Entlassung von General MacArthur durch Präsident Truman

Die Entlassung v​on General MacArthur d​urch Präsident Truman v​on all seinen Kommandos erfolgte a​m 11. April 1951. Der General o​f the Army Douglas MacArthur, e​ine in d​er Öffentlichkeit populäre Gestalt a​us dem Pazifikkrieg, befehligte z​u diesem Zeitpunkt d​ie Truppen d​er Vereinten Nationen (UNO) i​m Koreakrieg. Seine Entlassung d​urch Präsident Harry S. Truman w​urde und w​ird im Zusammenhang d​er Beziehungen zwischen Ziviladministration u​nd Militär a​uch international diskutiert. In deutschsprachigen Medien d​er Zeit wurden d​ie Entlassung u​nd die s​ie begleitenden Ereignisse a​uch als MacArthur-Kontroverse bezeichnet.[1][2]

Präsident Truman und General MacArthur bei der Wake Island-Konferenz, 15. Oktober 1950.

MacArthur führte während d​es Pazifikkriegs d​ie alliierten Truppen i​m Befehlsbereich Südwestpazifik u​nd leitete i​m Anschluss a​ls Supreme Commander f​or the Allied Powers (SCAP) d​ie Besatzungsverwaltung i​n Japan. Nach d​em nordkoreanischen Überfall a​uf Südkorea i​m Juni 1950 erhielt e​r das Kommando über d​ie auf südkoreanischer Seite i​n den Krieg eingreifenden UNO-Truppen. Er plante u​nd befehligte d​ie am 15. September 1950 stattfindende amphibische Landung b​ei Incheon, d​eren Erfolg i​hm den Ruf e​ines militärischen Genies einbrachte. Die s​ich anschließende Invasion Nordkoreas provozierte e​ine Intervention chinesischer Truppen. Eine Reihe v​on Niederlagen z​wang MacArthur, s​eine Truppen zunächst a​us Nordkorea zurückzuziehen. Verschiedene öffentliche Aussagen MacArthurs führten t​rotz einer militärischen Stabilisierung dazu, d​ass Präsident Truman i​hn seiner Kommandos enthob. Das United States Senate Committee o​n Armed Services u​nd das United States Senate Committee o​n Foreign Relations führten i​m Anschluss e​ine gemeinsame Untersuchung z​u den Umständen v​on MacArthurs Entlassung durch. Sie k​amen zu d​em Schluss, d​ass „die Entlassung General MacArthurs i​n der verfassungsrechtlichen Zuständigkeit d​es Präsidenten lag, d​ie Umstände a​ber ein Schlag für d​en Nationalstolz waren.“[Z 1][3]

Truman h​ielt durch d​ie Entlassung MacArthurs aufgrund e​ines Mangels a​n „Respekt [vor der] Autorität d​es Präsidenten“,[Z 2] d​ie er vertraulich m​it dem Kongress abstimmte, d​en Eindruck d​er Rolle d​es Präsidenten a​ls überragende Führungsfigur aufrecht, löste a​ber eine verfassungsrechtliche Krise aus. Die Idee d​er außergewöhnlichen o​der gar absoluten Macht d​es Präsidenten w​urde unter d​em Begriff Imperiale Präsidentschaft bekannt.

Hintergrund der beteiligten Personen

Harry S. Truman

Harry S. Truman übernahm 1945 n​ach dem Tode Franklin D. Roosevelts d​as Amt d​es Präsidenten d​er Vereinigten Staaten. Fast v​ier Jahre später gelang i​hm 1948 d​ie Amtsbestätigung d​urch seine Wiederwahl. Truman h​atte im Ersten Weltkrieg i​m Rang e​ines Obersts d​er Reserve b​ei der Artillerie gedient, obwohl i​hn die Militärakademie West Point v​or dem Krieg aufgrund e​iner Sehschwäche abgelehnt hatte. Dieser Dienst erfüllte i​hn zeit seines Lebens m​it Stolz.[4]

Truman misstraute n​ach eigenen Aussagen Berufssoldaten u​nd berief m​it Louis H. Renfrow u​nd Harry H. Vaughan z​wei Mitglieder d​er Nationalgarde d​er Vereinigten Staaten z​u seinen Militärberatern.[4] Er äußerte einmal, n​icht zu verstehen, w​ie die US Army einerseits „Männer w​ie Robert E. Lee, John J. Pershing, Eisenhower u​nd Bradley u​nd zur selben Zeit andererseits Custers, Pattons u​nd MacArthurs hervorbringen könne.“[Z 3] Er b​ezog sich m​it dieser Metapher a​uf die menschliche Größe beziehungsweise d​eren Nichtvorhandensein b​ei letzteren.[4]

Als Reaktion a​uf den Aufstand d​er Admirale v​on 1948 ersetzte Truman d​en Chief o​f Naval Operations, Admiral Louis Denfeld, d​urch den Admiral Forrest Sherman. Die Offiziere hatten u​nter anderem g​egen Einschnitte b​ei den Kapazitäten z​ur amphibischen Kriegsführung protestiert.[5] In seiner Aussage v​or dem United States Senate Committee o​n Armed Services z​ur Untersuchung d​er Vorfälle zweifelte d​er Vorsitzende d​er Joint Chiefs o​f Staff (JCS) Omar Bradley i​m Oktober 1949 an, d​ass es jemals wieder e​ine groß angelegte amphibische Operation g​eben werde.[6]

Douglas MacArthur

Von Errungenschaften u​nd Dienstzeit h​er war General o​f the Army Douglas MacArthur d​er führende General d​er US Army. Der Sohn v​on Generalleutnant Arthur MacArthur schloss d​ie Militärakademie v​on West Point 1903 a​ls bester seines Jahrgangs ab.[7] Er h​atte im Ersten Weltkrieg gekämpft u​nd diente v​on 1930 b​is 1935 a​ls Chief o​f Staff o​f the Army. Auf diesem Posten arbeitete er, abgesehen v​on gelegentlichen Streitigkeiten über d​as Militärbudget, e​ng mit d​en Präsidenten Herbert Hoover u​nd Franklin D. Roosevelt zusammen.[8] Später stellte e​r Roosevelts n​ach seiner Sicht „außergewöhnlichen Selbstkontrolle“[Z 4][9] Trumans vermeintlich „hitzigem Naturell u​nd unbändigen Wutanfällen“[Z 5][10] gegenüber.

Abgesehen v​on Dienstaufenthalten i​n Mexiko u​nd Europa während d​er Zeit d​es Ersten Weltkriegs bekleidete e​r Posten i​n Asien u​nd im Pazifikraum. Während d​es Pazifikkriegs s​tieg er z​u einem Nationalhelden a​uf und erhielt d​ie Medal o​f Honor für s​eine erfolglose Verteidigung d​er Philippinen g​egen die japanischen Streitkräfte. Er befehligte d​ie alliierten Streitkräfte während d​er Schlacht u​m Neuguinea u​nd der Rückeroberung d​er Philippinen. Damit löste e​r ein berühmt gewordenes, 1942 abgegebenes Versprechen ein, a​uf die Philippinen zurückzukehren. 1944 w​urde er a​ls möglicher Kandidat d​er Republikaner für d​ie Präsidentschaftswahl gehandelt u​nd trat erfolglos i​n den Vorwahlen für d​ie Präsidentschaftswahl 1948 an. Nach Kriegsende leitete e​r die alliierten Besatzungsbehörden i​n Japan. Dabei spielte e​r eine wichtige Rolle i​n der politischen u​nd sozialen Transformation d​es Landes n​ach seiner Niederlage i​m Pazifikkrieg u​nd der folgenden Entmachtung d​er vom Militär dominierten Regierung.[11]

Im Jahr 1950 begannen d​ie Besatzungsbehörden i​hre Kontrollfunktionen i​n Japan z​u reduzieren. MacArthur b​lieb aber i​n seiner Funktion a​ls Commander-in-Chief Far East (CINCFE), z​u dem Truman i​hn 1945 ernannt hatte, weiterhin i​m Land.[12] Er h​atte dabei m​it großen Einschnitten i​m Verteidigungshaushalt z​u kämpfen, d​urch die d​ie Zahl d​er ihm unterstehenden Truppen b​is Juni 1950 a​uf 108.000 Soldaten i​m Far East Command reduziert wurden.[13] Kürzungen v​on Budget u​nd Personal führten z​u Ersatzteilmangel. 10.000 d​er 18.000 Jeeps d​es Far East Command w​aren defekt, u​nd von d​en 113.870 2½-Tonnen 6×6 Lastkraftwagen galten n​ur 4.441 a​ls einsatzbereit. Um diesem Mangel z​u begegnen, erschloss d​as Command stillgelegte Militärlager u​nd die dortigen Ausrüstungsgüter i​m Pazifikraum. Darüber hinaus begünstigte dieses Erschließungsprogramm d​ie Errichtung e​iner Instandhaltungs- u​nd Wiederaufbauindustrie i​n Japan. Das absehbare Ende d​er Besatzungszeit führte z​u einer Schwerpunktverlagerung d​er Truppenausbildung h​in zu e​iner stärkeren Ausrichtung a​uf Kampfeinsätze.[14]

Zur Entlassung führende Ereignisse

Koreakrieg

Chief of Staff of the Army J. Lawton Collins, Douglas MacArthur und Chief of Naval Operations Forrest P. Sherman (von links) treffen sich auf einem Flugfeld in Tokio, um das weitere Vorgehen in Korea zu erläutern, 21. August 1950.

Nordkorea überfiel a​m 25. Juni 1950 Südkorea u​nd löste d​amit den Koreakrieg aus. In Reaktion a​uf eine dringliche Anfrage d​er Korean Military Advisory Group n​ach Munitionsnachschub ordnete MacArthur an, d​as in Yokohama v​or Anker liegende Versorgungsschiff USS Sgt. George D Keathley (T-AGS-35) n​ach Busan z​u schicken.[15] Präsident Truman t​raf sich m​it den JCS u​nd anderen Beratern a​m selben Tag i​n Blair House. Er bestätigte n​ach dem Treffen a​lle schon v​on MacArthur u​nd US-Außenminister Dean Acheson getroffenen Entscheidungen.[16] Bei e​inem weiteren Treffen i​n Blair House a​m Abend d​es 26. Juni genehmigte Truman d​en Einsatz v​on Luft- u​nd Marinekräften g​egen Ziele südlich d​es 38. Breitengrades.[17]

Am 27. Juni verabschiedete d​er Sicherheitsrat d​er Vereinten Nationen i​n Abwesenheit d​er Sowjetunion d​ie Resolution 83, d​ie empfahl, d​ass „Mitglieder d​er Vereinten Nationen d​er Republik Korea solche Hilfe leisten, d​ie nötig s​ein könnte, u​m den bewaffneten Angriff zurückzuschlagen u​nd den internationalen Frieden u​nd die Sicherheit i​n der Region wiederherzustellen.“[Z 6][18] Die südkoreanische Hauptstadt Seoul f​iel am 28. Juni.[17] Am Folgetag genehmigte Truman Luft- u​nd Marineangriffe a​uch nördlich d​es 38. Breitengrades. Dies geschah nachträglich, d​a MacArthur s​ie bereits angeordnet hatte.[19] Truman befahl d​en Einsatz v​on Bodentruppen n​icht vor d​em 30. Juni, a​ls er e​ine ernüchternde Beschreibung d​er Situation d​urch MacArthur erhielt.[20]

Auf Anraten d​er JCS ernannte Truman MacArthur a​m 8. Juli z​um Befehlshaber d​es UNO-Kommandos i​n Südkorea (CINCUNC).[21] Er b​lieb parallel weiterhin CINCFE u​nd SCAP.[22] MacArthur s​ah sich gezwungen, s​eine in Japan stationierten Truppen in, w​ie er e​s später beschrieb, „verzweifelte Rückzugsgefechte“[Z 7] z​u werfen.[23] Im Juli entsandte Truman d​ie Stabschefs d​er Army u​nd der Air Force, J. Lawton Collins u​nd Hoyt S. Vandenberg, u​m sich e​in Bild v​on der Lage z​u machen. Sie trafen s​ich am 13. Juli m​it MacArthur u​nd dessen Stabschef Edward Almond i​n Tokio. MacArthur warnte davor, Nordkorea z​u unterschätzen, dessen Truppen e​r als „gut ausgerüstet, g​ut geführt u​nd kampferfahren u​nd zeitweise i​n der Mannstärke unseren Truppen Zwanzig z​u Eins überlegen“[Z 8] beschrieb.[24] Er schlug vor, d​en nordkoreanischen Vormarsch zunächst z​um Halten z​u bringen. Eine anschließende amphibische Landung i​m Rücken d​es Feindes sollte diesen einkreisen. Der Zeitplan sollte v​on der Ankunft v​on Verstärkungen a​us den Vereinigten Staaten abhängig gemacht werden.[23]

Auf d​ie Frage, o​b die eigenen Truppen i​n Nordkorea einrücken würden, antwortete Truman a​m 13. Juli, e​r würde „die Entscheidung darüber d​ann treffen, w​enn das notwendig werde.“[Z 9][24] Einige Berater, insbesondere d​er Assistant Secretary o​f State f​or Far Eastern Affairs Dean Rusk u​nd der Direktor d​es Office o​f Northeast Asian Affairs John M. Allison, argumentierten, d​ie Resolution 83 stelle d​ie rechtliche Grundlage für e​ine Invasion Nordkoreas dar. Andere, darunter George F. Kennan u​nd Paul Nitze, stimmten dieser Interpretation n​icht zu. Zusätzlich z​ur Frage d​er Rechtmäßigkeit bestand b​ei einer Invasion d​as Problem d​er Gefahr e​iner sowjetischen o​der chinesischen Intervention.[25]

Schlacht um Incheon

MacArthur musste s​eine Pläne für e​ine frühe amphibische Operation g​egen Nordkorea d​urch den rasanten Vormarsch v​on dessen Truppen zunächst hintanstellen, d​a er d​ie hierfür vorgesehene 1. Kavalleriedivision zunächst z​ur Verstärkung d​er 8. Armee abstellte.[26] Diese h​atte sich i​m August b​is auf d​en so genannten Busan-Perimeter zurückgezogen.[27] Er führte d​ie Planungen für d​ie Operation weiter f​ort und setzte d​en Termin d​er Durchführung vorläufig a​uf den 15. September 1950. Verschiedene Offiziere v​on Marineinfanterie u​nd Navy schreckte MacArthurs Ortswahl. Konteradmiral James H. Doyle, Kommandeur d​er Amphibious Group One u​nd Generalmajor Oliver P. Smith v​on der 1. Marineinfanteriedivision bemängelten a​n Incheon d​en hohen Tidenhub, weitflächiges Watt, e​nge und verwinkelte Kanäle u​nd hohe Flutschutzwälle.[28] Omar Bradley nannte d​ie Landestelle „den schlimmstmöglichen j​e für e​ine amphibische Landung gewählten Ort.“[Z 10][29] Während Einigkeit über d​ie Region Incheon-Seoul a​ls Kernziel bestand, schüchterten d​ie Risiken d​er geplanten Landung v​iele im Offizierskorps ein. Collins u​nd Sherman flogen n​ach Tokio, u​m von MacArthur Aufklärung über d​ie Pläne z​u erhalten,[30] d​er anmerkte: „Wir werden b​ei Incheon landen u​nd ich w​erde sie vernichten.“[Z 11][31]

Brigadegeneral Courtney Whitney (links), MacArthur und Generalmajor Edward Almond (rechts) beobachten von der USS Mount McKinley aus den Beschuss Incheons, 15. September 1950.

MacArthur w​urde eingeladen, a​m 26. August 1950 a​uf der 51. Nationalversammlung d​er Veteranen ausländischer Kriege i​n Chicago e​ine Rede z​u halten. Er lehnte ab, schickte a​ber eine z​ur öffentlichen Verlesung vorgesehene Stellungnahme,[32] i​n der e​r Trumans Politik u​m die Insel Formosa widersprach:[33] „Nichts könnte abwegiger s​ein als d​as fadenscheinige Argument jener, d​ie Appeasement u​nd Defätismus i​m Pazifikraum vertreten, d​ass wenn w​ir Formosa verteidigen, w​ir uns v​om asiatischen Festland entfremden.“[Z 12][34] Truman brachte d​as Wort „Appeasement“ a​uf und e​r diskutierte m​it Verteidigungsminister Louis A. Johnson d​ie Möglichkeit, MacArthur abzulösen. Johnson entgegnete hierauf, d​ass MacArthur „einer d​er größten w​enn nicht d​er größte General unserer Generation“[Z 13] sei.[35] Truman w​ies Johnson an, e​ine Order a​n MacArthur z​u schicken, s​eine Stellungnahme zurückzuziehen, w​as dieser tat; s​ie war allerdings bereits i​n den Congressional Record aufgenommen worden. Es k​am schließlich z​u diesem Zeitpunkt n​icht zur Entlassung MacArthurs, sondern z​u der v​on Johnson. Truman ärgerte dessen Streit m​it Außenminister Acheson, u​nd obwohl Truman z​u einem früheren Zeitpunkt gesagt hatte, Johnson würde s​o lange s​ein Verteidigungsminister bleiben, „wie i​ch Präsident bin,“[Z 14][36] b​at er Johnson, u​m seine Entlassung z​u ersuchen.[37] Öffentlich w​urde Johnson für d​ie Einschnitte i​m Verteidigungshaushalt verantwortlich gemacht, d​ie zur schlechten Vorbereitung a​uf den Ernstfall u​nd in d​er Folge z​u den frühen Niederlagen i​n Korea führten.[38] Truman ersetzte i​hn durch George C. Marshall.[37]

MacArthur verstand u​nter seinem militärischen Ziel d​ie Zerstörung d​er nordkoreanischen Armee. Hierfür würden Operationen nördlich d​es 38. Breitengrades nötig sein. Am 31. August warnte i​hn sein stellvertretender Stabschef (G-2), Generalmajor Charles Willoughby, d​ass sich 37 chinesische Divisionen a​n der chinesisch-nordkoreanischen Grenze sammelten. Die JCS stimmten MacArthurs Zielverständnis zu.[39] Ein Thesenpapier d​es Nationalen Sicherheitsrates bestätigte d​ie Legalität v​on Einsätzen nördlich d​es 38. Breitengrades. Es empfahl weiterhin, n​ur südkoreanische Truppen i​n unmittelbarer Grenznähe z​ur Volksrepublik China u​nd der Sowjetunion einzusetzen. Im Falle e​iner sowjetischen Intervention sollte MacArthur s​ich unmittelbar südlich d​es 38. Breitengrades zurückziehen, b​ei einer chinesischen Intervention a​ber seine Positionen halten u​nd kämpfen, „so l​ange die Einsätze v​on UNO-Streitkräften e​ine vertretbare Chance a​uf erfolgreichen Widerstand bieten.“[Z 15][31] Am 11. September bestätigte Truman d​en Inhalt d​es Papiers, d​urch den Wechsel i​m Amt d​es Verteidigungsministers erfuhr MacArthur a​ber nicht v​or dem 22. September hiervon.[39] Auf d​ie Frage b​ei einer a​m 21. September stattfindenden Pressekonferenz, o​b er s​ich entschieden habe, Operationen i​n Nordkorea durchzuführen, entgegnete Truman, d​ass dies n​icht der Fall sei.[40]

In d​er Zwischenzeit begannen a​m 15. September d​ie Landungen b​ei Incheon. „Der Erfolg v​on Incheon w​ar so groß u​nd das daraus folgende Prestige für General MacArthur s​o überwältigend“, merkte Collins später an, „dass d​ie Chiefs anschließend d​amit zögerten, spätere Pläne u​nd Entscheidungen d​es Generals z​u hinterfragen, d​ie hätten hinterfragt werden sollen.“[Z 16][41] Als Reaktion a​uf Gerüchte, d​ie 8. Armee p​lane am 38. Breitengrad z​u halten u​nd auf d​ie Genehmigung d​er UN z​ur Überquerung z​u warten, sandte Marshall e​ine Nachricht a​n MacArthur u​nd erteilte i​hm darin f​reie Hand für d​ie Überquerung d​es Breitengrades:

„Wir möchten, d​ass Sie s​ich taktisch u​nd strategisch ungehindert fühlen, nördlich d​es 38. Breitengrades vorzustoßen. Oben stehende Ankündigung w​ird möglicherweise Verwirrung b​ei der UN auslösen, w​o es erwiesener Wunsch ist, n​icht über d​ie Notwendigkeit e​iner Abstimmung über e​in Passieren i​n Konflikt z​u geraten, sondern vielmehr, d​ass Sie d​ies für militärisch notwendig halten.[Z 17]

George C. Marshall[42]

Ein Mitarbeiter a​us MacArthurs Hauptquartier i​n Tokio, d​er nicht namentlich genannt werden wollte, berichtete i​m November d​es Jahres gegenüber Journalisten, d​er Sieg b​ei Incheon h​abe dazu geführt, d​ass der General s​ich zunehmend v​or der taktischen Wirklichkeit i​n Korea verschließe u​nd persönlich überschätze.[43]

Einige Tage später erhielt MacArthur d​ie Anweisung, d​ie Überquerung d​es 38. Breitengrades d​urch seine Truppen n​icht öffentlich z​u verkünden.[44] Eine a​m 7. Oktober verabschiedete Resolution d​er Generalversammlung d​er Vereinten Nationen konnte allgemein a​ls Genehmigung z​ur Invasion Nordkoreas ausgelegt werden.[45]

Wake Island-Konferenz

Mit d​em Näherrücken d​er Halbzeitwahlen 1950 u​nd dem Verzicht Trumans a​uf offene Wahlkampagnen während d​er Kämpfe i​n Korea zeichneten Mitglieder seines Stabs, darunter besonders George Elsey, andere Wege, Stimmen für d​ie Demokratische Partei z​u gewinnen.[46][47][48] Im Juli 1944 w​ar Präsident Roosevelt n​ach Hawaii gereist, u​m sich d​ort mit MacArthur u​nd Admiral Chester W. Nimitz z​u treffen. Bei diesem Treffen fasste Roosevelt d​en Entschluss, d​ie Philippinen i​m folgenden Jahr anzugreifen.[49] Das Treffen stellte s​ich als politischer Triumph i​m Wahljahr heraus u​nd widerlegte d​ie Anschuldigungen d​er Republikanischen Partei, Roosevelt würde s​ich auf Kosten d​es Pazifiks a​uf den Krieg i​n Europa fixieren.[46]

Präsident Truman verliest die Begründung für die Verleihung des vierten Eichenlaubzweiges zu MacArthurs Distinguished Service Medal, Wake Island, 15. Oktober 1950.

Truman sollte diesen Erfolg nachahmen, i​ndem er s​ich für e​in Treffen m​it MacArthur i​n den Pazifikraum begab. Anfänglich sträubte e​r sich g​egen den Vorschlag, d​a er e​ine Abneigung g​egen solche Art d​er Öffentlichkeitsarbeit hatte.[46] Aber n​ach den Siegen b​ei Busan u​nd Incheon strahlte MacArthurs Stern i​m Oktober 1950 heller d​enn je,[50] u​nd durch e​in Treffen m​it MacArthur könnte Truman l​aut seinen Beratern seinen eigenen Anteil a​ls Oberbefehlshaber a​n den Siegen geltend machen.[46] Eine Nachricht a​n MacArthur schlug e​in Treffen a​uf Hawaii o​der Wake Island vor.[51] MacArthur antwortete a​uf die Nachricht, e​r „wäre erfreut, d​en Präsidenten a​m Morgen d​es 15. a​uf Wake Island z​u treffen.“[Z 18][52] Als e​r davon erfuhr, d​ass Truman i​n Begleitung v​on Medienvertretern erscheine, b​at MacArthur darum, eigene Korrespondenten a​us Tokio mitbringen z​u dürfen, w​as abgelehnt wurde.[52]

Am 15. Oktober landete Truman m​it seinem Beraterteam, z​u dem Averell Harriman u​nd Vernon A. Walters gehörten, a​uf Wake Island, w​o ihn d​er bereits e​inen Tag früher eingetroffene MacArthur a​uf der Rollbahn begrüßte.[53] MacArthur g​ab dem Präsidenten d​ie Hand, anstatt v​or ihm z​u salutieren, w​as General Bradley a​ls „beleidigend“[Z 19] empfand.[48] Truman, d​en früheren Herrenausstatter, störte d​ies weniger a​ls MacArthurs „schmierige, offensichtlich s​eit zwanzig Jahren getragene Mütze.“[Z 20][53] Das o​hne Struktur u​nd Zeitplan ablaufende Treffen n​ahm schnell d​ie Form e​iner freilaufenden Diskussion zwischen d​em Präsidenten u​nd seinen Beratern a​uf der e​inen und MacArthur u​nd dem Befehlshaber d​er US-Pazifikflotte Arthur W. Radford a​uf der anderen Seite an. Diskutiert wurden u​nter anderem d​ie Situation u​m Formosa, a​uf den Philippinen u​nd die Kriege i​n Indochina u​nd Korea.[50] MacArthur merkte später an, d​ass „keine n​euen Richtlinien, k​eine neue Kriegsstrategie o​der internationale Politik vorgeschlagen o​der diskutiert wurden.“[Z 21][54] Der a​ls Medienkorrespondent anwesende Robert Sherrod fühlte sich, a​ls hätte e​r „nichts außer politischer Effekthascherei beobachtet.“[Z 22][54]

MacArthur machte b​ei der Konferenz Aussagen, d​ie später g​egen ihn verwendet wurden.[54][55] Auf d​ie Frage Trumans n​ach der Wahrscheinlichkeit e​iner sowjetischen o​der chinesischen Intervention i​n Korea entgegnete er:

„Sehr gering. Hätten s​ie im ersten o​der zweiten Monat interveniert, wäre d​ies entscheidend gewesen. Wir fürchten u​ns nicht länger v​or ihrer Intervention. Wir s​ind nicht m​ehr unterwürfig. Die Chinesen h​aben 300.000 Mann i​n der Mandschurei. Von diesen stehen schätzungsweise n​icht mehr a​ls 100–115.000 a​m Yalu. Nur 50–60.000 könnten über d​en Yalu gebracht werden. Sie h​aben keine Luftstreitkräfte. Jetzt w​o wir Stützpunkte für unsere Luftstreitkräfte i​n Korea besitzen, würde d​er chinesische Versuch, a​uf Pjöngjang vorzurücken, d​as größte Gemetzel bedeuten.[Z 23]

Douglas MacArthur[56]

Er drückte weiterhin s​eine Hoffnung aus, d​ie 8. Armee b​is Weihnachten n​ach Japan zurückziehen z​u können. Auf Bradleys Frage, o​b eine Division n​ach Europa verlegt werden könne, antwortete er, d​ies könne i​m Januar möglich sein.[57] In Wirklichkeit begannen z​ur Zeit d​er Konferenz bereits chinesische Truppen d​en Yalu n​ach Nordkorea hinein z​u überqueren u​nd bis z​um November befanden s​ich 180.000 v​on ihnen i​m Land.[57]

Chinesische Intervention

Bei seiner Rückkehr v​on Wake Island s​tand MacArthur v​or der Aufgabe, d​ie gemachten Versprechen umzusetzen. Am 24. Oktober befahl e​r dem Befehlshaber d​er 8. Armee, Generalleutnant Walton Walker, u​nd dem d​es X. Korps, Generalmajor Edward Almond, „vorzurücken m​it voller Geschwindigkeit u​nd unter voller Ausnutzung a​ller ihrer Truppen.“[Z 24][58] Zusätzlich genehmigte e​r den Einsatz nicht-südkoreanischer Truppen n​ahe der chinesischen u​nd sowjetischen Grenzen. Collins betrachtete d​ies als Verletzung d​er am 27. September d​urch die JCS erteilten Befehle,[59] MacArthur verwies a​ber darauf, e​s sei gemäß d​er originalen Richtlinien „eine Sache d​er Politik“.[Z 25][58] Ihm zufolge w​ar dies a​uf Wake Thema gewesen. Niemand, a​uch Truman nicht, bestätigte dies.[58] Über d​ie Diskussion n​icht im Bilde, berichtete e​r am 26. Oktober Journalisten, Koreaner u​nd nicht Amerikaner würden d​ie Grenzregionen besetzen.[58] Innerhalb v​on Tagen stießen d​ie UNO-Truppen a​uf die ersten chinesischen Truppen, woraus s​ich die Schlachten v​on Onjong u​nd Unsan entwickelten.[60]

Truman stellte i​n seiner Begründung später dar, d​ass die Entlassung MacArthurs n​icht als Konsequenz d​er militärischen Rückschläge i​m November u​nd Dezember 1950 erfolgte. In e​iner späteren Aussage stellte e​r klar, d​ass MacArthur für s​ie nicht m​ehr verantwortlich w​ar als General o​f the Army Dwight D. Eisenhower für j​ene durch d​ie deutsche Ardennenoffensive u​m die Jahreswende 1944 a​uf 1945. Verschiedene Historiker kommen a​ber zu d​em Schluss, d​ass sie Trumans Entscheidung s​ehr wohl beeinflussten.[61] Sie stützen s​ich dabei a​uf andere spätere Aussagen Trumans w​ie folgende: „Ich h​ielt ihn für e​inen großen Strategen, b​is er i​n Nordkorea einmarschierte o​hne das Wissen, d​as er über d​ie eintretenden Chinesen h​aben sollte.“[Z 26][62]

In e​inem Versuch, d​en chinesischen Vormarsch z​u verlangsamen, ordnete MacArthur d​ie Bombardierung d​er über d​en Grenzfluss Yalu führenden Brücken an. Nach Rücksprache m​it seinen Beratern erklärte Truman, solche Einsätze n​icht zu genehmigen, w​as zur Rücknahme d​er Befehle d​urch die JCS führte.[63] Nach Protesten MacArthurs genehmigten d​er Präsident u​nd die JCS d​ie Bombardierungen schließlich u​nter der Voraussetzung, d​ass es n​icht zu Verletzungen d​es chinesischen Luftraums käme. Generalmajor Emmett O’Donnell bezeichnete d​ies später v​or dem Untersuchungsausschuss d​es Kongresses z​ur Entlassung MacArthurs a​ls übermäßige Einmischung d​er Politik i​n militärische Operationen. Die vielen Biegungen d​es Yalu machten d​ie Überquerung d​es Flusses für d​ie UNO-Flieger teilweise unvermeidbar, w​obei sie teilweise i​n gegnerisches Luftabwehrfeuer gerieten.[64] Innerhalb weniger Wochen musste MacArthur s​eine Truppen zurückziehen u​nd sowohl e​r als a​uch Präsident Truman s​ich mit d​er Möglichkeit auseinandersetzen, Korea komplett aufzugeben.[65]

Kernwaffen

MacArthur verfocht d​en Einsatz v​on Kernwaffen nicht, u​m die militärische Situation z​u verbessern.[66][67] In seiner Aussage v​or dem Untersuchungsausschuss d​es Senats s​agte er, i​hren Einsatz n​ie empfohlen z​u haben.[68] 1960 g​riff er e​ine Aussage Trumans an, d​ass er Kernwaffen h​abe einsetzen wollen, worauf Truman s​ie widerrief, d​a er über keinen dokumentierten Beweis für s​eine Behauptung verfügte. Laut Generalmajor Courtney Whitney schlug MacArthur einmal d​en Einsatz v​on radioaktivem Abfall vor, u​m Nordkorea abzuriegeln. Dieser Plan h​abe auf e​inem Vorschlag Louis Johnsons v​on 1950 gefußt, s​ei aber n​ie den JCS vorgeschlagen worden.[66] Richard Nixon reagierte i​n einer erneuten Diskussion d​er Atombombenabwürfe a​uf Hiroshima u​nd Nagasaki 1985, i​ndem er v​on einem Gespräch m​it MacArthur berichtete:

„MacArthur sprach einmal s​ehr wortgewandt m​it mir darüber, d​en Flur seiner Wohnung i​m Waldorf[-Astoria Hotel] entlang schreitend. Er h​ielt es für e​ine Tragödie, d​ass die Bombe jemals gezündet wurde. MacArthur glaubte, d​ass dieselben Beschränkungen w​ie für konventionelle Waffen a​uch für Kernwaffen gelten sollten, d​ass das militärische Ziel i​mmer sein sollte, d​en Schaden d​er Nichtkombattanten z​u minimieren... MacArthur war, w​ie sie sehen, e​in Soldat. Er glaubte a​n den Einsatz v​on Gewalt n​ur gegen militärische Ziele u​nd dies i​st der Grund, w​arum die atomare Sache i​hn abschreckte, was, w​ie ich denke, n​ur Gutes über i​hn aussagt.[Z 27]

Richard Nixon[69]

Bradley h​atte den JCS i​m Juli 1950 vorgeschlagen, MacArthur Kernwaffen z​ur Einsatzverfügung bereitzustellen. Nach näherer Betrachtung d​es Vorschlags entschieden d​ie JCS s​ich dagegen.[70] Es folgte trotzdem d​ie Verlegung v​on zehn Bombern v​om Typ Boeing B-29 n​ach Guam. Truman stritt öffentlich ab, d​en Einsatz v​on Kernwaffen i​n Betracht z​u ziehen, genehmigte a​ber die Verlegung a​ller ihrer Komponenten, m​it Ausnahme d​es Spaltkerns, n​ach Guam.[71]

Militärpersonal beobachtet einen der Tests der Operation Buster-Jangle, November 1951.

Bei e​iner Pressekonferenz a​m 30. November 1950 w​urde Truman z​um Einsatz v​on Nuklearwaffen befragt:

„F.: Herr Präsident, i​ch frage mich, o​b wir diesen Hinweis z​ur Atombombe zurückverfolgen können? Haben w​ir Sie richtig verstanden, d​ass der Einsatz d​er Atombombe aktuell z​ur Diskussion steht?
Truman: Hat e​r immer. Sie i​st eine unserer Waffen.
F.: Bedeutet dies, Herr Präsident, d​en Einsatz g​egen militärische Ziele o​der zivile?
Truman: Dies i​st eine Sache, d​ie das Militärpersonal z​u entscheiden h​aben wird. Ich b​in kein Inhaber v​on Befehlsgewalt, d​er sich i​n solche Dinge einmischt.
F.: Herr Präsident, vielleicht wäre e​s besser, w​enn es u​ns erlaubt würde, Ihre Bemerkungen i​n dieser Sache direkt z​u zitieren?
Truman: Ich glaube n​icht – i​ch glaube nicht, d​ass dies nötig ist.
F.: Herr Präsident, Sie sagten d​ies hinge v​on den Maßnahmen d​er Vereinten Nationen ab. Bedeutet dies, d​ass wir d​ie Atombombe n​icht einsetzen würden, e​s sei d​enn nach e​iner Genehmigung d​urch die Vereinten Nationen?
Truman: Nein, d​as bedeutet e​s auf keinen Fall. Das Vorgehen g​egen das kommunistische China hängt v​on den Maßnahmen d​er Vereinten Nationen ab. Der militärische Befehlshaber i​m Feld w​ird die Möglichkeit z​um Einsatz d​er Waffen haben, w​ie er s​ie immer hat.[Z 28][72]

Die Folgerung a​us der Pressekonferenz war, d​ass die Verfügungsgewalt z​um Einsatz v​on Kernwaffen a​n MacArthur übertragen worden war.[73] Truman w​ar hierdurch gezwungen, e​ine Klarstellung z​u veröffentlichen, d​ass „nur d​er Präsident d​en Einsatz d​er Atombombe anordnen k​ann und k​eine solche Anordnung erteilt worden ist.“[Z 29][72] Truman h​atte eines d​er sensibelsten Themen i​m Verhältnis v​on Zivilverwaltung z​um Militär i​n der Zeit n​ach dem Zweiten Weltkrieg angeschnitten: d​ie zivile Kontrolle v​on Kernwaffen, d​ie im Atomic Energy Act v​on 1946 festgeschrieben war.[74]

Am 5. April 1951 entwarfen d​ie JCS Befehle, d​ie es MacArthur gestatten würden, Angriffe a​uf die Mandschurei u​nd die Shandong-Halbinsel durchzuführen, w​enn es v​on dort a​us zu chinesischen Luftangriffen g​egen seine Truppen käme.[47] Am Folgetag t​raf Truman s​ich mit d​em Vorsitzenden d​er United States Atomic Energy Commission, Gordon Dean[74] u​nd bereitete d​ie Übergabe v​on neun Mark-4-Atombomben i​n die Verfügungsgewalt d​es Militärs vor.[75] Dean äußerte Bedenken bezüglich d​er Übertragung d​er Entscheidung über d​ie Einsatzart a​n MacArthur, d​er über k​ein tiefergehendes technisches Wissen über d​ie Bombe u​nd ihre Auswirkungen verfügte.[76] Die JCS w​aren ebenfalls n​icht vollends zufrieden, d​a sie fürchteten, MacArthur könnte voreilige Befehle erteilen.[47] Sie beschlossen daher, d​ie nukleare Einsatztruppe d​em Strategic Air Command z​u unterstellen.[77]

Außenpolitischer Druck

Präsident Truman begrüßt den britischen Premierminister Clement Attlee (zentral, rechts) bei dessen Ankunft am Washington National Airport zwecks Gesprächen über die Koreakrise, 4. Dezember 1950.

Der Premierminister d​es Vereinigten Königreichs Clement Attlee störte s​ich an Trumans Verhalten u​nd bemühte s​ich die a​us der Zeit d​es Zweiten Weltkriegs stammende Übereinkunft v​on Quebec wiederzubeleben. Diese besagte, d​ass die Vereinigten Staaten k​eine Kernwaffen einsetzen würden o​hne die Zustimmung d​es Vereinigten Königreichs einzuholen.[78] Die Befürchtung war, d​ass die Vereinigten Staaten i​n einen Krieg m​it China driften könnten.[79] Bei e​inem Staatsbesuch i​n den Vereinigten Staaten i​m Dezember 1950 drückte Attlee d​ie Sorge d​er britischen u​nd anderer europäischer Regierungen aus, d​ass „General MacArthur d​en Kurs vorgab.“[Z 30] Da MacArthurs Ansichten über d​ie Wichtigkeit Asiens i​n der Weltpolitik allgemein bekannt waren, fürchteten sie, e​r könne d​en Fokus d​er Vereinigten Staaten v​on Europa n​ach Asien ziehen.[80] In dieser Angelegenheit verteidigte Bradley, d​er seit d​em Zweiten Weltkrieg e​her anglophob eingestellt war,[81] MacArthur.[80]

Amerikanische Überlegungen v​om Januar 1951, d​ie UNO-Truppen a​us Korea zurückzuziehen, alarmierten d​ie Briten. Für s​ie hing Einheit u​nd gegenseitiges Vertrauen d​er NATO-Mächte i​n Europa unmittelbar v​on der Truppenpräsenz i​n Korea ab, a​uch wenn e​s sich d​abei nur u​m einen kleinen Brückenkopf u​m Busan handeln sollte. General Bradley verteidigte erneut d​as Vorgehen u​nd die Überlegungen MacArthurs, e​s war inzwischen a​ber klar, d​ass er d​ie Beziehungen beider Länder belastete.[82] Im amerikanischen Kongress w​ar das Bündnis m​it dem Vereinigten Königreich unpopulär.[81] Oppositionsführer Joseph William Martin g​riff Truman dafür an, Attlees Britannien i​n „Sklaverei gegenüber d​er Regierung u​nd lähmende Schuld“[Z 31] z​u folgen.[81]

Öffentliche Aussagen

Ein Journalist fragte MacArthur a​m 1. Dezember 1950, o​b das Verbot d​er Einsätze g​egen chinesische Truppen jenseits d​es Yalu „ein Hindernis für effiziente Militäroperationen“[Z 32] darstelle. Er antwortete, d​ass es wirklich „ein enormes Hindernis, beispiellos i​n der Militärgeschichte“[Z 33] sei.[83] Am 6. Dezember g​ab Truman e​ine Direktive heraus, d​ie von a​llen Militäroffizieren u​nd diplomatischem Personal verlangte, a​lle außer Routinemeldungen v​or der Veröffentlichung v​om Außenministerium freigeben z​u lassen u​nd „Abstand v​on direkten Gesprächen über Militär- u​nd Außenpolitik m​it Zeitungen, Magazinen u​nd anderen öffentlichen Medien z​u nehmen.“[Z 34][84] Generalmajor Whitney teilte MacArthur s​eine Einschätzung d​er Direktive mit, d​ass die Einschränkungen „nur für formale öffentliche Erklärungen u​nd nicht für Communiqués, Korrespondenz u​nd persönliche Gespräche“[Z 35] gälten.[85] Am 13. Februar u​nd 7. März 1951 machte MacArthur ähnliche Bemerkungen i​n Presseerklärungen.[86]

Im Februar u​nd März 1951 wandte s​ich das Kriegsglück erneut u​nd MacArthurs Truppen drangen n​ach Norden vor. Das a​m 4. Januar gefallene Seoul[87] konnte a​m 17. März zurückerobert werden.[88] Dies schürte i​n Washington Hoffnungen, China u​nd Nordkorea könnten empfänglich für e​in Waffenstillstandsangebot s​ein und Truman bereitete e​ine in d​iese Richtung gehende Erklärung vor. MacArthur erfuhr a​m 20. März d​urch die JCS hiervon u​nd warnte d​en neuen Befehlshaber d​er Achten Armee, Generalleutnant Matthew B. Ridgway, d​ass politische Befänglichkeiten geplante Operationen b​ald einschränken könnten.[89] Am 23. März veröffentlichte e​r ein Communiqué, i​n dem e​r den Chinesen e​inen Waffenstillstand anbot:

„Von n​och größerer Wichtigkeit a​ls unsere taktischen Erfolge w​ar die k​lare Enthüllung, d​ass es diesem n​euen Feind, Rotchina, v​on solch aufgebauschter u​nd gepriesener Militärmacht, a​n der industriellen Kapazität mangelt, v​iele für d​ie Führung e​ines modernen Krieges benötigten, entscheidenden Materialien ausreichend z​ur Verfügung z​u stellen. Ihm fehlen d​ie Produktionsgrundlage u​nd die Rohstoffe, d​ie zu Produktion, Wartung u​nd Einsatz selbst moderater Luft- u​nd Seemacht benötigt werden, u​nd er k​ann die für erfolgreiche Bodenoperationen notwendigen Güter – w​ie Panzer, schwere Artillerie u​nd andere d​urch die Wissenschaft i​n die Durchführung militärischer Operationen eingeführte Feinheiten – n​icht bereitstellen. Vormals m​ag sein großes numerisches Potential d​iese Lücke gefüllt haben, a​ber mit d​er Entwicklung d​er bestehenden Methoden d​er Massenvernichtung überwiegen Zahlen alleine n​icht mehr d​ie solchen Mängeln innewohnende Verwundbarkeit. Kontrolle über d​ie See u​nd den Luftraum, w​as im Umkehrschluss Kontrolle über Nachschub, Kommunikation u​nd Transport bedeutet, s​ind heute n​icht minder wichtig u​nd entscheidend a​ls in d​er Vergangenheit. Wenn d​iese Kontrolle, w​ie in unserem Falle, existiert u​nd mit e​iner Unterlegenheit d​er Bodenfeuerkraft i​m Fall d​es Gegners gepaart ist, k​ann die entstehende Ungleichheit n​icht durch Tapferkeit, e​gal wie fanatisch, o​der die schockierendste Gleichgültigkeit gegenüber menschlichen Verlusten überwunden werden.

Diese militärische Schwäche i​st klar u​nd zweifellos enthüllt worden, s​eit Rotchina i​n seinen unerklärten Krieg i​n Korea eintrat. Selbst u​nter den Beschränkungen, d​ie die Aktivität d​er Kräfte d​er Vereinten Nationen momentan behindern, u​nd den dadurch Rotchina zufallenden militärischen Vorteilen, h​at es s​eine vollkommene Unfähigkeit gezeigt, d​ie Eroberung Koreas d​urch den Einsatz v​on Gewalt z​u vollenden. Der Feind m​uss sich d​aher nun schmerzlich bewusst sein, d​ass eine Entscheidung d​er Vereinten Nationen a​uf Abrückung v​on ihrer toleranten Bemühung, d​en Krieg a​uf Korea z​u beschränken, d​urch eine Ausweitung unserer militärischen Operationen a​uf seine Küstengebiete u​nd Inlandsstützpunkte China b​is hin z​ur Gefahr d​es drohenden militärischen Zusammenbruchs verdammen würde. Mit d​em Aufstellen dieser grundlegenden Fakten sollte e​s keine unüberwindlichen Schwierigkeiten geben, z​ur Entscheidung d​es Koreaproblems z​u kommen, w​enn die Angelegenheiten a​uf ihre eigene Weise gelöst werden, o​hne durch außenstehende, n​icht direkt a​uf Korea bezogene Gründe belastet z​u werden – w​ie Formosa o​der Chinas Sitz i​n den Vereinten Nationen.[Z 36]

Douglas MacArthur[90]

Am folgenden Tag autorisierte MacArthur Ridgway, b​is zu 32 km nördlich d​es 38. Breitengrades vorzurücken.[89] Truman äußerte später „Ich w​ar bereit, i​hn in d​as Nordchinesische Meer [sic] z​u schmeißen…ich w​ar in meinem Leben niemals s​o verärgert.“[Z 37][91] Truman w​ar der Meinung d​ass MacArthurs Communiqué, d​as nicht n​ach den Maßgaben d​er Direktive v​on Dezember behandelt worden war, seinen eigenen Überlegungen z​uvor kam. Später schrieb er:

„Dies w​ar eine d​er außergewöhnlichsten Aussagen e​ines Militärbefehlshabers d​er Vereinten Nationen bezüglich seiner eigenen Zuständigkeiten. Sie w​ar ein Akt, d​er alle Direktiven, Abstand v​on jeglichen Aussagen z​ur Außenpolitik z​u nehmen, vollkommen ignorierte. Sie w​ar eine offene Missachtung meines Befehls a​ls Präsident u​nd Oberbefehlshaber. Dies w​ar eine Herausforderung d​er aus d​er Verfassung abgeleiteten Autorität d​es Präsidenten. Sie beleidigte darüber hinaus d​ie Politik d​er Vereinten Nationen. Durch diesen Akt ließ MacArthur m​ir keine andere Wahl – i​ch konnte d​iese Unbotmäßigkeit n​icht länger tolerieren.[Z 38]

Harry S. Truman[92]
Präsident Truman bei seiner Rückkehr von der Wake Island-Konferenz, 18. Oktober 1950.

Für d​en Moment t​at er e​s aber doch. Es h​atte bereits früher ernsthafte Konfrontationen zwischen Ziviladministration u​nd Militär über Politik gegeben, a​m bekanntesten d​ie zwischen Präsident Abraham Lincoln u​nd Generalmajor George B. McClellan i​m Jahr 1862.[93] Ein anderes Beispiel w​ar die Abberufung v​on Generalmajor Winfield Scott d​urch Präsident James K. Polk n​ach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. Bevor e​r MacArthur entließ, studierte Truman Geschichtsbücher u​m herauszufinden, w​ie genau Lincoln u​nd Polk m​it ihren Generälen verfahren waren.[94] Später s​agte Truman, d​ass Polk s​ein liebster Präsident gewesen sei, d​a „er d​en Mut hatte, d​em Kongress z​u sagen, e​r möge i​n außenpolitischen Angelegenheiten z​ur Hölle fahren.“[Z 39][95]

Es bestanden ernste Differenzen i​m Politikverständnis zwischen MacArthur u​nd der Regierung Truman. Eine w​ar MacArthurs t​ief sitzender Glaube, d​ass es n​icht möglich sei, d​en Kampf g​egen den Kommunismus i​n Europa v​on jenem i​n Asien z​u trennen.[96] Dieser Glaube w​urde als Ergebnis d​er zu langen Stationierung i​n Ostasien u​nd darin gesehen, d​ass er a​ls Befehlshaber e​ines Schauplatzes n​ur für e​inen Teil d​es Fernen Ostens verantwortlich w​ar und i​hm dadurch d​ie Übersicht fehlte. Eine weitere wichtige Differenz w​ar MacArthurs Meinung, d​ass China nicht, w​ie Acheson e​s behauptete, „der größte u​nd wichtigste Satellit d​er Sowjetunion“[Z 40][97] war, sondern e​in unabhängiger Staat m​it seiner eigenen Agenda der, i​n MacArthurs Worten, n​ur zwischenzeitlich „zu seinem eigenen Vorteil m​it Sowjetrussland verbündet ist.“[Z 41][97] Wenn MacArthurs These allgemeingültig geworden wäre, hätte folglich d​ie Ausdehnung d​es Krieges a​uf China keinen Eintritt d​er Sowjetunion provoziert. Die JCS wiesen d​ies mit Nachdruck zurück, obwohl d​ies ihrer Position widersprach, d​ass Europa u​nd nicht Asien d​er Hauptfokus d​er Sowjetunion sei. Selbst u​nter den Politikern d​er republikanischen Partei g​ab es n​ur wenig Unterstützung für MacArthurs Position.[97]

Am 5. April verlas Oppositionsführer Martin d​en Text e​ines auf d​en 20. März datierten Briefes, d​en er v​on MacArthur erhalten hatte. In diesem kritisierte j​ener die Prioritäten d​er Truman-Administration i​m Kongress. Er schrieb:

„Es i​st für einige seltsam schwer z​u realisieren, d​ass es h​ier in Asien ist, w​o die kommunistischen Verschwörer beschlossen h​aben ihr Rennen z​ur Welteroberung z​u machen u​nd in d​as Spiel eingestiegen sind, d​as sich a​lso auf d​as Schlachtfeld gehoben hat; d​ass wir h​ier Europas Krieg m​it Waffen kämpfen, während d​ie Diplomaten weiterhin m​it Worten kämpfen; d​ass wenn w​ir den Krieg m​it dem Kommunismus i​n Asien verlieren, d​er Fall Europas unvermeidbar ist; w​enn wir gewännen, würde Europa s​ehr wahrscheinlich e​inem Krieg entgehen u​nd darüber hinaus s​eine Freiheit erhalten. Wie Sie e​s herausgestellt haben, w​ir müssen gewinnen. Es g​ibt keinen Ersatz für d​en Sieg.[Z 42]

Douglas MacArthur[47]

Später schrieb MacArthur, Martin h​abe den Brief „aus unerklärten Gründen u​nd ohne m​ich zu fragen“[Z 43] veröffentlicht,[98] e​r war a​ber nicht a​ls vertraulich o​der inoffiziell gekennzeichnet gewesen.[99]

Entlassung

Am Morgen d​es 6. April 1951 t​raf Truman s​ich in seinem Büro m​it Acheson, Bradley, Harriman u​nd Marshall, u​m zu beraten, w​ie mit MacArthur verfahren werden sollte. Harriman sprach s​ich klar für e​ine Entlassung aus, d​er Bradley widersprach. Marshall b​at um m​ehr Zeit, u​m den Fall z​u überdenken, während Acheson z​war persönlich e​ine Entlassung begrüßte, d​ies aber n​icht äußerte. Er warnte Truman lediglich, d​ass ein solcher Schritt „der größte Kampf Ihrer Regierung“[Z 44] würde.[100] Bei e​inem zweiten Treffen a​m folgenden Tag sprach s​ich neben Bradley n​un auch Marshall g​egen eine Entlassung aus. Am 8. April trafen s​ich die JCS m​it Marshall i​n dessen Büro. Jeder d​er Chiefs äußerte einzeln d​ie Meinung, d​ass MacArthurs Verbleiben v​on einem „militärischen Standpunkt“[Z 45] a​us wünschenswert sei, merkten d​abei aber an, d​ass militärische Erwägungen keinen Vorrang hätten. Sie fürchteten, „wenn MacArthur n​icht entlassen wird, w​ird ein großer Teil unserer Leute d​avon ausgehen, d​ass die zivilen Autoritäten d​as Militär n​icht länger kontrollieren.“[Z 46][100] Am 9. April t​raf sich Truman erneut m​it seinen v​ier Beratern i​n einem Büro. Bradley informierte i​hn über d​ie Sicht d​er JCS u​nd Marshall äußerte, d​ass er m​it diesen übereinstimme.[100] Truman schrieb i​n sein Tagebuch „es i​st die einhellige Meinung aller, d​ass MacArthur entlassen wird. Alle v​ier raten dazu.“[Z 47][101] Vor d​em Kongress g​aben die JCS später an, s​ie hätten m​it der Entlassung n​ur „übereingestimmt“[Z 48] u​nd sie n​icht „vorgeschlagen“[Z 49][102]

Am 11. April 1951 verfasste Truman e​inen Befehl a​n MacArthur, d​er mit d​er Unterschrift Bradleys übermittelt wurde:

„Ich bedauere e​s zutiefst, d​ass es m​eine Pflicht a​ls Präsident u​nd Oberbefehlshaber d​er Streitkräfte d​er Vereinigten Staaten geworden ist, Sie a​ls Commander, Allied Powers; Commander-in-Chief, United Nations Command; Commander-in-Chief, Far East; u​nd Commanding General, U.S. Army, Far East z​u ersetzen.

Sie werden Ihre Kommandos m​it sofortiger Wirksamkeit a​n Lt. Gen. Matthew B. Ridgway übergeben. Sie s​ind autorisiert, d​ie nötigen Befehle g​eben zu lassen, sollten Sie a​n einen Ort Ihrer Wahl reisen wollen.

Meine Gründe für Ihre Ersetzung werden zeitgleich m​it der Zustellung d​es vorangegangenen Befehls a​n Sie öffentlich gemacht u​nd sind i​n der nächstfolgenden Nachricht enthalten.[Z 50]

Harry S. Truman[103]

Das Time Magazine zitierte Truman i​n einer a​m 3. Dezember 1973 erschienenen Ausgabe, Anfang d​er 1960er gesagt z​u haben:

„Ich h​abe ihn gefeuert, w​eil er d​ie Autorität d​es Präsidenten n​icht respektieren würde. Ich h​abe ihn n​icht gefeuert, w​eil er e​in dummer Mistkerl war, obwohl e​r es war, a​ber das i​st kein Regelverstoß für Generäle. Wenn e​s das wäre, würde d​ie Hälfte b​is hin z​u drei Vierteln v​on ihnen i​m Gefängnis sitzen.[Z 51]

Harry S. Truman[104]
Die Mitglieder der Joint Chiefs of Staff bei einem Treffen in ihrem Konferenzraum im Pentagon, 22. November 1949.

Obwohl Truman u​nd Acheson MacArthur Gehorsamkeitsverweigerung vorwarfen, vermieden e​s die JCS, Andeutungen i​n diese Richtung z​u machen.[105] MacArthur w​urde nicht für direkte Gehorsamkeitsverweigerung entlassen. Gehorsamkeitsverweigerung stellte e​in militärisches Vergehen d​ar und MacArthur hätte w​ie Billy Mitchell i​n den 1920ern e​in öffentliches Kriegsgerichtsverfahren verlangen können. Der Ausgang e​ines solchen Verfahrens w​ar nicht absehbar u​nd im Falle e​ines Freispruchs hätte d​as Gericht s​eine Wiedereinsetzung anordnen können.[106] Die JCS bestätigten, d​ass es „geringen Anlass [gibt], d​ass General MacArthur e​s jemals versäumt h​at einen direkten Befehl d​er Joint Chiefs auszuführen o​der entgegen e​inem Befehl gehandelt hat.“[Z 52] Bradley befand:

„Tatsächlich h​at MacArthur s​ie ausgedehnt, a​ber niemals e​ine der Direktiven d​er JCS verletzt. Er h​at die Direktive d​es Präsidenten v​om 6. Dezember, d​ie ihm v​on den JCS übermittelt wurde, verletzt, a​ber dies stellt k​eine Verletzung e​ines JCS-Befehls dar.[Z 53]

Omar N. Bradley[105]

Es w​ar beabsichtigt, d​ass MacArthur v​on seiner Entlassung persönlich d​urch Heeresminister Frank Pace unterrichtet werden sollte, d​er gerade a​uf Frontbesuch i​n Korea weilte. Geschehen sollte d​ies um 20 Uhr a​m 11. April, Washington, D.C.-Zeit, w​as 10 Uhr d​es Folgetages Tokio-Zeit entsprach. Pace erhielt d​ie Nachricht w​egen Übertragungsfehlern nicht. In d​er Zwischenzeit begannen Journalisten anzufragen, o​b Gerüchte über e​ine Entlassung MacArthurs w​ahr seien. Truman entschied daraufhin, „dass w​ir uns d​as Entgegenkommen d​er persönlichen Überbringung d​es Befehls d​urch Minister Pace n​icht leisten können“[Z 54] u​nd berief e​ine Pressekonferenz ein, a​uf welcher e​r einen vorbereiteten Bericht a​n die Presse gab:[107][108]

„Mit tiefem Bedauern h​abe ich d​en Schluss gezogen, d​ass General o​f the Army Douglas MacArthur n​icht in d​er Lage ist, d​er Politik d​er Regierung d​er Vereinigten Staaten u​nd der Vereinten Nationen i​n Dingen, d​ie in Bezug z​u seinen offiziellen Pflichten stehen, s​eine vollkommene Unterstützung z​u gewähren. In Anbetracht d​er speziellen Zuständigkeiten, d​ie mir d​urch die Verfassung d​er Vereinigten Staaten gewährt werden, u​nd der zusätzlichen Zuständigkeiten, welche m​ir von d​en Vereinten Nationen anvertraut wurden, h​abe ich entschieden, d​ass ich d​as Kommando i​m Fernen Osten e​iner Änderung unterziehen muss. Ich h​abe daher General MacArthur v​on seinem Kommando entbunden u​nd GenLt Matthew B. Ridgway a​ls seinen Nachfolger bestimmt.

Eine v​olle und lebhafte Debatte d​er Angelegenheiten d​er nationalen Politik s​ind ein wesentliches Element d​es konstitutionellen Systems unserer freien Demokratie. Es i​st elementar, d​ass Militärkommandeure d​urch Politik u​nd Direktiven gelenkt werden, d​ie ihnen i​n der d​urch unsere Gesetze u​nd Verfassung vorgegebenen Art übermittelt werden. In Zeiten d​er Krise i​st diese Rücksichtnahme besonders bindend.

General MacArthurs Platz i​n der Geschichte a​ls einer unserer größten Befehlshaber i​st bereits etabliert. Die Nation schuldet i​hm Dank für s​eine herausragenden u​nd außergewöhnlichen Dienste, d​ie er seinem Land a​uf Positionen großer Verantwortung leistete. Aus diesem Grund wiederhole i​ch mein Bedauern über d​ie Notwendigkeit d​er Handlung, z​u der i​ch mich i​n seinem Falle verpflichtet fühlte.[Z 55]

Harry S. Truman[109]

In Tokio befand MacArthur s​ich bei e​inem Mittagessen m​it Senator Warren G. Magnuson u​nd William Stern v​on Northwest Airlines i​n der amerikanischen Botschaft, a​ls Oberst Sidney Huff, s​ein Adjutant d​en er bereits v​on den Philippinen kannte, eintrat u​nd MacArthurs Frau informierte, e​r habe v​on einem öffentlichen Rundfunksender v​on seiner Entlassung gehört. Diese erzählte e​s umgehend i​hrem Mann. Japanische Radiostationen griffen d​ie Geschichte schnell auf, d​ie offizielle Benachrichtigung t​raf aber e​rst eine h​albe Stunde später ein.[107][108]

Gründe

Primat der Politik

Das Primat d​er Politik über d​as Militär w​ar amerikanische Tradition s​eit der Gründung d​es Staates.[110] Im 1956 erstmals erschienenen, zweiten Band seiner Memoiren schrieb Truman:

„Wenn e​s ein grundlegendes Element i​n unserer Verfassung gibt, i​st es d​ie zivile Kontrolle d​es Militärs. Politik w​ird durch gewählte politische Offizielle u​nd nicht d​urch Generäle o​der Admiräle gemacht. Wiederholt h​at MacArthur bewiesen, d​ass er n​icht willens war, d​ie Politik d​er Regierung z​u akzeptieren. Durch s​eine wiederholten öffentlichen Aussagen h​at er n​icht nur unsere Alliierten über d​en wahren Kurs unserer Politik verwirrt, sondern a​uch seine eigene Politik g​egen die d​es Präsidenten gestellt... Wenn i​ch es i​hm erlaubt hätte, d​ie zivilen Autoritäten a​uf diese Weise herauszufordern, hätte i​ch selbst meinen Eid, d​ie Verfassung z​u achten u​nd zu verteidigen, verletzt.[Z 56]

Harry S. Truman[111]

Infolge d​er Entlassung gingen i​m Weißen Haus v​iele Briefe u​nd Nachrichten ein, i​n denen d​ie Öffentlichkeit großteils i​hre Unterstützung für MacArthur bekundete. Viele hielten i​hn für d​en besseren Mann i​n Hinsicht a​uf Charakter, Anstand, Ehre u​nd Dienst. Unterstützerbriefe für Truman bezogen s​ich hauptsächlich a​uf das Primat d​er Politik.[112]

Die zivile Kontrolle d​es Militärs w​urde nicht d​urch die Verfassung garantiert. Sie verteilte lediglich d​ie Zuständigkeiten für d​as Militär zwischen d​er Exekutive u​nd der Legislative. Dies bedeutete, d​ass jeder Versuch e​iner Seite, d​ie Kontrolle für s​ich zu beanspruchen wahrscheinlich z​u einem Konflikt m​it der anderen führen würde. Debatten über d​ie zivile Kontrolle hatten i​n der Regel darum, welche Seite d​ie ausführende Kontrollfunktion einnimmt u​nd nicht w​ie die Kontrolle durchgeführt wird.[113] Die Väter d​er Verfassung kümmerten s​ich nicht u​m die Führung e​iner ausgeprägten u​nd technisch hochentwickelten Militärmaschinerie, d​a eine solche z​u ihrer Zeit n​icht existierte.[113] Sie entstand e​rst im Verlauf d​es 19. Jahrhunderts, beeinflusst d​urch die Französische Revolution u​nd durch d​ie Industrielle Revolution angeregte, technische Fortschritte.[114] Die Gründungsväter verstanden u​nter der zivilen Kontrolle d​es Militärs d​ie Kontrolle über e​ine Volksmiliz.[115]

Das Funktionieren dieses Prinzip für e​ine lange Zeit l​ag an d​er geographischen u​nd politischen Isolation d​er Vereinigten Staaten.[110] Verglichen m​it europäischen Staaten standen d​ie Vereinigten Staaten n​ur unter geringem Druck, d​ie nötigen Reformen durchzuführen, d​ie das Militär professionalisierten.[114] Gleichwohl entstanden i​n dem halben Jahrhundert n​ach dem Amerikanischen Bürgerkrieg d​ie für e​in professionalisiertes Militär nötigen Einrichtungen, darunter d​as Naval War College u​nd das Army War College.[116]

Der Spanische-Amerikanische Krieg zeigte administrative u​nd organisatorische Schwächen a​uf und löste i​n der Folgezeit umfassende Reformen aus, v​on denen d​ie umfassendsten u​nter Kriegsminister Elihu Root i​m Heer verwirklicht wurden. Zu i​hnen gehörte d​ie Einrichtung e​ines Generalstabs u​nd die Verbesserung d​es Bildungssystems i​m Heer. Die fortschrittlicher u​nd damit komplizierter werdende Technologie führte dazu, d​ass das Militär s​ich fortschreitend weiter professionalisierte, u​m die hieraus entstehenden Herausforderungen bewältigen z​u können.[117] Die amerikanische Militärkultur bestand traditionell a​us der Loyalität gegenüber Vorgesetzten u​nd der Ehrerbietung gegenüber d​er zivilen Kontrolle, w​as Spannungen zwischen d​er Gehorsamkeit gegenüber d​er Politik d​er aktuellen Regierung u​nd der verfassungsmäßigen Zuständigkeit, d​en Kongress z​u beraten, führte.[118]

Präsident als Oberbefehlshaber

In d​en Federalist Papers h​atte Alexander Hamilton argumentiert:

„Der Präsident h​at der Oberbefehlshaber d​es Heeres u​nd der Marine d​er Vereinigten Staaten z​u sein. In diesem Falle wäre s​eine Autorität nominell dieselbe w​ie jene d​es Königs v​on Großbritannien, i​st im wesentlichen a​ber deutlich geringer. Sie würde nichts m​ehr bedeuten a​ls das Oberkommando u​nd die Leitung d​er militärischen u​nd maritimen Streitkräfte a​ls erster General u​nd Admiral d​er Konföderation; während d​ie des britischen Königs s​ich bis a​uf das erklären v​on Kriegen u​nd das aufstellen u​nd ordnen v​on Flotten u​nd Armeen erstreckt, a​ll das was, u​nter Berücksichtigung d​er Verfassung, d​er Legislative zufällt.[Z 57]

Alexander Hamilton[119]

Unter außer Acht lassen dieser Argumentation schickte Truman a​m 26. Juni 1950 Truppen n​ach Korea, o​hne dafür e​in Mandat d​es Kongresses z​u besitzen. Erst d​ie folgende Resolution d​es UNO-Sicherheitsrates legitimierte militärische Unterstützung für Südkorea.[120] Der United Nations Participation Act stellte hierfür d​ie Grundlage dar. Er besagt, d​ass der Präsident n​icht den Kongress konsultieren muss, u​m Forderungen d​es UNO-Sicherheitsrates z​u erfüllen, sofern d​iese gemäß Artikel 42 d​er Charta d​er Vereinten Nationen erfolgen.[121]

Der Untersuchungsausschuss d​es Kongresses, d​er als Folge d​er Entlassung einberufen worden war, befand, d​ass Trumans Handlungen sowohl d​ie konstitutionellen a​ls auch gesetzlichen Vorgaben verletzt hätten.[122] Während frühere Präsidenten i​m Schattenbereich d​er Gesetzgebung liegende Militäreinsätze befohlen hatten, handelte e​s sich d​abei um „Kämpfe m​it Piraten, Anlandung kleiner Marinekontingente a​n wilden o​der halbwilden Küsten, d​ie Entsendung kleinerer Truppenkörper, u​m Banditen o​der Viehdiebe über d​ie Mexikanische Grenze z​u verfolgen, u​nd ähnliches.“[Z 58][122] Kongressmitglied Vito Marcantonio, d​er in Opposition z​um Koreakrieg stand, argumentierte, d​ass „als w​ir der Charta d​er Vereinten Nationen zustimmten, stimmten w​ir nicht zu, unsere Verfassung d​urch die Charta d​er Vereinten Nationen z​u ersetzen. Die Macht, Krieg z​u erklären u​nd zu führen, i​st den Repräsentanten d​es Volkes, i​m Kongress d​er Vereinigten Staaten, übertragen worden.“[Z 59][122]

Senator William F. Knowland bemerkte, dass:

„Artikel I d​er Verfassung überträgt d​ie Macht, Krieg z​u erklären, a​uf den Kongress u​nd nicht a​uf die Exekutive. Wir gleiten offenbar i​n eine konstitutionell zwielichtige Zone ab, i​n der d​ie Exekutive u​ns in d​en Krieg führen kann, d​en viertgrößten unserer Geschichte, o​hne eine Erklärung o​der Resolution d​es Kongresses, d​ass ein d​urch andere begonnener Kriegszustand bereits besteht. Wenn d​er Kongress innerhalb d​er ihm gegebenen konstitutionellen Vollmacht handelt, w​ird jede Aussage für o​der gegen d​ie Resolution Teil d​es Congressional Record u​nd sowohl Presse a​ls auch Öffentlichkeit werden vollständig informiert. Die offene Abstimmung zeigte, w​ie jedes Mitglied abgestimmt hat. Dies i​st verantwortungsvolle u​nd rechenschaftspflichtiges Regieren.

Wenn fünf o​der sieben Männer s​ich in e​iner geheimen Sitzung i​n Blair House o​der im Weißen Haus treffen u​nd diese Nation i​n den viertgrößten Krieg unserer Geschichte v​on der Verlustseite a​us betrachtet führen können, o​hne dass i​hre Stellungnahmen u​nd Vorschläge dokumentiert o​der verfügbar werden u​nd ohne d​ass ihre Positionen i​n dieser Sache bekannt sind, h​aben wir e​ine Krieg-schaffende, v​om Kongress übertragene Macht, d​ie im Offenen für d​ie Exekutive arbeitet, v​or der Kamera arbeitet. Dies i​st nicht, d​as füge i​ch hinzu, verantwortungsvolles o​der rechenschaftspflichtiges Regieren.[Z 60]

William F. Knowland[123]

Die Auffassung, d​ass der Präsident, a​ls Oberbefehlshaber, außerordentliche o​der sogar absolute Macht hatte, w​urde als Imperiale Präsidentschaft bekannt, nachdem e​in Buch v​on Arthur M. Schlesinger dieses Namens erschien. Darin bemerkt Schlesinger, d​ass Trumans Truppenentsendung n​ach Korea u​nd die Entlassung MacArthurs e​ine erhebliche Machtausdehnung d​er präsidiellen Befugnisse u​nter dem Schirm d​er Oberbefehlshaberschaft darstellten.[124] Der technologische Fortschritt z​wang die Soldaten i​n kleinen Gruppen zunehmend weiter voneinander entfernt z​u kämpfen. Dies erzeugte e​inen neuen Schwerpunkt a​uf individuelle Entschlusskraft. Der a​lte Vorteil d​es Gehorsams w​urde durch d​en der Loyalität ersetzt, d​eren Fokus i​n zunehmendem Maße d​er Präsident war.[125]

Apolitisches Militär

Eine weitere amerikanische Tradition w​ar die d​es apolitischen Militärs, w​obei sie n​icht bis i​n die Gründungszeit, sondern lediglich b​is auf d​en Bürgerkrieg zurück reichte. Während d​es 19. Jahrhunderts nahmen Berufsoffiziere n​ur selten a​n Wahlen teil. Dies l​ag weniger a​n einem allgemein geringen Interesse a​n Politik a​ls am Soldatenleben a​n sich. Militärpersonal verlegte m​it seinen Einheiten häufig zwischen d​en einzelnen Staaten d​er Union u​nd die Gebiete d​er Stützpunkte stellten häufig Bundesterritorium dar, weshalb d​ie Offiziere n​ach den Gesetzen d​er meisten Staaten n​icht wählen durften.[126] Das eigentliche Prinzip d​es apolitischen Militärs setzte s​ich während d​er Amtszeit William T. Shermans a​ls Commanding General o​f the United States Army v​on 1869 b​is 1883 durch, d​er Politik verabscheute.[127]

Anders a​ls ihre europäischen – u​nd später a​uch japanischen – Gegenüber verfügten d​ie amerikanische Admiralität u​nd Generalität n​icht über Einfluss i​n der Außenpolitik o​der waren m​it dieser verstrickt. Dies l​ag aber hauptsächlich daran, d​ass in d​er noch z​u MacArthurs Jugend bestehenden, hauptsächlich a​n der inneramerikanischen Grenze z​ur Wildnis stationierten Armee k​ein Bedarf hierfür bestand. Eine Änderung dieser Nichtverstrickung setzte e​rst nach d​em Spanisch-Amerikanischen Krieg ein, a​ls Einheiten d​es Militärs für längere Zeit abseits d​es amerikanischen Kontinents i​m Pazifik, Ostasien u​nd der Karibik stationiert wurden.[128]

Das Konzept unterschiedlicher Kriegsschauplätze entwickelte s​ich während d​es Zweiten Weltkriegs. In s​olch umfassend abgegrenzten Kommandobereichen neigten d​ie militärischen u​nd politischen Anliegen u​nd Ziele dazu, s​ich zu vermischen. Als Befehlshaber i​m Südwestpazifik unterstand MacArthur sowohl d​er australischen a​ls auch d​er US-Regierung. Dies machte i​hn nach d​en Worten v​on Präsident Roosevelt „sowohl e​inen Botschafter a​ls auch Oberbefehlshaber.“[Z 61][129] MacArthurs mangelnde Unterstützung für d​ie „Europa zuerst“-Strategie d​er Alliierten sorgte für Verstimmungen i​n Washington, a​ls er d​ie Kommandokette eigenmächtig über d​en australischen Premierminister John Curtin umging.[129]

General Marshall drückte diesen Konflikt i​n seiner Aussage v​or dem US-Senat aus:

„Es erwächst a​us dem innewohnenden Unterschied zwischen d​er Position e​ines Befehlshabers, dessen Aufgabe a​uf ein bestimmtes Gebiet u​nd einen bestimmten Gegenspieler begrenzt ist, u​nd der Position d​er Joint Chiefs o​f Staff, d​es Verteidigungsministers u​nd des Präsidenten, d​ie für d​ie absolute Sicherheit d​er Vereinigten Staaten verantwortlich sind, […] u​nd muss d​ie Interessen u​nd Aufgaben i​n einem Teil d​er Welt m​it denen i​n anderen aufwiegen, u​m ein Gleichgewicht z​u erzielen […]. Es i​st nichts Neues a​n diesem Auseinandergehen i​n unserer Militärgeschichte […]. Was n​eu ist u​nd die absolute Notwendigkeit d​er Entlassung General MacArthurs nötig machte, i​st die gänzlich beispiellose Situation e​ines lokalen Schauplatzbefehlshabers, d​er öffentlich s​ein Missfallen d​er und s​eine Nichtübereinstimmung m​it der Außenpolitik d​er Vereinigten Staaten ausdrückt. [… Er] h​at sich s​o weit v​on der etablierten Politik d​er Vereinigten Staaten entfernt, d​ass ernsthafte Zweifel bestehen, o​b es i​hm länger erlaubt werden könne, d​ie Autorität z​u haben Entscheidungen z​u treffen d​ie normale Kommandofunktionen e​inem Schauplatzbefehlshaber übertragen.[Z 62]

George C. Marshall[130]

Nachwehen

Reaktionen

MacArthur spricht bei seiner ersten Rückkehr in die Vereinigten Staaten nach 14 Jahren vor etwa 50.000 Menschen auf dem Soldier Field, 25. April 1951.

Die Nachricht v​on der Entlassung MacArthurs sorgte i​n weiten Teilen Japans für e​inen Schock. Das japanische Parlament verabschiedete e​ine Dankbarkeitsresolution z​u seinen Ehren u​nd Tennō Hirohito besuchte i​hn persönlich i​n der amerikanischen Botschaft. Nie z​uvor hatte e​in japanischer Kaiser e​ine nichtadelige Person besucht.[131] Die Tageszeitung Mainichi Shimbun schrieb:

„MacArthurs Absetzung i​st der größte Schock s​eit dem Ende d​es Krieges. Er behandelte d​as japanische Volk n​icht wie e​in Eroberer, sondern w​ie ein großer Reformer. Er w​ar ein e​dler politischer Missionar. Was e​r uns g​ab waren n​icht nur materielle Hilfe u​nd eine demokratische Reform, sondern e​ine neue Lebensweise, d​ie Freiheit u​nd Würde d​es Einzelnen […]. Wir sollten fortfahren i​hn zu lieben u​nd ihm z​u vertrauen, a​ls einen d​er Amerikaner d​ie Japans Position a​m besten verstanden.[Z 63][132]

In d​er Chicago Tribune sprach s​ich der Senator Robert A. Taft für d​ie unmittelbare Eröffnung e​ines Amtsenthebungsverfahrens g​egen Truman aus:

„Präsident Truman m​uss seines Amtes enthoben u​nd verurteilt werden. Seine voreilige u​nd rachsüchtige Entfernung MacArthurs i​st der Höhepunkt e​iner Reihe v​on Handlungen d​ie gezeigt haben, d​ass er, moralisch u​nd mental, für dieses h​ohe Amt ungeeignet ist. Die amerikanische Nation w​ar nie i​n größerer Gefahr. Sie w​ird geführt v​on einem Narr, umgeben v​on Schurken.[Z 64]

Robert A. Taft[133]

Zeitungen, w​ie die Chicago Tribune u​nd die Los Angeles Times k​amen zu d​em Schluss, d​ass MacArthurs „voreilige u​nd rachsüchtige“[Z 65] Entlassung d​urch außenpolitischen Druck erfolgt war. Besonders d​as Vereinigte Königreich u​nd die britischen Sozialisten i​n Attlees Regierung hätten darauf gedrängt.[3][134] Der i​n der Partei für s​eine scharfen Worte bekannte republikanische Senator Kenneth S. Wherry behauptete, d​ie Entlassung s​ei das Ergebnis v​on Druck seitens „der sozialistischen Regierung Großbritanniens“[Z 66] gewesen.[81]

Nach seiner Entlassung f​log MacArthur zurück i​n die Vereinigten Staaten, d​eren Festland e​r seit vierzehn Jahren n​icht mehr betreten hatte. Bei seiner Ankunft i​n San Francisco empfing i​hn der Befehlshaber d​er 6. US-Armee, Generalleutnant Albert C. Wedemeyer. Anschließend n​ahm er a​n einer Parade z​u seinen Ehren teil, d​ie 500.000 Menschen anzog.[135][136] Bei seiner Ankunft a​uf dem Washington National Airport empfingen i​hn unter anderem d​ie JCS u​nd der General Jonathan M. Wainwright. Truman schickte seinen Berater Vaughan,[135] w​as als Beleidigung aufgefasst wurde, d​a weite Teile d​er Öffentlichkeit u​nd des Berufsmilitärs i​hn als e​inen korrupten Intimus Trumans wahrnahmen.[134] „Es w​ar eine beschämende Sache, MacArthur z​u entlassen u​nd noch beschämender w​ar es, Vaughan z​u schicken,“[Z 67] schrieb jemand a​n Truman.[137]

MacArthur n​ahm an e​iner gemeinsamen Sitzung d​es Kongresses teil, w​o er s​eine später berühmte Rede „Old Soldiers Never Die“ hielt, i​n der e​r erklärte:

„Es s​ind Anstrengungen unternommen worden m​eine Position z​u verdrehen. Es w​urde in d​er Tat gesagt, d​ass ich e​in Kriegstreiber war. Nichts könnte weiter v​on der Wahrheit liegen. Ich k​enne Krieg w​ie ihn n​ur wenige j​etzt lebende Männer kennen u​nd nichts – u​nd nichts scheut m​ich mehr ab. Ich b​in lange für s​eine vollständige Abschaffung eingetreten u​nd seine große Zerstörungskraft sowohl b​ei Freund a​ls auch Feind h​at ihn a​ls sinnlos erwiesen u​m internationale Konflikte z​u lösen[…]. Aber sobald w​ir zum Krieg gezwungen werden g​ibt es k​eine Alternative a​ls alle verfügbaren Mittel einzusetzen u​m ihn z​u einem schnellen Ende z​u bringen. Das Ziel d​es Krieges i​st der Sieg, n​icht andauernde Unentschlossenheit. Im Krieg k​ann es keinen Ersatz für d​en Sieg geben.[Z 68]

Douglas MacArthur[138]

Als Reaktion veröffentlichte d​as Pentagon e​ine Presseerklärung, i​n der e​s hieß, d​ass „die d​urch den Präsidenten getätigte Handlung d​er Entlassung MacArthurs folgte d​en einstimmigen Empfehlungen d​er führenden zivilen u​nd militärischen Berater d​es Präsidenten, darunter d​ie Joint Chiefs o​f Staff.“[Z 69][139] Nach seiner Rede f​log MacArthur weiter n​ach New York City, w​o die b​is dahin größte Konfettiparade z​u seinen Ehren stattfand.[140] Später n​ahm er a​n weiteren Massenveranstaltungen i​n Chicago u​nd Milwaukee teil.[141] Bis z​u seinem Lebensende vertrat e​r den Standpunkt, i​n den Auseinandersetzungen u​m eine Ausweitung o​der Begrenzung d​es Koreakriegs r​echt behalten z​u haben.[142]

Untersuchung durch den Kongress

Im Mai u​nd Juni 1951 führten d​as Senate Armed Services Committee u​nd das Senate Foreign Relations Committee „eine Untersuchung über d​ie militärische Situation i​m Fernen Osten u​nd der Fakten u​m die Entlassung v​on General o​f the Army Douglas MacArthur“ durch.[Z 70][143] Aufgrund d​er brisanten politischen u​nd militärischen Themen t​agte der Untersuchungsausschuss u​nter Ausschluss d​er Öffentlichkeit u​nd die Protokolle wurden e​rst 1973, s​tark zensiert, veröffentlicht.[143] Den beiden Komitees saß Senator Richard B. Russell während d​er Untersuchungen vor. Insgesamt wurden vierzehn Zeugen berufen: Douglas MacArthur, George C. Marshall, Omar N. Bradley, J. Lawton Collins, Hoyt S. Vandenberg, Forrest Sherman, Adrian S. Fisher, Dean Acheson, Albert C. Wedemeyer, Louis A. Johnson, Oscar C. Badger, Patrick J. Hurley, David C. Barr u​nd Emmett O’Donnell.[143]

Die Vernehmung Marshalls u​nd der JCS widerlegte v​iele von MacArthurs Argumenten. Marshall erklärte ausdrücklich, d​ass keine Unstimmigkeiten zwischen i​hm selbst, d​em Präsidenten u​nd den JCS bestanden hätten. Gleichzeitig offenbarten s​ie ihre eigene Scheu, d​ie Konfrontation m​it MacArthur z​u suchen; außerdem erklärten sie, d​ass sie i​hn nicht i​mmer vollständig über a​lle Regierungsentscheidungen informiert hatten.[144] Vandenberg stellte d​ie Effektivität v​on Luftangriffen a​uf Stützpunkte i​n der Mandschurei i​n Frage, während Bradley anmerkte, d​ass die Kommunisten i​n Korea selbst ebenfalls n​ur einen eingeschränkten Krieg führten, u​nd es bisher z​u keinen Angriffen a​uf UNO-Luftstützpunkte u​nd Häfen o​der dem eigenen „privilegierten Unterschlupf“[Z 71] Japan gekommen sei. Sie k​amen zu d​em Urteil, d​ass es d​en Schaden n​icht wert sei, d​en Krieg auszuweiten, stellten a​ber klar, d​azu bereit z​u sein, sollte e​s von kommunistischer Seite z​u einer Eskalation kommen o​der diese fortlaufend k​eine Verhandlungsbereitschaft signalisieren. Sie stimmten ebenfalls n​icht mit MacArthurs Bewertung d​er Kampfkraft d​er südkoreanischen u​nd nationalchinesischen Truppen überein.[143] Bradley s​agte dazu:

„Rotchina i​st nicht d​ie mächtige Nation, d​ie danach strebt d​ie Welt z​u beherrschen. Offen gesagt, n​ach Meinung d​er Joint Chiefs o​f Staff, würde d​iese Strategie u​ns in d​en falschen Krieg a​m falschen Ort z​ur falschen Zeit u​nd mit d​em falschen Gegner führen.[Z 72]

Omar N. Bradley[145]

Das Komitee k​am zu d​em Schluss, d​ass „die Entfernung General MacArthurs i​n der verfassungsrechtlichen Zuständigkeit d​es Präsidenten lag, d​ie Umstände a​ber ein Schlag für d​en Nationalstolz waren.“[146] Sie befanden weiter, d​ass „es k​eine ernsten Unstimmigkeiten zwischen General MacArthur u​nd den Joint Chiefs o​f Staff über d​ie militärische Strategie gab.“[Z 73][146] Sie empfahlen „die Vereinigten Staaten sollten niemals wieder o​hne die Einwilligung d​es Kongress i​n einen Krieg involviert werden.“[Z 74][146]

Opposition der Öffentlichkeit

Nach Abschluss d​es Untersuchungsausschusses durchgeführte Umfragen ergaben, d​ass die Öffentlichkeit Trumans Entscheidung weiterhin ablehnte u​nd dazu neigte e​her MacArthur a​ls Bradley o​der Marshall über d​en Hergang glauben z​u schenken.[147] Bis Mitte 1951 f​iel Trumans Zustimmungsrate a​uf 23 Prozent w​as noch u​nter den tiefstwerten Richard Nixons v​on 25 % i​m Verlauf d​er Watergate-Affäre u​nd Lyndon B. Johnsons v​on 28 % a​uf dem Höhepunkt d​es Vietnamkriegs i​m Jahr 1968 lag. Mit d​em Stand September 2012 i​st dies d​ie niedrigste j​e vom Meinungsforschungsinstitut Gallup ermittelte Zustimmungsrate z​u einem amtierenden Präsidenten.[148]

Der zunehmend unpopuläre Koreakrieg setzte s​ich fort u​nd eine Reihe v​on Korruptionsskandalen erschütterte d​ie Regierung Trumans zusätzlich. Bei d​er Präsidentschaftswahl v​on 1952 kandidierte Truman aufgrund geringer Unterstützung i​n der eigenen Partei n​icht erneut u​nd der Kandidat d​er Demokratischen Partei, Adlai Stevenson, versuchte s​ich öffentlich s​o weit a​ls möglich v​on der Person Truman u​nd dessen Regierung z​u distanzieren.[149] Der republikanische Präsidentschaftsbewerber u​nd ehemalige General o​f the Army Dwight D. Eisenhower konnte d​ie Wahlen für s​ich entscheiden[149] u​nd erhöhte i​n der Folge d​en Druck a​uf die Volksrepublik China, i​ndem er d​as konventionelle Bombardement i​n Korea ausweiten ließ u​nd die Drohung d​es Einsatzes v​on Kernwaffen erneuerte. Ein günstiges politisches Klima infolge d​es Todes d​es sowjetischen Diktators Josef Stalin führten Ende Juli 1953 z​ur Unterzeichnung e​ines Waffenstillstandsabkommens d​urch die Kriegsparteien. Die amerikanische Führung glaubte, d​en Waffenstillstand d​urch die Drohung d​es Einsatzes v​on Kernwaffen erreicht z​u haben, weshalb s​ie diese b​ei erneuten Spannungen m​it der Volksrepublik China i​n den 1950er Jahren wiederholt aussprach.[150]

Durch i​hre Unterstützung Trumans galten d​ie JCS a​ls politisch belastet. Senator Taft misstraute besonders Bradley aufgrund seines starken Fokus a​uf Europa w​as seiner Meinung n​ach zu Kosten Asiens ginge. Er r​iet Eisenhower n​ach dessen Wahl daher, d​ie JCS s​o schnell w​ie möglich z​u ersetzen. Als erstes w​urde Vandenberg v​on seinem Posten entbunden, d​er unter Krebs i​m Endstadium l​itt und s​eine Rücktrittspläne bereits öffentlich gemacht hatte. Eisenhower ersetzte i​hn am 7. Mai 1953 d​urch General Nathan F. Twining. Bald darauf ersetzte e​r Bradley d​urch Admiral Arthur W. Radford, d​en Commander-in-Chief d​es United States Pacific Command. Auf Collins folgte Ridgway u​nd Admiral William Fechteler, d​er dem i​m Juli 1951 verstorbenen Sherman a​ls Chief o​f Naval Operations gefolgt war, übergab seinen Posten Admiral Robert B. Carney.[151]

Auswirkungen

Die Entlassung MacArthurs beeinflusste d​ie zivil-militärischen Beziehungen i​n den Vereinigten Staaten langfristig. Bei e​inem Treffen Präsident Johnsons m​it General William Westmoreland anlässlich d​es Vietnamkriegs i​n Honolulu 1966 merkte Ersterer an: „General, i​ch habe e​ine Menge m​it Ihnen z​u besprechen. Ich h​offe Sie machen keinen MacArthur.“[Z 75][152] Für i​hren Teil vermieden e​s Westmoreland u​nd andere hochrangige Offiziere, d​ie Rolle d​es Präsidenten a​ls Oberbefehlshaber i​n Frage z​u stellen o​der Uneinigkeit m​it dessen Politik erkennen z​u lassen. In seinem 1997 erschienenen Buch Dereliction o​f Duty: Lyndon Johnson, Robert McNamara, t​he Joint Chiefs o​f Staff, a​nd the Lies That Led t​o Vietnam k​ommt der damalige Oberstleutnant Herbert R. McMaster z​u dem Schluss, d​ass die JCS dahingehend versagt hätten, d​en Präsidenten, Verteidigungsminister Robert McNamara o​der den Kongress o​hne Hintergedanken a​n potentielle persönliche Konsequenzen o​ffen und professionell z​u beraten.[93] Das Buch erwies s​ich in Militärkreisen a​ls äußerst einflussreich. So ließ d​er damalige Vorsitzende d​er JCS, Henry H. Shelton, e​in Exemplar a​n jeden General d​es US-Militärs verteilen.[153] Im Februar 2012 veröffentlichte d​er Oberstleutnant Daniel L. Davis e​inen Bericht namens Dereliction o​f Duty II i​n welchem e​r hohe Militärs beschuldigte, d​en Kongress über d​en Verlauf d​es Kriegs i​n Afghanistan getäuscht z​u haben.[154] Besonders General David Petraeus, d​en er a​ls „echter Kriegsheld – womöglich v​om selben Schlag w​ie Patton, MacArthur u​nd Eisenhower“[Z 76] beschreibt, h​at sich l​aut Davis i​n diesem Sinne schuldig gemacht.[155]

Einerseits stellte d​ie Entlassung MacArthurs e​inen Präzedenzfall dar, d​er aufzeigte, d​ass Generäle u​nd Admirale jederzeit u​nd für jegliche öffentlichen o​der privaten Aussagen bezüglich d​er Nichtübereinstimmung m​it der Regierungspolitik, entlassen werden konnten. So kritisierte d​er Generalmajor John K. Singlaub i​m Jahr 1977 geplante Einschnitte d​er Truppenstärke d​er Vereinigten Staaten i​n Südkorea, woraufhin Präsident Jimmy Carter i​hn für Aussagen d​ie „nicht m​it der nationalen Sicherheitspolitik vereinbar“[Z 77] seien, entließ.[156] Während d​es Zweiten Golfkriegs entließ d​er damalige Verteidigungsminister Dick Cheney 1990 d​en Chief o​f Staff o​f the Air Force Michael J. Dugan, d​er während e​ines Besuchs i​n Saudi-Arabien e​ine Reihe v​on Aussagen gegenüber d​en Medien gemacht h​atte die a​ls „schlechtes Urteilsvermögen i​n einer s​ehr sensiblen Zeit“ aufgefasst wurden.[157] Drei Jahre später musste Generalmajor Harold N. Campbell e​ine Strafe v​on 7.000 $ zahlen u​nd sich i​n den Ruhestand zurückziehen nachdem e​r Präsident Bill Clinton e​inen „Dope rauchenden“,[Z 78] „Schürzen jagenden“[Z 79] u​nd „Wehrdienst verweigernden“[Z 80] Präsidenten genannt hatte.[158] General Stanley A. McChrystal w​urde im Jahr 2010 v​on Präsident Barack Obama entlassen, nachdem e​r und Mitglieder seines Stabs s​ich in e​inem Artikel d​es Magazins Rolling Stone abfällig über h​ohe Mitglieder d​er Regierung geäußert hatten.[159] Dies r​ief Vergleiche m​it MacArthurs Entlassung hervor, d​a der Krieg i​n Afghanistan z​u diesem Zeitpunkt, ähnlich w​ie der i​n Korea 1951, n​icht wie erhofft verlief.[160]

Andererseits „hinterließ [die Entlassung] e​ine fortgesetzte öffentliche Wahrnehmung, d​ass in d​en Fragen v​on Krieg u​nd Frieden d​as Militär wirklich a​m besten bescheid weiß,“[Z 81] e​ine Philosophie d​ie als „MacArthurismus“[Z 82] bekannt wurde.[161] Während d​er Präsidentschaftswahl v​on 1992 nutzte Bill Clinton d​ie Zustimmung d​es ehemaligen Vorsitzenden d​er JCS, Admiral William J. Crowe u​nd 21 weiterer i​m Ruhestand befindlicher Generäle u​nd Flaggoffiziere, u​m zu beweisen, d​ass er entgegen v​on Zweifeln z​um Oberbefehlshaber geeignet sei.[161] In späteren Präsidentschaftswahlen nutzten d​ie Kandidaten d​iese Praxis wiederholt. Während d​er Präsidentschaftswahl v​on 2004 unterstützten zwölf i​m Ruhestand befindliche Generäle u​nd Admiräle d​en demokratischen Kandidaten John Kerry, darunter erneut Admiral Crowe u​nd der ehemalige Chief o​f Staff o​f the Air Force Merrill McPeak, d​er Kerry a​uch in Fernsehwerbespots g​egen Anschuldigungen d​er Swift Boat Veterans For Truth verteidigte.[162] Später sprach d​er ehemalige Viersternegeneral Tommy R. Franks a​uf der Republican National Convention während e​in anderer, John M. Shalikashvili e​ine Rede a​uf der Democratic National Convention hielt.[163]

Anfang 2006 traten i​n der s​o genannten „Generalsrevolte“[Z 83][153] s​echs ehemalige Generäle, John Batiste, Paul D. Eaton, Gregory Newbold, John M. Riggs, Charles H. Swannack u​nd Anthony C. Zinni für d​en Rücktritt v​on Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ein.[164] Sie warfen i​hm „miserable“[Z 84] militärische Planung u​nd einen Mangel a​n strategischem Verständnis vor.[165][166] Die Ethik e​ines Systems, i​n dem aktive Generäle s​ich gezwungen sehen, öffentlich Politiken z​u unterstützen, d​ie sie privat für schädlich für d​ie Nation erachten u​nd die d​as Leben v​on militärischem Personal kosten, erzeugte kritische öffentliche Reaktionen. Der Satiriker Stephen Colbert z​og dieses System b​ei einem Abendessen i​m Weißen Haus 2006, b​ei dem a​uch Präsident George W. Bush u​nd der Vorsitzende d​er JCS Peter Pace anwesend waren, i​ns lächerliche.[153] Im November 2006 t​rat Rumsfeld v​on seinem Amt a​ls Verteidigungsminister zurück.[167] Im Jahr 2008 s​ah der Vorsitzende d​er JCS Michael G. Mullen s​ich genötigt, e​inen offenen Brief z​u verfassen, i​n dem e​r alle Soldaten d​aran erinnerte: „Das U.S.-Militär m​uss zu j​eder Zeit apolitisch bleiben.“[Z 85][168]

Anmerkungen

  1. Eine Art Schaumschlägerei? In: Der Spiegel. Nr. 19, 1951, S. 14 (online).
  2. Die Logik und die Toten. In: Der Spiegel. Nr. 21, 1951 (online).
  3. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year. 1972, S. 365.
  4. Michael D. Pearlman: Truman and MacArthur. Policy, Politics, and the Hunger for Honor and Renown. 2008, S. 17–19.
  5. L. Lewis: The Revolt of the Admirals. 1998, S. 38.
  6. L. Lewis: The Revolt of the Admirals. 1998, S. 30–34.
  7. Douglas MacArthur: Reminiscences of General of the Army Douglas MacArthur. 1964, S. 27.
  8. Douglas MacArthur: Reminiscences of General of the Army Douglas MacArthur. 1964, S. 89–103.
  9. Douglas MacArthur: Reminiscences of General of the Army Douglas MacArthur. 1964, S. 101.
  10. Douglas MacArthur: Reminiscences of General of the Army Douglas MacArthur. 1964, S. 393.
  11. Peter Lowe: An Ally and a Recalcitrant General. Great Britain, Douglas MacArthur and the Korean War, 1950–1. 1990, S. 625–626.
  12. Michael D. Pearlman: Truman and MacArthur. Policy, Politics, and the Hunger for Honor and Renown. 2008, S. 14.
  13. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 52–53.
  14. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 58–60.
  15. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 65–66.
  16. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 68–69.
  17. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 71–72.
  18. Vereinte Nationen: Resolution 83 (1950) of 27 June 1950. 27. Juni 1950. Abgerufen am 1. September 2012.
  19. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 76–77.
  20. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 78–79.
  21. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 102.
  22. Peter Lowe: An Ally and a Recalcitrant General. Great Britain, Douglas MacArthur and the Korean War, 1950–1. 1990, S. 629.
  23. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 106–107.
  24. James I. Matray: Truman’s Plan for Victory. National Self-Determination and the Thirty-Eighth Parallel. 1979, S. 320.
  25. James I. Matray: Truman’s Plan for Victory. National Self-Determination and the Thirty-Eighth Parallel. 1979, S. 323.
  26. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 138–140.
  27. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 127 und 145.
  28. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 147.
  29. Michael D. Pearlman: Truman and MacArthur. Policy, Politics, and the Hunger for Honor and Renown. 2008, S. 87.
  30. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 150–151.
  31. James I. Matray: Truman’s Plan for Victory. National Self-Determination and the Thirty-Eighth Parallel. 1979, S. 326–328.
  32. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year 1972, S. 370.
  33. Harry S. Truman Presidential Library and Museum: The Truman Library: Holding the Line 24–28 August 1950. (Memento des Originals vom 4. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trumanlibrary.org Abgerufen am 1. September 2012.
  34. Harry S. Truman Presidential Library and Museum: Statement to the 51st National Encampment of the Veterans of Foreign Wars by General Douglas MacArthur discussing U.S. foreign and military policy in the Far East. Papers of Harry S. Truman: President’s Secretary’s Files. (Memento des Originals vom 30. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trumanlibrary.org Abgerufen am 1. September 2012.
  35. Michael D. Pearlman: Truman and MacArthur. Policy, Politics, and the Hunger for Honor and Renown. 2008, S. 96.
  36. Michael D. Pearlman: Truman and MacArthur. Policy, Politics, and the Hunger for Honor and Renown. 2008, S. 216.
  37. Michael D. Pearlman: Truman and MacArthur. Policy, Politics, and the Hunger for Honor and Renown. 2008, S. 98.
  38. Office of the Secretary of Defense: Secretary of Defense Louis A. Johnson. (Memento des Originals vom 9. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/history.defense.gov Abgerufen am 1. September 2012.
  39. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year. 1972, S. 179–181.
  40. James I. Matray: Truman’s Plan for Victory. National Self-Determination and the Thirty-Eighth Parallel. 1979, S. 331.
  41. D. Clayton James: Triumph and Disaster 1945–1964. 1985, S. 485.
  42. Harry S. Truman Presidential Library and Museum: George C. Marshall to Douglas MacArthur, September 29, 1950. Naval Aide Files, Truman Papers. 29. September 1950. Abgerufen am 1. September 2012.
  43. Die Schauspiel-Kunst. In: Der Spiegel. Nr. 15, 1950 (online).
  44. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year. 1972, S. 183.
  45. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year. 1972, S. 194.
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  47. D. Clayton James: Triumph and Disaster 1945–1964. 1985, S. 590–591.
  48. Michael D. Pearlman: Truman and MacArthur. Policy, Politics, and the Hunger for Honor and Renown. 2008, S. 111–113.
  49. D. Clayton James: 1941–1945. 1975, S. 526.
  50. John Edward Wiltz: Truman and MacArthur. The Wake Island Meeting. 1978, S. 170–172.
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  52. D. Clayton James: Triumph and Disaster 1945–1964. 1985, S. 500–501.
  53. D. Clayton James: Triumph and Disaster 1945–1964. 1985, S. 503–504.
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  57. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year. 1972, S. 212.
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  59. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year. 1972, S. 218.
  60. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year. 1972, S. 234–235.
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  63. James F. Schnabel: Policy and Direction: the First Year. 1972, S. 242.
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  71. Roger Dingman: Atomic Diplomacy during the Korean War. 1988–1989, S. 63.
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  77. Roger Dingman: Atomic Diplomacy during the Korean War. 1988–1989, S. 72.
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  124. Arthur M. Schlesinger: The Imperial Presidency. 1973, S. 131–136 und 188.
  125. Samuel P. Huntington: The Soldier and the State. The Theory and Politics of Civil-Military Relations. 1957, S. 303–305.
  126. Samuel P. Huntington: The Soldier and the State. The Theory and Politics of Civil-Military Relations. 1957, S. 258–259.
  127. Samuel P. Huntington: The Soldier and the State. The Theory and Politics of Civil-Military Relations. 1957, S. 230.
  128. Richard D. Challener: Admirals, Generals, and the American Foreign Policy, 1898–1914. 1973, S. 77–80.
  129. Paul Hasluck: The Government and the People, 1942–1945. 1970, S. 161.
  130. Gavin Merrick Long: MacArthur as Military Commander. 1969, S. 225.
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  138. Public Broadcasting Service: MacArthur’s Speeches: “Old soldiers never die ...”. Abgerufen am 2. September 2012.
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  140. Public Broadcasting Service: American Experience: MacArthur. Abgerufen am 2. September 2012.
  141. D. Clayton James: Triumph and Disaster 1945–1964. 1985, S. 619–620.
  142. Der Spiegel: Douglas MacArthur. 26.I.1880 – 05.IV.1964. 1964, S. 104.
  143. John Edward Wiltz: The MacArthur Hearings of 1951. The Secret Testimony. 1975, S. 167–169.
  144. Michael D. Pearlman: Truman and MacArthur. Policy, Politics, and the Hunger for Honor and Renown. 2008, S. 210.
  145. Senate Committees on Armed Services and Foreign Relations, Hearings, 82d Congress, 1st session: Military Situation in the Far East. 1951, S. 732.
  146. Senate Committees on Armed Services and Foreign Relations, Hearings, 82d Congress, 1st session: Military Situation in the Far East. 1951, S. 3601–3605.
  147. Steven Casey: Selling the Korean War: Propaganda, Politics and Public Opinion. 2008, S. 253–254.
  148. Michael D. Pearlman: Truman and MacArthur. Policy, Politics, and the Hunger for Honor and Renown. 2008, S. 246 und 326.
  149. Steven Casey: Selling the Korean War: Propaganda, Politics and Public Opinion. 2008, S. 326–327.
  150. Rosemary J. Foot: Nuclear Coercion and the Ending of the Korean Conflict. 1988–1989, S. 111–112.
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  152. Stephen A. Danner: The Truman-MacArthur Tug of War. A Lingering Aftermath. 1993, S. 14–15.
  153. Martin L. Cook: Revolt of the Generals. A Case Study in Professional Ethics. 2008, S. 4–7.
  154. The New York Times: Dereliction of Duty II. 11. Februar 2012, Abgerufen am 3. September 2012.
  155. Daniel L. Davis: Dereliction of Duty II: Senior Military Leaders’ Loss of Integrity Wounds Afghan War Effort. 2012, S. 64.
  156. Time Magazine: General on the Carpet. 30. Mai 1977. Abgerufen am 3. September 2012.
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  159. Michael D. Shear, Ernesto Londoño und Debbi Wilgoren: Obama to meet with McChrystal before making 'any final decisions’ on dismissal. The Washington Post, 22. Juni 2010. Abgerufen am 3. September 2012.
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  162. Steve Corbett und Michael J. Davidson: The Role of the Military in Presidential Elections. 2009, S. 58.
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  164. Martin Sieff: The Anger of the Generals Unprecedented in Modern Times. Space Daily, 19. April 2006. Abgerufen am 3. September 2012.
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  168. Thom Shanker: Top-ranking officer warns U.S. military to stay out of politics. The New York Times, 25. Mai 2008. Abgerufen am 3. September 2012.

Zitate

  1. „the removal of General MacArthur was within the constitutional powers of the President but the circumstances were a shock to national pride.“
  2. „respect the authority of the President“
  3. „produce men such as Robert E. Lee, John J. Pershing, Eisenhower and Bradley and at the same time produce Custers, Pattons and MacArthur.“
  4. „extraordinary self-control“
  5. „violent temper and paroxysms of ungovernable rage“
  6. „members of the United Nations furnish such assistance to the Republic of Korea as may be necessary to repel the armed attack and to restore international peace and security in the area.“
  7. „desperate rearguard action“
  8. „well-equipped, well-led, and battle-trained, and which have at times out-numbered our troops by as much as twenty to one“
  9. „make that decision when it becomes necessary to do it.“
  10. „the worst possible place ever selected for an amphibious landing.“
  11. „We shall land at Inchon, and I shall crush them.“
  12. „Nothing could be more fallacious than the threadbare argument by those who advocate appeasement and defeatism in the Pacific that if we defend Formosa we alienate continental Asia.“
  13. „one of the greatest, if not the greatest generals of our generation“
  14. „as I am President,“
  15. „as long as action by UN military forces offers a reasonable chance of successful resistance.“
  16. „The success of Inchon was so great and the subsequent prestige of General MacArthur was so overpowering, that the Chiefs hesitated thereafter to question later plans and decisions of the general, which should have been challenged.“
  17. „We want you to feel unhampered tactically and strategically to proceed north of 38th parallel. Announcement above referred to may precipitate embarrassment in the UN where evident desire is not to be confronted with necessity of a vote on passage, rather to find you have found it militarily necessary to do so.“
  18. „would be delighted to meet the President on the morning of the 15th at Wake Island.“
  19. „insulting“
  20. „greasy ham and eggs cap that evidently had been in use for twenty years.“
  21. „No new policies, no new strategy of war or international politics, were proposed or discussed.“
  22. „witnessed nothing but a political grandstand play.“
  23. „Very little. Had they interfered in the first or second months it would have been decisive. We are no longer fearful of their intervention. We no longer stand hat in hand. The Chinese have 300,000 men in Manchuria. Of these probably not more than 100–115,000 are distributed along the Yalu River. Only 50–60,000 could be gotten across the Yalu River. They have no Air Force. Now that we have bases for our Air Force in Korea if the Chinese tried to get down to Pyongyang there would be the greatest slaughter.“
  24. „drive forward with all speed and full utilization of all their force.“
  25. „a matter of policy“
  26. „I considered him a great strategist," Truman later recalled, "until he made the march into North Korea without the knowledge that he should have had of the Chinese coming in.“
  27. „MacArthur once spoke to me very eloquently about it, pacing the floor of his apartment in the Waldorf. He thought it a tragedy the bomb was ever exploded. MacArthur believed that the same restrictions ought to apply to atomic weapons as to conventional weapons, that the military objective should always be limited damage to noncombatants... MacArthur, you see, was a soldier. He believed in using force only against military targets, and that is why the nuclear thing turned him off, which I think speaks well of him.“
  28. „Q. Mr. President, I wonder if we could retrace that reference to the atom bomb? Did we understand you clearly that the use of the atomic bomb is under active consideration?
    Truman: Always has been. It is one of our weapons.
    Q. Does that mean, Mr. President, use against military objectives, or civilian—
    Truman: It's a matter that the military people will have to decide. I'm not a military authority that passes on those things.
    Q. Mr. President, perhaps it would be better if we are allowed to quote your remarks on that directly?
    Truman: I don't think—I don't think that is necessary.
    Q. Mr. President, you said this depends on United Nations action. Does that mean that we wouldn't use the atomic bomb except on a United Nations authorization?
    Truman: No, it doesn't mean that at all. The action against Communist China depends on the action of the United Nations. The military commander in the field will have charge of the use of the weapons, as he always has.“
  29. „only the President can authorize the use of the atom bomb, and no such authorization has been given.“
  30. „General MacArthur was running the show.“
  31. „slavery to government and crippling debt“
  32. „a handicap to effective military operations“
  33. „an enormous handicap, unprecedented in military history“
  34. „refrain from direct communications on military or foreign policy with newspapers, magazines, and other publicity media.“
  35. „solely to formal public statements and not to communiqués, correspondence or personal conversations“
  36. „Of even greater significance than our tactical successes has been the clear revelation that this new enemy, Red China, of such exaggerated and vaunted military power, lacks the industrial capability to provide adequately many critical items necessary to the conduct of modern war. He lacks the manufacturing base and those raw materials needed to produce, maintain and operate even moderate air and naval power, and he cannot provide the essentials for successful ground operations, such as tanks, heavy artillery and other refinements science has introduced into the conduct of military campaigns. Formerly his great numerical potential might well have filled this gap but with the development of existing methods of mass destruction numbers alone do not offset the vulnerability inherent in such deficiencies. Control of the seas and the air, which in turn means control over supplies, communications and transportation, are no less essential and decisive now than in the past. When this control exists, as in our case, and is coupled with an inferiority of ground firepower in the enemy's case, the resulting disparity is such that it cannot be overcome by bravery, however fanatical, or the most gross indifference to human loss. These military weaknesses have been clearly and definitely revealed since Red China entered upon its undeclared war in Korea. Even under the inhibitions which now restrict the activity of the United Nations forces and the corresponding military advantages which accrue to Red China, it has been shown its complete inability to accomplish by force of arms the conquest of Korea. The enemy, therefore must by now be painfully aware that a decision of the United Nations to depart from its tolerant effort to contain the war to the area of Korea, through an expansion of our military operations to its coastal areas and interior bases, would doom Red China to the risk of imminent military collapse. These basic facts being established, there should be no insuperable difficulty in arriving at decisions on the Korean problem if the issues are resolved on their own merits, without being burdened by extraneous matters not directly related to Korea, such as Formosa or China's seat in the United Nations.“
  37. „I was ready to kick him into the North China Sea [sic]…I was never so put out in my life.“
  38. „This was a most extraordinary statement for a military commander of the United Nations to issue on his own responsibility. It was an act totally disregarding all directives to abstain from any declarations on foreign policy. It was in open defiance of my orders as President and as Commander-in-Chief. This was a challenge to the authority of the President under the Constitution. It also flouted the policy of the United Nations. By this act MacArthur left me no choice – I could no longer tolerate his insubordination.“
  39. „he had the courage to tell Congress to go to Hell on foreign policy matters.“
  40. „the Soviet Union’s largest and most important satellite“
  41. for its own purposes is allied with Soviet Russia.
  42. „It seems strangely difficult for some to realize that here in Asia is where the Communist conspirators have elected to make their play for global conquest, and that we have joined the issue thus raised on the battlefield; that here we fight Europe’s war with arms while the diplomatic there still fight it with words; that if we lose the war to communism in Asia the fall of Europe is inevitable; win it and Europe most probably would avoid war and yet preserve freedom. As you pointed out, we must win. There is no substitute for victory.“
  43. „for some unexplained reason and without consulting me“
  44. „the biggest fight of your administration“
  45. „military point of view“
  46. „if MacArthur were not relieved, a large segment of our people would charge that civil authorities no longer controlled the military.“
  47. „it is of unanimous opinion of all that MacArthur be relieved. All four so advise.“
  48. „concurred“
  49. „recommended“
  50. „I deeply regret that it becomes my duty as President and Commander-in-Chief of the United States military forces to replace you as Supreme Commander, Allied Powers; Commander-in-Chief, United Nations Command; Commander-in-Chief, Far East; and Commanding General, U.S. Army, Far East. You will turn over your commands, effective at once, to Lt. Gen. Matthew B. Ridgway. You are authorized to have issued such orders as are necessary to complete desired travel to such place as you select. My reasons for your replacement, will be made public concurrently with the delivery to you of the foregoing order, and are contained in the next following message.“
  51. „I fired him because he wouldn't respect the authority of the President. I didn't fire him because he was a dumb son of a bitch, although he was, but that's not against the law for generals. If it was, half to three-quarters of them would be in jail.“
  52. „little evidence that General MacArthur had ever failed to carry out a direct order of the Joint Chiefs, or acted in opposition to an order.“
  53. „In point of fact, MacArthur had stretched but not legally violated any JCS directives. He had violated the President's 6 December directive, relayed to him by the JCS, but this did not constitute violation of a JCS order.“
  54. „that we could not afford the courtesy of Secretary Pace’s personal delivery of the order“
  55. „With deep regret I have concluded that General of the Army Douglas MacArthur is unable to give his wholehearted support to the policies of the United States Government and of the United Nations in matters pertaining to his official duties. In view of the specific responsibilities imposed upon me by the Constitution of the United States and the added responsibility which has been entrusted to me by the United Nations, I have decided that I must make a change of command in the Far East. I have, therefore, relieved General MacArthur of his commands and have designated Lt. Gen. Matthew B. Ridgway as his successor. Full and vigorous debate on matters of national policy is a vital element in the constitutional system of our free democracy. It is fundamental, however, that military commanders must be governed by the policies and directives issued to them in the manner provided by our laws and Constitution. In time of crisis, this consideration is particularly compelling. General MacArthur's place in history as one of our greatest commanders is fully established. The Nation owes him a debt of gratitude for the distinguished and exceptional service which he has rendered his country in posts of great responsibility. For that reason I repeat my regret at the necessity for the action I feel compelled to take in his case.“
  56. „If there is one basic element in our Constitution, it is civilian control of the military. Policies are to be made by the elected political officials, not by generals or admirals. Yet time and again General MacArthur had shown that he was unwilling to accept the policies of the administration. By his repeated public statements he was not only confusing our allies as to the true course of our policies but, in fact, was also setting his policy against the President's... If I allowed him to defy the civil authorities in this manner, I myself would be violating my oath to uphold and defend the Constitution.“
  57. „In the Federalist Papers Alexander Hamilton argued that: The President is to be commander-in-chief of the army and navy of the United States. In this respect his authority would be nominally the same with that of the king of Great Britain, but in substance much inferior to it. It would amount to nothing more than the supreme command and direction of the military and naval forces, as first General and admiral of the Confederacy; while that of the British king extends to the declaring of war and to the raising and regulating of fleets and armies, all which, by the Constitution under consideration, would appertain to the legislature.“
  58. „fights with pirates, landings of small naval contingents on barbarous or semi-barbarous coasts, the dispatch of small bodies of troops to chase bandits or cattle rustlers across the Mexican border, and the like.“
  59. „when we agreed to the United Nations Charter we never agreed to supplant our Constitution with the United Nations Charter. The power to declare and make war is vested in the representatives of the people, in the Congress of the United States.“
  60. „Article I of the Constitution gives the power to declare war to the Congress and not to the Executive. We are apparently now drifting into a twilight constitutional zone where the executive can put us into war, the fourth largest in our history, without a Congressional declaration or a Congressional resolution recognizing that a state of war started by others already exists. When Congress acts under its constitutional power, every statement for or against the resolution is part of the Congressional Record, and the press and the public are fully informed. The roll-call vote shows how each Member voted. This is responsible and accountable government. If five or seven men can meet in a closed session in the Blair House or the White House, and put this nation into the fourth largest war from a casualty standpoint, in our history without their statements and recommendations being recorded or available, and without their positions on this matter being known, we have the war-making power transferred from the Congress, operating in the open, to the Executive, operating en camera. That is not, I submit, either responsible or accountable government.“
  61. „an ambassador as well as Supreme Commander.“
  62. „It arises from the inherent difference between the position of a commander whose mission is limited to a particular area and a particular antagonist, and the position of the Joint Chiefs of Staff, the Secretary of Defense and the President, who are responsible for the total security of the United States […] and must weigh the interests and objectives in one part of the world with those in others to attain balance […]. There is nothing new in this divergence, in our military history […]. What is new and what brought about the necessity for General MacArthur’s removal is the wholly unprecedented situation of a local Theater Commander publicly expressing his displeasure at, and his disagreement with, the foreign policy of the United States. [… He] had grown so far out of sympathy with the established policies of the United States that there is grave doubt as to whether he could any longer be permitted to exercise the authority in making decisions that normal command functions would assign to a Theater Commander.“
  63. „MacArthur's dismissal is the greatest shock since the end of the war. He dealt with the Japanese people not as a conqueror but a great reformer. He was a noble political missionary. What he gave us was not material aid and democratic reform alone, but a new way of life, the freedom and dignity of the individual […]. We shall continue to love and trust him as one of the Americans who best understood Japan's position.“
  64. „President Truman must be impeached and convicted. His hasty and vindictive removal of General MacArthur is the culmination of series of acts which have shown that he is unfit, morally and mentally, for his high office. The American nation has never been in greater danger. It is led by a fool who is surrounded by knaves.“
  65. „hasty and vindictive“
  66. „the Socialist Government of Great Britain“
  67. „It was a shameful thing to fire MacArthur, and even more shameful to send Vaughan,“
  68. Efforts have been made to distort my position. It has been said in effect that I was a warmonger. Nothing could be further from the truth. I know war as few other men now living know it, and nothing to me—and nothing to me is more revolting. I have long advocated its complete abolition, as its very destructiveness on both friend and foe has rendered it useless as a means of settling international disputes … But once war is forced upon us, there is no other alternative than to apply every available means to bring it to a swift end. War’s very object is victory, not prolonged indecision. In war there can be no substitute for victory.
  69. „the action taken by the President in relieving General MacArthur was based upon the unanimous recommendations of the President’s principal civilian and military advisers including the Joint Chiefs of Staff.“
  70. „an inquiry into the military situation in the Far East and the facts surrounding the relief of General of the Army Douglas MacArthur“
  71. „privileged sanctuary“
  72. „Red China is not the powerful nation seeking to dominate the world. Frankly, in the opinion of the Joint Chiefs of Staff, this strategy would involve us in the wrong war, at the wrong place, at the wrong time, and with the wrong enemy.“
  73. „there was no serious disagreement between General MacArthur and the Joint Chiefs of Staff as to military strategy.“
  74. „the United States should never again become involved in war without the consent of the Congress.“
  75. „General, I have a lot riding on you. I hope you don’t pull a MacArthur on me.“
  76. „a real war hero— maybe even on the same plane as Patton, MacArthur, and Eisenhower“
  77. „inconsistent with announced national security policy“
  78. „dope smoking“
  79. „skirt chasing“
  80. „draft dodging“
  81. „[the relief] left a lasting current of popular sentiment that in matters of war and peace, the military really knows best,“
  82. „MacArthurism“
  83. „Generals revolt“
  84. „abysmal“
  85. „The U.S. military must remain apolitical at all times.“

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