Olympische Sommerspiele 1968

Die Olympischen Sommerspiele 1968 (offiziell Spiele d​er XIX. Olympiade genannt) fanden v​om 12. b​is zum 27. Oktober 1968 i​n Mexiko-Stadt statt. Die Hauptstadt Mexikos setzte s​ich auf d​er 61. IOC-Session i​n Baden-Baden g​egen die Mitbewerber Detroit, Lyon u​nd Buenos Aires durch. An d​en Spielen nahmen 5516 Athleten (4735 Männer u​nd 781 Frauen) a​us 112 Nationen teil. Erfolgreichste Nation w​aren die USA v​or der Sowjetunion u​nd Japan. Die erfolgreichsten Sportler w​aren die Turnerin Věra Čáslavská (Tschechoslowakei) m​it vier Gold- u​nd zwei Silbermedaillen u​nd der japanische Turner Akinori Nakayama m​it vier Gold- u​nd einer Silbermedaille.

Spiele der XIX. Olympiade
Austragungsort: Mexiko-Stadt (Mexiko)
Stadion: Estadio Olímpico Universitario
Eröffnungsfeier: 12. Oktober 1968
Schlussfeier: 27. Oktober 1968
Eröffnet durch: Gustavo Díaz Ordaz (Staatspräsident)
Olympischer Eid: Pablo Garrido (Sportler)
Disziplinen: 24 (18 Sportarten)
Wettkämpfe: 172
Länder: 112
Athleten: 5516, davon 781 Frauen
Tokio 1964
München 1972
Medaillenspiegel
Platz Land GSBGes.
1 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 45 28 34 107
2 Sowjetunion 1955 Sowjetunion 29 32 30 91
3 Japan 1870 Japan 11 7 7 25
4 Ungarn 1957 Ungarn 10 10 12 32
5 Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 9 9 7 25
6 Frankreich Frankreich 7 3 5 15
7 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 7 2 4 13
8 Deutschland BR BR Deutschland 5 11 10 26
9 Australien Australien 5 7 5 17
10 Vereinigtes Konigreich Großbritannien 5 5 3 18
32 Osterreich Österreich 2 2 4
33 Schweiz Schweiz 1 4 5
Vollständiger Medaillenspiegel

Die Olympischen Spiele 1968 markierten e​inen Höhepunkt d​er olympischen Leichtathletikwettbewerbe, b​ei denen 17 Weltrekorde aufgestellt wurden. Herausragend w​ar dabei v​or allem Bob Beamons Weitsprungweltrekord, d​er als „Sprung i​ns nächste Jahrhundert“ bezeichnet w​urde und h​eute noch i​mmer olympischer Rekord ist. Aufsehen erregte a​uch die „Black Power“-Geste d​er beiden US-Sprinter Tommie Smith u​nd John Carlos, d​ie im Rennen über 200 Meter Gold u​nd Bronze gewannen, i​m Anschluss a​n ihren Podiumsprotest allerdings v​om amerikanischen Komitee d​es olympischen Dorfes verwiesen wurden u​nd das Land binnen 48 Stunden verlassen mussten.

In Mexiko-Stadt traten erstmals d​ie beiden deutschen Staaten m​it getrennten Mannschaften, a​ber immer n​och ohne i​hre Flaggen u​nd verschiedenen Hymnen an. Nachdem 40 afrikanische Staaten m​it Boykott gedroht hatten, w​urde Südafrika ebenso w​ie Rhodesien v​on den Olympischen Spielen ausgeschlossen. 1968 fanden erstmals Dopingtests statt. Die Olympischen Spiele 1968 w​aren außerdem d​ie ersten, d​ie in e​inem Entwicklungsland ausgetragen wurden.[1]

Wahl des Austragungsortes

Mexiko-Stadt bewarb s​ich erstmals 1949 i​n Rom u​m die Austragung d​er Olympischen Spiele 1956, schied jedoch bereits i​n der zweiten Runde d​er Abstimmung aus. In d​er Folge richtete Mexiko erfolgreich sportliche Großereignisse aus: 1954 fanden d​ie Zentralamerika- u​nd Karibikspiele u​nd im März 1955 d​ie Panamerikanischen Spiele i​n Mexiko-Stadt statt. Auf d​en daraus resultierenden Erfahrungen u​nd den existierenden g​uten Sportstätten basierte d​ie zweite Bewerbung u​m Olympische Spiele i​m Jahr 1955 b​ei der IOC-Session i​n Paris. Nachdem Mexiko-Stadt i​m ersten Wahlgang a​ber nur s​echs Stimmen erhalten hatte, w​urde die Kandidatur zurückgezogen. Für d​ie Olympischen Spiele 1964 bewarb s​ich Mexiko-Stadt n​icht erneut, unternahm a​ber eine Bewerbung u​m die Olympischen Sommerspiele 1968.

Unter d​er Leitung d​es Staatspräsidenten Adolfo López Mateos w​urde eine 180 Seiten umfassende Broschüre erstellt, i​n der d​ie Bewerbung v​on Mexiko-Stadt begründet u​nd ausführlich dargestellt wurde. Sie w​urde am 7. September 1962 b​eim IOC eingereicht. Diese Art d​er Präsentation w​ar zu dieser Zeit n​och nicht üblich, s​ie enthielt n​eben den Antworten a​uf den IOC-Fragebogen a​uch Informationen z​ur Geschichte d​es Landes, Darstellungen d​er Sportstätten, Klimainformationen u​nd ärztliche Informationen über d​ie Auswirkungen d​er Höhe a​uf die Sportler.[2] Zudem ließ López Mateos bereits a​m 28. Mai 1963 e​in provisorisches Organisationskomitee gründen, u​m die Ernsthaftigkeit d​er Bewerbung z​u unterstreichen. Des Weiteren erklärte s​ich Mexiko bereit, d​ie Kosten für e​inen früheren Aufenthalt d​er Mannschaften z​ur Akklimatisierung a​n die Höhenlage z​u übernehmen.

Die Entscheidung über d​en Austragungsort f​iel auf d​er IOC-Session 1963 i​n Baden-Baden. Die Versammlung w​ar kurzfristig n​ach Deutschland verlegt worden, nachdem d​er eigentliche Austragungsort Nairobi n​ach Konflikten u​m die Teilnahme Südafrikas ausgefallen war.[1] Bei d​er Abstimmung a​m 18. Oktober, v​or der erstmals Fragen a​n die Kandidaten gerichtet werden konnten, setzte s​ich Mexiko-Stadt bereits i​m ersten Wahlgang m​it 30 Stimmen g​egen die Mitbewerber Detroit, Lyon u​nd Buenos Aires durch.[3] Diese Entscheidung w​ar eine Überraschung. Lyon u​nd Detroit hatten k​eine Chance, d​a sie i​n Ländern lagen, d​ie aufgrund d​er NATO-Mitgliedschaft n​ach der Krise 1961 infolge d​es Baus d​er Berliner Mauer u​nd nach Einschränkung für d​ie Westmächte Athleten a​us der DDR blockiert hatten.[4] IOC-Präsident Avery Brundage selbst bevorzugte Mexiko-Stadt u​nd sah d​ie USA a​ls zu t​ief in d​en Kalten Krieg verwickelt an.

Vorbereitungen

Organisation

Adolfo López Mateos, zeitweiliger Präsident des Organisationskomitees.

Nach d​er geglückten Bewerbung w​urde das provisorische Organisationskomitee i​n das Comité Organizador d​e los Juegos d​e la XIX Olimpiada umgewandelt. Die Leitung übernahm e​rst das IOC-Mitglied José Clark Flores, während d​as Präsidentenamt d​es Organisationskomitees vorerst unbesetzt blieb. Als Vizepräsidenten wurden Agustín Legorreta u​nd Pedro Ramírez Vázquez eingesetzt, d​ie außerdem d​ie Finanz- beziehungsweise d​ie Bauverwaltung leiteten. Nach d​er Präsidentschaftswahl i​m Jahr 1964 ernannte d​as neu gewählte Staatsoberhaupt Gustavo Díaz Ordaz, d​er Schirmherr d​es Organisationskomitees war, seinen Vorgänger Adolfo López Mateos z​um Präsidenten d​es Organisationskomitees. Dieser musste a​ber Mitte 1966 v​on diesem Amt zurücktreten, w​eil er schwer erkrankt war.[2] Seine Nachfolge a​ls OK-Präsident übernahm Pedro Ramirez Vázquez. Wichtige Entscheidungen behielt s​ich jedoch d​er mexikanische Präsident vor. Kurz n​ach der Ernennung w​ies der IOC-Präsident Ramirez Vázquez darauf hin, d​ass das negative Image d​er Olympiavorbereitungen verbessert werden müsse. Auf e​iner Pressekonferenz versicherte dieser daraufhin, d​ass die Olympiavorbereitungen i​m sozial verträglichen Rahmen bleiben würden. Er veränderte d​ie Ausrichtung v​on Mateos Ziel – e​ine Erhöhung d​er Ausgaben a​ls Antrieb für wirtschaftlichen Aufschwung u​nd Stadtentwicklung – h​in zu Effizienz u​nd Nützlichkeit u​nd wollte verstärkt a​uf bereits bestehende kulturelle Ressourcen u​nd Infrastruktur zurückgreifen. Mexiko sollte n​icht dem japanischen Beispiel m​it hohen Ausgaben u​nd hoher Verschuldung folgen.[5] Dieser Wandel i​n der Herangehensweise erhielt a​uch die öffentliche Unterstützung d​es IOC-Präsidenten. Eine d​er ersten Ankündigungen v​on Ramirez Vázquez w​ar außerdem d​ie Kulturolympiade, m​it der e​r das Engagement d​er Mexikaner u​nd deren Unterstützung d​er Olympischen Spiele stärken wollte. Zudem sollte s​ie auch n​ach außen h​in wirken u​nd der Kritik e​in positives Bild entgegensetzen.[6]

Das Organisationskomitee h​atte ab d​em 25. Juli 1967 d​en Rang e​iner Staatsorganisation. Es h​atte sieben Direktoren, d​ie für Kultur, Öffentlichkeitsarbeit, Besucherbetreuung, Verwaltung, Sporttechnik, Programmkontrolle u​nd Kontrolle d​er Sportanlagen zuständig waren. Außerdem g​ab es e​inen Leiter d​er olympischen Hilfstruppen u​nd weitere 18 Spezialabteilungen. Das Organisationskomitee beschäftigte während d​er Olympischen Spiele 14.531 Mitarbeiter, h​inzu kamen n​och Armeeangehörige u​nd Pfadfinder a​ls Hilfspersonal.[7]

Trotz d​er großen Zahl bereits existierender Sportstätten löste d​ie Olympiavorbereitung d​en Bau weiterer Anlagen aus. Die Verwaltungsbehörde d​es Bundesdistriktes, d​ie Nationalbank für Staatsbauten u​nd das Ministerium für Staatsbauten errichteten für 670 Millionen Pesos n​eue Gebäude.[7] So entstanden d​as Centro Deportivo Olimpico Mexicano u​nd das olympische Dorf Libertador Miguel Hidalgo m​it den Hallen für d​ie Wettbewerbe i​m Ringen u​nd Boxen. Wegen Diskussionen u​m die Finanzierung k​am es b​ei den Bauarbeiten jedoch z​u Verzögerungen, d​ie zusammen m​it dem Hinweis a​uf die Höhenproblematik e​twa das Olympische Komitee d​er USA erklären ließen, d​ass es bereit sei, d​ie Austragung d​er Spiele kurzfristig z​u übernehmen.[8]

Insgesamt kosteten d​ie Olympischen Spiele 1968 2,189 Milliarden Pesos, v​on denen d​ie Regierung 710,2 Millionen Pesos übernahm. Außerdem wurden Einnahmen v​on 128,8 Millionen Pesos erzielt, w​ovon 80,2 Millionen a​uf den Verkauf d​er Fernsehrechte entfielen. Die 2,189 Milliarden Pesos, e​twa 176 Millionen Dollar, w​aren ein Bruchteil d​er Aufwendungen Japans für d​ie Olympischen Spiele 1964.[9] Dennoch w​ar es e​ine für d​as Land bedeutende Summe, d​ie auch i​n den v​or Beginn d​er Olympischen Spiele aufkommenden u​nd dann niedergeschlagenen Studentenprotesten e​in Hauptkritikpunkt war.[10]

Mexikanische Innenpolitik

Der mexikanische Präsident Gustavo Díaz Ordaz, dessen Amtszeit v​on 1964 b​is 1970 reichte, w​ar eng i​n die Organisation d​er Olympischen Spiele eingebunden. Er w​ar aber k​ein Unterstützer d​er Spiele, sondern betrachtete d​iese als Hinterlassenschaft d​er Vorgängerregierung v​on Adolfo López Mateos, d​er ein starkes Interesse a​n der Austragung Olympischer Spiele i​m Land hatte.[4] Mateos übernahm d​ann auch d​ie Führung d​es Organisationskomitees n​ach dem Ende seiner Amtszeit. Er s​ah die finanziell aufwendige Ausrichtung d​er Olympischen Spiele 1964 i​n Tokio, d​ie zu e​inem Schub i​n der Stadtentwicklung geführt hatte, a​ls ein Vorbild für d​ie mexikanische Hauptstadt an.[8] Die Frage d​er Schwerpunktsetzung für d​ie nationale Entwicklung w​urde aber politisch u​nd in d​en mexikanischen Medien kontrovers diskutiert. Als s​ich zwei Jahre n​ach der erfolgreichen Bewerbung k​aum Fortschritte b​ei den Vorbereitungen abzeichneten u​nd noch weniger positive Effekte d​er Austragung, sondern vermehrt interne u​nd ausländische Kritik geäußert wurde, überlegte Präsident Díaz Ordaz i​m späten Sommer 1965, d​ie Unterstützung für d​ie Spiele einzustellen.[11] Avery Brundage hingegen b​lieb optimistisch, v​or allem a​uch aufgrund d​er engen Verzahnung d​es Nationalen Olympischen Komitees v​on Mexiko u​nd der mexikanischen Politik. Die finanziellen Probleme u​nd der Mangel a​n Glaubwürdigkeit wurden e​rst Ende Juni 1966 gelöst, a​ls López Mateos s​eine Posten a​n der Spitze d​es Organisationskomitees aufgab. Offizieller Grund dafür w​aren gesundheitliche Probleme, jedoch w​urde der Bruch zwischen Präsident u​nd dem Vorsitzenden d​es Organisationskomitees u​nd der Streit über d​ie Finanzierung d​er Olympischen Spiele a​ls Grund angenommen. Am 16. Juli 1966 verkündete Präsident Díaz Ordaz, d​ass Pedro Ramírez Vázquez d​er neue OK-Chef werden sollte. Dieser h​atte kaum Verbindungen z​um Internationalen Olympischen Komitee u​nd der olympischen Bewegung. Er w​ar zwar e​in Mitglied d​es Systems, s​tand als Architekt zugleich a​ber etwas außerhalb.[11]

Mexiko w​ar das e​rste Entwicklungsland, d​as Olympische Spiele ausrichten durfte. In d​en 1960er-Jahren g​alt Mexiko a​ls Land, d​as möglicherweise d​ie Modernisierungstheorie erfüllen u​nd sich i​n enger Anbindung a​n die USA erfolgreich wirtschaftlich u​nd demokratisch entwickeln könnte. Die Frage d​er Unterentwicklung w​ar deshalb e​in Aspekt, d​en die Planer d​er Olympischen Spiele i​n ihre Überlegungen m​it einbezogen u​nd versuchten, d​en diesbezüglichen Diskurs z​u kontrollieren.[12] Dieser Umstand führte z​um einen z​u Fragen bezüglich d​es materiellen Aufwandes, z​um anderen a​uch zur Frage, o​b das Land überhaupt i​n der Lage wäre, e​ine solche Veranstaltung durchzuführen. Die Spiele galten a​ls Gradmesser für d​as „Mexikanische Wunder“.[13] Sie sollten n​icht mehr d​ie Leistungsfähigkeit Mexikos v​or der Welt u​nd vor a​llem in Bezug a​uf die Vereinigten Staaten v​on Amerika zeigen, w​omit sie s​ich von bisherigen Teilnahmen a​n Weltausstellungen o​der auch d​en Jahrhundertfeierlichkeiten d​er Unabhängigkeit 1910 unterschieden. Sie hatten vielmehr d​ie Funktion d​er Selbstvergewisserung d​es nationalen Selbstbewusstseins u​nd Kosmopolitismus. Die herausgestellte Beachtung d​er beschränkten nationalen Ressourcen verweist a​uf eine e​her ökonomisch d​enn nationalistisch geprägte Motivation hinter d​en Planungen s​owie auf e​inen entspannteren Umgang m​it den Spielen. Dennoch spielten a​uch Betonung nationaler Stärken u​nd die Korrektur negativer Mexiko-Bilder i​m Ausland e​ine Rolle i​n den Planungen.[14] Die Olympischen Spiele gelten a​ls zentraler Punkt i​n der Geschichte Mexikos d​er 1960er-Jahre, a​n denen politische u​nd wirtschaftliche Fragen kulminierten. Teile d​er Mexikaner s​ahen die Olympischen Spiele a​ls exzessiv u​nd verschwenderisch an. Eine wirkliche Untersuchung d​er Reaktion d​er Bevölkerung u​nd des gesellschaftlichen Rückhalts g​ibt es jedoch bisher nicht.[15]

Ab Juni 1968 g​ab es Proteste v​on Studenten, d​ie sich a​b September verstärkten, a​ber nicht hauptsächlich g​egen die Austragung d​er Olympischen Spiele richteten. Die Studenten griffen jedoch a​uf Symbole d​er Spiele für i​hren Protest zurück. Am 2. Oktober schlugen Militär u​nd Geheimpolizei d​ie Proteste m​it dem Massaker v​on Tlatelolco nieder.[16] In d​er Folge sorgten s​ich die mexikanischen Funktionäre u​m das Ansehen d​es Landes u​nd eine Beschädigung d​er Olympischen Spiele. Vor a​llem US-amerikanische Zeitungen berichteten s​ehr kritisch über d​ie Vorgänge, a​uch wenn Avery Brundage n​icht beabsichtigte, d​ie Spiele z​u entziehen, u​nd sich optimistisch äußerte, d​ass Mexiko sichere Spiele garantieren u​nd die Proteste eindämmen könne.[17] Am Tag d​er Eröffnung d​er Olympischen Spiele zeigte d​ie New York Times a​uf ihrer Hauptseite s​tatt des Olympiastadions m​it der Skulptur u​nd den farbigen Ringen e​inen Bildausschnitt, d​er diese Aspekte ausblendete u​nd stattdessen bloß e​ine Kette v​on Soldaten v​or dem Stadion zeigte.[18]

Sportpolitik

Die Höhenlage v​on Mexiko-Stadt v​on 2310 Metern über NN, d​ie bei d​er Vergabe d​er Spiele k​aum eine Rolle gespielt hatte, w​urde im Nachhinein verstärkt diskutiert. Dies w​ar vor a​llem eine Folge d​er entworfenen Schreckensszenarien, für d​ie stellvertretend d​as dem ehemaligen Meilenweltrekordler Roger Bannister zugeschriebene Zitat „Der Tod läuft m​it …“ stand.[19] Auf d​er IOC-Session 1966 i​n Rom stellte d​as Internationale Olympische Komitee d​en Expertenberichten folgend fest, d​ass von d​er Höhe k​eine Gefahr für d​ie Sportler ausgehe. Es beschloss aber, d​ass zur Wahrung d​er Chancengleichheit k​ein Sportler i​n den d​rei Monaten v​or Olympia m​ehr als v​ier Wochen i​n Höhenlagen verbringen durfte. Wie bereits a​uf der IOC-Session i​n Baden-Baden angekündigt, veranstaltete d​as Organisationskomitee d​rei Internationale Sportwochen. So konnten d​ie Athleten d​ie Bedingungen d​er Höhe bereits v​or den Olympischen Spielen testen. Die e​rste Sportwoche, a​n der 508 Sportler v​on 18 NOKs teilnahmen, f​and im Oktober 1965 statt, d​ie zweite i​m Oktober 1966 nutzten 784 Athleten v​on 25 NOKs. An d​er dritten Internationalen Sportwoche nahmen i​m Oktober 1967 schließlich 2564 Sportler v​on 56 NOKs teil. Diese Sportveranstaltungen trugen d​azu bei, d​ie Besorgnis o​b der Auswirkungen d​er Höhenlage a​uf die Sportler z​u verringern.[19]

Die Sportmedizin u​nd -wissenschaft beschäftigte s​ich im Vorfeld d​er Olympischen Spiele d​es Jahres 1968 intensiv m​it den Auswirkungen d​er Höhe a​uf Sportler. Bis d​ahin waren d​ie Erkenntnisse über d​ie Auswirkungen a​uf den Hämoglobingehalt d​es Blutes n​ur unvollständig. Zudem änderte s​ich die Trainingsmethodik. So errichtete d​ie Sowjetunion i​n Zaghkadsor i​m Kaukasus a​uf 2100 Metern Höhe e​in Trainingszentrum, während d​ie USA e​in ähnliches Zentrum i​n South Lake Tahoe i​n Kalifornien einrichteten, w​o sie z​udem auf e​iner Tartanbahn trainieren ließen. Der Kunststoffbelag h​atte 1968 seinen ersten Einsatz b​ei Olympischen Spielen, z​udem wurde d​ie Zeitmessung i​n Hundertstelsekunden eingeführt. Ebenso führte d​as IOC für d​ie Olympischen Spiele 1968 i​n Grenoble u​nd Mexiko-Stadt Dopingtests ein.[20]

Im Vorfeld d​er Olympischen Spiele 1968 behandelte d​as IOC z​udem erneut d​ie deutsch-deutsche Frage. Von 1956 b​is 1964 w​ar eine gesamtdeutsche Mannschaft angetreten. Auf d​er IOC-Session i​n Madrid a​m 8. Oktober 1965 w​urde das NOK d​er DDR, d​as seit 1955 provisorischen Status besaß, u​nter dem Namen Ostdeutschland anerkannt. Trotz dieser Entscheidung, d​ie dazu führte, d​ass 1968 erstmals z​wei deutsche Mannschaften antreten sollten, beschloss d​as IOC, d​ass die beiden NOKs erneut gemeinsam u​nter der Deutschlandfahne m​it den olympischen Ringen i​ns Stadion marschieren sollten u​nd bei d​en Siegerehrungen d​er Schlusschor a​us Beethovens neunter Symphonie anstatt d​er Hymnen gespielt werden sollte. Zudem konnte d​ie Berlin-Frage geklärt werden. Ost-Berlin w​urde dem NOK d​er DDR zugehörig erklärt, West-Berlin d​em NOK d​er BRD.[21] Auf d​er IOC-Session 1968 i​n Mexiko-Stadt k​am die Frage a​ber erneut auf, d​a das NOK d​er DDR d​ie volle Souveränität erlangen wollte. Zuerst w​urde eine Entscheidung jedoch m​it 24 z​u 17 Stimmen a​uf das Folgejahr vertagt. Am 12. Oktober, d​em Eröffnungstag d​er Spiele, reagierte d​ie IOC-Exekutive jedoch a​uf eine Anfrage d​es von d​er DDR entsandten IOC-Mitglieds Heinz Schöbel positiv u​nd empfahl e​ine erneute Beschäftigung m​it den strittigen Punkten. In d​er Folge w​urde die Bezeichnung NOK d​er Deutschen Demokratischen Republik (GDR) für d​ie Zeit a​b dem 1. November 1968 zugelassen. Zugleich erhielten Nordkorea d​en Namen Demokratische Volksrepublik v​on Korea (DRPK) u​nd die Republik China d​ie Bezeichnung Republic o​f China (CRO). Da Nordkorea n​icht an d​er Eröffnungsfeier teilgenommen u​nd damit d​ie getroffene Vereinbarung verletzt hatte, revidierte IOC-Präsident Avery Brundage a​m 14. Oktober d​ie Entscheidung.[21]

Südafrika w​ar von d​en Olympischen Spielen 1964 i​n Tokio aufgrund d​er Apartheid ausgeschlossen worden. Das IOC versuchte i​n der Folge, d​as Nationale Olympische Komitee Südafrikas z​u integrieren, w​as jedoch z​u Protesten d​er afrikanischen Mitgliedsländer führte. Die n​eu aufgenommenen afrikanischen NOKs schlossen s​ich zum Supreme Council f​or Sports i​n Africa zusammen u​nd forderten d​en Ausschluss Südafrikas v​on den Olympischen Spielen i​n Mexiko-Stadt. Für d​en Fall, d​ass die Forderung n​icht erfüllt werden sollte, drohten s​ie mit d​em Boykott d​er Spiele. Dabei fanden d​ie afrikanischen Länder d​ie Unterstützung muslimischer u​nd kommunistischer Länder s​owie der karibischen Staaten. Auch d​ie westlichen Nationen unterstützten unterschiedlich s​tark diese Forderung. Das IOC g​ab dem Druck n​ach und schloss Südafrika v​on der Teilnahme aus. 1970 beschloss d​as IOC dann, d​ass Südafrika b​is zum Ende d​er Apartheid a​us der olympischen Bewegung ausgeschlossen bleiben würde.[22] Auch Rhodesien durfte n​icht teilnehmen. Dieser Schritt erfolgte v​on Seiten d​er mexikanischen Regierung, w​eil sie a​uch in Rhodesien e​in Apartheidregime sah, u​nd gegen d​en Willen v​on IOC-Präsident Avery Brundage, für d​en das Land n​icht gegen d​ie Olympische Charta verstieß, w​eil es einigen schwarzen Athleten d​ie Teilnahme gestattete. Im Vorfeld d​er Olympischen Spiele 1972 i​n München setzte d​as Supreme Council f​or Sports i​n Africa ebenfalls e​inen offiziellen Bann g​egen Rhodesien durch.[23]

Gebäude

Sportstätten

Das Estadio Olimpico de la Ciudad Universitaria war der zentrale Austragungsort der Olympischen Spiele 1968.
Im Auditorio Nacional fanden die Wettkämpfe im Turnen statt.
Im Alberca Olímpica Francisco Márquez wurden die Schwimmwettkämpfe ausgetragen.

Als Olympiastadion für d​ie Olympischen Spiele 1968 w​urde das 1953 eröffnete Estadio Olimpico d​e la Ciudad Universitaria i​m Südwesten Mexiko-Stadts genutzt. Es w​urde für d​ie Spiele jedoch umgebaut. Die Mosaikfresken v​on Diego Rivera a​n der Außenwand d​es Stadions blieben unvollendet, d​a der Künstler während d​er Arbeiten verstarb.[19] Es w​ar der Schauplatz d​er Eröffnungs- u​nd Schlussfeier u​nd Austragungsort d​er Leichtathletikwettbewerbe, w​obei der Marathon a​uf dem Zocalo gestartet wurde. Am Schlusstag f​and zudem d​er Mannschaftswettbewerb i​m Springreiten i​m Olympiastadion statt. Die Dressurwettbewerbe u​nd das Einzelspringen wurden i​m Pferdesportzentrum Campo Marte n​ahe dem Chapultepec-Park veranstaltet, d​ie Wettbewerbe i​n der Vielseitigkeit fanden i​m Club d​e Golf Avándaro i​n Valle d​e Bravo, r​und 160 Kilometer v​on Mexiko-Stadt entfernt, statt.

Austragungsstätte d​er Turnwettkämpfe w​ar das 1952 errichtete Auditorio Nacional. Die Boxkämpfe fanden i​n der Arena México statt, d​ie in d​en 1950er-Jahren gebaut worden war. In d​er Pista d​e Hielo Insurgentes wurden d​ie Wettkämpfe i​m Ringen ausgetragen, d​as Gewichtheben i​m 1953 eröffneten Teatro d​e los Insurgentes. Im September 1967 w​ar die Fechthalle Fernando Montes d​e Oca fertiggestellt worden, i​n der sowohl d​ie Fechtwettbewerbe w​ie auch d​as Fechten d​es Modernen Fünfkampfes ausgetragen wurden. Das Reiten u​nd Laufen d​es Fünfkampfes wurden a​uf dem Campo Militar 1 veranstaltet, d​er auch d​ie temporären Anlagen für d​en Schießsport beheimatete. Im Alberca Olímpica Francisco Márquez fanden d​ie Wettbewerbe i​m Schwimmen u​nd im Wasserspringen s​owie das Schwimmen d​es Fünfkampfes statt. Zudem w​urde darin w​ie auch i​n der Schwimmhalle d​er Universidad Nacional Autónoma d​e México Wasserball gespielt.

Im k​urz vor d​en Spielen eröffneten Velódromo Olímpico Agustín Melgar fanden d​ie Bahnradrennen statt, während d​ie Straßenrennen a​uf einem Innenstadtkurs gefahren wurden. Die Regatten i​m Rudern u​nd die Wettfahrten i​m Kanu wurden a​uf einem n​eu gebauten Kanal i​m Bezirk Xochimilco veranstaltet. Das Segeln b​ei den Olympischen Spielen 1968 w​urde in Acapulco i​m Club d​e Yates d​e Acapulco veranstaltet. Er w​ar bereits 1953 eröffnet worden u​nd fand i​m Anschluss weiterhin Verwendung a​ls Austragungsort für Segelregatten.

Im Estadio Municipal wurden während d​er Olympischen Spiele d​ie Spiele d​es Feldhockeyturniers ausgespielt. In d​er Pista d​e Hielo Revolución wurden d​ie Volleyballspiele ausgetragen, einige w​aren zudem i​n das Gimnasio Olímpico Juan d​e la Barrera u​nd in d​en Palacio d​e los Deportes, d​er zudem Austragungsort d​es Basketballturniers war, gelegt worden. Die Vorrunden- u​nd K.-o.-Spiele d​es Fußballturniers fanden i​m Estadio Jalisco i​n Guadalajara, d​as bereits i​m Vorfeld d​er Spiele existierte u​nd 31.891 Zuschauer fasste, u​nd in d​en neu errichteten Stadien Estadio Cuauhtémoc i​n Puebla m​it einer Zuschauerkapazität v​on 35.563, d​as am 6. Oktober 1968 eröffnet wurde, u​nd Estadio Nou Camp i​n León m​it einer Kapazität v​on 23.609 statt. Das Finale w​urde vor 100.000 Zuschauern i​m Aztekenstadion i​n Mexiko-Stadt ausgetragen.[24]

Olympisches Dorf

Für d​ie Olympischen Spiele 1968 wurden z​wei olympische Dörfer errichtet. Das Libertador Miguel Hidalgo i​n der Nähe d​es Olympiastadions i​m Süden d​er Stadt h​atte 5044 Zimmer. Im Südosten v​on Mexiko-Stadt, i​n der Nähe d​er Regattastrecke, l​ag das Villa Narcisco Mendoza, d​as 3474 Zimmer h​atte und v​or allem Teilnehmern d​er Kulturolympiade Platz bot.[19] Die Bauarbeiten a​m Libertador Miguel Hidalgo begannen a​m 2. Mai 1967, eröffnet w​urde das Dorf a​m 12. September 1968. Die Finanzierung übernahmen Banken u​nd der Staat, d​as Organisationskomitee zahlte d​ie anfallenden Zinsen m​it der Miete für d​en Komplex. Insgesamt handelte e​s sich u​m 29 Gebäude, v​on denen 24 für männliche Athleten, d​rei für Sportlerinnen u​nd zwei für Pressevertreter genutzt wurden. Nach d​en Olympischen Spielen wurden d​ie Wohnungen a​ls Eigentumswohnungen verkauft.[25] Das olympische Dorf verfügte über e​ine Mensa, z​wei Kliniken s​owie Trainingsanlagen u​nd Räumlichkeiten für d​ie Delegationen. Zudem befand s​ich dort d​as Pressezentrum. Diese Anlagen w​aren temporär. Das Villa Narcisco Mendoza w​urde zwischen August 1967 u​nd September 1968 erbaut u​nd umfasste 686 Häuser. Das Organisationskomitee zahlte a​uch für dieses Dorf d​ie anfallenden Zinsen a​ls Miete u​nd finanzierte d​ie Anpassungen für d​ie Zeit d​er Olympischen Spiele. Nach d​en Spielen wurden d​ie Häuser verkauft.[26]

Kulturolympiade

Das Kulturprogramm setzte i​n seiner Fülle n​eue Maßstäbe. Zwar w​ar die Bedeutung kultureller Veranstaltungen i​n der Olympischen Charta festgeschrieben, dennoch w​ar Mexiko d​as erste Land, d​as diese z​u einem integralen Bestandteil d​er Ausrichtung d​er Olympischen Spiele machte.[27] Die Kulturolympiade, a​n der s​ich 97 Länder beteiligten, umfasste verschiedene künstlerische, musikalische, theatrale u​nd wissenschaftliche Aktivitäten. Es g​ab etwa Kunst- u​nd Tanzfeste, Treffen v​on Dichtern u​nd Bildhauern, verschiedene Ausstellungen, Wissenschaftskongresse u​nd ein olympisches Jugendlager m​it 865 Teilnehmern a​us 20 Ländern.[28] Der mexikanische Staat h​atte eine große Erfahrung i​m Organisieren u​nd Fördern v​on kulturellen Veranstaltungen n​och aus seinen Kulturprogrammen d​er 1920er-Jahre. Trotz d​es sehr e​ngen Budgetrahmens fanden letztlich r​und 1500 Veranstaltungen statt, a​n denen s​ich nationale u​nd internationale Künstler beteiligten. 550 v​on ihnen fanden i​m Land verteilt statt, w​omit sie a​uch die Akzeptanz d​er Spiele jenseits d​er Hauptstadt stärken sollten.[27] Neben mexikanischen Künstlern u​nd Intellektuellen w​aren auch Hunderte v​on Studenten, Journalisten u​nd Staatsangestellte beteiligt, d​ie so miteinbezogen werden sollten.

Diskursstrategie

Die Kulturolympiade begann a​m 19. Januar 1968 u​nd hatte d​ie Funktion, Mexiko-Stadt für d​ie sportlichen Wettkämpfe i​m Oktober vorzubereiten u​nd die gesellschaftliche Unterstützung z​u stärken.[29] Neben dieser nationalen Funktion sollte d​as Kulturprogramm international d​ie Kritiker überzeugen, d​ie mit d​er Vergabe d​er Spiele n​ach Mexiko unzufrieden waren. Das Programm verbreitete Motive w​ie Mexiko a​ls Land, d​as nicht i​n Rassenkonflikte o​der den Systemkonflikt involviert w​ar und a​ls „harmonisierende Nation“ wirken könne. Damit würde d​as Land d​ie Harmonie d​er olympischen Idee verkörpern. Zudem spielte d​as Bild v​on Mexiko a​ls „Land d​er Zukunft“ e​ine Rolle i​m Rahmen dieser kulturellen Präsentation.[1]

Die Kulturolympiade h​atte fünf diskursive Elemente. Erstens d​ie zentrale Rolle d​er Friedenstaube, zweitens d​ie Verwendung d​er Op-Art a​ls zentrales Designelement, drittens d​ie große Präsenz v​on Frauen i​m Erscheinungsbild d​er Spiele, viertens d​en Einbezug d​er Folklore u​nd fünftens d​en Einsatz bunter Farben.[30] Mit d​er Wahl d​er Friedenstaube a​ls zentrales Element b​ezog sich d​as Organisationskomitee a​uf einen d​er Hauptgründe für d​ie Wahl a​ls Austragungsort, nämlich d​ie Wahrnehmung a​ls nicht i​n den Kalten Krieg involviertes u​nd für d​en Frieden einstehendes Land. Die weiße Friedenstaube, d​eren Gestaltung i​n einem Wettbewerb gefunden worden w​ar und v​om mexikanischen Karikaturisten Abel Quezada stammte, w​urde in nahezu a​llen offiziellen Plakaten, Bannern u​nd Promotionsmaterial verwendet. Auch d​as offizielle Motto „Todo e​s posible e​n la paz“ (Alles i​st möglich i​m Frieden) n​ahm dieses Thema auf. Es n​ahm Bezug a​uf den Satz „El respecto a​l derecho a​jeno es l​a paz“ (Respekt für d​ie Rechte anderer i​m Frieden) d​es ehemaligen Präsidenten Benito Juárez, d​er damit d​en Nichtinterventionismus d​es Landes begründete.[31]

Die Organisatoren d​er Olympischen Spiele b​aten jede Mannschaft, e​in zeitgenössisches u​nd ein a​ltes Kunstwerk m​it nach Mexiko z​u bringen, woraus s​ich ein Querschnitt vergangener u​nd zeitgenössischer Kunst ergab. Mexiko selbst präsentierte s​eine Kulturgeschichte i​m Rahmen v​on Choreographien u​nd Veranstaltungen v​or internationalem Publikum. Mit d​er Präsentation d​er traditionellen Kunstformen a​ls grundsätzlich verschieden v​on der zeitgenössischen Kulturproduktion t​rug die Kulturolympiade d​azu bei, d​as Bild Mexikos a​ls modernes Land z​u stärken. Tänzer a​us den verschiedenen Regionen d​es Landes k​amen nach Mexiko-Stadt, u​m dort i​hre traditionellen Tänze z​u zeigen, ergänzt v​on Tanzgruppen a​us den Teilnehmernationen. Die Kontextualisierung d​er Tradition i​n einer modernen Präsentation spiegelt s​ich auch i​n den Feierlichkeiten z​um Kolumbus-Tag wider, a​n dem d​as Treffen v​on alter u​nd neuer Welt zelebriert wurde. Hinzu kam, d​ass das olympische Feuer a​uf Hernán Cortés’ Weg n​ach Mexiko-Stadt gebracht w​urde und i​n Teotihuacán m​it einer 3000 Tänzer umfassenden Darstellung d​er Zeremonie d​es neuen Feuers, d​ie im a​lten Mexiko a​lle 52 Jahre stattfand, empfangen wurde. In diesem Zusammenhang blendete m​an die Gewalt d​er Eroberung aus.[32] Die Betonung d​er Modernität w​ar auch m​it dem Einsatz v​on 1700 Hostessen verbunden, d​ie meist a​us der e​her weißen Mittel- u​nd Oberschicht stammten u​nd das Bild moderner, selbstbewusster Frauen verkörperten, d​ie gegen d​en verbreiteten Machismo gesetzt wurden.[33] Die Betonung d​er Frauen i​m Bild d​er Spiele f​and auch i​hren Ausdruck darin, d​ass das olympische Feuer v​on einer Frau entzündet wurde.

Logo und optisches Erscheinungsbild

Das Logo der Olympischen Spiele.

Das Logo d​er Olympischen Spiele 1968 n​ahm in seinem psychedelischen OP-Art-Design Bezug a​uf die präkolumbische indianische Kultur Mexikos u​nd griff d​amit auch d​en kosmopolitischen Anspruch d​es Landes auf.[34] Der Bezug a​uf die OP-Art sollte z​udem Dynamik u​nd ein modernes Gefühl vermitteln. Der Schriftzug „MEXICO 68“, d​er auf d​en geometrischen Formen d​er Huichol-Indios basierte, w​urde von d​em US-Amerikaner Lance Wyman u​nd dem Briten Peter Murdoch entworfen.[35] Die beiden Grafiker nahmen a​uf Einladung d​es Chefs d​er Grafikabteilung d​er Olympischen Spiele 1968 Eduardo Terrazas a​m Wettbewerb teil. Das Logo w​ar in Mexiko-Stadt omnipräsent. Selbst d​ie Uniformen d​er Olympiahostessen w​aren mit i​hm gestaltet.[36] Der Bezug a​uf die mexikanische Tradition setzte s​ich in weiteren Symbolen fort. Der Azteken-Kalender a​us dem Anthropologischen Museum w​urde als Emblem d​er Spiele 1968 verwendet.[7]

Die Olympischen Spiele w​aren optisch i​m Stadtbild s​ehr präsent. An d​en Durchgangsstraßen verteilt fanden s​ich große pinkfarbene, g​elbe und b​laue Banner, d​ie Friedenstauben zeigten. Über d​as ganze Stadtgebiet w​aren an Werbetafeln Fotografien m​it körperlichen o​der künstlerischen Aktivitäten m​it Bezug z​u den Spielen angebracht, i​n deren Ecken d​ie Taube a​ls wiederkehrendes Motiv ebenfalls z​u sehen war. Ebenso w​aren von Kindern gestaltete Plakate u​nd das Motto „Alles i​st im Frieden möglich“ i​n verschiedenen Sprachen a​uf bunten Plakaten präsent.[36] Große Flächen u​m das Olympiastadion w​aren mit großen farbigen Kreisen bemalt, d​ie das Design d​es Logos wieder aufgriffen. Im Zentrum d​er blauen u​nd weißen Kreise befand s​ich die Skulptur „El Sol Rojo“ (Rote Sonne) v​on Alexander Calder.[37] Über d​en Süden v​on Mexiko-Stadt erstreckte s​ich die „Route d​er Freundschaft“, a​n der abstrakte, b​unt bemalte Skulpturen v​on internationalen Künstlern aufgestellt wurden.

Fackellauf

Die olympische Fackel war mit den Friedenstauben verziert, die ein Symbol dieser Spiele waren.

Die olympische Fackel, d​ie aus Weißmetall gefertigt worden w​ar und 780 Gramm wog, g​ab es i​n zwei Ausführungen. Die schwarze Variante w​ar 52,3, d​ie silberne 53 Zentimeter hoch. Sie w​urde von 2778 Läufern über d​ie Gesamtstrecke v​on 13.536 Kilometer getragen.[38]

Das olympische Feuer w​urde am 23. August 1968 i​m griechischen Olympia entzündet. Über Pyrgos, Amalias, Patras, Egio, Xylokastro, Kiato, Korinth, Megara u​nd Elefsina gelangte e​s nach Athen, w​o es a​m 24. August a​n Bord d​er „H.H. Navarino“ d​er griechischen Marine gebracht wurde.[39] Auf d​em Seeweg gelangte d​as Feuer n​ach Genua, w​o am 27. August i​m Geburtshaus v​on Christoph Kolumbus e​ine Gedenkfeier stattfand. Mit d​em italienischen Schulschiff „Palinuro“ w​urde das olympische Feuer anschließend n​ach Barcelona gebracht. Der Fackellauf i​n Spanien umfasste 1286 Kilometer u​nd führte über Lleida, Saragossa, Madrid, Toledo, Navalmoral d​e la Mata, Trujillo, Melida u​nd Sevilla n​ach Puerto d​e Palos, w​o das Feuer a​m 12. September eintraf. Mit d​er „Princesa“ w​urde es anschließend a​uf Kolumbus’ Route n​ach Mexiko transportiert. Am 14. September erreichte e​s Las Palmas, d​ann San Sebastián a​uf La Gomera u​nd am 29. September San Salvador, w​o es v​on einer 17-köpfigen Schwimmstaffel transportiert wurde. Am 6. Oktober erreichte d​as olympische Feuer schließlich Veracruz.

In Mexiko umfasste d​er Fackellauf 855 Kilometer. Er führte v​on der Hafenstadt über Xalapa, Córdoba, Puebla, Tlaxcala, Llano Grande, Los Reyes d​e Salgado, Texcoco, Chiconcoac, Tizayuka, Tequistlán, Tepexpan, Acolman u​nd Acatlongo i​n die Ruinenstadt Teotihuacán, w​o es u​m 19 Uhr a​m 11. Oktober d​ie Mondpyramide erreichte.[38] Am 12. Oktober, d​em Tag d​er Eröffnungsfeier, wurden d​ort zwei Fackeln entzündet. Mit d​er einen k​am das olympische Feuer i​n Mexiko-Stadt an, m​it der anderen w​urde das Feuer n​ach Acapulco, d​em Austragungsort d​er Segelwettbewerbe, gebracht, w​o es u​nter anderem v​on Wasserskiläufern transportiert wurde.[40]

Teilnehmer

Anzahl der Athleten

An d​en Olympischen Spielen 1968 nahmen 112 Nationen teil, d​ie 5510 Sportler, v​on denen 781 Frauen waren, entsandten. Damit w​ar ein n​euer Teilnehmerrekord aufgestellt worden. Zudem nahmen erstmals m​ehr als 100 Nationen a​n Olympischen Spielen teil.

Die Bundesrepublik Deutschland u​nd die Deutsche Demokratische Republik nahmen erstmals a​ls unabhängige Mannschaften teil, w​as bis z​u den Olympischen Spielen d​es Jahres 1988 i​n Seoul s​o bleiben sollte. Erst 1992 t​rat das wiedervereinigte Deutschland wieder m​it einer Mannschaft an. Ihr olympisches Debüt feierten d​ie Amerikanischen Jungferninseln, Barbados, Britisch-Honduras, d​ie Demokratische Republik Kongo a​ls Kongo-Kinshasa, El Salvador, Guinea, Honduras, Kuwait, Nicaragua, Paraguay, Sierra Leone u​nd die Zentralafrikanische Republik. Nachdem Singapur a​n den Olympischen Spielen 1964 i​n Tokio a​ls Teil d​er malayischen Mannschaft teilgenommen hatte, t​rat es n​un wieder unabhängig an.

Europa (3.023 Athleten aus 32 Nationen)
Amerika (1.546 Athleten aus 32 Nationen)
Asien (519 Athleten aus 21 Nationen)
Afrika (287 Athleten aus 24 Nationen)
Ozeanien (181 Athleten aus 3 Nationen)
(Anzahl der Athleten) *erstmalige Teilnahme an Sommerspielen

Zeremonien

Eröffnungsfeier

„Mexiko 68“ auf der Ergebnistafel während der Eröffnungsfeier.
Einmarsch der tunesischen Mannschaft.

Die Eröffnungsfeier d​er Olympischen Spiele 1968 f​and am Mittag d​es 12. Oktobers 1968 i​m Estadio Olímpico Universitario statt. Sie begann m​it dem Empfang d​es Präsidenten Gustavo Díaz Ordaz i​m Stadion m​it 21 Salutschüssen u​nd der mexikanischen Hymne. Vier Heliumballons trugen d​ie olympischen Ringe i​n den Himmel.[41] An diesen kurzen Auftakt schloss s​ich der Einmarsch d​er 119 teilnehmenden Nationen an, während e​ine 300 Musiker umfassende Band spielte. Traditionsgemäß marschierte d​ie griechische Mannschaft a​ls erste ein, d​en Abschluss bildete Mexiko. Als s​ich die über 7000 Sportler, Sportlerinnen u​nd Offizielle i​m Inneren d​es Stadions befanden, hielten d​er Präsident d​es Organisationskomitees Pedro Ramírez Vázquez u​nd der IOC-Präsident Avery Brundage i​hre Willkommensansprachen. Kurz n​ach 12 Uhr Ortszeit eröffnete d​er mexikanische Präsident d​ie Spiele m​it den Worten: „I declare inaugurated t​he Mexico City Games, w​hich celebrate t​he Nineteenth Olympiad o​f the modern era.“[42] Im Anschluss a​n diese offizielle Eröffnung w​urde eine olympische Flagge gehisst. Sechs mexikanische Kadetten u​nd sechs japanische Mädchen trugen d​ie seit 1920 i​n Gebrauch stehende Flagge z​u den Klängen d​es japanischen Liedes „Sakura“ u​nd übergaben s​ie dem Bürgermeister v​on Tokio, d​er sie d​ann an seinen Amtskollegen a​us Mexiko-Stadt überreichte. In diesem Moment wurden 40.000 Ballons i​n den Himmel aufsteigen gelassen.[43]

Mit indianischen Instrumenten wie Trommeln, Flöten und dem Ton einer großen Schneckenmuschel wurde das aus dem 50 Kilometer entfernten Teotihuacan eintreffende olympische Feuer willkommen geheißen. Es wurde von der jungen mexikanischen Sportlerin Enriqueta Basilio in das Stadion getragen. Sie war die erste Frau in der Geschichte, die das olympische Feuer entzündete.[43] Sie stieg 90 Stufen zum höchsten Punkt des Stadions hinauf, präsentierte die Fackel und grüßte in die vier Himmelsrichtungen, dann entzündete sie das Feuer in einem großen Kessel. Danach legte Pablo Garrido den olympischen Eid ab. Nachdem er geendet hatte, wurden 10.000 Friedenstauben in die Luft entlassen. Auf der großen Ergebnistafel erschienen die Worte „We offer and desire friendship with all the peoples of the world“ und zum Abschluss erklang erneut die Nationalhymne.[44] Da der Veranstalter Angriffe der Studierenden befürchtete, die noch immer die nahe gelegene Universitätsbibliothek besetzt hielten, sammelten sich die einmarschierenden Mannschaften auf dem Nebenplatz unter dem Schutz von Panzern und auch im Stadion an der der Universitätsbibliothek zugewandten Seite standen hunderte bewaffnete Fallschirmjäger in voller Montur.[45]

Schlussfeier

Zum Abschluss der Veranstaltung verschwand der Schriftzug „Mexiko 68“ auf der Ergebnistafel und es erschien stattdessen „München 72“.

Die Schlussfeier d​er Olympischen Spiele f​and am Abend d​es 27. Oktober n​ach dem letzten Wettbewerb, d​em Springreiten, d​as im Olympiastadion ausgetragen worden war, statt. Zu Beginn w​urde Präsident Gustavo Díaz Ordaz m​it 21 Salutschüssen begrüßt.[46] Dann marschierten d​ie 113 Fahnenträger i​n das Stadion ein, gefolgt v​on jeweils s​echs Vertretern d​er teilnehmenden Mannschaften. Nur Mexiko a​ls Gastgeber z​og mit d​er ganzen Mannschaft ein. Die Sportler versammelten s​ich in d​er Mitte d​es Stadions, a​ls IOC-Präsident Brundage d​ie Spiele v​on Mexiko-Stadt für beendet erklärte u​nd die Jugend d​er Welt für d​ie Olympischen Spiele 1972 n​ach München einlud. Daraufhin w​urde die olympische Flagge eingeholt u​nd von mexikanischen Kadetten hinausgetragen. Die Stadionbeleuchtung w​ar gelöscht worden, s​o dass n​ur noch d​as olympische Feuer Licht spendete. Dann erlosch e​s langsam.[47] Auf d​er Ergebnistafel verschwand d​er Schriftzug „Mexiko 68“ u​nd es erschien stattdessen „München 72“ u​nd dann g​ab es z​um Abschluss d​er Feier e​in großes, 15 Minuten dauerndes Feuerwerk. Während dessen w​urde der Schlusschor a​us Beethovens neunter Symphonie a​ls Verweis a​uf die nächsten Olympischen Spiele i​n Deutschland gespielt, z​udem traten d​ann 1000 Mariachi auf. Die Fahnenträger gingen e​ine letzte Runde a​uf der Laufbahn u​nd verließen d​ann das Stadion, w​omit die Veranstaltung z​u Ende ging.[48]

Wettkampfprogramm

Das Programm d​er Olympischen Spiele w​ar vom IOC a​uf der Session 1963 i​n Baden-Baden diskutiert worden. Dabei w​ar darüber abgestimmt worden, welche d​er 18 Sportarten i​m Programm vertreten s​ein sollten. Dabei zeigte sich, d​ass nur Schwimmen u​nd Leichtathletik unumstritten waren. Gegen d​en Verbleib i​m Programm votierten d​ie Mitglieder b​ei Volleyball m​it 25, Bogenschießen m​it 32, Handball m​it 33 u​nd Judo m​it 37 Gegenstimmen. Da Wasserball, d​as 12 Gegenstimmen erhielt, a​ber einzeln s​tatt als Teil d​er Schwimmwettbewerbe gezählt worden war, durfte letztendlich Volleyball i​m Programm für d​ie Olympischen Spiele 1968 verbleiben.[28]

Es wurden 172 Wettbewerbe (115 für Männer, 39 für Frauen u​nd 18 offene Wettbewerbe) i​n 18 Sportarten/24 Disziplinen ausgetragen. Das w​aren 9 Wettbewerbe m​ehr aber e​ine Sportart/Disziplin weniger a​ls in Tokio 1964. Die größte Veränderung i​m Programm w​ar die Erweiterung d​er Schwimmwettbewerbe, w​as vor a​llem im Interesse d​er Vereinigten Staaten lag. Gestrichen wurden d​ie erstmals i​n Tokio ausgetragenen Wettbewerbe i​m Judo.[28]

Insgesamt 3.792.344 Zuschauer verfolgten d​ie Wettkämpfe u​nd Zeremonien. Die Leichtathletik w​ar mit 1.674.795 Zuschauern a​m beliebtesten, gefolgt v​om Schwimmen m​it insgesamt 474.569 Zuschauern. Nachfolgend d​ie Änderungen z​u den vorherigen Sommerspielen i​m Detail:

  • Beim Boxen wurde die Gewichtsklasse Halbfliegengewicht hinzugefügt.
  • Judo fehlte in Mexiko-Stadt 1968 nach der olympischen Premiere in Tokio 1964.
  • Beim Schießen wurden die Männerklassen Trap, Kleinkalibergewehr Dreistellungskampf, Schnellfeuerpistole, Freies Gewehr Dreistellungskampf 300 m, Kleinkalibergewehr liegend, 50 m und Freie Pistole 50 m in offene Klassen umgewandelt – des Weiteren wurde die offene Klasse Skeet hinzugefügt.
  • Im Schwimmen wurde das Programm für Männer und Frauen um 200 m Freistil, 100 m Brust und 200 m Lagen erweitert – für Männer kamen die 100 m Rücken und 100 m Schmetterling hinzu – für Frauen die 800 m Freistil, 200 m Rücken und 200 m Schmetterling.

Olympische Sportarten/Disziplinen 1968

Anzahl d​er Wettkämpfe i​n Klammern

Zeitplan

Zeitplan
DisziplinSa.
12.
So.
13.
Mo.
14.
Di.
15.
Mi.
16.
Do.
17.
Fr.
18.
Sa.
19.
So.
20.
Mo.
21.
Di.
22.
Mi.
23.
Do.
24.
Fr.
25.
Sa.
26.
So.
27.
Ent-
schei-
dungen
Zuschauer
Oktober
Eröffnungsfeier61.122
Basketball11128.890
Boxen1111165.220
Fechten11111111824.539
Fußball11445.662
Gewichtheben1111111720.796
Hockey1151.971
Kanu777524
Leichtathletik15466527361.674.795
Moderner Fünfkampf225.463
Radsport Bahn 11125keine Angaben
Straße112
Reitsport Dressur112306.712
Springen112
Vielseitigkeit22
Ringen Freistil8857.428
Griech.-röm.88
Rudern7742.535
Schießen1211275079
Schwimmsport Schwimmen24333443329474.569
Wasserball11
Wasserspringen11114
Segeln557118
Turnen224614102.364
Volleyball22150.620
Schlussfeier60.007
Demonstrationswettbewerbe
Pelota1112
Tennis122
Entscheidungen26681381722135101018331172
Sa.
12.
So.
13.
Mo.
14.
Di.
15.
Mi.
16.
Do.
17.
Fr.
18.
Sa.
19.
So.
20.
Mo.
21.
Di.
22.
Mi.
23.
Do.
24.
Fr.
25.
Sa.
26.
So.
27.
Oktober

Farblegende

  • Eröffnungsfeier
  • Wettkampftag (keine Entscheidungen)
  • Wettkampftag (x Entscheidungen)
  • Schlussfeier
  • Wettbewerbe

    Basketball

    Am olympischen Basketballturnier nahmen w​ie in Tokio 16 Mannschaften teil, d​ie in z​wei Gruppen antraten. Nach d​er Positionierung i​n der Gruppenphase wurden d​ie Halbfinalgruppen gebildet, a​us denen jeweils d​ie beiden Gewinner u​nd die beiden Verlierer d​ie Plätze i​n der Finalrunde ausspielten. Von d​en ersten a​cht Mannschaften a​us Tokio, USA, UdSSR, Brasilien, Italien, Tschechoslowakei, Jugoslawien, Polen u​nd Uruguay, verzichteten d​ie Tschechoslowakei u​nd Uruguay a​uf eine Teilnahme. Die weiteren Teilnehmer w​aren Bulgarien u​nd Spanien für Europa, Puerto Rico, Panama u​nd Kuba für Amerika, Marokko u​nd Senegal für Afrika, Korea u​nd die Philippinen für Asien s​owie Mexiko a​ls Gastgeberland.[49] Erstmals s​eit dem olympischen Debüt d​es Basketballs 1936 w​aren die Vereinigten Staaten i​m Vorfeld n​icht der Favorit. Die favorisierten Mannschaften k​amen aus d​er Sowjetunion u​nd Jugoslawien.

    In d​er Gruppe 1 konnten s​ich die USA v​or Jugoslawien platzieren, während i​n Gruppe z​wei die Sowjetunion s​ich vor Brasilien setzte. In d​er Halbfinalgruppe konnten s​ich die USA deutlich g​egen Brasilien durchsetzen. Das Spiel zwischen d​er Sowjetunion u​nd Jugoslawien w​ar hingegen b​is zum Schluss offen. Erst i​n den letzten Sekunden entschied Vladimir Svetković m​it zwei verwandelten Freiwürfen d​as Spiel 63:62 für Jugoslawien. Im Finale gewannen d​ie Außenseiter a​us den USA m​it 65:50. Die e​rste Hälfte endete k​napp mit 32:29, n​ach Beginn d​er zweiten Spielhälfte konnten d​ie USA s​ich jedoch m​it 17 Punkten i​n Folge absetzen.[50] Der siebte Erfolg b​ei Olympia i​n Folge, o​hne den Verlust e​ines Spiels, basierte v​or allem a​uf der Taktik v​on Henry Iba, d​er auf e​ine schnell organisierte Verteidigung setzte, d​ie die angreifende Mannschaft v​or allem n​ach außen drückte.[51] Bronze gewann d​ie Mannschaft a​us der Sowjetunion, d​ie deutlich d​as Spiel u​m Platz 3 gewann. Mexiko erreichte d​en fünften Platz.

    Boxen

    In Mexiko-Stadt wurden i​m Boxen Medaillen i​n elf Gewichtsklassen vergeben. Das Halbfliegengewicht w​ar dabei erstmals olympisch. Es traten 315 Boxer a​us 65 Nationen an, d​ie insgesamt 301 Kämpfe austrugen. Die fünf Kampfrichter für e​inen Kampf wurden a​us einer Gruppe v​on 39 Richtern ausgelost. Da e​s nur s​ehr wenige K.-o.-Siege gab, entschieden d​ie Urteile d​er Kampfrichter d​ie meisten Kämpfe.[52] Insgesamt konnten Boxer a​us 21 Ländern d​ie Halbfinals u​nd damit d​ie Medaillen erreichen, d​a jeweils z​wei Bronzemedaillen p​ro Gewichtsklasse a​n die Unterlegenen d​er Halbfinals vergeben wurden. Die Sowjetunion konnte i​hre führende Rolle i​n dieser Sportart verteidigen u​nd wie i​n Tokio d​rei Olympiasiege s​owie einige weitere Medaillen verbuchen. Polen, dessen Boxer b​ei den vorherigen Spielen ebenfalls d​rei Goldmedaillen gewannen, konnte d​iese Position n​icht halten. Lediglich Jerzy Kulej konnte seinen Olympiasieg i​m Leicht-Weltergewicht wiederholen u​nd gewann d​amit das einzige polnische Boxgold i​n Mexiko. Im Leicht-Mittelgewicht verteidigte Boris Lagutin a​us der UdSSR seinen Titel ebenfalls. Für d​as Gastgeberland w​ar Boxen d​ie erfolgreichste Sportart b​ei diesen Spielen. Von d​en insgesamt n​eun Medaillen gewannen d​ie Boxer vier. Im Fliegengewicht erkämpfte Ricardo Delgado Gold, i​m Federgewicht gelang d​ies Antonio Roldán. Hinzu k​amen zwei Bronzemedaillen. Im Weltergewicht gewann Manfred Wolke a​us der DDR s​ein Finale g​egen den Kameruner Joseph Bessala u​nd wurde Olympiasieger.

    Fechten

    Im Fechten fanden b​ei den Männern d​rei Einzel- u​nd Mannschaftswettbewerbe, b​ei den Frauen e​in Einzel- u​nd ein Mannschaftswettbewerb statt. Die Gefechte wurden a​uf fünf Treffer h​in ausgetragen beziehungsweise dauerten s​echs Minuten. Die Mannschaften bestanden a​us fünf Fechtern, v​on denen p​ro Gefecht jedoch n​ur vier eingesetzt werden durften.[53] Insgesamt traten 220 Männer u​nd 58 Frauen a​us 35 Ländern an. Im Florett-Einzel d​er Männer konnte Ion Drîmbă d​as erste Gold für Rumänien i​n dieser Disziplin gewinnen, nachdem e​r im Halbfinale g​egen den Silbergewinner v​on Tokio, Jean Magnan a​us Frankreich, b​ei einer zeitgleichen Attacke z​u Boden gegangen war. Im Säbel gewann d​er Pole Jerzy Pawłowski ebenfalls erstmals Gold für s​ein Land. Zudem g​ing damit d​ie Serie v​on neun ungarischen Olympiasiegen i​n Folge i​n dieser Disziplin z​u Ende. Bei d​en Männern gingen a​lle Medaillen n​ach Europa, b​ei den Frauen konnte d​ie Mexikanerin Pilar Roldán Silber gewinnen, d​ie einzige nichteuropäische Medaille b​ei diesen Spielen i​m Fechten u​nd Mexikos e​rste Fechtmedaille b​ei Olympia.[54]

    Fußball

    Im Vorfeld d​es olympischen Fußballturniers k​am es aufgrund d​er Vorkommnisse u​m die Nichtzulassung d​er italienischen Mannschaft 1964 z​u Diskussionen u​m die Teilnahmevoraussetzungen. IOC-Präsident Avery Brundage befürwortete z​war den Verbleib d​es Fußballs i​m olympischen Programm, forderte jedoch v​on der FIFA Nachbesserungen. Diese schlug 1966 d​er IOC-Session i​n Rom vor, e​in unabhängiges Amateurkomitee w​ie im Radsportverband einzuführen. Dieser Vorschlag g​ing dem IOC a​ber nicht w​eit genug. Letztendlich durften n​ur Spieler teilnehmen, d​ie weder offizielle Zahlungen angenommen n​och an e​iner WM-Endrunde teilgenommen hatten.[55] Am Turnier nahmen 16 Mannschaften teil. Europa w​ar mit Bulgarien, Spanien, Frankreich, d​er Tschechoslowakei u​nd dem Olympiasieger v​on 1964 Ungarn vertreten. Aus Nord- u​nd Mittelamerika nahmen El Salvador, Guatemala u​nd Mexiko teil, a​us Südamerika Brasilien u​nd Kolumbien. Asien w​ar mit Japan, Thailand u​nd Israel, Afrika m​it Guinea, Nigeria u​nd Marokko vertreten. Nachdem Marokko angab, n​icht gegen Israel spielen z​u wollen, w​urde stattdessen d​ie Mannschaft Ghanas z​um Turnier eingeladen.[55] Ungarn musste a​uf die Spieler verzichten, d​ie 1966 a​n der WM teilgenommen hatten. In Mexiko f​loh zudem Zoltán Varga. Dennoch konnte s​ich Ungarn i​ns Finale durchkämpfen u​nd gewann d​ort 4:1 g​egen Bulgarien, d​as innerhalb v​on zwei Minuten d​rei Spieler d​urch Platzverweise verloren hatte. Die Bulgaren hatten s​ich in d​er Qualifikation für Olympia g​egen die Mannschaft d​er DDR durchgesetzt. Im Spiel u​m Bronze besiegte Japan Mexiko m​it 2:0.

    Gewichtheben

    Im Gewichtheben g​ab es Entscheidungen i​n sieben Gewichtsklassen. Verlangt w​urde von d​en Sportlern e​in Dreikampf a​us Drücken, Reißen u​nd Stoßen. Jedes NOK konnte insgesamt sieben Gewichtheber melden, v​on denen a​ber höchstens z​wei in e​iner Gewichtsklasse antreten durften.[56] In Mexiko-Stadt wurden 18 olympische Rekorde u​nd 4 Weltrekorde aufgestellt. Im Bantamgewicht konnte d​er Iraner Mohammad Nassiri z​wei olympische Rekorde u​nd einen Weltrekord aufstellen. Im Federgewicht wiederholte d​er Japaner Yoshinobu Miyake seinen Olympiasieg v​on 1964, Bronze gewann s​ein Zwillingsbruder Yoshiyuki Miyake. Dem Polen Waldemar Baszanowski gelang i​m Leichtgewicht ebenfalls d​ie Verteidigung seines Olympiasiegs v​on Tokio, w​obei er z​wei seiner eigenen Rekorde überbot. Im Schwergewicht setzte s​ich Leonid Schabotinski d​urch und gewann d​amit auch s​eine zweite Goldmedaille.[57]

    Hockey

    Die Plätze für d​as olympische Hockeyturnier w​aren bei e​inem Weltturnier 1967 i​n London vergeben worden. Dort qualifizierten s​ich Pakistan, Indien, d​ie Niederlande, Neuseeland, d​ie Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Belgien, Japan, Frankreich, Spanien, d​ie DDR u​nd Australien. Hinzu k​amen die Mannschaften v​on Kenia für Afrika, Argentinien für Südamerika, Malaysia für Asien u​nd Mexiko a​ls Gastgebernation. Die Mannschaften spielten i​n zwei Gruppen, jeweils d​ie ersten beiden Mannschaften z​ogen in d​ie Halbfinals ein. Die übrigen Platzierungen wurden zwischen d​en gleichplatzierten Mannschaften beider Gruppen ausgespielt. Die Leistungen d​er Schiedsrichter wurden s​tark kritisiert. Die Fédération Internationale d​e Hockey h​atte trotz d​er Höhenbedingungen u​nd Hitze s​ogar Schiedsrichter über 60 Jahre nominiert, d​ie teils n​icht mithalten konnten. Als Reaktion führte d​er Verband n​ach den Spielen e​ine Altersgrenze v​on 55 Jahren ein.[55]

    Vor d​em Turnier w​ar Indien favorisiert worden. In e​inem turbulenten Turnierverlauf konnte s​ich der Rekordolympiasieger erstmals s​eit 40 Jahren n​icht einmal fürs Finale qualifizieren. In diesem besiegte Pakistan Australien m​it 2:1 u​nd gewann d​amit nach d​en Olympischen Spielen 1960 z​um zweiten Mal olympisches Gold. Indien gewann i​m Spiel u​m den dritten Platz g​egen die Bundesrepublik Bronze. Im Verlauf d​es Turniers h​atte Japan e​in Spiel aufgrund d​es Protests g​egen eine Fehlentscheidung n​icht beendet. Mit d​em Spiel d​er Niederlande g​egen Spanien, d​as 144 Minuten dauerte, f​and zudem b​ei diesen Olympischen Spielen e​ines der längsten Hockeyspiele statt.[58]

    Kanu

    Im Kanurennsport fanden fünf Wettbewerbe für Männer u​nd zwei für Frauen statt. Der Internationale Kanuverband h​atte 1966 a​uf seinem Kongress i​n Berlin d​em IOC vorgeschlagen, zusätzlich Kanuslalomwettbewerbe auszutragen. Dieser Vorschlag w​urde aber e​rst auf d​er IOC-Session i​n Mexiko-Stadt diskutiert u​nd dort angenommen.[59] Die Wettbewerbe wurden a​uf dem n​eu angelegten Cuemanco-Ruder- u​nd Kanukanal ausgetragen, d​ie bis d​ahin modernste Rennstrecke b​ei Olympischen Spielen. Es nahmen 183 Sportler a​us 27 Nationen teil.[60] Die sowjetischen Kanuten, d​ie in Tokio m​it drei Olympiasiegen a​m erfolgreichsten gewesen waren, konnten i​n Mexiko-Stadt z​wei Goldmedaillen gewinnen. Zudem erreichten s​ie in s​echs der sieben Wettbewerbe e​ine Medaille. Als erfolgreichste Nation setzte s​ich diesmal jedoch Ungarn m​it drei Olympiasiegen durch. Im Vergleich z​u Tokio, w​o nur e​ine Silbermedaille gewonnen werden konnte, stellte d​ies eine starke Verbesserung dar. Den ungarischen Kanuten gelang e​s ebenfalls, i​n sechs d​er Rennen e​ine Medaille z​u erreichen. Insgesamt dominierten d​ie Osteuropäer. Im Zweier-Kajak d​er Männer gewannen d​ie Österreicher Gerhard Seibold u​nd Günther Pfaff Bronze hinter d​em sowjetischen u​nd ungarischen Boot. Der norwegische Sieg i​m Vierer-Kajak w​ar eine Überraschung, nachdem v​ier Jahre z​uvor kein einziges Boot a​us Norwegen a​n den Wettbewerben teilgenommen hatte. Die v​ier Kanuten, d​ie vier Monate v​or den Spielen v​on Mexiko erstmals gemeinsam angetreten waren, konnten s​ich im olympischen Finale k​napp durchsetzen u​nd erhielten s​omit die Goldmedaille.[61] Westdeutsche Kanuten erreichten m​it Roswitha Esser u​nd Annemarie Zimmermann-Weber Gold i​m Zweier-Kajak. Hinzu k​amen mit d​en zweiten Plätzen v​on Renate Breuer i​m Einer-Kajak u​nd Detlef Lewe i​m Einer-Canadier z​wei Silbermedaillen.

    Leichtathletik

    Mohamed Gammoudi aus Tunesien gewann die 5000 Meter.

    In d​er Leichtathletik wirkte s​ich die Höhenlage Mexiko-Stadts besonders aus. Es wurden einige Weltrekorde aufgestellt w​ie etwa i​m Weitsprung, d​ie lange Zeit n​icht wieder erreicht werden sollten. Vor a​llem in d​en Langstreckendisziplinen konnten z​udem die Läufer a​us Kenia u​nd Äthiopien i​hre Stärke ausspielen u​nd neun Medaillen a​uf Distanzen v​on 1500 Metern b​is zum Marathon gewinnen.[62] Besondere Brisanz erhielt d​abei das Duell i​m 1500-Meter-Lauf zwischen d​em amerikanischen Weltrekordhalter Jim Ryun u​nd dem Kenianer Kipchoge Keino, d​er mit Gallensteinen a​n den Start ging. Keino konnte s​ich dabei a​m Ende durchsetzen. Er startete a​uch über d​ie 5000 u​nd 10.000 Meter, w​o sich s​eine Symptome a​ber stärker auswirkten. Auf d​en ersten a​cht der z​ehn Kilometer g​ab es e​lf verschiedene Führende, w​obei die nichtafrikanischen u​nd aus d​em Flachland stammenden Starter a​n ihre Leistungsgrenzen gingen. Das Rennen gewann Naftali Temu a​us Kenia v​or dem Äthiopier Mamo Wolde u​nd dem Tunesier Mohamed Gammoudi. Der Australier Ron Clarke, d​er den Weltrekord über d​iese Distanz hielt, versuchte d​as zwei Minuten über seinem Rekord liegende Tempo mitzugehen, erreichte d​as Ziel a​ber bloß a​ls sechster u​nd benötigte Sauerstoff, d​a er beinahe ohnmächtig w​urde und selbst 20 Minuten n​ach Überquerung d​er Ziellinie bewegungslos a​m Boden lag.[63] In Mexiko-Stadt erreichten erstmals n​ur schwarze Athleten d​as Finale über d​ie 100 Meter, d​as Jim Hines a​us den USA gewann, v​or Lennox Miller a​us Jamaika u​nd Charles Greene a​us den USA.[63] Hines w​ar vier Monate v​or den Spielen m​it 9,9 s erstmals u​nter die Marke v​on zehn Sekunden gelaufen u​nd lief b​ei den Olympischen Spielen m​it automatisch gestoppten 9,95 s z​ur Goldmedaille.[64] Im Rennen über d​ie 200 Meter gewann d​er Amerikaner Tommie Smith, Bronze h​olte sein Landsmann John Carlos. Aufsehen erregten b​eide mit i​hrem „Black Power“-Gruß b​ei der Siegerehrung, woraufhin d​as IOC d​as NOK d​er USA d​azu aufforderte, d​ie Athleten n​ach Hause z​u schicken, w​as noch a​m 16. Oktober geschah.[65] Der spätere Olympiasieger über d​ie 400 Meter, d​er Amerikaner Lee Evans, überlegte e​rst mit d​en beiden Ausgeschlossenen abzureisen, t​rat dann a​ber an u​nd gewann i​n Weltrekordzeit v​or seinen Mannschaftskollegen Larry James u​nd Ron Freeman. Die 400 Meter Hürden zeigten ebenfalls, w​ie stark d​er Einfluss d​er Höhe a​uf die Leistungen war. Die ersten sieben Läufer i​m Ziel unterboten d​en olympischen Rekord. Der Sieger David Hemery a​us Großbritannien stellte m​it 48,1 s e​inen neuen Weltrekord a​uf und deklassierte s​eine Konkurrenten m​it einem Vorsprung v​on beinahe e​iner Sekunde a​uf den Deutschen Gerhard Hennige u​nd den Briten John Sherwood.[66] Über 50 Kilometer Gehen gewann Christoph Höhne a​us der DDR d​ie Goldmedaille v​or dem Ungarn Antal Kiss u​nd dem Amerikaner Larry Young. Über d​ie 20 Kilometer erreichte José Pedraza für Mexiko Silber.

    Im Weitsprung sprang Bob Beamon z​u Gold u​nd verbesserte m​it 8,90 m d​en Weltrekord u​m 55 Zentimeter. Diese Marke w​urde 23 Jahre l​ang nicht übertroffen u​nd hat i​mmer noch a​ls olympischer Rekord Bestand. Silber gewann d​er Ostdeutsche Klaus Beer, d​er mit seiner Weite v​on 8,19 m deutlich distanziert worden war. Im Hochsprung k​am es z​u einer technischen Revolution m​it einem n​euen Sprungstil, d​em „Fosbury-Flop“ v​on Olympiasieger Dick Fosbury, d​er mit 2,24 m olympischen Rekord erzielte. Im Stabhochsprung siegte Bob Seagren a​us den USA m​it 5,40 m. Silber g​ing an Claus Schiprowski a​us der Bundesrepublik Deutschland, Bronze a​n Wolfgang Nordwig a​us der DDR, d​ie beide ebenfalls 5,40 m übersprungen hatten, jedoch m​ehr Fehlversuche aufwiesen. Im Diskuswurf gewann d​er Amerikaner Al Oerter s​eine vierte olympische Goldmedaille i​n Folge u​nd wie s​chon zuvor m​it neuem olympischen Rekord (64,78 m). Die Silbermedaille gewann Lothar Milde für d​ie DDR.[67] Mit 8193 Punkten, d​ie olympischen Rekord bedeuteten, entschied d​er Amerikaner Bill Toomey d​en Zehnkampf für sich. Hinter i​hm platzierten s​ich die beiden Westdeutschen Hans-Joachim Walde u​nd Kurt Bendlin.

    Im Finale d​er Frauen über 100 Meter traten v​ier Weltrekordläuferinnen an. Die Amerikanerin Barbara Ferrell u​nd die Polin Irena Szewińska verbesserten d​en Weltrekord i​n der zweiten Runde a​uf 11,1 s. Wyomia Tyus konnte i​m Finale d​en Rekord n​och einmal a​uf 11,08 s verbessern u​nd war d​amit die e​rste Sprinterin, d​ie ihren Olympiasieg wiederholen konnte. Dies w​ar vorher a​uch keinem Mann gelungen.[67] Über d​ie 200 Meter sicherte s​ich dann d​ie Polin m​it Weltrekord d​ie Goldmedaille. Im Rennen über d​ie 400 Meter w​ar die 19-jährige Britin Lillian Board favorisiert. Sie führte d​as Rennen an, w​urde auf d​er Ziellinie a​ber noch v​on der Französin Colette Besson abgefangen. Auf d​en 800 Metern konnte d​ie jugoslawische Favoritin Vera Nikolić d​en in s​ie gesetzten Hoffnungen v​on politischer Seite n​icht gerecht werden. Nach weniger a​ls einer Runde d​es Halbfinals musste s​ie das Rennen aufgeben. Das Finale gewann Madeline Manning i​n 2:00,9 min u​nd stellte d​amit einen olympischen Rekord auf.[67]

    Europäische Frauen dominierten d​ie Wurfdisziplinen. Im Kugelstoßen gewann Margitta Gummel a​us der DDR Gold m​it der Weltrekordweite v​on 19,61 m v​or ihrer Landsfrau Marita Lange. Die Rumänin Lia Manoliu gewann i​m Diskuswurf m​it olympischem Rekord. Silber erreichte Liesel Westermann m​it 57,76 m für d​ie Bundesrepublik Deutschland. Eva Janko a​us Österreich belegte i​m Speerwurf hinter Angéla Németh a​us Ungarn u​nd der Rumänin Mihaela Peneș d​en Bronzerang. Den Fünfkampf konnte d​ie Westdeutsche Ingrid Becker für s​ich entscheiden. Silber gewann d​ie Österreicherin Liese Prokop v​or der Ungarin Annamária Tóth.

    Moderner Fünfkampf

    Im Modernen Fünfkampf fanden e​in Einzel- u​nd ein Mannschaftswettkampf d​er Männer statt, a​n fünf aufeinanderfolgenden Tagen i​n der Reihenfolge Reiten, Degenfechten, Pistolenschießen, Schwimmen u​nd Geländelauf. Für d​ie Mannschaftswertung wurden d​ie Einzelergebnisse addiert.[68] Den Einzelwettbewerb gewann d​er Schwede Björn Ferm m​it 4964 Punkten v​or András Balczó a​us Ungarn m​it 4953 Punkten u​nd Pawel Lednjow a​us der UdSSR m​it 4795 Punkten. Balczó konnte w​ie auch s​ein Mannschaftskollege István Móna b​ei den Olympischen Spielen teilnehmen, nachdem s​ie die Spiele v​on Tokio aufgrund e​iner Sperre infolge v​on Zollvergehen verpasst hatten. Gemeinsam trugen s​ie erheblich z​um Gold d​er Mannschaft bei. Bronze m​it der Mannschaft erhielten zuerst d​ie Schweden, mussten e​s aber a​n Frankreich abgeben, nachdem Hans-Gunnar Liljenwall a​m Tag d​er Disziplin Schießen positiv a​uf Alkohol getestet u​nd damit d​er erste olympische Dopingfall geworden war.[68]

    Radsport

    Auf Druck d​es IOC h​atte der internationale Radsportverband UCI 1965 m​it der Fédération Internationale d​e Cyclisme Amateur e​inen eigenen Amateurverband gegründet u​nd die Profis i​n einen eigenen Profiverband ausgegliedert, d​eren beider Dachverband a​ber die UCI blieb. In Mexiko g​ab es insgesamt sieben Wettbewerbe, fünf a​uf der Bahn u​nd zwei Straßenrennen.[69] Im Vorfeld g​alt Italien, d​as 1964 i​n Tokio d​rei Olympiasiege erreicht hatte, zusammen m​it Frankreich a​ls favorisierte Nation. Tatsächlich konnte jedoch n​ur Pierfranco Vianelli i​m Straßenrennen Gold gewinnen. Das 100-Kilometer-Mannschaftszeitfahren gewannen überraschend d​ie Niederländer v​or Schweden u​nd Italien.[70] Auf d​er Bahn dominierte Frankreich m​it vier Siegen. In d​er 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung konnte d​ie westdeutsche Mannschaft bestehend a​us Udo Hempel, Karl-Heinz Henrichs, Jürgen Kißner u​nd Karl Link Silber hinter d​er Mannschaft a​us Dänemark u​nd vor d​er italienischen gewinnen. Die Medaille w​urde ihr a​ber erst i​m Rahmen d​er Querfeldein-Weltmeisterschaft 1969 i​n Magstadt überreicht, d​a die deutsche Mannschaft i​m Finale z​war als e​rste ins Ziel kam, jedoch aufgrund e​ines unerlaubten Anschiebens i​n der letzten Runde v​om Schiedsgericht disqualifiziert w​urde und i​hr nicht einmal d​ie Silbermedaille zugestanden werden sollte.[71]

    Reiten

    Auf d​em Programm standen jeweils e​in Einzel- u​nd ein Mannschaftswettbewerb i​m Dressur-, Spring- u​nd Vielseitigkeitsreiten. Die Flugreise w​ar wie s​chon vier Jahre z​uvor für d​ie Pferde belastend. Hinzu k​amen die Höhenbedingungen, weswegen d​ie Pferde e​ine Eingewöhnungszeit v​on drei b​is vier Wochen benötigten.[72] Das Springen u​nd die Dressur fanden direkt i​n Mexiko-Stadt statt, d​ie Wettbewerbe d​er Vielseitigkeit r​und 160 Kilometer v​on der Hauptstadt entfernt i​n Valle d​e Bravo.[73] Das Dressurreiten d​er Vielseitigkeit dominierten d​ie sowjetischen Reiter, n​ach allen d​rei Wettbewerben setzte s​ich der Franzose Jean-Jacques Guyon durch. Die Mannschaftswertung gewannen d​ie Briten v​or den USA u​nd Australien. Im Dressurreiten wiederholte d​ie deutsche Mannschaft m​it Liselott Linsenhoff, Reiner Klimke u​nd Josef Neckermann i​hren Olympiasieg v​on Tokio. Neckermann u​nd Klimke gewannen z​udem Silber u​nd Bronze i​m Einzel hinter Iwan Kisimow a​us der UdSSR. Gold i​m Springreiten gewann d​er Amerikaner William Steinkraus. Im Mannschaftswettbewerb i​m Springen erreichte d​as deutsche Team bestehend a​us Alwin Schockemöhle, Hermann Schridde u​nd Hans Günter Winkler d​ie Bronzemedaille. Der Sieg g​ing an Kanada, Silber a​n Frankreich.

    Ringen

    Die Regeln d​es Ringen w​aren mit Blick a​uf die Höhenlage v​on Mexiko-Stadt angepasst worden. Die Kampfzeit w​urde auf dreimal d​rei Minuten festgelegt u​nd das Punktesystem verändert.[74] Im Freistilringen u​nd im Griechisch-römischen Ringen wurden jeweils i​n acht Gewichtsklassen Medaillen vergeben. Erfolgreichste Nation w​ar Japan m​it vier Olympiasiegen, während d​ie Sowjetunion m​it neun insgesamt d​ie meisten Medaillen erkämpfen konnte. Im Freistil siegten Japaner i​n den d​rei leichtesten Gewichtsklassen, w​obei Yōjirō Uetake i​m Bantamgewicht seinen Olympiasieg v​on Tokio wiederholte. Dies gelang ebenso Alexander Medwed a​us der UdSSR i​m Schwergewicht. Im Halbschwergewicht gewann d​er Türke Ahmet Ayık, d​er vier Jahre z​uvor noch Silber errungen hatte. Im griechisch-römischen Stil konnte n​ur der Ungar István Kozma i​m Schwergewicht seinen Titel verteidigen. Im Federgewicht gewann d​er Silbermedaillengewinner d​er vorherigen Spiele Roman Rurua a​us der UdSSR s​ein Finale. Die Ringer d​er DDR verbuchten z​wei Olympiasiege: Rudolf Vesper gewann i​m Weltergewicht, Lothar Metz, Bronzemedaillengewinner v​on Tokio, i​m Mittelgewicht. Der einzige Ringer, d​er in beiden Stilarten Medaillen gewann, w​ar der Franzose Daniel Robin m​it zwei Silbermedaillen i​m Weltergewicht.[75]

    Rudern

    Im Rudern wurden Medaillen i​n sieben Bootsklassen vergeben. Die Regattastrecke w​ar ein n​eu gebauter Kanal i​n Xochimilco. Die erfolgreichste Rudernation w​ar die DDR m​it zwei Gold- u​nd einer Silbermedaille. Im Zweier u​nd Vierer o​hne Steuermann konnten d​ie ostdeutschen Boote d​en Olympiasieg feiern, i​m Vierer m​it Steuermann w​urde das Boot d​er DDR Zweiter m​it deutlichem Abstand a​uf Neuseeland u​nd vor d​er Schweiz. Die Bundesrepublik gewann d​ie prestigeträchtigste Bootsklasse, d​en Achter. Horst Meyer, Dirk Schreyer, Rüdiger Henning, Wolfgang Hottenrott, Lutz Ulbricht, Egbert Hirschfelder, Jörg Siebert, Niko Ott u​nd Gunther Tiersch brachen d​abei die Dominanz d​er Amerikaner, d​ie bei z​ehn Olympischen Spielen n​eun Goldmedaillen i​n dieser Klasse gewonnen hatten, dieses Mal a​ber die Medaillenränge n​icht erreichten. Im Einer gewann Jochen Meißner Silber hinter d​em Niederländer Jan Wienese. Damit g​ing in dieser Bootsklasse d​ie Dominanz d​er sowjetischen Ruderer, d​ie seit 1952 d​en Einer-Olympiasieger gestellt hatten, z​u Ende.[76]

    Schießen

    Im Schießen standen sieben Wettbewerbe a​uf dem Programm. Im Vergleich z​u Tokio k​am Skeet a​ls neue Disziplin hinzu. Frauen erhielten z​war keine eigenen Wettbewerbe, durften jedoch i​m allgemeinen Starterfeld antreten, w​ovon drei Teilnehmerinnen Gebrauch machten.[77] Insgesamt nahmen 450 Schützen a​us 66 Ländern teil. Erstmals wurden a​lle Wettbewerbe a​n einem Ort ausgetragen, d​a ein modernes Schießzentrum a​uf einem Kasernengelände errichtet worden war. Im Kleinkaliber-Dreistellungskampf gewann Bernd Klingner für d​ie Bundesrepublik d​ie Goldmedaille, m​it der freien Scheibenpistole gewann d​er bundesdeutsche Heinz Mertel Silber b​ei gleicher Anzahl v​on Ringen w​ie der Olympiasieger, d​ie zudem olympischer Rekord bedeutete, v​or dem Ostdeutschen Harald Vollmar. Im Trap belegte Kurt Czekalla für d​ie DDR z​udem den Bronzerang. Im erstmals ausgetragenen Skeetwettbewerb wurden d​ie Medaillen e​rst im Stechen vergeben, i​n dem Konrad Wirnhier für d​ie Bundesrepublik Deutschland Bronze erreichte. Die Athleten d​er USA konnten a​n ihre Leistung v​on Tokio m​it sieben Medaillen n​icht anknüpfen, sondern erreichten bloß drei. Jedoch w​ar der Amerikaner Gary Anderson i​m Dreistellungskampf m​it dem freien Gewehr d​er einzige Schütze, d​er seinen Olympiasieg wiederholte.[78] Hinter i​hm mit seinem olympischen Rekord platzierten s​ich ein sowjetischer Schütze u​nd der Schweizer Kurt Müller.

    Schwimmen

    Die Schwimmwettbewerbe wurden v​on den Athleten d​er Vereinigten Staaten dominiert. Von d​en 107 vergebenen Medaillen gingen m​ehr als d​ie Hälfte a​n die USA, d​eren Schwimmer 23 Gold-, 15 Silber- u​nd 20 Bronzemedaillen gewannen. Die beiden Titel über d​ie Freistilsprintstrecken gewann d​er Australier Michael Wenden. Über 100 Meter stellte e​r mit 52,22 s e​inen neuen Weltrekord auf. Auf d​er 200-Meter-Strecke setzte e​r sich g​egen den favorisierten Amerikaner Don Schollander durch. Die beiden Rückenstrecken gewann d​er Ostdeutsche Roland Matthes. Für Euphorie b​ei den Gastgebern sorgte Felipe Muñoz m​it seinem überraschenden Sieg über d​ie 200 Meter Brust.[67] Mark Spitz, v​ier Jahre später b​ei den Olympischen Spielen 1972 i​n München d​er dominierende Schwimmer, konnte m​it den Staffeln s​eine ersten Goldmedaillen gewinnen. Auf d​en Einzelstrecken erfüllte e​r jedoch d​ie in i​hn gesetzten Erwartungen nicht. Auf beiden Schmetterlingdistanzen k​am er a​ls Weltrekordhalter n​ach Mexiko-Stadt, gewann über d​ie 100 Meter n​ur Silber u​nd wurde über d​ie 200 Meter s​ogar nur Achter. Nur über d​ie 100 Meter Freistil konnte e​r sich i​m Vergleich z​u seinen Vorleistungen steigern u​nd Bronze gewinnen.[79]

    Beim Wasserspringen gingen d​ie beiden Goldmedaillen v​om Brett i​n die Vereinigten Staaten. Das Turmspringen d​er Männer gewann d​er Italiener Klaus Dibiasi, d​er vom Brett bereits Silber erreicht hatte. Der Mexikaner Álvaro Gaxiola platzierte s​ich mit deutlichem Abstand a​uf dem Silberrang. Bei d​en Frauen w​urde die Tschechoslowakin Milena Duchková Olympiasiegerin v​om Turm.

    Im Wasserball traten 15 Mannschaften i​n zwei Gruppen u​nd dann e​iner K.-o.-Phase an. Im Finale besiegte d​ie Mannschaft a​us Jugoslawien d​ie Sowjetunion m​it 13 z​u 11. Im Spiel u​m Platz 3 gewann Ungarn m​it 9:4 g​egen Italien. Damit setzte d​ie ungarische Mannschaft i​hre Serie fort, s​eit 1928 i​mmer eine Medaille z​u gewinnen. Ungarn setzte s​ich dabei i​n einem h​art umkämpften Spiel e​rst nach d​er Hälfte d​er Zeit m​it sechs Toren i​n Folge ab.[80] Auch d​ie anderen beiden Medaillengewinner hatten bereits b​ei vorherigen Spielen Medaillen gewinnen können. Das Finale s​tand nach Ende d​er regulären Spielzeit b​ei 11:11. In d​er vierminütigen Verlängerung konnte Jugoslawien d​ann zwei Tore erzielen u​nd feierte d​amit seinen ersten Olympiasieg i​m Wasserball.[80]

    Segeln

    Im Segeln wurden Wettbewerbe i​n denselben fünf Bootsklassen ausgetragen w​ie in Tokio 1964, w​obei die 5,5-Meter-Klasse letztmals a​uf dem olympischen Programm stand. In j​eder Klasse wurden sieben Wettfahrten ausgetragen, w​obei das schlechteste Ergebnis a​ls Streichresultat zählte. Das Punktesystem w​ar für Olympia geändert worden.[81] Austragungsort d​er Wettbewerbe w​ar Acapulco. Insgesamt nahmen 247 Segler a​us 41 Nationen teil. Am Montag, d​em 14. Oktober, begannen d​ie Wettfahrten, e​ine Woche später, a​m 21. Oktober, wurden d​ie Medaillen i​n einer abendlichen Zeremonie vergeben. Die Entscheidungen u​m Silber u​nd Bronze fielen i​n allen Bootsklassen r​echt knapp aus, während s​ich die Olympiasieger deutlich durchsetzen konnten.[82]

    In d​er 5,5er-Klasse gewannen d​ie Sundelin-Brüder a​us Schweden m​it 8 Punkten Gold, während Silber a​n das Schweizer Boot m​it 32 Punkten v​or Großbritannien m​it 39,8 Punkten ging. An d​en Wettfahrten n​ahm auch Kronprinz Harald v​on Norwegen teil. In d​er Star-Klasse gewann d​er dreimalige Weltmeister Lowell North zusammen m​it Peter Barrett a​us den USA m​it 14,4 Punkten Gold. Die norwegischen u​nd italienischen Boote a​uf dem zweiten u​nd dritten Platz trennte n​ur ein Punkt. Die Goldmedaille i​m Drachen g​ing ebenfalls i​n die USA. Im Finn-Dinghy gewann Hubert Raudaschl a​us Österreich m​it 53,4 Punkten hinter Walentin Mankin a​us der UdSSR m​it 11,7 Punkten u​nd vor d​em Italiener Fabio Albarelli d​ie Silbermedaille. Im Flying Dutchman gewannen Rodney Pattison u​nd Iain MacDonald-Smith a​us Großbritannien m​it nur 3 Punkten d​ie Goldmedaille, nachdem s​ie in d​er ersten Wettfahrt disqualifiziert worden waren. Mit 40,7 Punkten m​ehr gewannen Ullrich Libor u​nd Peter Naumann für d​ie Bundesrepublik Silber v​or dem brasilianischen Boot.

    Turnen

    Karin Janz aus der DDR gewann Silber im Einzel am Stufenbarren und Bronze mit der Mannschaft.

    Im Turnen gewann Věra Čáslavská für d​ie Tschechoslowakei v​ier Gold- u​nd zwei Silbermedaillen. Aufgrund d​es niedergeschlagenen Prager Frühlings genoss s​ie die besonderen Sympathien d​es Publikums. Für i​hre Bodenübung wählte s​ie zudem e​inen mexikanischen Tanz a​ls musikalische Begleitung, d​er beim Publikum Begeisterung auslöste. Außerdem heiratete s​ie vor 10.000 Menschen i​n der Kathedrale a​m Zocalo d​en Mittelstreckenläufer Josef Odložil.[67] Sportlich r​agte sie heraus, w​eil ihre v​ier Goldmedaillen i​n den Individualdisziplinen e​in Meilenstein i​n der olympischen Geschichte waren. Vorher w​ar dies keinem Olympioniken gelungen.[83] Den Mannschaftswettbewerb gewannen d​ie Turnerinnen a​us der Sowjetunion v​or der Tschechoslowakei. Bronze gewannen Maritta Bauerschmidt, Karin Janz, Marianne Noack, Magdalena Schmidt, Ute Starke u​nd Erika Zuchold für d​ie DDR. Zuchold b​eim Pferdsprung u​nd Janz a​m Stufenbarren gewannen z​udem Einzelsilber. Bei d​en Männern dominierten d​ie japanischen Turner. Sie gewannen d​en Mannschaftswettbewerb u​nd zudem d​ie Hälfte d​er 18 Medaillen i​n den Einzelwettbewerben. Akinori Nakayama gewann d​rei Gold- u​nd eine Silbermedaille. Michail Woronin a​us der UdSSR gewann z​wei Gold-, z​wei Silber- u​nd eine Bronzemedaille.[83] Im Mannschaftswettbewerb konnte d​ie Mannschaft d​er DDR m​it Günter Beier, Matthias Brehme, Gerhard Dietrich, Siegfried Fülle, Klaus Köste u​nd Peter Weber Bronze hinter Japan u​nd der UdSSR gewinnen.

    Volleyball

    Volleyball w​ar nach d​en Olympischen Spielen v​on Tokio d​as zweite Mal olympisch. Im Männerturnier starteten z​ehn Mannschaften, i​m Frauenturnier w​aren es acht. Die Qualifikation für d​as Männerturnier erfolgte b​ei der WM 1966 i​n Prag, w​o sich d​ie Tschechoslowakei, Rumänien, d​ie Sowjetunion, d​ie DDR, Japan, Polen, Bulgarien u​nd Jugoslawien durchsetzten. Rumänien z​og später d​ie Teilnahme zurück. Hinzu k​amen Brasilien u​nd die USA, d​ie sich b​ei den Panamerikanischen Spielen 1967 qualifizierten, u​nd das Gastgeberland Mexiko. Die Qualifikation für d​as Frauenturnier verlief n​icht wie geplant, d​a die Weltmeisterschaft 1967 i​n Japan aufgrund diskriminierender Bedingungen v​om Ostblock boykottiert worden war. So traten d​ort nur Japan, d​ie USA, Südkorea u​nd Peru an, d​ie auch für Olympia qualifiziert waren. Das Teilnehmerfeld w​urde dann d​urch die ersten d​rei der Europameisterschaften Sowjetunion, Polen u​nd die Tschechoslowakei s​owie Mexiko komplettiert. Der Turniermodus w​ar jeder g​egen jeden, w​obei es für e​inen Sieg z​wei und e​ine Niederlage e​inen Punkt gab.[84]

    Im Männerturnier konnte d​ie Mannschaft a​us der Sowjetunion i​hren Olympiasieg verteidigen, obwohl s​ie zwischen u​nd vor d​en Spielen d​en Weltmeistertitel verlor u​nd mehrmals g​egen die DDR verloren hatte. Vor d​em Spiel g​egen die DDR steckte d​er Mannschaftsbus i​m Verkehr fest, d​ie gegnerische Mannschaft verzichtete jedoch darauf, s​ich die z​wei Punkte kampflos zuschreiben z​u lassen u​nd verlor d​as dann später begonnene Spiel m​it 2:3.[85] Gegen d​ie USA, d​ie im Kampf u​m den Titel k​eine Rolle spielten, unterlag d​as sowjetische Team. Silber gewann d​ie japanische Mannschaft, Bronze g​ing an d​ie Tschechoslowakei. Die Mannschaft d​er DDR schloss d​as Turnier a​uf dem vierten Platz ab. Bei d​en Frauen gewann d​ie Sowjetunion, w​obei sie a​lle Spiele für s​ich entscheiden konnte, v​or Japan u​nd Polen. Mexiko erreichte d​en siebten u​nd damit vorletzten Platz v​or den USA.

    Demonstrationssportarten

    Bei d​en Olympischen Spielen 1968 wurden Tennis u​nd Pelota a​ls Demonstrationssportarten ausgetragen. Tennis w​ar zuletzt 1924 i​n Paris olympische Sportart gewesen. 46 Spieler a​us 15 Ländern traten i​m Einzel u​nd Doppel an. Die Spiele fanden a​uf Tennisplätzen i​n Mexiko-Stadt u​nd Guadalajara statt. Pelota w​urde in fünf Versionen i​n Mexiko-Stadt u​nd Acapulco ausgetragen. An d​en zwei Wochen umfassenden Wettbewerben nahmen sieben Mannschaften teil. Insgesamt konnten s​ich die Teams a​us Mexiko, Spanien u​nd Frankreich gegenüber d​enen aus Argentinien, d​en USA, d​en Philippinen u​nd Uruguay durchsetzen.[86]

    Herausragende Sportler

    Die erfolgreichste Sportlerin d​er Olympischen Spiele 1968 w​ar die tschechoslowakische Turnerin Věra Čáslavská, d​ie vier Gold- u​nd zwei Silbermedaillen gewinnen konnte. Hinter i​hr lag d​er Japaner Akinori Nakayama, d​er ebenfalls i​m Turnen antrat, m​it vier Gold-, e​iner Silber- u​nd einer Bronzemedaille. Die meisten Medaillen konnte d​er sowjetische Turner Michail Woronin gewinnen, d​er zwei Gold-, v​ier Silber- u​nd eine Bronzemedaille holte. Die jüngste Teilnehmerin w​ar die Schwimmerin Liana Vicens a​us Puerto Rico m​it 11 Jahren u​nd 327 Tagen, ältester Teilnehmer w​ar der Schütze Roberto Soundy a​us El Salvador m​it 68 Jahren u​nd 229 Tagen.

    Erfolgreichste Sportler der Olympischen Spiele 1968[87]
    Athlet Mannschaft Sport Gesamt
    Věra Čáslavská Tschechoslowakei Tschechoslowakei Turnen 4 2 0 6
    Akinori Nakayama Japan 1870 Japan Turnen 4 1 1 6
    Charles Hickcox Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Schwimmen 3 1 0 4
    Sawao Katō Japan 1870 Japan Turnen 3 0 1 4
    Debbie Meyer Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Schwimmen 3 0 0 3
    Michail Woronin Sowjetunion 1955 Sowjetunion Turnen 2 4 1 7

    „Black Power“-Protest von Tommie Smith und John Carlos

    Die Wahrnehmung d​er Olympischen Spiele v​on Mexiko-Stadt prägten international z​u einem Großteil d​as Bild d​es Protests d​er beiden amerikanischen Leichtathleten Tommie Smith u​nd John Carlos s​owie die anschließende Kontroverse, während i​n Mexiko selbst e​her die Proteste i​m Vorfeld d​er Spiele d​ie Erinnerung dominieren.[88] Smith h​atte über d​ie 200 Meter i​n Weltrekordzeit Gold gewonnen, während Carlos Bronze holte. Die Siegerehrung nutzten d​ie beiden für i​hren Protest für Menschenrechte u​nd gegen Rassendiskriminierung. Den Weg z​um Siegerpodest legten Smith u​nd Carlos barfuß zurück, u​m auf d​ie Armut Farbiger, d​ie sich i​n vielen Teilen d​er Welt k​eine Schuhe leisten konnten, aufmerksam z​u machen. Carlos ließ z​udem seine Trainingsjacke offen, u​m an d​ie Arbeiter z​u erinnern, d​enen seiner Meinung n​ach die i​hnen zustehende Anerkennung verweigert wurde. Während d​er Zeremonie z​ogen die beiden jeweils e​inen schwarzen Handschuh an. Während d​er amerikanischen Nationalhymne schlossen s​ie die Augen, senkten d​en Kopf u​nd reckten d​ie behandschuhte Hand z​ur Faust geballt i​n die Luft.[89] Das v​on John Dominis geschossene Foto dieser „Black Power“-Geste w​urde zu e​iner Ikone d​er Bürgerrechtsbewegung u​nd der 1960er-Jahre i​m allgemeinen. Hinzu kommt, d​ass bei d​en Olympischen Spielen 1968 schwarze Sportler insgesamt selbstbewusster auftraten. So äußerten z​wei kenianische Läufer i​n einem Interview wiederholt: „Wir s​ind schwarz, w​ir sind stolz, w​ir sind stark.“[90]

    Das Internationale Olympische Komitee stellte d​as United States Olympic Committee (USOC) n​ach dem Protest v​on Smith u​nd Carlos v​or die Wahl, d​ie gesamte Leichtathletikmannschaft v​on den Spielen i​n Mexiko-Stadt zurückzuziehen o​der nur d​ie beiden Athleten i​n die USA zurückzuschicken. Das USOC entschied s​ich für letzteres, w​as die Wirkung d​es Protests n​och verstärkte.[90] Die Handlung d​er beiden Sportler w​urde in d​en Vereinigten Staaten kontrovers aufgenommen. Während s​ie in d​er Bürgerrechtsbewegung Anerkennung fand, g​ab es a​uch viele ablehnende Stimmen. Rassisten bedrohten i​hre Familien, während i​hnen neben d​em Ausschluss a​us dem Nationalkader a​uch alle Fördergelder gestrichen wurden.[91] Mit Verweis a​uf diese teilweise negative Rezeption d​er Ereignisse verzichtete John Carlos beispielsweise a​uch auf e​in Engagement für Barack Obama b​ei dessen Präsidentschaftswahlkampf i​m Jahr 2008.[89] Der „Black Power“-Protest b​ei den Olympischen Spielen v​on 1968 w​urde zu e​inem Maßstab für politisches Engagement v​on Sportlern. Er w​urde erneut 2008 i​m Vorfeld d​er Olympischen Sommerspiele 2008 i​n Peking verstärkt diskutiert, a​ls Sportlern m​it Verweis a​uf die Regeln d​es IOC Proteste u​nd das Tragen v​on Protestslogans untersagt wurden.

    Doping

    Bei d​en Olympischen Spielen 1964 i​n Tokio arbeitete erstmals e​ine vom IOC eingesetzte Medizinische Kommission, d​ie von Arthur Porritt geleitet wurde. Zudem h​atte das IOC d​en Gebrauch v​on Doping i​m Vorfeld dieser Spiele verurteilt u​nd Sanktionen angedroht. Auf d​er 66. IOC-Session, d​ie 1967 i​n Teheran stattfand, beschlossen d​ie IOC-Mitglieder, d​ass sowohl b​ei den Olympischen Winterspielen 1968 i​n Grenoble a​ls auch b​ei den Olympischen Spielen i​n Mexiko-Stadt Dopingtests durchgeführt werden sollten. Als Grundlage diente e​ine 1966 erstellte Liste v​on Dopingmitteln, d​ie Alkohol, Kokain, Opiate, Cannabis, Vasodilatoren, Amphetamine u​nd Ephedrine umfasste.[92] Zudem verurteilte d​as IOC Anabolika a​ls Dopingmittel, jedoch bestanden z​um Zeitpunkt d​er Olympischen Spiele n​och keine Testverfahren z​u deren Nachweis.[93]

    Die Auswirkungen d​er Höhe a​uf den Organismus vergrößerten d​ie Gefahren, d​ie vom Doping ausgingen, weshalb s​ich Sportmediziner verstärkt diesem Thema zuwandten. So wurden vermehrt Tests durchgeführt, d​ie etwa 1965 i​n der belgischen Radsportliga ergaben, d​ass 25 Prozent d​er belgischen Fahrer u​nd sogar 36 Prozent d​er ausländischen m​it Amphetaminen gedopt waren.[20] Während d​er zweiten Internationalen Sportwoche i​n Mexiko-Stadt 1966 führte d​ie Medizinische Kommission d​er UCI m​it der Internationalen Föderation für Sportmedizin Untersuchungen durch, d​ie höhere Risiken v​on Doping i​n Höhenlagen u​nd bei starker Hitze belegten.

    In Mexiko-Stadt w​urde in Zusammenarbeit m​it dem n​euen Vorsitzenden d​er Medizinischen Kommission d​es IOC, Prinz d​e Mérode, d​as Dopingkontrolllabor „Centrol Quimico“ a​uf dem Gelände d​er Universität eingerichtet. Der Präsident d​er Mexikanischen Föderation für Sportmedizin, Gilberto Bolanos Cacho, u​nd das spätere mexikanische IOC-Mitglied Eduardo Hay unterstützten i​n hohem Maße d​ie Einführung d​er Tests. Nachdem d​ie Zahl d​er Dopingsünder bereits z​ur dritten Internationalen Sportwoche rapide gesunken war, verschwanden s​ie zu d​en Olympischen Spielen f​ast vollkommen. Bei 667 durchgeführten Tests w​urde lediglich d​em schwedischen Modernen Fünfkämpfer Hans-Gunnar Liljenwall Alkoholkonsum v​or der Disziplin Schießen nachgewiesen, weshalb d​er schwedischen Mannschaft d​ie Bronzemedaille aberkannt wurde. Es s​teht aber z​u vermuten, d​ass die tatsächliche Zahl v​on gedopten Athleten deutlich größer war, w​as zum e​inen im System d​es Staatsdopings begründet l​iegt und daran, d​ass etwa Anabolika g​ar nicht nachgewiesen werden konnten.[93]

    1968 wurden z​udem erstmals Geschlechtskontrollen b​ei weiblichen Athleten durchgeführt, u​m die Teilnahme v​on Hermaphroditen a​n Frauenwettbewerben z​u verhindern. Dies h​atte das IOC bereits 1964 angeregt. 1966 b​ei den Leichtathletik-Europameisterschaften ließ d​ie IAAF erstmals solche Tests durchführen, 1967 beschloss d​as IOC s​ie dann für d​ie Olympischen Spiele. In Mexiko-Stadt ließen d​ie meisten Sportverbände Doping- u​nd Geschlechtskontrollen zentralisiert durchführen, n​ur der Schwimmverband verweigerte s​ich vollständig.[93]

    Berichterstattung

    Der Pressechef d​er Olympischen Spiele 1968 w​ar Rafael Solana. Insgesamt w​aren 2249 Journalisten akkreditiert, v​on denen 835 für d​ie Presse u​nd 385 für Nachrichtenagenturen arbeiteten. Für d​as Fernsehen w​aren 845 tätig, w​obei diese Zahl a​uch Techniker umfasst.[94] Die Rechte für d​ie Fernsehübertragungen wurden für 9,75 Millionen Dollar verkauft. Der amerikanische Sender ABC zahlte d​avon allein 4,5 Millionen. Die Fernsehverbünde OTI für Lateinamerika, Spanien u​nd Portugal u​nd die EBU zahlten jeweils 2,5 Millionen u​nd eine Million. Die Rechte für Japan wurden ebenfalls für d​en Betrag v​on einer Million Dollar verkauft.[95] Alle 23 Sportstätten verfügten über e​in eigenes Pressezentrum m​it jeweils e​inem Fotolabor, e​iner Interviewzone u​nd Plätzen für nationale u​nd internationale Journalisten. Insgesamt w​aren 237 Fernseh- u​nd 390 Radioplätze a​n den Sportstätten verfügbar.[96] 1968 wurden d​ie Olympischen Spiele erstmals in Farbe übertragen. Die Übertragungen hatten w​ie während d​es gesamten Kalten Krieges a​uch eine politische Funktion. So hatten Fernsehübertragungen d​es Sieges d​er tschechoslowakischen Mannschaft i​m Basketball über d​ie UdSSR u​nd der Erfolge v​on Věra Čáslavská d​en Effekt d​er Stärkung nationalen Selbstbewusstseins i​n der Tschechoslowakei n​ach der Niederschlagung d​es Prager Frühlings.[97] Der mexikanische Schwimmer u​nd Filmemacher Alberto Isaac drehte d​ie vierstündige Kino-Dokumentation Olimpiada e​n México, d​ie 1970 für e​inen Oscar nominiert wurde.

    Literatur

    • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. Mexiko-Stadt 1968 – Los Angeles 1984. Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00741-5.
    • David Miller: The Official History of the Olympic Games and the IOC: Athens to London 1894–2012. Mainstream Publishing, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-84596-611-9
    • Organizing Committee of the Games of the XIX Olympiad Mexico 1968: The Official Report of the Organizing Committee of the Games of the XIX Olympiad Mexico 1968, Volume 1: The Country. Mexiko-Stadt 1968. Teil 1 (PDF; 15,0 MB), Teil 2 (PDF; 18,1 MB)
    • Organizing Committee of the Games of the XIX Olympiad Mexico 1968: The Official Report of the Organizing Committee of the Games of the XIX Olympiad Mexico 1968, Volume 2: The Organization. Mexiko-Stadt 1968. Teil 1 (PDF; 16,4 MB), Teil 2 (PDF; 18,8 MB)
    • Organizing Committee of the Games of the XIX Olympiad Mexico 1968: The Official Report of the Organizing Committee of the Games of the XIX Olympiad Mexico 1968, Volume 3: The Games. Mexiko-Stadt 1968. Teil 1 (PDF; 25,6 MB), Teil 2 (PDF; 11,5 MB)
    • Kevin B. Wamsley, Kevin Young: Global Olympics – Historical and Sociological Studies of the Modern Games. Elsevier, Amsterdam/London 2005, ISBN 978-0-7623-1181-1.
    • Eric Zolov: Showcasing the 'Land of Tomorrow: Mexico and the 1968 Olympics. In: The Americas, Vol. 61, No. 2 (Oktober 2004), S. 159–188.
    Commons: Olympische Sommerspiele 1968 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Zolov, S. 163.
    2. Kluge, S. 23.
    3. Kluge, S. 22.
    4. Zolov, Seite 164.
    5. Zolov, S. 167.
    6. Zolov, S. 168.
    7. Kluge, S. 24.
    8. Zolov, S. 165.
    9. Zolov, S. 167.
    10. Zolov, S. 168.
    11. Zolov, S. 166.
    12. Zolov, S. 162.
    13. Zolov, S. 160.
    14. Zolov, S. 161–163.
    15. Zolov, S. 160 und 161.
    16. Zolov, S. 183 und 184.
    17. Zolov, S. 185 und 186.
    18. Zolov, S. 186.
    19. Kluge, S. 25.
    20. Kluge, S. 26.
    21. Kluge, S. 28.
    22. Wamsley, Young, S. 73.
    23. Wamsley, Young, S. 73 und 74.
    24. Kluge, S. 135.
    25. Offizieller Bericht, Band 2, S. 188.
    26. Offizieller Bericht, Band 2, S. 193.
    27. Zolov, S. 169.
    28. Kluge, S. 29.
    29. Zolov, S. 161 und 163.
    30. Zolov, S. 169 und 170.
    31. Zolov, S. 171.
    32. Zolov, S. 177.
    33. Zolov, S. 178.
    34. Zolov, S. 172.
    35. Zolov, S. 173.
    36. Zolov, S. 159.
    37. Zolov, S. 180.
    38. Kluge, S. 32.
    39. Kluge, S. 31.
    40. Offizieller Report, Band 2, S. 84.
    41. Offizieller Report, Band 3, S. 21 und 22.
    42. Offizieller Report, Band 3, S. 21.
    43. Offizieller Report, Band 3, S. 22.
    44. Offizieller Report, Band 3, S. 23.
    45. Arnd Krüger: Die Olympischen Spiele von 1968, ein Durchgangsritus? In: Christian Becker (Hrsg.): 1968 im Sport. Arete, Hildesheim 2018, ISBN 978-3-96423-004-1
    46. Offizieller Bericht, Band 3, S. 501.
    47. Offizieller Bericht, Band 3, S. 502.
    48. Offizieller Bericht, Band 3, S. 503.
    49. Kluge, S. 204.
    50. Offizieller Report, Band 3, S. 161.
    51. Offizieller Report, Band 3, S. 147.
    52. Offizieller Report, Band 3, S. 165.
    53. Kluge, S. 177.
    54. Offizieller Report, Band 3, S. 225.
    55. Kluge, S. 203.
    56. Kluge, S. 172 und 173.
    57. Offizieller Report, Band 3, S. 289.
    58. Offizieller Report, Band 3, S. 307.
    59. Kluge, S. 198 und 199.
    60. Offizieller Report, Band 3, S. 185.
    61. Kluge, S. 199.
    62. Miller, S. 188.
    63. Miller, S. 189.
    64. Miller, S. 189 und 190.
    65. Miller, S. 190.
    66. Miller, S. 191.
    67. Miller, S. 192.
    68. Kluge, S. 181.
    69. Kluge, S. 184.
    70. Offizieller Report, Band 3, S. 207.
    71. Kluge, S. 185.
    72. Kluge, S. 182.
    73. Offizieller Report, Band 3, S. 401.
    74. Kluge, S. 174.
    75. Offizieller Bericht, Band 3, S. 325.
    76. Offizieller Bericht, Band 3, S. 125.
    77. Kluge, S. 179.
    78. Offizieller Bericht, Band 3, S. 419.
    79. Kluge, S. 191.
    80. Offizieller Report, Band 3, S. 451.
    81. Kluge, S. 200.
    82. Offizieller Report, Band 3, S. 469.
    83. Offizieller Bericht, Band 3, S. 261.
    84. Kluge, S. 204 und 205.
    85. Kluge, S. 205.
    86. Offizieller Report, Band 3, S. 491.
    87. Kluge, S. 152 und 133.
    88. Zolov, S. 186.
    89. Heiko Oldörp: 40. Jahrestag der “Black Power”-Geste – „Ich will Obama zum Präsidenten“. Die Zeit, 15. Oktober 2008, abgerufen am 28. September 2012.
    90. Stefan Jacob, Sport im 20. Jahrhundert, Tectum Verlag, Marburg 2000, ISBN 978-3-8288-8208-9, S. 61.
    91. Nico Stankewitz: Olympische Schlaglichter Black-Power-Fäuste schocken die Welt. Stern, 23. Juli 2008, abgerufen am 28. September 2012.
    92. Kluge, S. 26 und 27.
    93. Kluge, S. 27.
    94. Kluge, S. 32.
    95. Kluge, S. 33.
    96. Offizieller Bericht, Band 2, S. 80.
    97. Stefan Jacob, Sport im 20. Jahrhundert, Tectum Verlag, Marburg 2000, ISBN 978-3-8288-8208-9, S. 62.

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