Gladbeck
Die Stadt Gladbeck liegt im nördlichen Ruhrgebiet im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Kreises Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Ursprünglich war Gladbeck eine kleine ländliche Gemeinde, bis Ende des 19. Jahrhunderts der Abbau von Kohle begann. Sie entwickelte sich zu einer typischen Bergarbeiterstadt des Ruhrgebietes und erhielt 1919 auch Stadtrechte. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark zerstört.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Münster | |
Kreis: | Recklinghausen | |
Höhe: | 63 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,97 km2 | |
Einwohner: | 75.518 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 2099 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 45964, 45966, 45968 | |
Vorwahl: | 02043 | |
Kfz-Kennzeichen: | RE, CAS, GLA | |
Gemeindeschlüssel: | 05 5 62 014 | |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile, 10 Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Willy-Brandt-Platz 2 45964 Gladbeck | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Bettina Weist (SPD) | |
Lage der Stadt Gladbeck im Kreis Recklinghausen | ||
In den 1960er-Jahren geriet der Kohleabbau in eine Krise, 1971 wurde die letzte Zeche in Gladbeck geschlossen. 1975 gehörte die zuvor kreisfreie Stadt Gladbeck kurz zu Bottrop, diese Eingemeindung wurde jedoch bald (nach Klage durch die Stadt) rückgängig gemacht, und Gladbeck kam 1976 zum Kreis Recklinghausen.
Geografie
Gladbeck liegt im nördlichen Ruhrgebiet. Gladbeck gehört zur sogenannten Emscherzone, die vergleichsweise spät vom Bergbau erfasst wurde. Die Stadt liegt im Verbandsgebiet des Regionalverbandes Ruhr.
Im Norden wird der zum Stadtgebiet gehörende Weiler Breiker Höfe von den Nachbarstädten Bottrop, Dorsten und Gelsenkirchen umgeben. Im Süden grenzt die Stadt an Essen.
Stadtgliederung
Seit dem 1. Januar 1978 werden die sechs Stadtteile Gladbecks wie folgt in Stadtbezirke unterteilt:[2]
Stadtteil | Stadtbezirke | PLZ | Einwohner
Juni 2013[3] |
Fläche
in km² |
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Brauck(a) | Brauck | 45968 | 12.268 | 5,08 |
Rosenhügel | 45968 | 4.968 | 1,05 | |
Butendorf | Butendorf | 45968 | 11.635 | 2,78 |
Ellinghorst | Ellinghorst | 45964 | 3.082 | 6,12 |
Mitte | Mitte 1 | 45964 | 11.027 | 2,27 |
Mitte 2 | 45964 | 7.301 | 2,50 | |
Rentfort | Alt-Rentfort | 45966 | 4.457 | 5,64 |
Rentfort-Nord | 45966 | 7.582 | 3,39 | |
Schultendorf | 45966 | 2.411 | 0,70 | |
Zweckel | Zweckel | 45966 | 11.082 | 6,44 |
Gladbeck | 4596 | 75.834 | 35,97 |
Die alten Bauerschaften Zweckel (Norden), Rentfort (nördlicher Westen), Ellinghorst (südlicher Westen), Butendorf (Süden, Kernort einst südwestlich Gladbecks) und Braubauer (äußerster Süden) gehörten zur Gemeinde Gladbeck, die 1885 vom Amt Buer abgespalten und zu einem eigenen Amt erhoben wurde. In jenem Jahr hatte Gladbeck 4.464 Einwohner und Buer selber, noch mit Horst und Westerholt, 7.715.
Vom eigentlichen Zweckel wird Schultendorf durch die Eisenbahntrasse zum Bahnhof Zweckel separiert, von Rentfort-Nord im Westen trennt den Ortsteil ein 80 bis 250 Meter breiter Grünstreifen. Der Name der Siedlung beruht darauf, dass sie sich von der Lage des früheren Bauernhofs Schulte-Zweckel im Norden zur Lage von Schulte-Rebbelmund im Südsüdwesten zieht (siehe auch die nebenstehende Karte aus der Zeit des Deutschen Reiches).
Das alte Rentfort wird von Rentfort-Nord, das neben der fließenden Fortsetzung von Alt-Rentfort aus drei einigermaßen separierten Neubausiedlungen nördlich und nordöstlich dieser besteht, durch die Kirchhellener Straße bzw. Sandstraße getrennt. Von der Kernbesiedlung von Alt-Rentfort aus zieht sich eine schmalere Siedlung beiderseits der Hegestraße nach Südwesten bis kurz vor das Werk der Pilkington.
Eine scharfe Abgrenzung der durch die Eisenbahntrasse in Richtung Herne bzw. Recklinghausen in zwei Segmente geteilten Stadtmitte zu Schultendorf und Alt-Rentfort bildet die Eisenbahntrasse in Richtung Buer und Marl bzw. Oberhausen.
Das in West-Ost-Richtung schmale Besiedlungsgebiet Ellinghorsts geht nach Norden dicht an Alt-Rentfort, wird jedoch abschnittsweise durch eine Bahntrasse, einen knapp 100 m breiten Grünstreifen, die Rockwool Straße und den nordöstlichsten Abschnitt der Bottroper Straße getrennt. Das Segment Ellinghorsts östlich der Bahntrasse von Oberhausen nach Marl ist unbesiedelt und endet nach Norden mit der Besiedlung von Mitte 1, während das westlichste Segment, jenseits der westlicheren Bahntrasse, nur im Süden bebaut ist.
Die beiden südlichen Stadtteile Butendorf und Brauck werden nach Nordwesten durch die B 224 von Ellinghorst und Mitte getrennt, die Trasse der A 2 wiederum trennt die beiden Ortsteile heute voneinander. Die Siedlung Rosenhügel im äußersten Südosten Braucks wie auch Gladbecks ist Teil einer zwischen 1950 und 1955 erbauten ECA-Siedlung, die sich auf (Gelsenkirchen-)Beckhäuser Gebiet fließend fortsetzt.[5] Auf Karten ist der Ortsteil in der Regel nicht namentlich deklariert.
Geschichte
Vorindustrielle Gesellschaft
Frühgeschichtliche Funde wie das Gräberfeld von Gladbeck zeigen eine Besiedlung um 2000 v. Chr.
Zuerst erwähnt wird Gladbeck in einem Heberegister des Klosters Werden vom Anfang des 10. Jahrhunderts als Gladbeki. Am 3. Mai 1020 (richtig 1019) soll Erzbischof Heribert von Köln (999–1021) einen Hof [curtem] in Gladbeck, nachmals Allinghof, im Rahmen der Fundation dem Kloster Deutz übereignet haben. Das Formular gilt als gefälscht, wieweit der Inhalt zutrifft, ist von den Gelehrten O. Oppermann, H. Aubin, F.W. Oediger, A.K. Hömberg, E. Wisplinghoff, J. Milz und zuletzt W. Janssen seit etwa 100 Jahren thesenhaft diskutiert worden. Belege und Nachweise zur Ortsnamenskunde bei „Paul Derks: Die Siedlungsnamen der Stadt Gladbeck, 2009.“ Es könnte „Siedlung am glänzenden, glitzernden Bach“ (glad = hell, glänzend, klar; beck = bach) bedeutet haben. Da ist bei der Auflistung von Besitztümern, später ergänzt durch Notizen im Werdener Liber privilegiorum maior aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, von Gladbeki bzw. Gladebeke die Rede.
Das Dorf mit den fünf Bauerschaften (siehe unten) gruppierte sich um die St.-Lamberti-Kirche. Es gehörte von 1180 bis 1802 zum Vest Recklinghausen und war so die längste Zeit verbunden mit Kurköln. In der Zeit von Napoleon gehörte die Gemeinde Gladbeck zunächst zur Bürgermeisterei Buer und ab 1844 zum Amt Buer im Kreis Recklinghausen in der preußischen Provinz Westfalen.
Zeit des Kohleabbaus 1873–1971
Die erste Zeche wurde ab 1873 abgeteuft, ab 1878 Kohle gefördert. Gladbeck schied 1885 aus dem Amt Buer aus und bildete seitdem ein eigenes Amt.[6] Im Ersten Weltkrieg gab es in Gladbeck ein Kriegsgefangenenlager, das 2005 durch den Gladbecker Lagergeldfund bekannt wurde. Die kleine Dorfgemeinde wuchs zu einer mittelgroßen Industrieansiedlung, die am 21. Juli 1919 die Stadtrechte erhielt[7] (als „jüngste Stadt Neu-Deutschlands“, wie das Lokalblatt schrieb). Sie hatte zwischenzeitlich fünf Schachtanlagen. Die Jahre 1925–1929 hatten etwas von einer kleinen Blütephase an sich, in der trotz aller Schwierigkeiten wichtige Bauvorhaben realisiert werden konnten, zum Beispiel:
- das Freibad,
- der Jovyplatz mit Verwaltungsbauten,
- die Neuanlage von Schloss Wittringen und
- das Stadion, die „Vestische Kampfbahn“.
1928 verdrängten die Ermittlungen zum Sexualmord an dem 19-jährigen Gladbecker Abiturienten Helmut Daube den Transatlantikflug des Luftschiffes Graf Zeppelin aus den Schlagzeilen.
Wie alle deutschen Städte wurde Gladbeck nach der Machtübernahme Hitlers 1933 „gleichgeschaltet“, und zwar unter dem bereits vorher gewählten konservativen Bürgermeister Hackenberg, der sogleich in die NSDAP eintrat. Wie viele deutsche Städte wurde Gladbeck im Krieg stark zerstört, im Innenstadtbereich zu 43 Prozent. Damit zählte es zu den am stärksten zerstörten Städten im Ruhrgebiet. Der schwerste Luftangriff auf Gladbeck, bei dem über 3.000 Menschen ums Leben kamen und rund 40.000 obdachlos wurden, fand am 24. März 1945 statt.[8]
Bis 1960 stieg die Einwohnerzahl auf bis zu 84.000 und liegt nun bei ungefähr 77.000. Die letzte Gladbecker Zeche, Graf Moltke, wurde 1971 geschlossen, seit dieser Zeit bemüht sich Gladbeck um den Strukturwandel und kämpft gegen die Arbeitslosigkeit.
Kommunale Neuordnung und jüngere Geschichte seit 1975
Bei der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, kam die kreisfreie Stadt Gladbeck zusammen mit der Gemeinde Kirchhellen (Kreis Recklinghausen) zur Nachbarstadt Bottrop.[9] Gegner der Neuordnung bemängelten die geringe Siedlungsgeschlossenheit an der Grenze zwischen Gladbeck und Bottrop und führten an, dass Bottrop nur wenig größer sei als Gladbeck. Ihr Slogan: „GlaBotKi is nich“.
Der Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster, der vom ehemaligen Gladbecker Oberstadtdirektor Rump angerufen wurde, befand im „Nikolaus-Urteil“ vom 6. Dezember 1975, dass Bürgernähe und höhere Verwaltungseffizienz – die Begründung für die Neuordnung – nicht gegeben seien. Die Vereinigung wurde rückgängig gemacht[9] und die Gemeinderatswahl von 1975 zum („Groß-“)Bottroper Gemeinderat für ungültig erklärt.
Seit dem 1. Juli 1976 gehört Gladbeck dem Kreis Recklinghausen an.[9] Dabei ist die Grenze mit Dorsten und daher mit dem übrigen Kreisgebiet weniger als 500 Meter lang und nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad passierbar. Wer mit dem Pkw oder öffentlichen Verkehrsmitteln von Gladbeck in den Rest des Kreises fahren will, muss ihn vorher verlassen und Bottroper oder Gelsenkirchener Stadtgebiet nutzen, was Gladbeck zu einer „funktionalen Exklave“ des Kreises macht.
Geiselnahme von Gladbeck 1988
Im August 1988 geriet Gladbeck bundesweit in die Schlagzeilen, als eine Filiale der Deutschen Bank im Stadtteil Rentfort überfallen wurde und es daraufhin zu einer Geiselnahme kam. Bei diesem als Gladbecker Geiseldrama bekannt gewordenen Verbrechen starben drei Menschen.
Politik
Gladbeck bildet zusammen mit Bottrop einen Bundestagswahlkreis (126: Bottrop – Recklinghausen III), direkt gewählter Abgeordneter ist Michael Gerdes (SPD).
Mit dem größten Teil von Dorsten bildet Gladbeck den Landtagswahlkreis Recklinghausen III. Bis 2010 war der direkt gewählte Abgeordnete Wolfgang Röken, seitdem ist es Michael Hübner (beide SPD).
Rat
Nach der Stadtratswahl am 13. September 2020 gibt es im Stadtrat folgende Sitzverteilung (Stand: Oktober 2020).[10]
Bürgermeister
Am 21. Juli 1919 wurden dem Amt Gladbeck die Stadtrechte verliehen, seitdem gibt es einen Bürgermeister. Bis 1974/76 war Gladbeck kreisfrei, daher lautete seit 1921 die Amtsbezeichnung „Oberbürgermeister“. Seitdem heißt er „Bürgermeister“. Seit 1994 handelt es sich um eine hauptamtliche Funktion. Der Bürgermeister ist Vorsitzender des Rates und Chef der Verwaltung.
Folgende Bürgermeister standen der Gemeinde und Stadt seit 1885 vor:[11]
- 1885–1917: Heinrich Korte, parteilos (Amtmann)
- 1917–1931: Michael Jovy, parteilos (Amtmann, seit 1919 Bürgermeister, seit 1921 Oberbürgermeister)
- 1932–1945: Bernhard Hackenberg, bis 1932 Zentrum, ab 1933 SS, ab 1937 NSDAP
- 1945(–1946?):[12] Johannes Schulte (von den Briten ernannter kommissarischer Oberbürgermeister, danach bis 1947 Oberstadtdirektor)
- (1945–?)[12] 1946: Wilhelm Olejnik, SPD
- (1946): Franz Engeln, CDU
- 1948–1952: Johann Harnischfeger, CDU
- 1946–1958: Friedrich Lange, SPD
- 1958–1963: Heinrich Kliem, SPD (gewählt von der CDU und Teilen der SPD)
- 1963–1965: Hans Wuwer, SPD
- 1965–1971: Günter Kalinowski, SPD
- 1971–1974: Norbert Aust, SPD
- 1976: Manfred Braun, SPD (Kommissar für die Aufgaben des Rates und des Oberbürgermeisters)
- 1976–1994: Wolfgang Röken, SPD
- 1994 (3. November bis 31. Dezember): Maria Seifert, CDU
- 1995–2004: Eckhard Schwerhoff, CDU[13]
- 2004–2020: Ulrich Roland, SPD
- 2020–Heute: Bettina Weist, SPD
Nach jahrzehntelanger Herrschaft der Sozialdemokraten, zumeist mit absoluter Mehrheit, wurde 1994 der Christdemokrat Eckhard Schwerhoff vom Rat zum (hauptamtlichen) Bürgermeister gewählt; dieses neugestaltete Amt ohne gleichzeitigen Stadtdirektor war durch eine NRW-Wahlreform vorzeitig möglich geworden. Bei den damaligen Wahlen hatten die regierenden Sozialdemokraten mit dem noch ehrenamtlichen Bürgermeister Wolfgang Röken die absolute Mehrheit nur sehr knapp verfehlt. Da der hauptamtliche Bürgermeister kraft Amtes auch eine Stimme im Rat hat, hätte ein sozialdemokratischer Bürgermeister eine Pattsituation im Rat bedeutet. Daher entschlossen sich die Grünen und die damals neue Wählervereinigung „Bürger in Gladbeck“ dazu, zusammen mit der CDU den Verwaltungsangestellten Schwerhoff zu wählen. Schwerhoff war zwar CDU-Mitglied, jedoch nicht aktiv in der Stadtpolitik in Erscheinung getreten.
Bei der Kommunalwahl 1999, als in NRW die Direktwahl der Bürgermeister flächendeckend eingeführt wurde, gelang Schwerhoff die Wiederwahl. In der Stichwahl zur Kommunalwahl vom 10. Oktober 2004, zu der Schwerhoff nicht mehr angetreten war, wurde Ulrich Roland (SPD) zum neuen Bürgermeister gewählt.
Bei der Stichwahl des Bürgermeisters am 27. September 2020 gewann Bettina Weist (SPD) mit 62,79 % bei einer Wahlbeteiligung von 30,30 %.[14]
Wappen
Blasonierung: Gespalten von Schwarz und Gelb und bekrönt mit einer roten Mauerkrone; vorne schräg gekreuzt ein goldener Schlägel und ein goldenes Eisen, hinten drei (2:1) schräge, schwarze Wolfsangeln.
Das Gladbecker Stadtwappen, in Schwarz-Rot-Gold gehalten, hat eine rote Mauerzinne, diese ist Zeichen der 1919 erworbenen Eigenschaft als Stadt. Vorne befindet sich ein schwarzes Feld, das die Kohle symbolisiert, darauf Schlägel und Eisen für den Bergbau. Die schwarzen Haken auf der hinteren Seite sind Wolfsangeln, die dem Wappen der Herren von Brabeck entliehen sind, welche im ausgehenden 14. Jahrhundert Besitzer von Haus Wittringen waren.
Städte- bzw. Gemeindepartnerschaften
- Alanya (Türkei), seit 1993
- Enfield (Vereinigtes Königreich), seit 1970
- Fushun (Volksrepublik China), seit 1988
- Marcq-en-Barœul (Frankreich), seit 1964
- Schwechat (Österreich), seit 1966
- Wandlitz, Brandenburg, seit 1990
- Wodzisław Śląski (ehem. Loslau; Polen), seit 1990
Ferner besteht seit 1971 eine Partnerschaft zu einem Landungsbootgeschwader der Bundesmarine.[15]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museum
Im Wasserschloss Wittringen ist das Museum der Stadt Gladbeck beheimatet. Hier sind die Sammlungen und die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte Gladbecks und seiner Umgebung untergebracht. Die Sammlungen umfassen außerdem naturkundliche Gegenstände aus den Bereichen Geologie, Mineralogie, Paläontologie. Die Dauerausstellung zeichnet die Entwicklung der Region von den naturkundlichen Grundlagen des Bergbaus (Steinkohle, Blei- und Zinkerze) über die Besiedlungs- und Stadtgeschichte bis zur Gegenwart nach.
- Der wichtigste Fund ist ein Waldwisent aus dem Gladbecker Stadtteil Brauck, eines der wenigen fast vollständig erhaltenen Skelette in Europa. Das Museum zeigt eine Kopie.
- Das jungbronzezeitliche Gräberfeld in Ellinghorst mit einer schlüssellochförmigen Grabenanlage, zwei Kreisgräben und 203 Feuerbestattungen wird mit Objekten und Abbildungen vorgestellt.
- Nennenswert aus der vor- und frühgeschichtlichen Zeit sind ferner ein bronzezeitliches so genanntes Typusbeil und ein Themenbereich zum Urnenfeld, das in Gladbeck-Ellinghorst gefunden wurde.
- In der Dauerausstellung werden römische Münzen gezeigt.
- Besonders lokaltypisch sind die Räume zur Geschichte der Zechenzeit, die für Gladbeck von 1873 bis 1971 dauerte. Ein nachgebauter Stollen sowie die Einrichtung einer Bergmannswohnung gehören dazu.
- Mit einem Blockmodell wird die Lagerung der Steinkohle im nördlichen Ruhrgebiet erläutert, die zur Entstehung der Zechen auf Gladbecker Boden führte.
- Ferner sammelt das Museum moderne Kunst, darunter (seit 1986) auch Computerkunst. Es besitzt unter anderem Werke von Joseph Beuys und Timm Ulrichs.
Das Museum hat auch ein museumspädagogisches Angebot: alle Themenbereiche der Sammlungen und der Dauerausstellung können für Schulklassen und Gruppen erfragt werden, beispielsweise die Ritterzeit, da das Wasserschloss Wittringen ein Rittersitz war.
Kunst im öffentlichen Raum
Siehe: Liste von Kunstwerken im öffentlichen Raum in Gladbeck
Religion
Katholische Kirchen
Bedingt durch die Neustrukturierung im Bistum Essen gibt es in Gladbeck seit dem 1. September 2007 nur noch eine katholische Großpfarrei, St. Lamberti. Diese besteht aus den sechs „Gemeinden“:
- Heilig Kreuz, Butendorf
- Herz Jesu, Zweckel
- St. Johannes, Ost
- St. Josef, Alt-Rentfort mit der Filialkirche St. Franziskus, Rentfort-Nord
- St. Lamberti, Mitte
- St. Marien, Brauck
Für die so genannte „weitere Kirche“ Christus-König in Schultendorf, die zukünftig nicht mehr aus Kirchensteuermitteln finanziert wird, liegt noch kein Verwendungskonzept vor. Die Kirche St. Elisabeth in Ellinghorst wurde 2019 an das Modeunternehmen „Grubenhelden“ verkauft.[16]
Evangelische Kirchen
Evangelische Gotteshäuser (nach der Profanierung der Lukas-Kirche in Butendorf am 4. Mai 2008 und der Markus-Kirche am 11. Mai 2008):
- Christuskirche, Mitte
- Martin-Luther-Kirche, Rentfort
- Petruskirche, Brauck
- Sankt Stephani-Kirche, Zweckel
Evangelisch-freikirchliches Gotteshaus:
- evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten) Friedenskirche, Mitte
Sonstige
Neuapostolische Gotteshäuser:
- Gemeinde Gladbeck-Mitte
- Gemeinde Gladbeck-Zweckel
Neben der Moschee im Stadtteil Butendorf gibt es in Gladbeck eine Reihe weiterer islamischer Gebetsräume (konkrete Zahlen fehlen), die als solche jedoch nach außen hin nicht unbedingt in Erscheinung treten.
Konfessionsstatistik
Gemäß dem Zensus 2011 waren 27,6 % der Einwohner evangelisch, 38,7 % römisch-katholisch und 33,7 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[17] Die Zahl der Katholiken und der Protestanten ist seitdem gesunken. Nach Angaben der Stadt Gladbeck hatten zum Juni 2021 31,8 % der Einwohner die katholische Konfession und 21,4 % die evangelische. 46,8 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[18][19]
Bauwerke
- Bürgerhaus Gladbeck-Ost, Bülser Straße 172
- Ehrenmal im Wittringer Wald (1932)
- ehemalige evang. Markuskirche, Bülser Straße / Ecke Lindenstraße, (1966–1968) von Albrecht E. Wittig und Fred Janowski; seit 2008 unter Denkmalschutz, von 2009 bis 2018 als Martin-Luther-Forum Ruhr genutzt[20]
- Freibad (1927–1928), Schützenstraße
- Hallenbad, Bottroper Straße
- Innovationszentrum Wiesenbusch
- Kath. Christus-König-Kirche im Ortsteil Schultendorf (1927–1928), von Josef Franke
- Kath. Heilig-Kreuz-Kirche im Ortsteil Butendorf, Horster Straße, (1912–1914), von Otto Müller-Jena
- Kath. Herz-Jesu-Kirche, Kardinal-Hengsbach-Platz, in Zweckel (1912–1914), von Ludwig Becker und Wilhelm Sunder-Plaßmann
- Kath. St.-Josef-Kirche im Ortsteil Alt-Rentfort (1934–1935), von Josef Franke
- katholisches Stadthaus an der Humboldtstraße
- Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Zweckel im Ortsteil Zweckel (1909), Industriedenkmal, Maschinenhalle mit zwei Fördergerüsten, heute für gesellschaftliche Ereignisse buchbar
- Mathias-Jakobs-Stadthalle, Friedrichstraße 53
- (Ditib) Moschee, türkisch, an der Wielandstraße, 1997 gebaut, mit 25 m hohen Minarett
- Musikschule, Am Bernskamp, 1905 als königliche Berginspektion 2 erbaut
- Ehemaliges Postamt (1928), seit 2003 Gaststätte Brauhaus
- Altes Rathaus, vormals Amtshaus (1908–1910), von Otto Müller-Jena
- Neue Galerie Gladbeck, im Rathauspark, Bottroper Straße, ein Ausstellungsforum für junge und aktuelle Gegenwartskunst
- Neues Rathaus, Backsteingebäude (2006) im Stil des New Urbanism
- Rex-Kino, Rentforter Straße 5
- Stadion Gladbeck (1928), seit 1986 unter Denkmalschutz
- Stadtbücherei, Friedrich-Ebert-Straße 8
- Volkshochschule in der Jovy-Villa, Friedrichstraße 55
- Wohn- und Geschäftshaus, 1911–1913 nach Entwürfen von Emil Fahrenkamp für den Kaufmann und Gemeindevorsteher Anton Hahne, Hochstraße 35/37
Stolpersteine
Am 31. März 2009 und am 9. Juli 2010 wurden auf Initiative des „Gladbecker Bündnis für Courage“ hin auch in Gladbeck sogenannte Stolpersteine durch den Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt. Bei diesen quadratischen Steinen (10 × 10 cm) handelt es sich um umgebördelte Messingplatten auf Betonkörper im Straßenpflaster, die mittels einer eingeschlagenen Inschrift an die Opfer der Judenvernichtung und der politischen Verfolgung im Nationalsozialismus erinnern sollen. Die Stolpersteine „liegen“ verteilt in der Stadt. Im Dezember 2012 wurden weitere Stolpersteine verlegt.
Theater, Kino und Musik
Das Jazzival und einige andere Kulturveranstaltungen (z. B. in der Maschinenhalle Zeche Zweckel im Rahmen der RuhrTriennale) finden in Gladbeck statt. In den 1960er Jahren hatte Gladbeck fünf Kinos: Schauburg, Metropol, Rex, Apollo, Capitol. Das jetzt einzige Kino ist kommunal und befindet sich in der Stadtbücherei.
Literaturbüro
Das „Literaturbüro Ruhr“ ist seit 1986 in Gladbeck ansässig und vergibt in jedem Herbst den vom Regionalverband Ruhr gestifteten Literaturpreis Ruhrgebiet. Insgesamt 15.110 Euro erhalten die Preisträger für poetische Texte, die Bezug nehmen auf die Wirklichkeit und den Kunst-Stoff im Ruhrgebiet.
Grünanlagen
Im Stadtgebiet werden ca. 600 ha öffentlich nutzbare Erholungsflächen angeboten. Davon sind rd. 180 ha Parks und Spielplätze, rd. 200 ha städtischer Wald und 200 ha rekultivierte, mit Wegen erschlossene Halden des Steinkohlebergbaus. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet 62 Kinderspielplätze und zahlreiche Spielstationen in der Fußgängerzone in der Innenstadt. Zur Freizeitqualität tragen 34,7 ha Kleingärten und die Stadtgärten Johowstraße und Frochtwinkel/Schulstraße mit 12,5 ha Fläche bei. Zwei Stadtgartenhäuser können für private Feiern angemietet werden.
Sport
- Der Schwimmverein SV Gladbeck 13 stellte in der Geschichte des Schwimmsports einige Ausnahmesportler, wie den Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele von Montreal 1976, Michael Kraus.
- Die DJK Germania Gladbeck spielte 2007/08 in der Fußball-Oberliga Westfalen.
- Der SV Zweckel spielt in der Saison 2016/17 in der Fußball-Westfalenliga 1.
- Die DLRG Ortsgruppe Gladbeck e. V. bildet seit 1966 unter anderem Schwimmer und Rettungsschwimmer aus.
- Die Männer-Handballmannschaft des VfL Gladbeck spielt seit der Saison 2012/13 in der 3. Liga West.
- Die Volleyball-Damen des Turnverein Gladbeck spielten 2009 in der 2. Bundesliga-Nord.
- Die Wasserball-Herren-Mannschaft des SV Gladbeck 13 spielte 2010 und 2011 in der Oberliga.
Regelmäßige Veranstaltungen
Am ersten Wochenende im September wird das Appeltatenfest (Apfelkuchenfest) gefeiert. Dazu wird die Appeltatenkönigin gewählt. Zudem gibt es im Mai das Stadtfest „Gladbeck Total“ sowie das Musik-Festival „Umsonst & Draußen“. Im Dezember findet das Zimtsternfest und das Turmblasen statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
In Gladbeck ansässige Unternehmen sind u. a.:
- Borsig GmbH, an der Bottroper Str., gehört zur Borsig-Gruppe und stellt Spezialapparate her. Sie hatte 2014 100 Mitarbeiter.
- CFT (Compactfiltertechnik), an der Beisenstraße in Ellinghorst, baut Entstaubungsanlagen mit 99,5 % Wirkungsgrad, hat (2010) ca. 95 Mitarbeiter.
- Deutsche Rockwool Mineralwoll-GmbH, Steinwolleherstellung in Ellinghorst, 1.100 Mitarbeiter deutschlandweit, davon 600 in Gladbeck (2011).
- Surteco, an der Beisenstraße, produziert Kunststoffkanten und hat weltweit 1.200 Mitarbeiter, davon in Gladbeck (2012) 450.
- Gefeba, mittelständisches Unternehmen für Automatisierungstechnik und Elektroausrüstungen, rund 160 Mitarbeiter.
- Hitzing & Paetzold GmbH, im Innovationszentrum Wiesenbusch westlich des Gladbecker Zentrums zwischen dem Stadtteil Rentfort und der Autobahn A31, ist der deutsche Marktführer für Motorsteuergeräte-Reparatur und beschäftigt hier (2013) 17 Spezialisten.
- Ineos Phenol, an der Dechenstraße in Zweckel, betreibt die weltweit größte Anlage für Phenolproduktion und beschäftigt in Gladbeck (2012) 286 Mitarbeiter.
- Klingenburg GmbH, produziert in Brauck Wärmetauscher und hat 2012 weltweit ca. 400, in Gladbeck 220 Mitarbeiter.
- Pilkington, Glasherstellung in Rentfort, etwa 520 Mitarbeiter (2021).
- RBH Logistics GmbH, Güterbahnen, mit 284 Beschäftigten (2019).
- TCM International, an der Haldenstr., ist ein Autozulieferer mit in Gladbeck (2014) 35 und insgesamt 480 Mitarbeitern.
- Die russische Bank VTB Direkt mit österreichischer Hauptniederlassung hat eine Abteilung in Gladbeck. Als Postadresse wird Gladbeck benutzt.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Stand 31. Dezember 2002
Gewerbe | Beschäftigte | |
---|---|---|
absolut | relativ | |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 71 | 0,5 % |
Produzierendes Gewerbe | 6.010 | 37,9 % |
Handel | 2.738 | 17,3 % |
Gastgewerbe | 271 | 1,7 % |
Verkehr und Nachrichtenübermittlung | 750 | 4,7 % |
Kredit- und Versicherungsgewerbe | 389 | 2,5 % |
Dienstleistungen für Unternehmen | 1.426 | 9,0 % |
Öffentliche Verwaltung u. ä. | 840 | 5,3 % |
Öffentliche und private Dienstleistungen (ohne öffentliche Verwaltung) | 3.345 | 21,1 % |
Gesamt | 15.480 | 100,0 % |
Flächennutzung
Stand: 31. Dezember 2003, Angaben in Hektar
Flächennutzung | Fläche | |
---|---|---|
in Hektar | relativ | |
bebaute Fläche | 1.322,84 | 36,8 % |
Landwirtschaftliche Fläche | 998,31 | 27,8 % |
Betriebsfläche | 156,88 | 4,4 % |
Erholungsfläche | 202,58 | 5,6 % |
Verkehrsfläche | 473,87 | 13,2 % |
Waldfläche | 316,55 | 8,8 % |
Wasserfläche | 69,89 | 1,9 % |
Sonstige Nutzung | 49,53 | 1,4 % |
Gesamt | 3.590,45 | 99,9 % |
Straßenverkehr
Gladbeck ist über die nachfolgend aufgeführten Autobahnen und Anschlussstellen an das Fernstraßennetz angebunden.
- A 2 (E 34): Oberhausen–Dortmund–Hannover–Berlin (Anschlussstelle 5: Essen/Gladbeck, Anschlussstelle 4: Gladbeck-Ellinghorst)
- A 31: Bottrop–Gronau–Emden (Anschlussstelle 41: Gladbeck)
- A 52: Marl-Nord–Gelsenkirchen–Gladbeck (Anschlussstelle 42: Gelsenkirchen Buer-West/Gladbeck)
- B 224: Raesfeld–Erle–Dorsten–Gladbeck–Essen–Velbert–Wuppertal–Solingen; Anschlussstelle: Gladbeck-Zentrum, Anschlussstelle: Gladbeck Schloss Wittringen, Autobahn-Anschlussstelle: Gladbeck A 2, Anschlussstelle: Gladbeck-Kösheide
Der Stadtteil Mitte wird über die Europabrücke mit den Stadtteilen Rentfort und Schultendorf verbunden.
Öffentliche Verkehrsmittel
Gladbeck ist über den Kreis Recklinghausen dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr angeschlossen. Seit Mitte 2005 gilt für Verbindungen außerhalb des VRR und innerhalb von Nordrhein-Westfalen der NRW-Tarif.
Eisenbahn
Gladbeck verfügt über zwei Bahnhöfe und einen Haltepunkt:
- der relativ zentral gelegene Bahnhof Gladbeck West an der Bahnstrecke Oberhausen-Osterfeld–Hamm, mit einer Radstation,
- der zentral gelegene Haltepunkt Gladbeck Ost an der Bahnstrecke Winterswijk–Gelsenkirchen-Bismarck
- der Bahnhof Gladbeck-Zweckel, der ebenfalls an der Bahnstrecke Winterswijk–Gelsenkirchen-Bismarck liegt und über eine Verbindungsstrecke mit dem Westbahnhof verbunden ist. Der Haltepunkt ist mit einer Abzweigstelle örtlich verbunden. Das Stellwerk dieser Abzweigstelle steht mit der von diesem bedienten Schrankenanlage seit dem 3. September 2001 unter Denkmalschutz.[21]
- Die Gladbecker Bahnhöfe werden von folgenden Linien angefahren
- Regional-Express 14 „Emscher-Münsterland-Express“:
Essen-Steele – Essen Hbf – Bottrop Hbf – Gladbeck West – Gladbeck-Zweckel – Dorsten – mit reduzierter Takt-Weiterführung nach Borken (Westf) und Coesfeld (Westf). Der Flügelzug wird ab Dorsten entkoppelt. - Regionalbahn 43 „Emschertal-Bahn“:
Dortmund Hbf – Wanne-Eickel Hbf – Gladbeck Ost – Gladbeck-Zweckel – Dorsten. - S-Bahn-Linie 9:
Hagen Hbf – Wuppertal Hbf – Essen Hbf – Bottrop Hbf – Gladbeck West – Recklinghausen Hbf / Haltern am See.
Ab Gladbeck West bedient die S 9 zwei Linienäste nach Recklinghausen Hbf und Haltern am See.
Durch die RE 14 und S 9 ab Gladbeck West wird ein 15-Minuten-Takt nach Bottrop Hbf, Essen-Borbeck, Essen Hbf und Essen-Steele sichergestellt. Damit ist ein guter Anschluss zum nächsten Fernbahnhof gewährleistet.
Der nächste Fernbahnhof mit ICE- und IC/EC-Verkehr ist der Essener Hauptbahnhof.
Darüber hinaus gibt es in Gladbeck ein privates Streckennetz für den Zechenbahnbetrieb.
Bus und Straßenbahn
Die Busverbindungen innerhalb Gladbecks und in die Nachbarstädte gehören zum Netz der Vestischen Straßenbahnen, mit Ausnahme der Buslinien 188 und 189, die von der Busverkehr Rheinland GmbH betrieben werden. Die ehemals vorhandenen Straßenbahnlinien 10 und 17 wurden 1976 und 1978 eingestellt. Wichtigste Knotenpunkte der Buslinien sind der Busbahnhof Gladbeck Oberhof in der Innenstadt, sowie die ebenfalls in der Innenstadt zentral gelegene Haltestelle Goetheplatz. Der Busbahnhof Gladbeck Oberhof befindet sich kurioserweise in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bahnstrecke Dorsten–Dortmund mit der RB43, ohne eine Umsteigemöglichkeit zu dieser zu bieten. Die Züge halten dagegen im 300 m weiter nördlich gelegenen Haltepunkt Gladbeck Ost. Es ist jedoch inzwischen geplant, die beiden Knoten zusammenzulegen.[22][23][24][25][26]
Medien
Die örtliche Tageszeitung ist die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ); bis zur Einstellung der Lokalausgabe Ende März 2006 gab es zudem die Ruhr Nachrichten (RN). Der „Stadtspiegel Gladbeck“ ist ein kostenloses Anzeigenblatt.
Das Lokalradio Radio Emscher Lippe berichtet über alle Neuigkeiten aus den Nachbarstädten Bottrop und Gelsenkirchen sowie aus Gladbeck.
Bildung
In Gladbeck gibt es u. a. eine städtische Musikschule und eine Volkshochschule. Die Fachhochschule Gelsenkirchen in Gelsenkirchen-Buer liegt in unmittelbarer Nähe.
Weiter gibt es:
- 11 Grundschulen mit 13 Schulstandorten
- eine Hauptschule (Erich-Fried-Schule)
- eine Gesamtschule (Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule, die ehemals Gesamtschule Rentfort-Nord hieß)
- drei Realschulen (Werner-von-Siemens-Realschule, Anne-Frank-Realschule, Erich Kästner-Realschule)
- drei Gymnasien (Heisenberg-Gymnasium, Ratsgymnasium, Riesener-Gymnasium)
- zwei Berufskollegs (davon ein privates in Trägerschaft eines zur Caritas gehörigen Vereins), jeweils mit beruflichem Gymnasium
- eine Freie Waldorfschule
- eine Förderschule mit Förderschwerpunkt Lernen
- eine Förderschule mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Im Schulzentrum Brauck sind als Ganztagseinrichtung eine Haupt- und eine Realschule untergebracht.
Die Grundschulen in Gladbeck werden ausnahmslos zu offenen Ganztagsgrundschulen ausgebaut.
Die Stadt Gladbeck betreibt vier Kinder- und Jugendeinrichtungen als außerschulische Bildungsorte:
- Freizeittreff Karo (Schachtstraße 51, nun auch Hauptsitz der Jugendkunstschule Gladbeck)
- Kinderhaus Kotten Nie
- Freizeittreff Brauck
- Freizeittreff Rentfort
Persönlichkeiten
Sonstiges
Die Stadt Gladbeck war Bestandteil von RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europa. Die Local Heros Woche in Gladbeck fanden vom 26. September bis 2. Oktober 2010 statt. Das ganze Jahr wurden aktive Kulturbeiträge zu RUHR.2010 ausgerichtet – dazu die großen Events SchachtZeichen, Sing und Still-Leben Ruhrschnellweg.
Kinder- und Jugend-Universität
Gladbeck erhielt im Herbst 2006 eine Kinder-Universität. Angeboten werden verschiedene Kurse, wie zu Computern, Mathematik, Sprachen und vielen anderen Themenbereichen. Das Projekt startete am 8. September 2006. Träger der Kinder- und Jugenduniversität ist die städtische Jugendpflege.
Patenschaft in der Deutschen Marine
Für zwei Einheiten der Deutschen Marine hat die Stadt Gladbeck die Patenschaft übernommen. Es handelt sich um die beiden Mehrzwecklandungsboote L762 Lachs und L765 Schlei der Klasse 520, die bei den Spezialisierten Einsatzkräften Marine in Eckernförde stationiert sind.[27]
Technisches Hilfswerk Gladbeck/Dorsten
In Gladbeck ist das Technische Hilfswerk Gladbeck/Dorsten stationiert. Dieser Ortsverband hat zwei Bergungsgruppen und die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen. Die Unterkunft befindet sich in der Stollenstraße.
Literatur
in der Reihenfolge des Erscheinens
- Ludwig Bette: Festschrift zur Einweihung des neuen Amtshauses der Gemeinde Gladbeck i.W. am 6. Dezember 1910. Geschichte der Gemeinde Gladbeck. Gladbeck 1910 (Digitalisat in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster).
- Frank Bajohr: Verdrängte Jahre. Gladbeck unter’m Hakenkreuz. Klartext Verlag, Essen 1983, ISBN 3-88474-103-9.
- Ludger Tewes: Mittelalter an Lippe und Ruhr. Reimar Hobbing Verlag, Essen 2. Auflage 1988, S. 49–114, ISBN 3-920460-40-5.
- Elfi Pracht-Jörns: Gladbeck. In: dies.: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Band 4: Regierungsbezirk Münster (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern von Westfalen, Band 1.2). J.P. Bachem, Köln 2002, ISBN 3-7616-1397-0, S. 296–300 und 331–332.
- Rainer Weichelt: Geschichte der Stadt Gladbeck. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004, ISBN 3-8313-1332-6.
- Paul Derks: Die Siedlungsnamen der Stadt Gladbeck. Sprachliche und geschichtliche Untersuchungen. 1. Auflage, Stadt Gladbeck, Gladbeck 2009, ISBN 978-3-923815-47-0.
- Harald Landgraf: Du mein Gladbeck. Facettenreiche Stadt zwischen Emscher und Lippe. Anno-Verlag, Ahlen 2015, ISBN 978-3-939256-28-1.
- Katrin Bürgel, Ludger Tewes: Kriegskultur und Erfahrungshaltung im westfälischen Amt Gladbeck 1914–1918. Klartext Verlag, Essen 2016, ISBN 978-3-8375-1579-4.
- Ralph Eberhard Brachthäuser: Der Handwerkerumzug im Jahr 1950. So etwas hat Gladbeck noch nicht gesehen. In: Vestischer Kalender 2019, 90. Jahrgang, Recklinghausen 2018, ISSN 0938-8745, S. 184–190.
- Ralph Eberhard Brachthäuser: Mit Leidenschaft für unsere Stadt. Die Frauen und Männer des ersten Gladbecker Stadtrates. Verlag Mainz, Aachen 2019, 255 S., ISBN 978-3-8107-0308-8.
- Ralph Eberhard Brachthäuser: Roter Terror. Gladbeck in der Märzkrise 1920. Zugleich ein Beitrag über die Entwicklung öffentlicher Sicherheitsstrukturen im nördlichen Ruhrgebiet, Verlag Mainz, Aachen 2020, 376 S., ISBN 978-3-8107-0338-5.
- Ralph Eberhard Brachthäuser (Hrsg.): Chronik der Firma A. Küster. Großhandlung in Grubenholz und Nutzholz mit Dampfsägewerken, Gladbeck 2021, 150 S., ISBN 978-3-9824049-0-5.
Weblinks
- Website der Stadt Gladbeck
- Gladbeck im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
- E-Mail-Verkehr mit dem Rathaus vom 16. Jan. 2015
- Bevölkerungsstatistik der Stadt Gladbeck mit Übersicht über die Stadtteile auf S. 3 und Einwohnerstatistiken auf S. 5. (Stand: 30. Juni 2013; PDF; 1,0 MB).
- nicht zu verwechseln mit Braubauerschaft, dem früheren Namen von Gelsenkirchen-Bismarck.
- Rosenhügel, WAZ.
- Wolfgang Leesch: Verwaltung in Westfalen 1815–1945. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Band 38. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06845-1.
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 237.
- A. C. Grayling: Die toten Städte: Waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen? Goldmann, München 2009, ISBN 978-3-442-15542-2, S. 388.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 311.
- Ratswahl – RVR-Wahl / Kommunalwahlen 2020 Gladbeck – Gesamtergebnis. Abgerufen am 4. Oktober 2020.
- Chronologie der Gladbecker Bürgermeister, Stadt Gladbeck
- Die referenzierte Website der Stadt Gladbeck weist für Schulte „30.03 1945–14.06. 1945“ und für Olejnik „14.06.–25.10. 1946“ aus; offenbar handelt es sich um einen Fehler und ein und denselben 14. Juni, der entweder 1945 oder 1946 war.
- Siehe bis 2004: Rainer Weichelt: Geschichte der Stadt Gladbeck. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004, S. 122.
- Bürgermeisterstichwahl – RVR-Wahl / Kommunalwahlen 2020 Gladbeck – Gesamtergebnis. Abgerufen am 4. Oktober 2020.
- Gladbeck.de, abgerufen am 9. Juni 2010.
- Mode statt Messe – Glück auf, Elisabeth-Kirche!, WAZ, Ausgabe Glabeck, 19. Dezember 2019, abgerufen am 20. Dezember 2019.
- Stadt Gladbeck Religion, Zensus 2011
- Tabelle Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit in den Stadtbezirken Gladbeck Seite 9, abgerufen am 29. Januar 2022
- BEVÖLKERUNGSSTATISTIK der Stadt Gladbeck 31 Dezember 2018, abgerufen am 3. Juli 2019
- Trägerverein hat den Betrieb des Forums eingestellt In: WAZ. vom 10. Juli 2018.
- Denkmäler. Auf heimatverein-gladbeck.de, abgerufen am 2. Juni 2013.
- Georg Meinert: Vestische setzt auf Busbahnhof der kurzen Wege. In: WAZ.de. 18. August 2013, abgerufen am 12. März 2017.
- Georg Meinert: Tunnel hat bald ausgedient. In: NRZ. 30. Juli 2013, abgerufen am 12. März 2017.
- Verlegung des Bahnhofs und Umbau des Oberhofs ab 2016. In: WAZ. 20. August 2014, abgerufen am 12. März 2017.
- Marcus Esser: Umbau Bahnhof Ost ab 2016. In: WAZ. 15. September 2013, abgerufen am 12. März 2017.
- Georg Meinert: Kombibahnsteig erlaubt schnelles Umsteigen. In: WAZ. 21. April 2014, abgerufen am 12. März 2017.
- Rainer Holstein: In einem Boot mit Lachs und Schlei. In: WAZ. 29. Dezember 2009, abgerufen am 12. März 2017.