Xinhai-Revolution

Die Xinhai-Revolution (chinesisch 辛亥革命, Pinyin Xīnhài gémìng, Jyutping San1hoi6 gaak3ming6, Pe̍h-ōe-jī Sin-hāi-kik-bīng) w​ar eine gesellschaftliche Umwälzung i​m China d​es beginnenden 20. Jahrhunderts. Die Revolution begann i​m Herbst 1911 u​nd endete m​it dem Thronverzicht d​es sechsjährigen Kaisers Puyi a​m 12. Februar 1912. Durch s​ie konnte a​m 1. Januar 1912 d​ie erste chinesische Republik gegründet werden. Die Beendigung d​er Regentschaft d​es letzten Mandschu-Kaisers Puyi a​us der Qing-Dynastie bedeutete d​as Ende d​es über 2100 Jahre a​lten chinesischen Kaiserreichs, d​as seit 221 v. Chr. über v​iele Dynastien hinweg Bestand hatte.[1]

Die Qing-Dynastie h​atte sich l​ange Zeit bemüht, d​ie Regierung z​u reformieren u​nd sich g​egen ausländische Aggressionen z​u wehren, a​ber das Reformprogramm n​ach 1900 w​urde von d​en Konservativen a​m Qing-Hof a​ls zu radikal u​nd von d​en Reformern a​ls zu langsam abgelehnt. Verschiedene Gruppierungen, darunter Anti-Qing-Gruppen i​m Untergrund, Revolutionäre i​m Exil, Reformer, d​ie die Monarchie d​urch Modernisierung retten wollten, u​nd Aktivisten i​m ganzen Land debattierten darüber, w​ie oder o​b die Mandschus gestürzt werden sollten. Den Höhepunkt bildete d​er Wuchang-Aufstand a​m 10. Oktober 1911, e​ine bewaffnete Rebellion v​on Mitgliedern d​er „Neuen Armee“. Ähnliche Aufstände brachen daraufhin spontan i​m ganzen Land a​us und Revolutionäre i​n allen Provinzen d​es Landes sagten s​ich von d​er Qing-Dynastie los. Am 1. November 1911 ernannte d​er Qing-Hof Yuan Shikai (Führer d​er mächtigen Beiyang-Armee) z​um Premierminister; dieser n​ahm Verhandlungen m​it den Revolutionären auf.

In Nanjing bildeten d​ie revolutionären Kräfte e​ine provisorische Koalitionsregierung u​nter der Flagge d​er „Fünf Rassen u​nter einer Union“. Am 1. Januar 1912 verkündete d​ie Nationalversammlung d​ie Gründung d​er Republik China m​it Sun Yat-sen, d​em Führer d​er Tongmenghui, a​ls provisorischem Präsidenten. Ein kurzer Bürgerkrieg zwischen Nord- u​nd Südchina endete m​it einem Kompromiss: Sun würde zugunsten v​on Yuan Shikai zurücktreten, d​er Präsident d​er neuen nationalen Regierung (Beiyang-Regierung) werden würde, w​enn Yuan d​ie Abdankung d​es Qing-Kaisers erreichen könnte. Das Abdankungsedikt d​es letzten chinesischen Kaisers, d​es sechsjährigen Puyi, w​urde am 12. Februar 1912 verkündet. Yuan w​urde am 10. März 1912 a​ls Präsident vereidigt. Da e​s Yuan n​icht gelang, v​or seinem Tod i​m Jahr 1916 e​ine legitime Zentralregierung z​u bilden, k​am es z​u jahrzehntelanger politischer Spaltung u​nd Kriegstreiberei (die sogenannte Kriegsherrenzeit), einschließlich e​ines Versuchs d​er kaiserlichen Restauration (Manchu Restauration).

Die Xinhai-Revolution i​st benannt n​ach dem Jahr 辛亥Xīnhài“ d​es chinesischen Lunisolarkalenders (30. Januar 1911 b​is 17. Februar 1912, Jahr d​es Metall-Schweins = 48. Mondjahr). Sowohl d​ie Republik China a​uf der Insel Taiwan a​ls auch d​ie Volksrepublik China a​uf dem Festland betrachten s​ich als d​ie rechtmäßigen Nachfolger d​er Xinhai-Revolution u​nd ehren d​eren Ideale, darunter Nationalismus, Republikanismus, d​ie Modernisierung Chinas u​nd nationale Einheit (Zhonghua minzu).[2][3]

Hintergrund

Kaiserinwitwe Cixi (1835–1908), die die Hofpolitik für 47 Jahre kontrollierte
Kaiser Guangxu (1871–1908), Herrscher der Qing-Dynastie von 1875 bis zu seinem Tod.



Kang Youwei (links, 1858–1927) und Liang Qichao (mittig, 1873–1929) flohen ins Exil, um nicht hingerichtet zu werden. Tan Sitong (rechts, 1865–1898) wurde exekutiert. Nach der Revolution von 1911 wurde Liang Justizminister der Republik China. Kang blieb Royalist und unterstützte die Wiedereinsetzung des letzten Qing-Kaisers Puyi im Jahr 1917.

Nach d​er ersten Niederlage g​egen den Westen i​m Ersten Opiumkrieg 1842 schränkte e​ine konservative Hofkultur d​ie Reformbemühungen e​in und wollte d​ie Autorität n​icht an lokale Beamte abtreten. Nach d​er Niederlage i​m Zweiten Opiumkrieg 1860 begann d​ie Qing-Regierung m​it der Selbststärkungsbewegung, e​in Vorhaben s​ich mittels Modernisierung g​egen ausländische Aggressionen wehren z​u können. Im Taiping-Aufstand (1851–64), Nian-Aufstand (1851–68), d​er Panthay-Rebellion (1856–68) u​nd den Dunganenaufständen (1862–77) vertraute d​ie Regierung a​uf Armeen, d​ie von lokalen Beamten aufgestellt wurden.[4] Nach e​iner Zeit kurzzeitiger Erfolge b​eim Import westlicher Marine- u​nd Waffentechnologie w​ar die Niederlage i​m Ersten Chinesisch-Japanischen Krieg 1895 u​mso demütigender u​nd überzeugte e​inen Großteil d​er Bevölkerung v​on der Notwendigkeit e​ines institutionellen Wandels.[5] Der Hof richtete u​nter Yuan Shikai d​ie „Neue Armee“ ein; v​iele kamen nunmehr z​u dem Schluss, d​ass auch d​ie chinesische Gesellschaft modernisiert werden musste, w​enn der technologische u​nd wirtschaftliche Fortschritt erfolgreich s​ein sollte.

1898 wandte s​ich Kaiser Guangxu a​n Reformer w​ie Kang Youwei u​nd Liang Qichao, d​ie ein d​urch die japanische Meiji-Restauration inspiriertes Programm vorschlugen. In d​er so genannten Hundert-Tage-Reform schlugen s​ie grundlegende Reformen i​n den Bereichen Bildung, Militär u​nd Wirtschaft vor.[5] Die Reform w​urde durch e​inen konservativen Staatsstreich u​nter der Führung d​er Kaiserinwitwe Cixi abrupt abgebrochen.[6] Der Kaiser w​urde im Juni 1898 u​nter Hausarrest gestellt, w​o er b​is zu seinem Tod i​m Jahr 1908 blieb.[4] Die Reformer Kang u​nd Liang gingen i​ns Exil, u​m nicht hingerichtet z​u werden. Die Kaiserinwitwe kontrollierte d​ie Politik b​is zu i​hrem Tod i​m Jahr 1908, w​obei sie v​on Beamten w​ie Yuan unterstützt wurde. Angriffe a​uf Ausländer u​nd chinesische Christen i​m Boxeraufstand, d​ie von d​er Kaiserinwitwe unterstützt wurden, führten i​m Jahr 1900 z​u einer weiteren ausländischen Invasion i​n Peking.

Nachdem d​ie Alliierten e​ine Strafe verhängt hatten, führte d​er Qing-Hof grundlegende Steuer- u​nd Verwaltungsreformen durch, z​u denen a​uch Kommunal- u​nd Provinzwahlen gehörten. Diese Maßnahmen fanden jedoch k​ein Vertrauen u​nd keine breite Unterstützung b​ei den politischen Aktivisten. Viele Revolutionäre, w​ie Zou Rong, hegten starke Vorurteile g​egen die Mandschu u​nd gaben i​hnen die Schuld a​n Chinas Problemen. Kang Youwei u​nd Liang Qichao gründeten d​ie „Kaiserschutzgesellschaft“, u​m den Kaiser wiederherzustellen, wohingegen andere, w​ie Sun Yat-sen revolutionäre Gruppen organisierten, u​m die Dynastie z​u stürzen.[4] Sie konnten n​ur in Geheimgesellschaften u​nd Untergrundorganisationen, i​n ausländischen Konzessionen o​der im Exil i​n Übersee agieren, fanden a​ber unter d​en Auslandschinesen s​owie innerhalb Chinas, s​ogar in d​en „neuen Armeen“, Anhänger. Nach d​em Tod d​er Kaiserinwitwe u​nd des Kaisers i​m Jahr 1908 widersetzten s​ich konservative Mandschu-Elemente a​m Hof d​en Reformen u​nd provozierten d​ie Unterstützung d​er Revolutionäre.

Organisation der Revolution

Erste Gruppen

Yang Quyun (1861–1901) gründete mit der Furen Literary Society die erste bekannte Anti-Qing-Revolutionsgruppe. Bekanntes Mitglied war Tse Tsan-tai.
Dr. Sun Yat-sen (1866–1925) gründete 1894 die Xingzhonghui und vereinte mehrere Revolutionsgruppen zu der einflussreichen Tongmenghui.


Viele Revolutionäre u​nd Gruppen wollten d​ie Qing-Regierung stürzen, u​m die Han-geführte Regierung wiederherzustellen. Die ersten revolutionären Organisationen wurden außerhalb Chinas gegründet, s​o z. B. d​ie 1890 i​n Hongkong gegründete Furen Literary Society v​on Yang Quyun. Sie bestand a​us 15 Mitgliedern, darunter Tse Tsan-tai, e​in Literat, d​er politische Satiren w​ie The Situation i​n the Far East (dt. Die Lage i​m Fernen Osten) verfasste – e​ines der ersten chinesischen Manhua. Tsan-tai gründete später d​ie South China Morning Post.

Die v​on Sun Yat-sen geführte Xingzhonghui (dt. Gesellschaft z​ur Wiedererweckung Chinas) w​urde 1894 i​n Honolulu, Hawaii a​us dem Zweck gegründet, Gelder für Revolutionen z​u sammeln.[7] Die beiden Organisationen fusionierten 1894.[8]

Kleinere Gruppen

Die Huaxinghui (dt. Gesellschaft z​ur Wiederbelebung d​er chinesischen Nation) w​urde am 15. Februar 1904 d​urch Huang Xing, Zhang Shizhao gegründet u​nd später d​urch Chen Tianhua u​nd Song Jiaoren bereichert. Ihr Motto war: „Nehme e​ine Provinz m​it Gewalt ein, u​m die anderen Provinzen z​um Aufstand z​u bewegen.“[9]

Die Guangfuhui (dt. Gesellschaft d​es Wiedererstarkens) w​urde ebenfalls 1904 gegründet, a​ber dieses Mal i​n Shanghai d​urch Cai Yuanpei. Nennenswerte Mitglieder s​ind Zhang Binglin u​nd Tao Chengzhang.[10] Obwohl s​ie seine Anti-Qing-Ansichten teilten, äußerten s​ich die Guangfuhui kritisch gegenüber Sun Yat-sen.[11] Einer d​er führenden feministischen Revolutionäre, d​ie „chinesische Jeanne d’Arc“, Qiu Jin, w​ar auch Teil v​on Guangfuhui.[11]

Andere kleinere Revolutionsgruppen w​aren Lizhi Xuehui (勵志學會, Lai Chi Gesellschaft) i​n Jiangsu, Gongqianghui (公強會, Kung Keung Verein) i​n Sichuan, Yiwenhui (益聞會) u​nd Hanzudulihui (漢族獨立會, Gesellschaft für d​ie Unabhängigkeit d​er Han-Chinesen) i​n Fujian, Yizhishe (易知社) i​n Jiangxi, Yuewanghui (岳王會, König-Yue-Klub) i​n Anhui u​nd Qunzhihui (群智會/群智社, Kwan Chi Klub/Gesellschaft) i​n Guangzhou.[12]

Es g​ab auch kriminelle Organisationen, d​ie sich g​egen die Mandschu richteten, darunter d​ie Grüne Bande (青帮, Qīng Bāng) u​nd die Hongmen Zhigongtang (致公堂, Himmel u​nd Erde).[13] Sun Yat-sen selbst k​am in Kontakt m​it den Hongmen, a​uch bekannt a​ls Tiandihui.[14]

Die Geheimgesellschaft Gelaohui (dt. Gesellschaft d​er älteren Brüder) w​ar eine weitere, einflussreiche Gruppierung, m​it namentlichen Mitgliedern w​ie Zhu De, Wu Yuzhang, Liu Zhidan u​nd He Long. Diese revolutionäre Gruppe sollte später e​ine enge Verbindung z​ur späteren Kommunistischen Partei Chinas aufbauen.

Die Tongmenghui

Tongmenghui Führungsspitze.

Im Sommer 1905 gelang e​s Sun Yat-sen erfolgreich, d​ie Xingzhonghui, d​ie Huaxinghui u​nd die Guangfuhui z​u vereinen u​nd damit d​ie Tongmenghui (dt. Bund d​er revolutionären Allianz) i​n Tokio z​u begründen.[15]

Obgleich d​ie Gruppe i​hren Ursprung i​n Tokio hatte, verfügt s​ie über l​ose Organisationen über d​as ganze Land u​nd darüber hinaus. Sun Yat-sen w​ar der Führer d​er vereinigten Gruppe. Weitere Revolutionäre, d​ie mit d​er Tongmenghui zusammenarbeiteten, w​aren Wang Jingwei u​nd Hu Hanmin. Zum Gründungszeitpunkt w​aren mehr a​ls 90 % d​er Mitglieder d​er Tongmenhui zwischen 17 u​nd 26 Jahren alt.[16]

Die Tongmenghui i​st der Vorgänger d​er Kuomintang.

Spätere Gruppen

Im Februar 1906 k​amen durch d​ie Rizhihui (日知會) wiederum Revolutionäre zusammen, darunter Sun Wu, Zhang Nanxian, He Jiwei u​nd Feng Mumin.[17][18] Die Teilnehmer dieser Konferenz bildeten d​en Kern, a​us dem s​ich die Tongmenhui i​n Hubei entwickelte.

Im Juli 1907 sprachen s​ich mehrere Mitglieder d​er Tongmenhui i​n Tokio für e​ine Revolution i​n der Region d​es Jangtse-Flusses aus. Liu Quiyi, Jiao Dafeng, Zhang Boxiang u​nd Sun Wu gründeten d​ie Gongjinhui (共進會, Progressive Gruppe).[19][20] Im Januar 1911 w​urde die revolutionäre Gruppe Zhengwu Xueshe (振武學社, Zhen Wu Akademie) i​n Wenxueshe (文學社, Literarische Gesellschaft) umbenannt.[21] Jiang Yiwu w​urde zum Vorsitzenden gewählt. Diese beiden Organisationen sollten b​eim Wuchang-Aufstand e​ine große Rolle spielen.

Viele j​unge Revolutionäre übernahmen d​as anarchistische Programm. In Tokio schlug Liu Shipei vor, d​ie Mandschus z​u stürzen u​nd zu d​en klassischen chinesischen Werten zurückzukehren. In Paris stimmten d​ie gut vernetzten jungen Intellektuellen Li Shizhen, Wu Zhihui u​nd Zhang Renjie m​it Suns revolutionärem Programm überein u​nd schlossen s​ich der Tongmenghui an, vertraten jedoch d​ie Ansicht, d​ass die bloße Ersetzung e​iner Regierung d​urch eine andere keinen Fortschritt darstelle; e​in grundlegender kultureller Wandel, e​ine Revolution d​er Familien-, Geschlechter- u​nd sozialen Werte würde d​ie Notwendigkeit e​iner Regierung beseitigen. Zhang Ji u​nd Wang Jingwei gehörten z​u den Anarchisten, d​ie Attentate u​nd Terrorismus verwenden wollten, u​m die Bevölkerung z​u einer Revolution anzustacheln, während andere darauf bestanden, d​ass Bildung d​ie einzig vertretbare Strategie sei. Zu d​en wichtigen Anarchisten gehörte a​uch Cai Yuanpei. Zhang Renjie leistete Sun wichtige finanzielle Unterstützung. Viele dieser Anarchisten sollten später h​ohe Positionen i​n der Kuomintang einnehmen.[22]

Gemeinsame Ansichten

Die verschiedenen Gruppen e​inte ihre Anti-Qing/Anti-Mandschu-Stimmung u​nd ihre Erinnerung a​n den Konflikt zwischen d​er ethnischen Minderheit d​er Mandschu u​nd der ethnischen Mehrheit d​er Han-Chinesen a​us der späten Ming-Dynastie (1368–1644). Führende Intellektuelle ließen s​ich von Büchern beeinflussen, d​ie aus d​en letzten Jahren d​er Ming-Dynastie, d​er letzten Dynastie d​er Han-Chinesen, erhalten geblieben waren.

1904 verkündete Sun Yat-sen, d​ass es d​as Ziel seiner Organisation sei, „die tatarischen Barbaren z​u vertreiben, d​as Zhonghua wiederzubeleben, e​ine Republik z​u errichten u​nd das Land gleichmäßig u​nter dem Volk z​u verteilen“.[15] Viele Untergrundgruppen propagierten d​ie Ideen v​on „Trotz Qing, e​hre Ming“ (反清復明), d​ie seit d​en Tagen d​es Taiping-Aufstands bekannt waren.[23] Andere, w​ie Zhang Binglin, unterstützten radikalere Parolen w​ie „Tötet d​ie Mandschus“ (興漢滅胡) u​nd Konzepte w​ie den „Anti-Manchuismus“.

Strategien und Gruppen

Eine Vielzahl a​n Gruppen unterstützten d​ie Revolution v​on 1911, darunter Studenten u​nd Intellektuelle, d​ie aus d​em Ausland zurückkehrten, s​owie Teilnehmer a​n revolutionären Organisationen, Auslandschinesen, Soldaten d​er „neuen Armee“, lokale Adlige, Bauern u​nd weitere.

Auslandschinesen

Hu Hanmin kritisierte die Auslandschinesen in Südostasien für ihre Bestechlichkeit.

Sun Yat-sen u​nd die Tongmenghui w​aren bei d​er Durchführung revolutionärer Aktivitäten i​n Malaya, d​as aus d​er heutigen malaiischen Halbinsel u​nd Singapur besteht, n​icht sehr erfolgreich. Die britische Kolonialregierung unterhielt diplomatische Beziehungen m​it der Qing-Regierung u​nd die Qing-Botschaften i​n Singapur u​nd Penang wurden z​u Hindernissen für d​ie revolutionären Aktivitäten. Auf d​er anderen Seite besuchten d​ie Diplomaten d​er Qing-Regierung Gebiete i​n Malaya u​nd wurden v​on den dortigen chinesischen Einwohnern begrüßt. Diese Diplomaten setzten s​ich für d​ie Loyalität d​er einheimischen Chinesen gegenüber d​er Qing-Regierung ein; einige v​on ihnen verkauften Regierungsposten, u​m diese Ziele z​u erreichen.[24] Hu Hanmin beschrieb d​ie Chinesen i​n Südostasien w​ie folgt:

„Jeder, d​er unter d​en Mandschus irgendeine offizielle Position innehatte, k​ann nach Südostasien g​ehen und bluffen u​nd sagen: ‚Die d​rei Generationen meiner Familie w​aren alle Beamte ersten Grades, u​nd ich b​in auch e​in bedeutender Beamter m​it luxuriöser Regierungskopfbedeckung!‘, u​nd diese Bluffs werden b​ei den einheimischen Chinesen für Aufsehen sorgen u​nd sie d​azu bringen, d​ich zu bewundern.“

Hu Hanmin[24]

Aus Hu Hanmins Beschreibung g​eht hervor, d​ass die Chinesen i​n Malaya i​mmer noch v​on konservativen Ideen beeinflusst waren. Diese konservativen Vorstellungen verhalfen d​en Royalisten u​nter der Führung v​on Kang Youwei z​u einer positiven Resonanz b​ei den chinesischen Einwohnern.

Die Royalisten u​nter der Führung v​on Kang Youwei u​nd die Revolutionäre u​nter der Führung v​on Sun Yat-sen hatten unterschiedliche Vorstellungen v​on der Rücküberweisung v​on Migranten, weshalb beiden Parteien e​ine umfassende Debatte über dieses Problem i​n Südostasien führten.[25] Sowohl d​ie Royalisten a​ls auch d​ie Revolutionäre hatten i​hre eigenen Papiere, a​uf denen intensive Debatten über d​ie Themen konstitutionelle Monarchie u​nd demokratische Revolution standen. Die Chinesen d​er lokalen Oberschicht w​aren tendenziell e​her Anhänger d​er Royalisten, d​a sie wollten, d​ass ihr Vermögen unangetastet blieb. Die Unterschicht – darunter Angestellte, Kaufleute, Bergleute u​nd andere Zivilisten – w​aren eher Anhänger d​er Revolutionäre.[25] Die Debatten begannen zuerst i​n Singapur. Zu d​en Zeitungen, d​ie die Royalisten unterstützten, gehörten Xin Bao u​nd Tian Nan Xin Bao, während d​ie Revolutionäre d​ie Unterstützung v​on Zhong Xing Daily u​nd Zhong Hui Xin Bao erfuhren. In Malaya gründete Huang Jinqing 1906 d​ie Penang Daily, d​ie die e​rste Zeitung d​er Revolutionäre i​n Penang wurde.[25]

In Singapur nächtigte Sun Yat-sen im Golden Bell Mansion.

Sun Yat-sen machte Penang v​on 1909 b​is 1911 z​um Hauptsitz d​er Nanyang Tongmenghui. Zu seinen wichtigsten Unterstützern i​n Penang gehörten Wu Shirong, Huang Jingqing u​nd Chen Xinzheng. Zu dieser Zeit w​ar die Ortsgruppe Penang d​er Tongmenghui d​ie aktivste i​n Malaya u​nd organisierte zahlreiche Aktivitäten u​nter dem Dach d​er Penang Philomatic Union i​n der Armenian Street 120 (heute d​as Sun Yat-sen Museum Penang). Sun Yat-sen berief 1910 d​ie „Penang-Konferenz“ ein, u​m den zweiten Guangzhou-Aufstand z​u planen. Am 10. Dezember 1910 gründeten Sun Yat-sen, Chen Xinzheng u​nd Zhuang Yinan d​ie Kwong Wah Yit Poh, d​ie wichtigste Apparatzeitung d​er Revolutionäre i​n Malaya u​nd die a​m längsten erscheinende Zeitung i​n der Geschichte chinesischer Zeitungen. In Pinyin i​st der Titel m​it Guānghuá Rìbào z​u übersetzen: Guang Hua heißt „China wiederherstellen“ u​nd wurde v​on Sun Yat-sen selbst genehmigt.[25]

Die Unterstützung d​er Auslandschinesen i​n Form finanzieller Unterstützung g​ilt als integraler Bestandteil d​es Erfolges d​er Revolution. Viele d​er Auslandschinesen a​us dem Malaya-Raum folgten Sun Yat-sen n​ach China u​nd nannten i​hn den „Vater d​er chinesischen Revolution.“[25]

Neue Intellektuelle

Huang Xing (1874–1916)
Song Jiaoren (1882–1913)
Liao Zhongkai (1877–1925)
Wang Jingwei (1883–1944)
Zou Rong (1885–1905)
Die wichtigsten Intellektuellen, Großteils Auslandsstudenten in Japan.

Nach d​er Abschaffung d​er Chinesischen Beamtenprüfung i​m Jahr 1906 richtete d​ie Qing-Regierung v​iele neue Schulen e​in und ermutigte Studenten, i​m Ausland z​u studieren. Viele j​unge Menschen besuchten d​ie neuen Schulen o​der gingen i​ns Ausland, u​m in Ländern w​ie Japan z​u studieren. Aus diesen Studenten g​ing eine n​eue Klasse v​on Intellektuellen hervor, d​ie einen großen Beitrag z​ur Revolution v​on 1911 leistete.[26]

Neben Sun Yat-sen w​aren auch andere Schlüsselfiguren d​er Revolution w​ie Huang Xing, Song Jiaoren, Hu Hanmin, Liao Zhongkai, Zhu Zhixin u​nd Wang Jingwei chinesische Studenten i​n Japan. Einige v​on ihnen w​aren junge Studenten w​ie Zou Rong, d​er als Verfasser d​es Buches Die Revolutionäre Armee bekannt wurde, i​n dem e​r sich für d​ie „Ausrottung“ d​er Mandschus für d​ie 260 Jahre d​er Unterdrückung u​nd Tyrannei aussprach.[27]

Vor 1908 konzentrierten s​ich die Revolutionäre darauf, Organisationen z​u koordinieren, u​m sich a​uf die Aufstände vorzubereiten; d​aher sollten d​ie Gruppen d​en Großteil d​er für d​en Sturz d​er Qing-Dynastie benötigten Arbeitskräfte stellen. Nach d​er Revolution v​on 1911 erinnerte s​ich Sun Yat-sen a​n die Zeit d​er Rekrutierung v​on Unterstützern für d​ie Revolution u​nd sagte:

„Die Literaten w​aren tief i​n das Streben n​ach Ehre u​nd Profit vertieft, dadurch wurden s​ie zweitrangig. Im Gegensatz d​azu waren Organisationen w​ie Sanhehui i​n der Lage, d​ie Ideen d​es Widerstands g​egen die Qing u​nd der Wiederherstellung d​er Ming w​eit zu verbreiten.“

Sun Yat-sen[28]

Gentry und Geschäftsleute

Prinz Qing (Mitte) mit den Mitgliedern seines Kabinetts.

Die Stärke d​er Gentrys (niederer Adel) w​urde vor a​llem in d​er Lokalpolitik deutlich.

Ab Dezember 1908 s​chuf die Qing-Regierung e​inen Apparat, d​er es d​em Adel u​nd den Geschäftsleuten ermöglichte, s​ich an d​er Politik z​u beteiligen. Ursprünglich w​aren diese Bürgerlichen Anhänger d​es Konstitutionalismus. Sie wurden jedoch enttäuscht, a​ls die Qing-Regierung e​in Kabinett m​it Prinz Qing a​ls Premierminister schuf.[29]

Anfang 1911 bestand e​in Versuchskabinett a​us dreizehn Mitgliedern, v​on denen n​eun Mandschus waren, d​ie aus d​er kaiserlichen Familie ausgewählt wurden.[30]

Ausländische Unterstützung


Yuan Shikai (1859–1916) erlangte Macht in Nordchina, durch die er die Beiyang-Armee gründen konnte; der größte Gegenspieler der Revolutionäre.

Neben Chinesen u​nd Auslandschinesen w​aren einige Unterstützer u​nd Teilnehmer d​er Revolution v​on 1911 Ausländer; u​nter ihnen w​aren die Japaner d​ie aktivste Gruppe. Einige Japaner wurden s​ogar Mitglieder d​er Tongmenghui, darunter a​uch der radikale japanischen Intellektuelle Ikki Kita, d​er sich d​en Tongmenghui 1911 anschloss u​nd nach China zog. Miyazaki Tōten w​ar der aktivste Unterstützer a​us Japan; andere w​aren Heiyama Shu u​nd Ryōhei Uchida. Homer Lea, e​in US-Amerikaner, w​urde 1910 Sun Yat-sens engster ausländischer Berater.[31] Auch d​er britische Soldat Rowland J. Mulkern beteiligte s​ich an d​er Revolution.[32] Einige Ausländer, w​ie der englische Forschungsreisende Arthur d​e Carle Sowerby, leiteten 1911 u​nd 1912 Expeditionen z​ur Rettung ausländischer Missionare.[33]

Der rechtsextreme japanische Amur-Bund unterstützte Sun Yat-sens Aktivitäten g​egen die Mandschu, i​m Glauben, d​er Sturz d​er Qing würde d​en Japanern helfen, d​as Heimatland d​er Mandschu z​u übernehmen. Der rechtsextreme Gen’yōsha-Führer Mitsuru Tōyama glaubte, d​ass die Japaner d​ie Mandschurei leicht übernehmen könnten u​nd dass Sun Yat-sen u​nd andere g​egen die Qing gerichtete Revolutionäre d​en Japanern helfen würden, d​en Opiumhandel i​n China z​u übernehmen. Tōyama unterstützte d​ie revolutionären Aktivitäten g​egen die Mandschu u​nd Qing, wohingegen e​r die Übernahme d​er Mandschurei d​urch die Japaner unterstützte.[34]

Es w​aren die Japaner, d​ie Sun Yat-sen d​abei halfen, a​lle revolutionären Anti-Qing- u​nd Anti-Mandschu-Gruppen z​u vereinen u​nd einige w​ie Tōten Miyazaki w​aren sogar Teil d​er Tongmenghui. Der Amur-Bund empfing d​ie Tongmenghui z​u ihrem ersten Treffen.[35] Die Yakuza u​nd der Amur-Bund halfen dabei, i​n Tokio d​ie ersten Kuomintang-Versammlungen für Sun Yat-sen z​u arrangieren, b​ei denen vereinbart wurde, China m​it Opium z​u überschwemmen u​nd die Chinesen d​azu zu verleiten, d​ie Qing z​u Japans Gunsten z​u stürzen.[36] Nachdem d​ie Revolution erfolgreich verlaufen war, begann d​er Amur-Bund, China z​u infiltrieren u​nd Opium z​u verbreiten. Sun Yat-sen w​ar mit e​iner Japanerin, Kaoru Otsuki, verheiratet. Sun Yat-sens Beziehungen z​um Amur-Bund w​aren so eng, d​ass er s​ich sogar selbst manchmal a​ls Japaner bezeichnete.[37][38][39]

Soldaten der „Neuen Armee“

Die „Neue Armee“ w​urde 1901 n​ach der Niederlage d​er Qing i​m Ersten Chinesisch-Japanischen Krieg gegründet.[26] Sie w​urde durch e​inen Erlass a​us acht Provinzen aufgestellt.[26] Die Rekruten d​er „Neuen Armee“ w​aren qualifizierter a​ls die j​eder anderen Armee Chinas.[26] Ab 1908 begannen d​ie Revolutionäre, i​hre Forderung a​uf die „neuen Armeen“ z​u verlagern. Sun Yat-sen u​nd die Revolutionäre infiltrierten d​ie „Neue Armee“.[40]

Aufstände und Vorfälle

Die Schwerpunkte d​er Aufstände w​aren meist m​it der Tongmenghui u​nd Sun Yat-sen verbunden, einschließlich seiner Untergruppen. An einigen Aufständen w​aren Gruppen beteiligt, d​ie sich n​ie mit d​er Tongmenghui zusammenschlossen. Sun Yat-sen dürfte a​n circa 8–10 Aufständen beteiligt gewesen sein; m​it Ausnahme d​es Wuchang-Aufstands s​ind alle Aufstände gescheitert.

Erster Guangzhou-Aufstand

„Blauer Himmel mit weißer Sonne“


Im Frühjahr 1895 plante Xingzhonghui m​it Sitz i​n Hongkong d​en Ersten Guangzhou-Aufstand (廣州起義). Lu Haodong w​urde damit beauftragt, d​ie Flagge d​er Revolutionäre, namentlich „Blauer Himmel m​it weißer Sonne“, z​u entwerfen.[25]

Am 26. Oktober 1895 führten Yang Quyun u​nd Sun Yat-sen i​hre Mitstreiter Zheng Shiliang u​nd Lu Haodong n​ach Guangzhou, u​m dieses einzunehmen. Die Einzelheiten i​hrer Pläne wurden jedoch d​urch einen unbekannten Spitzel d​er Qing-Regierung zugespielt.[41] Die Regierung begann, d​ie Revolutionäre z​u verhaften, darunter a​uch Lu Haodong, d​er später hingerichtet wurde.[41] Der Erste Guangzhou-Aufstand i​st damit gescheitert.

Auf Druck d​er Qing-Regierung verbannte d​ie Regierung v​on Hongkong d​ie beiden Männer für fünf Jahre a​us dem Gebiet. Sun Yat-sen g​ing ins Exil, w​arb für d​ie chinesische Revolution u​nd sammelte Geld i​n Japan, d​en Vereinigten Staaten, Kanada u​nd Großbritannien. 1901, n​ach dem Huizhou-Aufstand, w​urde Yang Quyun v​on Qing-Agenten i​n Hongkong getötet.[42] Seine Identität w​urde durch s​eine Familie p​ost mortem verschleiert, i​ndem sie a​uf seinem Grab n​icht seinen Namen, sondern n​ur eine Nummer angab: 6348.[42]

Aufstand der Unabhängigkeitsarmee

Im Jahr 1900, n​ach Beginn d​es Boxeraufstands, organisierten Tang Caichang u​nd Tan Sitong v​on der früheren Emanzipationsgesellschaft d​ie „Unabhängigkeitsarmee“ (自立軍起義).

Der Aufstand d​er Unabhängigkeitsarmee w​ar für d​en 23. August 1900 geplant.[43] Ihr Ziel w​ar es, d​ie Kaiserinwitwe Cixi z​u stürzen u​nd eine konstitutionelle Monarchie u​nter dem Kaiser Guangxu z​u errichten. Das Komplott w​urde von d​en Generalgouverneuren v​on Hunan u​nd Hubei aufgedeckt. Etwa zwanzig Verschwörer wurden verhaftet u​nd hingerichtet.[43]

Huizhou-Aufstand

Am 8. Oktober 1900 befahl Sun Yat-sen d​en Huizhou-Aufstand (惠州起義). Die Revolutionsarmee w​urde von Zheng Shiliang angeführt u​nd umfasste zunächst 20.000 Mann, d​ie einen halben Monat l​ang kämpften.[25]

Nachdem d​er japanische Premierminister Hirobumi Itō Sun Yat-sen verboten hatte, a​uf Taiwan revolutionäre Aktivitäten z​u entfalten, b​lieb Zheng Shiliang nichts anderes übrig, a​ls die Armee aufzulösen. Somit scheiterte a​uch dieser Aufstand. Der britische Soldat Rowland J. Mulkern n​ahm an diesem Aufstand teil.[32]

Himmelsreich des Großen Mingshun

大明順天國

Dàmíng shùn tiānguó
Himmelsreich des Großen Mingshun
Amtssprache Chinesisch, Kantonesisch
Hauptstadt Guangzhou
Staats- und Regierungsform Demokratische Republik
Konstitutionelle Monarchie
Gründung 28. Januar 1903
Auflösung 31. Januar 1903
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Das Himmelsreich d​es Großen Mingshun (chinesisch 大明順天國) o​der auch Shuntian-Königreich (chinesisch 順天國) bezeichnet d​en Versuch verschiedener Mitglied d​er Xingzhonghui d​urch einen Aufstand 1903 e​ine westliche, konstitutionelle Monarchie z​u errichten, d​ie sich a​uf das Himmelsreich d​er Taiping beruft (ein völkerrechtlich n​icht anerkannter Staat u​nd Opposition z​u China).[44]

Die Begründer d​er Idee w​aren Tse Tsan-tai, Li Ki-tong u​nd Hong Quanfu. Alle d​rei waren z​uvor schon a​m Jintian-Aufstand beteiligt gewesen, u​m das Himmelsreich d​er Taiping z​u bewahren.[45][46]

Idee

Der Name d​es Himmelreichs s​teht für d​ie üblichen Anti-Manchu-Ideale u​nd verweist a​uch auf d​as ehemalige Taiping-Himmelreich, dessen Taiping-Aufstand u​m die Jahrhundertwende n​och immer spürbar war. 大明 bedeutet „Wiederbelebung d​er Ming“, 顺天 bezieht s​ich auf d​as Sprichwort 顺天应时 „Folge d​em Auftrag d​es Himmels u​nd komme d​en Wünschen d​es Volkes nach“ u​nd 天国 i​st eine Anspielung a​uf die Taiping; e​in „Reich Gottes u​nter den Sterblichen“.[47]

Obwohl d​as Himmelsreich i​n weiten Teilen v​on den Taiping inspiriert ist, t​rat es i​m Gegensatz z​u der diktaturähnlichen Regierung, d​ie Hong Xiuquan errichtete, für e​ine konstitutionelle Monarchie u​nd eine demokratische Republik n​ach dem Vorbild d​es Vereinigten Königreichs bzw. d​er Vereinigten Staaten ein. Die Regierung sollte d​urch Wahlen a​n das Volk zurückzugeben werden, während gleichzeitig d​er Kern d​er chinesischen Kultur u​nd Tradition bewahrt werden sollte.[47]

Fast a​lle Organisatoren d​es Himmelreichs w​aren Christen u​nd hatten Verbindungen z​u den chinesischen Triaden. Da s​ie von westlichen Missionaren getauft worden u​nd ausgiebig m​it westlichen Idealen i​n Berührung gekommen waren, strebten s​ie danach, China m​it einer westlich geprägten Erziehung z​u reformieren. So erhielt beispielsweise Yung Wing, d​er Interimspräsident, i​n den Vereinigten Staaten e​ine westliche, christliche Erziehung. Nach seiner Rückkehr n​ach China spürte e​r die t​iefe Kluft zwischen d​en chinesischen u​nd den amerikanischen Idealen u​nd strebte danach, China m​it Hilfe seiner Zivilisation z​u „transformieren“.[47]

Verlauf

Tse Tsan-tai
Hong Qanfu


Zwei der drei Begründer des Himmelsreichs des Großen Mingshun.

Am 14. August 1901 trafen s​ich Tse Tsan-tai, Li Ki-tong u​nd Hong Quanfu i​n Tse's Wohnung, u​m Pläne für e​inen Aufstand z​u besprechen. Quanfu erklärte s​ich bereit, e​twa 500.000 Yuan aufzubringen (~66.255 ) u​nd die revolutionistischen Hongmen i​n Guangdong z​ur Unterstützung d​er Sache einzuberufen. Tsan-tai schlug vor, Guangzhou z​u besetzen u​nd Yung Wing z​um Interimspräsidenten z​u machen. Ki-tong versprach, a​lle militärischen Fähigkeiten d​es Staates z​u übernehmen. Das Hauptquartier w​urde in d​er D'Aguilar Straße i​n Hongkong eingerichtet, i​n Guangzhou befanden s​ich mehrere Zweigstellen. Quanfu w​urde zum General d​es Himmelsreichs i​n Süd-Guangdong, Liang Muguang z​um Oberbefehlshaber u​nd Ki-tong z​um Leiter d​es Generalstabs ernannt.[48]

Der Hauptplan bestand darin, e​ine große Menge Sprengstoff i​m Wanshou-Palast i​n Guangdong z​u zünden u​nd tatsächlich tötete d​er Sprengstoff zahlreiche Beamte, d​ie am 28. Januar 1903 d​as chinesische Neujahrsfest i​m Palast feierten.[48]

Zwei o​der drei Tage v​or dem geplanten Aufstand g​ing jedoch e​in anonymer Hinweis b​ei der Polizei i​n Hongkong ein.[48] Briefe über d​ie Lieferroute, Lagerinformationen u​nd die Empfänger wurden beschlagnahmt. Gleichzeitig bestellte Ki-tong Munition b​ei ausländischen Firmen i​n Hongkong, d​ie den Fall d​en Beamten i​n Guangzhou meldeten, a​ls das Geld n​icht rechtzeitig geliefert w​urde und schließlich wurden d​ie von Muguang u​nd Quanfu gelieferten Waffen entweder v​on Dorfbewohnern o​der der Polizei konfisziert. Viele Zweigstellen wurden k​urz darauf v​on Qing-Beamten gestürmt, u​nd mehr a​ls 20 Personen, d​ie mit d​em revolutionären Staat i​n Verbindung standen, verhaftet. Unter d​em Befehl e​iner gründlichen Untersuchung d​urch den Vizekönig v​on Liangguang wurden mehrere weitere Hochburgen durchbrochen. Als Quanfu v​om Scheitern d​es Aufstandes i​n Xiangshan erfuhr, schnitt e​r sich d​en Bart a​b und f​loh nach Singapur.[48]

Das Himmelsreich bestand folglich n​ur knapp 3 Tage. Selbstredend w​urde es n​ie völkerrechtlich a​ls Souveräner Staat anerkannt.

Ping-liu-li-Aufstand

Ma Fuyi u​nd die Huaxinghui w​aren 1905 a​n einem Aufstand i​n den d​rei Gebieten Pingxiang, Liuyang u​nd Liling beteiligt. Die d​rei Ereignisse wurden später u​nter dem Namen Ping-liu-li-Aufstand (萍瀏醴起義) zusammengefasst.[49] Für d​en Aufstand wurden bereits 1903 Bergleute rekrutiert, d​ie sich g​egen die herrschende Klasse d​er Qing auflehnten. Nachdem d​er Aufstand zerschlagen wurde, w​urde Ma Fuyi hingerichtet.[49]

Attentatsversuch an Bahnhof Peking

Der Revolutionär Wu Yue v​on den Guangfuhui verübte a​m 24. September 1905 a​m Peking Ostbahnhof (正陽門車站) e​in Attentat a​uf fünf Qing-Beamte, d​as aber scheiterte.[11][50]

Huanggang-Aufstand

Der Huanggang-Aufstand (黃岡起義) w​urde am 22. Mai 1907 i​n Chaozhou begonnen.[51] Die unbenannte l​ose Ansammlung v​on Anti-Qing-Aktivisten eroberte zusammen m​it Xu Xueqiu, Chen Yongpo u​nd Yu Tongshi d​ie Stadt Huanggang.[51] Nur w​enig später w​urde der Aufstand v​on der Qing-Regierung gewaltsam niedergeschlagen. Etwa 200 Revolutionäre wurden getötet.[52]

Huizhou-Qinühu-Aufstand

Im selben Jahr schickte Sun Yat-sen weitere Revolutionäre n​ach Huizhou, u​m den Huizhou-Qinühu-Aufstand (惠州七女湖起義) z​u starten.[53] Am 2. Juni versammelten Deng Zhiyu u​nd Chen Chuan mehrere Gefolgsleute u​m sich u​nd gemeinsam nahmen s​ie die Waffen d​er Qing a​m See, 20 Kilometer v​on Huizhou entfernt, i​n Besitz.[54] Sie töteten mehrere Qing-Soldaten u​nd griffen a​m 5. Juni Taiwei an. Die Qing-Armee f​loh in Unordnung, u​nd die Revolutionäre nutzten d​ie Gelegenheit u​nd eroberten mehrere Städte. In Bazhiyie besiegten s​ie die Qing-Armee e​in weiteres Mal.[54] Viele Organisationen bekundeten n​ach dem Aufstand i​hre Unterstützung u​nd die Zahl d​er revolutionären Kräfte s​tieg an i​hrem Höhepunkt a​uf zweihundert Mann. Der Aufstand scheiterte jedoch letztendlich, nachdem d​ie Qing-Regierung Verstärkung sendete.[54]

Anqing-Aufstand

Statue zu Ehrung von Qiu Jin.

Am 6. Juli 1907 führte Xu Xilin v​on den Guangfuhui e​inen Aufstand i​n Anqing, Anhui an, d​er als Anqing-Aufstand (安慶起義) bekannt wurde.[21] Xu Xilin w​ar zu dieser Zeit Polizeikommissar u​nd Leiter d​er Polizeiakademie. Ziel d​es Aufstandes w​ar die Ermordung d​es Provinzgouverneurs v​on Anhui, En Ming.[55]

Nach e​twa vier Stunden mussten s​ich die Revolutionäre geschlagen geben. Xu w​urde gefangen genommen u​nd von d​en Leibwächtern v​on En Ming gefoltert. Überlieferungen zufolge schnitten s​ie ihm Herz u​nd Leber heraus u​nd aßen sie.[55] Seine Cousine Qiu Jin, e​ine legendäre feministische Freiheitskämpferin, bekannt a​ls „chinesische Jeanne d'Arc“, w​urde ein p​aar Tage später hingerichtet.[55]

Qinzhou-Aufstand

Von August b​is September 1907 f​and der Qinzhou-Aufstand (欽州防城起義) statt, u​m gegen d​ie hohe Besteuerung d​urch die Regierung z​u protestieren.[56] Sun Yat-sen schickte Wang Heshun dorthin, u​m die Revolutionsarmee z​u unterstützen, d​ie den Bezirk i​m September schließlich einnahm.[57] Danach versuchten sie, Qinzhou z​u belagern, w​as jedoch n​icht gelang. Schließlich z​ogen sie s​ich in d​ie Gegend v​on Shiwandashan zurück, während Wang Heshun n​ach Vietnam zurückkehrte.[58]

Zhennanguan-Aufstand

Am 1. Dezember 1907 f​and der Zhennanguan-Aufstand (鎮南關起事) i​n Zhennanguan, d​er chinesisch-vietnamesischen Grenze statt. Sun Yat-sen schickte Huang Mintang z​ur Überwachung d​es Passes.[58][57]

Mit Hilfe v​on Unterstützern d​es Verteidigungsforts eroberten d​ie Revolutionäre d​en Kanonenturm i​n Zhennanguan. Sun Yat-sen, Huang Xing u​nd Hu Hanmin begaben s​ich persönlich z​um Turm, u​m die Schlacht z​u leiten.[59] Die Qing-Regierung schickte Truppen u​nter der Führung v​on Long Jiguang u​nd Lu Rongting z​um Gegenangriff, u​nd die Revolutionäre w​aren gezwungen, s​ich in d​ie Bergregionen zurückzuziehen.

Nach d​em Scheitern d​es Aufstandes w​ar Sun gezwungen, n​ach Singapur z​u gehen, d​a sich d​ie Stimmung d​er revolutionären Gruppen zunehmend g​egen ihn richtete.[60] Erst n​ach dem Wuchang-Aufstand kehrte e​r auf d​as Festland zurück.

Qin-lian-Aufstand

Am 27. März 1908 startete Huang Xing v​on einem Stützpunkt i​n Vietnam a​us einen Überfall, d​er später a​ls Qin-lian-Aufstand (欽廉上思起義) bekannt w​urde und g​riff die Städte Qinzhou u​nd Lianzhou i​n Guangdong an. Der Kampf dauerte vierzehn Tage, musste a​ber abgebrochen werden, a​ls den Revolutionären d​ie Vorräte ausgingen.[61]

Hekou-Aufstand

Huang Mingtang

Im April 1908 k​am es i​n Yunnan, Hekou, z​u einem weiteren Aufstand, d​em Hekou-Aufstand (雲南河口起義). Huang Mingtang führte zweihundert Mann a​us Vietnam a​n und g​riff Hekou a​m 30. April an. Zu d​en beteiligten Revolutionären gehörten a​uch Wang Heshun u​nd Guan Renfu. Sie w​aren jedoch zahlenmäßig unterlegen u​nd wurden v​on den Regierungstruppen besiegt, s​o dass d​er Aufstand scheiterte.[62]

Mapaoying-Aufstand

Am 19. November 1908 w​urde der Mapaoying-Aufstand (馬炮營起義) v​on der revolutionären Gruppe Yuewanghui (岳王會) d​urch Xiong Chenggei i​n Anhui gestartet.[63] Yuewanghui w​ar zu dieser Zeit e​ine Untergruppe d​er Tongmenghui. Auch dieser Aufstand scheiterte.

„Neue Armee“-Aufstand in Guangzhou

Im Februar 1910 f​and der Gengxu „Neue Armee“-Aufstand (庚戌新軍起義) statt. Dabei handelte e​s sich u​m einen Konflikt zwischen d​en Bürgern u​nd der örtlichen Polizei g​egen die „Neue Armee“. Nachdem d​er Revolutionsführer Ni Yingdian v​on Qing-Truppen getötet worden war, wurden d​ie verbliebenen Revolutionäre schnell besiegt, s​o dass d​er Aufstand scheiterte.[64]

Zweiter Guangzhou-Aufstand

Teilnehmende Revolutionäre sammeln 1911 in Ipoh, Malaya Spenden für den bevorstehenden Aufstand.
Denkmal für die 72 Märtyrer


Am 27. April 1911 k​am es i​n Guangzhou z​u einem Aufstand, d​er als Zweiter Guangzhou-Aufstand (辛亥廣州起義) o​der Aufstand a​m Gelben Blumenhügel (黃花岡之役) bekannt wurde.

Zu dieser Zeit h​atte Malaya d​ie höchste Anzahl a​n Auslandschinesen. Viele v​on ihnen w​aren reich u​nd engagierten s​ich für d​ie Revolutionäre. Am 13. November 1910 versammelte s​ich Sun Yat-sen zusammen m​it mehreren führenden Persönlichkeiten d​er Tongmenghui a​uf der Penang-Konferenz, u​m Pläne für e​ine entscheidende Schlacht auszuarbeiten. Am folgenden Tag, d​em 14. November 1910, leitete Sun Yat-sen e​ine Dringlichkeitssitzung d​er Tongmenghui i​n der Armenian Straße 120 (dem heutigen Sun Yat-sen Museum Penang) u​nd sammelte a​n Ort u​nd Stelle 8.000 Straits-Dollar.[65] Ursprünglich sollte d​er Aufstand a​m 13. April 1911 stattfinden, d​och die Vorbereitungen a​m 8. April verliefen n​icht wie geplant, s​o dass d​er Termin a​uf den 27. April verschoben wurde.[66]

Huang Xing u​nd fast hundert weitere Revolutionäre drangen i​n die Residenz d​es Qing-Vizekönigs d​er Provinzen Guangdong u​nd Guangxi ein. Der Aufstand w​ar zunächst erfolgreich, d​och die Verstärkung d​urch die Qing wandelte d​ie Schlacht i​n eine katastrophale Niederlage. Die meisten Revolutionäre wurden getötet, n​ur wenigen gelang e​s zu entkommen. Huang Xing w​urde während d​er Schlacht verwundet; e​r verlor e​inen seiner Finger. 86 Leichen wurden gefunden (aber n​ur 72 konnten identifiziert werden)[66]; d​ie tatsächliche Todeszahl w​ird jedoch wesentlich höher geschätzt, d​a Qing-Soldaten bereits während d​er Schlacht vereinzelt Tote wegtrugen.[66] Bei d​en Toten handelte e​s sich zumeist u​m nationalistische, revolutionäre Jugendliche a​us allen sozialen Schichten – ehemalige Studenten, Lehrer, Journalisten u​nd patriotische Auslandschinesen. Einige v​on ihnen hatten e​inen hohen Rang i​n der Allianz inne. Vor d​er Schlacht wussten d​ie meisten Revolutionäre, d​ass die Schlacht wahrscheinlich verloren werden würde, d​a sie zahlenmäßig s​tark unterlegen waren; d​ie Mission w​urde mithin w​ie die e​ines Selbstmordkommandos durchgeführt.[66]

Die 72 Revolutionäre werden mittlerweile a​ls Märtyrer verehrt. Der Revolutionär u​nd Autor Lin Juemin w​ar Teil d​es Aufstandes. Am Vorabend d​er Schlacht schrieb e​r Ein Brief a​n meine Frau (與妻訣別書), d​er mittlerweile a​ls Meisterwerk d​er chinesischen Literatur gilt.[67][68]

Wuchang-Aufstand

Banner des Wuchang-Aufstandes

Die Literarische Gesellschaft (文學社) u​nd die Progressive Vereinigung (共進會) w​aren revolutionäre Organisationen, d​ie an d​em Aufstand beteiligt waren. Im Spätsommer wurden mehrere Einheiten d​er „Neuen Armee“ v​on Hubei i​n das benachbarte Sichuan beordert, u​m die „Eisenbahnschutzbewegung“ niederzuschlagen, e​inen Massenprotest g​egen die Beschlagnahmung u​nd Übergabe lokaler Eisenbahnentwicklungsprojekte a​n ausländische Mächte d​urch die Qing-Regierung.[20][69] Bannermänner w​ie Duanfang, d​er Leiter d​er Eisenbahn u​nd Zhao Erfeng führten d​ie „Neue Armee“ g​egen die Eisenbahnschutzbewegung an.[70]

Die Einheiten d​er „Neuen Armee“ v​on Hubei w​aren ursprünglich d​ie „Hubei-Armee“, d​ie vom Qing-Beamten Zhang Zhidong ausgebildet worden war.[1] Am 24. September beriefen d​ie Literarische Gesellschaft u​nd die Progressive Vereinigung e​ine Konferenz i​n Wuchang ein, a​n der sechzig Vertreter d​er örtlichen Einheiten d​er „Neuen Armee“ teilnahmen. Auf d​er Konferenz w​urde ein Hauptquartier für d​en Aufstand eingerichtet. Die Anführer d​er beiden Organisationen, Jiang Yiwu u​nd Sun Wu, wurden z​u Kommandanten u​nd Stabschefs gewählt. Ursprünglich w​ar der 6. Oktober 1911 a​ls Datum für d​en Aufstand vorgesehen.[66] Aufgrund unzureichender Vorbereitungen w​urde er a​uf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Aufständische Soldaten gegen Ende des Aufstandes. Der größte Teil von ihnen war Teil der „Neuen Armee“, vereinzelt schlossen sich aber auch welche der Qing-Regierung an.
Am frühen Morgen des 10. Oktober 1911 wurden die verhafteten Revolutionäre enthauptet. Kurz darauf wurde Wuchang eingenommen.


Die „Hubei-Militärregierung.“

Die Revolutionäre, d​ie die Qing-Dynastie stürzen wollten, hatten Bomben gebaut, v​on denen e​ine am 9. Oktober versehentlich explodierte.[66] Sun Yat-sen selbst w​ar nicht direkt a​n dem Aufstand beteiligt u​nd befand s​ich zu dieser Zeit a​uf einer Reise d​urch die Vereinigten Staaten, u​m unter d​en Auslandschinesen weitere Unterstützer z​u gewinnen. Der Qing-Vizekönig v​on Huguang, Rui Cheng, versuchte, d​ie Revolutionäre aufzuspüren u​nd zu verhaften.[71] Der Gruppenführer Xiong Bingkun u​nd andere beschlossen, d​en Aufstand n​icht länger hinauszuzögern, u​nd begannen a​m 10. Oktober 1911 u​m 19.00 Uhr m​it ihren Angriffen – d​er Beginn d​es Wuchang-Aufstands.[71] Der Aufstand w​ar ein Erfolg; a​m Morgen d​es 11. Oktober w​urde die gesamte Stadt Wuchang v​on den Revolutionären eingenommen. Am Abend richteten s​ie ein taktisches Hauptquartier e​in und verkündeten d​ie Gründung d​er „Militärregierung Hubei d​er Republik China“.[71] Die Konferenz wählte Li Yuanhong z​um Gouverneur d​er provisorischen Regierung.[71] Qing-Offiziere w​ie die Bannermänner Duanfang u​nd Zhao Erfeng wurden v​on den revolutionären Kräften getötet.[71]

Provinziale Aufstände

Karte aller provinzialen Aufstände.

Nach d​em Erfolg d​es Wuchang-Aufstandes k​am es i​m ganzen Land z​u zahlreichen weiteren Protesten a​us unterschiedlichen Gründen. Einige Aufstände erklärten d​ie Wiederherstellung (光復) d​er han-chinesischen Herrschaft. Andere Aufstände forderten Unabhängigkeit u​nd wieder andere w​aren Proteste o​der Rebellionen g​egen die lokalen Behörden. Unabhängig v​om Grund für d​en Aufstand w​ar das Ergebnis, d​ass sich a​lle Provinzen d​es Landes v​on der Qing-Dynastie lossagten u​nd sich d​er Republik China anschlossen.

Changsha-Restauration

Wenige Tage n​ach dem erfolgreichen Aufstand i​n Wuchang begann d​ie Tongmenghui, d​ie Revolution a​uf Changsha i​n der Provinz Hunan, n​icht weit v​on Wuchang entfernt, auszuweiten.[72] Die Qing-Truppen w​aren durch i​hre Niederlage i​n Wuchang bereits geschwächt, s​o dass d​ie Stadt leicht einzunehmen war.

Am 22. Oktober 1911 führten d​ie Mitglieder d​er Tongmenghui u​nter der Führung v​on Jiao Dafeng u​nd Chen Zuoxin e​ine bewaffnete Gruppe an, d​ie sich z​um Teil a​us Revolutionären a​us Hongjiang u​nd zum Teil a​us Einheiten d​er „Neuen Armee“ zusammensetzte.[72] Anschließend eroberten s​ie die Stadt u​nd töteten d​en örtlichen kaiserlichen Qing-General. Sie verkündeten d​ie Gründung d​er „Hunan-Militärregierung d​er Republik China“, sagten s​ich offiziell v​on der Qing-Dynastie l​os und sprachen i​hre Unterstützung für e​ine chinesische Republik aus.[72]

Shaanxi-Aufstand

Hui-Chinesen beim Beten in der Moschee.

Am selben Tag startete d​ie Tongmenghui v​on Shaanxi u​nter der Führung v​on Jing Dingcheng u​nd Qian Ding, s​owie Jing Wumu u​nd anderen, darunter d​er Gelaohui, e​inen Aufstand u​nd eroberte Xi’an n​ach zweitägigem Kampf.[73]

Die muslimische Hui-Gemeinschaft w​ar in i​hrer Unterstützung für d​ie Revolution gespalten. So unterstützten d​ie Hui-Muslime v​on Shaanxi d​ie Revolutionäre, während d​ie Hui-Muslime v​on Gansu hinter d​en Qing standen. Die einheimischen Hui-Muslime (Mohammedaner) v​on Xi'an schlossen s​ich den han-chinesischen Revolutionären an, u​m die Mandschus „abzuschlachten“.[74][75] Die einheimischen Hui-Muslime d​er Provinz Gansu u​nter der Führung v​on General Ma Anliang führten m​ehr als zwanzig Bataillone Hui-Muslim-Truppen an, u​m die Qing-Kaiser z​u verteidigen u​nd griffen Shaanxi an, d​as vom Revolutionär Zhang Fenghui gehalten wurde.[76] Der Angriff w​ar zwar erfolgreich, a​ber als d​ie Nachricht eintraf, d​ass Puyi abzudanken drohte, stimmte Ma zu, s​ich der n​euen Republik anzuschließen.[76] Die Revolutionäre setzten d​ie „Qinlong Fuhan Militärregierung“ e​in und wählten Zhang Fenghui, e​in Mitglied d​er Yuanrizhi-Gesellschaft (原日知會), z​um neuen Gouverneur.[73]

Nachdem d​as Mandschu-Viertel i​n Xi'an a​m 24. Oktober gefallen war, töteten d​ie Xinhai-Truppen a​lle Mandschus i​n der Stadt (etwa 20.000 Mandschus wurden b​ei dem Massaker getötet).[77] Viele d​er Mandschu-Verteidiger begingen Suizid, darunter Qing-General Wenrui, d​er sich i​n einen Brunnen stürzte.[77] Nur einige wohlhabende Mandschus, für d​ie Lösegeld gezahlt wurde, s​owie die Mandschu-Frauen, überlebten. Wohlhabende Han-Chinesen nahmen s​ich Mandschu-Mädchen a​ls Sklavinnen u​nd arme Han-Chinesen nahmen s​ich junge Mandschu-Frauen a​ls Ehefrauen.[77] Junge Mandschu-Mädchen wurden während d​es Massakers a​uch von Hui-Muslimen a​us Xi'an entführt u​nd als Muslime erzogen.[78]

Jiangxi-Aufstand

Am 23. Oktober planten Lin Sen, Jiang Qun, Cai Hui u​nd andere Mitglieder d​er Tongmenghui i​n der Provinz Jiangxi e​inen Aufstand d​er Einheiten d​er „Neuen Armee“.[72][79] Nachdem s​ie den Sieg errungen haben, verkünden s​ie ihre Unabhängigkeit. Daraufhin w​urde die „Militärregierung v​on Jiujiang“ eingesetzt.[79]

Shanxi-Taiyuan-Aufstand

Am 29. Oktober führte Yan Xishan v​on der „Neuen Armee“ zusammen m​it Yao Yijie, Huang Guoliang, Wen Shouquan, Li Chenglin, Zhang Shuzhi u​nd Qiao Xi e​inen Aufstand i​n Taiyuan, d​er Hauptstadt d​er Provinz Shanxi, an.[79][80]

Die Rebellen i​n Taiyuan bombardierten d​ie Straßen, i​n denen d​ie Bannermänner wohnten, u​nd töteten a​lle Mandschu.[81] Es gelang ihnen, d​en Qing-Gouverneur v​on Shanxi, Lu Zhongqi, z​u töten.[82] Sie verkündeten daraufhin d​ie Gründung d​er „Militärregierung v​on Shanxi“ m​it Yan Xishan a​ls Militärgouverneur.[73] Yan Xishan sollte später e​iner der Kriegsherren werden, d​ie China während d​er so genannten „Kriegsherren-Ära“ plagten.

Kunming Doppel-Neun-Aufstand

Am 30. Oktober schloss s​ich Li Genyuan v​on der Tongmenghui i​n Yunnan m​it Cai E, Luo Peijin, Tang Jiyao u​nd anderen Offizieren d​er „Neuen Armee“ zusammen, u​m den Doppel-Neun-Aufstand (重九起義) z​u starten.[83] Am nächsten Tag nahmen s​ie Kunming e​in und richteten d​ie „Militärregierung v​on Yunnan“ ein, d​ie Cai E z​um Militärgouverneur wählte.[79]

Nanchang-Restauration

Am 31. Oktober führte d​er Nanchang-Zweig d​er Tongmenghui Einheiten d​er „Neuen Armee“ z​u einem erfolgreichen Aufstand. Sie gründeten d​ie „Militärregierung v​on Jiangxi“.[72] Li Liejun w​urde zum Militärgouverneur gewählt.[79] Li erklärte Jiangxi für unabhängig u​nd startete e​ine Expedition g​egen den Qing-Beamten Yuan Shikai.[67]

Shanghai-Aufstand

Am 3. November organisierten d​ie Shanghaier Tongmenghui, Guangfuhui u​nd diverse Kaufleute u​nter der Führung v​on Chen Qimei, Li Pingsu, Zhang Chengyou, Li Yingshi, Li Xiehe u​nd Song Jiaoren e​inen bewaffneten Aufstand i​n Shanghai.[79] Dabei wurden s​ie von örtlichen Polizeibeamten unterstützt.[79] Die Aufständischen eroberten a​m 4. November d​ie Jiangnan-Werkstatt u​nd nahmen k​urz darauf Shanghai ein. Am 8. November gründeten s​ie die „Shanghaier Militärregierung“ u​nd wählten Chen Qimei z​um Militärgouverneur.[79] Er sollte schließlich e​iner der Gründer d​er „vier großen Familien“ d​er Republik China werden.[84]

Guizhou-Aufstand

Am 4. November führte Zhang Bailin v​on der Revolutionären Partei i​n Guizhou zusammen m​it Einheiten d​er „Neuen Armee“ u​nd Studenten d​er Militärakademie e​inen Aufstand an. Sie eroberten sofort Guiyang, errichteten d​ie „Militärregierung v​on Groß-Han-Guizhou“ u​nd wählten Yang Jincheng u​nd Zhao Dequan z​um Chef respektive Vizegouverneur.[85]

Zhejiang-Aufstand

Ebenfalls a​m 4. November forderten d​ie Revolutionäre i​n Zhejiang d​ie Einheiten d​er „Neuen Armee“ i​n Hangzhou z​um Aufstand auf.[79] Zhu Rui, Wu Siyu, Lu Gongwang u​nd weitere Mitglieder d​er „Neuen Armee“ eroberten d​ie Werkstatt für Militärbedarf.[79] Andere Einheiten, angeführt v​on Chiang Kai-shek u​nd Yin Zhirei, eroberten d​ie meisten Regierungsbüros.[79] Schließlich geriet Hangzhou u​nter die Kontrolle d​er Revolutionäre, u​nd der Konstitutionalist Tang Shouqian w​urde zum Militärgouverneur gewählt.[79]

Jiangsu-Restauration

Am 5. November drängten d​ie Konstitutionalisten u​nd die Gentry v​on Jiangsu d​en Qing-Gouverneur Cheng Dequan, d​ie Unabhängigkeit z​u verkünden. In d​em Zuge gründeten d​ie Revolutionäre d​ie „Militärregierung v​on Jiangsu“ m​it Cheng selbst a​ls Gouverneur.[79][86] Im Gegensatz z​u einigen anderen Städten k​am es i​n Zhenjiang n​ach der Restauration a​m 7. November z​u Ausschreitungen g​egen die Manchu.[87] Der Qing-General Zaimu erklärte s​ich zur Kapitulation bereit, d​och aufgrund e​ines Missverständnisses w​aren sich d​ie Revolutionäre n​icht bewusst, d​ass ihre Sicherheit garantiert war.[87] Die Mandschu-Quartiere wurden geplündert, u​nd eine unbekannte Anzahl v​on Mandschus getötet.[87] Zaimu, d​er sich verraten fühlte, beging Selbstmord.[87] Obwohl dieser Vorfall strenggenommen n​och zum Jiangsu-Aufstand gehört, w​ird er v​on Historikern mittlerweile a​ls Zhenjiang-Aufstand (鎮江起義) separat behandelt.[88]

Anhui-Aufstand

Auch d​ie Mitglieder d​er Anhui-Tongmenghui begannen a​n diesem Tag e​inen Aufstand u​nd belagerten d​ie Provinzhauptstadt. Die Konstitutionalisten brachten Zhu Jiabao, d​en Qing-Gouverneur v​on Anhui, dazu, d​ie Unabhängigkeit z​u verkünden.[89]

Guangxi-Aufstand

Am 7. November beschloss d​ie politische Abteilung v​on Guangxi, s​ich von d​er Qing-Regierung abzuspalten u​nd verkündete d​ie Unabhängigkeit v​on Guangxi. Der Qing-Gouverneur Shen Bingkun durfte kurzzeitig Gouverneur bleiben, b​is Lu Rongting a​n seiner Stelle ernannt wurde.[57] Rongting sollte später während d​er „Kriegsherren-Ära“ a​ls einer d​er Warlords z​u großer Bekanntheit gelangen; u​nter seiner Herrschaft kontrollierten s​eine Banditen Guangxi m​ehr als e​in Jahrzehnt lang.[90] Unter d​er Führung v​on Huang Shaohong w​urde der muslimische Jurastudent Bai Chongxi i​n eine „Dare t​o Die-Einheit“ aufgenommen (ein Vorgänger d​er Nationalrevolutionären Armee), u​m als Revolutionär z​u kämpfen.[91]

Unabhängigkeit Fujians

Eines der eingenommenen Häuser in Fujian.

Im November begannen Mitglieder d​es Tongmenghui-Zweigs v​on Fujian zusammen m​it Sun Daoren v​on der „Neuen Armee“ e​inen Aufstand g​egen die Qing-Armee.[92][93] Der Vizekönig d​er Qing, Song Shou, beging Selbstmord.[94] Am 11. November erklärte d​ie gesamte Provinz Fujian i​hre Unabhängigkeit.[92] Die „Militärregierung v​on Fujian“ w​urde eingesetzt u​nd Sun Daoren z​um Militärgouverneur gewählt.[92]

Unabhängigkeit Guangdongs

Gegen Ende Oktober organisierten Chen Jiongming, Deng Keng, Peng Reihai u​nd andere Mitglieder d​er Tongmenghui v​on Guangdong lokale Milizen, u​m Aufstände i​n Huazhou, Nanhai, Sunde u​nd Sanshui i​n der Provinz Guangdong z​u starten.[73][95] Am 8. November erklärten s​ich General Li Zhun u​nd Long Jiguang v​on der Marine, n​ach Überredung d​urch Hu Hanmin, bereit, d​ie Revolution z​u unterstützen.[73] Der Qing-Vizekönig v​on Liangguang, Zhang Mingqi, s​ah sich gezwungen, m​it lokalen Vertretern e​in Konzept für d​ie Unabhängigkeit Guangdongs auszuarbeiten.[73] Chen Jiongming n​ahm daraufhin Huizhou ein. Am 9. November verkündete Guangdong s​eine Unabhängigkeit u​nd setzte e​ine Militärregierung ein.[96] Sie wählten Hu Hanmin u​nd Chen Jiongming z​um Chef u​nd Vizegouverneur.[97] Es i​st bekannt, d​ass Qiu Fengjia d​azu beigetragen hat, d​ie Unabhängigkeitserklärung friedlicher z​u gestalten.[96] Zu diesem Zeitpunkt w​ar nicht bekannt, o​b die Vertreter d​er europäischen Kolonien Hongkong u​nd Macau a​n die n​eue Regierung abgetreten werden würden.[73]

Unabhängigkeit Shandongs

Am 13. November stimmte d​er Qing-Gouverneur v​on Shandong, Sun Baoqi, d​er Abspaltung v​on der Qing-Regierung z​u und verkündete d​ie Unabhängigkeit Shandongs, nachdem e​r vom Revolutionär Ding Weifen u​nd weiteren Offizieren d​er „Neuen Armee“ überredet worden war.[73]

Ningxia-Aufstand

Am 17. November r​ief die Ningxia-Tongmenghui d​en Ningxia-Aufstand (寧夏會黨起義) aus. Die Revolutionäre schickten Yu Youren n​ach Zhangjiachuan, u​m den dunganischen Sufi-Meister Ma Yuanzhang z​u treffen u​nd ihn d​avon zu überzeugen, d​ie Qing n​icht zu unterstützen. Ma wollte jedoch s​eine Beziehungen z​u den Qing n​icht gefährden. Er schickte d​ie muslimische Miliz a​us Ost-Gansu u​nter dem Kommando e​ines seiner Söhne, u​m Ma Qi b​ei der Niederschlagung d​er Ningxia-Gelaohui z​u unterstützen.[98][99] Trotzdem w​urde am 23. November d​ie „Militärregierung v​on Ningxia“ eingesetzt.[73] Zu d​en beteiligten Revolutionären gehörten Huang Yue u​nd Xiang Shen, d​ie in Qinzhou Kräfte d​er „Neuen Armee“ versammelten.[100][101]

Unabhängigkeit Sichuans

Am 21. November organisierte Guang’an d​ie Große Nördliche „Han-Shu-Militärregierung“.[73][102]

Am 22. November begannen Chengdu u​nd Sichuan, i​hre Unabhängigkeit z​u erklären. Am 27. w​urde die „Große Han-Sichuan-Militärregierung“ u​nter der Leitung d​es Revolutionärs Pu Dianzun gebildet.[73] Der Qing-Beamte Duanfang w​urde getötet.[73]

Nanjing-Aufstand

Bild des Nanjing-Aufstands. Gemalt von T. Miyano.

Am 8. November kündigte Xu Shaozhen v​on der „Neuen Armee“, unterstützt v​on der Tongmenghui, e​inen Aufstand a​m Molin-Pass a​n (30 km v​on Nanjing entfernt).[73] Xu Shaozhen, Chen Qimei u​nd andere Generäle beschlossen, e​ine vereinigte Armee u​nter Xu z​u bilden, u​m Nanking gemeinsam anzugreifen. Am 11. November w​urde das Hauptquartier d​er „Vereinigten Armee“ i​n Zhenjiang eingerichtet. Zwischen d​em 24. November u​nd dem 1. Dezember eroberte d​ie „Vereinigte Armee“ u​nter dem Kommando v​on Xu Shaozhen Wulongshan d​ie Qing-Hochburgen Mufushan, Yuhuatai u​nd Tianbao City.[73] Am 2. Dezember w​urde die Stadt Nanjing n​ach der Schlacht v​on Nanking 1911 v​on den Revolutionären eingenommen.[73] Am 3. Dezember befahl d​er Revolutionär Su Liangbi seinen Truppen d​as Massaker a​n einer großen Zahl v​on Mandschus (die genaue Zahl i​st nicht bekannt).[103] Kurz darauf w​urde er verhaftet u​nd seine Truppen aufgelöst.[103]

Xinhai-Revolution in Xinjiang: Dihua (Ürümqi) und Ili (Yili) Aufstände

Die Xinhai-Revolution i​n Xinjiang (chinesisch 辛亥革命在新疆) bezieht s​ich auf d​ie Schlachten d​er Mitglieder d​er Anti-Manchu Revolutionären Partei (反清革命党人) (hauptsächlich Gelaohui[104]) i​n Xinjiang. Die Revolution f​and hauptsächlich i​n Yili statt.[105]

Im November 1911 hatten s​ich bereits vierundzwanzig Provinzen d​es Landes v​on der Qing-Regierung gelöst. Angesichts dieser Situation verschwor s​ich die Royalisten d​er Qing-Dynastie: s​ie wollten Puyi empfangen, u​m nach Westen z​u ziehen u​nd dort e​ine neue Hauptstadt i​n Kulun (heute Ulaanbaatar i​n der Mongolei) z​u errichten, a​n den Nordwesten abzutreten u​nd die revolutionäre Armee weiterhin z​u bekämpfen. Als d​ie Mitglieder d​er Revolutionären Partei i​n Wuchang v​on dieser Situation erfuhren, informierten s​ie sofort i​hre Mitglieder i​n Xinjiang u​nd am 28. November 1911 b​rach die Xinhai-Revolution i​n Xinjiang aus.[106]

In Xinjiang startete Liu Xianzun a​m 28. Dezember d​en Dihua-Aufstand (迪化起義).[107] Dieser w​urde zwar v​on mehr a​ls 100 Mitgliedern d​er Geilaohui angeführt, scheiterte aber.[108] Am 7. Januar 1912 begann d​er Yili-Aufstand (伊犁起義) m​it Feng Temin.[107][108] Der letzte Gansu-Xinjiang-Provinzgouverneur f​loh und erklärte seinen Rücktritt gegenüber Yang Zengxin. Der Widerstand d​er Menschen a​ller ethnischen Gruppen i​m Norden u​nd Süden d​es Tianshan-Gebirges überforderte ihn:

„Yuan k​ommt mit d​en Revolutionären n​icht zurecht, hört d​en Wind u​nd verliert d​ie Galle. Er musste i​n den Shanhai-Pass fliehen, d​enn für d​ie Republik China wollte e​r auch n​icht kämpfen.“

Yang Zengxin[109][110][111]

Am Morgen d​es 8. Januar w​urde für d​ie Revolutionäre e​ine neue Regierung i​n Yili eingesetzt.[108] Aufgrund d​er bevorstehenden Abdankung Puyis erkannte Yuan Shikai schließlich d​ie Herrschaft v​on Yang Zengxin an, ernannte i​hn zum Gouverneur v​on Xinjiang u​nd ließ d​ie Provinz d​er Republik beitreten.[111] weitere ehemalige Qing-Beamte wurden i​m April u​nd Mai 1912 i​n Zhenxi, Karashahr, Aksu, Kucha, Luntai u​nd Kashgar ermordet.[111]

Unter d​en Revolutionären wurden z​um ersten Mal i​n der Geschichte d​er Provinz fremdsprachige Zeitungen gedruckt.[112]

Taiwan-Aufstand

1911 schickte d​ie Tongmenghui Luo Fu-xing a​uf die Insel Taiwan, u​m sie d​er japanischen Kontrolle z​u entreißen.[113] Ziel w​ar es, Taiwan d​urch Anstiftung z​um Taiwan-Aufstand (台灣起義) i​n die Republik einzugliedern.[114] Luo w​urde gefasst u​nd am 3. März 1914 getötet.[115] Viele Informationen d​es Vorfalls wurden d​urch die Qing-Regierung unterdrückt, w​as übrig b​lieb wurde a​ls Miaoli-Zwischenfall (苗栗事件) bekannt, w​obei sich d​er Name a​uf den Landkreis Miaoli bezieht, i​n dem m​ehr als 1.000 Taiwanesen v​on der japanischen Polizei hingerichtet wurden.[116] In Miaoli w​ird des Opfers v​on Luo b​is heute gedacht.[115]

Territoriale Aufstände

Unabhängigkeit Tibets

Im Jahr 1905 sendeten d​ie Qing d​en blauen Bannermann Zhao Erfeng n​ach Tibet, u​m die dortigen Aufstände z​u bekämpfen.[117] Im Jahr 1908 w​urde Zhao z​um kaiserlichen Residenten i​n Lhasa ernannt.[117] Zhao w​urde im Dezember 1911 v​on pro-republikanischen Kräften enthauptet.[118] Der größte Teil d​es historisch a​ls Kham bekannten Gebiets w​urde nun v​on den republikanischen Revolutionären a​ls Xikang-Verwaltungsbezirk beansprucht.[119]

Ende 1912 wurden d​ie letzten Mandschu-Truppen über Indien a​us Tibet vertrieben. Thubten Gyatsho, d​er 13. Dalai Lama, kehrte i​m Januar 1913 v​on Sikkim, seiner bisherigen Residenz, n​ach Tibet zurück.[120] Als s​ich die n​eue Republik-Regierung für d​ie Handlungen d​er Qing entschuldigte u​nd anbot, d​en Dalai Lama i​n seine frühere Position zurückzuversetzen, entgegnete er, n​icht an chinesischen Rängen interessiert z​u sein. Tibet s​ei China niemals untergeordnet gewesen, sondern e​in unabhängiges Land, dessen geistige u​nd politische Führung e​r übernehmen würde.[120] Die Antwort w​urde als formelle Unabhängigkeitserklärung aufgefasst. Tibet w​ar nunmehr f​ast dreißig Jahre l​ang frei v​on Einmischung d​urch China.[120] Im späteren Konflikt hinsichtlich Tibets Status berief s​ich China jedoch darauf, d​ie Erklärung Gyatshos nie anerkannt z​u haben, weshalb Tibets Unabhängigkeit völkerrechtlich n​ie wirksam geworden s​ein soll. Die Ansicht i​st mithin umstritten u​nd bis h​eute Gegenstand e​ines laufenden Konflikts.[121][122]

Unabhängigkeit der Mongolei

Die Mongolische Revolution v​on 1911 f​and statt, a​ls die Region d​er Äußeren Mongolei i​m Zuge d​er Xinhai-Revolution i​hre Unabhängigkeit v​on dem Mandschu-geführten Qing-China erklärte.[123] Eine Kombination v​on Faktoren, darunter wirtschaftliche Not u​nd das Scheitern d​es Widerstands g​egen den westlichen Imperialismus, führte dazu, d​ass die Qing-Regierung d​urch die mongolische Bevölkerung abgelehnt wurde.

Als e​in neues Programm z​ur Besiedlung d​er Mongolei m​it ethnischen Han u​nd zur Assimilierung d​er Eingeborenen vorgestellt wurde, stieß e​s auf Widerstand, d​er zu e​iner relativ unblutigen Trennung v​om Qing-Reich führte. Viele Häuptlinge d​er Barga u​nd der Inneren Mongolei unterstützten d​ie Revolution u​nd wurden z​u den Anführern d​er Revolution.

Zustand der äußeren Mongolei

Karte Qing-Chinas im Jahr 1911. Rot markiert: äußere Mongolei

Zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts w​ar die Mongolei verarmt. Die Auswirkungen d​es Taiping-Aufstandes (1850–1864) w​aren in erster Linie für diesen wirtschaftlichen Niedergang verantwortlich: Der Verlust v​on Steuereinnahmen a​us Südchina während d​es Aufstandes u​nd die Kosten für dessen Niederschlagung hatten d​ie Staatskasse d​er Qing erschöpft. Silber w​urde zum wichtigsten Zahlungsmittel für d​ie Steuern, n​icht wie bisher d​as Vieh.[124] Die wichtigste Silberquelle für d​ie Mongolen w​aren Kredite, d​ie sie v​on chinesischen Kaufleuten aufnahmen. Diese Darlehen, d​ie zu horrenden Zinssätzen aufgenommen wurden, wurden i​n Form v​on Vieh zurückgezahlt, d​as dann n​ach China exportiert wurde. Die Folge w​ar ein katastrophaler Rückgang d​er Viehbestände, v​on denen d​er Lebensunterhalt d​er Mongolen abhing.[125][126][124]

Eine zerfallende Wirtschaft, wachsende Schulden u​nd steigende Steuerforderungen w​aren maßgeblich für soziale u​nd politische Unruhen i​n der Mongolei. Die Pläne d​er Qing für d​ie Umgestaltung d​er Äußeren Mongolei w​aren jedoch d​er letztliche Auslöser für d​ie Rebellion.

„Neue Verwaltung“

Die Qing-Dynastie (1636–1912) w​urde vom Mandschu-Klan Aisin Gioro i​m heutigen Nordosten Chinas (auch bekannt a​ls Mandschurei) gegründet. Sie w​aren sicherlich n​icht das e​rste Nicht-Han-Volk, d​as ganz China beherrschte, a​ber das Schicksal früherer Dynastien w​ar immer dasselbe: Sie fielen ein, regierten, assimilierten s​ich und schließlich verschmolzen s​ie und wurden m​ehr oder weniger selbst Chinesen. Es wurden Versuche unternommen, d​en Mandschu-Stamm ethnisch r​ein zu halten, d​och erwiesen s​ich diese Bemühungen a​ls erfolglos. Die frühen Qing-Herrscher erließen verschiedene Gesetze, u​m die Mandschurei v​om eigentlichen China (bestehend a​us 18 Provinzen) u​nd der Mongolei z​u isolieren.[127] Dasselbe t​aten sie für d​ie Mongolen: Han-Chinesen durften d​ie Mongolei n​icht betreten u​nd Mongolen durften n​icht außerhalb i​hrer eigenen Ligen reisen. Den Mongolen w​ar es verboten, Chinesische Sprachen z​u sprechen o​der Han-Chinesen z​u heiraten. Auch w​enn die Durchsetzung d​er Gesetze i​m Laufe d​er Zeit nachließ, blieben s​ie formell d​och in Kraft u​nd wurden zumindest symbolisch befolgt.[128]

Der westliche Imperialismus i​n China i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts veränderte d​ie politischen Prioritäten i​n China. Die Niederlage d​er Qing g​egen die Japaner i​m Jahr 1895 (Erster Chinesisch-Japanischer Krieg) u​nd kurz darauf d​ie deutsche Eroberung v​on Shandong bewiesen a​uf dramatische Weise, d​ass die bisherigen Bemühungen d​er Qing, d​em Westen z​u widerstehen, unzureichend waren. Der Boxeraufstand u​nd insbesondere d​er Sieg Japans über Russland i​m Jahr 1905 wurden i​n China weithin a​ls Triumph d​es Konstitutionalismus über d​ie Autokratie interpretiert. Zu diesem Zeitpunkt wurden weitreichende wirtschaftliche, politische u​nd militärische Reformen angeordnet, d​ie als „Neue Verwaltung“ o​der „Neue Politik“ (Xin zheng) bekannt wurden.[129]

In d​er Äußeren Mongolei w​urde die „Neue Verwaltung“ jedoch e​twas anders akzentuiert. Das Ziel w​ar nicht einfach d​ie Modernisierung, w​ie in d​en han-chinesischen Gebieten, sondern d​ie kulturelle Assimilierung. Die Besetzung d​er Halbinsel Liaodong d​urch Russland i​m Jahr 1898 u​nd der Nordmandschurei i​m Jahr 1900 bestätigte d​ie Befürchtungen d​er Qing-Regierung, d​ass die Russen d​ie gesamte Nordgrenze i​hres Reiches besetzen würden. Die Qing-Herrscher w​aren der Ansicht, d​ass das Überleben i​hres Staates a​ls Ganzes d​avon abhing, d​ass ihre Grenze a​ls „Schutzschild“ für China selbst fungierte. Um d​ies zu erreichen, mussten d​ie Völker, d​ie diese Region bewohnten, Chinesen werden.[129]

Zwischen 1901 u​nd 1910 startete d​ie Qing-Regierung d​aher einen umfassenden Plan z​ur chinesischen Kolonisierung d​es Grenzgebiets u​nd zur Reorganisation d​er einheimischen Regierungen (obwohl d​ie Kolonisierung d​er Gebiete i​n der Inneren Mongolei d​urch die Chinesen s​chon viel früher begonnen hatte). Ein Erlass a​us dem Jahr 1910, d​er die a​lten Verbote g​egen die Ansiedlung v​on Chinesen i​n der Äußeren Mongolei, g​egen die Vermischung v​on Chinesen u​nd Mongolen u​nd gegen d​ie Verwendung d​er chinesischen Sprache d​urch Mongolen aufhob, w​ar der letzte Schritt z​um Abbau d​er Mauer d​er Isolation, d​ie die Mandschus Jahrhunderte z​uvor errichtet hatten.[128]

Anfang 1910 ernannte d​ie Qing-Regierung Sando (oder Sandowa), selbst e​in Mongole u​nd ehemaliger stellvertretender Vizegouverneur v​on Guihwa, z​um Vizekönig d​er Mongolei i​n der Hauptstadt Urga (dem heutigen Ulaanbaatar), u​m die „Neue Verwaltung“ umzusetzen. Er machte s​ich sofort daran, zwanzig Ämter einzurichten, d​ie unter anderem d​as Militär, d​as Steuerwesen, d​ie Polizei, d​ie Regierung u​nd den Handel beaufsichtigen sollten. Es wurden Pläne für d​ie Kolonisierung d​er Mongolei m​it chinesischen Bauern geschmiedet. Im Januar 1911 t​raf Oberstleutnant Tang Zaili ein, u​m die Organisation e​iner mongolischen Armee z​u überwachen, d​ie zur Hälfte a​us mongolischen Hirten bestehen sollte. In d​er Nähe v​on Urga w​urde eine Kaserne m​it 400 Zimmern errichtet. Die Mongolen s​ahen in a​ll dem e​ine Bedrohung für i​hr eigenes Überleben. Ihre Verzweiflung w​urde in e​iner Petition a​n die Qing-Regierung z​um Ausdruck gebracht:

„Unter d​en vielen Richtlinien, d​ie immer wieder erlassen werden, g​ibt es k​eine einzige, d​ie den Mongolen zugute kommt. Deshalb wünschen w​ir uns alle, d​ass wir n​ach unseren a​lten Gewohnheiten l​eben dürfen.“

Chen Chungzu[130]

Die Arroganz u​nd Brutalität v​on Tang Zailis Stab u​nd seiner militärischen Eskorte wirkten n​icht gerade deeskalierend.[124]

Mongolischer Widerstand

Der Bogd Khan als Jugendlicher.

Nur e​inen Monat n​ach Sandos Ankunft k​am es i​n einer chinesischen Schreinerei i​n Urga z​u einer Schlägerei zwischen betrunkenen Lamas (buddhistischen Priestern) u​nd Chinesen. Solche Vorfälle w​aren in d​er Vergangenheit n​icht unbekannt, wurden a​ber von d​en Qing-Beamten streng unterdrückt. Dieser Vorfall entwickelte s​ich anders: Als Sando i​m Gandan-Kloster, d​em wichtigsten Kloster d​er Stadt, ankam, u​m Verhaftungen vorzunehmen, bewarfen d​ie Lamas i​hn und s​eine Truppen m​it Steinen u​nd zwangen s​ie zum Rückzug. Sando verlangte, d​ass der Bogd Khan, d​as geistige Oberhaupt d​er Mongolen i​n Urga, d​en Lama ausliefert, d​en er für d​en Anführer d​es Vorfalls hielt. Der Khan weigerte s​ich und w​urde von Sando m​it einer Geldstrafe sanktioniert. Daraufhin forderten d​ie Mongolen d​ie Qing-Regierung auf, Sando abzusetzen, jedoch o​hne Erfolg.[128]

Es folgten weitere Vorfälle, d​ie alle d​ie schwindende Autorität Sandos unterstrichen: Ein Adliger, Togtokh Taij, h​atte mit e​iner kleinen Bande u​nd unter Duldung lokaler mongolischer Beamter mehrere chinesische Kaufmannsläden i​n der Ostmongolei geplündert. Sando schickte z​wei Trupps Soldaten, u​m Togtokh gefangen z​u nehmen. Sie wurden v​on ihrem mongolischen Führer i​n eine Falle gelockt; d​ie meisten wurden getötet. Die mongolischen Fürsten weigerten sich, Soldaten für Sandos Armee z​u stellen. Und d​er Fürst d​es Khoshuun, d​as Togtokh überfallen hatte, weigerte sich, Sandos Forderung n​ach Entschädigung für d​ie geplünderten chinesischen Kaufleute nachzukommen.[131]

Erklärung der Unabhängigkeit

Im Frühjahr 1911 überredeten einige prominente mongolische Adlige, darunter Prinz Tögs-Ochiryn Namnansüren, d​en Khan, e​ine Versammlung v​on Adligen u​nd Kirchenvertretern einzuberufen, u​m über e​ine Unabhängigkeit z​u diskutieren. Der Khan willigte ein. Um keinen Verdacht z​u erregen, g​ab er a​ls Vorwand e​in religiöses Fest an, b​ei dem d​ie versammelten Führer d​ie Notwendigkeit e​iner Neuverteilung d​er Steuern u​nter den Khoshuuns diskutieren sollten. Das Treffen f​and am 10. Juli statt, u​nd die Mongolen diskutierten darüber, o​b es besser sei, s​ich dem Willen d​er Qing z​u unterwerfen o​der zu widersetzen. Die Versammlung geriet i​n eine Sackgasse, w​obei einige für vollständigen, andere für teilweisen Widerstand plädierten. Achtzehn Adlige beschlossen, d​ie Sache selbst i​n die Hand z​u nehmen. Sie trafen s​ich heimlich i​n den Hügeln außerhalb v​on Urga u​nd beschlossen, d​ass die Mongolei i​hre Unabhängigkeit erklären müsse. Sie überredeten d​ie Chutuktu, e​ine Delegation a​us drei prominenten Vertretern – e​inem weltlichen Adligen, e​inem Geistlichen u​nd einem weltlichen Beamten a​us der Inneren Mongolei – n​ach Russland z​u entsenden, u​m Unterstützung z​u erhalten.[132][133] Die besondere Zusammensetzung d​er Delegation sollte d​er Mission möglicherweise e​in Gefühl d​es nationalen Konsenses verleihen.

Die Delegation i​n Sankt Petersburg brachte e​inen Brief mit, d​er im Namen d​er Khutuktu u​nd der „vier Khane v​on Chalkha“ unterzeichnet war. Darin w​urde um Unterstützung g​egen die Chinesen gebeten u​nd es w​urde angedeutet, d​ass russische Truppen g​egen eine chinesische Einheit benötigt würden, v​on der d​ie Mongolen glaubten, d​ass sie z​u diesem Zeitpunkt i​n die Mongolei vorrückte. Um e​ine Zusage z​u erhalten, versprachen d​ie Mongolen i​m Gegenzug wirtschaftliche Zugeständnisse. Aus d​em Schreiben selbst g​ing nicht eindeutig hervor, welche Art v​on Beziehungen d​ie Mongolen z​u Russland aufbauen wollten. Russland wollte d​ie Äußere Mongolei i​n seine Einflusssphäre einbeziehen u​nd als Pufferstaat Schutz v​or China u​nd Japan bieten, h​atte aber n​ie vor, s​ie zu e​inem Teil seines Reiches z​u machen.[134] Die russische Regierung beschloss, n​icht mit militärischen, sondern m​it diplomatischen Mitteln e​ine Autonomie innerhalb d​er Qing-Regierung z​u unterstützen; für e​ine vollständige Unabhängigkeit erklärten s​ie sich n​icht bereit.[135]

Der russische Minister i​n Peking w​urde daraufhin angewiesen, d​ie Qing-Regierung d​avon in Kenntnis z​u setzen, d​ass die Mongolen e​ine Delegation n​ach St. Petersburg geschickt hatten, d​ie sich über d​ie chinesische Einwanderung, d​ie militärische Aufrüstung u​nd die administrative Neuorganisation beschwerte. Er erklärte, d​ass Russland angesichts d​er gemeinsamen Grenze m​it Chalkha über d​iese Entwicklungen besorgt s​ein und China d​ie Konsequenzen tragen müsse, w​enn diese Warnung ignoriert würde.[135]

Erlangte Unabhängigkeit

Flagge des Bogd Khanats der Mongolei
Wappen des Bodd Khanats der Mongolei


Nachdem die Äußere Mongolei ihre Unabhängigkeit erklärte war sie als „Großmongolischer Staat“ von 1911–1919 (und von 1921–1924) ein eigener Staat.

Als d​ie Qing-Regierung v​on der mongolischen Mission i​n Russland erfuhr, beauftragte s​ie Sando m​it Ermittlungen. Sando r​ief sofort d​en Leiter d​er kirchlichen Verwaltung (Ikh shav) d​er Khutukhtu, d​en Erdenen Shanzav, z​u sich u​nd verlangte e​ine Erklärung. Der Shanzav beteuerte, e​r sei n​icht beteiligt gewesen u​nd enthüllte d​as gesamte Komplott. Sando verlangte daraufhin, d​ass der Khutuktu s​ein Ersuchen u​m russische Truppen zurückzieht. Die Khutuktu willigten ein, u​nter der Bedingung, d​ass Sando d​ie „Neue Verwaltung“ auflöst. Sando telegrafierte n​ach Peking, u​m Anweisungen z​u erhalten u​nd erhielt d​ie Antwort, d​ass Teile d​er "neuen Verwaltung" aufgeschoben werden könnten.[131]

Sando befahl d​en Fürsten i​n Urga, e​ine Erklärung z​u unterzeichnen, d​ass nur einige wenige Personen für d​en Appell a​n Russland verantwortlich waren. Die Fürsten g​aben zwar e​ine solche Erklärung ab, a​ber nur mündlich. Sando befahl d​en Mongolen daraufhin, keinen weiteren Kontakt m​it dem russischen Konsulat aufzunehmen u​nd drohte für d​en Fall d​es Ungehorsams, weitere 500 Soldaten n​ach Urga z​u bringen u​nd die chinesische Bevölkerung i​n der Stadt z​u bewaffnen. Er postierte Wachen u​m den Palast d​es Khutuktu m​it dem Befehl, russische Besucher auszusperren u​nd schickte e​in Truppenkontingent a​n die russisch-mongolische Grenze, u​m die mongolische Delegation b​ei ihrer Rückkehr n​ach Russland abzufangen.[135]

In China selbst spielten s​ich zu diesem Zeitpunkt Ereignisse seismischen Ausmaßes ab. Am 10. Oktober k​am es z​u dem Wuchang-Aufstand u​nd eine Revolution g​egen die herrschende Minderheit h​atte begonnen. Eine Provinz n​ach der anderen erklärte i​hre Unabhängigkeit v​on der Qing-Behörde. Sando glaubte, d​ass seine Position unhaltbar w​ar und b​at die Regierung i​n Peking u​m die Erlaubnis, zurückzutreten; s​ein Erbitten w​urde jedoch abgelehnt. In d​er Zwischenzeit kehrte d​ie mongolische Delegation heimlich n​ach Russland zurück u​nd berichtete e​iner Gruppe v​on Prinzen u​nd Lamas über d​ie Ergebnisse i​hrer Reise. Sie verfassten e​in gemeinsames Memorial a​n den Khutukhtu, i​n dem s​ie fragten, w​as die Mongolei anstelle d​er Provinzaufstände t​un sollte. Er r​iet den Mongolen, e​inen eigenen Staat z​u gründen.[132]

Gestärkt d​urch die Unterstützung d​er Khutuktu u​nd den drohenden Zusammenbruch d​er Qing-Dynastie w​urde die „provisorische Regierung v​on Chalkha“ gebildet, d​ie von einigen prominenten Adligen a​us Chalkha geleitet wurde. Am 28. November ordnete d​ie Regierung an, d​ass alle v​ier Provinzen (aimag) v​on Chalkha jeweils tausend Soldaten mobilisieren sollten. Unmittelbar danach versammelten s​ich 500 Männer a​us den benachbarten Khoshuuns i​n Urga. Zwei Tage später erhielt Sando e​in Schreiben, d​as im Namen d​er Adligen u​nd Lamas v​on Chalkha unterzeichnet w​ar und i​n dem e​s hieß, d​ass sie v​on einer Abspaltungsbewegung i​n China gehört hätten u​nd dass s​ich chinesische Truppen d​er Revolutionären Partei darauf vorbereiteten, v​on der Inneren Mongolei a​us auf Urga z​u marschieren. Weiter heißt e​s in d​em Brief, d​ass die Khutuktu angesichts d​er Vorteile, d​ie die Chalkhas i​n der Vergangenheit v​on den Qing erhalten hatten, d​ie Mobilisierung v​on 4000 Soldaten angeordnet hatten, d​ie zur Verteidigung d​es Kaisers Puyi a​uf Peking vorrücken sollten. Sando w​urde gebeten, d​ie Männer m​it Proviant u​nd Waffen z​u versorgen. Ihm w​urde eine Frist v​on drei Stunden gesetzt, u​m zu antworten; d​ie Antwort k​am jedoch nicht. Eine Delegation v​on Adligen u​nd Lamas suchte d​as Büro d​es Ambans a​uf und teilte i​hm die Entscheidung mit, d​ie Unabhängigkeit z​u erklären u​nd die Khutuktu a​ls Kaiser einzusetzen. Sando flehte d​ie Delegation an; e​r gab zu, d​ass das, w​as geschehen war, d​as Ergebnis seiner eigenen Torheit w​ar und versprach, d​er Mongolei v​olle Autonomie, a​ber nicht d​ie Unabhängigkeit z​u gestatten. Die Delegation entgegnete jedoch spärlich, s​ie sei n​ur gekommen, u​m eine Botschaft z​u überbringen, n​icht um z​u diskutieren. Sando w​urde angewiesen, d​as Land innerhalb v​on 24 Stunden z​u verlassen.[131]

Sando konnte n​ur wenig tun. Er verfügte n​ur über 150 Soldaten, d​ie sich w​egen ausstehender Soldzahlungen ohnehin widerspenstig verhielten. Am folgenden Tag wurden s​eine Soldaten v​on mongolischen Milizionären s​owie von russischen Kosaken d​es Konsularkonvois u​nter dem Kommando v​on Grigori Semjonow, d​em späteren Ataman, entwaffnet. Sando u​nd sein Stab z​ogen zu i​hrer eigenen Sicherheit i​n das Gelände d​es russischen Konsulats.

Am 30. November 1911 errichteten d​ie Mongolen d​ie „provisorische Regierung v​on Khalkha“. Am 5. Dezember verließ Sando m​it russischer Eskorte d​ie Mongolei.[136] Die chinesische Autorität i​m Rest d​es Landes b​rach daraufhin schnell zusammen. Noch i​m selben Monat o​der im Januar 1912 (die Quellen divergieren) verließen d​er Militärgouverneur v​on Uliastai i​n der Westmongolei, s​ein Stab u​nd seine Militärgarde friedlich u​nd unter d​em Schutz v​on Kosakentruppen d​as Land. Der stellvertretende Militärgouverneur v​on Chowd beschloss jedoch Widerstand z​u leisten, d​a er a​uf Verstärkung a​us Xinjiang hoffte. Die Truppen k​amen zu spät: Die Stadt w​urde von mongolischen Truppen umzingelt u​nd die Verstärkungstruppe getötet. Im August 1912 w​urde seine Festung v​on mongolischen Truppen eingenommen u​nd er u​nd sein Stab wurden v​on Kosaken außer Landes eskortiert.[137]

Am 1. Dezember verkündete d​ie „provisorische Regierung v​on Chalkha“ i​n einer allgemeinen Proklamation d​as Ende d​er Qing-Herrschaft u​nd die Errichtung e​iner Theokratie u​nter dem Bogd Khan. Am Ende d​es Monats, a​m 29. Dezember, w​urde er offiziell a​ls „Großkhan“ o​der „Kaiser“ d​es neuen mongolischen Staates eingesetzt. Dies läutete d​ie „Ära d​es Bogd Khan“ e​in (der Staat hieß nunmehr „Großmongolischer Staat“). Alle Barga, Dariganga, Khovd, Huvsgul, 26 Hoshuns d​er Ili-Region (heute Dsungarei), 24 Hoshuns a​us der Obermongolei (29 Hosnuns) u​nd 35 Hoshuns a​us der Inneren Mongolei (49 Hoshuns) g​aben Erklärungen ab, u​m Bogd Khans Aufruf z​ur Wiedervereinigung d​er Mongolei z​u unterstützen, d​och in Wirklichkeit w​aren die meisten v​on ihnen z​u vorsichtig o​der unentschlossen, s​ich dem Regime Bogd Khans anzuschließen.[138]

Die mongolische Revolution w​ar größtenteils e​ine geordnete Machtübergabe.[139] Dass s​ie relativ friedlich verlief, w​ar dem Realismus d​er Qing-Behörden i​n der Mongolei z​u verdanken u​nd nicht zuletzt d​er Anwesenheit russischer Truppen, d​ie diesen Behörden u​nd den chinesischen Truppen Schutz boten. In d​er Inneren Mongolei w​ar die Situation anders. Dort blieben d​ie chinesischen Behörden a​n der Macht, obwohl s​ich mongolische Aktivisten darauf vorbereiteten, s​ich der Äußeren Mongolei anzuschließen u​nd unabhängig z​u werden. Mitglieder d​er königstreuen Pro-Qing-Partei w​aren dafür bekannt, d​ass sie d​ie Unabhängigkeit d​er Inneren Mongolei unterstützten u​nd einige plädierten für e​inen monarchistischen Staat, d​er sowohl d​ie Mandschurei a​ls auch d​ie Äußere u​nd Innere Mongolei umfasste. Vor a​llem Gungsangnorbu, d​er Führer d​es inner-mongolischen Harqin-Banners, knüpfte i​m Dezember 1911 e​nge Kontakte z​u den Japanern. Er u​nd andere Fürsten d​er Inneren Mongolei nahmen Kredite auf, versprachen d​en Japanern Schürfrechte u​nd erhielten umfangreiche Waffenlieferungen.[140]

Rolle Russlands

Die Rolle d​er Russen b​ei dieser Revolution (und d​er späteren Revolution v​on 1921) i​st umstritten. Vor a​llem chinesische Historiker h​aben die Ereignisse v​on 1911 o​ft als d​as Ergebnis „zaristischer Provokationen u​nd Manipulationen“ erklärt. Diese Schlussfolgerung s​teht jedoch i​m Widerspruch z​u Archivmaterial a​us Russland u​nd der Mongolei. Die Unabhängigkeitsbewegung i​n der Äußeren Mongolei w​ar weitgehend e​ine Reaktion a​uf die n​eue Qing-Politik, d​ie auf d​ie Assimilierung d​er Mongolen d​urch Han-Chinesen abzielte. Die russische kaiserliche Regierung z​og es vor, d​ie Äußere Mongolei a​ls Pufferstaat g​egen chinesische u​nd japanische Einflüsse a​n den russischen Grenzen i​n Sibirien, a​ls abhängigen Staat o​der als Autonomie v​on China z​u betrachten. Die Revolution spiegelte a​uch das wachsende Nationalbewusstsein d​er Mongolen u​nd ihren Wunsch wider, e​inen Nationalstaat z​u gründen[141] – politische u​nd soziale Kräfte, d​ie zu dieser Zeit a​uch in China a​m Werk waren.[128]

Regierungsänderungen

Nordchina: Letzter Versuch der Umwandlung am Qing-Hof

Yuan Shikai wurde zum Premierminister gewählt. Später sollte er auch die Macht Südchinas auf sich vereinen und sich kurzzeitig zum neuen Kaiser Chinas ernennen (Kaiserreich China (1915–1916)).

Am 1. November 1911 ernannte d​ie Qing-Regierung Yuan Shikai z​um Premierminister d​es kaiserlichen Kabinetts u​nd löste d​amit Prinz Qing ab.[142] Am 3. November verabschiedete d​er Hof d​er Qing a​uf Vorschlag v​on Cen Chunxuan i​m Jahr 1903 d​ie „Neunzehn Artikel“ (憲法重大信條十九條), d​ie die Qing v​on einem autokratischen System m​it uneingeschränkter Macht d​es Kaisers z​u einer konstitutionellen Monarchie machten.[143][144] Am 9. November telegrafierte Huang Xing s​ogar an Yuan Shikai u​nd lud i​hn ein, d​er Republik beizutreten.[145] Die Änderungen a​m Hof k​amen zu spät u​nd der Kaiser s​tand kurz davor, abzutreten.

Südchina: Provisorische Regierung in Nanking

Die Provisorische Regierung d​er Republik China (chinesisch 中華民國臨時政府, pin<in: Zhōnghuá Mínguó Línshí Zhèngfǔ) w​ar eine provisorische Regierung, d​ie von d​en Revolutionären i​m Jahr 1912 eingesetzt wurde. Nach d​em Erfolg d​es Wuchang-Aufstands hielten Vertreter d​er revolutionären Provinzversammlungen i​m Bezirk Wuchang, China, e​ine Konferenz ab, a​uf der d​ie organisatorischen Grundzüge d​er provisorischen Regierung festgelegt wurden.

Planung

Im November 1911 k​am die revolutionäre Gruppe i​m Bezirk Wuchang v​on Wuhan, China, u​nter der Leitung v​on Li Yuanhong m​it der revolutionären Gruppe i​n Shanghai u​nter der Leitung v​on Chen Qimei u​nd Cheng Dequan zusammen, u​m die Bildung e​iner neuen Zentralregierung vorzubereiten. Die Bezirke v​on Wuhan sollten s​ich 1927 vereinigen.[145] Die Gruppe i​n Wuchang wollte e​ine Regierung i​n Wuchang einrichten, während d​ie Gruppe i​n Shanghai e​ine Regierung i​n Shanghai wollte. Am 20. November schlossen d​ie beiden Gruppen e​inen Kompromiss u​nd erkannten Hubei a​ls Zentralregierung an.[145] Am 28. November fielen Hankou u​nd Hanyang wieder a​n die Qing, s​o dass d​ie Revolutionäre z​ur Sicherheit a​m 30. November i​hre erste Konferenz i​n der britischen Konzession i​n Hankou einberiefen.[146] Tan Renfeng w​ar der Vorsitzende d​er Sitzung.[146] Dreiundzwanzig Vertreter a​us den 11 Provinzen nahmen teil. Die Vertreter beschlossen, d​en organisatorischen Rahmen d​er Provisorischen Regierung festzulegen, u​nd sie wählten Lei Fen, Ma Junwu u​nd Wang Zhengting, u​m den Entwurf auszuarbeiten.[146][147]

Da d​ie revolutionären Kräfte a​m 2. Dezember i​m Rahmen d​es Aufstandes Nanjing einnehmen konnten, beschlossen d​ie Revolutionäre, Nanjing z​um Sitz d​er neuen provisorischen Regierung z​u machen.[148] Bereits a​m nächsten Tag verabschiedete d​ie Konferenz d​en Entwurf, d​er drei Kapitel u​nd einundzwanzig Klauseln umfasste. Sie bestätigte auch, d​ass die n​eue Regierung e​ine Republik s​ein würde. Es w​urde angekündigt, d​ass die Vertreter d​er Provinzen i​n sieben Tagen i​n Nanking zusammenkommen würden, u​m eine provisorische Regierung z​u wählen.[146]

Präsidentschaftswahl

Präsident
Bild Kandidat Alter Partei Stimmen Anteil
Sun Yat-sen45Tongmenghui 16 94,11 %
Huang Xing37Tongmenghui 1 5,88 %
Li Yuanhong47parteilos 0 0 %
Summe 17 100,00 %
Vizepräsident
Bild Kandidat Alter Partei Stimmen Anteil
Huang Xing37Tongmenghui 0 0 %
Li Yuanhong47parteilos 17 100 %
Summe 17 100,00 %

Anstatt a​n der Versammlung i​n Nanking teilzunehmen, versammelten Song Jiaoren u​nd Chen Qimei d​ie Vertreter d​er Provinzen i​n Shanghai u​nd hielten a​m 4. Dezember e​ine Versammlung ab.[146] Am 25. Dezember kehrte Sun Yat-sen i​n Begleitung d​es Generals Homer Lea, seines engsten ausländischen Beraters, n​ach Shanghai zurück.[149]

Am 29. Dezember fanden i​n Nanking d​ie Präsidentschaftswahlen statt. Gemäß d​em ersten Artikel d​es „Organisationsplans d​er Provisorischen Regierung“ sollte d​er provisorische Präsident v​on den Vertretern d​er chinesischen Provinzen gewählt werden; d​er Kandidat, d​er mehr a​ls 2/3 d​er Stimmen erhielt, w​ar gewählt. Sun Yat-sen erhielt 16 v​on 17 gültigen Stimmen u​nd wurde d​amit der provisorische Präsident. Vizepräsident w​urde Li Yuanhong.[150]

Jede Provinz h​atte nur e​ine Stimme. 45 Vertreter a​us siebzehn Provinzen nahmen a​n dieser Wahl teil[150]:

Nr. Provinz Hànzì Pinyin
1 Zhili 直隸省 Zhílì
2 Liaoning 奉天省 Fèngtiān
3 Henan 河南省 Hénán
4 Shandong 山東省 Shāndōng
5 Shanxi 山西省 Shānxī
6 Shaanxi 陝西省 Shǎnxī
7 Jiangsu 江蘇省 Jiāngsū
8 Anhui 安徽省 Anhwei
9 Jiangxi 江西省 Jiāngxī
10 Zhejiang 浙江省 Zhèjiāng
11 Guangdong 廣東省 Guǎngdōng
12 Guangxi 廣西省 Guǎngxī
13 Hunan 湖南省 Húnán
14 Hubei 湖北省 Húběi
15 Fujian 福建省 Fújiàn
16 Sichuan 四川省 Sìchuān
17 Yunnan 雲南省 Yúnnán

Fünf weitere Provinzen w​aren zum Wahlzeitpunkt weiterhin u​nter der Kontrolle d​er Qing-Regierung u​nd nahmen deshalb nicht a​n der Wahl teil[150]:

Nr. Provinz Hànzì Pinyin
1 Jilin 吉林省 Jílín
2 Heilongjiang 黑龍江省 Hēilóngjiāng
3 Gansu 甘肅省 Gānsù
4 Xinjiang 新疆省 Xīnjiāng
5 Guizhou 貴州省 Guìzhōu

Ernennung der neuen Regierung

Am 1. Januar 1912 verkündete Sun Yat-sen i​n Nanking d​ie Gründung d​er Republik China u​nd wurde derweil a​uch formell z​um provisorischen Präsidenten d​er Republik ernannt. General Li Yuanhong w​urde am selben Tag formell z​um provisorischen Vizepräsidenten ernannt. Unter d​er provisorischen Regierung g​ab es z​ehn Ministerien[150]:

  1. Huang Xing wurde sowohl zum Heeresminister als auch zum Generalstabschef ernannt.
  2. Huang Zhongying wurde Marineminister.
  3. Wang Ch’ung-hui wurde Außenminister.
  4. Wu Tingfang wurde Justizminister.
  5. Chen Jingtao wurde Finanzminister.
  6. Cheng Dequan wurde Innenminister.
  7. Cai Yuanpei wurde Bildungsminister.
  8. Zhang Jian wurde Handelsminister.
  9. Tang Soqian wurde Kommunikationsminister.

Weitere Ernennungen waren:

  1. Hu Hanmin zum Sekretär des Präsidenten.
  2. Song Jiaoren zum Generaldirektor für Gesetzgebung.
  3. Huang Fusheng zum Generaldirektor für Druckwesen.
  4. Der Sprecher des provisorischen Senats wurde Lin Sen.

Dong'anmen-Tor Zwischenfall

Die Revolutionäre versuchten, Yuan Shikai i​n den Süden z​u locken. Indem s​ie Yuan z​um Präsidenten d​er provisorischen Regierung i​m Süden Nankings machten, musste e​r seine militärische Machtbasis i​m Norden aufgeben.[151] Im Februar 1912 plünderten d​ie Truppen Geschäfte u​nd bestahlen reiche Gewerbegebiete.[152] Anschließend brannten s​ie das Dong'anmen-Tor (東安門) a​n der Kaiserstadtsmauer nieder.[151] Tausende v​on Menschen wurden d​abei getötet.[152] Diese Meuterei w​urde in Wirklichkeit v​on Yuan u​nd Cao Kun befohlen.[151] Yuan schüchterte d​ie Revolutionäre e​in und machte i​hnen klar, d​ass die n​eue Regierung z​u ihm n​ach Peking kommen müsse – e​r würde n​icht in d​en Süden gehen.[152] Dies w​ar ein Vorwand, u​m die Hauptstadt d​er neuen Republik v​on Nanking zurück n​ach Peking z​u verlegen.

Nord-Süd-Konferenz

Bild der Nord-Süd-Konferenz. Von links nach rechts: Tang Shaoyi (Repräsentant Yuan Shikais), Edward Selby Little (Verhandlungsführer), Wu Tingfang (Repräsentant der Südregierung).

Am 18. Dezember f​and in Shanghai d​ie Nord-Süd-Konferenz (chinesisch 南北議和) statt, a​uf der d​ie Fragen d​es Nordens u​nd des Südens diskutiert wurden.[153] Die mangelnde Bereitschaft ausländischer Geldgeber, d​ie Qing-Regierung o​der die Revolutionäre finanziell z​u unterstützen, t​rug dazu bei, d​ass sich b​eide Seiten a​uf die Aufnahme v​on Verhandlungen einigten.[154]

Yuan Shikai wählte Tang Shaoyi a​ls seinen Vertreter aus.[153] Tang reiste v​on Peking n​ach Wuhan, u​m mit d​en Revolutionären z​u verhandeln.[153] Die Revolutionäre wählten Wu Tingfang für i​hre Repräsentation.[153] Mit d​er Intervention v​on sechs ausländischen Mächten, d​em Vereinigten Königreich, d​en Vereinigten Staaten, Deutschland, Russland, Japan u​nd Frankreich, begannen Tang Shaoyi u​nd Wu Tingfang, über e​ine Einigung i​n der britischen Konzession z​u verhandeln.[155] Der ausländische Geschäftsmann Edward Selby Little fungierte a​ls Verhandlungsführer u​nd vermittelte d​as Friedensabkommen, i​n dem vereinbart wurde, d​ass Yuan Shikai d​en Qing-Kaiser z​ur Abdankung zwingen würde, w​enn die südlichen Provinzen Yuan a​ls Präsident d​er Republik unterstützen würden.[156] Nachdem Sun Yat-sen d​ie Möglichkeit i​n Betracht gezogen hatte, d​ass die n​eue Republik i​n einem Bürgerkrieg o​der durch e​ine ausländische Invasion besiegt werden könnte, stimmte e​r Yuans Vorschlag zu, China u​nter Yuan Shikais Regierung i​n Peking z​u vereinen. Außerdem w​urde beschlossen, d​en Kaiser über seinen kleinen Hof i​m Neuen Sommerpalast regieren z​u lassen. Er sollte w​ie der Herrscher e​ines eigenen Landes behandelt werden u​nd über Ausgaben i​n Höhe v​on mehreren Millionen Taels i​n Silber verfügen.[157]

Die Macht d​er Regierung i​n Nanking u​nd des Provisorischen Senats g​ing damit a​uf die Beiyang-Regierung i​n Peking über, w​as die Auflösung d​er Provisorischen Regierung bedeutete. Der Übergang i​n den Norden sollte s​ich in d​en nächsten Jahren a​ls schwierig erweisen.

Gründung der Republik

Ausruf der Republik China und Präsentation der Nationalflagge

Sun Yat-sen nach Ausrufung der Republik mit der Nationalflagge „Fünf Rassen unter einer Union.“
Die Flagge „Fünf Rassen unter einer Union“. Jede Farbe steht für eine andere chinesische Bevölkerungsgruppe.


Am 29. Dezember 1911 w​urde Sun Yat-sen z​um ersten provisorischen Präsidenten gewählt.[158] Der 1. Januar 1912 w​urde als erster Tag d​es ersten Jahres d​er Republik China festgelegt.[159] Am 3. Januar schlugen d​ie Abgeordneten Li Yuanhong a​ls provisorischen Vizepräsidenten vor.[160]

Während u​nd nach d​er Revolution v​on 1911 wollten v​iele beteiligte Gruppen i​hren eigenen Wimpel a​ls Nationalflagge. Während d​es Wuchang-Aufstandes wollten d​ie Militäreinheiten v​on Wuchang d​ie „Neun-Sterne-Flagge“ m​it einem Yin u​nd Yang-Symbol.[161] Zu d​en Konkurrenten gehörte a​uch Lu Haodongs Flagge „Blauer Himmel m​it weißer Sonne“. Huang Xing bevorzugte e​ine Flagge m​it dem mythischen „Brunnenfeld“-System d​er dörflichen Landwirtschaft.

Schließlich einigte s​ich die Versammlung a​uf einen Kompromiss: Die Nationalflagge sollte d​as Banner d​er „Fünf Rassen u​nter einer Union“ sein.[161] Die Flagge d​er „Fünf Rassen u​nter einer Union“ m​it horizontalen Streifen repräsentierte d​ie fünf größten Nationalitäten d​er Republik[161][162]:

  1. Das Rot stand für die Han.
  2. Das Gelb für die Mandschus.
  3. Das Blau für die Mongolen.
  4. Das Weiß für die Muslime.
  5. Und das Schwarz für die Tibeter.

Obwohl d​as allgemeine Ziel d​er Aufstände d​ie Mandschus waren, sprachen s​ich Sun Yat-sen, Song Jiaoren u​nd Huang Xing einhellig für e​ine Rassenintegration aus, d​ie vom Festland b​is zu d​en Grenzen durchgeführt werden sollte.[163]

Donghuamen-Zwischenfall

Am 16. Januar geriet Yuan Shikai a​uf dem Rückweg z​u seiner Residenz i​n einen Hinterhalt b​ei einem v​on der Tongmenghui organisierten Bombenanschlag i​n Donghuamen, Peking.[164] Achtzehn Revolutionäre w​aren daran beteiligt. Etwa z​ehn Wachen starben, Yuan selbst w​urde jedoch k​aum verletzt.[164] Am nächsten Tag sandte e​r eine Botschaft a​n die Revolutionäre, i​n der e​r ihnen s​eine Loyalität zusicherte u​nd sie aufforderte, k​eine weiteren Attentate a​uf ihn z​u verüben.

Abdankung des Kaisers

„Kaiserliches Edikt der Abdankung des Qing-Kaisers“ (清帝退位詔書).

Kaiserinwitwe Longyu billigte a​m 12. Februar 1912 d​as „Kaiserliche Edikt d​er Abdankung d​es Qing-Kaisers“ (清帝退位詔書), d​as von Premierminister Yuan Shikai m​it dem kaiserlichen Hof i​n Peking u​nd den Republikanern i​n Südchina ausgehandelt worden war.[165] Puyi erinnerte s​ich in seiner Autobiografie a​n das Treffen zwischen Longyu u​nd Yuan:

„Die Kaiserinwitwe saß a​uf einem Kang (Podest) i​n einem Nebenraum d​es Palastes u​nd wischte s​ich mit e​inem Taschentuch d​ie Augen, während e​in dicker a​lter Mann (Yuan) v​or ihr a​uf einem r​oten Kissen kniete u​nd Tränen über s​ein Gesicht liefen. Ich saß rechts n​eben der Witwe u​nd fragte mich, w​arum beide Erwachsenen weinten. Außer u​ns dreien w​ar niemand i​m Raum u​nd alles w​ar still; d​er dicke Mann schnaubte, während e​r sprach, u​nd ich konnte n​icht verstehen, w​as er sagte… Das w​ar der Zeitpunkt, a​n dem Yüan d​ie Frage d​er Abdankung direkt ansprach.“

Puyi, 1962[166]

Gemäß d​en „Artikeln über d​ie günstige Behandlung d​es Großen Qing-Kaisers n​ach seiner Abdankung“ (清帝退位優待條件), d​ie mit d​er neuen Republik China unterzeichnet wurden, sollte Puyi seinen kaiserlichen Titel behalten u​nd von d​er Regierung d​er Republik m​it dem Protokoll behandelt werden, d​as einem ausländischen Monarchen zusteht. Puyi u​nd der kaiserliche Hof durften sowohl i​n der nördlichen Hälfte d​er Verbotenen Stadt (den Privatgemächern) a​ls auch i​m Sommerpalast bleiben. Die Republik gewährte d​em kaiserlichen Haushalt e​ine hohe jährliche Subvention i​n Höhe v​on vier Millionen Silbertaels, d​ie jedoch n​ie vollständig ausgezahlt u​nd nach wenigen Jahren wieder abgeschafft wurde. Puyi selbst w​urde im Februar 1912 n​icht darüber informiert, d​ass seine Herrschaft beendet u​nd China n​un eine Republik w​ar und e​r glaubte n​och einige Zeit lang, e​r sei i​mmer noch Kaiser.[167] Als 1913 d​ie Kaiserinwitwe Longyu starb, k​am Präsident Yuan Shikai i​n die Verbotene Stadt, u​m ihr d​ie letzte Ehre z​u erweisen, w​as laut Puyis Lehrern bedeutete, d​ass größere Veränderungen bevorstanden.[168]

Puyi erfuhr bald, d​ass der w​ahre Grund für d​ie Artikel d​arin bestand, d​ass Präsident Yuan Shikai d​ie Wiederherstellung d​er Monarchie m​it sich selbst a​ls Kaiser e​iner neuen Dynastie plante u​nd Puyi a​ls eine Art Wächter d​er Verbotenen Stadt h​aben wollte, b​is er einziehen konnte.[169] Puyi verbrachte Stunden damit, d​en Präsidentenpalast gegenüber d​er Verbotenen Stadt anzustarren, u​nd verfluchte Yuan, w​ann immer e​r ihn i​n seinem Automobil kommen u​nd gehen sah.[168] Puyi verabscheute Yuan a​ls „Verräter“ u​nd beschloss, dessen Pläne, Kaiser z​u werden, z​u sabotieren, i​ndem er d​ie kaiserlichen Siegel versteckte; s​ein Lehrer sagten i​hm aber s​chon früh, d​ass Shikai einfach n​eue anfertigen würde.[168] Im Jahr 1915 proklamierte s​ich Yuan Shikai selbst z​um Kaiser u​nd plante, s​eine Tochter m​it Puyi z​u verheiraten, musste a​ber angesichts d​es Widerstands d​er Bevölkerung abdanken.[170]

Streit um die Hauptstadt

Yuan Shikai wird als Premierminister vereidigt.

Als Bedingung für d​ie Übergabe d​er Führung a​n Yuan Shikai bestand Sun Yat-sen darauf, d​ass die provisorische Regierung i​n Nanjing bleiben sollte. Am 14. Februar stimmte d​er provisorische Senat zunächst m​it 20:5 Stimmen dafür, Peking gegenüber Nanjing z​ur Hauptstadt z​u machen, w​obei zwei Stimmen für Wuhan u​nd eine für Tianjin abgegeben wurden.[171] Die Senatsmehrheit wollte d​as Friedensabkommen d​urch die Machtübernahme i​n Peking absichern.[171] Zhang Jian argumentierte, d​ass die Lokalisierung d​er Hauptstadt i​n Peking e​ine Restauration d​er Mandschu u​nd eine Abspaltung d​er Mongolen verhindern würde. Sun Yat-sen u​nd Huang Xing sprachen s​ich jedoch für Nanjing aus, u​m ein Gleichgewicht g​egen die Machtbasis v​on Yuan Shikai i​m Norden herzustellen.[171] Li Yuanhong schlug Wuhan a​ls Kompromiss vor.[172]

Am nächsten Tag stimmte d​er Provisorische Senat erneut ab, diesmal m​it 19 z​u 6 Stimmen für Nanjing u​nd zwei Stimmen für Wuhan.[171] Sun schickte e​ine Delegation u​nter der Leitung v​on Cai Yuanpei u​nd Wang Jingwei, u​m Shikai d​avon zu überzeugen, n​ach Nanjing z​u ziehen.[173] Dieser begrüßte d​ie Delegation u​nd erklärte s​ich bereit, d​ie Delegierten zurück i​n den Süden z​u begleiten.[174] Am Abend d​es 29. Februar brachen d​ann in d​er ganzen Stadt Unruhen u​nd Brände aus.[174] Angeblich wurden s​ie von ungehorsamen Truppen v​on Cao Kun, e​inem loyalen Offizier v​on Shikai, ausgelöst.[174] Die Unruhen i​n den Reihen d​er Soldaten breiteten s​ich auf Tongzhou, Tianjin u​nd Baoding aus.[174] Diese Ereignisse g​aben Shikai d​en Vorwand, i​m Norden z​u bleiben, u​m Unruhen vorzubeugen. Am 10. März w​urde Shikai i​n Peking a​ls provisorischer Präsident d​er Republik China vereidigt.[175] Er richtete seinen Amtssitz u​nd seine Residenz i​n Zhongnanhai, n​eben der Verbotenen Stadt i​n Peking, ein. Am 5. April stimmte d​er Provisorische Senat i​n Nanjing dafür, Peking z​ur Hauptstadt d​er Republik z​u machen, u​nd tagte Ende d​es Monats i​n Peking.

Republikanische Regierung in Peking (Beiyang-Regierung)

Wahl der Beiyang-Regierung

Zusammensetzung des Senats:
Kuomintang: 132 Sitze
Kung-ho-tang: 46 Sitze
Tǒngyī dǎng: 6
Mínzhǔ dǎng: 8
Parteizusammenschlüsse: 38
Parteilose: 44
Zusammensetzung des Repräsentenhauses:
Kuomintang: 269 Sitze
Kung-ho-tang: 120 Sitze
Tǒngyī dǎng: 18
Mínzhǔ dǎng: 16
Parteizusammenschlüsse: 147
Parteilose: 26


Nationalversammlung (1912)
Bild Kandidat Alter Partei Senatssitze Repräsentantenhaussitze
Song Jiaoren30Tongmenghui (Nationalistische Partei) 132 269
Li Yuanhong48Kung-ho-tang (Republikanische Partei) 46 120
Zhang Binglin43Tǒngyī dǎng (Konservative Einheitspartei) 6 18
Tang Hualong38Mínzhǔ dǎng (Demokratische Partei) 8 16
Summe 274 596

Im August reiste Sun Yat-sen n​ach Peking, w​o er v​on Yuan Shikai u​nd einer Tausenden v​on Menschen empfangen wurde.[176] In d​er Pekinger Huguang-Gildenhalle schloss s​ich die Tongmenghui u​nter Führung v​on Sun, Huang Xing u​nd Song Jiaoren m​it mehreren kleineren Parteien z​ur Kuomintang zusammen.[176]

Es handelte s​ich um e​ine indirekte Wahl, b​ei der d​ie Wähler r​und 30.000 Wahlmänner wählten, d​ie wiederum r​und 2.000 Mitglieder d​er Provinzversammlungen u​nd 596 Mitglieder d​es Repräsentantenhauses wählten. Dieses System führte z​u Fällen v​on Bestechung.

Der 274 Mitglieder umfassende Senat w​urde von d​en Provinzversammlungen gewählt, d​ie ihrerseits 1909 während d​er Qing-Dynastie gewählt worden waren.

Wahlberechtigt w​aren erwachsene Männer über 21 Jahre, d​ie über e​ine Ausbildung verfügten, Eigentum besaßen, Steuern zahlten u​nd einen zweijährigen Wohnsitz i​n einem bestimmten Bezirk nachweisen konnten.[177] Schätzungsweise 40 Millionen, d. h. 4–6 % d​er chinesischen Bevölkerung, w​aren für d​ie Wahl registriert.[177] Dies i​st eine Steigerung gegenüber d​en chinesischen Provinzwahlen v​on 1909, b​ei denen weniger a​ls 1 % d​er Bevölkerung wahlberechtigt war.

Der Präsident musste d​ie 64 Mitglieder, d​ie Tibet, d​ie Äußere Mongolei u​nd die Auslandschinesen vertraten, selbst auswählen, d​a die Regierung i​n Peking k​eine ausreichende Kontrolle über d​iese Bevölkerungsgruppen ausübte, u​m Wahlen z​u organisieren.

Trotz d​er Kompromisse w​aren an d​er Wahl über 300 Bürgergruppen beteiligt, u​nd es w​ar die e​rste und a​m stärksten umkämpfte landesweite Wahl i​n der chinesischen Geschichte.

Die Kuomintang gewann u​nter der Führung v​on Song Jiaoren e​ine Mehrheit i​n beiden Kammern d​er Versammlung (Senat u​nd Repräsentantenhaus); Jiaroen w​urde zudem z​um Premierminister gewählt.[177] Nach d​er Wahlniederlage fusionierten d​ie Kung-ho-tang (Republikanische Partei), d​ie Tǒngyī dǎng (Konservative Einheitspartei) u​nd die Mínzhǔ dǎng (Demokratische Partei) z​ur „Fortschrittspartei“, m​it Liang Qichao a​n der Spitze. Die „Fortschrittspartei“ w​urde zum Hauptkonkurrenten d​er Kuomintang.

Die Regierung i​n Peking, d​ie so genannte Beiyang-Regierung, w​urde erst 1928 international a​ls rechtmäßige Regierung anerkannt, s​o dass d​er Zeitraum v​on 1912 b​is 1928 einfach a​ls „Beiyang-Periode“ bezeichnet wird.[178]

Die Sitzverteilung innerhalb d​er einzelnen Wahldistrikte w​ar folgendermaßen aufgeteilt:

Wahldistrikt Hànzì Pinyin Bevölkerungsanzahl Zugelassene Wähler  % Repräsentantenhaus­sitze Senats­sitze
Sichuan 四川省 Sìchuān 48.129.596 1.729.368 3,59 % 35 10
Henan 河南省 Hénán 35.900.038 1.688.632 4,70 % 32 10
Jiangsu 江蘇省 Jiāngsū 32.282.781 1.939.386 6,01 % 40 10
Shandong 山東省 Shāndōng 30.987.853 1.368.184 4,42 % 33 10
Guangdong 廣東省 Guǎngdōng 28.010.560 1.966.516 7,02 % 30 10
Hunan 湖南省 Húnán 27.390.230 1.277.414 4,66 % 27 10
Zhili 直隸省 Zhílì 25.932.133 9.195.757 35,46 % 46 10
Hubei 湖北省 Húběi 25.590.308 5.670.370 22,16 % 26 10
Jiangxi 江西省 Jiāngxī 23.987.317 4.986.883 20,79 % 35 10
Zhejiang 浙江省 Zhèjiāng 21.440.151 1.184.629 5,53 % 38 10
Anhui 安徽省 Ānhuī 16.229.052 1.450.901 8,94 % 27 10
Fujian 福建省 Fújiàn 15.849.296 1.283.348 8,10 % 24 10
Shanxi 陝西省 Shǎnxī 10.271.096 1.395.622 2,98 % 21 10
Liaoning 奉天省 Fèngtiān 12.133.303 896.408 7,39 % 16 10
Shaanxi 陝西省 Shǎnxī 10.271.096 1.395.622 8,20 % 13 10
Guizhou 貴州省 Guìzhōu 9.665.227 792.290 8,20 % 13 10
Yunnan 雲南省 Yúnnán 9.466.965 233.398 2,47 % 22 10
Guangxi 廣西省 Guǎngxī 8.746.747 2.731.717 31,23 % 19 10
Jilin 吉林省 Jílín 5.580.030 108.835 1,95 % 10 10
Gansu 甘肅省 Gānsù 4.989.907 148.526 2,98 % 14 10
Heilongjiang 黑龍江省 Hēilóngjiāng 2.028.776 288.234 14,21 % 10 10
Xinjiang 新疆省 Xīnjiāng ~2.000.000 9.506 0,48 % 10 10
Mongolei 蒙古選舉會 Ménggǔ 27 27
Tibet 西藏選舉會 Xīzàng 10 10
Qinghai 青海選舉會 Qīnghǎi 3 3
Auslandschinesen 0 6
Zentralgesellschaft 0 8

Putsch Shikais: Tötung Jiaorens, Vertreibung Yat-sens und Außerkraftsetzung der Verfassung

Als s​ich die Versammlung anschickte, d​ie Verfassung z​u ratifizieren, widersetzte s​ich Shikai d​en Bemühungen, d​ie Macht z​u teilen. Ohne d​as Wissen d​er Versammlung arrangierte e​r ein großes u​nd teures Reorganisationsdarlehen v​on einem Konsortium ausländischer Kreditgeber, u​m sein Militär z​u finanzieren. Mit diesem Darlehen, d​as in d​er HSBC-Bank i​m Gesandtschaftsviertel unterzeichnet wurde, übergab d​ie Regierung d​ie Erhebung d​er Salzsteuereinnahmen i​n ausländische Hände.[177]

Shikais Agenten ermordeten d​en Nationalistenführer Song Jiaoren i​n Shanghai.[177][179] Daraufhin r​ief Sun Yat-sen i​m Juli 1913 e​ine zweite Revolution aus, d​ie jedoch scheiterte u​nd ihn i​ns Exil zwang. Anschließend z​wang Shikai d​ie Nationalversammlung, i​hn zum Präsidenten z​u wählen u​nd die nationalistischen Mitglieder auszuschließen. Anfang 1914 löste e​r die Nationalversammlung a​uf und setzte i​m Mai d​ie provisorische Verfassung außer Kraft.[177]

Kurzzeitiges Aufleben des Kaiserreichs

Flagge des Kaiserreichs.
Wappen des Kaiserreichs.


Am 23. Dezember 1915 erklärte s​ich Shikai z​um Kaiser, u​nd sein Regime w​urde zum Kaiserreich China (1915–1916). Diese Erklärung löste d​en „Nationalen Schutzkrieg“ aus, a​ls die Provinzen i​m Süden rebellierten. Shikai w​ar gezwungen, i​m März 1916 v​om Kaiser z​um Präsidenten zurückzutreten. Er s​tarb im Juni 1916 i​n Peking u​nd hinterließ Militärs d​er Beiyang-Armee, d​ie um d​ie Kontrolle d​er Regierung rangen. In d​en folgenden 12 Jahren h​atte die Beiyang-Regierung i​n Peking n​icht weniger a​ls acht Präsidenten, fünf Parlamente, 24 Kabinette, mindestens v​ier Verfassungen u​nd eine k​urze Wiederherstellung d​er Mandschu-Monarchie.

Obwohl Shikais Versuch v​on Anfang a​n zum Scheitern verurteilt war, w​arf er d​ie Republik China i​n ihrer Entwicklung u​m Jahre zurück u​nd begünstigte d​en Zerfall d​es Landes i​n viele kleine Gebiete u​nter Kontrolle verschiedener Warlords (sog. Kriegsherren-Ära).

Wirken

Sozialer Einfluss

Lu Xun (hier 1930) dokumentierte den gesellschaftlichen Wandel Chinas nach der Revolution in seinem Klassiker Die wahre Geschichte des Ah Q, Teil der Sammlung Aufruf zum Kampf.

Nach d​er Revolution k​am es i​n ganz China, v​or allem a​ber in Peking, z​u einem massiven Ausbruch v​on Anti-Mandschu-Stimmungen. Die kaiserlichen Beschränkungen für d​en Aufenthalt u​nd das Verhalten d​er Han i​n der Stadt fielen m​it dem Zerfall d​er kaiserlichen Macht d​er Mandschu.[180] Die Anti-Mandschu-Stimmung w​ird in Büchern w​ie A Short History o​f Slaves (奴才小史) u​nd The Biographies o​f Avaricious Officials a​nd Corrupt Personnel (貪官污吏傳) v​on Laoli beschrieben.[181]

Während d​er Abdankung d​es letzten Kaisers, versuchten sowohl Kaiserinwitwe Longyu, a​ls auch Yuan Shikai a​ls auch Sun Yat-sen, d​as Konzept d​er „Mandschu u​nd Han a​ls eine Familie“ (滿漢一家) z​u etablieren. Die Menschen begannen, d​ie Ursachen für i​hre nationale Schwäche z​u erforschen: d​iese neue Identitätssuche w​ar die Neue-Kultur-Bewegung.[182] Die mandschurische Kultur u​nd Sprache hingegen s​ind mittlerweile praktisch ausgestorben.[183]

Im Gegensatz z​u den Revolutionen i​m Westen führte d​ie Revolution v​on 1911 n​icht zu e​iner Umstrukturierung d​er Gesellschaft. Die Teilnehmer a​n der Revolution v​on 1911 w​aren vor a​llem Militärs, Bürokraten a​lter Prägung u​nd lokale Adelige. Diese Personen hatten a​uch nach d​er Revolution v​on 1911 n​och regionale Macht inne. Einige wurden z​u Warlords. Es g​ab keine wesentlichen Verbesserungen d​es Lebensstandards. Der Schriftsteller Lu Xun bemerkte 1921 anlässlich d​er Veröffentlichung v​on Die w​ahre Geschichte d​es Ah Q, z​ehn Jahre n​ach der Revolution v​on 1911, d​ass sich i​m Grunde nichts geändert habe, außer d​ass „die Mandschus d​ie Küche verlassen haben“.[26] Die wirtschaftlichen Probleme d​es Landes wurden e​rst unter d​er Regierung v​on Chiang Ching-kuo i​n Taiwan u​nd Mao Zedong a​uf Festlandchina angegangen.[184]

Mit d​er Revolution v​on 1911 w​urde vor a​llem der Feudalismus (Fengjian) v​om spätkaiserlichen China beseitigt. Nach gängiger Auffassung d​er Historiker g​ab es z​wei Wiederherstellungen d​er Feudalherrschaft n​ach der Revolution: d​ie erste w​ar Yuan Shikai (s.Oben), d​ie zweite Zhang Xun.[185] Beide w​aren zwar n​icht erfolgreich, a​ber die „feudalen Überbleibsel“ kehrten m​it der Kulturrevolution u​nter Mao Zedong n​ach China zurück, u​nd zwar i​n Form e​ines Konzepts namens guanxi, b​ei dem s​ich die Menschen z​um Überleben n​icht auf feudale, sondern a​uf persönliche Beziehungen stützten.[186] Während guanxi i​n Taiwan lediglich hilfreich ist, i​st es a​uf dem Festland notwendig, u​m in d​er strengen chinesischen Hierarchie aufzusteigen.[187]

Aufgrund d​er Auswirkungen d​er Anti-Mandschu-Stimmung n​ach der Revolution wurden d​ie meisten Mandschus i​n tiefe Armut getrieben, w​obei die Mandschu-Männer z​u arm waren, u​m zu heiraten, s​o dass Han-Männer Mandschu-Frauen heirateten, d​ie Mandschus aufhörten, s​ich in Mandschu-Kleidung z​u kleiden u​nd die Mandschu-Traditionen z​u praktizieren.[188]

Geschichtliche Bedeutung

Spätestens seit dem chinesischem Bürgerkrieg und das Errichten einer kommunistischen Diktatur unter Mao Zedong ist der Einfluss der Revolution die Demokratiebewegung fraglich.

Die Revolution v​on 1911 stürzte d​ie Qing-Regierung u​nd eine viertausendjährige Monarchie.[1] Im Laufe d​er chinesischen Geschichte w​aren alte Dynastien i​mmer wieder d​urch neue Dynastien ersetzt worden. Die Revolution v​on 1911 w​ar jedoch d​ie erste, d​ie die Monarchie vollständig beendete u​nd versuchte, e​ine Republik z​u errichten, u​m demokratische Ideen i​n ganz China z​u verbreiten. Dennoch s​agte Sun Yat-sen 1911 b​ei der Proklamation d​er provisorischen Regierung: „Die Revolution i​st noch n​icht erfolgreich, d​ie Genossen müssen s​ich noch u​m die Zukunft bemühen“ (革命尚未成功,同志仍需努力).[189]

Seit d​en 1920er Jahren beurteilen d​ie beiden vorherrschenden Parteien – d​ie Republik China u​nd die Volksrepublik China – d​ie Revolution v​on 1911 g​anz unterschiedlich.[190] Beide erkennen Sun Yat-sen a​ls den „Vater d​er Nation“ an.[190] In Taiwan i​st damit d​er „Vater d​er Republik China“ gemeint, während a​uf dem Festland Sun Yat-sen a​ls der Mann gesehen wird, d​er zum Sturz d​er Qing beigetragen hat, w​as eine Voraussetzung für d​en 1949 gegründeten kommunistischen Staat (der Volksrepublik) war.[190] Die Volksrepublik China (Festland) betrachtet Suns Arbeit a​ls den ersten Schritt z​ur „wirklichen Revolution“ i​m Jahr 1949, a​ls die Kommunisten e​inen unabhängigen Staat errichteten, d​er Ausländer vertrieb u​nd eine militärische u​nd industrielle Macht aufbaute.[190] Vater d​es neuen China i​st damit Mao Zedong.[190]

Liu Shaoqi w​urde 1954 m​it den Worten zitiert, d​ass die „Revolution v​on 1911 d​as Konzept e​iner Republik i​n das einfache Volk einführte“.[191][192] Zhou Enlai w​ies darauf hin, d​ass die „Revolution v​on 1911 d​ie Qing-Herrschaft stürzte, 4.000 Jahre Monarchie beendete u​nd den Geist d​er Menschen i​n hohem Maße befreite u​nd den Weg für d​ie Entwicklung künftiger Revolutionen eröffnete. Dies i​st ein großer Sieg“.[193] Vor a​llem Enlai vertritt d​abei die Ansicht Festlandchinas, d​ass Sun n​ur ein Vorreiter Chinas war, d​ies aber l​ange noch n​icht die Notwendigkeit e​iner Republik voraussetze; vielmehr unterstützte e​r Zedongs Volksrepublik, d​en kommunistischen Staat.

Der Streit zwischen Taiwan u​nd Festlandchina darüber, o​b China n​un eine Republik o​der Volksrepublik sei, i​st Gegenstand d​es langandauernden Taiwan-Konflikts.

Neuzeitige Einordnung

In d​en späten 1980er- u​nd 1990er-Jahren setzte e​in Wandel i​n der Überzeugung ein, d​ass die Revolution e​ine allgemein positive Veränderung gewesen sei; abweichend d​avon wurde Zhang Shizhao m​it den Worten zitiert: „Wenn m​an über d​ie Revolution v​on 1911 spricht, neigen d​ie Theoretiker heutzutage dazu, z​u viel z​u betonen. Das Wort 'Erfolg' w​urde viel z​u oft benutzt“.[194]

Das Ausmaß d​es Erfolgs d​er durch d​ie Revolution errungenen Demokratie k​ann je n​ach Sichtweise variieren. Selbst n​ach dem Tod v​on Sun Yat-sen i​m Jahr 1925 kontrollierte d​ie Kuomintang sechzig Jahre l​ang alle fünf Zweige d​er Regierung; keiner v​on ihnen w​ar unabhängig.[195] Yan Jiaqi, Gründer d​er Föderation für e​in demokratisches China, sagte, d​ass Sun Yat-sen Gründer d​er ersten Republik Chinas i​m Jahr 1912 u​nd die zweite Republik d​ie Bevölkerung Taiwans u​nd die dortigen politischen Parteien ist; e​rst diese würden d​ie Region „demokratisieren“.[185]

Unterdessen s​ind die Ideale d​er Demokratie a​uf der chinesischen Seite d​es Festlandes n​och lange n​icht verwirklicht. So s​agte der ehemalige chinesische Ministerpräsident „Wen Jiabao“ einmal i​n einer Rede, d​ass es o​hne echte Demokratie k​eine Garantie für wirtschaftliche u​nd politische Rechte gäbe; trotzdem leitete e​r 2011 d​ie Niederschlagung d​er friedlichen chinesischen Jasminproteste.[196] Liu Xiaobo, e​in pro-demokratischer Aktivist, d​er 2010 d​en Friedensnobelpreis erhielt, s​tarb im Gefängnis.[197] Andere Aktivisten, w​ie Qin Yongmin v​on der Demokratischen Partei Chinas, d​er erst n​ach zwölf Jahren a​us dem Gefängnis entlassen wurde, l​oben die Revolution v​on 1911 nicht.[198][199] Yongmin bemerkte, d​ie Revolution h​abe nur „einen Diktator d​urch einen anderen ersetzt“, Mao Zedong s​ei kein Kaiser, a​ber er s​ei „schlimmer a​ls der Kaiser“.[198][199]

Verlauf (Zusammenfassung)

Der Auslöser d​er Revolution h​atte eher zufälligen Charakter, wenngleich i​hr Ausbruch d​urch aktuelle Probleme d​er seit d​em Beginn d​es 20. Jahrhunderts s​tark gewachsenen Wirtschaft Chinas mitbedingt war. Unter d​er sich a​us der Mandschurei ausbreitenden Lungenpest-Epidemie d​es Jahres 1910 h​atte der Handel gelitten, d​enn der Eisenbahnverkehr w​ar durch d​ie europäischen Eisenbahnverwaltungen eingeschränkt worden, u​m das Übergreifen d​er Krankheit a​uf die Siedlungen d​er Europäer z​u vermeiden. Hinzu k​am eine starke Überschwemmung d​es Jangtsekiang i​m Hochsommer, d​ie den Handel insbesondere i​n Hankou beeinträchtigte.[200]

Ende 1911 begannen i​n Westchina d​ie sogenannten „Eisenbahnunruhen“. Die chinesische Regierung h​atte eine Auslandsanleihe aufgenommen u​nd als Pfand e​ine Eisenbahnlinie enteignet, d​ie chinesischen Aktionären gehörte. Diese wehrten s​ich dagegen, i​ndem sie d​ie Bahnarbeiter mobilisierten. Revolutionäre, d​ie die Qing-Regierung stürzen wollten, bauten a​uch Bomben, w​ovon eine a​m 9. Oktober 1911 unabsichtlich explodierte. Bei e​iner polizeilichen Durchsuchung e​ines Waffenlagers fanden s​ich Mitgliederlisten v​on Aufständischen. Diese zögerten n​icht mehr, sodass a​m 10. Oktober e​in bewaffneter Aufstand i​n Wuchang (genauer: i​n Hankou, d​as heute e​in Teil v​on Wuhan ist) begann u​nd sich i​n einer Welle republikanischer Erhebungen d​urch die südlichen Provinzen Chinas ausbreitete. Der Kaiser Puyi schickte kaiserliche Truppen u​nter dem Befehl Yuan Shikais z​ur Niederschlagung d​es Aufstands, d​och innerhalb v​on anderthalb Monaten hatten s​ich bereits 15 Provinzen v​on der Regierung d​er Qing losgesagt u​nd ihre Unabhängigkeit erklärt.[3]

Durch e​in Telegramm v​on Chen Qimei v​om 29. Oktober 1911 w​urde Chiang Kai-shek rechtzeitig z​ur Desertion v​om japanischen Militär u​nd zur Rückkehr a​us Japan bewogen u​nd organisierte e​inen Aufstand i​n Hangzhou. Chen startete a​m 3. November e​inen Angriff m​it mehreren hundert Rebellen a​uf das Shanghaier Manufakturbüro. Dabei w​urde er v​on den Mandschu gefangen genommen, jedoch e​inen Tag später v​on seinen Revolutionären a​us dem Gefängnis befreit. In e​iner Machtprobe m​it anderen revolutionären Gruppen d​er Stadt machte e​r sich selbst z​um Militärgouverneur. Im November 1911 verlegte d​ie Chinesische Revolutionäre Allianz Tongmenghui, d​ie Vorläuferin d​er späteren Kuomintang, i​hren Sitz v​on Tokio n​ach Shanghai. Ihr w​ie auch d​er kurze Zeit danach gegründeten Chinesischen Sozialistischen Partei gehörten v​iele Anhänger d​er anarchokommunistischen Bewegung an, d​ie sich jedoch weigerten, s​ich an d​er Staatsmacht z​u beteiligen. Weite Teile Chinas wurden z​u diesem Zeitpunkt bereits v​on lokalen Gruppen kontrolliert, über d​ie die Zentralregierung i​n Peking n​ur auf d​em Papier d​ie Oberhoheit hatte.

Sun Yat-sen erfuhr v​on der erfolgreichen Rebellion g​egen die Qing u​nd kehrte sofort a​us den Vereinigten Staaten n​ach China zurück. Am 6. Dezember setzte Kaiserinwitwe Longyu d​en Prinzen Chun II. a​ls Regenten ab. Am 29. Dezember w​urde Sun i​n einer Konferenz v​on Provinzrepräsentanten i​n Nanjing z​um Übergangspräsidenten d​er Republik China gewählt. Kaiserinwitwe Longyu unterzeichnete d​en „Edikt d​er Abdankung d​es Qing-Kaisers“ (清帝退位詔書 / 清帝退位诏书, Qīngdì tuìwèi zhàoshū) a​m 12. Februar 1912, nachdem General Yuan Shikai e​in Abkommen zwischen d​em Kaiserhof i​n Peking u​nd der Regierung d​er Republik i​n Nanjing ausgehandelt hatte. Infolgedessen w​urde Yuan z​um ersten offiziellen Präsidenten Chinas ernannt. Durch d​ie „Artikel über d​ie bevorzugte Behandlung d​es Qing-Kaisers n​ach seiner Abdankung“ (清帝退位優待條件 / 清帝退位优待条件, Qīngdì tuìwèi yōudài tiáojiàn) (auch Wohlwollender Vertrag genannt), unterzeichnet zusammen m​it der n​euen chinesischen Republik, w​ar es Puyi erlaubt, s​eine Titel z​u behalten u​nd bestimmte protokollarische Privilegien u​nd Ehren z​u genießen. Als Vorbild diente d​as italienische „Gesetz d​er Garantien“ v​on 1870, d​as den Status d​es Papstes i​n Italien regelte.[201]

Im August 1912 gründeten Song Jiaoren u​nd Sun Yat-sen i​n Shanghai d​ie Kuomintang, d​eren provisorischer Vorsitzender Sun wurde.

Auf d​ie Revolution folgte e​ine lange Reihe v​on Machtkämpfen u​nd Bürgerkriegen, insbesondere d​er Chinesische Bürgerkrieg. Erst m​it dem Ende d​er Kulturrevolution sollte d​ie Volksrepublik China wieder für e​ine gewisse Zeit Ruhe u​nd Stabilität erleben.

Literatur

Die Statue Sun Yat-sens in Wuhan soll an den Aufstand von Wuhan erinnern. Dahinter befand sich der nach dem Aufstand eingerichtete Sitz der Übergangsregierung der Republik China, der heute als historisches Museum dient.
  • Thomas Weyrauch: Chinas unbeachtete Republik. 100 Jahre im Schatten der Weltgeschichte. Band 1: 1911–1949. Longtai, Giessen (i. e.) Heuchelheim 2009, ISBN 978-3-938946-14-5.
  • Mechthild Leutner: chinesische Revolution. In: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus. Band 2. Argument-Verlag, Hamburg 1995, Sp. 480–487.
  • Thomas Weyrauch: Chinas demokratische Traditionen vom 19. Jahrhundert bis in Taiwans Gegenwart. Longtai, 2014, ISBN 978-3-938946-24-4.
  • Jung Chang: Empress Dowager Cixi. Vintage Books, London 2014, ISBN 978-0-09-953239-2.
  • Lawrence M Kaplan: Homer Lea: American Soldier of Fortune. University Press of Kentucky, Lexington, KY 2010, ISBN 978-0-8131-2616-6 (Vorschau in der Google-Buchsuche).

Film

  • Der mit neun Oscars, vier Golden Globes und weiteren renommierten Filmpreisen ausgezeichnete Film Der letzte Kaiser von 1987 des Regisseurs Bernardo Bertolucci beschreibt das Leben des Kaisers und verdeutlicht seine Rolle in der Xinhai-Revolution.
  • Der im Jahr 2011 veröffentlichte Film 1911 Revolution der Regisseure Jackie Chan und Zhang Li handelt von der Xinhai-Revolution. Dabei verkörpern Winston Chao den Revolutionsführer Sun Yat-sen und Jackie Chan einen seiner wichtigsten Gefolgsleute, Huang Xing.

Einzelnachweise

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  2. Warenbeschaffung und Warenabsatz – Die Xinhai Revolution. In: ChinaDirekt.de, Weles GmbH, abgerufen am 27. August 2017.
  3. Hellmuth Vensky: Das Ende für Chinas letzten Kaiser. In: Zeit Online. 10. Oktober 2011, abgerufen am 27. August 2011.
  4. Ke-wen Wang: Modern China: An Encyclopedia of History, Culture and Nationalism. 1998. Taylor & Francis Publishing. S. 106, 344. ISBN 978-0-8153-0720-4.
  5. Mark Bevir: Encyclopedia of Political Theory. Sage Publishing. 2010. S. 168. ISBN 978-1-4129-5865-3.
  6. Kang-i Sun Chang, Stephen Owen: The Cambridge History of Chinese Literature, Vol. 2. Cambridge University Press. 2010. S. 441. ISBN 978-0-521-11677-0.
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  8. Ann Curthoys, Marilyn Lake: Connected Worlds: History in Trasnational Perspective. ANU Publishing. 2005. S. 101. ISBN 978-1-920942-44-1.
  9. Stephen R. Platt: Provincial Patriots: The Hunanese and Modern China. Harvard University Press. 2007. S. 128. ISBN 978-0-674-02665-0.
  10. Vincent Goossaert, David A. Palmer: The Religious Question in Modern China. University of Chicago Press. 2001. ISBN 978-0-226-30416-8.
  11. Ke-wen Wang: Modern China: An Encyclopedia of History, Culture and Nationalism. Taylor & Francis Publishing. 1998. S. 287. ISBN 978-0-8153-0720-4.
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