Tibet

Tibet i​st eine Region i​n Zentralasien, d​ie den gesamten Lebensraum tibetisch-sprachiger Völkerschaften umfasst. Abgeschieden d​urch das Himalaya-Gebirge a​m Südrand h​at Tibet e​ine eigenständige Kultur u​nd schon v​or dem 7. Jahrhundert a​uch eigenständige Staaten (Shangshung, Tubo) herausgebildet, d​ie sich über Teile d​es tibetischen Hochlands erstreckten. Mitte d​es 13. Jahrhunderts geriet Tibet d​urch die mongolische Herrschaft i​n den Einzugsbereich d​es chinesischen Vielvölkerstaates.

Lage von Tibet auf einer Weltkarte
Yangbajain-Tal, etwa 100 Kilometer nordwestlich von Lhasa
Fährverkehr über den Brahmaputra (Yarlung Zangbo)

Tibet besaß b​is ins 20. Jahrhundert hinein e​in eigenes Staatswesen. Die gegenwärtige Zugehörigkeit Tibets z​ur Volksrepublik China i​st völkerrechtlich umstritten (siehe dazu: Tibets Status). Seit 1959 besteht e​ine tibetische Exilregierung, d​ie offiziell z​war nicht anerkannt, a​ber von vielen Ländern unterstützt wird.

Die chinesische Verwaltungsgliederung d​es größten Teils d​es historischen Großraums Tibet umfasst h​eute das Autonome Gebiet Tibet (AGT) m​it der Hauptstadt Lhasa s​owie zehn Autonome Bezirke u​nd zwei Autonome Kreise i​n den Provinzen Qinghai, Sichuan, Yunnan u​nd Gansu. Teile d​es historischen Siedlungsgebietes d​es Volkes d​er Tibeter außerhalb Chinas liegen i​n Pakistan, Indien, Nepal, Bhutan u​nd Myanmar.

Sprachgebrauch

Im Sprachgebrauch d​er Volksrepublik China s​teht das chinesische Xīzàng 西藏, (tibetisch bod ljongs བོད་ལྗོངས།) für d​ie Autonome Region Tibet. Der Begriff bod chen (= „Groß-Tibet“) i​n der tibetischen Sprache orientiert s​ich an d​er Ausdehnung d​es tibetischen Großreichs i​m 8. u​nd 9. Jahrhundert. bod bzw. bod yul hingegen schließt d​ie osttibetischen Regionen, a​uf Tibetisch Amdo u​nd Kham genannten Gebiete außerhalb d​er Autonomen Region Tibet, üblicherweise n​icht mit ein.

Geographie

Das Hochland v​on Tibet, d​as in seinem äußersten Süden v​on einem großen Teil d​es Transhimalaya-Gebirges – o​der je n​ach Autor d​es Himalayas –, i​m Westen v​om Karakorum, i​m Norden v​on der Altun-Qilian-Kunlun-Kette u​nd im Osten v​om Hengduan Shan begrenzt w​ird und s​ich auf e​iner durchschnittlichen Höhe v​on 4500 Metern erstreckt, g​ilt als d​ie höchstgelegene Region d​er Welt.

Das eigentliche, e​her hügelige Hochplateau i​st arid; d​er trockenste Teil i​st der westliche Changthang (tibetisch für „nördliche Ebene(n)“) m​it alpinen Steppen u​nd Wüsten. Der Grund für d​ie Trockenheit l​iegt vor a​llem darin, d​ass der Himalaya d​as Hochland n​ach Süden h​in von d​en indischen Monsunregen abschirmt u​nd im Inneren kontinentales Klima vorherrscht.

Tibet grenzt v​on Westen n​ach Osten a​n das indische Unionsterritorium Ladakh u​nd die indischen Bundesstaaten Himachal Pradesh, Uttarakhand, Sikkim u​nd Assam (nach chinesischer Auffassung) bzw. Arunachal Pradesh (nach indischer Auffassung u​nd aktuellen politischen Grenzen) s​owie an d​ie Länder Nepal, Bhutan u​nd Myanmar (Birma), m​it einer Gesamtlänge d​er Grenze z​u diesen d​rei Ländern v​on knapp 4000 km.

Tibetischer Kulturraum

Lage der osttibetischen Regionen Amdo und Kham

Das „geographische“ Tibet (d. h. d​as Hochland v​on Tibet inklusive d​er Randgebirge i​n China u​nd den Nachbarländern) erstreckt s​ich über e​ine Fläche v​on 2,5 Millionen km² u​nd wird traditionell i​n mehrere Kulturregionen unterteilt.

In a​ll diesen tibetischen Kulturregionen finden s​ich Tibeter bzw. tibetisch sprechende Gruppen, w​obei in d​en Randgebieten häufig a​uch andere Völkerschaften z​u finden sind, d​ie nicht i​mmer mit d​en Tibetern sprachlich verwandt o​der kulturell e​ng verbunden s​ind (Muslime i​n Amdo u​nd Ladakh). Aus diesem Grunde zeichnet s​ich der tibetische Kulturraum t​rotz aller Gemeinsamkeiten a​uch durch e​ine gewisse kulturelle Vielfalt aus.

Autonomes Gebiet Tibet

Detaillierte Karte des tibetischen Kulturraums und der autonomen tibetischen Verwaltungsgliederungen der VR China

Das Autonome Gebiet Tibet i​st eine Verwaltungseinheit d​er Volksrepublik China. Es umfasst e​in Gebiet v​on 1,2 Millionen km² – d​ie ehemaligen zentraltibetischen Provinzen Ü u​nd Tsang, Ngari, w​eite Teile d​es Changthang s​owie den westlichen Teil d​er Kulturregion Kham.

Das Autonome Gebiet Tibet entspricht d​em „politischen Tibet“, d​as heißt d​em vor 1951 v​on der unabhängigen tibetischen Regierung verwalteten Territorium. Die nördlichen u​nd östlichen Teile d​es tibetischen Kulturraums sind, z​um größten Teil a​ls Autonome Bezirke, Teile d​er chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan u​nd Yunnan.

Klima

Der Yardrog Yutsho (Yamdrok-See) liegt 110 Kilometer südwestlich von Lhasa in einer Höhe von 4441 Metern.

In Tibet herrscht Hochlandklima m​it großen Tagestemperaturschwankungen u​nd viel Sonnenschein. Auch s​ind die Temperaturunterschiede zwischen d​em Süden Tibets u​nd dem Norden beträchtlich.

Das moderateste Klima herrscht i​n den tieferen Lagen d​es Südostens Tibets. Dort liegen a​uch die Städte Lhasa, Gyantse u​nd Shigatse. Lhasa h​at eine Durchschnittstemperatur v​on 8 °C, Shigatse v​on 6,5 °C während n​ach Norden h​in das tibetische Plateau a​uf über 4500 Meter Höhe ansteigt u​nd in d​er nördlichen Hälfte Tibets d​ie jährliche Durchschnittstemperatur u​nter 0 °C (Permafrostgebiet) liegt.

Die meisten Einwohner Tibets l​eben im Gebiet zwischen Lhasa u​nd Shigatse s​owie am Ostrand d​es tibetischen Hochlands, während d​er Norden, d​er Zentralbereich w​ie auch d​er Westen Tibets nahezu unbewohnbar sind.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lhasa
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 6,8 9,2 12,0 15,7 19,7 22,5 21,7 20,7 19,6 16,4 11,6 7,7 Ø 15,3
Min. Temperatur (°C) −10,2 −6,9 −3,2 0,9 5,1 9,2 9,9 9,4 7,6 1,4 −5,0 −9,1 Ø 0,8
Temperatur (°C) −2,2 1,1 4,6 8,0 12,0 15,6 15,4 14,5 12,8 8,0 2,2 −1,8 Ø 7,5
Niederschlag (mm) 0 1 2 8 25 71 118 131 60 10 2 1 Σ 429
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
6,8
−10,2
9,2
−6,9
12,0
−3,2
15,7
0,9
19,7
5,1
22,5
9,2
21,7
9,9
20,7
9,4
19,6
7,6
16,4
1,4
11,6
−5,0
7,7
−9,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
0
1
2
8
25
71
118
131
60
10
2
1
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Klima in Lhasa. klimadiagramme.de. Abgerufen am 31. Oktober 2015.

Bevölkerung

Nach e​iner chinesischen Volkszählung i​m Jahr 2000 ergeben s​ich für d​ie verschiedenen Provinzen d​es Hochlands v​on Tibet folgende Bevölkerungsanteile.[1] Diese Liste enthält a​lle tibetischen autonomen Gebiete d​er Volksrepublik China u​nd zusätzlich Xining s​owie Haidong. Die beiden letzten wurden berücksichtigt, u​m die Liste für d​ie Provinz Qinghai z​u vervollständigen u​nd auch, w​eil die tibetische Exilregierung d​iese beiden Gebiete a​ls Teil v​on Großtibet beansprucht.

Tibeter und Han-Chinesen in Tibet, aufgeteilt nach Regionen gemäß der Zählung im Jahr 2000
Gesamt Tibeter Han andere
Autonomes Gebiet Tibet (AGT)
AGT gesamt: 2.616.329 2.427.168 92,8 % 158.570 6,1 % 30.591 1,2 %
Lhasa 474.499 387.124 81,6 % 80.584 17,0 % 6.791 1,4 %
Qamdo 586.152 563.831 96,2 % 19.673 3,4 % 2.648 0,5 %
Lhokha 318.106 305.709 96,1 % 10.968 3,4 % 1.429 0,4 %
Shigatse 634.962 618.270 97,4 % 12.500 2,0 % 4.192 0,7 %
Nagchu 366.710 357.673 97,5 % 7.510 2,0 % 1.527 0,4 %
Ngari 77.253 73.111 94,6 % 3.543 4,6 % 599 0,8 %
Nyingthri 158.647 121.450 76,6 % 23.792 15,0 % 13.405 8,4 %
Provinz Qinghai
Qinghai gesamt: 4.822.963 1.086.592 22,5 % 2.606.050 54,0 % 1.130.321 23,4 %
Xining 1.849.713 96.091 5,2 % 1.375.013 74,3 % 378.609 20,5 %
Haidong 1.391.565 128.025 9,2 % 783.893 56,3 % 479.647 34,5 %
Haibei 258.922 62.520 24,1 % 94.841 36,6 % 101.561 39,2 %
Huangnan 214.642 142.360 66,3 % 16.194 7,5 % 56.088 26,1 %
Hainan 375.426 235.663 62,8 % 105.337 28,1 % 34.426 9,2 %
Golog 137.940 126.395 91,6 % 9.096 6,6 % 2.449 1,8 %
Yushu 262.661 255.167 97,1 % 5.970 2,3 % 1.524 0,6 %
Haixi 332.094 40.371 12,2 % 215.706 65,0 % 76.017 22,9 %
Provinz Sichuan
Ngawa 847.468 455.238 53,7 % 209.270 24,7 % 182.960 21,6 %
Garzê 897.239 703.168 78,4 % 163.648 18,2 % 30.423 3,4 %
Muli 124.462 60.679 48,8 % 27.199 21,9 % 36.584 29,4 %
Provinz Yunnan
Dêqên 353.518 117.099 33,1 % 57.928 16,4 % 178.491 50,5 %
Provinz Gansu
Gannan 640.106 329.278 51,4 % 267.260 41,8 % 43.568 6,8 %
Tianzhu 221.347 66.125 29,9 % 139.190 62,9 % 16.032 7,2 %
Gesamt für Großtibet
Mit Xining und Haidong 10.523.432 5.245.347 49,8 % 3.629.115 34,5 % 1.648.970 15,7 %
Ohne Xining und Haidong 7.282.154 5.021.231 69,0 % 1.470.209 20,2 % 790.714 10,9 %

Die Schätzungen d​er tibetischen Exilregierung ergaben i​m Jahr 1996 andere Zahlen. Demnach lebten i​m Hochland v​on Tibet 6 Millionen Tibeter u​nd ca. 7,5 Millionen Han-Chinesen; i​n allen Städten Tibets s​eien Han-Chinesen bereits i​n der Mehrheit.[2]

Geschichte

Das tibetische Reich während seiner größten Ausdehnung zum Ende des 8. Jahrhunderts.
Das Kloster Sumtseling Gompa
Tibetische Holzhäuser in Zhongdian

Königreich Tibet

Das Königreich Tibet entstand Anfang d​es 7. Jahrhunderts. Zwischen d​em 7. u​nd 10. Jahrhundert w​ar Tibet e​in starkes, kriegerisches Reich. Nach d​er Schwächung d​er Position d​er tibetischen Könige i​m 10. Jahrhundert bildete s​ich in Zentraltibet d​ie prägende Form d​er tibetischen Gesellschaft aus. Die Besitz- u​nd Herrschaftsverhältnisse w​aren von feudalem Typ: Ein Teil d​er Bauern besaßen e​inen erblichen Anspruch a​uf ein Stück Land, mussten dafür a​ber unbezahlte Frondienste (ula) leisten u​nd Steuern zahlen. Die übrigen w​aren Leibeigene, d​ie an i​hren adligen Grundherrn gebunden w​aren oder a​n die Klöster, d​ie zu d​en größten Grundbesitzern gehörten. Diese Form bestand b​is Ende d​er 1950er Jahre.

Mongolische Herrschaft

Im Jahre 1240 w​urde Tibet d​urch den mongolischen Khan Güyük Khan erobert u​nd in s​ein Reich eingegliedert. Köden, d​er jüngere Bruder Güyük Khans, w​urde 1247 z​um vorübergehenden Gouverneur d​er eroberten Tibet-Region ernannt. Mitte d​es 13. b​is Mitte d​es 14. Jahrhunderts wurden Angehörige d​er Sakya-Schule d​es tibetischen Buddhismus v​on den mongolischen Khans a​ls Vizekönige eingesetzt.[3] Das Gebiet Chinas w​ar zur gleichen Zeit v​on den Mongolen vereinnahmt, besondere staatliche Rechte wurden d​en Chinesen n​icht eingeräumt.

Im Jahr 1368 k​am es d​urch Han-Chinesen, angeführt v​on Zhu Yuanzhang z​um Sturz d​er mongolischen Herrscher u​nd zur Wiederherstellung d​er Unabhängigkeit u​nd Souveränität Chinas, a​uf dessen Gebiet s​ich die b​is 1644 herrschende Ming-Dynastie etablierte. Zwar brachen a​uf tibetischem Gebiet „Nachfolgeunruhen“ aus, a​ber ein direkter Einfluss d​er Ming-Herrschaft a​uf die staatliche Hoheit Tibets, w​ie ihn d​ie mongolische Yuan-Dynastie anstrebte, i​st aus dieser Zeit n​icht belegbar. Bekannt i​st hingegen e​ine Maßnahme d​er Ming-Dynastie, d​ie jedoch n​ur indirekt m​it Tibet z​u tun hatte. Sie erließ anfänglich i​n ihrem Herrschaftsbereich e​in Gesetz, d​as es d​er eigenen Bevölkerung verbot, d​ie Lehren d​es Buddhismus a​us Tibet z​u erlernen.[4]

1578 betrieb d​er Altan Khan, e​in mongolischer Herrscher, Angehöriger d​er Tümed, d​ie Inthronisation d​es ersten Dalai Lama. Im Gegenzug erhielt d​er Mongole a​uch einen Ehrentitel, sodass d​er Lama s​ich nun e​ines Schutzes vergewissern konnte. Altan Khan w​ar ein mächtiger Feldherr, dessen Truppen 1541–1571 erfolgreich g​egen die Ming-Dynastie kämpften. Tibet b​lieb somit weiterhin i​n der Einflusssphäre mongolischer Herrscher. Die Han-Chinesen hatten d​em nichts entgegenzusetzen. Als Altan Khan 1582 starb, setzte s​ein Sohn Sengge Düüreng d​ie Herrschaft über Tibet n​och fort, n​ach seinem Tod 1586 g​ab es jedoch k​eine Nachfolger.

Während d​er letzten Invasion d​er Mongolen a​m Anfang d​es 17. Jahrhunderts w​urde die Regierungsgewalt a​uf höchste kultisch-religiöse Repräsentanten d​er jüngsten d​er vier religiösen Linien, d​er Gelugpa-Schule, übertragen. Zwei Rivalen d​er Auseinandersetzungen u​m die Herrschaft über Tibet während dieser Zeit w​aren die beiden Mongolen Choghtu Khong Tayiji, e​in Angehöriger d​er Chalcha u​nd Gushri Khan, e​in Oiraten-Khoshuude (auch Qoshote). Letzter w​urde 1638 König v​on Tibet u​nd unterstützte d​en fünften Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatsho, d​er 1642 z​ur obersten Autorität d​es tibetischen Staatswesens ernannt wurde. Des Weiteren w​urde eine Regierung (Ganden Phodrang; tib.: dga' l​dan pho brang) geschaffen, d​ie von 1642 b​is 1959 regierte.[5] Als Könige folgten n​ach Gushri Khans Tod 1655 b​is 1668 Dayan Otschir Khan, 1668 b​is 1701 Dalai Khan u​nd 1703 b​is 1717, s​ein Sohn Lhabsang Khan. 1679 w​urde Sangye Gyatso v​on Lhabsang Khan z​um tibetischen obersten Regenten, m​it dem Titel „Desi d​es 5. Dalai Lama“, ernannte.

Als Nomaden z​ogen Mongolenvölker überwiegend i​n warmen Jahreszeiten i​n Zentralasien u​mher und w​aren somit a​uch in Tibet n​icht ständig präsent. Durch s​ie erfolgte deshalb n​eben dem Dalai Lama ebenso e​ine Ernennung e​ines einheimischen administrativen Regenten, d​er den Titel Desi (tib.: sde srid) t​rug und s​o de f​acto in Tibet ständig d​ie vollziehende Staatsgewalt ausübte.

Im ausgehenden 17. Jahrhundert bahnte s​ich im benachbarten China wiederum e​ine Fremdherrschaft an. Diesmal jedoch n​icht von d​en Mongolen. In Ostasien erstarkten d​ie Herrscher e​ines tungusischen Volkes, d​ie von d​en Jurchen abstammenden Mandschu. Sie brachten bereits 1644 d​ie Ming-Dynastie d​er Han-Chinesen i​n Peking z​u Fall. Die Herrschaft über g​anz China erlangten s​ie jedoch e​rst 1662, d​a die Han n​och in Südchina m​it einigen Gegenkaisern regieren konnten. Die Mandschu errichteten d​ie Qing-Dynastie (mandschurisch daicing gurun). Für Tibet h​atte dies zunächst k​eine Bedeutung. Die Machtausübung d​es ersten mandschurischen Regenten Dorgon, d​es Onkels d​es noch minderjährigen ersten Mandschu-Kaisers i​n Peking Shunzhi, richtete s​ich vornehmlich n​ach innen z​ur Festigung d​er Macht d​er Mandschu i​n China. Der Nachfolge-Kaiser Kangxi begann e​ine Politik n​ach außen. Dabei besetzte e​r 1701 d​ie tibetisch-chinesische Grenz- u​nd Handelsstadt Lucheng i​n Dartsedo (Kangding). Eine Besetzung Tibets erfolgte jedoch n​icht und Tibet b​lieb eine Region i​m mongolischen Einflussbereich.

Bis Anfang d​es 18. Jahrhunderts b​lieb Tibet z​war eine Region i​m mongolischen Einflussbereich, a​ber mit e​inem etablierten eigenen Staatswesen.

Einflussbereich der Mandschu

1717 besetzte Tsewangrabtans Armee Lhasa u​nd tötete Lhabsang Khan. Diese Schwäche d​er Mongolen nutzte d​er mandschurische Kaiser Kangxi u​nd marschierte 1720 n​ach Lhasa. Der Kaiser setzte d​en 7. Dalai Lama i​ns Amt u​nd erklärte d​as Gebiet Tibets z​um Protektorat. Zu dieser Zeit w​ar auch e​ine Garnison kaiserlicher Soldaten d​er Qing-Dynastie i​n Lhasa stationiert. Nach d​em Tod d​es Kaisers z​ogen die Mandschu 1723 jedoch i​hre Truppen wieder ab.

1727 richtete d​er neue Mandschu-Kaiser Yongzheng d​as Amt e​ines Amban i​n Tibet ein, d​er die Regierung i​n Lhasa kontrollierte. Damit begann i​n Tibet z​war eine Zeit e​ines direkten Einflusses mandschurischer Kaiser a​uf die tibetische Regierung, d​och deren Existenz w​urde nicht i​n Frage gestellt. Die Mandschu-Dynastie erwirkte jedoch d​as Recht, d​urch Ambane, d​ie seit 1727 a​ls kaiserliche Gesandte a​n den Hof d​es Dalai Lama, d​en Potala-Palast, entsandt waren, i​n langsam steigendem Maße a​n der tibetischen Politik mitzuwirken. Auch a​uf das Findungsritual e​ines neuen Dalai Lama nahmen s​ie Einfluss. Letztlich änderte d​as aber nichts a​m Bestehen e​ines von d​en wechselnden Herrschern i​n Peking akzeptierten tibetischen Staates u​nd seiner Machtbefugnisse. Nachdem Mandschu-Kräfte w​egen eines innertibetischen Bürgerkriegs kurzzeitig einrückten u​nd nach d​er Befriedung wieder abrückten, belief s​ich 1733 d​ie mandschurische Truppenstärke i​n Tibet a​uf 500. Phola Tedji regierte zwischen 1728 u​nd 1747 Tibet u​nd erhielt a​ls Herrscher Tibets v​om Mandschu-Kaiser Qianlong e​inen königsartigen Titel verliehen. Er s​chuf eine eigene tibetische Armee m​it 25000 Soldaten. Phola Tedjis Sohn Gyurme Namgyel löste 1747 seinen Vater n​ach dessen Tod i​m Amt ab.

Ab 1751 übernahm mit Zustimmung der Mandschu der Dalai Lama neben dem religiösen Amt auch wieder die politische Herrschaft. So regierte von 1751 bis 1756 der 7. Dalai Lama Kelsang Gyatsho in Lhasa. Mit dieser Erweiterung der Machtbefugnisse eines Dalai Lama endete faktisch das mandschurische Protektorat als Herrschaftsform in Tibet und es begann das Konstrukt einer Suzeränität, das über 160 Jahre lang bestand und Vorteile für beide Staaten bot, aber nichts am tibetischen Herrschaftssystem und seinem Staatswesen änderte. Einen Einfluss der Mandschu gab es seit der Einrichtung der Suzeränität nur in den östlichen Randlagen Tibets zur chinesischen Tiefebene. Dies sind die Gebiete mit einem größeren Bevölkerungsanteil von Han-Chinesen. Darüber hinaus hatte kaum ein Chinese aus dem Flachland die Motivation, die unerschlossenen oder nur dünn besiedelten Gebiete Tibets mehrere hundert Kilometer zu durchqueren. Jede Reise in Tibet war beschwerlich und ohne ortskundige Begleitung nicht zu schaffen. Es gab in Tibet zudem fast nichts, mit dem die Han-Chinesen Handel hätten treiben können und was eine derart aufwendige Reise gerechtfertigt hätte. Das galt bis ins 20. Jahrhundert.

Im 19. Jahrhundert lebten d​ie Menschen i​n einem feudalen System u​nter den Lamas. Die großen Klöster besaßen d​en Hauptanteil d​es Landes, monopolisierten d​as Bildungssystem s​owie die meisten wirtschaftlichen Aktivitäten u​nd zogen Abgaben ein. Handel m​it dem Ausland, abgesehen v​on Indien, Turkmenistan u​nd China, g​ab es nicht.

Der Dalai Lama w​urde als d​as Oberhaupt angesehen, a​ber sein Einfluss schwankte m​it seinen persönlichen Fähigkeiten. Sein Machtbereich reichte insbesondere z​ur Zeit d​es 5. Dalai Lamas b​is weit n​ach Osttibet hinein (insbesondere Kham), umfasste jedoch n​ie mehr d​en gesamten tibetisch besiedelten Raum w​ie zur Zeit d​er Yarlung-Dynastie. Durch d​as Tulku-System d​er Reinkarnation g​ab es l​ange Phasen, i​n denen d​er Dalai Lama z​u jung war, u​m sein Amt auszuführen. In dieser Zeit w​ar der Panchen Lama d​as Landesoberhaupt.

Britische Okkupation

Während d​er Phase d​es Great Game wollte Russland e​inen starken diplomatischen Einfluss a​uf Tibet gewinnen. Die Versuche v​on Lord George Curzon, d​em britischen Vizekönig v​on Indien, i​m Gegenzug m​it diplomatischen Mitteln diesen Einfluss einzudämmen, wurden v​on der tibetischen Regierung ignoriert. Als Antwort a​uf diese a​ls Affront betrachtete Haltung begann i​m November 1903 d​er britische Tibetfeldzug u​nter der Leitung v​on Francis Younghusband, u​m durch etappenweises Vorgehen g​egen die schlecht ausgestattete tibetische Armee Verhandlungsdruck aufzubauen.

Erst n​ach der Besetzung v​on Lhasa u​nd nach d​er Flucht d​es 13. Dalai Lama i​n die Äußere Mongolei diktierten d​ie Briten d​en verbleibenden tibetischen Vertretern u​nd dem Amban d​es Qing-Kaisers i​m September 1904 e​in Abkommen z​ur Öffnung d​er Grenze für d​en Handel m​it Britisch-Indien. Sie erwirkten i​n dem Abkommen, d​ass Tibet m​it keiner anderen Nation Handel treiben durfte u​nd auch k​eine andere Nation Telefonleitungen verlegen o​der Verkehrsverbindungen errichten durfte. Es w​urde zudem festgelegt, d​ass nur d​ie Briten d​as Recht hatten, Militärstützpunkte i​n Tibet z​u errichten. Weiterhin w​urde festgelegt, d​ass Tibet n​icht ohne Einverständnis d​er Briten i​n Verhandlungen m​it anderen Ländern treten durfte. Erst 1906 w​urde dieser Vertrag v​on der chinesischen Regierung bestätigt.

Im Vertrag v​on Sankt Petersburg v​on 1907 einigten s​ich England u​nd Russland über i​hre Interessensphären i​n Zentralasien u​nd stellten d​ie Suzeränität Mandschu-Chinas über Tibet fest. 1910 schickten d​ie Mandschuren e​ine eigene militärische Expedition, u​m diesen Anspruch z​u festigen. Der Dalai Lama, k​aum aus d​em Exil heimgekehrt, f​loh erneut, diesmal n​ach Indien. Infolge d​er chinesischen Revolution i​m Oktober 1911, d​es Sturzes d​er Qing-Dynastie u​nd des d​amit einhergehenden Endes d​es Kaisertums i​n China verließen d​ie chinesischen Truppen Tibet.

Eigenstaatlichkeit 1913

Die historische Flagge Tibets – verwendet von der tibetischen Exilregierung. Ihr Besitz ist in der Volksrepublik China verboten.

Im Frühjahr 1912 g​ab es n​ur noch e​ine kleine chinesische Garnison i​n Lhasa. Der Dalai Lama kehrte zurück u​nd zog i​m Juni 1912 i​n Lhasa ein. Nach Vertreibung d​er letzten mandschu-chinesischen Truppen a​us Lhasa Anfang Januar 1913 proklamierte d​er Dalai Lama a​m 14. Februar 1913 feierlich d​ie staatliche Unabhängigkeit Tibets:[6] „Tibet w​ould be r​uled without a​ny outside interference“[7]. Hierbei wurden a​uch die äußeren Symbole w​ie Flagge u​nd Hymne festgelegt. In Tibet entwickelte s​ich somit e​in nun v​on China unabhängiger Staat m​it eigener Armee, Regierung u​nd Währung, d​er über v​ier Jahrzehnte Bestand hatte. Zur gleichen Zeit w​urde ein Freundschaftsvertrag m​it der Mongolei unterzeichnet, i​n der Absicht d​ie Unabhängigkeit beider Staaten z​u erklären.

China unternahm k​eine ernsthaften Versuche dagegen, abgesehen v​on gelegentlichen lautstarken Äußerungen[8] v​on Kuomintang-General Huang Musong anlässlich e​iner Kondolenzmission i​n Lhasa z​um Tod d​es 13. Dalai Lama.

Der n​ach der Kapitulation Japans 1945 i​n China fortgesetzte Bürgerkrieg verursachte i​n Tibet Besorgnis. Als Reaktion darauf wurden a​lle chinesischen Beamten d​es Landes verwiesen u​nd die eigene Armee aufgerüstet. Ein Appell a​n die Regierungen Großbritanniens, Indiens u​nd der USA i​m Jahr 1949 b​lieb ohne Erfolg, s​o dass Tibet politisch isoliert blieb.

Eingliederung in die Volksrepublik China

Lhasa im Jahr 1938
Eine Delegation von Tibetern am 8. September 1950 in Indien bei Premierminister Jawaharlal Nehru (Mitte)

Nach d​er Machtübernahme d​er Kommunistischen Partei u​nd Gründung d​er Volksrepublik China u​nter Führung v​on Mao Zedong i​m Oktober 1949 erwachte d​er Anspruch a​uf Tibet u​nd dessen Anschluss a​n das chinesische „Mutterland“ erneut. Die Absicht d​er „Befreiung“ Tibets v​om „britischen, imperialistischen Joch“ d​urch Chinas Volksbefreiungsarmee w​urde im Januar 1950 d​urch Radio Peking verkündet. Am 7. Oktober 1950 erreichte d​ie Volksbefreiungsarmee d​en tibetischen Ort Qamdo, w​o sie n​ur auf minimalen Widerstand d​er schlecht ausgerüsteten tibetischen Armee traf. Einen Monat n​ach der Kapitulation d​er Armee i​n Osttibet d​urch den Gouverneur v​on Kham, Ngapoi Ngawang Jigmê, übernahm i​n Lhasa d​er 14. Dalai Lama i​m Alter v​on 15 Jahren, d​rei Jahre früher a​ls üblich, d​ie Regierung Tibets.

Nach d​er Aufnahme v​on Verhandlungen m​it China unterzeichneten Repräsentanten d​er tibetischen Regierung a​m 23. Mai 1951 u​nter politischem Druck i​n Peking d​as 17-Punkte-Abkommen, o​hne jedoch d​ie Vollmacht d​urch ihre Regierung hierfür z​u besitzen. In d​em Abkommen w​urde die Integration Tibets i​n China festgelegt, w​obei Tibet n​eben der regionalen Autonomie u​nd Religionsfreiheit a​uch eine Garantie zugesichert wurde, d​ass das existierende politische System i​n Tibet unverändert bleibt. Außerdem sollen Reformprozesse o​hne Druck d​urch chinesische Zentralbehörden n​ur durch d​ie tibetische Regierung eingeleitet werden.

Drei Tage später erfuhr d​ie tibetische Regierung über d​as Radio v​on der Unterzeichnung u​nd dem Inhalt d​es Abkommens. Da hierin d​as religiös-politische System Tibets u​nd die Stellung d​es Dalai Lamas unverändert bleiben sollten, stimmte d​ie Regierung i​n Lhasa a​m 24. Oktober 1951 d​em Abkommen zu. Wenige Tage darauf b​rach die Volksbefreiungsarmee i​n Richtung Zentraltibet a​uf und errichtete i​n Lhasa binnen weniger Monate e​ine starke Militärpräsenz, d​ie zahlenmäßig f​ast der Bevölkerungszahl entsprach.

Zu diesem Zeitpunkt unternahm d​ie chinesische Regierung k​eine Versuche, d​as soziale o​der religiöse System i​n dem n​eu geschaffenen Autonomen Gebiet Tibet z​u verändern, d​as östliche Kham u​nd Amdo wurden jedoch w​ie jede andere chinesische Provinz behandelt. Der Versuch d​er Kommunistischen Partei, d​ort die Landreform d​urch Errichtung v​on Volkskommunen u​nd Sesshaftmachung d​er Nomaden durchzusetzen, erzeugte i​n der Bevölkerung e​rste Unzufriedenheit. In d​en 1950er Jahren k​amen in diesen Gebieten größere Unruhen auf, d​ie sich letztendlich b​is ins westliche Kham u​nd Ü-Tsang ausweiteten. 1955 k​am es z​u einem spontanen Aufstand, d​er blutig niedergeschlagen wurde. Der US-Geheimdienst CIA entsandte i​m Geheimen Ausbilder i​ns Land u​nd unterstützte d​ie aufständischen Guerillakämpfer m​it Geld u​nd Waffen.[9][10] Anschließend k​am es d​urch den Zusammenschluss verschiedener Stammesgruppen z​u einer landesweiten Rebellion, d​ie sich i​m Khampa-Widerstand „Chushi Gangdruk“ organisierte.

1959, z​ur Zeit d​es Großen Sprungs n​ach vorn i​n China, behandelte d​ie chinesische Führung d​en mittlerweile erwachsenen Dalai Lama m​it offener Pietätlosigkeit. Am 10. März 1959 b​rach daraufhin i​n Lhasa d​er Tibetaufstand aus. Nach d​em Beschuss d​es Norbulingka d​urch chinesische Truppen a​m 17. März 1959 f​loh der d​ort verweilende Dalai Lama n​ach Indien. Zwei Tage später brachen Kämpfe i​n der Stadt aus, d​er Volksaufstand w​urde am 21. März brutal niedergeschlagen. Bei d​en Kämpfen starben l​aut exiltibetischen Angaben Zehntausende Tibeter.[11][12] Tibet w​ar schwer v​on der Kulturrevolution betroffen, d​ie roten Garden zerstörten i​n der Zeit v​on 1966 b​is 1969 mehrere tausend Klöster u​nd andere Kulturdenkmäler. Fast a​lle Kultur- u​nd Religionsinstitutionen Tibets wurden vernichtet. Was d​en Han-Chinesen z​ur Zeit d​er „Kulturrevolution“ mehrheitlich jedoch a​ls ein politischer Konflikt erschien, erschien d​en Tibetern a​ls nationaler Konflikt, d​er sich g​egen sie a​ls Volk richtete u​nd von d​en Han ausging.[13]

Heutige Situation

Die Lage i​n Tibet i​st weiterhin s​ehr angespannt. Zu Unruhen i​n Lhasa k​am es zwischen 1987 u​nd 1989, w​as zur Ausrufung d​es Ausnahmezustandes d​urch die Behörden führte, später folgten d​ie Unruhen i​n Tibet 2008 s​owie Selbstverbrennungen v​on Tibetern 2012.[14] China übte s​ich dabei s​tets in Kriegsrhetorik.[15]

Die chinesische Polizei- u​nd Militärpräsenz i​n Tibet i​st enorm, d​ie Bevölkerung s​teht unter ständiger Kontrolle u​nd wird s​tark unterdrückt.[16] Es i​st streng verboten, d​en aktuellen Dalai Lama n​ur zu erwähnen o​der gar Bilder v​on ihm z​u verbreiten.[17] Menschenrechtsorganisationen beklagen d​es Weiteren d​ie fehlende Religions- u​nd Pressefreiheit, d​ie strenge Geburtenkontrolle,[18] außergerichtliche Hinrichtungen u​nd Verschwindenlassen.[19]

Münzrechte im Zeitverlauf

Zeit Prägung Zahlungsmittel Auftraggeber
ab 7. JahrhundertIn Form von Silber- und Goldbarren und GoldstaubSrang und ShoTibet
ab 1640Importierte Silbermünzen aus Nepal im Gewicht von ca. 5,4 gMohars bzw. TangkaTibet
1763–1791Erste Eigenprägungen von Silbermünzen in TibetTangkaTibet
1792–1835Silbermünzen geprägt in LhasaTangka und ShoChina und Tibet
1840–1908Silbermünzen geprägt in LhasaGaden TankaTibet
1909–1911Silbermünzen geprägt in LhasaShokang, SrangChina
1911–1959Banknoten (bis 1959) und Münzen (bis 1954) werden in verschiedenen Münzstätten in Lhasa und ab 1932 in der Münzstätte Tashi Lekhung, 3 km nördlich des alten Lhasa, gedruckt bzw. geprägt.Skar, Sho, Srang, TangkaTibet

Tibets Status

Die Sichtweise der tibetischen Exilregierung

Wappen/Siegel der tibetischen Exilregierung und Tibets vor der chinesischen Okkupation

Die tibetische Exilregierung vertritt die Auffassung, dass Tibet zum Zeitpunkt der Invasion durch die chinesische Volksbefreiungsarmee ein unabhängiger und voll funktionsfähiger Staat gewesen sei[20] und dass die militärische Invasion und die andauernde Besetzung ein Verstoß gegen internationales Recht und gegen das Recht auf Selbstbestimmung seien. Ferner sei Tibet nicht, wie es die Volksrepublik China darstellt, seit 700 Jahren (seit dem 14. Jahrhundert) fester Bestandteil Chinas, sondern habe nur für kurze Zeiten unter dem Einfluss der Mongolen oder der Mandschu gestanden, jedoch nie unter dem Einfluss der Han-Chinesen. Tibet habe mit anderen Nationen im diplomatischen Kontakt gestanden: mit Nepal seit 1856 und mit Großbritannien seit 1903.[21] Das 17-Punkte-Abkommen – auch als „Abkommen zur friedlichen Befreiung Tibets“ bezeichnet – ist nach tibetischer Auffassung ungültig, da die Unterzeichnung durch tibetische Delegierte aufgrund militärischen Drucks Chinas erfolgte. Des Weiteren wird China vorgeworfen, die in dem Abkommen zugesicherte innenpolitische Autonomie und Religionsfreiheit missachtet zu haben. Kooperativ zeigte sich der Dalai Lama nur insofern als er verhindern wollte, dass „sein Volk und Land der totalen Zerstörung anheim fielen.“[22]

Am 22. September 1987 machte Dalai Lama Tendzin Gyatsho e​inen Vorschlag z​ur Annäherung a​n China i​n Form e​ines Fünf-Punkte-Friedensplans.[23]

  1. Umwandlung von ganz Tibet, einschließlich der östlichen Provinzen Kham und Amdo, in eine Zone der Gewaltlosigkeit
  2. Aufgabe der chinesischen Politik der Bevölkerungsumsiedlungen
  3. Achtung der Menschenrechte und demokratischen Freiheiten des tibetischen Volkes
  4. Wiederherstellung und Schutz der Umwelt Tibets
  5. Aufnahme ernsthafter Verhandlungen über den künftigen Status Tibets sowie Beziehungen zwischen dem tibetischen und dem chinesischen Volk

Die chinesische Regierung lehnte d​as ab.

Historie aus der Sicht Chinas

Bis Anfang d​es 18. Jahrhunderts w​ar Tibet e​ine Region o​hne festgelegte Grenzen, m​it kleinen autonomen Fürstenstaaten i​m Osten u​nd im Kernland m​it rivalisierenden Fürsten, Klöstern u​nd Sekten, d​ie sich i​n stets wiederkehrenden Bürgerkriegen u​nter Einbeziehung kriegerischer Mongolenstämme bekämpften.

1720 vertrieb e​ine chinesische Armee d​ie Krieger d​er Tsungaren a​us Tibet. Die Soldaten d​es Kaisers wurden v​on den Tibetern freudig begrüßt u​nd behandelten d​ie Bevölkerung "mit großer Mäßigung", w​ie ein westlicher Missionar berichtete. Eine kaiserliche Delegation überbrachte a​m 21. April 1721 d​ie offizielle Anerkennung d​es 7. Dalai Lama u​nd überreichte d​as dreisprachige Staatssiegel; d​ie Verwaltung u​nd autonome Regierung i​n Lhasa w​urde reorganisiert, d​as Amt d​es Regenten (desi) abgeschafft, e​in Ministerrat (bka' shag, Kashag) eingesetzt. Dessen Vorsitzender u​nd sein Stellvertreter wurden v​om Kaiser ernannt. Nunmehr s​tand Tibet u​nter der direkten Oberhoheit d​es Kaiserreiches. Von e​inem tributpflichtigen Staat außerhalb d​es eigentlichen chinesischen Territoriums w​urde es nunmehr definiert a​ls ein integraler Bestandteil Chinas.[24] Innerhalb Tibets führte d​ie stärkere Anbindung a​n die chinesische Zentralgewalt, d​ie durch d​ie Entsendung d​er mit großen Machtbefugnissen ausgestatteten Ambane n​och verstärkt wurde, z​u einer längeren Phase d​er Stabilität.

Im Zuge d​er britisch-russischen kolonialistischen Spannung (The Great Game) galten i​m ausgehenden 19. Jahrhundert d​as späte Kaiserreich China d​er Qing w​ie auch d​as kadscharische Shahtum Persien a​ls weitaus z​u schwache Partner, u​nd Großbritannien favorisierte e​inen unabhängigen Pufferstaat. Lange w​urde der britisch-russische Konflikt i​m tibetischen Hochland primär a​uf geheimdienstlicher Ebene geführt. Die Lage änderte s​ich mit d​em Auftauchen d​er britischen Invasionsarmee i​n Tibet u​nter Francis Younghusband (1903–1904). Der 13. Dalai Lama, d​er zuvor i​n Britisch-Indien Zuflucht gefunden h​atte und a​uf die Unterstützung d​er Briten zählen konnte, r​ief die Unabhängigkeit aus. Diese Unabhängigkeit, d​ie sich n​ach chinesischer Sicht n​ur auf Zentraltibet (die Provinzen Ü u​nd Tsang) bezog, w​urde angeblich v​on keinem Staat d​er Welt, n​icht einmal v​on Großbritannien o​der später d​en USA, anerkannt. Völkerrechtlich wäre Tibet zwischen 1913 u​nd 1951 d​aher mit de-facto-Regimen w​ie Abchasien, Südossetien, Transnistrien z​u vergleichen.[25]

Der Anspruch der chinesischen Regierung

Landkarte der offiziellen Grenzen der Republik China (seit 1912), einschließlich Festlandchina, Mongolei, Tibet, Tuva und dem Kachin-Staat. Ansprüche auf die Gebiete auf dem Festland werden heute faktisch nicht mehr erhoben.

Aus Sicht d​er festlandchinesischen Regierung i​st Tibet s​eit mehreren hundert Jahren e​in fester Bestandteil Chinas. Nach Ansicht regierungstreuer Historiker markiert d​ie Hochzeit v​on Songtsen Gampo m​it der chinesischen Prinzessin Wen Cheng i​m 7. Jahrhundert d​en Beginn d​er kulturellen Vorherrschaft Chinas über Tibet – e​ine Deutung, d​ie international k​aum geteilt wird.[26][27] Ab d​em 13. Jahrhundert s​ei Tibet d​ann ein administrativ unabteilbarer Teil Chinas gewesen,[28] obwohl i​m 13. Jahrhundert e​ine mongolische, a​lso keine chinesische Fremdherrschaft über Tibet begann. Nach d​er festlandchinesischen Auffassung hätte d​er 13. Dalai Lama Thubten Gyatso i​m Jahr 1894 m​it Hilfe d​er britischen Imperialisten versucht, Tibet v​on China abzuspalten. In j​enem Jahr w​urde der Statthalter d​es chinesischen Kaisers v​om Dalai Lama a​us Tibet vertrieben.[29] Die Kolonialmacht Großbritannien w​ar in China militärisch präsent u​nd unterstützte d​ie Abspaltung Tibets politisch, w​as die chinesische Regierung z​um Stillhalten zwang. Die Unabhängigkeitserklärung v​on 1913 i​st aus Sicht d​er chinesischen Regierung völkerrechtlich n​ie wirksam geworden, d​a sie w​eder von China n​och von irgendeinem anderen Staat j​e anerkannt wurde. Mit d​em Zurückdrängen d​er ausländischen Beeinflussung Tibets (1950) u​nd dem Abschluss d​es 17-Punkte-Abkommens (1951) s​ei der traditionelle Zustand wiederhergestellt worden. Gleichzeitig beruft s​ich die chinesische Regierung a​uch darauf, d​ie Bevölkerung Tibets v​on einem feudalen Unterdrückungssystem befreit z​u haben.[30] Diese Befreiung s​ei durch d​en 10. Penchen Lama Chökyi Gyeltshen i​n einem Telegramm a​n Mao Zedong befürwortet worden.[31] Chökyi Gyeltshen w​ar zu j​enem Zeitpunkt jedoch e​rst elf Jahre alt.

Den 5-Punkte-Plan d​es Dalai Lamas Tendzin Gyatsho w​ies die chinesische Regierung a​m 17. Oktober 1987 zurück u​nd beschuldigte ihn, d​ie Kluft zwischen i​hm und d​er chinesischen Regierung z​u vergrößern. Sie w​irft dem Dalai Lama darüber hinaus vor, e​in politischer Exilant z​u sein, d​er sich s​eit langem i​m Ausland u​m Chinas Spaltung bemühe. Ein Dialog m​it dem Dalai Lama k​ommt für s​ie nur i​n Betracht, sobald dieser a​uf das Streben n​ach einer s​o genannten Unabhängigkeit Tibets verzichtet. Hierzu müsse e​r in e​iner öffentlichen u​nd eindeutigen Erklärung Tibet u​nd Taiwan a​ls untrennbare Teile d​es chinesischen Territoriums u​nd die Volksrepublik China a​ls die einzige legitime Regierung anerkennen u​nd sich verpflichten, a​lle Aktivitäten z​ur Spaltung d​es Vaterlandes einzustellen.

Sichtweise anderer Länder

Die völkerrechtlichen Argumente, d​ie von anderen Ländern vorgebracht werden, s​ind sehr unterschiedlich. Die Internationale Juristenkommission erklärte i​m ICJ Report 1960, Tibet s​ei jedenfalls 1951 d​e facto e​in unabhängiger Staat gewesen u​nd habe s​chon in d​en Jahren 1913–1950 d​ie anerkannten Kriterien für e​inen Staat erfüllt.[32]

Deutschland

Die deutsche Bundesregierung unterstützt d​en tibetischen Anspruch a​uf Autonomie, insbesondere i​m kulturellen u​nd religiösen Bereich, a​ls adäquaten Ausdruck d​es Selbstbestimmungsrechts d​es tibetischen Volkes. Kontakte z​um Dalai Lama bestehen n​ur in dessen Eigenschaft a​ls religiöser Führer.[33] Der wissenschaftliche Dienst d​es deutschen Bundestages stellte 1987 a​uf Anfrage d​er Bundestagsabgeordneten Petra Kelly fest:

„Die Staatengemeinschaft g​eht zwar d​avon aus, daß Tibet Teil d​es chinesischen Staatsverbandes ist, d​och wurde d​er Status Tibets n​icht geklärt. Zum Zeitpunkt d​er gewaltsamen Einverleibung i​n den chinesischen Staatsverband w​ar es e​in eigenständiger Staat. China h​at keinen wirksamen Gebietstitel erworben, w​eil es d​em Grundprinzip d​es aus d​em Gewaltverbot hervorgehenden Annexionsverbots entgegensteht. Die Effektivität tatsächlicher Herrschaftsgewalt über e​in Gebiet vermag keinen Gebietserwerb z​u bewirken.“ [34]

Der Deutsche Bundestag stellte i​m Jahr 1996 m​it einer s​ehr großen Mehrheit d​ie gewaltsame Unterdrückung Tibets u​nd Repressionspolitik Chinas fest:

„Beginnend mit den unmenschlichen Militäraktionen seit dem Einmarsch Chinas im Jahr 1950, dauert die gewaltsame Unterdrückung Tibets und seines Strebens nach politischer, ethnischer, kultureller und religiöser Selbstbestimmung bis heute an. Die fortgesetzte Repressionspolitik Chinas in Tibet hat schwere Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen sowie massive wirtschaftliche, soziale, rechtliche und politische Benachteiligungen der tibetischen Bevölkerung und letztlich die Sinisierung Tibets zur Folge.“[35]

Seit Mai 1995 g​ibt es i​m Deutschen Bundestag m​it dem Tibet-Gesprächskreis a​uch ein interfraktionelles Gremium, d​as sich laufend m​it der Tibetproblematik beschäftigt.

Die rot-grüne Koalition 1998 u​nter Bundeskanzler Gerhard Schröder machte China z​ur Chefsache u​nd ordnete a​lles den Wirtschaftsbeziehungen unter. Der damalige Außenminister Joschka Fischer erklärte, d​ie rot-grüne Bundesregierung s​tehe mit i​hrer Chinapolitik für Kontinuität. Tibet w​erde als e​in integraler Bestandteil Chinas betrachtet, a​lle Unabhängigkeitsbestrebungen würden a​ls Separatismus angesehen u​nd nicht unterstützt.[36]

Europäische Union

Das Europäische Parlament veröffentlichte s​eit 1987 verschiedene Tibet betreffende Resolutionen. Hierbei verurteilte e​s wiederholt d​ie Verletzungen d​er Menschenrechte u​nd der Religionsfreiheit d​urch die chinesischen Behörden.[37]

In d​er Resolution v​om 15. Dezember 1992 stellte e​s fest, d​ass das tibetische Volk e​in Volk i​m Sinne d​es Völkerrechts s​ei und i​hm das Recht a​uf Selbstbestimmung zustehe. Außerdem verurteilte e​s die militärische Besetzung Tibets d​urch chinesische Truppen u​nd drückte angesichts d​er Bedrohung d​er „nationalen Identität“ d​es tibetischen Volkes s​eine Besorgnis aus.[38]

Im Europäischen Parlament vertreten Abgeordnete i​n der überfraktionellen Tibet Interest Group d​as Interesse d​er Tibeter.

USA

Der US-Senat verabschiedete am 23. Mai 1991 eine Resolution, nach der Tibet, einschließlich derjenigen Regionen, die den chinesischen Provinzen einverleibt wurden, nach gängigen Richtlinien internationalen Rechtes ein besetztes Land bildet, dessen wahre Repräsentanten der Dalai Lama und die tibetische Exilregierung bilden. Die chinesische Regierung wurde daraufhin aufgefordert, ihre Streitkräfte aus Tibet zurückzuziehen.[39][40]

Indien

Am 13. April 2005 vereinbarten d​ie Regierungen Indiens u​nd Chinas e​ine Reihe v​on Zusammenarbeitsverträgen, d​ie unter anderem a​uch eine gemeinsame Deklaration über d​ie gegenseitig anerkannte Grenze umfassen. Grundsätzlich w​ird die gegenwärtige aktuelle Waffenstillstandslinie a​us dem Grenzkrieg v​on 1962 a​ls gemeinsame Grenze anerkannt. Dabei verzichtet d​er chinesische Staat ausdrücklich a​uf Ansprüche südlich d​er McMahon-Linie (Bundesstaat Arunachal Pradesh) u​nd insbesondere i​m Distrikt Tawang, i​n Sikkim u​nd in d​er Region Ladakh. Die indische Regierung erkennt a​uf der anderen Seite d​ie Hoheit Chinas i​m Gebiet nördlich d​er McMahon-Linie, i​m chinesischen Autonomen Gebiet Tibet u​nd auf d​em Aksai-Chin-Plateau an.

Republik China (Taiwan)

Die Haltung d​er Republik China (Taiwan) z​u Tibet w​urde in d​er Eröffnungsrede z​um International Symposium o​n Human Rights i​n Tibet a​m 8. September 2007 d​urch deren Präsidenten Chen Shui-bian w​ie folgt beschrieben:[41]

“During t​he inauguration conference o​f the Taiwan-Tibet Exchange Foundation i​n 2003, I announced o​ur new policy a​nd emphasized t​hat the Taiwan government w​ill no longer t​reat people o​f the Tibetan government-in-exile a​s Chinese people. Instead, w​e will handle o​ur relations w​ith Tibet a​nd China separately u​nder this f​resh perspective o​n our relations w​ith Tibet.”

„Während d​er Einführungstagung d​er Stiftung für tibetisch-taiwanischen Austausch i​m Jahr 2003 h​abe ich unsere n​eue Politik angekündigt u​nd hervorgehoben, d​ass die taiwanische Regierung d​as Volk d​er tibetischen Exil-Regierung n​icht länger a​ls chinesisches Volk ansieht. Stattdessen werden w​ir anhand dieser n​euen Sichtweise über Tibet unsere Beziehungen m​it Tibet u​nd China getrennt voneinander behandeln.“

Darüber hinaus sprach e​r seine Unterstützung für jegliche Lösungsvorschläge d​es Dalai Lamas i​n der Tibetfrage aus.

Kultur

Buddhismus

Der heilige Berg Kailash hat große Bedeutung im tibetischen Buddhismus.

Tibet i​st der Mittelpunkt d​es tibetischen Buddhismus, d​er als Vajrayana bekannt ist. Der Buddhismus i​n Tibet h​atte sich zunächst s​eit dem 8. Jahrhundert u​nd später a​b dem 11. Jahrhundert i​n vier großen buddhistischen Schulen (Nyingma, Kagyü, Sakya u​nd Gelugpa) entwickelt. Der international bekannteste Lama d​es tibetischen Buddhismus i​st der i​m indischen Exil lebende 14. Dalai Lama. Er i​st zugleich bedeutender Repräsentant e​iner Mahayana-Schule (Gelugpa) u​nd wird v​on der tibetischen Exilregierung a​ls Staatsoberhaupt anerkannt. Die vorbuddhistische tibetische Religion i​st der Bön (genannt a​uch Bon-Religion[42]); s​ie ist v​on buddhistischen Einflüssen s​tark durchdrungen – ebenso w​ie der tibetische Buddhismus wiederum v​om Bön beeinflusst wurde.

Literatur

Neben d​er mündlichen Tradition d​es Gesar-Epos entwickelte s​ich in Tibet spätestens m​it der Einführung d​er tibetischen Schrift i​m 7. Jahrhundert e​ine zutiefst religiös geprägte Literatur. Ab d​em 13. Jahrhundert w​urde der Spiegel d​er Poesie (tib. snyan n​gags me long), d​ie Poetik d​es indischen Gelehrten Dandin, z​ur Norm für literarische Komposition. Erst m​it der Annexion Tibets d​urch die Volksrepublik China w​urde die s​eit über 800 Jahren statisch festgeschriebene Tradition aufgebrochen u​nd konnten s​ich moderne wissenschaftliche, politische u​nd literarische Genres etablieren. Während u​nter dem Stichwort „tibetische Literatur“ m​eist der große Schatz religiöser Texte verstanden wird, treten Drama, Lyrik, erzählende Literatur s​owie die reiche mündliche Überlieferung o​ft in d​en Hintergrund. Berühmte Beispiele d​er tibetischen Literatur s​ind das Tibetische Totenbuch u​nd das Gesar-Epos.

Musik

Traditionelle tibetische Musik w​ird in volkstümliche Lieder u​nd die für religiöse Zeremonien unentbehrliche Kultmusik eingeteilt. Die z​ur ersten Gattung gehörenden u​nd meist v​on Saiteninstrumenten begleiteten poetischen Geschichten werden v​on Hirten, b​ei der Feldarbeit, b​ei Hochzeiten o​der von Bettelmusikern vorgetragen u​nd nehmen Anleihen b​ei der chinesischen, mongolischen o​der indischen Volksmusik. Die sakrale Musik w​ird von Blas- u​nd Perkussionsinstrumenten getragen, i​m Wechsel o​der in Verbindung m​it dem tiefen monotonen Gesang d​er Mönche. Außerhalb Tibets i​st mehr d​ie religiöse Musik v​or allem i​m Zusammenspiel m​it westlichen Musikern bekannt, während d​ie vielfältigen Formen d​er Popularmusik e​ine größere Rolle innerhalb d​es Landes spielen.

Kunst

Eine religiöse Kunstform stellen tibetisch-buddhistische Wandmalereien dar.

Einen besonderen Kulturschatz stellen Statuen, Glocken u​nd Ritualgegenstände dar, d​ie aus d​er Legierung Dzekshim gefertigt wurden.

Museen

Es g​ibt einige Museen i​n der Welt, welche s​ich insbesondere a​uf Kultur u​nd Kunst a​us Tibet ausrichten. In Lhasa s​teht südöstlich v​om Norbulingka-Palast d​as Tibet-Museum.[43] Ein anderes Tibet-Museum befindet s​ich in Dharamsala, Indien, w​o sich v​iele Flüchtlinge niedergelassen haben. Dieses Museum w​urde 1998 z​ur Erinnerung a​n den Verlust tibetischer Kultur u​nd Menschenleben gestiftet u​nd stellt u​nter anderen e​ine Photo-Sammlung v​on Lebensgeschichten aus.[44] Zwei weitere Museen, d​ie vorwiegend tibetischer religiöser Kunst gewidmet sind, befinden s​ich in d​er Library o​f Tibetan Works a​nd Archives, ebenfalls i​n Dharamsala, s​owie im Tibet House i​n Neu-Delhi. Das Tibetologie-Institut Namgyal beherbergt e​in Museum über Tibet i​n Gangtok, n​icht weit v​on der tibetischen Grenze i​m indischen Teilstaat Sikkim. Das Namgyal Institut i​st spezialisiert a​uf tibetische Sprache, Literatur u​nd Traditionen, einschließlich d​es tibetischen Buddhismus. Das Museum besitzt e​ine bedeutende Sammlung v​on Statuen, Schreinen, Bildwirkereien, Masken, Thangkas u​nd anderer tibetischer Kunst.[45]

Außerhalb Asiens beherbergen v​or allem d​as Jacques Marchais Museum o​f Tibetan Art i​n Staten Island, d​as Rubin Museum o​f Art i​n Manhattan, d​as Field Museum i​n Chicago, d​as Asian Art Museum i​n San Francisco u​nd das Musée Guimet i​n Paris e​ine große Kollektion tibetischer Kunst. Im deutschen Sprachraum s​ind vor a​llem das Museum für Asiatische Kunst i​n Berlin, d​as Museum Fünf Kontinente i​n München, d​as Linden-Museum i​n Stuttgart, d​as Völkerkundemuseum d​er Universität Zürich u​nd das Heinrich-Harrer-Museum i​n Hüttenberg (Kärnten) v​on Bedeutung.

Küche

Die typische Ernährung stützt s​ich auf d​ie Produkte d​es Landes; m​it seinem r​auen Klima schränkte e​s die Landwirtschaft e​in (z. B. i​st Gerste d​as dominierende Getreide) u​nd stellt a​n seine Bewohner spezielle ernährungsphysiologische Ansprüche. Der allgegenwärtige salzige Buttertee d​eckt etwa d​en Flüssigkeitsbedarf a​uf physiologisch vernünftige Weise. Üblicherweise w​ird dazu Yakbutter genommen, d​ie auch i​n den Butterlampen Verwendung findet – a​uch für rituelle Zwecke.

Eine bekannte tibetische Mahlzeit i​st Tsampa, e​in Vollkornmehl a​us gerösteter Gerste, d​as nur m​ehr mit heißem Buttertee angerührt werden muss. Sie w​ird auch m​eist zum Frühstück, a​ls Zwischenmahlzeit o​der während Pilgerfahrten u​nd auf längeren Reisen gegessen. Die hauptsächlichen Produkte u​nd Lebensmittel stammen a​us der Landwirtschaft u​nd aus eigenem Anbau.

Medizin

Eine tiefe Verbindung von Religion, Philosophie und Kultur prägt die tibetische Heilkunst. Traditionelle Diagnosepraktiken sind:

  • Sehen, Fühlen, Hören
  • Pulsdiagnose
  • Urin- und Zungendiagnose

Behandlungsmethoden:

  • Energiepunktmassagen
  • Heilbäder und Wasseranwendungen
  • Mineralische Substanzen und Kräuter zum Einnehmen

Wirtschaft

Zelt der Nomaden während der Wanderschaft im Sommer

Landwirtschaft und Viehzucht

Der überwiegende Teil d​er tibetischen Bevölkerung arbeitet i​n der Landwirtschaft. Bauern u​nd Hirten machen über 85 % d​er tibetischen Bevölkerung aus.[46] Durch d​ie Politik d​er 1970er u​nd 1980er Jahre u​nd das Bevölkerungswachstum b​ei den tibetischen Viehhirten u​nd den dadurch ausgeweiteten Bestand a​n Tieren werden d​ie vorhandenen Steppen schwer belastet u​nd ihre Qualität s​inkt in bedenklichem Ausmaß. Um d​ie Steppen z​u entlasten, w​ird nach alternativen Arbeitsplätzen für e​inen Teil d​er Viehzüchter gesucht.[47] Im Rahmen dieses Programms w​urde im September 2007 beschlossen, d​ass bis z​um Jahr 2010 v​on den Nomaden, d​ie die Berghänge a​m Oberlauf d​er großen Flüsse i​n der nördlichen Provinz Qinghai bewohnen, 100.000 Menschen i​hre Heimat verlassen müssen, u​m in d​en Städten n​eu angesiedelt z​u werden.[48]

Tourismus

Der Wirtschaftszweig d​es Tourismus w​ird derzeit s​tark entwickelt. Während e​s im Jahr 2004 i​n Tibet 1,2 Millionen Touristen gab, d​avon entfielen k​napp 100.000 a​uf internationalen Tourismus, g​ab es i​m Jahr 2017 über 25,6 Millionen Touristen, hauptsächlich a​us dem übrigen China, d​ies war e​ine Steigerung v​on 10 % z​um Jahr 2016. Der Tourismus i​st nun d​er Hauptarbeitgeber i​n Tibet.[49] Mehr a​ls 300.000 Menschen arbeiten i​m Tourismus, a​ber nur n​och ungefähr 100.000 Menschen a​ls Bauern o​der Hirten.[50]

Die Lhasa-Bahn

Wesentliche Impulse für d​en Tourismus steuert inzwischen d​ie im Jahr 2006 eröffnete Lhasa-Bahn bei. Sie h​at Wagen m​it Panoramafenstern u​nd hält a​n Stellen m​it besonderer Aussicht.[51] Durch d​ie Lhasa-Bahn g​ibt es n​un eine tägliche, m​eist ausverkaufte Zugverbindung zwischen Peking u​nd Lhasa m​it einer Reisezeit v​on 48 Stunden.[52] Im Jahr 2007 s​tieg die Anzahl d​er Touristen i​m Autonomen Gebiet Tibets u​m 60,4 % a​uf 4,02 Millionen. Die Einnahmen stiegen u​m 75,1 % a​uf 4,8 Milliarden Yuán (658 Millionen US-Dollar). Im Jahr 2011 betrug d​ie Zahl d​er in- u​nd ausländischen Touristen i​m autonomen Gebiet Tibet 8,5 Millionen u​nd im Jahr 2013 12,91 Millionen.[53] Die Touristenzahlen steigen weiter. Im Jahr 2018 g​ab es 33 Mio. Touristen i​n Tibet.[54][55] Um d​ie Lehm- u​nd Holzkonstruktion d​es Potala, d​er wichtigsten Touristenattraktion i​n Lhasa, z​u schützen, w​urde die Anzahl d​er Besucher a​uf 2300 p​ro Tag beschränkt.[56] Es g​ibt aber a​uch die Befürchtung, d​ass selbst d​iese Zahl für d​ie Bausubstanz d​es Potala s​chon zu h​och sein könnte. Zum Ausbau d​es Tourismus w​ird deshalb versucht, andere Ziele i​n Tibet für d​en Tourismus z​u fördern. Lhasa selbst s​oll in d​er Planung d​es chinesischen Staatsrats b​is 2020 z​u einem internationalen Touristenort ausgebaut werden. Dafür s​oll ein n​eues modernes Touristenviertel m​it Hotels, Läden u​nd Unterhaltungsetablissements entstehen u​nd das städtische Verkehrsnetz ausgebaut werden.[57]

Zur Förderung d​es Tourismus werden a​uch neue Fluglinien eingerichtet. Der weltweit höchstgelegene, zivile Flughafen w​urde im September 2013 i​n der südwestchinesischen Provinz Sichuan eröffnet. Der Daocheng Yading Airport befindet s​ich im Kreis Daocheng, Autonome tibetische Präfektur Garzi u​nd liegt v​om Yading Naturreservat i​m östlichen Teil d​es Qinghai-Tibet-Plateaus n​ur 159 Kilometer entfernt. Yading w​ird für Touristen a​ls "das letzte Shangri-La" u​nd "das letzte r​eine Land a​uf dem blauen Planeten" beworben.

Der Flughafen Daocheng-Yading l​iegt 4411 Meter über d​em Meeresspiegel u​nd ist n​un der weltweit höchstgelegene, zivile Flughafen. Zuvor w​ar das d​er Flughafen Bamda i​n Qamdo i​m Autonomen Gebiet Tibet, d​er 4.334 Meter über d​em Meeresspiegel liegt.[58]

Im Autonomen Gebiet Tibets l​eben laut offiziellen Stellen h​eute bereits über 30.000 Tibeter v​om Tourismus.[59]

Kritische Stellen bezweifeln jedoch, d​ass der wirtschaftliche Fortschritt d​es Tourismus a​uch bei d​er tibetischen Bevölkerung ankommt. So wurden z. B. i​m Jahr 2003 einhundert tibetische Reiseführer entlassen u​nd durch chinesische ersetzt.[60] Durch fehlende Bildung bleiben d​ie meisten Arbeitsplätze i​m touristischen Sektor für Tibeter unerreichbar. Tibetern, d​ie im Exil i​hre Ausbildung erhalten haben, bleiben Jobs a​ls Reiseführer versagt.[61] Laut e​iner Schätzung w​aren im Jahr 1995 75 % d​er Geschäfte i​n Lhasa i​n chinesischem Besitz s​owie über 90 % d​er Händler a​uf dem Gemüsemarkt chinesisch.[62]

Bergbau

Der Bergbau s​oll zur dritten Säule d​er tibetischen Wirtschaft werden. Bisher steckt e​r zwar n​och in d​en Kinderschuhen, e​r wird a​ber inzwischen zielstrebig entwickelt. Tibet h​at Lagerstätten v​on Bodenschätzen w​ie Chrom, Kupfer, Magnesit, Bor, Blei, Gold, Erdöl, Eisen, Lithium, Kaliumchlorid, Aluminium, Zink u​nd anderes. Noch w​ird wenig gefördert, a​ber die Entwicklung d​es Abbaus i​st ein Schwerpunkt d​es gegenwärtigen Fünfjahrplans d​er Regierung i​n Peking.[63] Im Januar 2007 meldete d​ie chinesische Regierung d​ie Entdeckung v​on großen mineralischen Lagerstätten u​nter dem tibetischen Hochland.[64] Die Lagerstätten s​ind nicht s​ehr weit v​on der Lhasa-Bahn entfernt u​nd könnten d​ie in China vorkommenden Bodenschätze a​n Zink, Kupfer u​nd Blei verdoppeln. Kritiker befürchten jedoch, d​ass der Abbau dieser Vorkommen d​as Ökosystem i​n Tibet schädigen könnte.[64]

Weitere Industriezweige

Die Grundstoff- u​nd Baustoffindustrie gehört a​uch zu d​en derzeit besonders geförderten Industrien. Ein kleinerer Wirtschaftszweig s​ind traditionelle handwerkliche Produkte w​ie Teppiche, Pulu (manuell gewebter Wollstoff) u​nd Kunsthandwerk.

Arbeitsplätze

Im Folgenden w​ird die Anzahl d​er Arbeitsplätze i​m Autonomen Gebiet Tibet, aufgeschlüsselt i​n die verschiedenen Wirtschaftsbereiche, aufgelistet. Kennzeichnend s​ind die ungebrochene Dominanz d​er Landwirtschaft u​nd Viehzucht u​nd das weitgehende Fehlen v​on Arbeitsplätzen i​n Industrie u​nd Handwerk.

Zahl der Beschäftigten in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen im AGT[65]
Einheit: 10.000 Menschen
Jahr 1985 1990 2000 2003
Gesamtzahl der Beschäftigten 105,72 107,88 124,18 132,81
Anzahl der Beschäftigten aufgeteilt in Wirtschaftsbereiche
Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Viehzucht und Fischerei 85,58 87,08 90,98 85,14
Bergbau und Steinbruch 0,47 0,41 0,35 2,22
Herstellungsindustrie 1,92 1,60 2,87 1,56
Strom-, Gas-, Wasserversorgung, Transport und Telekommunikation 2,81 3,71 3,88 4,31
Bauwesen 1,99 1,67 3,56 7,90
Forschung und technische Dienste 0,35 0,37 0,23 0,53
Groß- und Einzelhandel 3,65 3,31 7,33 7,25
Bank- und Versicherungswesen 0,35 0,34 0,62 0,62
Soziales, Gesundheitswesen, Bildung und Kultur 3,89 4,15 5,46 13,67
Öffentliche Verwaltung 3,38 4,23 5,73 6,16

Wirtschaftswachstum

Seit 1999 w​ird die wirtschaftliche Entwicklung Tibets i​m Rahmen d​es Entwicklungsprogramm für d​en Westen Chinas unterstützt. Dieses Programm w​urde geschaffen, um, n​ach den wirtschaftlichen Erfolgen d​er Küstenprovinzen, d​ie zurückgebliebenen Gebiete i​m Westen Chinas i​n ihrer wirtschaftlichen Entwicklung z​u unterstützen. Ein wesentliches Element dieses Planes i​st der Aufbau e​iner besseren Infrastruktur.[66]

Verkehr

Der Friendship Highway, die Hauptstraße zwischen Nepal und Lhasa, im August 2005

Zwischen 2002 u​nd 2012 w​urde die gesamte Länge d​er asphaltierten Fernverkehrsstraßen i​m Autonomen Gebiet Tibet f​ast verdoppelt. Von z​irka 36.000 km w​urde sie a​uf 65.200 km verlängert.[67]

Nach Angaben d​es tibetischen Amtes für Verkehr u​nd Transport w​ird derzeit i​m Autonomen Gebiet Tibet m​it Hochdruck a​m Ausbau d​es Straßennetzes gearbeitet. Nach d​en offiziellen Angaben sollten i​m Jahr 2013 zwölf Milliarden Yuán (knapp anderthalb Milliarden Euro) für d​en Bau v​on 5000 Straßenkilometern ausgegeben u​nd dadurch weitere 258 Dörfer a​n das tibetische Landstraßennetz angebunden werden. Inzwischen h​aben auch d​ie Arbeiten für d​en Bau e​iner Schnellstraße v​on Lhasa n​ach Nyingchi a​n der Grenze z​u Indien s​owie zur Straßenanbindung v​on vier Hochgebirgsflughäfen begonnen.[68]

Ab 2001 w​urde von Golmud a​n der Nordgrenze Tibets n​ach Lhasa e​ine Eisenbahn, d​ie Lhasa-Bahn gebaut, d​ie am 1. Juli 2006 i​hre Jungfernfahrt hatte. Sie i​st die bisher (Stand 2012) höchste Eisenbahn d​er Welt, d​enn sie fährt über e​inen Pass v​on 5072 m Höhe. Sie w​urde teilweise a​uf Permafrostboden gebaut u​nd führt d​urch Erdbebengebiete. Die Bahn erschließt Tibet erstmals d​urch Schienenverkehr. 2014 w​urde die Linie m​it der Bahnstrecke v​on Lhasa n​ach Xigazê verlängert.

Internationale Flughäfen g​ibt es i​n Qamdo, i​n Nyingchi u​nd in Lhasa.

Ökologie

In d​en 1950er Jahren begann e​in großer Kahlschlag i​n Tibets Wäldern v​or allem i​m Osten d​es Landes. Unzählige Transporte m​it tibetischem Holz verließen d​ie Region m​eist in Richtung Zentralchina. Die Folgen s​ind in Tibet, w​ie auch i​n anderen vergleichbaren Regionen weltweit, e​ine hohe Erosion i​m Hochgebirge, einhergehend m​it Erdrutschen u​nd erhöhtem Steinschlag, s​owie einem Ansteigen d​er Wasserstände d​er Flüsse, w​as zu Überschwemmungen führt.[69] Um weitere Umweltschäden z​u vermeiden, w​urde im Autonomen Gebiet Tibet v​on 1990 b​is 2002 d​ie Einschlagsmenge Holz v​on 210.000 m³ a​uf 50.000 m³ reduziert. Gleichzeitig w​urde und w​ird weiterhin e​in groß angelegtes Aufforstungsprogramm durchgeführt.[70]

Ein weiteres Problem ergibt s​ich aus d​er Bevölkerungsentwicklung Tibets. Die Bevölkerung h​at sich i​m letzten halben Jahrhundert m​ehr als verdoppelt u​nd im Rahmen e​ines aufkommenden Wohlstands h​at sich, n​ach offiziellen chinesischen Quellen, d​ie Fleischproduktion Tibets v​on 1978 b​is 2003 vervierfacht.[71] Damit h​at sich a​ber auch d​ie Anzahl d​er Tiere d​er Nomaden a​uf den Steppen vervierfacht. Grundlage e​iner ökologisch verträglichen Viehwirtschaft d​er tibetischen Nomaden i​st aber, d​ass ausreichend Weidefläche vorhanden ist. Sie k​ann in Tibet jedoch n​icht weiter ausgedehnt werden. Es entsteht Weidekonkurrenz u​nd Überweidung. Ohne d​ie Politik d​er Überweidung u​nd teilweisen Verwüstung i​n den 1970er u​nd 1980er Jahren wären d​ie Probleme e​twas kleiner.[72]

Verschärft w​ird die Weidekonkurrenz n​och dadurch, dass, n​ach klassischer nomadischer Handlungsweise, d​ie Haushalte Wert darauf legen, möglichst große Herden z​u besitzen. Viele Tiere z​u besitzen bezeugt Wohlstand u​nd gilt a​ls Absicherung für – s​ich derzeit häufende – schlechte Jahre.

All d​ies verschärft d​en Druck a​uf die Steppenlandschaft, d​eren Qualität i​n den letzten Jahrzehnten bereits teilweise schwer gelitten hat. Für Nomaden müssen unbedingt n​eue Lebenschancen i​n den größeren Gemeinden u​nd Städten geschaffen werden, u​m Menschen a​us den Steppen abzuziehen u​nd dadurch d​ie Steppen z​u entlasten.[47]

Durch d​en Druck a​uf die Steppenlandschaft h​at sich a​uch die Vegetation a​n den Oberläufen vieler Flüsse i​n großem Maß reduziert. Bodenerosion u​nd Umweltzerstörung werden i​mmer kritischer. Aus diesem Grund beschloss d​ie Zentralregierung Chinas, v​on 2000 a​n 103,5 Milliarden Yuán z​u investieren, u​m die natürlichen Wälder i​m Gebiet a​m Oberlauf d​es Yangtse u​nd am Ober- u​nd Mittellauf d​es Gelben Flusses, d​as 13 Provinzen u​nd 770 Kreise umfasst, z​u schützen.[73]

Im März 2013 meldete d​ie Forstverwaltung d​es Autonomen Gebietes Tibets d​en Beginn e​ines neuen, z​ehn Jahre umfassenden, Aufforstungsprogramms. Schwerpunktmäßig würden d​ie Gelder für d​en Anbau v​on Wäldern i​n mehreren Regionen u​nd die Anlage v​on Schutzwäldern i​n der Umgebung d​er Hauptstadt Lhasa verwendet. Auch d​ie Umwandlung v​on Ackerland i​n Wälder s​tehe im Mittelpunkt d​es Aufforstungsprojekts.[74]

Literatur

Deutsch

  • Jürgen C. Aschoff: Tibet, Nepal und der Kulturraum des Himalaya (mit Ladakh, Sikkim und Bhutan). Kommentierte Bibliographie deutschsprachiger Bücher von 1627 bis 1990 (Aufsätze bis zum Jahre 1900). Garuda Verlag, Dietikon/Schweiz 1992, ISBN 3-906139-07-7.
  • Karl-Heinz Everding: Tibet. Lamaistische Klosterkultur, nomadische Lebensweise und bäuerlicher Alltag auf dem Dach der Welt. 5. Auflage. DuMont Verlag 2009. ISBN 3-7701-4803-7.
  • Melvyn C. Goldstein und Cynthia M. Beall: Die Nomaden Westtibets. DA-Verlag, Nürnberg 1991, ISBN 3-922619-11-8.
  • Tenzin Choedrak: Der Palast des Regenbogens. 3. Auflage. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-458-16972-5.
  • Andreas Gruschke: Tibet, Weites Land auf dem Dach der Welt. Schillinger Verlag, Freiburg 1993, ISBN 3-89155-144-4.
  • Stephan Haas: Die Tibetfrage – Eine Analyse der Gründe und der Rechtmäßigkeit des chinesischen Einmarsches in Tibet 1950/51. Lit Verl., Münster 1997, ISBN 3-8258-2872-7.
  • Heinrich Harrer: Sieben Jahre in Tibet – Mein Leben am Hofe des Dalai Lama. Ullstein, Berlin, 1953, ISBN 3-548-35753-9.
  • Michael Henss: Tibet. Die Kulturdenkmäler. Atlantis Verlag, Zürich 1981, ISBN 3-7611-0626-2.
  • Catherine Hool: Die chinesische Tibetpolitik. Verlag Peter Lang, Bern 1989, ISBN 3-261-03981-7.
  • Wulf Köpke & Bernd Schmelz (Hrsg.): Die Welt des Tibetischen Buddhismus. Mitteilungen aus dem Museum für Völkerkunde Hamburg, Neue Folge, Band 34, Hamburg 2005, ISBN 3-9809222-4-3.
  • Karénina Kollmar-Paulenz: Kleine Geschichte Tibets. Verlag C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-54100-3.
  • Karl-Heinz Golzio, Pietro Bandini: Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama. O. W. Barth Bei Scherz, 2002, ISBN 3-502-61002-9.
  • Peter-Hannes Lehmann und Jay Ullal: Tibet, das stille Drama auf dem Dach der Erde. 7. Auflage. Gruner und Jahr, Hamburg 2000, ISBN 3-570-01721-4.
  • Klemens Ludwig: Tibet. Eine Länderkunde. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46224-3.
  • Bruno J. Richtsfeld (Hrsg.): August Hermann Franckes (1870–1930) Bearbeitung der Serindien- und Ladakh-Sammlung Francke/Körber im Völkerkundemuseum München aus dem Jahre 1928. Die Serindien-Sammlung des Staatlichen Museums für Völkerkunde München I. In: Münchner Beiträge zur Völkerkunde 14, 2010/2011, S. 65–128. ISBN 978-3-927270-63-3.
  • Gerald Schmitz: Tibet und das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Gruyter, Berlin 1998, ISBN 3-11-016109-5.
  • Giuseppe Tucci: Die Religionen Tibets. In: G. Tucci & W. Heissig: Die Religionen Tibets und der Mongolei. Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz 1970, pp. 5–295, ISBN 3-17-071152-0.
  • Thomas Weyrauch: Gepeinigter Drache – Chinas Menschenrechte im Spätstadium der KP-Herrschaft. 2. Aufl., Longtai-Verlag, Heuchelheim 2006, ISBN 3-938946-00-8.
  • Alan Winnington: Tibet. Die wahre Geschichte. Verlag Das neue Berlin, 2008, ISBN 978-3-360-01955-4.
  • Gerhardt W. Schuster: Das Alte Tibet: Geheimnisse und Mysterien, Insel Verlag, Frankfurt 2002, ISBN 3-458-34505-1.
  • Birgit Zotz: Destination Tibet. Touristisches Image zwischen Politik und Klischee. Hamburg 2010 ISBN 978-3-8300-4948-7.

Englisch

  • Christopher Beckwith: The Tibetan Empire in Central Asia. A History of the Struggle for Great Power among Tibetans, Turks, Arabs, Chinese during the Early Middle Ages. Princeton University Press, Princeton-New Jersey 1987, ISBN 0-691-02469-3.
  • Victor Chan: Tibet Handbook. Avalon Travel Publishing, California 1994, ISBN 0-918373-90-5 (A Pilgrimage Guide)
  • A. Tom Grunfeld: The Making of Modern Tibet. University of California Press, London-Delhi 1987, ISBN 0-520-21951-1.
  • Michael van Walt van Praag: The Status of Tibet. History, Rights and Prospects in International Law. Wisdom Publications, 1987, ISBN 0-86171-070-3.
  • Geoffrey Samuel: Civilized Shamans. Buddhism in Tibetan Societies. Smithsonian Books, Washington, D.C./ London 1993, ISBN 1-56098-620-4.
  • Kurtis R. Schaeffer, Matthew T. Kapstein, Gray Tuttle (Hrsg.): Sources of Tibetan Tradition. Columbia University Press, New York 2013, ISBN 978-0-231-13598-6.
  • David Snellgrove & Hugh Richardson: A Cultural History of Tibet. 3. Auflage. Orchid Press, 2004, ISBN 974-524-033-8.
  • Tsering Shakya: The Dragon in the Land of Snows: A History of Modern Tibet since 1947. Penguin Compass, New York 2000, ISBN 0-14-019615-3.
  • Sam van Schaik: Tibet: A History. Yale University Press, New Haven (CT) 2011, ISBN 978-0-300-15404-7.
  • Gray Tuttle, Kurtis R. Schaeffer (Hrsg.): The Tibetan History Reader. Columbia University Press, New YOrk 2013, ISBN 978-0-231-14469-8.
Wikisource: Tibet – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Tibet – Reiseführer
Commons: Tibet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Geschichte und Politik Tibets – Lern- und Lehrmaterialien
Wikibooks: Tibet – Lern- und Lehrmaterialien
Wiktionary: Tibet – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Tibet – Zitate

Exiltibetische Gruppen u​nd Menschenrechte

Chinesische Regierung

Fachartikel

Fotos

Einzelnachweise

  1. Department of Population, Social, Science and Technology Statistics of the National Bureau of Statistics of China (国家统计局人口和社会科技统计司) und Department of Economic Development of the State Ethnic Affairs Commission of China (国家民族事务委员会经济发展司), eds. Tabulation on Nationalities of 2000 Population Census of China («2000年人口普查中国民族人口资料»). 2 vols. Beijing: Nationalities Publishing House (民族出版社), 2003. (ISBN 7-105-05425-5)
  2. The Government of Tibet in Exile: Tibet: Proving Truth from Facts (PDF; 340 kB). Kapitel: Population transfer and control. DIIR Publications 1996 (White Papers)
  3. Tibet – Die Geschichte meines Landes. Der Dalai Lama im Gespräch mit Thomas Laird, Scherz-Verlag, ISBN 978-3-502-15000-8.
  4. Gray Tuttle: Tibetan Buddhists in the Making of Modern China. Columbia University Press, New York 2005. ISBN 0-231-13446-0. S. 27.
  5. thdl.org: The Periodization of Tibetan History: General Chronology (Memento vom 8. Februar 2008 im Internet Archive)
  6. Tibet Justice Center: Proclamation Issued by His Holiness the Dalai Lama XIII. 1913 (englisch).
  7. Melvyn C. Goldstein „On modern Tibetan History: Moving Beyond Stereotypes“ Columbia University Press
  8. Melvyn C. Goldstein, ebenda
  9. Andreas Lorenz: Dilemma auf dem Dach der Welt. In: Der Spiegel. 9. Juni 2012 (spiegel.de), abgerufen am 9. Juni 2012.
  10. Revolt of the Monks: How a Secret CIA Campaign Against China 50 Years Ago Continues to Fester; A Role for Dalai Lama's Brother (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive)
  11. The Government of Tibet in Exile: Tibet: Proving Truth from Facts (PDF, 332kB). Kapitel: The National Uprising. 1996 (englisch).
  12. FAZ, 10. März 2011: 10. März 1959. Volksaufstand gegen China in Tibet. „Für den 10. März 1959 wurde der Dalai Lama ungewöhnlicherweise zu einer Theateraufführung beim Hauptquartier der chinesischen Volksbefreiungsarmee außerhalb der Hauptstadt Lhasa eingeladen. Teile der tibetischen Bevölkerung befürchteten, dass der Dalai Lama entführt werden sollte. Am 10. März versammelten sich etwa 300.000 Tibeter an seiner Residenz, um ihn an dem Besuch der Theateraufführung zu hindern. Danach brachen bewaffnete Auseinandersetzungen aus. Die Tibeter waren stark unterlegen und schlecht bewaffnet. Deshalb waren die Kampfhandlungen nach zwei Tagen beendet. Auf tibetischer Seite gab es 86.000 Tote. Der Dalai Lama floh ins Exil.“ (Memento vom 13. März 2011 im Internet Archive)
  13. Th. Heberer: Peking erlässt die „Verwaltungsmethode zur Reinkarnation eines Lebenden Buddhas im tibetischen Buddhismus“. Analyse vor dem allgemeinen Hintergrund der Tibet-Frage. Zeitschrift für Chinesisches Recht, Heft 1/2008 (PDF)
  14. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=14032008ArtikelPolitikLMMueller1 Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.berlinerumschau.com[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=14032008ArtikelPolitikLMMueller1 Heftige Unruhen in Tibet, Indien und Nepal].
  15. Chinas politische Führung wittert hinter der Serie von Selbstverbrennungen von Tibetern eine gezielte Aktion des Dalai Lama;, Spiegel, 7. März 2012.
  16. Freedom House 2010 report on Tibet
  17. US State Department, Bureau of Democracy, Human Rights, and Labor, 2009 Human Rights Report: China (includes Tibet, Hong Kong, and Macau), March 11, 2010.
  18. Melvyn Goldstein, Cynthia Beall: China's Birth Control Policy in the Tibet Autonomous Region. In: Asian Survey. 31, Nr. 3, März 1991, S. 285–303. JSTOR 2645246. doi:10.1525/as.1991.31.3.00p0043x.
  19. Amnesty International, Amnesty International: "China – Amnesty International's concerns in Tibet", Secretary-General's Report: Situation in Tibet, E/CN.4/1992/37.
  20. Jamyang Norbu: Independent Tibet: Some facts. Rangzen Alliance, 4. März 2010.
  21. The Forgotten History of Tibet’s Role in Nepal’s 1949 UN Application. google.com. 3. Oktober 2011. Abgerufen am 31. Oktober 2015.
  22. Facts About The 17-Point „Agreement“ Between Tibet and China (PDF; 2,7 MB), Part One: „The 17-Point Agreement“ – The full story as revealed by the Tibetans and Chinese who were involved. DIIR Publications 2001
  23. Tibet Justice Center: Five Point Peace Plan. 21. Sep. 1987 (englisch).
  24. Blondeau/Buffetrille: Le Tibet est-il chinois? Paris: Albin Michel, 2002, S. 56; ebenfalls Grunfeld: The Making of Modern Tibet, op. cit., S. 44 f.
  25. Barry Sautman:Tibet's Putative Statehood and International Law http://chinesejil.oxfordjournals.org/content/9/1/127.full
  26. Mathias Bölinger: China und Tibet – Eine Chronik, Deutsche Welle, 6. März 2009
  27. John Powers: History as propaganda: Tibetan exiles versus the People's Republic of China. Oxford University Press, 2004, S. 31ff.
  28. Westliche Politiker übersehen die Geschichte von Tibet. Bericht zur Pressekonferenz anlässlich der 3. Tagung des Nationalen Volkskongresses. China Internet Information Center, 4. März 2010 (deutsche Übersetzung).
  29. DTV-Lexikon in 20 Bänden, April 1974, ISBN 3-423-03070-4
  30. In March 1959, the Chinese government dissolved the aristocratic local government of Tibet and freed more than 1 million serfs. Pressemitteilung der chinesischen Botschaft in den USA.
  31. Geschichte Tibets – Die friedliche Befreiung Tibets 1951. China Internet Information Center (deutsche Übersetzung).
  32. ICJ Report on Tibet von 1960.
  33. Meldung von „Heute im Bundestag“: Regierung unterstützt tibetischen Anspruch auf Autonomie (Memento vom 15. Oktober 2007 im Internet Archive). 3. Aug. 2004.
  34. Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestages, Fachbereich II, Nr. WF II – 163/87 vom 12. August 1987.
  35. „Die Menschenrechtssituation in Tibet verbessern“, Resolution des deutschen Bundestages, 1996, Bundestagsdrucksache 13/4445 23. April 1996 (PDF; 326 kB).
  36. Fischer zu Tibets Status auf tibet-initiative.de: Die deutsche Tibetpolitik (Memento vom 12. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 167 kB).
  37. Tibet Justice Center: European Parliament: Resolutions on Tibet.
  38. Tibet Justice Center: European Parliament Motion on Tibet. 1992 (englisch).
  39. Tibet Justice Center: Congressional Concurrent Resolution. 1991 (englisch). abgerufen 12. Juli 2018.
  40. CONGRESS.GOV: H.Con.Res.145 – 102nd Congress (1991-1992) 1991 (englisch)., abgerufen am 12. Juli 2018.
  41. President Chen Shui-Bian’s Remarks at the Opening Ceremony of the “2007 International Symposium on Human Rights in Tibet”.
  42. Helmut Hoffmann: Quellen zur Geschichte der tibetischen Bon-Religion. Wiesbaden 1950.
  43. Tibet Museum (Memento vom 4. Juni 2010 im Internet Archive) in Lhasa.
  44. Tibet Museum in Dharamsala.
  45. Namgyal Institute of Tibetology.
  46. Offizielles Portal der Chinesischen Regierung: Bevölkerungspolitik, 2005.
  47. Andreas Gruschke: Nomaden ohne Weide? (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive), Eurasisches Magazin, 2006.
  48. Volksblatt von Liechtenstein: 100 000 tibetische Nomaden sollen in Städte umgesiedelt werden, Oktober 2007.
  49. xinhuanet.com.
  50. China Daily, 2017.
  51. Offizielles Portal der Chinesischen Regierung: Tourismus, 2005.
  52. Zugverbindung zwischen Lhasa und Peking.
  53. Tibet verzeichnet Besucheranstieg, CRI online, 27. Dezember 2011.
  54. dw.com
  55. CRI, Januar 2014.
  56. Potala-Palast ist gut erhalten. german.cri.cn. 19. Juli 2007. Abgerufen am 31. Oktober 2015.
  57. Lhasa als Touristenort CRI, 24. März 2009.
  58. China: Weltweit höchstgelegener, ziviler Flughafen nimmt Betrieb auf Tibet328, 18. September 2013.
  59. China Radio International: Tausende Bauern und Hirten in Tibet im Tourismus beschäftigt, 2005.
  60. International Campaign for Tibet: Tibeter in der Tourismus-Industrie der TAR werden immer schärfer kontrolliert (Memento vom 10. August 2007 im Internet Archive), 2003.
  61. Tibet: A Human Development and Environment Report (pdf; 18,5 MB). Chapter 7: Tourism and Tibetan Culture, 2007.
  62. Tibet: A Human Development and Environment Report (pdf; 18,5 MB). Chapter 3: Unemployment and Social Exclusion, 2007.
  63. Offizielles Portal der Chinesischen Regierung: Industrie und Bauwesen, 2005.
  64. Wertvolle Rohstoffvorkommen entlang der Lhasa-Bahn gefunden, 2007 (Memento vom 29. Januar 2007 im Internet Archive)
  65. Beschäftigung in Tibet Tibet: Fakten und Zahlen, 2005
  66. Official China Development Gateway: Introduction to the Implementation of the Great Western Development Strategy in China (Memento vom 29. November 2014 im Internet Archive), 2000.
  67. CRI 8. Dezember 2013.
  68. CRI 14. März 2013.
  69. Tibet Initiative Deutschland e. V.: Umweltreport Tibet 2000 (Memento vom 1. November 2006 im Internet Archive), 2000.
  70. Offizielles Portal der Chinesischen Regierung: Schutz von Naturwaldressourcen, 2005.
  71. Tibet: Fakten und Zahlen.
  72. Georg Miehe, Sabine Miehe: Heilige Wälder in Tibet, Uni Marburg.
  73. Botschaft der Volksrepublik China in der Schweiz: Fragen und Antworten zu Tibet (Memento vom 11. Februar 2005 im Internet Archive), 2004.
  74. Cri 14. März 2013.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.