Äquatorialguinea
Die Republik Äquatorialguinea, allgemein als Äquatorialguinea (spanisch Guinea Ecuatorial, französisch Guinée équatoriale, portugiesisch Guiné Equatorial) bezeichnet, ist ein Staat in Subsahara-Afrika. Der Festlandteil des Staates grenzt im Norden an Kamerun, im Süden und Osten an Gabun und im Westen an den Golf von Guinea; die Hauptstadt Malabo befindet sich auf der nordwestlich gelegenen Insel Bioko. Der südlichste Teil des Staatsgebietes, die Insel Annobón, liegt 156 Kilometer südlich des Äquators, der Rest nördlich davon.
Die staatstragende Bevölkerungsgruppe der ehemaligen spanischen Kolonie sind die Fang, eine marginalisierte Minderheit sind die Bubi. Das Land ist besonders entlang der Küstengebiete reich an Erdölvorkommen, deren Einnahmen allerdings nur einer kleinen – politisch einflussreichen – Elite zugutekommen. Vor allem deshalb ist die Armutsquote hoch.[5]
Geographie
Äquatorialguinea bedeckt als einer der kleinsten Staaten Afrikas eine Fläche von insgesamt 28.051 km², wovon rund 26.000 km² auf den Festlandsteil Mbini (Rio Muni) entfallen. Der Mbini genannte Festlandteil steigt von der flachen Küste bis auf 1200 Meter im Inland an. Die gerade verlaufenden Abschnitte der Grenzen des Festlandteiles liegen im Süden bei genau 1° und im Norden bei 2°10′ nördlicher Breite sowie im Osten bei 11°20′ östlicher Länge.
Die rund 2000 km² große Insel Bioko im Norden vor der Küste von Kamerun, die küstennahen Inseln Corisco, Elobey Grande und Elobey Chico gegenüber dem Ästuar des Rio Muni sowie die südwestlich von São Tomé ca. 352 km vor der Küste Gabuns liegenden 17 km² große Insel Annobón gehören zu Äquatorialguinea.
Die Landgrenzen sind 835 km lang, die Küste rund 300 km.
Klima
Auf den Inseln und dem Festland herrscht tropisches Regenwaldklima mit einer kurzen Trockenzeit. Während die Trockenzeit auf Bioko im Dezember und Januar liegt, erstreckt sie sich auf dem Festland von Juli bis August.
Gewässer
Hydrologisch ist der Festlandteil Mbini vor allem durch den Fluss Mbini beeinflusst. Der größte Teil des Landes entwässert über ihn. Neben dem Ntem an der Nord- und dem Muni an der Südgrenze gib es noch einige Küstenflüsse. Alle Flüsse münden in die Bucht von Bonny.
Flora und Fauna
In Äquatorialguinea dominiert tropischer Regenwald. Mangrovensümpfe säumen die Küste. Auf Bioko wurde ein Teil des tropischen Regenwaldes durch Plantagen ersetzt. Auf Annobón finden sich überwiegend Öl- und Kokospalmen.
Die weiten Regenwaldgebiete bieten zahlreichen Tierarten einen idealen Lebensraum, zum Beispiel Schimpansen, Gorillas, Drills, Mandrills und Bärenmakis. Auch Leoparden, Waldelefanten, Waldbüffel, Schirrantilopen und Bongos kommen häufig vor.[6]
Bevölkerung
Äquatorialguinea ist eines der wenigen afrikanischen Länder, in denen ein Volk die eindeutige Mehrheit des Landes stellt: Etwa 85,7 % der Bevölkerung gehören zu den bantusprachigen Fang. Im gebirgigen Inneren der Insel Bioko leben in oft schwer zugänglichen Dörfern die Bubi, die ebenfalls zu den Bantuvölkern zählen und 6,5 % der Bevölkerung stellen. Aber auch hier dominieren mittlerweile die Fang. Aufgrund starker Repressalien während der Diktatur Francisco Macías Nguemas musste die Mehrheit der Bubi, die bis dahin 20 % der Bevölkerung stellten, das Land verlassen – viele gingen nach Spanien. Weitere Minderheiten sind mit 3,6 % die Mdowe und mit 1,1 % die Bujeba. Auf der Insel Annobón leben die Annobonesen, die 1,6 % der Gesamtbevölkerung stellen. Mit jeweils noch einigen Tausend leben auch Europäer – zumeist Spanier – und die Fernandinos, Nachkommen englischsprachiger Kreolen, im Land.[7]
Im Jahre 2017 waren 17,5 % der Bevölkerung im Ausland geboren. Äquatorialguinea hat damit den höchsten Ausländeranteil unter allen Ländern Afrikas.[8][9]
Demografie
Laut Zensus hatte das Land 2015 etwa 1,225 Million Einwohner.[10] Nach Schätzungen der UN lag die Einwohnerzahl 2020 bei etwa 1,4 Mio.[11] Das Bevölkerungswachstum betrug 2019 3,5 %, was auch auf die Fertilitätsrate von 4,43 Kindern pro Frau zurückzuführen ist.[11] Die Rate erreichte in den 1990er Jahren einen Höhepunkt von etwa 6 Kindern pro Frau und ist seitdem rückläufig.[11]
Mit 72,3 % lebt der Großteil der Bevölkerung auf dem Kontinent. Auf Bioko leben etwa 27,3 %, auf Annobón 0,4 % der Einwohner.[10]
Religion
Infolge der spanischen Kolonialherrschaft sind über 87 % der Äquatorialguineer Anhänger der Römisch-katholischen Kirche, daneben gibt es 5 % Protestanten. Anhänger von traditionellen Religionen sind demgegenüber Minderheiten.[12]
Sprachen
Obwohl mehr als 80 % der Bevölkerung die Bantusprachen Fang oder Bube als Muttersprache sprechen, sind die Amtssprachen Äquatorialguineas laut dem Verfassungsgesetz und der Änderung in Artikel 4 des Grundgesetzes Spanisch (Äquatorialguineisches Spanisch) und Französisch; nach 2010 kam noch Portugiesisch dazu.
Die Sprachen der Ethnien des Landes sind nach dem Verfassungsgesetz 1/1998 vom 21. Januar 1998 integraler Teil der nationalen Kultur. Das sind Fang, Bube, Benga, Ndowe, Balengue, Bujeba, Bissio, Ngumbi, das fast ausgestorbene Baseke, Annobonesisch (oder Ambo), das Fernando-Poo-Kreolenglisch, Igbo und Pidginenglisch. In Äquatorialguinea werden insgesamt 14 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen.
Äquatorialguinea ist – abgesehen von der proklamierten Demokratischen Arabischen Republik Sahara – das einzige spanischsprachige Land Afrikas. Spanisch wird heute größtenteils als Bildungssprache verwendet, denn kirchliche Missionen und spanische Einrichtungen tragen die meisten Schulen des Landes. Allerdings nimmt die Bedeutung anderer europäischer Sprachen zu. So hatte Äquatorialguinea seit 2007 Beobachterstatus in der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (CPLP). Am 23. Juli 2010, beim 8. Gipfel dieser Gemeinschaft in Luanda, wurde der Antrag auf Vollmitgliedschaft gestellt. Die Gemeinschaft stellte jedoch zwei Bedingungen für eine Annahme des Antrags: Einmal die Einführung des Portugiesischen als Amtssprache, zum anderen politische Reformen, in die Richtung einer effizienten Demokratie und einer Beachtung der Menschenrechte. Im Juli 2012 wurde der Antrag erneut abgelehnt, weniger wegen ungenügender Fortschritte bei der Einführung des Portugiesischen, sondern vor allem wegen der fortwährenden Verletzung der Menschenrechte in Äquatorialguinea.[13] Am 23. Juli 2014 auf dem 10. Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder in Dili, Osttimor, wurde die Aufnahme von Äquatorialguinea beschlossen, unter der Vorgabe, dass die Todesstrafe abgeschafft wird. Seit 1997 ist Äquatorialguinea auch Mitglied der Gemeinschaft frankophoner Staaten.
Bildung
Aus Anlass des Weltalphabetisierungstages 2010 gab die Regierung bekannt, dass die Alphabetisierungsquote nach neuen Zahlen der UNESCO mit 93 % die höchste in Subsahara-Afrika sei. Vom CIA World Factbook wurde sie 2015 auf 95,3 % der Bevölkerung geschätzt.[14]
Ein öffentliches Schulsystem existiert kaum. Kirchliche Missionen und spanische Einrichtungen tragen die meisten Schulen des Landes. Seit einigen Jahren hat Malabo eine Universität. Dort gibt es ein spanisches und ein französisches, in Bata ein spanisches Kulturzentrum.
Gesundheit
Die etwa 200 einheimischen Ärzte wurden bislang vor allem in Kuba ausgebildet. Die Universidad Nacional de Guinea Ecuatorial unterhält am Hospital General in Bata eine Facultad de Ciencias Médicas, die von einem kubanischen Dekan geleitet wird. Die traditionelle Medizin wird staatlich reguliert.[15] Die Lebenserwartung betrug im Zeitraum 2019 laut Zahlen der UN 58,7 Jahre.[11] Die Säuglingssterblichkeit lag 2019 bei 64 pro 1000 Lebendgeborene, die Kindersterblichkeit bei 90 pro 1000.[11]
Geschichte
Um 1500 nahm Portugal das heutige Äquatorialguinea unter dem Namen Fernando Póo in Besitz. 1778 trat Portugal die Kolonie an Spanien ab, wodurch sie zu Spaniens einziger Kolonie in Subsahara-Afrika wurde. Im 19. Jahrhundert errichtete Spanien eine Plantagenwirtschaft auf der Insel Bioko, begann aber erst ab 1926 mit der Kolonisierung der Region Rio Muni (Mbini). Seit Beginn des 20. Jahrhunderts bildeten Mbini mit den Inseln Bioko und Annobón die spanische Kolonie Territorios Españoles del Golfo de Guinea („Spanische Gebiete am Golf von Guinea“).
Im Ersten Weltkrieg ließ sich die deutsche Schutztruppe aus Kamerun in der neutralen (spanischen) Kolonie internieren. 1929 besuchte eine Kommission des Völkerbundes die Insel Bioko, um vor Ort den Fernando-Po-Skandal zu untersuchen.
Die Kolonie erlangte 1963 unter dem Namen Äquatorialguinea (spanisch Guinea Ecuatorial) innere Autonomie. Unabhängig wurde das Land am 12. Oktober 1968. Drei Wochen vor der Unabhängigkeit wurde Francisco Macías Nguema zum Präsidenten gewählt.
Im Frühjahr 1969 kam es zu Unruhen, die zur Aufhebung der Verfassung führten und Macías Nguema die Errichtung eines Terrorregimes ermöglichten. Sein Regime gilt als eine der „blutigsten Diktaturen Afrikas“.[16] Ein Drittel der Bevölkerung floh ins Ausland. Zehntausende von Regimegegnern sollen ermordet worden sein. Weihnachten 1975 ließ Macías 150 angebliche Verschwörer hinrichten; eine Band spielte dazu Those Were the Days von Mary Hopkin.
Am 4. August 1973 wurde eine neue Verfassung in Kraft gesetzt, die die beiden bis dahin autonomen Provinzen Fernando Póo (heute Bioko) und Rio Muni zu einem Einheitsstaat machte.
Am 3. August 1979 wurde Macías Nguema von seinem Neffen Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, dem Kommandanten der Nationalgarde, gestürzt und hingerichtet. Anschließend übernahm ein von Obiang geleiteter Oberster Militärrat die Macht. Als Oppositionsführer ist seit Anfang der 1980er Jahre insbesondere Michel Grosé bekannt. Unter Obiang verbesserten sich die Beziehungen zum Ausland, er regierte und regiert jedoch weiterhin diktatorisch.[16]
1987 gründete Obiang die Staatspartei Partido Democrático de Guinea Ecuatorial (PDGE), die das Parteiensystem bis heute dominiert. Die Parlamentswahl 1988 gewann die PDGE mit 99,2 % der Stimmen. Bis 1991 war sie als Einheitspartei die einzige politische Partei des Landes. 1996 wurde Obiang durch eine vermutlich manipulierte Wahl mit einem Ergebnis von 99 % im Amt des Präsidenten bestätigt. Alle spätere Wahlen gewannen ebenfalls der Präsident und seine Partei, so die Parlamentswahl am 7. März 1999. Die Oppositionsparteien warfen der Regierung massive Wahlmanipulationen vor. Zu einer ähnlichen Einschätzung kam auch die EU. Eine erneute Wiederwahl Obiangs erfolgte am 15. Dezember 2002 mit 99,5 %. Auch hier ist von einer manipulierten Wahl auszugehen; einige Wahllokale gaben einen Stimmenanteil von 103 % für Obiang an.
Politik
Name des Index | Indexwert | Weltweiter Rang | Interpretationshilfe | Jahr |
---|---|---|---|---|
Fragile States Index | 83,0 von 120 | 45 von 178 | Stabilität des Landes: große Warnung 0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend |
2020[17] |
Demokratieindex | 1,92 von 10 | 160 von 167 | Autoritäres Regime 0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie |
2020[18] |
Freedom in the World | 6 von 100 | --- | Freiheitsstatus: nicht frei 0 = unfrei / 100 = frei |
2020[19] |
Rangliste der Pressefreiheit | 55,67 von 100 | 164 von 180 | Sehr ernste Lage für die Pressefreiheit 0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage |
2021[20] |
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) | 16 von 100 | 174 von 180 | 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber | 2020[21] |
In den letzten zehn Jahren belegte das Land stets einen der letzten Ränge im Demokratieindex und kam nicht über einen Wert von 2 von 10 Punkten hinaus.
Politisches System
Die 1991 eingeführte Verfassung gewährt dem auf sieben Jahre gewählten Präsidenten weitgehende Exekutivbefugnisse; so ernennt er den Premierminister und die obersten Richter und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Amtsinhaber ist Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, der seit 1979 regiert und damit der dienstälteste Staatschef Afrikas ist. Laut offiziellen Ergebnissen gewann er die Wahlen 2009 und 2016 mit 97 % bzw. 93,5 %. Die größte Oppositionspartei boykottierte die Wahl. Ein Kandidat wurde unter Hausarrest gestellt. Die Wahl war begleitet von Gewalt und Folter.[22] Die portugiesische Nichtregierungsorganisation TIAC kritisiert die Wahlen daher als "Inszenierung, die nur dazu dient, die Fiktion zu schaffen, Äquatorial-Guinea sei eine Demokratie. Der Präsident kontrolliert einfach alles: die Organisation der Wahlen, den kompletten Staatsapparat und die Medien."[23]
Die Legislative liegt bei der Cámara de Representantes del Pueblo (Repräsentantenhaus) mit 100 Sitzen und – seit 2011 – dem Senat mit 75 Sitzen. Beide werden gleichzeitig jeweils für fünf Jahre gewählt, wobei 15 Sitze im Senat vom Präsidenten vergeben werden. Bei den Wahlen 2008, 2013 und 2017 erhielt die regierende Democratic Partido Democrático de Guinea Ecuatorial (PDGE) 99 Sitze im Repräsentantenhaus und alle 60 Sitze im Senat.[24][25] Wahlleiter ist der Innenminister, der der PDGE angehört. Die Opposition beklagte Betrug und Einschüchterung.
Die wichtigsten Oppositionsparteien sind CPDS und Unión Popular (UP). Letztere ist seit ihrer Spaltung 1999 deutlich geschwächt. Es existieren weitere kleinere Parteien, zum Teil im spanischen Exil. Einige der Oppositionsparteien haben sich zu Bündnissen zusammengeschlossen.
Menschenrechte
Analysten bezeichnen das politische System Äquatorialguineas als Diktatur[26] oder als autoritäre Kleptokratie. Die Menschenrechtslage in Äquatorialguinea stößt immer wieder auf Kritik. 2002 kam es in einem Schauprozess gegen angebliche Putschisten zu Folterungen. Gewerkschaften existieren nicht in Äquatorialguinea. Radio und Fernsehen befinden sich im Regierungsbesitz. Die Zeitungen La Gaceta, La Opinión und La Verdad erscheinen unregelmäßig. Internationale Zeitungen sind nicht erhältlich. Die einzige Menschenrechtsorganisation des Landes wird von der Regierung kontrolliert.[16]
Zur Hinrichtung von vier Putschisten erklärte der Pressesprecher des State Department am 30. August 2010:
„Die Vereinigten Staaten waren sehr bestürzt zu hören, dass die Regierung Äquatorialguineas vier Menschen nach einem Militärgericht am 21. August hingerichtet hat. Während wir Äquatorialguineas Recht auf Verteidigung nationaler Sicherheit respektieren, genügte das Verfahren nicht den internationalen Mindeststandards für Menschenrechte. Ebenso sind wir ob der 20-Jahre-Gefängnisstrafe desselben Militärgerichts für die Oppositionsmitglieder Santiago Asumu Nguema und Marcelino Nguema Esono enttäuscht. Beide waren vorher vor einem Zivilgericht gestanden und wurden ein zweites Mal für dasselbe Vergehen vor das Militärgericht gestellt. Wir rufen die Regierung Äquatorialguineas auf, die von ihrer eigenen Verfassung garantierten Rechte und die Auflagen des internationalen Menschenrechts einzuhalten.“
Dem entgegnete Präsident Obiang am 1. September 2010:
„Das Gerichtsverfahren in der Woche vom 13. August hat sich von ähnlichen Verfahren in anderen Teilen der Welt nicht unterschieden. Die geltenden Gesetze wurden respektiert und angewandt, das Verfahren war transparent, unparteiisch und wurde mit den nötigen Garantien der Verteidigung durchgeführt … GNQ hat die Todesstrafe nicht abgeschafft. Wenn ihr Vollzug ausgesetzt oder Gnade gewährt wurde, dann war das keine Schwäche oder Toleranz unserer Rechtsordnung, sondern ein Bemühen um Rehabilitierung derer, die die Grundsätze des Rechtsstaats in GNQ verletzt haben. Gesetze und Gerichte wurden aus vielen Gründen eingerichtet, vor allem, um Frieden, Sicherheit, politische und soziale Balance sowie wirtschaftliche Entwicklung zum Nutzen der Menschen zu gewährleisten. Wenn wir in Zukunft außerordentliche Maßnahmen ergreifen müssen, um diese Grundsätze zu schützen, dann werden wir das tun.“
Außenpolitik
Äquatorialguinea ist seit 1968 Mitglied der Vereinten Nationen. Es hat Beobachterstatus in der WTO.[27]
Die Außenpolitik konzentriert sich auf internationale Anerkennung und gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten. Der Streit mit Nigeria über die Seegrenzen wurde im Herbst 2000 beigelegt. 2014 wurde das Land zudem Vollmitglied in der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (CPLP). Äquatorialguinea erhofft sich durch die Kooperation insbesondere mit den fünf portugiesischsprachigen Ländern Afrikas (PALOP) verbesserte internationale Beziehungen. Zu den Problemen des Landes gehört die illegale Einwanderung aus den Nachbarstaaten Kamerun und Gabun.
Das Verhältnis zu Spanien ist distanziert, vielleicht auch belastet, weil die frühere Kolonialmacht schätzungsweise 40.000 (meist oppositionelle) Äquatorialguineer aufgenommen hat. Nachdem Präsident Obiang mit zahlreichen Regierungsmitgliedern im November 2006 Spanien besucht hatte, sagte er den geplanten Besuch der Expo 2008 in Saragossa ab, da ihn weder König Juan Carlos I. noch Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero empfangen wollten.
Die EU hält sich mit ihrem Engagement im Land zurück, weil sie von der Regierung mehr Demokratie und Achtung der Menschenrechte fordert. Sie engagierte sich bei der Instandsetzung der Wasserversorgung in Malabo und förderte Kleinbauern beim Kakaoanbau. Die Volksrepublik China hat diese Zurückhaltung auf breiter Front genutzt. Vom kleinen Handel bis zu großen Bauprojekten (Häfen, Wasserkraftwerk in Djibloho) sind Chinesen allgegenwärtig. Die Beziehungen zur Volksrepublik China sind ausgezeichnet. Im August 2010 war der Präsident zu seinem 7. Staatsbesuch in China – eine Woche nach seinem ersten in Südkorea. Ende Juli 2010 besuchte eine guineische Delegation den chinesischen Vizeverteidigungsminister.
Frankreich und Spanien sind die einzigen europäischen Länder mit Botschaften in Äquatorialguinea, daneben existiert ein Büro der portugiesischsprachigen Gemeinschaft CPLP. Die deutsche Botschaft in Malabo wurde am 13. September 2010 eröffnet. Bis dahin war der Botschafter in Yaoundé (Kamerun) auch in Malabo akkreditiert. Deutschland war seit 1910 mit Honorarkonsuln, die DDR Anfang der 1970er Jahre auch mit einer Botschaft vertreten. Die Deutsche Botschaft wurde jedoch im Juli 2021 geschlossen, so dass nunmehr wieder die Botschaft in Yaoundé zuständig ist.[28]
Die USA haben aufgrund der Ölfunde ihre Beziehungen zu Äquatorialguinea intensiviert. Nur US-Amerikaner sind vom Visumzwang befreit. Beim Besuch des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva am 4./5. Juli 2010 in Malabo wurde die Visumpflicht für Diplomaten abgeschafft und Abkommen über technische Zusammenarbeit und Ausbildung sowie über Rüstungsgüter und Fernsehtechnik wurden unterschrieben.
Im Juli 2011 fand der 17. Gipfel der Afrikanischen Union in Malabo statt.
- Diplomatische Vertretungen
19 Staaten unterhalten Botschaften in Äquatorialguinea: Frankreich, Spanien, USA (2003 wieder eröffnet),[29] Brasilien, Venezuela, Kuba, Volksrepublik China (seit 1970), Nordkorea, Angola, Kamerun, Republik Kongo, Südafrika, Ägypten, Gabun, Ghana, Libyen, Marokko, Nigeria und Tschad. Mali unterhält ein Konsulat.
Honorarkonsuln haben Benin, Vereinigtes Königreich, Zentralafrikanische Republik, São Tomé und Príncipe sowie Burkina Faso bestellt.
Vertreten sind auch einige Organisationen der Vereinten Nationen.
Äquatorialguinea will seine Botschaft in Israel nach Jerusalem verlegen.[30]
Militär
Die Streitkräfte umfassen schätzungsweise 2500 Mann und werden durch paramilitärische Einheiten in unbekannter Größe ergänzt. Nach einigen Putschversuchen und Überfällen von See wird durch die US-Firma Military Professional Resources eine Radarkette zur Küstenüberwachung eingerichtet. Die modernen Küstenschutzboote werden von israelischen Spezialisten gewartet.
Verwaltungsgliederung
Äquatorialguinea gliedert sich in zwei Regionen mit acht Provinzen, fünf auf dem Festland und drei auf den Inseln.
Die Angaben zu den Flächen und Einwohnerzahlen stammen beziehen sich auf den Zensus 2015.[10]
- Regionen
Region (Provinzen der Region) |
Hauptstadt | Fläche (in km²) |
Bevölkerung (2015) | Einwohner pro km² (2015) |
---|---|---|---|---|
Región Insular (Inselregion) (Annobón, Bioko Norte, Bioko Sur) |
Malabo | 2.034,0 | 340.362 | 167,3 |
Región Continental (Festlandregion) (Centro Sur, Djibloho, Kié-Ntem, Litoral, Wele-Nzas) |
Bata | 26.017,5 | 885.015 | 34,0 |
- Provinzen
Nr. | Provinz | Hauptstadt | Fläche (in km²) |
Bevölkerung (2015) | Einwohner pro km² (2015) |
---|---|---|---|---|---|
1 | Annobón | San Antonio de Palé | 17,0 | 5.314 | 312,6 |
2 | Bioko Norte | Malabo | 776,0 | 300.374 | 387,1 |
3 | Bioko Sur | Luba | 1.241,0 | 34.674 | 27,9 |
4 | Centro Sur | Evinayong | 9.930,8 | 141.986 | 14,3 |
5 | Djibloho | Ciudad de la Paz | 452,5 | –1 | – |
6 | Kié-Ntem | Ebebiyín | 3.942,9 | 183.664 | 46,6 |
7 | Litoral | Bata | 6.665,7 | 367.348 | 55,1 |
8 | Wele-Nzas | Mongomo | 5.025,6 | 192.017 | 38,2 |
1 Der Zensus 2015 entstand vor der Gründung von Djibloho.
Wirtschaft
Von 1998 bis 2002 wuchs das Bruttoinlandsprodukt jährlich im Durchschnitt um 24 %. Mit einem BIP (KKP) pro Kopf zwischen etwa 19.960 (Schätzung des IWF für 2014) und 11.120 US-Dollar (Schätzung von knoema.com für 2015) lag das Land an der Spitze aller afrikanischer Staaten bzw. im oberen Bereich. Diese Zahlen sind jedoch stark an den schwankenden Weltmarktpreis für Rohöl gebunden und daher seit 2013 gesunken. Nach allgemeiner Einschätzung liegt das monatliche Durchschnittseinkommen bei etwa 300 Euro und es gibt so gut wie keine Arbeitslosen. Alle Zahlen sind unsicher. Die CIA schätzt die Arbeitslosenquote für 2014 auf 8,4 %.[31]
Die Einnahmen aus der florierenden Ölförderung reichen nach Angaben der Bundesregierung aus, um den Staatshaushalt einen Überschuss erwirtschaften zu lassen und Äquatorialguinea von finanzieller Entwicklungshilfe unabhängig zu machen. Allerdings kommt das Geld großenteils der Präsidentenfamilie und vielen „Mandarinen“[32] zugute. Nach Angaben der Weltbank muss die Mehrheit der Bevölkerung von weniger als zwei Dollar am Tag leben. Der Human Development Index für 2010 reiht das Land zwar in die „mittlere“ Länderkategorie ein, doch gehört es nach dem „non income index“ in die unterste Kategorie.[33] Der Gini-Koeffizient, der die Einkommensungleichheit in einem Land misst, beträgt (sehr hohe) 0,65. Mit einem Privatvermögen von 600 Millionen Dollar ist Obiang nach Angaben des Forbes Magazine einer der reichsten Staatschefs der Welt. Andere Quellen schätzen sein Vermögen auf drei Milliarden Dollar.
Kennzahlen
Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben.[34]
Jahr | 1980 | 1985 | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
BIP (Kaufkraftparität) |
0,09 Mrd. | 0,15 Mrd. | 0,19 Mrd. | 0,45 Mrd. | 6,20 Mrd. | 21,56 Mrd. | 23,48 Mrd. | 27,79 Mrd. | 33,38 Mrd. | 34,09 Mrd. | 31,43 Mrd. | 34,17 Mrd. | 37,68 Mrd. | 36,71 Mrd. | 37,22 Mrd. | 34,09 Mrd. | 31,18 Mrd. | 30,35 Mrd. |
BIP pro Kopf (Kaufkraftparität) |
412 | 482 | 498 | 1.020 | 11.981 | 35.721 | 37.785 | 43.454 | 50.732 | 50.363 | 45.141 | 47.719 | 51.187 | 48.499 | 47.701 | 42.648 | 37.985 | 36.017 |
BIP Wachstum (real) |
4,8 % | 12,9 % | 2,5 % | 26,5 % | 112,1 % | 8,2 % | 5,7 % | 15,3 % | 17,8 % | 1,3 % | −8,9 % | 6,5 % | 8,3 % | −4,1 % | −0,7 % | −9,1 % | −9,7 % | −4,4 % |
Staatsverschuldung (in Prozent des BIP) |
146 % | 184 % | 157 % | 137 % | 37 % | 3 % | 1 % | 1 % | 0 % | 4 % | 8 % | 7 % | 7 % | 7 % | 13 % | 36 % | 48 % | 43 % |
Wirtschaftszweige
Neben dem Erdöl sind der Export von tropischen Hölzern (1999: rund 750.000 Kubikmeter) und von Kakao die wichtigsten Wirtschaftszweige, deren Umsatz allerdings bereits seit Jahren schwindet. Die Kakaoproduktion auf Bioko bleibt konstant bei 5000 t pro Jahr, beschäftigt aber noch die meisten Arbeiter. Der Holzexport von Rio Muni erbrachte zwischen 1996 und 1999 etwa 10 % der Exporterlöse. Darüber hinaus werden Landwirtschaft und Binnenfischerei zur Selbstversorgung betrieben. Die Städte des Landes sind dennoch auf Nahrungsmittelimporte angewiesen. Seefischerei findet nicht statt. Da Überfälle und Putschversuche immer von See kamen, wurden die Fischkutter an Land geholt. Im Hafen von Malabo sind noch Reste von Holzbooten zu sehen.
In einem Gebiet von 5450 km² in der Bucht des Río Muni will Vanco Corisco Deep Ltd. mit Vanco Overseas Energy und russischen Unternehmen Erdöl fördern.
Elektrizitätsversorgung
Bodenschätze
Seitdem 1991 vor der Küste Biokos und vor dem Festland große Erdöl-Lagerstätten entdeckt und von internationalen Ölfirmen genutzt werden, ist die Wirtschaft rasant gewachsen. 2004 machte die Ölwirtschaft rund 90 % des Bruttoinlandsprodukts aus.
Möglich wurde diese raketenhafte Entwicklung erst durch den Abschluss neuer Förderverträge, nachdem die Verträge der ersten Generation die äquatorialguineische Seite stark benachteiligt hatten. 2013 betrug die Tagesförderung laut Angaben des CIA World Factbook rund 290.800 Barrel.[7] Damit ist das Land nach Nigeria und Angola der drittgrößte Ölproduzent südlich der Sahara. Die Einrichtungen der Ölgesellschaften, wie auch viele Privathäuser und ganze Stadtviertel der Einheimischen, sind weitgehend vom Umland abgeschirmt. Die guineische Staats- und Privatwirtschaft steht und fällt mit den internationalen Unternehmen. Diese schaffen im Lande allerdings kaum Arbeitsplätze, denn qualifizierte und zuverlässige Fachkräfte sind unter den Einheimischen selten zu finden.
In Äquatorialguinea befinden sich ebenfalls Erdgasvorkommen, die seit 2001 gefördert werden. In einem internationalen Konsortium engagiert sich die deutsche E.ON maßgeblich in der Verflüssigungstechnologie.[35] Das Land ist seit Mai 2017 Mitglied in der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC).
Außenhandel
Im Jahr 2006 exportierte das Land Waren im Wert von rund 8,45 Milliarden US-Dollar, davon 88 % Erdöl. Hauptabnehmer waren die USA (21,3 %), China (18,9 %) und Spanien (9,5 %). 2012 betrugen die Exporte 14,73 Milliarden Dollar. In diesem Jahr lagen Japan und Frankreich auf Platz 1 und 2 der Abnehmerländer.
Die Importe beliefen sich 2006 auf 2,52 (2012: 7,56) Milliarden US-Dollar. Hauptlieferanten waren 2006 die USA (7,5 %), Italien (6,1 %) und Frankreich (3,7 %). 2012 waren Spanien und China die wichtigsten Lieferländer. Die deutschen Ausfuhren in das Land betrugen 2004 rund 4,1 Millionen Euro (2003: 6,9), die deutschen Einfuhren aus Äquatorialguinea rund 6,6 Millionen Euro (2003: 3,5).[36]
Amerikanische und französische Ölfirmen engagieren sich immer mehr in dem kleinen Land. Das Tankstellennetz wird fast ausschließlich vom französischen Unternehmen TotalEnergies betrieben. Die Wirtschaftsbeziehungen zu Südkorea und Brasilien sind gut und werden ausgebaut. Das Handelsvolumen zwischen Äquatorialguinea und Brasilien ist zwischen 2003 und 2007 von 3 auf 243 Mio. USD gewachsen.
Die Auslandsverschuldung Äquatorialguineas betrug 2011 etwa 1 Mrd. US-Dollar (5,2 % des Bruttoinlandsprodukts BIP).[7] Im Vergleich dazu waren es 1999 noch geschätzte 47 % des BIP.[16]
Äquatorialguinea ist seit 1985 Mitglied der CFA-Franc-Zone. Der Internationale Währungsfonds gewährte in den Jahren 1988 und 1993 dreijährige Strukturanpassungskredite, die 1995 wegen Nichteinhaltung der Vorgaben suspendiert wurden.[16]
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 2,862 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 2,436 Mrd. USD gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 3,6 % des BIP.[7]
Die Staatsverschuldung betrug 2016 21,6 % des BIP.[37]
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des BIP) folgender Bereiche:
Technologieförderung
2009 begann die Planung für das Afrikanische Observatorium für Wissenschaft, Technologie und Innovationen (African Observatory in Science Technology and Innovation – AOSTI) in Malabo, das 2013 gegründet wurde.[39] Das Land stellt dafür 3,6 Millionen USD zur Verfügung. 2023 soll es seine Arbeit aufnehmen.[40]
Infrastruktur
Überblick
Es gibt keine Post, keine Straßennamen und keine Karten. Die schlechte Infrastruktur des Landes wird zum Teil rasch und eindrucksvoll verbessert. Neubauten verändern das Stadtbild von Malabo und Bata allwöchentlich.
Mit dem Centro Médico La Paz gibt es in Bata ein leistungsfähiges Krankenhaus. Vom israelischen Betreiber wurde ein zweites in Malabo fertiggestellt.[41] Sarah Onyango Obama, Barack Obamas Stiefgroßmutter, ließ sich dort im Januar 2013 behandeln.[42]
Kanalisation, Klärwerke und Müllentsorgung sind mangelhaft; Guinea Limpieza ist im Aufbau. Wasserkraftwerke liefern Strom. Modernste Freileitungen versorgen das Hinterland. Die Stromversorgung ist nicht immer stabil.
Der internationale Geldverkehr läuft über die Nationalbank und über die Afrikanische Zentralbank, was dauert, aber funktioniert. In Malabo gibt es einen Geldautomaten. Für alle Käufe ist CFA-Bargeld am besten. Euro kann man überall zum festen Kurs umtauschen, US-Dollar nicht.
Telekommunikation
Mobiltelefone hat fast jeder, größter Anbieter ist Orange. Der Internetzugang ist frei. 2016 nutzten 20,9 % der Bevölkerung das Internet.[43]
Verkehr
- Straßenverkehr
In den Städten und auf den Landstraßen gibt es viele Straßenschäden und -schwellen. Auch polizeiliche Verkehrskontrollen sind häufig.
Weite Gebiete des Landes sind unerschlossen. Nicht wenige sind als Nationalparks ausgewiesen und kaum erreichbar. Das Straßennetz umfasst etwa 1300 Kilometer, davon (angeblich und glaubhaft) 80 % asphaltiert. Die wichtigen Straßen sind in gutem Zustand und werden laufend ausgebaut (siehe Ciudad de la Paz). Im Hinterland und auf den Inseln sind viele neue Brücken gebaut worden.
- Flugverkehr
Lediglich die Flughäfen Malabo, Bata und Annobón besitzen eine befestigte Landebahn. Der Flug von Malabo nach Bata dauert 35 Minuten. Wichtige internationale Flugverbindungen bestehen mit:
- Madrid (Spanien): Ceiba Intercontinental (4 Flüge pro Woche)
- Paris (Frankreich): Air France (3 Flüge pro Woche)
- Frankfurt (Deutschland): Lufthansa (3 Flüge pro Woche)
- Casablanca (Marokko): Royal Air Maroc (2 Flüge pro Woche)
- Istanbul (Türkei): Turkish Airlines (1 Flug pro Woche)
- Cotonou (Benin): Cronos Airlines (2 Flüge pro Woche)
- Abidjan (Elfenbeinküste): Ceiba Intercontinental (3 Flüge pro Woche)
- Accra (Ghana): Ceiba Intercontinental (3 Flüge pro Woche);
- São Tomé (Sao Tome y Príncipe): Ceiba Intercontinental (3 Flüge pro Woche);
- Douala (Kamerun) Ethiopian Airline (3 Flüge pro Woche); Cronos Airlines (3 Flüge pro Woche)
- Libreville (Gabun): Royal Air Maroc (2 Flüge pro Woche)
- Port Harcourt (Nigeria): Cronos Airlines (2 Flüge pro Woche)
- Addis Abeba (Äthiopien): Ethiopian Airlines (3 Flüge pro Woche)
Die beiden wichtigsten Fluggesellschaften, Cronos Airlines und CEIBA Intercontinental, sind auf der Schwarzen Liste. Die Flüge können nur vor Ort gebucht werden und sind oft überbucht.[42]
Kultur
Feiertage
Der Nationalfeiertag ist der 12. Oktober, der Unabhängigkeitstag (spanisch Día de la Independencia).[44] 2010 wurde er auf Annobón gefeiert.
- Sonstige Gesetzliche Feiertage
- 1. Mai: Tag der Arbeit (spanisch Día del Trabajo)
- 25. Mai: Afrika-Tag (Día de Africa)
- 5. Juni: Präsidententag (Natalicio del Presidente de la República)
- 3. August: Befreiungstag (Día del Golpe de Libertad)
- 15. August: Tag der Verfassung (Día de la Constitución)
- 10. Dezember: Tag der Menschenrechte (Día de los Derechos Humanos)
Literatur
Leoncio Evita Enoy schrieb mit Cuando los combes luchaban 1953 den ersten Roman Äquatorialguineas. Im Exil lebt heute Juan Tomás Ávila Laurel (* 1966). Seine Erzählung Los elefantes en la luna wurde verfilmt (One day I saw 10.000 elephants).
Theater
Auf eine Initiative des Centro Internacional de Teatro Actual, der Casa Africa und der spanischen Kulturzentren in Bata und Malabo wurde im Jahre 2008 das Proyecto Orígines gegründet, ein Tanztheater mit 24 einheimischen Mitgliedern unter dem Direktorat von Santiago Sanchez. Es vermittelt einen Einblick in die Kultur und Lebensweise der fünf großen Stämme im Lande. In Europa ist das Ensemble erstmals 2011 in Valencia aufgetreten. Für Theater und Film arbeitet Raimundo Bernabé Nnandong Abeso Nchama.
Sport
- Fußball
Äquatorialguinea war Ausrichter der Fußball-Afrikameisterschaft der Frauen 2008. Die Mannschaft gewann das Turnier und stellte mit Genoveva Añonma die Torschützenkönigin und beste Spielerin.[45] Bei der Afrikameisterschaft der Frauen 2010 schafften sie es erneut ins Finale. Zwar wurde das Endspiel gegen die Auswahl Nigerias mit 7:2 verloren; Platz 2 bedeutete jedoch die erstmalige Qualifikation für die Weltmeisterschaft, die 2011 in Deutschland stattfand. Dort schied die Mannschaft nach der Vorrunde aus.
Zusammen mit Gabun hat Äquatorialguinea die Fußball-Afrikameisterschaft 2012 der Herren ausgerichtet. Das Team Äquatorialguineas erreichte dabei das Viertelfinale, schied dann aber gegen den späteren Turniergewinner Sambia aus. 2015 richtet das Land den Kontinentalwettbewerb wieder aus. Dieses Mal sogar als alleiniger Ausrichter als Ersatz für Marokko, welches das Turnier wegen der Ebolaepidemie verschieben wollte.
Bei der Fußball-Afrikameisterschaft 2015 erreichte die Mannschaft mit dem vierten Platz das bis zu diesem Zeitpunkt beste Ergebnis bei einer Afrikameisterschaft.
- Olympiateilnahmen
Der Schwimmer Éric Moussambani („Eric The Eel“) sorgte als Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen 2000 im Freistilschwimmen für Aufsehen.
Weitere Olympiateilnehmer des Landes waren Paula Barila Bolopa, Gus Envela Jr. und Reginaldo Ndong.
Literatur
- Max Liniger-Goumaz: La Guinée Équatoriale. Un pays méconnu. L’Harmattan, Paris 1979, ISBN 2-85802-132-5.
Weblinks
- CIA World Factbook: Äquatorialguinea (englisch)
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Äquatorialguinea
- Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in Äquatorialguinea
- Geschichte von Äquatorialguinea
- Amnesty International: Länderbericht Äquatorialguinea 2018
- Equatorial Guinea country profile auf BBC News
- Mascha Dabić: Literatur in Äquatorialguinea – Schreiben, um gelesen zu werden. Interview mit Mischa G. Hendel zu dem Dokumentarfilm „Schreiben, um gelesen zu werden“. In: derstandard.at. 2. November 2011.
Einzelnachweise
- Population, total. In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
- Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
- World Economic Outlook Database Oktober 2020. In: World Economic Outlook Database. International Monetary Fund, 2020, abgerufen am 14. März 2021 (englisch).
- Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York 2020, ISBN 978-92-1126442-5, S. 345 (englisch, undp.org [PDF]).
- Andrej Pustovitovskij: Strukturelle Kraft in Internationalen Beziehungen: Ein Konzept der Macht in internationalen Verhandlungen. Springer-Verlag, 2016, ISBN 978-3-658-12693-3, Kapitel 5.2.5.: Äquatorialguinea – China als Brecher der politischen Isolation, S. 207 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 21. Januar 2019]).
- Bioko Biodiversity Protection Program. In: bioko.org. 18. Februar 2019, abgerufen am 18. Februar 2019 (englisch).
- Cia World Factbook; Äquatorialguinea. Abgerufen am 19. März 2012.
- Migration Report 2017. (PDF) UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
- Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990–2017 – Equatorial Guinea. In: pewglobal.org. 28. Februar 2018, abgerufen am 20. Mai 2019 (englisch).
- Anuario estadístico de Guinea Ecuatorial 2018. Instituto Nacional de estadística de Guinea Ecuatorial, abgerufen am 29. Januar 2021.
- World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
- Meyers Großes Länderlexikon. Mannheim 2004.
- Público (Lissabon), 20. Juli 2012.
- The World Factbook – Central Intelligence Agency. Abgerufen am 21. Juli 2017 (englisch).
- WHO (Hrsg., 2001): Legal Status of Traditional Medicine and Complementary/Alternative Medicine: A Worldwide Review. S. 13f.
- Rolf Hofmeier, Andreas Mehler (Hrsg.): Kleines Afrika-Lexikon – Politik Wirtschaft Kultur. (= Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung. 464). Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005, ISBN 3-89331-576-4, S. 19ff.
- Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2020, abgerufen am 16. Januar 2021 (englisch).
- Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, abgerufen am 6. Februar 2021 (englisch).
- Global Freedom Score. Freedom House, 2020, abgerufen am 16. Januar 2021 (englisch).
- 2021 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2021, abgerufen am 21. Juli 2021 (englisch).
- Transparency International Deutschland e.V: CPI 2020: Tabellarische Rangliste. Abgerufen am 12. März 2021.
- Freedom House: Equatorial Guinea. In: Freedom in the World. Abgerufen am 5. Januar 2021 (englisch).
- Johannes Beck: Wahlen in Äquatorial-Guinea: Der 100-Prozent-Präsident. Deutsche Welle, 25. April 2016, abgerufen am 5. Januar 2021.
- Autoritäre Regierung festigt Macht in Äquatorialguinea. In: Deutsche Welle. 18. November 2017, abgerufen am 5. Januar 2021.
- Äquatorialguinea: Autoritäre Regierung gewinnt Wahl. deutschlandfunk.de vom 20. November 2017.
- Max Liniger-Goumaz: La Guinée Équatoriale. Paris: L’Harmattan, 2005.
- Der Fischer Weltalmanach 2008. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-72008-8.
- Auswärtiges Amt: Äquatorialguinea: Beziehungen zu Deutschland. Abgerufen am 6. August 2021.
- Policy and History. In: gq.usembassy.gov. Abgerufen am 6. Februar 2020 (englisch).
- Präsident Teodoro Obiang hat mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert, Jüdische Allgemeine, 19. Februar 2021. Abgerufen am 23. Februar 2021.
- The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 6. August 2018 (englisch).
- Hier wird der chinesische Begriff Mandarin im Sinne von „Besitzenden & Herrschenden“ gebraucht
- Der Gesamtindex beträgt 0,538, was der 117. Stelle unter 169 Ländern entspricht. Der non income index ist jedoch 0,454, also erheblich niedriger. S. Human Development Index and its components (Memento vom 24. November 2011 im Internet Archive).
- Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 24. August 2018 (amerikanisches Englisch).
- E.ON Ruhrgas baut LNG-Aktivitäten in Äquatorialguinea aus. In: finanzen.net. 26. Januar 2009, abgerufen am 6. September 2019.
- Zahlen für 2012: Äquatorialguinea. (Nicht mehr online verfügbar.) In: afrika-auf-einen-blick.de. Archiviert vom Original am 8. Juli 2014; abgerufen am 25. April 2019.
- Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 21. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
- Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten. Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.
- The African Observatory of Science, Technology and Innovation (AOSTI): The Road Thus Far and Future Prospects. (PDF; 1,4 MB) In: au.int. Afrikanische Union, September 2015, abgerufen am 25. Juli 2020 (englisch).
- Mitteilung der African Union Development Agency AUDA-NEPAD, 2021
- Israel Medical Services
- Equatorial Guinea: The Ultimate Travel Guide. In: rumbomalabo.com. 3. August 2020, abgerufen am 14. September 2020 (englisch).
- Internet Users by Country (2016) – Internet Live Stats. Abgerufen am 21. Juli 2017 (englisch).
- Der 12. Oktober ist auch in Spanien Nationalfeiertag. Der Día de la Hispanidad / El Pilar erinnert an die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus
- Beilage zur Frauenfußball-WM In: Braunschweiger Zeitung. 29. Juni 2011, S. 1.