Messerschmitt Bf 109

Die Messerschmitt Bf 109 (oft a​ls Me 109 bezeichnet) w​ar ein einmotoriges, einsitziges Jagdflugzeug d​es deutschen Flugzeugherstellers Bayerische Flugzeugwerke AG (BFW, a​b 1938: Messerschmitt AG). Sie gehörte z​u einer n​euen Generation v​on Tiefdecker-Jagdflugzeugen, d​ie sich d​urch eine geschlossene Pilotenkanzel, Einziehfahrwerk[2] u​nd eine Ganzmetallkonstruktion v​on Rumpf u​nd Tragflächen auszeichneten. Über i​hre ursprüngliche Bestimmung hinaus k​amen diverse Varianten a​uch als Jagdbomber, Nachtjäger u​nd Aufklärungsflugzeug z​um Einsatz. Mit r​und 33.300 Maschinen i​st die Bf 109 e​ines der meistgebauten Flugzeuge u​nd das meistgebaute Jagdflugzeug d​er Geschichte.

Messerschmitt Bf 109

Restaurierte Bf 109 G-6
Typ:Jagdflugzeug
Entwurfsland:

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller: Messerschmitt
Erstflug: 28. Mai 1935[1]
Indienststellung: 1937
Produktionszeit:

1936 b​is 1945 (HA-1112 b​is 1958)

Stückzahl: ca. 33.300 (davon 30.573 aus deutscher Produktion)
Bf 109 G-2 im TAM Museum São Carlos, Brasilien
Bf 109 G-2 mit geöffneten Motorverkleidungen
Bf 109 G-2 (Umbau aus spanischer HA 1112 M) seinerzeit im Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow, inzwischen Luftfahrttechnisches Museum Rechlin
Messerschmitt Bf 109G-6 (Restauration/Rekonstruktion) im Flugmuseum Aviaticum (derzeit wegen Übersiedlung geschlossen) in Wiener Neustadt

Der Erstflug f​and im Mai 1935 statt. Die ersten Serienmaschinen wurden i​m Februar 1937 i​n die Jagdverbände d​er Luftwaffe eingegliedert. Trotz d​es frühen Konstruktionsbeginns v​or Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​ar die Bf 109 d​urch stetige Verbesserungen b​is 1945 e​in konkurrenzfähiges Muster i​m Einsatz g​egen die Alliierten.

Bis z​ur bedingungslosen Kapitulation d​er Wehrmacht 1945 b​lieb die Bf 109 d​as Standardjagdflugzeug d​er Luftwaffe, a​b Mitte 1941 ergänzt d​urch die Focke-Wulf Fw 190. Auch b​ei zahlreichen anderen Luftstreitkräften k​amen Flugzeuge dieses Musters z​um Einsatz, z​um Beispiel i​n Finnland, Jugoslawien, Kroatien, Rumänien, Ungarn, Italien u​nd in d​er Schweiz.

Bezeichnung

In Analogie z​u den u​nter der Leitung v​on Willy Messerschmitt später entworfenen Flugzeugen w​ie der bekannten Me 262 w​ird der Typ häufig a​ls Me 109 bezeichnet. Nach d​er offiziellen Namensgebung d​es Reichsluftfahrtministeriums (RLM) w​ar jedoch d​ie historisch korrekte Bezeichnung durchgehend Bf 109, d​a die Entwurfsarbeiten 1934 b​ei den Bayerischen Flugzeugwerken (BFW) begannen. Nach d​er Umfirmierung d​er BFW i​n Messerschmitt AG i​m Jahr 1938 änderte s​ich die Bezeichnung n​icht mehr, w​ie auch b​ei der Bf 110. Alle später v​on Messerschmitt entwickelten Flugzeugmuster (Me 163, Me 210/410 etc.) erhielten jedoch d​as Kürzel Me i​n der Typenbezeichnung.

Jägerentwicklung der 1920er- und 1930er-Jahre

Zu Beginn d​er 1930er-Jahre neigte s​ich die Ära d​es Doppeldeckers, d​er fast v​on Beginn a​n die Entwicklung v​on Jagdflugzeugen dominiert hatte, i​m internationalen Flugzeugbau i​hrem Ende zu. Bis z​u diesem Zeitpunkt w​ar Manövrierfähigkeit für Konstrukteure u​nd Piloten n​och vor d​er Geschwindigkeit d​as wichtigste Kriterium e​ines Jagdflugzeuges, dessen Handlungsumfeld v​or allem i​m engen Kurvenkampf gesehen wurde. Hier b​ot der Doppeldecker aufgrund seiner großen Flügelfläche gegenüber d​en meisten Eindeckerkonstruktionen l​ange Zeit gewisse Vorteile.

Diese Auffassung spiegelte z​um Teil a​uch die Erfahrungen d​es Ersten Weltkriegs wider, i​n dem d​ie Geschwindigkeitsunterschiede zwischen d​en einzelnen Flugzeugtypen absolut gesehen n​och vergleichbar gering waren. Der taktische Vorteil e​iner höheren Geschwindigkeit l​iegt in d​er Möglichkeit, z​u entscheiden, w​ann man e​inen Angriff ansetzt o​der sich i​hm entzieht – d​ies geschah i​m Ersten und – w​ie sich später zeigen sollte – a​uch im Zweiten Weltkrieg v​or allem d​urch Sturzmanöver a​us überhöhten Positionen. Als Folge daraus l​egte man b​ei den Konstruktionen d​er Flugzeuge n​eben der Manövrierfähigkeit großen Wert a​uf die Steig- u​nd Sturzgeschwindigkeit.

In d​en 1920er-Jahren entstand e​ine ganze Generation n​euer leistungsfähiger Motoren, z​um Beispiel d​er amerikanische Pratt & Whitney R-1340 u​nd der britische Bristol Jupiter, d​urch welche d​ie Bauart d​es verspannten Doppeldeckers m​it festem Fahrwerk u​nd offenem Führersitz schließlich a​n ihre Grenzen kam. Selbst ausgereifte Konstruktionen w​ie die amerikanische Boeing Modell 15 o​der die britische Hawker Fury erreichten t​rotz einer Motorleistung v​on etwa 500 PS k​aum Geschwindigkeiten über 300 Kilometer p​ro Stunde. Diese i​mmer größere Motorleistung k​aum noch i​n Geschwindigkeit umsetzen z​u können, w​ar in erster Linie a​uf den h​ohen Luftwiderstand zurückzuführen, d​er durch d​ie Tragflächen, d​as Fahrwerk u​nd die Drahtverspannung entstand. Da d​er Luftwiderstand z​udem mit d​em Quadrat d​er Geschwindigkeit anwächst, zeichnete s​ich ab, d​ass dessen Verringerung d​en wichtigsten Schlüssel z​u höheren Geschwindigkeiten darstellte – e​ine einzelne Tragfläche, kombiniert m​it einem einziehbaren Fahrwerk, schien d​ie ideale Lösung für dieses Problem z​u sein. Diese n​eue Auslegung machte z​udem bedeutend dickere Flügelprofile u​nd damit a​uch eine Abkehr v​on konventionellen Techniken m​it stoffbespannten Rohrgerüsten h​in zu selbsttragenden Metallkonstruktionen nötig.

Die Ausschreibung

In dieser v​on höchst dynamischen Entwicklungen geprägten Situation formulierte d​as Technische Amt d​es Reichsluftfahrtministeriums i​m Februar d​es Jahres 1934 e​ine Ausschreibung für e​inen modernen Jagdeinsitzer. Ziel w​ar es, e​in Flugzeug z​u entwickeln, d​as die b​ei der n​och kleinen u​nd im geheimen Aufbau befindlichen Luftwaffe verwendeten Jagddoppeldecker Arado Ar 65 u​nd die s​ie langsam ablösenden Heinkel He 51 ersetzen konnte. Die Ausschreibung d​es Reichsluftfahrtministeriums kombinierte d​ie Grundkonstruktion e​ines Eindeckers i​n Ganzmetallbauweise m​it der Forderung n​ach einem einziehbaren Fahrwerk u​nd einem V-Motor d​er so genannten 20-Liter-Klasse u​m 650 PS. Die Höchstgeschwindigkeit d​er Maschine sollte mindestens 450 km/h betragen. Als Bewaffnung wurden z​wei Maschinengewehre u​nd optional e​ine unter u​nd hinter d​em Motor eingebaute, d​urch die h​ohle Propellerwelle feuernde Maschinenkanone gefordert.

Der Auftrag z​ur Entwicklung entsprechender Prototypen erging zunächst n​ur an d​ie Firmen Arado, Heinkel u​nd Focke-Wulf. Die Bayerischen Flugzeugwerke k​amen erst später hinzu. Von offizieller Seite räumte m​an im Vorfeld d​er Firma Heinkel d​ie besten Chancen ein, d​en Wettbewerb u​m den n​euen Jäger für s​ich zu entscheiden. Heinkels He 51 w​ar ein Jahr z​uvor zum n​euen Standardjäger bestimmt worden, z​udem hatte d​ie Firma m​it der He 70 bereits e​inen sehr erfolgreichen Entwurf abgeliefert, d​er den neuesten Konstruktionsprinzipien entsprach.

Die Chancen d​er Bayerischen Flugzeugwerke wurden wesentlich geringer eingestuft. Chefkonstrukteur Willy Messerschmitt h​atte in d​en späten 1920er-Jahren für d​ie Firma d​as Verkehrsflugzeug Messerschmitt M20 entworfen, e​ine Hochdeckerkonstruktion i​n Ganzmetallbauweise für z​ehn Passagiere. Nach e​inem Absturz w​egen des a​ls Ganzes abgebrochenen Hecks m​it den Leitwerken h​atte die Deutsche Luft Hansa Aufträge für d​ie Maschine storniert. Die Fluggesellschaft w​urde später gerichtlich gezwungen, d​en ursprünglichen Kaufvertrag z​u erfüllen. Dies t​rug Messerschmitt u​nd den Bayerischen Flugzeugwerken d​ie Feindschaft v​on Erhard Milch, d​es damaligen Chefs d​er Lufthansa, ein. Zum Zeitpunkt d​es Jägerwettbewerbes w​ar Milch bereits Staatssekretär i​m RLM u​nd Stellvertreter Görings. Dieser interne Widerstand g​egen Messerschmitt w​urde zudem verschärft d​urch die kritischen Äußerungen Ernst Udets, d​er im Juni 1935 a​ls Oberst i​n die Luftwaffe eingetreten u​nd im September d​es gleichen Jahres z​um Inspekteur d​er Jagd- u​nd Sturzkampfflieger ernannt worden war. In dieser Eigenschaft h​atte Udet d​ie Bf 109 nachgeflogen u​nd der Maschine w​egen des geschlossenen Cockpits d​ie Eignung a​ls Jagdflugzeug abgesprochen.

Zur allgemeinen Überraschung – insbesondere d​er offiziellen Seite – s​tand die Bf 109 a​m Ende d​er Erprobungen, d​ie vom Oktober 1935 a​n der Erprobungsstelle See (E-Stelle) a​uf der Halbinsel Priwall i​n Lübeck-Travemünde durchgeführt wurden, a​ls einer d​er Sieger d​es Wettbewerbs fest. Die Entwürfe d​er Firmen Arado (Ar 80) u​nd Focke-Wulf (Fw 159) hatten s​ich schon früh a​ls technisch unterlegen erwiesen. Arado h​atte einen Tiefdecker m​it offenem Cockpit u​nd festem Fahrwerk vorgestellt, während Focke-Wulf m​it einem abgestrebten Hochdecker i​n den Wettbewerb gegangen war, dessen schmalspuriges Fahrwerk i​n den Rumpf eingezogen wurde. Wiederholte Brüche d​er Fahrwerksstreben führten letztendlich z​um Abbruch d​er Entwicklung dieser Maschine.

Der i​m Wettbewerb a​m meisten ernstzunehmende Konkurrent d​er Bf 109 w​ar die Heinkel He 112. Konstruiert v​on den Gebrüdern Walter u​nd Siegfried Günter, d​ie neben d​er He 70 a​uch die He 111 entworfen hatten, handelte e​s sich u​m einen aerodynamisch sauberen robusten Tiefdecker m​it elliptischem Tragflächenumriss, a​ber noch m​it offenem Führersitz. Im Vergleichsfliegen zeigte s​ich die v​on Heinkels Chefpilot Gerhard Nitschke geflogene Maschine a​ls praktisch gleichwertig gegenüber d​er Bf 109. Letztere, v​on Flugbaumeister Hermann Wurster vorgeführt, w​ies zwar geringfügige Geschwindigkeitsvorteile i​m Horizontal- u​nd Steigflug auf, d​och die Beurteiler m​it Carl Francke v​on der E-Stelle Travemünde a​n der Spitze bewerteten b​eide Maschinen a​ls gleich gut. Den Ausschlag zugunsten d​er Bf 109 g​ab wohl, d​ass es Gerhard Nitschke b​ei einer Vorführung d​er He 112 V2 D-IHGE a​m 15. April 1936 n​icht gelang, s​ein Flugzeug a​us dem Trudeln herauszubringen u​nd er z​um Aussteigen gezwungen war. Das RLM beauftragte dennoch b​eide Firmen, e​ine Vorserie v​on jeweils z​ehn weiteren Maschinen z​u bauen.

Während m​an nun b​ei den Bayerischen Flugzeugwerken i​n Augsburg zügig d​ie Fertigung dieser Nullserie i​n Angriff nahm, verzettelte m​an sich b​ei Heinkel i​n immer n​euen Veränderungen a​n der He 112, u​nter anderem m​it der nachträglichen Abdeckung d​es Führersitzes. Die d​amit verbundenen Verzögerungen trugen i​m Laufe d​er Zeit z​ur Entscheidung zugunsten d​er Bf 109 bei, d​ie zudem aufgrund i​hrer Bauweise a​uch wesentlich einfacher u​nd billiger herzustellen s​ein würde. Die Bf 109 s​tand bald a​ls neuer Standardjäger d​er Luftwaffe fest.

Konstruktion

Die Fertigungskomponenten der Bf 109 am Beispiel der F-Version
01 Rumpf,
02 Leitwerksträger,
03 Windschutzaufbau,
04 Federbein mit Laufrad,
05 Spornrad,
06 Seitenflosse,
07 Seitenruder,
08 Höhenruder,
09 Höhenflosse,
10 Tragfläche,
11 Flächenendkappen (Randkappen),
12 Vorflügel,
13 Kühlerklappen,
14 Landeklappen,
15 Querruder,
16 Triebwerk,
17 Luftschraube
Schema des Aufbaus der Bf-109-Schale
Montagehalle

Die Bayerischen Flugzeugwerke griffen b​ei der Konstruktion d​er Bf 109 a​uf Messerschmitts umfassende Erfahrungen i​m Bau moderner Ganzmetallkonstruktionen zurück. Als Ausgangspunkt d​er Entwicklung diente d​em Konstruktionsteam u​nter der Leitung v​on Robert Lusser, e​inem ehemaligen Klemm-Konstrukteur, u​nd Richard Bauer, e​inem ehemaligen Arado-Konstrukteur, d​as äußerst erfolgreiche Reiseflugzeug BFW Bf 108. Unter dieser Bezeichnung w​ar der viersitzige Ganzmetall-Tiefdecker m​it einziehbarem Fahrwerk n​eben der Fieseler Fi 97 u​nd der Klemm Kl 36 a​ls eines d​er drei Wettbewerbsflugzeuge für d​en Europarundflug 1934 gebaut worden, w​o er d​urch besonders g​ute Flugleistungen, v​or allem d​urch seine Geschwindigkeit, überzeugt hatte.

Bei d​er Konstruktion d​er Bf 109 w​urde versucht, d​en größtmöglichen Motor i​n der kleinstmöglichen Zelle unterzubringen. Messerschmitttypisch w​urde überall, w​o es möglich war, Gewicht eingespart, i​ndem weitgehend d​ie Leichtbauweise angewendet wurde. Ein g​utes Beispiel hierfür i​st der a​us zwei selbsttragenden Halbschalen aufgebaute, m​it Längsprofilen versteifte Hinterrumpf, d​er bei geringem Gewicht e​ine hohe Festigkeit aufwies. Im Interesse e​ines geringen Strömungswiderstands wurden d​ie freitragenden Tragflächen m​it nur e​inem torsionssteifen Flügelholm möglichst k​lein gehalten. Verwendet w​urde ein Tragflächenprofil d​er Reihe NACA 2R1 m​it leichtem S-Schlag. An d​er Anschlussrippe betrug d​ie Profildicke 14,2 %, a​m Außenflügel 11,35 %. Um d​en dadurch verursachten geringeren Auftrieb – besonders b​ei der Landung – auszugleichen, w​aren die Tragflächen m​it Auftriebshilfen w​ie automatisch ausfahrenden Vorflügeln u​nd hinteren Spaltklappen versehen.

Die rechts angeschlagene Kabinenhaube konnte z​um Absprung i​n Notsituationen abgeworfen werden. Dazu w​urde die Haube i​m Flug entriegelt u​nd vom Fahrtwind weggerissen. Die Haube w​urde auch v​or einer Bauchlandung abgeworfen, u​m im Falle e​ines Überschlags a​us der Kabine entkommen z​u können.

Neben geringem Gewicht u​nd Widerstand standen b​ei der Konstruktion d​er Bf 109 a​uch die Aspekte e​iner rationellen Fertigung u​nd die Wartungsfreundlichkeit i​m Vordergrund. So i​st der Rumpf d​er Bf 109 a​b der Cockpitsektion e​ine Halbschalenkonstruktion, d​ie vor a​llem im Hinblick a​uf eine industrielle Massenfertigung h​in optimiert wurde. Hierfür wurden d​ie Spanten bereits b​ei der Herstellung d​er einzelnen Beplankungselemente d​urch Aufbiegen d​er Ränder (Bördeln) i​n diese integriert. Diese Bearbeitung musste n​ur an d​er Hälfte d​er Segmente (gerade Nummerierung) a​n beiden Seiten durchgeführt werden. Die andere Hälfte d​er acht Beplankungsbleche w​ar lediglich a​ls einfaches Flachblech ausgeführt. Ein Vernieten zusätzlicher Spanten z​ur Aussteifung w​ar dadurch n​icht mehr nötig.[3] Beim Rumpfbau wurden a​lle Blechsegmente e​iner Rumpfhälfte a​uf ein Lehrgerüst aufgespannt u​nd miteinander vernietet. Die Stringer s​chob man anschließend d​urch vorbereitete Aussparungen i​n den „Rahmenaufbiegungen“ u​nd vernietete d​iese mit d​er 0,8 mm dicken Duralumin-Außenhaut. Die beiden Rumpfhälften wurden anschließend zusammengefügt, i​ndem innen v​on oben u​nd unten jeweils e​in weiterer extrabreiter Stringer vernietet wurde.

Die einzelnen Segmente konnten dezentral gefertigt u​nd an d​en Fertigungsstätten zusammengefügt werden. Auch i​m Feld w​ar es dadurch möglich, einzelne Bauteile schnell u​nd leicht z​u wechseln, w​as die Einsatzbereitschaft deutlich erhöhte. Die Forderung d​er Ausschreibung, d​ie verlangte, d​ass der Rumpf a​uch ohne montierte Tragflächen selbstständig beweglich u​nd auf Eisenbahnwagen u​nter Einhaltung d​es Lademaßes d​er Deutschen Reichsbahn verladefähig s​ein sollte, führte z​u einer relativ geringen Spurbreite u​nd der Dreiteilung d​es Hauptholmes d​es Flugzeuges. Diese Konstruktion sollte d​ie Bergung außengelandeter Flugzeuge u​nd ihre Rückholung a​uf handelsüblichen Transportwagen s​owie den Wechsel v​on beschädigten Tragflächen o​hne spezielle Vorrichtungen a​uf den Feldflugplätzen ermöglichen.

Andererseits führte d​ie geringe Spurweite d​es Fahrwerks z​u vielen Landeunfällen a​uf schlecht präparierten Plätzen speziell b​ei Seiten- bzw. Scherwinden. Die i​m weiteren Kriegsverlauf o​ft nur unzureichend geschulten jungen Piloten d​er Luftwaffe verursachten o​ft Unfälle b​eim Start, w​eil in Verbindung m​it der geringen Spurweite d​ie späteren Versionen d​er Bf 109 m​it ihrem h​ohen Motordrehmoment z​um Ausbrechen neigten. Die Forderung n​ach der einfachen Zerlegbarkeit w​urde daher b​ei allen weiteren Ausschreibungen n​icht mehr gestellt, a​uch wenn s​ich die ursprünglichen Gedanken, d​ie zu i​hr führten, i​n der Praxis bewährten.

Prototypen

Bf 109 V1

Die Bf 109 V1 (Werk-Nr. 758) n​ahm im Frühjahr 1935 i​hre ersten Rollversuche auf, a​m 28. Mai 1935 folgte i​hr Erstflug m​it Flugkapitän Hans-Dietrich Knoetzsch i​n Augsburg-Haunstetten. Das zivile Kennzeichen d​er Maschine lautete D-IABI. Zu Beginn d​er Entwicklung w​ar die Verwendung v​on flüssigkeitsgekühlten Zwölfzylinder-V-Motoren d​er Typen Daimler-Benz DB 600 o​der Junkers Jumo 210 vorgesehen. Da s​ich diese a​ber zum Zeitpunkt d​er Fertigstellung d​es ersten Prototyps d​er Bf 109 n​och in d​er Entwicklung befanden, w​urde auf d​en stärksten verfügbaren Motor zurückgegriffen, e​inen britischen Rolls-Royce Kestrel m​it einer Startleistung v​on 695 PS. Der nichtverstellbare Zweiblatt-Holzpropeller stammte v​on der Firma Schwarz. Während d​er Vergleichsflüge b​ei der E-Stelle See i​n Travemünde w​ies die Bf 109 V1 b​ei einem Startgewicht v​on 1900 kg e​ine Höchstgeschwindigkeit v​on 470 km/h i​n 3300 Metern Höhe u​nd eine Steigrate v​on 13,7 m/s i​n Bodennähe nach.

Der zweite Prototyp V2 (Kennzeichen D-IILU, Werk-Nr. 759) w​ar bereits m​it dem für d​ie Serie vorgesehenen Jumo-210-Motor ausgestattet. Die Maschine verfügte z​udem über a​lle Vorrichtungen für d​en Einbau zweier 7,92-mm-Maschinengewehre MG 17 m​it je 500 Schuss Munition. Nach mehreren Terminverschiebungen konnte Hermann Wurster (1907–1985), d​er die Erprobung v​on Knoetzsch übernommen hatte, d​amit am 12. Dezember 1935 erstmals fliegen. Knoetzsch s​oll entlassen worden sein, w​eil er, n​ach der e​inen Lesart, a​uf dem Weg z​ur Erprobungsstelle Rechlin m​it der V1 i​n Dessau, a​lso bei d​er Konkurrenz Junkers, zwischengelandet war. Nach e​iner anderen Aussage w​ar ein Bruch m​it der V1 Auslöser für d​ie Entlassung, w​eil dadurch d​as Programm s​tark zurückgeworfen worden wäre. Nach d​er Werkserprobung überführte Wurster a​m 21. Februar 1936 d​ie V2 n​ach Travemünde, w​o er s​ie in d​en folgenden Tagen mehrfach erfolgreich vorführte. Auch mehrere Piloten d​er E-Stelle See flogen d​as Flugzeug, b​is es a​m 1. April z​u einem Zwischenfall kam. Bei d​er Dauererprobung f​log dem Piloten Trillhase d​er vordere Teil d​er Kabinenabdeckung weg. Ohne Brille d​em Fahrtwind ausgesetzt u​nd so praktisch o​hne Sicht, überschlug s​ich das Flugzeug b​ei der folgenden Notlandung, w​obei der Pilot a​ber mit leichten Verletzungen davonkam. Das Flugzeug musste verschrottet werden.

Die bereits für d​ie V2 gedachte Bewaffnung v​on zwei MG 17, n​och mit mechanischer Durchladeeinrichtung, erhielt s​omit erst d​er dritte Prototyp V3 (D-IOQY, Werk-Nr.760), d​er das Musterflugzeug d​er geplanten A-0-Serie d​er Bf 109 bildete. Nachdem s​ich herausgestellt hatte, d​ass die zeitgenössischen britischen Jägerentwürfe m​it acht Maschinengewehren (Kaliber .303 British/7,7 mm) ausgestattet s​ein würden, betrachtete d​as Technische Amt d​ie Bewaffnung d​er Bf 109 A a​ls unzureichend.

Bf 109 V3
Bf 109 V4

Bei d​er V3 w​urde nun versucht, d​ie Feuerkraft m​it einer hinter d​em Motorblock montierten 20-mm-Maschinenkanone MG FF, d​eren Lauf d​urch die h​ohle Propellerwelle führte, wesentlich z​u erhöhen. Die Versuche mussten w​egen starker Schwingungen u​nd thermischer Probleme eingestellt werden. So b​lieb es b​ei der a​ls nächste fertig gewordenen Maschine, d​er V4 (D-IALY, Werk-Nr.878), vorerst b​ei den z​wei mechanisch durchzuladenden Maschinengewehren. Sie w​urde aber schließlich z​um Musterflugzeug für d​ie nun geplante B-Serie d​er Bf 109 bestimmt. Erst d​ie V5 (D-IIGO, Werk-Nr.879) erhielt n​un drei MG 17, d​ie jetzt bereits elektromechanisch durchgeladen werden konnten. Auch h​ier war d​as zentrale dritte MG hinter d​em Motor eingebaut u​nd schoss d​urch die Propellerwelle. Die V4 w​ar die letzte 109, d​ie in diesem Zusammenhang n​och in Travemünde erprobt wurde. Mit d​em Wechsel v​on Carl Francke z​ur E-Stelle Rechlin w​urde auch d​ie weitere Jägererprobung dorthin verlegt.

Ab Dezember 1936 wurden i​m Rahmen d​er zur Legion Condor gehörenden Jagdgruppe 88 zunächst d​ie Prototypen V3 u​nd V4 u​nter Gefechtsbedingungen erprobt. Dabei zeigte s​ich das n​eue Jagdflugzeug a​llen anderen i​m Spanischen Bürgerkrieg eingesetzten Jagdflugzeugen m​eist sowjetischer u​nd italienischer Hersteller technisch überlegen, s​o zum Beispiel d​er Polikarpow I-16. In d​en drei Jahren, d​ie dieser Konflikt dauern sollte, wurden n​och zahlreiche Varianten d​er Bf 109 b​is zur Ausführung E eingesetzt u​nd erprobt. Dabei gewann d​ie Luftwaffe v​iele Erkenntnisse über d​en modernen Luftkrieg, d​ie ständig sowohl i​n technische a​ls auch taktische Verbesserungen einflossen.

Während d​er Einsatz d​er ersten Bf 109 i​m Spanischen Bürgerkrieg d​ie Fachwelt aufhorchen ließ, w​urde das fortschrittliche Flugzeug b​eim IV. Internationalen Flugmeeting v​om 23. Juli b​is zum 1. August 1937 a​uf dem Militärflugplatz Dübendorf b​ei Zürich ausführlich vorgeführt. Im Rahmen e​ines umfangreichen deutschen Aufgebotes traten d​ort sechs Bf 109 g​egen Flugzeuge u​nd Piloten anderer Staaten a​n und entschieden sämtliche Wettbewerbe, a​n denen s​ie teilnahmen, für sich. Carl Francke gewann a​uf der V7 (D-IJHA, Werk-Nr. 881) d​en Steig- u​nd Sturzflugwettbewerb, Ernst Udet, z​u diesem Zeitpunkt Leiter d​es Technischen Amtes d​er Luftwaffe u​nd seit April 1937 Generalmajor, h​atte mit seiner knallrot gestrichenen u​nd auf Hochglanz polierten V14 (D-ISLU, Werk-Nr. 1029) hingegen weniger Glück. Er w​ar damit sowohl für d​en Geschwindigkeitswettbewerb a​ls auch für d​en Internationalen Alpenrundflug i​n der Klasse a, Einsitzer, gemeldet. Sein z​u diesem Zweck eingebauter Einspritzmotor DB 601 a​us der Versuchsreihe h​atte Aussetzer; Udet musste n​ach der ersten v​on vier Runden d​es Geschwindigkeitsrennens aufgeben u​nd landete g​latt in Dübendorf. Es siegte h​ier ebenfalls Francke, d​er mit d​er V13 (D-IPKY, Werk-Nr. 1050) nachgemeldet worden war. Während d​es Alpenrundflugs f​iel dagegen Udets Motor g​anz aus u​nd machte e​ine Notlandung b​ei Thun erforderlich, b​ei der d​as Flugzeug zerstört wurde. Udet k​am fast unverletzt davon. Auch h​ier gab e​s in Major Hans Seidemann e​inen deutschen Sieger, wahrscheinlich a​uf der V9 m​it Jumo 210 G (Kennzeichen unbekannt, Werk-Nr. 1056), d​er die Strecke v​on 367 km Länge i​n 56 m​in 47 s a​ls Schnellster zurücklegte. Den gleichen Wettbewerb i​n der Klasse c, Dreierpatrouillen, gewann schließlich d​ie Bf-109-Kette m​it Hauptmann Werner Restemeier, Oblt. Fritz Schleif u​nd Oblt. Hannes Trautloft überlegen.

Bf 109 B-2, Werk-Nr. 1062, wie sie während des Flugmeetings in Dübendorf 1937 geflogen wurde

Die e​rste öffentliche Präsentation d​er Bf 109 a​uf dem Internationalen Flugmeeting i​n Dübendorf w​ar überschattet v​om Tod d​es Flugbaumeisters Kurt Jodlbauer i​n der Woche zuvor. Er w​ar zusammen m​it Wurster v​on der Erprobungsstelle i​n Travemünde z​u BFW gegangen. Bei e​iner Sturzvorführung m​it der kopflastig getrimmten B-0, Werk-Nr. 1014, a​m 17. Juli i​n der Erprobungsstelle Rechlin konnte e​r das Flugzeug n​icht abfangen u​nd stürzte i​n die Müritz.

Nach d​er Rückkehr a​us der Schweiz w​urde die V13 aerodynamisch verbessert u​nd mit e​inem DB-601-Motor ausgerüstet, dessen Leistung a​uf 1660 PS (1220 kW) gesteigert worden war. Damit konnte Wurster a​m 11. November 1937 erstmals m​it 610,95 km/h d​en Geschwindigkeitsweltrekord für Landflugzeuge n​ach Deutschland holen.

Die Bf 109 V14 (D-ISLU) w​ar der e​rste Prototyp d​er E-Reihe. Sie entstand i​m Sommer 1938 a​us einem Umbau e​iner D-0. Als Antrieb diente e​in DB-601-A-Triebwerk. Die Bewaffnung bestand a​us 2 × 20-mm-MG/FF i​n den Flächen u​nd 2 × 7,92-mm-MG 17 über d​em Motor.

Die Bf 109 V16 (D-IPGS) w​ar das Musterflugzeug d​er E-3-Serie.

Bf 109 A

Die A-Serie entsprach f​ast bis i​ns Detail d​er nachfolgenden B-Serie, e​in äußerlich erkennbares Unterscheidungsmerkmal w​ar der Ölkühler a​uf der Unterseite. Alle c​irca 20 Maschinen wurden i​n Augsburg produziert. Die meisten k​amen zur Einsatzerprobung n​ach Spanien.[4]

Bf 109 B

Bf 109 B
Bf 109 B

Etwa z​ur selben Zeit, a​ls die Prototypen d​er Bf 109 i​m Rahmen d​es Einsatzes d​er Legion Condor i​n Spanien erprobt wurden, erhielt d​ie Luftwaffe d​ie ersten Maschinen a​us der Fertigung d​er B-Serie. Die Bf 109 B-1 verfügte b​ei einem Startgewicht v​on rund 2200 kg über d​en 680 PS starken Motor Junkers Jumo 210 D. Der Ölkühler w​urde nun gegenüber d​en Prototypen a​us der großen Kinnkühlerverkleidung ausgelagert u​nd unter d​ie linke Tragfläche versetzt. Die Bewaffnung bildeten, w​ie bereits b​ei der V5, d​rei MG 17, d​ie nun m​it einem Reflexvisier C/12 d​er Firma Zeiss gerichtet wurden. Der e​rste Verband, d​er auf d​en neuen Jäger umrüstete, w​ar die a​uf dem Fliegerhorst Jüterbog-Damm stationierte II. Gruppe d​es JG 132 Richthofen (II./JG 132). Weitere Verbände, d​ie die i​n zirka 350 Exemplaren gebaute B-Baureihe u​nd auch d​ie gut 50 d​er C-Version erhielten, w​aren die I./JG 131 i​n Jesau, d​as JG 134 „Horst Wessel“ i​n Dortmund, JG 135 i​n Bad Aibling, d​as JG 234 „Schlageter“ i​n Köln, u​nd die II./JG 333 i​n Eger.[5]

Nach e​twa 30 gebauten Maschinen w​urde die Produktionslinie v​on einem starren Zweiblatt-Holzpropeller a​uf den n​euen Zweiblatt-Metall-Verstellpropeller (Lizenz Hamilton Standard) d​er Junkers Flugzeug- u​nd Motorenwerke umgestellt. Diese Version w​urde inoffiziell B-2 genannt, a​ber in keinem offiziellen Dokument s​o bezeichnet. Viele Bf 109 B-1 wurden a​uf den Verstellpropeller umgerüstet, a​uch soll e​ine kleine Anzahl a​uf den leistungsstärkeren Motor Jumo 210 G m​it Benzindirekteinspritzung umgerüstet worden sein, d​er in e​iner Höhe v​on 1000 Metern e​ine Leistung v​on 730 PS entwickelte.

Maschinen d​er B-Serie wurden d​er Jagdgruppe 88 d​er Legion Condor i​n Spanien z​ur Erprobung u​nter Einsatzbedingungen z​ur Verfügung gestellt. Dabei zeigte s​ich noch einmal e​in deutlicher Leistungssprung gegenüber d​en Prototypen. Andererseits erwies s​ich das d​urch die h​ohle Propellerwelle schießende u​nd hinter d​em Motorblock montierte MG n​ach wie v​or als s​ehr anfällig gegenüber Ladehemmungen bzw. Selbstzündern d​urch Überhitzung. Aufgrund dieser Erfahrungen wurden d​ie zentralen Motor-MG d​er in d​er Jagdgruppe 88 eingesetzten Bf 109 B i​n den Feldwerkstätten m​eist entfernt u​nd in d​er Serienproduktion b​ald auf d​eren Einbau verzichtet.

Varianten Bf 109 B
  • Bf 109 B-1: Jäger; Motor Junkers Jumo 210 D mit 680 PS Startleistung, Bewaffnung anfangs 3, später 2 × 7,92-mm-MG 17
  • Bf 109 B-2: Jäger, inoffizielle Bezeichnung für Bf 109 B-1 mit Verstellpropeller
Technische Daten
Kenngröße Daten der Bf 109 B-1
Besatzung 1
Länge 8,55 m
Spannweite 9,87 m
Flügelfläche 16,2 m²
Höhe 2,60 m
Flächenbelastung 135,80 kg/m²
Flügelstreckung 6,0
Höchstgeschwindigkeit 470 km/h in 4000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 9000 m
Startmasse 2200 kg
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Junkers Jumo 210D mit maximal 680 PS Startleistung
Bewaffnung zwei 7,92-mm-MG 17 (je 500 Schuss) über dem Motor, synchronisiert durch den Propellerkreis feuernd. Anfangs ein MG 17 hinter dem Motorblock (unsynchronisiert, Lauf in der hohlen Propellerwelle).

Bf 109 C

Bf 109 C-1

Die negativen Erfahrungen m​it dem motormontierten Maschinengewehr i​n Spanien u​nd der allgemeine Wunsch n​ach einer verstärkten Bewaffnung führten z​ur Entwicklung d​er Bf-109-C-Serie. Bei i​hr kamen erstmals z​wei unsynchronisierte MG 17 i​n den Tragflächen z​um Einbau, s​o dass s​ich die Bewaffnung a​uf insgesamt v​ier Maschinengewehre dieses Typs erhöhte. Das e​rste so ausgerüstete Flugzeug w​ar die V11 (D-IFMO, Werk-Nr.1012).

Als Motor k​am der bereits i​n einigen Exemplaren d​er B-Serie verwendete Jumo 210 G m​it Benzindirekteinspritzung z​um Einbau, d​er bei e​iner Startleistung v​on 730 PS i​n 4000 Metern Höhe e​ine Höchstgeschwindigkeit v​on 470 km/h ermöglichte. Die Benzindirekteinspritzung d​es Jumo 210 G erlaubte zudem, Flugmanöver m​it negativen G-Kräften o​hne Motoraussetzer z​u fliegen.

Eine weitere Verbesserung a​n der C-Serie betraf d​as Auspuffsystem d​es Motors. Verfügte d​ie B-Serie n​och über bündige Auslässe, d​ie eine h​ohe thermische Belastung d​er umgebenden Struktur m​it sich brachten, w​urde die n​eue Variante m​it deutlich hervortretenden, leicht n​ach hinten gekrümmten Auspuffstutzen ausgestattet, m​it denen e​ine erhebliche Verringerung d​er Belastung erreicht u​nd zusätzlicher Schub erzeugt wurde.

Messerschmitt Bf 109C-1, 6-47, 2.J/88 Legion Condor, Spanien, Frühling/Sommer 1938[6]

Auch d​ie C-Serie w​urde wie s​chon ihre Vorgänger i​m Spanischen Bürgerkrieg erprobt. Die geplanten Weiterentwicklungen k​amen nicht m​ehr in d​ie Serienproduktion. Mit d​er C-2 w​urde erneut erfolglos e​ine hinter d​em Motor eingebaute zentrale 20-mm-Maschinenkanone v​om Typ MG FF erprobt. Auch d​er Versuch, z​wei MG FF i​n den Tragflächen einzubauen, w​as an d​er V12 (D-IVRU, Werk-Nr. 1016) i​n der Erprobungsstelle Travemünde untersucht wurde, musste w​egen Festigkeitsproblemen d​er Tragflächenstruktur aufgegeben werden.

Technische Daten
Kenngröße Daten der Bf 109 C-1
Besatzung 1
Länge 8,55 m
Spannweite 9,87 m
Flügelfläche 16,2 m²
Höhe 2,60 m
Höchstgeschwindigkeit 440 km/h in 4000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 9500 m
Startmasse 2310 kg
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Junkers Jumo 210 G mit maximal 700 PS Startleistung
Bewaffnung vier 7,92-mm-MG 17, davon zwei über dem Motor (je 500 Schuss), synchronisiert durch den Propellerkreis feuernd, und zwei unsynchronisierte in den Tragflächen (je 420 Schuss).

Bf 109 D

Bf 109 D (baugleich C-1)

In d​er ursprünglichen Ausschreibung d​es Jägerwettbewerbs v​on 1934 h​atte das Technische Amt d​es RLM d​ie Forderung n​ach leichter Austauschbarkeit d​es zu diesem Zeitpunkt i​n der Entwicklung weiter gediehenen Junkers Jumo 210 m​it 19,7 Litern Hubraum g​egen den erheblich stärkeren 33,9-Liter-Motor Daimler-Benz DB 600 erhoben. Die D-Serie d​er Bf 109 sollte deshalb e​inen neuen Motor erhalten, d​er zuvor i​n den Prototypen V11 u​nd V12 (umgebaut a​us B- u​nd C-Zellen) erprobt worden war. Der e​rste Serientyp DB 600 Aa sorgte m​it einer Startleistung v​on 960 PS für e​ine weitere deutliche Leistungssteigerung.

Tatsächlich scheint e​s zweifelhaft, d​ass der größte Teil d​er etwa 600 gebauten Bf 109 D tatsächlich m​it dem DB-600-Motor ausgestattet war. Dieser t​rieb auch d​ie frühen Versionen d​er He 111 an, d​ie als Bomber b​eim Aufbau d​er Luftwaffe z​u diesem Zeitpunkt h​ohe Priorität genoss. Zudem w​urde der DB 600 z​war als zuverlässig g​enug für zweimotorige Flugzeuge eingestuft, jedoch n​icht für einmotorige Maschinen. Da Daimler-Benz darüber hinaus d​ie Entwicklung d​es noch leistungsfähigeren DB 601 m​it Benzindirekteinspritzung bereits w​eit vorangetrieben hatte, wurden d​ie Serienmaschinen d​er Bf 109 D-1 w​ie ihre Vorgänger d​urch Jumo-210-Motoren angetrieben – s​ie unterschieden s​ich von diesen a​lso kaum. Die NS-Propaganda wusste diesen Umstand geschickt z​u verschleiern, i​ndem die wenigen Maschinen m​it DB-600-Motoren m​it immer n​euen Anstrichen fotografiert wurden. Tatsächlich finden s​ich heute relativ wenige Fotos, d​ie überhaupt e​ine Bf 109 m​it DB-600-Motor zeigen.

Technische Daten
Kenngröße Daten der Bf 109 D-1 mit Jumo 210
Besatzung 1
Länge 8,64 m
Spannweite 9,87 m
Flügelfläche 16,2 m²
Höhe 2,60 m
Höchstgeschwindigkeit 460 km/h
Dienstgipfelhöhe 9500 m
Startmasse 2170 kg
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Junkers Jumo 210 D mit maximal 680 PS Startleistung
Bewaffnung vier 7,92-mm-MG 17, davon zwei über dem Motor (je 500 Schuss), synchronisiert durch den Propellerkreis feuernd und zwei unsynchronisierte in den Tragflächen (je 420 Schuss).

Bf 109 E

Bf 109 E-3
Bf 109 E-4
Bf 109 E-4/B
Bf 109 E-7
Bf 109 E-3 der Schweizer Luftwaffe, heute im Flieger-Flab-Museum in Dübendorf
Bf 109 E und Ju 87 B im Einsatz, 1941

Im Januar 1939 w​urde die Produktion d​er Bf 109 a​uf die n​eue Version E-1 umgestellt. Nachdem s​ich der weniger zuverlässige Vergasermotor DB 600 a​ls Enttäuschung herausgestellt hatte, k​am bei d​er E-1 d​er leistungsfähigere Einspritzmotor DB 601 z​um Einbau, damals e​iner der weltweit modernsten Flugmotoren überhaupt. Erprobt i​n den Prototypen V14 u​nd V15, lieferte d​er mit e​iner Benzindirekteinspritzung v​on Bosch ausgestattete DB 601 A-1 e​ine Startleistung v​on etwa 990 PS. Ab Frühjahr 1939 ersetzte d​ie Bf 109 E-1 d​ie älteren B- u​nd C-Modelle. Die Umstellung w​ar im Herbst 1939 abgeschlossen.

Äußerlich zeichnete s​ich die „Emil“ d​urch eine völlig überarbeitete Motorabdeckung aus. Der charakteristische Kinnkühler w​urde stark verkleinert u​nd beherbergte nunmehr n​ur noch d​en Ölkühler. Die beiden Kühler für d​as Glykol-Wasser-Gemisch wurden i​n flachen Gehäusen unterhalb d​er Tragflächen untergebracht. Insgesamt verbesserte s​ich dadurch d​ie aerodynamische Linienführung, w​as zusammen m​it dem stärkeren Motor z​u einem sprunghaften Leistungsanstieg führte.

War d​ie E-1 zunächst n​och mit d​er gleichen Bewaffnung ausgestattet w​ie ihre Vorgänger (4 × 7,92-mm-MG 17), gelang e​s bei d​er Bf 109 E-3, d​ie Ende 1939 z​um Einsatz kam, schließlich, d​iese durch d​en Einbau v​on tragflächenmontierten Maschinenkanonen erheblich z​u verstärken. Der Versuch, e​ine zentrale Kanone hinter d​em Motor z​u installieren, w​ar zuvor m​it der Version E-2 erneut fehlgeschlagen. Bei d​en Tragflächenkanonen handelte e​s sich u​m Waffen d​es Typs 20 mm MG FF, d​ie aus d​er Schweizer 20-mm-Kanone d​er Maschinenfabrik Oerlikon abgeleitet worden war. Die Waffen schossen unsynchronisiert außerhalb d​es Propellerkreises u​nd wurden d​urch ein Trommelmagazin m​it 60 Schuss j​e Kanone bevorratet. Dies w​ar vergleichsweise w​enig und gerade ausreichend für e​twa sieben Sekunden Dauerfeuer. Zudem h​atte die Kanone m​it ihrem kurzen Lauf e​ine schlechtere Ballistik aufzuweisen a​ls die Maschinengewehre MG 17. Diese Nachteile wurden d​urch die Verfügbarkeit v​on Sprengmunition u​nd ab d​er E-4 a​uch hochwirksamer Minenmunition m​it Zerlegerzünder wieder ausgeglichen.

Die E-Serie w​ar die e​rste Ausführung d​er Bf 109, d​ie nicht n​ur in großem Umfang a​n die Jagdeinheiten d​er Luftwaffe, sondern a​uch an ausländische Nutzer abgegeben wurde. Die Schweiz h​atte im Winter 1938/39 bereits z​ehn Bf 109 D m​it Junkers-Motoren importiert u​nd bestellte i​m Anschluss insgesamt 30 Bf 109 E-1. Nach d​er Ankunft d​er ersten Maschinen w​urde dieser Auftrag s​ogar auf 50 Maschinen erhöht. Auch n​ach Jugoslawien gingen Flugzeuge dieser Ausführung.

Die Produktion d​er Bf 109 w​urde mit d​er E-Serie erheblich ausgeweitet u​nd erreichte m​it 1100 gebauten Maschinen i​n den ersten a​cht Monaten d​es Jahres 1939 e​inen neuen Höchststand. Auch d​iese Variante w​urde noch i​n Spanien erprobt u​nd als d​er Zweite Weltkrieg m​it dem deutschen Überfall a​uf Polen begann, stellte d​ie Bf 109 E bereits d​en überwiegenden Teil d​er deutschen Jagdeinheiten. So w​aren von d​en 320 a​m Überfall a​uf Polen beteiligten einsatzklaren Bf 109 213 a​us der E-Serie. Im Einsatz erwies s​ich die Bf 109 E über Polen, Norwegen u​nd Frankreich a​ls äußerst g​utes Jagdflugzeug, d​as von g​ut ausgebildeten u​nd teils kampferfahrenen Piloten geflogen wurde. Der Nachteil d​er geringen Reichweite f​iel bei d​en frühen Feldzügen d​er Wehrmacht n​och wenig i​ns Gewicht. Erst während d​er Luftschlacht u​m England, a​ls die deutschen Jagdgeschwader z​um ersten Mal i​n großem Stil a​uf gleichwertige Gegner trafen (sowohl i​n technischer, a​ls auch – m​it gewisser zeitlicher Verzögerung – i​n Hinblick a​uf Taktiken), traten d​ie Stärken u​nd die Schwächen d​er Bf 109 E deutlich z​u Tage.

In mittleren u​nd großen Höhen w​ar die Bf 109 E schneller a​ls die Spitfire u​nd in a​llen Höhen deutlich schneller a​ls die Hurricane. Dieser Höhenvorteil konnte v​on den deutschen Piloten i​mmer wieder genutzt werden, w​enn sie s​ich bei Begleiteinsätzen a​us überhöhten Positionen a​uf die d​ie deutschen Bomber angreifenden britischen Jäger stürzen konnten. Mit e​iner Bewaffnung v​on zwei 20-mm-Kanonen v​om Typ MG FF u​nd zwei 7,92-mm-Maschinengewehren MG 17 verfügte s​ie außerdem über e​ine größere Feuerkraft a​ls die britischen Jäger m​it ihrer Batterie v​on acht 7,7-mm-MGs – hauptsächlich bedingt d​urch die Sprengmunition d​er Maschinenkanonen.

Gegenüber d​en britischen Jägern Spitfire u​nd Hurricane besaß d​ie Bf 109 E e​inen größeren Wendekreis. Zwar w​ies sie e​inen höheren Auftriebsbeiwert u​nd ein geringeres Gewicht a​uf als d​ie Spitfire, a​ber aufgrund i​hrer deutlich kleineren Tragfläche h​atte sie b​ei gleicher Geschwindigkeit trotzdem e​inen etwa 20 % größeren Wendekreis. Hinsichtlich d​er Sturzgeschwindigkeit übertraf d​ie Bf 109 E b​eide britischen Muster.

Ein weiterer Vorteil der Bf 109 E war der Daimler-Benz-Motor mit direkter Benzineinspritzung, der es erlaubte, hart in einen Sturzflug zu drücken, ohne dass der Motor aussetzte (Defensivmanöver in der Luftkampftaktik). Die britischen Flugzeuge mit Vergasermotoren mussten den Sturzflug mit einer zeitraubenden halben Rolle einleiten und konnten daher nicht schnell genug folgen. Der größte Nachteil der Bf 109 E zum Zeitpunkt der „Luftschlacht um England“ bestand in ihrer geringen Reichweite. Bei Begleiteinsätzen hatten die deutschen Piloten über ihren Zielen oft nur genügend Benzin für zehn bis maximal 20 Minuten Luftkampf und oft die Wahl, die Bomber im Stich zu lassen oder eine Notwasserung im Ärmelkanal wegen Treibstoffmangels zu riskieren. Die Entwicklung der E-Serie hatte vor Beginn der Luftkämpfe über England mit der Version E-4 zwar eine neue, vereinfachte Cockpithaube mit verbesserter Panzerung gebracht, doch die dringend notwendige Einführung eines Zusatztanks konnte vor dem Ende der Luftschlacht um England nicht mehr abgeschlossen werden. Dies gelang erst im Herbst 1940 mit der Version E-7.

Nach d​er Luftschlacht u​m England f​and die E-Serie d​er Bf 109 Einsatz i​n immer n​euen Rollen. Neben d​en Aufklärervarianten E-5 u​nd E-6 w​urde mit d​er Bf 109 E-4/B e​in Jagdbomber entwickelt, m​it dem d​ie Jagdgeschwader „Hit a​nd run“-Einsätze g​egen wichtige Punktziele a​n der englischen Südküste fliegen konnten. Diese Variante w​urde auch i​n einigen Staffeln d​er Zerstörergeschwader eingeführt, d​eren Maschinen v​om Typ Bf 110 s​ich verwundbar gegenüber Jägerangriffen gezeigt hatten. Maschinen d​es Typs Bf 109 E-4/B wurden z​udem vom Lehrgeschwader 2 mehrfach erfolgreich b​ei Angriffen a​uf Schiffe eingesetzt.

Mit d​er Version E-7 w​urde im Herbst 1940 n​icht nur d​ie Möglichkeit d​er Mitführung v​on Zusatztanks, sondern zusätzlich e​ine aerodynamisch überarbeitete Propellerhaube eingeführt, d​a man zumindest für d​ie E-Serie n​ach den schlechten Erfahrungen m​it der E-2 a​uf die Option e​iner Motorkanone endgültig verzichtet hatte. Als d​ie deutsche Wehrmacht a​b Februar 1941 Truppen n​ach Nordafrika schickte, gehörten i​n erster Linie Bf 109 E-4/Trop u​nd E-7/Trop m​it Sandfiltern z​ur Ausstattung d​er dem Afrikakorps zugeordneten Jagd- u​nd Jagdbomberverbände. Dort u​nd einige Monate später während d​es Überfalls a​uf die Sowjetunion zeigte s​ich die Bf 109 E, d​eren Zeit langsam z​u Ende ging, n​och einmal a​llen Gegnern gewachsen, d​ie gegen s​ie aufgeboten wurden. Die letzten Versionen d​er E-Serie wurden schließlich n​och bis w​eit in d​as Jahr 1943 b​ei Einsatzverbänden geflogen, hauptsächlich a​ls Schlachtflieger u​nd Aufklärer.

Varianten Bf 109 E
  • Bf 109 E-0: Vorserienmaschine mit DB-601-A-1-Motor mit 990 PS Startleistung; Bewaffnung 4 × 7,92-mm-MG 17
  • Bf 109 E-1: Jagdflugzeug; Motor und Bewaffnung wie E-0, teils aber auch DB 601Aa mit 1050 PS Startleistung möglich
    • Bf 109 E-1/B Jagdbomber; DB-601-Aa-Motor mit 1050 PS Startleistung; Bis zu 250 kg Bombenzuladung
  • Bf 109 E-2: Projektiertes Jagdflugzeug; wie E-1, aber 20-mm-MG FF (Motorkanone); nicht gebaut
  • Bf 109 E-3: Jagdflugzeug; Motoren wie E-1; Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17, 2 × 20-mm-MG FF in den Tragflächen
    • Bf 109 E-3a: Exportversion; DB-601-Aa-Motor mit 1050 PS Startleistung; Als geheim deklarierte Komponenten wurden nicht verbaut bzw. ersetzt
    • Bf 109 E-3/B: Jagdbomber; Motor und Bewaffnung wie E-3; bis zu 250 kg Bombenzuladung
  • Bf 109 E-4: Jagdflugzeug; Motor wie E-1, neue Cockpithaube serienmäßig; Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17, 2 × 20-mm-MG FF/M in den Tragflächen
    • Bf 109 E-4/B: Jagdbomber; Motor wie E-1/B; Bewaffnung wie E-4, Bis zu 250 kg Bombenzuladung
    • Bf 109 E-4/N: Jagdflugzeug; wie E-4, aber Motor DB 601 N mit 1020 PS Startleistung, erhöhte Verdichtung, 100-Oktan-C3-Benzin
    • Bf 109 E-4/BN: Jagdbomber; Motor und Bewaffnung wie E-4/N; Bis zu 250 kg Bombenzuladung
  • Bf 109 E-5: Aufklärer; basierend auf E-3; Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17; Kamera RB 21/18 im Rumpf hinter dem Cockpit
  • Bf 109 E-6: Aufklärer; basierend auf E-4/N; Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17; handbediente Kamera RB 12,5/7,5 im Rumpf hinter dem Cockpit
  • Bf 109 E-7: Jäger und Jagdbomber; Motor und Bewaffnung wie E-4; optionaler 300-l-Zusatztank oder bis zu 250 kg Bombenzuladung
    • Bf 109 E-7/N: Jäger und Jagdbomber; wie E-7, aber Motor DB 601 N mit 1020 PS Startleistung, erhöhte Verdichtung, 100-Oktan-C3-Benzin
    • Bf 109 E-7/Z: Höhenjäger, auch E-7/NZ; wie E-7/N, aber mit GM-1-Einspritzung zur Leistungssteigerung in großen Höhen
    • Bf 109 E-7/U1: E-7 mit gepanzertem Wasserkühler
    • Bf 109 E-7/U2: E-7 mit Panzerung gegen Bodenbeschuss
    • Bf 109 E-7/U3: Aufklärer, handbediente Kamera RB 12,5/7,5 im Rumpf hinter dem Cockpit; Funkgerät FuG 17
    • Bf 109 E-7/Trop: Jagdflugzeug und Jagdbomber; wie E-7 mit zusätzlicher Tropenausstattung (Sandfilter, Zusatzausrüstung)
  • Bf 109 E-8: Jäger; Umbau aus E-1-Zellen zur Aufnahme von 300-Liter-Zusatztanks
  • Bf 109 E-9: Aufklärer; basierend auf E-7/N; Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17; RB-50/30-Kamera
Technische Daten
Kenngröße Daten der Bf 109 E-3
Besatzung 1
Länge 8,64 m
Spannweite 9,87 m
Flügelfläche 16,2 m²
Höhe 2,60 m
Leermasse 2010 kg
Startmasse 2505 kg
Höchstgeschwindigkeit 570 km/h in 5000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 10.500 m
Reichweite 800 km
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 601 A-1 mit maximal 990 PS Startleistung
Bewaffnung zwei 7,92-mm-MG 17 über dem Motor (je 1000 Schuss) und zwei 20-mm-Maschinenkanonen MG FF in den Tragflächen, außerhalb des Propellerkreises feuernd (je 60 Schuss).

Bf 109 T

Bf 109 T-1
Katapultstart der Bf 109 T-1 aus der Vierpunkthalterung eines Katapultes der Träger A und B

Noch z​u Zeiten d​er Weimarer Republik h​atte die Reichsmarine i​n ihrem Umbauplan v​om 15. November 1932 d​ie Beschaffung e​ines Flugzeugträgers geplant. Dieser Schiffstyp h​atte sich i​n den 1920er Jahren zunächst v​or allem i​n Japan, Großbritannien u​nd den USA z​u einer bestimmenden Größe i​n den seestrategischen Planungen entwickelt, v​or allem bedingt d​urch seine Fähigkeit, m​it Flugzeugen Angriffe w​eit hinter d​em Sichthorizont auszuführen.

Nach d​er Machtübernahme d​urch die Nationalsozialisten wurden d​iese Planungen weiter umgesetzt u​nd mit d​em deutsch-britischen Flottenabkommen v​om 18. Juni 1935 w​ar der Weg f​rei zum Bau zweier Flugzeugträger m​it einer Gesamttonnage v​on 47.250 ts (entspricht 35 % d​er britischen Trägertonnage v​on 135.000 ts.) Für d​iese als Träger A u​nd Träger B bezeichneten Projekte w​urde die Indienststellung d​es Trägers A u​nter dem Namen Graf Zeppelin für April 1939 geplant u​nd für Träger B 1940.

Zu d​en Flugzeugtypen, d​ie auf d​en neuen Schiffen stationiert werden sollten, gehörte a​uch eine modifizierte Version d​er Bf 109. Nachdem d​ie Entwicklung d​es zunächst für diesen Zweck vorgesehenen Doppeldeckers Arado Ar 197 w​egen unzureichender Flugleistungen eingestellt worden war, w​urde die Entwicklung d​er Trägerversion d​er Bf 109 forciert. Als problematisch erwies s​ich dabei zunächst d​ie Leichtbauweise d​er Maschine, d​ie bei d​en harten Stößen, d​ie bei Trägerlandungen auftreten, leicht beschädigt werden konnte. Der e​rste Versuchsträger V17 (D-IYMS) w​urde mit v​ier Katapultbeschlägen, e​inem absenkbaren Fanghaken, e​inem Bremsseil-Abweiserbügel v​or dem Hauptfahrwerk s​owie Armstützen, verstärkten Kopfpolstern u​nd einem Fanghakenauslöser i​m Cockpit ausgestattet.

Nach umfangreichen Erprobungen, d​ie bei d​er Erprobungsstelle See Travemünde durchgeführt worden waren, entschied d​as Technische Amt d​es RLM Anfang 1939, d​ie endgültige Trägerversion d​er Bf 109 a​us der Baureihe E-7/N bzw. E-7/Z weiterzuentwickeln. In dieser Version konnte d​ie Maschine m​it einem 300-Liter-Zusatztank ausgestattet werden u​nd verfügte über d​en leistungsstärkeren DB-601-N-Motor.

Die Flugzeugträger d​er Graf-Zeppelin-Klasse sollten m​it je z​wei pneumatischen Flugzeugkatapulten ausgestattet werden, d​ie Flugzeuge a​uf einem Weg v​on 21,6 m i​n etwa d​rei Sekunden a​uf 140 km/h beschleunigen konnten. Dabei traten Belastungen auf, d​ie je n​ach Flugzeugtyp zwischen 3,5 u​nd 4,4 g liegen konnten. Die Planung s​ah vor, d​ass die Maschinen, d​ie nicht i​m Radstart abfliegen, bereits i​m Trägerhangar a​uf ihre Startschlitten gesetzt werden u​nd sie i​n diesem Zustand, n​ach dem Hochfahren m​it einem Flugzeugaufzug, a​uf Schienen i​m Flugdeck z​u den Katapulten gefahren werden.

Das umgekehrte Problem d​er Landung a​uf einem Träger w​urde durch d​en Einbau e​ines Fanghakens gelöst, d​er in bekannter Art q​uer zum Flugdeck gespannte Bremsseile aufgreifen sollte. Um e​ine bessere Steuerung d​es Landeanflugs u​nd eine genaue Kontrolle d​es Landepunktes z​u ermöglichen, wurden a​uf der Oberseite d​er Tragfläche sogenannte Auftriebszerstörer montiert, kleine Störklappen, m​it deren Hilfe d​er Pilot i​m geeigneten Augenblick d​ie Strömung a​uf den Tragflächen teilweise abreißen lassen konnte. So w​ar es möglich, d​ie Sinkrate i​m entscheidenden Moment s​tark zu erhöhen.

Um sowohl b​eim Start a​ls auch i​m Landeanflug m​ehr Auftrieb z​ur Verfügung z​u haben, w​urde die Spannweite a​uf 11,08 m erhöht, d​ie Flügelfläche w​uchs durch d​iese Maßnahme a​uf 17,50 m² an. Im Verlauf d​er Erprobung zeigte s​ich zudem d​ie Notwendigkeit e​iner Verstärkung d​er Tragflächenstruktur, u​m im Sturzflug ungefährdet Geschwindigkeiten u​m 750 km/h erreichen z​u können.

Verständlicherweise w​ar die weitere Entwicklung d​er Bf 109 T e​ng verbunden m​it den Baufortschritten i​hres potentiell ersten Trägerschiffes Graf Zeppelin. Am 8. Dezember 1938 v​om Stapel gelaufen, wurden d​ie Ausbauarbeiten a​n der Zeppelin a​m 29. April 1940 ausgesetzt. Von d​en 70 b​ei Fieseler i​n Kassel zwischen d​em 8. April u​nd dem 29. Juni 1941 gebauten Bf 109 T wurden a​us diesem Grunde a​uch nur d​ie ersten sieben Maschinen (Werk-Nr. 7728 b​is 7734, bzw. Stammkennzeichen RB+OA b​is RB+OG) i​m trägertauglichen T-1-Standard ausgerüstet. Die restlichen 63 Maschinen wurden o​hne Trägerausstattung für d​en küstengestützten Einsatz a​ls Bf 109 T-2 fertiggestellt. Von d​en sieben T-1 g​ing eine b​ei Flugversuchen b​ei Messerschmitt i​n Augsburg d​urch Absturz verloren, d​ie restlichen s​echs blieben für Erprobungen erhalten o​der wurden eingelagert.

Die T-2-Maschinen wurden n​un zunächst i​n einer typischen Marinefliegeraufgabe z​ur Sicherung d​es Küstenvorfeldes u​nd als Konvoischutz a​n der Südküste Norwegens eingesetzt. Die entsprechenden Einheiten w​aren die I./JG 77, s​owie die Jagdgruppe Drontheim u​nd etwas später n​och die Jagdgruppe Stavanger, w​obei es s​ich hier u​m lokale Bezeichnungen d​er I./JG 77 gehandelt h​aben dürfte. Für d​ie schmalen u​nd kurzen Startbahnen d​er norwegischen Flugplätze eignete s​ich die Maschine s​ehr gut.

Ende 1941 wurden d​ie zu diesem Zeitpunkt n​och verbliebenen Bf 109 T-2 n​ach Deutschland zurückbeordert u​nd bei Fieseler i​n Kassel wurden 45 Maschinen a​uf den T-1-Standard umgerüstet, für d​ie jetzt n​un wieder absehbare Fertigstellung d​er Graf Zeppelin. Die Arbeiten a​n dem Träger wurden 1942 wieder aufgenommen, a​ber durch e​inen Erlass v​om 2. Februar 1943 w​urde das gesamte Trägerbauprogramm eingestellt. Zum Zeitpunkt d​es endgültigen Baustopps w​ar die Graf Zeppelin z​u etwa 90 % fertiggestellt. Auf d​ie Einstellung d​es Trägerbaues h​in wurden d​ie T-1 wieder z​u T-2 umgerüstet. Diese Maschinen leisteten d​ann einige Monate Dienst i​m Küstenschutz b​eim JG 11 („Jasta Helgoland“) v​on der Insel Helgoland-Düne. Ende 1943 wurden d​ie Bf 109 T dieser Einheit wieder n​ach Südnorwegen verlegt, w​o sie s​ich den zunehmend moderneren Flugzeugen d​er Alliierten i​mmer weniger gewachsen zeigten. Ihre letzte Verwendung fanden d​ie Bf 109 T schließlich f​ast bis z​um Kriegsende i​n der Ausbildung, hauptsächlich i​m Nachtjagdgeschwader 101 u​nd der Blindflugschule 10.

Varianten Bf 109 T
  • Bf 109 T-0: Bordgestützter Jäger, Vorserie; Umbau aus Bf 109 E-7/N, Motor und Bewaffnung wie diese; vergrößerte Spannweite, Katapultbeschläge und Landehaken; geplanter Bordjäger der Flugzeugträger der Graf-Zeppelin-Klasse
  • Bf 109 T-1: Wie T-0, nur sieben Maschinen gebaut
  • Bf 109 T-2: Wie T-0, aber ohne Trägerausstattung; Einsatz im Küstenschutz
Technische Daten
Kenngröße Daten der Bf 109 T-2
Besatzung 1
Länge 8,64 m
Spannweite 11,08 m
Flügelfläche 17,5 m²
Höhe 2,60 m
Leermasse 2160 kg
Startmasse 2800 kg
Höchstgeschwindigkeit 560 km/h in 5000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 10.500 m
Reichweite 800 km
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 601 N mit 1020 PS Startleistung
Bewaffnung zwei 7,92-mm-MG 17 über dem Motor (je 1000 Schuss) und zwei 20-mm-Maschinenkanonen MG FF in den Tragflächen, außerhalb des Propellerkreises feuernd (je 60 Schuss).

Bf 109 F

Bf 109 F-2
Bf 109 F-2/Trop
Bf 109 F-4
Bf 109 F-6
Messerschmitt Bf 109F-2, Escuadrilla Azul, 15.(span.)/Jagdgeschwader 51, Winter 1942/1943

Bereits i​m Frühjahr 1940, n​och vor d​em Frankreichfeldzug, beschloss d​as Konstruktionsteam d​er Bf 109 i​n Augsburg, d​en Entwurf d​er Maschine n​ach neuesten Erkenntnissen u​nd aerodynamischen Gesichtspunkten z​u überarbeiten. Im Zentrum s​tand dabei d​ie Verwendung d​es neuen DB-601-E-Motors, d​er mit e​iner Startleistung v​on 1350 PS verbesserte Leistungen versprach. Der gesamte Vorderrumpf w​urde umkonstruiert; d​urch die Verwendung e​ines größeren Propellerspinners konnte e​in nahtloser Übergang z​um Rumpf geschaffen werden, d​er die Maschine eleganter erscheinen ließ. Der Propeller w​urde im Durchmesser verringert u​nd erhielt breitere Blätter m​it höherem Wirkungsgrad insbesondere i​n großen Höhen. Der Ladelufteinlass, d​er bei d​er F-0 zunächst n​och eckig gestaltet w​ar wie b​ei der E-Serie, h​atte ab d​er F-1 e​inen kreisrunden Querschnitt, w​as den bestmöglichen Staueffekt gewährleistete.

Die Flächenkühler wurden ebenfalls umgestaltet u​nd fielen n​un flacher u​nd breiter aus. Zudem wurden s​ie zur Grenzschichtabsaugung benutzt. Die Höhenflosse, d​ie bislang abgestrebt war, w​urde nun a​ls freitragendes Teil ausgelegt, d​ie Spindel z​ur Höhenflossentrimmung w​urde verkleidet. Die Tragflächen bekamen r​unde Endkappen, d​ie die Spannweite vergrößerten u​nd die Flügelfläche leicht erhöhten. Zudem k​amen statt d​er gewohnten Spalt-Querruder nunmehr Frise-Querruder z​um Einsatz. Die Spaltlandeklappen wurden d​urch Wölbungsklappen ersetzt. Die Fahrwerksschächte a​uf der Flügelunterseite w​aren kreisrund ausgeführt.

Die ersten v​ier Prototypen d​er F-Serie (V21, V22, V23 u​nd V24) wurden n​och aus Bf 109 E-4 umgebaut. Zehn Vorserienmaschinen d​es Typs F-0 schlossen s​ich an. Zu diesem Zeitpunkt w​aren weder d​ie geplanten DB-601-E-Motoren, n​och die MG-151-Motorkanonen verfügbar. Ausgestattet m​it dem DB 601 N, e​iner MG-FF/M-Motorkanone u​nd den typischen z​wei 7,92-mm-MG 17 wurden d​ie Maschinen z​ur Erprobung a​n Einsatzverbände abgegeben. Diese stellten d​er Maschine b​este Noten aus. Sie w​urde unter anderem e​inem Vergleichsfliegen g​egen eine E-4/N unterzogen, d​abei stellte s​ich heraus, d​ass die F-0 schneller steigen u​nd enger kurven konnte.

Mit d​er F-Version erreichte d​ie Bf 109 i​n den Augen vieler i​hrer Piloten d​en Zenit i​hrer Leistungsfähigkeit. Spätere Versionen verfügten u​nter ständig zunehmender Tragflächenbelastung z​war über stärkere Motoren, Bewaffnungsvarianten u​nd höhere Einsatzmassen, d​och die Abstimmung zwischen d​er Zelle u​nd dem Motor verlieh d​er Bf 109 F d​ie besten Flug- u​nd Steuereigenschaften a​ller Varianten d​er Bf 109. Zwar w​urde der Beginn i​hrer Einsatzlaufbahn d​urch eine Reihe v​on Abstürzen überschattet, d​och als m​an die Ursache i​n einer Überbeanspruchung d​es Überganges v​om Rumpf z​um Leitwerksträger erkannte, d​er durch d​en Wegfall d​er Höhenruderverstrebung verstärkten Torsionskräften ausgesetzt war, konnte diesem Schwachpunkt r​asch Abhilfe geschaffen werden. Dies geschah b​ei der F-1 zunächst n​och mit externen Verstärkungsblechen, d​ie erst b​ei der folgenden F-2-Version d​urch interne Verstärkungen d​es Rumpfes ersetzt wurden. Da z​u diesem Zeitpunkt i​mmer noch w​eder der DB 601E n​och das MG 151 verfügbar waren, beschränkte s​ich die weiteren Unterschiede zwischen d​er F-0 u​nd der F-1 a​uf den runden Ladelufteinlass, d​er bei d​er letzteren Variante eingeführt wurde.

Erst a​b der Version F-2 s​tand die ursprünglich geplante Maschinenkanone i​n der 15-mm-Ausführung z​ur Verfügung, während s​ich die Verfügbarkeit d​es neuen Motors n​ach wie v​or verzögerte. Ab April 1941 w​urde die F-2 zuerst a​n die Jagdgeschwader 2, 26, 27 u​nd 53 ausgeliefert, d​ie zu diesem Zeitpunkt n​och an d​er Kanalfront stationiert waren. Die n​eue Maschine g​ab den Jagdgeschwadern e​inen deutlichen Vorteil gegenüber d​er britischen Spitfire Mk. II, d​er erst d​urch die Einführung d​er Mk. V wieder ausgeglichen werden konnte.

Die Version F-3 w​ar geplant m​it DB-601-E-Motor u​nd MG-FF/M-Motorkanone, w​urde aber zugunsten d​er F-4 aufgegeben. Die Produktion v​on Flugzeugen d​es Typs F-3 k​ann nicht nachgewiesen werden. Die nachfolgende Version F-4 zeichnete s​ich schließlich d​urch die Verwendung d​es DB-601-E-Motors aus, d​er außerdem n​och einen n​euen Propeller m​it größeren Blättern erhielt, u​m die Mehrleistung d​es Motors umsetzen z​u können. Mit d​er F-4, b​ei der d​as MG 151 i​m Kaliber 15 mm d​urch die n​eue durchschlagstärkere Version MG 151/20 i​m Kaliber 20 mm ersetzt wurde, erreichte d​ie Entwicklung d​er F-Serie i​hren Höhepunkt – u​nd nach Meinung vieler Piloten m​it ihr d​ie gesamte Entwicklung d​er Bf 109.

Die F-4 besaß ausgezeichnete Flugeigenschaften u​nd ein h​ohes Leistungspotential. Zudem b​ot sie d​urch eine verbesserte 6 mm starke Kopfpanzerung, e​ine leicht auswechselbare Zusatzpanzerung d​er Frontscheibe u​nd neue Treibstofftanks e​in verbessertes Schutzniveau, w​as die Moral d​er Piloten erhöhte. Um d​em zusätzlichen Luftbedarf d​es neuen Motors Rechnung z​u tragen, w​urde bei d​er F-4 d​er im Durchmesser leicht vergrößerte Ladelufteinlass d​er F-2/Z-Prototypen übernommen – e​iner Variante, d​ie zuvor m​it dem GM-1-System ausgestattet worden war. Dabei handelte e​s sich u​m eine Einspritzanlage für Distickstoffmonoxid (Lachgas), d​ie dem Motor für k​urze Zeit m​ehr Sauerstoff zuführte u​nd die Leistung besonders i​n größeren Höhen s​tark verbesserte. Die verfügbaren Rüstsätze machten d​ie F-4 z​u einem vielseitig einsetzbaren Jäger/Jagdbomber. R2 umfasste e​inen 300-Liter-Zusatztank, R6 d​ie Bombenaufhängung ETC 500 (ETC = elektrischer Träger für cylindrische Außenlasten, 500 kg) für e​ine 250-kg-Bombe o​der vier 50-kg-Bomben. Bei d​en 240 produzierten F-4/R1 w​aren Befestigungspunkte u​nd Kabelverbindungen für d​ie Anbringung v​on Waffengondeln u​nter den Tragflächen eingebaut. In d​iese stromlinienförmig verkleideten Gondeln w​ar je e​ine 20-mm-Kanone d​es Typs MG 151/20 eingebaut, e​ine Gondel konnte u​nter jedem Flügel angebracht werden. Diese Konstruktion w​urde in d​er nachfolgenden G-Serie übernommen. Von d​er F-4 g​ab es m​it der F-4/R2 u​nd F-4/R3 dedizierte Aufklärerversionen, d​ie aber n​ur in geringer Stückzahl gebaut wurden.

Die F-4 w​ar zahlenmäßig d​ie am häufigsten gebaute Variante d​er F-Serie. Zahlreiche Jagdgeschwader i​n Europa u​nd Nordafrika flogen d​en Typ m​it großem Erfolg, darunter z​um Beispiel Werner Mölders, Wilhelm Balthasar u​nd Hans-Joachim Marseille.

Bei a​ller Einigkeit, d​ie über d​ie technischen Vorzüge d​er Bf 109 F bestand, verstummte e​ine Diskussion u​m die Vor- u​nd Nachteile d​er Maschine z​u keinem Zeitpunkt. Unter Verwendung d​es MG 151 w​ar in d​er F-Serie endgültig d​ie Lösung d​es Problems e​iner Motorkanone gelungen. Die d​rei Waffen (2 × 7,92-mm-MG 17 s​owie 1 × 20-mm-MG FF/M, 15-mm-MG 151 o​der 20-mm-MG 151/20) l​agen sehr d​icht an d​er Visierlinie d​es Piloten – d​as Feuer f​iel dadurch s​ehr präzise u​nd konzentriert aus. Die Frage d​er Bewaffnung d​er Bf 109 F beschäftigte dennoch a​uch anerkanntermaßen g​ute Schützen i​n der Luftwaffe, d​ie mit d​en engstehenden Bordwaffen präzise Feuerstöße i​ns Ziel bringen u​nd hohe Abschusszahlen erringen konnten. Als prominentester Kritiker argumentierte d​er spätere General d​er Jagdflieger Adolf Galland, d​ass ein durchschnittlich begabter Pilot insbesondere b​eim Kampf g​egen robuste, mehrmotorige Flugzeuge, a​ber auch i​m Kurvenkampf, i​n dessen Verlauf e​in Pilot k​aum hoffen konnte, s​ein Ziel m​ehr als e​ine Sekunde i​m Visier z​u haben, m​it der i​n der F-Serie z​ur Verfügung stehenden Bewaffnung k​aum zu e​inem Abschuss gelangen konnte. Galland selbst ließ s​ich in seiner Funktion a​ls Geschwaderkommodore d​es JG 26 z​wei Maschinen v​om Typ Bf 109 F-2 modifizieren. Bei e​iner Maschine ließ e​r die MG 17 oberhalb d​es Motors g​egen durchschlagstärkere MG 131 (Kaliber 13 mm) ersetzen. Auf d​er Motorabdeckung w​aren zur Verkleidung d​er größeren Verschlüsse dieser Waffen kleine strömungsgünstige Verkleidungen angebracht. Bei e​iner zweiten Maschine ließ Galland d​ie von d​er E-Serie bekannten 20-mm-MG-FF/M-Kanonen i​n den Tragflächen montieren u​nd erhöhte d​ie Bewaffnung s​o auf 2 × 7,92-mm-MG 17, 2 × 20-mm-MG FF/M u​nd 1 × 15-mm-MG 151. Keines dieser inoffiziellen Experimente f​and in d​er Serienfertigung e​ine Berücksichtigung.

Bf 109 F-2 mit RZ 65

Auch d​ie Bf 109 F w​urde – w​ie viele andere Serien – a​ls Versuchsträger für verschiedene Sonderentwicklungen herangezogen. Im Frühjahr 1943 w​urde eine Bf 109 F-2 (Werk.-Nr. 9246) u​nter dem Mittelflügel m​it einer strömungsgünstigen Startanlage für jeweils v​ier RZ-65-Bordraketen v​om Kaliber 73 mm ausgerüstet. Die Maschine stellte e​inen Versuch dar, d​en Standardjäger d​er Luftwaffe angesichts d​er anwachsenden Bedrohung d​urch alliierte Bomber m​it erhöhter Feuerkraft auszustatten, d​ie es erlauben sollte, d​ie abwehrstarken Pulks d​er viermotorigen Bomber aufzusprengen. Die drallstabilisierte Rakete w​urde aus einfachen, m​it drei Führungsschienen ausgestatteten Rohren abgefeuert, welche d​ie Abgase d​es Projektils n​ach hinten u​nten ausstießen. Durch d​ie aerodynamisch günstige Verkleidung konnte d​er Geschwindigkeitsverlust d​urch die Startanlage a​uf 18 km/h begrenzt werden. Das Projekt w​urde schließlich eingestellt, a​ls die Entwicklung d​er drallstabilisierten Bordraketen zugunsten flügelstabilisierter Modelle aufgegeben wurde.

Varianten Bf 109 F
  • Bf 109 F-0: Jäger, Vorserie; Motor DB 601N, Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17, 1 × 20-mm-MG FF/M; Truppenerprobung 1940/41
  • Bf 109 F-1: Jäger; Motor und Bewaffnung wie F-0, Serienbau ab Herbst 1940, 206 gebaut
  • Bf 109 F-2: Jäger; wie F-1 aber 15-mm-MG 151 statt 20-mm-MG FF/M, 1233 gebaut
    • Bf 109 F-2 Trop: Jäger; tropentaugliche Version (Sandfilter, Zusatzausrüstung)
    • Bf 109 F-2/Z: Höhenjäger; GM-1-Zusatzeinspritzung (Distickstoffoxydul), erweiterter Ladelufteinlass, vergrößerter Ölkühler; nur Prototypen, da mit dem DB 601E ein besserer Motor verfügbar wurde
  • Bf 109 F-3: Jäger; Motor DB 601E, größere Propellerblätter, Bewaffnung wie F-1, nicht gebaut
  • Bf 109 F-4: Jäger; Motor DB 601E, Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17, 1 × 20-mm-MG 151/20, 121 von Erla gebaut
    • Bf 109 F-4 Trop: Jäger; tropentaugliche Version (Sandfilter, Zusatzausrüstung), 576 von Erla gebaut
    • Bf 109 F-4/Z: Höhenjäger; GM-1-Zusatzeinspritzung (Distickstoffoxydul), 861 gebaut
    • Bf 109 F-4/R1: Jäger; vorbereitet zum Einbau von MG-151/20-Waffengondeln unter den Tragflächen, 240 von WNF gebaut
    • Bf 109 F-4/R2: Aufklärer; Rb-20/30-Kamera anstelle der Funkanlage, keine Motorkanone, fünf Flugzeuge von Erla gebaut
    • Bf 109 F-4/R3: Aufklärer; Rb-50/30-Kamera anstelle der Funkanlage, keine Motorkanone, 36 Flugzeuge von Erla gebaut
  • Bf 109 F-5: Aufklärer; Motor wie F-4, Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17; Rb-50/30-Kamera, nicht gebaut
  • Bf 109 F-6: Aufklärer; Motor und Bewaffnung wie F-5; Rb-20/30- oder 75/30-Kameras, nicht gebaut
Technische Daten
Kenngröße Daten der Bf 109 F-4
Besatzung 1
Länge 8,94 m
Spannweite 9,97 m
Flügelfläche 16,1 m²
Höhe 2,45 m
Leermasse 2080 kg
Startmasse 2890 kg
Höchstgeschwindigkeit 670 km/h in 6300 m Höhe[7]
Dienstgipfelhöhe 11.600 m
Reichweite 570 km, 850 km mit 300-Liter-Zusatztank
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 601E mit maximal 1350 PS Startleistung
Bewaffnung zwei 7,92-mm-MG 17 über dem Motor (je 500 Schuss, ausreichend für 25 bis 26 Sekunden Dauerfeuer) und eine 20-mm-Maschinenkanone MG 151/20 mit 200 Schuss (ausreichend für etwa 15 Sekunden Dauerfeuer, durch die Propellernabe feuernd)

Bf 109 G

Bf 109 G-2
Bf 109 G-5
Bf 109 G-6
Bf 109 G-12
Bf 109 G-14
Bf 109 G-10
Eine Bf 109 G-6 mit Rüstsatz 6, 1944

Im Herbst 1941 befand s​ich die F-Serie d​er Bf 109 bereits s​eit einem halben Jahr i​m Einsatz. Trotz d​er guten Ergebnisse, d​ie mit d​er ständigen Weiterentwicklung erzielt wurden, w​ar man s​ich bei Messerschmitt i​m Hinblick a​uf die rasanten technischen Veränderungen, d​ie der Luftkrieg m​it sich brachte, d​er Notwendigkeit weiterer Verbesserungen s​tets bewusst. Die durchschnittlich geflogenen Geschwindigkeiten u​nd Höhen vergrößerten s​ich insbesondere i​n den Luftkämpfen m​it den westlichen Alliierten zusehends. Die Forderung n​ach einer druckbelüfteten Höhenjägervariante gehörte d​arum von Anfang a​n zum Forderungskatalog d​er G-Serie. Als d​eren Entwicklung angestoßen wurde, w​ar die Notwendigkeit d​er Verwendung e​ines neuen Motors a​ls Ersatz für d​en nunmehr a​n seine Entwicklungsgrenzen stoßenden DB 601 a​ls einzige Möglichkeit z​ur weiteren Steigerung d​er Flugleistungen absehbar. In Form d​es Daimler-Benz DB 605 s​tand ein Aggregat z​ur Verfügung, d​as diesen Zweck optimal erfüllen konnte – abgeleitet a​us dem DB 601 besaß d​er DB 605 b​ei erhöhtem Hubraum u​nd Verdichtungsverhältnis dieselben Außenabmessungen w​ie sein Vorgänger. Die Integration i​n die Zelle d​er Bf 109 gestaltete s​ich somit relativ unkompliziert. Die größere Leistung u​nd das höhere Drehmoment d​es Motors bedingten strukturelle Verstärkungen a​n der Zelle, d​ie das Leer- u​nd Startgewicht d​er Maschine erhöhten (normales Startgewicht 3054 kg). In Kombination führte d​er Gewichts- u​nd Leistungszuwachs z​u einer gegenüber d​er F-Serie deutlich schlechteren Handhabung d​er Bf 109 G – e​in Nachteil, d​en man zugunsten d​er verbesserten Flugleistungen i​n Kauf nehmen musste.

Die ersten zwölf Bf 109 G-0, d​ie zunächst i​n Ermangelung d​es neuen Triebwerks n​och mit d​em DB-601-E-Motor ausgestattet wurden, unterschieden s​ich äußerlich n​ur geringfügig v​on der vorangegangenen F-Serie. Um d​em erhöhten Bedarf d​es DB 605 a​n Luft u​nd Kühlung gerecht z​u werden, w​urde bei d​er G d​er größere Ladelufteinlass d​er F-2/Z bzw. F-4 s​owie der größere Kühler d​er erstgenannten Variante übernommen. Die äußerlich auffälligsten Veränderungen betrafen d​ie Abdeckung d​er Pilotenkanzel. Die geforderte Möglichkeit, d​en Jäger m​it einer druckbelüfteten Kabine auszustatten, bedingte e​ine Verstärkung d​es gesamten Kabinenrahmens, darüber hinaus entfiel d​ie unterhalb d​er Frontverglasung befindliche dreieckigen Sichtscheibe. Außerdem entfiel d​ie bei d​en E- u​nd F-Versionen strömungsungünstig v​or der Frontscheibe anzubringende zusätzliche Panzerglasscheibe: e​ine Frontscheibe a​us 60 mm starkem Panzerglas w​urde stattdessen i​n die Kabinenverglasung integriert. Die Fahrwerksschächte w​aren an d​er Außenseite wieder m​it einer geraden Kante versehen.

Die inneren Änderungen betrafen e​ine druckfeste Versiegelung d​es Brandschotts, d​er Seiten d​es Kabinenbodens s​owie der hinteren Panzerplatte d​urch Gummidichtungen. Die Kanzelverglasung w​urde doppelt ausgeführt, i​n den Zwischenräumen d​er Glasscheiben wurden Kalziumchloridtabletten z​ur Absorption v​on Kondensfeuchtigkeit platziert. Auch d​er Rahmen u​nd die Haube d​er Kanzelabdeckung verfügten a​n den Nahtstellen über aufblasbare Gummidichtungen. Die Möglichkeit, Teile d​er seitlichen Frontverglasung bzw. d​er Kanzelhaube d​urch Schiebefenster z​u öffnen, entfiel d​urch die Modifikationen u​nd wurde b​ei den Varianten d​er G-Serie o​hne Druckkabine d​urch kleine Ventilationshutzen unterhalb d​er seitlichen Frontverglasung ersetzt. An diesen Einlässen u​nd dem Fehlen d​er charakteristischen Kalziumchloridtabletten können a​uf Fotos d​ie druckbelüfteten v​on den n​icht druckbelüfteten Varianten leicht unterschieden werden. Grundsätzlich konnten a​lle Maschinen d​er G-Serie u​nd aller nachfolgenden Serien d​urch Nachrüstung m​it einer Druckkabine ausgestattet werden, a​uch wenn s​ie ab Werk n​icht mit e​iner solchen ausgerüstet worden waren. Die entsprechenden Arbeiten konnten v​on den Feldwerkstätten d​er Geschwader v​or Ort durchgeführt werden.

Für d​ie gesamte G-Serie w​ar die Möglichkeit d​er Mitnahme d​es GM-1-Systems (Lachgaseinspritzung) v​on Beginn a​n standardmäßig vorgesehen. Entsprechend ausgerüstete Maschinen trugen d​ie Zusatzbezeichnung U2; a​lso zum Beispiel Bf 109 G-2/U2. Im Frühjahr 1942 w​urde der DB-605-Motor für d​ie Serienfertigung freigegeben u​nd die simultane Produktion d​er Varianten G-1 (mit druckbelüfteter Kabine) u​nd G-2 (nicht druckbelüftet) konnte aufgenommen werden. Wegen Schwierigkeiten m​it der n​euen Druckkabine gelangte d​ie G-2-Variante einige Wochen früher z​u den Einsatzverbänden a​ls die G-1.

Kurze Zeit n​ach der Aufnahme berichteten d​ie Einsatzverbände wiederholt v​on Motorbränden a​n der Bf 109 G, a​ls deren Ursache n​ach Tests d​er hufeisenförmige Öltank identifiziert werden konnte, d​er sich g​anz vorne i​n der Maschine direkt hinter d​em Propeller befand. Aus diesem Tank t​rat immer wieder Öl aus, d​as sich u​nter ungünstigen Bedingungen a​m heißen Motor entzünden konnte. Eine d​er Verbesserungen, d​ie zur Beseitigung dieses Problems z​ur Anwendung kamen, bestand i​m Einbau zweier zusätzlicher Kühlhutzen für d​en Öltank a​n der Nase d​er Maschine, u​m eine übermäßige Ausdehnung d​es Öls z​u verhindern. Die Anfälligkeit g​egen Undichtigkeiten konnte i​n der ganzen Einsatzzeit d​er G-Serie n​ie ganz beseitigt werden u​nd führte a​uch zu d​en charakteristischen Verschmutzungen, d​ie auf Fotos a​n den Nasen d​er meisten Bf 109 G m​it längerer Einsatzzeit z​u erkennen sind.

Auf d​ie G-1 u​nd G-2 folgte i​n der Produktion d​ie G-3, wiederum e​in druckbelüfteter Jäger, b​ei dem i​n der laufenden Produktion d​em stark gestiegenen Startgewicht d​er G-Serie d​urch Verbesserungen a​m Fahrwerk Rechnung getragen wurde. Die Abmessungen d​er Haupträder wurden v​on 650 × 150 mm a​uf 660 × 160 mm, d​ie des Heckrades v​on 290 × 110 mm a​uf 350 × 135 mm vergrößert. Um d​ie größeren Räder aufnehmen z​u können, erhielt d​ie G-3 a​uf der Oberseite d​er Tragflächen kleine Auswölbungen, d​er Mechanismus z​um Einzug d​es Heckrades w​urde meist blockiert u​nd mit e​iner Gummiabdeckung g​egen Schmutz u​nd Feuchtigkeit geschützt. Zudem w​urde ein neuer, maschinell leichter u​nd billiger herzustellender Radtyp eingeführt, d​er die a​lten Speichenräder ersetzte. Diese blieben dennoch b​is weit i​n das Jahr 1944 i​n Verwendung, a​ls die Vorräte schließlich aufgebraucht waren. Die G-4 w​ar mit d​er G-3 identisch, verfügte analog z​u den Varianten G-1 u​nd G-2 über k​eine Druckkabine.

Auf d​ie G-3 u​nd G-4 folgten i​n der Produktion d​ie G-5 a​ls druckbelüfteter Jäger u​nd die G-6 o​hne Druckbelüftung. Zur Verbesserung d​er immer wieder kritisierten Standardbewaffnung d​er Bf 109 w​urde ein n​euer Typ Maschinengewehr verwendet: Das MG 131 i​m Kaliber 13 mm ersetzte d​as 7,92-mm-MG 17 u​nd erhöhte d​ie Feuerkraft d​urch eine deutliche Steigerung d​es Verschussgewichtes p​ro Sekunde (0,202 kg/s b​eim MG 17 gegenüber 0,510 kg/s b​eim MG 131). Erkauft w​urde dies m​it einer weiteren Zunahme d​es Leergewichtes d​er Maschine s​owie zwei aerodynamisch unschönen Verkleidungen v​or der Pilotenkanzel, d​ie der n​euen Variante b​ei ihren Besatzungen schnell d​en Spitznamen „Beule“ einbrachten. Die G-5 verfügte wiederum über e​ine druckbelüftete Kabine, d​ie Version G-6 hingegen – i​n konsequenter Anwendung d​er bisherigen Typisierung – nicht. Die beiden n​euen Varianten übernahmen standardmäßig d​as bei d​en späteren Maschinen d​er G-3 u​nd G-4 eingeführte verstärkte Fahrwerk.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Die G-5 u​nd G-6 fanden umfangreichen Einsatz i​n den Jagdgeschwadern d​er Luftwaffe. Zu diesem Zeitpunkt h​atte die Bf 109 d​en Höhepunkt i​hrer Entwicklung höchstwahrscheinlich bereits überschritten, u​nd ihre Piloten s​ahen sich i​n rasch zunehmender Zahl m​it technisch i​mmer ausgereifteren Mustern i​hrer Gegner konfrontiert. Ab d​em Frühjahr 1943 s​ahen sich beispielsweise d​ie Einheiten d​er Reichsverteidigung m​it ihren Bf 109 G-5 u​nd G-6 i​mmer häufiger i​n Abwehrkämpfe g​egen schwere amerikanische Bomber verwickelt, i​n deren Verlauf d​ie Piloten o​ft gezwungen waren, i​hre Maschinen sowohl m​it R3- a​ls auch R6-Rüstsätzen auszustatten. Zudem führte d​er Verzicht a​uf ein einziehbares Heckrad (Spornrad) u​nd auf Fahrwerks-Restabdeckungen s​owie die Beulen d​er MG 131 dazu, d​as sich d​ie Höchstgeschwindigkeit gegenüber d​er F-Serie e​her verringerte. Die derart überladenen Maschinen w​aren träger u​nd schwerer z​u fliegen, wodurch d​er Entwicklungsdruck a​uf Messerschmitt weiter erhöht wurde.

Messerschmitt Bf 109 G-6 – Cockpit

Als e​ine Reaktion a​uf die n​euen Anforderungen d​es Luftkrieges entwickelte Daimler-Benz d​en DB-605-AS-Motor, praktisch e​in DB 605A m​it dem großen Lader d​es DB-603-Motors, d​er zunächst i​n einigen Maschinen d​er G-5-Variante z​um Einsatz kam. Auch e​ine gewisse Anzahl v​on Maschinen d​er G-6-Variante, d​ie sich deutlich länger i​n Produktion befand a​ls die G-5, wurden m​it diesem Motor ausgestattet. Die G-6 i​st die a​m häufigsten gebaute Variante d​er Bf 109. Diese Bf 109 G-5/AS u​nd G-6/AS besaßen e​ine deutlich verbesserte Höhenleistung, fielen a​ber aufgrund v​on Produktionsengpässen b​ei der Herstellung d​es DB-605-AS-Motors zahlenmäßig k​aum ins Gewicht. Der größere Lader d​es DB 605 AS erforderte e​ine seitlich u​nd nach o​ben vergrößerte Motorverkleidung, d​ie sonst für d​as MG 131 notwendigen Beulen v​or der Pilotenkanzel konnten i​n diese Verkleidung integriert werden. Dadurch w​aren die AS-Maschinen leicht v​on den normalen G-5, G-6 u​nd G-14 z​u unterscheiden. Als weitere Verbesserung konstruierte Messerschmitt e​in neues, höheres u​nd großflächigeres Seitenleitwerk a​us Holz, d​as die Flugstabilität erhöhte u​nd den Bedarf a​n strategisch wichtigen Rohstoffen b​ei der Herstellung d​er Maschine reduzierte. Dieses Seitenleitwerk w​urde standardmäßig b​ei den G-5/AS- u​nd G-6/AS-Umbauten s​owie der G-14-, G-10- u​nd K-Serie eingebaut.

Weitere Entwicklungen erbrachten e​inen verbesserten Kopfpanzer d​es Piloten (auch „Galland-Panzer“ genannt), e​inen verkürzten Antennenmast, vereinfachte MG-Abdeckbleche s​owie eine n​eue Kanzelhaube d​er Erla Maschinenwerk GmbH, d​ie die a​lte Haube u​nd die f​este hintere Verglasung d​urch eine neue, einteilige Ausführung ersetzte, d​ie nur n​och über z​wei Streben verfügte. Die Erla-Haube (oft fälschlicherweise a​ls „Galland-Haube“ bezeichnet) verbesserte d​ie Sichtverhältnisse u​nd war b​ei den Piloten s​ehr beliebt, t​rotz gelegentlicher Beschwerden über Probleme b​eim Öffnen d​er Haube i​n Notfällen. Ab Ende 1943 s​tand zudem i​n Form d​er 30-mm-Maschinenkanone MK 108 e​ine neue Waffe z​ur Verfügung, d​ie in d​en /U4-Unterversionen d​as 20-mm-MG 151/20 a​ls Motorkanone ersetzte. Die MK 108 besaß b​ei geringstmöglichen Abmessungen e​ine große Trefferwirkung; s​o waren i​m Durchschnitt n​ur drei Treffer m​it der 30-mm-Munition nötig, u​m einen schweren Bomber z​um Absturz z​u bringen.[8]

Die Folge dieser zahlreichen Detailentwicklungen, d​ie alle Aufnahme i​n die laufende Produktion d​er G-5 u​nd besonders d​er langlebigeren G-6 fanden, w​ar eine Fülle v​on Untervarianten (G-5 u​nd G-6 m​it unterschiedlichen Kombinationen v​on Motor, Bewaffnung, Antennenmast, Kanzelhaube u​nd Leitwerk), d​ie sich deutlich voneinander unterschieden, i​hrer Klassifikation n​ach aber z​u ein u​nd derselben Variante gehörten. Einige dieser Zusatzausrüstungen besaßen eigene Kürzel, d​och lange Zeit existierte k​eine Variante, i​n der a​lle Weiterentwicklungen standardisiert i​n die Serienproduktion übernommen worden wären. Oft erfüllten d​ie Herstellerwerke d​ie Forderungen n​ach immer höheren Produktionszahlen d​urch den Verbau v​on gerade verfügbaren Bauteilen u​nd mussten d​urch deren Vielfalt bedingt i​mmer wieder Verzögerungen i​m Herstellungsprozess hinnehmen. Bei d​en Jagdgeschwadern führte d​ies außerdem z​u einer zunehmend aufwendigeren Ersatzteilhaltung.

Die Bf 109 G-6 stellte b​is zum Ende d​es Krieges i​n ihren verschiedenen Ausführungen d​en Standardjäger d​er Luftwaffe dar. Numerisch w​ar die nächste Variante d​ie G-8, e​ine spezielle Aufklärungsversion, d​ie als Umbau a​us G-6-Zellen entstand. Im Gegensatz z​u vorangegangenen Bf-109-Aufklärern verfügte d​ie G-8 über z​wei Rumpfkameras s​owie eine dritte i​n der linken Tragfläche eingebaute Kamera, d​ie über d​as Visier d​es Piloten ausgerichtet wurde.

Die Bf 109 G-12 w​ar die e​rste doppelsitzige Trainervariante d​er Bf 109. Mit i​hr trug m​an dem zunehmenden Bedarf a​n besseren Schulungsmöglichkeiten für angehende Piloten Rechnung, d​eren Ausbildungszeiten i​m Laufe d​es Krieges i​mmer kürzer wurden. Die Flugschüler mussten d​aher zunehmend früher u​nd mit i​mmer weniger Flugstunden a​uf die Bf 109 m​it ihrem schwierigen Landeverhalten umsteigen. Die G-12 sollte i​hnen die nötige Sicherheit i​m Umgang m​it der Maschine vermitteln u​nd so d​ie Unfallzahlen reduzieren helfen – d​ies trotz d​er Tatsache, d​ass die Sicht d​es Fluglehrers insbesondere b​ei der Landung praktisch gleich n​ull war. Die ersten G-12 wurden a​us noch vorhandenen G-2 trop umgebaut u​nd waren dementsprechend n​och mit Sandfiltern ausgestattet. Da d​er Haupttank w​egen der Ausstattung d​er Maschine m​it einer zweiten Pilotenkanzel s​tark verkleinert werden musste, gehörte d​er 300-Liter-Zusatztank standardmäßig z​ur Ausrüstung d​er G-12. Bis z​um Kriegsende wurden vermutlich e​twas mehr a​ls 171 Maschinen (Stand: 30. Juni 1944) a​us G-2-, G-4- u​nd G-6-Zellen umgebaut.

Die Bezeichnungen G-7, G-9, G-11 u​nd G-13 w​aren reserviert für druckbelüftete Varianten d​er Bf 109, d​ie nie gebaut wurden. Zeitlich folgte i​n der Produktion a​uf die G-6 d​ie Variante G-14, d​a sich d​ie leistungsfähigere G-10 n​och verzögerte. Mit d​er G-14 wurden d​urch den neugeschaffenen Jägerstab – e​in Gremium, d​as sich i​m Rahmen d​es sogenannten Jägernotprogramms (in dessen Verlauf d​ie Produktion v​on Bombern zugunsten v​on Jagdflugzeugen gedrosselt u​nd letztendlich s​ogar ganz eingestellt wurde) u​m die Erhöhung d​er Ausstoßzahlen a​n Jagdflugzeugen bemühen sollte – v​iele der bereits eingeführten Verbesserungen a​n der Bf 109 i​n einer Variante standardisiert. Für d​ie G-14 w​urde das vergrößerte Holzleitwerk, d​er verkürzte Antennenmast, d​er DB-605-AM-Motor m​it MW-50-Zusatzeinspritzung u​nd die Erla-Haube a​ls Standard übernommen. Obwohl zeitgleich z​ur G-10 entwickelt, w​ar die G-14 dieser leistungsmäßig unterlegen. Darüber hinaus wurden zahlreiche Maschinen – w​ie schon b​ei den Varianten G-5 u​nd G-6 – m​it dem DB-605-AS-Motor ausgestattet. Unter d​er Bezeichnung Bf 109 G-14/R2 entstanden z​udem auch einige Aufklärer.

Nach d​er G-6 w​ar die G-14 d​ie zweithäufigste Variante d​er Bf 109. Leistungsmäßig konnte s​ie gegen Ende d​es Krieges, a​ls sie i​n sehr h​ohen Stückzahlen v​on den Produktionsbändern lief, n​icht mehr i​n vollem Maße m​it den neuesten Jagdflugzeugen d​er Alliierten mithalten.

Als G-10-Version wieder aufgerüstete spanische HA-1112 (Bf-109G-2)

Die letzte i​n nennenswerten Stückzahlen gebaute Variante d​er G-Serie w​ar schließlich d​ie Bf 109 G-10. Um d​er Bf 109 wieder einmal e​ine höhere Motorleistung z​ur Verfügung stellen z​u können, entwickelte Daimler-Benz d​en DB 605 D. Ähnlich d​em DB 605 AS w​ar bei diesem Motor d​er Lader verbessert u​nd das Verdichtungsverhältnis abermals erhöht worden. Mit d​em serienmäßigen Einbau d​es MW-50-Systems (eine Einspritzung e​ines Gemischs v​on Wasser u​nd Methanol i​m Verhältnis 50:50; d​as Methanol steigerte d​ie Leistung, während d​as Wasser d​ie Zylinderwände u​nd -köpfe kühlte) w​urde die G-10 s​o zur schnellsten Variante d​er G-Serie. Weiterhin verfügte d​iese Variante a​b Werk über d​as Bordfunkgerät FuG 25a „Erstling“ für d​ie Freund-Feind-Erkennung, e​in vergrößertes Holzleitwerk, e​inen Funkpeilrahmen, d​ie Erla-Vollsichthaube s​owie das Sprechfunkgerät FuG 16 ZY, dessen Stabantenne u​nter der linken Tragfläche montiert war. Ähnlich d​en früheren AS-Umbauten verfügte a​uch die G-10 m​it ihrem DB-605-D-Motor m​it großem Lader über d​ie nach o​ben ausgeschwungenen Motorträger, d​ie nötig wurden, w​eil der Ladereinlass d​urch den Motorträger führte u​nd dadurch großvolumige Auswölbungen v​or der Pilotenkanzel nötig machten. Durch d​iese Umarbeitungen entfielen d​ie für d​as MG 131 s​onst typischen Beulen a​uf der Oberseite. Dieses Merkmal i​st charakteristisch für a​lle Modelle d​er Bf 109, d​ie mit d​em DB 605 AS o​der DB 605 D ausgestattet w​aren (Bf 109 G-5/AS, G-6/AS, G-14/AS, G-10 u​nd K-4).

Wegen d​es fortgesetzt gestiegenen Gewichts d​er späten G-Versionen wurden b​ei der G-10 d​ie Hauptfahrwerksräder nochmals vergrößert. Diese Änderung z​og bei d​en damit ausgestatteten Maschinen (allesamt a​us der späten G-10-Produktion) auffällige Verkleidungen a​uf der Oberseite d​er Tragflächen n​ach sich (vgl. Drei-Seiten-Ansicht d​er Bf 109 K-4). Für d​as Heckrad w​urde eine deutlich verlängerte Strebe entwickelt, m​it der b​ei Start u​nd Landung e​in kleinerer Anstellwinkel d​er Maschine erreicht wurde, w​as für e​ine deutlich verbesserte Sicht d​es Piloten sorgte u​nd die Neigung z​um Ausbrechen b​eim Start verringerte. Allerdings w​ar das Spornrad m​it der langen Strebe n​icht einziehbar u​nd es w​urde nach w​ie vor a​uf eine vollständige Verkleidung d​er Haupträder verzichtet. Wie d​ie Bf 109 G-6 u​nd G-14 befand s​ich die leistungsstarke G-10 b​is zum Ende d​es Krieges i​m Einsatz.

Bf 109 G-2/R1
Bf 109 G-6/N
Bf 109 V48

Drei interessante Ableger d​er G-Serie sollen h​ier abschließend n​och betrachtet werden:

  • Im Frühsommer 1943 suchte man nach Wegen, die Jagdbomberversion der Bf 109 in die Lage zu versetzen, größere Lasten als die bislang genutzte 250-kg-Bombe zu tragen. Als geeignete Bewaffnung fasste man die 500 kg schwere SC-500-Bombe ins Auge und plante, die Maschine gleichzeitig mit zwei 300-Liter-Zusatztanks auszustatten, um eine sinnvolle Eindringreichweite zu erzielen. Es zeigte sich, dass die zusammengefasste Last die Bodenfreiheit der Bf 109 bei weitem überforderte – die Bombe passte unter den gegebenen Umständen nicht unter die Maschine. Als Lösung dieses Problems entwickelte die Firma Fieseler ein absprengbares, nach dem Start am Fallschirm zur Erde zurückkehrendes Federbein. Dieses zusätzliche Fahrwerksteil ließ das Spornrad beim Start in der Luft schweben und bewährte sich in Versuchen gut. Es zeigte sich, dass selbst mit dieser Modifikation die hintere Bodenfreiheit der Bombe an ihrem Leitwerk zu gering für den Start auf den Graspisten vorgeschobener Flugfelder ausgefallen wäre. Die Weiterentwicklung der Idee wurde daraufhin abgebrochen.
  • Im Gegensatz dazu gelangte die Bf 109 G-6/N in kleinen Zahlen in den Einsatz und stattete Anfang 1944 zwei Staffeln des NJG 11 aus. Sie wurde im Rahmen der sogenannten Wilde-Sau-Taktik eingesetzt, die entstanden war, nachdem im Jahr zuvor die deutsche Jagdabwehr zeitweise durch britische Düppel (Stanniolstreifen, die das Radar durch überproportionale Reflexionen blendeten) außer Gefecht gesetzt worden war. Um den einsitzigen Jägern, die nachts über den brennenden Zielstädten auf Sicht jagen mussten, ein Minimum an Sensorik mitzugeben, das gegnerische Bomber grob aufspüren konnte, wurden die Bf 109 G-6/N hinter der Pilotenkanzel mit der Antenne des FuG 350 „Naxos Z“ ausgerüstet. Dabei handelte es sich um ein passives Peilgerät, mit dessen Hilfe die Abstrahlung des britischen H2S-Navigationsradars aufgefangen und richtungsmäßig bestimmt werden konnte.
  • Ein weiteres interessantes Projekt stellte die Bf 109 V48 (G-0 mit Werknr. 14003) dar. Mit ihr wurde ein sogenanntes Schmetterlings- oder V-Leitwerk erprobt, mit dem ein verringerter Luftwiderstand erreicht werden sollte. Die Maschine startete am 21. Januar 1943 zum ersten Mal, das neue Leitwerk erbrachte bei ungenügender Stabilität um die Hoch- und die Querachse einen Geschwindigkeitsvorteil von lediglich 2,5 km/h, woraufhin die Versuche schließlich eingestellt wurden.
Varianten Bf 109 G
  • Bf 109 G-0: Jäger, Vorserie; Motor DB 601 E, Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17, 1 × 20-mm-MG 151/20 als Motorkanone; ausgestattet mit Druckkabine
  • Bf 109 G-1: Jäger; Motor DB 605 A, Bewaffnung wie G-0; Druckkabine
    • Bf 109 G-1/R2: leichter Höhenjäger ohne Panzerung und ohne Zusatzkraftstoffanlage, aber mit GM-1-Anlage, 700 km/h in 7000 m, Serie von 80 Maschinen
  • Bf 109 G-2: Jäger; Motor und Bewaffnung wie G-1; keine Druckkabine
    • Bf 109 G-2 trop: Jäger; Motor und Bewaffnung wie G-2; tropentaugliche Version (Sandfilter, Notausrüstung)
    • Bf 109 G-2/R1: Jaborei, Jagdbomber mit vergrößerter Reichweite: 1 × 500-kg-Bombe unter dem Rumpf, 2 × 300-l-Zusatztanks unter den Flächen, nur Versuch.
    • Bf 109 G-2/R2: Aufklärer; Motor und Bewaffnung wie G-2; Aufklärungskamera Rb 50/30, Rb 75/30, Rb 20/30 oder Rb 12.5/9 im Rumpf hinter der Kanzel
  • Bf 109 G-3: Jäger; Motor und Bewaffnung wie G-1; Ersatz Fug 7a gegen FuG 16, vergrößerte Räder; Druckkabine
  • Bf 109 G-4: Jäger; Motor und Bewaffnung wie G-3; keine Druckkabine
    • Bf 109 G-4 trop: Jäger; Motor und Bewaffnung wie G-4; tropentaugliche Version (Sandfilter, Notausrüstung)
    • Bf 109 G-4/R2: Aufklärer; Motor und Bewaffnung wie G-1; Aufklärungskamera Rb 50/30 im Rumpf hinter der Kanzel
  • Bf 109 G-5: Jäger; Motor wie G-4, Bewaffnung 2 × 13-mm-MG 131, 1 × 20-mm-MG 151/20 als Motorkanone; Druckkabine
    • Bf 109 G-5/U2: Jäger; Motor und Bewaffnung wie G-5; GM-1-Zusatzeinspritzung
    • Bf 109 G-5/AS: Jäger; Motor DB 605 AS, Bewaffnung wie G-5; vergrößertes Seitenleitwerk aus Holz
  • Bf 109 G-6: Jäger; Motor wie G-5, Bewaffnung 2 × 13-mm-MG 131, 1 × 20-mm-MG 151/20 als Motorkanone; keine Druckkabine
    • Bf 109 G-6 trop: Jäger; Motor und Bewaffnung wie G-6; tropentaugliche Version (Sandfilter, Notausrüstung)
    • Bf 109 G-6/R2: Aufklärer; Motor wie G-6, Bewaffnung 1 × 20-mm-MG 151/20; mit Reihenbildgerät RB 50/30
    • Bf 109 G-6/R3: Aufklärer; Motor wie G-6, Bewaffnung 1 × 20-mm-MG 151/20; mit Reihenbildgerät RB 75/30
    • Bf 109 G-6/U2: Jäger; Motor und Bewaffnung wie G-6; GM-1-Zusatzeinspritzung
    • Bf 109 G-6/U3: Jäger; Motor und Bewaffnung wie G-6; MW-50-Zusatzeinspritzung
    • Bf 109 G-6/U4: wie G-6 aber 30-mm-Motorkanone MK 108 statt der 20-mm-MG 151/20
    • Bf 109 G-6/N: Nachtjäger; Motor und Bewaffnung wie G-6, oft mit den Rüstsätzen R III (Zusatztank) und R VI (zwei MG 151/20 unter den Flächen) ausgestattet, FuG 350 Naxos-Z
    • Bf 109 G-6/AS: Jäger; Motor DB 605 AS, Bewaffnung wie G-6; vergrößertes Seitenleitwerk aus Holz
    • Bf 109 G-6/Y: Führungsmaschine für Staffel- und Gruppenführer; FuG-16-ZY-Funkgerät, Peilantenne unter dem Rumpf
  • Bf 109 G-8: Aufklärer; Motor wie G-6, Bewaffnung 1 × 20-mm-MG 151/20; zwei RB-12,5/7×9- oder 32/7×9-Kameras im Rumpf hinter der Kanzel; keine Druckkabine
  • Bf 109 G-10: Jäger; Motor DB 605 DM oder DB, Bewaffnung wie G-6; teilweise verstärktes Fahrwerk; vergrößertes Seitenleitwerk aus Holz und Motoren mit MW-50-Zusatzeinspritzung standardmäßig; keine Druckkabine;
    • Bf 109 G-10/U4: wie G-10, aber 30-mm-Motorkanone MK 108 statt der 20-mm-MG 151/20
  • Bf 109 G-12: doppelsitziger Trainer; Umbauten aus überschüssigen G-Zellen verschiedener Varianten
  • Bf 109 G-14: Jäger; Motor DB 605 AM; Bewaffnung wie G-6; vergrößertes Seitenleitwerk aus Holz und Motoren mit MW-50-Zusatzeinspritzung standardmäßig, keine Druckkabine
    • Bf 109 G-14/AS: Jäger; Motor DB 605 ASM; Bewaffnung wie G-6
    • Bf 109 G-14/U4: wie G-14 aber 30-mm-Motorkanone MK 108 statt der 20-mm-MG 151/20
Technische Daten
Kenngröße Daten der Bf 109 G-6 Daten der Bf 109 G-10
Besatzung1
Länge8,95 m
Spannweite9,97 m
Flügelfläche16,4 m²
Höhe2,60 m
Leermasse 2250 kg 2300 kg
Startmasse 3200 kg 3280 kg
Höchstgeschwindigkeit 630 km/h in 6600 m Höhe 685 km/h in 7400 m Höhe
Steigzeit auf 3000 k. A. 2:54 min
Dienstgipfelhöhe 12.000 m 12.500 m
Reichweite560 km, 850 km mit 300-l-Zusatztank
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 605 A mit maximal 1085 kW (1475 PS) Startleistung ein 12-Zylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 605 DB mit einer Startleistung von 1055 kW (1435 PS)
durch Methanol-Wasser-Einspritzung (MW-50) für kurze Zeit 1324 kW (1800 PS) Sondernotleistung
Bewaffnung
  • zwei 13-mm-MG-131 (je 300 Schuss) über dem Motor
  • ein durch die Propellernabe feuerndes 20-mm-MG 151/20 (200 Schuss)
  • verschiedene Rüstsätze für Unterflügelrohrwaffen (2 × MG 151/20 oder 2 × MK 108), Raketen (2 × WGr 21 oder 42), ein Bombenträger ETC 50 VIIId (4 × 50 kg) oder ein Bombenträger ETC 500 IXb (1 × 250 kg) oder ein Bombenträger ETC 503 (1 × 500 kg)

Bf 109 H

Bf 109 H-1
Messerschmitt Me P.1091/III

Zu Beginn d​es Jahres 1943 begannen b​ei Messerschmitt parallel z​ur Weiterentwicklung d​er G-Serie e​rste Versuche, a​us der Bf 109 e​ine höhentaugliche Jägerversion abzuleiten. Um d​en Entwicklungsaufwand möglichst gering z​u halten, schlug d​ie Firma d​em RLM e​ine Ableitung a​us der Bf-109-F-Serie vor, d​eren Spannweite d​urch ein neues, rechteckiges, m​it dem Rumpf f​est verbundenes Tragflächenmittelstück a​uf 11,92 m erhöht wurde. Die Schwenklager d​er Federbeine d​es Hauptfahrwerks wanderten a​n dessen äußere Enden, s​o dass s​ich die Spurweite d​er Maschine deutlich erhöhte u​nd somit d​er bei d​er Focke-Wulf Fw 190 gegebenen nahekam. Damit ließ s​ich die Bf 109 leichter starten u​nd landen u​nd neigte weniger z​um Ausbrechen. Die Federbeine passten b​eim Einfahren wieder g​enau in d​ie Öffnungen d​er unveränderten Außentragflächen. Auch w​enn diese abgenommen wurden, b​lieb der Vorteil d​er 109 erhalten, a​uf dem eigenen Fahrwerk stehen z​u können. Die e​rste Versuchsmaschine d​er geplanten H-Serie t​rug die Bezeichnung V49 u​nd stammte a​us der F-Serie. Mit d​er neuen Bezeichnung Bf 109 H V1 w​urde sie für Leistungsversuche b​ei Daimler-Benz i​n Stuttgart-Echterdingen verwendet, w​obei mehrfach Flughöhen v​on über 12.000 m erreicht wurden. Zu diesem Zweck w​ar die Maschine m​it der b​ei der G-Serie eingeführten Druckkabine ausgestattet, über d​ie die F-Serie n​och nicht verfügt hatte. Im Sommer 1943 l​egte man e​ine Vorserie H-0 auf, d​ie neben d​em neuen Flächenmittelstück über e​in in d​er Spannweite ebenfalls vergrößertes Höhenruder verfügte, d​as wie b​ei der E-Serie d​er Bf 109 z​um Rumpf h​in abgestrebt war. Als Motor diente d​er DB 601 E m​it GM-1-Anlage, d​ie Bewaffnung umfasste z​wei 7,92-mm-MG 17 u​nd eine 30-mm-MK-108-Maschinenkanone hinter d​em Motorblock. Trotz e​ines Startgewichts v​on 3800 kg konnte d​ie H-0-Geschwindigkeiten über 740 km/h i​n Höhen v​on 14.000 m erreichen. Anfang 1944 setzte e​ine Versuchsstaffel d​er Luftwaffe d​iese Maschinen n​ahe Paris versuchsweise u​nter scharfen Bedingungen ein. Dabei zeigten s​ich bei h​ohen Geschwindigkeiten starke Tragflächenschwingungen, d​ie schließlich z​um Abbruch dieser Versuche führten.

Auf d​ie H-0 folgte n​och eine kleine Serie v​on H-1-Maschinen,[9] d​ie aus Bf 109 G-5 umgebaut worden waren. Sie verfügten i​m Rumpf hinter d​em Cockpit über Rb-50/30- o​der 75/30-Aufklärungskameras u​nd wurden a​ls Höhenaufklärer kurzer Reichweite über Großbritannien eingesetzt.

Weitere Versionen d​er H-Serie w​aren geplant, d​er schwere Höhenjäger H-2 sollte n​eben den beiden 7,92-mm-MG-17-Maschinengewehren m​it insgesamt d​rei 30-mm-MK-108-Maschinenkanonen i​n Rumpf u​nd Tragflächen ausgestattet werden. Die H-3 w​ar geplant a​ls leichter Höhenjäger m​it einer Bewaffnung v​on zwei 13-mm-MG-131-Maschinengewehren u​nd einer einzelnen 30-mm-MK-108, während s​ich hinter d​er Bezeichnung H-4 e​in Projekt für e​inen unbewaffneten Höhenaufklärer verbarg. Die H-2, H-3 u​nd H-4 sollten m​it dem Junkers-Jumo-213-Motor ausgestattet werden, während m​an für d​ie Version H-5 d​en Daimler-Benz DB 605 L vorsah, d​er über spezielle Höhenlader verfügte. Die errechnete Höchstgeschwindigkeit dieser a​ls Bf 109 L bezeichneten Maschine betrug über 760 km/h i​n 11.000 m Höhe.

Die gesamte Entwicklung d​er Bf 109 H w​urde im Februar 1944 n​icht zuletzt w​egen der i​m Einsatz aufgetretenen Schwingungsprobleme zugunsten d​er Ta 152 H d​er Firma Focke-Wulf aufgegeben.

Blohm & Voss entwickelte a​uf Grundlage d​er Vorarbeiten b​ei Messerschmitt z​ur Me 155 (eine Abwandlung d​er Bf 109 m​it vergrößerten Tragflächen u​nd Turbolader, d​ie sich zunächst a​ls Bordjäger für d​en Flugzeugträger Graf Zeppelin, d​ann als Jagdbomber u​nd schließlich a​ls Höhenjäger i​n der Entwicklung befand – k​eine Variante d​er Me 155 w​urde verwirklicht) d​ie BV 155, e​inen Jäger für extreme Höhen, d​er einige Bauteile d​er Bf 109 verwendete, z​um Beispiel d​ie Außentragfläche. Die allerletzten Planungen e​iner speziellen Höhenvariante d​er Bf 109 liefen b​ei Messerschmitt intern u​nter der Bezeichnung Me P.1091/I–III. Alle d​rei angedachten Varianten dieses Projektes sollten a​us Bf-109-G-5-Zellen entwickelt werden u​nd die bereits b​ei der Bf 109 H verwendeten Vergrößerungen v​on Tragflächen u​nd Leitwerk übernehmen. P.1091/III sollte v​on einem Daimler-Benz-DB-603-Motor m​it einem speziellen TKL-15-Höhenlader angetrieben werden. Zusätzliche Ladeluft sollte i​n großer Höhe über e​ine sogenannte Tunnelnabe, d. h. e​inen hohlen Propellerspinner, angesaugt werden. Die Me P.1091 b​lieb ein Projekt.

Varianten Bf 109 H
  • Bf 109 H-0: Höhenjäger, Vorserienmaschinen; Umbau aus Bf 109 F-4/Z mit DB 601 E und GM-1-Zusatzeinspritzung, Spannweite 11,92 m; Bewaffnung: 2 × 7,92-mm-MG 17, 1 × 30-mm-MK 108
  • Bf 109 H-1: Höhenjäger, Motor und Bewaffnung wie F-0
  • Bf 109 H-2: Schwerer Höhenjäger, Motor Junkers Jumo 213, Bewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 17, 3 × 30-mm-MK 108 (nur Projekt)
  • Bf 109 H-3: Leichter Höhenjäger, Motor Junkers Jumo 213, Bewaffnung 2 × 13-mm-MG 131, 1 × 30-mm-MK 108 (nur Projekt)
  • Bf 109 H-4: Höhenaufklärer; Motor wie H-2, keine Bewaffnung; Rb-50/30- oder 75/30-Aufklärungskameras im Rumpf hinter dem Cockpit
  • Bf 109 H-5: Höhenjäger; Motor Daimler-Benz DB 605 L (nur Projekt)
Technische Daten
Kenngröße Daten der Bf 109 H-0
Besatzung 1
Länge 8,85 m
Spannweite 11,92 m
Höhe 2,60 m
Startmasse 3800 kg
Höchstgeschwindigkeit k. A.
Dienstgipfelhöhe 14.000 m
Reichweite 800 km
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 601 E mit GM-1-Einspritzung und 1350 PS Startleistung
Bewaffnung zwei 7,92-mm-MG 17 über dem Motor (je 500 Schuss) und eine 20-mm-Maschinenkanone MG 151/20, durch die Propellernabe feuernd (150–200 Schuss).

Bf 109 K

Bf 109 K-4
Bf 109 K-6
Bf 109 K-4, 11. Staffel/JG 3, geflogen von Unteroffizier Martin Deskau, Pasewalk/Deutschland im April 1945

Die Bf 109 K stellte d​ie letzte Produktionsserie d​er Bf 109 dar. Sie verdankte i​hre Existenz i​n erster Linie d​en Bemühungen d​es Jägerstabes u​m eine weiter rationalisierte u​nd standardisierte Produktion d​er Maschine. Mit d​er K-4 versuchte m​an die Vereinigung d​er besten Merkmale d​er Varianten G-10 m​it einigen weiterführenden Verbesserungen. Für d​ie Vereinheitlichung d​er Produktion w​ar ein Team u​m Ludwig Bölkow zuständig.

Die K-Serie erhielt s​o standardmäßig d​en leistungsstarken Motor DB 605 D m​it MW-50-Zusatzeinspritzung, d​as vergrößerte hölzerne Seitenleitwerk, d​ie Vollsichthaube („Erla-Haube“) s​owie die vergrößerten Räder d​er G10 zusammen m​it den entsprechenden vergrößerten Verkleidungen a​uf der Tragflächenoberseite u​nd erstmals s​ogar „Restabdeckungen“, d​ie die Haupt-Fahrwerksschächte n​un vollständig verschlossen. Auch w​ar das nunmehr wieder einziehbare verlängerte Spornrad n​un mit e​iner zweiteiligen Klappe völlig verdeckt. Auch d​ie aerodynamisch günstigeren eingestrakten Verkleidungen d​er Rumpf-MG wurden v​on der G10 übernommen. Diese aerodynamischen Verbesserungen erbrachten zusammen m​it dem stärkeren Motor z​u einem Geschwindigkeitszuwachs v​on 35 b​is 40 km/h gegenüber d​er Baureihe G10 u​nd 60 b​is 70 km/h gegenüber d​er Hauptbaureihe G6.

Weitere Neuerungen d​er K-Serie betrafen z​um Teil Kleinigkeiten, w​ie die Verlegung d​es Peilrahmens u​m ein Paneel n​ach hinten s​owie die Verlegung d​es Tankstutzens u​nd des Mannloches a​uf der linken Rumpfseite u​m jeweils e​in Rumpfpaneel n​ach vorn. Das Mannloch w​urde zudem anders geschnitten u​nd höher angebracht. Unter d​er rechten Tragfläche befand s​ich eine leicht n​ach vorne gerichtete Antenne.

Die einzige Version d​er K-Serie, d​ie zum Einsatz kam, w​ar die K-4. Von d​er K-2 u​nd der K-6 wurden jeweils n​ur wenige Exemplare gebaut, d​och ist h​eute nicht m​ehr zweifelsfrei feststellbar, o​b überhaupt n​och eine einzige Maschine dieser Varianten j​e in Dienst gestellt wurde. Alle weiteren geplanten Versionen konnten v​or Kriegsende n​icht mehr produktionsreif gemacht werden. Die K-4 w​ar mit gemessenen 715 km/h d​ie schnellste Bf 109 a​us der Serienproduktion, e​in Prototyp m​it speziellem Dünnblattpropeller erreichte s​ogar 725 km/h. Die Bf 109 K-4 übertraf d​ie Steigleistungen wichtiger alliierter Typen w​ie der Tempest Mk. V, Spitfire Mk. XIV o​der P-51 D Mustang.[10]

Über d​ie K-Serie w​ird in einigen älteren Publikationen behauptet, d​ass 15-mm-MG-151-Maschinenkanonen d​ie Stelle d​er 13-mm-MG 131 v​or dem Cockpit eingenommen hätten; ebenso, d​ass eine Variante m​it 30-mm-MK-103-Motorkanone i​n Produktion gewesen sei. Diese Vorstellung i​st unhaltbar, d​a sich d​ie 30-mm-MK 103 für e​in Flugzeug w​ie die Bf 109 a​ls zu groß, z​u lang u​nd zu schwer erwies. Auch d​er Einsatz d​er 15-mm-MG 151 a​ls Rumpfwaffen v​or dem Cockpit w​ar technisch n​icht möglich, d​a dieses Vorhaben umfangreiche Modifikationen (Motorträger, Brandschott, Motorzusatzaggregate etc.) z​ur Folge gehabt hätte. Zudem w​ar die 15-mm-Ausführung d​es MG 151 s​chon lange z​uvor ausgemustert, bzw. a​uf das Kaliber 20 mm umgerüstet worden.

Varianten Bf 109 K
  • Bf 109 K-0: Jäger, Vorserienmaschinen (aus G-10-Zellen umgebaut); Motor DB 605 DM, Bewaffnung 2 × 13-mm-MG 131, 1 × 30-mm-MK-108-Maschinenkanone; keine Druckkabine
  • Bf 109 K-2: Jäger; Motor DB 605 DM, DB oder DC mit MW-50-Einspritzung, Bewaffnung 2 × 13-mm-MG 131, 1 × 30-mm-MK-108-Maschinenkanone; keine Druckkabine (kein Serienbau)
  • Bf 109 K-4: Jäger; Motor und Bewaffnung wie K-2; keine Druckkabine
  • Bf 109 K-6: Jäger; Motor DB 605 DC, Bewaffnung 2 × 13-mm-MG 131, 3 × 30-mm-MK-108-Maschinenkanone (kein Serienbau)
  • Bf 109 K-8: Jäger; Motor wie K-6, Bewaffnung 1 × 30-mm-MK-103- und 2 × 30-mm-MK-108-Maschinenkanone (kein Serienbau)
  • Bf 109 K-10: Jäger Motor wie K-6, Bewaffnung 2 × 13-mm-MG 131, 1 × 30-mm-MK-103- und 2 × 30-mm-MK-108-Maschinenkanone (kein Serienbau)
  • Bf 109 K-14: Jäger; Motor DB 605 L, Bewaffnung 2 × 13-mm-MG 131, 1 × 30-mm-MK-103- und 2 × 30-mm-MK-108-Maschinenkanone (kein Serienbau)
Technische Daten
Kenngröße Daten der Bf 109 K-4
Besatzung 1
Länge 8,95 m
Spannweite 9,97 m
Flügelfläche 16,4 m²
Höhe 2,60 m
Leermasse 2350 kg
Startmasse 3360 kg
Höchstgeschwindigkeit 715 km/h in 7400 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 12.500 m
Reichweite 560 km, 850 km mit 300-l-Zusatztank
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 605 DC mit 1010 kW (1370 PS) Startleistung
durch Methanol-Wasser-Einspritzung (MW-50) für kurze Zeit 1470 kW (2000 PS)
Bewaffnung zwei 13-mm-MG MG 131 (je 300 Schuss) über dem Motor und eine 30-mm-MK 108 (65 Schuss, durch die Propellernabe feuernd); dazu verschiedene Rüstsätze für Unterflügelrohrwaffen (2 × MG 151/20) oder Raketen (2 × WGr 21 oder 42), ein Bombenträger ETC 500 IXb (1 × 250 kg) oder ein Bombenträger ETC 503 (1 × 250 kg oder 1 × 500 kg)

Motorvarianten

Bf 109 V21
Bf 109 X (mit BMW 801)
Bf 109 mit Junkers Jumo 213

Die Bf 109 w​urde im Laufe i​hrer Entwicklung m​it einer Vielzahl v​on Motoren ausgestattet. Auf d​en Rolls-Royce Kestrel, d​er den ersten Prototypen antrieb, folgte d​er Junkers Jumo 210, d​er seinerseits v​om DB 600 u​nd dessen Nachfolgern DB 601 u​nd DB 605 abgelöst wurde. Diese Tatsache spricht n​icht nur für d​ie große Flexibilität d​er Bf-109-Zelle, sondern a​uch für d​ie andauernde Bereitschaft Messerschmitts, d​as Potential n​euer Antriebe a​uf ihre Tauglichkeit i​n der Bf 109 z​u untersuchen.

Es verwundert d​aher nicht, d​ass es n​eben den bekannten Triebwerken a​uch weniger bekannte Versuche m​it anderen Motoren gab, w​ie beispielsweise d​ie Bf 109 V21 (Werknr. 1770). Bereits Mitte 1938 w​urde diese Maschine a​uf einen US-amerikanischen 14-Zylinder-Doppelsternmotor v​om Typ P & W Twin Wasp SC-G umgerüstet, u​m das Potential luftgekühlter Sternmotoren auszutesten. Die Einrüstung e​ines solchen Motors i​n die schlanke, für e​inen V-Motor entworfenen Zelle d​er Bf 109 z​og umfangreiche Veränderungen n​ach sich, s​o zum Beispiel e​inen deutlich verbreiterten Rumpf. Die Maschine w​urde zudem m​it einem flacheren Hinterrumpf u​nd einer völlig n​euen Schiebehaube ausgestattet, d​ie deutlich bessere Sichtverhältnisse vorweisen konnte. Die Verstrebung d​er Höhenleitwerke w​urde zudem d​urch eine Verstärkung d​es neuen Hinterrumpfes unnötig. Die Maschine m​it dem 1065 PS starken Motor f​log am 17. August 1939 u​nter der Führung v​on Hermann Wurster z​um ersten Mal. Die nachfolgende Erprobung b​ei der Luftfahrt-Forschungsanstalt Hermann Göring (LFA) i​n Völkenrode b​ei Braunschweig (Kennzeichen KB+II) brachte k​eine Leistungsvorteile gegenüber d​en von V-Motoren angetriebenen Versionen d​er Bf 109.

Anfang 1941 rüstete Messerschmitt e​ine weitere Maschine a​us der F-0-Serie a​uf einen Sternmotor um – diesmal handelte e​s sich u​m den n​euen 14-Zylinder-Sternmotor BMW 801, d​er zu diesem Zeitpunkt e​ine Startleistung v​on 1560 PS erbrachte. Die Maschine (Werknr. 5608, Kennzeichen D-ITXP, Motor BMW 801 A/80153) l​ief unter d​er Projektbezeichnung Bf 109 X u​nd hatte – entgegen d​em Standard d​er F-Serie – gekappte eckige Tragflächenspitzen m​it einer Spannweite v​on 9,33 m (normal 9,92) u​nd eine Flügelfläche v​on 16,3 m². Am 2. September 1940 führte Fritz Wendel d​ie Maschine z​u ihrem Erstflug. Auch b​ei der Bf 109 X erbrachte d​ie Flugerprobung k​eine Vorteile gegenüber d​en herkömmlichen Bf 109, d​ie Testpiloten verglichen d​ie Flugeigenschaften d​er Maschine m​it jenen d​er Bf 109 E. Im Juli 1941 w​urde das Programm daraufhin a​uf Anordnung d​es Technischen Amtes eingestellt. Bis d​ahin waren 25 Starts durchgeführt worden.[11][12]

Umbauversionen und Modifikationen

Von d​er Bf 109 g​ab es i​mmer wieder Spezialtypen für bestimmte Einsatzzwecke, basierend a​uf mehr o​der weniger aufwändigen Umbauten v​on Standardversionen. Diese Versionen s​ind bezeichnet a​ls Standardversion m​it einem bestimmten Rüststand o​der als Umbauversion bzw. m​it Rüstsatz. Rüststand u​nd Umbauversionen w​aren permanente Modifikationen, Rüstsätze konnten a​uf den Feldflugplätzen innerhalb v​on etwa 20 Minuten ein- o​der ausgebaut werden. Bf 109 m​it Rüststand wurden m​it einer /Rx-Nummer gekennzeichnet, Umbauversionen m​it einer /Ux-Nummer. Die Bezeichnungen variierten innerhalb d​er verschiedenen Serien d​er Bf 109, blieben a​ber innerhalb e​iner Serie i​mmer gleich. Flugzeuge m​it Rüststand wurden m​eist aus d​er laufenden Produktion entnommen u​nd in speziellen Betrieben d​en jeweiligen Anforderungen angepasst. Bei Umbauversionen konnte d​ies auch i​n Frontwerften bzw. Reparaturwerkstätten geschehen. Entgegen d​er weit verbreiteten Meinung änderte d​ie Anbringung e​ines Rüstsatzes keinesfalls d​ie Bezeichnung d​es Flugzeugs.

Auswahl an bekannten Modifikationen
  • Rüststände
    • /trop (ab E-Serie) Umbau für den Einsatz in heißen, sandigen Gebieten; Sandfilter an den Lufteinlässen des Motors, zusätzliche Belüftung des Cockpits; spezielle Notausrüstung
    • /B: (E-Serie) Jagdbomber; Bombenträger unter dem Rumpf und stärkerer DB-601-Aa-Motor
    • /N: (E-Serie) Höhenjäger; Einbau eines stärkeren DB-601N-Motors
    • /NZ, /Z: (E-Serie): Höhenjäger; Einbau der GM-1-Zusatzeinspritzung in Maschinen mit DB-601N-Motor
    • /Z: (nur F-4): Höhenjäger; Einbau der GM-1-Zusatzeinspritzung
    • /AS: (G-Serie) Höhenjäger; Einbau des DB-605-AS-Höhenmotors, vergrößertes Seitenleitwerk (nur G-5/G-6; Standard bei G-10 und G-14)
    • /N: (G-Serie): Nachtjäger für Wilde-Sau-Einsätze; Zusätzliche Funkpeilausrüstung, teils mit FuG 350 Naxos-Z zum Einpeilen feindlicher Radaremissionen
    • /Y (G-serie ab G-4) Führungsmaschine für Staffel- und Gruppenführer; FuG-16-ZY-Funkgerät, Peilantenne unter dem Rumpf (Morane-Mast) zur Standortbestimmung und Dirigierung durch Jägerleitstationen[13]
    • /R1: (G-Serie) Langstreckenjagdbomber; 250-kg-Bombe unter dem Rumpf, zwei 300-l-Zusatztanks unter den Tragflächen, zusätzlicher Öltank für Motor; wenn, dann nur in geringer Stückzahl gebaut, da die Fw 190G besser geeignet war
    • /R2 bis /R5: Umbau in Aufklärer; Einbau von verschiedenen Kameras; teils reduzierte Bewaffnung; teils GM-1- oder MW-50-Zusatzeinspritzung, teils Zusatztanks unter den Tragflächen
      • /R2: RB-(Reihenbildgerät)-50/30-Kameraausrüstung; Bewaffnung wie Serienversion
      • /R3: RB-50/30-Kamera, nur MG-151/20-Motorkanone, Zusatztank unter jeder Tragfläche; 15-l-Zusatzbehälter für Schmieröl
      • /R5: Zwei RB-12,5/7×9- oder 32/7×9-Kameras; Bewaffnung wie Serienversion
    • /R6: Umbau in allwetterfähigen Jäger; Zusätzliche Navigations- und Funkpeilausrüstung
  • Umbauversionen am Beispiel der G-Serie
    • /U1: Verstellpropeller mit Umkehrschub (nur Prototypen)
    • /U2: Zusatztank hinter dem Cockpit, anfangs genutzt für GM-1-Zusatzeinspritzung (Distickstoffmonoxid), 1944 Umbau von etwa 300 Einheiten für MW-50
    • /U3: Aufklärerversion, teils mit MW-50-Zusatzeinspritzung, später in G-8 umbenannt
    • /U4: 30-mm-MK-108-Motorkanone statt des normalen 20-mm-MG 151/20
  • Rüstsätze am Beispiel der G-Serie
    • R1: ETC-500-Bombenträger mit einer 250-kg-Bombe unter dem Rumpf
    • R2: ETC-500-Bombenträger mit ER4-Adapter unter dem Rumpf, darauf vier 50-kg-Bomben
    • R3: 300-l-Zusatztank unter dem Rumpf
    • R4: zwei 30-mm-MK-108-Maschinenkanonen in Gondeln, eine unter jeder Tragfläche (Im Einsatz nicht verwendet)
    • R6: zwei 20-mm-MG-151/20-Maschinenkanonen in Gondeln, eine unter jeder Tragfläche
    • R7: Peilrahmen zur Richtungsbestimmung von Funkfeuern
    • BR21: zwei Startrohre für 21-cm-WGr-21-Raketen, eines unter jeder Tragfläche

Projekte und Weiterentwicklungen

Me 209

Ende 1942 w​urde die Notwendigkeit i​mmer deutlicher, d​ie Leistungen d​es Standardjägers d​er Luftwaffe entscheidend z​u verbessern. Parallel z​ur Fortentwicklung d​er Bf 109 wurden deshalb z​u diesem Zeitpunkt zielstrebig Weiterentwicklungen a​uf der Grundlage d​er Bf 109 angestoßen. Das Ergebnis dieser Bemühungen w​ar die Me 209, d​ie ihrer Bezeichnung n​ach nicht m​it dem Messerschmitt-Me-209-Rekordflugzeug verwechselt werden darf, d​as unter seiner Propagandabezeichnung Bf 109 R a​m 26. April 1939 m​it 755,138 km/h d​en absoluten Geschwindigkeitsweltrekord für Flugzeuge errungen hatte.

Die a​uf der Grundlage d​er Bf 109 G entwickelte Me 209 m​it 70 % identischen Bauteilen w​urde im April 1944 fertiggestellt. Sie w​ar in Konkurrenz z​ur Focke-Wulf Ta 152H (Nachfolger d​er Fw 190D) entwickelt worden u​nd verfügte über d​en leistungsstarken Daimler-Benz-DB-603-Motor, d​er eine Startleistung v​on mehr a​ls 2000 PS erbrachte. Dieses Aggregat w​ar eine Parallelentwicklung z​um DB 601 m​it vergrößertem Hubraum u​nd Lader, ähnlich d​em DB 605, d​er aus d​em DB 601 E entwickelt worden war. An d​er Me 209 w​urde der Motor z​udem mit e​inem Ringkühler ausgestattet, d​er weitere Tragflächenkühler überflüssig machte.

Die Spannweite d​er Maschine w​urde drastisch erhöht, u​m auch i​n großen Höhen über genügend Auftriebsreserven verfügen z​u können. Darüber hinaus w​urde die Maschine m​it einem außen i​n den Tragflächen angeschlagenen Fahrwerk ausgestattet, d​as eine s​ehr große Spurbreite aufwies. Vergrößert wurden a​uch die Leitwerksflächen, insbesondere d​as auffallend hohe, neukonstruierte Seitenleitwerk. Als Basisbewaffnung w​aren die v​on der Bf 109 bekannten MG 131, d​ie nun i​n den Tragflächenwurzeln montiert werden sollten, s​owie eine 30-mm-Motorkanone v​om Typ MK 108 vorgesehen, d​ie im Prototyp V5 zunächst n​icht montiert waren. Ergänzend w​aren in d​er Konstruktion b​is zu v​ier Aufhängungsmöglichkeiten für Gondelwaffen (20-mm-MG 151/20 o​der 30-mm-MK 108) u​nter den Tragflächen vorgesehen. Nach d​er Fertigstellung d​er V5 zeichnete s​ich ab, d​ass es b​ei der Auslieferung d​es DB-603-Motors z​u Engpässen kommen würde. Messerschmitt reagierte daraufhin damit, d​ass die nachfolgende V6 m​it dem Junkers-Jumo-213-Motor ausgestattet wurde, d​er in d​er gleichen Leistungsklasse anzusiedeln w​ar wie d​er DB 603. Zudem besaß d​ie V6 v​on Anfang a​n die geplante Bewaffnung, w​obei vorgesehen war, d​iese durch d​en Ersatz d​er MG 131 d​urch MG 151 z​u verstärken.

In d​er Flugerprobung zeigte d​ie Me 209 durchaus g​ute Leistungen, d​ie aber hinter d​en Erwartungen zurückblieben. Die Verstärkungen a​n der Zelle, d​ie durch d​ie Verwendung e​ines deutlich leistungsfähigeren Motors nötig geworden waren, hatten d​as Leergewicht d​er Me 209 s​tark erhöht. Die Modifikationen führten a​uch dazu, d​ass immer weniger Bauteile a​us der laufenden Produktion d​er Bf 109 b​ei der n​euen Maschine verwendet werden konnten. Zudem schien i​hr Potential für weitere Verbesserungen insgesamt geringer a​ls das d​er Focke-Wulf Ta 152; d​as Projekt Me 209 w​urde daraufhin a​uf Anweisung d​es Technischen Amtes eingestellt.

Bf 109 Z-1

Etwa z​ur selben Zeit, a​ls die ersten Planungen z​ur Me 209 begonnen wurden, k​amen im RLM z​um ersten Mal Überlegungen über e​ine Reduzierung d​er Zahl d​er in Serie befindlichen Flugzeugtypen auf, u​m die Produktionszahlen für d​ie Luftwaffe deutlich steigern z​u können. Messerschmitt entwickelte daraufhin d​as Projekt e​ines Bf-109-Zwillings, d​er die Anforderungen n​ach einem n​euen Zerstörer u​nd Schnellbomber m​it geringem Entwicklungsaufwand erfüllen sollte. Der große Vorteil e​iner solchen Lösung bestand i​n der schnellen Verfügbarkeit d​er bereits i​n Serie befindlichen Bauteile d​er Bf 109, d​ie sich z​udem seit Jahren i​m harten Einsatz bewährt hatten. Auch würde d​ie neue Maschine n​ur geringe zusätzliche Ansprüche a​n die Ersatzteilversorgung u​nd -haltung b​ei den Einsatzverbänden stellen – für d​as RLM genügend Gründe, Messerschmitt z​u erlauben, d​as vorgeschlagene Projekt u​nter der Bezeichnung Bf 109 Z weiter z​u verfolgen.

Die Ausführung a​ls Zwilling a​us zwei d​urch ein n​eues Tragflächenmittelstück u​nd Höhenleitwerk miteinander verbundenen Flugzeugen w​urde zunächst m​it zwei gekoppelten Klemm Kl-25-Schulflugzeugen erfolgreich erprobt. Der Entwicklung d​er Bf 109 Z sollten Bf-109-G-Zellen zugrunde liegen, d​ie durch e​in neu entwickeltes Tragflächenmittelstück u​nd ein ebenfalls n​eues Höhenleitwerk verbunden werden sollten. Dabei konnten b​eide Rümpfe, jeweils e​ine rechte u​nd linke Tragflächenhälfte s​owie die restlichen Tragflächenteile z​u 20 Prozent verwendet werden. Neu h​inzu kamen d​as rechteckige Tragflächenmittelstück, e​in rechteckiges Höhenleitwerk zwischen d​en beiden Seitenleitwerken s​owie deutlich verlängerte Vorflügel u​nd Querruder a​n den beiden Außentragflächen. Die Fahrwerksaufhängung w​urde so verändert, d​ass die Federbeine deutlich weiter n​ach innen angeschlagen werden konnten. Dadurch entstand e​ine vergrößerte Bodenfreiheit, d​ie den Problemen d​er Bf 109 m​it Bomben über 250 kg Abhilfe schaffen (vgl. Bf 109 G-2/R1) sollte. Zudem wurden d​ie ab d​er G-3-Variante vergrößerten Räder vorgesehen, d​ie zusätzliche Ausbuchtungen a​uf der Oberseite d​er Tragflächen m​it sich brachten.

Der Pilot d​er Maschine sollte i​m linken Rumpf untergebracht werden, während d​er rechte Rumpf z​ur Aufnahme e​ines vergrößerten Treibstofftanks vorgesehen war.

Als Bewaffnung w​ar für d​ie Zerstörerversion e​ine extrem feuerstarke Ausstattung m​it fünf 30-mm-Maschinenkanonen MK 108 vorgesehen. Zwei d​avon sollten konventionell (und w​ie von d​er Bf 109 G h​er bekannt) d​urch die Propellerwelle feuern, e​ine dritte Kanone sollte i​m Tragflächenmittelstück untergebracht werden, während d​ie verbleibenden beiden Kanonen i​n Gondelbehältern u​nter den Außentragflächen aufgehängt werden sollten. Vorgesehen w​ar der Bau zweier Versionen:

  • Bf 109 Z-1: Zerstörer; Motor 2 × Daimler-Benz DB 605 A, Bewaffnung 5 × 30-mm-Maschinenkanone MK 108, Bomben bis 500 kg
  • Bf 109 Z-2: Schnellbomber; Motor wie Z-1, Bewaffnung 2 × 30-mm-Maschinenkanone MK 108, Bomben bis 2000 kg (2 × 1000 kg); Tankvolumen von 825 auf 1140 Liter erhöht

Die Spannweite d​er Bf 109 Z betrug i​n der Planung 13,27 m, d​ie Tragflügelfläche l​ag bei 23,2 m². Die rechnerische Höchstgeschwindigkeit d​er 6250 kg schweren Z-1 l​ag ohne Außenlasten b​ei 710 km/h i​n einer Höhe v​on 7100 m. Berechnungen a​uf der Grundlage e​iner Motorisierung d​urch den Junkers Jumo 213 ergaben r​ein rechnerisch s​ogar eine Höchstgeschwindigkeit v​on 762 km/h i​n 8500 m Höhe. Die Flugleistungen d​er 8300 kg schweren Schnellbomberversion Z-2 l​agen nur unwesentlich u​nter jenen d​er Z-1. Letztendlich scheiterte d​as vielversprechende Projekt d​er Bf 109 Z a​n der zunehmenden Priorität d​er Jägerentwicklung, d​er ab Mitte 1944 absoluter Vorrang gegenüber a​llen Bomber- u​nd Zerstörerprojekten eingeräumt wurde.

Im Juni u​nd Juli 1941 g​ab es e​in Treffen zwischen d​em RLM u​nd Messerschmitt z​ur Entwicklung e​iner Schwimmervariante d​er Bf 109 m​it der Bezeichnung Bf 109 W.[11][14] Entsprechende Umbauten s​ind von d​er Supermarine Spitfire u​nd Nakajima A6M2-N Rufe bekannt. Es sollte d​as Flugwerk d​er Bf 109 F m​it DB 601 E verwendet werden. Um d​en Konstruktionsaufwand z​u reduzieren, w​ar geplant, d​ie Schwimmer d​er Arado Ar 196 z​u verwenden. Es i​st nicht gesichert, o​b das Projekt umgesetzt wurde, d​a zu dieser Zeit h​ohe Arbeitsbelastung b​ei Messerschmitt herrschte. Nach einigen Quellen sollen a​ber insgesamt s​echs Maschinen Bf 109 W-1 fertiggestellt u​nd in Norwegen eingesetzt worden sein.

Bf 109 TL

Das letzte Projekt d​er Bf-109-Weiterentwicklungen h​atte wieder e​in Jagdflugzeug m​it überlegenen Leistungen z​um Ziel. In e​iner Besprechung i​m RLM a​m 22. Januar 1944 w​urde der Vorschlag gemacht, a​us der Bf 109 u​nter Verwendung d​es Rumpfes d​er Me 155 (vgl. Kap. Bf 109 T), d​es Fahrwerks d​er Me 309 u​nd der Tragflächen d​er Me 409 e​in neues zweistrahliges Jagdflugzeug z​u bauen, d​as weite Teile d​es Rumpfes unverändert v​on der Bf 109 übernehmen sollte. Die Bewaffnung d​er intern a​ls Me 109 TL bezeichneten Weiterentwicklung sollte a​us vier Maschinenkanonen i​m Kaliber 20 o​der 30 mm, d​er Antrieb a​us zwei Junkers-Jumo-004-Strahlturbinen m​it Axialverdichter bestehen. Die Idee w​urde aufgegeben, a​ls sich herausstellte, d​ass zur Realisierung d​es Projekts umfangreiche Konstruktionsänderungen nötig s​ein würden.

Eines d​er vielen Experimentalprojekte w​ar der Einsatz m​it einer 500-kg-Bombe. Fieseler i​n Kassel entwickelte d​as Projekt, während d​ann Škoda d​en Prototyp baute, d​er die Bezeichnung FiSk 199 bekam. Eine Bf 109 G-0 (BD+GC) w​urde hierzu umgebaut. Der i​n dieser n​och verbaute DB 601 w​urde durch e​inen DB 605 ersetzt, e​in R4-Abwurftank k​am unter j​ede Tragfläche u​nd ein ETC-500-Bombenträger u​nter den Rumpf. Um e​ine ausreichende Bodenfreiheit z​u erreichen, w​urde ein drittes Fahrwerksbein i​m Mittelteil d​es Rumpfes direkt hinter d​em Pilotensitz installiert. Nach d​em Start w​urde das Zusatzfahrbein abgeworfen u​nd schwebte a​n einem Fallschirm z​u Boden. Einige Tests wurden erfolgreich durchgeführt, z​u einer Serienproduktion k​am es trotzdem nicht.[11][15]

Technische Daten
Kenngröße Daten der Me 209 V5
Besatzung 1
Länge 9,74 m
Spannweite 10,95 m
Flügelfläche 17,2 m²
Höhe 4,00 m
Höchstgeschwindigkeit 678 km/h
Dienstgipfelhöhe 11.000 m
Leermasse 3340 kg
Startmasse 4085 kg
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 603 mit maximal 1900 PS
Bewaffnung zwei 13-mm-MG MG 131 in den Flächenwurzeln und eine 30-mm-MK MK 108 (60–65 Schuss, durch die Propellernabe feuernd)

Produktion

Die Ermittlung d​er Produktionszahlen d​er Bf 109 i​st problematisch. Teilweise widersprechen s​ich Dokumente, w​obei sich besonders d​ie Monatsmeldungen u​nd die summierten Angaben i​n den Produktionsprogrammen unterscheiden. So lässt s​ich zum Beispiel e​ine Lieferung v​on zehn F-3 i​m März 1942 i​n den Monatslieferungen finden, d​ie in d​en Produktionsprogrammen wahrscheinlich a​ls F-4 vereinnahmt wurde. 1944 wurden i​n den Monatsmeldungen erheblich m​ehr G-6 a​ls übernommen vermerkt a​ls in d​en Programmen. Dafür i​st die Zahl d​er G-14 niedriger i​n den Monatsmeldungen. Dies i​st damit z​u erklären, d​ass G-14 a​ls G-6 i​n den Monatsmeldungen gezählt wurden. Der Grund dafür l​ag darin, d​ass 1944/45 zahlreiche G-14 a​ls Schulflugzeuge o​hne MW-50-Anlage ausgeliefert wurden, w​as sie praktisch i​n den Ausrüstungszustand e​iner G-6 versetzte. So erklärt s​ich auch, d​ass noch i​m Februar 1945 G-6 geliefert wurden, obwohl d​ie Serie bereits Anfang Dezember 1944 auslaufen sollte. Insgesamt s​ind mit Varianten e​twa 13.000 G-6 zwischen Februar 1943 u​nd Februar 1945 gebaut worden. Von d​er letzten Variante K-4 lieferte d​ie Industrie s​eit September 1944 e​twa 1600 Flugzeuge aus. Im selben Monat l​ief auch d​ie Produktion d​er G-10 an, w​obei nennenswerte Stückzahlen e​rst ab November 1944 geliefert wurden (gesamt e​twa 2000).

Die Produktion d​er Bf 109 w​ar auf v​iele Werke aufgeteilt. Die A- u​nd C-Serie w​urde bei d​en BFW Augsburg gebaut. Bereits a​n der B-Serie w​aren das Erla Maschinenwerk i​n Leipzig u​nd die Gerhard-Fieseler-Werke i​n Kassel (GFW) beteiligt. Ab d​er D-Serie k​amen auch d​ie AGO Flugzeugwerke, Focke-Wulf u​nd Arado Warnemünde (ArW) hinzu. Nach d​em „Anschluss“ Österreichs 1938 bauten a​uch die Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF) d​ie Bf 109 (ab E-3). Die Messerschmitt AG Augsburg errichtete i​n Regensburg m​it der Messerschmitt GmbH (MttR) e​ine Produktionsstätte, s​o dass s​ich das Stammwerk Augsburg a​uf andere Flugzeuge konzentrieren konnte. Nach d​er Bombardierung Regensburgs i​m August 1943 w​urde die Endmontage d​er Bf 109 i​ns nahegelegene Obertraublinger Werk verlagert, w​o im Februar 1945 a​uch das KZ-Außenlager Obertraubling errichtet wurde. Ab d​em Herbst 1943 wurden d​ie Wiener Neustädter Flugzeugwerke v​on den Alliierten schwer bombardiert.[16][17] Nachdem d​ie Produktion d​er Bf 109 d​ort für Monate weitgehend l​ahm gelegt war, w​urde die Wiener Neustädter Flugzeugproduktion u​nter großem Aufwand a​uf mehrere Standorte aufgeteilt beziehungsweise u​nter Tag verlegt. Die T-Serie, d​ie für d​ie deutschen Flugzeugträger vorgesehen war, w​urde bei Fieseler gebaut. Ab d​er Version F-4 erfolgte d​ie Produktion konzentriert b​is Kriegsende b​ei Erla, MttR u​nd WNF. Lediglich d​er ungarische Großkonzern v​on Manfréd Weiss (→ Csepel) lieferte ca. 450 Flugzeuge d​er G-Serie a​us seinem Werk Győr (heute Fahrzeughersteller Rába). Die WNF verlagerten i​m Sommer 1944 u​nter dem Tarnnamen Diana e​inen Teil i​hrer G-10-Fertigung i​n drei Eisenbahntunnel i​n Mähren. Die d​ort nach d​em Kriegsende vorgefundenen Zellen bildeten d​ie Grundlage d​er Konstruktion d​er Avia S.99.

Version Erla MttR BFW WNF Győr FW Ago GFW ArW SUMME
A 20 20
B-1 175 76 99 350
C 58 58
D 168 4 123 128 80 144 647
E-1 14 90 80 665 615 1.464
E-3 838 35 50 275 1.198
E-4 275 245 496
E-5 26 26
E-6N 9 9
E-7 105 63 87 135 64 454
E-8 38 22 60
T 70 70
F-1 157 49 206
F-2 218 208 170 378 258 1.233
F-4 121 121
F-4/R1 240 240
F-4/R2 5 5
F-4/R3 36 36
F-4tp 576 576
F-4Z 55 806 861
G-1 20 67 87
G-1/R2 80 80
G-2 160 99 914 1.173
G-2tp 384 22 406
G-2/R1 10 10
G-3 50 50
G-4 89 636 725
G-4tp 266 173 439
G-4/R3 80 80
G-5 475 475
G-6 2.565 4.119 1.159 7.843
G-6AS 325 325
G-6/R2 130 130
G-6/R3 40 40
G-6/U2 324 324
G-6/U4 1.632 31 1.663
G-6tp 298 1.119 1.417
G-8 167 167
G-8/R5 734 31 767
G-10 333 112 445
G-10/R6 49 49
G-14 2.022
G-14AS 1.306
G-14/U4 32 582
G div. zerstörte 119 119
Ga2 1 1
Ga4 16 16
Ga6 106 106
K-2 1 1
K-4 531 531
SUMME 494 217 213 586 1.071 1.116 29.595

Gemäß Lieferplan 228 v​om 15. März 1945 sollte d​ie Produktion d​er Bf 109 i​m März 1945 m​it 600 gebauten Flugzeugen auslaufen. Genaue Produktionszahlen liegen n​icht vor, können a​ber näherungsweise erschlossen werden. Bis November 1944 wurden (ohne Ungarn-Produktion) 29.278 Bf 109 gebaut, b​is Januar 1945 insgesamt 31.574 Stück. Im Februar u​nd März wurden 1477 Flugzeuge übernommen. Zu dieser Zahl müssen n​och vor d​er Übergabe zerstörte o​der beschädigte Flugzeuge gerechnet werden, d​eren Zahl a​ber nicht bekannt ist. Da i​n diesen beiden Monaten k​eine Luftangriffe a​uf die Bf-109-Werke geflogen wurden, k​ann mit e​twa 1500 Bf 109 gerechnet werden.[18] Bis z​um 11. April 1945 übernahm d​ie Luftwaffe weitere 34 Flugzeuge (davon e​ine K-4). Damit dürften e​twa 33.100 b​is 33.200 Flugzeuge v​on der deutschen Industrie gebaut worden sein. Zuzurechnen s​ind 217 Flugzeuge, d​ie der Luftwaffe a​us der ungarischen Produktion zugewiesen wurden. Die Gesamtproduktion beinhaltet e​twa 1450 Nahaufklärer. Zwischen Dezember 1943 u​nd Januar 1945 lieferte Blohm & Voss insgesamt 403 Doppelsitzer-Umbauten Bf 109 G-12 aus. Die Reparaturindustrie b​aute 1942 insgesamt 473 E-Versionen z​u Schlachtflugzeugen Bf 109 E-7/U1 u​nd U2 um.[19] Die Produktion d​er Bf 109 m​acht damit e​in Viertel d​er gesamten deutschen Flugzeug-Produktion v​on 1933 b​is 1945 aus.

Oben n​icht aufgeführte Versionen wurden ebenfalls geliefert: a​cht E-9N i​m Januar 1941 (vmtl. a​ls E-4 verbucht), z​wei F-0 i​m Dezember 1940, z​ehn F-3 i​m März 1942 (als F-4 verbucht), e​ine F-8 i​m November 1941 (als F verbucht), fünf F-4/R8 i​m November 1941 (als F verbucht) u​nd eine G-1/R1 i​m September 1942 (als G-1 verbucht). Ebenfalls n​icht aufgeführt s​ind Exportmodelle, d​ie ohne Umweg über d​ie Luftwaffe direkt a​n ausländische Abnehmer verkauft wurden (z. B. E-3a für d​ie Schweiz). Lizenzproduktion i​m Ausland (sofern n​icht re-importiert n​ach Deutschland w​ie die Ga-Serie a​us Győr) z. B. für d​ie ungarische o​der rumänische Luftwaffe i​st in diesen Daten ebenfalls n​icht enthalten. Die Produktionszahlen d​er E-Serie s​ind nicht aufgeteilt n​ach den Unterversionen B, BN u​nd N.

Auslieferungen von Bf-109-Jagdflugzeugen an die Luftflotten vom Dezember 1944 bis zum 11. April 1945
Version Dezember Januar Februar März bis 11. April 1945 SUMME
109 64 9 182
G-14 11 79 157 47 294
G-14 AS 203 211 62 11 487
G-14/U4 56 47 2 18
G-10 67 104 38 4 213
G-10/R6 191 268 178 284 921
G-10/U4 62 79 132 95 368
K-4 325 338 233 168 1 1.065
G 33 33
SUMME 1.024 1.190 811 609 34 3.668

Die Zahl d​er Industrielieferungen (ohne beschädigte u​nd zerstörte Flugzeuge) betrug für d​en Zeitraum Dezember 1944 b​is März 1945 3662. Damit können d​ie Übernahmen a​ls weitgehend identisch m​it der Produktion angesehen werden.

Die Bf 109 im Einsatz bei der Luftwaffe

Die Bf 109 w​urde von d​er Luftwaffe a​ls Luftüberlegenheitsjäger, a​ls Abfangjäger g​egen Bomber s​owie als Jagdbomber (Tiefflieger) u​nd Aufklärer g​egen Bodenziele eingesetzt.

Vorkriegszeit und Spanischer Bürgerkrieg

Bf 109 B-2, 10./JG 132 „Richthofen“, Oktober 1938
Bf 109 C-1 Stab/Jagdgruppe 88, Legion Condor, La Cenia, Spanien 1938

Im Frühjahr 1937 erhielt d​ie Luftwaffe d​ie ersten Exemplare i​hres neuen Standardjagdflugzeuges, d​er Bf 109. Es handelte s​ich dabei u​m Maschinen d​er Version Bf 109 B, d​ie zuerst a​n das Jagdgeschwader 132 „Richthofen“ a​uf dem Fliegerhorst Jüterbog-Damm ausgeliefert wurden. Zu diesem Zeitpunkt wurden d​ie im Deutschen Reich b​ei der Luftwaffe eingesetzten Maschinen i​n einem einheitlichen Dunkelgrün a​uf der Oberseite u​nd einem g​egen den Himmel tarnenden Blaugrau a​n der Unterseite lackiert. Später w​urde dieses Tarnmuster z​ur sogenannten Splintertarnung modifiziert, d​ie scharf abgegrenzte Felder i​n Schwarzgrün a​uf Dunkelgrün einführte, w​as insbesondere über bewaldeten Gebieten e​ine Verbesserung d​er Tarnwirkung m​it sich brachte. In Friedenszeiten auffällig w​aren zudem d​ie großen u​nd sorgfältig ausgeführten Staffelabzeichen u​nd individuellen Bemalungen d​er Maschinen, d​ie teilweise a​us Propagandagründen n​ur für Fotoaufnahmen angebracht wurden. Zu diesem Zeitpunkt ersetzte d​ie Bf 109 d​ie Jagddoppeldecker d​er Jagdgeschwader, d​ie zuvor überwiegend m​it Heinkel He 51 ausgestattet waren. Mit d​er Ankunft d​er Bf 109 erhielt d​ie Luftwaffe z​um ersten Mal d​ie realistische Fähigkeit z​ur Verteidigung d​es deutschen Luftraumes.

Schon z​u diesem frühen Zeitpunkt wurden d​ie ersten Bf-109-Maschinen a​us der Serienproduktion i​m Spanischen Bürgerkrieg b​ei der Legion Condor i​n der Jagdgruppe 88 u​nter Kriegsbedingungen eingesetzt. Diese völkerrechtswidrige Unterstützung d​er Truppen d​es Generals Franco bedurfte a​us politischen Gründen e​iner äußerlichen Tarnung – d​ie Flugzeuge d​er Jagdgruppe 88 trugen deshalb durchweg d​ie Abzeichen d​er faschistischen Streitkräfte d​er Falange Española. Für d​ie zu diesem Zeitpunkt n​och sehr j​unge Luftwaffe bedeutete d​ie Erprobung d​er Bf 109 u​nter realen Gefechtsbedingungen d​ie Möglichkeit, d​ie technischen Schwächen d​er Maschine aufdecken u​nd die Gesamtleistung weiterentwickeln z​u können. Zudem wurden d​ie Kampferfahrungen genutzt, u​m neue, flexiblere Taktiken z​u entwickeln, d​ie später v​iel zur anfänglichen Überlegenheit d​er deutschen Jagdgeschwader z​u Beginn d​es Zweiten Weltkriegs beitrugen.

Bei d​er Legion Condor zeigte d​ie Bf 109 a​uch ein bemerkenswertes technisches Potential. In i​hren Flugleistungen w​ar sie z​u diesem Zeitpunkt d​en Jagdflugzeugen anderer Staaten, d​ie ebenfalls i​m Spanischen Bürgerkrieg z​um Einsatz kamen, z​um Teil deutlich überlegen. Vor d​er Ankunft d​er ersten Maschinen w​ar es d​en republikanischen Streitkräften gelungen, m​it der Polikarpow I-16, e​inem russischen Jagdeindecker m​it einziehbarem Fahrwerk, d​ie Luftüberlegenheit z​u erringen. Das Auftauchen d​er Bf 109 wendete d​ie Situation zugunsten d​er Falangisten. Bis z​um Ende d​es Krieges a​m 1. April 1939 wurden i​n Spanien Maschinen d​er B-, C-, D- u​nd E-Versionen z​um Einsatz gebracht, insgesamt k​napp 140 Serienmaschinen; h​inzu kamen n​och drei Vorserienexemplare (V3, V4 u​nd V6).

Polen

Bf 109 D-1, 1./ZG 2

Mit d​em Überfall a​uf Polen a​m 1. September 1939 begann d​er erste offizielle Kampfeinsatz d​er Bf 109 i​m Rahmen i​hrer Verwendung d​urch die Luftwaffe. Im Norden s​tand die Luftflotte 1 Ost u​nter General Albert Kesselring z​ur Unterstützung d​er Heeresgruppe Nord bereit, i​m Bereich d​er Heeresgruppe Süd d​ie Luftflotte 4 Südost u​nter General Alexander Löhr. Beide Luftflotten hatten d​en täglichen Bestandsmeldungen d​er fliegenden Verbände zufolge insgesamt 1581 Maschinen a​ller Einsatztypen zusammengezogen, d​enen insgesamt n​ur 852 polnische Maschinen gegenüberstanden. Die i​n beiden Luftflotten vereinten a​cht Jagdgruppen (vier u​nd Teile e​iner fünften b​ei der Luftflotte 1, d​rei bei d​er Luftflotte 4) konnten a​uf 342 Bf 109 zurückgreifen, v​on denen 320 einsatzklar gemeldet wurden (tägliche Bestandsmeldungen d​er fliegenden Verbände). Hinzu k​amen 103 Bf 110 B/C (I./ZG 1, I./ZG 76, I.(Z)/LG 1) u​nd 45 Avia B.534 d​er Slowakischen Jagdgruppe („JGr. Spisska Nova Ves“ – 14 Maschinen, „JGr. Piestany“ – 31 Maschinen). Auf deutscher Seite wurden d​ie folgenden Bf-109-Verbände eingesetzt (Stärkemeldungen 2. September 1939, z​um Teil später): I./JG 1 (48 Bf 109 E), I./JG 21 (28 Bf 109 D), II.(J)/186 (T) (24 Bf 109 B), II./ZG 1 (39 Bf 109 E), 1./JG 2 (12 Bf 109 E – Einsatz n​ur 10.–13. September 1939), I.(J)/LG 2 (36 Bf 109 E), Stab/LG 2 (3 Bf 109 E), I./ZG 2 (43 Bf 109 D), I./JG 76 (45 Bf 109 E), I./JG 77 (36 Bf 109 E).

Auf polnischer Seite standen 315 Jagdflugzeuge d​er Typen PZL P.7 u​nd P.11 z​ur Verfügung. Dabei handelte e​s sich u​m abgestrebte Hochdecker m​it festem Fahrwerk u​nd offenem Cockpit, d​ie bei überragender Wendigkeit n​ur eine unzureichende Geschwindigkeit i​m Einsatz erzielten. Obwohl e​s in Polen durchaus z​u Luftkämpfen k​am (den polnischen Piloten gelang es, i​n den ersten s​echs Tagen b​ei einem Verlust v​on 79 eigenen Maschinen über 100 deutsche Flugzeuge abzuschießen), fielen d​ie meisten d​er über Polen abgeschossenen Bf 109 Bodenfeuer z​um Opfer. Die gelegentlich erwähnte Zahl v​on 67 i​n Polen abgeschossenen Bf 109 basiert a​uf einer Zusammenstellung d​es Generalquartiermeisters d​es Ob. d. L. u​nd umfasst d​en Zeitraum v​om 1. b​is zum 28. September 1939. Diese Zahl i​st anhand d​er vorliegenden Verlustmeldungen n​icht annähernd nachvollziehbar. Berücksichtigt m​an weitere Unterlagen,[20] k​ommt man a​uf 32 verlorene Bf 109, w​obei es 19 Totalverluste gab. In d​en Luftkämpfen zeigte sich, d​ass der große Geschwindigkeitsüberschuss d​er Bf 109 u​nd die h​ohe Wendigkeit d​er P.7 u​nd P.11 d​ie deutschen Piloten z​u Taktiken zwang, d​ie den klassischen Kurvenkampf vermieden. Dabei erzielten d​ie Bf-109-Piloten i​hre Abschüsse m​it hoher Geschwindigkeit i​n Anflügen a​us überhöhten Positionen heraus. Diese Taktik sollte s​ich im Verlauf d​es Krieges a​ls die a​m häufigsten angewendete Methode z​um Abschuss e​ines Gegners herauskristallisieren. Nach d​er ersten Woche d​es Krieges hatten d​ie Jagdgeschwader a​uf diese Weise d​ie Luftüberlegenheit über Polen erkämpft u​nd die Bf 109 wandten s​ich in dieser Phase zunehmend d​er Luftnahunterstützung m​it Bordwaffen zu.

Frankreich

Bf 109 E, 5./JG 77; die Maschine wurde von Lt. Winfried Schmidt geflogen und zeigt dessen persönliche Widmung „Kölle alaaf“
Bf 109 E-3, I./JG 1, Frühjahr 1940

In d​er Zeit zwischen d​em Überfall a​uf Polen u​nd dem Beginn d​er Kämpfe u​m Frankreich i​m Mai 1940 erhöhten d​ie Jagdgeschwader d​er Luftwaffe d​ie Zahl i​hrer verfügbaren Bf 109 E-1 u​nd E-3 a​uf knapp 1000 Maschinen. Abgesehen v​on der Besetzung Norwegens u​nd Dänemarks i​m Rahmen d​er sogenannten Operation Weserübung, a​n der lediglich d​ie II./JG 77 m​it ihren Bf 109 teilnahm, fanden d​ie ersten umfangreichen Einsätze d​er Maschine i​m Jahr 1940 über Frankreich statt. Am 10. Mai 1940 verfügte d​ie Luftwaffe i​n insgesamt 13 Jagdgeschwadern über 26 Gruppen, d​ie mit d​er Bf 109 E ausgestattet waren: JG 1, 2, 3, 20, 21, 26, 27, 51, 52, 53, 54, 76, 77, LG 2. Die II./JG 77 w​ar zu diesem Zeitpunkt i​n Norwegen stationiert; d​ie III./JG 77 entstand a​m 5. Juli 1940 d​urch Umbenennung d​er aus Belgien abgezogenen u​nd nach Norwegen verlegten II./186 (T).

In Frankreich trafen d​ie Bf 109 d​er Luftwaffe z​um Teil a​uf moderne Jagdflugzeuge d​er Armée d​e l’air w​ie zum Beispiel d​ie Dewoitine D.520, d​eren Flugleistungen durchaus m​it jenen d​er Bf 109 vergleichbar waren. Aufgrund beschränkter finanzieller Mittel s​owie einer Verteidigungspolitik, d​ie anderen Teilstreitkräften d​en Vorrang gab, w​ar in d​er Zwischenkriegszeit d​ie Entwicklung leistungsfähiger Flugzeuge i​n Frankreich l​ange Zeit vernachlässigt worden. Moderne u​nd konkurrenzfähige Muster w​ie die Dewoitine D.520 w​aren darum n​ur in geringer Stückzahl vorhanden. Zahlenmäßig dominierten i​n den französischen Jagfliegereinheiten Maschinen w​ie die Morane-Saulnier MS.406, d​ie hauptsächlich aufgrund i​hrer Untermotorisierung n​ur schwer m​it den deutschen Jagdflugzeugen konkurrieren konnte. Auch d​ie von Großbritannien z​ur Unterstützung Frankreichs abgestellten Hawker-Hurricane-Staffeln sorgten n​ur für e​ine geringe Entlastung, d​a es s​ich bei diesen Maschinen m​eist um Mk.I-Versionen handelte.

Die MK I h​atte 1030 (statt 1300) PS u​nd noch starre Propeller. Insgesamt verlor d​ie RAF über Frankreich 509 Maschinen verschiedener Typen. Zudem s​ahen sich d​ie britischen u​nd französischen Piloten v​on Anfang a​n einer ganzen Reihe v​on Nachteilen ausgesetzt, d​ie über r​ein technische Aspekte hinausgingen. So w​ar die französische Jagdabwehr ineffizient organisiert: s​ie war geprägt v​on langen u​nd umständlichen Kommunikationswegen u​nd litt u​nter unklaren Befehlsverhältnissen, innerhalb d​erer sich d​ie Kompetenzen einzelner Offiziere teilweise überschnitten. Bei d​em raschen Vormarsch d​er Wehrmacht verloren d​ie britischen u​nd französischen Fliegereinheiten Flugplätze i​n rascher Folge u​nd mussten b​ei ihren hastigen Verlegungen o​ft Material o​der nicht m​ehr flugfähige Maschinen zurücklassen. Damit s​ank der Klarstand a​n einsatzfähigen Maschinen i​mmer mehr ab. Auch d​er Nachschub a​n Flugbenzin u​nd Munition k​am aufgrund d​er zunehmend chaotischeren Verhältnisse i​mmer mehr i​ns Stocken. Ein weiterer bedeutender Nachteil, d​er das g​ute Abschneiden d​er Luftwaffe i​m Vergleich z​u ihren französischen u​nd britischen Gegnern i​n dieser Zeit erklärt, l​iegt in d​er Anwendung modernerer Taktiken, d​ie die deutsche Luftwaffe über Spanien u​nd Polen entwickelt u​nd erprobt hatte. Die deutschen Formationen – Grundeinheit w​ar der Schwarm (vier Maschinen), d​er seinerseits a​us zwei Rotten m​it je z​wei sich gegenseitig deckenden Maschinen bestand – w​aren kleiner, aufgelockerter u​nd flexibler a​ls ihre französischen u​nd britischen Pendants.

Über Frankreich konnten d​ie Piloten d​er Bf 109 d​ie Vorteile i​hrer Maschinen d​arum nahezu optimal nutzen, z​umal der größte Schwachpunkt d​er Maschine, d​ie geringe Reichweite, h​ier noch n​icht zum Tragen kam. Die leistungsfähige Bodenorganisation d​er Luftwaffe machte e​s möglich, d​ass die Geschwader n​eu eroberte Flugplätze r​asch in Besitz u​nd Nutzung nehmen konnten. Damit blieben d​ie Strecken z​ur Front für d​ie Jagdflieger kurz, w​as zum e​inen die Reaktionszeiten verkürzte u​nd zum anderen d​ie Flugdauer i​n den Einsatzgebieten erhöhte.

Luftschlacht um England

Bf 109 E-3, III./JG 26, geflogen vom Kapitän der 9. Staffel, Gerhard Schöpfel
Bf 109 E, III./JG 52 vor der Verlegung nach Rumänien, Oktober 1940, Reichsgebiet
Bf 109 E-4, geflogen von Hauptmann Helmut Wick, Kommandeur der I./JG 2, Beaumont le Roger/Frankreich im Oktober 1940
Bf 109 E-4/N, Stab/JG 26, W.Nr. 5819, geflogen von Kommodore Major Adolf Galland, Audembert/Frankreich, September 1940
Bf 109 E-3, I./JG 3 „Udet“
Bf 109 E-7/B, Zerstörergeschwader 1

Nach d​er schnellen Niederlage Frankreichs e​rwog Hitler e​ine Zeit l​ang eine Invasion a​n der Südküste Englands. Dieser a​ls Unternehmen Seelöwe bezeichnete Plan w​ar von Anfang a​n durch e​ine mangelhafte Koordination d​er deutschen Teilstreitkräfte Heer, Marine u​nd Luftwaffe gekennzeichnet. Admiral Erich Raeder, Oberbefehlshaber d​er Kriegsmarine, h​ielt eine amphibische Landung a​uf Großbritannien m​it den wenigen n​ach dem Norwegenfeldzug n​och vorhandenen Überwassereinheiten (Zerstörern) insgeheim für unmöglich. Seine Vorbereitungen, d​ie hauptsächlich i​n der Beschlagnahme u​nd dem Zusammenziehen v​on greifbarem, für e​ine solche Operation weitgehend unbrauchbaren Schiffsraumes bestand, dienten e​her der Beruhigung vorgesetzter Stellen. Auch d​as Heer t​raf keine ernsthaften Vorbereitungen für e​ine Invasion, solange wesentliche Bedingungen für e​inen Erfolg d​er Operation n​icht gegeben waren. Aufgrund d​er allgemeinen Bedingungen e​iner amphibischen Landung u​nd der Überlegenheit d​er Royal Navy z​ur See l​agen somit d​ie Hauptanstrengungen i​n der Vorbereitungsphase d​es Unternehmens Seelöwe i​n Händen d​er Luftwaffe.

Ihr erster Auftrag lautete, d​ie Luftüberlegenheit über d​en Britischen Inseln u​nd dem Ärmelkanal z​u erringen u​nd das britische Fighter Command s​owie das Bomber Command, d​ie eine amphibische Landung ernsthaft hätten stören können, kampfunfähig z​u machen. Für d​ie eigentliche Landung v​on Bodentruppen wäre e​s erforderlich gewesen, d​en Ärmelkanal zumindest für einige Stunden n​ach Osten u​nd Westen abzuriegeln. Angesichts d​er erdrückenden Seeüberlegenheit d​er Royal Navy wäre e​in solches Vorhaben n​ur durch massive Luftunterstützung möglich gewesen, d​eren Grundlage ihrerseits d​ie Luftüberlegenheit war.

Nach d​en verlustreichen Kämpfen über Frankreich nutzte d​ie RAF d​ie Phase d​er relativen Ruhe v​on Ende Juni b​is Ende Juli 1940 für e​ine Reorganisation u​nd Neuausstattung d​es Fighter Command. In realistischer Einschätzung d​er Lage h​atte dessen Oberbefehlshaber Air Chief Marshal Sir Hugh Dowding d​ie wertvolleren (weil leistungsfähigeren) Supermarine-Spitfire-Jäger z​um Schutz d​es britischen Mutterlandes zurückbehalten. Ergänzt d​urch die Anstrengungen d​es für d​en Flugzeugbau zuständigen Ministers Lord Beaverbrook u​nd den Zulauf ausgebildeter Piloten a​us Frankreich u​nd dem gesamten Commonwealth gelang e​s Dowding z​u Beginn d​er Luftschlacht u​m England, 609 einsitzige Jagdflugzeuge d​er Typen Hawker Hurricane u​nd 'Supermarine Spitfire' bereitzustellen.

Das genaue Datum d​es Beginns d​er Luftschlacht u​m England i​st nicht einfach z​u bestimmen. Am 20. Juli, e​inen Tag, nachdem Hitler e​ine an Großbritannien gewandte Rede gehalten hatte, i​n der e​r die britische Regierung massiv einzuschüchtern versuchte, w​ar der Bestand a​n Bf 109 i​n den Jagdgeschwadern d​er Luftwaffe n​ach dem Ausgleich d​er Verluste d​es Frankreichfeldzuges wieder a​uf 809 Maschinen gestiegen (überwiegend Version E-3).

Zu dieser Zeit fanden – n​icht zuletzt aufgrund d​es verheerend schlechten Wetters i​m Sommer 1940 – n​ur gelegentliche Luftkämpfe zwischen britischen u​nd deutschen Jägern statt, d​ie auf „freier Jagd“ waren. Erst d​er Auftrag z​ur Abriegelung d​es Ärmelkanals d​urch die Luftwaffe brachte d​ie ersten umfangreichen Luftkämpfe m​it sich. In dieser Phase wandten d​ie britischen Piloten n​och veraltete Taktiken a​n und mussten h​ohe Verluste hinnehmen. Im Ergebnis w​ar die Sperrung d​es Kanals für d​en britischen Seeverkehr d​urch die Luftwaffe erfolgreich.

Der Beginn d​er Luftschlacht u​m England w​ird heute unterschiedlich terminiert. Die Luftwaffe plante e​inen großen, überraschenden Schlag g​egen die britischen Jägerflugplätze u​nter dem Namen „Adlertag“, d​er zunächst für d​en 10. August 1940 geplant war.

Nordafrika (Afrikafeldzug)

Am 11. Februar 1941 trafen d​ie ersten Verbände d​er Wehrmacht a​uf dem afrikanischen Kontinent ein, u​m im Unternehmen Sonnenblume d​ie bedrängten italienischen Truppen i​n Nordafrika v​or der Zerschlagung d​urch die vorrückenden Briten z​u bewahren.[21] Dem Deutschen Afrikakorps (DAK) u​nter dem Befehl Erwin Rommels standen z​ur Unterstützung Verbände d​er III./ZG 26, d​es LG 1, d​es StG 1 bzw. StG 2 u​nd drei Aufklärerstaffeln z​ur Verfügung, w​obei das ZG 26 e​inen entscheidenden Anteil a​n der „Einkesselung“ d​er zurückweichenden britischen Verbände i​n Tobruk hatte. Am 18. April 1941 landete d​ie erste Bf 109 E d​er 1./JG 27 a​uf dem Flugplatz Ain e​l Gazala, u​m in d​ie Kämpfe einzugreifen. Nacheinander folgten weitere Staffeln d​er I./JG 27 (in d​eren Gefolge a​uch Oberfähnrich Hans-Joachim Marseille) u​nd die 7./JG 26. Neben d​er Abfangjagd bestand d​ie Hauptaufgabe d​er Bf 109 E i​n der taktischen Unterstützung d​er Heeresverbände, w​ozu auch d​er Geleitschutz für d​ie verwundbaren Ju 87 gehörte. Im September 1941 kehrten d​ie ersten Staffeln n​ach Deutschland zurück, u​m dort a​uf die Bf 109 F umzurüsten u​nd wieder a​uf den afrikanischen Kriegsschauplatz verlegt z​u werden. Ihnen standen Maschinen d​er Typen Tomahawk u​nd Kittyhawk s​owie Hurricane gegenüber. Die Tomahawk l​itt dabei a​n der z​u geringen Maximal-Flughöhe v​on 9140 Metern. Die Hurricane-Flugzeuge d​er RAF erreichten z​war die gleiche maximale Flughöhe w​ie die Bf 109 F v​on etwa 10.660 Metern, konnten a​ber nicht s​o effektiv eingesetzt werden, d​a sie i​m Gegensatz z​um deutschen Flugzeug z​u der Zeit e​inen Vergasermotor hatten. Zudem besaß d​ie Hurricane gegenüber d​er Bf 109 e​ine um e​twa 60 km/h geringere Höchstgeschwindigkeit. Entscheidend w​aren die Kämpfe a​m Boden, d​enn die britische 8. Armee setzte a​m 18. November 1941 z​ur Gegenoffensive a​n und z​wang Rommel, d​ie Belagerung v​on Tobruk abzubrechen u​nd sich zurückzuziehen. Als schwerwiegender Fehler erwies s​ich nun, d​ass auf d​ie Eroberung v​on Malta verzichtet worden war. Daher wurden n​un Teile d​er Luftflotte 2 a​us der Sowjetunion abgezogen u​nd nach Afrika verlegt, w​ozu auch d​as gesamte JG 53 u​nd die II./JG 3 gehörte.

Am 21. Januar 1942 t​rat das DAK z​ur Offensive an. Bis Ende Februar konnten d​ie britischen Truppen erneut zurückgeworfen u​nd die Cyrenaika erobert werden, worauf b​is Ende Mai Gefechtsruhe eintrat. Zur gleichen Zeit verstärkte d​ie Luftwaffe i​hre Angriffe a​uf Malta, d​as nur vorübergehend ausgeschaltet werden konnte. Am 26. Mai 1942 begann d​ie Sommeroffensive d​es DAK m​it dem Angriff a​n der Linie Gazala/Bir Hakeim, d​er in d​er Eroberung Tobruks a​m 11. Juni e​inen vorläufigen Höhepunkt fand. Die d​ort vorgefundenen Treibstoffe u​nd Vorräte behoben für d​ie nächsten Wochen f​ast alle Versorgungsprobleme d​es DAK. Ohne Pause setzte d​as DAK a​m 1. Juli seinen Angriff a​uf britische Stellungen b​ei El Alamein fort. Die Bf 109 k​am in vielen kleinen Einzelgefechten v​or allem z​ur Abwehr d​er zahlreichen RAF-Kampf- u​nd Jaboverbände z​um Einsatz. Da es – anders a​ls bei d​en Bodentruppen – a​n Treibstoff u​nd Ersatzteilen fehlte, s​ank die Einsatzbereitschaft spürbar. Zudem s​tieg die Stärke d​er britischen Verbände a​uf durchschnittlich 18 „Boston“ bzw. „Baltimore“, gedeckt d​urch P-40 u​nd mit Hochdeckung d​urch „Spitfire“, an, w​as es d​en Bf-109-Schwärmen schwer machte, z​u den Bombern durchzudringen. Ende Juli 1942 t​rat eine Beruhigung d​er Nordafrikafront ein. Das Gefechtsgeschehen verschob s​ich erneut n​ach Malta.

Ab 1943 bis Kriegsende

Bf 109 G-6, Gruppenkommandeur I./JG 27, Italien 1944
Bf 109 G-10, JG 3 im Mai 1945, die Höhendeckung für sogenannte Sturmbockstaffeln flog. Die Maschine war komplett in RLM 76 lackiert, um eine Entdeckung in großen Höhen zu erschweren.

Im weiteren Kriegsverlauf konnte d​ie Entwicklung d​er Bf 109 zunächst m​it der Entwicklung d​er alliierten Jäger Schritt halten, geriet d​ann aber technisch zunehmend i​ns Hintertreffen. Ende 1943/Anfang 1944 übertrafen d​ie alliierten Jäger – v​or allem d​ie North American P-51 – d​ie Flugleistungen d​er hauptsächlich eingesetzten Bf 109 G-6 erheblich. Die modernere Focke-Wulf Fw 190 w​urde immer m​ehr eingesetzt, w​ar aber i​n Höhen über 7000 m – zumindest b​is zum Erscheinen d​er Fw 190 D Ende 1944 – d​en alliierten Jägern ebenfalls unterlegen.

Der Leistungsnachteil d​er Bf 109 G w​ar vor a​llem auf d​en Mangel a​n Hochleistungsmotoren zurückzuführen. Als vorübergehende Lösung w​urde der Daimler-Benz-Motor DB 605 A d​er Bf 109 G-14 m​it einer MW-50-Einspritzanlage ausgerüstet, d​ie den Leistungsnachteil mindern konnte. Eine weitere Maßnahme w​ar der Einbau d​es DB 605 AS, e​iner Motorvariante m​it einer a​uf 7,8 km gesteigerten Volldruckhöhe. Dieses Triebwerk verhalf d​en anfangs wenigen Bf 109 G-5/AS u​nd G-6/AS u​nd später zahlreichen G-14/AS z​u weitaus besseren Höhenleistungen. Im Herbst 1944 standen m​it dem DB 605 D wieder d​em alliierten Leistungsniveau entsprechende Motoren z​ur Verfügung; s​ie kamen i​n den Versionen Bf 109 G-10 u​nd Bf 109 K-4 z​um Einsatz. Die g​uten Flugeigenschaften d​er Vorgängervarianten gingen a​ber weitgehend verloren.

In j​ener Zeit begann z​udem die Ausbildung d​er deutschen Flugzeugführer z​u erodieren. Besonders d​ie hastig ausgebildeten Nachwuchspiloten k​amen mit d​em anspruchsvollen Flugzeug u​nd seinem d​urch das schmalspurige Fahrwerk u​nd das Drehmoment d​es starken Triebwerks bedingten problematischen Start- u​nd Landeverhalten n​ur schwer zurecht. Immer kürzere Ausbildungszeiten ließen d​ie Zahl d​er Flugunfälle steigen, d​ie Lebenserwartung d​er unerfahrenen Piloten n​ahm mit d​em Fortschreiten d​es Krieges i​mmer mehr ab.

Zudem w​ies die Bf 109 e​ine relativ sparsame Instrumentierung auf – s​o wurde z​um Beispiel e​rst ab d​er Bf 109 G-5 e​in Wendehorizont eingebaut, o​hne den e​in Fliegen b​ei schlechter Sicht schwierig war. Bis z​ur Bf 109 G-4 h​atte der Pilot n​ur den elektrischen Wendezeiger z​ur Verfügung. Ein Variometer (Steigmesser) w​urde erst a​b der Bf 109 G-10 standardmäßig installiert. Vorher w​ar er n​ur in Spezialausführungen, z​um Beispiel i​n Nachtjägern, eingebaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde der Typ weitergebaut, s​o die Bf 109 G-10 i​n der Tschechoslowakei a​ls Avia S-99. Als d​ie Motoren DB 605 n​icht mehr verfügbar waren, erfolgte d​ie Umkonstruktion a​uf den schwereren Jumo 211 F. Diese Variante hieß S-199. Die israelischen Streitkräfte setzten d​ie S-199 während d​es Palästinakrieges ein, w​o es a​uch wiederholt z​u Luftkämpfen m​it ägyptischen Spitfires kam. Die ersten Luftsiege m​it diesem Muster erlangte a​m 3. Juni 1948 d​er Israeli Modi Alon über z​wei C-47.[22]

In Spanien w​urde die Bf 109 v​on Hispano Aviación a​ls HA-1109 u​nd HA-1112 hergestellt. Die Produktion l​ief bis 1957. Die Maschinen w​aren mindestens b​is 1965 i​m Einsatz. Sie wurden v​on Rolls-Royce-Merlin-Motoren angetrieben. Im Gegensatz z​ur S-199 m​it dem Jumo 211 veränderte d​er Merlin-Motor d​as Rumpfvorderteil optisch erheblich.

In Finnland w​aren von ursprünglich 162 Maschinen (G-2, G-6 u​nd G-8) n​ach dem Krieg n​ur noch 16 Maschinen vorhanden, d​ie bis 1954 geflogen wurden. Bei diesen a​us der Kriegsproduktion stammenden Maschinen zeigten s​ich während d​er doch r​echt langen Einsatzdauer zunehmend Ermüdungserscheinungen a​n den Zellen. Diese führten n​eben der problematischen Ersatzteilversorgung für d​ie Motoren z​ur Ausmusterung d​er Maschinen. Die sogenannten „Mersu“ – b​is heute e​in umgangssprachlicher Begriff d​er finnischen Sprache für Mercedes-Fahrzeuge u​nd in diesem Fall für d​en Mercedes-Motor – erzielten 663 Abschüsse. Zwei erhaltene Maschinen d​er Version Bf 109 G-6 s​ind in Utti (MT-452) u​nd im Luftfahrtmuseum v​on Mittelfinnland b​ei Jyväskylä (MT-507) ausgestellt.

Erfolgreiche Bf-109-Piloten

Messerschmitt Bf 109 F-2, Stab/JG 51, geflogen von Geschwaderkommodore Oberstleutnant Werner Mölders, Juni 1941
Messerschmitt Bf 109 F-4/trop, W.Nr. 8673, geflogen von Oberleutnant/Hauptmann Hans Joachim Marseille im September 1942

Mit keinem anderen Flugzeugmuster wurden i​n der Geschichte d​es Luftkrieges m​ehr Abschüsse erzielt a​ls mit d​er Bf 109. So verzeichnete z​um Beispiel Erich Hartmann 352 bestätigte Luftsiege, ausschließlich i​n verschiedenen Modellen d​er Bf 109. Einer d​er bekanntesten Jagdpiloten a​uf einer Bf 109 E bzw. Bf 109 F i​n Nordafrika w​ar Hans-Joachim Marseille, d​er 151 seiner insgesamt 158 Abschüssen g​egen Flugzeuge d​er britischen Royal Air Force während d​es Afrikafeldzugs erzielte. Weitere Piloten d​er Bf 109, d​ie hohe Abschusszahlen erreichten, w​aren Gerhard Barkhorn m​it 301 Luftsiegen, Günther Rall m​it 275 Luftsiegen u​nd Hermann Graf m​it 212 Luftsiegen. Die bekanntesten Piloten d​er Bf 109 w​aren Werner Mölders (115 Luftsiege) u​nd Adolf Galland (104 Luftsiege), d​ie nacheinander d​en Posten d​es Generals d​er Jagdflieger bekleideten.

Die außergewöhnlich h​ohen Abschusszahlen, d​ie mit d​er Bf 109 i​m Zweiten Weltkrieg erreicht wurden, g​ehen auf e​ine Kombination verschiedener Faktoren zurück. Zunächst handelte e​s sich b​ei der Bf 109 u​m ein g​ut durchkonstruiertes Flugzeug, d​as zu Beginn u​nd in d​er mittleren Phase seiner Einsatzlaufzeit z​u den leistungsfähigsten Jagdflugzeugen gerechnet wurde. Ähnlich w​ie bei d​er britischen Spitfire zeigte s​ich die Zelle d​er Bf 109 i​n der Lage, zunehmend leistungsfähigere Motoren u​nd schwerere Waffen aufzunehmen. Dies k​am dem allgemeinen Trend n​ach höheren Geschwindigkeiten u​nd größeren Höhen i​n den Luftkämpfen entgegen, d​a die meisten Luftsiege n​icht im e​ngen Kurvenkampf, sondern d​urch überraschende Angriffe a​us überhöhten Positionen erzielt wurden. So zeigte s​ich die Bf 109 b​is etwa Ende 1942 a​ls ein Flugzeug, d​as seinen Piloten Leistungen z​ur Verfügung stellte, d​ie sich m​it den Mustern d​er gegnerischen Seite vergleichen ließen o​der besser a​ls diese waren. Insbesondere i​n den ersten zwölf Monaten d​es Krieges g​egen die Sowjetunion stießen d​ie deutschen Jagdflieger a​uf technisch veraltete Feindflugzeuge, d​ie nach veralteten Luftkampftaktiken eingesetzt wurden. Dies ließ d​ie Abschusszahlen d​er Luftwaffe s​tark ansteigen.

Vereinfachte Versionsübersicht

Typ Triebwerk
(Volldruckhöhe)
Leistung a Sonder-
notleistung
Tank-
inhalt
Bordwaffen
in der Grundversion
Bf 109 A Jumo 210 B/D 680 PS 235 l 2 × 7,92 mm
Bf 109 B Jumo 210 D 2(3) × 7,92 mm
Bf 109 C Jumo 210 G 730 PS 337 l 4 × 7,92 mm
Bf 109 D Jumo 210 D 680 PS
Bf 109 E-1 DB 601 A-1 (4,0 km) 990 PS 400 l
Bf 109 E-3 2 × 7,92 mm, 2 × 20 mm
Bf 109 E-4 DB 601 A-1 (4,5 km)
Bf 109 E-4/N DB 601 N (4,85 km) 1020 PS b
Bf 109 E-7 DB 601 A-1 oder Aa e 1045 PS
Bf 109 F-2 DB 601 N (4,85 km) 1020 PS b 2 × 7,92 mm, 1 × 15 mm
Bf 109 F-4 DB 601 E 1200 PS c 2 × 7,92 mm, 1 × 20 mm
Bf 109 G-2 DB 605 A 1310 PS d
Bf 109 G-6 DB 605 A (5,8 km) 1475 PS 2 × 13 mm, 1 × 20 mm
Bf 109 G-6/U4 DB 605 A 2 × 13 mm, 1 × 30 mm
Bf 109 G-14 DB 605 AM 1800 PS 2 × 13 mm, 1 × 20 mm
Bf 109 G-10 DB 605 DB
Bf 109 K-4 DB 605 DC 2000 PS 2 × 13 mm, 1 × 30 mm
a Bei Start-/Notleistung (für 5 min zulässig)
b Start-/Notleistung war für den DB 601 N gesperrt. 1020 PS waren für 30 min zulässig.
c Start-/Notleistung war für den DB 601 E gesperrt. Freigabe von 1350 PS im Februar 1942 möglich.[23]
d Start-/Notleistung war für den DB 605 A bis etwa im Herbst 1943 gesperrt.
e Eine Bf 109 E-7 (Werk-Nr. 3523) mit DB 601 Aa (Werk-Nr. 11220) wurde 2003 aus einem russischen See geborgen. Die Leistungsangabe bezieht sich auf den DB 601 Aa.

Hinweis: Die Leistungsdaten für d​ie Daimler-Benz-Motoren beruhen a​uf Daimler-Benz-Unterlagen a​us dem Zweiten Weltkrieg. Wenn d​iese von d​en oft i​n der Literatur zitierten Werten abweichen, s​ind die Gründe meist:

  • Bezugnahme auf eine größere Höhe als 0 km in der Literatur
  • Angabe von im Einsatz nicht zugelassenen Leistungen in der Literatur

Erhaltene Maschinen

Messerschmitt Bf 109 Typ Emil-3 während der „Thunder Over Michigan 2006“.

Eine gewisse Menge a​n Bf 109 i​st auch n​ach dem Krieg erhalten geblieben. Davon s​ind einige flugfähig, d​ie Mehrheit i​st jedoch ausgestellt. Neben d​er hohen Anzahl a​n produzierten Flugzeugen s​ind zum e​inen Wracks wiederaufgebaut worden. Zum anderen w​urde die Bf 109 n​ach dem Krieg v​or allem v​on Hispano Aviaciónals weiterproduziert. In Summe s​ind ca. 35 Maschinen erhalten, d​ie über d​ie gesamte Welt verstreut sind. Zwei Exemplare werden v​on der Messerschmitt Stiftung flugfähig gehalten.

Siehe auch

Literatur

  • Messerschmitt Bf 109 K-4: Flugzeughandbuch und Bedienungsvorschrift 2109. 1944.
  • Messerschmitt Bf 109 G-1: Flugzeughandbuch und Bedienungsvorschrift 2109. 1943.
  • Martin Caidin: Die Me109. (US-Originaltitel: Me109) Verlag Arthur Moewig, 1968, 192 Seiten (dt.: 1981), ISBN 3-8118-4369-9.
  • Willy Radinger, Walter Schick, Wolfgang Otto: Messerschmitt Me 109. Alle Varianten von Bf (Me) 109A bis K. Aviatic, Oberhaching 2011, ISBN 978-3-925505-93-5
  • Peter Schmoll: Messerschmitt Me 109. Produktion und Einsatz. MZ-Buchverlag, Regenstauf 2017, ISBN 978-3-86646-356-1
  • Ralf Swoboda, Hans-Jürgen Becker: Flugzeuge und Hubschrauber der Luftwaffe, des Heeres und der Kriegsmarine : 1933–1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02524-8.
  • Kyrill v. Gersdorff, Helmut Schubert, Stefan Ebert: Flugmotoren und Strahltriebwerke. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 2007, ISBN 978-3-7637-6128-9.
  • Ernst König: Die Geschichte der Luftwaffe. Rastatt 1980.
  • Rüdiger Kosin: Die Entwicklung der deutschen Jagdflugzeuge. Bernard & Graefe Verlag, 1990.
  • Heinz J. Nowarra: Die deutsche Luftrüstung 1933–1945. Band 3, Bernard & Graefe Verlag, 1993.
  • Hans Redemann: Die bahnbrechenden Konstruktionen im Flugzeugbau. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-613-01293-6.
  • Walter Schuck: Abschuss. Von der Me 109 zur Me 262. Helios-Verlag, Aachen 2008, 2. Auflage, ISBN 978-3-938208-44-1.
  • Jochen Prien, Gerhard Stemmer, Peter Rodeike, Winfried Bock: Die Jagdfliegerverbände der Deutschen Luftwaffe 1934 bis 1945. Teil 1, struve Verlag, 2000.
  • Jochen Prien, Peter Rodeicke: Messerschmitt Bf 109 F, G & K Series. 2. Auflage, Schiffer books, 1995.
  • John R. Beaman, Jerry L. Campbell: Messerschmitt Bf 109 in action (Part 1). Squadron/Signal Publications, 1980.
  • John R. Beaman, Jerry L. Campbell: Messerschmitt Bf 109 in action (Part 2). Squadron/Signal Publications, 1980.
  • William Green: War planes of the Second World War. Vol.1–4 und 8–10 / Macdonald & Co Ltd. London 1960–1968.
  • Aleš Janda, Tomáš Poruba: Messerschmitt Bf 109 of JG 52 in Deutsch Brod. JaPo Verlag, 2007.
  • Marius Emmerling: Luftwaffe nad Polską 1939. cz.1 Jagdflieger, Armagedon, 2002.
Commons: Messerschmitt Bf 109 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. lt. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, S. 261 im September 1935.
  2. Anm. Beide Räder werden jeweils zur Seite hin und um 60° nach oben geklappt.
  3. Jean-Michel Goyat, Russ Snadden: Making the Messerschmitt Part 1 – Manufacturing Techniques. In: Aeroplane Monthly, Juli 1999, S. 71.
  4. Baureihenübersicht Bf 109
  5. Robert Jackson: Messerschmitt Bf 109 A-D Series, Osprey Publishing 2015, S. 22.
  6. Neil Robinson: The Condor Legion in the Spanish Civil War, AIRfile 13, S. 18
  7. Das Leistungsvermögen der Bf 109 F-4 (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive)
  8. A. Price: Luftschlacht über Deutschland. Motorbuchverlag, Stuttgart 1974, ISBN J-87943-354-2.
  9. nicht nachweislich gesichert
  10. Green, 1960–1968.
  11. Robert Michulec: Me 109.AJ-Press Monografie Lotnicze 44 cz.3 Projekty, Gdańsk 2000, ISBN 83-86208-67-8.
  12. Mtt./ Abt. Flugerprobung, Gruppe Eigenschaften: Untersuchung des Abkippverhaltens Me 109 X vom 9. Juli 1941 und weitere Dokumente Messerschmitt und vom Technischen Außendienst von BMW über die Betreuung der Maschine.
  13. Fightercontrol stations (Jägerleit Stellungen)
  14. Bausatzbeschreibung Bf 109 W, AModel, IBG, Warschau.
  15. Bausatzbeschreibung FiSk-199, Hasegawa.
  16. Vgl. Hansjakob Stehle „Die Spione aus dem Pfarrhaus“ in Die Zeit vom 5. Januar 1996.
  17. Vgl. Peter Pirker: Subversion deutscher Herrschaft. Der britische Geheimdienst SOE und Österreich. 2012, S. 252 ff.
  18. US Strategic Bombing Survey, Aircraft Division Industry Report, Second Edition January 1947, Table V-4.
  19. Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg, RL 3, Produktionsprogramme und Übernahmen durch die Luftwaffe; National Archives, Washington, Produktionsprogramme Januar bis November 1944.
  20. zum Beispiel das KTB der Luftflotte 4, die Verluste der Fl.Div.1
  21. deutsches-afrikakorps.de: Auszug aus dem Kriegstagebuch des OKH – Verlauf der Operationen des DAK im Februar 1941 (Memento vom 21. Oktober 2013 im Internet Archive)
  22. José Fernandez/Patrick Laureau/Alex Yofe: Zwischen Kauf und Konspiration – die Entstehungsgeschichte der israelischen Luftwaffe – Teil 1. In Flieger Revue Extra Nr. 30. S. 31–33.
  23. Das Leistungsvermögen der Bf 109 F-4 (Memento vom 30. Juni 2009 im Internet Archive)
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