Tekla Bądarzewska
Tekla Bądarzewska-Baranowska (* 1834 in Mława; † 29. September 1861 in Warschau)[1] war eine polnische Komponistin.
Leben
Bądarzewska heiratete sehr jung Jan Baranowski. In ihrer neunjährigen Ehe hatten sie fünf Kinder. Sie starb schon mit 27 Jahren und ist auf dem Powązki-Friedhof begraben. Der Krater „Bądarzewska“ auf dem Planeten Venus ist nach ihr benannt.
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Insgesamt schrieb sie rund 35 Salonstücke für Klavier, von denen „Das Gebet einer Jungfrau“ („Modlitwa dziewicy“, „La prière d'une vierge“, Op. 3) extrem populär wurde, was einerseits durch seinen eingängigen melodisch-harmonischen Verlauf, aber andererseits wegen seines trivialen Titels erklärbar ist. Als Pendant zum Gebet schrieb Bądarzewska das ähnlich aufgebaute erhörte Gebet („Prière exaucée“).
Rezeption des Gebet einer Jungfrau
Zu seiner Zeit war das Gebet einer Jungfrau (Erstpublikation in Warschau 1856) möglicherweise das bis dahin erfolgreichste Klavierstück überhaupt. Es wurde mehrfach, auch in Deutschland, England und Frankreich, wiederaufgelegt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es für viele verschiedene Besetzungen adaptiert.
Die mit einer Introduktion ausgestattete Melodie, in die Triller und Arpeggien eingestreut sind, wurde von manchen als Inbegriff des Kitsches empfunden.
Erich Kästner parodierte in einem seiner frühen Gedichte das Gebet einer Jungfrau als Gebet keiner Jungfrau. Kurt Weill benutzte das Stück im ersten Akt seiner Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ als Beispiel für den ironischen Ausruf: „Das ist die ewige Kunst!“
Literatur
- Helmut Zeraschi: Musikalische Schnurren und Schnipsel. Neue Musik, Berlin (Ost) 1977, ISBN 978-0-00-555676-4, „Thekla, die mit Erfolg betende Jungfrau“, S. 16–25.
Weblinks
Einzelanmerkungen
- Verbreitet sind auch die (falschen) Lebensdaten 1838 bis 1862.