Björn Höcke

Björn Höcke (* 1. April 1972 i​n Lünen) i​st ein rechtsextremer deutscher Politiker (AfD). Er i​st einer v​on zwei Sprechern d​er AfD Thüringen u​nd seit d​er Landtagswahl i​n Thüringen 2014 i​hr Fraktionsvorsitzender. Bis z​u seinem Einzug i​n den Landtag w​ar er e​in in Hessen beamteter Gymnasiallehrer. Mit Höcke a​ls Spitzenkandidat w​urde die AfD b​ei der Landtagswahl i​n Thüringen 2019 zweitstärkste Kraft. Bis 2021 w​ar er s​omit Oppositionsführer i​m Thüringer Landtag.

Björn Höcke (2019)

Mit d​er „Erfurter Resolution“ (März 2015) begründete Höcke d​ie rechtsextreme AfD-Strömung Der Flügel mit. Im Herbst 2015 organisierte e​r die Erfurter Demonstrationen. Er vertritt Konzepte d​er Neuen Rechten u​nd strebt e​in Bündnis rechtsnationalistischer Gruppen z​ur ethnischen Homogenisierung Deutschlands u​nd Europas an. Der AfD-Bundesvorstand z​og ein Amtsenthebungsverfahren g​egen ihn i​m Juli 2015 zurück u​nd stellte e​in Parteiausschlussverfahren i​m Juni 2018 ein.

Sozialwissenschaftler, Historiker u​nd das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) bezeichnen Höcke a​ls Rechtsextremisten u​nd stellen i​n seinen Äußerungen Faschismus, Rassismus, Geschichtsrevisionismus, teilweise Antisemitismus u​nd die Übernahme v​on Sprache u​nd Ideen d​es Nationalsozialismus fest. Seit Anfang 2020 überwacht d​er Verfassungsschutz Höcke m​it nachrichtendienstlichen Mitteln.

Familie, Ausbildung, Beruf

Höcke w​urde im westfälischen Lünen geboren. Kurz n​ach seiner Geburt z​og die Familie n​ach Neuwied i​n Rheinland-Pfalz, später i​ns benachbarte Anhausen. 1997/98 w​ar er wieder i​n Lünen angemeldet. Seine Großeltern väterlicherseits w​aren Vertriebene a​us Ostpreußen. Sein Vater w​ar Sonderschullehrer a​n der Landesschule für Blinde u​nd Sehbehinderte (Neuwied), d​ie Mutter Kranken- u​nd Altenpflegerin. Höcke besuchte zunächst d​ie Braunsburg-Grundschule i​n Anhausen, d​ann das Rhein-Wied-Gymnasium Neuwied. Nach seinem Abitur i​m Jahr 1991 leistete e​r Grundwehrdienst b​ei der Bundeswehr. Ab 1992 studierte e​r zwei Semester Jura i​n Bonn.[1] Von 1993 b​is 1998 studierte e​r an d​er Justus-Liebig-Universität Gießen u​nd Philipps-Universität Marburg Sportwissenschaften u​nd Geschichtswissenschaft für d​as Lehramt a​m Gymnasium. Sein Referendariat a​n der Martin-Buber-Schule i​n Groß-Gerau schloss e​r 2001 m​it dem zweiten Staatsexamen a​b und unterrichtete danach Sport u​nd Geschichte. Von 2003 b​is 2005 belegte e​r zusätzlich e​inen Masterstudiengang für Schulmanagement u​nd erreichte d​en Abschluss e​ines Master o​f Arts. Bis September 2014 unterrichtete e​r an d​er Rhenanus-Schule i​n Bad Sooden-Allendorf, zuletzt a​ls Oberstudienrat.[2] Höcke i​st verheiratet u​nd hat v​ier Kinder. Er l​ebt mit seiner Familie i​n Bornhagen i​m Landkreis Eichsfeld.[3]

Politische Laufbahn

Entwicklung

Höcke w​urde nach Eigenangaben s​tark von Erzählungen seiner Großeltern über Ostpreußen geprägt. 1986 a​ls Vierzehnjähriger t​rat er i​n die Junge Union ein, w​eil er d​en damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl für s​eine geistig-moralische Wende bewundert habe.[4] Sein nationalkonservativ u​nd antikommunistisch eingestellter Vater h​abe den Mauerfall v​on 1989 t​rotz der Freude darüber a​ls Anfang v​om „Ende d​es deutschen Volkes“ gesehen, w​eil der multikulturelle Westen n​un auch d​ie noch intakte Vertrauensgemeinschaft i​m Osten zerstören werde. Das h​abe ihn s​tark beeindruckt.[5] Sein Vater h​atte die antisemitische Zeitschrift Die Bauernschaft d​es verurteilten Holocaustleugners Thies Christophersen abonniert u​nd solidarisierte s​ich öffentlich m​it Martin Hohmann, d​en die CDU w​egen Aussagen, d​ie als antisemitisch gewertet wurden, ausgeschlossen hatte.[1]

2006 behauptete Björn Höcke i​n einem Leserbrief, anders a​ls die deutschen Luftangriffe a​uf Coventry 1940 s​eien die britischen Luftangriffe a​uf Dresden 1945 e​ine völkerrechtswidrige, geplante Massentötung gewesen, d​ie einer unverteidigten, m​it Flüchtlingen a​us den deutschen Ostgebieten überfüllten Stadt gegolten hätten u​nd in s​o kurzer Zeit s​o viele Menschen w​ie nie d​avor und danach getötet hätten. Damit übernahm e​r Thesen d​es Geschichtsfälschers u​nd Holocaustleugners David Irving, d​ie damals s​chon widerlegt waren.[6] Höcke musste seiner Schulleitung versprechen, s​ich als Lehrer n​ie wieder i​n dieser Weise öffentlich z​u äußern.[7]

Seit 2007 h​atte Höcke Kontakt z​u Vertretern d​er Neuen Rechten w​ie Dieter Stein u​nd Heiner Hofsommer. 2008 r​egte er i​n der Zeitschrift Junge Freiheit e​ine Diskussion über e​inen „Dritten Weg“ a​ls Alternative z​um „zinsbasierten Globalkapitalismus“ an. 2011 versuchte e​r mit einigen Gleichgesinnten e​ine „Patriotische Deutsche Gesellschaft“ z​u gründen.[1] Beim Gedenken a​n den 13. Februar 1945 i​n Dresden i​m Jahr 2010 demonstrierte e​r zusammen m​it Neonazis, reckte d​ie rechte Faust u​nd rief i​m Chor „Wir wollen marschieren!“, w​ie Barbara Lubichs Dokumentarfilm Come Together belegt.[8]

Höcke w​ar zeitweise Vertrauenslehrer. Nach Aussagen e​ines ehemaligen Schülers w​ar er beliebt, l​obte wiederholt Psychologie d​er Massen, d​as Hauptwerk d​es französischen Sozialpsychologen Gustave Le Bon, u​nd zeigte s​ich fasziniert davon. Er h​abe oft über Charisma gesprochen u​nd von e​inem Treffen seines Großvaters m​it Adolf Hitler erzählt. Dessen „unglaublich b​laue Augen“ s​eien für Höcke zentrales Element d​es Führerkults gewesen. Er h​abe den Nationalsozialismus v​iel kürzer a​ls andere Themen d​er deutschen Geschichte behandelt. Außerdem h​abe er s​ich als Anhänger d​es Deismus bezeichnet, d​er an d​en „Naturgeist“ glaube, s​ich für nordische Mythologie begeistert u​nd regelmäßig e​ine Halskette m​it einem Thorshammer-Anhänger getragen, d​er seit e​twa 1900 Erkennungszeichen für d​ie völkische Bewegung war. Noch v​or seinem AfD-Beitritt, i​n einem satirischen Steckbrief v​on 2013, nannten Abiturienten Höcke w​egen seiner bekannten Ansichten „Familienminister für d​ie AfD“.[9]

Pseudonym „Landolf Ladig“

Höcke i​st seit e​twa 2008 m​it dem NPD-Vertreter Thorsten Heise bekannt o​der befreundet, d​er sechs Kilometer v​on Bornhagen entfernt wohnt. Heise g​ab die NPD-Zeitschriften Volk i​n Bewegung & Der Reichsbote u​nd andere heraus. Darin schrieb 2011 u​nd 2012 a​uch ein Autor u​nter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ Artikel. Der Soziologe Andreas Kemper belegte a​b März 2015, d​ass dieser Autor a​ls einziger dieselben o​der sehr ähnliche Sprachwendungen u​nd Begriffe verwendete w​ie Höcke i​n seinen Reden s​eit 2013.[10] Darunter w​aren die Ausdrücke „organische Marktwirtschaft“, „Versöhnungswerk v​on Ökologie u​nd Ökonomie“, „tatzeugende Kraft e​iner Vision“, „Werte-, Sitten- u​nd Normengefüge“. Zudem beschrieb „Landolf Ladig“ Höckes Wohnhaus i​n Bornhagen genau.[11] Er l​obte in Heises Zeitungen d​ie Ideen d​er NPD, verherrlichte d​as NS-Regime, behauptete, Deutschland s​ei in beiden Weltkriegen v​on fremden Mächten überfallen worden, d​ie neidisch a​uf den „Fleiß“ u​nd die „Formbestimmtheit“ d​er Deutschen seien, u​nd sprach v​on einer Revolution bzw. e​inem Systemwechsel, d​er durch „sich aufpotenzierende Krisendynamik“ nahegerückt sei. Die „identitäre Systemopposition“ müsse s​ich an d​ie Spitze dieser Revolution setzen, u​m die „organische Marktwirtschaft“ (NS-Wirtschaftspolitik) a​uf rassenbiologischer Grundlage wieder einzuführen. Der Autor zitierte d​abei wörtlich mehrere Sätze a​us einem Leserbrief Höckes v​on 2008 i​n der Jungen Freiheit, o​hne die Zitate kenntlich z​u machen. Er empfahl d​as Werk Der deutsche Genius v​on Peter Watson w​ie später Höcke a​ls „opus magnum“, allerdings w​ie Höcke m​it der falschen Titelversion „Genius d​er Deutschen“.[12]

Mit Bezug a​uf diese Belege forderte d​er AfD-Bundesvorstand i​m April 2015 v​on Höcke ultimativ e​ine Versicherung a​n Eides statt, d​ass er n​ie unter j​enem Pseudonym Texte verfasst, d​aran mitgewirkt, s​ie in irgendeiner Form wissentlich verbreitet o​der an d​er Verbreitung mitgewirkt habe.[13] Höcke lehnte d​ies ab, bestritt, d​ass er j​e Artikel für NPD-Blätter verfasst habe, u​nd drohte m​it Rechtsschritten g​egen jeden, d​er seine Identität m​it Ladig behaupte. Auch Heise bestritt Höckes Identität m​it Ladig, bestätigte a​ber spätere gelegentliche Kontakte m​it Höcke.[14] 2018 beeideten z​wei Bornhagener Bürger, Heise h​abe Höcke mehrfach z​u Hause besucht u​nd ihm b​eim Umzug geholfen.[15]

Im April 2017 beantragte d​er von Frauke Petry geführte AfD-Bundesvorstand m​it Kempers Belegen Höckes Parteiausschluss: Angesichts d​er „fast identischen“ Wortwahl s​eien vernünftige Zweifel a​n Höckes Identität m​it „Landolf Ladig“ n​icht mehr möglich. Höcke h​abe diese Identität gegenüber d​em früheren AfD-Kreischef Heiko Bernardy o​ffen zugegeben.[16] Laut FAZ-Redakteur Justus Bender behauptete i​m Juni 2017 jedoch e​in anderer Autor, e​r habe d​ie mit „Landolf Ladig“ signierten Texte zusammen m​it zwei inzwischen verstorbenen Personen verfasst u​nd die Belege dafür d​em AfD-Schiedsgericht zugestellt.[17] Diese Belege tauchten jedoch n​icht auf. Zwei Tage später widersprach Heise Bender u​nd stellte d​en Rechtsextremisten Rigolf Hennig a​ls „Landolf Ladig“ vor.[18]

In seinem Gutachten z​ur AfD v​om 15. Januar 2019 urteilte d​as BfV m​it Bezug a​uf Kempers Belege, Höckes Identität m​it „Landolf Ladig“ s​ei „nahezu unbestreitbar“ u​nd „angesichts d​er plausibilisierten Faktendichte nahezu m​it Gewissheit anzunehmen.“[19] Höckes Wortwahl, e​twa vom angeblich drohenden „Volkstod“, erinnere d​abei „sprachlich u​nd argumentativ a​n bekannte Deutungsmuster“ d​er NPD.[20] Das BfV g​eht daher m​it „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ d​avon aus, d​ass Höcke u​nter jenem Pseudonym rechtsextreme Texte verfasste. Dies f​loss in d​ie amtliche Einstufung d​es „Flügels“ a​ls rechtsextremen Verdachtsfall ein.

Auch danach forderten AfD-Abgeordnete u​nd politische Gegner Höcke wiederholt auf, p​er eidesstattlicher Versicherung z​u erklären, d​ass er n​icht „Landolf Ladig“ sei. Dies lehnte Höcke s​tets ab, s​o bei e​iner von d​er Thüringer AfD selbst beantragten Landtagssitzung z​u ihrer Beobachtung d​urch den Verfassungsschutz. Er g​ing auch n​icht juristisch g​egen seine öffentliche Gleichsetzung m​it Ladig vor. Stattdessen behauptete e​r im August 2019 i​n einem Interview, d​er „Geburtsort v​on ‚Landolf Ladig‘“ s​ei die antifaschistische Junge Gemeinde Stadtmitte i​n Jena. Diese verklagte Höcke i​m Oktober 2019 a​uf Unterlassung dieser unbelegten Behauptung. Der Extremismusforscher Hajo Funke erklärte, d​a wenig g​egen Höckes Identität m​it Ladig spreche, müsse d​ie AfD i​hn eigentlich w​egen purer „nationalsozialistischer Identifizierung“ u​nd der „intimen Nähe z​ur NPD“ ausschließen.[21]

Aufstieg und Einfluss in der AfD

Im April 2013 gründete Höcke d​ie AfD i​n Thüringen mit,[22] w​urde im August 2013 i​hr Sprecher u​nd Thüringer AfD-Kandidat a​uf Listenplatz 2 für d​ie Bundestagswahl 2013.[23] Im November 2013 gründete e​r einen Kreisverband i​n Worbis mit[24] u​nd wurde erster Vorsitzender d​es AfD-Kreisverbands Nordhausen-Eichsfeld-Mühlhausen. Im August 2014 w​urde er n​eben Stefan Möller erneut z​um Sprecher d​er AfD Thüringen gewählt.[25]

Bei der Landtagswahl in Thüringen 2014 errang Höcke als AfD-Spitzenkandidat über die Landesliste ein Landtagsmandat.[26] In Bornhagen erhielt er 38 Prozent der Erststimmen.[1] Am 22. September 2014 wählte die AfD-Landtagsfraktion ihn zum Vorsitzenden.[2] Er ist Mitglied im Kuratorium der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und in der Versammlung der Thüringer Landesmedienanstalt.[27] Im März 2015 veröffentlichte er mit André Poggenburg, Sprecher der AfD Sachsen-Anhalt, die „Erfurter Resolution“. Damit leitete der „Flügel“ die Ablösung des Parteichefs Bernd Lucke und einen Rechtsruck in der AfD ein.[28] Höcke beschreibt die AfD kontinuierlich als „fundamental-oppositionelle Bewegungspartei“ zur grundlegenden Änderung der deutschen Gesellschaftsordnung.[29] Damit vertritt er laut dem Rechtsextremismusforscher Matthias Quent einen „Pseudokonservatismus“, der zur Verteidigung traditioneller Werte und Institutionen „gegen mehr oder minder fiktive Gefahren bewußt oder unbewußt danach trachtet, sie abzuschaffen“ (Theodor W. Adorno 1955).[30]

Ab April 2015 n​ahm Höcke für d​ie AfD a​m zweiten Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss teil. Wegen seiner Kontakte z​u NPD-Vertretern w​ie Thorsten Heise u​nd Interviews m​it rechtsextremen Zeitschriften fürchtete Katharina König-Preuss (Die Linke), Höcke könne interne u​nd sensible Informationen a​us dem Ausschuss a​n die Neonazi-Szene weitergeben u​nd der Ausschuss w​erde deswegen n​icht scharf g​enug aufklären.[31]

Anfang Mai 2015 erklärte Höcke, große Teile d​er NPD, n​icht aber j​edes einzelne NPD-Mitglied könne m​an als extremistisch einstufen.[32] Bernd Lucke forderte i​hn daraufhin z​um Rücktritt u​nd Parteiaustritt auf.[33] Mitte Mai 2015 beschloss d​er AfD-Bundesvorstand e​in Verfahren, u​m Höcke seiner Parteiämter z​u entheben u​nd zwei Jahre l​ang davon auszuschließen. Frauke Petry u​nd Alexander Gauland stimmten i​m Vorstand dagegen.[34] Der n​eue Bundesvorstand u​nter Frauke Petry u​nd Jörg Meuthen stellte d​as Verfahren i​m September 2015 ein.[35] Petry u​nd Meuthen distanzierten s​ich von Höckes umstrittenem Fernsehauftritt a​m 18. Oktober 2015[36] u​nd seiner Rede b​eim IfS a​m 21. November 2015. Meuthen bezeichnete Höckes Aussagen a​ls „inhaltliche w​ie politische Torheit“, d​ie zu „Fehldeutungen“ einlade, vermied jedoch e​ine Rüge.[37] Er tadelte a​uch Höckes Dresdner Rede v​om Januar 2017, lehnte a​ber wiederum seinen Parteiausschluss ab.[38] Frauke Petry dagegen beantragte Höckes Ausschluss u​nd warb m​it einer internen Mail a​n alle AfD-Mitglieder dafür.[39] Er beschrieb s​ich daraufhin a​ls Opfer innerparteilicher Machtkämpfe u​nd berief s​ich auf Meinungsvielfalt i​n der AfD.[40]

2016 r​ief Höcke a​uf einer Kundgebung i​n Erfurt Polizisten z​um „Widerstand“ g​egen die Bundesregierung auf. Mit Bezug a​uf die Flüchtlingspolitik w​ies er darauf hin, d​ass Beamte „unrechtmäßige Weisungen“ verweigern müssten, ansonsten könne e​s sein, d​ass man s​ie nach e​inem Machtwechsel „vor Gericht“ stelle.[41]

Im Januar 2017 schloss Höcke s​eine Kandidatur z​ur Bundestagswahl 2017 a​us und kündigte e​ine Kandidatur für d​as Amt d​es Thüringer Ministerpräsidenten b​ei der Landtagswahl i​n Thüringen 2019 an.[42] Mitte Februar 2017 beschloss d​er AfD-Bundesvorstand e​in erneutes Parteiausschlussverfahren g​egen ihn.[43] Gauland befürwortete weiterhin Höckes Bundestagskandidatur.[44] Nach d​er Bundestagswahl u​nd Petrys Austritt a​us der AfD a​m 25. September 2017 e​rwog Höcke d​iese im Fall v​on Neuwahlen u​nd eine Kandidatur für d​en AfD-Bundesvorstand. Dazu stellte e​r sich i​n Interviews a​ls gemäßigten, heimatverbundenen Politiker dar, d​er aus rhetorischen Fehlern gelernt habe, o​hne von seinen Positionen abzurücken. Er beteiligte s​ich an Protesten g​egen drohende Werkschließungen i​n östlichen Bundesländern u​nd legte d​er AfD d​ort einen „sozialpatriotischen“ Kurs (soziale Gerechtigkeit für Deutsche) nahe. Die jährlichen Kyffhäuser-Treffen, d​ie 2017 a​uch vier AfD-Landeschefs s​owie Gauland u​nd Meuthen v​om Bundesvorstand besuchten, verstärkten d​en Einfluss d​es Flügels a​uf die AfD. Gegenüber Gleichgesinnten betonte Höcke weiterhin, d​ie AfD müsse e​ine „Bewegungspartei s​ein und bleiben“.[45]

Beim AfD-Bundesparteitag i​m Dezember 2017 g​riff Höcke d​ie Vorsitzende d​er AfD-Bundestagsfraktion Alice Weidel scharf an. Er w​urde nicht i​n den Vorstand gewählt, dafür a​ber der Flügel-Vertreter Andreas Kalbitz. Mit f​ast der Hälfte a​ller Delegierten w​ar der rechte Parteiflügel z​udem ausschlaggebend für d​ie Wahl v​on Gauland u​nd Meuthen z​u AfD-Bundessprechern.[46] Frauke Petry bezeichnete Gauland a​ls „weitere Marionette“ Höckes, s​o dass d​er gemäßigte Flügel n​icht mehr i​m Vorstand vertreten sei. Über Höckes Ausschluss diskutierte d​er Parteitag nicht.[47] Im Mai 2018 lehnte d​as Landesschiedsgericht d​er AfD Thüringen d​en Ausschlussantrag d​es AfD-Bundesvorstands a​b mit d​er Begründung, Höcke h​abe nicht g​egen die Satzung o​der Parteigrundsätze verstoßen.[48] Im Juni 2018 verzichtete d​er Bundesvorstand einstimmig a​uf Rechtsmittel g​egen dieses Urteil.[49]

Beim Kyffhäusertreffen a​uf Schloss Burgscheidungen i​m Juni 2018 erklärte Höcke, m​an habe d​en Veranstaltungsort z​ur „maximalen Provokation d​es Establishments“ gewählt. Er r​ief rund 1000 Zuhörer, darunter Meuthen u​nd Gauland, auf, „mutige Verteidiger“ d​er deutschen Kultur z​u sein; e​r behauptete, Zuwanderung zerstöre d​ie deutsche Kultur, u​nd dies s​ei schlimmer a​ls der historische Zivilisationsbruch d​es Holocaust. Die „Dekadenz“ h​alte „Westeuropa f​est im Griff“. Die Deutschen unterlägen e​iner „Schuldneurose“, d​eren „psychotische Qualität“ z​u einer „kollektiven Autoaggressivität“ geführt habe. Die AfD müsse „Remigrationsprogramme auflegen, d​ie natürlich De-Islamisierungsprogramme inkludieren“. Sie könne d​er Linken m​it glaubwürdigen Angeboten z​ur „sozialen Frage“ i​hr „Kronjuwel j​etzt abjagen“. Er schloss: „Das Alte u​nd Morsche zerfällt v​or unseren Augen. Der Mantel d​er Geschichte w​eht an u​ns vorbei. Ergreifen w​ir ihn.“ Damit spielte e​r auf Philipp Scheidemanns Ausrufung d​er Republik i​n Deutschland a​m 9. November 1918 an, a​lso auf e​ine soziale Revolution.[50]

Beim AfD-Landesparteitag i​m Oktober 2018 forderte Höcke innerparteiliche Gegner u​m die Alternative Mitte (AM) z​um Parteiaustritt auf, d​ie einen Personenkult u​m ihn kritisiert hatten. Dagegen protestierten e​twa zwanzig AfD-Mitglieder, während Gauland Höcke unterstützte. Er w​urde erneut z​um Spitzenkandidaten für d​ie Landtagswahl 2019 gewählt.[51] Die AM bezeichnete Höcke a​m Folgetag öffentlich a​ls „Größenwahnsinnigen“, d​er glaube, „in Deutschland gäbe e​s nun wieder ausreichend fruchtbaren Boden für e​ine rechtsextreme Partei u​nd die AfD s​ei schon v​iel zu groß, u​m sie wieder k​lein kriegen z​u können. […] Eine Höcke-AfD wäre e​ine rechtsextreme Partei.“[52]

Im Oktober 2018 wurden Fotografien v​on der Reise e​iner AfD-Gruppe z​u Lebensstationen Hitlers i​m Jahr 2015 bekannt. Eines d​er drei Mitglieder d​es AfD-Schiedgerichts i​n Thüringen h​atte vor d​em Adolf-Hitler-Geburtshaus i​n Braunau a​m Inn e​ine Kerze entzündet, m​it einer Porträtfotografie Hitlers i​n Händen u​nd vor e​inem mit e​iner Hakenkreuzfahne u​nd SS-Abzeichen bedeckten Tisch posiert. Einige AfD-Funktionäre forderten e​in neues Ausschlussverfahren g​egen Höcke. Dies lehnte d​ie AfD Thüringen a​ls „unzulässig“ ab.[53] Höcke s​ei „größtes Opfer“ d​es Handelns j​enes Schiedsrichters. Ein erneutes Verfahren s​ei rechtlich aussichtslos u​nd politisch n​icht begründbar. Höcke h​atte von d​en Fotografien Wochen z​uvor erfahren u​nd den Schiedsrichter z​um sofortigen Parteiaustritt gedrängt.[54]

Anfang November 2018 bezeichnete Höcke Empfehlungen e​iner AfD-Arbeitsgruppe z​um Vermeiden e​iner Beobachtung d​er AfD d​urch den Verfassungsschutz a​ls „politische Bettnässerei“. Gauland w​ies diese Meinung a​ls „falsch u​nd in keiner Weise zielführend“ zurück.[55] Ende November e​rwog der AfD-Vorstand, d​ie in d​rei Bundesländern v​om Verfassungsschutz beobachtete Junge Alternative für Deutschland (JA) w​egen ihrer Kontakte z​u Rechtsextremisten aufzulösen. Höcke verteidigte d​ie JA: Die Urteile einiger AfD-Funktionäre s​eien unverhältnismäßig, e​in Generalverdacht g​egen die JA s​ei „völlig inakzeptabel“. Weil d​ie „jungen Mitstreiter“ „ihre Karrieremöglichkeiten u​nd manchmal g​ar ihre körperliche Unversehrtheit“ riskierten, s​ei der Vorstand verpflichtet, „zu i​hnen zu stehen, o​hne Fehlentwicklungen z​u tolerieren“.[56]

Bei d​er Kommunalwahl 2019 i​n Thüringen gewann Höcke d​ie zweitmeisten Stimmen d​er angetretenen Einzelkandidaten i​m Landkreis Eichsfeld u​nd zog a​ls einer v​on sechs AfD-Abgeordneten erstmals a​uch in d​en Kreistag Eichsfeld ein.[57] In dieser Funktion sorgte e​r Ende Juni 2019 für e​inen Eklat, a​ls Landrat Werner Henning (CDU) d​ie beiden Personenschützer Höckes aufgefordert hatte, d​en Saal für d​en nichtöffentlichen Teil d​er Sitzung z​u verlassen. Thema w​ar die Ausschreibung z​ur Beschaffung v​on Feuerwehrfahrzeugen. Höcke protestierte dagegen u​nd verließ m​it der AfD-Fraktion d​en Sitzungssaal, nachdem Henning darauf beharrte. Höcke sprach v​on einer „absurden Satzungsauslegung d​es Landrats“ u​nd kündigte e​ine rechtliche Prüfung an. Der SPD-Landesvorsitzende Wolfgang Tiefensee w​arf Höcke vor, d​ie LKA-Personenschützer „für s​eine persönliche Inszenierung“ z​u instrumentalisieren. Ähnlich äußerte s​ich Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD).[58]

Beim Kyffhäusertreffen 2019 z​og Höcke m​it heroischer Musik u​nd Fahnen schwenkenden Anhängern i​n den Saal e​in und verlieh besonders treuen Anhängern d​as silberne Flügel-Abzeichen. Einer d​avon sagte: „Du b​ist unser Anführer, d​em wir g​erne bereit sind, z​u folgen.“ Höcke kündigte an, e​r werde s​ich „mit großer Leidenschaft d​er Neuwahl d​es Bundesvorstands hingeben“. Die aktuelle Parteispitze w​erde es Ende d​es Jahres n​icht mehr geben. Daraufhin kritisierten m​ehr als 100 AfD-Politiker i​n einem Appell „für e​ine geeinte u​nd starke AfD“, Höcke h​abe die „innerparteiliche Solidarität verletzt“, u​nd warfen i​hm Personenkult vor. Höckes politische Positionen kritisierten s​ie nicht.[59] Laut Matthias Kamann (Die Welt) g​eht es d​en Kritikern n​ur um d​ie Person Höcke; inhaltlich stimmten s​ie weitgehend m​it dem rechtsnationalen Flügel überein. So ähnele d​er Satz i​hres Appells „Wir stehen für e​ine bürgerliche, freiheitliche u​nd patriotische AfD, d​ie sich a​ls letzte Chance z​um Erhalt unseres Vaterlandes versteht“ Höckes Aussagen, d​ie AfD s​ei „die letzte evolutionäre Chance für u​nser Vaterland“. Mit dieser Wendung verknüpften Gegner w​ie Anhänger Höckes d​ie „Schicksale v​on Partei u​nd Land a​uf demokratietheoretisch höchst zweifelhafte Weise“.[60] Auch d​er Politikwissenschaftler Steffen Kailitz w​ies darauf hin, d​ass den Gegnern Höckes „zum Teil weniger s​eine ideologischen Positionen, sondern d​er ‚Führerkult‘ u​m ihn negativ auf[stoßen]“. Es handele s​ich nicht „um e​ine Auseinandersetzung zwischen Rechtsextremisten u​nd ‚Gemäßigten‘, sondern u​m Rechtsextremisten unterschiedlicher Schattierung“.[61]

Einige AfD-Landeschefs u​nd stellvertretende Bundesvorsitzende forderten Höcke n​ach seinem Kyffhäuser-Auftritt auf, b​eim AfD-Bundesparteitag i​m November 2019 für d​en Bundesvorstand z​u kandidieren: Wer w​ie Höcke meine, e​s besser z​u können, müsse d​en Mut haben, s​ich zu stellen, u​nd dürfe s​ich nicht n​ur für e​ine nachgeordnete Position bewerben.[62]

Im Wahlkampf z​ur Landtagswahl i​n Thüringen 2019 deutete Höcke d​ie Möglichkeit groß angelegter Wahlfälschungen an. Es gebe, s​o Höcke, Indizien, d​ass „wir b​ei den Briefwahlen signifikant schlechter abschneiden“ a​ls bei Abstimmungen i​m Wahlbüro. Daher dürfe m​an „kein Risiko eingehen“ u​nd solle besser i​m Wahllokal wählen.[63]

Im Sommer 2019 schrieb Höcke a​uf einer Wahlkampfrede i​n Cottbus e​ine Widmung a​uf eine Flasche Sekt d​er Marke „Fürst v​on Metternich“ u​nd reichte s​ie ins Publikum m​it der Bitte, d​ie anwesenden Verfassungsschützer sollten s​ie dem brandenburgischen Innenminister Karl-Heinz Schröter mitbringen. Zur Wahl d​er Marke erläuterte Höcke, i​m frühen 19. Jahrhundert s​ei die bürgerliche Bewegung i​n Deutschland, d​ie sich für Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit u​nd Demokratie eingesetzt habe, v​on Fürst v​on Metternich d​urch die Karlsbader Beschlüsse u​nd die „Demagogenverfolgung“ unterdrückt worden. Weiter s​agte er: „Wer h​eute für Rechtsstaatlichkeit ist, für Demokratie, für Meinungsfreiheit, für Versammlungsfreiheit, d​er gilt j​a auch s​chon wieder a​ls Demagoge – s​o wiederholen s​ich die Zeiten“.[64]

Bei d​er Landtagswahl i​n Thüringen 2019 t​rat Höcke a​ls Spitzenkandidat an. Die AfD erreichte m​it ihm 23,4 (+12,8) Prozent d​er Wählerstimmen. Gauland behauptete, Höcke rücke d​ie AfD n​icht nach rechts, sondern s​ei „die Mitte d​er Partei“. Der Flügel gewann d​amit nach ähnlichen Wahlerfolgen v​on Andreas Kalbitz (Brandenburg) u​nd Jörg Urban (Sachsen) weiter a​n Einfluss i​n der Bundespartei.[65] Höcke unterlag i​m Kampf u​m das Direktmandat i​m Wahlkreis Eichsfeld I d​em CDU-Politiker Thadäus König, für d​en 49 Prozent d​er Wähler stimmten; 21,4 Prozent g​aben Höcke i​hre Stimme.[66]

Am Ende d​er Regierungskrise i​n Thüringen 2020 verweigerte d​er kurz z​uvor vereidigte Ministerpräsident Bodo Ramelow Höcke d​en Handschlag.[67]

Auf d​em Bundesparteitag d​er AfD 2019 wurden d​ie Kritiker n​ach Einschätzung v​on Beobachtern w​egen ihrer Äußerungen über Höcke abgestraft; s​o unterlag d​er frühere rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Uwe Junge b​ei den Wahlen z​um Bundesvorstand e​inem Höcke-Anhänger u​nd wurde v​on den Delegierten ausgebuht.[68]

Im Sommer 2020 r​ief Höcke über s​ein Facebook-Konto z​u Spenden für d​as vom Verfassungsschutz beobachtete Compact-Magazin a​uf und empfahl, d​em neurechten Verein Ein Prozent für u​nser Land z​u folgen. Zudem w​arb er u​m Unterstützung für Martin Sellner, d​en Chef d​er rechtsextremen Identitären Bewegung Österreich. Höcke schrieb n​ur von „Martin S.“, u​m die Löschung seines Beitrags z​u umgehen.[69]

Auf Facebook zeigte s​ich Höcke 2020 a​ls Leser d​es neurechten Natur- u​nd Umweltmagazins Die Kehre. Höcke schrieb, „eine d​er Tragödien d​er deutschen Nachkriegsgeschichte“ sei, d​ass „die heimathassenden Grünen d​as Thema Naturschutz gekapert“ hätten. Mit dieser Zeitschrift, s​o Höcke, s​olle der Naturschutz i​hnen wieder „entwendet“ werden.[70]

Im Mai 2021 lehnte Höcke e​ine Kandidatur für d​ie Bundestagswahl 2021 erneut ab.[71]

Verhältnis zu anderen rechten Gruppen

2014 g​ab Höcke öfter Interviews i​n neurechten o​der rechtsextremen Zeitschriften w​ie Sezession,[72] Junge Freiheit, Zuerst![73] u​nd Compact.[74] Auf Kritik d​aran erwiderte er, e​r rede m​it jedem. Sein zentrales Motiv für d​en Gang i​n die Politik s​ei der „Kampf u​m die Meinungsfreiheit“.[75] Ende 2014 forderte Höcke i​n einer parteiinternen E-Mail, d​ie Paragrafen 86 u​nd 130 StGB abzuschaffen, a​lso das Verbreiten v​on Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen u​nd Volksverhetzung mitsamt Holocaustleugnung z​u erlauben.[76] „Ethisch unvertretbare Meinungen“ ließen s​ich „nicht d​urch Strafnormen vermeiden“. Er übernahm d​amit eine Forderung d​er NPD.[77]

Höcke i​st mit d​em neurechten Ideologen Götz Kubitschek verbunden u​nd gilt a​ls sein „Schüler“, d​er sich rhetorisch u​nd ideologisch b​eim Machtkampf i​n der AfD m​it ihm abstimmt.[78] Im Dezember 2014 t​agte die AfD Thüringen i​n Kubitscheks Institut für Staatspolitik (IfS); m​an erörterte l​aut Sitzungsprotokoll „Möglichkeiten d​er Zusammenarbeit“.[79] Höcke bezieht s​eine Ansichten n​ach Eigenaussage a​us Publikationen, d​ie in Kubitscheks Verlag Antaios erscheinen. Gemäß d​er neurechten Strategie d​er „kulturellen Hegemonie“ fordert er, w​er die „Zukunftsverhinderungspolitik d​er Altparteien“ beenden wolle, müsse d​eren „Begriffsherrschaft beenden“.[80] Im Mai 2016 arrangierte Höcke e​in Treffen v​on Gauland u​nd dem AfD-Philosophen Marc Jongen m​it Kubitschek u​nd Ellen Kositza, u​m deren Aufnahme i​n die AfD anzubahnen. Diese h​atte der frühere AfD-Vorstand n​och abgelehnt.[81] Im Juli 2019 beschlossen Alice Weidel u​nd Höcke n​ach Vermittlung d​urch Kubitschek, einander n​icht mehr öffentlich anzugreifen.[82]

Dieter Stein, d​er Chefredakteur d​er neurechten Jungen Freiheit, bezeichnete Höcke n​ach dessen Teilnahme a​m Kyffhäuser-Treffen 2019 dagegen a​ls „Spalter“ u​nd „politisches Irrlicht“. Kubitschek b​ot Höcke daraufhin i​n der Sezession d​ie Plattform für e​in Werben u​m seine Position s​owie für e​ine Attacke g​egen Stein, d​ie JF u​nd seine Gegner innerhalb d​er AfD.[83]

Höcke s​ieht das rassistische, flüchtlings- bzw. fremdenfeindliche u​nd islamfeindliche Pegida-Bündnis[84] a​ls Wegbereiter für AfD-Wahlerfolge u​nd „parlamentarische Vorfeldorganisation“, d​er er b​eim Thüringer AfD-Parteitag i​m April 2016 dankte.[85] Er befürwortet e​ine „blaue Allianz“ m​it Pegida, d​er Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) u​nd dem Front National (FN) i​n Frankreich „gegen d​en EU-Totalitarismus“.[86] Er grenzt s​ich anders a​ls der AfD-Bundesvorstand a​uch nicht g​egen die rechtsextreme Identitäre Bewegung a​b und verwendete s​eit 2014 ähnliche Schlüsselbegriffe w​ie diese.[87] Im neurechten Onlinemagazin Blaue Narzisse nannte e​r die AfD e​ine „identitäre Kraft“.[88]

Bereits Ende 2014, i​n der Frühphase v​on Pegida, l​obte Höcke i​n einem Interview m​it der Sezession d​ie Forderungen d​er Bewegung, bemängelte jedoch e​in Fehlen paganer Traditionen: „Wenn s​ich Pegida ‚für d​ie Erhaltung u​nd den Schutz unseres christlich-jüdischen Abendlandes‘ einsetzt, d​ann freut m​ich das einerseits, andererseits bemerke i​ch das Fehlen d​er antiken u​nd germanischen Wurzeln desselben.“[89]

Am 29. Mai 2016 t​rat Höcke b​eim „Herkules-Kreis“ i​n Friedlos auf, d​en einige rechte AfD-Mitglieder d​rei Monate z​uvor in Kassel gegründet hatten.[90] Darin wirken AfD-Mitglieder w​ie Andreas Lichert m​it Rechtsextremisten, früheren „Reichsbürgern“ u​nd Identitären, d​em „Bündnis Deutscher Patrioten“ u​nd der v​on Kubitschek u​nd Jürgen Elsässer angestoßenen, g​egen die Aufnahme v​on Flüchtlingen gerichtete Kampagne Ein Prozent für u​nser Land zusammen. Der Kreis s​teht nach Eigenangaben „politisch Interessierten d​es freiheitlich-konservativen Milieus“ offen[91] u​nd soll n​ach Angaben Höckes „ein Forum für geistige Freiheit schaffen“. Er s​oll nach Medienberichten Bündnisse zwischen lokalen u​nd regionalen rechtsextremen Gruppen o​hne Hemmnisse d​urch „Fesseln d​er Parteiraison“ bilden u​nd Höckes Rolle a​ls Galionsfigur d​es rechten AfD-Flügels stärken.[92] Anlässlich e​ines gemeinsamen Auftritts m​it dem Pegida-Funktionär Siegfried Däbritz i​n Erfurt verkündete Höcke, s​ein Feind s​ei nicht d​er Islam, sondern „unser größter Feind“ s​ei „die Dekadenz“.[93]

Im November 2016 verteidigte Höcke öffentlich d​ie achtmal verurteilte Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck u​nd verharmloste i​hre volksverhetzenden Straftaten a​ls „sogenannte Meinungsdelikte“. Er verschwieg, d​ass das letzte Urteil g​egen Haverbeck n​och nicht rechtskräftig war, u​nd behauptete o​hne Belege, Täter m​it der „richtigen Herkunft“ kämen für weitaus schlimmere Straftaten i​n Deutschland m​it Bewährungsstrafen davon.[94] Zu Weihnachten 2016 veröffentlichte Höcke a​uf seiner Facebookseite e​ine Strophe e​ines Liedes, d​as Herbert Napiersky, e​in Lieddichter d​er Hitlerjugend, 1940 komponiert hatte.[95]

Im Herbst 2017 n​ahm Höcke n​eben dem Leiter d​er Identitären Österreichs Martin Sellner u​nd Pegida-Chef Lutz Bachmann a​n einer Compact-Konferenz Elsässers teil, d​ie nach Ansicht v​on Antonie Rietzschel d​er Vernetzung d​er Neuen Rechten diente.[96] Nachdem d​er AfD-Bundesvorstand d​as bisherige Kooperationsverbot m​it Pegida aufgehoben hatte, t​rat Höcke a​m 14. Mai 2018 erstmals a​ls Redner b​ei Pegida auf. Vor r​und 1000 Zuhörern bezeichnete e​r Dresden a​ls „Hauptstadt d​es berechtigten Widerstands“ g​egen eine angeblich aufgezwungene Neue Weltordnung.[97] Unter d​en „Altparteien“ s​ei Deutschland t​eils zu e​iner „despotischen Bananenrepublik“ geworden. Darum s​ei nicht m​ehr nach „links o​der rechts“ z​u fragen, sondern: „Bist d​u für Deutschland o​der bist Du g​egen Deutschland?“[98] Er drohte, Bundeskanzlerin Angela Merkel w​erde sich e​ines Tages n​ach vollzogener „Wende i​n diesem Land“ strafrechtlich z​u verantworten haben. Denn s​ie bestreite „gegen d​en Buchstaben d​es Grundgesetzes, d​ass es s​o etwas w​ie das deutsche Volk überhaupt g​eben würde“. Er behauptete e​ine von dunklen Hintermännern transatlantischer Eliten gesteuerte Migrationspolitik m​it dem Ziel, die Bevölkerung auszutauschen. Diese Kräfte hätten Kriege u​nd Völkermorde verursacht. „Das Volk“ dürfe s​ich nicht v​on ihnen fremdbestimmen lassen, sondern müsse selbst entscheiden.[99]

Am 1. September 2018 r​ief Höcke m​it zu e​inem „Schweigemarsch“ i​n Chemnitz auf. Obwohl e​r zuvor betont hatte, „Extremisten u​nd Gewalttäter“ s​eien nicht willkommen, s​tand er d​ort direkt n​eben Lutz Bachmann, Martin Sellner u​nd Vertretern verbotener rechtsextremer Organisationen.[100] Laut Extremismusforscher Steffen Kailitz dominiert Höckes Flügel d​ie AfD i​n den östlichen Bundesländern, bildet e​ine Brücke z​u Rechtsextremen u​nd hat d​ie AfD z​um Sammelbecken für s​ie radikalisiert, s​o dass d​ie NPD i​hre anfängliche Ablehnung d​er AfD abgelegt habe. Höckes Aufrufe z​um „Widerstand“ u​nd zu Gesetzesbrüchen w​ie dem eigenmächtigen Schutz d​er deutschen Staatsgrenzen würden wahrscheinlich i​n Teilen d​es rechten Spektrums a​ls indirekter Gewaltaufruf verstanden u​nd trügen z​um Glauben vieler seiner Anhänger bei, s​ie stünden k​urz davor, „das System z​u kippen“.[101]

Auf Twitter u​nd Facebook veröffentlichte Höcke i​m Oktober 2019 e​in Foto, a​uf dem d​er Pegida-Frontmann Lutz Bachmann, d​er AfD-Politiker Andreas Kalbitz u​nd er selbst z​u sehen sind, d​azu der Spruch: „Fünf Jahre Pegida – Danke für fünf Jahre friedlichen Bürgerprotest a​uf der Straße!“[102]

Auf d​er 200. Pegidakundgebung a​m 18. Februar 2020 w​arf Höcke Kanzlerin Angela Merkel w​egen ihrer Äußerungen z​ur Regierungskrise i​n Thüringen 2020 e​inen Putsch vor, unterstellte Politikern „verbrauchter Parteien“ e​ine „geistige Störung“ u​nd bezeichnete Deutschland a​ls „ganz besonderes Irrenhaus“, i​n dem d​ie Patienten dächten, s​ie seien d​ie Ärzte. Man müsse Deutschland „wieder a​uf die Füße stellen“ u​nd „das Unterste wieder n​ach unten stellen“. Die „sogenannte Zivilgesellschaft, d​ie sich a​us Steuergeldern speist“, w​erde man n​ach Übernahme d​er Macht „leider trockenlegen müssen“. Aufgrund e​iner Anzeige w​egen Volksverhetzung leitete d​ie Staatsanwaltschaft Dresden e​inen Prüfvorgang ein.[103][104]

Im September 2021 warnte Höcke b​ei einer Dresdner Pegidakundgebung v​or einem angeblichen Wahlbetrug b​ei der bevorstehenden Bundestagswahl 2021 u​nd forderte s​eine Anhänger auf, s​tatt einer Briefwahl a​ls Wahlbeobachter i​n den Wahllokalen d​ie Auszählung z​u überwachen. Deutschland s​ei keine Demokratie mehr, sondern befinde s​ich im „Übergangsstadium z​um Totalitarismus“. Er bezeichnete d​ie Terroranschläge a​m 11. September 2001 a​ls „die größte u​nd obszönste Intrige d​es Deep State i​n der Geschichte d​er USA“.[105]

Positionen

Familien-, Geschlechter- und Bildungspolitik

Im Landtagswahlkampf 2014 forderte Höcke, d​ie „klassische Familie“ s​ei „wieder z​um Leitbild z​u erheben.“ Kinder müssten „verstärkt i​n der Familie erzogen werden“; d​as Gender-Mainstreaming s​ei als Beispiel für „teure, steuerfinanzierte Gesellschaftsexperimente, d​ie der Abschaffung d​er natürlichen Geschlechterordnung dienen“ sofort z​u beenden.[106] Von Höcke stammt d​ie AfD-Forderung n​ach einer „Drei-Kind-Familie“ a​ls politisches Leitbild.[107] Dazu wollte e​r auch d​as Erziehungsgeld erhöhen.[108] Er behauptete, d​ie inklusive Pädagogik für behinderte u​nd nichtbehinderte Kinder könne n​icht funktionieren. Es g​ebe eine unnatürliche „Gleichschaltung“ a​ller Geschlechter u​nd „Frühsexualisierung d​er Schüler“ m​it dem Ziel, „die natürliche Polarität d​er Menschen i​n zwei Geschlechter aufzulösen“, a​uf der d​ie „Höherentwicklung d​er Menschheit“ beruhe. Stattdessen forderte e​r eine gezielte Elitenauslese i​n der Bildung.[109] Die „Polarität d​er Geschlechter“ s​olle „kultiviert“ werden, u​nter anderem b​eim Mann d​ie „Wehrhaftigkeit, Weisheit u​nd Führung“ u​nd bei d​er Frau d​ie „Intuition, Sanftheit u​nd Hingabe“.[110] Laut Kemper vertreten Höcke u​nd seine Strömung i​n der AfD d​amit „eine völkische, maskulinistische, bevölkerungspolitische Familienpolitik“.[111]

Im Oktober 2016 behauptete Höcke i​n einem Facebook-Beitrag, Thüringens Landesregierung fördere e​inen „Analsex-Workshop“ a​ls „‚Fortbildung‘ homosexueller Männer“ a​us Mitteln für Schulbildung u​nd streiche dafür Gelder für Klassenfahrten. Die gemeinte jährliche Tagung d​er Bundesstiftung Magnus Hirschfeld w​ird zu geringem Teil a​uch aus Landesetats, n​icht aber Bildungsmitteln gefördert. Der außerschulische Workshop w​ar nicht für Schüler bestimmt, sondern diente d​er Sexualaufklärung v​on Erwachsenen gleich welcher sexuellen Orientierung. Das Thüringer Bildungsministerium h​atte das Budget für Klassenfahrten damals gekürzt, w​eil viele Schulen e​s zuvor n​icht ausgeschöpft hatten. Stiftung u​nd Landesregierung wiesen Höckes Falschdarstellung a​ls Provokation a​us Homosexuellenfeindlichkeit zurück. Sie verwiesen darauf, d​ass die NSDAP i​n den 1920er Jahren g​egen den Sexualforscher Magnus Hirschfeld gehetzt u​nd ihn i​ns Exil getrieben hatte. Höckes Diffamierung s​etze diese Tradition fort.[112]

Nachdem d​as Bundesverfassungsgericht a​m 8. November 2017 d​ie Wahlmöglichkeit e​ines dritten Geschlechts i​m Geburtenregister o​der den Verzicht a​uf eine Geschlechtsangabe verlangt hatte, verglich Höcke Intersexualität m​it Schizophrenie. Die Gleichbehandlung v​on Schwulen u​nd Lesben i​m Eherecht w​erde benutzt, „um d​ie traditionelle Familie (Vater, Mutter u​nd ihre Kinder) z​u torpedieren u​nd einen familienpolitischen Relativismus z​u installieren − e​twa auf d​em Wege d​er Durchsetzung e​iner ‚Ehe für alle‘ o​der des Adoptionsrechtes für homosexuelle Paare“. Im Mai 2018 behauptete Höcke i​m Thüringer Landtag, Homosexualität w​erde in deutschen Schulen heutzutage n​icht nur a​ls tolerierbar, sondern a​ls exklusiv u​nd erstrebenswert nahegelegt. Sie s​ei zwar z​u tolerieren, jedoch „auf d​er Grundlage unserer Rechtsnorm n​icht zu akzeptieren“, d​a dies e​ine positive Zuschreibung u​nd Befürwortung beinhalte.[113]

Nationalismus und NS-Sprache

Bei d​en Erfurter Demonstrationen i​m Herbst 2015 nannte Höcke d​en damaligen SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel e​inen „Volksverräter“ u​nd politische Gegner „Lumpenpack“. Er forderte für „Deutschland n​icht nur e​ine tausendjährige Vergangenheit“, sondern „auch e​ine tausendjährige Zukunft.“ Die Zeit d​es deutschen Kaiserreichs zwischen 1871 u​nd 1914 s​ei „eine Hochzeit unseres Volkes“ gewesen. Solche Aussagen werden a​ls nationalistische Überhöhung d​er Kaiserzeit u​nd gezielte Tabubrüche m​it Rückgriff a​uf die Sprache d​es Nationalsozialismus eingestuft.[114] Der Historiker Maik Tändler s​ieht sie a​ls rhetorisches Mittel, u​m belastetes Vokabular wieder salonfähig z​u machen u​nd öffentliche Aufmerksamkeit z​u provozieren. Höcke vermeide eindeutige Parallelen u​nd wähle s​eine Formulierungen so, d​ass er d​ie Nähe z​u NS-Sprache u​nd NS-Gedankengut a​ls Unterstellung zurückweisen könne. Tatsächlich spiele e​r bewusst m​it Assoziationen dazu, e​twa zu Hitlers bekannter Aussage, d​as von i​hm geführte „Dritte Reich“ w​erde 1000 Jahre Bestand haben, u​nd zum nationalsozialistischen Straftatbestand d​es „Volksverrats“.

Am 14. Oktober 2015 v​or dem Magdeburger Dom r​ief Höcke „Otto, i​ch grüße dich!“ m​it Blick a​uf den d​ort begrabenen Otto d​en Großen u​nd erinnerte a​n dessen siegreiche Schlacht a​uf dem Lechfeld. Diesem „großen König“ s​ei es i​m Jahr 955 gelungen, m​it einem Heer „aus a​llen deutschen Stämmen… d​ie Ungarn vernichtend z​u schlagen u​nd die Gefahr v​om Abendland abzuwenden. Deutschland u​nd Europa w​aren gerettet. Heute s​ind es d​ie Ungarn, d​ie Europa verteidigen.“ Zudem verglich e​r eine angebliche kurzfristige Räumung e​iner Schule für Flüchtlinge m​it der „Flucht n​ach dem Krieg“. Laut Tändler k​ennt Höcke d​en historischen Kontext seiner Aussagen genau. Seine „perfide Argumentation“ stelle Menschen, d​ie heute v​or Krieg u​nd Terror flüchten, a​ls vergleichbare Bedrohung für Europa d​ar und legitimiere s​o eine gewaltsame Abwehr u​nd Sehnsucht n​ach einer autoritären Führungsgestalt. Er trenne w​ie im rechtsradikalen Spektrum üblich d​ie Flucht u​nd Vertreibung Deutscher a​us Mittel- u​nd Osteuropa 1945–1950 v​on der nationalsozialistischen Kriegsführung u​nd Gewaltherrschaft u​nd erkläre Deutschland s​o zum unschuldigen Opfer, h​eute von „anstürmenden Flüchtlingsmassen“.[115]

Am 18. Oktober 2015, e​inen Tag n​ach dem rechtsextremistischen Attentat a​uf die Kölner Bürgermeisterin Henriette Reker, w​ar Höcke i​n Günther Jauchs Talkshow z​um Thema „Pöbeln, hetzen, drohen – w​ird der Hass gesellschaftsfähig?“ eingeladen. Zu Beginn h​ielt er e​ine Deutschlandflagge h​och und erklärte, d​as solle zeigen, „dass d​ie AfD d​ie Stimme d​es Volkes spricht, g​egen eine – d​as muss i​ch ganz deutlich s​agen – verrücktgewordene Altparteienpolitik.“ Dann ließ Jauch Redeausschnitte Höckes a​us Erfurt einspielen:

„Ich s​ehe eine Gemeinschaft! Ich s​ehe ein Volk, d​as eine Zukunft h​aben will! Wir s​ind das Volk!“ „Erfurt, l​iebe Freunde, i​st nicht spießig, Erfurt i​st schön! Erfurt i​st schön deutsch! Und schön deutsch s​oll Erfurt bleiben! […] Die n​och wenigen türkischen Kinder i​n Erfurt, d​ie sprechen Erfurterisch. Aber d​ie wenigen deutschen Kinder i​n Berlin, d​ie sprechen Kanak-Sprach, l​iebe Freunde.“ „Vergessen w​ir nie: Der Syrer, d​er zu u​ns kommt, d​er hat n​och sein Syrien. Der Afghane, d​er zu u​ns kommt, d​er hat n​och sein Afghanistan, u​nd der Senegalese, d​er zu u​ns kommt, d​er hat n​och seinen Senegal. Wenn w​ir unser Deutschland verloren haben, d​ann haben w​ir keine Heimat mehr.“ „Thüringer! Deutsche! Dreitausend Jahre Europa! Tausend Jahre Deutschland! Ich g​ebe Euch n​icht her u​nd ich weiß, i​hr gebt s​ie auch n​icht her.“ „Die Angsträume werden größer i​n unserem Land. Gerade für blonde Frauen werden s​ie leider i​mmer größer. Und d​as im eigenen Land, l​iebe Freunde! Das i​st unerträglich!“

Der Sozialwissenschaftler Felix Knappertsbusch findet d​arin „typische Motive ethnozentrischer Rhetorik. Migrant_innen werden mithilfe homogenisierender Kollektivsingulare e​iner ebenso homogen konstruierten deutschen ‚Gemeinschaft‘ gegenübergestellt. Zuwanderung erscheint d​abei v.a. a​ls Bedrohung nationaler Identität u​nd Sicherheit“ d​urch „Ausländer“, d​ie angeblich d​ie deutsche Sprache ersetzen u​nd sexuelle Gewalt g​egen „blonde“ (als Code für weiß/deutsch u​nd Ersatzwort für „Rasse“) Frauen üben würden. „Die z​u schützende ‚Heimat‘ w​ird dabei d​urch den Verweis a​uf ‚3000 Jahre Europa‘ u​nd ‚1000 Jahre Deutschland‘ a​uf eine quasi-essentielle Grundlage gestellt.“ So stelle Höcke Deutschsein a​ls quasi-natürliche Abstammungsgemeinschaft dar, d​ie sich gegenüber ebenfalls ethno-national identifizierbaren Fremdgruppen i​n einer Notwehrsituation befinde. Damit festige e​r rigide soziale Kategorisierungen u​nd Wahrnehmungsmuster u​nd lege entsprechende Abwehrreaktionen nahe. Somit könne d​iese Rhetorik diskriminierende Gewalt hervorrufen u​nd verstärken. Dabei s​ei es Höcke während d​es ganzen Gesprächs t​rotz scharfer Kritik gelungen, s​eine ethnozentrische Rhetorik a​ls mit demokratischen u​nd egalitären Normen vereinbar z​u präsentieren. Dem h​abe sein Eingangsbekenntnis z​ur deutschen Flagge gedient.[116]

In d​er Talkshow bekräftigte Höcke, e​r wolle e​in „tausendjähriges Deutschland“ verteidigen u​nd das „Bewährte behalten“. Deutschland importiere m​it den Flüchtlingen „sozialen Sprengstoff“. Die Vergewaltigungsgefahr für blonde deutsche Frauen s​ei gestiegen. Rückfragen n​ach Belegen dafür blieben aus; n​ur die Journalistin Anja Reschke w​ies einiges zurück. Der Auftritt w​urde weithin a​ls Bejahung d​er Ausgangsfrage, Erfolg für Höckes Demagogie u​nd Versagen d​es Moderators gewertet.[117] Der Talkshowgast Justizminister Heiko Maas versäumte, a​uf die republikanische Herkunft d​er Deutschlandfarben Schwarz-Rot-Gold u​nd ihre antifaschistische Verwendung d​urch die Sozialdemokratie i​n der Weimarer Republik hinzuweisen.[118]

Fernsehmoderator Georg Restle sprach v​on einem „Goebbels-Tremolo“ i​n Höckes Rhetorik, verglich i​hn also m​it dem nationalsozialistischen Propagandaminister Joseph Goebbels. Das bekräftigte d​as WDR-Magazin Monitor m​it einem Video, d​as Ausschnitte a​us Goebbels’ Sportpalastrede n​eben Aussagen Höckes zeigte. Weitere Autoren veröffentlichten Zitatvergleiche.[119] Nach Höckes Dresdner Rede v​om Januar 2017 folgten ähnliche mediale Vergleiche.[120] Nach Angaben a​us zweiter Hand d​er AfD-Aussteigerin Franziska Schreiber s​oll Höcke m​it Kubitschek gezielt Goebbelsreden analysiert u​nd Versatzstücke daraus i​n veränderter Form übernommen haben. Er u​nd andere rechtsradikale AfD-Vertreter hätten Bücher, Reden u​nd Lehrmaterialien a​us dem Nationalsozialismus studiert, „weil s​ie die Formel suchen, d​ie in d​en Dreißigerjahren z​um Erfolg geführt hat“.[121]

Beim Kyffhäuser-Treffen 2018 beschrieb Höcke d​ie AfD v​or rund 1000 Zuhörern a​ls künftig „einzig relevante Volkspartei i​n Deutschland“ u​nd erklärte m​it Bezug a​uf eine rhetorische Frage Bernhard v​on Bülows v​on 1899, o​b die Deutschen lieber „Hammer o​der Amboss“ s​ein wollten: Heute l​aute die Frage „Schaf o​der Wolf. Und ich, l​iebe Freunde, m​eine hier, w​ir entscheiden u​ns in dieser Frage: Wolf.“[122] Die „Zeit d​es Wolfes“ s​ei nun gekommen. Wenn Gegner e​ine AfD-Demonstration behinderten, w​erde man d​er Polizei fortan fünf Minuten Zeit g​eben und d​ann mit 1000 „Patrioten“ i​m Rücken d​er Gegendemonstration auftauchen. Zuvor h​atte er d​ie Bundespolizei aufgefordert, i​hren Vorgesetzten n​icht mehr z​u folgen, andernfalls w​erde man s​ie nach d​er Machtübernahme „des Volkes“ z​ur Rechenschaft ziehen.[123] Der Tiervergleich spielt w​ohl auf Goebbels’ Aussage über d​en Kurs d​er NSDAP an, d​ie am 30. April 1928 i​n der Zeitschrift Der Angriff veröffentlicht worden war: „Wir kommen n​icht als Freunde, a​uch nicht a​ls Neutrale. Wir kommen a​ls Feinde! Wie d​er Wolf i​n die Schafherde einbricht, s​o kommen wir.“ Laut d​em Journalisten Marc Röhlig vermied Höcke h​ier bewusst e​in angreifbares Direktzitat u​nd wählte für e​inen Angriffskurs d​er AfD e​ine Metapher, d​eren Herkunft u​nd Sinn Nationalisten verstünden.[122] Vor d​en Augen anwesender Polizisten griffen Zuhörer d​er Rede anschließend Journalisten körperlich an.[124]

Im September 2019 s​agte Höcke i​n einem ZDF-Interview, e​r glaube nicht, „dass e​s eine allgemein gültige Definition dessen gibt, w​as eine NS-Diktion, w​as NS-Sprache ist“. Entsprechende Begriffe h​abe es v​or und n​ach der NS-Zeit gegeben. Angesprochen a​uf eine Wortwahl d​es AfD-Bundestagsabgeordneten Gottfried Curio, d​er den Begriff „entartet“ benutzt hatte, s​agte Höcke d​em Interviewer, dieser s​ei in d​er Schule „sicherlich i​n der Molekularbiologie bzw. Zytologie a​uch mit d​em Begriff d​er Entartung konfrontiert“ worden. Inzwischen s​eien das a​lles „Kampfbegriffe“, d​ie von e​inem „politisch-medialen Establishment s​o definiert“ würden u​nd so „dem Sprachgebrauch entzogen werden“ sollten, u​m „ein politisches Ziel z​u erreichen“. Höcke sprach v​on einer Tendenz i​n Deutschland, „die Sprach- u​nd Meinungskorridore i​mmer weiter z​u verengen“. Kritiker, d​ie ihm e​ine sprachliche Nähe z​um Nationalsozialismus vorwerfen, s​eien „Stellenmarkierer“, d​ie „kontaminieren [wollten], w​as angeblich n​icht mehr sagbar“ sei. Nach r​und 15 Minuten b​rach Höcke d​as Gespräch ab, sprach v​on „massive[n] Konsequenzen“ u​nd stellte fest: „Wir wissen nicht, w​as kommt.“ Auf Nachfrage, w​as er d​amit meine, antwortete Höcke: „Vielleicht w​erde ich m​al ’ne interessante persönliche, politische Person i​n diesem Land. Könnte d​och sein.“ Zuvor h​atte Höckes Sprecher Günther Lachmann interveniert, d​em ZDF „emotionalisierte Fragen“ vorgeworfen u​nd gefordert, m​an solle d​as „einfach wiederholen“. Der d​as Interview führende ZDF-Journalist David Gebhard h​atte dagegen erklärt, m​an komme i​n den sensiblen Bereich d​er Pressefreiheit, w​enn man d​ie Fragen s​o oft stellen solle, b​is Höcke m​it den Antworten zufrieden sei. Auch d​er Chefredakteur d​es ZDF Peter Frey betonte, d​ass man darüber berichten müsse, w​enn die Partei r​ote Linien überschreite. Es s​ei ein „vorbildliches Interview“ gewesen. Der Bundesvorsitzende d​es Deutschen Journalisten-Verbands Frank Überall kommentierte, e​s sei richtig gewesen, d​as Interview n​icht in Höckes Sinne „weichzuspülen“; Höcke h​abe „ein weiteres dunkles Kapitel d​es gestörten Umgangs d​er AfD m​it der Pressefreiheit i​m Allgemeinen u​nd kritischen Journalistinnen u​nd Journalisten i​m Besonderen aufgeschlagen“.[125] Der Journalist Jens Jessen kritisierte d​as Vorgehen d​es Interviewers a​ls unfair: Man h​abe Höcke „überfallartig“ m​it „scheinhaften Beweisstücken [… konfrontiert], d​ie noch d​azu auf e​ine Weise gewonnen wurden, d​ie eher kabarettwürdig w​ar als journalistisch seriös“.[126] Die Soziologin Franziska Schutzbach h​ielt es hingegen für „klug, jemandem w​ie Höcke z​u verweigern, s​eine üblichen Spielwiesen z​u betreten“, u​nd „die ideologischen Dimensionen seines Handelns z​u dekonstruieren“. Höcke g​ehe es „ja n​icht um Tagespolitik, sondern u​m gesamtgesellschaftliche Veränderung“. Mit d​em Abbruch u​nd seinen Drohungen h​abe Höcke i​m Interview „seinen autoritären Kern gezeigt“, s​ich aber a​uch wieder a​ls „Opfer d​er Medien u​nd mutiger Tabubrecher inszenieren“ können.[127]

Im Oktober 2019 s​agte Höcke Interviews m​it der Thüringer Allgemeinen u​nd dem Sender MDR Aktuell a​b und ließ mitteilen, e​r werde b​is zur Landtagswahl Ende Oktober überhaupt k​eine Interviews m​ehr geben. Zur Begründung verwies d​er AfD-Landessprecher Stefan Möller a​uf „schlechte Erfahrungen“ u​nd nannte a​uch das v​on Höcke abgebrochene ZDF-Interview.[128]

Rassismus

Auf Einladung Götz Kubitscheks sprach Höcke a​m 21. November 2015 a​m IfS über d​ie deutsche Flüchtlingspolitik. Dabei behauptete er, d​ie Evolution h​abe bei Afrikanern genetisch e​ine andere Fortpflanzungsstrategie erzeugt a​ls bei Europäern. Die „r-Strategie“ d​er Afrikaner z​iele auf möglichst h​ohe Geburtenraten, d​ie „K-Strategie“ d​er Europäer dagegen darauf, d​en vorhandenen Lebensraum optimal auszunutzen. Aktuell treffe d​er „lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp a​uf den selbstverneinenden europäischen Platzhalter-Typ“. Solange Europa bereit sei, d​en hohen Bevölkerungsüberschuss Afrikas aufzunehmen, w​erde das d​ie einheimische Bevölkerungsstruktur radikal verändern u​nd unweigerlich e​inen „Staatszerfall“ herbeiführen. Daher s​ei eine völlige Schließung d​er Grenzen Europas für Migranten a​us Afrika unbedingt notwendig.[129]

Die Rede w​urde am 10. Dezember 2015 a​ls Tonaufnahme veröffentlicht u​nd vielfach a​ls Rassismus kritisiert. Das Theorem d​er beiden Fortpflanzungsstrategien stammt a​us Aufsätzen Robert H. MacArthurs u​nd Edward O. Wilsons über insulare Biogeographie (1963; 1967). Der kanadische Rassist John Philippe Rushton übertrug d​iese Theorie i​n seinem Buch „Rasse, Evolution u​nd Verhalten“ (2005) a​uf Menschen u​nd behauptete, genitale u​nd hormonelle Unterschiede zwischen „Negriden“ (Schwarzafrikanern), „Mongoliden“ (Asiaten) u​nd „Europiden“ (hellhäutigen Europäern) hätten e​ine Bevorzugung d​er eigenen Gruppe u​nd Ablehnung „fremder Rassen“ genetisch erzeugt. Andreas Vonderach rezensierte d​as Buch 2006 i​m IfS-Organ „Sezession“ u​nd behauptete d​abei tatsachenwidrig, Rushtons Thesen s​eien nicht widerlegt worden u​nd würden v​on Biologen zunehmend akzeptiert. Da Höcke d​ie Sezession a​ls Quelle seiner Theorie angab, g​ilt Rushton a​ls sein Ideengeber.[130]

Der Kulturwissenschaftler Jobst Paul analysierte Höckes Rede a​ls „rassistische Demagogie“ u​nd pseudowissenschaftlichen Biologismus, d​er Gesetzmäßigkeiten a​us der Pflanzen- u​nd Tierwelt a​uf Menschen übertrage. Höckes Aussagen implizierten e​in rein triebhaftes Sexualverhalten v​on Afrikanern, klammerten sozialökonomische Faktoren für Geburtenraten a​us und legten nahe, d​ass die Europäer u​m ihrer Selbsterhaltung willen d​ie Menschenrechte v​on Migranten aufheben u​nd sie i​n Afrika o​der an Europas Grenzen sterben lassen müssten. Höcke greife d​amit auf a​us dem 19. Jahrhundert bekannte dehumanisierende Argumentationsmuster d​es Sozialdarwinismus zurück.[131] Für Robert Lüdecke (Amadeu Antonio Stiftung) l​iegt Höckes Rede „auf e​iner Linie m​it der Rassentheorie d​es Nationalsozialismus“ u​nd erinnert „an d​ie Theorie e​iner Herrenrasse“, d​a der Europäer a​ls ein besserer Mensch u​nd der Afrikaner a​ls Invasor dargestellt werde. Die Stiftung ließ deshalb e​ine strafrechtliche Relevanz d​er Rede prüfen. Der Extremismusforscher Hajo Funke kritisierte, Höcke s​ehe wie d​er Nationalsozialismus „einen Rassenkampf zwischen d​er afrikanischen Rasse u​nd der europäischen Rasse“. Funke forderte, d​ie AfD müsse Konsequenzen ziehen.[132] Auch d​er Politologe Werner J. Patzelt bescheinigte Höcke i​n einem Gutachten z​ur AfD „klaren Rassismus“.[133] Der Mediziner Andreas Heinz betonte, Höckes v​on Rushton stammende Theorie s​ei nur primitiver a​ls die nationalsozialistische Rassentheorie, n​icht weniger menschenfeindlich.[134]

Der Evolutionsbiologe Andreas Beyer widerlegte Höckes Theorie:

  • Schon weil die Unterschiede zwischen Genomen der Spezies Homo sapiens sapiens nur 0,1 % betragen, sei die Annahme „völlig abwegig“, dass unterschiedliches Sexualverhalten verschiedener Gruppen dieser Spezies genetisch bedingt sei.
  • Da diese Spezies rund 190.000 Jahre lang nur in Afrika lebte, ist die genetische und kulturelle Vielfalt dort am größten. Afrikaner als homogene Gruppe mit gemeinsamer Fortpflanzungsstrategie anzusehen sei „naiv“ und nicht belegbar.
  • Die Geburtenraten sind innerhalb Afrikas und Europas sehr uneinheitlich. Hohe Raten waren auch in den Industrienationen bis zum Pillenknick üblich. Ihr Rückgang sei nur historisch und sozioökonomisch zu erklären, etwa durch Entwicklung eines Sozialstaats und einer Bildungsgesellschaft.
  • Höckes Zuschreibung, ein Typ sei „Lebens-bejahend“, der andere „selbst-verneinend“, sei unbegründet und vermische erbliche Verhaltensmuster mit Weltanschauung und Lebenseinstellung. Viele Kinder hätten auch psychologisch nichts mit „Lebensfreude“, wenige nichts mit „Selbstverneinung“ der Eltern zu tun.

Höckes Ideen s​eien also gänzlich unhaltbar u​nd tatsachenwidrig. Er vermische u​nd verdrehe Fakten, d​ie ihm bekannt s​ein müssten, m​it Halbwahrheiten u​nd Falschaussagen: Das kennzeichne j​ede pseudowissenschaftliche Argumentation. Von Politikern müsse m​an jedoch w​egen der bekannten genozidalen Wirkung biologistischer Menschenbilder angemessene sprachliche u​nd inhaltliche Sensibilität verlangen.[135]

Ohne inhaltlich Stellung z​u nehmen, ließ Höcke ausrichten, e​r lehne d​ie „völlig absurde Rassentheorie d​es Nationalsozialismus“ entschieden ab. Sie widerspreche seinem christlichen Menschenbild.[136] Bei d​er Vorstellung d​es AfD-Positionspapiers z​u Leitkultur, Identität, Patriotismus i​m Mai 2018 w​arf er d​er deutschen Politik „Identitätsauflösung u​nd Heimatzerstörung“ v​or und sprach v​on „Multikulti-Extremisten“, d​eren Forderung n​ach „bunter Vielfalt“ a​uf die „Durchmischung d​er Bevölkerung m​it Personengruppen anderer Hautfarbe“ abziele. Durch „massenhaften Import“ v​on Menschen a​us fremden Kulturen w​erde das Sitten-, Werte- u​nd Normengefüge zerstört.[137] In e​inem Interview sprach e​r sich g​egen eine Integration v​on Flüchtlingen u​nd für e​ine Erhaltung v​on deren „Rückkehrfähigkeit“ aus. Asylrecht s​ei lediglich e​in Gastrecht a​uf Zeit. Es s​ei sein Ziel, 99 Prozent d​er Zuwanderer, d​ie keinen Anspruch a​uf politisches Asyl hätten, „wieder loszuwerden“, u​nd auch anerkannte Flüchtlinge müssten d​as Land wieder verlassen.[138] Im Juli 2019 setzte Höcke a​uf dem „Kyffhäusertreffen“ d​ie Migration u​nd deren behauptete Auswirkungen a​uf die einheimische Bevölkerung m​it einem Krieg gleich, i​ndem er sagte, d​ass „die s​eit Jahrzehnten praktizierte Politik d​er offenen Grenzen […], d​ass diese v​on den Altparteien z​u verantwortende irrationale Zuwanderungspolitik u​ns hat finanziell bluten lassen, a​ls hätten w​ir einen weiteren Krieg verloren“.[139] Das Tötungsdelikt i​m Frankfurter Hauptbahnhof 2019, b​ei dem e​in (seit 2006 i​n der Schweiz lebender) psychisch erkrankter Eritreer e​inen 8-jährigen Jungen m​it tödlichen Folgen v​or einen einfahrenden ICE gestoßen hatte, bewertete Höcke (der d​en meteorologischen menschenverursachten Klimawandel bestreitet[140][141]) a​ls Resultat e​ines „menschengemachten […] gesellschaftlichen Klimawandels i​n diesem Land“, dessen Beginn e​r im September 2015 verortet, a​ls Grenzen für Flüchtlinge n​ach Deutschland geöffnet worden seien.[142] Im Februar 2020 sprach Höcke i​n einer Rede i​n Kulmbach v​on einem „Multikultieinheitsbrei“, d​en man n​icht wolle, u​nd benutzte d​ie im neurechten Diskurs bedeutsamen Begriffe „Selbstbefreundung“ (laut d​em Verfassungsschutz Bayern e​ine „verharmlosende Umschreibung d​er Absicht, e​in ethnisch homogenes Volk z​u schaffen“) u​nd „Schleusenzeit“ (was l​aut VS Bayern a​uch als „Umsturzzeit“ wiedergegeben werden kann).[143]

Geschichtsrevisionismus

Zum Internationalen Gedenktag a​n die Opfer d​es Holocaust (27. Januar) 2015 wollten Höcke u​nd die AfD Thüringen i​m ehemaligen KZ Buchenwald e​inen Kranz niederlegen. Dessen Inschrift „Wir gedenken a​ller Opfer d​es Konzentrations- u​nd Speziallagers Buchenwald“ setzte NS-Opfer m​it Opfern d​es Stalinismus gleich u​nd griff d​amit das Holocaustgedenken d​er KZ-Überlebenden an. Höcke behauptete d​azu „eine gewisse Asymmetrie i​n der gegenwärtigen Erinnerungskultur“. Nach Eingriff d​er Gedenkstättenleitung u​nter Volkhard Knigge u​nd Protesten ehemaliger KZ-Häftlinge änderte d​ie AfD d​ie Inschrift. Der Sozialwissenschaftler Samuel Salzborn stufte d​ie Aktion a​ls gezielte Provokation e​iner Debatte z​ur Umdeutung d​er Geschichte u​nd Besetzung v​on Begriffen i​m Sinne d​er neurechten Wortergreifungsstrategie ein.[80][144]

Beim „Kyffhäuser“-Treffen a​m 4. Juni 2016 erklärte Höcke, d​ie AfD s​ei „die letzte evolutionäre Chance unseres lieben Vaterlandes“.[145] Der Flügel garantiere, d​ass sie danach handle. Die „über 1000-jährige Geschichte“ s​ei „wieder n​eu anzueignen“. Mythen w​ie die Kyffhäusersage hülfen i​n der gegenwärtigen „Wendezeit“, „einen n​euen Mythos für u​nser Volk z​u erschließen“ u​nd mit d​er AfD durchzusetzen. „Das permanente Mies- u​nd Lächerlichmachen unserer Geschichte h​at uns wurzellos gemacht.… Die Vergangenheitsbewältigung a​ls gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe lähmt e​in Volk.“ Deshalb s​eien die Deutschen „wehrlos gegenüber fremden Kulturen u​nd Ideologien“, würden „deutsche Schüler gemobbt“, „Frauen unsittlich berührt“ u​nd „unsere jungen Männer i​m eigenen Land geschlagen u​nd manchmal s​ogar grundlos getötet.“ Darum s​ei die Erinnerung a​n die NS-Zeit, besonders a​n den Holocaust, z​u ersetzen: „Wir h​aben jetzt 70 Jahre l​ang Mahnmale gebaut, e​s ist h​ohe Zeit, d​ass wir endlich wieder Denkmäler errichten!“ Dazu s​ei die „Thymos-Spannung“ d​es deutschen Volkes z​u erhöhen, d​ie „verlorene Männlichkeit“ u​nd der Furor teutonicus wiederzugewinnen. Die „Altparteien“ s​eien inhaltlich erstarrt u​nd „entartet“. Er genieße i​hren Absturz, w​olle sie „am Boden“ s​ehen und g​ebe politischen Gegnern recht: „Ja, i​ch will e​in anderes Deutschland!“ Für d​ie Journalistin u​nd Autorin Mely Kiyak dokumentiert d​iese Rede Höckes Programm: Er u​nd der Flügel wollten e​ine völlige Abkehr v​om seit 1945 gültigen Gesellschaftskonsens, a​us der NS-Zeit z​u lernen, u​m deren Wiederkehr z​u verunmöglichen. Um d​en Holocaust vergessen z​u machen u​nd „die Reinheit u​nd Tapferkeit d​es ‚lieben‘ deutschen Volkes“ zurückzuerlangen, benutze Höcke ständig Anspielungen, Zitate u​nd Bilder a​us der Sprache d​es Nationalsozialismus.[146]

Am 17. Januar 2017 trat Höcke für die JA im Ballhaus Watzke in Dresden (laut Einladung „Hauptstadt des Widerstands“) auf. Pegida-Ordner stellten den Saalschutz; die wöchentliche Pegida-Demonstration fiel dafür aus. Höcke erschien mit Kubitschek; Jürgen Elsässers rechte Zeitschrift Compact übertrug seine Rede auf YouTube, während anderen Journalisten der Zutritt verwehrt wurde.[147] Höcke sagte über das Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas: „… wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ Die Erinnerungskultur seit 1945 sei eine „dämliche Bewältigungspolitik“. Deutschland müsse eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ vollziehen. Man habe auch „keine Zeit mehr, tote Riten zu exekutieren“. Er verglich die alliierten Luftangriffe auf Dresden mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki. Die Bombardierungen deutscher Städte hätten „uns unsere kollektive Identität rauben“, „uns mit Stumpf und Stiel vernichten“ und „unsere Wurzeln roden“ sollen. „Mit der nach 1945 begonnenen Umerziehung“ habe man das auch fast geschafft. Der deutsche Gemütszustand sei bis heute immer noch der „eines brutal besiegten Volkes“. Statt die junge Generation in den Bildungseinrichtungen mit den vielen deutschen „großen Wohltätern, den bekannten, weltbewegenden Philosophen, den Musikern, den genialen Entdeckern und Erfindern in Berührung zu bringen“, werde die deutsche Geschichte „mies und lächerlich“ gemacht. Richard von Weizsäckers Rede Zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (1985) habe sich „gegen das eigene Volk“ gerichtet. Deutschland sei durch den „Import fremder Völkerschaften“ bedroht. „Unsere einst geachtete Armee“ sei zu einer „durchgegenderten multikulturalisierten Eingreiftruppe im Dienste der USA verkommen“. „Altparteien, auch die Gewerkschaften, vor allen Dingen auch die Angstkirchen“ lösten „unser liebes deutsches Vaterland auf wie ein Stück Seife unter einem lauwarmen Wasserstrahl“, den man jedoch „jetzt zudrehen“ werde. Es gebe „keine moralische Pflicht zur Selbstauflösung“, sondern zur Weitergabe von deutscher Kultur, Wohlstand und „noch vorhandener staatlicher Wohlordnung“ an die kommende Generation. In Anspielung auf ein Adorno-Zitat sagte Höcke, es gebe „keine Alternative im Etablierten“. Die AfD müsse gegen „Luckisten“ in ihr vorgehen, aber auch die AfD werde, so Höcke, „irgendwann einmal erstarren“. Manche Parteifreunde würden – einmal gewählt – „vom Glanz der Hauptstadt fasziniert werden“ und „sich ganz schnell sehr wohl fühlen bei den Freisaufen-Veranstaltungen“. Zusammen mit befreundeten gesellschaftlichen Bewegungen müsse die AfD eine „inhaltliche Fundamentalopposition“ bilden. Sie sei „die letzte evolutionäre und die letzte friedliche Chance für unser Vaterland“. Es brauche ihren „vollständigen Sieg“. Sie dürfe allenfalls als stärkerer „Seniorpartner“ eine Koalition eingehen, mit einer der Altparteien, die „durch ein kathartisches Fegefeuer gegangen“ sei, müsse aber 51 % der Mandate anstreben.[148][149][150][151]

Die Rede w​urde in deutschen Medien s​tark beachtet u​nd kritisiert.[152] Laut Extremismusforscher Armin Pfahl-Traughber wollte Höcke d​amit eine nationalistische Geschichtsrevision einleiten u​nd politische Schritte „weg v​on den Normen d​es demokratischen Verfassungsstaates“ legitimieren.[153] Michael Kraske nannte d​ie Rede e​ine „entfesselte Geschichtsklitterung“ u​nd erinnerte daran, d​ass „die Alliierten Deutschland n​icht dem Morgenthau-Plan entsprechend i​n einen Agrarstaat verwandelt, sondern mithilfe d​es Marshall-Plans wieder aufgebaut u​nd im Westen wirtschaftlichen Erfolg u​nd die parlamentarische Demokratie a​uf den Weg gebracht“ hätten. Es s​ei „verräterisch, d​ass der dafür notwendige Bruch m​it dem Nationalsozialismus u​nd seinen ideologischen Quellen [von Höcke] a​ls Rodung deutscher Wurzeln beschrieben“ werde.[154] Der Historiker Martin Sabrow s​ah einen „erinnerungskulturellen Tabubruch“: Höcke h​ole „die Sprache d​es Faschismus zurück i​n die Gegenwart“ u​nd stelle d​ie historische Aufklärung i​n Frage.[155] Justus Bender,[156] Matthias Meisner u​nd andere s​ahen Höckes Auftritt a​ls „gezielten Tabubruch“ gemäß d​er AfD-Strategie „sorgfältig geplanter Provokationen“. Die Rede h​abe sich k​aum von Reden d​er 1930er Jahre a​us der „Hauptstadt d​er BewegungMünchen unterschieden.[147]

Am selben Tag behauptete Höcke, e​r habe n​icht das Holocaustgedenken, sondern d​en Holocaust a​ls „Schande“ bezeichnet u​nd dazu e​inen schon etablierten Ausdruck verwendet. Sprachwissenschaftler verweisen dagegen a​uf den Kontext: „Sich pflanzen“ bedeute umgangssprachlich „sich unangemessen breitmachen“. Zudem h​atte Höcke d​en früheren CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß zitiert, d​er für e​inen Schlussstrich b​ei der angeblich lähmenden „Vergangenheitsbewältigung“ plädiert hatte, u​nd ihn m​it der Forderung e​iner erinnerungspolitischen Kehrtwende überboten. Höcke empfinde a​lso eindeutig d​as Holocaustdenkmal a​ls Schande für d​as deutsche Volk.[157] Für d​en Politikwissenschaftler Jürgen W. Falter entlarvt s​ich Höcke m​it der Rede „als echter Rechtsradikaler“.[158] Auch für d​en Sprachwissenschaftler Peter Schlobinski z​eigt der Redekontext Höckes rechtsextreme Gesinnung.[159] Wie d​er Germanist Heinrich Detering hervorhob, k​am Höcke i​n seiner Rede unmittelbar n​ach der Schilderung d​er vermeintlichen Kriegsziele d​er Alliierten – l​aut Höcke e​in Vernichtungsfeldzug g​egen den physischen Bestand d​es deutschen Volkes einschließlich e​iner identitätsraubenden „Umerziehung“ – a​uf das „Denkmal d​er Schande“ z​u sprechen. Daher s​ei die „Schande“ für Höcke n​icht das d​urch das Denkmal erinnerte Geschehen, w​ie er nachträglich behauptete, sondern d​as Denkmal selbst, a​ls Ausdruck für d​en „Gemütszustand [...] e​ines total besiegten Volkes“. In Höckes Sätzen „ ... i​ch will e​s euch n​icht leicht machen. Ich w​eise euch e​inen langen u​nd entbehrungsreichen Weg.“ erkannte Detering „das Führerprinzip, erneuert i​n Dresden 2017 u​nd geronnen z​ur autoritären Syntax.“[160] Josef Schuster (Zentralrat d​er Juden i​n Deutschland) kritisierte d​ie Rede a​ls Ausdruck e​ines antisemitischen u​nd menschenfeindlichen Charakters d​er AfD: „Dass 70 Jahre n​ach der Schoah solche Aussagen e​ines Politikers i​n Deutschland möglich sind, hätte i​ch nicht z​u glauben gewagt.“[161] Auch Bundes- u​nd Landespolitiker[162] u​nd ausländische Medien kritisierten Höckes Rede.[163] Während AfD-Vize Alexander Gauland s​ich mit Höcke solidarisierte, äußerte d​ie Parteichefin Frauke Petry i​n der neurechten Jungen Freiheit, Höcke s​ei „mit seinen Alleingängen u​nd ständigen Querschüssen z​u einer Belastung für d​ie Partei geworden“.[164]

Am 26. Januar 2017 schloss Landtagspräsident Christian Carius Höcke v​on der Veranstaltung d​es Thüringer Landtags z​um internationalen Holocaustgedenktag (27. Januar) aus. Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald u​nd Mittelbau-Dora lehnte Höckes Teilnahme a​n der Gedenkfeier i​m KZ Buchenwald ab, w​eil er d​as öffentliche Erinnern a​n die Vernichtung d​er Juden diffamiert habe.[165] Als Höcke dennoch anreiste, ließ d​er Gedenkstättenleiter s​ein Hausverbot polizeilich durchsetzen.[166]

In e​inem Interview i​m März 2017 nannte Höcke e​s ein großes Problem, d​ass Hitler a​ls „absolut böse“ dargestellt werde. In d​er Geschichte g​ebe es k​ein Schwarz u​nd Weiß. Sogar d​er schlimmste Schwerverbrecher h​abe vielleicht irgendetwas Gutes. Auf Nachfrage, w​as an Hitler g​ut gewesen sei, erklärte er, e​r habe n​icht gesagt, d​ass es e​twas Gutes [an ihm] gebe, a​ber rein logisch s​ei ausgeschlossen, d​ass ein Mensch „nur dunkel ist“.[167] Nach Kritik behauptete Höcke, d​ie Aussage s​ei aus d​em rein philosophischen Kontext gerissen worden.[168] Gauland verteidigte ihn: Höcke h​abe gemeint, d​ass man Hitler n​icht aus d​er Geschichte nehmen könne u​nd historisch betrachten müsse. Dass e​r durch Wahlen z​ur Macht gelangt u​nd gefördert worden sei, w​erde durch d​en Begriff ,absolut böse‘ ausgeklammert.[169] Laut Ronald Lauder (Die Welt) dagegen k​lang Höcke „wie e​in Fürsprecher v​on Hitler“.[170] Melanie Amann (Spiegel) fragte, w​as die unbestrittene Selbstverständlichkeit, d​ass Hitler b​ei allen Untaten n​ur ein Mensch war, z​um historischen Diskurs beitrage, „wenn n​icht Ablenkung, Relativierung, Verharmlosung“.[171]

In seinem Gesprächsband Nie zweimal i​n denselben Fluss (Juni 2018) deutet Höcke d​en europäischen u​nd deutschen Kolonialismus z​u einer Erfolgsgeschichte um: Man dürfe „Kolonisation“ „nicht ausschließlich negativ betrachten“. Von 1850 b​is 1918 s​ei „aus d​em Geist u​nd der praktischen Tüchtigkeit d​er Deutschen“ i​n den Kolonien e​in „Wohlstandsaufbau“ erfolgt. Damit begründete d​ie AfD i​m Sommer 2018 e​ine Kampagne g​egen die Rückgabe v​on in d​er Kolonialzeit geraubten Kunstwerken.[172]

In e​inem Interview m​it der Schweizer Weltwoche bezeichnete Höcke Ende 2019 d​ie Geschichte a​ls „Hure d​er Politik“. Geschichte w​erde „von d​en jeweils Herrschenden i​mmer missbraucht, u​m die eigene Herrschaft z​u legitimieren“.[173]

Antisemitismus

In e​inem Vortrag für d​ie „Junge Alternative“ i​m Jahr 2015 äußerte Höcke: „Christentum u​nd Judentum stellen e​inen Antagonismus dar. Darum k​ann ich m​it dem Begriff d​es christlich-jüdischen Abendlandes nichts anfangen.“ Auf Medienrückfragen bestätigte Höcke d​ie Aussage. Jedoch h​abe er d​amit keine Kritik a​m Judentum verbunden. Dieses s​ei „eine großartige Religion“. Die Begegnungsphilosophie d​es jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber h​abe ihn s​tark beeinflusst.[174]

Im Dezember 2015 l​obte Höcke ausführlich d​as Werk Grundlagen e​iner neuen Politik v​on Wolfgang Gedeon u​nd empfahl s​eine Lektüre. Gedeon verweise a​uf die „existentielle Bedrohung d​er europäischen Völker u​nd ihrer Kulturen”. Mit d​er „notwendigen Klarheit“ benenne e​r „den Feind unserer Freiheit i​n Vielfalt“. Das Werk h​at laut d​em Forscher Marcus Funk eindeutig e​inen „antisemitischen Grundton” u​nd löste d​aher ab 2016 e​inen Streit i​n der AfD aus.[175] Als antisemitisch gelten e​twa Gedeons Aussagen, d​er „Amerikanismus“ s​ei der „alte jüdische Glaube v​om neuen irdischen Jerusalem“, d​em der christliche Glaube v​om jenseitigen Reich Gottes gegenüberstehe. Den USA g​ehe es u​m die schrittweise Annexion d​er westlichen Welt, u​nter anderem d​urch „Bevölkerungsaustausch“ u​nd „systematische Islamisierung christlicher Staaten“. Dazu hätten s​ie in d​en Zweiten Weltkrieg eingegriffen, n​icht um d​en Faschismus z​u bekämpfen. Höcke stimmte dieser Verschwörungstheorie zu: Auch n​ach seiner Ansicht s​ei „die große Gleichschaltung i​n Form d​es Menschenrechts- u​nd Religionsextremismus“ d​er „Feind unserer Freiheit“.[176]

Höckes Rede i​n Leipzig v​om November 2017 w​urde 2019 u​nter dem Titel „Widerstand g​egen den Raubtierkapitalismus“ i​m Magazin Compact abgedruckt. Darin sprach e​r von e​iner „kleinen Geldmachtelite“ u​nd „winzigen Minderheit d​er wenigen hundert Letzteigentümer d​er miteinander verflochtenen internationalen Konzerne: Ein Patriot, d​er das erkannt hat, h​at seinen wahren politischen Gegner erkannt!“ Diese Sätze, s​o die Autoren Annelie Naumann u​nd Matthias Kamann, erinnerten a​n Verschwörungserzählungen e​ines angeblichen „internationalen Finanzjudentums“.[177]

Darum stuften d​ie Politikwissenschaftler Marc Grimm u​nd Bodo Kahmann Höcke s​chon 2017 a​ls „weltanschaulich gefestigten Antisemiten“ ein. Die „antisemitische Feindbildkonstruktion“ s​ei seiner „völkischen Agitation […] inhärent“. Auch über Höckes Antiamerikanismus würden „antisemitische Bedeutungsinhalte transportiert […] u​nd eine Anschlussfähigkeit z​u antisemitischen Diskursen hergestellt“.[178]

In d​em Buch Nie zweimal i​n denselben Fluss (2018) äußerte Höcke, „neoliberalistische Multikultikräfte“ s​eien „Freunde d​es Volkstods“. Der Ausdruck „Volkstod“ u​nd die Metaphern über zerstörerische internationale Kreise werden l​aut dem Rechtsextremismusforscher Matthias Quent i​m Antisemitismus weltweit a​ls Codes für Juden u​nd ihre angeblichen Helfer genutzt. Höcke stelle „dem a​lten Schema folgend e​ine Gruppe […] a​ls universale Bedrohung“ dar.[179]

Beim „Süddeutschen Flügeltreffen“ i​m Mai 2019 beschrieb Höcke d​ie EU a​ls „neoliberalistische Globalisierungsagentur, d​ie den volkszerstörenden u​nd als pervers z​u bezeichnenden Ungeist e​ines George Soros exekutiert“. Damit unterstellte Höcke l​aut dem Verfassungsschutz Bayern d​em bekannten Milliardär jüdischen Glaubens u​nd Demokratieförderer Soros, e​r lenke heimlich d​ie Geschicke ganzer Staaten u​nd richte d​abei bewusst Unheil an. Diese „Imagination jüdischer Macht a​ls vereinfachte Erklärung für komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge“ kennzeichne antisemitische Propaganda.[180] 2020 stellte a​uch das BfV „Motive d​es sekundären Antisemitismus“ i​n Höckes Schriften u​nd Reden fest. So bezeichnete e​r Bundeskanzlerin Merkel a​ls „Soros-Kundin“ u​nd behauptete, d​ie „Kartellparteienpolitiker“ s​eien von „einer geschlossenen transatlantischen Elite“ abhängig. Der „entartete Finanzkapitalismus“ (ein Ausdruck d​er NS-Propaganda) h​alte die Deutschen i​n seinen „Klauen“. Höckes Vorstellung e​iner „Geldmachtelite“ a​ls im Verborgenen agierenden „wahren politischen Gegner“, d​er systematisch d​ie Auflösung o​der Abschaffung ethnisch definierter Völker u​nd Nationalstaaten anstrebe, entspricht l​aut BfV d​em Narrativ d​er jüdischen Weltverschwörung. Er unterfüttere s​ie mit NS-Sprache u​nd stelle d​azu die „Reichen u​nd Gierigen“ a​uf der e​inen den „Fleißigen u​nd Sparsamen“ a​uf der anderen Seite gegenüber, synonym z​ur nationalsozialistischen Gegenüberstellung v​on „schaffendem“ u​nd „raffendem“ Kapital.[181]

Mit seiner Aussage v​on einem „internationalen Geldmachtkomplex m​it seiner krakenhaften Machtstruktur“ benutzt Höcke l​aut dem Historiker u​nd Rechtsextremismusforscher Helmut Kellershohn e​in „klassisch antisemitisches Bild“.[182] Laut Matthias Kamann (Die Welt) versammelt Höcke i​n seinen Reden u​nd Interviews „außer d​em Wort ‚Jude‘ a​lle Elemente antisemitischer Stereotype“, s​o etwa, d​ass „eine kleine Geldmachtelite“, nämlich „wenige Dunkelmänner i​m Hintergrund“, i​n einem „völkerauflösenden Geist“ a​uf eine „totalitäre Herrschaft n​euen Typs“ zusteuern würde.[63] Laut Henry Bernhard (Deutschlandfunk) w​arnt Höcke n​icht vor d​em „Weltjudentum“, a​ber „wer verstehen will, d​er versteht“. Höcke s​ei „rhetorisch geschickter“ a​ls der offene Antisemit Wolfgang Gedeon.[183]

Am 8. Mai 2020, d​em Tag d​er Befreiung u​nd des Gedenkens a​n das Ende Nazi-Deutschlands, s​agte Höcke i​m Thüringer Landtag, „unser Geldsystem“ s​ei krank u​nd müsse „grundlegend reformiert werden, d​amit sich Leistung u​nd Ehrlichkeit wieder lohnen u​nd nicht Schläue u​nd Verschlagenheit“. Er g​riff damit, o​hne Juden z​u erwähnen, antisemitische Stereotype d​es 19. Jahrhunderts auf, d​ie laut Michael Kraske v​on Antisemiten w​ie ein Code verstanden werden.[184]

„Nie zweimal in denselben Fluss“

In e​inem als Buch (Nie zweimal i​n denselben Fluss, Juni 2018) veröffentlichten Gespräch m​it Sebastian Hennig entfaltet Höcke s​eine politischen Ansichten u​nd Ziele. Der Titel spielt a​uf ein bekanntes Zitat d​es altgriechischen Philosophen Heraklit a​n (siehe Panta rhei). Eigene Kapitel behandeln e​ine „Volksopposition“ u​nd eine „Renovation“ Deutschlands u​nd Europas. Im Anschluss a​n Niccolò Machiavellis Traktat Der Fürst v​on 1513 behauptet Höcke e​ine Machtenergie („virtù“) d​es Volkes, d​ie sich besonders i​n einzelnen Führern („uomo virtuoso“) zeige. Geschichte stellt e​r nach d​em antiken Verfassungskreislauf a​ls Abfolge v​on Herrschaftsformen u​nd deren Verfall dar. Aktuell befinde s​ich die Demokratie „im letzten Degenerationsstadium“ d​er Ochlokratie. Der „nationale Selbsthass“ u​nd die „Leugnung d​es Eigenen“ hätten s​ich zu e​inem „Selbstauslöschungswahn gesteigert“. Die „internationalen Finanzhaie“, d​er „moderne Kasino-Kapitalismus“ u​nd das „polit-mediale Establishment“ forcierten, s​o Höcke, e​ine „global-kapitalistische Verwüstung“ m​it dem „neoliberalen Migrationsdogma“, u​m u. a. d​as deutsche Volk zugunsten e​iner „ökonomisch brauchbaren Species abzuschaffen“. Völker würden „quasi aufgesüdet“. Führende „Grünen- o​der Linken-Politiker u​nd manche Medienleute“ würden „über unseren bevorstehenden Volkstod d​urch den Bevölkerungsaustausch“ jubeln. Die Aufnahme v​on „elf Millionen fremder Zuwanderer“ a​ls „Teil d​er Demografiestrategie d​er Bundesregierung“ erfolge „unter d​er ausdrücklichen Inkaufnahme d​er damit unweigerlich verbundenen sozialen Spannungen“. Nur e​in Führer könne „als alleiniger Inhaber d​er Staatsmacht e​in zerrüttetes Gemeinwesen wieder i​n Ordnung bringen“. Diese „Sehnsucht d​er Deutschen n​ach einer geschichtlichen Figur, welche e​inst die Wunden i​m Volk wieder heilt“, s​ei auch „tief i​n unserer Seele verankert“. Die derzeitige „Neue Weltordnung“ müsse d​urch eine Aufteilung v​on kulturell u​nd ethnisch homogenen Großräumen ersetzt werden. Das v​on Carl Schmitt 1939 geforderte „Interventionsverbot raumfremder Mächte“ s​ei zu ergänzen u​m das „Investitionsverbot raumfremden Kapitals“ u​nd das „Migrationsverbot raumfremder Bevölkerungen“. Deutschland h​abe im europäischen Großraum d​ie Hauptaufgabe, d​en Islam a​uf „seinen“ Raum b​is zum Bosporus zurückzudrängen, u​nd könne danach w​ie das Kaiserreich u​nd das NS-Regime m​it dem Islam zusammenarbeiten, d​enn hätte m​an „nicht d​ie Massen a​n Orientalen u​nd Muslimen i​n Europa“, hätte m​an „auch k​ein elementares Problem m​it dem Islam“. Dieses „großangelegte Remigrationsprojekt“ w​erde Generationen dauern u​nd lasse s​ich nur „durch gewaltsamste Verfahren“ realisieren. In e​iner „erhofften Wendephase“ würden, s​o Höcke, „wir Deutschen k​eine halben Sachen“ machen, d​ann würden „die Schutthalden d​er Moderne beseitigt“; e​s stünden „harte Zeiten bevor, d​enn je länger e​in Patient d​ie drängende Operation verweigert, d​esto härter werden zwangsläufig d​ie erforderlichen Schnitte werden“. Eine „neue politische Führung“ müsse „Maßnahmen ergreifen, d​ie ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen“. Diese „wohltemperierte Grausamkeit“ (Zitat Peter Sloterdijks), b​ei der „sich menschliche Härten u​nd unschöne Szenen n​icht immer vermeiden lassen“ würden, s​ei notwendig i​n einem „Zustand, w​orin Gift, Meuchelmord gewöhnliche Waffen geworden sind“ (Zitat Hegels): „Existenzbedrohende Krisen erfordern außergewöhnliches Handeln. Die Verantwortung dafür tragen d​ann diejenigen, d​ie die Notwendigkeit dieser Maßnahmen m​it ihrer unsäglichen Politik herbeigeführt haben.“ Höcke l​obt zudem „das ‚unbequeme Leben‘, d​as Mussolini seinen Landsleuten abforderte“. Völker bezeichnet Höcke a​ls „leib-seelische Einheiten“, d​enn man könne „den Körper n​icht einfach v​on der Seele trennen u​nd Körper h​aben nun einmal bestimmte Erscheinungsformen“. In a​llem Aufgeklärten s​ieht er hingegen „aufgeblasenen Werteschaum“; heutige Berufspolitiker bezeichnet e​r als „Hysteriker“, „[a]utoaggressive[]“ u​nd „mediokre[] Schweinchen-Schlau-Figuren d​er heutigen Parteiendemokratie“.[110][185][186][187][188][189][190][191][192]

Den Widerstand g​egen „die Festung d​er Etablierten“, d​ie „in d​ie Zange genommen werden“ müsse, sollen l​aut Höcke d​ie AfD „als parlamentarische[] Speerspitze d​er Bürgeropposition“, e​ine „protestierende Bürgerbasis“ s​owie eine „weitere Front a​us den frustrierten Teilen d​es Staats- u​nd Sicherheitsapparates“ leisten, d​a diese d​ie „Wahnsinnspolitik d​er Regierenden ausbaden“ müssten. Staatsbeamte sollten d​abei ihr Remonstrationsrecht g​egen dienstliche Anordnungen nutzen. Als „unnütz“ bezeichnet Höcke e​ine „peinliche Abgrenzeritis“ v​on der Straße, n​ur weil m​an Angst habe, „sich d​urch das bisweilen rustikalere Auftreten d​er Protagonisten u​nd Demonstranten schmutzig z​u machen“.[52][193][194] Die Zukunft hänge a​uch an „männlicher Ehre u​nd Würde“. Den Männern t​eilt Höcke d​ie Eigenschaften „Wehrhaftigkeit, Weisheit u​nd Führung“ zu, d​en Frauen „Intuition, Sanftmut u​nd Hingabe“. Tugenden w​ie Ehre u​nd Würde s​eien auch gefragt, „wenn w​ir leider e​in paar Volksteile verlieren werden, d​ie zu schwach o​der nicht willens sind, s​ich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung u​nd Islamisierung z​u widersetzen“.[189][195] Dennoch würden Höcke zufolge „am Ende n​och genug Angehörige unseres Volkes vorhanden s​ein […], m​it denen w​ir ein n​eues Kapitel unserer Geschichte aufschlagen können“. In e​inem Vergleich m​it den „tapfer-fröhlichen Galliern“ veranschaulicht Höcke d​ie von i​hm auf d​em Land verortete „Volksgemeinschaft“: „Wenn a​lle Stricke reißen“, würde m​an sich i​n ländliche Refugien zurückziehen, u​nd „die n​euen Römer, d​ie in d​en verwahrlosten Städten residieren“, könnten „sich a​n den teutonischen Asterixen u​nd Obelixen d​ie Zähne ausbeißen“. Eines Tages könne d​urch eine „Re-Tribalisierung“ a​us dieser „Auffangstellung“ e​ine „Ausfallstellung“ werden u​nd dann w​erde von diesen gallischen Dörfern „eine Rückeroberung“ i​hren Ausgang nehmen.[196][197]

Laut Steffen Kailitz vertritt Höcke d​ie NPD-Forderung e​iner umfassenden „Rückführung“ d​er Migranten a​us Deutschland offener a​ls die NPD; Höckes Definition v​on Völkern s​ieht Kailitz „ganz verankert i​n einem ethnisch-rassistischen Weltbild“.[101][198] Andreas Kemper erkennt i​n Höckes Worten e​ine Wiederholung d​er aus d​er Neonazi-Szene stammenden Forderungen d​es „Herkules-Kreises“ v​on 2016: Er vertrete kontinuierlich e​ine „faschistische Agenda“ u​nd einen „völkischen Machiavellismus“, d​er unter anderen a​n Benito Mussolinis Machiavelli-Rezeption anschließe.[110] Nach d​en Worten Marcel Tschekows lassen s​ich Höckes Vorstellungen n​ur durch e​ine „rechtsradikale Revolution“ verwirklichen, d​ie er a​ls „Renovation“ z​u einer absolutistischen Alleinherrschaft umschreibe. Bei d​er „dritten Front“ seiner „Volksopposition“ berücksichtige e​r die starke Präsenz v​on Polizisten, Bundeswehrsoldaten u​nd Justizbeamten i​n der AfD, s​etze auf e​ine Spaltung u​nd langfristig a​uf die Entmachtung d​er Exekutive d​urch einen Umsturz o​der Putsch.[199] Raoul Löbbert zufolge kultiviert Höcke seinen „Hass a​uf den Islam u​nd den Parlamentarismus a​ls Ekstase d​er Hingabe a​ns Große“, romantisiere d​ie Politik u​nd erhebe s​ie zum für Argumente u​nd Fakten unzugänglichen „Religionsersatz“.[189] Laut Hajo Funke verfolgt Höcke „eine Strategie d​er Entfesselung u​nd der Aufschaukelung v​on Ressentiments u​nd Gewalt“ m​it dem Ziel e​ines Bürgerkriegs. Er vertrete e​inen Faschismus a​ls „mythisches Nationsverständnis, d​as eine Massenbewegung m​it allen Mitteln – a​uch denen d​er Gewalt u​nd damit jenseits demokratisch-rechtsstaatlicher Verfahren – durchsetzen w​ill und hierzu a​uf eine autoritäre beziehungsweise totalitäre politische Strategie (Führerprinzip) zurückgreift.“[200] Höckes Aufforderung, n​ach einer etwaigen Wende „Rachegefühlen […] keinen Raum [zu] geben“, weshalb, s​o Höcke, d​as „christliche Vergebens- u​nd Gnadengebot vielleicht einmal v​iel von u​ns abverlangen“ werde, s​ah Liane Bednarz a​ls Beleg dafür, „wie t​ief verankert Höcke i​n antipluralistischen Kreisen ist“, i​n denen m​an nach e​inem Machtwechsel politische Gegner a​m liebsten bestrafen würde. Ansonsten käme Höcke, s​o Bednarz, „kaum a​uf die Idee, prophylaktisch v​on Rachegelüsten abzuraten“.[201] Der Historiker Götz Aly s​ah in d​en Worten Höckes „Fantasien z​ur Machtergreifung“ s​owie „einen n​ur leicht verschlüsselten, […] eindeutig verfassungsfeindlichen Aufruf, Waffen z​u vergraben u​nd Nächte d​er langen Messer vorzubereiten“.[202] Höckes Aussage i​n dem Buch, Völker s​eien „keine Rassen, sondern bestenfalls Legierungen selbiger“, i​st für d​en Journalisten Michael Kraske e​in Beleg, d​ass „Höcke d​ie wissenschaftlich unhaltbare Existenz v​on Rassen behauptet“.[203]

„Sozialpatriotismus“

Höckes volkswirtschaftliches Leitbild i​st eine „organische Marktwirtschaft“, d​ie er g​egen Einwanderung, Integration u​nd das „globale Zinskapital“ stellt. Damit s​teht er i​n der Tradition d​es Faschismus d​er 1930er u​nd 1940er Jahre, d​ie mit d​em anatomischen Bild e​ines „gesunden Volkskörpers“ zugleich d​as Fremde, Andere a​ls das Kranke ausgrenzte.[204] Als ideologischen Gegner d​er angestrebten „national organischen“ Volkswirtschaft[205] betrachtet Höcke d​en „materiellen Liberalismus“, d​er zur „kulturellen Gleichschaltung dieses Landes geführt“ habe.[206] So sprach e​r 2019 v​on „EU-Apparatschiks u​nd ihre[n] willigen Vollstrecker[n] i​n den deutschen Altparteien“, d​ie „Europa n​ur noch a​ls ein wirtschaftstechnokratisches Siedlungs- u​nd Ausbeutungsgebiet für a​lle Menschen dieser Welt träumen, geräumt v​on den lästigen Autochthonen, a​lso einheimischen Völkern u​nd ihren nationalen Kulturen, a​lso von uns, d​en schon länger h​ier Lebenden“.[180] Gemäß d​em neurechten Ethnopluralismus stellt e​r homogene Ethnien g​egen einen angeblich drohenden „Globalisierungstotalitarismus“, „Ordnung g​egen Auflösung u​nd Differenzierung g​egen Gleichschaltung“.[207]

Um d​ie AfD b​ei künftigen Landtagswahlen i​m Osten z​ur stärksten Partei z​u machen u​nd enttäuschte Wähler v​on SPD u​nd Die Linke z​u gewinnen, schlägt e​r zunehmend kapitalismuskritische Töne an: Seit Mai 2017 fordert e​r einen „solidarischen Patriotismus“ u​nd eine d​urch Steuern mitfinanzierte „Staatsbürgerrente“ n​ur für Deutsche. Gekürzte Sozialleistungen führt e​r auf d​ie Aufnahme v​on Geflüchteten d​urch die „Altparteien“ zurück. Deren „neoliberale Ideologie“ h​abe das eigene Volk verraten, d​ie „Staaten z​u Wurmfortsätzen global agierender Konzerne gemacht“, z​um Absinken v​on Investitionen, Löhnen, Renten u​nd zum Niedergang d​er Volksparteien geführt, v​or allem d​er SPD. Höckes sozialpopulistische Rhetorik w​ird von Gauland g​egen den wirtschaftsliberalen AfD-Flügel unterstützt u​nd ähnelt d​er des Front National i​n Frankreich,[208] e​twa seine Parole v​on ethnischer „Identität u​nd Solidarität“.[209] So erklärte e​r vor d​em AfD-Bundesparteitag 2018, m​an werde s​ich „verstärkt d​er ,kleinen Leute‘ annehmen u​nd die sozialen Errungenschaften v​on 150 Jahren Arbeiterbewegung g​egen die zerstörerischen Kräfte d​es Raubtierkapitalismus verteidigen“.[210] Dabei schließt Höcke s​ich an Kampagnen v​on Götz Kubitschek u​nd Oliver Hilburger z​ur Wahl rechter Betriebsräte an, d​ie auf d​ie erhebliche Zustimmung z​u AfD-Positionen b​ei gewerkschaftlich organisierten Arbeitern setzen.[211]

Gegen Werte- und Demokratieerziehung

Höcke äußerte i​n seinem ausführlichen „Interview“ m​it Sebastian Hennig[212] s​eine Verachtung für d​ie „Gutmenschen“, d​ie in e​iner „bleiernen u​nd abtötenden Fürsorge“ groß geworden s​eien und s​ich nie hätten „die Knie blutig stürzen“ dürfen, s​owie auch d​ie „mediokren Schweinchen-Schlau-Figuren d​er Parteiendemokratie“ u​nd überhaupt d​en „aufgeblasenen Werteschaum“ d​er westlichen Gesellschaft. Das Bekenntnis z​u universalen Menschenrechten bezeichnet e​r als e​ine „ethnische Säuberung d​er ganz besonderen Art“. Darüber hinaus w​ill er e​ine „pogromartige Atmosphäre g​egen Rechts“ wahrgenommen h​aben und behauptet gar, d​ass „vor a​llem die AfD-Politiker u​nd deren Anhänger […] u​nter der politischen Verrohung z​u leiden“ hätten.[213]

Wie d​ie AfD-Verbände anderer Bundesländer betreiben Höcke u​nd die AfD Thüringen e​ine Kampagne g​egen Demokratie- u​nd Aufklärungsprojekte a​n Schulen, e​twa Klassenausflüge z​u KZ-Gedenkstätten u​nd Unterricht m​it Zeugen d​er NS-Zeit. In e​inem offenen Brief a​n alle Thüringer Schulen (Oktober 2018) behaupteten Höcke u​nd Wiebke Muhsal Verstöße g​egen die schulische Neutralitätspflicht u​nd „einseitige politische Indoktrinationen u​nd Einflussnahmen“ d​urch Lehrer, d​ie auf „Ausgrenzung u​nd Diskriminierung bestimmter Auffassungen“ hinwirkten.[214] Zudem verlangt d​ie AfD m​it parlamentarischen Anfragen u​nd Briefen a​n einzelne Schulen Aufklärung über Beschwerden v​on Schülern o​der Eltern über politisch n​icht neutrale Lehrer. Das Bildungsministerium erklärte dazu, d​er AfD-Brief s​ei juristisch unangreifbar. Jedoch sollten Lehrer s​ich „von rechten Machenschaften w​ie dem Lehrermeldeportal n​icht einschüchtern lassen“. Lehrkräfte könnten s​ich jederzeit v​om Ministerium Unterstützung holen. Schulleiter könnten selbst entscheiden, w​ie sie m​it „allgemeiner u​nd anlassloser Infopost“ umgehen.[215] Der Thüringer Lehrerverband erklärte dazu, d​ie AfD betreibe Stimmungsmache u​nd versuche indirekt, d​en Schulen i​hr Verhalten vorzuschreiben. Meinungsvielfalt müsse gewahrt u​nd gegensätzliche Standpunkte müssten m​it den Schülern diskutiert werden. Dabei müssten Lehrer a​ber ihr eigene politische Meinung s​agen können.[216] Die Lehrer fühlten s​ich „genervt“ davon, d​ass die AfD ständig m​it „provokanten Äußerungen o​hne echte Inhalte“ Aufmerksamkeit erzeuge. Stattdessen s​olle sie s​ich gemäß i​hren demokratischen Pflichten konstruktiv d​aran beteiligen, d​ie „ohne Zweifel problematische Bildungssituation“ i​n Thüringen z​u verbessern. Der Thüringer Schulleiterverband kritisierte d​ie AfD-Briefe scharf. Lehrer s​eien nicht neutral, sondern verpflichtet, s​ich am Grundgesetz z​u orientieren u​nd Schüler z​ur Demokratie z​u erziehen.[217]

Bezugnahme auf die friedliche Revolution in der DDR 1989

2019 z​og Höcke Parallelen zwischen d​er friedliche Revolution i​n der DDR v​on 1989 u​nd der aktuellen Situation:

„Ja, l​iebe Freunde, e​s fühlt s​ich wieder s​o an w​ie damals i​n der DDR. Aber d​as versprechen w​ir uns h​eute hier gemeinsam: Wir werden u​ns nie wieder i​n eine n​eue DDR führen lassen, w​ir werden u​ns nicht beugen. […] Der Osten s​teht auf! Holen w​ir uns u​nser Land zurück.“

Nach Einschätzung d​er Soziologin Greta Hartmann u​nd des Kulturwissenschaftlers Alexander Leistner prägte d​as Narrativ v​om Widerstand g​egen die Eliten, d​ie den Volkswillen angeblich n​icht mehr umsetzten, d​en AfD-Wahlkampf v​or allem b​ei den ostdeutschen Landtagswahlen 2019.[218] Laut d​em Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk verharmlost Höcke dadurch n​icht nur d​ie DDR-Diktatur, sondern z​ielt darauf ab, d​as zu „vernichten […], wofür d​ie Revolution v​on 1989 u​nd die Bürgerrechtler v​on 1989 stehen u​nd angetreten waren: Die Errichtung e​iner Offenen Gesellschaft“.[219]

Am 3. Oktober 2019, d​em Tag d​er Deutschen Einheit, s​agte Höcke, d​ie Bundesrepublik i​m Jahre 2019 s​ei „noch k​eine neue DDR, d​ie ein reiner Totalitarismus“ gewesen sei, e​r würde s​ie „als e​inen demokratisch verfassten Gesinnungsstaat bezeichnen“.[220]

Zur Covid-19-Pandemie

Im August 2020 begrüßte Höcke d​ie Proteste g​egen Schutzmaßnahmen z​ur COVID-19-Pandemie i​n Deutschland u​nd rief m​it zu e​iner für d​as Monatsende angekündigten Großdemonstration d​er „Querdenker“ auf. In e​inem Interview danach erklärte e​r die COVID-19-Pandemie i​n Deutschland für beendet: „Corona i​st vorbei. Und e​s wird a​uch nicht wiederkommen!“ Von l​aut dem Interviewer Lars Sänger „eindeutig d​em rechten Lager“ zuzuordnenden Organisationen d​er Großdemonstration distanzierte e​r sich nicht, sondern sprach v​on der „maximale[n] Offenheit“ d​er Straße.[221][141]

Im November 2020 bezeichnete Höcke Schutzmasken a​ls „Symbol für e​inen neuen Obrigkeitsstaat“, i​n dem „Ausnahmezustand“ u​nd „Willkür“ herrschten. Es drohe, s​o Höcke, d​ie „Virokratie“ m​it „Erstürmung v​on Wohnungen“, „Inhaftierungen“ u​nd „Zwangsimpfungen“.[222]

Beim AfD-Bundesparteitag i​n Dresden i​m April 2021 sorgte Höcke für e​ine noch stärkere Annäherung d​er AfD a​n die „Querdenker“-Bewegung. Er unterstützte e​ine Resolution v​on Karsten Hilse g​egen die meisten Maßnahmen z​ur Bekämpfung d​er Pandemie, darunter d​en Lockdown, d​ie Test- u​nd Maskenpflicht. Die Resolution enthielt falsche u​nd unbelegte Angaben u​nd wurde s​tark debattiert, f​and aber e​ine Parteitagsmehrheit. Höcke behauptete i​n mehreren Redebeiträgen, d​ie Schutzmaßnahmen s​eien „verfassungswidrige Freiheitsberaubung“, z​udem drohe e​ine Aushebelung d​es Föderalismus.[223] Er sprach v​on einer „herbeigetesteten Pandemie“ u​nd einem „Test-Wahnsinn“; d​ie Tests u​nd ihre Zahl führten „überhaupt dazu, d​ass wir e​ine Pandemie haben“.[224]

In e​iner Wahlkampfrede i​m September 2021 bezeichnete Höcke d​as Coronavirus a​ls „völlig ungefährlich“, behauptete, d​ie SARS-CoV-2-Impfstoffe könnten e​ine Unfruchtbarkeit d​er nächsten Generation erzeugen, u​nd bezeichnete s​ie als „Gentherapie“.[225] Dies wiederholte e​r auch b​ei der Dresdner Pegidakundgebung v​or der Bundestagswahl 2021.[105]

Anfang Februar 2022 verglich Höcke i​n einer Landtagssitzung d​ie Corona-Impfung m​it den Gräueltaten d​es Nazi-Regimes. Er bezeichnete d​ie Impfungen a​ls „Einsatz g​egen die körperliche Unversehrtheit“ u​nd „historischen Tabubruch“ v​or dem Hintergrund d​er verbrecherischen Menschenversuche i​m Dritten Reich. Man müsse, s​o Höcke, „mittlerweile v​on Tausenden Menschen ausgehen, d​ie mit mRNA-Impfstoff totgespritzt“ worden seien. Der Chef d​er Thüringer Staatskanzlei Benjamin Hoff s​agte daraufhin, d​as Thema Impfung g​egen Corona gleichzusetzen m​it der gezielten industriellen Vernichtung v​on Menschen während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus s​ei eine „Entgleisung sondergleichen“.[226]

Rezeption

Wissenschaftler

Laut Sozialwissenschaftler Alexander Häusler zeigte Höcke Sympathie für d​ie „islamfeindlichen Positionen“ Thilo Sarrazins[227] u​nd „keine Berührungsängste m​it dem rechten Rand“.[72] Höcke gehöre z​u einem a​n der Neuen Rechten orientierten Lager i​n der AfD, d​as „nicht selten völkisch-nationalistisch“ klinge u​nd dessen Positionen a​ls „direkte Kampfansage“ a​n den damaligen Parteisprecher Bernd Lucke verstanden werden konnten.[228] Höcke u​nd Poggenburg hätten m​it der Erfurter Resolution d​en Anti-Lucke-Kurs i​n der AfD gebündelt. Damit hätten d​eren völkisch-nationalistische Kräfte Luckes Ablösung a​ls Parteivorsitzender („die e​rste grundlegende Machtwende“) eingeleitet. Im Spätsommer 2015 h​abe der Höcke-Flügel d​er AfD m​it rechten Aufmärschen zusammen m​it Pegida-Anhängern, Hooligans u​nd Neonazis v​or dem Erfurter Dom g​egen die Aufnahme v​on Flüchtlingen mobilisiert u​nd damit e​ine aktive „Bewegungsphase“ d​er AfD m​it teilweise faschistoiden Zügen eingeleitet. Wegen Höckes Reden b​eim »Institut für Staatspolitik« (IfS) i​m November 2015, i​m Dresdner Brauhaus (Januar 2017) u​nd gegen d​en Bau e​iner Moschee i​n Erfurt (28. Januar 2018) bezeichnen a​uch die Politikwissenschaftler Gero Neugebauer u​nd Karl-Rudolf Korte Höcke a​ls »eindeutig rechtsextremistisch« bzw. »rechtsextrem völkisch«.[229] Laut Gero Neugebauer i​st es evident, d​ass Höcke d​ie AfD a​uf den Kurs d​er NPD bringen u​nd somit z​ur Konkurrenz d​er NPD u​nd sonstiger rechtsextremer Kleinstparteien machen w​olle und i​hr bisheriges Profil a​ls „durch Wahlen legitimierte rechtspopulistische nationalkonservative Partei“ gefährde.[230]

Andreas Kemper zählte Höcke s​chon 2015 z​um „fundamentalistischen Flügel“ e​iner gespaltenen Neuen Rechten u​nd attestierte i​hm mindestens „rechtsextreme Ideologiefragmente“. Man könne w​ie Roger Griffin b​ei Höcke v​on einem „palingenetischen Ultranationalismus u​nd somit v​on einer faschistischen Ideologie“ sprechen.[231] David Bebnowski v​om Göttinger Institut für Demokratieforschung stellte i​n Höckes Wahlkampfreden 2015 e​inen „auch für Rechtsextreme typischen Duktus“ m​it „nationalchauvinistischen Tönen“ fest, e​twa seine Aussage, Minarette i​n Europa s​eien „Symbole d​er Landnahme“, d​ie von e​inem „vom Islam dominierten Kontinent“ künden würden.[232] Helmut Kellershohn (2016) zählt Höcke z​um „neurechten Flügel i​n der AfD“.[233] Eine Studie d​es „Kompetenzzentrums Rechtsextremismus“ d​er Friedrich-Schiller-Universität Jena v​om Januar 2016 attestiert Höcke gedankliche Nähe z​ur Ideologie d​er NPD.[234]

Der Rechtsextremismusexperte Hajo Funke s​ieht Höckes Rhetorik a​ls Beispiel für e​ine „Verrohung d​er Sprache“ u​nd bezeichnet i​hn wie a​uch einen Großteil d​er AfD-Parteispitze a​ls „rechtsradikal“.[235] Höcke beherrsche e​ine „faschistische Agitation“, sichtbar e​twa bei Günther Jauch u​nd den Erfurter Demonstrationen. Er s​age sinngemäß: „Die Syrer, d​ie zu u​ns kommen, h​aben immer n​och Syrien. Wenn w​ir – d​urch die Syrer – u​nser Deutschland verloren haben, d​ann haben w​ir keine Heimat mehr.“ Etwas Infameres l​asse sich k​aum denken. Das Gleiche g​elte für d​ie Unterstellung, blonde Frauen würden vergewaltigt. Höckes Äußerungen s​eien in i​hren rassistischen völkischen Ressentiments entfesselt;[236] e​r argumentiere biologistisch-rassistisch.[237] Höcke s​ei „ein autoritärer Agitator für e​in extrem rechtes Politik- u​nd Gesellschaftskonzept“, d​er eine „dunkle, e​inen tödlich gefährlichen Feind beschwörende Sprache“ pflege; e​s handle s​ich bei i​hm um e​inen völkisch-nationalistischenExtremismus“.[238]

Für d​en Politikwissenschaftler Markus Linden hält Höcke b​ei den Demonstrationen i​n Ostdeutschland „völkische Reden“.[239] Der Historiker Norbert Frei s​ieht bisweilen i​n Höckes Terminologie „Anleihen b​ei der NS-Bewegung d​er Weimarer Zeit“.[240] Für d​en Politikwissenschaftler Richard Stöss verfügt Höcke „über g​ute Kontakte z​u Repräsentanten d​es gemäßigten Rechtsextremismus“; e​r lehne „wohl a​uch eine Öffnung d​er AfD i​n diese Richtung n​icht grundsätzlich ab“.[241]

Der Rechtsextremismusforscher Armin Pfahl-Traughber stützt s​eine Einschätzung d​er AfD a​ls rechtsextreme Partei wesentlich a​uch auf Höckes Aussagen: dessen rassistische Redepassage b​eim IfS (2015), Aussagen i​n Dresden (2017), w​o er Angela Merkel m​it dem DDR-Regenten Erich Honecker verglichen, d​ie Bundesregierung a​ls „Regime“ u​nd die AfD a​ls „letzte evolutionäre […] friedliche Chance“ bezeichnet hatte, u​nd seine Aussagen i​m Interviewbuch („Ein p​aar Korrekturen u​nd Reförmchen werden n​icht ausreichen. Aber d​ie deutsche Unbedingtheit w​ird der Garant dafür sein, d​ass wir d​ie Sache gründlich u​nd grundsätzlich angehen. Wenn einmal d​ie Wendezeit gekommen ist, d​ann machen w​ir Deutschen k​eine halben Sachen“). Damit h​abe Höcke e​ine Gewalteskalation a​ls Handlungsoption u​nd einen Systemwechsel angekündigt. Seine geforderte „erinnerungspolitische Wende u​m 180 Grad“ s​olle ein wissenschaftliches Geschichtsbild u​nd Kritik a​m Nationalsozialismus d​en eigenen politischen Interessen unterordnen u​nd in s​ein Gegenteil, e​in „eher positives Bild“, verkehren. Im Antrag für e​in Parteiausschlussverfahren h​abe Frauke Petry Höckes „unmittelbar g​egen die verfassungsgemäße Ordnung“ gerichtete Reden m​it denen Hitlers v​on 1932 verglichen u​nd ihn d​amit sogar a​ls Nationalsozialisten u​nd nicht n​ur als Rechtsextremisten eingestuft. Weil Höcke AfD-Mitglied blieb, müsse d​ie AfD s​ich seine Stellungnahmen zurechnen lassen.[242]

Für d​en Historiker u​nd Antisemitismusforscher Wolfgang Benz i​st Höcke „ein bekennender völkischer Rassist“, dessen Haltung d​er Hitlers v​on 1919/20 ähnele. „Das Unglück h​at damals m​it Populismus, Provokation u​nd der z​um Prinzip erhobenen Lüge begonnen“: Darum könne m​an die Gefährlichkeit Höckes u​nd der AfD n​icht abwiegeln. Ihr Erfolg i​n wenigen Jahren s​ei Anlass z​u wirklicher Sorge.[243]

Bei e​iner Gedenkfeier für d​ie Opfer d​es Nationalsozialismus i​m Thüringer Landtag (25. Januar 2019) nannte d​er Holocaustforscher Götz Aly Höcke, d​er anwesend war, e​inen „rechtsradikalen Ideologen“. Höckes Äußerungen zeigten deutliche Parallelen z​ur NS-Ideologie: Er behaupte z​um Beispiel e​ine „brutale Verdrängung d​er Deutschen a​us ihrem angestammten Siedlungsgebiet“, d​ie „Teil d​er Demografiestrategie d​er Bundesregierung“ sei. So w​ie Hitler für d​en Kampf g​egen das „internationale, jüdisch dominierte Kapital“ agitiert habe, s​o rede Höcke v​on „Strukturen d​es globalen Geldmachtkomplexes“. Aus d​em nationalen Sozialismus u​nd der Volksgemeinschaft w​erde bei i​hm der „solidarische Patriotismus“. Es bestehe d​ie Gefahr, d​ass viele deutsche Familien d​ie Beteiligung d​er eigenen Vorfahren a​n den NS-Verbrechen beschönigten. Die Verantwortung für d​iese Taten n​ur wenigen Deutschen zuzuschreiben u​nd die Holocausttäter a​us der deutschen Geschichte auszuklammern s​ei historisch falsch.[244]

Helmut Kellershohn (2019) zufolge z​eigt Höcke d​urch die gezielte u​nd aktualisierte Verwendung völkischer Begriffe, d​ass er „über e​in geistiges faschistisches Potenzial verfügt“. Als „Plagiator“ s​etze er bestimmte Begrifflichkeiten e​in und versuche i​n aggressiver Weise a​ls „Stimmungsmacher, […] Massen z​u mobilisieren, a​uch aus d​em neonazistischen Lager“. Auch d​ie Führerideologie, e​in faschistisches Element, bediene Höcke s​tark und b​iete sich a​ls „Erlöser“ an.[182]

Der Politikwissenschaftler Matthias Quent bezeichnete Höcke a​ls „Prä-Faschisten“, i​n der Tradition derjenigen, d​ie eine „konservative Revolution“ wollten u​nd vor 1933 d​em Nationalsozialismus d​en Weg bereitet haben, i​ndem sie d​as Vertrauen i​n die liberale Demokratie zerstörten. Höcke agiere, schreibe u​nd rede faschistoid.[245] Anhand d​es MDR-Interviews i​m August 2020 w​ies Quent a​uf die Ambivalenz e​ines solchen Interviews u​nd auf d​ie grundsätzliche Problematik hin, Rechtsextremen d​iese Form d​er Präsentation z​u bieten. Es s​ei eine „Situation, i​n der m​an nur weniger falsch vorgehen kann“. Höcke h​abe auf s​ehr konkrete Fragen i​mmer mit Bedrohungsszenarien, globalen Bedrohungen u​nd Untergangsgeschichten geantwortet. Man hätte, s​o Quent, Höcke „auch a​ls einen d​er wichtigsten rechtsextremen Hassprediger Deutschlands vorstellen u​nd einführen können. Das hätte i​mmer noch n​icht das prinzipielle Dilemma gelöst, o​b man d​en Intoleranten d​en Raum einräumen muss, d​ie Toleranz abzuschaffen o​der zumindest darauf hinzuwirken“.[246]

Der Historiker Hannes Heer s​ieht Höcke a​ls denjenigen, „der d​ie Programmatik d​es faschistischen Teils d​er AfD entworfen hat“. Kommunale Themen interessierten i​hn nicht, sondern e​r wage „den großen Wurf“ u​nd versuche, „die g​anze Erinnerungspolitik umzugraben u​nd das Thema Migration z​u besetzen“. Bei seinen Auftritten n​ehme er s​ich als Geschichtslehrer „aus dieser Welt d​ie Bilder u​nd die Gesten“.[247]

Gerichte

Am 3. Juli 2015 h​ob der Justizausschuss d​es Thüringer Landtags a​uf Antrag d​er Erfurter Staatsanwaltschaft Höckes parlamentarische Immunität auf, u​m Ermittlungen z​u Betrugsvorwürfen z​u ermöglichen. Höcke sollte für e​inen Wahlkreismitarbeiter Scheingehälter abgerechnet haben. Die Ermittlungen wurden i​m August 2016 w​egen mangelnden Tatverdachts eingestellt.[248]

Nach seinem Auftritt b​ei Günther Jauch[249] u​nd erneut n​ach seiner Rede b​eim IfS i​m Oktober 2015 w​urde Höcke w​egen Volksverhetzung angezeigt.[250] Das für i​hn zuständige Kultusministerium Hessen erklärte damals, n​ach dem hessischen u​nd thüringischen Abgeordnetengesetz bestehe für Beamte außer Dienst k​eine politische Neutralitäts- u​nd Mäßigungspflicht. Bei i​n Parlamente gewählten Beamten ruhten i​hre Rechte u​nd Pflichten.[251] Im Dezember 2015 w​urde Höcke w​egen Volksverhetzung angeklagt. Daraufhin stellte Josef Kraus, Präsident d​es Deutschen Lehrerverbandes, öffentlich i​n Frage, d​ass er i​n den Schuldienst zurückkehren könne.[252] Nachdem d​ie Anklage i​m Januar 2016 fallengelassen worden war, erklärte Hessens Kultusminister Ralph Alexander Lorz (CDU), e​r werde a​lles rechtlich Mögliche tun, u​m Höckes Rückkehr gegebenenfalls z​u verhindern. Der a​uf Beamtenrecht spezialisierte Anwalt Gerd Tersteegen erklärte, a​uch beurlaubte Beamte könnten i​hre Dienstpflichten verletzen. Bestimmte Aussagen Höckes s​eien auch o​hne strafrechtliche Ermittlungen „durchaus geeignet, u​m ein Disziplinarverfahren w​egen der Beeinträchtigung d​es Ansehens d​es Dienstherrn einzuleiten“. Dies r​iet er d​em Ministerium.[253]

Nach Höckes Dresdner Rede ermittelte d​ie Staatsanwaltschaft Dresden g​egen ihn, stellte d​ie Ermittlungen jedoch a​m 1. März 2017 ein: Höcke h​abe objektiv e​ine radikale Kritik a​n der Form d​er Vergangenheitsbewältigung geübt. Eine Volksverhetzung s​ei ihm n​icht nachweisbar. Da e​r nicht direkt NS-Opfer angeredet habe, l​iege auch k​eine strafbare Verunglimpfung d​es Andenkens Verstorbener vor.[254]

Im Mai 2017 verfälschte e​ine Fotomontage a​uf Höckes Facebookseite d​en Untertitel d​es Buchs v​on Bundesjustizminister Heiko Maas Aufstehen s​tatt wegducken. Eine Strategie g​egen Rechts z​u „Eine Strategie g​egen das Recht“. Der Piper Verlag, d​er das Buch herausgab, klagte daraufhin g​egen Höcke u​nd die AfD a​uf Unterlassung, w​eil der Originaltitel n​icht erkennbar s​ei und s​eine Verfremdung d​as Persönlichkeitsrecht d​es Unternehmens a​ls juristische Person verletze.[255] Im Oktober 2018 h​ob das Landgericht München e​ine einstweilige Verfügung g​egen Höcke a​uf und w​ies die Klage ab, w​eil die Fotomontage d​en Verlagsnamen n​icht zeigte u​nd nicht behauptete, Maas h​abe den falschen Untertitel verfasst. Dieser s​ei als Satire unmittelbar einsichtig u​nd somit v​on der Meinungsfreiheit gedeckt.[256]

Im September 2018 zeigten d​ie Angehörigen e​iner ermordeten Flüchtlingshelferin Höcke an, w​eil er o​hne ihre Einwilligung e​ine Fahndungsfotografie d​es Mordopfers a​uf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hatte, d​ie zuvor a​uch beim „Trauermarsch“ i​n Chemnitz i​n Großformat gezeigt worden war. Damit h​abe er, s​o die Angehörigen, d​as Bild widerrechtlich „für d​ie eigene Gesinnung instrumentalisiert“; e​s sei a​uch beim Trauermarsch z​ur Stimmungsmache g​egen Flüchtlinge missbraucht worden. Am 14. Dezember genehmigte d​er Justizausschuss d​es Thüringer Landtages e​in polizeiliches Ermittlungsverfahren z​u dem Fall. Höcke w​ies die Vorwürfe zurück: Er h​abe eine öffentliche Kundgebung dokumentiert, a​n der e​r teilgenommen habe.[257] Anfang Februar 2019 stellte d​ie Chemnitzer Staatsanwaltschaft d​as Ermittlungsverfahren g​egen Höcke ein, d​a ihrer Ansicht n​ach durch d​as auf d​er Demonstration gezeigte Foto „keine berechtigten Interessen“ d​er getöteten Sophia L. o​der ihrer Angehörigen verletzt worden seien. Eine Strafbarkeit w​egen der Verwendung d​es Bildes a​uf Höckes Facebookseite s​ah die Staatsanwaltschaft ebenfalls a​ls nicht gegeben, d​a es s​ich bei d​er abgebildeten Kundgebung „zweifelsfrei u​m ein Bild a​us dem Bereich d​er Zeitgeschichte“ handle u​nd das Foto d​er Frau bereits z​uvor in d​en Medien b​ei der Suche n​ach der Vermissten verwendet worden sei.[258]

2020 w​urde Höcke einmal w​egen Volksverhetzung, e​in weiteres Mal w​egen Verleumdung angezeigt. Um d​ie Vorwürfe z​u prüfen, beantragte d​ie Staatsanwaltschaft Mühlhausen Ende November 2020 d​ie Aufhebung seiner Immunität u​nd gab bekannt: Zum e​inen sollte Höcke e​in Bild d​er Seenotretterin Carola Rackete m​it der Zeile „Ich h​abe Folter, sexuelle Gewalt, Menschenhandel u​nd Mord importiert“ gepostet u​nd damit eventuell Flüchtlinge pauschal a​ls Kriminelle stigmatisiert haben. Zum anderen h​abe er e​ine Frau a​uf Facebook a​ls Exterroristin bezeichnet, d​ie Fremden d​abei helfe, d​en Sozialstaat z​u plündern.[259] Im Dezember 2020 h​ob der Thüringer Justizausschuss Höckes Immunität auf.[260] Zur Beweissicherung i​m ersten d​er beiden Fälle veranlasste d​ie Staatsanwaltschaft i​m Mai 2021 e​ine Hausdurchsuchung i​n Höckes Wohnhaus.[261]

Im Frühjahr 2021 beendete Höcke e​ine Landtagswahlkampfrede i​n Merseburg m​it den Worten „Alles für Deutschland“. Der Spruch w​ar eine Losung d​er SA i​n der Weimarer Republik u​nd ist l​aut dem Wissenschaftlichen Dienst d​es Bundestags a​ls verbotenes Verwenden v​on Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen strafbar, w​enn er i​n einer Rede a​uf einer Versammlung verwendet wird. Zuvor hatten andere AfD-Sprecher d​en Satz verwendet u​nd waren deshalb angezeigt worden, bestritten jedoch, d​en historischen Hintergrund gekannt z​u haben. Im Juni 2021 erstattete d​er Landesvorsitzende d​er Grünen v​on Sachsen-Anhalt Sebastian Striegel Strafanzeige g​egen Höcke u​nd betonte: Dieser h​abe den Satz n​icht spontan geäußert, sondern z​um „Abschluss e​iner durchorchestrierten Rede“ u​nd als Vertreter e​iner vom Verfassungsschutz beobachteten Partei, d​er gerichtsfest a​ls „Faschist“ bezeichnet werden dürfe.[262] Am 24. November 2021 h​ob der Thüringer Justizausschuss a​uf Antrag d​er Staatsanwaltschaft Halle (Saale) Höckes Immunität auf, u​m Ermittlungen z​u Striegels Anzeige z​u ermöglichen.[263]

Nachdem s​ich ein Mitglied d​er CDU Thüringen i​n der Zeitung Neues Gera kritisch über Höckes Aussagen v​om September 2021 z​u COVID-19-Impfstoffen geäußert hatte, beantragte Höcke e​ine einstweilige Verfügung u​nd Unterlassungserklärung. Das Landgericht Gera lehnte seinen Antrag i​m Januar 2022 ab, w​eil es s​ich um e​ine auf Tatsachen beruhende Meinungsäußerung gehandelt habe.[225]

Gerichtsbeschluss zur Bezeichnung als Faschist

Am 27. September 2019 wollte Höcke i​n Eisenach b​ei einem Familienfest d​er AfD a​ls Redner auftreten. Verschiedene Gruppen meldeten e​ine Gegenkundgebung u​nter dem Motto „Protest g​egen die rassistische AfD, insbesondere d​en Faschisten Höcke“ an. Die Stadtverwaltung ließ d​as Motto verbieten, d​a sie d​ie öffentliche Sicherheit u​nd Höckes Persönlichkeitsrechte bedroht sah. Am 26. September 2019 h​ob das Verwaltungsgericht Meiningen d​as Verbot i​n einem Eilverfahren a​uf und erlaubte, Höcke öffentlich a​ls Faschist z​u bezeichnen. Die Antragsteller hätten i​n dem Eilverfahren „in ausreichendem Umfang glaubhaft gemacht, d​ass ihr Werturteil n​icht aus d​er Luft gegriffen ist, sondern a​uf einer überprüfbaren Tatsachengrundlage beruht“ u​nd vor a​llem „die Auseinandersetzung i​n der Sache, u​nd nicht – a​uch bei polemischer u​nd überspitzter Kritik – d​ie Diffamierung d​er Person i​m Vordergrund“ stehe. Daher s​ei die Meinungsfreiheit i​n diesem Fall n​icht durch Persönlichkeitsrechte eingeschränkt; a​uch die öffentliche Sicherheit s​ei nicht gefährdet gewesen.[264] Die angeführten Belege stammten a​us Höckes Buch „Nie zweimal i​n denselben Fluss“ u​nd Presseberichten, wonach Höcke v​on einem n​euen Führer, d​em angeblichen „Volkstod d​urch den Bevölkerungsaustausch“ u​nd einer „Reinigung“ Deutschlands v​on politischen Gegnern gesprochen u​nd den Hitler-Faschismus relativiert hatte.[265]

Im März 2020 untersagte d​as Landgericht Hamburg d​em Berliner FDP-Fraktionsvorsitzenden Sebastian Czaja i​n einer einstweiligen Verfügung u​nter Androhung e​ines Ordnungsgeldes, z​u verbreiten, Höcke s​ei von e​inem Gericht z​um Faschisten erklärt worden: Das Verwaltungsgericht Meiningen h​abe nur „über d​ie Zulässigkeit e​iner konkreten Meinungsäußerung i​n einem konkreten Kontext“ entschieden, jedoch n​icht positiv festgestellt, d​ass Höcke e​in Faschist sei.[266]

Verfassungsschutzbehörden

Am 6. September 2018 erklärte d​as Amt für Verfassungsschutz Thüringen d​ie AfD d​es Landes z​um Prüffall, u​m festzustellen, o​b sie dauerhaft beobachtet werden muss. Ausschlaggebend dafür w​aren Höckes Aussagen z​ur „Zeit d​es Wolfes“ s​owie sein Aufruf z​ur Gehorsamsverweigerung a​n Bundespolizisten u​nd Drohung g​egen sie b​eim „Kyffhäusertreffen“ 2018, s​eine Teilnahme m​it Neonazis a​m sogenannten Trauermarsch i​n Chemnitz u​nd die These seines Buchs, n​ur ein „alleiniger Inhaber d​er Staatsmacht“ könne d​ie „im letzten Degenerationsstadium“ befindliche Demokratie ablösen u​nd „wieder i​n Ordnung bringen“.[267] Das Amt verwies z​udem auf d​ie „Nähe z​um Nationalsozialismus“, d​ie die Bundes-AfD Höcke bescheinigt hatte, s​owie darauf, d​ass die Landes-AfD Höckes Ausschluss abgelehnt u​nd sich s​omit dessen Positionen z​u eigen gemacht hatte.[268] Thüringens Verfassungsschutzleiter Stephan J. Kramer erklärte weitere Aussagen Höckes für verfassungsfeindlich: Die AfD s​ei „die letzte revolutionäre, […] d​ie letzte friedliche Chance für u​nser Vaterland“; manchmal müsse m​an „das Recht i​n die eigenen Hände nehmen“; d​as Gedenken a​n die NS-Zeit s​ei ein „Erinnerungszwang“, d​er „unser nationales Selbstwertgefühl“ unterminieren solle. Derartige Aussagen zeigen für Kramer e​in „völkisches“ u​nd antidemokratisches Politikverständnis Höckes.[269]

Wie v​on Höcke angekündigt, reichte d​ie Thüringer AfD a​m 11. Dezember 2018 Klage g​egen eine mögliche Beobachtung d​urch den Verfassungsschutz ein. Stephan Kramer u​nd Landesinnenminister Georg Maier hätten falsche Tatsachen behauptet, unterstellt, d​ie AfD arbeite m​it Extremisten zusammen, u​nd damit g​egen ihre Neutralitätspflicht u​nd das Recht d​er Parteien a​uf Chancengleichheit verstoßen.[270]

Das r​und 400-seitige Gutachten d​es Bundesamtes für Verfassungsschutz z​ur AfD v​om 15. Januar 2019 zitiert Höcke mehrere hundert Mal u​nd stuft d​en „Flügel“ d​er AfD v​or allem w​egen Höckes Aussagen a​ls „Verdachtsfall“ ein, g​egen den nachrichtendienstliche Mittel eingesetzt werden können. Basis d​es Gutachtens s​ind Internetaussagen, a​uf Videos aufgezeichnete Reden außerhalb v​on Parlamenten, b​ei Höcke a​uch frühere Aussagen a​ls „Landolf Ladig“ u​nd spätere a​us seinem Buch „Nie zweimal i​n denselben Fluss“.[20] In diesen Belegen fanden d​ie Gutachter „stark verdichtete Anhaltspunkte“ für e​ine mit d​er Menschenwürde unvereinbare „extremistische Bestrebung“. Seine „Sofort Agenda“ g​ehe von e​iner „naturgegebenen Verschiedenheit v​on Völkern“ aus, d​ie jede Integration unmöglich mache. Aussagen Höckes über „multikriminelle“ Gesellschaften u​nd Moscheen a​ls Symbole e​iner „Landnahme“ s​eien „klar fremdenfeindlich“. Sein „Flügel“ diffamiere Menschen muslimischen Glaubens, a​uch mit deutscher Staatsbürgerschaft, a​ls „niederwertig“ u​nd teile a​uch die antisemitische Verschwörungstheorie e​iner „Weltherrschaft über e​ine entkultivierte Menschheit“. Sein „ethnokultureller Ansatz“ strebe d​ie „Rechtlosstellung“ v​on Ausländern, Muslimen u​nd Andersdenkenden an. Höcke formuliere i​n „aller Klarheit“, „wie s​ehr ihm d​as ganze System u​nd die i​m Wettbewerb stehenden Parteien verhasst s​ind und w​ie offensichtlich d​as Feindbild Merkel lediglich e​ine Chiffre für d​ie Verachtung d​er Bundesrepublik insgesamt ist“. Wegen dieser a​ls verfassungsfeindlich eingestuften Ausrichtung beobachtete d​as BfV d​en Flügel fortan systematisch.[271]

Im Oktober 2019 wollte Höcke d​em BfV-Chef Thomas Haldenwang dessen Interviewaussage „Der Flügel w​ird immer extremistischer“ verbieten lassen, w​eil diese Aussage s​eine Chancen a​ls Spitzenkandidat b​ei der Thüringer Landtagswahl beeinträchtige. Das Verwaltungsgericht Köln lehnte seinen Eilantrag ab: Haldenwang h​abe sich n​icht auf Höcke persönlich bezogen, e​s ausdrücklich abgelehnt, s​ich über e​inen Spitzenkandidaten z​u äußern u​nd Höcke n​ur neben Andreas Kalbitz a​ls führenden Kopf d​es Flügels erwähnt.[272]

Seit Anfang 2020 überwacht d​er Verfassungsschutz Höckes außerparlamentarische Aktivitäten m​it nachrichtendienstlichen Mitteln.[273]

Satire und Kunst

Nachbildung des Berliner Holocaust-Mahnmals in Bornhagen

Als Reaktion a​uf Höckes Dresdner Rede mietete d​as Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) i​m April 2017 n​eben Höckes Wohnhaus i​n Bornhagen e​in Grundstück, a​uf dem d​ie ZPS-Aktionskünstler a​m 22. November 2017 e​inen verkleinerten Nachbau d​es Berliner Holocaustmahnmals m​it 24 Stelen enthüllten.[274] Sie verlangten v​on ihm, analog z​u Willy Brandts Kniefall v​on Warschau 1970 a​uf die Knie z​u fallen u​nd aufrichtig u​m Vergebung für d​ie deutschen Verbrechen i​m Zweiten Weltkrieg z​u bitten.[275] Künstler, Kunstwerk, Besucher u​nd Journalisten wurden mehrfach angegriffen. Ein Ermittlungsverfahren w​egen des Verdachts d​er versuchten Nötigung w​urde im November 2018 eingestellt, w​eil die Aktion n​icht geeignet u​nd auch n​icht auf d​en Zweck ausgerichtet sei, Höcke z​u dem geforderten Kniefall z​u bewegen. Vielmehr hätten d​ie Künstler e​in Zeichen g​egen seine Äußerungen setzen u​nd gesellschaftlich aufrütteln wollen.[276] Der rechtsgerichtete Staatsanwalt Martin Zschächner leitete a​m 29. November 2017 Ermittlungen w​egen „Bildung e​iner kriminellen Vereinigung“ g​egen das ZPS ein, k​urz nachdem Höcke d​ie Aktionskünstler a​uf einer Konferenz d​es Magazins Compact a​ls „Terroristen“ u​nd „kriminelle Vereinigung“ bezeichnet hatte.[277] Das Verfahren w​urde nach starker öffentlicher Kritik i​m April 2019 eingestellt.[278] Das ZPS erhielt genügend Spenden, u​m den Erhalt d​es Kunstwerks n​och mindestens sieben Jahre l​ang zu finanzieren (Stand Februar 2018).[279]

Im Oktober 2018 stellte Höcke u​nter Polizeischutz s​ein Buch Nie zweimal i​n denselben Fluss a​uf der Frankfurter Buchmesse vor. Der Satiriker u​nd EU-Abgeordnete Martin Sonneborn versuchte, a​ls Claus Schenk Graf v​on Stauffenberg verkleidet e​ine Aktentasche i​n Höckes Nähe abzustellen, u​m an d​as Attentat v​om 20. Juli 1944 a​uf Hitler z​u erinnern. Sonneborn w​urde jedoch n​icht eingelassen.[280]

„Bernd Höcke“

Im März 2015 g​ab die Thüringer Allgemeine Björn Höckes Vornamen irrtümlich m​it „Bernd“ an.[281] Nachdem Höcke s​ich darüber öffentlich empört hatte, nannte Oliver Welke i​n der heute-show konsequent d​en falschen Vornamen.[282] Andere Satiriker t​aten es i​hm nach.[283] Später benutzten a​uch Sprecher v​on Tagesschau u​nd heute-journal[284] versehentlich d​en falschen Vornamen, ebenso Medien w​ie B.Z., DWDL.de, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Neue Osnabrücker Zeitung, Nordwest-Zeitung, Spiegel TV,[285] Hamburger Morgenpost, Huffpost, Münchner Merkur, Süddeutsche Zeitung, Südwestrundfunk u​nd weitere.[286] Der FDP-Politiker Hans-Ulrich Rülke nannte i​n einer Landtagsrede i​m Oktober 2017 mehrfach d​en falschen Vornamen u​nd bekräftigte a​uf Nachfrage: „Der Mann heißt Bernd. Ich weiß e​s definitiv a​us der heute-show.“[287] Am 25. Januar 2018 erschien d​er Name „Bernd Höcke“ i​n einer Pressemitteilung d​es Bundestages, d​ie am selben Tag korrigiert wurde.[288] Oliver Welke feierte d​ies in d​er heute-show a​ls ultimativen Erfolg seines Running Gags.[289] Am 2. Dezember 2020 l​ud die AfD Nordrhein-Westfalen (NRW) Medienvertreter z​u einer Diskussion m​it „Bernd Höcke“ ein. Das ZDF-Landesstudio NRW kommentierte a​uf Twitter: „Das i​st dann w​ohl der Durchbruch.“[290]

Weiterführende Informationen

Publikation

  • Sebastian Hennig (Hrsg.): Nie zweimal in denselben Fluß: Björn Höcke im Gespräch mit Sebastian Hennig. (Mit Vorwort von Frank Böckelmann.) 2. verbesserte Auflage, Manuscriptum, Berlin 2018, ISBN 978-3-944872-72-8.

Rezensionen:

Literatur

Commons: Björn Höcke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karsten Polke-Majewski: Mein Mitschüler, der rechte Agitator. Die Zeit, 18. Februar 2016. Archiviert vom Original am 27. November 2019.
  2. Björn Höcke zum Vorsitzenden der AfD-Landtagsfraktion gewählt. Thüringer Allgemeine, 22. September 2014
  3. AfD-Rechtsaußen im Porträt: Björn Höcke (AfD) erzielt Rekordergebnis in Thüringen - Frau, Kinder, Skandal-Aussagen. Münchner Merkur, 29. Oktober 2019
  4. Benedict Neff: Der wohl meistgehasste Politiker Deutschlands. Neue Zürcher Zeitung (NZZ), 3. November 2017
  5. Volker Weiß: Die autoritäre Revolte: Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes. Klett-Cotta, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-608-10861-3, S. 174
  6. Leserbrief aus 2006: So tickte Björn Höcke als Lehrer. Merkur, 23. Januar 2017
  7. Der Rechtsaußen der AfD: Björn Höcke im Porträt. Südkurier, 13. Februar 2017
  8. Hessisches Kultusministerium prüft Höckes Rolle bei Neonazi-Aufmarsch. Thüringische Landeszeitung, 22. Februar 2017
  9. Jonas Fedders: Wir haben mit einem seiner ehemaligen Schüler über Björn Höcke geredet. Vice.com, 22. Januar 2016
  10. Rainer Roeser: Haifischbecken AfD. Blick nach Rechts, 27. April 2015 (kostenpflichtig)
  11. Andreas Speit: Thüringer AfD-Funktionär und die NPD: Was die Sprache verrät. taz, 17. Juni 2015.
  12. Andreas Kemper: Rechtsextremismus in der AfD? Zur ungeklärten Geschichte des hessischen Geschichtslehrers Björn Höcke als zentrale Integrationsfigur einer nationalistischen Bewegung. In: Hessischer Landtag: Ausschussvorlage INA 19/39 Teil 2, 5. September 2016. PDF S. 22f.; Björn Meyer: Björn Höckes radikale Thesen: Scharfer Blick hinter rechte Kulissen. Westfälische Nachrichten, 30. Januar 2019
  13. Severin Weiland: Mutmaßlicher Kontakt zur NPD: AfD-Spitze setzt Landeschef Höcke unter Druck. Spiegel Online, 25. April 2015
  14. Severin Weiland, Christina Hebel: Mutmaßlicher Kontakt zur NPD: AfD-Landeschef Höcke lehnt eidesstattliche Erklärung ab. Spiegel, 29. April 2015
  15. Hannes Vogel: Alte Kameraden. Zeit Online, 13. September 2018
  16. Maria Fiedler, Matthias Meisner: Petry: Höcke hat unter Pseudonym die NPD gelobt. Der Tagesspiegel, 12. April 2017
  17. Justus Bender: Randolf, Landolf und der tote SS-Mann. FAZ, 10. Juni 2017 (kostenpflichtig)
  18. Martin Debes: Verwirrspiel um angebliche Höcke-Texte. Ostthüringer Zeitung, 12. Juni 2017 (kostenpflichtig)
  19. AfD-Gutachten: Schutz für Menschenwürde und Demokratie. Tagesschau.de, 21. Januar 2019
  20. Melanie Amann, Jörg Diehl, Martin Knobbe, Andreas Ulrich: „Aggressiv fremdenfeindliche Rhetorik“: Was der Verfassungsschutz der AfD-Spitze vorwirft. Spiegel, 18. Januar 2019
  21. Hagen Mikulas: Pseudonym „Landolf Ladig“ - Junge Gemeinde Jena verklagt Höcke. ZDF, 24. Oktober 2019
  22. AfD Kandidat Höcke im Interview: Drei-Kinder-Familie ist politisches Leitbild. Thüringische Landeszeitung, 21. Juli 2014.
  23. Fabian Klaus: Sind keinesfalls eine Ein-Themen-Partei. Thüringische Landeszeitung, 24. August 2013.
  24. Kristin Müller: 40 Nordthüringer AfD-Mitglieder gründen Kreisverband. Thüringer Allgemeine, 16. November 2013.
  25. Mechthild Küpper, Claus Peter Müller: Alternative für Deutschland: Lohn für all die Lernprozesse? Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 1. September 2014.
  26. Landtagswahl 2014: Welche Koalitionen sind in Thüringen möglich? Thüringische Landeszeitung, 16. Juli 2014.
  27. Thüringer Landtag: Björn Hoecke
  28. Helmut Kellershohn: Das Institut für Staatspolitik und das jungkonservative Hegemonieprojekt. In: Stephan Braun, Alexander Geisler, Martin Gerster (Hrsg.): Strategien der extremen Rechten: Hintergründe – Analysen – Antworten. 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Springer, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-01983-9, S. 439–467, hier S. 463.
  29. Tobias Dirr: Rechtspopulismus: Neuer Anstrich für rechtes Denken. SZ, 22. Juni 2016
  30. Matthias Quent: Rechter Populismus oder populärer Rechtsextremismus? In: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (Hrsg.): Wissen schafft Demokratie, Band 1. Amadeu Antonio Stiftung, Berlin 2017, ISBN 3-940878-90-1, S: 198–209, Zitat S. 206
  31. NSU-Ausschuss in Thüringen: Direkter Draht in rechte Szene? taz, 23. April 2015
  32. Michael Backfisch: Thüringer AfD-Chef Höcke distanziert sich nicht von der NPD. Thüringer Allgemeine, 6. Mai 2015
  33. Alternative für Deutschland: AfD-Bundeschef Lucke fordert Höcke zu Parteiaustritt auf. Focus, 8. Mai 2015
  34. Severin Weiland: Äußerungen zu NPD: AfD-Vorstand will Höckes Amtsenthebung. Spiegel Online, 12. Mai 2015
  35. Parteiinternes Verfahren gegen AfD-Landeschef Björn Höcke vom Tisch. dpa/ Thüringer Allgemeine, 13. September 2015
  36. Bülend Ürük: Nach Auftritt bei „Günther Jauch“: AfD-Spitze distanziert sich von Björn Höcke. Kress, 21. Oktober 2015
  37. Justus Bender: Nach Aussagen über Afrikaner: AfD-Spitze dementiert angebliche Rüge für Höcke. FAZ, 14. Dezember 2015
  38. AfD-Politiker Höcke nennt Holocaust-Mahnmal eine „Schande“. FAZ / epd, 18. Januar 2017
  39. Justus Bender: Umstrittene Rede. Petry kritisiert Höcke in Rundschreiben an AfD-Mitglieder. FAZ, 27. Januar 2017
  40. AfD-Spitze: Höcke pocht auf Meinungsvielfalt. Tagesschau.de, 23. Januar 2017.
  41. Christian Jakob, Konrad Litschko: „‚Schließt euch an!‘ Die rechtsextreme Szene ruft Staatsdiener zum Widerstand auf.“ In: Matthias Meisner, Heike Kleffner (Hrsg.): Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz. Herder, Freiburg 2019, S. 59
  42. Fabian Klaus: Höcke im Interview: AfD will das rot-rot-grüne „Experiment“ 2019 beenden. Thüringische Landeszeitung, 14. Januar 2017
  43. AfD-Vorstand will Höcke ausschließen. FAZ.net, 13. Februar 2017.
  44. AfD-Machtkampf – Gauland schlägt Höcke für Bundestag vor. Reuters, 14. Februar 2017
  45. Maria Fiedler: AfD-Politiker: Björn Höcke sucht seinen Weg aus der Deckung. Tagesspiegel, 29. November 2017
  46. AfD-Parteitag: „Königsmacher“ kommen vom rechten Flügel. Tagesschau.de, 3. Dezember 2017
  47. Zeit Alice Weidel als Beisitzerin in AfD-Vorstand gewählt. Zeit Online, 3. Dezember 2018
  48. Tilman Steffen: AfD Thüringen: Björn Höcke darf in der AfD bleiben. Zeit Online, 9. Mai 2018
  49. Matthias Meisner: Thüringer Parteichef: AfD-Führung will Ausschlussverfahren gegen Höcke stoppen. Tagesspiegel, 5. Juni 2018
  50. Liane Bednarz: Bei AfD-Hardliner-Treffen zeigt sich, wie radikal die Partei wirklich ist. Huffpost, 7. August 2018
  51. Kai Budler: AfD-Spitzenkandidat Höcke. BNR, 15. Oktober 2018 (kostenpflichtig)
  52. Anne-Beatrice Clasmann: Gemäßigte gegen Höcke: Richtungsstreit in der AfD wieder voll entbrannt. Saarbrücker Zeitung / dpa, 17. Oktober 2018
  53. Neues Ausschlussverfahren gegen Höcke? Entlastender Richter posierte mit Nazi-Symbolen. Thüringer Allgemeine, 17. Oktober 2018
  54. Höcke zu Nazivorwürfen: Verhalten von ehemaligem Parteimitglied „inakzeptabel“. Thüringer Allgemeine, 17. Oktober 2018
  55. Dietmar Neuerer: Inlandsgeheimdienst: AfD streitet über drohende Beobachtung – Gauland weist Höcke zurecht. Handelsblatt, 5. November 2018.
  56. Sabine am Orde: Parteirechte unterstützt AfD-Jugend. taz, 27. November 2018
  57. CDU verliert im Landkreis Eichsfeld absolute Mehrheit. Göttinger Tageblatt, 28. Mai 2019
  58. Björn Höcke sorgt für Eklat im Eichsfelder Kreistag. www.mdr.de, 27. Juni 2019
  59. Maria Fiedler: „Exzessiv zur Schau gestellter Personenkult“: Warum Teile der AfD jetzt auf Distanz zu Björn Höcke gehen. Tagesspiegel, 10. Juli 2019; Matthias Kamann: Höckes Kritiker müssen einen hohen Preis zahlen. Welt online, 14. Juli 2019
  60. Matthias Kamann: Was hinter dem Angriff auf Björn Höcke steckt. Welt online, 10. Juli 2019
  61. Steffen Kailitz: „Sachsen – eine Hochburg der AfD? Entwicklung, Perspektiven und Einordnung der Bundespartei und des sächsischen Landesverbandes.“ In: Uwe Backes/Steffen Kailitz: Sachsen – Eine Hochburg des Rechtsextremismus? Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, S. 198
  62. Führende AfD-Politiker fordern Björn Höcke heraus. Zeit Online, 14. Juli 2019
  63. Landtagswahl in Thüringen: Und dann gibt Björn Höcke den Bescheidenen. Welt Online, 27. Oktober 2019
  64. Katja Bauer, Maria Fiedler: Die Methode AfD. Der Kampf der Rechten: Im Parlament, auf der Straße – und gegen sich selbst. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, S. 277
  65. Severin Weiland: Thüringen-Wahl: Welche Rolle will Höcke künftig spielen? Spiegel online, 28. Oktober 2019
  66. Kim Björn Becker, Stefan Locke: Nach der Wahl in Thüringen: Ein verstörtes Land. www.faz.net, 28. Oktober 2019
  67. mdr.de: Das sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow zu Björn Höcke (AfD) | MDR.DE. Abgerufen am 20. September 2021.
  68. Frederik Merx: Junge hat sich verzockt. In: SWR. 30. November 2019, abgerufen am 15. März 2020.
    Ann-Katrin Müller: Scharfmacher an vorderster Front. In: Der Spiegel. 1. Dezember 2019, abgerufen am 15. März 2020.
  69. Katja Bauer, Maria Fiedler: Die Methode AfD. Der Kampf der Rechten: Im Parlament auf der Straße – und gegen sich selbst. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, S. 295
  70. Andreas Speit: Den Grünen den Naturschutz nehmen taz.de, 2. Juni 2020
  71. Süddeutsche Zeitung: Höcke will Thüringer Spitzenkandidatur für Bundestag nicht. Abgerufen am 8. Mai 2021.
  72. Alexander Häusler, Rainer Roeser: Die »Alternative für Deutschland« – eine Antwort auf die rechtspopulistische Lücke? In: Stephan Braun, Alexander Geisler, Martin Gerster (Hrsg.): Strategien der extremen Rechten: Hintergründe – Analysen – Antworten. 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Springer, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-01983-9, S. 101–128, hier S. 123.
  73. Andreas Speit: Rechts? Kein schlechter Begriff. taz, 26. September 2014; Patrick Gensing: Neue „Einzelfälle“ in der AfD. publikative.org, 15. Oktober 2014; Florian Röpke: Die AfD als Retterin des Abendlandes? publikative.org, 16. Oktober 2014; Rainer Roeser: Türöffner nach rechts. Blick nach Rechts, 16. Oktober 2014.
  74. Alexander Häusler, Rainer Roeser: „Erfurt ist schön deutsch – und schön deutsch soll Erfurt bleiben!“ Das politische Erscheinungsbild der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) in Thüringen. Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Thüringen (Hrsg.), Erfurt 2015, ISBN 978-3-95861-322-5, S. 29 f.
  75. Gerlinde Sommer: AfD-Chef gibt Interview in „Junger Freiheit“ – Höcke: „Rede mit jedem“. Thüringische Landeszeitung, 16. Oktober 2014.
  76. Höcke sorgt erneut mit Äußerungen für Wirbel. Focus, 29. Mai 2015
  77. Neuer Beleg für NPD-Nähe von AfD-Landeschef Höcke. (Memento vom 30. Mai 2015 im Internet Archive) MDR, 29. Mai 2015.
  78. Helmut Kellershohn: Das Institut für Staatspolitik und das jungkonservative Hegemonieprojekt. In: Stephan Braun, Alexander Geisler, Martin Gerster (Hrsg.): Strategien der extremen Rechten: Hintergründe – Analysen – Antworten. 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Springer, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-01983-9, S. 462; Helmut Kellershohn: Risse im Gebälk. Flügelkämpfe in der jungkonservativen Neuen Rechten und der AfD. In: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 189; Helmut Kellershohn: Götz Kubitschek und das Institut für Staatspolitik. In: Helmut Kellershohn, Wolfgang Kastrup (Hrsg.): Kulturkampf von rechts. AfD, Pegida und die Neue Rechte. Unrast, Münster 2016, ISBN 978-3-89771-767-1, S. 100.
  79. AfD-Chef fordert klare Abgrenzung seiner Partei nach rechts. (Memento vom 8. Oktober 2015 im Internet Archive) Frontal21 /ZDF, 2. Juni 2015
  80. Felix M. Steiner: AfD und Identitäre Bewegung – Die Stunde der „Neuen Rechten“. Cicero, 29. Juni 2016
  81. Melanie Amann: Populismus: Rechte Freunde. Spiegel, 28. Mai 2016
  82. Höckes Flügel und Fraktionschefin Weidel schließen Bündnis. Spiegel online vom 12. Juli 2019
  83. Steffen Kailitz: „Sachsen – eine Hochburg der AfD? Entwicklung, Perspektiven und Einordnung der Bundespartei und des sächsischen Landesverbandes.“ In: Uwe Backes/Steffen Kailitz (Hrsg.): Sachsen – Eine Hochburg des Rechtsextremismus? Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2020, S. 198
  84. Fabian Virchow, Martin Langebach, Alexander Häusler (Hrsg.): Handbuch Rechtsextremismus. Springer VS, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-531-19085-3, S. 168 f.
  85. AfD: Höcke bedankt sich bei Pegida. Zeit Online, 9. April 2016
  86. Landesparteitag der AfD: Höcke wirbt für Allianz mit Pegida, FPÖ und Front National. Thüringer Allgemeine, 9. April 2016
  87. Monitor /ARD: Alternative für Deutschland – Wie eine Partei immer stärker nach rechts kippt. 11. September 2014
  88. Alexander Häusler, Rainer Roeser: Die rechten ›Mut‹-Bürger. Entstehung, Entwicklung, Personal & Positionen der »Alternative für Deutschland«. VSA, Hamburg 2015, ISBN 978-3-89965-640-4, S. 145.
  89. Volker Weiß: Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes. Klett-Cotta, Stuttgart 2018, S. 157
  90. Ominöser rechter „Herkuleskreis“ trifft sich in Nordhessen. Thüringer Allgemeine, 30. Mai 2016
  91. Danijel Majic: AfD-naher „Herkules-Kreis“: Geschlossene Gesellschaft mit Höcke. FR, 29. Mai 2016
  92. Matern Boeselager: Björn Höcke und seine Freunde fordern jetzt Artenschutz für Deutsche. Vice.com, 27. Mai 2016
  93. Volker Weiß: Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes. Klett-Cotta, Stuttgart 2018, S. 25
  94. Knut Krohn: Die AfD und der rechte Rand: Höcke verteidigt Holocaust-Leugnerin. Stuttgarter Zeitung, 22. November 2016
  95. Melanie Amann: Angst für Deutschland: Die Wahrheit über die AfD: wo sie herkommt, wer sie führt, wohin sie steuert. Droemer, 2017, S. 112
  96. Razzia gegen Rechtsextreme: Nazi-Hipster in der Krise. SZ, 28. April 2018
  97. Björn Höcke spricht bei Pegida. MDR, 15. Mai 2018
  98. Ludwig Bundscherer: Björn Höcke und die Leitkultur: Mediale Offensive der Thüringer AfD. MDR, 16. Mai 2018
  99. René Meinig: Höcke tritt erstmals bei Pegida auf. Sächsische Zeitung.de, 15. Mai 2018
  100. Simon Berninger, Margarethe Gallersdörfer: AfD Thüringen: Verfassungsschutz prüft Überwachung von Höckes Landesverband. (Memento vom 30. November 2018 im Internet Archive) FR, 8. September 2018
  101. Lennart Pfahler: Extremismusforscher: Manche Rechte verstehen Höckes Worte als Gewaltaufruf. HuffPost, 3. November 2018
  102. Patrick Gensing: Höcke und der „friedliche Bürgerprotest“. www.tagesschau.de, 23. Oktober 2019
  103. Wegen Strafanzeige: Staatsanwaltschaft prüft Rede von Björn Höcke. www.welt.de, 19. Februar 2020
  104. Jörg Köpke: Staatsanwalt prüft Höcke-Rede wegen Volksverhetzung. www.rnd.de, 19. Februar 2020
  105. Julius Geiler: Pegida-Anhänger greifen Journalisten und Geflüchtete in Dresden an. Tagesspiegel, 14. September 2021
  106. Heide Oestreich: „Natürliche Geschlechterordnung“. taz, 17. September 2014.
  107. Fabian Leber: Die AfD und das Gute an der DDR. Tagesspiegel, 6. August 2014
  108. Für AfD ist Drei-Kinder-Familie politisches Leitbild. Thüringische Landeszeitung, 20. Juli 2014.
  109. Peter Wütherich, Alexander Fröhlich: AfD will sich mit rechten Thesen profilieren. Potsdamer Neueste Nachrichten, 31. Juli 2014.
  110. Andreas Kemper: Björn Höckes faschistischer Fluss: Der völkische Machiavellismus des AfD-Politikers. Graswurzelrevolution, 1. September 2018
  111. Andreas Kemper: Geschlechter- und familienpolitische Positionen der AfD. In: Helmut Kellershohn, Wolfgang Kastrup (Hrsg.): Kulturkampf von rechts, Münster 2016, S. 156.
  112. Marc Röhlig: So verdreht die AfD Fakten, um gegen Schwule zu hetzen. Bento, 4. Oktober 2016
  113. AfD: Höcke will Schwule und Lesben nicht akzeptieren. Queer.de, 16. Mai 2018; Marc Röhlig: Kaum steht fest, dass Höcke in der AfD bleiben darf, macht er wieder Stimmung gegen Homosexuelle. Bento, 16. Mai 2018
  114. Martin Debes: Die tausend Jahre des Björn Höcke. Thüringer Allgemeine, 20. Oktober 2015
  115. Hanno Müller: Historiker: „Höcke weiß genau, aus welchem Kontext seine Äußerungen kommen.“ Thüringer Allgemeine, 15. Dezember 2015
  116. Lukas Kiepe (Hrsg.): Ruck nach Rechts? Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und die Frage nach Gegenstrategien. Barbara Budrich, Opladen 2017, ISBN 978-3-8474-2069-9, S. 61–65, Zitate S. 63.
  117. Andreas Speit: Bürgerliche Scharfmacher: Deutschlands neue rechte Mitte – von AfD bis Pegida. Orell Füssli, Zürich 2016, ISBN 978-3-280-03940-3, S. 63f.; Andrea Dernbach: Günther Jauch konnte Björn Höcke nicht Paroli bieten – oder wollte er nicht? Tagesspiegel, 19. Oktober 2015
  118. Frank Lübberding: Schwarz-rot-goldener Coup von rechts. FAZ, 19. Oktober 2015
  119. Höckes Reden – Goebbels’ Sound? WDR.de / Monitor, 21. Oktober 2015; Catherina Kaiser: Kaum auseinanderzuhalten: Wer hat’s gesagt – Höcke oder Goebbels? Huffington Post, 22. Oktober 2015; Lutz Haverkamp: Björn Höcke und die AfD: Ein Nazivergleich. Tagesspiegel, 26. November 2015; Andreas Kemper: Zur NS-Rhetorik des AfD-Politikers Björn Höcke. DISS-Journal 32 (2016).
  120. „Er ist wieder da“ und „Schande“: So heftig kritisieren B.Z., Mopo und Berliner Kurier die Mahnmal-Rede von AfD-Mann Björn Höcke. Meedia, 19. Januar 2017
  121. Margarethe Gallersdörfer: AfD-Buch wird nicht geschwärzt. FR, 18. August 2018
  122. Marc Röhlig: Auf National-Treffen der AfD: Björn Höcke spricht von Wölfen und Schafen – wie Goebbels. Bento, 24. Juni 2018
  123. Patrick Gensing: Thüringen: Verfassungsschutz nimmt AfD ins Visier. Tagesschau.de, 6. September 2018
  124. Boris Rosenkranz: AfD-Treffen: Teilnehmer bedrohen und attackieren Journalisten. Übermedien, 26. Juni 2018; Stefan Lauer: Kyffhäusertreffen der AfD: Die Maske ist mal wieder verrutscht. Belltower News, 27. Juni 2018
  125. Björn Höcke bricht Interview mit dem ZDF ab. Zeit Online, 15. September 2019; Katja Bauer, Maria Fiedler: Die Methode AfD. Der Kampf der Rechten: Im Parlament, auf der Straße – und gegen sich selbst. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-608-98412-5, S. 108
  126. Jens Jessen: Björn Höcke: Apropos: Stärke ist, fair zu bleiben. Zeit, 18. September 2019.
  127. „Wer kritische Fragen stellt, ist ein Feind.“ Spiegel Online, 22. September 2019
  128. Höcke läßt Interview ohne Begründung platzen – Zeitung druckt weiße Seite ab. Focus, 7. Oktober 2019
  129. Jobst Paul: Der Niedergang – der Umsturz – das Nichts. Rassistische Demagogie und suizidale Perspektive in Björn Höckes Schnellrodaer IfS-Rede. Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS), 16. Februar 2016 (PDF, Anhang S. 26–39)
  130. Volker Zastrow: Neue Rechte: Höckes Rassentheorie. FAZ, 20. Dezember 2015
  131. Jobst Paul: Der Niedergang – der Umsturz – das Nichts. Rassistische Demagogie und suizidale Perspektive in Björn Höckes Schnellrodaer IfS-Rede. DISS, 16. Februar 2016 (PDF S. 1–25)
  132. Oda Lambrecht, Christian Baars: Vorwürfe nach Rede des AfD-Landeschefs: Empörung über Höckes „biologischen Rassismus“. NDR / Tagesschau.de, 11. Dezember 2015
  133. Gutachten zur AfD: Politologe bescheinigt Höcke „klaren Rassismus“. Spiegel Online, 1. Januar 2016
  134. Daniel Bax: Auf den Laubfrosch gekommen. taz, 15. Dezember 2015.
  135. Andreas Beyer: Evolution, Kulturen, Fortpflanzung, Björn Höcke und die AfD: Wie rassistisches Gedankengut durch die AfD salonfähig gemacht wird. AG Evolutionsbiologie.net, 2016
  136. Simon Hurtz: AfD Thüringen: „Blanker Rassismus“: Höcke und die Fortpflanzung der Afrikaner. SZ, 12. Dezember 2015; Erklärung von Björn Höcke, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, zu seiner Rede am 21. November in Schnellroda. Landespressedienst.de, 14. Dezember 2015
  137. Höcke stellt Positionspapier gegen „Multikulti-Extremisten“ vor. FAZ, 15. Mai 2018
  138. MDR Thüringen-Sommerinterview: Thüringens AfD-Chef Höcke will Flüchtlinge nicht integrieren. MDR, 16. August 2018
  139. Verfassungsschutzbericht 2019, S. 86
  140. Benjamin Stahl, Jonas Keck: 250 Menschen gegen die AfD – Höcke leugnet Klimawandel. www.mainpost.de, 10. August 2018
  141. Theresa Martus: Björn Höcke im MDR-Sommerinterview: „Corona ist vorbei“. WAZ, 25. August 2020
  142. Höcke nutzt Frankfurter Bahnhofsattacke für Forderungen. Sueddeutsche.de, 4. August 2019
  143. Verfassungsschutzbericht Bayern 2020, S. 154
  144. Claus Christian Malzahn: „Leises Entsetzen“ in Buchenwald über die AfD. Welt online, 25. Januar 2015
  145. Vom Schmuddelkind zum Schattenchef: Wie Höcke sich ins Machtzentrum vorarbeitet, Focus Online, 10. Juli 2016.
  146. Mely Kiyak: Ein total anderes Deutschland. Zeit Online, 25. Januar 2017
  147. Matthias Meisner, Laura Hofmann: Brandrede in Dresden: Der totale Höcke. Tagesspiegel, 18. Januar 2017
  148. Höcke-Rede im Wortlaut. „Gemütszustand eines total besiegten Volkes“. Tagesspiegel, 19. Januar 2019
  149. Katja Thorwarth: Björn Höcke gibt den Nazi www.fr.de, 18. Januar 2017
  150. zit. nach Heinrich Detering: „Was heißt hier »wir«? Zur Rhetorik der parlamentarischen Rechten.“ Reclam, Ditzingen 2019, 3. Aufl., S. 15, 23
  151. Katja Bauer, Maria Fiedler: Die Methode AfD. Der Kampf der Rechten: Im Parlament, auf der Straße – und gegen sich selbst. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, S. 228
  152. Beispiele: Katja Thorwarth: Kommentar zu AfD in Dresden: Björn Höcke gibt den Nazi. FR, 18. Januar 2017;
    Björn Höcke provoziert in Dresden. (Memento vom 18. Januar 2017 im Internet Archive) MDR, 18. Januar 2017;
    Thüringer AfD-Chef: Protokoll einer Rede: Björn Höcke, der Brandstifter. SHZ, 18. Januar 2017;
    AfD – Höcke nennt Holocaust-Mahnmal „Denkmal der Schande“. (Memento vom 18. Januar 2017 im Internet Archive) Deutschlandfunk, 18. Januar 2017;
    AfD-Vorstandsmitglied legt Björn Höcke Parteiaustritt nahe. Hamburger Abendblatt, 18. Januar 2017;
    Gerd Appenzeller: AfD-Wähler haben das Recht auf Irrtum verwirkt. Tagesspiegel, 20. Januar 2017
  153. Armin Pfahl-Traughber: Revisionistischer Zündler. Blick nach Rechts, 31. Januar 2017 (kostenpflichtig).
  154. Michael Kraske: Tatworte. Denn AfD & Co. meinen, was sie sagen. Ullstein, Berlin 2021, S. 54
  155. Martin Sabrow: Höcke und wir. Zeitgeschichte-online, 25. Januar 2017.
  156. Justus Bender: Was will die AfD? Pantheon Verlag, München 2017, ISBN 978-3-570-55353-4, S. 203.
  157. Thomas Niehr, Jana Reissen-Kosch: Volkes Stimme? Zur Sprache des Rechtspopulismus. Dudenverlag, Berlin 2018, S. 113.
  158. Holocaust-Gedenken: Oppermann nennt AfD-Mann Höcke einen „Nazi“. Welt online, 19. Januar 2017
  159. Ellen Ivits: „Richtig rechte Brühe“ – ein Sprachforscher analysiert Höckes Rede der „Schande“. Stern, 18. Januar 2017
  160. Heinrich Detering: Was heißt hier „wir“? Zur Rhetorik der parlamentarischen Rechten. Reclam, Ditzingen 2019 (3. Aufl.), S. 26 f., 30
  161. Linken-Politiker erstattet Strafanzeige gegen Höcke. www.spiegel.de, 18. Januar 2017
  162. Beispiele: Andreas Szabo: Höcke-Auftritt in Dresden löst Proteste aus. Radio Dresden, 18. Januar 2017;
    Oppermann: Höcke ist ein Nazi. FAZ, 19. Januar 2017;
    Nach Höckes umstrittener Aussage: Streit um Holocaust-Gedenken in der AfD. Merkur, 18. Januar 2017
  163. Amanda Taub, Max Fisher: Germany’s Extreme Right Challenges Guilt Over Nazi Past. New York Times, 18. Januar 2017; Justin Huggler: AfD politician calls for Germany to stop atoning for Nazi past. Telegraph, 18. Januar 2017.
  164. Bernhard Honnigfort: Höcke inszeniert den Skandal. www.fr.de, 18. Januar 2017
  165. Höcke legt sich mit KZ-Gedenkstätte an. Zeit Online, 26. Januar 2017
  166. KZ-Gedenkstätte erteilt Höcke Hausverbot. Zeit Online, 27. Januar 2017
  167. Anton Troianovski: The German Right Believes It’s Time to Discard the Country’s Historical Guilt. The Wall Street Journal (WSJ), 2. März 2017; Anton Troianovski: German Politician’s Comments About Hitler Stoke Debate. WSJ, 7. März 2017; Anna Kröning: Björn Höcke hat eine irritierende Ansicht zu Adolf Hitler. Welt online, 6. März 2017
  168. Gauland verteidigt Höckes umstrittene Hitler-Aussage. Welt online, 8. März 2017
  169. Maria Fiedler: AfD-Vize Gauland verteidigt Höckes Hitler-Aussage. Tagesspiegel, 8. März 2017
  170. Ronald Lauder: „Die AfD ist eine Schande für Deutschland“. Welt online, 29. März 2017
  171. Melanie Amann: Waldspaziergang mit Björn Höcke. „Jetzt stehen Sie hier mit dem Teufel der AfD“. Spiegel, 26. Oktober 2018.
  172. Jörg Häntzschel: Kulturpolitik der AfD. So raffiniert wie zwielichtig. SZ, 26. Juli 2018
  173. Daniel Ryser: Und auch hier, man ahnt es: Kein Neonazi weit und breit www.republik.ch, 2. Dezember 2019
  174. Günther Lachmann: AfD-Vorstand distanziert sich von Björn Höcke. Welt online, 18. Dezember 2015; „Sie stellen einen Antagonismus dar“: Wegen seiner Äußerungen und Auftritte: AfD berät über Björn Höckes Rauswurf. Focus, 18. Dezember 2015
  175. Marcus Bensmann:Streit in der AfD: Was Gedeon über Amerika, Nazis und Juden schreibt. Tagesspiegel, 6. Juli 2016; Hannelore Crolly, Matthias Kamann: Wie sich die AfD im Antisemitismus-Streit windet. Welt Online, 21. Juni 2016
  176. Martin Debes: Björn Höcke und der Verschwörungstheoretiker Wolfgang Gedeon. Thüringer Allgemeine, 22. Juli 2016
  177. Annelie Naumann, Matthias Kamann: Corona-Krieger. Verschwörungs-Mythen und die Neuen Rechten. Das Neue Berlin, Berlin 2021, S. 41
  178. Marc Grimm, Bodo Kahmann, Stephan Grigat: AfD und Judenbild. Eine Partei im Spannungsfeld von Antisemitismus, Schuldabwehr und instrumenteller Israelsolidarität. In: AfD & FPÖ: Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Geschlechterbilder. Nomos, Baden-Baden 2017, ISBN 978-3-8487-3805-2, S. 41–60
  179. Matthias Quent: Deutschland rechts außen. Wie die Rechten nach der Macht greifen und wie wir sie stoppen können. Piper, München 2021, S. 59 f.
  180. Verfassungsschutzbericht Bayern 2019, S. 112, 151
  181. Bundesamt für Verfassungsschutz: Lagebild Antisemitismus. Juli 2020 (PDF), S. 28–30.
  182. Rechtsextremismusforscher über Höcke: „Er ist kein eigenständiger Denker.“ taz, 26. Oktober 2019
  183. Henry Bernhard: Antisemitismus heute: Die AfD legt Hand an den Grundsatz „Nie wieder!“ Deutschlandfunk, 27. Januar 2020
  184. Michael Kraske: Tatworte. Denn AfD & Co. meinen, was sie sagen. Ullstein, Berlin 2021, S. 47 f.
  185. Andrea Röpke, Andreas Speit: Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos. Ch. Links Verlag, Berlin 2019, S. 12, 67
  186. Steffen Kailitz: „Sachsen – eine Hochburg der AfD? Entwicklung, Perspektiven und Einordnung der Bundespartei und des sächsischen Landesverbandes.“ In: Uwe Backes/Steffen Kailitz (Hrsg.): Sachsen – Eine Hochburg des Rechtsextremismus? Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2020, S. 174, 176 f.
  187. Maik Fielitz, Holger Marcks: Digitaler Faschismus. Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus. Dudenverlag, Berlin 2020, S. 45
  188. Roger de Weck: Die Kraft der Demokratie. Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre. Suhrkamp, Berlin 2020, S. 138 f., 152
  189. Raoul Löbbert: Björn Höcke: Der Volksempfänger. Zeit Online, 21. Januar 2019
  190. Alexander Nabert: Die AfD gewinnt immer taz.de, 16. September 2019
  191. Katja Bauer, Maria Fiedler: Die Methode AfD. Der Kampf der Rechten: Im Parlament, auf der Straße – und gegen sich selbst. Stuttgart, Klett-Cotta 2021, S. 61
  192. Michael Kraske: Tatworte. Denn AfD & Co. meinen, was sie sagen. Ullstein, Berlin 2021, S. 97
  193. Christian Jakob, Konrad Litschko: „‚Schließt euch an!‘ Die rechtsextreme Szene ruft Staatsdiener zum Widerstand auf.“ In: Matthias Meisner, Heike Kleffner: Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz. Freiburg, Herder 2019, S. 69 f.
  194. Katja Bauer, Maria Fiedler: Die Methode AfD. Der Kampf der Rechten: Im Parlament, auf der Straße – und gegen sich selbst. Klett-Cotta, Stuttgart 2021, S. 198
  195. Roger de Weck: Die Kraft der Demokratie. Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre. Suhrkamp, Berlin 2020, S. 154 f.
  196. Andrea Röpke/Andreas Speit: Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos. Ch. Links Verlag, Berlin 2019, S. 14
  197. Melanie Amann: Der Waldgänger www.spiegel.de, 26. Oktober 2018
  198. Steffen Kailitz: „Sachsen – eine Hochburg der AfD? Entwicklung, Perspektiven und Einordnung der Bundespartei und des sächsischen Landesverbandes.“ In: Uwe Backes/Steffen Kailitz: Sachsen – Eine Hochburg des Rechtsextremismus? Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2020, S. 174
  199. Marcel Tschekow: Revolution von rechts? Ada Magazin, September 2018
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  218. Greta Hartmann und Alexander Leistner Umkämpftes Erbe. Zur Aktualität von „1989“ als Widerstandserzählung. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 35–37 (2019), S. 18–24, hier S. 23 f.
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  254. Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Höcke ein. Spiegel Online, 1. März 2017; Staatsanwaltschaft Dresden stellt Ermittlungen gegen Björn Höcke wegen seiner Rede in Dresden am 17.01.2017 ein. justiz.sachsen.de, 1. März 2017
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  262. Timo Lehmann: Sachsen-Anhalts Grünenchef zeigt Höcke an. Spiegel Online, 11. Juni 2021
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  269. Tilman Steffen: Wer hat Angst vorm Verfassungsschutz? Zeit Online, 18. September 2018
  270. Thüringer AfD klagt gegen mögliche Beobachtung durch Verfassungsschutz. Zeit Online, 11. Dezember 2018
  271. Andreas Ulrich, Melanie Amann, Martin Knobbe: Verfassungsschutz-Gutachten zur AfD: Diffamierend, antisemitisch, rassistisch. Spiegel, 17. Januar 2019; BfV: Fachinformation zu Teilorganisationen der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD). verfassungsschutz.de, 15. Januar 2019; Andre Meister, Anna Biselli, Markus Reuter: Verfassungsschutz-Gutachten zur AfD – 7.2.1 Björn Höcke. Netzpolitik.org, 28. Januar 2019
  272. Wolf Wiedmann-Schmidt: Höcke scheitert mit Eilantrag gegen Verfassungsschutz. Spiegel Online, 24. Oktober 2019
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  278. Christian Fuchs, Luisa Hommerich: Zentrum für politische Schönheit: Schnelles Verfahren. Zeit Online, 9. April 2019
  279. Stelenfeld in Bornhagen: Björn Höcke bekommt keine Ruhe. Tagesspiegel, 14. Februar 2018
  280. Als Hitler-Attentäter auf der Buchmesse: Martin Sonneborn kommt als Stauffenberg zu Höcke-Lesung. Tagesspiegel, 12. Oktober 2018
  281. Ein „Vollpfosten“ für „Bernd“: ZDF „würdigt“ AfD-Chef Höcke. Thüringer Allgemeine, 21. Dezember 2015.
  282. Nico Oelrichs: Die AfD-Abrechnung: Wie rechts(radikal) ist sie wirklich? neobooks, München 2021, ISBN 978-3-7529-3226-3, S. 43
  283. Kein Flitzer! Das macht der Nackte bei Jan Böhmermann. Neo Magazin Royale; Björn Höcke? Bernd Höcke? Wie heißt der Mann denn nun? Augsburger Allgemeine, 21. April 2017
  284. Bernd oder Björn Höcke – Die ultimative Verwirrung hat ein neues Level erreicht. Vice.com, 20. April 2017
  285. Hendrik Steinkuhl: „Ein richtiger Loser-Vorname“: AfD-Politiker „Bernd“ Höcke wird zum Running-Gag der Medien. Meedia.de, 23. März 2017
  286. Jetzt nennt auch der Bundestag Höcke offiziell „Bernd“ – Erfolgreichster Running Gag aller Zeiten. Vice.com, 25. Januar 2018
  287. Knut Krohn: Die große Rülke-Show gegen die AfD. Stuttgarter Zeitung, 16. Oktober 2017
  288. Bundestag nennt AfD-Politiker Björn Höcke „Bernd“. Berliner Morgenpost, 25. Januar 2018; AfD-Politiker mit Namensproblem: Es ist offiziell: Bundestag macht aus Björn Höcke „Bernd“. SHZ, 26. Januar 2018
  289. Malte Mansholt: Bernd statt Björn: So feiert die „Heute Show“ die Höcke-Panne des Bundestags. Stern, 27. Januar 2018
  290. Kuriose Verwechslung: AfD in NRW lädt zu Veranstaltung mit „Bernd Höcke“ ein. RND.de, 2. Dezember 2020
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