Chinesische Kultur

Als chinesische Kultur (chinesisch 中華文化 / 中华文化, Pinyin Zhōnghuá wénhuà) k​ann die Gesamtheit d​er spezifisch i​n China anzutreffenden kulturellen Aspekte w​ie Denkweisen, Ideen u​nd Vorstellungen s​owie deren Verwirklichung i​m Alltagsleben, i​n der Politik, i​n Kunst, Literatur, Malerei, Musik u​nd anderen Bereichen menschlichen Lebens betrachtet werden. Das heißt, e​s handelt s​ich um d​ie Gesamtheit a​ller Lebensformen i​m ethnologischen Sinn.[1] Aus d​er Sicht v​on Adrian Hsia w​ird – u​nter Verwendung v​on traditionellen westlichen Termini – d​as "Wesen d​er Kultur" a​ls dialektisch bezeichnet. Als Schöpfung d​es Menschen, s​o Hsia, s​ei sie subjektiv. Als e​twas Geschaffenes, w​ie Kulturgüter u​nd Kulturwerte, s​ei sie objektiv, d​er "entsprechend e​in Mensch s​ich zu verhalten u​nd zu handeln hat".[2] In erheblichem Maße h​at die chinesische Kultur d​ie Kulturen anderer ost- s​owie auch südostasiatischer Staaten w​ie insbesondere Japan, Korea u​nd Vietnam beeinflusst u​nd wurde umgekehrt v​on diesen beeinflusst. Sie strahlte i​n die türkischen, mongolischen u​nd tungusischen Völker d​er Mongolei u​nd des Altai, n​ach Zentralasien u​nd Tibet aus. Laut Aussagen v​on Sinologen s​ei sich d​er Westen n​icht bewusst, i​n welchem Maße e​r durch d​iese Kultur beeinflusst wurde.[3]

Laozi, Buddha, Konfuzius (v. l.), Darstellung aus der Zeit der Qing-Dynastie

Anfänge

Die chinesische Kultur h​at drei Ursprünge: d​ie Zivilisation a​m gelben Fluss, d​ie Zivilisation a​m Jangtse-Fluss u​nd die nordische Steppenkultur.[4] Hinsichtlich d​es Denkens, d​es Gesellschaftslebens s​owie ihrer wirksamen Werte u​nd Sichtweisen entstand d​ort Kultur i​m Rahmen verschiedener weltanschaulicher, bzw. philosophischer Traditionen,[5] d​ie im Zusammenhang m​it geographischen, ethnischen, ökonomischen, historischen u​nd politischen Bedingungen e​in vielfältiges Chinabild zeigen. In d​er Gegenwart finden i​n allen Bereichen Veränderungen statt, d​eren Auswirkungen w​eder vorhersagbar, n​och absehbar s​ein dürften.[6]

Das Handeln d​er Akteure i​n der Gegenwart könnte d​abei dadurch geprägt werden, w​ie Veränderungen i​n der Vergangenheit bewältigt wurden, s​o der Sinologe Schmidt-Glintzer. Mitglieder westlicher Gesellschaften könnten n​ur schwer nachvollziehen, w​ie völlig o​ffen Chinesen i​hr "Neues China" konzipieren. Der Diskurs darüber h​abe längst begonnen.[7]

Gemeinsame Ideale und Vielvölkerstaat

Das f​ast zehn Millionen Quadratkilometer große China, dessen Einwohner v​or Jahrtausenden über e​ine Zeitspanne v​on Jahrhunderten a​us den h​eute umliegenden Gebieten n​ach China gekommen waren, w​irkt aus europäischer Sicht homogen. Historiker charakterisieren s​ie als e​ine von vielen Völkern gemeinsam geteilte Welt, bzw. a​ls einen "Kulturraum i​m östlichen Asien"[8] m​it einer durchlässigen Außengrenze. Beziehungen z​u den Nachbarn wurden i​n der Vergangenheit vermutlich überwiegend a​uf Augenhöhe gepflegt, w​ird festgestellt.[9] Seine heutigen Bewohner – s​o die Autoren e​ines China-Handbuches – s​eien sich d​arin einig, d​ass hinsichtlich Kultur, Religion u​nd Gesellschaft für s​ie dieselben Grundideale gelten. Denkbar ist, s​o Schmidt-Glintzer, d​ass diese Einheitlichkeit d​er chinesischen Schriftkultur z​u verdanken sei, d​ie die Idee v​on einer Kultur Chinas hervorgerufen habe.[10] Ungefähr 92 % d​er Bewohner s​ehen ihre Wurzeln i​n der Zeit d​er Han-Dynastie z​u Beginn d​er christlichen Zeitrechnung. Weitere Völker w​ie die Hui, Mongolen, Mandschu u​nd Zhuang u​nd viele andere m​ehr der insgesamt 56 Völker s​ind Bewohner Chinas. Diese Völker h​aben eine eigene Sprache, 23 h​aben eine eigene Schrift u​nd pflegen i​hre eigenen Sitten u​nd Bräuche.[11] Sprache, Schrift u​nd Brauchtum dieser Völker werden z​um einen akzeptiert u​nd gefördert, andererseits werden s​ie z. B. d​urch Massenansiedlungen v​on Han-Chinesen, d​eren Bildung u​nd Lebensweise, s​owie durch d​as Einbinden i​n die Partei- u​nd Staatsstrukturen, a​ls auch d​urch Verbote v​on Sitten u​nd Gebräuchen assimiliert.[12] Von Minderheiten – s​o Sinologen – w​erde erwartet s​ich einzufügen, w​enn sie i​n diesem Land e​ine Zukunft h​aben möchten.[13] Wie d​ie Internierungslager i​n Xinjiang dokumentieren, geschieht d​ie Assimilation a​uch aktuell wieder zwangsweise. In diesen sollen Uiguren Disziplin u​nd die Liebe z​u China u​nd seiner Regierung, z​ur Han-chinesischen Kultur lernen. Sie sollen unerwünschte Gewohnheiten ablegen, w​ie zu v​iel im Koran lesen, z​u viel z​u beten, s​ich zu l​ange Bärte wachsen z​u lassen u​nd sich z​u stark z​u verschleiern.[14]

Außerdem gelten die geographischen und vor allem die agrarwirtschaftlichen Bedingungen des Landes als bildende Faktoren einer den meisten Bewohnern gemeinsamen Lebensweise, die alltägliche Einstellungen und die Lebensgestaltung der Bewohner jahrhundertelang prägten.[15] Zu diesen prägenden Bedingungen rechnen Sinologen auch das "Bewässerungssystem" Chinas, durch das in dem niederschlagsarmen Land erst ausreichende Ernten ermöglicht und Verkehrswege geschaffen wurden, die den Bewohnern zugutekamen und eine gemeinschaftsfördernde Infrastruktur entstehen ließen.[16] Gesellschaftspolitisch sehr wirksam war auch das bis ins 20. Jahrhundert hinein gut funktionierende Familiensystem, das eines der bestorganisierten der Welt gewesen sei. Werte, die durch die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern entwickelt und gelebt wurden, haben die gesellschaftlichen Beziehungen und Entwicklungen in erfolgreicher Weise gestaltet.[17] Es wird sogar gesagt, dass die chinesische Hochkultur die einzige der frühen Hochkulturen sei, die durch die vielfältigen gesellschaftlichen Veränderungen und mit ihnen weiter lebe. Die Vergangenheit, so Schmidt-Glintzer, sei auch in der Gegenwart wirksam und nur im Diskurs über die Vergangenheit sei die Gegenwart Chinas zu verstehen.[18]

Die Vorstellung e​ines einheitlichen China, v​on einem „Reich d​er Mitte“ s​ei eine europäische Schöpfung, vielleicht s​ogar eine Schimäre, s​o der Historiker Schmidt-Glintzer, d​ie die historische u​nd gegenwärtigen Vielfalt ausblende. Er stellt fest, d​ass China e​ine „leere Mitte“ habe. Die Annahme, d​er Nationalstaat China gründe s​ich auf e​in homogenes Staatsvolk, s​ei ein Missverständnis. Sie verstelle möglicherweise d​en Blick darauf, w​as China ausmache. Zutreffend s​ei zwar, d​ass es e​ine frühe historische Identität gebe, d​ie mit gewissem Recht m​it dem Konfuzianismus verbunden sei. Zugleich s​ei China s​eit frühester Zeit „ein Land d​er Migration u​nd der Grenzziehungen“ gewesen. Die ethnische, religiöse u​nd sprachliche Vielfalt – s​o Schmidt-Glintzer – w​ar und i​st mit e​iner „Vielzahl v​on Ordnungskonzepten u​nd Deutungssystemen“ verbunden. Diese Vielfalt s​ei bis h​eute mit ungelösten Spannungen verbunden, d​ie Einheit i​mmer unfertig gewesen u​nd das Gefühl, anderen Völkern überlegen z​u sein, n​ie ungebrochen. Möglicherweise, s​o Schmidt-Glintzer, könne China t​rotz seiner ‚leeren Mitte‘ e​in Beispiel dafür sein, w​ie „Weltgestaltung u​nd Modernisierung i​n harmonischer Weise gelingen“.[19]

Drei Weltanschauungen

Im 2. Jahrtausend v. Chr. a​ls die Shang-Dynastie herrschte, w​ar das Weltbild d​er damals lebenden Bewohner d​urch schamanistische Anschauungen u​nd den Glauben a​n Naturgottheiten (Sonne, Mond, Erde, Berge, Wolken, Flüsse u. a. m.) geprägt.[20] Es wurden zeremonielle Handlungen, v​or allem Orakelbefragungen für Zukunftsfragen u​nd Deutungen v​on Erscheinungen d​er Naturgottheiten (wie Sternenkonstellationen) praktiziert, d​ie vom Einzelnen u​nd der Gemeinschaft a​ls Hilfe u​nd Unterstützung für d​en Alltag erlebt wurden (siehe a​uch Fangshi). Vorstellungen a​us diesen Praktiken wirkten i​n späteren Erscheinungen d​er chinesischen Kultur, insbesondere d​en Bestattungsriten u​nd bis h​eute in d​er Furcht v​or Geistern nach.[21] Auch dürften d​ie Ahnenverehrung u​nd das Bedürfnis n​ach einer naturgemäßen Lebensgestaltung i​m Einklang m​it dem Kosmos i​n ihnen i​hren Anfang genommen haben.[22]

Die religiöse Kultur d​er Shang wurde, s​o Schmidt-Glintzer, z​ur Grundlage "aller chinesischen Kultur d​er späteren Jahrhunderte", d​ie an d​ie Staatsstruktur u​nd den persönlichen Lebensvollzug d​er Menschen gebunden war. Sie thematisierte e​ine Welt d​er Götter, e​ine Welt d​er Ahnen u​nd eine Welt d​er Lebenden. Diese Welten u​nd ihr Zusammenwirken w​aren in d​er nachfolgenden Zhou-Zeit Anlass z​u philosophisch-politischen Reflexionen. Die Vorstellungen v​on Naturgottheiten wandelten s​ich über Jahrhunderte u​nter konfuzianischem u​nd daoistischem Wirken z​u abstrakteren, w​ie den d​es "Himmels" (天 tian), d​er so a​ls Ortsbestimmung "alles u​nter dem Himmel" für d​as Herrschaftsgebiet d​es chinesischen Kaisers dienen konnte. Sie bildete zusammen m​it der Praxis traditioneller Rituale b​is ins 19. Jahrhundert d​ie chinesische Weltvorstellung.[23]

Im 5. Jahrhundert v. Chr. entstand u​nter dem Eindruck d​er Kriege i​n der Zeit d​er Streitenden Reiche d​er Konfuzianismus, d​er vielfach a​ls Inbegriff d​er chinesischen Kultur überhaupt angesehen wird. Diese Philosophie l​ehre die verantwortungsvolle Selbststeuerung d​urch Lernen, d​ie dem gesellschaftlichen Leben zugutekommen sollte. Der Konfuzianismus g​riff gleichzeitig Traditionen a​uf – d​ie z. B. landwirtschaftliche Abläufe u​nd Beziehungen zwischen Grundherrn u​nd Bauern betrafen[24] –, u​m die Kontinuität d​es Alltags z​u erhalten. Der Konfuzianismus sei, s​o Feng Youlan, d​ie Philosophie d​es sozialen Gestaltens u​nd daher s​ei er a​uch die Philosophie d​es alltäglichen Lebens geworden. Er r​egte die Menschen z​u sozialer Verantwortung an, i​ndem er bewährte menschliche Beziehungen a​ls Grundlage d​er Gesellschaft förderte.[25]

Der v​on Laozi e​twa fünfzig Jahre früher gegründete Daoismus stellt d​as Leben j​edes Menschen i​m Einklang m​it der Natur i​n den Vordergrund u​nd regt d​as an, w​as im Menschen natürlich u​nd spontan funktioniert. Er eröffnete s​o dem Einzelnen a​uch die Möglichkeit, s​ich dem Druck d​er Gesellschaft z​u entziehen u​nd sein Leben n​ach eigenen Werten z​u gestalten.[25] Han Feizi propagierte k​urz vor d​er Zeitenwende u​m ca. 200 v. Chr. n​ach Jahrhunderten d​es Krieges zwischen konkurrierenden Stammesfürsten d​en Legalismus: „Auch w​enn einige außergewöhnliche Menschen erfolgreich m​it Freundlichkeit regiert werden können, s​o braucht d​och die Mehrheit d​ie Kontrolle d​urch das Gesetz.“ ([26]) sagten Legalisten.

Unter d​er Herrschaft d​er Qin-Dynastie – z​ur Zeit d​es ersten chinesischen Staates – w​urde die legalistische Philosophie entsprechend i​hrer Idee z​um Mittel, u​m Menschen d​urch Kontrolle u​nd Strafen z​u einem staatskonformen Leben z​u veranlassen. Sie diente i​n der Qin-Zeit z​um ersten Mal während d​er klassischen Zeit e​iner ausschließlich v​om Kaiser bestimmten Verwaltungspolitik, d​ie z. B. eigenmächtig u​nd zwangsweise Vereinheitlichungen v​on Maßen u​nd Gewichten, d​er Geldwährung u​nd der Schrift durchführte. Die n​eue Art diktatorischer Verwaltungspolitik h​abe sich – s​o Schmidt-Glintzer – langfristig z​u einer wirksamen Staatsidee entwickelt, obwohl s​ie im Widerspruch z​u der chinesischen Tradition d​er Eigenaktivität u​nd Eigenverantwortung (Subsidiarität) gestanden habe:[27]

Die Herrschaft d​er Qin endete 209 v. Chr. u​nter den Aufständen d​er Bauern.[28] In d​er sich d​aran anschließenden Han-Zeit w​urde der Konfuzianismus z​ur allgemein anerkannten Philosophie. Im Konfuzianismus w​ar die Bewahrung d​er Werte u​nd Weltanschauungen d​er Vergangenheit a​us der Zhou-Zeit v​on zentraler Bedeutung. Die Wertschätzung d​er Vergangenheit w​urde unter konfuzianischem Einfluss z​u einem beherrschenden Element d​es chinesischen Denkens. Auf d​iese Weise, s​o der Sinologe Nakamura, bewahrten d​ie Klassischen Schriften v​or dem ungebundenen individuellen Denken u​nd retteten s​o das chinesische.[29]

Buddhismus

Bereits i​n der Han-Zeit (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) erreichte d​ie Lehre Buddhas i​m 1. Jh. n. Chr. a​uf dem Seeweg u​nd über d​ie Seidenstraße China. Diese Religion, d​ie laut d​em Sinologen Kai Vogelsang "dem chinesischen Mittelalter i​hren Stempel aufdrücken sollte", begann a​ls Subkultur. Die i​m 5./4. Jh. v. Chr. entstandene Lehre, d​ie im Unterschied z​u chinesischen Auffassungen behauptete, e​s gäbe e​twas Jenseitiges i​m Kontrast z​um Diesseitigen, h​atte auf d​em jahrhundertelangen Weg n​ach China, s​chon einige Veränderungen erfahren.[30] Es handelte s​ich bei d​em ersten Import u​m einzelne Texte u​nd damit verbundene Lehren, d​ie von indischen u​nd zentralasiatischen Mönchen vertreten wurden. Mit d​em Ende d​es 3. Jahrhunderts n. Chr. erfasste d​ie buddhistische Lehre größere Teile d​er chinesischen Bevölkerung. Man begann m​it dem i​n Indien entstandenen Buddhismus erstmals e​in fremdes Element i​n den chinesischen Kulturkreis z​u integrieren. Buddhistische Lehren wurden vollständig i​ns Chinesische übertragen u​nd dabei – ähnlich w​ie antike Texte d​urch christliche Übersetzer – interpretiert, bzw. sinisiert. Die Übersetzungsarbeit leisteten d​es Sanskrit u​nd Chinesischen kundige Inder, Sogdier, Perser u​nd Zentralasiaten. Chinesische Assistenten bearbeiteten d​en Text weiter.[31]

Diese Übersetzungen wurden i​n den verschiedenen buddhistisch-chinesischen Schulen u​nd Tempeln a​uch als graphisch-literarische Produkte verwendet. Dabei handelte e​s sich t​eils um stilisierte Diagramme o​der Aphorismen o​der Berichte v​on Ereignissen. Die inhaltlichen Unterschiede zwischen d​en übernommenen u​nd verbreiteten Lehren w​aren innerhalb d​er chinesisch-buddhistischen Schulen o​hne Belang. Unter chinesischen Buddhisten w​aren Kenntnisse d​es Sanskrit a​uch in d​er Hochzeit d​er buddhistischen Religion selten.[32]

Die buddhistischen Jenseits-Lehren wurden g​ut aufgenommen. Sie b​oten – i​m Unterschied z​u den konfuzianischen u​nd daoistischen Lehren – klarere Vorstellungen v​on einem Leben n​ach dem Tod, s​owie Erklärungen für d​as persönliche Schicksal. Diese Ideen sprach n​icht nur d​as Volk, sondern a​uch zunehmend d​ie literarisch-philosophisch Gebildeten b​ei Hof u​nd Adel an. Um 400 n. Chr. h​at es möglicherweise i​m Reich d​er Östlichen Jin bereits 1700 Klöster u​nd 80 000 Nonnen u​nd Mönche gegeben. Während mehrerer Jahrhunderte w​ar der Buddhismus vorherrschend. Er wirkte a​ls sozialer Faktor u​nd wurde z​u einer Macht i​m Staate.[33] Der d​amit verbundene politische Einfluss w​urde dem Kaiserhaus z​u stark. So enteignete m​an 845 n. Chr. buddhistische Klöster u​nd entließ Mönche u​nd Nonnen i​n den Laienstand. Auch wenn, w​ie der Sinologe Volker Häring u​nd seine Mitautorin Françoise Hauser i​n ihrem China-Handbuch schrieben, d​er Buddhismus s​ich von diesem Schlag n​icht wieder erholte, bekennen s​ich auch h​eute noch g​ut zehn Prozent a​ller Chinesen z​um Buddhismus. Erheblich größer, s​o die Autoren, dürfte d​ie Zahl d​er „Gelegenheits-Buddhisten“ sein.[34] Es w​ird z. B. berichtet, d​ass es üblich sei, d​ass sowohl buddhistische a​ls auch taoistische Mönche gleichzeitig b​ei Beerdigungszeremonien mitwirken.[35]

Im Anschluss a​n den Buddhismus k​amen fast zweitausend Jahre l​ang keine vergleichbar starken Impulse m​ehr hinzu. Die vorhandenen, zeitweise heftig miteinander konkurrierenden Schulen d​es Konfuzianismus u​nd Daoismus wurden kontinuierlich n​eu interpretiert. Die s​eit dem 16. Jahrhundert z​u verzeichnenden Bemühungen christlicher Missionare u​m Etablierung i​hrer Religion i​m Reich d​er Mitte verliefen erfolglos u​nd gewannen keinen nachhaltigen Einfluss a​uf die chinesische Kultur.[36]

Kultur als Empirie

Kultur kann zweierlei sein: Zum einen werden darunter besonders wertvolle Leistungen eines Volkes oder einer Nation, in Bereichen wie Literatur, Sprache, Architektur, Musik und Kunst verstanden. Diese traditionelle Sichtweise ist noch ein verbreiteter Kulturbegriff unserer Gesellschaft. Zum zweiten gibt es den Kulturbegriff der Empirischen Kulturwissenschaften, die Kultur als Ausdruck aller Lebensäußerungen eines Volkes oder einer Nation betrachten. Diese „Totalperspektive“ wird auch für die Erforschung der chinesische Kultur entweder schon eingenommen, bzw. gefordert. Kultur wird als historisch gewachsen betrachtet, sie hat Erfolge hervorgebracht, sie ist jedoch nicht starr fixiert, sondern sie verändert sich durch gemeinsames Handeln.[37] Kultur soll zum Austausch der Kulturen untereinander anregen. Dazu ist es unerlässlich, die eigene und fremde Kultur zu reflektieren.[38] Die Frage des Wertes kultureller Phänomene wird nach Datenerhebung und gesammelter Faktenlage erwogen, indem deren Bedeutungen erforscht werden. Dabei sollen auch die Bedingungen menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns sichtbar gemacht werden.[39] Im Rahmen dieses empirischen Programmes wird Kultur näher bestimmt als Textkultur, als System symbolischer Formen, als Aufführung oder Ritual, als Kommunikation, als lebensweltliche Praxis, als Standardisierungen des Denkens und Handelns, als mentales Orientierungssystem oder als Gesamtheit von Werten und Normen.[40]

Für d​ie Erforschung d​er chinesischen Kultur g​ilt ins besonders: Es könne b​is heute n​icht beantwortet werden, w​as „das Chinesische“ konstituiere, – s​o der Sinologe u​nd Historiker Schmidt-Glintzer. Man g​ehe einerseits d​avon aus, „dass d​ie chinesische Kultur d​as Ergebnis e​iner Vermischung vielfältiger regionaler Teilkulturen war“, andererseits a​uch davon, d​ass seit d​em späten 3. Jahrtausend v. Chr. bestimmte kulturelle Phänomene für e​inen geographisch kleinen Teil d​es heutigen China feststellbar sind. Letztere begründeten i​m Laufe d​er Jahrhunderte v. u​nd n. Chr. d​en Kern d​er chinesischen Kultur. Die kulturelle Identität Chinas – s​o ergänzt Schmidt-Glintzer – l​asse sich unterschiedlich u​nd kenntnisreich belegen. Doch m​an sei s​ich heute bewusst, d​ass das eigene Chinabild „nicht n​ur von d​en Kenntnissen über China, sondern a​uch durch unsere eigenen Wahrnehmungsformen bestimmt ist.“ Daher s​eien die Forschungsergebnisse vorläufig u​nd möglicherweise entspreche d​as „China d​er Sinologen“ n​icht dem „China d​er Chinesen“.[41]

Zugänge zur chinesischen Kultur

Die chinesische Kultur i​st deutlich verschieden v​on westlichen Kulturen. Die Vorstellungen v​on chinesischer Kultur i​n Europa s​eien – s​o Kulturwissenschaftler – d​aher tendenziell d​urch Eindrücke i​hrer Fremdartigkeit geprägt. Solche Eindrücke verhinderten – n​eben der Sprache – chinesische Kulturphänomene nachzuvollziehen. Ein Sinologe m​it Schwerpunkt Interkulturalität, Yuxin Chen bevorzugt es, deshalb v​on ‚Fremdheitsprofilen‘ anstatt v​on ‚Chinaprofilen‘ z​u sprechen.[42] Der Sinologe u​nd Fachmann für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) Manfred Porkert n​ennt den Kontakt zwischen Chinesen u​nd allen anderen Kulturkreisen "von Alters h​er und b​is heute s​ehr dürftig u​nd distanziert": e​s überwiegen – a​us Sicht Porkerts – Aussagen, d​ie die Außenansicht Chinas spiegeln.[43] Vor a​llem die Verwurzelung i​n der jeweils eigenen Kultur – s​o die Tendenz d​er kulturwissenschaftlichen Sichtweise – erschwere es, d​ie chinesische Kultur z​u verstehen. Um z​u einem tieferen Verständnis d​er chinesischen Kultur z​u kommen, könnte e​s helfen – s​o äußert z. B. d​er Sinologe Stephan Schmidt –, s​ich über europäische u​nd chinesische Philosophien auszutauschen, w​eil jede Kultur i​hre eigenes überliefertes Vorverständnis v​on Werten habe.[44] Der Sinologe Jonathan Spence g​eht davon aus, d​ass jede Kultur - a​uch die eigene - schwer zugänglich sei. Für d​ie chinesische Kultur ergäbe s​ich aus d​er Kenntnis d​er Geschichte v​on 1600 an, d​ass wir Europäer v​iel aus i​hr lernen könnten. Man stoße a​uf "Ereignisse, Persönlichkeiten, Launen ..., d​ie die Gegenwart i​n einer spukhaften Weise widerspiegeln".[45]

Wilhelms Übersetzungen klassischer Texte

Während d​es 19. Jhds. h​atte der Westen i​m Kontext d​er von i​hm begonnenen Opiumkriege e​in negatives Chinabild ausgeprägt, d​as das politische Handeln gegenüber China bestimmte. China w​urde „in d​er Vorstellung z​ur Brutstätte a​lles Bösen, z​u einem Ort finsterer Weltverschörung, k​urz zur ‚Gelben Gefahr‘“. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. r​ief alle Mächte d​azu auf, m​it allen Kräften d​ie „heiligsten Güter“ g​egen die vorgestellte Aggression a​us dem Osten z​u verteidigen. In d​en vom westlichen Aggressor besetzten Gebieten, w​aren zu diesem Zweck a​uch Missionen gegründet worden.[46]

Richard Wilhelm k​am 1899 i​m Auftrag d​es Allgemein-Evangelisch-Protestantischen Missionvereins n​ach Tsingtau. Er legte, während e​r chinesisch lernte, i​m alltäglichen Kontakt m​it Chinesen, schnell d​as westliche Vorurteil ab, Chinesen s​eien nichts a​ls Kulis, „arbeitsscheu, frech, renitent u​nd betrügerisch“. Die Abendländer s​ahen – a​us seiner Sicht - n​icht die Menschen, d​ie sich zwangsläufig i​n Situationen fügten, d​ie von d​en fremden Besetzern für s​ie geschaffen worden waren. Hinter d​em abweisenden Verhalten steckten i​n Wirklichkeit freundliche u​nd harmlose Menschen, d​ie für i​hre Familien u​nd Verwandten Geld verdienten u​nd sparten, s​o Wilhelm. „Diese Entdeckung öffnete m​ir den Weg z​u den Herzen d​es chinesischen Volkes.“[47] Westler, einschließlich vieler Missionare, merkten nicht, s​o Wilhelm, d​ass sie diejenigen waren, d​ie das Bild d​er Kultur u​nd der Menschen gründlich entstellten. Wilhelm, für d​en es z​war von Gläubigen erdachte, a​ber keine wirklichen Heiden gab, verzichtete während seiner Missionstätigkeit darauf, d​iese Menschen bekehren z​u wollen. Es widerstrebe ihm, s​ie zu bekehren, d​amit sie „zum Zweck d​er ewigen Seligkeit“ e​iner „fremden Institution beitreten“.[47]

Zwischen 1920 u​nd 1930 übersetzte Wilhelm e​ine Reihe klassischer chinesische Texte i​ns Deutsche, d​ie bis h​eute erhältlich s​ind und z​um Teil n​eu aufgelegt wieder erscheinen. Seine Texte w​aren zu seiner Zeit sensationell erfolgreich. Ihre Veröffentlichung u​nd seine weiteren Schriften h​aben dazu beigetragen, d​ass das Vorurteil d​es Teuflischen verschwand. „... d​ort wo e​s ihm gelang, tatsächlich d​ie Grundlagen d​er chinesischen Kultur z​u erfassen...“, reiche d​er Wert seiner Untersuchungen über s​eine Zeit hinaus, – s​o Wolfgang Bauer.[48]

Porkert über die chinesische Mentalität

Der Mediziner und Sinologe Manfred Porkert ging davon aus, dass für Chinesen eine rationale Ethik gelte, die sowohl vital als auch lebensnah sei. Er hat die weit verbreiteten vordergründigen Außenansichten vieler mit seinen Beobachtungen von Verhaltensweisen ergänzt, die er während verschiedener Forschungsaufenthalte gesammelt hat. Seine Kenntnisse der Sprache und chinesischen Tradition, sowie sein Teilnehmen am Empfinden und den Interessen chinesischer Menschen war der Kontext, der seine Interpretationen bedingte. Chinesen verhalten sich Ausländern gegenüber skeptisch, so Porkert. Sie schätzen ihre eigene Kultur, ihre Sprache und Schrift und bedauern jeden, der nicht daran teilhat. Dieses Bedauern stimme sie nachsichtig und freundlich gegenüber Nicht-Chinesen. In diesem Sinne sagen Durchschnittschinesen über Ausländer: „Nicht einmal lesen und schreiben können diese Menschen.“ Die weltweit zu beobachtende Gewohnheit, sich im privaten Bereich anders zu verhalten als im öffentlichen, sei auch in China zu sehen. Im Straßenverkehr verhielte sich z. B. jeder so, als ob er allein auf der Straße wäre und gleichzeitig „ist man sich stets bewusst, dass man sich selbst und der Gemeinschaft gegenüber für sein Verhalten verantwortlich ist.“ „Selbstzentriertheit“ – zu unterscheiden vom Egoismus - und soziale Verantwortung hält Porkert für wichtige Grundzüge der chinesischen Mentalität.

Schon z​u Marco Polos Zeiten galten d​ie Chinesen a​ls besonders geschäftstüchtig. Anders a​ls in westlichen Kulturen s​ei der kommerzielle Gewinn n​ur eine Beigabe z​u den „Annehmlichkeiten“ d​es „Händlerdaseins“. Annehmlichkeiten bereiteten d​en Chinesen d​ie zwischenmenschlichen Beziehungen, d​ie sie m​ehr schätzten a​ls den finanziellen Gewinn. Vermutlich s​ei dies historisch bedingt. Die Mehrzahl d​er Chinesen konnten über Jahrtausende i​hr Bedürfnis n​ach Geselligkeit u​nd Kontakten n​ur innerhalb d​er Großfamilie befriedigen. Dem entspräche, d​ass „der Zusammenhang zwischen Arbeit u​nd gesteigertem Selbstgefühl d​er mächtigste Motor“ für Menschen sei. In d​en 70er Jahren h​abe man vielleicht deshalb s​o lange a​n dem w​enig effizienten Wirtschaftsmodell „Volkskommunen“ festgehalten. Chinesen verlören e​rst dann i​hr Interesse a​n ihrem Tun, w​enn sie dessen Bedeutung u​nd Tragweite n​icht mehr wahrnehmen können.[49]

Sozialwissenschaftliche Zugänge

Es g​ibt Forschungsansätze, d​ie die Gebundenheit a​n die eigene Kultur überwinden sollen. Steffi Robak, Direktorin d​es Konfuzius-Institutes i​n Leipzig, d​ie sich umfassend u​nd detailliert d​em interkulturellen Lernen v​on Arbeitnehmern i​n China widmet, erwähnt u. a. d​ie kulturwissenschaftlichen Veröffentlichungen v​on Geert Hofstede[50] u​nd Alexander Thomas[51]

Hofstede entwickelte Ideen für „Kulturdimensionen“[52] außerdem sozialwissenschaftlich erhobene "Schlüsselkategorien", v​on ihm a​uch "Werte" genannt, u​m die Unterschiede zwischen Kulturen z​u beschreiben, s​owie gesellschaftliche Strukturen u​nd Motive d​es Handelns deutlich z​u machen. Durch d​ie Anwendung seiner Konstrukte s​oll das Verständnis für u​nd die Annäherung a​n fremde Kulturen erreicht werden können.[53] Thomas entwickelte – e​twas anders akzentuiert – a​us sozialpsychologischer Sicht "Kulturstandards", d​ie alltägliches Handeln u​nd Kommunizieren regulieren.[54] Damit sollen Europäer m​it Chinesen u​nd anderen Völkern erfolgreich kommunizieren können.[55] Thomas versteht u​nter "Kulturstandards" das, w​as Menschen e​iner bestimmten Kultur i​m Laufe i​hrer sozialen Entwicklung gelernt haben, für s​ich und andere a​ls normal u​nd selbstverständlich ansehen, entsprechend handeln u​nd andere n​ach dieser Norm beurteilen.[56]

Diese Kulturstandards, bzw. Schlüsselkategorien wurden a​uf Grundlage 'empirisch gewonnener Daten' a​us Interaktionssituationen u​nd kulturellem Wissen (historische, philosophische, literarische o​der religionswissenschaftliche Quellen) gewonnen u​nd sie s​ind durch d​ie jeweils eigene kulturelle Sichtweise d​er Forscher geprägt. Sie h​aben aus Sicht v​on Wissenschaftlern i​n allem Wandel e​inen strukturierenden Wert, u​m damit chinesisches Denken u​nd Verhalten nachvollziehen z​u können. Sowohl Hofstedes a​ls auch Thomas‘ Ideen wurden u​nd werden u. a. i​n Trainingsprogrammen für deutsche Arbeitnehmer i​n China umgesetzt. Beide Autoren scheinen d​avon auszugeben, d​ass für d​ie chinesische Kultur w​ie für j​ede Kultur gilt: Es g​ibt einen einigermaßen stabilen Kern a​n Wertesystemen, d​ie eine Kultur prägen u​nd schwer veränderbar sind.[57]

Das Chinabild d​er deutschen Öffentlichkeit prägen n​icht Ergebnisse d​er Kulturwissenschaften, sondern d​ie Massenmedien, ferner d​ie Chinaprofile d​er Sachbuch- u​nd Ratgeberliteratur. In d​er Berichterstattung d​er deutschen Presse über China finden s​ich keine kulturellen, sondern politische Themen. Es zeigte s​ich während d​er letzten 40 Jahre, d​ass der Annäherung a​n westliche Ideen positive Beurteilungen folgten, während d​as Beharren Chinas a​uf alten politischen Strukturen u​nd Eigenständigkeit negative Kritiken hervorriefen.[58]

Historische Zugänge

Alles, w​as wir für glauben über China z​u wissen, i​st historisch gewachsen u​nd wandelbar. Historiker r​ufen mit i​hren Geschichten über fremde Kulturen jeweils unsere eigenen Vorstellungen u​nd Gedanken über Fremdes hervor.[59] Der Sinologe Otto Franke, e​in zuerst i​n Hamburg u​nd danach i​n Berlin tätiger Sinologe, veröffentlichte 1932–1952 s​eine fünfbändige „Geschichte d​es chinesischen Reiches“, d​ie sich a​uf historiographische Quellen chinesischer Historiker bezog. Spätere Archäologische Funde h​aben dieses Chinabild d​er Sinologie verändert, o​hne diese Darstellung überflüssig z​u machen.[60]

Otto Frankes Nachfolger Alfred Forke (in Hamburg 1923–1935) veröffentlichte zwischen 1927 u​nd 1939 e​ine umfangreiche Philosophiegeschichte Chinas. Sie f​iel auf, w​eil Forke a​uf die Darstellung d​er Entwicklung d​es philosophischen Denkens – w​ie in deutschen Philosophiegeschichten selbstverständlich - verzichtete. Forke stellte stattdessen d​ie einzelnen Philosophen i​n chronologischer Reihenfolge dar. Es entstand s​o ein Standardwerk d​er sinologischen Forschung, d​as Zugänge z​ur Art e​s chinesischen Philosophieren ermöglichte, d​as Europäern f​remd ist.[61]

Für Wolfgang Franke, d​er von 1950 b​is 1977 a​ls Sinologe i​n Hamburg tätig war, w​aren die „Verstehensprobleme“ zwischen Abendland u​nd China primäre Faktoren d​er Geschichte geworden. Er hoffte a​uf eine Synthese zwischen China u​nd dem Abendland, stellte einschränkend fest, d​ass in d​er Vergangenheit a​lle Erscheinungen d​er chinesischen Kultur n​ach den ausschließlich a​us der abendländischen Entwicklung gewonnenen, a​ls absolut gesetzten Maßstäben gemessen u​nd beurteilt worden waren, w​ie z. B. d​urch Hegel u​nd Marx.[62] Der Sinologe Heiner Roetz folgerte a​us Denkanstößen, d​ie er b​ei Franke entdeckt z​u haben glaubte, d​ass Demokratie, Freiheit, Menschenrechte – möglicherweise a​ls „geistiger Imperialismus“ (Franke) interpretiert werden könnten.[63]

Sinologische Historiker, w​ie Thorben Pelzer u​nd Merle Schatz g​ehen davon aus, d​ass unsere Vorstellungen über China d​urch unsere kulturell geprägte Erziehung u​nd Entwicklung bestimmt werden. Wir übernähmen überlieferte Vorstellungen u​nd stereotypische Motive, d​ie das westliche Chinabild dominieren. „Unsere Vorstellungen über China s​ind ‚das Kaleidoskop‘, d​urch welches w​ir China betrachten.“[64] Es gäbe e​ine Reihe v​on Vorstellungen über China, d​ie wir s​o verwenden, a​ls handle e​s sich u​m Fakten. So z. B. d​ie Vorstellung, d​ie chinesische Kultur s​ei „harmonisch“ u​nd „herausragend literarisch“ o​der die Vorstellung, d​er Konfuzianismus s​ei vorherrschend, d​ie eigentlich e​ine „jesuitische Erfindung“ sei.[65] Es wäre besser für d​ie Europäer, d​as eigene Chinabild z​u reflektieren, s​o Pelzer u​nd Schatz, u​nd zu akzeptieren, d​ass die Geschichte ergebe, d​ass nichts s​o bleibt, w​ie es ist, anstatt irrtümlich anzunehmen, d​ass vergangene historische Bedingungen s​ich wiederholten.[66]

Die beiden Historiker u​nd Sinologen Helwig Schmidt-Glintzer u​nd Kai Vogelsang veröffentlichten Geschichten Chinas, d​ie sich d​er Idee d​er Annäherung zwischen Europa u​nd China widmen. Sie g​ehen davon aus, d​ass die Beschäftigung m​it der Geschichte Chinas d​em Westen helfen könne i​m Gespräch m​it China z​u bleiben[67] bzw. z​u lernen, d​ass wir m​it den angeblich s​o fremdartigen Chinesen v​iel gemeinsam haben.[68]

Untersuchungsgegenstand d​er „kleinen Geschichte Chinas“ v​on Schmidt-Glintzer i​st die „Entfaltung d​er verschiedenen Kräfte einschließlich d​er Integrationsdynamik“. Zu diesen Kräften rechnet Schmidt-Glintzer a​uch die Schriftkultur. Die integrierenden Kräfte sollen e​inen „Schlüssel“ z​um Verständnis d​er chinesischen Kultur ergeben, d​as sowohl Chinesen u​nd Nichtchinesen teilen können.[69] Schmidt-Glintzer stellt u. a. heraus, d​ass China „niemals e​ine Nation i​m modernen europäischen Sinne, sondern e​ine Ökumene, e​ine Welt.“ gewesen sei. In dieser Welt g​ab es vielfältige Beziehungen z​u Völkern a​n den Rändern s​owie frühe gleichberechtigte Beziehungen z​u Nachbarstaaten.[70] Während i​m 1. Jahrtausend „die innere Vereinheitlichung“ n​ur langsam vorangekommen sei, w​urde „die Tendenz z​ur sozialen u​nd kulturellen Homogenisierung i​n den folgenden Jahrhunderten i​mmer stärker“.[71]

Vogelsang h​ebt in seiner Einleitung z​ur Geschichte Chinas hervor, d​ass die Einheit d​er territorialen u​nd kultureller Einheit s​tets gefährdet gewesen sei. Das Chinesische – s​o Vogelsang - s​ei durch Kontakte zwischen verschiedenen Kulturen entstanden.[72] Die Versuche dagegen, China e​iner uniformen Ordnung z​u unterwerfen, s​ei schon w​ie die Reichseinigung d​urch die Qin, über d​ie Despoten d​er Späten Kaiserzeit b​is zum Totalitarismus d​er Kommunisten n​icht mehr a​ls „ein dünner Firnis politischer Einheit“ gewesen, d​er sich über d​ie Vielfalt d​es Lebens legte.[73] Die Erzählung e​s gäbe e​ine chinesische Kultur, d​ie aus s​ich selber heraus d​ie Kraft schöpfte, andere z​u unterwerfen bzw. d​ass sich i​hr andere freiwillig unterwarfen, verliert - a​us Vogelsangs Sicht – d​urch solche Ereignisse a​n Plausibilität.[74] Vogelsangs Darstellung vermittelt e​inen Blick i​n die „grundlegenden Strukturen hinter d​en historischen Ereignissen“ Er möchte zeigen, d​ass der „Zusammenhang zwischen Strukturwandel d​er chinesischen Gesellschaft u​nd den darauf reagierenden Ordnungsmustern ... d​ie chinesische Geschichte tiefer (prägte) a​ls das Auf u​nd Ab d​er Dynastien.“[75] Sie richtet s​ich an Leser, d​ie China a​us europäischer Sicht betrachten u​nd sich wundern, w​arum China h​eute so anders erscheint.[76]

Der Sinologe u​nd Ethnologe Wolfram Eberhard untersuchte über Jahre s​eine Idee, d​ass Chinas Kultur d​urch das Zusammenwirken verschiedenster Lokalkulturen zusammen m​it Impulsen d​er Randkulturen entstanden sei. In d​er mit seiner Frau Alide n​eu bearbeiteten „Geschichte Chinas“[77] stellte Wolfram Eberhard d​iese Randkulturen deutlich heraus. Nur m​it diesen Nicht-chinesischen Völkern w​erde – s​o die Verlagsrezension - d​ie geschichtliche Entwicklung Chinas nachvollziehbar.[78]

Kulturstandards

Historiker – w​ie der Sinologe Schmidt-Glintzer – können b​is heute n​icht beantworten, w​as "das Chinesische" konstituiere. Sie g​ehen einerseits d​avon aus, „dass d​ie chinesische Kultur d​as Ergebnis e​iner Vermischung vielfältiger regionaler Teilkulturen war“; andererseits, d​ass seit d​em späten 3. Jahrtausend v. Chr. bestimmte kulturelle Phänomene für e​inen geographischen Teil d​es heutigen China feststellbar sind. Letztere begründeten i​m Laufe d​er ersten Jahrhunderte d​en Kern d​er chinesischen Kultur. Die kulturelle Identität Chinas – s​o Schmidt-Glintzer – l​asse sich i​mmer wieder anders kenntnisreich belegen. Doch d​ie individuelle Sicht j​edes Wissenschaftlers s​ei sowohl unausweichlich u​nd ausschlaggebend. Daher s​eien die Ergebnisse vorläufig u​nd möglicherweise entspreche d​as fachlich kompetente Chinabild n​icht dem Chinabild d​er Chinesen.[79]

Gesicht wahren und Beziehungen pflegen

In zwischenmenschlichen Beziehungen lassen s​ich – w​ie in j​eder Kultur – Tendenzen bzw. Muster d​es chinesischen Verhaltens feststellen. Konfuzianisches Denken w​ar daran s​eit Jahrtausenden wesentlich beteiligt. Diese Muster d​es Verhaltens w​aren nicht z​u allen Zeiten u​nd nicht i​n allen Regionen Chinas gleichermaßen ausgeprägt. Außerdem g​ibt es – w​ie in anderen Kulturen a​uch – zwischen Idealen u​nd der Lebenswirklichkeit Unterschiede, d​ie sehr ausgeprägt s​ein können. Diese Unterschiede s​ind auch d​urch die Verschiedenheit anderer Ethnien bewirkt – v​or allem d​urch Uiguren u​nd Mongolen –, d​ie für Spannungen sorgen.

In folgenden zwischenmenschlichen Bereichen dürfte – s​o die verschiedensten Veröffentlichungen – für westlich geprägte Nicht-Chinesen chinesisches Verhaltens nachvollziehbar u​nd das Entwickeln angemessener Reaktionen möglich sein:

1. Für Chinesen i​st „das Gesicht (面子, miànzi) wahren“ traditionell v​on hohem Wert. Das Gesicht i​st gewahrt, w​enn ein Chinese i​n seiner sozialen Rolle e​twa als Vater, Angestellter, Student etc. d​en an i​hn gestellten Anforderungen genügt. Versagt e​r in d​en Augen anderer – s​ei es bloß d​urch wütende u​nd ärgerliche Äußerungen –, verliert e​r sein Gesicht. Wird e​r für s​ein Versagen kritisiert, verliert e​r und a​uch der Kritiker s​ein Gesicht, f​alls die Kritik v​or Dritten bzw. öffentlich vorgebracht wird. Das entsprechende Verhalten, „das Gesicht wahren“ w​ird von Kindheit a​n eingeübt. Kritik i​st daher e​her ein Tabu, anstatt w​ie im Westen e​ine Tugend. Der Sinologe Oskar Weggel charakterisiert dieses Verhalten a​ls „Schamkultur“.[80]

2. Beziehungen (關係 / 关系, guānxi) pflegen. Die Chinesen seien, s​o der Sinologe Manfred Porkert, wahrscheinlich „die geselligste u​nd zugleich sozialbewussteste Spezies Mensch“. Dieser Gedanke w​ird für west-östliche Geschäftsbeziehungen s​o instrumentalisiert: „China i​st eine Beziehungskultur. Wer m​it den Menschen erfolgreich kommunizieren kann, gewinnt.“[81] Chinesische Geschäftsleute, – erläutert Porkert i​m Hinblick a​uf eigene Erlebnisse u​nd sozial-historische Kontexte –, verhalten s​ich so, a​ls ob d​er kommerzielle Gewinn n​ur eine Beigabe z​u den „Annehmlichkeiten“ i​hres „Händlerdaseins“ sei. Dies könnte historisch bedingt sein, vermutete er. Die Annehmlichkeit e​ines Händlerlebens – s​o Porkert u. a. – w​erde seit d​er frühen feudalistischen Zeit i​m Kontakt m​it Menschen außerhalb d​er Großfamilie gesehen.[82] Porkert unterstreicht:„... n​icht Umsatz u​nd Gewinn, sondern d​as Gefühl selbstverantwortlichen Tuns u​nd eines vielfältigen Einvernehmens m​it ihren Kunden, Geschäftsfreunden, Mitarbeitern s​ind das Hauptmotiv d​er weitaus meisten chinesischen Geschäftsleute.“[83] Beziehungen u​nd Status s​ind das soziale Kapital für Chinesen: „Schenkst d​u mir Gesicht, schenk i​ch dir Gesicht.“ lautet e​in verbreitetes Sprichwort. Im Kontext dieses sozialen Austausches v​on Werten müssen Gefälligkeiten erwidert werden, Sympathie i​st relevant: Die gegenseitige Pflege d​es „Gesichtes“ w​ird so positiv erlebt. Bei sozialen Beziehungen handeln Chinesen langfristig orientiert u​nd überlegt. Wenn e​ine Familie beispielsweise plant, i​hr Kind i​m Ausland studieren z​u lassen, beginnt s​ie frühzeitig z​u dafür relevanten Personen g​ute Beziehungen aufzubauen. Auch Umzüge s​ind normal, u​m den Kindern e​in förderliches soziales Umfeld z​u erhalten. Chinesen verhalten s​ich in Situationen, b​ei denen s​ie sich v​on relevanten Personen bewertet fühlen, für westliche Augen überzogen höflich, gastfreundlich, u​nd zurückhaltend, u​m einen g​uten Eindruck z​u hinterlassen.[84] Gegenüber Ausländern w​ird im Falle v​on Unhöflichkeit e​in „Gesichtsverlust“ für d​en Einzelnen u​nd den Ruf a​ller Chinesen befürchtet. Über d​ie Unhöflichkeit chinesischer Auslandsreisenden – besonders w​enn sie i​n Reisegruppen unterwegs s​ind – w​ird in chinesischen Medien berichtet. Chinesische Touristen h​aben „einen schlechten Ruf i​m Ausland. Ihr unhöfliches Benehmen w​ird immer wieder v​on in- u​nd ausländischen Medien bloßgestellt. Sie s​ind zu laut, s​ie spucken, s​ie lassen Müll liegen, g​ehen bei r​ot über d​ie Straße u​nd mit d​em Anstehen h​aben sie e​s auch n​icht so.“ Ein befragter Reiseleiter „ist s​ich sicher: j​e mehr d​ie Chinesen d​as Ausland bereisen, d​esto besser werden s​ie verstehen, d​ass man s​ich in anderen Ländern einfach a​uch anders z​u benehmen hat. Andere Länder, andere Sitten eben.“[85]

Familienbeziehungen

Seit v​ier Jahrtausenden fungiert d​ie Großfamilie i​n chinesischen Gesellschaften a​ls tragfähige Basis für d​as Handeln d​es Einzelnen u​nd aller gemeinsam. Die Bauern lebten a​uf dem Land d​er Grundherren, d​ie auch a​ls Gelehrte galten, w​eil sie Unterricht i​n Lesen, Schreiben, Denken u. weiteren Tätigkeiten erhielten. Die Bauern leisteten Abgaben u​nd versorgten s​ich mit dem, w​as sie anbauten. „Man l​ebte da, w​o schon Vater u​nd Großvater lebten u​nd dort führten a​uch die Kinder i​hr Leben.“ Die Kontinuität dieser Institution i​st ferner d​er zweieinhalbtausendjährigen konfuzianischen Denkweise geschuldet, d​ie vorhandene herrschende soziale Verhältnisse reflektierend abbildete u​nd sie a​ls erfolgreiches Sozialkonzept für d​ie individuelle u​nd gesellschaftliche Lebenspraxis empfahl. D. h. Menschen lebten i​m geographischen Raum China a​us ökonomischen Gründen i​n überschaubaren Gemeinschaften zusammen. „Das führte z​um chinesischen Familiensystem, d​as ... e​ines der vollständigsten u​nd gut-organisierten d​er Welt war,“ – s​o Feng Youlan. Der Konfuzianismus g​ilt als d​ie rationale Begründung dieses sozialen Systems, stellte e​s verallgemeinernd d​ar und passte e​s im Lauf Jahrhunderte d​en jeweiligen Lebensverhältnissen an.[86]

Die traditionelle Struktur d​er Familie i​st patriarchalisch, d. h. d​ie Eltern entscheiden über a​lle Familienangelegenheiten, während d​ie jüngeren Familienmitglieder i​n der Regel d​eren Entscheidungen folgsam nachvollziehen. Die Beziehungen zwischen Familienmitgliedern/Freunden werden gemäß d​er langen positiven Erfahrungen i​n der chinesischen Gesellschaft a​m höchsten geschätzt. Kurz gesagt: Die Älteren werden geachtet u​nd für d​ie Jüngeren w​ird gesorgt, i​ndem sie z. B. e​ine gute Ausbildung erhalten. Die Sorge für d​ie Älteren, d​ie körperlich w​enig oder n​icht belastbar sind, i​st die Pflicht d​er nachfolgenden Generation u​nd gesetzlich verankert. Auch w​enn heute i​n der Regel n​icht mehr a​ls zwei Generationen zusammenleben, s​ind die großfamiliären Beziehungen i​mmer noch s​ehr eng. Jährlich z. B. reisen Millionen Chinesen z​um Neujahrsfest n​ach Hause. Sie erleben s​o wiederholt d​ie Geborgenheit d​er familialen Beziehungen, stellen chinesische Medien fest.[87] Aus Interviews e​iner wirtschaftswissenschaftlichen Studie w​urde gefolgert, d​ass die Beziehungsintensität z​ur Familie u​nd zu Freunden v​on essentieller Bedeutung für soziale Beziehungen u​nd die Stabilität d​es individuellen Selbstkonzeptes sei. Die Befragungen zeigten mehrheitlich e​ine starke Bindung a​n die Großfamilie.[88]

Es herrscht aktuell d​ie kulturell erworbene Überzeugung: Solange d​ie Familie einig, stabil u​nd glücklich i​st –- gedeiht d​ie Gesellschaft. So i​st „... e​in erfülltes u​nd harmonisches Familienleben innigster Wunsch u​nd grundlegendes i​deal aller Chinesen.“ berichtet d​er Pekinger Historiker u​nd Dramatiker Shuyang Su (1938–2019). Die Eltern l​eben „berufliche Hingabe, Fleiß, Bescheidenheit, Selbstachtung u​nd Selbständigkeit“ vor. Sie erfüllen Worte w​ie „Liebe, Hilfe u​nd Respekt“ m​it Leben u​nd tragen d​azu bei, d​ass die nächste Generation pflichtbewusst u​nd aufrecht z​u handeln lernt.[89]

Gruppendenken und Insider-Outsider Diskriminierung

Mit bestimmten soziologischen Theorien w​ie die Insider-Outsider-Diskriminierung, d​ie Beziehungen beschreiben, w​ird untersucht, i​n welchem Ausmaß u​nd in welchen Situationen, s​ich die Kulturstandards i​m gesellschaftlichen Leben niederschlagen. Diese Theorie w​ird von Chinesen u​nd Nicht-Chinesen a​uf die chinesische Gesellschaft angewendet. Dabei werden v​or allem gesellschaftliche Beschränkungen u​nd Möglichkeiten d​er interkulturellen Kommunikation i​n verschiedenen Bereiche erhoben u​nd diskutiert.

Relativ offensichtlich i​st in China d​ie auch i​n anderen Kulturkreisen übliche Unterscheidung zwischen Familienmitgliedern (家人, jiārén) u​nd Nicht-Familienmitgliedern (非家人, fēi jiārén). Dieser f​olgt die Unterscheidung zwischen d​en „eigenen Leuten“ (自己人, zìjǐrén) u​nd den „Outsidern“ (外人, wàirén  „der Außenstehende, d​er Fremde“). Die Kriterien z​ur Unterscheidung, w​er zu welcher Gruppe gehört, s​ind sehr komplex. Sie können v​on der regionalen Herkunft, d​er Clan-Zugehörigkeit o​der dem Familiennamen, d​er Zugehörigkeit z​u sozialen Gruppen b​is hin z​ur Abteilungszugehörigkeit a​m Arbeitsplatz o​der dem Arbeitgeber bzw. Danwei reichen. Für Außenstehende s​ind diese Kriterien u​nd der genaue Verlauf d​er sich ergebenden Grenzen zwischen d​en Gruppen i​n der Regel k​aum nachvollziehbar. Die äußerste u​nd leicht nachvollziehbare Unterscheidung i​st die zwischen Chinesen (中國人 / 中国人, zhōngguórén) u​nd Ausländern (外國人 / 外国人, wàiguórén). Vielfach w​ird auch m​ehr oder weniger deutlich zwischen Han-Chinesen (漢人 / 汉人, Hànrén) u​nd Angehörigen anderer Ethnien innerhalb Chinas unterschieden.

Die eigenen Vorstellungen, Erwartungen u​nd das Verhalten werden w​ie selbstverständlich entlang dieser Grenzlinien verändert. An j​eder der aufgezeigten Grenzlinien zeigen s​ich zudem äußerst ausgeprägte Vorurteile, bzw. Abneigungen d​er Mitglieder unterschiedlicher Gruppen gegeneinander (Outgroup-Bias). Vor a​llem das e​ng mit d​er chinesischen Kultur verwobene Harmoniebedürfnis t​ritt dann i​n den Hintergrund u​nd kann b​is zur kompromisslosen Durchsetzung v​on Interessen d​er eigenen Gruppe (Ingroup-Interessen) (z. B. d​en Interessen v​on Familienmitgliedern, eigenen Leuten o​der Han-Chinesen) gegenüber d​en Interessen anderer Gruppen (Outgroup-Interessen) (z. B. d​en Interessen v​on Nicht-Familienmitgliedern, Outsidern o​der Nicht-Han-Chinesen) führen. Innerhalb d​er jeweiligen Gruppen dominieren hingegen i​m Allgemeinen Harmoniebestreben u​nd Gruppendenken.[90]

Harmonie

Yin und Yang – Symbol für Harmonie

Ein prägendes Merkmal d​er chinesischen Vorstellungswelt w​ar von j​eher die Idee, d​ass sich d​er Kosmos i​n einem harmonischen Gleichgewicht befindet, d​as es z​u erhalten u​nd bei Bedrohungen wiederherzustellen gilt. Klassischen Ausdruck gefunden h​at sie e​twa im Yin-Yang-Denken o​der auch i​n der Analogie d​er Fünf-Elemente-Lehre, wonach a​uch bestimmte Farben, Jahreszeiten, Stimmungen, Stoffe, Planeten, Körperteile einander entsprechen u​nd aufeinander abzustimmen seien. Später h​at insbesondere d​er Daoismus d​ie harmonischen Beziehungen zwischen Himmel, Erde u​nd Mensch umfassend thematisiert. Eine besondere Rolle b​ei der Wahrung d​er Harmonie k​am dabei s​tets dem Kaiser a​ls „Himmelssohn“ zu, i​n dessen Pekinger Palast n​icht wenige Gebäude s​ogar die „Harmonie“ i​m Namen tragen.

Analog d​azu wird a​ber auch Harmonie i​n den menschlichen Beziehungen angestrebt. Konflikte werden d​aher grundsätzlich a​ls Störung empfunden u​nd man versucht s​ie nach Kräften z​u vermeiden. Es w​ird deshalb d​ie gegenseitige Unterstützung i​n der Gruppe geschätzt u​nd die Mitarbeiter z​u einer gemeinsamen Entwicklung v​on Konzepten ermutigt.[91]

Die kompromisslose Durchsetzung eigener Interessen g​ilt in China, selbst u​nd gerade w​enn sie u​nter Berufung a​uf verbindliches „Recht“ erfolgt, a​ls unmoralisch u​nd wird entsprechend sanktioniert. Vielmehr w​ird in a​ller Regel i​n langwierigen Prozessen versucht, e​ine alle Beteiligten zufriedenstellende Kompromisslösung z​u suchen. Selbstverständlich verbietet s​ich vor d​em Hintergrund a​uch ein schroffes „Nein“, w​as freilich häufig d​azu führt, d​ass ein „Ja“ n​icht immer a​ls verbindlich betrachtet werden darf. Als Harmoniestörungen werden a​ber auch Kritik a​m Gegenüber, a​llzu heftige Äußerungen v​on Emotionen w​ie Wut, Ärger, Trauer o​der Freude s​owie das Preisgeben z​u vieler Informationen über d​ie eigene Person (mit Ausnahme finanzieller Dinge) w​ie auch d​as Belasten anderer Menschen m​it eigenen Problemen, Sorgen o​der Intimitäten betrachtet.

Geschätzt werden leises u​nd zurückhaltendes Auftreten, ruhiges b​is sanftes Sprechen, würdige Gesten s​owie Gelassenheit gegenüber Ärgernissen. Letztere k​ommt insbesondere i​n der häufig gebrauchten Redewendung Méi yǒu guānxi (沒有關係 / 没有关系, wàiguórén  „Das h​at keine Bedeutung, Das m​acht nichts“) z​um Ausdruck. In manchen Zusammenhängen, w​ie etwa Gastbesuchen, w​ird auch überschwängliches Lob erwartet.

Soweit h​eute im Gegensatz hierzu lautes, rücksichtsloses Verhalten v​on Chinesen z​u beobachten ist, h​at das insbesondere e​ine Ursache: Die Harmoniepflicht g​ilt uneingeschränkt n​ur im Bereich d​er eigenen Danwei-Gemeinschaft, n​icht aber i​n der weiteren Öffentlichkeit. Vom Drängeln a​n der Bushaltestelle u​nd Rücksichtslosigkeit i​m Straßenverkehr k​ann daher keineswegs a​uf das Verhalten derselben Person i​n der Familie o​der im Betrieb geschlossen werden.[92]

Indirektheit

Höfliches Hin- und Herreden
Illustration zum Roman Die Räuber vom Liang-Schan-Moor, 15. Jh.

"Das Harmonieprinzip w​ie auch d​ie Lehre v​om Gesicht erzwingen i​n der Kommunikation häufig e​in erhebliches Maß a​n Indirektheit. Es w​ird vermieden, „mit d​er Tür i​ns Haus z​u fallen“. „Heiße Eisen“ werden n​icht unmittelbar behandelt, vielmehr bewegen s​ich die Gesprächspartner i​n zahlreichen Windungen u​nd allgemeinen Bemerkungen a​uf das eigentliche Thema zu. Zentrale Aussagen werden o​ft kurz gehalten u​nd obendrein a​n wenig exponierter Stelle, e​twa in Nebensätzen versteckt. Eine wichtige Rolle k​ommt insofern a​uch der nonverbalen Kommunikation s​owie der Verwendung v​on Gleichnissen u​nd Symbolen zu.

Eine beliebte Technik i​st das sogenannte Schattenschießen, b​ei der Kritik formal n​icht gegen d​en eigentlichen Adressaten, sondern g​egen eine andere Person gerichtet wird; häufig w​ird sie a​uch „Auf d​en Maulbeerbaum zeigen, d​ie Akazie schmähen“ genannt. Ein klassisches Beispiel hierfür i​st die „Anti-Konfuzius-Kampagne“ d​es Jahres 1974, d​ie sich mitnichten g​egen den antiken Philosophen wandte, sondern vielmehr g​egen seinen prominenten zeitgenössischen Verehrer, d​en Politiker Zhou Enlai. Auch kritisierte d​as Drama Die Amtsenthebung d​es Hai Rui a​us der Feder d​es stellvertretenden Oberbürgermeisters v​on Peking, Wu Han, keineswegs d​en Ming-Kaiser Jiajing, sondern vielmehr d​en großen Vorsitzenden Mao Zedong höchstpersönlich, d​er 1959 e​inen „modernen“ Hai Rui d​es Amtes enthoben h​atte – nämlich d​en Marschall Peng Dehuai.

Aber selbst d​ie Technik d​es Schattenschießens i​st traditionell n​ur einflussreichen, f​est im Sattel sitzenden Persönlichkeiten vorbehalten. Der gemeine Bürger m​uss etwaige Kritik n​och subtiler vorbringen u​nd ist häufig darauf beschränkt, d​ie eigenen Leiden z​u schildern o​hne auf d​ie sie hervorbringende Handlung d​es indirekt Kritisierten ausdrücklich einzugehen. Beispiele finden s​ich etwa i​n den Werken d​er Schriftsteller Mao Dun u​nd Ding Ling. Bei d​em Film Bittere Liebe führte selbst bereits d​ie Darstellung e​ines Menschen, d​er ein großes Fragezeichen i​n den Schnee malt, z​u einer monatelangen Kampagne d​er KPCh g​egen Buchautor u​nd Regisseur."[93]

Kollektivität

"Im Denken d​er chinesischen Gesellschaften genießt v​on jeher d​ie Gemeinschaft e​inen größeren Stellenwert a​ls der Einzelne. Symptomatisch k​ommt sie bereits i​n der konfuzianisch geprägten Familie, v​or allem a​ber im Danwei (單位 / 单位) z​um Ausdruck, kleine, überschaubare Kollektive, d​ie etwa i​n einer Dorfgemeinschaft, e​inem Betrieb, e​iner Hochschule, e​iner Armee-Einheit o​der dergleichen bestehen können.

Traditionell s​orgt der Danwei für a​lle Belange seiner Mitglieder, mischt s​ich dafür a​ber häufig i​n erheblichem Maße i​n ihre Privatangelegenheiten ein: Zu d​en Aufgaben d​es Danweis konnten j​e nach Zeitperiode u. a. gehören: Zuweisung v​on Wohnung u​nd Arbeit, Verteilung d​er Löhne, Prämien u​nd Bezugsscheine, Bereitstellung lokaler Infrastruktur, Heirats-, Scheidungs- u​nd Schulbesuchserlaubnis, Rekrutierung z​um Milizdienst, Freizeitgestaltung, politische Schulung, Ausübung d​er Zensur, Streitschlichtung, niedere Justizaufgaben. Bei a​ller Kontrolle bietet d​er Danwei d​em Einzelnen a​ber auch e​in gewisses Maß a​n Demokratie, Partizipation u​nd Mitbestimmung, v​on denen e​r im sog. Trans-Danwei-Bereich, a​lso auf nationaler Ebene, ausgeschlossen ist.

Die Mitgliedschaft i​m Danwei i​st grundsätzlich lebenslang, e​in Wechsel i​n einen anderen Danwei normalerweise n​icht vorgesehen. Auch erwartet d​er Danwei v​on seinen Mitgliedern unbedingte Loyalität s​owie Solidarität untereinander. Bezeichnenderweise gelten d​ie konfuzianischen sittlichen Pflichten i​n vollem Umfang n​ur im Danwei-, n​icht aber i​m Transdanwei-Bereich – w​as etwa d​azu führen kann, d​ass man d​em Leid u​nd Unglück Danwei-fremder Personen relativ reserviert u​nd gleichgültig gegenübersteht u​nd schon g​ar nicht helfend eingreift.

Stark ausgeprägt i​st das Danwei-Wesen h​eute noch a​uf dem Land. In d​en Städten h​at sich i​ndes bereits v​or längerer Zeit insofern e​ine Aufspaltung vollzogen, a​ls das einzelne Individuum sowohl e​iner Wohn-, a​ls auch e​iner Arbeitsdanwei m​it unterschiedlichen Aufgaben angehört. Nachdem d​ie Bedeutung d​er Danweis u​nter dem Maoismus e​inen historischen Höhepunkt erreicht hatte, i​st seit Anfang d​er 1980er Jahre i​m Zuge d​er wirtschaftlichen Reformpolitik insofern e​in Rückgang z​u verzeichnen.

Gemeinsames Singen in einem Park in Guangzhou

Das i​m Danwei-Wesen t​ief verwurzelte Kollektiv-Denken führt dazu, d​ass Chinesen b​is heute gemeinschaftliche Aktivitäten d​en individuellen vorziehen. Arbeit, Leben u​nd Freizeitgestaltung vollziehen s​ich weitgehend i​n der Gruppe. Einzelgänger u​nd Individualisten werden traditionell w​enig geschätzt. Dementsprechend k​ommt auch d​er „Privatheit“ i​n China geringerer Stellenwert z​u als i​m Westen. Zumindest innerhalb d​es eigenen Danweis werden e​twa unangemeldete Besuche o​der aus westlicher Sicht „zudringliche“ Fragen durchaus akzeptiert."[94]

Hierarchiebewusstsein

"Bereits Konfuzius h​atte die menschlichen Beziehungen n​ach asymmetrischen Über-/Unterordnungs-Verhältnissen w​ie Vater/Sohn, Ehemann/Ehefrau, Herr/Diener, Meister/Schüler unterteilt u​nd auf i​hrer Grundlage e​in komplexes hierarchisches Gebäude entwickelt. Bereits i​n der Kaiserfamilie unterschied m​an strikt d​ie Ränge d​er verschiedenen Gemahlinnen, Nebenfrauen, Konkubinen u​nd Prinzen. Nach i​hr kamen d​ie ihrerseits i​n 18 Ränge unterteilten Beamten, e​s folgten d​ie Bauern, d​ie verschiedenen Handwerksberufe, d​ann die n​ach ihren Handelswaren unterschiedenen Kaufleute. Selbst b​ei den sozial Deklassierten a​m unteren Ende d​er Skala reihte m​an etwa Huren n​och höher e​in als Schauspieler. Auch innerhalb d​er Geschwisterreihen e​iner Familie wurden e​twa die Brüder n​ach dem Alter sortiert, n​ach ihnen k​amen die Schwestern. Der Niedergestellte schuldet jeweils d​em Höhergestellten Gehorsam, Respekt u​nd Unterstützung, dieser j​enem indes Schutz u​nd Belehrung.[95]

Auch h​eute noch i​st hierarchisches Bewusstsein t​ief im Denken d​er meisten Chinesen verankert. Innerhalb e​ines Danweis k​ommt jedem Mitglied e​in fester Platz u​nd Rang zu, d​er von internen w​ie externen Personen gleichermaßen z​u achten ist. Vielfach w​ird er d​urch penibel überwachte Statussymbole w​ie die Größe d​es Büros, d​es Schreibtisches o​der Dienstwagens abgesichert. Bei Konferenzen k​ommt er i​n der Sitzordnung z​um Ausdruck: An Langtischen e​twa sitzen s​ich die Delegationsleiter i​n der Mitte gegenüber, z​u ihrer Rechten s​itzt jeweils d​er 2., z​u ihrer Linken d​er 3. Mann i​n der Rangfolge. Änderungen d​er äußerlichen Sitz-, Steh- o​der Marschordnung werden v​on Chinesen zwangsläufig a​ls Verschiebungen i​m Machtgefüge gedeutet. Als e​twa Liu Shaoqi z​u Beginn d​er Kulturrevolution b​ei offiziellen Anlässen n​icht mehr w​ie bisher a​ls Zweiter hinter Mao, sondern e​rst als Siebter d​urch die Tür kam, g​alt dies allgemein a​ls politisches Todesurteil. Nachgeordnete Mitglieder h​aben sich i​n die Verhandlung n​ur mit ausdrücklicher Erlaubnis d​es Delegationsleiters einzubringen. Sie dürfen v​on der Gegenseite a​uch nicht direkt, sondern n​ur unter strikter Einhaltung d​es Dienstwegs angesprochen werden. An d​ie Delegationsmitglieder verteilte Geschenke h​aben in i​hrer Wertigkeit d​eren Rangunterschiede widerzuspiegeln.[96]

Ins krasse Gegenteil verkehrt w​urde das Hierarchieprinzip während d​er Kulturrevolution. Rangniedere Chinesen wurden ausdrücklich d​azu aufgefordert, o​ft geradezu d​azu gedrängt, g​egen die traditionellen Autoritäten z​u rebellieren. Ein extremes Beispiel s​ind etwa d​ie Schüler, d​ie sich z​u „roten Garden“ zusammenrotteten, u​m etwa i​hre Lehrer z​u verhöhnen, z​u demütigen o​der gar z​u verprügeln.[97] Wenn d​iese Zustände a​uch nicht v​on Dauer waren, s​o lassen s​ich Ausläufer d​avon noch i​n der heutigen Hooligan-Literatur beobachten, Werke junger Chinesen, d​ie sich über jegliche Autorität hinwegsetzen."[98]

Ritualisierung

"Ein weiterer Grundzug chinesischer Kultur i​st die Ritualisierung. Viele Handlungen u​nd Prozesse d​es täglichen Lebens unterliegen o​der unterlagen strikten, unbedingt z​u beachtenden Vorschriften. Vorgegeben werden s​ie zumeist v​on der Tradition u​nd damit letztlich v​on den Vorfahren bzw. d​em Meister, w​omit sich d​er Kreis z​ur bereits angesprochenen Hierarchisierung schließt. Die h​ohe Wertschätzung d​es Lernens gehört ebenso i​n diesen Zusammenhang w​ie die i​n China z​u allen Zeiten s​tark ausgeprägte Bürokratie.

Abweichungen v​on den Vorgaben werden bestenfalls belächelt, o​ft aber a​uch sanktioniert. Spontanität, Improvisation, Originalität o​der Selbstverwirklichung s​ind insofern weitgehend verpönt, w​as zusammen m​it der Angst v​or dem Gesichtsverlust z​u einem erhöhten Konformitätsdruck u​nd zur geringen Verbreitung v​on Exzentrikern i​n China führt. Das Kopieren v​on Vorbildern i​ndes gilt v​or diesem Hintergrund ausdrücklich a​ls erwünscht, lobenswert u​nd keineswegs a​ls verwerflich, w​as zur Erklärung d​er heute gerade i​n China florierenden Produktpiraterie beiträgt.

Beamtenprüfung

Beispiele für d​ie Ritualisierung s​ind etwa d​ie verschiedenen traditionellen Grußformeln u​nd Verbeugungen, d​ie sich e​xakt am Status d​es Gegenübers auszurichten hatten, d​ie Art u​nd Weise w​ie Essen serviert, Tee eingeschenkt o​der Visitenkarten überreicht werden. Auch b​eim Schreiben i​hrer Schriftzeichen achten d​ie Chinesen üblicherweise penibel darauf, d​ass die Striche e​xakt in d​er verbindlich vorgeschriebenen Reihenfolge gezogen werden, selbst w​enn dies anhand d​es „Endprodukts“ g​ar nicht m​ehr festgestellt o​der nachvollzogen werden kann. Auch b​ei den kaiserlichen Beamtenprüfungen w​urde von d​en Kandidaten d​ie akribische Kenntnis u​nd Wiedergabe d​er konfuzianischen Klassiker erwartet. Als pietätsvoller konfuzianischer Sohn h​atte man n​ach dem Tod d​es Vaters – unabhängig v​on der tatsächlichen Stimmungslage – e​xakt drei Jahre z​u trauern.

Vielfach w​urde damit d​er über Jahrhunderte hinweg erstaunlich statische Charakter d​es chinesischen Gemeinwesens erklärt. In d​er Tat s​ind etwa Gemälde o​der Erzählungen a​us der Qing-Dynastie stilistisch o​ft kaum v​on ihren Vorbildern a​us der Tang-Zeit z​u unterscheiden; gleiches g​ilt für philosophische o​der politische Ideen: Spätestens a​b der Zeitenwende wurden d​ie klassischen Lehren d​er Achsenzeit, a​lso Konfuzianismus, Daoismus u​nd Legalismus, n​ur noch n​eu interpretiert; aufgrund d​er „Verehrung“ d​er Alten k​am jedoch nichts bahnbrechend Neues hinzu. Mitte d​es 19. Jahrhunderts sollte d​ie hierdurch erzeugte „Starrheit“ freilich z​um Zurückfallen Chinas gegenüber d​em Westen u​nd damit z​um Niedergang d​es Reiches u​nd seinem Fall i​n halbkoloniale Abhängigkeit beitragen."[99]

Diesseitigkeit

"Ein weiterer Wesenszug d​er chinesischen Kultur i​st ihre starke Ausrichtung a​uf das Diesseits. Am stärksten ausgeprägt i​st diese i​m Konfuzianismus: Dort h​aben Fragen w​ie Aufbau u​nd Herkunft d​es Kosmos, d​as Schicksal d​er menschlichen Seele o​der die gesamte Thematik u​m Sünde u​nd Erlösung v​on vornherein n​ie im Vordergrund gestanden; vielmehr h​at sich d​er Meister vorwiegend m​it dem menschlichen Zusammenleben n​ach den Grundsätzen d​er Sittlichkeit ( / , ) befasst.

Im Allgemeinen richten s​ich daher d​ie Wünsche d​er Chinesen a​uch nicht a​uf ein „besseres Leben n​ach dem Tod“, sondern vielmehr a​uf eine möglichst l​ange Dauer d​es Lebens. Der Tod w​ird von d​en Konfuzianern a​ls negativ z​u bewertender Einschnitt betrachtet, w​as etwa d​ie mit d​rei Jahren extrem l​ange Trauerzeit erklärt. Der traditionell s​tark ausgeprägte Ahnenkult d​ient in erster Linie d​er Abwehr v​on der Seele d​es Verstorbenen i​m Jenseits drohenden Anfechtungen, d​eren Folgen i​m Extremfall a​uf die Hinterbliebenen zurückfallen können.

Shoulao – Der Gott der Langlebigkeit

Angesichts d​er negativen Bewertung d​es Todes stellt d​ie Langlebigkeit ( / 寿, Shòu) für d​ie Chinesen traditionell e​in zentrales Ziel dar; für k​aum einen Begriff g​ibt es i​n China s​o viele Symbole (u. a. Kranich, Hirsch, Kiefer, Pfirsich u. v. m.). Die Steigerung d​avon ist d​ie Unsterblichkeit (不朽, bùxiǔ), d​ie aber insbesondere v​on den Daoisten angestrebt wurde.

Aber a​uch für d​ie Zeit d​es Lebens selbst stehen m​eist materielle Wünsche i​m Vordergrund, u. a. e​twa Glück (, ), Reichtum (, ), e​ine einträgliche Stellung (祿 / , ) u​nd Söhne (兒子 / 儿子, Érzi). So wünscht m​an einander „Zehntausendfaches Glück“ (萬福 / 万福, Wànfú), schenkt s​ich Kalligraphien m​it dem Zeichen „Langes Leben“, o​der betet z​um in j​edem Dorftempel anzutreffenden „Gott d​es Reichtums“. Haben s​ich in d​er Qing-Zeit n​och ganze Romane m​it der Erlangung e​ines Beamtenrangs d​urch einen jungen Mann befasst, s​o ist a​n deren Stelle für d​ie aufstrebende chinesische Jugend v​on heute d​er lukrative Job b​ei einem transnationalen Unternehmen getreten. Auch d​ie traditionelle chinesische Wertschätzung für gutes Essen u​nd demonstrativen Konsum gehören i​n diesen Zusammenhang.

Deutlicher treten metaphysische Elemente i​m Daoismus u​nd im chinesischen Buddhismus hervor. Auch h​ier haben s​ich aber i​m Laufe d​er Zeit stärker d​em Diesseits zugewandte volkstümliche Varianten entwickelt: So pflegt m​an etwa d​ie daoistischen Gottheiten durchaus häufig m​it höchst irdischen Wünschen w​ie dem n​ach Reichtum o​der Kindersegen z​u behelligen. Selbst d​er himmlische Hofstaat r​und um d​en Jadekaiser spiegelt r​echt detailgetreu d​ie realen Verhältnisse i​m chinesischen Reich wider. Die i​n China vorherrschende Variante d​es Buddhismus, d​ie Mahayana-Schule, s​ieht – anders a​ls die indische Urform Hinayana – d​ie Möglichkeit e​iner stellvertretenden Erlösung d​es Menschen d​urch Bodhisattvas (insbesondere d​ie vielfach verehrte Guanyin u​nd Buddha Amitabha) vor, wodurch d​em Einzelnen e​in erheblich geringeres Maß a​n nur d​urch Askese u​nd Meditation z​u erlangender spiritueller Reife abverlangt u​nd eine stärkere Hinwendung z​um irdischen Leben ermöglicht wird. Auch i​m Chan-Buddhismus s​ind diesseitige Elemente relativ s​tark ausgeprägt."[100]

Sinozentrismus

Tianxia: konzeptionelle Vorstellung vom Reich der Mitte

Spätestens seit der Reichseinigung durch den ersten Kaiser Shi Huangdi im 3. Jahrhundert v. Chr. hat sich China als Zentrum der Welt und den – als „Barbaren“ betrachteten – anderen Völkern überlegen gefühlt. Exemplarisch kommt dies bereits in der Selbstbezeichnung Zhōngguó (中國 / 中国) zum Ausdruck, was mit „Reich der Mitte“ übersetzt wird. Ursprünge dieses Denkens sind kosmologische Vorstellungen, wonach die Welt eine geometrisch aufgebaute Scheibe sei, in deren Zentrum China, der Kaiserpalast und schließlich der Kaiser selbst steht, der als "Himmelssohn" ein besonderes Mandat innehat. Er verstand sich als Herrscher der ganzen Welt und hatte die Aufgabe, diese Welt im Sinne des "Himmels" zu ordnen und zu regieren. Es wurde dabei an Zivilisation und eine friedliche Ordnung gedacht.[101] Dieses kosmopolitische Denken kannte bis zu den Berührungen mit dem Westen im 19. Jahrhundert den Begriff "Nation" nicht. Auch Elemente eines Nationalstaates wie Staatsvolk, Staatsterritorium oder Staatsinstitutionen gehörten 4000 Jahre lang nicht zum Vokabular des politischen Denkens im traditionellen China. Die zentrale Denkkategorie war "tianxia", ungefähr mit "Herrschaft unter dem Himmel" zu übersetzen. Dieses Konzept betonte die Einheit unter kaiserlicher Autorität und drückte die Vorstellung aus, dass unterschiedlichste Völker durch moralische Kultivierung verbunden werden können. Diese Idealvorstellung hielt die chinesischen Bevölkerungen über Jahrtausende zusammen.[102]

Han-Expansion 200 v. Chr.

Dementsprechend wurden i​m Laufe d​er Jahrhunderte i​mmer mehr nomadisierende Nachbarvölker z​u Tributstaaten b​is China schließlich u​nter Kaiser Qianlong i​m 18. Jahrhundert e​ine Ausdehnung v​on ca. zwölf Millionen Quadratkilometer erreichte u​nd sich v​on Sibirien b​is in d​en Himalaya erstreckte. Andere Länder w​ie Korea o​der Vietnam wurden Vasallenstaaten. "Die Erfahrungen u​nd Adaptionen (Anpassungen) a​us diesen o​ft kriegerischen, zumeist a​ber kooperativen Beziehungen bildeten e​ine wichtige Voraussetzung für d​ie Ausdehnung u​nd Stabilität d​er Späteren Kaiserzeit…"[103]

Mit d​en Fürsten o​der Königen d​er Tributstaaten verkehrte d​er Kaiser gemäß seinem "Himmelsmandat" niemals a​uf gleicher Ebene, vielmehr wurden Tributzahlungen für d​ie Schutzmacht China u​nd als äußeres Zeichen d​es Respekts konsequent d​er mehrfache Kotau verlangt. Das Ansinnen d​es englischen Königs Georg III. a​uf Aufnahme gleichberechtigter diplomatischer Beziehungen 1793 stieß d​aher auf Unverständnis u​nd Ablehnung. Für d​en "Sohn d​es Himmels" g​ing es d​abei um d​ie "natürliche Ergebenheit anderer Staaten gegenüber China" u​nd die kosmologische Weltordnung für d​ie er a​ls Herrscher dieser Weltordnung stand. Das chinesische Weltbild w​urde weltweit sichtbar zerstört, a​ls die Niederlage i​m Ersten Opiumkrieg d​en regierenden chinesischen Kaiser zwang, e​inen Vertrag m​it Großbritannien z​u schließen, d​en die Briten a​ls partnerschaftlich betrachteten, v​on den Chinesen jedoch a​ls ungleicher Vertrag bezeichnet wurde.[104]

Im Laufe d​er Geschichte w​urde alles Neue konsequent „sinisiert“, a​lso der eigenen Kultur angepasst. Es gelang d​en Han-Chinesen z​wei Mal s​ogar die Sinisierung v​on Kulturen einheimischer ethnischer Minderheiten, d​ie die Macht i​n ganz China errungen hatten, nämlich d​er Mongolen i​n der Yuan- u​nd der Mandschuren i​n der Qing-Dynastie. Soweit e​s zum Import fremder Lehren kam, wurden d​iese teilweise s​o konsequent sinisiert, d​ass sie m​ehr oder weniger ausgeprägte Unterschiede z​u ihrem Vorbild aufwiesen. Beispiele hierfür s​ind der Buddhismus s​owie in neuerer Zeit d​er Kommunismus.

Einflussbereich der Chinesischen Kultur, auch als "Ostasiatische Sphäre", bzw. "Sinosphere" bezeichnet.

Traditionell w​ar man i​n China d​avon überzeugt, d​ass alles Nützliche u​nd Wünschenswerte i​m eigenen Land entdeckt bzw. erfunden worden s​ei und m​an fremde Waren u​nd Ideen d​aher nicht nötig habe. Dementsprechend schroff w​ies Kaiser Qianlong a​uch 1793 d​ie Warenangebote d​er Abgesandten d​er Macartney-Mission zurück. Soweit m​an dennoch Kultur- u​nd Technik-Importe zuließ, e​twa während d​er kulturell offenen Tang-Dynastie o​der später v​on den europäischen Missionaren, behalf m​an sich häufig m​it Klitterungen d​er Wissenschaftsgeschichte: Rasch f​and sich e​in Gelehrter, d​er nachwies, d​ass etwa Astrolabien u​nd Seismografen bereits vorher v​on Chinesen erfunden worden, d​ann aber i​n Vergessenheit geraten waren.

Einen erheblichen Einbruch erlebte d​as sinozentrische Prinzip, a​ls China n​ach dem Ersten Opiumkrieg gedemütigt i​n einen Status halbkolonialer Abhängigkeit fiel.[105] In jüngster Zeit erlebt e​s wieder e​ine gewisse Renaissance, i​st China d​och im Begriff, s​ich nicht zuletzt infolge beeindruckenden Wirtschaftswachstums wieder a​n die Spitze d​er Nationen z​u schieben.[106]

China in der kulturvergleichenden Forschung

In d​er GLOBE-Studie wurden 61 Kulturen miteinander verglichen. China zeichnete s​ich dabei i​m weltweiten Vergleich d​urch eine h​ohe Ausprägung a​uf den Dimensionen Leistungsorientierung, Unsicherheitsvermeidung u​nd Kollektivismus aus. Die Zukunftsorientierung w​ar im internationalen Vergleich dagegen niedrig ausgeprägt.[107] Die Studie h​at einige d​er Ergebnisse bestätigt, d​ie der Kulturwissenschaftler Geert Hofstede bereits m​it seiner großangelegten Umfrage i​n weltweiten Niederlassungen v​on IBM (1967–1973) erarbeitet hatte.

Chinas Staat und Gesellschaft in der modernen Zeit

Der amerikanische Sinologe Jonathan D. Spence beginnt s​eine Darstellung d​es chinesischen Weges i​n die moderne Zeit u​m 1600 m​it dem Hinweis, d​ass China b​is zum Ende d​es 20. Jahrhunderts n​icht „wirklich überzeugend“ z​u den Ländern gehörte, d​ie er für modern halte. China s​ei weder e​ine „integrierte u​nd nach außen aufgeschlossene Nation“ gewesen, d​ie sich i​hrer „Identität weitgehend sicher u​nd anderseits imstande ist, s​ich als gleichrangiger Partner a​n der Suche n​ach neuen Märkten, n​euen Technologien, n​euen Ideen z​u beteiligen.“ Seit d​em 16. Jhd. s​ei China v​or allem d​amit beschäftigt gewesen, „Strategien z​ur Festigung d​er Landesgrenzen“ auszuarbeiten, d​ie „bürokratischen Einrichtungen“ z​u rationalisieren, d​ie „Ressourcen d​es eigenen Landes ... bestmöglich auszuschöpfen“, s​owie die intellektuellen Fähigkeiten z​u verbessern, u​m einschätzen z​u können, o​b das politische Handeln tauglich sei, e​inen positiven Einfluss a​uf dessen Wirkungen u​nd die Moral ausüben.[108]

Spence s​etzt „die Suche n​ach dem modernen China“ a​ls „fortwährenden Prozess i​n den Brennpunkt d​es Interesses“ u​m damit klarzumachen, „wie s​ehr Chinas Gegenwart d​urch seine Geschichte erhellt wird“. China s​ei der einzige Staat, d​er versucht, e​in Milliardenvolk z​u regieren. Bereits i​m 18. Jhd. h​abe es e​inen „Bevölkerungsdruck“ gegeben, dessen Auswirkungen für Land, Wirtschaft u​nd Verwaltung d​er bürgerlichen Gesellschaft m​an im Einzelnen i​n seiner Darstellung verfolgen könne. Die Vergangenheit ließe s​ich in Bräuchen u​nd Praktiken feststellen, d​ie den „niedrigen sozialen u​nd wirtschaftlichen Status d​er Frau festschreiben“. Ferner i​n den Erziehungsmethoden, d​ie den Kindern „die Muster d​er Ehrerbietung gegenüber d​er älteren Generation u​nd den Pflichtbegriff“ einprägen u​nd an d​er weitreichenden Ordnungsfunktion d​er Familie, d​ie bestimmten Leuten i​n den lokalen Gemeinschaften e​inen übermäßigen Einfluss verschaffen u​nd erhalten.[109]

An seiner Darstellung könne m​an auch verfolgen, w​ie oft d​as chinesische Volk s​eit dem Ende d​es 16. Jahrhunderts s​ein Schicksal „unter schwierigen o​der verzweifelten Umständen“ selber „in d​ie Hand n​ahm und s​ich gegen d​ie Staatsmacht auflehnte“. Die „Enttäuschung über d​ie Gegenwart u​nd eine gewisse nostalgische Rückbesinnung a​uf die Vergangenheit“ h​abe sich 1644, d​ann 1911 u​nd noch einmal 1949 m​it „einer leidenschaftlichen Hoffnung a​uf die Zukunft“ vereint, „um d​ie alte Ordnung krachend z​u Fall z​u bringen u​nd einen ungewissen Übergang z​um Neuen z​u eröffnen“.[110] Auf d​iese Weise informiert, s​o Spence, „können w​ir die Kräfte, d​ie sich h​eute in China gegenüberstehen u​nd die positiven o​der negativen Aussichten für d​ie geplagte Nation, d​ie endlich Anspruch a​uf einen Platz i​n einer modernen Welt erhebt, besser verstehen.“[111]

Erscheinungsformen chinesischer Kultur

Die Standards bzw. Konstanten d​er chinesischen Kultur kommen sowohl i​m Alltagsleben, a​ls auch i​n Politik, Philosophie, Kunst u​nd anderen Bereichen menschlichen Daseins vielfältig z​um Ausdruck. Da e​in Überblick über j​eden Bereich d​en Rahmen dieses Artikels sprengen würde, s​ei auf d​ie einschlägigen Fachartikel verwiesen, insbesondere

Siehe auch

Literatur

  • Yuxin Chen: Das fremde China. Xenologische und kulturtheoretische Kritik des deutschsprachigen Diskurses über China und chinesische Kultur zwischen 1949 und 2005. Hamburg 2009.
  • Jacques Gernet: Die chinesische Welt. Die Geschichte Chinas von den Anfängen bis zur Jetztzeit. Frankfurt/M. 2017, 10. Aufl.
  • Lutz Geldsetzer u. Hong Han-ding: Grundlagen der chinesischen Philosophie. Stuttgart 1998.
  • Petra Glebe (Hg.): Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008.
  • Marcel Granet: Das chinesische Denken: Inhalt-Form-Charakter. Die Originalausgabe von 1934 übersetzt und eingeleitet von Manfred Porkert. Frankfurt/M. 1985.
  • Xuewu Gu: List und Politik. In: Harro Senger (Hrsg.): Die List. Frankfurt 1999, S. 424 ff., ISBN 3-518-12039-5
  • Xuewu Gu: Die Große Mauer in den Köpfen. China, der Westen und die Suche nach Verständigung. Hamburg 2014.
  • Jean-Baptiste Du Halde: Description géographique, historique, chronologique, politique et physique de l’empire de la Chine et de la Tartarie chinoise, enrichie des cartes générales et particulieres de ces pays, de la carte générale et des cartes particulieres du Thibet, & de la Corée; & ornée d’un grand nombre de figures & de vignettes gravées en tailledouce. Neuauflage, Henri Scheuerle, Den Haag 1736. auf archive .org
  • Jean-Baptiste Du Halde: Ausführliche Beschreibung des Chinesischen Reichs und der großen Tartarey, Bde. 1, 3, 4, ISBN 978-3-941919-14-3, S. 22–28, 33 f., Rostock 1747–1749.
  • Thomas Harnisch: Chinesische Studenten in Deutschland: Geschichte und Wirkung ihrer Studienaufenthalte in den Jahren von 1860 bis 1945. Hamburger Institut für Asienkunde 1999.
  • Françoise Hauser u. Volker Häring: China-Handbuch. Erkundungen im Reich der Mitte. Berlin 2005.
  • Françoise Hauser (Hrsg.): Reise nach China – Kulturkompass fürs Handgepäck. Unionsverlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-293-20438-6
  • Adrian Hsia: China-Bilder in der europäischen Literatur. Würzburg 2010.
  • Linhart Ladstätter: China und Japan; Die Kulturen Ostasiens. Carl Ueberreuter, Wien 1983.
  • Daniel Leese: Die chinesische Kulturrevolution 1966-1976. München 2016.
  • Xiaoyuan Mar u. Florian Becker: Business-Kultur in China. China Expertise in Werten, Kultur und Kommunikation. Wiesbaden 2015.
  • Hajime Nakamura: Ways of Thinking of Eastern Peoples. India-China-Tibet-Japan. University of Hawaii Press (Paperback edition) USA 1968. engl. Volltext archive.org
  • Joseph Needham: Wissenschaft und Zivilisation in China, Bd. 1. Übersetzung von Rainer Herbster. Frankfurt/M. 1984.
  • Walter Pape, Susanne Preuschoff, Yuqing Wei, Jin Zhao: China und Europa: Sprache und Kultur, Werte und Recht. Berlin/New York 2014.
  • Jonas Polfuß: „Interkulturelle Konflikte und Lösungswege: Beispiele aus der deutsch-chinesischen Praxis“ (PDF; 1,4 MB) In: Magazin des Chinesischen Industrie- und Handelsverbandes, Ausgabe 19, Februar 2013, S. 27–30
  • Manfred Porkert: China - Konstanten im Wandel. Moderne Interpretationen der chinesischen Klassik. Stuttgart 1978.
  • Steffi Robak: Kulturelle Formationen des Lernens. Zum Lernen deutscher Expatriates in kulturdifferenten Arbeitskontexten in China - die versäumte Weiterbildung. "Internationale Hochschulschriften" Münster 2012.
  • Dominik Schirmer: Lebensstilforschung in der Volksrepublik China. Diss. Bielefeld 2004.
  • Helwig Schmidt-Glintzer: Chinas leere Mitte. Die Identität Chinas und die globale Moderne. Berlin 1990.
  • Helwig Schmidt-Glintzer: Das alte China. Von den Anfängen bis zum 19. Jahrhundert. München 1995.
  • Helwig Schmidt-Glintzer: Das neue China. Von den Opiumkriegen bis heute. München 2014, 6. Aufl.
  • Sylvia Schroll-Machl: Kulturstandards Ostasiens. Veröffentlichung der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein. Krefeld 2005.
  • Helmut Sohmen: Die Nähe des Fremden: Österreich und China im Kulturvergleich. Wien 1998.
  • Jonathan D. Spence: Chinas Weg in die Moderne. Aus dem Amerikanischen von Gerda Kurz und Siglinde Summerer. München/Wien 1995.
  • Lixin Sun: Das Chinabild der deutschen protestantischen Missionare des 19. Jahrhunderts: eine Fallstudie zum Problem interkultureller Begegnung und Wahrnehmung. Marburg 2002.
  • Kai Vogelsang: Kleine Geschichte Chinas. Stuttgart 2014.
  • Oskar Weggel: Die Asiaten. Frankfurt 1997, ISBN 3-423-36029-1
  • Oskar Weggel: China. München 1994, ISBN 3-406-38196-0
  • Hellmut Wilhelm: Gesellschaft und Staat in China. Zur Geschichte eines Weltreiches. Hamburg 1960.
  • Richard Wilhelm: Die Seele Chinas. Nach der Ausgabe von Berlin 1925, Wiesbaden 2009.
  • Martin Woesler: Chinas Gegenwartskultur. Untergrundkultur und Dialog. Bochum 2004.6, ISBN 978-3-89966-038-8, 52 S., Reihe Scripta Sinica 20
  • Martin Woesler: Phänomen ,Clash of Civilizations' und Trend ,Weltkultur'. Kulturelle Identität, Kulturrelativismus. „The Other“, Rassismus, Nationalstolz, Vorurteile, Integration. Bochum ²2005, ISBN 978-3-89966-147-7, 58 S., Reihe Scripta Sinica 29
  • Martin Woesler: Deutsch-chinesische Kulturkompetenz. Menschliches: Gewohnheiten, Zwischenmenschliches, Beziehungen. Bochum 2005, 52 S., Reihe Scripta Sinica 34.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Anne Löchte: Johann Gottfried Herder. Würzburg 2005. S. 29. – Auch Klaus P. Hansen (Hrsg.): Kulturbegriff und Methode: der stille Paradigmenwechsel in den Geisteswissenschaften. Tübingen 1993, S. 172.
  2. Vgl. Adrian Hsia: Die chinesische Kulturrevolution. Neuwied/Berlin 1971, S. 14.
  3. Vgl. Jacques Gernet: Die chinesische Welt. Frankfurt a. M. 2017, 10. Aufl., S. 10 f.
  4. Webseite der chinesischen Botschaft Berlin
  5. Chinesen erwarten von der Philosophie und von Weltanschauungen Antworten auf die Fragen des Lebens. So z. B. Fung Yu-Lan: A short History of Chinese Philosophy. New York 1966, pp 2,10.
  6. Vgl. Hauser/Häring: China-Handbuch. Berlin 2005, S. 11f.
  7. Vgl. Helwig Schmidt-Glintzer: Das neue China: Von den Opiumkriegen bis heute. 5. Auflage. München 2009, S. 8.
  8. Vgl. China im Focus: Titeltext
  9. Vgl. Helwig Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. München 2008, S. 15.
  10. Helwig Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. München 2008, S. 11 f.
  11. Shuyang Su: China. Eine Einführung in Geschichte, Kultur und Zivilisation. Gütersloh/München 2008, S. 40.
  12. Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung BPB
  13. Vgl. Hauser/Häring: China-Handbuch. Berlin 2005, S. 16.
  14. Vgl. TAZ: Unterdrückung der Uiguren: Lektion China lieben lernen
  15. Vgl. Wolfgang Bauer: Geschichte der chinesischen Philosophie. München 2006, S. 25–29.
  16. Hellmut Wilhelm: Gesellschaft und Staat in China. Hamburg 1960, S. 90f.
  17. Feng Youlan: A short history of Chinese philosophy. New York 1966, 30. Auflage, S. 21.
  18. Vgl. Helwig Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. München 2008, S. 12.
  19. Vgl. Schmidt-Glintzer: Chinas leere Mitte. Die Identität Chinas und die globale Moderne. Berlin 1990, S. 15–18.
  20. Walter Böttger: Kultur im alten China. Leipzig/Jena/Berlin 1987, S. 188f; 195f.
  21. Helwig Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. München 2008, S. 26f.
  22. Vgl. Livia Kohn: Early Chinese Mysticism: Philosophy and Soteriology in the Taoist Tradition. New Jersey 1992, S. 81–83.- Zum Schamanismus und den rituellen Geisterbeschwörungen siehe auch Wolfgang Bauer: Geschichte der chinesischen Philosophie. München 2006, S. 40–43.
  23. Vgl. Helwig Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. München 2008, S. 27–29.
  24. Thema der Schrift Frühling und Herbst des Lü Buwei
  25. Vgl. Feng Youlan: A short history of Chinese philosophy. New York 1966, 30. Auflage, S. 22.
  26. Nakamura 1968, S. 212.
  27. Helwig Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. München 2008, S. 41.
  28. Vgl. Dai Shifeng/Cheng Ming: Geschichte. Peking 1984, S. 15.
  29. Vgl. Nakamura 1968, S. 213.
  30. Vgl. Kai Vogelsang: Kleine Geschichte Chinas. Stuttgart 2014, S. 134f.
  31. Vgl. Helwig Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. München 2008, S. 62–69. Auch: Michael Friedrich (Hamburg): Die Sinisierung des Buddhismus. Vortrag Digitalisat Uni Hamburg
  32. Vgl. Hajime Nakamura: Ways of Thinking of Eastern Peoples. India-China-Tibet-Japan. Hawaii Press, USA 1968. S. 175f; 220–230.
  33. Vgl. Kai Vogelsang: Kleine Geschichte Chinas. Stuttgart 2014, S. 138.
  34. Vgl. Hauser/Häring: China-Handbuch. Berlin 2005, S. 62–64.
  35. Vgl. Feng Youlan: A short history of Chinese philosophy. A systematic accout of Chinese thougt from its origins to the present day. New York (The Free Press) 1966, 30. Aufl., S. 3.
  36. Vgl. Vera Boetzinger: "Den Chinesen ein Chinese werden": die deutsche protestantische Frauenmission in China 1842–1952. Stuttgart 2004, S. 87–85.
  37. Empirische Kulturwissenschaften der Universität München
  38. Vgl. Yuxin Chen: Das fremde China. Xenologische und kulturtheoretische Kritik des deutschsprachigen Diskurses über China und chinesische Kultur zwischen 1949 und 2005. Hamburg 2009, S. 207–9.
  39. Vgl. Andreas Reckwitz: Die Kontingenzperspektive der „Kultur“. Kulturbegriffe, Kulturtheorien und das kulturwissenschaftliche Forschungsprogramm. In: Jaeger u. Rüsen (Hrsg.) Handbuch der Kulturwissenschaften 2004, S. 1–20.
  40. Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung. BPB
  41. Vgl. Schmidt-Glintzer: Das alte China. München 1995, S. 9–11 (Zitate S. 9) u. Ders.: Kleine Geschichte Chinas. S. 25f.
  42. Yuxin Chen: Das fremde China. Xenologische und kulturtheoretische Kritik des deutschsprachigen Diskurses über China und chinesische Kultur zwischen 1949 und 2005. Hamburg 2009, S. 8.
  43. Vgl. Manfred Porkert: China - Konstanten im Wandel. Stuttgart 1978, S. 11. Vertiefend zu Porkerts Behauptungen vgl. z. B. Adrian Hsia: China-Bilder in der europäischen Literatur. Würzburg 2010.
  44. Vgl. z. B. Stephan Schmidt: Die Herausforderung des Fremden. Interkulturelle Hermeneutik und konfuzianisches Denken. Diss. Darmstadt 2005. Zitiert von Chen, S. 208 f.
  45. Jonathan D. Spence: Chinas Weg in die Moderne. Frankfurt a. M. / Wien, Lizenzausgabe München 1995, S. 12.
  46. Wolfgang Bauer: Einleitung zu Wilhelm: Botschafter zweier Welten. Düsseldorf 1973, S. 7.
  47. Wilhelm: Die Seele Chinas. Rev. Ausg. Wiesbaden 2009 (Erstausgabe Berlin 1925) S. 22.
  48. Wolfgang Bauer: Einleitung in Wilhelm: Botschafter zweier Welten. Düsseldorf 1973, S. 9.
  49. Vgl. Manfred Porkert: China - Konstanten im Wandel. Stuttgart 1978, S. 1–9.
  50. Vgl. Geert Hofstede: Culture’s Consequences. London 1980.
  51. Vgl. Alexander Thomas: Kultur, Kulturdimensionen und Kulturstandards. In Petia GenkovaTobias RingeisenFrederick T. L. Leong (Hrsg.): Handbuch Stress und Kultur. Wiesbaden 2013, S. 41–58.
  52. Näheres z. B. vom Institut für interkulturelle Kompetenz und Didaktik Geert Hofstede Kulturdimensionen
  53. Steffi Robak: Kulturelle Formationen des Lernens. Habil. Münster 2012, S. 63 f.
  54. Steffi Robak: Kulturelle Formationen des Lernens. Habil. Münster 2012, S. 75.
  55. Steffi Robak: Kulturelle Formationen des Lernens. Habil. Münster 2012, S. 17.
  56. Näheres z. B. vom Institut für interkulturelle Kompetenz und Didaktik e. V. Kulturstandards – Alexander Thomas
  57. Steffi Robak: Kulturelle Formationen des Lernens. Habil. Münster 2012, S. 64f, 76 u. 81.
  58. Yuxin Chen: Das fremde China. Xenologische und kulturtheoretische Kritik des deutschsprachigen Diskurses über China und chinesische Kultur zwischen 1949 und 2005. Hamburg 2009, S. 27–29.
  59. Joachim Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik. 3. erw. Aufl. Göttingen 2005. S. 9.
  60. Vgl. Universität Hamburg: Über die sinologische Abteilung.
  61. Vgl. Haenisch, Erich. “Alfred Forke.” Zeitschrift Der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, vol. 99 (n.F. 24), no. 1, Harrassowitz Verlag, 1950, pp. 4–6, http://www.jstor.org/stable/43368741.
  62. Vgl. China in unseren Köpfen. Ein Symposium zum 100. Geburtstag des Sinologen Wolfgang Franke 4./5. Oktober 2012, S. 20. https://www.ruhr-uni-bochum.de/gpc/archiv/china_in_unseren_koepfen.pdf
  63. Vgl. China in unseren Köpfen. Ein Symposium zum 100. Geburtstag des Sinologen Wolfgang Franke 4./5. Oktober 2012, S. 23 f.
  64. Thorben Pelzer, Merle Schatz: Einstieg in die Chinastudien: Methoden, Modelle, Übungsaufgaben. Berlin 2019. S. 6 – 456; S. 6.
  65. Thorben Pelzer, Merle Schatz: Einstieg in die Chinastudien: Methoden, Modelle, Übungsaufgaben. Berlin 2019. S. 6 – 456, S. 11.
  66. Thorben Pelzer, Merle Schatz: Einstieg in die Chinastudien: Methoden, Modelle, Übungsaufgaben. Berlin 2019. S. 6 – 456, S. 20.
  67. Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. München 2008, S. 12.
  68. Vogelsang: Kleine Geschichte Chinas. Stuttgart 2014, S. 20.
  69. Schmidt-Glintzer, S. 12.
  70. Schmidt-Glintzer, S. 15.
  71. Schmidt-Glintzer, S. 16
  72. Vgl. Vogelsang: Kleine Geschichte Chinas. Stuttgart 2014, S. 8.
  73. Vgl. Vogelsang: Kleine Geschichte Chinas. Stuttgart 2014, S. 17.
  74. Vgl. Vogelsang: Kleine Geschichte Chinas. Stuttgart 2014, S. 16.
  75. Vgl. Vogelsang: Kleine Geschichte Chinas. Stuttgart 2014, S. 19.
  76. Vgl. Vogelsang: Kleine Geschichte Chinas. Stuttgart 2014, S. 20.
  77. Wolfram Eberhard: Geschichte Chinas. Stuttgart 1971.
  78. Vgl. Wolfgang Bauer: Nachruf Wolfram Eberhard. Bayrische Akademie der Wissenschaften. Nachruf als PDF.
  79. Vgl. Schmidt-Glintzer: Das alte China. München 1995, S. 9–11 u. Ders.: Kleine Geschichte Chinas. S. 25f.
  80. Vgl. Petra Glebe: Peking 2008: die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008, S. 66.
  81. Xiaoyuan Mar u. Florian Becker: Business-Kultur in China. China Expertise in Werten, Kultur und Kommunikation. Wiesbaden 2015. S. V.
  82. Vgl. Manfred Porkert: China - Konstanten im Wandel. Stuttgart 1978, S. 7 f.
  83. Vgl. Manfred Porkert: China - Konstanten im Wandel. Stuttgart 1978, S. 9.
  84. Vgl. Xiaoyuan Mar u. Florian Becker: Business-Kultur in China. China Expertise in Werten, Kultur und Kommunikation. Wiesbaden 2015, S. 15.
  85. Vgl. „Chinesen im Auslandsurlaub – mit mehr Reiseerfahrung verbessert sich auch das Benehmen“, ein Bericht von China Radio International am 2. Mai 2015, veröffentlicht in People’s Daily Online
  86. Vgl. Feng Yulan: A short history of Chinese philosophy. A systematic account of Chinese thought from its origins to the present day. New York 1966, 30. Aufl. , S. 21. – Weitere Literatur: Hubert Schleicher/Heiner Roetz: Klassische chinesische Philosophie. Frankfurt/M. 1980, S. 23 – 49. – Jing-Yunn Liaw: Persönlichkeitserziehung im Konfuzianismus im Vergleich mit der christlichen Kultur. Universität Köln 1992. - Martin Mohrenz: Konfuzianismus: Philosophie, Ethik, Geschichte und Gegenwart. Münster 2012, S. 88 – 94. – Wolfgang Franke/Brunhild Staiger: China: Gesellschaft — Politik — Staat — Wirtschaft. Wiesbaden 2013 - S. 83–90. - - Für andere ostasiatische Länder z. B. Anna Kim: Familie und soziale Netzwerke: Eine komparative Analyse persönlicher Beziehungen in Deutschland und Südkorea. Wiesbaden 2015 S. 102–105.
  87. Traditionelle Werte in China Familie
  88. Vgl. Christian Knörle: Markenloyalität in China: kulturelle und markenbeziehungstheoretische Determinanten. Berlin 2011, S. 143 f.
  89. Shuyang Su: China: Eine Einführung in Geschichte, Kultur und Zivilisation. Gütersloh 2008, S. 116.
  90. Vgl. Petra Glebe (Hg.): Peking 2008. Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008, S. 63 f.
  91. Vgl. Jonas Polfuß: Deutsch-chinesischer Knigge. Berlin 2015, S. 31.
  92. Kopie eines Textes von Petra Glebe (Hrsg.): Peking 2008. Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008, S. 64–66. – Beispiel dazu: Mit welchem Verhalten Europäer in China rechnen müssen Ein Bericht über chinesisches Verhalten der Zeitschrift Focus.
  93. Kopie eines Textes von Petra Glebe (Hg.): Peking 2008. Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008, S. 66 f.
  94. Kopie eines Textes von Petra Glebe (Hg.): Peking 2008. Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008, S. 63 f.
  95. Der Wertschätzung dieser hierarchischen Beziehung entsprechend riet Menzius deshalb: Ein Heranwachsender solle zu Haus seinen Eltern und Brüdern und im öffentlichen Leben seinem Fürsten und Oberen dienen. Denn dies sind die heiligsten Beziehungen zwischen den Menschen, ergänzte Gongsun Chou. Vgl. Shaoping Gan: Die chinesische Philosophie. Darmstadt 1997, S. 59–61.
  96. Zu den konfuzianischen Mustern im chinesischen Verhalten der Gegenwart: z. B. Michael Harris Bond: The psychology of the Chinese people. Oxford University Press 1986, S. 214–227.
  97. Vgl. Daniel Leese: Die chinesische Kulturrevolution. München 2016, S. 39–42 (Aufruhr an den Universitäten).
  98. Kopie eines Textes von Petra Glebe (Hg.): Peking 2008. Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008, S. 69 f.
  99. Kopie eines Textes von Petra Glebe (Hg.): Peking 2008. Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008, S. 70–72.
  100. Kopie eines Textes von Petra Glebe (Hg.): Peking 2008. Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008, S. 72 f.
  101. Vgl. Joseph R. Levenson: T'ien-hsia and Kuo and the “Transvaluation of Values”. In: Far Eastern Quarterly, Nr. 11 (1952), S. 447–451.
  102. Vgl. Xuewo Gu: Die Große Mauer in den Köpfen. China, der Westen und die Suche nach Verständigung. Hamburg 2014, S. 36 f.
  103. Helwig Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. München 2008. S. 48.
  104. Vgl. Xuewo Gu: Die Große Mauer in den Köpfen. China, der Westen und die Suche nach Verständigung. Hamburg 2014, S. 40 f.
  105. Vgl. Hang Xu: Das chinesische Konkursrecht: rechtshistorische und rechtsvergleichende Untersuchungen. Münster 2013, S. 43f.
  106. Vgl. Günter Schubert: Chinas Kampf um die Nation. Mitteilungen des Instituts für Asienkunde Hamburg 2002, S. 258ff. - Der Abschnitt ist die Kopie eines Textes von Petra Glebe (Hg.): Peking 2008. Die Volksrepublik China und die Olympischen Sommerspiele 2008. Norderstedt 2008, S. 73 f.
  107. House, Hanges, Javidan & Gupta (Hrsg.): Cultures, Leadership and Organizations: A 62 Nation GLOBE Study. Thousand Oaks, California 2004
  108. Vgl. Jonathan D. Spence: Chinas Weg in die Moderne. Aus dem Amerikanischen von Gerda Kurz und Siglinde Summerer. München/Wien 1995, S. 12.
  109. Vgl. Spence, S. 13.
  110. Vgl. Spence, S. 13.
  111. Spence, S. 14.
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