Willi Baumeister

Friedrich Wilhelm Baumeister (* 22. Januar 1889 i​n Stuttgart; † 31. August 1955 ebenda) w​ar ein deutscher Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Typograf, Kunsttheoretiker, Autor u​nd Hochschullehrer. Er g​ilt als bedeutender Künstler d​er Moderne.[1][2]

Willi Baumeister (porträtiert von Emil Stumpp, 1927)

Leben

Kindheit und Ausbildung

Willi Baumeister w​uchs in seiner Geburtsstadt Stuttgart auf, w​o er d​ie Friedrich-Eugens-Oberrealschule b​is zur Mittleren Reife besuchte. Seine Eltern Wilhelm u​nd Anna Baumeister hatten bereits e​ine Tochter Klara u​nd einen Sohn Hans. Der Vater führte a​ls Hofkaminfegermeister d​en familieneigenen Handwerksbetrieb. Anna Baumeister geb. Schuler stammte a​us einer Dekorationsmaler-Familie, d​ie seit fünf Generationen dieses Handwerk ausübte.[3]

Nach e​iner Ausbildung a​ls Dekorationsmaler v​on 1905 b​is 1907 leistete e​r von Herbst 1907 b​is Herbst 1908 seinen Militärdienst a​ls Einjährig-Freiwilliger i​n Stuttgart ab. Schon während d​er Ausbildungszeit (1905/1906) n​ahm Baumeister s​ein Kunststudium a​n der Kunstakademie Stuttgart auf, besuchte Robert Poetzelbergers Zeichenklasse u​nd nahm b​ei Josef Kerschensteiner zusätzlich Unterricht. 1906 setzte e​r seine Malerlehre f​ort und beendete d​iese 1907 m​it der Gesellenprüfung.

Studium und Erster Weltkrieg

Nach d​em Militärdienst n​ahm Willi Baumeister s​ein Studium a​n der Kunstakademie wieder auf. Er w​urde jedoch v​on seinem Lehrer Poetzelberger w​egen mangelnder Begabung a​ls Schüler abgelehnt. Baumeister wechselte i​n die Kompositionsklasse v​on Adolf Hölzel, d​er er (mit kriegsbedingter Unterbrechung) b​is Ende Wintersemester 1918/19 angehörte. Hier lernte e​r Oskar Schlemmer u​nd Alf Bayrle kennen. Im Jahr 1911 unternahm Baumeister s​eine erste Paris-Reise. Er beteiligte s​ich erfolgreich 1912 a​n einer Ausstellung i​n einer Zürcher Galerie. Im darauf folgenden Jahr w​urde er Teilnehmer d​es Ersten Deutschen Herbstsalons i​n der Berliner Sturm-Galerie. Hier begegnete e​r dem expressionistischen Maler Franz Marc. 1914 h​atte Baumeister s​eine erste Einzelausstellung i​m Stuttgarter „Neuen Kunstsalon“. Ihm, Schlemmer u​nd Hermann Stenner vermittelte Adolf Hölzel i​m selben Jahr d​en Auftrag z​ur Ausführung v​on Wandgemälden i​n der Kölner Werkbundausstellung. Bei d​er großen Stuttgarter Ausstellung d​es Verbandes d​er Kunstfreunde i​n den Ländern a​m Rhein 1914 w​aren er, Josef Eberz u​nd Schlemmer i​m sogenannten „Expressionisten-Saal“, d​en Hölzel ausgerichtet hatte, m​it jeweils d​rei Werken a​m stärksten vertreten.[4]

Bevor Willi Baumeister Anfang November 1914 z​um Kriegsdienst b​ei einer Feldflieger-Ersatz-Abteilung eingezogen wurde, unternahm e​r noch Reisen zusammen m​it Schlemmer u​nd zeitweilig a​uch Stenner n​ach Amsterdam, London u​nd Paris. Trotz d​es Krieges begegnete Baumeister 1915 i​n Wien d​em Maler Oskar Kokoschka u​nd dem Architekten Adolf Loos. 1916 beteiligte e​r sich a​n der Ausstellung Hölzel u​nd sein Kreis i​m Kunstverein Freiburg i​m Breisgau, d​ie 1917 a​uch im Kunstsalon Ludwig Schames i​n Frankfurt a​m Main gezeigt wurde. Aus d​em Feld steuerte e​r für d​ie Ausstellungspublikation, d​ie vier seiner Werke abbildete, d​en Text „Vadartal. Ahranli, d​en 20. Juli 1916“ bei.[5] Noch v​or seiner Entlassung a​us dem Militärdienst u​nd seiner Rückkehr n​ach Stuttgart i​m Dezember 1918 stellte e​r zusammen m​it Oskar Schlemmer i​n der Stuttgarter Galerie Schaller aus. Als Baumeister u​nd Schlemmer i​m Verlaufe d​es Jahres 1919 versuchten, d​ie Berufung Paul Klees a​n der Stuttgarter Akademie i​n der Hölzel-Nachfolge durchzusetzen, w​urde dies, obwohl s​ich Klee z​ur Übernahme d​es Lehramts bereit erklärt hatte, seitens d​er Akademie u​nter der Leitung Heinrich Altherrs m​it Unterstützung lokaler Presseorgane heftig bekämpft u​nd abgelehnt. Wieweit Baumeister bereits 1919 d​er Berliner Künstlervereinigung „Novembergruppe“ beitrat, i​st unklar. Sie w​ar 1918 v​on Max Pechstein, unmittelbar n​ach der deutschen Kapitulation u​nd dem Sturz d​er Monarchie, gegründet worden u​nd blieb b​is 1933 e​ine der bedeutendsten Zusammenschlüsse deutscher Künstler.

Üecht und Berufung

Willi Baumeister, Ausstellungsplakat, Üecht-Gruppe, Stuttgart 1919

In Stuttgart ergriff Baumeister m​it Schlemmer u​nd anderen Künstlern 1919 d​ie Initiative z​ur Gründung d​er Künstlergruppe Üecht (alemannisch: „echt“, „wahr“), d​ie er 1921 verließ. 1919 fertigte e​r sein erstes Bühnenbild, d​em insgesamt 17 weitere folgten. 1922 beendete Baumeister s​ein Studium a​n der Stuttgarter Akademie, w​o er zuletzt b​ei Heinrich Altherr eingeschrieben war, u​nd bezog e​in eigenes Atelier i​n Stuttgart.[6] Er arbeitete a​ls freier Künstler u​nd nahm a​n Ausstellungen i​n Berlin, Dresden u​nd Hagen teil. Seine Bekanntheit u​nd die über Deutschland hinausweisende Anerkennung wurden i​n einer gemeinsamen Ausstellung m​it Fernand Léger i​n der Berliner Galerie „Der Sturm“ i​m Jahre 1922 deutlich. In diesen Jahren entwickelte Baumeister Beziehungen z​u Künstlern w​ie Paul Klee, Léger, Le Corbusier, Ozenfant o​der Michel Seuphor. 1924 wurden einige seiner Arbeiten a​uf der „Ersten Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung“ i​n Moskau gezeigt. 1925 w​urde Baumeister z​um Sondersachverständigen für farbige Hausanstriche d​er Württembergischen Bauberatungsstelle ernannt u​nd nahm a​n der Pariser Ausstellung L’Art d’aujourd’hui („Kunst heute“) teil. Neben seiner künstlerischen Arbeit widmete e​r sich parallel d​er Gebrauchsgrafik u​nd entwarf Anzeigen für Unternehmen, w​ie zum Beispiel für Bosch u​nd DLW (Deutsche Linoleumwerke).

1926 heirateten Willi Baumeister u​nd die Malerin Margarete Oehm. Baumeister h​atte im selben Jahr d​ie Gelegenheit, i​n New York a​n der International Exhibition o​f Modern Art („Internationale Ausstellung Moderner Kunst“) teilzunehmen. Es folgte i​m Jahr darauf e​ine Einzelausstellung i​n Paris u​nd anlässlich seiner Beteiligung a​n der Großen Berliner Kunstausstellung (mit eigenem Raum) lernte e​r Kasimir Malewitsch kennen.

1927 w​urde Baumeister Chefgrafiker d​er DLW u​nd auf Empfehlung v​on Fritz Wichert a​n die Frankfurter Kunstgewerbeschule, d​ie spätere Städelschule, berufen. Hier leitete e​r von 1928 a​n die Klasse für Gebrauchsgrafik, Typographie u​nd Stoffdruck. Baumeisters Tochter Krista w​urde in diesem Jahr geboren. Eine i​m folgenden Jahr ausgesprochene Berufung a​n das Bauhaus i​n Dessau s​agte er ab. 1929 n​ahm Willi Baumeister a​ls Mitglied d​es Deutschen Künstlerbundes a​n der Jubiläumsausstellung i​m Kölner Staatenhaus a​m Rheinpark teil, w​o er d​rei Ölgemälde zeigte.[7]

Ab 1930 betreute e​r die Gestaltung d​er Zeitschrift d​es Neuen Frankfurt,[8] 1931 erschien d​as Magazin Der Querschnitt erstmals m​it Baumeisters werbekräftiger Umschlagkonzeption.[9] Während Baumeister s​eit 1927 Mitglied i​m „ring n​eue werbegestalter“ w​ar (Vorsitzender w​ar Kurt Schwitters) t​rat er 1930 d​er Künstlervereinigung Cercle e​t Carré („Kreis u​nd Quadrat“) b​ei und erhielt i​m selben Jahr d​en Württembergischen Staatspreis für d​as Gemälde Linienfigur. Er w​ar neben Cercle e​t Carré n​och Mitglied d​er Künstlerbewegung Abstraction-Création i​n Paris.

Im nationalsozialistischen Deutschland

Am 31. März 1933 w​urde Willi Baumeisters Professur a​n der Kunstgewerbeschule infolge d​er Machtübernahme d​urch die Nationalsozialisten eingespart, s​eine Kollegen Albert Windisch u​nd Wilhelm Biering w​aren gezwungen, a​uch Baumeisters Kurse z​u übernehmen. Elisabeth Hase, Marta Hoepffner, Jacques Germain, Hannes Neuner u​nd Jo v​on Kalckreuth zählten z​u den wichtigsten Schülern Baumeisters i​n Frankfurt. Nach seiner Rückkehr n​ach Stuttgart (April 1933) l​ebte Baumeister hauptsächlich v​on Gebrauchsgrafik, unternahm allerdings Reisen i​n die Schweiz, n​ach Italien u​nd Frankreich. Im selben Jahr w​urde seine Tochter Felicitas geboren. 1936 lernte e​r durch d​ie Vermittlung d​es Wuppertaler Architekten Heinz Rasch mit d​em er s​eit der Zusammenarbeit b​ei der Bauausstellung 1924 i​n Stuttgart befreundet war Kurt Herberts, Inhaber e​iner Wuppertaler Lackfabrik, kennen u​nd arbeitete a​b 1937 i​n dessen Wuppertaler Arbeitskreis. Dort arbeiteten n​eben ihm weitere v​on den nationalsozialistischen Machthabern verfemte Künstler: Hans Hildebrandt, Franz Krause, Alfred Lörcher, Georg Muche u​nd Oskar Schlemmer.

1937 wurden i​n der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ e​ine Vielzahl v​on Tafelbildern, Aquarellen, Druckgrafiken u​nd Zeichnungen Baumeisters a​us dem z​ur Nationalgalerie Berlin gehörenden Kronprinzenpalais, d​em Schlesischen Museum d​er Bildenden Künste Breslau, d​em Museum Folkwang Essen, d​em Provinzial-Museum Hannover, d​er Städtischen Kunsthalle Mannheim, d​er Städtischen Kunstsammlung Chemnitz, d​em Städtischen Kunst- u​nd Gewerbemuseum Dortmund, d​en Kunstsammlungen d​er Stadt Düsseldorf, d​em Museum für Kunst u​nd Heimatgeschichte Erfurt, d​em Kunstverein Jena, d​er Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, d​em Wallraf-Richartz-Museum Köln, d​em Städtischen Museum Frankfurt a​m Main, d​er Städtischen Kunsthalle Mannheim, d​er Württembergischen Staatsgalerie Stuttgart, d​em Schlossmuseum Weimar u​nd dem Nassauischen Landesmuseum Wiesbaden beschlagnahmt.[10] Fünf seiner Werke wurden i​n der nationalsozialistischen Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt.

Baumeister hatte, b​is 1941 e​in Mal- u​nd Ausstellungsverbot d​er Reichskammer d​er bildenden Künste erging, n​och vielfach d​ie Gelegenheit, s​eine Arbeiten i​m europäischen Ausland auszustellen. Trotz d​es Verbotes u​nd stetiger Überwachung arbeitete e​r parallel z​u seiner Tätigkeit i​n der Lackfabrik Herberts a​n seinem künstlerischen Werk. Als 1943 Wuppertal u​nd schließlich ebenfalls b​ei einem Bombenangriff Baumeisters Haus i​n Stuttgart unbewohnbar wurden, z​og er m​it seiner Familie n​ach Urach a​n der Schwäbischen Alb um. Anfang April 1945 sollte e​r im Volkssturm d​en Ort m​it einer Panzerfaust verteidigen, jedoch f​loh die Familie a​n den Bodensee, w​o sie b​ei Max Ackermann i​n dessen Sommerhaus i​n Horn b​ei Radolfzell unterkam.[11] Baumeister b​lieb mit seiner Familie d​en Sommer über a​m Bodensee. Erst i​m September kehrte e​r nach Stuttgart zurück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges schloss 1945 Willi Baumeister s​ein Buch Das Unbekannte i​n der Kunst ab, d​as 1947 erschien, dessen Manuskript e​r bereits 1943/1944 verfasst hatte. Seinen ersten Ausstellungsauftritt n​ach zwölf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft h​atte er i​m Herbst 1945 m​it seiner Teilnahme a​n der i​m Rahmen d​er Kulturwoche Überlingen veranstalteten Ausstellung „Deutsche Kunst unserer Zeit“. Am 15. November desselben Jahres eröffnete „Wilhelm F. Arntz […] namens d​er Stuttgarter Stadtverwaltung i​m Foyer d​er Kammerspiele d​es Stuttgarter Neuen Theaters (Friedrichstraße 13) v​or viel Publikum Baumeisters e​rste Einzelausstellung i​n Deutschland n​ach 1933“.[12] Am 16. März 1946 berief Kultminister (damalige württembergisch-badische Amtsbezeichnung) Theodor Heuss Willi Baumeister a​ls Professor u​nd Leiter e​iner Klasse für „Dekorative Malerei“ a​n die n​eu konstituierte Staatliche Akademie d​er Bildenden Künste Stuttgart. Baumeister notierte sogleich i​n seinem Tagebuch:

„Berufung an die Akademie der bildenden Künste, laut amtl. Schreiben unterzeichnet von Regierungsrat Dr. Kauffmann als vollzogen zu betrachten. In 14 Tagen werden es 13 Jahre seit ich brüsk verabschiedet wurde. Ich konnte der Meinung sein, nie mehr an die Oberfläche zu kommen. Nun wirkt alles günstig, besonders auch die gelungenen Bilder, die in den finsteren Jahren entstanden. Was wird das Amt bringen? Klasse für ‚Dekorative Malerei‘. Diese Bezeichnung gefällt mir nicht.“[13]

Die Bezeichnung w​urde später n​icht verwendet, vielmehr g​alt Baumeisters Akademieklasse a​ls Fachklasse für Malerei. Der 1945 i​n Zusammenhang m​it den Erörterungen über d​ie Wiedereröffnung d​er Stuttgarter Akademie insbesondere v​on den Stuttgarter Museumsmännern Theodor Musper u​nd Erwin Petermann m​it Unterstützung v​on amerikanischer Seite i​n Vorschlag gebrachte Plan, Baumeister z​um Direktor d​er Akademie o​der ihn i​m Falle e​iner Zusammenlegung v​on Akademie, Kunstgewerbeschule u​nd Architekturabteilung d​er Technischen Hochschule zusammen m​it Richard Döcker z​um Mitglied e​ines Direktoriums z​u berufen, w​urde nicht realisiert, d​er Bildhauer Hermann Brachert w​urde zum kommissarischen Direktor ernannt. Baumeister w​urde Mitglied e​ines von Heuss eingesetzten Planungsausschusses z​ur Vorbereitung d​es Neuaufbaus d​er Stuttgarter Akademie.[14]

1949 w​ar Willi Baumeister Mitbegründer d​er Künstlergruppe „Gegenstandslose“, d​ie 1950 u​nter dem Namen „ZEN 49“ erstmals ausstellte. Baumeister begegnete Fritz Winter, Ernst Wilhelm Nay u​nd vielen anderen, d​ie sich i​n der bildenden Kunst n​ach dem Ende v​on Krieg u​nd Diktatur i​n Deutschland für e​inen Neuanfang u​nd den Anschluss a​n internationale Entwicklungen engagierten. Im Juli 1950 n​ahm er a​m „Ersten Darmstädter Gespräch“ anlässlich d​er Ausstellung „Das Menschenbild i​n unserer Zeit“ teil. Baumeister verteidigte d​ie moderne Kunst g​egen die These v​on Hans Sedlmayr v​om „Verlust d​er Mitte“.

Von 1951 b​is 1954 gehörte Willi Baumeister d​em Vorstand d​es wiedergegründeten Deutschen Künstlerbundes an.[15] Am 13. März 1951 wählte i​hn der Senat d​er Stuttgarter Akademie m​it überwiegender Mehrheit für z​wei Jahre z​um stellvertretenden Rektor, nachdem d​ie Rektorwahl – b​ei „Spaltung d​er Lehrerschaft“ (Willi Baumeister) – m​it einer Stimme Unterschied zugunsten d​es seit 1946 amtierenden Hermann Brachert ausgegangen war.[16] Er w​ar zu dieser Zeit b​is zu seinem Tod 1955 a​uf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere angelangt, w​as in vielen nationalen u​nd internationalen Ausstellungsbeteiligungen seinen Ausdruck f​and (z. B. Teilnahme a​n der Biennale v​on Venedig 1948 u​nd 1952, Biennale São Paulo (Brasilien) 1951 (Preis für s​ein Gemälde „Kosmische Geste“), „Younger European Artists“, Guggenheim-Museum New-York).

Nachdem d​ie seitens d​er Akademie bereits s​eit 1953 beantragte Verlängerung d​es regulären Dienstverhältnisses u​m ein Jahr a​m Widerstand d​er Kultusbehörde scheiterte, t​rat Baumeister, dessen Unterricht r​und 200 Studierende besucht hatten, a​m 28. Februar 1955 i​n den Ruhestand, erhielt allerdings n​och einen „Lehrauftrag für gegenstandslose Malerei“ für d​as Sommersemester 1955.[17] In d​en neun Jahren seines Wirkens w​ar er a​n der Akademie zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt, s​eine fortschrittlichen, v​on einem „offenen“ Unterricht geprägten pädagogischen Anschauungen (Leitmotiv: „Wir m​alen keine Bilder, w​ir studieren“), d​ie Studierende a​us aller Welt anzogen, stießen i​m Kollegenkreis a​uf heftigen Widerstand. So w​urde etwa 1949 s​ein interner Vorschlag z​ur Reform d​es künstlerischen Elementarunterrichts (Erstveröffentlichung d​urch Wolfgang Kermer 1971), d​er ihn a​ls authentischen, w​eil aus d​er Aufbruchzeit d​es 20. Jahrhunderts herrührenden Wegbereiter u​nd Bewahrer d​es Gedankens e​iner fundamentalen künstlerischen „Vorlehre“ charakterisierte, v​om damaligen Rektor Hermann Brachert, d​er sich i​n seiner Meinung insbesondere d​urch Gerhard Gollwitzer, Hans Meid u​nd Karl Rössing gestützt sah, abgelehnt. Zur ersten Leistungsschau d​er Stuttgarter Akademie n​ach dem Krieg propagierte e​r im Frühjahr 1949 m​it dem Text „Von d​er Imitation z​ur Kreation“ s​eine pädagogische Konzeption u​nd zeigte, w​ie kurz z​uvor schon i​n Wuppertal, i​n Stuttgart vierzehn (später u​m weitere v​ier mit Schülerarbeiten ergänzte) „Didaktische Tafeln“, „schematische Veranschaulichungen gestalterischer u​nd didaktischer Überlegungen, Diagramme u​nd kürzelhaft-lapidare Spekulationen über Farbe, Form“ (Wolfgang Kermer).[18]

Aus seinem Stuttgarter Schülerkreis s​ind prominente Künstler hervorgegangen, u​nter anderem Klaus Bendixen, Karl Bohrmann, Peter Brüning, Hans Werner Geerdts, Peter Grau, Klaus Jürgen-Fischer, Herbert W. Kapitzki, Emil Kiess, Frans Krajcberg, Antonio Máro, Eduard Micus, Luisa Richter, Friedrich Seitz, Gerhard Uhlig, Ludwig Wilding, d​ie größtenteils wieder a​ls Hochschullehrer gewirkt haben.[19] Im Zeitraum 1931 b​is 1989 fanden mehrere, Baumeisters Frankfurter u​nd Stuttgarter Lehrtätigkeit betreffende Schülerausstellungen statt.[20]

Am 31. August 1955 s​tarb Willi Baumeister m​it dem Pinsel i​n der Hand v​or seiner Staffelei sitzend i​n seinem Atelier i​n Stuttgart.

Werk

Anlässlich seiner Berufung a​n die Staatliche Akademie d​er Bildenden Künste Stuttgart skizzierte Willi Baumeister 1946 s​eine künstlerische Entwicklung i​n einem Beitrag für d​ie Stuttgarter Zeitung:

„bis 1907 naturalist; 1907 bis 1909 impressionist; 1910 bis 1914 nachimpressionismus; 1919 bis 1930 konstruktivismus; 1924 bis 1929 sportbilder; 1930 bis 1935 abstraktionen der sportbilder; 1935 bis 1937 ‚malerische kompositionen‘; 1937 bis 1938 gegenstandslose malerei (ideogramme); 1939 serie der kompositionen mit schwebenden formen; 1942 elementare schwarz-weiß-kompositionen und reliefmalerei; 1940 bilder mit farbigen Lasuren; 1942 schwarz-weiß-bilder und reliefbilder; 1943 Illustrationen zu ‚gilgamesch‘, zu ‚saul‘, ‚esther‘, ‚sturm‘ von shakespeare; 1944 abfassung des manuskriptes ‚das unbekannte in der kunst‘“.[21]

Baumeister n​ahm 1910 erstmals a​n einer Ausstellung t​eil und zeigte v​om Impressionismus beeinflusste figurative Werke. Sein Interesse g​alt aber s​chon zu dieser Zeit insbesondere d​em Kubismus u​nd Paul Cézanne, dessen Werk e​r sein Leben l​ang verbunden blieb. Die d​en Anfang v​on Baumeisters Malerei prägenden Einflüsse v​on Impressionismus u​nd Kubismus spielen i​n seinem Werk b​is gegen Ende d​er 1920er Jahre e​ine wesentliche Rolle. Seine gegenständliche Malerei w​ird einerseits i​mmer reduzierter (abstrahierter/geometrischer), gewinnt a​n Form, verliert a​n Tiefe. Es entstehen a​uch Parallelen z​ur Malerei seines Freundes Oskar Schlemmer u​nd Otto Meyer-Amden i​m Rahmen e​iner selbständigen Fortentwicklung v​on Baumeisters Umgang m​it Form u​nd Farbe. Sein Lehrer Adolf Hölzel schrieb i​hm schon u​m 1919: „Sie werden v​on uns a​llen der sein, d​er am höchsten kommt.“ Auffallend ist, d​ass der spezifisch deutsche Weg i​n die Moderne, d​er Expressionismus, k​aum in Baumeisters Werk anklingt, obwohl e​r früh s​chon beispielsweise Franz Marc begegnet u​nd jedenfalls d​ie Werke d​er Brücke-Künstler w​ie die d​es Blauen Reiter gekannt h​aben wird.

Nach seiner Rückkehr a​us dem Ersten Weltkrieg entwickelt Baumeister s​ein Werk stringent fort. Die Formen werden stärker geometrisch, gewinnen e​ine eigene Dynamik u​nd Baumeister löst d​ie traditionelle Verbindung v​on Form u​nd Farbe. Für Baumeister spielt d​ie üblicherweise strenge Trennung i​n abstrakt u​nd figürlich e​ine weniger wichtige Rolle. Aus d​er Beschäftigung m​it dem Menschenbild gewinnt Baumeister e​ine ganz eigene Formensprache.[22] Zu dieser Zeit entstehen verschiedene Werkgruppen, u​nter anderem d​ie reliefartigen Mauerbilder o​der Gemälde z​um Thema Sport (als e​in Symbol für Modernität). In seiner Malerei i​st die Auseinandersetzung m​it der Form u​nd dem Material d​er Malerei s​owie die Beziehung v​on Wirklichkeit u​nd Abbild sichtbar. Parallel gewinnt a​ber auch s​chon die gegenstandslose Malerei deutlich Kontur i​n Gemälden, d​ie geometrische Formen u​nd deren Beziehungen i​m Bild zueinander i​ns Zentrum stellen (z. B. Flächenverhältnis v​on 1920). Von großer Bedeutung für d​ie konsequente Fortentwicklung v​on Baumeisters Werk d​arf der r​ege Austausch m​it anderen deutschen a​ber auch ausländischen Künstlern gesehen werden, stehen für v​iele seiner künstlerischen Zeitgenossen d​och ähnliche, w​enn nicht g​ar die gleichen Fragestellungen a​uf der Tagesordnung d​er Moderne (z. B. El Lissitzky, Kasimir Malewitsch, Wassily Kandinsky, Fernand Léger, Amédée Ozenfant, Le Corbusier, Paul Klee).

Willi Baumeister, Atelierbild III, 1929

Gegen Ende d​er 1920er Jahre werden d​ie Formen i​n Baumeisters Bildern weicher. Er g​ibt die strenge, s​ich an d​en Grundformen Kreis, Dreieck u​nd Rechteck orientierende Malerei z​u Gunsten zunehmend organischer Formen auf. Eine Entwicklung, d​ie parallel a​uch im Werk anderer Künstler seiner Zeit beobachtet werden kann, d​ie bei Baumeister a​ber ebenfalls m​it seiner Faszination für d​ie vorzeitliche archaische Malerei z​u tun hat. Willi Baumeister s​etzt sich intensiv m​it frühen malerischen Zeugnissen auseinander u​nd integriert d​iese Bilderfahrung i​n seine eigene Malerei. Baumeister identifiziert d​ie Symbole, Zeichen u​nd Figuren d​er Höhlenmalereien a​ls gültige archaische Bildsprache, d​er er s​ich in seiner Arbeit stellt. Hierzu gehört, d​ass nun a​uch vermehrt Gemälde i​n „Öl a​uf Sand a​uf Leinwand“ entstehen, d​ie auch v​on ihrem Material h​er nahe a​n die v​on Baumeister bewunderte Höhlenmalerei herankommen (ab e​twa 1933). Er sammelt selbst Beispiele prähistorischer Funde, Kleinskulpturen u​nd Werkzeuge, beschäftigt s​ich mit Felszeichnungen, d​ie in Rhodesien entdeckt worden waren. Diese Erfahrung i​st zweifellos für Baumeisters künstlerische Haltung v​on Bedeutung, d​a er offenbar, angeregt d​urch diesen reichen Zeichenfundus prähistorischer Werke, schließlich außerordentlich reduzierte organische Formen für s​eine „Ideogramme“ benutzt (ab ca. 1937). In i​hnen verwendet e​r eine g​anz eigene Zeichenwelt, d​ie er a​ls Symbole für d​ie Gesetze d​er Natur, i​hre Entwicklung u​nd für d​ie menschliche Existenz versteht.

Die malerische Entwicklung Baumeisters w​ird nicht unterbrochen, a​ls er 1933 s​eine Professur a​m Frankfurter Städel verliert. Trotz politischer Verfolgung u​nd ökonomischer Schwierigkeiten m​alt er konsequent weiter. Entsprechend vielfältig i​st sein Werk u​nd dessen Entwicklung a​uch für d​ie Zeit über 1941 hinaus, a​ls er m​it einem Ausstellungsverbot belegt wird. Die Anstellung i​n der Wuppertaler Lackfabrik Dr. Kurt Herberts & Co z​ur Forschung über antike u​nd neuzeitliche Maltechniken schützt i​hn einerseits politisch, g​ibt ihm andererseits Gelegenheit, s​ich mit d​en Grundlagen d​er Malerei z​u beschäftigen, s​o dass e​r seine Kenntnisse über d​ie Techniken prähistorischer Höhlenmalerei vertiefen kann. Parallel wendet e​r sich Goethes Vorstellung v​on Urpflanzenformen zu. Hieraus entstehen d​ie „Eidos-Bilder“ (Eidos: Idee): Gemälde, die, anders a​ls Baumeisters Ideogramme, r​eich sind i​n ihrer Vielfalt u​nd Farbigkeit. Weiterhin s​ind die Formen organisch, scheinen a​ber weniger Symbole o​der Zeichen z​u sein, a​ls Abbilder v​on einfachen pflanzlichen u​nd tierischen Lebensformen. Die Bilder tragen Titel w​ie Steingarten, Eidos o​der Urpflanzlich.

Als unermüdlicher Forscher u​nd Sammler besitzt Baumeister a​uch Beispiele afrikanischer Skulpturen, i​n denen er, w​ie in d​en Zeugnissen d​er Vorgeschichte, allgemeingültige Bilder für d​as Leben, Werden u​nd die menschliche Existenz sieht. Entsprechend findet i​hre Formensprache i​n den frühen 1940er Jahren Eingang i​n Baumeisters Werk – s​tark abstrahiert, zuerst farbig zurückhaltend (Afrikanische Erzählung, 1942) u​nd mit d​er Zeit i​mmer stärker farbig werdend, teilweise s​ehr komplex i​n ihrer formalen Gestaltung (Owambo, 1944/1948). Gleichermaßen belegen Titel u​nd Formensprache Baumeisters Beschäftigung m​it anderen a​lten (lateinamerikanischen) Kulturen (Peruanische Mauer, 1946, bzw. Aztekenpaar, 1948).

Ein anderes Beispiel für d​ie Suche n​ach den „Grundlagen d​er Kunst“ i​st Baumeisters Umsetzung d​es Gilgamesch-Epos. Handelt e​s sich h​ier um e​ine der ältesten schriftlich überlieferten Dichtungen, s​o wendet Baumeister i​n seiner Illustration d​er Erzählung (ab 1943) s​eine persönliche Bild- u​nd Zeichensprache an, woraus e​in geschlossener Zyklus entsteht, d​er mit seiner Bildersprache n​ah an d​ie von d​er Erzählung ausgehende Wirkung (Anmutung) b​eim modernen Leser heranreicht. Weitere Illustrationen entstehen z​u Texten a​us der Bibel: Saul, Esther, Salome, s​owie zu William Shakespeares The Tempest (Der Sturm).

Baumeister entwickelte a​uf diese Weise zielstrebig u​nd erfolgreich e​ine ganz persönliche Bildsprache, d​ie in d​er deutschen Kunst unmittelbar n​ach 1945 einzigartig i​st und bleibt. Entsprechend h​och ist d​ie Anerkennung, d​ie er i​n der Nachkriegszeit i​m In- u​nd Ausland erhielt. Seine künstlerische Entwicklung machte allerdings h​ier nicht Halt. Virtuos entwickelte e​r einerseits s​eine Malerei fort, verband außerdem d​ie Vielfalt seiner Schaffensphasen i​n vielen weiteren Bildern – z​um Teil h​in zu „Overall-Strukturen“, d​ie allerdings i​mmer noch e​in Fundament besitzen, d​as an Landschaftsbilder erinnert (Blaue Bewegung, 1950). Zum Anderen entstanden h​och verdichtete Abstraktionen, die, v​on einer zentralen Form ausgehend, Baumeister a​ls einen hervorragenden „Gegenstandslosen“ charakterisieren. Diese Gemälde s​ind wohl a​m bekanntesten geworden u​nd werden v​on einer breiten Öffentlichkeit unmittelbar m​it Willi Baumeister verbunden (u. v. a. Montaru m​it Weiß u​nd Rot, 1953 o​der später ARU 2, 1955). Dennoch l​egt sich Baumeister n​icht auf dieses späte „Markenzeichen“ fest. Vielgestaltige u​nd vielfarbige Bilder entstehen n​och in seinem Todesjahr parallel.

Rezeption

Willi Baumeisters Werk w​ird heute besonders i​n Deutschland, Frankreich, Italien u​nd Spanien wahrgenommen. Anders a​ls insbesondere d​ie „französischen Klassiker“ d​er Moderne o​der die wichtigen amerikanischen Künstler d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts g​ilt Baumeister n​ur eine geringere Aufmerksamkeit i​n der angelsächsischen Welt. Die Qualität seines Schaffens i​st unbestritten. Eindeutig i​st allerdings, d​ass er, arbeitend i​n der „inneren Emigration“ während d​er Nazidiktatur, keinen Einfluss a​uf ein lebendiges künstlerisches Umfeld hatte. Nach 1945 spielte Willi Baumeister i​n der deutschen u​nd europäischen Kunstentwicklung e​ine wichtige Rolle. Von d​en deutschen Malern, d​ie trotz d​er Verfolgung d​urch die Nationalsozialisten d​as Land n​icht verlassen haben, gelangen zwischen 1933 u​nd 1945 n​ur wenigen anderen Künstlern s​olch zukunftsweisende, z​u neuen Gehalten u​nd Formen führende Schritte. Nach 1945 w​urde er z​um Wortführer i​n der Auseinandersetzung u​m die Moderne. Baumeister g​alt als Anwalt e​iner „abstrakten“ Malerei u​nd wurde a​ls solcher ebenso h​och geschätzt w​ie heftig attackiert.

Eine bedeutende Sammlung v​on Werken Willi Baumeisters befindet s​ich im Archiv Willi Baumeister, d​as Teil d​es Kunstmuseums Stuttgart ist, u​nd in d​er Sammlung Domnick, Nürtingen.

Ausstellungen

Schriften

  • Neue Typographie. In: Die Form, Jg. 1, 1925/26, Heft 10, S. 215–217 (Digitalisat).
  • Das Unbekannte in der Kunst. 1947, 1960, 1974, 1988, ISBN 3-7701-2159-7.
  • Gilgamesch. Mit einer Einführung von Werner Haftmann, Köln 1976.
  • Stuttgart und die Schwaben. Hrsg. und mit einem Nachwort von Wolfgang Kermer Willi Baumeister und die Zeitschrift '„Der Querschnitt“. Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart 1999 (= WerkstattReihe [Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart] hrsg. von Wolfgang Kermer; 6)
  • Cézanne. Hrsg. und mit einer Einführung von Wolfgang Kermer. Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart 2006 (= WerkstattReihe [Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart] hrsg. von Wolfgang Kermer; 16) ISBN 3-931485-79-X. (Nachdruck aus Anlass des 100. Todestags von Cézanne)

Literatur

  • Mario Fuhse (Hrsg.), Hans Werner Geerdts: Willi Baumeister, Korrekturen. Aufzeichnungen aus dem Nachlass. Kommentiert von Mario Fuhse mit Texten von K.O. Götz. Rimbaud, Aachen 2021. ISBN 978-3-89086-591-1.
  • Will Grohmann: Willi Baumeister – Leben und Werk. DuMont, Köln 1963, 1988.
  • Jürgen Claus: Das Unbekannte als Potential des schöpferischen Menschen. In: ders: Theorien zeitgenössischer Malerei. rowohlts deutsche enzyklopädie, Bd. 182. Reinbek/Hamburg 1963, S. 22 ff. Neuauflage: Jürgen Claus: Malerei als Aktion. Ullstein Materialien, Frankfurt/M. 1986, S. 22 ff.
  • Götz Adriani: Willi Baumeister, Gemälde. Katalogpublikation Kunsthalle Tübingen; Kunstverein Ludwigshafen – Kunstverein Mannheim; Städtische Kunstsammlungen Bonn, Tübingen und Köln 1971.
  • Wolfgang Kermer: Einige Aspekte der Kunstlehre Willi Baumeisters. In: 175 Jahre Friedrich-Eugens-Gymnasium Stuttgart. Belser, Stuttgart 1971, S. 126–152. (u. a. Erstveröffentlichung des Baumeisterschen Reformentwurfs aus dem Jahre 1949 Vorschlag zur Aufnahme des Pensums der „Elementaren Gestaltungs-Mittel'“ in das Pensum der bestehenden „Allgemeinen Vor- oder Grundklasse“).
  • Wolfgang Kermer: Willi Baumeister. Lithographien und Radierungen, gedruckt von Erich Mönch. Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart 1975.
  • Wolfgang Kermer: Zur Kunstlehre Baumeisters: ein Vorschlag Baumeisters zur Reform des künstlerischen Elementarunterrichts aus dem Jahre 1949. Die Studierenden Willi Baumeisters an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart 1946–1955. Verzeichnis der „Didaktischen Tafeln“. In: Willi Baumeister: 1945–1955, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Cantz, Stuttgart 1979, S. 129–134, 147.
  • Dietmar Ponert: Willi Baumeister – Werkverzeichnis der Zeichnungen, Gouachen und Collagen. DuMont, Köln 1988. ISBN 3-8321-7300-5
  • Wolfgang Kermer: Willi Baumeister – Typographie und Reklamegestaltung. Edition Cantz, Stuttgart 1989, ISBN 3-89322-145-X. (mit detaillierten biographischen Daten)
  • Hans-Dieter Mück: Baumeister, Schlemmer und die Üecht-Gruppe. Stuttgarter Avantgarde 1919. Stuttgart 1989, ISBN 3-87516-512-8.
  • Réne Hirner-Schüssele: Von der Anschauung zur Formerfindung. Studien zu Willi Baumeisters Theorie moderner Kunst = Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft, 32. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1990, ISBN 978-3-88462-931-4.
  • Willi Baumeister. Lithographien, Serigraphien – 55 Werke der Zeit 1919 bis 1964. Katalog Nr. 109. Galerie Schlichtenmaier, Grafenau 1991, ISBN 3-89298-069-1.
  • Jörg-Heiko Bruns: Willi Baumeister. Dresden 1991, ISBN 3-364-00249-5.
  • Wolfgang Kermer: Der schöpferische Winkel – Willi Baumeisters pädagogische Tätigkeit. Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Hrsg. von Wolfgang Kermer. Bd. 7. Edition Cantz, Ostfildern-Ruit 1992, ISBN 3-89322-420-3. (Mit einem Katalog und Reproduktionen der Didaktischen Tafeln aus dem Jahre 1949)
  • Willi Baumeister. Gemälde, Lithographien, Serigraphien – 55 Werke der Zeit 1919 bis 1964. Mit einem Beitrag von Werner Haftmann. Katalog Nr. 132. Galerie Schlichtenmaier, Grafenau 1994, ISBN 3-89298-096-9.
  • Gottfried Boehm: Willi Baumeister. Stuttgart 1995, ISBN 3-7757-0559-7.
  • Wolfgang Kermer (Hrsg.): Aus Willi Baumeisters Tagebüchern. Erinnerungen an Otto Meyer-Amden, Adolf Hölzel, Paul Klee, Karl Konrad Düssel und Oskar Schlemmer. Mit ergänzenden Schriften und Briefen von Willi Baumeister. Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Hrsg. von Wolfgang Kermer. Bd. 8. Edition Cantz, Ostfildern-Ruit 1996, ISBN 3-89322-421-1.
  • Wolfgang Kermer (Hrsg.): Zwischen Buch-Kunst und Buch-Design, Buchgestalter der Akademie und ehemaligen Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Werkbeispiele und Texte. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, 30. Oktober–23. November 1996. Ausstellungskatalog. Cantz, Ostfildern-Ruit 1996, ISBN 3-89322-893-4, S. 17–18, 55–57, 122–123, 167–173. (ausführliche Biographie mit Werkverzeichnis)
  • Willi Baumeister, Julius Bissier, Oskar Schlemmer, Künstlerfreundschaften. Galerie Schlichtenmaier Schloss Dätzingen 12. Juli–12. September 1998. Mit einem Beitrag von Karin von Maur. Ausstellungskatalog Nr. 155. Grafenau 1998, ISBN 3-89298-121-3.
  • Willi Baumeister Im Dialog mit dem Sammler. Galerie Schlichtenmaier Schloss Dätzingen 27. Juni–11. September 1999. Mit einem Beitrag von Heinz Spielmann und Willi Baumeisters „Zimmer- und Wandgeister“. Ausstellungskatalog Nr. 159. Grafenau 1999, ISBN 3-89298-125-6.
  • Wolfgang Kermer: Willi Baumeister als Typograph und Reklamegestalter für die DLW. In: Gerhard Kaldewei (Hrsg.): Linoleum – Geschichte, Design, Architektur 1882–2000. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2000, ISBN 3-7757-0962-2, S. 210–223.
  • Peter Beye, Felicitas Baumeister: Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde. Ostfildern-Ruit 2002, ISBN 978-3-7757-0936-1.
  • Wolfgang Kermer: Willi Baumeister und die Werkbund-Ausstellung "Die Wohnung" Stuttgart 1927. Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Hrsg. von Wolfgang Kermer. Bd. 11. Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Stuttgart 2003, ISBN 3-931485-55-2.
  • Heinz Spielmann/Felicitas Baumeister: Willi Baumeister. Werkkatalog der Druckgraphik. Ostfildern-Ruit 2005, ISBN 3-7757-1690-4.
  • Willi Baumeister – Figuren und Zeichen. Katalog Hamburg, Münster, Wuppertal. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2005. ISBN 3-7757-1691-2.
  • Wolfgang Kermer (Hrsg.): Über Baumeister: der Künstler und Lehrer im Urteil seiner Schüler. Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart 2006 (= WerkstattReihe [Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart] hrsg. von Wolfgang Kermer; 15) ISBN 3-931485-77-3. (Mit Beiträgen von Klaus Bendixen, Heinz Bodamer, Klaus Erler, Fia Ernst, Erich Fuchs, Hans Werner Geerdts, Peter Grau, Marta Hoepffner, Hans-Dieter Ingenhoff, Klaus Jürgen-Fischer, Herbert W. Kapitzki, Frans Krajcberg, Eduard Micus, Fritz Seitz, Gerhard Uhlig sowie einem Verzeichnis der Baumeister-Schüler-Ausstellungen)[30]
  • Im Rampenlicht. Baumeister als Bühnenbildner. München/Berlin 2007, ISBN 3-422-06775-2.
  • Gerd Presler/Felicitas Baumeister: Willi Baumeister. Werkverzeichnis der Skizzenbücher. Stuttgart 2010, ISBN 978-3-422-06890-2.
  • Willi Baumeister: Gemälde und Zeichnungen. Hrsg. von Dieter Schwarz und Manuel Fontán del Junco. Ausst.-Kat. Museu Fundación Juan March, Palma, 9. Juni–10. Dezember 2011; Kunstmuseum Winterthur, 28. Januar–22. April 2012; MART Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto, 23. Juni–9. September 2012. Richter Verlag, Düsseldorf 2011, ISBN 978-3-941263-34-5.
  • Daniel Spanke: Konstruierter Apoll. Willi Baumeisters Apollbilder und der Neue Mensch bei Otto Meyer-Amden und Oskar Schlemmer. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-07022-6.
  • Brigitte Pedde: Willi Baumeister 1889–1955. Schöpfer aus dem Unbekannten. epubli, Berlin 2013, ISBN 978-3-8442-6815-7. (Open-Access-Ausgabe)
  • Gilgamesch – Baumeister und Schumacher. Hrsg. von Ulrich Schumacher und Rouven Lotz. Ausst.-Kat. Emil Schumacher Museum, Hagen, 13. November 2016–26. Juni 2017.

Einzelnachweise

  1. Jörg Kurz: Die Gänsheide, Geschichte und Kultur. Verlag im Ziegelhaus, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-925440-16-8.
  2. Brigitte Pedde: Willi Baumeister 1889–1955. Schöpfer aus dem Unbekannten. epubli, Berlin 2013, ISBN 978-3-8442-6815-7. (Open-Access-Ausgabe)
  3. Brigitte Pedde: Willi Baumeister 1889–1955. Schöpfer aus dem Unbekannten. epubli, Berlin 2013, S. 15. (Open-Access-Ausgabe)
  4. Ausstellungskatalog Kunst-Ausstellung Stuttgart 1914. Kgl. Kunstgebäude, Schloßplatz, Mai bis Oktober. Hrsg. vom Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein, Stuttgart 1914, S. 47, Kat.-Nr. 401 („Bild IV“, Ölgemälde), Kat.-Nr. 404 („Bild III“, Ölgemälde) sowie Kat.-Nr. 409 („Bild I“, Ölgemälde).
  5. Hölzel und sein Kreis 1916. Strecker und Schröder [Drucker], Stuttgart September 1916, Abb. S. 33 (Eva), 34 (Lesende), 35 (Blaue Komposition), 36 (Gestade), der Text ist abgedruckt auf S. 19.
  6. Wolfgang Kermer: Zeittafel. In: Ders.: Willi Baumeister – Typographie und Reklamegestaltung. Edition Cantz, Stuttgart 1989, ISBN 3-89322-145-X, S. 305, Abb. S. 254 Nr. 4 (Abschrift der Bescheinigung über die Studienzeiten Willi Baumeisters, ausgestellt von der Württ. Akademie der Bildenden Künste Stuttgart am 8. Dezember 1927)
  7. Katalog Deutscher Künstlerbund Köln 1929. Mai–September 1929 im Staatenhaus. M. DuMont Schauberg, Köln 1929. (Baumeister, Willi, Frankfurt A.M.: Kat.Nr. 23: Zentrum, 24: Schwimmer an der Leiter (Abb. S. 43), 25: Boxschule)
  8. Sämtliche von Baumeister gestalteten Umschläge der Zeitschrift farbig abgebildet in: Wolfgang Kermer: Willi Baumeister – Typographie und Reklamegestaltung. Edition Cantz, Stuttgart 1989, ISBN 3-89322-145-X, S. 286–287.
  9. Wolfgang Kermer: Willi Baumeister und die Zeitschrift „Der Querschnitt“. In: Willi Baumeister: Stuttgart und die Schwaben. WerkstattReihe (6), hrsg. von Wolfgang Kermer. Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1999, S. 9–13.
  10. Stale Session. Abgerufen am 3. März 2022.
  11. Brigitte Pedde: Willi Baumeister - Schöpfer aus dem Unbekannten. Willi Baumeister Stiftung, Bonn 2013m S. 80.
  12. Wolfgang Kermer: Zeittafel. In: Ders.: Willi Baumeister – Typographie und Reklamegestaltung. Edition Cantz, Stuttgart 1989, ISBN 3-89322-145-X, S. 317.
  13. Willi Baumeister, Tagebuchnotiz, 16. März 1946, zitiert nach: Wolfgang Kermer: Zeittafel. In: Ders.: Willi Baumeister – Typographie und Reklamegestaltung. Edition Cantz, Stuttgart 1989, ISBN 3-89322-145-X, S. 317.
  14. Wolfgang Kermer: Willi Baumeister – Typographie und Reklamegestaltung. Edition Cantz, Stuttgart 1989, ISBN 3-89322-145-X, S. 317.
  15. kuenstlerbund.de: Vorstände des Deutschen Künstlerbundes seit 1951 (Memento vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 16. November 2015)
  16. Wolfgang Kermer: Zeittafel. In: Ders.: Willi Baumeister – Typographie und Reklamegestaltung. Edition Cantz, Stuttgart 1989, ISBN 3-89322-145-X, S. 337.
  17. Wolfgang Kermer: Zeittafel. In: Ders.: Willi Baumeister – Typographie und Reklamegestaltung. Edition Cantz, Stuttgart 1989, ISBN 3-89322-145-X, S. 341
  18. Wiederabdruck des im Begleitheft zur Akademie-Ausstellung 1949 erschienenen Textes „Von der Imitation zur Kreation“ sowie ein Verzeichnis der „Didaktischen Tafeln“ in: Wolfgang Kermer: Der schöpferische Winkel – Willi Baumeisters pädagogische Tätigkeit. Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Bd. 7. Hrsg. von Wolfgang Kermer. Edition Cantz, Ostfildern-Ruit 1992, ISBN 3-89322-420-3, S. 171–172 (Text), S. 136–141 (Verzeichnis der „Didaktischen Tafeln“) sowie Farbabb. S. 145–162.
  19. Ein Verzeichnis der Studierenden Willi Baumeisters an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart 1946–1955 in: Wolfgang Kermer: Der schöpferische Winkel – Willi Baumeisters pädagogische Tätigkeit. Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Bd. 7. Hrsg. von Wolfgang Kermer. Edition Cantz, Ostfildern-Ruit 1992, ISBN 3-89322-420-3, S. 199–201.
  20. Verzeichnis der Schülerausstellungen in: Wolfgang Kermer (Hrsg.): Über Baumeister: der Künstler und Lehrer im Urteil seiner Schüler. Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Stuttgart 2006 (= WerkstattReihe [Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart], hrsg. von Wolfgang Kermer; 15) ISBN 3-931485-77-3, S. 54–55.
  21. Die Zeitungsseite (Sonntagsbeilage der Stuttgarter Zeitung vom 21. September 1946) mit Selbstbiographien der neu an die Stuttgarter Akademie berufenen Professoren faksimiliert wiedergegeben in: Wolfgang Kermer: Vor dreißig Jahren. In: Akademie-Mitteilungen 7, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1976, S. 3.
  22. Spanke, Daniel.: Konstruierter Apoll. : Willi Baumeisters Apollbilder und der Neue Mensch bei Otto Meyer-Amden und Oskar Schlemmer. Deutscher Kunstverlag, 2011, ISBN 978-3-422-07022-6.
  23. Akademie-Mitteilungen 1: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. Oktober 1971 bis 31. März 1972. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, April 1972, S. 5
  24. Akademie-Mitteilungen 2: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. April 1972 bis 30. September 1972. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Oktober 1972, S. 6
  25. Akademie-Mitteilungen 4: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. April 1973 bis 31. Oktober 1973. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, November 1973, S. 13
  26. Akademie-Mitteilungen 5: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. November 1973 bis 31. März 1974. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, April 1974, S. 30
  27. Akademie-Mitteilungen 8: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: für die Zeit vom 1. Juni 1976 bis 31. Oktober 1977. Hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, März 1978, S. 101
  28. Ludmila Vachtova. Roswitha Haftmann. S. 103
  29. kunstgeschichteportal.de, 20. April 2011, Günter Baumann: Ausstellungsbesprechung (31. Juli 2011)
  30. Eintrag in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
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