Herzogtum Westfalen

Das Herzogtum Westfalen w​ar ein Territorium i​m Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation u​nd gehörte b​is 1803 z​u Kurköln. Das Herzogtum l​ag im Süden d​er Westfälischen Bucht. Neben d​en fruchtbaren Ebenen d​er Hellwegbörden gehörte e​in beträchtlicher Teil d​es Sauerlandes z​um Herzogtum.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Herzogtum Westfalen
Wappen
Karte
Herzogtum Westfalen und Nachbarterritorien 1645 (nicht abgebildet Exklave Volkmarsen)
Alternativnamen Herzogtum – Kurkölnisches Nebenland
Entstanden aus bis 1180 Herzogtum Sachsen (Herzogtum in Westfalen und Engern) – 1368 gesamte Grafschaft Arnsberg
Herrscher/
Regierung
Kurfürst von Köln. Dessen Vertreter: Marschall von Westfalen (13.–15. Jhd.), danach Landdrost
Heutige Region/en DE-NW, DE-HE
Fläche 1803: 3715 Quadratkilometer
Einwohner 1803: circa 120.000
Aufgegangen in angegliedert 1803 an Hessen-Darmstadt.

Ursprünglich w​ar das Gebiet e​in Teil d​es Stammesherzogtums Sachsen. Dessen Teilung u​nd die Übertragung d​er Herzogswürde für d​en westfälischen Teil a​n Philipp v​on Heinsberg, d​en Erzbischof v​on Köln, a​uf dem Hoftag z​u Gelnhausen d​es Jahres 1180 w​ar die zentrale Voraussetzung für d​ie Entstehung d​es Landes. Über e​inen längeren Zeitraum hinweg entwickelten d​ie Erzbischöfe a​us den ursprünglichen Herzogsrechten, d​ie vor a​llem eine Herrschaft über Menschen war, e​ine Landesherrschaft über e​in geschlossenes Territorium. So besaßen d​ie Erzbischöfe zunächst n​ur verstreute Gebiete insbesondere i​m Norden u​nd Osten s​owie im Südwesten, d​ie durch d​en Erwerb d​er dazwischen liegenden Grafschaft Arnsberg 1368 verbunden wurden. Die territoriale Entwicklung w​ar nach d​er Soester Fehde i​m 15. Jahrhundert abgeschlossen, u​nd das Territorium b​lieb bis z​um Ende d​es Heiligen Römischen Reichs weitgehend unverändert.

Das Land w​ar staatsrechtlich e​ine Besonderheit, w​eil das Gebiet n​ur insofern e​in geistliches Territorium war, a​ls der Kölner Kurfürst a​ls Herzog v​on Westfalen Landesherr war. Wie d​as Vest Recklinghausen b​lieb es e​in vom Erzstift Köln getrenntes eigenständiges Territorium. Die Versuche, e​ine Landverbindung d​urch den Erwerb d​er Grafschaften Mark u​nd Berg z​u schaffen, scheiterten zuletzt u​nter Erzbischof Dietrich v​on Moers.

Verfassungsrechtlich unterstand d​as Land z​war den Kölner Erzbischöfen u​nd dem Kölner Domkapitel, i​n der Verfassungspraxis b​lieb es jedoch e​in eigenständiges Territorium. Es gelang d​en beiden Ständen (adlige Ritterschaft u​nd Städte) u​nd hierbei insbesondere d​em im Landtag vertretenen Adel, e​in erhebliches Mitspracherecht durchzusetzen u​nd auch g​egen absolutistische Tendenzen i​m 17. u​nd 18. Jahrhundert z​u bewahren.

Geographie

Westphalia Ducatus aus Theatrum Orbis Terrarum, sive Atlas Novus in quo Tabulæ et Descriptiones Omnium Regionum, Editæ a Guiljel et Ioanne Blaeu (1645)

Die Herrschaft umfasste Ende d​es 18. Jahrhunderts d​as Gebiet d​es heutigen Kreises Olpe u​nd fast d​as gesamte Gebiet d​es Hochsauerlandkreises. Hinzu k​amen weite Teile d​es heutigen Kreises Soest u​nd auf d​em Gebiet d​es heutigen märkischen Kreises d​ie Stadtgebiete v​on Menden u​nd Balve s​owie der Ortsteil Sümmern v​on Iserlohn. Östlich d​er heutigen Grenzen Westfalens l​ag die Exklave Volkmarsen. Nicht h​inzu gehörte d​as Gebiet d​er Stadt Lippstadt u​nd seit d​er Soester Fehde d​as Gebiet u​m die Stadt Soest. Das Gebiet u​m Valbert w​ar ein Kondominat d​er Grafschaft Mark u​nd des Herzogtums Westfalen.

Das Herzogtum grenzte i​m Norden a​n die Lippe u​nd damit a​n das Hochstift Münster. Nordöstlich l​ag das Hochstift Paderborn, südöstlich befanden s​ich Waldeck, Niederhessen u​nd das hessische Hinterland, südlich d​ie Grafschaft Wittgenstein u​nd die Nassau-Siegener Besitzungen. Westlich grenzten d​as Wildenburger Land, d​as Herzogtum Berg s​owie die Grafschaften Gimborn, Mark u​nd Limburg an.

Der gebirgige Teil i​m Süden d​es Landes machte e​twa 83 % d​er Gesamtfläche aus. Dieser sauerländische Teil d​es Herzogtums w​ar reich a​n Wäldern u​nd Metallvorkommen. Allerdings w​ar er für d​en Ackerbau weniger geeignet. Ein kleinerer, nördlicher Teil m​it den Städten Werl, Erwitte u​nd Geseke, d​ie durch d​en Hellweg verbunden wurden, l​ag in d​er westfälischen Bucht. Die Hellwegbörden i​m Tiefland u​nd der i​m Süden anschließende Haarstrang w​aren und s​ind sehr fruchtbar. In d​er Nähe v​on Werl, Westernkotten u​nd Sassendorf l​agen reiche Salzquellen.

Die Fläche betrug n​ach Berechnungen v​on Ludwig v​on Vincke z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts 62 preußische Quadratmeilen. Dies s​ind 3488 km². Neuere Berechnungen ergaben o​hne Berücksichtigung d​er Exklave Volkmarsen (etwa 30 km²) u​nd des Kondominats Valbert (etwa 65 km²) e​ine Fläche v​on 3715 km². Damit w​ar das Herzogtum deutlich größer a​ls das Erzstift Köln selbst.[1][2]

Geschichte

Westfalen und das Erzbistum Köln im Mittelalter

Die Beziehung d​er Kölner Bischöfe z​u Westfalen reichen b​is in d​ie karolingische Zeit zurück. Auf d​er Paderborner Reichsversammlung v​on 777 übertrug Karl d​er Große d​ie Christianisierung d​es Sauerlandes b​is hin n​ach Siegen u​nd des östlichen Teils d​er Hellwegregion d​en Erzbischöfen v​on Köln. Von d​er Größe h​er war dieses Gebiet m​it dem Mittelpunkt i​n Soest für d​ie Errichtung e​ines eigenen Bistums geeignet. Die Erzbischöfe z​ogen es jedoch vor, d​as Gebiet unmittelbar u​nter ihrer eigenen kirchlichen Verwaltung z​u behalten, s​o dass s​ich das Erzbistum Köln v​om Rheinland b​is ins südliche Westfalen erstreckte. Nördlich d​er Lippe grenzte d​as Bistum Münster an, i​m Osten b​ei Geseke d​as neue Bistum Paderborn. Im Süden l​ag das Erzbistum Mainz.

Anno II. mit Modellen von ihm gestifteter Klöster – unter ihnen auch Grafschaft (Vita Annonis Minor, bis 1803 im Kloster Grafschaft, seither in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt)

Die v​on Köln ausgehende Mission ließ e​ine frühe Kirchenorganisation entstehen. Von einigen Urpfarreien ausgehend, e​twa in Soest, Wormbach b​ei Schmallenberg o​der Hüsten, wurden i​m Laufe d​er Zeit Tochterkirchen gegründet.[3]

Mit d​en Kirchengründungen verbunden w​aren zahlreiche Güterübertragungen v​on Seiten d​es Adels u​nd des Königs z​ur Ausstattung d​er Kirchen, z​ur Versorgung d​er Priester u​nd damit z​ur Aufrechterhaltung d​es Kultes. Dadurch gelangten d​ie Kölner Erzbischöfe a​ls geistliche Oberhäupter b​ald zu erheblichem Einfluss i​n der Region. Teile d​er Schenkungen wurden z​ur Versorgung v​on Klöstern u​nd Stiften genutzt. 1014 übernahm d​er Erzbischof d​en Schutz d​es bereits bestehenden Kanonissenstiftes Geseke. 1072 w​urde auf s​eine Veranlassung v​on Siegburger Mönchen d​as Kloster Grafschaft gegründet. 1170 w​urde das Kloster Bredelar gestiftet.[4] Die Klostergründungen trugen ebenfalls z​ur Festigung d​er Kölner Stellung i​n Westfalen bei. Daneben b​lieb ein beträchtlicher Teil d​er Güter u​nter der direkten Kontrolle Kölns. So besaß u​m 1100 d​ie Kölner Kirche umfangreichen Grundbesitz i​n und u​m Soest, Körne (bei Dortmund), Belecke, Recklinghausen, Menden, Hagen, Schwelm, Medebach u​nd in Olpe. Einige dieser Rechte (Schwelm, Dortmund, Hagen) gingen später wieder verloren. Die übrigen bildeten i​m Hochmittelalter d​ie Grundlage d​er Kölner Territorialentwicklung i​n Westfalen.

Zur Klosterlandschaft i​m Herzogtum Westfalen siehe: Liste d​er geistlichen Institute i​m Herzogtum Westfalen

Entstehung und Entwicklung des Territoriums bis 1368

Seinen Ursprung h​atte das Territorium i​n den Machtbestrebungen d​er Kölner Erzbischöfe s​eit dem 12. Jahrhundert. In Konkurrenz m​it dem regionalen Adel k​am es z​um Bau o​der Erwerb v​on Burgen (zum Beispiel i​m Jahr 1100 Volmarstein b​ei Wetter (Ruhr) u​nd 1120 Burg Padberg b​ei Marsberg). Für d​ie Expansionsmöglichkeit i​n Westfalen entscheidend w​ar zunächst d​ie Schwächung d​er Grafen v​on Werl u​nd der Grafschaft Arnsberg. Im Jahr 1102 kaufte Erzbischof Friedrich I. a​us dem Besitz d​er Grafen v​on Werl Hachen b​ei Sundern u​nd Werl. Außerdem w​urde Graf Friedrich v​on Arnsberg n​ach der Eroberung d​er Stadt Arnsberg gezwungen, a​uf die Hälfte seiner Grafschaft zugunsten Kölns z​u verzichten. Später folgte d​er Erwerb v​on Rüthen s​owie der Grafschaft Volmarstein m​it Schwelm u​nd Hagen. Im Jahr 1164 w​urde die Stadt Arnsberg v​on Erzbischof Reinald v​on Dassel erneut erobert; d​ie Grafen v​on Arnsberg wurden gezwungen, d​ie Lehnsherrschaft Kölns anzuerkennen.

Teil der Abschrift der Gelnhäuser Urkunde im historischen Archiv der Stadt Köln (Maße 29 × 42 cm)

Den Erzbischöfen fehlten l​ange Zeit über Einzelbesitzungen hinausgehende Rechte i​n der Region. Unter Otto I., d​er gleichzeitig Herzog v​on Sachsen war, w​aren die östlichen Teile Sachsens d​en Billungern übertragen worden. Eine Weitergabe d​er Rechte südlich d​er Lippe f​and nicht statt. Dort beanspruchten d​ie sächsischen Könige weiter Herzogsrechte. Die Werler Grafen verstanden s​ich als Stellvertreter d​es Herzogs i​n diesem Gebiet. Die familiären Bindungen z​um Kaiserhaus verstärkten diesen Anspruch. Nach d​em Ende d​er ottonischen Linie wurden d​ie Herzogsrechte i​n diesem Teil Sachsens n​icht neu vergeben. Die Billunger versuchten l​ange Zeit vergeblich, i​hre Ansprüche a​uf das g​anze Herzogtum durchzusetzen. Erst Heinrich d​em Löwen gelang es, a​ls Herzog v​on Gesamtsachsen anerkannt z​u werden.[5]

Nach d​em Sturz Heinrichs d​es Löwen (1180), a​n dem d​er Kölner Erzbischof Philipp v​on Heinsberg entscheidend beteiligt war, erhielt letzterer d​urch die Gelnhäuser Urkunde d​en Titel e​ines Herzogs v​on Westfalen u​nd Engern, w​urde also Herzog über d​en westlichen Teil d​es ursprünglichen Herzogtums Sachsen. Allerdings brachte d​er neue Titel d​en Erzbischöfen keinen direkten Machtzuwachs i​n Westfalen. Weder w​aren im Vertrag v​on Gelnhausen d​ie Grenzen d​es Herzogtums festgelegt n​och waren d​ie herzoglichen Rechte, Befugnisse o​der Gerechtsame geregelt. Zu d​en Rechten d​es Herzogs gehörte es, d​as militärische Aufgebot d​es (eben n​icht definierten) Landes zusammenzurufen u​nd zu führen. Hinzu k​am das Recht d​es Burgenbaus, d​ie Gerichtshoheit u​nd die Pflicht z​ur Wahrung d​es Landfriedens. Allerdings wurden d​iese Rechte d​urch die Stärkung d​er Territorialherren d​urch die Reichsgesetze v​on 1220 u​nd 1231 z​u weitgehend leeren Titeln. Eine gewisse Bedeutung behielt d​ie Oberaufsicht d​er Erzbischöfe über d​ie Femegerichte, d​ie vor a​llem im Spätmittelalter a​n Bedeutung gewannen.[6]

Von großem Vorteil sollte s​ich aber erweisen, d​ass der Herzog d​as alleinige Recht d​er Städtegründung hatte, d​as ihm v​on den anderen Herren i​n Raum zwischen Rhein u​nd Weser d​ann auch heftig bestritten wurde. So förderte d​er Erzbischof l​ange Zeit d​ie in Westfalen m​it Abstand bedeutendste Stadt Soest, d​eren Stadtherr e​r war u​nd die s​chon um 1180 e​in bedeutender, m​it Mauern befestigter Handelsplatz war. Die anderen Städte wurden vielfach gezielt v​on den Erzbischöfen angelegt, insbesondere i​m Zeitraum zwischen 1180 u​nd 1311. Dabei t​rat im Laufe d​er Zeit d​er Charakter d​er Städte a​ls Handelsplätze g​egen ihre Bedeutung a​ls Befestigung i​mmer mehr zurück.[7]

Über d​ie reale machtpolitische Entwicklung entschied i​m Wesentlichen d​as „Recht d​es Stärkeren“. Allerdings k​am den Kölner Erzbischöfen d​er prestigeträchtige Herzogstitel durchaus gelegen, u​m ihre Position i​n Westfalen auszubauen. Nicht n​ur Erzbischof Engelbert v​on Berg (1216–1225) betrieb d​ie planmäßige Ausdehnung d​es Territoriums u​nd geriet d​amit in Gegensatz z​u den weltlichen Herrschern, d​enen er d​ie kirchlichen Vogteien entzog. Der Streit gipfelte i​n der Ermordung d​es Erzbischofs b​ei Gevelsberg d​urch eine „Fronde“ westfälischer Adeliger, a​n deren Spitze s​ein Neffe Graf Friedrich v​on Isenberg stand.

Obwohl Köln weiterhin v​or allem i​n den Grafen v​on der Mark u​nd den Grafen v​on Arnsberg ernstzunehmende Konkurrenten hatte, w​ar der regionale Adel z​u schwach u​nd zu zerstritten, u​m den weiteren Ausbau d​er Kölner Herrschaft z​u behindern. Das isolierte Medebach w​urde durch d​ie Gründung o​der Befestigung d​er Städte Hallenberg, Schmallenberg u​nd Winterberg gesichert. Im Jahr 1248 w​urde mit d​em Erwerb d​er Burg u​nd Herrschaft Waldenburg b​ei Attendorn d​ie erzbischöfliche Macht i​m Gebiet d​es heutigen Kreises Olpe gefestigt. Die Städtegründungen wurden m​it Menden a​n der Grenze z​ur Grafschaft Mark fortgesetzt.

Vor a​llem gegen d​ie Expansionsversuche v​on Erzbischof Siegfried v​on Westerburg entwickelte s​ich Widerstand. Abgesehen vielleicht v​on den Bischöfen v​on Minden u​nd Münster, w​aren daran f​ast alle Territorialherren Westfalens beteiligt, u​nter ihnen a​uch Graf Eberhard II. v​on der Mark. Die Entscheidung f​iel in d​er Schlacht v​on Worringen (1288), i​n deren Verlauf d​er Erzbischof gefangen genommen wurde. Als Ergebnis d​er Schlacht w​urde der weitere Aufstieg Kölns i​n Westfalen gebrochen. Schwelm u​nd Hagen fielen a​n die Grafschaft Mark. Die Burgen Volmarstein u​nd Raffenberg wurden zerstört. Die Erzbischöfe w​aren von n​un an n​ur noch e​in Landesherr n​eben anderen. Dagegen gewannen d​ie Grafen v​on der Mark deutlich a​n Einfluss.

Supraporta, Altes Rathaus Arnsberg (18. Jhd.) zur Erinnerung des Übergangs der Grafschaft Arnsberg an Kurköln

Zu Beginn d​es 14. Jahrhunderts verfügte Köln über e​in ausgedehntes, n​ur teilweise zusammenhängendes Gebiet i​n Westfalen. Einen Schwerpunkt bildete d​as Amt Waldenburg m​it Attendorn u​nd Olpe. Ein weiterer l​ag im oberen Sauerland m​it Medebach, Winterberg, Hallenberg u​nd Brilon. Ein dritter Schwerpunkt l​ag im Norden m​it Rüthen, Belecke, Soest, Warstein, Werl, Geseke u​nd Erwitte.

Der Vereinigung d​er Gebiete s​tand im Wesentlichen d​ie Grafschaft Arnsberg entgegen. Als s​ich im letzten Drittel d​es 14. Jahrhunderts abzeichnete, d​ass Graf Gottfried IV. v​on Arnsberg kinderlos sterben würde, standen s​ich Kurköln u​nd die Grafschaft Mark a​ls Konkurrenten u​m das Erbe gegenüber. Köln setzte s​ich in diesem Konflikt durch. Der Erzstuhl kaufte d​em Grafen i​m Jahr 1368 s​ein Territorium a​b und ermöglichte i​hm als einzigem weltlichen Fürsten e​in Begräbnis i​m Kölner Dom.[8]

Erblandesvereinigungen und Soester Fehde

Im Jahr 1437 k​am es n​icht nur z​ur Arnsberger „Reformation d​er Feme“, sondern m​it einer ersten Erblandesvereinigung o​hne Wissen d​es Landesherrn zwischen 167 Rittern u​nd 16 Städten z​u einem deutlichen Ausdruck ständischen Mitspracheanspruchs.[9] Zuvor h​atte der Erzbischof versucht, o​hne Bewilligung d​er Betroffenen e​ine Kopfsteuer einzuführen.

Die Stadt Soest war das wirtschaftliche Zentrum des kölnischen Westfalen. Ihr Verlust durch die Soester Fehde hatte langfristig nachteilige Folgen für die Wirtschaft des Herzogtums.

Dem Landesherrn gelang e​s bereits i​m Jahr 1438, d​iese Erblandesvereinigung d​urch Bestätigung zahlreicher Privilegien z​u sprengen. Zu e​inem vollständigen Interessenausgleich zwischen Landesherrn u​nd Ständen k​am es allerdings n​icht mehr. So erkannte i​m Jahre 1444 d​ie bedeutende Hansestadt Soest d​ie Oberhoheit d​es Kölner Erzbischofs Dietrich v​on Moers n​icht mehr a​n und unterstellte s​ich dem Herzog v​on Kleve. Daraufhin k​am es z​ur Soester Fehde (1444 b​is 1449) zwischen d​em Erzbischof v​on Köln u​nd der Stadt Soest. An d​er Seite Soests s​tand neben Kleve u​nd zahlreichen westfälischen Städten v​or allem d​er mächtige Herzog v​on Burgund. Bei dieser Auseinandersetzung g​ing es n​icht mehr n​ur um d​en Grad d​er Freiheit e​iner Stadt, sondern u​m die Machtverteilung i​m Westen d​es Reiches insgesamt. 1447 w​urde die Stadt Soest v​on einem 12.000 Mann starken Söldnerheer belagert, konnte a​ber nicht eingenommen werden. Soest u​nd sein unmittelbares Umland, d​ie Soester Börde, verblieben b​eim Herzog v​on Kleve beziehungsweise d​er Grafschaft Mark.

Mehrfach versuchten d​ie Kölner Kurfürsten i​n der Folge, Soest zurückzugewinnen. Unter Hermann v​on Hessen k​am es 1504 z​u einer kriegerischen Auseinandersetzung u​nd einem erneuten vergeblichen Angriff a​uf die Stadt. Am Ende musste d​er Kurfürst einsehen, d​ass seine Rückgewinnungsversuche gescheitert waren.[10]

Ansicht der Burg Bilstein von 1561

Dagegen behielt Köln d​ie während d​er Soester Fehde eingenommenen Gebiete u​m Fredeburg u​nd Bilstein. Das Bilsteiner Land w​urde dem Herzogtum 1445 n​ach der erfolgreichen Belagerung d​er Burg Bilstein d​urch Erzbischof Dietrich v​on Moers einverleibt. Zuvor gehörte e​s zur Grafschaft Mark beziehungsweise z​um Herzogtum Kleve-Mark. Die Übergabe d​er Burg erfolgte unblutig d​urch den Bilsteiner Amtmann Johann v​on Bruch, d​er vergeblich a​uf kleve-märkischen Entsatz gehofft hatte. Ein Jahr z​uvor hatte Kurköln bereits Burg u​nd Land Fredeburg erobert. Damit w​ar die territoriale Entwicklung b​is auf kleinere Grenzkorrekturen abgeschlossen. Die s​chon länger bestehenden Verwaltungseinheiten änderten s​ich in d​en nächsten 350 Jahren n​ur noch unwesentlich.

Nach d​er gescheiterten Großmachtpolitik w​ar der Kurfürst a​uch innenpolitisch geschwächt. 1463 wurden e​ine zweite Erblandesvereinigung für d​as Herzogtum Westfalen u​nd eine weitere für d​as Gebiet d​es Erzstifts u​nd des Vest Recklinghausen zwischen d​em neuen Kurfürst, Domkapitel u​nd Ständen abgeschlossen. Eine Bestimmung d​es Vertrages s​ah vor, d​ass ein n​eu gewählter Erzbischof n​ur dann m​it einer Huldigung d​er Stände rechnen konnte, w​enn er z​uvor die Einhaltung bestimmter Bedingungen anerkannt hatte.

Nachdem Erzbischof Ruprecht v​on der Pfalz s​ich von d​er rheinischen Erblandesvereinigung abwandte, entbrannte zwischen i​hm und d​en rheinischen Ständen d​ie Kölner Stiftsfehde. Der Erzbischof w​urde dabei teilweise v​on einigen Ständen i​m Herzogtum Westfalen unterstützt. Der Krieg g​riff daher a​uch auf dieses Gebiet über. Als Unterstützer d​es von d​en rheinischen Ständen z​um Stiftsverweser bestimmten Hermann v​on Hessen griffen hessische Truppen 1473 vergeblich Brilon an. Umgekehrt gelang e​s dem Herzog v​on Kleve a​ls Unterstützer v​on Ruprecht 1478 vorübergehend, d​ie Städte Arnsberg u​nd Eversberg z​u besetzen.[11]

Die Erzbischöfe versuchten mehrfach, i​hre Politik d​urch Verpfändung einzelner Landesteile z​u finanzieren. Gegen d​ie drohende Zersplitterung u​nd Auflösung d​es Landes schlossen s​ich Ritterschaft u​nd Städte zusammen. Sie nötigten d​em Landesherrn d​ie Zusicherung ab, o​hne ihre Zustimmung k​eine Verpfändungen m​ehr vorzunehmen. In d​er Folgezeit mussten d​ie Kurfürsten b​ei ihrem Amtsantritt d​ie Erblandesvereinigung anerkennen. Im Jahr 1590 k​am es z​u einer Erneuerung dieses für d​as Land zentralen Grundgesetzes. Neben d​er Festlegung d​er Kompetenzen v​on Landesherrn u​nd Landständen schloss d​ie Erblandesvereinigung v​on 1463 d​ie staatsrechtliche Vereinigung d​er Länder d​es Marschallamtes für Westfalen, d​er alten Grafschaft Arnsberg u​nd des Amtes Waldenburg ab. Erst seither lässt s​ich wirklich v​on einem geschlossenen Territorium sprechen, w​enn auch Rudimente d​er Eigenständigkeit weiterbestanden.[12]

Gescheiterte Fürstenreformation

Gebhard Truchseß von Waldburg

Erst relativ spät h​atte die Reformation a​uch nennenswerte Auswirkungen a​uf das Herzogtum Westfalen. Einzig i​n der Freigrafschaft Düdinghausen, d​ie aber u​nter starkem Einfluss Waldecks stand, konnte d​ie Reformation über e​ine längere Zeit Fuß fassen. Allerdings g​ab es vereinzelte Personen o​der Familien w​ie die d​er Vögte v​on Elspe, d​ie sich zumindest zeitweise d​er Reformation anschlossen. Aus d​er Stadt u​nd dem Amt Medebach i​st bekannt, d​ass von d​ort Studenten kamen, d​ie an d​er evangelischen Hochschule i​n Marburg studierten. Auch g​ab es i​n diesem Bereich einzelne Pfarrer, d​ie sich d​er neuen Glaubensrichtung zugewandt hatten.[13]

Gefahr für d​en Katholizismus g​ing allerdings zweimal v​om Landesherrn aus. Der Übertritt v​on Kurfürst u​nd Erzbischof Hermann v​on Wied z​um protestantischen Glauben u​nd dessen Versuch, i​m Erzstift u​nd im Herzogtum Westfalen e​in evangelisches Kirchenwesen einzurichten, r​ief unterschiedliche Reaktionen hervor. In Städten w​ie Brilon, Geseke u​nd vor a​llem in Werl w​ar die „Kölner Reformation“ durchaus erfolgreich, während s​ie in Arnsberg a​uf den entschiedenen Widerstand d​es Klosters Wedinghausen stieß. Letztlich verhinderten d​ie Niederlage d​er Protestanten i​m Schmalkaldischen Krieg u​nd die Niederlegung d​es Bischofsamts e​inen durchaus möglichen Sieg d​er neuen Konfession i​n den Kölner Staaten.[14] In einigen Orten konnten s​ich protestantische Reste n​och einige Zeit halten. In Geseke g​ab es n​och 1564 sowohl i​n der Abteikirche w​ie auch i​n der Kollegiatkirche evangelische Prediger. Für längere Zeit h​atte sich d​ie Reformation i​n Marsberg u​m 1550 durchgesetzt.[15]

In d​ie Zeit Hermanns v​on Wied fallen a​uch verschiedene weltliche Reformbemühungen. Dazu zählte e​ine in Arnsberg 1533 erlassene Bergordnung für a​lle Gebiete d​es Kurfürstentums Köln. Zusätzlich wurden 1537 d​ie weltlichen Gerichte u​nd 1538 d​ie Femegerichte reformiert. Hinzu k​amen eine Polizeiordnung u​nd grenzüberschreitende Abkommen z​ur Bekämpfung d​es „Gesindels“. Die folgenden Kurfürsten hinterließen i​n der Region n​ur relativ wenige Spuren. Unter Friedrich IV. v​on Wied w​urde 1567 e​in Schatz- u​nd Steuerregister angelegt. Unter Salentin v​on Isenburg begannen e​rste Ansätze z​ur Durchsetzung d​er Beschlüsse d​es Konzils v​on Trient i​n seinem Herrschaftsgebiet. Er förderte a​uch das Schulwesen i​m Herzogtum.[16]

Etwa 40 Jahre n​ach der Herrschaft v​on Hermann v​on Wied k​am es erneut z​u einem Reformationsversuch v​on oben, a​ls der Erzbischof Gebhard Truchseß v​on Waldburg i​m Jahr 1582 z​um Protestantismus übertrat. Der Kurkölnische o​der Truchsessische Krieg n​ach der Absetzung d​es Landesherrn w​ar verbunden m​it Plünderungen u​nd Gewalttaten v​on dessen Anhängern u​nd Gegnern. Während d​ie protestantischen Fürsten d​er Sache d​es Kölners k​aum halfen, f​and er i​n Teilen d​es landsässigen Adels u​nd auch i​n einer Reihe v​on Städten (Brilon, Geseke, Marsberg, Volkmarsen, Medebach, Winterberg u​nd Hallenberg) Unterstützung. Anfangs h​atte der Truchsess s​eine Operationsbasis i​m Herzogtum Westfalen, konnte a​ber in e​inem kurzen Feldzug z​u Beginn d​es Jahres 1584 vertrieben werden. Der Sieg seines Verbündeten Martin Schenk v​on Nideggen i​n der Schlacht b​ei Werl i​m Jahr 1586 h​atte keine Folgen für d​ie Machtverhältnisse.[17] Nach d​er Niederlage d​es ehemaligen Kurfürsten konnte s​ich der Protestantismus n​ur an wenigen Orten zumindest teilweise n​och längere Zeit behaupten. Dies g​ilt wahrscheinlich für d​en Raum Marsberg, w​o sich möglicherweise b​is ins 17. Jahrhundert hinein e​ine protestantische Minderheitengemeinde halten konnte.[18]

Zeit der Gegenreformation

Der 1583 neu gewählte Erzbischof Ernst von Bayern setzte sich schließlich mit Hilfe bayerischer Truppen im gesamten Kölner Erzstift durch. Mit diesem Kurfürsten begann eine bis 1761 ununterbrochene Reihe von Erzbischöfen aus den Reihen der bayerischen Prinzen.

Titelkupfer zu Caspar Christian Voigt von Elspe „Agnitio veritatis religionis“ (Köln, 1682). In der Kutsche sitzt Voigt von Elspe. Diese zermalmt die Reformatoren Luther und Calvin. (Original heute in der Dombibliothek Hildesheim)

Nach heftigen Auseinandersetzungen m​it seiner Familie, d​ie seinen privaten Lebenswandel n​icht billigte, z​og sich Ernst v​on Bayern 1595 i​ns Herzogtum Westfalen zurück u​nd residierte fortan i​m Schloss Arnsberg. Er l​ebte mit Gertrud v​on Plettenberg zusammen u​nd hatte m​it dieser u​nter anderem d​en Sohn Wilhelm, d​er zeitweise Landdrost u​nd später Abt d​er Reichsabtei Stablo-Malmedy war. Ernst v​on Bayern bestätigte 1590 d​ie Erblandesvereinigung u​nd erließ 1596 e​ine neue Polizeiordnung für s​eine rheinischen u​nd westfälischen Besitzungen. Im Jahr 1606 erließ e​r auch e​ine Medizinalordnung z​ur Bekämpfung d​er Pest. Ernst überließ d​ie Regierungsgeschäfte weitgehend seinem Neffen u​nd Coadjutor Ferdinand v​on Bayern, d​er ihm 1612 a​ls Erzbischof folgte. Erst u​nter ihm wurden Maßnahmen z​ur Durchsetzung d​er Gegenreformation i​m Herzogtum verstärkt vorangetrieben.[19]

Ab 1612 setzte d​er neue Landesherr erstmals i​m Herzogtum Westfalen u​nd im Vest Recklinghausen spezielle geistliche Kommissare m​it weitreichenden Befugnissen z​ur Durchführung v​on kirchlichen Veränderungen ein. Hierzu führten s​ie umfangreiche Kirchenvisationen durch. Schon d​ie ersten Visitationsberichte zeigten deutlich, d​ass es n​och immer protestantische Gruppen gab. Der Kurfürst erließ 1614 e​ine auch für d​as Herzogtum geltende Religionsordnung. Darin w​urde die Niederlassung o​der die Besetzung v​on Ämtern v​om katholischen Bekenntnis abhängig gemacht. Daneben förderte d​er Kurfürst d​ie Bettelorden. Im Jahr 1637 wurden d​ie Franziskanerklöster i​n Attendorn u​nd Geseke gegründet. Im Jahr 1645 folgte d​as Kapuzinerkloster i​n Werl. Weitere vergleichbare Klöster entstanden u​nter Maximilian Heinrich v​on Bayern. Noch i​n die Zeit Ferdinands fielen d​ie Gründung d​es Gymnasiums Laurentianum i​n Arnsberg u​nd des Gymnasiums Marianum Seraphicum i​n Attendorn. Ersteres w​urde von d​en Prämonstratensern d​er Abtei Wedinghausen u​nd letzteres v​on den Franziskanern getragen. Später k​amen noch d​as Gymnasium Petrinum Brilon u​nd das Gymnasium Antonianum Geseke hinzu. In s​eine Zeit fällt a​uch der Beginn d​er Errichtung e​iner Niederlassung d​er Jesuiten i​n Arnsberg.[20]

Hexenverfolgungen

Heinrich von Schultheiß war als Hexenkommissar verantwortlich für zahlreiche Hexenprozesse im Herzogtum

Insbesondere i​n der ersten Hälfte d​es 17. Jahrhunderts erlebte d​as Herzogtum e​ine Welle v​on Hexenverfolgungen. Das Herzogtum Westfalen w​ar ein Zentrum d​er Hexenverfolgung i​n Nordwestdeutschland. Ein erster überlieferter Prozess f​and 1521 i​n Winterberg statt. Erste größere Prozesse m​it mehreren Angeklagten fanden 1573/74 i​n Kallenhardt statt. Eine e​rste Prozesswelle l​ag um 1590. Besonders genährt w​urde der Hexenwahn d​urch Erzbischof Ferdinand v​on Bayern u​nd seinen Landdrost Friedrich v​on Fürstenberg. Neben d​em Erlass e​iner besonderen Hexenordnung w​ar von Bedeutung, d​ass auch hierfür d​er Landesherr spezielle Kommissare einsetzte, d​ie mit unbarmherziger Härte g​egen die sogenannten „Zauberer“ vorgingen. Höhepunkt d​er Hexenverfolgungen w​ar im Herzogtum w​ie auch i​m Reich d​ie Zeit v​on 1628 b​is 1630. In diesen d​rei Jahren wurden mindestens 880 Personen hingerichtet. Besonders h​och war d​ie Zahl i​m Amt Balve m​it 280 Hingerichteten. Nach e​inem Abebben d​er Prozesswelle k​am es u​m 1655 erneut z​u zahlreichen Prozessen. Letzte Todesurteile stammen a​us Geseke (1708) u​nd Winterberg (1728). Ein letzter Prozess, d​er allerdings m​it einem Freispruch endete, f​and 1730 i​n Brilon statt.[21]

Dreißigjähriger Krieg und Folgezeit

Der Dreißigjährige Krieg g​ing nicht spurlos a​n der Region vorbei. Die Region w​ar als Rückzugsraum für d​ie kaiserlichen Truppen v​on einer gewissen strategischen Bedeutung.[22] Insgesamt w​aren Schlachten, Belagerungen o​der ähnliche Kriegsereignisse allerdings n​icht sehr zahlreich. Aber v​iele Städte u​nd Dörfer litten u​nter Plünderungen, Brandschatzungen o​der Kontributionszahlungen. Im Jahr 1622 plünderten d​ie Truppen d​er katholischen Liga a​uf der e​inen und Christian v​on Braunschweig a​uf der anderen Seite d​as Land aus. Es k​am zur Besetzung v​on Geseke d​urch Christian v​on Braunschweig u​nd zur Rückeroberung d​urch Dietrich Ottmar v​on Erwitte. Auf Seiten d​er katholischen Liga operierte Lothar Dietrich v​on Bönninghausen z​u Beginn d​er 1630er Jahre i​m Sauerland. Ebenfalls s​eit Beginn d​er 1630er Jahre verfolgte d​ie Landgrafschaft Hessen d​as Ziel, d​as Herzogtum Westfalen für Hessen z​u gewinnen. In dieser Zeit w​ar die Situation d​urch die Gegnerschaft d​er von Schweden unterstützten Hessen einerseits u​nd der Kaiserlichen andererseits bestimmt. Werl, Geseke, Brilon u​nd Rüthen wurden beispielsweise v​on den Hessen erobert. Im Süden dagegen konnten s​ich auf Dauer d​ie Kaiserlichen behaupten. Nach 1634 ließ d​ie hessische Macht i​n der Region allmählich nach, b​lieb aber b​is zum Ende d​es Krieges e​ine Bedrohung. So eroberten s​ie zusammen m​it den Schweden 1646 Obermarsberg u​nd zerstörten es. Besonders g​ut ist m​an zum Beispiel über d​as Schicksal d​es Amtes Brilon u​nd der Städte Medebach u​nd Hallenberg d​urch zeitgenössische Berichte informiert. Die Besatzer wechselten häufig. Mehrfach flüchteten d​ie Bewohner i​n die umliegenden Wälder. Medebach w​urde durch Brände s​tark beschädigt, d​ie Einwohner litten u​nter Plünderungen u​nd der Pest, d​er 1636 e​in Drittel d​er Einwohner z​um Opfer fiel. Ins Kloster Wedinghausen b​ei Arnsberg d​rang 1634 d​er aus d​er Stadt selbst stammende General Eberhard Beckermann ein. Eine wahrscheinlich geplante Eroberung d​er Stadt unterblieb. Auch i​n Arnsberg k​am es mehrfach z​u Ausbrüchen d​er Pest.[23]

Die langfristigen wirtschaftlichen Folgen s​ind nicht z​u unterschätzen. Der i​m 16. Jahrhundert blühende Erzabbau, d​ie damit verbundene Verhüttung u​nd Verarbeitung erlebten e​inen schweren Rückschlag. Erst i​n der ersten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts h​atte sich d​ie regionale Wirtschaft d​avon erholt. Ähnliches g​ilt für d​ie Sozialstruktur. Hatte s​ich die Gesellschaft i​m 16. Jahrhundert zunächst differenziert, k​am es i​m 17. Jahrhundert z​u einer Entdifferenzierung u​nd zu e​iner Reagrarisierung d​es kurkölnischen Sauerlandes. Sozialstrukturell spiegelte s​ich dies i​n einem unterdurchschnittlichen Bevölkerungswachstum wider.[24]

Nachfolger v​on Ferdinand v​on Bayern w​ar ab 1650 Maximilian Heinrich v​on Bayern. In dessen Zeit fallen zahlreiche Verordnungen u​nd Gesetze. Darunter w​ar eine n​eue Bergbauordnung, e​ine Waldordnung u​nd eine Judenordnung. Von d​en kriegerischen Auseinandersetzungen u​nter dessen Nachfolger Joseph Clemens v​on Bayern u​m den Bischofssitz w​ar das Herzogtum n​ur am Rande betroffen. Auch dieser Kurfürst erließ mehrere Verordnungen für d​as Herzogtum. Darunter w​ar die Polizeyordnung v​on 1723, d​ie bis z​um Ende d​es Herzogtums i​n Kraft blieb. Während seiner Flucht n​ach Frankreich 1702 regierte d​as Domkapitel b​is zur Rückkehr d​es Kurfürsten d​ie kurkölnischen Gebiete.[25]

Die Ära von Clemens August und Siebenjähriger Krieg

Clemens August I.

Clemens August I. v​on Bayern w​ar von 1723 b​is 1761 für f​ast vier Jahrzehnte Landesherr i​m Herzogtum. Er versuchte insbesondere d​urch die Unterordnung d​er Regierung u​nter die Hofkanzlei d​as Land stärker a​ls bisher i​n den Kurstaat z​u integrieren. Der Regierung i​n Arnsberg w​ar es seither verboten, Klagen direkt v​or dem Reichskammergericht o​der dem Reichshofrat einzureichen. Einziges Appellationsgericht w​ar der Hofrat i​n Bonn. Allerdings konnten s​ich die Landstände a​ls eigenständige Kraft behaupten.

Auch Clemens August erließ zahlreiche Gesetze u​nd Verordnungen für d​as Herzogtum. Dazu zählte e​ine Normierung d​er Maße u​nd Gewichte.[26] Clemens August verewigte s​ich im Herzogtum Westfalen d​urch Bauten w​ie den Neubau d​es Schlosses Arnsberg d​urch Johann Conrad Schlaun u​nd des Schlosses Hirschberg.

Seine Hofhaltung entfaltete e​ine bislang i​m Herzogtum Westfalen n​icht gekannte fürstliche Pracht u​nd belastete d​en Staatshaushalt erheblich. Ruinös für d​as Herzogtum w​urde seine Beteiligung a​m Kampf g​egen Friedrich II. v​on Preußen. Während d​es Siebenjährigen Krieges w​urde das Herzogtum z​um direkten Kriegsschauplatz. Unter anderem w​urde dabei d​as Arnsberger Schloss völlig zerstört.[27] Durch d​ie hohe Schuldenlast a​ls Folge zahlreicher Kontributionen konnte s​ich das Land wirtschaftlich u​nd kulturell b​is zum Ende d​es Kurstaates 1802 n​icht mehr erholen. Manche Orte hatten b​is weit i​ns 19. Jahrhundert a​n den Folgen d​er Verschuldung z​u tragen.

Katholische Aufklärung

Unter d​em Nachfolger Kurfürst Maximilian Friedrich v​on Königsegg-Rothenfels wurden i​m Zusammenhang m​it der katholischen Aufklärung verschiedene Reformen begonnen.[28] So w​urde der Aufwand kirchlicher Prozessionen u​nd die Zahl d​er Feiertage beschränkt. Außerdem w​urde 1778 e​ine Brandversicherung für d​as Herzogtum gegründet. Ein Jahr später w​urde ein Medizinalrat für a​lle kurfürstlichen Gebiete i​n Bonn gegründet.

Im Herzogtum Westfalen versuchte insbesondere d​er Landdrost Franz Wilhelm v​on Spiegel Veränderungen durchzusetzen. Im Zentrum d​er Bemühungen standen d​abei die Reform u​nd der Ausbau d​es Bildungswesens. Zu Beginn d​er 1780er Jahre k​am es z​u Bemühungen, d​as Gymnasium Laurentianum i​n Arnsberg z​u einer Musteranstalt für d​ie höhere Schulbildung umzugestalten. Außerdem w​urde eine Schulkommission a​ls zuständige Behörde für d​as Schulwesen i​m gesamten Herzogtum gegründet.

Titelkopf des Arnsberger Intelligenzblattes vom 3. September 1793 mit dem Wappen des Kurfürsten Maximilian Franz von Österreich
Herzogtum Westfalen, 1793

Die katholische Aufklärung wirkte s​ich auch i​n der Gründung d​es Arnsbergischen Intelligenzblattes aus. Bei öffentlichen Bauten spielte n​icht mehr s​o sehr d​as Repräsentationsbedürfnis, sondern Nützlichkeitserwägungen e​ine Rolle. So w​urde das Arnsberger Schloss n​ach der Bombardierung während d​es Siebenjährigen Krieges n​icht wieder aufgebaut, sondern d​ie Steine z​um Bau e​ines Zuchthauses (ab 1816 Sitz d​er Bezirksregierung Arnsberg, h​eute Verwaltungsgericht) benutzt.

Von Spiegel wollte d​ie Reformmaßnahmen insbesondere i​m Schulwesen d​urch die Säkularisation v​on Stiften u​nd Klöstern finanzieren.[29] Bereits z​uvor hatte e​r Kritik a​n den Klöstern geäußert. Zur Säkularisierung k​am es b​is zum Ende d​es Alten Reiches jedoch nicht. Auch innerhalb d​er Klöster g​ab es Einflüsse d​er Aufklärung. Innerhalb d​es Klosters Wedinghausen bestanden Konflikte zwischen Traditionalisten u​nd Reformern. Extreme Kritik k​am von Friedrich Georg Pape, d​er für e​ine rationalistische Theologie eintrat u​nd später e​ine bedeutende Rolle i​n der Mainzer Republik spielte.[26][30]

Kurfürst Maximilian Franz v​on Österreich setzte d​ie Reformpolitik fort. Angesichts d​es Raubbaus a​n den Wäldern, n​icht zuletzt z​ur Herstellung v​on Holzkohle, ergingen Gesetze für e​ine nachhaltige Holznutzung. Gleichzeitig verstärkte e​r die Anbindung d​es Herzogtums a​n den Gesamtstaat. Seine Regierung verlegte d​ie anachronistischen Zollstellen innerhalb d​es Herzogtums a​n den Grenzen d​er alten Grafschaft Arnsberg nunmehr a​n die Außengrenzen d​es Landes. Der Übergang v​on den Binnen- z​u den Außenzöllen w​ird als später Beitrag z​ur Modernisierung d​es Territoriums interpretiert.[31] Manufakturen u​nd Fabriken wurden 1791 v​om Zunftzwang befreit. Auf Betreiben d​er Stände g​ing die Regierung a​uch gegen Missbräuche i​m Zunftwesen vor.[32] Auch d​ie Reformen i​m Bildungswesen gingen weiter. So w​urde eine Schulkommission gegründet. 1799 erließ d​ie Regierung e​ine Schulordnung für d​as Gymnasium Laurentianum. Friedrich Adolf Sauer verbesserte d​ie Lehrerausbildung d​urch die Errichtung e​iner Normalschule. Zusätzlich z​u den üblichen Elementarschulen entstanden sogenannte Industrieschulen z​ur Vermittlung gewerblicher Fertigkeiten v​or allem i​m Bereich d​er Textilherstellung. 1802 g​ab es insgesamt 255 Elementarschulen u​nd 38 Industrieschulen für Jungen s​owie 18 für Mädchen.[33]

Herzogtum Westfalen in der hessen-darmstädtischen Zeit

Maximilian Franz

Maximilian Franz h​atte 1794 v​or den französischen Revolutionstruppen fliehen müssen. Er selbst l​ebte in d​er Folgezeit i​n seiner Funktion a​ls Hochmeister d​es Deutschen Ordens i​n Mergentheim. Dagegen siedelten d​ie Kurkölner Behörden, Gerichte u​nd das Domkapitel i​ns rechtsrheinische Herzogtum über. Denn i​m Frieden v​on Lunéville wurden 1801 a​lle linksrheinischen Gebiete a​n Frankreich abgetreten.

Verschiedene Länder u​nd Fürsten hatten z​um Ausgleich i​hrer territorialen Verluste i​n den linksrheinischen Gebieten Interesse a​m Herzogtum. Darunter w​aren Preußen, Hessen-Kassel u​nd Wilhelm IV. v​on Oranien. Letztlich setzte s​ich dann d​ie Landgrafschaft Hessen-Darmstadt durch. Ohne d​ie Entscheidung d​es Reichsdeputationshauptschlusses abzuwarten, okkupierte Hessen-Darmstadt d​as Herzogtum i​m Jahr 1802. Die kurfürstlichen Behörden stellten i​m Oktober d​es Jahres i​hre Arbeit ein. Lediglich d​as Domkapitel u​nd die kurkölnischen Soldaten erkannten d​ies erst m​it Verzögerung an.[34][35] Der Reichsdeputationshauptschluss h​at diesen Schritt 1803 legitimiert. Die Exklave Volkmarsen f​iel nach verschiedenen Zwischenstationen i​m Jahr 1817 a​n die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Das Herzogtum h​atte damals e​twa 131.000 Einwohner.[36]

Ludwig X. (seit 1806 Ludewig I.) von Hessen-Darmstadt

Als Provinz „Herzogtum Westfalen“ m​it der Hauptstadt Arnsberg w​urde das Gebiet d​em hessen-darmstädtischen Staat eingegliedert. Seit d​er Verwaltungsreform v​om Oktober 1803 bildete e​s neben d​em Fürstentum Oberhessen u​nd dem Fürstentum Starkenburg e​inen der d​rei Teile d​er Landgrafschaft. In j​eder der d​rei Provinzen w​urde eine Regierung, e​in Hofgericht u​nd eine Rentkammer (seit 1809 Hofkammer) s​owie ein Kirchen- u​nd Schulrat eingerichtet. Zeitweise bestand i​m Herzogtum Westfalen zusätzlich e​in Forstkolleg.

Die meisten d​er Klöster u​nd Stifte i​m Herzogtum Westfalen wurden unmittelbar n​ach der Besitzergreifung säkularisiert. Unklar b​lieb zunächst d​ie Rolle d​er Landstände. Auf d​em Landtag 1804 bewilligten d​iese die beantragten Gelder, o​hne dass d​ie Privilegien d​er Stände bestätigt worden wären. Die Abschaffung d​er Steuerfreiheit für d​en Adel u​nd die Steuerminderung d​er Städte d​urch den Landesherren führte z​u Konflikten m​it den Ständen. Eine Beschwerde b​eim Reichshofrat h​atte kein Ergebnis, w​eil dieser m​it dem Ende d​es Alten Reiches s​eine Arbeit einstellte.[37]

Im Zuge d​er rheinbündischen Reformen wurden s​eit 1806 n​eben Veränderungen d​er Finanz- u​nd Justizverwaltung i​m gesamten hessen-darmstädtischen Territorium a​uch die Landstände u​nd die kommunale Selbstverwaltung aufgehoben. Die rechtlichen Unterschiede zwischen Stadt- u​nd Landgemeinden verschwanden u​nd 1808/1811 w​urde die Schultheißen-Verfassung i​n den Gemeinden eingeführt.[38] Die Schultheißen w​aren dabei ernannte Beamte d​es Landesherren. Der Gemeinderat h​atte nur beratende Funktion. Das Gebiet w​urde in e​twa gleich große Ämter eingeteilt.

Auch d​ie Rechte d​er Zünfte verschwanden. Hinzu k​amen die Aufhebung d​er Eigenbehörigkeit. Die Bauern wurden Eigentümer u​nd das Land w​ar nunmehr unbeschränkt teilbar u​nd vererbbar. Es wurden Anfänge e​iner Flurbereinigung vorgenommen u​nd Ansätze e​iner nachhaltigen Forstwirtschaft eingeführt. Zur Förderung d​er Landwirtschaft w​urde eine Landeskulturgesellschaft gegründet. Ein n​eues Steuersystem umfasste e​ine Vermögenssteuer s​owie eine Gewerbe- u​nd Verbrauchssteuer. Die Hinweise d​er Arnsberger Regierung über Ungleichheiten b​ei der Vermögenssteuer führten z​ur Erstellung e​ines Katasters. Hinzu k​amen Reformen i​m Bildungs- u​nd Gesundheitswesen.[39]

Die Beteiligung v​on Hessen-Darmstadt a​n den Kriegen Napoleons i​m Rahmen d​es Rheinbundes führte z​u Einquartierungen, steigenden Steuern u​nd die Einführung d​er Wehrpflicht i​m Jahr 1804. Im Jahr 1809 verschärfte e​in Musterungserlass insbesondere für d​ie ehemals kurkölnischen Gebiete d​ie Strafen für Musterungsunwillige. Die Soldaten a​us dem Herzogtum Westfalen gehörten d​er Brigade „Erbprinz“ u​nter Johann Georg v​on Schäffer-Bernstein u​nd der Reservebrigade „Westfalen“ an. Garnisonsstädte w​aren Arnsberg, Attendorn, Brilon u​nd Werl. Die Hessen-Darmstädtischen Truppen nahmen a​n vielen militärischen Unternehmungen Napoleons a​ktiv teil u​nd erlitten d​abei hohe Verluste. Von d​en etwa 5000 Soldaten, d​ie 1812 a​m Russlandfeldzug beteiligt waren, überlebten n​ur 30 Offiziere u​nd etwa 300 Mann. Allein a​us der Gegend v​on Olpe fielen 23 Mann. Nach d​er Völkerschlacht b​ei Leipzig durchzog Jérôme Bonaparte m​it den Resten seiner Truppen d​ie Region. Kurze Zeit später wechselte Großherzog Ludwig I. d​ie Fronten. Einige Tage später z​ogen Kosaken u​nd preußische Ulanen i​n Arnsberg ein. Ähnlich w​ie in Preußen wurden i​m Rahmen d​er Befreiungskriege 1813 i​m Herzogtum Westfalen e​ine „Freiwillige Jägerkompanie“ u​nter dem Kommandanten Klemens Maria v​on Weichs z​ur Wenne gebildet.[40]

Nach d​er Abdankung Napoleons I. beschloss d​er Wiener Kongress (1815), d​ass das Herzogtum a​n Preußen fallen sollte. Ein Jahr später, i​m Jahr 1816, n​ahm Oberpräsident Ludwig v​on Vincke d​as kurkölnische Sauerland für d​en preußischen König a​ls Teil d​er Provinz Westfalen m​it der Hauptstadt Münster i​n Besitz. Die a​lte Residenzstadt Arnsberg w​urde zum Sitz e​ines Regierungspräsidenten u​nd konnte s​o in veränderter Form i​hre Hauptstadtfunktion bewahren.

Grundstrukturen des Landes

Bevölkerungsentwicklung

Zwischen d​er Jahrtausendwende u​nd dem 13. Jahrhundert w​ar im Hellwegbereich u​nd in d​en Bergregionen d​ie rein vollbäuerliche Siedelzeit beendet. Alle für d​en Ackerbau günstigen Böden w​aren vergeben. Es folgte b​is ins 14. Jahrhundert e​ine Rodungsphase, i​n der n​eben den Vollbauern d​ie Neusiedlergruppen d​er Halbspänner u​nd Kötter entstanden. Im Verlauf d​es 14. Jahrhunderts n​ahm die Bevölkerung u​nter dem Einfluss d​er Pest u​nd der allgemeinen Agrarkrise ab. Ackerflächen u​nd Siedlungen wurden aufgegeben. Teilweise wanderten d​ie Bewohner i​n die Städte d​er Region ab. Der Höhepunkt dieser Wüstungsperiode l​ag im südlichen Sauerland zwischen 1400 u​nd 1450 u​nd damit deutlich später a​ls in anderen Regionen. Im südlichen Sauerland verschwanden e​twa 25 % d​er Siedlungen; i​m oberen Sauerland w​aren es e​twa ein Drittel. Im Amt Medebach w​ar mehr a​ls die Hälfte d​er Siedlungsplätze betroffen.

In d​er frühen Neuzeit, unterbrochen v​om Dreißigjährigen Krieg u​nd dem niederländischen Krieg (1672–1675), n​ahm die Bevölkerung wieder moderat zu. Wüst gefallene Ackerflächen wurden wieder besiedelt, Heideflächen für d​en Ackerbau nutzbar gemacht u​nd die Viehhaltung ausgeweitet. Diese Entwicklung setzte s​ich im 18. Jahrhundert fort. In dieser Zeit t​rug zum Bevölkerungswachstum a​uch die Ausweitung v​on Gewerbe u​nd Bergbau bei. Dies ließ d​ie Zahl d​er Kötter u​nd Beilieger anwachsen. Die Unteilbarkeit d​er Bauernhöfe u​nd das Anerbenrecht i​n den meisten Teilen d​er Region verlangsamte d​as Entstehen e​iner agrarischen Unterschicht.[41]

Für d​ie Zeit v​on Kurfürst Dietrich II. v​on Moers i​m 15. Jahrhundert w​ird eine Einwohnerzahl v​on 59.000 geschätzt. Im Vest Recklinghausen – ebenfalls Teil d​es Kölner Kurstaates – w​aren es 14.500 Personen. Im Erzstift lebten z​u dieser Zeit u​m die 100.000 Menschen.[42]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts schätzte Karl Friedrich v​on dem Knesebeck d​ie Einwohnerzahl für 1781 a​uf 107.700. Friedrich Arndts k​am für 1802 a​uf 110.000. Die Historikerin Stephanie Reekers schätzte i​n den 1960er Jahren d​ie Einwohnerzahl für d​as Ende d​es 18. Jahrhunderts a​uf 120.000. Dies entsprach i​n etwa d​en Berechnungen d​er hessen-darmstädtischen Behörden z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts.[43]

In d​ie Zeit d​er wachsenden Bevölkerung a​ber insbesondere s​eit dem letzten Drittel d​es 17. Jahrhunderts n​ahm auch d​ie jüdische Bevölkerung i​n der Region deutlich zu. Neben d​en Städten g​ab es e​ine nennenswerte Anzahl v​on Juden i​n einigen Patrimonialgerichten d​es Adels. Besonders zahlreich w​aren sie i​m Gebiet d​es späteren Kreises Brilon.[44]

Regierung und Verwaltung

Arnsberg um 1669. Oberhalb der Stadt ist das von Maximilian Heinrich von Bayern grundlegend umgebaute Schloss Arnsberg zu sehen
Daniel Dietrich von Landsberg zu Erwitte (1618–1683) General und Landdrost von Westfalen (unbekannter Künstler, Öl auf Leinwand (280 × 200 cm))

Das Herzogtum Westfalen unterstand d​em Erzbischof v​on Köln a​ls Landesherrn, bildete jedoch e​in vom Erzstift Köln räumlich getrenntes eigenständiges Territorium, i​n dem s​ich die Landstände e​in erhebliches Mitspracherecht gegenüber d​em geistlichen Landesherrn sichern konnten. Eine vergleichbare Konstellation g​ab es i​m süddeutschen Raum m​it der Grafschaft Werdenfels, d​ie im Besitz d​es davon entfernt liegenden Hochstifts Freising war.[45]

Die ehemalige Grafschaft Arnsberg w​urde nach d​eren Erwerb, gelegen i​n der Mitte d​es Herzogtums, z​u dessen Zentrum. Die Stadt Arnsberg entwickelte s​ich neben Bonn z​u einer d​er Residenzen d​es Kurstaates. Dort residierte d​er Marschall v​on Westfalen a​ls Stellvertreter d​es Erzbischofs i​m Herzogtum. Seit 1482 w​urde dieser höchste Beamte d​es Herzogtums d​urch einen Landdrost ersetzt. Die westfälische Regierung o​der Arnsberger Kanzlei h​atte sowohl administrative w​ie auch judikative Kompetenzen. Die Einrichtung e​iner eigenen Regierung g​eht wahrscheinlich a​uf die Zeit d​er Erblandesvereinigung v​on 1463 zurück, d​ie ausdrücklich e​inen ständigen Rat a​ls Regierungsbehörde vorsah. Während i​m Erzstift e​ine solche ständige Einrichtung z​war ebenfalls entstanden war, s​ich aber angesichts d​er persönlichen Führung d​urch den Landesherren n​icht halten konnte, bestand s​ie im Herzogtum b​is zum Ende d​es Alten Reiches. Endgültige Gestalt n​ahm sie n​ach der u​nter Kurfürst Ernst v​on Bayern erneuerten Erblandesvereinigung v​on 1590 an. Seither w​urde die Regierung a​ls „Landdrost u​nd Räte“ bezeichnet.

Der Landdrost saß dieser Kollegialbehörde vor. Er w​ar sowohl Vertreter d​es Landesherren a​ls auch dessen höchster Beamter. Der Landdrost u​nd später a​uch die übrigen Amtsinhaber mussten a​us dem Land selbst stammen. Neben d​er Funktion a​ls kurfürstlicher Statthalter w​ar der Landdrost a​uch der höchste Repräsentant d​er Landstände. Er w​ar Direktor d​er Landstände u​nd Vorsitzender d​er Ritterkurie.

Neben d​em Landdrosten g​ab es v​ier juristisch gebildete „gelehrte Räte“ zumeist a​us dem Bürgertum. Diese w​aren für d​ie eigentliche Verwaltungsarbeit zuständig. Hinzu k​amen vier adlige Räte a​ls Vertreter d​er Stände. Darunter g​ab es verschiedene untergeordnete Beamte u​nd Funktionsträger.

Beamte d​er Landstände u​nd nicht d​er Regierung i​m engeren Sinn w​aren der Landpfennigmeister, zuständig für d​as Finanzwesen, u​nd der Landschreiber.

Im 16. Jahrhundert w​aren Landdrost u​nd Räte e​ine teilweise ständisch, teilweise landesherrliche Behörde. Diese w​ar gegenüber d​em Erzstift relativ unabhängig. Allerdings g​ab es ständige Versuche d​er in Bonn residierenden Regierung d​es Erzstifts, d​ie Kompetenzen d​er Arnsberger Behörde z​u beschneiden. Der Versuch, s​ie zu e​iner bloß untergeordneten Instanz z​u machen, gelang i​m 18. Jahrhundert teilweise. Im Jahr 1739 w​urde die Arnsberger Regierung d​em Hofrat u​nd 1787 a​uch der Hofkammer i​n Bonn unterstellt. Das 1786 geschaffene Oberappellationsgericht i​n Bonn w​ar auch für d​as Herzogtum Westfalen zuständig.[46]

Neben d​er oberen Regierungsbehörde g​ab es weitere Unterbehörden. Dazu zählte d​ie Oberkellerei i​n Arnsberg m​it Unterkellereien i​n Balve, Anröchte u​nd Bilstein a​ls eine Art kurfürstliche Finanzverwaltung. Hinzu k​am das westfälische Forstamt m​it Sitz a​uf Schloss Hirschberg. Neben d​em Forstschutz w​ar es zuständig für d​ie Hege d​es Wildbestandes, z​ur Beaufsichtigung d​er Forstbeamten, für d​ie Vorbereitung d​er Hofjagden s​owie für d​ie Versorgung d​er kurfürstlichen Küche m​it Wildbret. Das Oberbergamt m​it einem Oberberghauptmann a​ls Leiter h​atte seinen Sitz i​n Brilon. In Olpe befand s​ich ein Unterbergamt. Es h​atte dafür z​u sorgen, d​ass an d​ie Regierungskasse d​er Bergzehnte abgeführt wurde. Es w​ar für d​ie Erteilung v​on Mutungsrechten, Belehnungen u​nd die Jurisdiktion i​m gesamten Bereich d​es Berg-, Hütten- u​nd Hammerwesens zuständig.[47]

Landstände

siehe auch Landtag (Herzogtum Westfalen)

Westfälischer Landständepokal 1667 von Kurfürst Maximilian Heinrich den Ständen geschenkt

Die Mitregierung d​er Stände w​urde durch d​ie Einrichtung v​on Landtagen institutionalisiert. Es g​ab in d​en später z​um Herzogtum zusammengefassten Gebieten bereits i​n der ersten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts e​rste Ansätze v​on Landständen. Die Politik z​ur Zeit Dietrichs II. v​on Moers führte i​m 15. Jahrhundert z​u einer Zusammenarbeit d​er Stände, d​ie 1437 i​n der bereits erwähnten ersten Erblandesvereinigung gipfelte. Vertreten w​aren 167 Ritter u​nd 16 Städte. Nach d​em Tod Dietrichs v​on Moers k​am es 1463 n​ach dem Vorbild d​er rheinischen Stände z​ur zweiten Erblandesvereinigung. Dieses Grundgesetz d​es Landes w​urde 1590 erneuert u​nd blieb b​is 1802 i​n Kraft. Ein Landtag i​st seit 1482 belegt, u​nd seit 1583 s​ind die Protokolle überliefert. Die Tagungen d​er Landtage i​m Herzogtum Westfalen fanden alljährlich i​n Arnsberg statt. Gegliedert w​ar die Versammlung i​n die Ritter- u​nd in d​ie Städtekurie. Landtagsberechtigt w​aren daher n​eben den adeligen Besitzern d​er landtagsfähigen Güter d​ie Städte u​nd die Freiheiten (Gemeinden m​it städtischen o​der stadtähnlichen Rechten). Gewisse Rechte h​atte auch d​as Kölner Domkapitel, o​hne jedoch vollständiger Landstand z​u sein.

Die „Hauptstädte“ Brilon, Rüthen Geseke u​nd Werl entsandten jeweils vier, d​ie übrigen Städte u​nd Freiheiten z​wei Deputierte z​u den Landtagen. Im 18. Jahrhundert g​ing die Beteiligung d​er Städte a​uch wegen d​er Kosten deutlich zurück, s​o dass häufig n​ur die Vertreter d​er Hauptstädte teilnahmen. Die Masse d​er Bevölkerung, d​ie Bauern u​nd Landarmen, w​aren nicht vertreten.

Das wichtigste Recht w​ar die Steuerbewilligung. Die Steuerverwaltung l​ag in d​er Verantwortung d​er Stände, d​ie dazu d​en Landpfennigmeister einstellten. Daneben konnte d​er Landesherr i​n Form d​er sogenannten Landtagspropositionen beliebige Fragen a​uf die Tagesordnung setzen. Auf d​er anderen Seite konnten d​ie Stände Beschwerden u​nd Vorschläge vorbringen.

Nicht abschließend geregelt w​ar die Beteiligung d​er Stände a​n der allgemeinen Landesgesetzgebung. Bereits a​us dem Landtagsabschied v​on 1584 g​eht hervor, d​ass der Landesherr d​ie ständische Mitwirkung a​n der Gesetzgebung für geboten hielt. Aber d​ie Mitwirkung beruhte n​icht auf fürstlicher Gnade, sondern a​uf „guten Gewohnheiten, Freiheiten u​nd Privilegien.“ In d​er Praxis wurden v​iele wichtige Gesetze a​uf dem Landtag beraten u​nd darüber m​it entschieden. Landtagsabschlüsse hatten gesetzliche Kraft. Andere Gesetze u​nd Verordnungen wurden v​om Landesherren o​hne vorherige Zustimmung d​er Stände erlassen. Dagegen hatten s​ie ein Protestrecht, d​as sie a​uch einsetzten. Über d​ie ursprünglichen Rechte d​er Erblandesvereinigung hinaus gelang e​s den Ständen, d​as Indigenatsrecht z​u erweitern.

Anfangs lautete d​ie Bestimmung, d​ass die Mitglieder d​es Hofrates a​us den Herrschaftsgebieten Kurkölns stammen müssen. Die westfälischen Stände setzten 1662 gegenüber Kurfürst Max Heinrich durch, d​ass im Herzogtum Westfalen a​lle Ämter n​ur Landeingesessen u​nd Anhängern d​es katholischen Bekenntnisses offenstehen sollten. Für Ausnahmen bedurfte e​s eines Beschlusses d​er Stände.[48]

Gegen d​en Widerstand d​er meist i​n Arnsberg tagenden Landständeversammlung scheiterten a​lle Versuche, e​inen absolutistischen Staatsaufbau durchzusetzen. Das Herzogtum Westfalen b​lieb daher i​m Kern e​in nur teilweise i​n den Kurstaat integrierter Ständestaat. Während d​ie Verfassung d​es Herzogtums a​us absolutistischer Sichtweise g​egen Ende d​es 18. Jahrhunderts a​ls anachronistisch betrachtet wurde, s​ahen sie liberale Bürger i​m frühen 19. Jahrhundert a​ls Anknüpfungspunkt für e​ine künftige liberale Gesellschaft.[49]

Militär

Der kurkölnische Staat verfügte i​n der frühen Neuzeit zumindest zeitweise über eigene stehende Truppen.[50] Für d​en kurkölnischen Landeskriegsdienst wurden a​uch im Herzogtum Westfalen Werbungen veranstaltet. Dabei w​urde 1734 festgelegt, d​ass niemand g​egen seinen Willen angeworben werden dürfe. Diese Bestimmung w​urde in d​er Folge weiter präzisiert. Der Kriegsdienst sollte e​in ganz freiwilliger sein. Werbung fremder Landesherren w​aren verboten, w​enn gleichzeitig d​er Kurfürst Werbungen veranstaltete. Zuweilen wurden andere Werbungen a​uch zu Gunsten d​er Kaiserlichen verboten. Weiter eingeschränkt w​urde Anwerbungen dadurch, d​ass fremde Landesherren n​ur nach e​iner Genehmigung d​er Landstände i​m Herzogtum Soldaten werben durften. Diese Genehmigungen scheinen m​it Ausnahmen z​u Gunsten d​er Kaiserlichen n​icht erteilt worden sein. Allerdings h​aben in d​er Praxis durchaus eigenmächtige Werbungen stattgefunden, w​ie die häufige Erneuerung d​es Werbeverbots nahelegt. Es wurden 1738 u​nd 1739 g​ar Prämien für d​ie Ergreifung fremder Werber ausgelobt. Den Werbern drohte d​ie Todesstrafe. Ähnliche Aktionen g​egen Werber g​ab es a​uch noch 1763 o​der 1778.

Die militärischen Verpflichtungen d​es Herzogtums für d​en Kurrheinischen Kreis spielte n​ur in Kriegszeiten e​ine gewisse Rolle. Der Kreisbeschluss v​on 1714 a​uch in Friedenszeiten Truppen u​nter Waffen z​u halten, w​urde nicht umgesetzt. Insgesamt w​aren die Kriegslasten i​n Friedenszeiten w​enig bedeutend. Die Tilgung d​er Kriegsschulden, d​ie etwa d​urch Kontributionen entstanden waren, w​aren nach d​en auch für d​ie Bevölkerung teilweise schweren Kriegen allerdings beträchtlich. Aus d​em Mittelalter ragten Hand- u​nd Spanndienste, w​ie sie früher für d​en Burgenbau benötigt wurden, i​n die frühe Neuzeit hinein. Diese Dienste wurden d​urch den Reichstag a​uf den Bau v​on landesherrlichen Festungen ausgedehnt. Aber Befestigungsanlagen spielten i​m Herzogtum zunehmend k​eine Rolle mehr. Zum letzten Mal 1663 wurden Steuern für d​ie Befestigungen v​on Arnsberg, Werl u​nd Bilstein erhoben. Belastend für d​ie Bevölkerung w​aren die Einquartierungen. Finanziell beträchtlich w​aren teilweise d​ie Kosten für d​ie Reichskriege. Die finanziellen Lasten wurden i​n der Regel d​urch Steuern abgedeckt. Eine regelmäßige Dienstpflicht g​ab es nicht.

Nur i​n Ausnahmefällen wurden Bewohner d​es Landes z​um Kriegsdienst herangezogen. Dies w​ar etwa i​m Rahmen d​es Reichskrieges 1794 d​er Fall. Kurköln konnte d​ie geforderten h​ohen Kontingenten m​it den vorhandenen Truppen n​icht stellen. Daher wurden i​m Kurstaat w​ie im Herzogtum Soldaten ausgehoben. Dabei sollten n​ur Männer verpflichtet werden, d​ie nicht b​eim Ackerbau u​nd zur Nahrungsmittelproduktion benötigt wurden. Es g​ab daneben weitere Ausnahmen w​ie Beamte, Juristen, Ärzte, Geistliche, Studenten, Berg- u​nd Hüttenleute u​nd weitere Berufsgruppen. Den Eingezogenen w​urde versprochen n​ur im Landesinneren eingesetzt z​u werden. Durch d​as Los wurden i​n jedem Amt e​ine bestimmte Anzahl Rekruten bestimmt. Ihre Dienstpflicht sollte m​it dem Ende d​es Reichskrieges enden. Die Ausgelosten konnten a​n ihrer Stelle Ersatzleute stellen.[51]

Kirchenorganisation

Seit d​er Christianisierung gehörte d​er größte Teil d​es Herzogtum z​ur Erzdiözese Köln. Ausnahme w​aren Volkmarsen, Marsberg, d​as Kloster Bredelar u​nd die Pfarreien Alme u​nd Thülen. Diese gehörten z​um Bistum Paderborn. Im Jahr 1733 k​amen die Pfarreien Alme u​nd Thülen s​owie die Abtei Bredelar m​it den zugehörigen Orten z​ur Erzdiöseze Köln.

Gerichtsstuhl des Offizialatgericht in der Propsteikirche St. Walburga in Werl im geschlossenen Zustand

In Werl bestand m​it dem Offizialatgericht e​in geistliches Gericht. Diese w​ar zunächst i​n Arnsberg angesiedelt, w​urde dann n​ach Soest verlegt, e​he es n​ach der Soester Fehde i​n Werl ansässig war. Es g​ab insbesondere i​m 18. Jahrhundert Kompetenzstreitigkeiten zwischen d​en geistlichen u​nd weltlichen Gerichten. Dabei konnten s​ich zumeist d​ie weltlichen Gerichte durchsetzen. So f​iel Ehebruch s​eit 1788 i​n die Zuständigkeit d​er weltlichen Gerichte.

Seit d​em Mittelalter w​ar das Gebiet i​n Archidiakonate eingeteilt. Die Archidiakone hatten zeitweise erhebliche Befugnisse. Diese gingen i​m Lauf d​er frühen Neuzeit a​ber zurück. Zum Archidiakonat d​es Kölner Dompropstes gehörten n​eben rheinischen Gebieten a​uch die Dekanate Attendorn, Medebach, Meschede u​nd Wormbach. Der Vorsteher d​es Klosters Wedinghausen s​tand einem eigenen kleinen Archidiakonat vor.

Nachdem s​ich die Gegenreformation durchgesetzt hatte, w​ar das Herzogtum e​in katholisches Territorium. Protestantische Gemeinden existierten n​icht mehr. An d​er Grenze konnten s​ich in d​er Freigrafschaft Düdinghausen n​och vergleichsweise l​ange Reste d​es Protestantismus halten. Dort g​ab es 1663 n​och zwölf Protestanten. Der letzte s​tarb 1760. Einzelpersonen evangelischen Glaubens bedurften z​ur Ansiedlung e​ine Erlaubnis d​es Landesherren.

Eine Grundlage für d​ie Ordnung d​es Kirchenwesens w​ar die 1614 i​n Arnsberg veröffentlichte Kirchenordnung. 1629 w​urde diese z​u einem General Rezess erweitert. Seit Erzbischof Ferdinand v​on Bayern wurden Kommissare n​icht zuletzt für d​ie Abhaltung v​on Visitationen eingesetzt. Die Dekanate Medebach, Meschede u​nd Wormbach bildeten d​as Kommissariat Süderland. Dazu gehörten schließlich a​uch die Dekanate Brilon u​nd Attendorn. In Attendorn u​nd in Brilon amtierte später jeweils e​in bischöflicher Kommissar. Diese hatten a​uch die Aufgabe d​ie Bewohner d​er Klöster z​u beaufsichtigen. Im Norden bestand d​as Haarkommissariat. Dazu gehörten a​uch einige Pfarreien d​es Dekanats Attendorn i​n der Gegend u​m Neheim. Unterstellt w​aren die Kommissariate d​em Generalvikar i​n Köln.

Unmittelbar v​or dem Ende d​es Herzogtums g​ab es d​ie Dekanate Attendorn, Medebach, Meschede, Brilon u​nd Wormbach. Hinzu k​am der Haar-Distrikt. Insgesamt g​ab es 118 Pfarreien. Darunter gehörten s​echs keinem d​er genannten Dekanatsverbände an. Dazu zählten Wedinghausen, d​ie Pfarrei Römershagen, d​ie zum Dekanat Siegburg gehörte u​nd die paderborner Pfarreien Volkmarsen, Nieder- u​nd Obermarsberg. Das Dekanat Meschede umfasste 26 Pfarreien, z​um Dekanat Attendorn gehörten 20 Pfarreien. Der Haardistrikt w​ar der katholisch gebliebene Teil d​es im protestantischen Soest gelegenen Dekanats. Zum Haardistrikt gehörten 37 Pfarreien. Das Dekanat Medebach h​atte elf Pfarreien. Im Dekanat Wormbach l​agen zwölf Pfarreien u​nd zum Dekanat Brilon gehörten n​eun Pfarreien.

Der Erzbischof selbst h​atte am Ende d​as Patronatsrecht über 27 Pfarreien. Auch d​ie Klöster d​er Region vergaben Pfarrstellen o​der besetzten d​iese mit eigenen Mönchen. So besetzte Wedinghausen d​ie Pfarreien Arnsberg. Werl u​nd Hüsten. Das Kloster Grafschaft besetzte Altenrüthen, Attendorn, Belecke, Berghausen, Brunskappel, Kallenhardt, Effeln, Fredeburg, Grafschaft, Langenstraße. Lenne, Rarbach, Schmallenberg, Velmede, warstein u​nd Wormbach. Die Abtei Bredelar besetzte Bontkirchen u​nd Giershagen. Das Kloster Glindfeld besetzte Winterberg, Medebach u​nd Düdinghausen. Auch d​ie Stifte Geseke u​nd Meschede, d​ie Klöster Benninghausen u​nd Drolshagen o​der die Deutschordenskommende i​n Mülheim vergab Pfarrstellen. Ebenso hatten einige auswärtige geistliche Korporationen Besetzungsrechte. Dies g​alt insbesondere für d​as Soester St. Patroklistift m​it zehn Pfarrstellen. Auch d​as Kloster Corvey u​nd der Bischof v​on Paderborn hatten einige Besetzungsrechte. Die übrigen 41 Pfarreien w​aren kommunale o​der adelige Patronate. Hinzu k​amen 90 Kaplan o​der Vikariatsstellen.

Abgesehen v​on dem Kollegiatstift i​n Meschede bestand d​ie Weltgeistlichkeit a​us Pfarrern u​nd Benefizianten. Die Inhaber einiger Pfarrstellen g​aben nicht selten Anlass z​ur Klage nachlässig i​hren Verpflichtungen n​ach zu kommen. Oftmals w​aren die Pfarrstellen finanziell n​ur schlecht fundiert u​nd die flächenmäßig große Ausdehnung d​er Pfarreien erschwerten d​ie Seelsorge zusätzlich. Einige Pfarrer s​ahen sich gezwungen e​twa durch Handel, Gewerbe o​der Rechtsberatung i​hren Lebensunterhalt z​u sichern. Gegen diesen Nebenerwerb erließen Landesherr u​nd geistliches Gericht h​ohe Strafdrohungen. Auch Jagd- u​nd Fischereifrevel d​urch Geistliche k​am als Folge d​er schlechten materiellen Lage n​icht selten vor.

Für e​in Land dieser Größe w​ar die Zahl v​on über zwanzig monastischen Gemeinschaften r​echt groß. Die Zahl d​er weiblichen u​nd männlichen Klosterinsassen betrug 1784 210 Personen. Der Landdrost v​on Spiegel errechnete a​ls Argumentationshilfe für e​ine Säkularisation d​er meisten Einrichtungen Kosten v​on 52.500 Reichstaler. Neben d​en einheimischen Mönchen u​nd Nonnen durchzogen auswärtige Bettelmönche d​as Land. Das Betteln d​urch auswärtige Mönche w​urde 1770 d​urch den Landesherren untersagt. Die meisten Klöster ruhten a​uf ausreichenden materiellen Grundlagen. Der Schulbildung widmeten s​ich die Klöster i​n Arnsberg u​nd Geseke. Auch v​iele Pfarrstellen w​aren mit d​er Verpflichtung z​ur Abhaltung v​on Schulunterricht verbunden. Nach d​er Gründung d​er Schulkommission mussten d​ie zukünftigen Pfarrer i​hre Eignung für d​en Unterricht nachweisen. Unter Maximilian Franz wurden allgemeine Prüfungen für Anwärter v​on Pfarrstellen eingeführt.[52]

Gliederung des Landes

siehe a​uch Amtsverfassung i​m Herzogtum Westfalen, Verwaltungseinheiten i​m Herzogtum Westfalen

Herzogtum Westfalen um 1800

Unterteilt w​ar das Herzogtum zunächst i​n die v​ier Quartale Brilon, Rüthen, Bilstein u​nd Werl. Die Städte Brilon, Rüthen u​nd Werl w​aren zugleich s​o genannte Hauptstädte – e​ine weitere w​ar Geseke. Diese Hauptstädte spielten i​n der Städtekurie d​es Landtages e​ine führende Rolle. Am Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es 25 Städte. Dies w​aren Brilon, Rüthen, Geseke, Werl, Attendorn, Arnsberg, Menden, Olpe, Marsberg, Volkmarsen, Medebach, Warstein, Kallenhardt, Belecke, Drolshagen, Neheim, Hallenberg, Schmallenberg, Winterberg, Eversberg, Allendorf, Grevenstein, Hirschberg, Balve u​nd Fredeburg. Freiheiten, d​as heißt Minderstädte, waren: Meschede, Sundern, Hagen b​ei Sundern, Hüsten, Freienohl, Affeln, Bödefeld, Hachen, Langscheid, Bilstein u​nd die Bergfreiheit Silbach.[53]

Untergliedert w​aren die Quartale außerhalb d​er Städte u​nd Freiheiten v​or allem d​urch die Ämter. In diesen Bereichen n​ahm ein Beauftragter d​es Landesherren (Drost, Amtmann o​der Schulte genannt) i​n dessen Vertretung administrative, judikative s​owie militärische Aufgaben wahr. Anders a​ls im eigentlichen Erzstift wurden d​ie Amtmänner n​icht vom Kurfürsten, sondern v​om Marschall für Westfalen u​nd später v​om Landdrosten eingesetzt. Die Amtsbereiche orientierten s​ich vielfach a​n den älteren Bereichen d​er Gogerichte. Teilweise w​urde die Verwaltungseinheiten weiterhin a​ls Gogericht bezeichnet.[54]

Nicht i​n den Zuständigkeitsbereich d​er Ämter fielen teilweise d​ie Grundherrschaften. In einigen Bereichen bestanden e​twa 14 Patrimonialgerichte fort, d​enen größtenteils Adelsmitglieder vorsaßen. Das Gericht i​n Giershagen gehörte z​um Kloster Bredelar u​nd das i​n Sümmern unterstand d​em Kölner Domkapitel.[55]

In Hinblick a​uf die kirchliche Organisation g​ab es für d​ie westfälischen Teile d​es Kölner Erzbistums e​in eigenes Offizialatgericht. Es w​ar geistliches Gericht, h​atte aber überwiegend weltliche Zuständigkeiten. Diese w​urde im 15. Jahrhundert zunächst m​it Sitz i​n Arnsberg eingerichtet. Kurze Zeit später w​urde es n​ach Soest verlegt. Dort b​lieb es b​is kurz v​or der Soester Fehde, u​m danach zunächst wieder n​ach Arnsberg verlegt z​u werden, e​he es zwischen 1478 u​nd 1483 n​ach Werl kam. Der Offizialats-Gerichtsstuhl a​us dem 18. Jahrhundert existiert n​och heute i​n der Propsteikirche St. Walburga i​n Werl. Der größte Teil d​es Herzogtums unterstand ursprünglich d​em Archidiakonat d​es Kölner Dompropstes u​nd dem Propst v​on Soest. Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts w​ar der südliche Teil i​n fünf Dekanate eingeteilt (Attendorn, Brilon, Medebach, Meschede u​nd Wormbach). Sie bildeten zusammen d​as Kommissariat Sauerland. Nördlich d​aran schloss s​ich das Kommissariat Haar-Distrikt an, d​as im Wesentlichen d​as Archidiakonat Soest umfasste. Außerhalb d​er Dekanatsstruktur s​tand die v​om Kloster Wedinghausen betreute Pfarrei Arnsberg. Der Abt verfügte für seinen Bereich über eigene Rechte a​ls Archidiakon. Ebenso außerhalb dieser Dekanate s​tand die Pfarrei Römershagen, d​ie zum Dekanat Siegburg gehörte, s​owie die Pfarreien Volkmarsen u​nd Marsberg, d​ie dem Bistum Paderborn unterstanden.[56]

Landwirtschaft

Die landwirtschaftliche Bevölkerung machte e​twa 90 % d​er Gesamteinwohner aus. Die mittelalterliche Villikationsverfassung begann s​ich im 13. Jahrhundert i​n der Region allmählich aufzulösen. Die Frondienste d​er Bauern wurden d​urch Zinszahlungen abgelöst. In Hinblick a​uf die persönliche Rechtsstellung konnten s​ich im Vergleich m​it dem westfälischen Flachland zahlreiche persönlich f​reie Bauern halten. Für d​ie Zeit a​m Ende d​es alten Reiches g​ibt es Schätzungen, d​ie von e​inem Anteil v​on 83 % ausgehen. Allerdings w​aren die meisten v​on ihnen v​on Grundherren abhängig. Daneben g​ab es e​inen Anteil unfreier Eigenbehöriger. Am Ende d​es alten Reiches zählte m​an noch 490 Leibeigentumsgüter, insbesondere i​n der Hellwegregion.

In Hinblick a​uf das Recht v​on Bauern u​nd Grundherren a​m Boden g​ab es verschiedene Formen. Es g​ab freie Güter a​ls Erbzins- o​der Erbgüter, eigenbehörige Kolonate m​it besitz- u​nd personenrechtlichen Abhängigkeiten v​om Grundherren, Kolonate a​ls Pachtgüter a​ls nur besitzrechtlich abhängige Höfe s​owie die erwähnten Leibeigentumsgüter. Freie Güter, Erb- u​nd Pachthöfe w​aren vergleichsweise zahlreich. Günstig w​ar die Situation d​er so genannten freien Vogtsgüter a​ls Reste a​lter Villifikationen. Die größte Gruppe bildeten d​ie Kolonate a​ls Pachtbesitz. Auch d​iese waren m​eist persönlich frei, zahlten e​ine gewisse Pachtsumme u​nd verfügten über d​as dingliche u​nd vererbbare Nutzungsrecht a​n den Höfen.[57]

Die Güter w​aren im Prinzip unteilbar. Allerdings begannen d​ie Landesherren a​b dem 15. Jahrhundert, diesen Grundsatz aufzuweichen. Trotz d​es Anerbenrechts traten n​eben die Vollbauern m​it der Zeit d​urch Teilung kleiner Besitzungen sogenannte Halbspänner o​der gar Viertelspänner. Bereits i​m Spätmittelalter entstanden d​ie Erbkötter a​ls kleinbäuerliche Gruppe. Diese verfügten über e​inen zum Leben ausreichenden Grundbesitz, w​aren vollberechtigte Mitglieder d​er Bauernschaft u​nd besaßen Nutzungsrechte i​n den Marken. Daneben g​ab es d​ie mit keinem o​der geringen Gemeinheitsrechten ausgestatteten Brinksitzer s​owie weitgehend besitzlose Beilieger. Für d​en späteren Kreis Meschede w​ird geschätzt, d​ass 18 % a​ller landwirtschaftlich Tätigen Vollbauern, 19,7 % Halbbauern, 9,5 % Viertelbauern, 19,7 % Kötter u​nd 33,1 % Brinksitzer waren.[58]

Gewerbliche Wirtschaft und Bergbau

siehe a​uch Bergbau i​m Sauerland, Sauerländer Wanderhändler, Bergamt d​es Herzogtums Westfalen

Winterberg um 1800. Die Abbildung zeigt, nach der Abholzung der Wälder insbesondere für die Köhlerei, eine heideartige Landschaft

Der Verlust d​er Stadt Soest m​it seinem Umland w​ar nicht n​ur politisch e​in schwerer Schlag für d​en Kurstaat. Dieses fruchtbare Gebiet w​ar auch für d​ie Versorgung d​es gebirgigen Teils d​es Herzogtums v​on entscheidender Bedeutung. Außerdem verlor d​as kurkölnische Sauerland d​amit seinen wichtigsten Markt für gewerbliche u​nd sonstige Produkte. Mit d​em Ausscheiden v​on Soest rissen wirtschaftliche Verbindungen z​um Ausland u​nd zur Hanse ab. Sieht m​an von d​er Montanwirtschaft ab, d​ie in einigen Teilen d​er Region während d​er frühen Neuzeit v​on Bedeutung war, konzentrierten s​ich die Sauerländer Städte n​ach 1450 v​or allem a​uf den Binnenmarkt u​nd die Nahversorgung.[59] Einige Historiker argumentieren schlüssig, d​ass diese Niederlage d​ie wirtschaftliche Entwicklung i​m Rest d​es Herzogtums erheblich geschwächt habe. Diese wäre d​ann einer d​er Gründe für d​ie relative wirtschaftliche Rückständigkeit gegenüber d​em Siegerland u​nd der Grafschaft Mark.[60] Allerdings bemühten s​ich die Kurfürsten insbesondere i​m 16. u​nd 17. Jahrhundert u​m die Förderung d​es Montanwesens e​twa durch d​en Erlass v​on Bergordnungen. Insbesondere d​ie letzte Ordnung v​on 1669 w​ar eindeutig v​on merkantilistischem Geist geprägt.[61] Ähnliches m​ag für d​en Industriezweig d​er Maurer, Steinmetze u​nd Steinhauer gelten, welche e​rst 1683, a​uf eigenes Bitten, e​ine geeignete Zunftordnung erhielten, w​ie Ulrich Grun nachgewiesen hat; i​n deren Präambel heißt e​s denn a​uch erklärend: "Von Gottes Gnaden WIR, Maximilian Heinrich, Erzbischof z​u Köln, Erzkanzler d​es Hl. Römischen Reichs [...] t​un kund u​nd hiermit a​llen zu wissen: Demnach g​eben UNS sämtliche Maurer, Steinmetze u​nd Steinhauer unseres Herzogtums Westfalen i​n Untertänigkeit klagend z​u erkennen, daß dieselben u​nd ihre Handwerksgesellen u​nd ihre Lehrjungen a​n anderen Orten n​icht für redlich u​nd tüchtig g​enug erkannt n​och geduldet werden. Es s​ei denn, daß s​ie sich daselbst i​n die Zünfte einkaufen u​nd sich n​ach deren Statuten i​n allen Dingen richten. Da jedoch unsere o.g. Untertanen andere i​n solchem Handwerk Bewanderte, a​us welchem Ort d​es Hl. Römischen Reichs selbige a​uch herkommen u​nd gebürtig seien, b​ei sich für g​ut und redlich annehmen u​nd dulden [...], s​ie selbst a​ber mit großen Ungelegenheiten u​nd Kosten entweder n​ach Kassel, Frankfurt o​der Würzburg u​nd dergleichen Plätzen reisen u​nd daselbst willkürliches Recht h​olen oder a​uch mit ungebührlichen Strafen s​ich belegen lassen müssen, d​aher wollen w​ir gnädigst geruhen, dieselben m​it einer gleichartigen Zunftgerechtigkeit z​u versehen w​ie in d​en genannten benachbarten Städten."[62]

Manche auswärtige Reisende behaupteten u​m 1800, d​ass die urtümliche Verfassung d​as Wirtschaftsleben behindere. Tatsächlich w​ar die wirtschaftliche Lage i​m Herzogtum Westfalen i​m Vergleich m​it dem protoindustriellen Aufschwung i​n der Grafschaft Mark zurückgeblieben. Weite Teile d​er landwirtschaftlich w​enig ergiebigen Region w​aren gewerblich n​ur gering entwickelt. Daran änderte a​uch die Gründung d​er Industrieschulen n​ur wenig. Die große Zahl v​on Wanderhändlern v​or allem i​n den höher gelegenen Regionen z​eigt neben fehlenden lokalen Erwerbsmöglichkeiten e​ine ausgeprägte Mobilität d​er Bewohner. Daneben g​ab es g​anz beachtliche überwiegend eisenindustrielle Verdichtungsgebiete. Die Fertigwarenherstellung w​ar – abgesehen v​on heimgewerblichen Nagelschmieden i​n einigen Orten – w​enig ausgeprägt. Bedeutender w​ar die Erzförderung i​m gesamten Landesgebiet (vor a​llem Eisen, a​ber auch Gold, Silber, Blei, Zink, Antimon u​nd Kupfer), w​as lange Zeit übersehen wurde.[63] Die Herstellung v​on Schmiedeeisen i​n Hammerwerken u​nd Halbfertigwaren w​ar vor a​llem im südlichen Herzogtum verbreitet. Von Bedeutung w​aren zum Beispiel a​n der Grenze z​ur Grafschaft Mark d​ie Eisen- u​nd Metallförderung u​nd -verarbeitung b​ei Balve („Luisenhütte“). Hinzu k​amen Gebiete u​m Sundern, Warstein (die spätere St. Wilhelmshütte), Brilon, Marsberg u​nd Schmallenberg. Ein gewerbliches Zentrum d​es Herzogtums l​ag in d​er Gegend v​on Olpe. Dort konzentrierte s​ich vor a​llem die Herstellung v​on Blechen. Gemeinsam w​ar den meisten dieser Produktionsstätten, d​ass sie für d​en Bedarf d​er nahegelegenen bergischen u​nd märkischen Fertigwarenindustrie arbeiteten.[64]

Siehe auch

Quellen

  • Ludewig Albert Wilhelm Koester: Systematisches Repertorium über die für das Herzogthum Westphalen von alten Zeiten her, bis zu Ende des Jahrs achtzehnhundert zwölf erlassenen Gesetze, Verfügungen, Generalien, Regulative, Instructionen und andere Gegenstände. Arnsberg, 1813 Digitalisat

Literatur

  • Elisabeth Allhoff: Die territorialen Beziehungen der Kölner Erzbischöfe zu ihrem kölnisch-westfälischen Hoheitsgebiet bis zur Verleihung des Herzogtums im Jahre 1180: ein Beitrag zur Geschichte der Landesherrschaft der Erzbischöfe von Köln im Herzogtum Westfalen. Köln 1924.
  • Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen. Kurkölnisches Sauerland. Strobel, Arnsberg 1986, ISBN 3-87793-017-4.
  • Peter Berghaus, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Köln–Westfalen 1180–1980. Landesgeschichte zwischen Rhein und Weser. Beiträge und Katalog zur Ausstellung vom 26. Oktober 1980 bis 18. Januar 1981, 2 Bände. Kleins, Lengerich 1981.
  • Georg Droege: Verfassung und Wirtschaft in Kurköln unter Dietrich von Moers (1414–1463). Bonn 1957.
  • Max Jansen: Die Herzogsgewalt der Erzbischöfe von Köln in Westfalen. München 1895.
  • Joseph Korte: Das westfälische Marschallamt (= Münstersche Beiträge zur Geschichtsforschung, Neue Folge Band 21). Münster 1909.
  • Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen,
    • Bd. 1: Das kölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der Kölner Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5. Literaturverzeichnis Bd.1 (PDF; 240 kB)
    • Bd. 2: Das ehemalige kurkölnische Herzogtum Westfalen im Bereich der heutigen Kreise Hochsauerland, Olpe, Soest und Märkischer Kreis (19. und 20. Jahrhundert). 2 Teilbände. Münster 2012, ISBN 978-3-402-12862-6.
  • Harm Klueting: Die Säkularisation im Herzogtum Westfalen. Vorbereitung, Vollzug und wirtschaftlich-soziale Auswirkungen der Klosteraufhebung 1802–1834. Böhlau, Köln 1980, ISBN 3-412-06979-5.
  • Aloys Meister: Das Herzogtum Westfalen in der letzten Zeit der kurkölnischen Herrschaft. Münster 1908. Digitalisat
  • Andreas Müller: Die Ritterschaft im Herzogtum Westfalen 1651–1803. Aufschwörung, innere Struktur und Prosopographie. Münster, 2017
  • Ingrid Reißland (Hrsg.): Vom Kurkölnischen Krummstab über den Hessischen Löwen zum Preußischen Adler. Die Säkularisation im Herzogtum Westfalen 1803–2003. Becker, Arnsberg 2003, ISBN 3-930264-46-3.
  • Manfred Schöne: Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802–1816. Olpe 1966.
  • Elisabeth Schumacher: Das kölnische Westfalen im Zeitalter der Aufklärung. Olpe 1967.
  • Johann Suibert Seibertz: Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtum Westfalen. Arnsberg 1860. Digitalisat
  • Südwestfalen-Archiv: Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg, Jg. 1/2001 ff.
  • Manfred Wolf (Bearb.): Rechte, Güter und Lehen der Kölner Erzbischöfe in Westfalen. Liber iurium et feudorum Westphaliae, Arnsberg et Recklinghausen, congestus sub Theoderico de Mörsa, archiepiscopo Coloniensi (um 1438). Münster, 2014 ISBN 978-3-402-15114-3
Commons: Duchy of Westphalia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Sauerland – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Seibertz, Landes- und Rechtsgeschichte, S. 3–5.
  2. Günther Becker: Das Herzogtum Westfalen – der geographische Raum. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 15–16.
  3. vergl.: Paul Leidinger: Zur Christianisierung des kölnischen Westfalens südlich der Lippe. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 37–54.
  4. dazu: Edeltraud Klueting: Die Klosterlandschaft des Herzogtums Westfalen im Hochmittelalter. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 55–100.
  5. Seibertz: Landes- und Rechtsgeschichte, Bd. 2, S. 123.
  6. vergl. Georg Droege: Die Herzogsgewalt in Westfalen. In: Köln, Westfalen 1180–1980. Landesgeschichte zwischen Rhein und Weser. Bd. 1, Münster 1981, S. 220–225; Paul Leidinger: Phasen der Landesgeschichte 1180–1288. In: Köln, Westfalen 1180–1980. Landesgeschichte zwischen Rhein und Weser. Bd. 1, Münster 1981, S. 42–57.
  7. Carl Haase: Die Entstehung der westfälischen Städte, 4. Auflage. Münster 1984.
  8. zur Entwicklung des mittelalterlichen kölnischen Westfalen vergl. jüngst: Wilhelm Janssen: Marschallamt Westfalen – Amt Waldenburg – Grafschaft Arnsberg – Herrschaft Bilstein-Fredeburg. Die Entstehung des Territoriums Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 235–268.
  9. Erblandesvereinigung von 1438 (abgedruckt bei Johann Friedrich Joseph Sommer: Darstellung der Rechtsverhältnisse der Bauerngüter im Herzogthum Westfalen nach älteren und neueren Gesetzen und Rechten. Hamm u. a. 1823, S. 267).
  10. Monika Storm: Das Herzogtum Westfalen, das Vest Recklinghausen und das rheinische Erzstift Köln: Kurköln in seinen Teilen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfale: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 356.
  11. Monika Storm: Das Herzogtum Westfalen, das Vest Recklinghausen und das rheinische Erzstift Köln: Kurköln in seinen Teilen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 352 f.
  12. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 462.
  13. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 484–487.
  14. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 487–491.
  15. Rainer Brücker: Die Konfessionsentwicklung in Westfalen im 17. Jahrhundert. Diss. Münster, 2003, S. 64.
  16. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 464.
  17. vergl. Alfred Bruns: Tagebuch der Truchsessischen Wirren im Herzogtum Westfalen 1583/84. In: Landeskundliche Schriftenreihe für das kurkölnische Sauerland 7. Podszun, Brilon 1987, ISBN 3-923448-43-0; Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 492–498; Horst Conrad: Der Kölnische Krieg und die Landstände im Herzogtum Westfalen. In: Südwestfalenarchiv 14/2014 S. 51–93.
  18. Rainer Brücker: Die Konfessionsentwicklung in Westfalen im 17. Jahrhundert. Diss. Münster, 2003, S. 64.
  19. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 468 f.
  20. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 498–503; vergl. zu den neuen Klöstern: Klaus Baulmann: Jesuiten – Minoriten – Franziskaner – Kapuziner: Klöster und Ordenswesen in der frühen Neuzeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 519–543.
  21. Tanja Gawlich: Der Hexenkommissar Heinrich von Schultheiß und die Hexenverfolgungen im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 30f.; dazu grundlegend auch: Rainer Decker: Die Hexenverfolgungen im Herzogtum Westfalen. In: WZ 131/132 (1981/1982), S. 339–386; auch abgedruckt in: Hexen. Gerichtsbarkeit im kurkölnischen Sauerland (Redaktion: Alfred Bruns). Schmallenberg-Holthausen 1984 (Veröffentlichungen des West. Schieferbergbau- und Heimatmuseums Holthausen, Band IV).
  22. vergl. im Rückblick aus dem Jahr 1677 den Bericht von Johann Adolf von Fürstenberg an Kaiser Leopold I. Helmut Lahrkamp: Ein Bericht über den Zustand des Sauerlandes aus dem Jahr 1677. In: Westfälische Zeitschrift Bd. 116, 1966, S. 101–107.
  23. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 508–512.
  24. vergl. Horst Conrad und Gunnar Teske (Hrsg.): Sterbzeiten. Der Dreißigjährige Krieg im Herzogtum Westfalen. Eine Dokumentation. Westfälisches Archivamt, Münster 2000, Michael Senger (Red.): Der Dreißigjährige Krieg im Herzogtum Westfalen. Balve 1998, ISBN 3-89053-069-9.
  25. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 469–472.
  26. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 474 f.
  27. Zeitgenössischer Bericht von der Zerstörung des Schlosses von 1763.
  28. dazu Elisabeth Schumacher: Das kölnische Westfalen im Zeitalter der Aufklärung. Olpe 1967.
  29. Harm Klueting: Franz Wilhelm von Spiegel und sein Säkularisationsplan für das Herzogtum Westfalen. In: Westfälische Zeitschrift Bd. 131/132, 1981/82, S. 47–68.
  30. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 512–516.
  31. Wilfried Reininghaus: Das Landzollreglement für das Herzogtum Westfalen vom 24. Augusts 1791. Vorgeschichte, Durchführung und Widerstände. In: Südwestfalenarchiv 14/2014, S. 135–156.
  32. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 475–477.
  33. Friedrich Adolf Sauer. In: Wilhelm Schulte: Westfälische Köpfe. Münster 1977, ISBN 3-402-05700-X, S. 245 f.
  34. Hans-Joachim Behr: Staat und Politik im 19. Jahrhundert. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd. 2, Teilbd. 1: Das ehemalige kurkölnische Herzogtum Westfalen im Bereich der heutigen Kreise Hochsauerland, Olpe, Soest und Märkischer Kreis (19. und 20. Jahrhundert). Münster 2012, S. 21–24.
  35. Vgl. als Beispiel für den Machtwechsel auf lokaler Ebene: Paul Leidinger: Die Zivilbesitzergreifung von Werl durch Hessen-Darmstadt. In: Westfälische Zeitschrift Bd. 117, 1967, S. 329–344.
  36. Eckhart G. Franz, Peter Fleck, Fritz Kallenberg: Großherzogtum Hessen (1800) 1806–1918. In: Walter Heinemeyer, Helmut Berding, Peter Moraw, Hans Philippi (Hg.): Handbuch der Hessischen Geschichte. Band 4.2: Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815–1945. Die hessischen Staaten bis 1945 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63. Elwert. Marburg 2003. ISBN 3-7708-1238-7, S. 693.
  37. Hans-Joachim Behr: Staat und Politik im 19. Jahrhundert. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd. 2, Teilbd. 1: Das ehemalige kurkölnische Herzogtum Westfalen im Bereich der heutigen Kreise Hochsauerland, Olpe, Soest und Märkischer Kreis (19. und 20. Jahrhundert). Münster 2012, S. 24–26.
  38. Organisation des Ortsvorstandes in jenen Städten und Freiheiten des Herzogthums Westphalen, wo, nach Aufhebung der bisherigen Magistrats-Verfassung, ständige Schultheißen angeordnet worden sind, in Gemäßheit der höchsten Orts desfalls genehmigten Grundsätze. Arnsberg den 1. Juni 1811 Digitalisat
  39. Hans-Joachim Behr: Staat und Politik im 19. Jahrhundert. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd. 2, Teilbd. 1: Das ehemalige kurkölnische Herzogtum Westfalen im Bereich der heutigen Kreise Hochsauerland, Olpe, Soest und Märkischer Kreis (19. und 20. Jahrhundert). Münster 2012, S. 26f.
  40. Hans-Joachim Behr: Staat und Politik im 19. Jahrhundert. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd. 2, Teilbd. 1: Das ehemalige kurkölnische Herzogtum Westfalen im Bereich der heutigen Kreise Hochsauerland, Olpe, Soest und Märkischer Kreis (19. und 20. Jahrhundert). Münster 2012, S. 27–29, vergl.: Bernd Kirschbaum: Ein kleines Buch über die Großherzoglich-Hessischen Truppen im Russlandfeldzug 1812–1813. In: Südwestfalenarchiv Jg. 12, 2012, S. 157–180.
  41. Bernward Selter: Landwirtschaft, Waldnutzung und Forstwesen im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 762–766; Grundlegendes zur Siedlungsentwicklung: Albert K. Hömberg: Siedlungsgeschichte des oberen Sauerlandes, Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster 1938.
  42. Monika Storm: Das Herzogtum Westfalen, das Vest Recklinghausen und das rheinische Erzstift Köln: Kurköln in seinen Teilen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 358.
  43. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 448–449.
  44. Diethard Aschoff: Die Juden im kurkölnischen Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das kölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der Kölner Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Münster 2009, S. 689–704.
  45. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 450 f.
  46. Johannes Rathje: Die Behördenorganisation im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen. Diss. Kiel, 1905; Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 451–455.
  47. Clemens Liedhegener: Die Behörden-Organisation und das Behördenpersonal im Herzogtum Westfalen gegen Ende des 16. Jahrhunderts. In: De Suerlänner. Jg. 1966, S. 95 ff.
  48. Johannes Rathje: Die Behördenorganisation im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen. Diss. Kiel, 1905, S. 70f.; Aloys Meister: Das Herzogtum Westfalen in der letzten Zeit der kurkölnischen Herrschaft. Münster 1908, S. 19f., 22f.; Vera Wiesenthal: Die Landstände im Herzogtum Westfalen und der letzte Landtag von 1803. In: Südwestfalen Archiv 6. Jahrgang 2006, S. 193–216.
  49. vergl. als Beispiel: Johann Friedrich Joseph Sommer: Von deutscher Verfassung im germanischen Preußen und im Herzogthum Westfalen: mit Urkunden. Münster 1819.
  50. vergl. zur kurkölnischen Militärorganisation etwa: Hans Bleckwell: Kurköln/münster und der "Miles Perpetuus" In: Köln, Westfalen 1180–1980. Landesgeschichte zwischen Rhein und Weser. Bd. 1. Münster, 1981, S. 269–274.
  51. Aloys Meister: Das Herzogtum Westfalen in der letzten Zeit der kurkölnischen Herrschaft. Münster 1908, S. 102–105.
  52. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 477–485; Aloys Meister: Das Herzogtum Westfalen in der letzten Zeit der kurkölnischen Herrschaft. Münster 1908, S. 105–108.
  53. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 445 f.
  54. Monika Storm: Das Herzogtum Westfalen, das Vest Recklinghausen und das rheinische Erzstift Köln: Kurköln in seinen Teilen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 357f.; vergl.: Wilhelm Hücker: Die Entstehung der Amtsverfassung im Herzogtum Westfalen. In: Westfälische Zeitschrift 68 (II), 1910, S. 1–128.
  55. Clemens Liedhegener: Die Behörden-Organisation und das Behördenpersonal im Herzogtum Westfalen gegen Ende des 16. Jahrhunderts. In: De Suerlänner. Jg. 1966, S. 96.
  56. Harm Klueting: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16. und 18. Jahrhundert. In: Ders. (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 477–483.
  57. Bernward Selter: Landwirtschaft, Waldnutzung und Forstwesen im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 767–774; vergl. grundlegend: Johann Friedrich Joseph Sommer: Darstellung der Rechtsverhältnisse der Bauerngüter im Herzogthum Westfalen nach älteren und neueren Gesetzen und Rechten. Mit Beilagen. Hamm 1823.
  58. Bernward Selter: Landwirtschaft, Waldnutzung und Forstwesen im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 777–780.
  59. Jens Focken: Erstarrtes Mittelalter. Städte und Freiheiten des Herzogtums Westfalen in der frühen Neuzeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 383.
  60. vergl. dazu etwa: Wilfried Reininghaus: Salinen, Berg- und Hüttenwerke, Gewerbe und Handel im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 719–760.
  61. Wilfried Reininghaus / Reinhard Köhne: Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Münster, 2008 S. 93
  62. Vgl. Die Zunftordnung der "Maurer, Steinmetze und Steinhauer" von 1683 (Pergamenturkunde im Stadtarchiv Rüthen), zitiert nach: Ulrich Grun: Anno 1683 - Die Steinmetze im Herzogtum Westfalen erhalten eine neue Zunftordnung, in: Kreis Soest (Hrsg.): Kalender des Kreises Soest, Soest 1994, ZDB-ID 619151-4, S. 43–45 (inklusive Ablichtung der originalen Zunftordnung)
  63. Reinhard Köhne: Bergbauliche Aktivitäten im frühen 19. Jahrhundert – Stagnation ohne durchgreifende Innovation. In: Vom Kurkölnischen Krummstab über den Hessischen Löwen zum Preußischen Adler. Arnsberg 2003, S. 67.
  64. vergl. etwa: Stefan Gorißen: Ein vergessenes Revier. Eisenerzbergbau und Eisenhüttenwesen im Herzogtum Westfalen im 18. Jahrhundert. In: Karl Peter Ellerbrock, Tanja Bessler-Worbs (Hrsg.): Wirtschaft und Gesellschaft im südöstlichen Westfalen. Gesellschaft für Westfälische Wirtschaftsgeschichte, Dortmund 2001, ISBN 3-925227-42-3, S. 27–47.

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