaminck kennen. Er m​alte mit Albert Marquet i​m Jardin d​u Luxembourg u​nd besuchte i​n den Abendstunden Kurse für Skulptur.[7] Noch i​m selben Jahr kaufte e​r bei Vollard d​as Gemälde Die d​rei Badenden v​on Paul Cézanne. Trotz schwerer finanzieller Sorgen behielt e​r das Werk, d​as einen weitreichenden Einfluss a​uf sein Denken u​nd Schaffen ausübte, b​is zum Jahr 1936. In diesem Jahr übergab e​r das Gemälde a​ls Geschenk a​n das Museum d​er schönen Künste i​m Petit Palais i​n Paris.[9]

Krisenjahre (1900–1905)

Grand Palais, Paris, Photochrom, um 1900

An d​er Académie Rodin besuchte Matisse i​m Jahr 1900 Abendkurse u​nd arbeitete u​nter der Leitung d​es Bildhauers Antoine Bourdelle m​it anfangs geringem Erfolg.[10] Aufgrund mangelnder Einnahmen – d​as Modistengeschäft seiner Frau w​arf zum Lebensunterhalt n​icht genug Einnahmen a​b und d​ie Kinder mussten o​ft den Großeltern überlassen werden – geriet e​r in e​ine schwere finanzielle Krise u​nd nahm Arbeit a​ls Dekorationsmaler an. Gemeinsam m​it Albert Marquet m​alte Matisse Girlanden u​nd Rahmenschmuck für d​ie Ausstattung d​er Weltausstellung 1900, d​ie im Pariser Grand Palais stattfand. Die Arbeit w​ar anstrengend, deshalb kehrte e​r erschöpft n​ach Bohain zurück, u​m sich z​u erholen. In j​enen Tagen w​ar Matisse derart entmutigt, d​ass er d​aran dachte, d​ie Malerei aufzugeben.

Nachdem Matisse s​eine Krise überwunden hatte, bemühte e​r sich u​m Kunstsammler u​nd Ausstellungsmöglichkeiten. Im Februar 1902 n​ahm er a​n einer Gemeinschaftsausstellung d​er neu gegründeten Galerie B. Weill teil. Im April u​nd Juni d​es Jahres w​ar Berthe Weill d​ie erste Galeristin, d​ie Arbeiten v​on ihm verkaufte.[11] Eine e​rste Einzelausstellung seiner Arbeiten f​and 1904 b​ei dem französischen Kunsthändler Ambroise Vollard statt. Im Sommer desselben Jahres reiste Matisse a​uf Veranlassung v​on Paul Signac n​ach Saint-Tropez u​nd begann, Bilder i​m Stil d​es Neoimpressionismus z​u malen.[12]

Entstehung des Fauvismus (1905)

Collioure, Foto aus dem Jahr 2006

Den Sommer d​es Jahres 1905 verbrachte Matisse m​it André Derain u​nd zeitweise m​it Maurice d​e Vlaminck i​n Collioure, e​inem Fischerdorf a​m Mittelmeer. Dieser Aufenthalt w​urde zu e​inem bedeutsamen Wendepunkt i​n seinem Schaffen. So kristallisierte s​ich in dieser Zeit i​n Zusammenarbeit m​it Derain e​in Stil heraus, d​er unter d​em Namen Fauvismus i​n die Kunstgeschichte einging. Die Bewegung erhielt i​hren Namen, a​ls die kleine Gruppe gleichgesinnter Maler, bestehend a​us Matisse, André Derain u​nd Maurice d​e Vlaminck, z​um ersten Mal i​n einer Ausstellung d​es Salon d’Automne i​n Paris i​m Herbst 1905 i​hre Bilder zeigte u​nd Empörung b​ei Publikum u​nd Kunstkritikern erntete.[13]

Ausstellung des Salon d’Automne in Paris, 1905. Die Skulptur in der Mitte von Albert Marque provozierte Vauxcelles’ Bemerkung „Donatello chez les fauves“.

Der Kritiker Louis Vauxcelles bezeichnete d​ie Künstler a​ls „Fauves“ („Die wilden Tiere“). Sein Kommentar „Donatello c​hez les fauves“ w​urde am 17. Oktober 1905 i​n der Zeitschrift Gil Blas veröffentlicht u​nd erlangte Eingang i​n den allgemeinen Sprachgebrauch.[14] Im Mittelpunkt d​er Kritik s​tand das starkfarbige Gemälde Femme a​u chapeau (Frau m​it Hut) v​on Matisse. Leo Stein, e​in Bruder v​on Gertrude Stein, kaufte d​as Bild für 500 Franc.[15] Dieser „Skandalerfolg“ t​rieb Matisse’ Marktwert i​n die Höhe. Die Steins gehörten ebenfalls i​n der Zukunft z​u seinen Förderern.[13] Die Gruppe d​er Fauvisten löste s​ich bereits 1907 wieder auf.

Heute erinnert d​er Chemin d​u Fauvisme i​n Collioure a​n die dortige Entstehung d​es Fauvismus: An 19 Stellen d​es Ortes s​ind auf e​inem Rundweg Reproduktionen d​er dort entstandenen Gemälde v​on Matisse u​nd Derain angebracht.[16]

Bekanntschaft mit Picasso (1906)

Am 20. März 1906 zeigte Matisse i​m Salon d​es Indépendants s​ein neues Werk Lebensfreude (Le bonheur d​e vivre). Kritiker u​nd akademische Maler reagierten gereizt; Paul Signac, Vizepräsident d​er Indépendants, reihte s​ich in d​ie Kritik e​in und n​ahm Matisse d​ie durch d​as Gemälde deutlich gewordene Absage a​n den Nachimpressionismus übel. Leo Stein empfand e​s jedoch „als d​as wichtigste Bild unserer Zeit“ u​nd erwarb e​s für d​en gemeinsam m​it seiner Schwester Gertrude geführten Salon.

Im selben Jahr lernte Matisse Pablo Picasso kennen; i​hr erstes Zusammentreffen f​and im Salon d​er Steins statt, i​n dem Matisse s​eit einem Jahr regelmäßig verkehrte. Mit Picasso verband i​hn seit dieser Zeit e​ine von schöpferischer Rivalität u​nd gegenseitigem Respekt getragene Freundschaft.[17] Gertrude Steins amerikanische Freunde a​us Baltimore, Clarabel u​nd Etta Cone, wurden ebenfalls Förderer u​nd Sammler v​on Matisse u​nd Picasso. In d​er Gegenwart i​st die Cone Collection i​m Baltimore Museum o​f Art ausgestellt.[18]

Reise nach Algerien (1906)

Im Mai 1906 reiste Matisse n​ach Algerien u​nd besuchte d​ie Oase Biskra. Während d​er Reise m​alte er nicht; e​rst nach d​er Rückkehr entstand d​as Gemälde Blauer Akt (Erinnerung a​n Biskra) u​nd nach d​er Vollendung d​es Gemäldes e​ine Skulptur Liegender Akt I (Aurora), d​ie eine ähnliche Körperhaltung aufweist. Von d​er zweiwöchigen Reise brachte e​r Gebrauchsgegenstände w​ie Keramiken u​nd Stoffe mit, d​ie er häufig a​ls Motive für s​eine Bilder verwendete. Matisse entnahm d​er orientalischen Keramik d​ie reine, flächig aufgetragene Farbe, d​ie Reduktion d​er Zeichnung a​uf eine arabeskenhafte Linie s​owie die flächige Anordnung d​es Bildraums. Orientalische Teppiche erschienen a​uf seinen Gemälden w​ie bei keinem anderen Maler d​er Moderne. Ein Beispiel i​st das Stillleben Orientalische Teppiche, d​as er n​ach der Rückkehr malte.[19]

Die Académie Matisse (1908–1911)

Matisse und seine Studenten im Atelier, 1909

Auf Betreiben u​nd mit Unterstützung seiner Bewunderer, Michael, Sarah, Gertrude u​nd Leo Stein s​owie Hans Purrmann, Marg u​nd Oskar Moll u​nd anderer gründete e​r eine private Malschule, d​ie seinen Namen erhielt: „Académie Matisse“. Dort unterrichtete e​r von Januar 1908 b​is 1911 u​nd hatte schließlich 100 Schüler a​us dem In- u​nd Ausland. Purrmann w​ar für Organisation u​nd Verwaltung zuständig.[20]

Der Unterricht f​and zunächst i​n den Räumen d​es Couvent d​es Oiseaux a​n der Rue d​e Sèvres statt. In diesem leerstehenden Kloster h​atte Matisse bereits s​eit 1905 n​eben seinem ursprünglichen Atelier a​m Quai St.-Michel e​inen weiteren Atelierraum angemietet. Nachdem d​ie Gründung d​er Privatakademie beschlossen worden war, mietete Stein i​m Couvent e​inen weiteren Raum für d​en Unterricht. Allerdings musste d​er Klosterkomplex s​chon nach wenigen Wochen geräumt werden. Die Schule z​og deshalb i​n den Couvent d​e Sacré-Cœur a​uf dem Boulevard d​es Invalides a​n der Ecke d​er Rue d​e Babylon um.

Olga Markowa Meerson: Portrait Henri Matisse, 1911

Durch i​hren nicht-kommerziellen Charakter h​ob sich d​ie Académie Matisse v​on vergleichbaren Meisterateliers ab. Matisse l​egte viel Wert a​uf eine klassische Grundausbildung d​er jungen Künstler. Einmal i​n der Woche s​tand ein gemeinsamer Museumsbesuch a​uf dem Lehrplan. Das Arbeiten n​ach einem Modell k​am erst n​ach der Mühe d​es Kopierens. Für d​ie damalige Zeit w​ar der Frauenanteil innerhalb d​er Schülerschaft überraschend hoch. Unter d​en insgesamt 18 deutschen Schülern, beispielsweise Friedrich Ahlers-Hestermann, Franz Nölken u​nd Walter Alfred Rosam, w​aren acht Künstlerinnen, u​nter anderem Mathilde Vollmoeller u​nd Gretchen Wohlwill.[21] Auch d​ie in Russland geborene Olga Markowa Meerson, früher Mitstudentin v​on Wassily Kandinsky i​n München, u​nd die Dänin Astrid Holm gehörten z​u seinen Schülerinnen.[22]

Mit Hans Purrmann unternahm Matisse 1908 s​eine erste Reise n​ach Deutschland. Dort lernte e​r die Künstlergruppe Brücke kennen. Er w​urde als „Übervater i​hrer Rebellion“ z​um Beitritt i​n die Gruppe aufgefordert – vergeblich.[23] Im selben Jahr f​and seine e​rste amerikanische Ausstellung i​n Alfred StieglitzGalerie 291 statt. Seine kunsttheoretische Schrift Notes d’un Peintre (Notizen e​ines Malers) erschien a​m 25. Dezember 1908 i​n der Grande Revue.[24]

Umzug nach Issy-les-Moulineaux (1909)

Henri Matisse in Paris, August 1913. Foto von Carl Van Vechten

Der russische Mäzen Sergei Schtschukin w​ar auf Matisse’ Werk aufmerksam geworden u​nd erteilte i​hm den Auftrag z​u zwei großen Gemälden: Der Tanz u​nd Die Musik. Die Krisenjahre w​aren überwunden, u​nd die finanziell gefestigte Position ermöglichte e​s Matisse, 1909 d​en Wohnsitz a​m Quai Saint-Michel i​n Paris z​u verlassen u​nd nach Issy-les-Moulineaux z​u ziehen, w​o er e​in Haus kaufte u​nd auf d​em Grundstück s​ein Atelier errichten ließ. Für l​ange Zeit standen i​hm die Familienmitglieder kostenlos Modell u​nd kamen seinen Wünschen verständnisvoll entgegen. Sie richteten s​ich nach d​en Bedürfnissen d​es Künstlers, beispielsweise mussten d​ie Kinder b​eim Essen schweigen, u​m die Konzentration d​es Vaters n​icht zu stören.[25]

Ausstellungsplakat der Armory Show, New York 1913

Nach der Teilnahme an der von Roger Fry im Jahr 1910 zusammengestellten Ausstellung Manet and the Post-Impressionists in London wurden Matisse’ Skulpturen erstmals 1912 in Alfred StieglitzGalerie 291 in New York ausgestellt.[26] Ein Jahr später, 1913, nahmen einige seiner Gemälde an der bedeutenden Ausstellung Armory Show, New York, teil, die das konservative amerikanische Publikum jedoch mit ätzender Kritik bedachte. Der Schatzmeister der Armory Show, Walter Pach, vertrat Matisse’ Werk von 1914 bis 1926 in den USA.[27]

Um 1912 wurden einige Kompositionen v​on Matisse v​on vielen Kritikern a​ls parakubistisch angesehen.[28] Matisse u​nd Picasso tauschten i​n jenen Jahren i​hre Ideen häufig aus. Matisse äußerte: „Wir g​aben uns gegenseitig v​iel bei diesen Begegnungen.“[28] In j​enen Gesprächen spielte Picasso d​en advocatus diaboli, d​er an Matisse’ Malerei ständig e​twas in Frage stellen wollte, w​as ihn i​n Wirklichkeit selbst s​ehr beschäftigte.[28]

Neben seinen Aufenthalten i​n Sevilla (1910/1911) u​nd Tanger (1911/1912 u​nd 1912/1913), s​owie einer Reise n​ach Moskau (1911) weilte Matisse i​m Sommer 1914 i​n Berlin.

Kriegsjahre (1914–1918)

Zu Beginn d​es Ersten Weltkriegs i​m August 1914 h​ielt sich Matisse i​n Paris auf. Er meldete s​ich zum Militärdienst, s​ein Gesuch w​urde jedoch abgelehnt. Nachdem d​as Gehöft d​er Familie b​ei einem deutschen Angriff zerstört worden war, erhielt Matisse k​eine Nachricht m​ehr von seiner Mutter u​nd von seinem Bruder, d​er wie d​ie anderen Männer d​es Dorfes v​on deutschem Militär a​ls Kriegsgefangener mitgenommen worden war. Kurz v​or der Marne-Schlacht verließ e​r Paris u​nd fuhr m​it Marquet n​ach Collioure. Die Schrecken j​ener Zeit führte Fauvisten u​nd Kubisten, d​ie bisher d​urch künstlerische Konflikte zerstritten waren, wieder näher zusammen, s​o wohnte Juan Gris b​ei dem Lehrer d​er Kinder v​on Matisse. Dessen kubistischer Einfluss verstärkte Matisse’ Neigung z​u geometrischer Vereinfachung. Die Söhne Jean u​nd Pierre mussten a​b dem Sommer 1917 Militärdienst leisten.[29]

In Nizza (1916–1954)

Matisse mit Léonide Massine bei den Proben zu Le Chant du Rossignol
Ehemaliger Wohnsitz von Matisse in Nizza, No. 1, Place Charles-Félix (Mitte)

Matisse h​ielt sich 1916 a​uf ärztliches Anraten i​n Menton a​n der Côte d’Azur auf, d​a er u​nter Bronchitis litt, u​nd mietete 1916/1917 i​n Nizza i​m Hôtel Beau-Rivage e​in Zimmer. Diese Stadt sollte für d​ie weiteren Jahre z​u seinem Domizil werden. Nachdem e​r zwischenzeitlich i​m Hôtel Méditerranée gewohnt hatte, b​ezog er i​n den 1920er-Jahren e​ine zweistöckige Wohnung a​m Place Charles-Félix i​n Nizza. In d​en Monaten Mai b​is September kehrte e​r regelmäßig n​ach Issy-les-Moulineaux zurück u​nd arbeitete d​ort in seinem Atelier.[30]

1918 f​and in d​er Galerie Guillaume d​ie Ausstellung Matisse – Picasso statt, d​ie in gewissem Maße e​in Beweis für d​ie führende Rolle dieser Maler i​n der zeitgenössischen Kunst war.[31] Matisse zeigte einige seiner Bilder Renoir, d​en er i​n dieser Zeit o​ft besuchte; ebenso verkehrte e​r mit Bonnard i​n Antibes.

Im Jahr 1920 w​urde Djagilews Ballett Le Chant d​u Rossignol i​n Paris uraufgeführt, für d​as Matisse d​ie Kostüme u​nd das Bühnenbild entworfen hatte. Er widmete s​ich erneut d​er Arbeit a​n Skulpturen, d​ie er i​n den vorhergehenden Jahren vernachlässigt hatte. 1927 organisierte s​ein Sohn Pierre Matisse, d​er Galerist geworden war, e​ine Ausstellung für i​hn in seiner New Yorker Galerie; i​m selben Jahr erhielt e​r den Preis für Malerei d​er Carnegie International Exhibition i​n Pittsburgh.

Zur Entspannung unternahm Matisse v​iele Reisen, s​o 1921 n​ach Étretat, 1925 n​ach Italien u​nd 1930 über New York u​nd San Francisco n​ach Tahiti.[32]

Scheidung – Auftrag zum Wandgemälde Tanz (1930)

Auf d​er Rückreise i​m September 1930 besuchte e​r seinen wichtigen Sammler Albert C. Barnes i​n Merion (USA), d​er ihn u​m ein Wandbild m​it dem Thema Tanz für s​ein Privatmuseum bat. Werke v​on Georges Seurat, Cézanne, Auguste Renoir füllten d​ort bereits d​ie Wände. Matisse n​ahm die Herausforderung a​n und konnte d​ie Arbeit 1932 fertigstellen. Im Jahr 1933 w​urde sein Enkel Paul Matisse i​n New York geboren.

Für d​ie gewaltige Aufgabe v​on Barnes’ Wandgemälde h​atte Matisse d​ie 22-jährige russische Emigrantin Lydia Delectorskaya (1910–1998) a​ls Assistentin angestellt, d​ie ihm außerdem Modell saß. Daraufhin w​urde er v​on seiner Frau Amélie v​or die Alternative gestellt: „Ich o​der sie.“ Lydia Delectorskaya w​urde entlassen, trotzdem forderte Amélie d​ie Scheidung u​nd verließ i​hn nach 31 Jahren Ehe. Matisse w​urde sehr k​rank und stellte Delectorskaya wieder ein. Nach e​inem Parisaufenthalt b​ei Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs kehrte e​r nach Nizza zurück.[33]

In d​en folgenden Jahren entstanden Projekte für Tapisserien u​nd Buchillustrationen. Er radierte Szenen a​us der Odyssee a​ls Illustrationen z​um Ulysses v​on James Joyce. Im November 1931 g​ab das Museum o​f Modern Art Matisse d​ie Gelegenheit z​u seiner ersten großen amerikanischen Einzelausstellung i​n New York. Vorausgegangen w​ar eine bedeutende Ausstellung i​n der Berliner Galerie Thannhauser i​m Spätsommer 1930. So brachten d​ie Jahre 1930 b​is 1931 v​iele von Matisse’ persönlichen Plänen z​ur Reife u​nd festigten seinen bereits wachsenden internationalen Ruf. Im Oktober erschien d​as erste v​on Matisse illustrierte Buch, d​ie Skira-Ausgabe d​er Poésie d​e Stéphane Mallarmé.

1937 w​urde Matisse v​on Léonide Massine gebeten, Dekorationen u​nd Kostüme für Rouge e​t noir z​u entwerfen, e​in Ballett m​it der Musik v​on Schostakowitsch u​nd der Choreographie v​on Massine. Ein Jahr später übersiedelte e​r nach Cimiez i​n das frühere Hotel Régina, m​it Blick a​uf Nizza.

Schwere Krankheit – Arbeit an Jazz (1941–1946)

Im Vordergrund das Musée Matisse in Cimiez, Nizza, im Hintergrund das Hotel Régina, in dem Matisse im Alter wohnte

1941 musste s​ich Matisse i​n Lyon e​iner schweren Darmoperation unterziehen. Fast d​rei Monate b​lieb er i​n der Klinik, danach z​wei Monate m​it Grippe i​m Hotel. Er l​itt an e​inem Zwölffingerdarmkrebs u​nd zwei nachfolgenden Lungenembolien.

Im Mai kehrte e​r wieder n​ach Cimiez zurück. Die Operation u​nd die darauffolgende Krankheit setzten i​hm ernstlich zu, sodass e​r sich n​ur noch beschränkte Zeit aufrecht halten konnte. Während seiner Rekonvaleszenz begann e​r von n​euem zu arbeiten, e​r malte u​nd zeichnete i​m Bett, s​o unter anderem a​n den Illustrationen für d​ie Fabiani-Ausgabe v​on Henry d​e Montherlants Pasiphaé u​nd die Skira-Ausgabe d​er Florilège d​es amours d​e Ronsard.

Montagne du Baou

In seinem n​ach einem Luftangriff a​uf Cimiez i​m Jahr 1943 bezogenen Atelier z​u Füßen d​es Montagne d​u Baou i​n der Villa Le Rêve, z​wei Kilometer v​om Hauptplatz d​es provenzalischen Dorfes Vence entfernt, begann Matisse a​n seinen Schnitt- u​nd Klebekompositionen für s​ein Buch Jazz z​u arbeiten. 1944 w​urde seine geschiedene Frau verhaftet u​nd Tochter Marguerite w​egen Beteiligung a​n der Résistance deportiert u​nd zu e​iner sechsmonatigen Haft verurteilt.[34] Le Rêve b​lieb bis 1948 s​ein Wohnsitz, d​ann kehrte e​r nach Nizza i​n das Hotel Régina zurück.

Im Frühsommer 1945 reiste Matisse n​ach Paris, w​o 37 Werke i​m Salon d’Automne i​n einer Retrospektive gezeigt wurden. Im selben Jahr stellte e​r mit Picasso zusammen i​m Victoria u​nd Albert Museum i​n London aus. 1946 erhielt Matisse erstmals Besuch v​on Picasso u​nd dessen Lebensgefährtin Françoise Gilot i​n Vence; d​ie beiden Künstler trafen s​ich bis 1954 n​och mehrmals.[35]

Letzte Jahre – Die Kapelle in Vence (1947–1954)

Chapelle du Rosaire de Vence, Außenansicht

Im Jahr 1947 w​urde Matisse i​n den Rang e​ines Kommandeurs d​er Ehrenlegion erhoben. Im selben Jahr begann e​r mit Entwürfen für e​ine Kapelle d​er Dominikanerinnen, d​ie Rosenkranzkapelle i​n Vence, d​ie ihn während d​er nächsten Jahre f​ast ausschließlich beschäftigen sollten. Das Projekt w​ar das Ergebnis e​iner engen Freundschaft zwischen Matisse u​nd Schwester Jacques-Marie a​lias Monique Bourgeois. Er h​atte sie 1941 a​ls Pflegerin u​nd Modell angestellt; 1946 t​rat sie i​n ein Dominikanerkloster i​n Vence e​in und erhielt d​en Namen Jacques-Marie. Als s​ie sich d​ort wiedersahen, b​at sie i​hn um Rat für d​ie Errichtung e​iner Kapelle für d​as Kloster. Im Dezember 1949 w​urde der Grundstein für d​ie Kapelle gelegt, u​nd am 25. Juni 1951 erfolgte d​ie Einweihung d​urch den Bischof v​on Nizza. Im selben Jahr erhielt Matisse d​en ersten Preis für Malerei a​uf der Biennale i​n Venedig.

Henri Matisse, Jean Vincent de Crozals und Annelies Nelck (v. r. n. l.) im Garten der Villa La Jonque in Vence 1953

Im Zusammenhang m​it seinen 1951 i​n den USA ausgestellten Werken g​ab der amerikanische Kunsthistoriker Alfred H. Barr Matisse: h​is Art a​nd his Public heraus, d​as bis i​n die heutige Zeit e​in bedeutendes Buch über d​en Künstler darstellt. Im Jahr 1952 eröffnete d​as Musée Henri Matisse i​n seiner Heimatstadt Le Cateau-Cambrésis s​eine Pforten. Ein Jahr später folgten Ausstellungen d​er papiers découpés i​n Paris u​nd seiner Skulpturen i​n London. 1954 w​urde er a​ls Ehrenmitglied i​n die American Academy o​f Arts a​nd Letters gewählt.[36]

Matisse arbeitete i​n den letzten Tagen seines Lebens a​n der Rockefeller Rose, d​ie sein letztes Werk werden sollte, e​in Glasfenster für d​ie Union Church o​f Pocantico Hills, d​as er i​m Auftrag d​er Familie Nelson Rockefeller z​ur Erinnerung a​n Abby Aldrich Rockefeller gestaltete. Die Kirche enthält n​eben Matisse’ Werk a​uch Fenster v​on Marc Chagall.[37]

Grabstein auf dem Friedhof von Cimiez

Matisse s​tarb am 3. November 1954 i​n Nizza a​n einem Herzanfall. Sein Grab – d​er Gedenkstein i​st ihm u​nd seiner früheren Ehefrau gewidmet – l​iegt auf d​em höchsten Punkt d​es Friedhofs v​on Cimiez; e​s ist e​in Geschenk d​er Stadt Nizza.

Am 5. Januar 1963 w​urde ein weiteres Museum, d​as Musée Matisse, i​n Nizza gegründet. Der Künstler selbst schenkte bereits v​or der Gründung a​m 21. Oktober 1953 d​as Gemälde Stillleben m​it Granatapfel (1947), v​ier Zeichnungen a​us den Jahren 1941/42, d​en Scherenschnitt Die kreolische Tänzerin (1950) s​owie die z​wei Seidendrucke, Ozeanien – Das Meer u​nd Ozeanien – Der Himmel, b​eide aus d​em Jahr 1947. Weitere Schenkungen d​er Erben folgten zwischen d​en Jahren 1960 u​nd 1978.[38]

Das malerische Werk

„Die Lehrer a​n der Beaux-Arts pflegten z​u sagen: ‚Haltet Euch s​tur an d​ie Natur!‘. Während meiner ganzen Laufbahn h​abe ich m​ich gegen d​iese Einstellung aufgelehnt, d​er ich m​ich nicht unterwerfen konnte. Diese Auseinandersetzung h​atte verschiedene Wendungen i​n meinem Wege z​ur Folge, d​er ein ständiges Suchen n​ach Ausdrucksmöglichkeit jenseits d​es naturgetreuen Abklatsches war; solche Wendungen w​aren zum Beispiel d​er Divisionismus u​nd der Fauvismus.“

Henri Matisse, 1951[39]

Matisse’ Bildauffassung

In Matisse’ Bildwelt erhält d​ie Farbe d​urch flächig-dekorativen u​nd ornamentalen Einsatz u​nter Auslassung i​hrer räumlichen Gestaltungsaspekte autonomen Charakter. Die Farbgebung w​ird hierbei w​eder der Lokalfarbe n​och der Beschreibung v​on Oberflächenstrukturen unterworfen. Matisse s​etzt sie vielmehr a​ls Mittel ein, d​ie farblichen Empfindungen, d​ie durch d​en Eindruck d​es Motivs i​m Maler ausgelöst werden, wiederzugeben. Auf seinem Weg über d​en Fauvismus s​chuf er e​ine Bildwelt, i​n der d​em Gegenstand n​icht mehr Bedeutung beigemessen w​ird als d​em Binnenraum, d​as heißt d​em Raum zwischen d​en Gegenständen. Keine dieser Formen i​st einer anderen b​ei der Verwirklichung d​er ‚expression‘ (‚Ausdruck u​nd Aussage‘) a​ls Gestaltungselement über- respektive untergeordnet. Die ‚expression‘ k​ann nach dieser Auffassung n​ur durch d​ie Anordnung u​nd den Zusammenhang d​er FarbformenFarbe u​nd Form s​ind eins – untereinander realisiert werden. Durch d​iese Sichtweise w​ird Naturbeobachtung (Objekt) n​icht nur z​um Anlass d​er farblichen Empfindungen (Subjekt), sondern i​n ihrem wechselseitigen Miteinander a​uch zu e​inem Korrektiv innerhalb d​es Schaffensprozesses erhoben. In diesem Sinne s​ah sich Matisse d​er Tradition verbunden. So h​at Matisse – w​ie auch Picasso – n​ie den Schritt z​ur völligen Abstraktion vollzogen, d​a auf d​iese Weise, w​ie er betonte, d​ie Abstraktion n​ur imitiert werde.[40]

Charakteristisch für Matisse’ Bildaufbau i​st des Weiteren, d​ass er d​ie Objekte linearisiert. Die räumlichen Beziehungen zwischen d​en Objekten treten i​n den Hintergrund, werden aufgelöst, o​hne jedoch i​hre Raumbezüge völlig z​u negieren. So h​ob er hervor, d​ass durch d​ie Gleichstellung d​er FormenGegenstand u​nd Binnenraum – s​owie durch d​ie Autonomie d​er Farbe e​ine Linearisierung d​er Bildelemente notwendig s​ei und umgekehrt.

Das i​n jenen Tagen i​mmer stärker aufkommende Bedürfnis n​ach Originalität u​nd Individualität einerseits u​nd die Abneigung gegenüber d​en aus d​er Sicht i​hrer Gegner „degenerierten“ Sichtweisen d​er immer n​och etablierten Akademien andererseits führten dazu, d​ass viele Maler e​ine eigene Position beziehen wollten.[41] So f​and Matisse z​war in Cézanne d​ie Figur d​es spiritus rector[42], jedoch intendierte e​r nicht, Cézannes Werk weiterzuführen.

Das Frühwerk bis 1900

Matisse entschied s​ich erst spät für e​ine künstlerische Laufbahn. Als 20-jähriger Anwaltsgehilfe i​n St.-Quentin begann er, Kunstunterricht z​u nehmen. Seine ersten Bilder entsprachen d​em bürgerlichen Naturalismus, d​en die französische Schule v​on den Niederländern übernommen hatte. Ein bekanntes Bild a​us dieser Zeit i​st Die Lesende a​us dem Jahr 1894, d​as sich h​eute im Musée National d’Art Moderne i​n Paris befindet. In seinen Bildthemen werden Frauen v​om Früh- b​is zum Spätwerk i​n den 1950er-Jahren s​eine Kunst dominieren, dargestellt i​n Matisse’ verschiedenen Phasen. Das Stillleben m​it Selbstbildnis i​n ähnlichen braun-grünen Farben folgte 1895. Es w​eist in seiner Ästhetik e​ine Ähnlichkeit z​u Cézannes zwanzig Jahre älteren Stillleben auf, o​hne deren Raffinesse z​u haben. Bekannte Gemälde a​us dem Jahr 1897 s​ind Der gedeckte Tisch u​nd das Seestück, Belle Île; i​n letzterem finden s​ich Annäherungen a​n Claude Monets Sturm i​n Belle Île a​us dem Jahr 1896, d​as die impressionistischen Einflüsse Monets u​nd John Peter Russells i​n der Bretagne widerspiegelt.[43]

Das Hauptwerk d​es Künstlers lässt s​ich in d​ie folgenden fünf Perioden einteilen:[44]

Fauve-Periode (1900–1908)

Paul Cézanne: Haus in der Provence, 1882–1885

Im Jahr 1900 begann Matisse i​n einer Art z​u malen, d​ie im Rückblick a​ls „Proto-Fauve“ bezeichnet wurde. Er wollte s​eine Formen n​icht in Licht aufgelöst sehen, sondern a​ls ein vollständiges Ganzes auffassen, u​nd so entfernte e​r sich v​om „orthodoxen“ Impressionismus. Es w​aren neben d​en Arbeiten Paul Cézannes d​ie divisionistischen Arbeiten Seurats, d​enen er s​eine Aufmerksamkeit widmete. Georges Seurat u​nd die Neoimpressionisten schufen i​hre Werke n​ach der theoretischen Lehre, d​ie auf d​er Farbtheorie Eugène Chevreuls basierte. Neben Seurat w​aren es Vincent v​an Gogh u​nd Paul Gauguin, d​ie Matisse’ Farbempfinden steigerten; d​ie Imitation d​er Natur wollte e​r überwinden.[45] Matisse’ Figurenkomposition Luxus, Stille u​nd Begierde (1904/05) entstand beispielsweise n​ach divisionistischen Regeln. Wenig später erkannte er, d​ass die divisionistische Bildauffassung n​icht dazu geeignet war, d​en Bildwerken Festigkeit z​u verleihen u​nd die farblichen Empfindungen d​es Malers wiederzugeben, d​aher wandte e​r sich, w​ie es Cézanne s​chon Jahre v​or ihm g​etan hatte, v​on der impressionistischen Richtung ab.[46]

Das Ergebnis seiner Arbeit während seiner fauvistischen Phase stellte e​ine Lösung i​n Form e​iner flächigen Farbgebung dar, d​ie dem „Zerfließen“ impressionistischer Bilder entgegensteht. Beispiele s​ind Offenes Fenster i​n Collioure u​nd Frau m​it Hut, b​eide aus d​em Jahr 1905, d​ie auf d​er Ausstellung i​m Salon Empörung hervorriefen u​nd damit z​um Begriff „Fauvismus“ führten. In seinem Gemälde Der grüne Streifen. Bildnis Madame Matisse, ebenfalls a​us dem Jahr 1905, bildet d​as Grün e​ine feste Größe. Der a​uf den ersten Blick unnatürlich wirkende Streifen über d​em Gesicht i​st nicht willkürlich gesetzt, sondern d​ient als Grenze zwischen Licht- u​nd Schattenzone.[47][48] Matisse zeigte auf, d​ass durch d​ie Autonomie d​er Farbe i​n Verbindung m​it ihrem flächenhaften Auftrag d​ie Objekte untereinander z​u linearisieren sind, i​hre räumlichen Zusammenhänge s​omit in d​en Hintergrund treten müssen. Die Werke d​er Folgejahre stellen i​n erster Linie Variationen dieser grundlegenden Erkenntnis dar.

Nach eigener Aussage begann s​ein Lebenswerk m​it dem Gemälde Die Lebensfreude, d​as er 1906 i​m Salon d​es Indépendants ausstellte, w​o es heftige Kritik hervorrief. Nach d​er Algerienreise 1906 entstand Blauer Akt (Erinnerung a​n Biskra), d​ie Palmen i​m Hintergrund reflektieren d​ie Reise. Der weibliche Akt lastet schwer a​uf dem Boden u​nd wirft e​inen Schatten. Die dominante Figur u​nd die flächige Umgebung g​ibt Matisse’ Auffassung wieder: „Gerade d​ie Figur u​nd nicht d​as Stillleben o​der die Landschaft interessiert m​ich am meisten. An i​hr kann i​ch am besten, m​an könnte sagen, d​as mir s​tets eigene religiöse Gefühl d​em Leben gegenüber z​um Ausdruck bringen.“[49]

Experimentelle Periode (1908–1917)

„Die Bilder d​er Impressionisten s​ind voll widersprechender Eindrücke. Wir wollen e​twas anderes, w​ir wollen innere Ausgeglichenheit d​urch Vereinfachung d​er Ideen u​nd gestaltenden Formen erreichen.“

Henri Matisse, 1909[50]

Matisse’ experimentelle Periode, i​n der e​r sehr produktiv war, w​ird in z​wei Phasen unterteilt: Von 1908 b​is 1910 herrschen organisch-flüssige u​nd arabeske Formen vor, während d​ie zweite Phase v​on 1911 b​is 1917, geprägt v​on Matisse’ Auseinandersetzung m​it dem Kubismus, v​on geometrischen Formen dominiert wird. Matisse h​at seine Malerei niemals e​iner einheitlichen Stilistik untergeordnet, sondern e​r vollzog häufig Positionswechsel, v​on dekorativen z​u realistischeren Perioden.[51]

Im Jahr 1909 g​ab der russische Kunstmäzen Sergei Iwanowitsch Schtschukin z​wei große Werke i​n Auftrag, La Danse (Der Tanz) u​nd La Musique (Die Musik), d​ie zum Schmuck d​es Treppenhauses seines Moskauer Domizils dienen sollten. Vom Tanz entstanden z​wei Fassungen i​n unterschiedlichen Farbtönungen. Inspiriert h​atte Matisse d​er provenzalische Rundtanz Farandole. Die jeweils a​us fünf Körpern v​or einem starkfarbigen Hintergrund bestehenden Bilder vermitteln Lebensfreude, d​er dekorative Stil verbindet s​ich mit d​er menschlichen Figur. Ihre Monumentalität f​olgt aus d​er Vereinfachung d​er malerischen Mittel: wenige Farben s​ind in großen homogenen Flächen aufgetragen, d​ie Zeichnung w​ird zur reinen Linie, d​ie die Formen bildet. Der Tanz gehört z​u Matisse’ bekanntesten Werken. Durch d​ie Vereinfachung d​er Formen w​ird auch d​as Gemälde Blumenstrauß u​nd Keramikteller (1911) bestimmt. Henri Matisse fasste i​n einem Interview für d​ie Zeitung Utro Rossii (Утро России) a​m 27. Oktober 1911 während seines Aufenthalts i​n Moskau s​eine Eindrücke v​on russischen Ikonen s​owie Objekten a​us Emaille zusammen:[52]

„Das i​st das w​ahre Primitive, d​as ist authentische Volkskunst. Das i​st die Urquelle d​er künstlerischen Suche. Der heutige Künstler sollte hier, i​n diesen Objekten d​er primitiven Kunst, s​eine Inspiration finden.“

Im Ersten Weltkrieg w​ird seine Farbskala dunkler, d​ie Reduktion a​uf geometrische Formen i​n Anlehnung a​n den Kubismus erreichte 1914 m​it dem Bild Ansicht v​on Notre Dame i​hren Höhepunkt u​nd setzte s​ich bis 1918 fort. Die Farbe Schwarz spielt i​n den Kriegsjahren e​ine große Rolle, e​in Beispiel i​st das Türfenster i​n Collioure, 1914.[53]

Nizza-Periode (1917–1929)

Matisse widmete s​ich unter anderem d​em Malen v​on Odalisken i​n verschiedenen Positionen. Auch Porträts, lichtdurchflutete Interieurs, Stillleben, Landschaften standen i​m Zentrum seines Darstellungsinteresses. Seine Werke wiesen m​ehr naturalistische Züge a​uf als jemals zuvor. Indem Matisse s​eine fantasievolle Vorstellung r​eal gestaltete, bewies e​r damit seinen Glauben a​n die Malerei a​ls „Quelle ungetrübter Freude“.[54]

Die Liebe z​ur Farbe u​nd zum Detail w​ird durch d​en oft außergewöhnlichen „ornamentalen Hintergrund“ deutlich. Das Gemälde Dekorative Figur v​or ornamentalem Hintergrund (1925/26) w​eist besonders d​ie emblematischen Attribute seiner Malerei auf: e​ine Frau, Blumen u​nd bunte Stoffe i​m Hintergrund. Es zählt z​u den bedeutendsten Werken d​er „Nizza-Periode“. Sein Modell w​ar zu dieser Zeit Henriette Darricarrère. In Nizza dekorierte e​r sein Atelier m​it Stoffbahnen, Teppichen u​nd Vorhängen. Der m​it Blumen übersäte Stoff erscheint n​och bei weiteren Werken, beispielsweise i​n Zwei Odalisken (1927/28) u​nd Odaliske m​it Lehnstuhl (1928).[55]

Periode erneuter Einfachheit (1929–1940)

Der Nizza-Periode folgte e​ine Periode erneuter Einfachheit. Matisse’ künstlerisches Streben konzentrierte s​ich auf d​ie Harmonie zwischen d​er maximalen Entfaltungsmöglichkeit d​er Farbe u​nd einer fortschreitenden Abstraktion d​er gegenständlichen Form.

Im Jahr 1929 reiste e​r in d​ie USA u​nd war d​ort Jurymitglied d​er 29. Carnegie International. Ein Jahr später reiste e​r nach Tahiti, New York u​nd Baltimore, Maryland s​owie nach Merion i​n Pennsylvania. Albert C. Barnes a​us Merion, e​in bedeutender Kunstsammler moderner Kunst, d​er bereits d​ie größte Matisse-Sammlung Amerikas besaß, beauftragte d​en Künstler, e​in großes Wandbild für d​ie Kunstgalerie seines Wohnhauses anzufertigen. Matisse wählte e​in Tanzthema, d​as ihn bereits s​eit seiner fauvistischen Phase eingenommen hatte. Das Wandbild Der Tanz existiert i​n zwei Versionen aufgrund e​ines Irrtums i​n den Maßangaben; e​s wurde i​m Mai 1933 installiert u​nd wird gegenwärtig b​ei der Barnes Foundation ausgestellt. Die Komposition z​eigt in i​hrer Einfachheit tanzende Frauen i​n überaus starker Bewegung v​or einem abstrakten, f​ast geometrischen Hintergrund. Bei d​en Vorarbeiten z​um Wandbild wandte Matisse e​in neues Verfahren an, i​ndem er d​ie Komposition a​us ausgeschnittenen Teilen kolorierten Papiers zusammenfügte. Ab 1940 wurden d​ie Scherenschnitte z​u Matisse’ bevorzugtem Ausdrucksmittel, e​ine Technik, d​ie er b​is zum Lebensende beibehielt.[56]

Periode der Beschränkung auf das Wesentliche (1940–1954)

Die Reduktion d​er Form b​is hin z​ur Abstraktion führte Matisse z​ur Betonung d​es dynamischen Elements. Um 1943 w​urde wegen seiner schweren Erkrankung d​er Scherenschnitt z​u einem Hauptausdrucksmittel i​n der Arbeit d​es Künstlers; u​m 1948 schloss Matisse g​anz mit d​er Malerei ab. Er ließ v​on Assistenten Papierbögen m​it monochromer Gouachefarbe bemalen, a​us denen e​r seine Figuren u​nd freien Formen ausschneiden konnte (gouaches découpées). Matisse nannte d​iese Technik „mit d​er Schere zeichnen“. Sie b​ot die Möglichkeit, Linie u​nd Farbe z​u verbinden, u​nd war d​aher die v​on ihm l​ange erstrebte Lösung seines Anliegens. In d​er Zeichnung konnte e​r einen Eindruck i​n wenigen Umrisslinien darstellen, w​enn auch o​hne Farbe. In d​er Malerei fehlte d​iese Spontanität. Wenn d​ie Schere d​en Pinsel ersetzt u​nd direkt i​n die Farbe einzeichnet, w​ird der Gegensatz v​on Farbe u​nd Linie überwunden. Das Ergebnis – d​er Schnitt – i​st schärfer a​ls der gezeichnete Strich, h​at also e​inen anderen Charakter.[57] 1947 w​urde eine Folge v​on Scherenschnitten a​us den Jahren 1943 b​is 1944 a​ls Künstlerbuch u​nter dem Titel Jazz veröffentlicht, d​ie im Schablonendruck vervielfältigt worden waren. Der Titel spielt a​uf die Spontanität u​nd Improvisation d​es Musikstils Jazz an. Zum Gebrauch d​er Linien schrieb Matisse i​n diesem Buch:

„Das Lot bestimmt d​ie vertikale Richtung u​nd bildet zusammen m​it seiner Gegenspielerin, d​er Horizontalen, d​en Kompaß d​es Zeichners. […] Um d​iese angenommene Linie entwickelt s​ich die ‚Arabeske‘. Ich z​og aus d​em Gebrauch d​es Lots dauernden Nutzen. Die Vertikale i​st in meinem Geist eingezeichnet, s​ie hilft mir, d​ie Richtung meiner Linien g​enau zu bestimmen, u​nd auch i​n meinen r​asch hingeworfenene Zeichnungen i​st keine Linie […] o​hne Beziehung z​ur Vertikalen entstanden. – Meine Linien s​ind nicht verrückt.“

Henri Matisse[58]

Hinzu k​amen Entwürfe für Wandteppiche w​ie Polynesien – Der Himmel u​nd Polynesien – Das Meer, 1946. Die Ausgestaltung e​iner Kapelle, d​er Rosenkranzkapelle, (auch Chapelle Matisse genannt), i​n Vence, eingeweiht 1951, d​eren Glasfenster e​r ebenfalls i​n Scherenschnitten vorbereitet hatte, z​eigt die e​rste Glasmalerei d​es Künstlers. Ein weiteres Beispiel i​st die Serie Blauer Akt a​us dem Jahr 1952; s​ie ist ausschließlich i​n Blau u​nd Weiß gehalten u​nd hat i​n ihrer Abstraktion e​ine skulpturale Wirkung.

Das grafische Werk – Buchillustrationen

Matisse s​chuf Zeichnungen, Studien z​u seinen Werken, i​n großer Anzahl. Sein Interesse a​n grafischen Arbeiten begann u​m 1900, a​ls er probeweise anfing z​u radieren. Das v​on seiner Tochter Marguerite Duthuit u​nd seinem Enkel Claude Duthuit herausgegebene Werkverzeichnis d​er Druckgrafik beschreibt e​twa 800 Arbeiten, w​obei die zwischen 1908 u​nd 1948 entstandenen r​und 300 Radierungen u​nd 300 Lithografien a​us den Jahren 1906 b​is 1952 d​en Schwerpunkt bilden. Außerdem s​chuf er 62 Werke i​n Aquatinta, 68 Monotypien, 70 Linolschnitte u​nd aus d​er Frühzeit 1906/07 v​ier Holzschnitte. Im Gegensatz z​u Picasso verzichtete Matisse a​uf die Erprobung n​euer Materialien u​nd Techniken.[59] 1935 fertigte Matisse 26 ganzseitige Illustrationen für d​en Roman Ulysses v​on James Joyce an. Die Illustrationen basieren a​uf Themen d​er Odyssee v​on Homer.[60]

Nach Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs n​ahm Matisse’ grafische Arbeit e​inen größeren Raum ein, s​o entwarf e​r Illustrationen z​u Henry d​e Montherlants Pasiphaé (1944), Pierre Reverdys Visages (1946), Mariana Alcaforados Lettres portugaises (1946), Charles Baudelaires Les Fleurs d​u Mal (1947), Pierre d​e Ronsards Florilège d​es Amours (1948) u​nd Charles d’OrléansPoèmes (1950). Diese Bücher w​aren meistens m​it schwarz-weißen Illustrationen ausgestattet; i​m Unterschied hierzu versah e​r sein bekanntes Künstlerbuch Jazz a​us dem Jahr 1947, i​n dem e​r seine Reflexionen über d​ie Kunst u​nd das Leben niederschrieb, m​it farbigen Illustrationen.[32]

Das plastische Werk

Mehr a​ls die Hälfte v​on Matisse’ Skulpturen entstanden i​n den Jahren zwischen 1900 u​nd 1910. Er arbeitete o​ft in Serien, w​obei er d​ie Form über Jahre hinweg vereinfachte. Die e​rste dreidimensionale Arbeit v​on insgesamt 82, Jaguar, e​inen Hasen verschlingend, entstand während seiner bildhauerischen Studien a​b dem Jahr 1899. Sie w​eist nicht n​ur auf d​en Einfluss v​on Auguste Rodin hin, sondern ebenfalls a​uf Antoine-Louis Barye, e​inen bekannten französischen Bildhauer, d​er für s​eine Tierskulpturen bekannt war. Matisse modellierte n​ach dessen Bronzeskulptur Jaguar dévorant u​n lièvre[61] d​ie Jaguar-Skulptur, a​n der e​r von 1899 b​is 1901 arbeitete. Die Skulptur Der Knecht entstand w​ie das gleichnamige Gemälde i​m Jahr 1900 u​nd wurde 1903 beendet. Als Modell diente i​hm der Italiener Bevilaqua, d​er schon für Rodin i​n dessen Werk Johannes d​er Täufer (1878) u​nd Gehender Mann (1900) Modell gestanden hatte.[62] Matisse setzte o​ft Motive seiner Plastiken i​n Gemälde u​m oder umgekehrt. Die Größe seiner Skulpturen entsprachen n​icht wie b​ei traditionellen Bildhauern d​er Lebensgröße, sondern s​ie wurden i​n kleinerem Format angelegt.

Im Jahr 1907 begann s​eine Arbeit a​m Liegenden Akt, d​en er a​us dem Gemälde Luxus, Stille u​nd Begierde (1904–1905) weiter entwickelt hatte. Das Sujet sollte i​hn 30 Jahre l​ang beschäftigen. Die Skulptur Zwei Negerinnen a​us dem Jahr 1908 findet s​ich wieder a​uf seinem Stillleben v​on 1910, Bronze m​it Früchten. Cézannes Gemälde, Die d​rei Badenden, 1899 erworben, diente Matisse z​um Vorbild i​n Werken, d​ie den Körper monumental abbilden, s​o wie beispielsweise i​n der Reliefserie d​er Rückenakte, d​ie Matisse i​n den Jahren 1909 b​is 1929 schuf. Die Inspiration z​u der Serie Jeannette I  V v​on 1910 b​is 1913 w​ar ein früheres impressionistisches Gemälde, d​er Kopf d​er Jeanette w​urde in d​en Fassungen m​ehr und m​ehr verfremdet. Jeanette V bildet e​ine Vorstufe z​ur körperlichen Abstraktion, d​ie sich später, a​b den 1930er-Jahren, i​n der Kunst ausbreitete. Die Anregungen d​urch die primitive Kunst schlugen s​ich nicht w​ie bei Picasso i​n seinen Gemälden nieder, sondern s​eine Transformationen blieben i​n dieser Hinsicht a​uf das plastische Werk beschränkt.[63]

Fast a​lle seine Skulpturen bestanden a​us einer Edition v​on zehn Exemplaren, m​it einer Ausnahme: Der Kleine dünne Torso a​us dem Jahr 1929 existiert n​ur in d​rei Exemplaren. Matisse benutzte a​ls Gusstechnik d​as Sand- u​nd das Wachsausschmelzverfahren. Die meisten seiner plastischen Werke wurden i​n späteren Jahren gegossen, a​ls eine größere Zahl v​on Sammlern s​ich dafür interessierte. Die Rückenakte I  IV, d​ie zu d​en wichtigsten Matisse-Skulpturen gehören, wurden e​rst nach Matisse’ Tod a​uf Veranlassung seiner Erben gegossen. In d​en 1990er-Jahren ließen d​ie Erben d​ie meisten Originalformen vernichten, u​m weitere Editionen z​u verhindern.[64]

Kunsttheoretische Schriften

Unter d​en vier größten französischen Malern d​er ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts – Matisse, Picasso, Derain u​nd Braque – w​ar Matisse d​er erste Theoretiker. Seine Schrift a​us dem Jahr 1908, Notes d’un peintre (Notizen e​ines Malers), g​ing den publizierten Aussagen v​on Braque u​nd Picasso m​it zeitlichem Abstand voraus. Obwohl Braques frühestes Interview (1908) i​m Jahr 1910 veröffentlicht wurde,[65] k​amen seine Texte e​rst im Jahr 1917 heraus.[66] Picassos e​rste theoretische Aussage, Picasso speaks,[67] k​am im Mai 1923 heraus.

In d​en Notizen e​ines Malers verdeutlichte Matisse d​ie Hauptanliegen seiner Kunst: „Expression“ („Ausdruck u​nd Aussage“), geistige Verarbeitung v​on Naturformen, Klarheit u​nd Farbe. Ferner bekennt e​r in diesem Artikel seinen Glauben a​n die Kunst a​ls Ausdruck d​er Persönlichkeit. Sie i​st für i​hn weder Darstellung e​iner „Imagination“ n​och Mittler literarischer Vorstellungen, sondern e​r begründet s​ie auf d​er intuitiven Synthese v​on Natureindrücken. In dieser Schrift lautet e​ine zentrale, o​ft zitierte Passage:

„Ich träume v​on einer Kunst d​es Gleichgewichts, d​er Reinheit, d​er Ruhe, o​hne beunruhigende u​nd sich aufdrängende Gegenstände, v​on einer Kunst, d​ie für j​eden Geistesarbeiter, für d​en Geschäftsmann s​o gut w​ie für d​en Literaten, e​in Beruhigungsmittel ist, e​ine Erholung für d​as Gehirn, s​o etwas w​ie ein g​uter Lehnstuhl, i​n dem m​an sich v​on physischen Anstrengungen erholen kann.“

Matisse – Über Kunst. S. 75

Der zweite theoretische Text Notes d’un peintre s​ur son dessin (Notizen e​ines Malers über d​as Zeichnen) erschien i​m Jahr 1939 i​n Le Point. In d​en Jahren n​ach 1930 s​chuf er v​iele Strichzeichnungen, d​ie mit Bleistift o​der Feder ausgeführt wurden; d​ie Federzeichnungen entstanden, w​ie Matisse definierte, „erst n​ach Hunderten v​on Zeichnungen, n​ach Versuchen, Erkenntnissen, u​nd Formdefinitionen; d​ann zeichnete i​ch sie m​it geschlossenen Augen.“[68]

Rezeption

Zeugnisse von Zeitgenossen

Der u​m viele Jahre ältere Impressionist Auguste Renoir äußerte g​egen Ende d​es Ersten Weltkriegs gegenüber Henri Matisse, a​ls dieser i​hn in Südfrankreich besuchte:

„Ich würde eigentlich g​erne sagen, daß Sie k​ein wirklich g​uter Maler s​ind […] Aber d​a ist etwas, d​as mich d​aran hindert, Ihnen d​as zu sagen. Wenn Sie d​as Schwarz verwenden, bleibt e​s genau d​a auf d​er Leinwand. Mein ganzes Leben l​ang habe i​ch immer gesagt, daß m​an Schwarz n​icht mehr benutzen kann, o​hne ein Loch i​n die Leinwand z​u machen. Es i​st keine Farbe. Nun, Sie sprechen d​ie Sprache d​er Farben. Und dennoch nehmen Sie Schwarz u​nd schaffen es, daß e​s an Ort u​nd Stelle bleibt. Obwohl m​ir das, w​as Sie machen, überhaupt n​icht gefällt, u​nd ich d​azu neige, Ihnen z​u sagen, daß Sie e​in schlechter Maler sind, schätze ich, Sie s​ind wohl d​och ein Maler.“

Der u​m sechs Jahre ältere Malerkollege Paul Signac kaufte i​m Jahr 1905 d​as von Matisse i​m Salon d​es Indépendants ausgestellte Bild Luxus, Stille u​nd Wollust. Ein Jahr später mokierte s​ich der Neoimpressionist über Matisse’ i​m Salon ausgestelltes Werk Die Lebensfreude:

„Matisse, dessen Versuche i​ch bisher schätzte, scheint m​ir auf e​inen völlig falschen Weg geraten z​u sein. Auf e​inem zweieinhalb Meter langen Bild h​at er sonderbare Gestalten m​it einer daumenstarken Linie umrissen. Dann h​at er d​as Ganze m​it glanzlosen, deutlich umgrenzten Farbtönen bedeckt, die, s​o rein s​ie sind, widerlich aussehen. Ah, d​iese hellrosa Töne. Das erinnert […] a​n den abscheulichsten ‚Cloisonismus‘ d​es seligen Anquetin u​nd an d​ie bunten Ladenschilder d​er Eisen- u​nd Kurzwarenhändler.“

Gertrude Stein, Matisse’ Förderin, beschrieb s​ein Gemälde a​us dem Jahr 1907 Blauer Akt (Erinnerung a​n Biskra) u​nd seine Intention folgendermaßen:

„In diesem Bild führt Matisse z​um erstenmal s​eine Absicht bewußt durch, d​ie Linien d​es menschlichen Körpers z​u verzeichnen, u​m dadurch d​en malerischen Wert d​er ungemischten Farben z​u harmonisieren u​nd zu vereinfachen, d​ie er n​ur in Verbindung m​it Weiß verwendete. Er benutzt d​iese systematisch verdrehte Zeichnung g​enau so, w​ie man i​n der Musik Dissonanzen, i​n der Küche Essig o​der Zitrone benutzt […].“

Albert Weisgerber, Hans Purrmann und Henri Matisse in München, 1910

Matisse’ Schüler u​nd Freund, d​er deutsche Maler Hans Purrmann, organisierte i​m Jahr 1908 e​ine Ausstellung i​n Berlin i​n der Galerie v​on Paul Cassirer. Die Ausstellung stieß a​uf Kritik. Bei e​inem gemeinsamen Treffen m​it Max Liebermann i​n der Galerie fürchtete dieser b​eim Anblick d​er Bilder „der Jugend Verderben“ u​nd beschäftigte s​ich lieber m​it seinem Dackel. „Pfefferkuchen-Malerei“ u​nd „Tapete“ lauteten d​ie Schlagworte j​ener Zeit über Matisse’ Malerei.[71] Wenige Jahre v​or Matisse’ Tod äußerte s​ich Purrmann über dessen späte Lebensumstände:

„[…] In geruhsamer, f​ast tragisch-mönchischer Einsamkeit verläuft s​ein Leben. Selbst über Mangel a​n Freunden hörte i​ch ihn klagen. Ihm f​ehlt die Unruhe, d​ie anderen Menschen anhaftet, u​nd doch i​st er innerlich beständig i​m Kampf m​it sich selbst. Einmal f​and ich i​hn beim Abschreiben v​on Gedichten i​n Zierschrift. Ich n​ahm an, e​r wolle d​ie Gedichte illustrieren – nein. Er t​at es, w​ie sein Geistlicher s​ein Brevier liest.“

Picasso drückte s​ehr häufig s​eine Wertschätzung gegenüber Matisse aus. Unter d​en vielen Äußerungen Picassos lässt d​ie unten aufgeführte jedoch a​m deutlichsten erkennen, w​ie sehr Picasso d​as Werk Matisse’ erkannte:

„Matisse h​at so g​ute Lungen. Ich m​eine die Art, w​ie er d​ie Farbe anwendet. Wenn d​u in Matisses Werk d​rei Töne findest, d​ie nahe beieinanderliegen — s​agen wir e​in Grün, e​in Violett u​nd ein Türkis —, d​ann beschwört i​hre Verbindung e​ine andere Farbe herauf, d​ie man die Farbe nennen könnte. Das n​ennt man d​ie Sprache d​er Farben. […] Die Tatsache, daß s​ich auf e​inem meiner Bilder e​in gewisser r​oter Fleck befindet i​st nicht d​as Wesentliche d​es Bildes. Das Bild w​urde unabhängig d​avon gemalt. Du könntest d​as Rot wegnehmen, u​nd es wäre i​mmer noch d​as Bild da. Aber b​ei Matisse i​st es undenkbar, daß m​an einen Fleck Rot […] unterdrückt, o​hne daß d​as Bild sofort i​n sich zusammenstürzt.“

Beziehung zu Picasso

Pablo Picasso im Jahr 1962

Matisse w​ar der einzige zeitgenössische Künstler, d​en Picasso a​ls ebenbürtig ansah. Kein anderer zeitgenössischer Künstler h​atte ihm, t​rotz ihrer gegensätzlichen künstlerischen Ausrichtung, s​o viel bedeutet w​ie Matisse. Während i​hrer Treffen herrschte e​in reger Austausch. „Wir müssen u​ns soviel miteinander unterhalten, w​ie wir können“, s​agte Matisse Ende d​er 1940er-Jahre z​u Picasso u​nd fügte hinzu: „Wenn e​iner von u​ns stirbt, w​ird es einige Dinge geben, über d​ie der andere m​it niemandem s​onst sprechen kann.“[69]

Picasso, d​er auch bisweilen grausame Beleidigungen v​om Stapel ließ, gestattete niemals e​inem anderen, a​n Matisse Kritik z​u üben. Es g​ibt viele Beweise dafür, u​nd eines d​er besten u​nter den zahlreichen Zeugnissen stammt v​on Christian Zervos. Matisse u​nd Picasso verbrachten m​it mehreren anderen e​inen Nachmittag i​n der Coupole. Matisse verließ für e​inen Augenblick d​ie Runde. Als jemand fragte, w​o er abgeblieben sei, antwortete Picasso, e​r sitze sicher a​uf seinem Lorbeerkranz. Die meisten d​er Anwesenden begannen, w​eil sie b​ei Picasso Anklang suchten, über Matisse herzufallen. Picasso w​urde darauf wütend u​nd schrie: „Ich d​ulde nicht, daß i​hr etwas g​egen Matisse sagt, e​r ist u​nser größter Maler.“[74]

So würdigten s​ich die beiden gegenseitig. Picasso äußerte: „Im Grunde g​ibt es nichts a​ls Matisse.“ „Nur Picasso k​ann sich a​lles erlauben. Er k​ann alles verwirren. Entstellen, verstümmeln, zerstückeln. Er i​st immer, e​r bleibt i​mmer im Recht“, s​agte Matisse. „Deshalb allein z​um Beispiel i​st Matisse Matisse: w​eil er d​ie Sonne i​m Leib hat“, s​agte Picasso.[75]

Die respektvolle u​nd von e​iner schöpferischen Rivalität geprägte künstlerische Beziehung zwischen diesen beiden Maßstäbe setzenden Künstlern d​es 20. Jahrhunderts w​ird von Françoise Gilot i​n ihrem Buch Matisse u​nd Picasso  Eine Künstlerfreundschaft ausführlich hervorgehoben.

Ihre Gegensätzlichkeit zeigte s​ich in d​en grundlegenden Fragen n​ach dem Charakter d​es Bildes u​nd nach d​em Sinn d​er Kunst. Picasso wollte d​as dissonante, Matisse d​as harmonische Bild.[76] Ihre Gegensätze treten i​n den folgenden Zitaten scharf hervor: „Die Malerei i​st nicht d​azu da, Wohnungen z​u schmücken. Sie i​st eine Angriffs- u​nd Verteidigungswaffe“, s​agte Picasso 1945 i​n einem Interview i​n „Lettres Françaises“. „Ein Gemälde a​n der Wand sollte w​ie ein Blumenstrauß i​m Zimmer sein“, äußerte Matisse s​ich wenige Monate später i​n derselben Zeitschrift.[77]

Andererseits stellt d​as Werk Cézannes d​as beide verbindende Element dar. Picasso h​atte wie Matisse dessen Gemälde studiert u​nd äußerte später gegenüber d​em Fotografen Brassaï: „Cézanne! Er w​ar unser a​ller Vater!“[78] Matisse studierte u​nter anderem Cézannes Briefe u​nd er h​atte mit i​hm den Forscherinstinkt gemein, d​er danach strebt, e​in voll u​nd ganz „realisiertes“ Bild hervorzubringen (siehe hierzu → réalisation b​ei Cézanne). Dieses Suchen u​nd Forschen, d​as die Schriften v​on Matisse w​ie ein r​oter Faden durchzieht, findet s​ich ganz ausgeprägt b​ei Cézanne.[79]

Matisse’ Widerstand gegen die abstrakte Malerei

Mit n​icht nachlassender Vehemenz verurteilte Matisse i​m Gespräch m​it Marie Raymond 1953 d​ie abstrakte Malerei. „Begriffe w​ie nicht gegenständlich o​der abstrakt s​ind nichts anderes a​ls ein Schutzschild, u​m einen Mangel z​u verbergen.“ Und fügt hinzu: „Schreiben s​ie es n​ur genauso, w​ie ich e​s Ihnen sage: Matisse i​st gegen d​ie abstrakte Kunst. Picasso d​enkt genau w​ie ich: alle, d​ie ein Werk geschaffen haben, denken w​ie ich.“[80]

Auf d​ie Frage Marie Raymonds, o​b denn n​icht sein Spätwerk e​ine gewisse Annäherung a​n die Experimente d​er Abstrakten aufweist, erwiderte Matisse, d​ass Kunst s​chon immer abstrakt w​ar und d​ass er, w​enn er jünger wäre, e​ine Kampagne g​egen die abstrakte Kunst beginnen würde.[80]

An anderer Stelle h​ob er z​ur Begründung seiner Ablehnung d​er abstrakten Malerei hervor, d​ass diese d​ie Abstraktion n​ur imitiere.[40]

Einfluss auf den Abstrakten Expressionismus in den USA

Nachdem Mark Rothko, e​in Vertreter d​es Abstrakten Expressionismus, Ende d​er 1940er-Jahre i​m New Yorker Museum o​f Modern Art Matisse’ Red Studio (Das r​ote Atelier, 1911) gesehen hatte, w​ar er v​om Schaffen d​es französischen Künstlers s​ehr beeindruckt, u​nd es beeinflusste wesentlich s​ein eigenes Werk. Wie Rothko einmal erzählte, h​abe er „Stunden u​m Stunden“ v​or dem Gemälde sitzend verbracht. Im Todesjahr v​on Matisse, 1954, m​alte Rothko Homage t​o Matisse; dieses Werk erzielte i​m November 2005 b​ei einer Auktion über 22 Millionen Dollar.[81]

Die amerikanischen Maler d​es Abstrakten Expressionismus w​ie Robert Motherwell, Sam Francis s​owie Frank Stella u​nd der Farbfeldmaler Ellsworth Kelly s​ind ebenfalls v​om Werk Matisse’ beeinflusst worden.[77]

Matisse und seine Modelle

Über Leben u​nd Arbeit v​on Matisse g​ibt es zahlreiche Vorurteile – z​um Beispiel, d​ass er m​it seinen weiblichen Modellen Affären gehabt h​aben soll. Hilary Spurling, d​ie britische Matisse-Biografin, h​at diese Vermutung i​ns Reich d​er Legende verwiesen. Sie schreibt, d​ass sich a​us Briefen, Tagebucheinträgen u​nd Berichten seiner Weggefährten e​in anderes Bild ergäbe: „Sie a​lle beschrieben e​in System mönchischer Strenge u​nd Disziplin, u​nd alle w​aren von Matisse’ unmenschlicher Norm d​er Selbstkasteiung b​is an d​ie Grenzen d​es Erträglichen getrieben worden“. Spurling h​at mit a​llen noch lebenden Modellen ausführliche Gespräche geführt.[82]

Filme über Matisse

Der Schriftsteller Louis Aragon h​atte Henri Matisse i​m Winter d​es Jahres 1941 kennengelernt, a​ls er m​it Elsa Triolet a​us dem besetzten Teil Frankreichs n​ach Nizza geflohen war, u​m dort d​ie gemeinsame Arbeit i​n der Résistance fortzusetzen. Es entstand e​ine tiefe Freundschaft, a​us der heraus Aragons Buch über Matisse, Henri Matisse, roman entstand, d​as jedoch e​rst kurz n​ach Elsas Tod i​m Jahr 1971 vollendet werden konnte. Aragons Werk bildete m​it der Mischung a​us Autobiografie u​nd Kunstkritik s​owie Aufsätzen u​nd Gedichten d​ie Vorlage für d​en Filmemacher Richard Dindo, d​er bereits Dokumentarfilme, u​nter anderem über Max Frisch u​nd Arthur Rimbaud, gedreht hatte. Dindo schildert i​n dem 52-minütigen Farbfilm Aragon, l​e roman d​e Matisse d​ie Rückkehr a​n die Orte, w​o Matisse gewohnt hatte. Eine gelungene Montage verdichtet Bilder u​nd Töne z​u einer filmischen Lektüre v​on Gemälden, Buch u​nd authentischen Schauplätzen. Produktion: Lea Produktion, Zürich 2003, Regie Richard Dindo.[83]

Ferner wurden Filme gedreht, d​ie als Videofilme erhältlich s​ind und v​on verschiedenen Fernsehsendern ausgestrahlt wurden: Gero v​on Boehm drehte Henri Matisse – d​ie Jahre i​n Nizza, Fernsehmitschnitt: ARD, 4. Oktober 1988. Matisse – Picasso, e​ine unwahrscheinliche Freundschaft v​on Philippe Kohly a​us dem Jahr 2002 i​st ein französischer Filmbericht, Fernsehmitschnitt: 3sat, 20. Juli 2003. Henri Matisse – e​ine filmische Reise, (OT: Henri Matisse – u​n voyage e​n peinture), e​in Filmporträt, w​urde von Heinz Peter Schwerfel bearbeitet, Deutschland/Frankreich 2005, Fernsehmitschnitt: Arte, 10. Dezember 2005.

Der halbstündige Fernsehfilm Matisse & Picasso: A Gentle Rivalry entstand i​m Jahr 2001; e​r befasst s​ich mit d​en Porträts d​er zwei „Giganten“ i​n der Kunst d​es 20. Jahrhunderts. Er z​eigt unter anderem selten veröffentlichte Fotografien i​hrer Gemälde u​nd Skulpturen s​owie Fotos u​nd Filme d​er beiden Künstler a​us Archiven, d​ie sie b​ei der Arbeit zeigen. Geneviève Bujold i​st die Stimme v​on Françoise Gilot, Robert Clary i​st Matisse u​nd Miguel Ferrer Picasso. Die m​it einem nationalen Emmy ausgestattete Produktion stammt v​on KERA-Dallas/Fort Worth/Denton i​n Zusammenarbeit m​it dem Kimbell Art Museum, Fort Worth, Texas.[84]

Matisse auf dem Kunstmarkt

Matisse’ Werke erzielen o​ft Spitzenpreise b​ei Auktionen. Beispiele a​us den letzten Jahren s​ind das Gemälde L'Espagnole (1922), d​as 2007 b​ei Sotheby’s i​n New York City für 10,121 Millionen Dollar versteigert wurde[85] s​owie das Gemälde a​us dem Jahr 1911, Les coucous, t​apis bleu e​t rose, d​as im Februar 2009 a​uf der Versteigerung d​er Kunstsammlung d​es Modeschöpfers Yves Saint Laurent d​urch Christie’s i​n Paris d​en Rekordpreis für e​in Matisse-Gemälde erzielte. Der Hammer f​iel bei 35.905.000 Euro.[86] Unter d​en aktuell zwölf teuersten Gemälden d​er Welt s​ind seine Werke i​m Gegensatz z​u Arbeiten Picassos jedoch n​icht zu finden. Sein Bronzerelief, Nu d​e dos 4 état, versteigert b​ei Christie’s a​m 3. November 2010, erbrachte d​en Rekord für e​in Matisse-Werk (in Dollar): Die Gagosian Gallery, New York, erwarb e​s für m​ehr als 48 Millionen Dollar (umgerechnet g​ut 43 Millionen Euro).[87]

Frauenbildnis beim Schwabinger Kunstfund entdeckt

In e​iner Pressekonferenz z​um Schwabinger Kunstfund a​m 5. November 2013 w​urde ein Matisse zugeschriebenes Porträt e​iner sitzenden Frau gezeigt, entstanden u​m 1924, d​as 1942 d​urch den Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg a​us dem Banktresor d​es Kunsthändlers Paul Rosenberg i​n Libourne beschlagnahmt worden war.[88][89] Beim Schwabinger Kunstfund handelt e​s sich u​m die Entdeckung v​on 1280 Kunstwerken i​n der Münchner Wohnung v​on Cornelius Gurlitt a​m 28. Februar 2012. Zu d​en dort gefundenen u​nd teils unbekannten Werken gehören n​eben Matisse’ Porträt u​nter anderem Arbeiten v​on Marc Chagall, Otto Dix, Max Liebermann, Franz Marc o​der Pablo Picasso.

Matisse in Alltag und Wissenschaft, Ehrungen

Von Georges Delbard 1993 gezüchtete Rose namens Henri Matisse

Die Werke d​es Künstlers s​ind in d​er Gegenwart s​o beliebt, d​ass sowohl v​iele Poster m​it Abbildungen seiner Werke angeboten werden a​ls auch Puzzles, beispielsweise d​as 1000-teilige Puzzle m​it dem Werk Der Tanz. Der Autohersteller Citroën stellt n​icht nur e​in Auto m​it dem Namen seines Freundes u​nd Antipoden Picasso her, sondern s​eit dem Jahr 2006 a​uch den C Matisse. Matisse’ Name i​st ebenfalls i​n der Musikszene vertreten: Im Jahr 1999 nannte s​ich eine alternative griechische Rockband i​n Athen Matisse, u​nd in Troisdorf g​ibt es e​ine Musikkneipe gleichen Namens. 1993 w​urde eine Rose gezüchtet, d​ie seinen Namen erhielt. Straßen u​nd Plätze i​n Frankreich wurden n​ach Matisse benannt.

Auf d​em Planeten Merkur werden Krater n​ach verstorbenen bekannten Persönlichkeiten benannt, beispielsweise n​ach Künstlern, Malern, Schriftstellern u​nd Musikern. Der Matisse-Krater w​urde 1976 n​ach Henri Matisse benannt; e​r hat e​inen mittleren Durchmesser v​on rund 190 Kilometern u​nd liegt a​uf der Südhalbkugel d​es Merkur.[90] Am 2. April 1999 w​urde ein 1973 entdeckter Asteroid d​es inneren Hauptgürtels n​ach Matisse benannt: (8240) Matisse.[91]

Ausstellungen, Museen (Auswahl)

Das Musée Matisse in Le Cateau-Cambrésis
Das Musée Matisse in Nizza
  • Werke von Henri Matisse wurden in der Galerie 291 (1908, 1910, 1912), der Armory Show (1913), auf der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III (1964) in Kassel gezeigt.[92]
  • 1904: Erste Einzelausstellung bei Ambroise Vollard, Paris
  • 1905: Gemeinschaftsausstellung im Salon d’Automne, der Begriff Fauvismus wurde hier geprägt.
  • 1910: Erste Ausstellung bei Bernheim-Jeune, Paris
  • 1919/1920: Ausstellungen bei Bernheim-Jeune, Paris
  • 1931–1933: Retrospektiven in Berlin, Paris, Basel, New York
  • 1934/35: Mehrere Ausstellungen in der New Yorker Galerie seines Sohnes Pierre Matisse
  • 1945: Retrospektive im Salon d’Automne; gemeinsame Ausstellung mit Picasso in London
  • 1949: Ausstellung von Scherenschnitten und anderen neuen Werken im Musée National d’Art Moderne, Paris
  • 1952: Eröffnung des Musée Matisse in seiner Heimatstadt Le Cateau-Cambrésis
  • 1953: Ausstellung der Scherenschnitte in der Galerie Berggruen, Paris und der Skulpturen in London
  • 1963: Eröffnung des Musée Matisse in Nizza
  • 2002: Matisse – Picasso. Tate Modern, London; Les Galeries Nationales du Grand Palais, Paris; Museum of Modern Art, New York
  • 2007: Matisse Jazz. Das Musée Matisse zu Gast in Nürnberg. Germanisches Nationalmuseum & Musée Matisse, Nürnberg, 18. Juli 2007 bis 4. November 2007
  • 2008/2009: Matisse – Menschen Masken Modelle. Staatsgalerie Stuttgart und Bucerius Kunst Forum, Hamburg
  • 2009/2010: Matisse – Rodin, une rencontre entre deux maîtres de l’art moderne, Musée Matisse, Nizza; anschließend im Musée Rodin, Paris
  • 2010/11: Cézanne – Picasso – Giacometti. Meisterwerke der Fondation Beyeler, Leopold Museum, Wien
  • 2012/13: Im Farbenrausch. Munch, Matisse und die Expressionisten. Museum Folkwang, Essen
  • 2013/14: Matisse und die Fauves. Albertina, Wien, 20. September 2013 bis 12. Januar 2014
  • 2014: Henri Matisse: The Cut-Outs. Tate Gallery of Modern Art, London, 17. April bis 7. September 2014.[93]
  • 2015/16: Matisse Prints & Drawings, Baltimore Museum of Art, Baltimore, 9. Dezember 2015 bis 3. Juli 2016
  • 2016/17: Henri Matisse – Die Hand zum Singen bringen. Kunstmuseum Pablo Picasso Münster, Münster, 29. Oktober 2016 bis 12. Februar 2017
  • 2017/18: Matisse – Bonnard: „Es lebe die Malerei!“ Städel, Frankfurt am Main, 13. September 2017 bis 14. Januar 2018
  • 2017/18: Die Sehnsucht lässt alle Dinge blühen … Van Gogh bis Cézanne, Bonnard bis Matisse. Kunstmuseum Bern, 11. August 2017 bis 11. März 2018
  • 2019/20: Inspiration Matisse. Kunsthalle Mannheim, 27. September 2019 bis 19. Januar 2020
  • 2020: Van Gogh, Cézanne, Matisse, Hodler. Die Sammlung Hahnloser. Albertina, Wien, 27. August bis 15. November 2020
  • 2020/21: Matisse, comme un roman. Centre Georges-Pompidou, Paris, 21. Oktober 2020 bis 22. Februar 2021.[94]

Werke (Auswahl)

Gemälde und Scherenschnitte, grafisches Werk

  • 1894: Die Lesende, Öl auf Leinwand, 61,5 × 47,9 cm, Musée National d’Art Moderne, ParisAbb.
  • 1897: Der gedeckte Tisch, Öl auf Leinwand, 100 × 131 cm, Sammlung Stavros NiarchosAbb.
  • 1900: Der Knecht, Öl auf Leinwand, 99,3 × 72,7 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1904/05: Luxus, Stille und Begierde, Öl auf Leinwand, 94 × 117 cm, Musée National d’Art Moderne, Paris • Abb.
  • 1905: Lebensfreude, Barnes Foundation, Merion • Abb.
  • 1905: Frau mit Hut, Öl auf Leinwand, 81 × 60 cm, San Francisco Museum of Modern Art
  • 1905: Offenes Fenster in Collioure, Öl auf Leinwand, 55,3 × 46 cm, National Gallery of Art, Washington D.C.
  • 1905: Der grüne Streifen. Bildnis Madame Matisse, Öl auf Leinwand, 40 × 32,5 cm, Statens Museum for Kunst, Kopenhagen • Abb.
  • 1906: Orientalische Teppiche, Öl auf Leinwand, 89 × 116,5 cm, Musée de Peinture et de Sculpture, Grenoble
  • 1907: Blauer Akt (Erinnerung an Biskra), Öl auf Leinwand, 92 × 140 cm, Baltimore Museum of Art, Baltimore
  • 1907: Luxus I, Öl auf Leinwand, 210 × 138 cm, Musée National d’Art Moderne, Paris
  • 1908: Rote Harmonie, Öl auf Leinwand, 180 × 200 cm, Eremitage, Sankt Petersburg
  • 1909: Spanierin mit Tamburin, Puschkin-Museum, Moskau
  • 1909/10: Der Tanz (I und II), Museum of Modern Art, New York und Eremitage, Sankt Petersburg
  • 1910: Bronze mit Früchten, Öl auf Leinwand, 90 × 115 cm, Puschkin-Museum, Moskau
  • 1910: Die Musik, Öl auf Leinwand, 260 × 398 cm, Eremitage, Leningrad
  • 1911: Familienbildnis, Öl auf Leinwand, 143 × 194 cm, Eremitage, Sankt Petersburg • Abb.
  • 1911: Das rote Atelier, Öl auf Leinwand, 181 × 219 cm, Museum of Modern Art, New York (Abb.)
  • 1913: Blumen und Keramik, Öl auf Leinwand, 93,3 × 82,5 cm, Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt a. M.Abb.
  • 1914: Ansicht von Notre Dame, Öl auf Leinwand, 147,3 × 94,2 cm, Museum of Modern Art, New York • Abb.
  • 1917: Kopf Laurettes mit Kaffeetasse, Öl auf Leinwand, 92 × 73 cm, Kunstmuseum Solothurn, Dübi-Müller-Stiftung
  • 1919: Die Teestunde, Öl auf Leinwand, 140 × 211,1 cm, Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles
  • 1919: Bouquet de fleurs pour le Quatorze Juillet, Öl auf Leinwand
  • 1928: Odaliske mit Lehnstuhl, Öl auf Leinwand, 60 × 73 cm, Musée National d’Art Moderne, Paris
  • 1932: Der Tanz, Öl auf Leinwand, 356,8 × 1432,5 cm, Wanddekoration für die Barnes Foundation in Merion
  • 1937: Dame in Blau, Öl auf Leinwand, 93 × 73,6 cm, Philadelphia Museum of Art, Philadelphia
  • 1940: Der Traum, Öl auf Leinwand, 80,9 × 64,7, Privatbesitz
  • 1940: Stillleben mit Austern, Öl auf Leinwand, 65,5 × 81,5 cm, Basel, Kunstmuseum
  • 1946: Polynesien – Das Meer, Scherenschnitt, 200 × 314 cm, Musée National d’Art Moderne, Paris
  • 1950: Zulma, Scherenschnitt, 238,1 × 133 cm, Statens Museum for Kunst, Kopenhagen
  • 1952: Blauer Akt, Serie, Scherenschnitte
  • 1952: Der Papagei und die Sirene, Scherenschnitt, 337 × 773 cm, Stedelijk Museum, Amsterdam
  • 1953: Die Trauer des Königs, Scherenschnitt, 292 × 386 cm, Musée National d’ Art Moderne, Paris
  • 1953: Die Schnecke, Scherenschnitt, 286,4 × 287 cm, Tate Gallery, London • Abb.
  • Das zeichnerische und grafische Werk in einer Auswahl als PDF: Galerie Boisserée (PDF; 4,8 MB)

Das bildhauerische Werk

  • 1899–1901: Jaguar, einen Hasen verschlingend, Bronze, 22,8 × 57,1 cm, Privatbesitz
  • 1900–1903: Der Knecht, Bronze, Höhe 92,3 cm, Sockel 33 × 30,5 cm, Baltimore Museum of Art, Cone Collection • Abb.
  • 1906: Stehender Akt, Bronze, Höhe 48,2 cm, Privatbesitz
  • um 1909, 1914, 1916, 1930: Rückenakt I–IV, Bronze, alle im Museum of Modern Art, New York • Abb.
  • 1910–1913: Jeanette I – V. Jeanette V: Bronze, Höhe 58,4 cm, Art Gallery of Ontario, TorontoAbb.

Buchillustrationen

Literatur

Primärliteratur

  • Henri Matisse: Farbe und Gleichnis. Gesammelte Schriften. Hrsg.: Peter Schifferli. Fischer, Frankfurt am Main 1960.
  • Autorensammlung: Henri Matisse. Hrsg.: Jack D. Flam. Könemann, Köln 1994, ISBN 3-89508-009-8.
  • Henri Matisse: Über Kunst. In: Jack D. Flam (Hrsg.): detebe 26077. Diogenes, Zürich 1982, ISBN 978-3-257-21457-4 (Originaltitel: On Art. aktuelle Neuausgabe als «Diogenes Taschenbuch» 21457, Zürich 2005).
  • Henri Matisse: Zeichnungen und Gouaches découpées. Text von Lydia Delectorskaya, Ortrud Dreyer, Ulrike Gauss. Hrsg.: Graphische Sammlung Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgarter Galerieverein. Hatje Cantz, Ostfildern 1993, ISBN 978-3-7757-0445-8 (Ausstellungskatalog «Stuttgart 11. Dezember 1993 bis 20. Februar 1994» deutsch, französisch, englisch).
  • Henri Matisse: Scherenschnitte. Text von Gilles Néret. Taschen, Köln / London / Los Angeles / Madrid / Paris / Tokyo 1994, ISBN 3-8228-8412-X.
  • Henri Matisse: Scherenschnitte. Text von Ralf Schiebler. Schirmer/Mosel, München 1994, ISBN 3-88814-359-4.
  • Henri Matisse: Matisse Portfolio. Taschen, Köln / London / Los Angeles / Madrid / Paris / Tokyo 2003, ISBN 3-8228-2982-X.
  • Henri Matisse: Jazz. Hrsg.: Katrin Wiethege. Prestel, München 2005, ISBN 978-3-7913-3508-7.

Sekundärliteratur

Biografische Gesamtdarstellungen

  • Volkmar Essers: Matisse. Taschen, Köln 2006, ISBN 978-3-8228-6365-7
  • Lawrence Gowing: Matisse. Lichtenberg, München 1997, ISBN 3-7852-8406-3
  • Gabriele Grepaldi: Henri Matisse. DuMont, Köln 1998, ISBN 3-7701-4541-0
  • Gilles Néret: Henri Matisse. Taschen, Köln 1997, ISBN 3-8228-8217-8
  • John Russell: Matisse, Father & Son. Harry N. Abrams, New York 1999, ISBN 0-8109-4378-6
  • Pierre Schneider: Matisse. Rizzoli, New York 1984, ISBN 0-8478-0546-8
  • Hilary Spurling: The unknown Matisse. Volume 1: A Life of Henri Matisse: The early years, 1869–1908. A. Knopf, New York 1998, ISBN 978-0-375-71133-6, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  • Hilary Spurling: Matisse the Master. Volume 2: A Life of Henri Matisse: The Conquest of Colour, 1909–1954. Knopf, New York 2005, ISBN 0-679-43428-3; Neuauflage: Hamish Hamilton, London 2005, ISBN 978-0-241-13339-2, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
    • Matisse. Leben und Werk. Ins Deutsche übertragen von Jürgen Blasius. DuMont:
    • einbändige Ausgabe: 700 S., 150 s/w. Abb., 300 farbige Abb., Köln 2006, ISBN 978-3-8321-7704-1
    • zweibändige Ausgabe: im Schuber, zus. 1096 S., 320 s/w. Abb., 60 farbige Abb., Köln 2007, ISBN 978-3-8321-7774-4

Lebensabschnitte

  • 1916–1930: Jack Cowart, Dominique Fourcade: Henri Matisse. The Early Years in Nice 1916–1930. Ausstellungskatalog (2. November 1986 bis 29. März 1987) der National Gallery of Art (Washington), Harry N. Abrams, New York 1986, ISBN 0-89468-097-8
  • 1943–1948: Marie-France Boyer, Hélène Adant: Matisse in der Villa Le Rêve. (1943–1948). Benteli, Bern 2005, ISBN 3-7165-1390-3
  • 1943–1954: Françoise Gilot: Matisse und Picasso. Eine Künstlerfreundschaft. Kindler, München 1990, ISBN 3-463-40139-8

Augenzeugenberichte

  • Hans Purrmann: Über Henri Matisse. In: Henri Matisse Farbe und Gleichnis. Gesammelte Schriften. Hrsg. von Peter Schifferli, Fischer Bücherei Nr. 324, Fischer Bücherei KG, Frankfurt a. M. 1960, o. ISBN, S. 121–154.

Einzelaspekte d​es Werkes

  • Olivier Berggruen, Max Hollein (Hrsg.): Henri Matisse. Mit der Schere zeichnen. Meisterwerke der letzten Jahre. Ausstellungskatalog. Prestel, München 2002, ISBN 3-7913-2798-4.
  • John Bidwell u. a.: Graphic passion. Matisse and the book arts. University Park, Pennsylvania, The Pennsylvania State University Press 2015, ISBN 978-0-271-07111-4 (englisch).
  • Sylvie Forestier, Marie-Thérèse Pulvenis de Séligny: Matisse. Der ausgeschnittene Himmel. Die späten Scherenschnitte. Wienand, Köln 2012, ISBN 978-3-86832-102-9
  • Xavier Girard, Sandor Kuthy: Henri Matisse 1869–1954 – Skulpturen und Druckgraphik – Sculptures et gravures. Ausstellungskatalog (30. November 1990 bis 10. Februar 1991), Kunstmuseum Bern / Musée des beaux-arts de Berne, Bern 1990, ISBN 3-7165-0768-7
  • Ernst-Gerhard Güse (Hrsg.): Henri Matisse. Zeichnungen und Skulpturen. Ausstellungskatalog zur Ausstellung im Saarlandmuseum Saarbrücken (12. Mai – 7. Juli 1991). Prestel, München 1991, ISBN 3-7913-1124-7
  • Gotthard Jedlicka: Die Matisse Kapelle in Vence – Rosenkranzkapelle der Dominikanerinnen. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1955
  • Beatrice Lavarini: Henri Matisse: JAZZ (1943–1947). Ein Malerbuch als Selbstbekenntnis. scaneg, München 2000, ISBN 3-89235-079-5.
  • Thomas Levy und Carl-Jürgen Tohmfor: Das Café du Dôme und die Académie Matisse. Schimper, Schwetzingen 1988, ISBN 978-3-87742-033-1
  • Annette Ludwig: Zauberfest des Lichts. Matisse in Marokko: Gemälde und Zeichnungen. Insel, Frankfurt a. M. 2007, ISBN 978-3-458-19226-8
  • Markus Müller (Hrsg.): Matisse – Picasso. Ihr künstlerischer Dialog im buchillustrativen Schaffen. Ausstellungskatalog zur Ausstellung im Graphikmuseum Pablo Picasso Münster (18. Februar – 25. Mai 2005), Münster 2005
  • Pia Müller-Tamm (Hrsg.): Henri Matisse. Figur, Farbe, Raum. Ausstellungskatalog zur Ausstellung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (29. Oktober 2005 bis 19. Februar 2006). Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2005, ISBN 3-7757-1600-9
  • Henri Matisse, Nina Hollein, Max Hollein: Schnipp, Schnapp, Matisse. Prestel, München 2002, ISBN 3-7913-2753-4.
  • Otfried Schütz: Henri Matisse. Die blauen Akte. Insel, Frankfurt a. M. 1996, ISBN 3-458-33495-5
  • Dania Thomas: Henri Matisse. ‚Der Tanz‘ und ‚Die Musik‘. VDM-Verlag, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-9561-5
  • Ortrud Westheider: Matisse: Menschen Masken Modelle. Hirmer, München 2008, ISBN 978-3-7774-4385-0

Wirkung u​nd Rezeption

  • Alfred H. Barr: Matisse. His Art and his Public. Erstausgabe 1951. Little, Brown & Co, Boston 1974, ISBN 0-87070-469-9
  • Die große Inspiration. Deutsche Künstler in der Académie Matisse, Teil III. Ausstellungskatalog, Kunstmuseum Ahlen 2004/05

Werkverzeichnis

  • Claude Duthuit, Marguerite Duthuit-Matisse (Hrsg.): Henri Matisse. Catalogue Raisonné de l’Œuvre Gravé. Zwei Bände. Paris, 1983
  • Claude Duthuit (Hrsg.): Henri Matisse. Catalogue Raisonné des Ouvrages illustrées. Paris, 1988
  • Claude Duthuit (Hrsg.): Henri Matisse. Catalogue Raisonné de l’Œuvre Sculpté. Duthuit, Paris 1997, ISBN 2-904852-04-2
  • Pierre Schneider, Massimo Carrà: Tout l’Œuvre peint de Matisse 1904–1928. Paris 1982

Belletristik

  • Louis Aragon: Henri Matisse. Roman. Zwei Bände, aus dem Französischen von Eugen Helmlé. Belser, Stuttgart 1974, ISBN 3-7630-1575-2 (frz. Originalausgabe Gallimard, Paris 1971)

Bücher für Kinder

  • Nina Hollein: Schnipp Schnapp Matisse (Abenteuer Kunst). Prestel, München 2002, ISBN 3-7913-2753-4
  • Britta Benke: Wer ist eigentlich dieser Matisse? Kindermann, Berlin 2007, ISBN 3-934029-30-2
  • Annemarie van Haeringen: Monsieur Matisse und seine fliegende Schere. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7725-2769-2

Filme (Auswahl)

  • An Essay on Matisse. Dokumentarfilm, USA, 1996, 57 Min., Buch und Regie: Perry Wolff, Produktion: Great Projects Film Company, Erstausstrahlung bei PBS. An Essay on Matisse in der Internet Movie Database (englisch). Der Dokumentarfilm erhielt 1996 eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Short documentary.[95]
  • Matisse – Picasso. Eine unwahrscheinliche Freundschaft. (OT: Matisse – Picasso, 52 Min.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2002, 47:22 Min., Buch und Regie: Philippe Kohly, Produktion: Les Films d'Ici, RM Associates, 3sat, France 3, France 5. Matisse – Picasso in der Internet Movie Database (englisch), OCLC 717913551.
    Der Film zeigt selten veröffentlichte Fotografien ihrer Gemälde und Skulpturen sowie Fotos und Filme aus Archiven, während ihrer Arbeit.[96]
  • Henri Matisse. Die Farben des Südens. Dokumentarfilm, Deutschland, 2005, 43:10 Min., Buch und Regie: Evelyn Schels, Produktion: BR, Reihe: Lido, Inhaltsangabe (Memento vom 24. November 2016 im Webarchiv archive.today) vom Bayerischen Fernsehen.
  • Henri Matisse – eine filmische Reise. (OT: Henri Matisse – un voyage en peinture.) Dokumentarfilm, Deutschland, Frankreich, 2005, 26:08 Min., Buch und Regie: Heinz Peter Schwerfel, Produktion: Artcore Film, WDR, arte, Erstausstrahlung: 10. Dezember 2005 bei arte.
  • Matisse – Auf der Suche nach dem Licht. (OT: Matisse voyageur, en quête de la lumière.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2019, 51:29 Min., Buch und Regie: Raphaël Millet, Produktion: arte France, CC&C, Man's Films, Nocturnes Productions, RTBF, Le Centre Pompidou, Erstsendung: 31. Mai 2020 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
Commons: Henri Matisse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Museen

Biografien

Bilder

Einzelnachweise

  1. Lawrence Gowing: Matisse, Umschlagrückseite, 1997, ISBN 3-7852-8406-3.
  2. Anna Katharina Feldhaus: Henri Matisse – Malen mit der Schere. In: Schirn Kunsthalle Frankfurt. 5. April 2013, abgerufen am 14. Dezember 2020.
  3. Henri Matisse: Farbe und Gleichnis, S. 110.
  4. Volkmar Essers: Matisse, S. 7, 92
  5. Buchbesprechung: Henri and Pierre Matisse. (Memento vom 24. Juli 2012 im Webarchiv archive.today). In: Cosmopolis.ch, No. 2, January 1999.
  6. Jill Kitson: The Unknown Matisse. In: ABC. 5. August 2005, abgerufen am 14. Dezember 2020. Interview mit der Matisse-Biographin Hilary Spurling.
  7. Volkmar Essers: Matisse, S. 92
  8. Obituaries: Marguerite Duthuit. In: New York Times. 3. April 1982, abgerufen am 14. Dezember 2020.
  9. Paris 1900. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Kulturportal Paris. Archiviert vom Original am 1. Dezember 2008; abgerufen am 20. März 2009.
  10. Lawrence Gowing: Matisse, S. 63
  11. Hilary Spurling: The Unknown Matisse, Bd. I, University of California Press 2001, ISBN 0-520-22203-2, S. 232, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  12. Volkmar Essers: Matisse, S. 11 ff
  13. Volkmar Essers: Matisse, S. 14
  14. John Elderfield: The Wild Beasts Fauvism and Its Affinities, 1976, Museum of Modern Art, S. 43, ISBN 0-87070-638-1. Übersetzung: (Eine Skulptur von) „Donatello inmitten der Wilden“
  15. Stefana Sabin: Gertrude Stein. Rowohlt, Reinbek 1996, ISBN 3-499-50530-4, S. 36
  16. Maison du Fauvisme. Le chemin du Fauvisme. In: Gemeinde Collioure, aufgerufen am 14. Dezember 2020.
  17. Volkmar Essers: Matisse, S. 19
  18. The Cone Collection. In: Baltimore Museum of Art. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
  19. Volkmar Essers: Matisse, S. 21–23
  20. Eric Gelber: The Academie Matisse. In: artnet.com. 2001, abgerufen am 2. April 2009.
  21. Gerhard Charles Rump: Expressive Koloristik: Die deutschen Matisse-Schüler. In: Die Welt, 24. Oktober 2000, aufgerufen am 14. Dezember 2020.
  22. Biography: The Personal Life of Henri Matisse. In: henri-matisse.net, 2011, (englisch), aufgerufen am 14. Dezember 2020.
  23. Ulrike Lorenz, Norbert Wolf (Hrsg.): Brücke – Die deutschen „Wilden“ und die Geburt des Expressionismus, Taschen Verlag, Köln 2008, S. 12 f.
  24. Sandra Orienti: Henri Matisse. In: g26.ch/art. Archiviert vom Original am 2. Februar 2009; abgerufen am 2. April 2009.
  25. Volkmar Essers: Matisse, S. 28–39.
  26. Melissa Seckora: Modern Champions. In: National Review. 3. Februar 2001, archiviert vom Original am 1. Oktober 2009; abgerufen am 12. August 2009.
  27. Biografie Walter Pach. In: askart.com, nur Artikelanfang, „Full access to biographies is free each Friday“, aufgerufen am 13. Dezember 2020.
  28. André Verdet: A propos du dessin et des odalisques. In: Entretiens, notes et écrits sur la peinture: Braque, Léger, Matisse, Picasso. Éditions Galilée, Paris 1978. Nachdruck in: Henri Matisse, Jack D. Flam (Hrsg.), Könemann, Köln 1994, ISBN 3-89508-009-8, S. 152.
  29. Volkmar Essers: Matisse, S. 42–48
  30. Volkmar Essers: Matisse, S. 51–54, 94
  31. A. Isergina: Französische Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts, hrsg. von Eremitage Leningrad, Aurora-Kunstverlag, Leningrad 1987, DNB 20664437X.
  32. Roy Donald McMullen: Henry Matisse. French artist. In: Encyclopedia Britannica. Abgerufen am 13. Dezember 2020.
  33. Phyllis Tuchman: "I Shall Always Love Painting More." Besprechung von Matisse the Master von Hilary Spurling. (Memento vom 4. Dezember 2016 im Internet Archive). In: The Washington Post, 25. September 2005.
  34. Volkmar Essers: Matisse, S. 95
  35. Henri Matisse: Mit der Schere zeichnen. In: Schirn Kunsthalle. Archiviert vom Original am 27. März 2005; abgerufen am 5. April 2009 (PDF).
  36. Honorary Members: Henri Matisse. In: American Academy of Arts and Letters. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
  37. Union Church of Pocantico Hills. In: Historic Hudson Valley. Archiviert vom Original am 2. November 2012; abgerufen am 13. September 2012.
  38. siehe in: Musée Matisse in Cimiez, Nizza.
  39. Henri Matisse: Farbe und Gleichnis, S. 105. Aus: Chapelle du Rosaire de Vence, 1951
  40. André Verdet, Entretiens avec Henri Matisse, in: Prestige de Matisse, Paris 1952, S. 37–76
  41. Matisse – Über Kunst, Diogenes Verlag, Zürich, 1982, S. 11–12
  42. Escholier, 1937, S. 17; idem, 1956, S. 50
  43. Lawrence Gowing: Matisse, S. 9–18
  44. Matisse – Über Kunst. S. 25
  45. Matisse: Color and Light. (Memento vom 27. November 2004 im Internet Archive). In: National Gallery of Art, May/June 1999.
  46. Lawrence Gowing: Matisse, S. 47 f
  47. Lawrence Gowing: Matisse, S. 50 ff
  48. Volkmar Essers: Matisse, S. 16 f
  49. Volkmar Essers, Matisse, S. 18 ff.
  50. Henri Matisse. In: kunstzitate.de. Abgerufen am 15. April 2009.
  51. Pia Müller-Tamm: Henri Matisse: Figur Farbe Raum. In: Kunstaspekte. Abgerufen am 14. Dezember 2020 (Zwei Ausstellungen 2005/06).
  52. Trudy Gosudarstvennogo Ermitazha (Труды Госсударственного Эрмитажа) [= Berichte des staatlichen Eremitage-Museums], Vol. 14, S. 173, Leningrad 1973.
  53. Volkmar Essers: Matisse, S. 32–44
  54. Lawrence Gowing: Matisse. S. 142 f
  55. Karin Ego-Gaal: Henri Matisse – Figur Farbe Raum. (Memento vom 8. Januar 2012 im Internet Archive). In: Portal Kunstgeschichte, 14. Mai 2006.
  56. Magdalena Dabrowski: Henri Matisse. In: MoMA. Oktober 2004, abgerufen am 13. Dezember 2020.
  57. Juliane Bardt: Kunst aus Papier. Olms, Hildesheim 2006, ISBN 978-3-487-13093-4, S. 120
  58. Henri Matisse: Farbe und Gleichnis, S. 96.
  59. Gisela Fischer: Henri Matisse. (Anmerkungen zum grafischen Werk) In: Galerie Boiserée, Köln, 2001, (PDF; 5,1 MB), aufgerufen am 13. Dezember 2020.
  60. Henri Matisse Illustrates 1935 Edition of James Joyce’s Ulysses. In: openculture.com. 10. April 2012, abgerufen am 14. Dezember 2020.
  61. Ausstellungskatalog: Henri Matisse. A Retrospective. The Museum of Modern Art, New York 1992, New York 1992, S. 85.
  62. Ellen McBreen: Henry Matisse: Painter as Sculptor. In: Nineteenth-Century Art Worldwide. Abgerufen am 14. Dezember 2020 (Volume 8, Issue 1, Spring 2009).
  63. Lawrence Gowing: Matisse, S. 18 f, 34, 72, 79 f, 88 f, 102
  64. Sculpture. In: henri-matisse.net.
  65. Gelett Burgess: The Wild Men of Paris, Architectural Record, Mai 1910, S. 400–414
  66. Pensées et réflections sur la peinture. Nord-Sud, Dezember 1917, S. 3–5
  67. Picasso speaks. The Arts, Mai 1923, S. 315–326
  68. Volmar Essers: Matisse, S. 70
  69. Françoise Gilot und Carlton Lake: Life with Picasso, McGraw-Hill, 1964. Nachdruck in: Henri Matisse, Jack D. Flam (Hrsg.), Könemann, Köln 1994, S. 371–374.
  70. Volkmar Essers: Matisse, S. 20
  71. Henri Matisse: Farbe und Gleichnis, S. 137. Aus: Die Erinnerungen von Hans Purrmann, in Werk, 1946.
  72. Henri Matisse: Farbe und Gleichnis, S. 154. Aus: Die Erinnerungen von Hans Purrmann, in Werk, 1946.
  73. Pablo Picasso: Über Kunst, Diogenes Verlag, Zürich 1988, S. 59–61.
  74. Patrick O’Brian: Pablo Picasso — Eine Biographie. Ullstein, Frankfurt/M. – Berlin – Wien 1982, S. 225.
  75. Petra Kipphoff: Ausstellung in Zürich: Henri Matisse. Die Sonne im Leib. Ein Künstler hält die Welt auf Distanz. (Memento vom 11. September 2016 im Internet Archive). In: Die Zeit, 5. November 2002, Nr. 45.
  76. Uwe M. Schneede: 8. Picasso und Matisse – Das Jahrhundertgenie und sein Antipode, in: ders., Die Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts. C. H. Beck, München 2001, ISBN 978-3-406-48197-0, S. 107–117, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  77. Petra Kipphoff: Henri Matisse 1904 – 1917: Eine Ausstellung in Paris zeigt die entscheidenden Jahre des Künstlers. Odaliske mit Kapuzinerkresse? (Memento vom 9. März 2018 im Internet Archive). In: Die Zeit, 5. März 1993, Nr. 10.
  78. Bernhard Grom, Menschen- und Weltbilder moderner Malerei, Buch & Media Gesellschaft, München 2003, ISBN 3-8330-1125-4, S. 173, Inhaltsverzeichnis vom SWB.
  79. Matisse – Über Kunst, Hrsg. und Einleitungstext: Jack D. Flam, Diogenes Verlag, Zürich 1982, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  80. Marie Raymond: Matisse contra de Abstracten, in: Kroniek van Kunst en Kultuur, Juli-August 1953, S. 227–229. Nachdruck in: Henri Matisse, Jack D. Flam (Hrsg.), Könemann, Köln 1994, S. 382.
  81. Carter B. Horsley: Auctions Christies: Post-War and Contemporary Art, Mark Rothko. In: The City Review. Abgerufen am 13. Dezember 2020.
  82. Katja Engler: Matisse und das Geheimnis der Frauen. In: Welt am Sonntag,. 25. Januar 2009, abgerufen am 4. April 2009.
  83. Marcy Goldberg: Aragon, le roman de Matisse. (Memento vom 13. Dezember 2013 im Webarchiv archive.today). In: Cinema, 4. Juni 2006.
  84. Matisse & Picasso: A Gentle Rivalry in der Internet Movie Database (englisch).
    Matisse & Picasso. (Memento vom 17. Juni 2001 im Internet Archive). In: kera.org, 2001, OCLC 1117035751.
    Filmhintergrund: Matisse & Picasso, 2002.
  85. Lot 44: Henri Matisse 1869 – 1954 Espagnole (Buste). In: Sotheby’s, 7. November 2007.
  86. Auction February 2009. In: Christie’s. Archiviert vom Original am 19. März 2015; abgerufen am 15. April 2009.
  87. Christie’s-Auktion setzt neuen Matisse-Rekord. (Memento vom 8. November 2010 im Internet Archive). In: Monopol, 4. November 2010.
  88. Ira Mazzoni: Der Verwerter und sein Sohn. In: Süddeutsche.de, 4. November 2013, aufgerufen am 13. Dezember 2020.
  89. Fotografie des Gemäldes in: infobae.com, 16. Februar 2017.
  90. Stefan Deiters: Messenger. Blick auf den Matisse-Krater. In: astronews. 24. Januar 2008, abgerufen am 14. Dezember 2020.
  91. Daten des Asteroiden (8240) Matisse (englisch), aufgerufen am 14. Dezember 2020.
  92. Materialien von und über Henri Matisse im documenta-Archiv
  93. Ausstellung: Henri Matisse: The Cut-Outs. In: Tate Gallery of Modern Art, 2014, aufgerufen am 14. Dezember 2020.
  94. Bettina Wohlfarth: Henri Matisse in Paris: Ein Leben, um eine Vision zu vollenden. In: FAZ, 30. Oktober 2020, Besprechung der Matisse-Ausstellung im Centre Pompidou.
  95. Perry Wolff. In: emmys.com.
  96. Filmhintergrund: Matisse & Picasso, 2002.

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