Bocholt
Die Stadt Bocholt (ˈbɔxɔlt, niederdeutsch Bokelt) liegt im Westmünsterland, also im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen. Sie ist die einzige Große kreisangehörige Stadt und zugleich die größte Stadt des Kreises Borken im Regierungsbezirk Münster. Bocholt ist nach Aachen die zweitgrößte deutsche Stadt an der deutsch-niederländischen Grenze und die drittgrößte Stadt im Münsterland nach Münster und Rheine.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Münster | |
Kreis: | Borken | |
Höhe: | 25 m ü. NHN | |
Fläche: | 119,4 km2 | |
Einwohner: | 71.061 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 595 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 46395, 46397, 46399 | |
Vorwahlen: | 02871, 02874 | |
Kfz-Kennzeichen: | BOR, AH, BOH | |
Gemeindeschlüssel: | 05 5 54 008 | |
Stadtgliederung: | 7 Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Kaiser-Wilhelm-Straße 52-58 46395 Bocholt | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Thomas Kerkhoff (CDU) | |
Lage der Stadt Bocholt im Kreis Borken | ||
Geographie
Geographische Lage
Bocholt gehört politisch und kulturhistorisch zum westlichen Münsterland, landschaftlich jedoch bereits zum Niederrheinischen Tiefland. Während der Westteil der Stadt mit einer Höhenlage zwischen 15 und 25 Metern über dem Meeresspiegel dem Naturraum Isselebene zugeordnet wird, gehört der Osten (Stadtteile Barlo, Stenern und Biemenhorst mit bis 48 m ü. NN) zum Naturraum Niederrheinische Sandplatten und markiert den fließenden landschaftlichen Übergang zum Westmünsterland.
Die Stadtgrenze ist im Norden zugleich die Staatsgrenze zu den Niederlanden, im Südwesten zugleich die Grenze zum Kreis Wesel und somit auch die Grenze zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Ebenso bildet sie die Grenze zwischen dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, dem Bocholt über den Kreis Borken angehört, sowie dem Landschaftsverband Rheinland. Durch Bocholt fließt die Bocholter Aa.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Die Gesamtfläche des Stadtgebietes beträgt rund 119 Quadratkilometer, wovon 65,9 % landwirtschaftlich genutzt werden. 6,7 % sind Waldfläche, 1,8 % Wasserfläche, 2,1 % Erholungs- und Grünanlagen, 15,9 % Hof- und Gebäudeflächen, 6,9 % Straßen, Wege und Plätze und 0,8 % sonstige Flächen.
Gliederung
Bocholt ist laut Hauptsatzung in die sieben Stadtbezirke Mitte, Nordost, Ost, Südost, Südwest, West und Nordwest unterteilt, in denen jeweils ein Bezirksausschuss eingerichtet ist.[3] Daneben ist die Stadt Bocholt durch die Hauptsatzung in elf Ortsteile gegliedert, die weitgehend den Altgemeinden entsprechen, die bis zur Gebietsreform von 1975 bestanden. Die elf Ortsteile sind
Für statistische Zwecke unterteilt die Stadt Bocholt das Stadtgebiet außerdem in 32 statistische Bezirke.[5]
Nachbargemeinden
Gemeinde Aalten (Provinz Gelderland) Niederlande |
Gemeinde Winterswijk (Provinz Gelderland) Niederlande | |
Stadt Isselburg (Kreis Borken) |
Stadt Rhede (Kreis Borken) | |
Stadt Hamminkeln (Kreis Wesel) |
Klima
Das Klima des Niederrheinischen Tieflandes ist ein gemäßigtes mit deutlich maritimem Einfluss, sodass die Winter sehr mild und die Sommer mäßig warm ausfallen. Im langjährigen Mittel gibt es jährlich nur zwölf Schneedeckentage, rund 50 Frosttage und nur zehn Eistage (Dauerfrosttage). Es gibt außerdem rund 34 Sommertage (Tagesmaximum 25 °C oder mehr) und sechs bis sieben heiße Tage (30 °C oder mehr) im Mittel. Im langjährigen Mittel 1981 bis 2010 liegt die Lufttemperatur bei 10,5 °C und es fallen rund 812 mm Niederschlag.[6]
Geschichte
Mittelalter
In den Annales regni Francorum aus dem 8. und 9. Jahrhundert wurde Bocholt als „Bohholz“ erstmals erwähnt.[7] Bocholt erhielt 1222 Stadtrechte nach Münsterschem Vorbild durch Dietrich III. von Isenberg, den Bischof von Münster.[8] Der Name wird traditionell als „Buchholz“ im Sinne von „Buchenholz“ gedeutet. Auf diese Etymologie deuten die mittelalterlichen Stadtsiegel hin, die als sogenannte redende Siegel sämtlich einen Baum als Siegelbild zeigen, der auf dem Stadtsiegel von 1302 eindeutig als Buche zu identifizieren ist. Von Einheimischen wird die Stadt auf plattdeutsch „Bokelt“ genannt. Der Wahlspruch eingefleischter Bocholter lautet (auf Bocholter Plattdeutsch): „Nörgens bäter as in Bokelt“ (Nirgends besser als in Bocholt).
Im Mittelalter wuchs die Siedlung um eine Anfang des 9. Jahrhunderts gegründete „Urpfarre“ und einen bischöflichen Haupthof an einem Übergang über die Aa. Die Stadterhebung diente der Sicherung der fürstbischöflichen Macht im Westen des Bistums. Die Stadt nahm am westfälischen Landfrieden teil.[9] Die Entwicklung der Stadt verlief gut, im 14. Jahrhundert musste das befestigte Stadtgebiet erweitert werden, eine zweite Kirche wurde errichtet – die jedoch bis ins 20. Jahrhundert keine Pfarrrechte erhielt – und die Stadt wurde landtagsfähig. Ebenfalls im 14. Jahrhundert wurde das Amt Bocholt, eine Verwaltungsbehörde des Hochstifts Münster, gebildet und in der Stadt angesiedelt. Im 15. Jahrhundert wurde die Stadtpfarrkirche St. Georg als gotische Hallenkirche neu erbaut, drei Klöster entstanden, am Ende des Jahrhunderts wirkte Israhel van Meckenem († 10. November 1503 in Bocholt) als Goldschmied und Kupferstecher in Bocholt.
Frühe Neuzeit
Mit Beginn der Neuzeit endete der Aufstieg der Stadt. Wegen ihrer Grenzlage litt die Bocholter Wirtschaft unter dem Achtzigjährigen Krieg. Im sogenannten spanischen Winter 1598/1599 war Bocholt monatelang von spanischen Truppen besetzt. Der Bau des Rathauses 1618/24 ist ein Indiz für eine Erholung des städtischen Wohlstands. Danach ruinierte der Dreißigjährige Krieg die Stadt: wiederholte Eroberungen und Plünderungen und eine kostspielige Besetzung durch hessische Truppen von 1635 bis 1650 verarmten Bocholt. Hinzu kamen verheerende Pestjahre. Zum wirtschaftlichen Niedergang kam der politische. Da die Stadt wie andere auch seit der Mitte des 16. Jahrhunderts mehrheitlich zum Protestantismus tendierte und sich allen landesherrlichen Rekatholisierungsversuchen widersetzte, verlor auch sie 1627 faktisch ihre städtische Selbständigkeit und erhielt sie nach erfolgter Gegenreformation nur eingeschränkt zurück.
Die Erholung dauerte Jahrhunderte. Mitte des 16. Jahrhunderts hatte die Stadt Zuzug von Kriegsflüchtlingen aus Brabant, die Kenntnisse in der Baumwollweberei mitbrachten und 1569 eine Baumwollgilde, das „Bomsidenambt“, gründeten. Die manuelle Textilherstellung aus Baumwolle wurde im Laufe der Zeit der wirtschaftliche Schwerpunkt Bocholts, freilich in Abhängigkeit von einem Baumwollimport über die Niederlande, der im 18. und frühen 19. Jahrhundert – speziell im Siebenjährigen Krieg und unter der napoleonischen Herrschaft – immer wieder Störungen unterlag.
19. Jahrhundert
Durch den Frieden von Lunéville (1801), das Ende des Fürstbistums Münster (1802) und den Reichsdeputationshauptschluss (1803) gelangte die Stadt Bocholt unter die Herrschaft der Fürsten zu Salm-Salm und Salm-Kyrburg (siehe auch Adelsgeschlecht Salm), die in den Gebieten der vormals fürstbischöflichen Ämter Bocholt (einschließlich der Herrschaft Werth) und Ahaus sowie in den Gebieten der Herrschaften Anholt und Gemen das Fürstentum Salm errichteten. Die Stadt Bocholt avancierte zur Landeshauptstadt, indem die Fürsten dort in einem säkularisierten Damenstift die „Fürstlich Salmisch Gemeinschaftliche Regierung“ einrichteten. 1806 gehörte das Fürstentum Salm zu den Gründungsstaaten des Rheinbundes. 1811 wurde das Fürstentum Salm neben anderen Staaten von Frankreich annektiert, 1813 durch Preußen besetzt und wenig später durch den Wiener Kongress (1815) auch völkerrechtlich dem Königreich Preußen zugeordnet. Preußen ordnete Bocholt ein in den Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Provinz Westfalen.
Die Industrialisierung, die in Bocholt 1852 mit der Aufstellung der ersten Dampfmaschine für eine Spinnerei begann, brachte vor allem ab 1871 einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden mindestens 114 Textilfirmen gegründet. Mit dem Aufstieg der Textilindustrie waren verbunden ein ebenso kräftiger Bevölkerungsanstieg (siehe Tabelle unten) und ein starker Ausbau der Infrastruktur: 1878 Anschluss an das Eisenbahn-, 1913 an das Elektrizitätsnetz; Krankenhausneubau 1875–1878, Schlachthof 1899/1900, Stadtgas 1901, Bahnhof 1904, Feuerwehr 1907, Amtsgericht 1910/11, Wasserleitung/Kanalisation 1911–1913, Friedhofsverlegung 1908, Alten- und Waisenhaus 1909/10, Walderholungsstätte 1913, Schul-, Kirchen- und Klosterneubauten einhergingen.
20. Jahrhundert
Während die Wirtschaftsentwicklung im und nach dem Ersten Weltkrieg stagnierte bzw. stark schwankte, erreichte die städtische Eigenständigkeit 1923 mit der Errichtung des Stadtkreises Bocholt einen Höhepunkt. Politisch war Bocholt wegen der überwiegend katholischen Bevölkerung eine Hochburg des Zentrums.
Die NS-Machtergreifung wurde dadurch nicht beeinträchtigt. Sie wurde maßgeblich vorangetrieben durch den von der NSDAP eingesetzten Bürgermeister Fritz Emil Irrgang, der die Stadtverwaltung von 1934 bis 1939 führte. 1935–38 erhielt die Stadt in dem eigens dafür gebauten „Stadtwaldlager“ eine SA-Garnison der „Österreichischen Legion“, d. h. Emigranten des Dollfuß-Putsches, die 1938 wieder nach Österreich abzogen. Das Lager wurde im Zweiten Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager (Stammlager VI F) genutzt, das zwischen 1942 und 1944 von Oberst Hans Jauch, dem Großvater von Günther Jauch, befehligt wurde. Auf dem ehemaligen Lagerfriedhof liegen über 1700 tote Sowjetsoldaten, die Ende 1941 im Lager starben.
Spätestens seit 1890 ist aus dem Umfeld der Synagoge ein „Verein zur Förderung und Verbreitung des Handwerks unter den Juden“ in Bocholt belegt, wie er unter gleichem oder ähnlichem Namen auch im weiteren Rheinland sowie im übrigen Deutschland existierte. Seine Tätigkeit richtete sich besonders an junge Leute.[10]
Während des Zweiten Weltkrieges wurden sämtliche Juden, die nicht rechtzeitig ausgewandert sind, ohne Gegenwehr der nichtjüdischen Einwohner Bocholts in Konzentrationslager verschleppt und brutal ermordet. Die Synagoge wurde wie praktisch alle Synagogen im November 1938 geschändet.[11] Das Gebäude blieb zunächst erhalten und diente in der unmittelbaren Nachkriegszeit mit mündlicher Erlaubnis des Bürgermeisters als Stellplatz für einen großen Pferdekarren. Seit 1980 erinnert eine Gedenkplatte an den Standort der Synagoge.[12] Nachdem die Bocholter Kreishandwerkerschaft dort ein Bürogebäude errichten ließ, wurde darin 2005 eine kleine Gedenkstätte eingerichtet.[12] Der letzte Prediger der Synagogengemeinde, Levy Nußbaum (1868–1940, er verwendete auch die Namensform Leo Nußbaum), der sich jahrelang um das Wohl nicht nur der jüdischen Gemeinde, sondern auch der interkonfessionellen Verständigung gekümmert hatte, konnte mit seiner Frau Rosa, geb. Hulisch in die Schweiz flüchten.[13] Seine erwachsenen Kinder konnten in die Schweiz und in die USA flüchten. Im Andenken an diesen prominenten und verdienstvollen Bürger Bocholts wurde 1995 eine Straße in Bocholt zur Leo-Nußbaum-Straße ernannt.[14]
Die Stadt wurde am 22. März 1945[15] durch einen Bombenangriff zu ca. 85 % zerstört sowie am 29. und 30. März von britischen Truppen eingenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Stadt zur britischen Besatzungszone. Die Militärverwaltung richtete in dem vormaligen Kriegsgefangenenlager ein DP-Lager ein, zur Unterbringung so genannter Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen, Estland, Litauen und Jugoslawien. Da viele DPs eine Repatriierung in den kommunistischen Machtbereich ablehnten und eine Auswanderung nach Übersee anstrebten, existierte das DP-Lager Bocholt noch bis Anfang der 1950er Jahre und war damit eines der letzten Lager in Westfalen. Später ging die Verwaltung auf das NRW-Sozialministerium über. Im Folgenden wurden Flüchtlinge des Kalten Krieges untergebracht: 1956 Ungarn, später DDR-Flüchtlinge.
Nach der Auflösung des Staates Preußen im Jahre 1947 und der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen gehörte die Stadt zum Landesteil Westfalen-Lippe. Der Wiederaufbau in der Mitte des 20. Jahrhunderts gelang sehr rasch, was vornehmlich dem rasanten Wirtschaftsaufschwung der 1950er und 1960er Jahre zu verdanken war. Die Bocholter Textilindustrie konnte nur anfänglich an diesem Aufschwung teilnehmen und geriet zunehmend in Konkurrenz zu billigeren Auslandsprodukten. Folge war ein starker Rückgang dieses Industriezweigs. Dagegen prosperierten die Metall- und die Elektroindustrie, die heute die lokale Wirtschaft bestimmen. Trotz erfolgreichen Wiederaufbaus und wirtschaftlichen Ausbaus konnte die Stadt ihre zentrale Stellung im Umland nicht beibehalten. Die Bahnverbindungen wurden bei Ausbau des Straßenverkehrsnetzes in den 1960er und 1970er Jahren bis auf die Rheinschienenanbindung nach Wesel stillgelegt. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in NRW verlor Bocholt 1975 die Kreisfreiheit und kam als Große kreisangehörige Stadt zum Kreis Borken, was u. a. das Aus des „BOH-Kennzeichens“ nach sich zog. Zugleich stieg die Einwohnerzahl durch Eingemeindung von zehn Umlandgemeinden von ca. 49.000 auf ca. 65.000; die Fläche wuchs von 18,4 km² auf 119,4 km².[16] Infolge dieser Erweiterung konnten der Industriepark Bocholt als weiträumiges Industriegebiet südwestlich der bebauten Stadtfläche im Stadtteil Mussum eingerichtet und das Krankenhaus aus dem Stadtkern ausgelagert werden.
Mit der Privatisierung von Bundesbahn und der Bundespost in den 1990er Jahren wurden Bahnhof und Postamt zurückgestuft und das Gewerbegericht verlegt. Durch die Fertigstellung eines Justizzentrums für Arbeits- und Amtsgericht sowie Staatsanwaltschaft Ende 2006 konnte der drohende Abzug der Justizbehörden abgewendet werden. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung und einer Entscheidung des Kreistages vom 6. Dezember 2012 können Fahrzeughalter seit dem 1. Februar 2013 unabhängig von ihrem Wohnort aber wieder das alte BOH-, ein BOR- oder AH-Kennzeichen erhalten.
Ehrungen für die Stadt Bocholt
- 1972 Verleihung der Ehrenfahne durch den Europarat in Straßburg als Anerkennung für das europäische Engagement der Stadt Bocholt; Ehrenbezeichnung „Gemeinde Europas“.
- 1991 Verleihung der Ehrenplakette durch den Europarat.
- 1993 Verleihung des Europapreises durch den Europarat.
- 2004 und 2005 – Verleihung des Titels: „Virtuelles Rathaus Münsterland“
- 2005 Verleihung des „European Energy Award“
- 2005 – Gewinn des Titels „Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands“ unter 100.000 Einwohnern. Der Titel wird im Rahmen des vom Umweltbundesamt geförderten ADFC/BUND-Projektes „Umweltentlastung durch mehr Radverkehr“ verliehen.
- 2006 Verleihung des Titels „Virtuelles Rathaus NRW 2006“
- 2009 Klimakommune der Zukunft – Verleihung durch das Land NRW
- 2009 „Logistik-Standort des Jahres in NRW“, verliehen durch den Verkehrswirtschaftsverbund „LogistikCluster NRW“
- 2012 Gewinn des Titels „Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands“ unter 100.000 Einwohnern.
- 2013 Gewinn des Titels „Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands“ unter 100.000 Einwohnern.
- 2013 Gewinn des Titels "Deutschlands aktivste Stadt 2013" in der Kategorie der großen Städte.[17]
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1975 wurden die bisher eigenständigen Gemeinden Barlo, Biemenhorst, Hemden, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern und Suderwick eingegliedert. Auch ein Teil des Ortsteils Lankern der aufgelösten Gemeinde Dingden kam hinzu.[18]
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter hatte Bocholt nur wenige hundert und in der frühen Neuzeit einige tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So sank die Einwohnerzahl 1448 während der Soester Fehde, als Bocholt bombardiert wurde. Während einer Pestepidemie 1636/37 starben etwa die Hälfte der Bewohner. Auch im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) wurde die Stadt durch Heerzüge und Plünderungen in Mitleidenschaft gezogen. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1831 erst 4000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits über 20.000.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Bis Kriegsende wurden durch die alliierten Luftangriffe 85 Prozent der Gebäude zerstört. Die Bevölkerungszahl sank von 35.000 im Jahre 1939 auf nur noch 8000 im März 1945. Im Jahre 1974 lebten rund 48.000 Menschen in der Stadt. Durch zahlreiche Eingemeindungen von Ortschaften in der Umgebung stieg die Bevölkerungszahl am 1. Januar 1975 auf 66.000. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Bocholt nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 73.762 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) – historischer Höchststand.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1789 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Konfessionsstatistik
Derzeit (Stand Ende 2020) sind von den 74.174 Einwohner 61,0 % (45.224) römisch-katholisch, 11,0 % (8.126) evangelisch und 28,1 % (20.824) sind konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[19] Zum 31. Dezember 2017 waren 64,7 % der Einwohner katholisch, 11,0 % evangelisch und 24,4 % (18.110) waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Zehn Jahre vorher, am 31. Dezember 2007, waren 71,1 % der Einwohner katholisch und 11,6 % evangelisch.[20]
Politik
Stadtrat
Die Sitze im Stadtrat verteilen sich nach den Ergebnissen der Kommunalwahlen 1999 bis 2020 folgendermaßen, wobei wegen der jeweils unterschiedlichen Größe des Stadtrats die absoluten Zahlen nur eingeschränkt vergleichbar sind:
Partei | 1999 | 2004 | 2009 | 2014 | 2020 |
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CDU | 28 | 22 | 21 | 21 | 23 |
SPD | 15 | 13 | 14 | 13 | 9 |
GRÜNE | 3 | 3 | 4 | 4 | 6 |
Stadtpartei | 2 | 3 | 3 | 4 | 4 |
FDP | 1 | 2 | 3 | 1 | 2 |
UWG | 1 | 1 | — | — | — |
LINKE | — | — | 1 | 1 | 2 |
AfD | — | — | — | 1 | 1 |
Soziale Liste Bocholt | — | — | — | 1 | 1 |
Gesamt | 50 | 44 | 46 | 46 | 48 |
Bürgermeister
Bisherige Oberbürgermeister:
- Otto Schmitz (Zentrum) 1921 bis 1933
- Wilhelm Brockhoff, kommissar. 1933 bis 1934
- Fritz Emil Irrgang (NSDAP) von 1934 bis 1939
- Franz Rottmann (NSDAP) 1939 bis 1945
- Wilhelm Benölken (CDU) von 1945 bis 1946
- Wilhelm van Laak (CDU) von 1946 bis 1947
- August Göwert sen. (CDU) von 1947 bis 1948
- Otto Kemper von 1948 bis 1964
- Günther Hochgartz (CDU) von 1964 bis 1974
Bisherige Bürgermeister:
- Günther Hochgartz (CDU) von 1975 bis 1983
- Bernhard Demming (CDU) von 1983 bis 1994
- Christel Feldhaar (CDU) von 1994 bis 1999
Neben den ehrenamtlichen Bürgermeistern als Vorsitzende des Rates gab es bis 1999 einen hauptamtlichen Stadtdirektor als Leiter der Verwaltung (sog. kommunale Doppelspitze nach britischem Modell).
Bisherige Stadtdirektoren:
- Ludwig Kayser von 1946 bis 1964
- Werner Gillen von 1964 bis 1983
- Ralf-Peter von Ameln von 1983 bis 1990
- Hans-Josef Dahlen von 1991 bis 1998
- Klaus Ehling von 1998 bis 1999
Hauptamtliche Bürgermeister:
Seit 1999 gibt es in Nordrhein-Westfalen einen hauptamtlichen, durch Volkswahl bestimmten Beamten, der der städtischen Verwaltung vorsteht und die Sitzungen des Stadtrates mit Stimmrecht leitet, ohne ihm jedoch anzugehören. Er führt in kreisabhängigen Städten und Gemeinden den Titel Bürgermeister.
- Klaus Ehling (CDU) von 1999 bis 2004
- Peter Nebelo (SPD) von 2004 bis 2020
- Thomas Kerkhoff (CDU) seit Oktober 2020
Wappen und Flagge
- Wappen
- Banner
- Flagge
Wappen
Die amtliche Wappenbeschreibung (Blasonierung) lautet: „In grünem Feld eine gerade aufgewachsene, ausgerissene silberne Buche mit drei symmetrisch verteilten Ästen mit dazwischen stehenden Einzelzweigen. Die Zahl der Blätter beträgt 17. Sie zeigen Rippen und sind gezahnt. Die Zahl der an den langen Stielen erscheinenden Bucheckern ist 23. Die Zahl der Wurzeln beträgt 5. Unten am Stamm befindet sich je ein abgehauener Auswuchs.“ Die Wappengenehmigung wurde am 6. März 1930 durch das preußische Staatsministerium erteilt. Vorlage des Wappens ist das große Stadtsiegel, dessen Gebrauch erstmals 1302 nachweisbar ist. Schon 1284 ist auf einem nicht vollständig erhaltenen Stadtsiegel ein Baum zu erkennen. Auf einem nur rudimentär erhaltenen Stadtsiegel von 1259 sind sechs Blätter an langen glatten Zweigen erkennbar.
Banner und Flagge
Beschreibung der Flagge:
- „Die Stadtflagge besteht aus zwei Längsbahnen in den Farben weiß und grün. Sie kann in der Mitte das Stadtwappen tragen.“ Diese ungenaue Beschreibung der Hauptsatzung der Stadt Bocholt gibt keine Auskunft ob ein Banner, eine Flagge oder beides geführt wird.[24]
Bedrohung von Politikern
Seit Ende des Jahres 2015 kam es zu einer großen Zahl anonymer Beleidigungen und Bedrohungen gegen Politiker in Bocholt. Betroffen waren dabei der Oberbürgermeister und der Stadtkämmerer. Beide hatten sich intensiv für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Stadt eingesetzt. „Wir wollen euch vergasen“ lautete daraufhin eine der Drohungen. Der Leiter des Standesamtes (Jahrgang 1981) war als SPD-Stadtverbandsvorsitzender in seiner Heimatstadt politisch aktiv. Seit Beginn der Flüchtlingskrise stand der Mann im Fokus mehrerer anonymer Rechtsextremer, die ihn mit fremden- und judenfeindlichen Beschimpfungen per Mail und bei Facebook traktierten. Der Staatsschutz der Polizei ermittelte.[25] Nach Morddrohungen sagte er einen Parteitag ab und trat Anfang 2017 nicht zu seiner möglichen Wiederwahl an. Drohungen richteten sich auch gegen seine Partnerin und seine Tochter.[26][27][28]
Der designierte SPD-Vorsitzende Martin Schulz besuchte aus dem Anlass Bocholt und dankte vor 500 SPD-Anhängern dem bedrohten Politiker, der trotz der massiven Anfeindungen seine Arbeit für die Sozialdemokraten fortgesetzt habe. Er löste damit ein Versprechen von Sigmar Gabriel ein, der 2016 als SPD-Chef sein Kommen zugesagt hatte.[29]
Städtepartnerschaften
Die Stadt unterhält Städtepartnerschaften mit der gleichnamigen belgischen Gemeinde Bocholt (seit 1980), mit der französischen Stadt Aurillac (seit 1972) und mit Rossendale (seit 1977) in Großbritannien.
Zudem besteht seit 1985 eine Partnerschaft auf wirtschaftlicher Basis mit der chinesischen Stadt Wuxi.[30]
Patenschaften
Patenschaften bestanden für das Schnellboot S-68 „Seeadler“ (1967–2007) und für den Airbus A300B4-603 (D-AIAU) „Bocholt“ der Lufthansa (1992–2009). Dieser hat nun einen Nachfolger: Zur Zeit fliegt ein Airbus A321-231 (D-AISO) der Lufthansa als „Bocholt“.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Archive
- Stadtarchiv
- Pfarrarchiv St. Georg
- Archiv der evang. Kirchengemeinde
- Archiv der Firma Borgers
- Archiv der Stadtsparkasse Bocholt
- Foto-Archiv deutz fotografie | werbung (ehemals Fotostudio Rösler)
Museen
- LWL-Industriemuseum, TextilWerk Bocholt mit Spinnerei und Weberei
- Stadtmuseum Bocholt – Geschichte, Archäologie, Kunst und Kultur der Stadt in überwiegend gegenständlicher Überlieferung.
- Handwerksmuseum
- Kunsthaus – bildende Kunst, jährl. etwa zehn wechselnde Ausstellungen
- Schatzkammer der St.-Georg-Kirche – wertvolle, religiöse Kunstgegenstände
- Schulmuseum St.-Georg-Gymnasium – Einblick in die 200-jährige Schulgeschichte, naturwissenschaftliche Abteilung
Bauwerke
- St.-Georg-Kirche, spätgotischer Hallenbau (1415–86)
- St.-Agnes-Kapelle, spätgotische ehemalige Augustinerinnenklosterkirche (1484)
- Historisches Rathaus, im Stil der Niederländischen Renaissance (1618–24)
- Liebfrauenkirche, ehemals Klosterkirche der Minoriten (1785–92), spätbarocker Stil, erweitert 1912/13, umfangreich renoviert von 2006 bis April 2009
- Haus Woord (1792–95), Bürgerhaus im klassizistischen Stil
- Kirche St. Josef (1897)
- Wasserturm Bocholt (1913)
- Heilig-Kreuz-Kirche, entworfen von Dominikus Böhm (1936/37)
- St.-Paul-Kirche, entworfen von Gottfried Böhm 1966
- Neues Rathaus mit Kulturzentrum am Berliner Platz, Architekt Gottfried Böhm (1977), zur Zeit in Sanierung
- Neutorplatz und Shopping-Arkaden an der Aa, städtebauliches Großprojekt der 1990er Jahre
- Medienzentrum im alten Bahnhof mit Wandbildern von Fritz Baumgartner
- Schloss Diepenbrock, barockes Wasserschloss im Stadtteil Barlo
- Herz-Jesu-Kirche, entworfen von Heinrich Bartmann 1960, Abriss im Oktober 2020[31]
- Apostelkirche mit der ehemals evangelischen Melanchthonschule (heute: Teil der Biemenhorster Grundschule), entworfen von der Architektengemeinschaft Hübotter-Ledeboer-Busch aus Hannover und Peter Poelzig
Parks und Friedhofsanlagen
- Bürgerpark Mosse
- Langenbergpark mit dem Meckermann
- Park am Kloster vom Guten Hirten
- Ostpark an der Münsterstraße
- Jüdischer Friedhof am Stadtwald
- Russischer Friedhof am Stadtwald
- Städtischer Friedhof, Anlage mit Rondell und Wegestern, entworfen nach Gestaltungsprinzipien der „Reformgartenbewegung“ 1904[32]
Natur und Freizeit
- Natur
- Stadtwald Bocholt[33]
- Hohenhorster Berge
- Der Bocholter Aasee ist ein künstlicher See mit Freizeitanlagen. Das Gelände hat eine Gesamtfläche von 74 ha, die Wasserfläche beträgt 30 ha. Fertiggestellt wurde er 1983, die ausgehobene Erde wurde als Untergrund für den Bau der Bundesstraße 473 verwendet.[34]
- Naturschutzgebiet „Holtwicker Bach“ im Norden der Stadt
- Eiche bei Hemden mit einem Brusthöhenumfang von 7,38 m (2014).[35]
- Freizeiteinrichtungen
- Stadttheater (zur Zeit in Sanierung)
- Spaß- und Freizeitbad Bahia
- Tonwerke, privates Freibad des Bocholter Wassersportvereins
- Shopping Arkaden
- Alte Molkerei mit dem „Kulturort Alte Molkerei e. V.“
- Kinodrom, ein Kino mit neun Sälen und einer Jazzbar
- Bowlingcenter 2000 direkt am Aasee
- Kartbahn Cockpit in Bocholt (im Industriegebiet „Robert-Bosch-Straße“ zwischen Bocholt und Rhede)
- Stadtwaldsportpark, mit Indoor-Soccer und überdachten Tennis- und Squash-Anlagen
- Boulderhalle Kraftraum Bocholt mit großer Auswahl an Bouldern, einem Kinderbereich, Garten und großem Trainingsbereich.
Sport
- 1. FC Bocholt, TuB Bocholt und Olympia Bocholt sind die drei bekanntesten Fußballvereine Bocholts.
- Die 1. Volleyball-Männermannschaft vom TuB Bocholt spielt in der 2. Bundesliga Nord.
- Die 1. Triathlon-Herrenmannschaft das Team Roseversand Bocholter WSV startet in der 2. Bundesliga der DTU.
- Die 1. Fußball-Damenmannschaft des BV Borussia Bocholt 1960 spielt in der 2. Frauen-Bundesliga.
- Der TC Blau-Weiss Bocholt spielt mit seiner Damenmannschaft in der Niederrheinliga.
- Die Standardformation der TSA des TSV Bocholt von 1867/1896 tanzt in der 1. Bundesliga Standard.
- Der TuB Bocholt gehört mitgliedsmäßig zu den größten Vereinen in Nordrhein-Westfalen.
- Der SC Budokan Bocholt ist einer der größten Judovereine in Nordrhein-Westfalen.
- Die Tanzsportgarde des TSV Bocholt nimmt seit 2010 an den deutschen Meisterschaften im karnevalistischen Tanzsport teil. 2018 und 2019 waren sie deutscher Meister im Schautanz in der Altersklasse „Jugend“.
- Die Tanzkorps der Bocholter KG waren zwölfmal deutscher Meister im karnevalistischen Tanzsport.
- Die 1. Mannschaft der Bocholt Rhinos spielt derzeit in der Landesliga American Football.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Karnevalszug am Rosenmontag
- Bocholt blüht: verkaufsoffener Sonntag (letzter Aprilsonntag) mit großem Oldtimertreffen
- Bands in Town (30. April), Live-Musik in mehr als 15 Kneipen der Innenstadt
- Bocholter Citylauf am ersten Samstag (außer 1.) im Mai
- Aasee-Triathlon an einem Sonntag Mitte Juni
- Bocholter Stadtfest (verkaufsoffener Sonntag im Juni)
- Bocholter Weinfest an einem Wochenende im Juli mit Krönung der Bocholter Weinkönigin
- Großes Bocholter Kürbisfest an einem Wochenende im September
- Bokeltsen Treff: verkaufsoffener Sonntag Ende September
- Bocholter Herbstkirmes (Freitag bis Montag um den dritten Sonntag im Oktober)
- Bocholter Sankt-Martins-Zug Anfang November
- Unheiliger Morgen am 24. Dezember (traditionelles Treffen zahlreicher Bocholter im Ravardiviertel der Innenstadt)
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Bocholt ist eine Industrie- und Einkaufsstadt. Durch ausgedehnte Fußgängerzonen und ein Einkaufszentrum in der Innenstadt werden viele Gäste aus dem Umland, besonders aus den Niederlanden, in die Stadt gezogen.
Der Siemens-Konzern ist der größte Arbeitgeber in Bocholt seit im Jahr 2005 die ehemalige "A. Friedr. Flender Aktiengesellschaft" von Siemens übernommen wurde und als Teil der Division Drive Technologies in den Siemens Sector Industry eingegliedert wurde. Mittlerweile wurde sie als 100%ige Tochterfirma wieder ausgegliedert und firmiert unter Flender GmbH. Darüber hinaus hat die Gigaset Communications GmbH (ehemals Siemens Home and Office Communication GmbH & Co. KG; SHC) in Bocholt ein Werk für die Herstellung von Schnurlostelefonen und als einziger Anbieter in Deutschland Mobiltelefonen (Gigaset). Mitte 2020 wurde durch die Aktionäre, die Sitzverlagerung der übergeordneten Gigaset bekanntgegeben. 99,86 % des Aktienkapitals stimmten für eine Sitzverlagerung von München nach Bocholt.
Weitere große Arbeitgeber in Bocholt sind die Firmen Borgers, die Duvenbeck Unternehmensgruppe, die GILDE-Gruppe, Benning, LB-GmbH (ehem. WM-Group) mit div. Unternehmen in und um Bocholt, Olbrich, Sinnack, Elsinghorst, Pieron, Spaleck Gruppe, Pergan, die Meier-Group, Verfahrenstechnik Hübers, die Grunewald-Group, die Bocholter-Transport-Gesellschaft, Rose Bikes, Wegmann Dentalinstrumente sowie die Firma Lebo.
Der Bocholter Industriepark im Südwesten der Stadt mit einer Bruttofläche von 235 ha ist das größte zusammenhängende, voll erschlossene Gewerbeflächenareal in ganz Nordrhein-Westfalen. Er zählt 300 Betriebe mit über 7000 Beschäftigten. Der Industriepark verfügt über einen direkten Anschluss an die B 67 und damit an die A 3 Arnheim/Oberhausen. Daneben existiert über das Industriestammgleis der Stadt Bocholt eine Gleisverbindung zum Bocholter Bahnhof. Bis Mitte 2010 erfolgte eine Vergrößerung des Industrieparks um 20 ha nach Süden.
Das St. Agnes-Hospital Bocholt (Mitglied im Klinikverbund Westmünsterland) stellt mit 470 Planbetten die medizinische Versorgung in und um Bocholt sicher. Das Hospital ist einer der größten Arbeitgeber vor Ort. Angegliedert ist die Zentralschule für Gesundheitsberufe mit 150 Ausbildungsplätzen, die gemeinsam mit dem St.-Marien-Hospital Borken betrieben wird.
Die „Bocholter Energie- und Wasserversorgung GmbH“ (BEW) ist eine Gesellschaft der „Stadtwerke Bocholt GmbH“ und versorgt Bocholter Privat- und Geschäftskunden aus einer Hand mit Energie und Trinkwasser. Zudem gehören die „Bocholter Bädergesellschaft“, die das Erlebnisbad Bahia und das Fildekenbad betreibt, sowie die „Stadtbus Bocholt GmbH“ zur Gesellschaft. Wegen ihres stetigen Wachstums werden mittlerweile mehr als 150 Mitarbeiter beschäftigt.
Der Logistikkonzern Kühne + Nagel unterhält in Bocholt ebenfalls eine Niederlassung. Zudem hat im Industriepark einer der größten Händler für Wohnwagen in Europa seinen Sitz, das Caravan Center Bocholt.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Bocholt liegt ungefähr 500 m südöstlich des Stadtzentrums an der Bocholter Bahn, von wo der RE19 in 25 Minuten nach Wesel führt. Ab dem 1. Februar 2022 als durchgehende Linie in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Dazu werden die Züge aus Bocholt in Wesel mit der Linie Arnheim–Düsseldorf geflügelt.[36]
Am Südkopf des Bahnhofs zweigt das Industriestammgleis der Stadt Bocholt zum Industriepark ab, ein Reststück der ehemaligen Bahnstrecke Empel-Rees – Isselburg – Bocholt – Coesfeld – Münster, die aus Richtung Münster–Borken am Nordkopf gemeinsam mit dem Gleis der ehemaligen Bahnstrecke Winterswijk–Bocholt in den Bocholter Bahnhof einmündete. Mittlerweile sind aber sämtliche Gleise dieser Verbindungen – bis auf das Stück Richtung Empel-Rees – und der Schienverbindung Münster-Coesfeld abgebaut.
Von 1910 bis in die Zeiten des Ersten Weltkriegs führte zudem die Schmalspurbahn Bocholt-Lichtenvoorde grenzüberschreitend in die Niederlande.
Busverkehr
Im Straßenpersonennahverkehr erschließen
- die Schnellbuslinie S75 nach Münster über Rhede, Borken,
- die Regionalbuslinien 61 nach Rees über Isselburg und 64 nach Wesel über Hamminkeln,
- die stündlich verkehrende Regionalbuslinie R51 nach Coesfeld,
- zwei Buslinien nach Aalten und Dinxperlo (NL) als Teil des
- Stadtbusnetzes der Stadtbus Bocholt GmbH, halbstündlich (Mo–Sa, kein Abendverkehr)
die Region und das Stadtgebiet. Zudem bestehen Verbindungen nach Vreden und Rees-Millingen. Darüber hinaus gibt es bedarfsorientierte Anrufbus-Linien. Ein Nachtbus verkehrt an Wochenenden zwischen Bocholt und Legden.
Knotenpunkt aller dieser Busverbindungen ist der Bustreff in der Innenstadt . Eine weitere wichtige Haltestelle ist der Bahnhof Bocholt, den die Flixbuslinien sowie verschiedene Linien des Nahverkehrs anfahren.
Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Westfalentarif, auf der RE 19a der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Straßen
Bocholt ist über die B 473 an die A 3 (E 35) angebunden. Durch das Stadtgebiet führt die B 67, die die A 3 mit der A 31 verbindet. Seit 2010 führt sie als Schnellstraße südlich an der Stadt vorbei. Die Straße ist auch Teil des geplanten „äußeren Rings“ von Bocholt, bestehend aus dem Ostring, der B 67 als Südring, der L 602 als Westring und dem noch zu planenden Nordring.
Der geplante Nordring, ist in der Bevölkerung der Stadt Bocholt hoch umstritten.[37][38]
Der Verkehr in Richtung Niederlande wird seit Sommer 2006 von der B 473/L 602 kommend durch den Westringtunnel an der Innenstadt vorbeigeführt.
Die alte Siedlungsstruktur der Stadt hat bis heute die Straßenführung geprägt. So umschließt in der Ortsmitte ein geschlossener Verkehrsring die Innenstadt, von dem mehrere sternförmig auslaufende Einfallstraßen abgehen. Dabei ist der Bereich innerhalb des Ringes zu großen Teilen als Fußgängerzone ausgewiesen, der Verkehr wird häufig durch Einbahnstraßen gelenkt. Zur weiteren Optimierung von Verkehrsströmen in der Stadtmitte trägt ein Parkleitsystem bei.
Fahrradstadt Bocholt
Bocholt ist eine ausgesprochene Fahrradstadt, fast jeder Bürger besitzt ein oder mehrere Räder, das Radwegenetz ist weitläufig und komfortabel ausgebaut. In den Jahren 2005, 2012, 2013 und 2018 gewann die Stadt den vom ADFC und BUND bei der Umfrage Fahrradklimatest verliehenen Titel „Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands“ in der Kategorie der Städte unter 100.000 Einwohnern.[39] Bocholt war die erste Stadt Deutschlands, die eine bewachte Fahrradstation an einem Busbahnhof (in Bocholt „Bustreff“ genannt) und nicht an einem Bahnhof errichten ließ. Eine zweite Radstation am Bocholter Bahnhof ist 2008 in Betrieb gegangen.
Im September 2010 gab Landrat Kai Zwicker den Startschuss für die Fahrradstaffel der Polizei Bocholt. Insgesamt acht Polizeibeamte versehen seither ihren Dienst auf Trekkingbikes. Ziel der Polizeiradstaffel ist es, das Fahrradfahren in Bocholt sicherer zu machen. Die Unfallzahlen verunglückter Radfahrer liegen hier, im Vergleich zu anderen Städten, auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. Grund hierfür ist, dass der Radverkehr insgesamt etwa 40 % des gesamten Verkehrsaufkommens der Stadt Bocholt ausmacht.
Zeitungen
Die Bocholter Presse ist dominiert von der einzigen Tageszeitung „Bocholter-Borkener Volksblatt“ (BBV). Einmal pro Woche erscheinen die Anzeigenblätter „Bocholter Report“ und „Stadt-Kurier“, Letzteres aus dem gleichen Hause wie das BBV. Monatlich erscheint das kostenlose Stadtmagazin „PAN“. Nachrichten aus Bocholt erscheinen auch in den Westfälischen Nachrichten (WN).
Hörfunk
In Bocholt sendet der lokale Radiosender Radio WMW mit Sitz in Borken. Im Stadtgebiet kann er auf UKW 88,4 MHz empfangen werden.
Fernsehen
Der Regionalsender wm.tv hatte bis zum Jahr 2012 sein Studio im „Logistikzentrum City“ der WM-Group nahe der Bocholter Innenstadt. Das Programm war im gesamten Münsterland, am Niederrhein sowie im Kreis Recklinghausen zu empfangen. Damit war er der größte Regionalsender Deutschlands. Inzwischen ist wm.tv in Center-TV übergegangen und wird von Münster aus gesteuert.
Das Bocholter-Borkener Volksblatt zeigt eine täglich aktuelle Newssendung im Internet. Außerdem liefert es die Inhalte für das Shopping-Center-TV „Mallvision“, das seit 2007 in den Arkaden ausgestrahlt wird.
Der landesweite TV-Lernsender nrwision bündelt in seiner Mediathek Fernsehsendungen aus Bocholt bzw. von Fernsehmachern aus Bocholt.[40]
Bildung
- Grundschulen: Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule, Biemenhorster Schule, Clemens-August-Schule, Clemens-Dülmer-Schule, Grundschulverbund Diepenbrock, Josefschule, Klaraschule, Kreuzschule, Grundschulverbund Liebfrauen, Grundschulverbund Ludgerus, St.-Bernhard-Schule
- Hauptschulen: Arnold-Janssen- Schule (AJS) und Hohe-Giethorst-Schule (HGS).
- Realschulen: Israhel-van-Meckenem-Realschule (IvM), Albert-Schweitzer-Realschule (ASR) und Abendrealschule
- Gesamtschule: Gesamtschule Bocholt
- Gymnasien: Bischöfliches St.-Josef-Gymnasium (ehemals St.-Josef-Gymnasium der Kapuziner), St.-Georg-Gymnasium,[41] Euregio-Gymnasium, Mariengymnasium und Abendgymnasium
- Berufskollegs: Berufskolleg „Bocholt-West“ als gewerb- und handwerkliche Berufsschule in Trägerschaft des Kreises Borken, Berufskolleg „Am Wasserturm“ als wirtschaftliche und kaufmännische Berufsschule ebenfalls in Trägerschaft des Kreises Borken und August-Vetter-Berufskolleg in Trägerschaft des Bistums Münster, Zweijährige höhere Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen, Fachoberschule für Sozial- und Gesundheitswesen sowie Fachschule für Sozialpädagogik
- Förderschulen: Overbergschule – Städt. Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen und Bischof-Ketteler-Schule – Private Förderschule des Caritas-Verbandes mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
- Hochschule: Die Westfälische Hochschule Bocholt bietet seit 1992 einige, vor allem technische, Studiengänge an. Der Hauptsitz befindet sich in Gelsenkirchen – die Abteilung Bocholt umfasst die zwei Fachbereiche Wirtschaft und Informationstechnik und Maschinenbau (mit Bionik).
- Erwachsenenbildung: Im August 2008 wurden Abendrealschule und Abendgymnasium zum Weiterbildungskolleg Westmünsterland zusammengefasst. Für die breite Bevölkerung hält die Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg ein umfangreiches Kurs- und Weiterbildungsangebot bereit.
- Sonstige schulische Einrichtungen: In Bocholt ist auch der Sitz der Musikschule Bocholt – Isselburg. Außerdem befindet sich eines von bundesweit 17 Bildungszentren des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (Bundesfreiwilligendienst) an der Adenauerallee.
- Bibliotheken: Im alten Bahnhofsgebäude ist die Stadtbibliothek untergebracht. Außerdem existieren Büchereien verschiedener Kirchengemeinden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Personen, die in Bocholt geboren wurden:
- 1769, 6. Oktober, Aloys Franz Bernhard van Langenberg († 26. August 1843 in Münster), Geheimer Regierungsrat und Anwalt, Ehrenbürger von Bocholt
- 1785, Ludwig Schwartz, († 1864 in Bocholt), Textilfabrikant
- 1798, 6. Januar, Melchior von Diepenbrock († 20. Januar 1853 in Johannisberg/Schlesien), 1845 Fürstbischof von Breslau, 1848 Mitglied des Paulskirchenparlaments, 1850 Kardinal
- 1799, 13. November, Apollonia Diepenbrock († 4. Juli 1880 in Regensburg), Altenpflegerin und Krankenhausgründerin
- 1808, 28. August, Conrad Joseph Diepenbrock († 26. Juni 1884 in Limburg an der Lahn), Offizier, Teilnehmer der Badischen Revolution von 1848, Schriftsteller
- 1818, 2. Februar, Friedrich Reigers († 1. März 1906 in Bocholt), Jurist, Richter, Abgeordneter der Preußischen Nationalversammlung und Historiker für die Geschichte der Landschaft und der Stadt Bocholt
- 1826, 11. August, Johannes Heisterkamp (genannt Pannemann; † 1930 in Bocholt), damals ältester Deutscher
- 1842, 22. Dezember, Otto Sarrazin († 6. Juni 1921 in Berlin), Ingenieur und Vorsitzender des Allgemeinen deutschen Sprachvereins
- 1859, 13. September, Hermann Döring († 17. Dezember 1951 in Poona, Indien) war Jesuit und Bischof von Poona, ausgezeichnet mit dem Ehrentitel eines Titularerzbischofs
- 1874, 10. Oktober, Johannes Gebbing († 20. August 1958 in Bad Reichenhall) war ein deutscher Zoologe und Direktor des Leipziger Zoos
- 1876, 18. September, Helene Drießen († 30. Mai 1938 in Bocholt), Politikerin (Zentrum), Reichstagsabgeordnete
- 1886, 3. August, Friedrich Senger († 3. August 1936 in Wuppertal), Gewerkschafter und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- 1888, 22. Juni, Jeanette Wolff († 19. Mai 1976 in Berlin), Stadtverordnete (SPD), Verfolgte als Jüdin und Sozialdemokratin, MdB, Vorstandsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland
- 1888, 24. Juli, Hermann von Bönninghausen († 26. Januar 1919 in Düsseldorf), Leichtathlet und Olympiateilnehmer 1908 und 1912
- 1895, 6. Dezember, Josef Fenneker († 9. Januar 1956 in Frankfurt am Main), Theatermaler und Bühnenbildner in Berlin, Duisburg, Hamburg, Frankfurt am Main
- 1897, 28. August, Fritz Heymann, (gest. nach 1944 im KZ Auschwitz), Journalist und Schriftsteller
- 1900, 13. Juni, Otto Kemper († 12. Juli 1974 in Bocholt), Oberbürgermeister in Bocholt von 1948 bis 1964
- 1904, 30. Januar, Laurenz Böggering († 10. Januar 1996), Weihbischof im Bistum Münster
- 1904, 24. November, Wilhelm Langheinrich junior († 30. Juli 1987 in Zimmern unter der Burg), Komponist, Musikpädagoge, Dirigent und Autor
- 1905, 6. Januar, Leonie Reygers († 1985), Kunsthistorikerin und Museumsdirektorin
- 1905, 10. Dezember, Walter Bauhuis († 26. Juni 1961 in Münster), Leiter der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- 1910, 21. Januar, Hermann „Manes“ Schlatt († 1. Dezember 2004 in Bocholt) bildender Künstler (Skulpturen, Gemälde), zahlreiche Werke im Bocholter Stadtraum, Träger des Bundesverdienstkreuzes
- 1910, 6. August, Werner Warsinsky († 24. Juni 1992 in Münster) Schriftsteller, 1. Europäischer Literaturpreis 1953
- 1919, 18. Juli, Helmut Ridder († 15. April 2007 in Biebertal), Verfassungsrechtler und Hochschullehrer
- 1920, 1. Dezember, Erich Kosthorst († 11. Mai 2001 in Münster), Zeithistoriker und Professor in Münster
- 1922, 20. Juli, Josef Lammers († 15. Oktober 2012 in Schwerte), Fußballspieler, u. a. TSV 1860 München und Preußen Münster
- 1922, 1. September, Ursula Bruns († 22. April 2016), Schriftstellerin, Verlegerin, Pferdesachverständige und Reitlehrerein
- 1923, 19. März, Fritz Pitz († 1. Februar 2006 in Bocholt), international bekannter Photograph und Maler
- 1924, 4. August, Wilhelm Flitsch Chemieprofessor in Münster, Verfasser eines Buches über Wein
- 1926, 31. August, Konrad Wilhelm Kraemer († 16. März 1991 in Bergisch Gladbach), Journalist und Politiker
- 1928, 25. Juni, Hermann Buschfort (SPD; † 13. September 2003 in Bocholt), von 1974 bis 1982 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung
- 1929, 5. Juni, Hermann Josef Unland († 3. September 2015 in Münster), Jurist und Politiker
- 1932, 11. Januar, Ansgar Paus OSB († 18. September 2017 in Salzburg), 1975 bis 2000 Universitätsprofessor für Philosophie an der Universität Salzburg
- 1934, 1. Juni, Hermann Josef Pottmeyer, bis 2000 Ordinarius für Fundamentaltheologie an der Ruhr-Universität Bochum
- 1941, 20. September, Werner Weikamp († 19. April 2015 in Bocholt), Fußballspieler beim 1. FC Bocholt, Olympia Bocholt und in der 1. Bundesliga bei Schalke 04
- 1944, 30. Januar, Hildegard Walther (Laigre) geb. Hermens, mehrfache Deutsche Meisterin und mehrf. Gold, Silber sowie Bronze bei Europameisterschaften im Einer- und Zweier-Kunstradfahren
- 1944, 29. Dezember, Josef „Jupp“ Elting war Torwart von 1962 bis 1980 beim 1. FC Bocholt, dann in der Bundesliga von 1964 bis 1974 bei Schalke 04 und dem 1. FC Kaiserslautern, weitere Vereine Real Murcia (Spanien), Wuppertaler SV und wieder 1. FC Bocholt. Sein Bruder Friedel war ebenfalls Fußballspieler (Mittelfeld) und -trainer.
- 1946, 4. Februar, Heinrich Kruse, Landwirt und Politiker, Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen
- 1953, 5. März, Marie-Luise Schulta-Jansen, Badmintonspielerin, mehrfache Deutsche Meisterin
- 1953, 14. November, Georg Unland, Rektor der Bergakademie Freiberg und seit 2008 Finanzminister des Freistaats Sachsen (CDU)
- 1954, Jürgen Ebert, Bildhauer
- 1955, 7. Mai, Ludwig Evertz, Journalist, Redakteur, Fernsehmoderator und Reporter
- 1955, 24. Mai, Heiner Kamps, Gründer der Bäckereikette Kamps AG
- 1956, 7. Januar, Karl-Heinz Petzinka, Architekt, Rektor der Kunstakademie Düsseldorf
- 1957, 22. August, Hans-Bernd Brosius, Kommunikationswissenschaftler
- 1957, 14. Oktober, Kurt Seggewiß, Oberbürgermeister der Stadt Weiden in der Oberpfalz
- 1958, 11. August, Lutz E. Pillunat, Direktor der Universitätsaugenklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden
- 1959, 15. Oktober, Hermann-Josef Pelgrim, Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Hall
- 1960, 9. Juni, Andreas Lebbing, Sänger der Band Wind, Komponist, Textdichter, Musikproduzent
- 1962, 20. Mai, Ursula Lehmkuhl, Historikerin und Professorin (Freie Universität Berlin)
- 1963, 11. Januar, Roland Wohlfarth, ehemaliger Fußballspieler, u. a. MSV Duisburg, Bayern München und VfL Bochum
- 1964, 10. Januar, Jutta Niehaus, Radrennfahrerin
- 1964, Thomas Dienberg, katholischer Theologe
- 1968, 12. November, Michael Lohscheller, deutscher Manager
- 1972, 7. Juli, Harald Katemann, ehemaliger Fußballspieler, bekannt wegen seiner ungewöhnlich weiten Einwürfe, u. a. Fortuna Düsseldorf und Austria Lustenau
- 1974, 13. August, Guido Koltermann, ehemaliger Fußballspieler (Torwart), u. a. VfL Wolfsburg und SpVgg Unterhaching
- 1975, 15. Mai, Puck Lensing, Musiker, Kontrabassist der englischen Band Frantic Flintstones
- 1975, 5. Dezember, Peter Hyballa, Fußballtrainer
- 1976, 21. Mai, Carlo Ljubek, Schauspieler
- 1982, 3. Mai, Kathrin Patzke, Fußballspielerin
- 1982, 4. September, Benjamin Weigelt, Fußballspieler
- 1984, 10. April, Katrin Holtwick, Beachvolleyballspielerin
- 1985, 19. August, Stefan Lesting, Blogger, Berater und Buchautor
- 1987, 1. Februar, Leonie Giessing, Leichtathletin
- 1988, 2. März, Simon Terodde, Fußballspieler
- 1989, Jonas Vogelsang, Jazzmusiker
- 1990, 6. Januar, Lena Möllers, Volleyball-Nationalspielerin
- 1990, 17. April, Marina Hegering, Fußballspielerin, U-20-Weltmeisterin
- 1990, 26. September, Pascal Testroet, Fußballspieler
- 1991, 12. Februar, Maurice Exslager, Fußballspieler
- 1991, 23. Oktober, Ana Cristina Oliveira Leite, Fußballspielerin, portugiesische Nationalspielerin und ehemalige deutsche Jugendnationalspielerin
- 1992, Henning Neidhardt Jazzmusiker
- 1993, 10. Juli, Lennart Bevers, Volleyball- und Beachvolleyballspieler
- 1994, 6. Februar, Lars Geukes, Volleyball- und Beachvolleyballspieler
- 1994, 8. Juli, Phil Bauhaus, Radrennfahrer
- 1997, 23. Februar, Benjamin Henrichs, Fußballspieler
- 1996, 30. September, Niklas Schleking, Schauspieler
Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben
Personen, die in Bocholt gelebt haben und zugleich dort ihre Wirkungsstätte hatten, ohne dort geboren zu sein:
- Israhel van Meckenem der Jüngere, Goldschmied und Kupferstecher, * 1440/45 in Meckenheim, † 10. November 1503 in Bocholt
- Wilhelm Klebitz, * um 1533; † 1568 in Paris, Theologe und Mathematiker, Lehrer in Bocholt
- Jan (oder Johan) van Lintelo, ca. 1585–1632, Malermeister, Zeichner und Glasemaker für Kabinettscheiben. Wurde im Zuge der Wirren des Dreißigjährigen Krieges unter Zurücklassung seiner Frau Stinneken und seiner zwei Kinder 1628 „wegen der religion“ mit seinem Bruder Derick, einem Schöffen der Stadt, aus Bocholt vertrieben und verstarb vermutlich in Holland 1632
- Hans von Bostel, * 15. September 1779 in Wetzlar, † 31. Januar 1839, Hofrat in der Landesregierung des Fürstentums Salm, Direktor des Amts- und Stadtgerichts Bocholt, Freund Clemens Brentanos
- Arnold Janssen, * 5. November 1837 in Goch, † 15. Januar 1909 in Steyl, Gymnasiallehrer in Bocholt 1861–1873, Gründer der Steyler Missionare
- August Joseph von Bönninghausen, * 1841 in Coesfeld, † 1912 in Bonn, prakt. Arzt und Sanitätsrat
- Marcus Krüsmann, * 11. April 1879 in Bergisch Gladbach, † 25. Februar 1964 in Münster, Jurist und Beigeordneter der Stadt Bocholt, später, bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten, langjähriger Bürgermeister der Stadt Limburg an der Lahn
- Hermann Kunst, * 21. Januar 1907 in Ottersberg, besuchte in Bocholt das Gymnasium, evangelischer Militärbischof, erster Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
- Taşkın Oymacı, * um 1938 in der Türkei, † März 2021 in Bocholt, Migrantenbetreuer der Arbeiterwohlfahrt in Bocholt
- Michael Roes, * 7. August 1960 in Rhede, Schriftsteller und Filmemacher; verbrachte seine Kindheit und Jugend in Bocholt, machte am St.-Georg-Gymnasium sein Abitur; lebt seit 1979 in Berlin
- Dirk Dzimirsky, * 22. April 1969 in Rhede, Künstler der Stilrichtung des Hyperrealismus
Lokale Spezialitäten
Literatur
- Anna Lindenberg: Erinnerungen an Alt-Bocholt. Drei Linden Verlag, Grabenstätt 1978, OCLC 164918825.
- Anton Schmeddinghoff: Lebendige Vergangenheit. Drei Linden Verlag, Grabenstätt 1982, DNB 830334750.
- Georg Ratermann u. a.: Bocholt in Luftbildern – Eine Zeitreise. Treuhänderische Entwicklungsgesellschaft Bocholt mbH, 2006, DNB 982220014.
- Lars Mackenbach: Das Hutprojekt: Oder kennen Sie einen Grund, nach Bocholt zu fahren? Harald Voß Verlag, 2010, ISBN 978-3-935759-15-1.
Weblinks
- Zahlenspiegel Bocholt 2017
- Linkkatalog zum Thema Bocholt bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Bocholt im Kulturatlas Westfalen
- Historisches Luftbild-Archiv von Bocholt, deutz fotografie
- Stadtplan Bocholt mit Orten von Interesse, Luftbildern
- Made in Bocholt – Online-Nachrichtenmagazin
- Stadttheater Bocholt e.V.
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
- Karte der Ortsteile von Bocholt gemäß Hauptsatzung
- Karte der Bocholter Stadtbezirke
- §§ 3 f. Hauptsatzung der Stadt Bocholt, Stand vom 27. Dezember 2018. (PDF) Abgerufen am 13. Mai 2019.
- Übersichtsplan der statistischen Bezirke der Stadt Bocholt. (PDF) Abgerufen am 13. Mai 2019.
- Die Wetterstation. Abgerufen am 13. Januar 2015.
- Annales regni Francorum, Kapitel 779.
- Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 241–243.
- Ludger Tewes: Der westfälische Landfrieden Kaiser Karl IV. von 1371 November 25 im Bocholter Privilegien- und Statutenbuch, in: Unser Bocholt 36. Jg. Heft 2-3, 1985, S. 130–133
- belegt bei Antisemiten-Hammer. Eine Anthologie aus der Weltliteratur. Lintz, Düsseldorf 1894. Online bei Freimann-Sammlung. Ähnliche Gesellschaften sind ebenfalls aus Österreich und Russland belegt, auch zu deutlich früheren Zeitpunkten.
- Josef Niebur: Buch der Erinnerung. Juden in Bocholt 1937–1945. Stadt Bocholt, Bocholt 2013, S. 24.
- Josef Niebur: Buch der Erinnerung. Juden in Bocholt 1937–1945. Stadt Bocholt, Bocholt 2013, S. 26.
- Josef Niebur: Buch der Erinnerung. Juden in Bocholt 1937–1945. Stadt Bocholt, Bocholt 2013, S. 33–35.
- fsvl: Judentum / Jüdisches Leben in Aalten, Anholt, Bocholt, Dinxperlo, Isselburg, Rhede, Werth, Winterswijk (Arbeitskreis Synagogenlandschaften) / Leo Nußbaum / Arthur Hochheimer. Abgerufen am 16. Februar 2017.
- Ludger Tewes: Der Luftangriff auf Bocholt vom 22. März 1945 nach den Unterlagen des Britischen Staatsarchivs in London, in: Unser Bocholt 41. Jg. Heft 1, 1990, S. 24–27
- Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- Bocholt ist die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. Januar 2015; abgerufen am 13. Januar 2015.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 310.
- Bocholt Religionszugehörigkeit Daten und Fakten, abgerufen am 23. März 2021
- , abgerufen am 7. August 2019.
- svv2009. Archiviert vom Original am 10. Februar 2013; abgerufen am 13. Januar 2015.
- svv2004. Archiviert vom Original am 10. Februar 2013; abgerufen am 13. Januar 2015.
- kreis-borken.de (Memento vom 30. August 2014 im Internet Archive) (PDF)
- § 2 der Hauptsatzung der Stadt Bocholt. (PDF; 95 kB) Abgerufen am 13. Januar 2017.
- https://rp-online.de/nrw/landespolitik/spd-politiker-sagt-nach-morddrohungen-parteitag-ab_aid-19088705 abgerufen am 8. Februar 2017.
- http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-04/drohungen-politiker, abgerufen am 8. Februar 2017.
- Archivlink (Memento vom 8. Februar 2017 im Internet Archive) gesichtet am 8. Feb. 2017
- http://www.vorwaerts.de/artikel/verfickter-judenschaedel-hass-spd-bocholt gesichtet am 8. Februar 2017
- https://rp-online.de/politik/deutschland/kanzlerkandidat-martin-schulz-spricht-bei-der-spd-in-bocholt-und-dankt-purwin_aid-19213681
- „Wuxi (CN) – Perle am Taihu-See“ auf bocholt.de zur Partnerschaft. (Überprüft am 22. März 2019)
- Johannes Bernard: Herz-Jesu-Kirche in Bocholt soll abgerissen werden. In: Kirche+Leben, 15. Dezember 2019, S. 15.
- Denkmal des Monats Mai 2008. In: LWL – Denkmal des Monats (2008). Seite des LWL, abgerufen am 9. November 2010.
- Bocholter Stadtwald und angrenzende Freizeitflächen bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverband Westfalen-Lippe
- Aasee und Aapromenade bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverband Westfalen-Lippe
- Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
- Abellio Rail NRW baut Bahnbetriebswerk in Duisburg newstix.de, 2. Dezember 2015.
- Bocholter Bürgerinitiative - Fairkehr statt Nordring: Ziele. 7. Juni 2020, abgerufen am 7. Juni 2020.
- Stefan Prinz: BBV-Umfrage zum Nordring: 65 Prozent stimmen dagegen. 5. Juni 2020, abgerufen am 7. Juni 2020.
- ADFC: Ergebnisse Fahrradklimatest. Abgerufen am 19. September 2020.
- Fernsehen aus Bocholt bei nrwision. nrwision, abgerufen am 9. März 2015.
- Siehe dazu auch Jahresbericht über das Realprogymnasium zu Bocholt: für das Schuljahr … (Digitalisat) und Jahresbericht über das Progymnasium (mit Nicht Verbindlichem Griechisch) zu Bocholt: über das Schuljahr … (Digitalisat)