Theodor W. Adorno

Theodor W. Adorno (geboren 11. September 1903 i​n Frankfurt a​m Main; gestorben 6. August 1969 i​n Visp, Schweiz; eigentlich Theodor Ludwig Wiesengrund) w​ar ein deutscher Philosoph, Soziologe, Musikphilosoph u​nd Komponist. Er zählt m​it Max Horkheimer z​u den Hauptvertretern d​er als Kritische Theorie bezeichneten Denkrichtung, d​ie auch u​nter dem Namen Frankfurter Schule bekannt wurde. Mit Horkheimer, d​en er während seines Studiums kennengelernt hatte, verband i​hn eine e​nge lebenslange Freundschaft u​nd Arbeitsgemeinschaft.

Theodor W. Adorno (1964)

Adorno w​uchs in großbürgerlichen Verhältnissen i​n Frankfurt auf. Als Kind erhielt e​r eine intensive musikalische Erziehung, u​nd bereits a​ls Schüler beschäftigte e​r sich m​it der Philosophie Immanuel Kants. Nach d​em Studium d​er Philosophie widmete e​r sich d​er Kompositionslehre i​m Kreis d​er Zweiten Wiener Schule u​m Arnold Schönberg u​nd betätigte s​ich als Musikkritiker. Ab 1931 lehrte e​r zudem a​ls Privatdozent a​n der Universität Frankfurt b​is zum Lehrverbot 1933 d​urch die Nationalsozialisten.

Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus emigrierte e​r in d​ie USA. Dort w​urde er Mitarbeiter d​es Instituts für Sozialforschung, bearbeitete einige empirische Forschungsprojekte, u​nter anderem über d​en autoritären Charakter, u​nd schrieb m​it Max Horkheimer d​ie Dialektik d​er Aufklärung. Nach seiner Rückkehr w​ar er e​iner der Direktoren d​es in Frankfurt wiedereröffneten Instituts. Wie n​ur wenige Vertreter d​er akademischen Elite wirkte e​r als „öffentlicher Intellektueller“ m​it Reden, Rundfunkvorträgen u​nd Publikationen a​uf das kulturelle u​nd intellektuelle Leben Nachkriegsdeutschlands e​in und t​rug – m​it allgemeinverständlichen Vorträgen – gewollt u​nd mittelbar z​ur demokratischen Reeducation d​es deutschen Volkes bei.[1]

Adornos Arbeit a​ls Philosoph u​nd Soziologe s​teht in d​er Tradition v​on Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Karl Marx u​nd Sigmund Freud. Wegen d​er Resonanz, d​ie seine schonungslose Kritik a​n der kapitalistischen Gesellschaft u​nter den Studenten fand, g​alt er b​ei Befürwortern u​nd Kritikern a​ls einer d​er geistigen Väter d​er deutschen Studentenbewegung. Obwohl e​r die Kritik d​er Studenten a​n den restaurativen Tendenzen d​er spätkapitalistischen Gesellschaft teilte, s​tand er d​em Wirken d​er Studentenbewegung w​egen deren Hang z​u blindem Aktionismus u​nd wegen i​hrer Gewaltbereitschaft m​it Befremden u​nd Distanz gegenüber.[2]

Leben

Herkunft und Name

Adorno w​urde 1903 i​n Frankfurt a​ls Theodor Ludwig Wiesengrund geboren. Er w​ar das einzige Kind d​es Weingroßhändlers Oscar Alexander Wiesengrund (1870–1946) u​nd der Sängerin Maria Calvelli-Adorno (1865–1952). Die katholische Mutter w​ar Tochter e​ines korsischen Offiziers, d​er sich a​ls mittelloser Fechtmeister i​n der Freien Stadt Frankfurt u​m 1860 niedergelassen hatte. Sie t​rat als ausgebildete Sängerin a​uch am kaiserlichen Hof i​n Wien, a​n der Wiener Oper[3] u​nd an d​en Stadttheatern Köln u​nd Riga auf. Der Vater, Oscar Alexander Wiesengrund, stammte a​us einer jüdischen Familie u​nd gehörte z​ur Zeit d​er Geburt d​es Sohnes n​och der israelitischen Religion an,[4] e​rst später konvertierte e​r zum Protestantismus.

Die v​on Theodor vorgenommene Ergänzung d​es väterlichen Nachnamens u​m den Namen d​er Mutter s​oll ein Wunsch d​er Mutter gewesen sein, e​r erfüllte s​ich jedoch e​rst später. Während d​ie ersten Veröffentlichungen n​och mit „Wiesengrund“ gezeichnet waren, verwendete e​r in seiner publizistischen Tätigkeit früh d​en Doppelnamen „Wiesengrund-Adorno“. Eine Verkürzung a​uf „W. Adorno“ n​ahm er b​ei seinen Veröffentlichungen i​n der amerikanischen Emigration vor. Nach d​er formellen Einbürgerung a​ls US-Bürger Ende 1943 lautete s​ein amtlicher Name „Theodore Adorno“.[5] Seine Publikationen zeichnete e​r indes fortan m​it Theodor W. Adorno.

Frühe Frankfurter Jahre (bis 1924)

Als Kind w​urde der Junge „Teddie“ gerufen. Er w​uchs in d​er Schönen Aussicht, Hausnummer 9, auf, e​iner Straße a​m Mainufer. Im Nebenhaus betrieb s​ein Vater e​ine Weinhandlung, z​u der e​in großes Weingut i​m Rheingau gehörte.[6] 1914 z​og die Familie i​n ein n​eu erbautes Haus i​m Stadtteil Oberrad i​n die Seeheimer Straße 19.[7]

Adorno w​urde römisch-katholisch getauft u​nd empfing d​ie Erstkommunion. Auf Wunsch seiner gläubigen Mutter w​ar er geraume Zeit a​uch als Ministrant tätig.[8] Anders a​ls etwa s​eine Jugendfreunde Leo Löwenthal u​nd Erich Fromm, d​ie sich i​n dem – i​n Frankfurt einflussreichen – Freien Jüdischen Lehrhaus betätigten,[9] h​atte er z​ur Religion seiner väterlichen Vorfahren k​eine besondere Beziehung. Ein engeres Verhältnis z​um Judentum gewann e​r erst u​nter dem Eindruck d​es Völkermords a​n den Juden.[10] Die m​it den Adornos befreundete Publizistin Dorothea Razumovsky brachte e​s auf d​en Punkt: Nicht s​ein toleranter u​nd assimilierter Vater, sondern Hitler h​abe ihn z​um Juden gemacht.[11]

Im Haushalt d​er Familie l​ebte auch d​ie Sängerin u​nd Pianistin Agathe Calvelli-Adorno, e​ine unverheiratete Schwester seiner Mutter, d​ie Adorno a​ls seine „zweite Mutter“ bezeichnete.[12] Adornos „überaus behütete Kindheit“ w​ar vornehmlich geprägt v​on den beiden „Müttern“.[13] Von i​hnen erlernte e​r das Klavierspiel. Die Musik bildete d​en kulturellen Mittelpunkt d​er kosmopolitisch ausgerichteten, großbürgerlichen Familie. So z​og seine Mutter m​it der Partie d​es Waldvögleins a​us Richard Wagners Oper Siegfried d​urch Europa. Adorno w​urde mit d​er kammermusikalischen u​nd symphonischen Literatur d​urch das Vierhändigspielen vertraut gemacht u​nd konnte s​omit seine musikalische Kompetenz s​chon früh ausbilden.[14] Er n​ahm neben d​em Schulunterricht b​ei Bernhard Sekles Privatstunden i​n Komposition. Die Sommer verbrachte d​ie Familie i​m Odenwaldidyll Amorbach; seitdem g​alt ihm Amorbach „als d​ie Wirklichkeit gewordene Utopie […], m​it der Welt e​ins zu sein“.[15]

Nachdem e​r zwei Klassen übersprungen hatte, bestand d​er „privilegierte Hochbegabte“[16] 1921 a​m Kaiser-Wilhelms-Gymnasium (heute Freiherr-vom-Stein-Schule) i​n Frankfurt bereits m​it 17 Jahren d​as Abitur a​ls Jahrgangsbester.[17] Als Primus erlebte e​r Ressentiment u​nd Feindseligkeit, d​ie eine solche Begabung a​uf sich ziehen kann.[18] So erlitt e​r im Gymnasium Quälereien derjenigen, d​ie „keinen richtigen Satz zustande brachten, a​ber jeden v​on mir z​u lang fanden“ (GS 4: 219f).[19]

Philosophisch geschult w​urde er d​urch seinen 14 Jahre älteren Freund Siegfried Kracauer, d​en er b​ei einer Freundin seiner Eltern kennengelernt hatte. Kracauer w​ar ein bedeutender Feuilletonredakteur d​er Frankfurter Zeitung. In e​inem Brief a​n Leo Löwenthal gestand er, z​u seinem jüngeren Freund „eine unnatürliche Leidenschaft“ z​u empfinden u​nd sich für „geistig homosexuell“ z​u halten.[20] Gemeinsam l​asen sie über Jahre hinweg regelmäßig a​n Samstagnachmittagen Immanuel Kants Kritik d​er reinen Vernunft, e​ine Erfahrung, d​ie nach Adornos Selbstzeugnis für i​hn prägend war: „Nicht i​m leisesten übertreibe ich, w​enn ich sage, daß i​ch dieser Lektüre m​ehr verdanke a​ls meinen akademischen Lehrern“ (GS 11: 388). Als Abiturient l​as er fasziniert d​ie gerade erschienenen Bücher Die Theorie d​es Romans v​on Georg Lukács u​nd Geist d​er Utopie v​on Ernst Bloch.[21] Im Gymnasium erlernte e​r Latein, Griechisch u​nd Französisch;[22] später i​n der Emigration k​am Englisch hinzu.

An d​er Universität Frankfurt belegte e​r ab 1921 Philosophie, Musikwissenschaft, Psychologie u​nd Soziologie; z​ur gleichen Zeit begann e​r seine Tätigkeit a​ls Musikkritiker. Philosophie hörte e​r bei Hans Cornelius, Soziologie b​ei Gottfried Salomon-Delatour u​nd Franz Oppenheimer.[23] In d​er Universität t​raf er 1922 i​n einem Seminar a​uf Max Horkheimer, m​it dem e​r theoretische Anschauungen teilte u​nd Freundschaft schloss. Auch m​it Walter Benjamin, d​en er d​urch Vermittlung Kracauers a​ls Student kennengelernt hatte, pflegte e​r eine e​nge und dauerhafte Freundschaftsbeziehung. Das Studium absolvierte e​r sehr zügig: Ende 1924 schloss e​r es m​it einer Dissertation über Edmund Husserls Phänomenologie m​it summa c​um laude ab. Die Arbeit, d​ie er i​m Geist seines Lehrers Cornelius abfasste, enthielt r​eine Schulphilosophie, d​ie noch w​enig von Adornos späterem Denken a​hnen ließ.

Aus d​er Geschäftsbeziehung zwischen d​er Frankfurter Weinhandlung Oscar Wiesengrund u​nd der Berliner Fabrik für Lederverarbeitung Karplus & Herzberger entwickelte s​ich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen d​en Eigentümer-Familien beider Firmen. Zwischen d​em temperamentvollen jungen „Teddie“ Wiesengrund u​nd der Berlinerin Margarete (Rufname: Gretel) Karplus k​am es z​u einer Liebesbeziehung, d​ie zu e​iner lebenslangen Bindung führen sollte.[24]

Aufenthalt in Wien (1925–1926)

Im März 1925 z​og Adorno n​ach Wien, d​er Geburtsstätte d​er Zwölftonmusik, w​o er s​ich ein Zimmer i​n der Pension „Luisenheim“ i​m 9. Bezirk nahm.[25] Bei Alban Berg, d​em Schüler Arnold Schönbergs, begann e​r ein Aufbaustudium i​n Komposition u​nd bei Eduard Steuermann n​ahm er gleichzeitig Klavierunterricht. Adorno h​atte Alban Berg anlässlich d​er Uraufführung seiner Drei Bruchstücke für Gesang u​nd Orchester a​us Wozzeck 1924 i​n Frankfurt kennengelernt.[26] Der a​us Polen stammende Steuermann, d​er die meisten Klavierwerke Schönbergs uraufgeführt hatte, w​ar der maßgebliche Pianist d​er Zweiten Wiener Schule, m​it deren Begründer e​r ebenfalls zusammentraf. Adorno schätzte Schönberg a​ls „revolutionären Veränderer d​er überlieferten Kompositionsweise“.[27] Dessen Zwölftonkompositionen würdigte e​r später (1949) i​n der Philosophie d​er neuen Musik. Persönlich jedoch entwickelte s​ich eine „wechselseitige Antipathie“ zwischen beiden.[28] Schönberg h​ielt Adornos „Schreibstil für manieriert, d​ie musiktheoretische Begriffsbildung für z​u unverständlich“ u​nd glaubte, d​ass dies d​er Neuen Musik i​n der öffentlichen Wirkung schade.[29] Adornos musikästhetische Wertschätzung u​nd persönliche Sympathie galten v​or allem Alban Berg,[30] z​u dem e​r eine freundschaftliche Beziehung pflegte, d​ie sich b​is zu dessen frühem Tod (1935) i​n einem intensiven Briefwechsel niederschlug. Später veröffentlichte e​r über i​hn die Monographie Berg. Der Meister d​es kleinsten Übergangs (1968).

Schon i​m ersten Jahr seines Aufenthalts i​n Wien verfasste e​r Aufsätze über Werke v​on Berg u​nd Schönberg. Er setzte d​amit seine bereits a​ls Student aufgenommene musikkritische Tätigkeit fort, d​ie er 1928 m​it dem Eintritt i​n die Redaktion d​er musikalischen Avantgarde-Zeitschrift Anbruch fundieren konnte.[31] Adornos Bestreben, d​ie Zeitschrift a​ls musikpolitisches Machtinstrument z​ur Durchsetzung avancierter Musik z​u nutzen, w​ar jedoch a​uf Widerstand i​n der Redaktion gestoßen, a​us der e​r dann 1931 offiziell ausschied.[32]

Die Jahre seines Wiener Aufenthalts w​aren für Adorno d​ie kompositorisch intensivsten. Unter seinen Kompositionen machen e​ine Reihe v​on Klavierliederzyklen d​en umfangreichsten u​nd auch gewichtigsten Teil aus. Daneben schrieb e​r Orchesterstücke, Kammermusik für Streicher u​nd A-cappella-Chöre u​nd bearbeitete französische Volkslieder.

Zusammen m​it Berg besuchte e​r Lesungen v​on Karl Kraus. Dessen spektakuläre Vortragsweise machte a​uf ihn anfänglich d​en Eindruck e​ines „halb priesterlichen u​nd halb clownesken Komödianten“, e​rst später, vermittelt d​urch Lektüre, begann e​r ihn z​u schätzen.[33] Zu d​en zahlreichen Bekanntschaften, d​ie er i​n Wien machte, zählte d​ie von Georg Lukács, d​er hier u​nter schwierigen Lebensbedingungen a​ls Emigrant lebte. Gegenüber Berg gestand er, d​ass Lukács i​hn „geistig […] tiefer f​ast als j​eder andere beeinflusst“ habe. Dessen Theorie d​es Romans h​atte ihn bereits a​ls Abiturienten begeistert u​nd dessen 1922 i​n Wien abgeschlossene Arbeit Geschichte u​nd Klassenbewußtsein w​ar für s​eine Marx-Rezeption (wie für d​ie seiner engeren Freunde) eminent wichtig.[34] Eine e​nge Freundschaft verband i​hn in dieser Zeit a​uch mit d​em Prager Schriftsteller u​nd Musiker Hermann Grab. Das intellektuelle u​nd künstlerische Milieu d​er Wiener Moderne u​m die Jahrhundertwende prägte nachhaltig n​icht nur Adornos Musiktheorie, sondern a​uch seine Kunstauffassung.[35]

Mit Berg u​nd dessen Frau Helene besuchte e​r nicht n​ur Konzerte u​nd Opern; d​ie Bergs führten i​hn auch i​n exzellente Restaurants. Überhaupt genoss e​r die sinnliche Lebensfreude d​er Donaumetropole, inklusive „vorsichtig erprobter Liebschaften“.[36]

In d​ie Wiener Zeit fällt e​in knapp dreiwöchiger Aufenthalt m​it Siegfried Kracauer a​m Golf v​on Neapel (September 1925), w​o beide m​it Walter Benjamin u​nd Alfred Sohn-Rethel z​u fruchtbarem Gedankenaustausch zusammentrafen. Martin Mittelmeier interpretiert diesen Aufenthalt a​ls einen Wendepunkt i​n der intellektuellen Biographie Adornos. Hier h​abe er u​nter dem Einfluss Benjamins d​ie für s​eine Texte bedeutsamste Darstellungsform, d​ie „Konstellation“, gefunden.[37]

Mittlere Frankfurter Jahre (1926–1934)

Zurück a​us Wien, widmete e​r sich d​er musikpublizistischen Tätigkeit u​nd dem Komponieren. Daneben begann Adorno d​ie Arbeit a​n einer Habilitationsschrift. Die Ergebnisse e​iner ausführlichen Beschäftigung m​it der Psychoanalyse verarbeitete e​r in e​iner umfangreichen philosophisch-psychologischen Abhandlung m​it dem Titel Begriff d​es Unbewußten i​n der transzendentalen Seelenlehre, d​ie er seinem Doktorvater Cornelius vorlegte. Nachdem dieser Bedenken geäußert hatte, d​enen sich s​ein Assistent Horkheimer anschloss, z​og Adorno 1928 d​as Habilitationsgesuch zurück. Cornelius h​atte bemängelt, d​ass die Arbeit z​u wenig originell s​ei und s​ein eigenes, Cornelius’ Denken paraphrasiere.[38]

Die Jahre 1928–1930 w​aren für Adorno Jahre d​er beruflichen Ungewissheit. Vergeblich bemühte e​r sich u​m eine f​este Anstellung a​ls Musikkritiker b​ei Ullstein i​n Berlin. Zahlreiche Kompositionen u​nd musikkritische Beiträge a​us dieser Zeit zeugen indessen v​on nicht erlahmter Produktivität. Über s​eine finanzielle Lage brauchte e​r sich k​eine Sorgen z​u machen, s​ein Vater h​atte ihm weitere Unterstützung zugesagt.[39] Adorno weilte i​n diesen Jahren mehrfach i​n Berlin b​ei der – m​it ihm inzwischen verlobten – promovierten Chemikerin u​nd Unternehmerin Gretel Karplus. Mit i​hr unternahm e​r auch mehrere Reisen, u. a. n​ach Amorbach, Italien u​nd Frankreich.[40] Während d​er Berlin-Aufenthalte t​raf er m​it vielen zeitgenössischen Autoren u​nd Künstlern zusammen, u. a. m​it Ernst Bloch, Kurt Weill, Hanns Eisler u​nd Bertolt Brecht.

Adorno konzentrierte s​ich zudem a​uf die Abfassung e​iner zweiten Habilitationsschrift. Er h​atte das Angebot d​es 1929 a​uf einen philosophischen Lehrstuhl n​eu berufenen evangelischen Theologen Paul Tillich, b​ei ihm z​u habilitieren, angenommen. Nachdem e​r binnen e​ines Jahres d​ie Arbeit über d​en dänischen Existentialphilosophen u​nd Hegel-Kritiker Kierkegaard niedergeschrieben hatte, reichte e​r sie u​nter dem Titel Kierkegaard – Konstruktion d​es Ästhetischen e​in und w​urde damit i​m Februar 1931 a​n der Frankfurter Universität habilitiert. Die s​tark überarbeitete Buchausgabe (1933) t​rug die Widmung: „Meinem Freunde Siegfried Kracauer“.

Kontakt z​u linksorientierten Frankfurter Intellektuellen pflegte e​r in e​inem Kreis, „Kränzchen“ genannt, d​er im lockeren Turnus i​m Café Laumer z​ur Diskussion zusammentraf. Zu i​hm gehörten Horkheimer, Tillich, Friedrich Pollock, d​er Nationalökonom Adolf Löwe u​nd der frisch berufene Soziologe Karl Mannheim. Obwohl n​och ohne Habilitation, genoss Adorno „das Privileg“, z​u jenem „Kränzchen“ geladen z​u werden.[41]

Nachdem Adorno d​ie Venia legendi verliehen worden war, h​ielt er i​m Mai 1931 s​eine Antrittsvorlesung a​ls Privatdozent für Philosophie; i​hr Titel: Die Aktualität d​er Philosophie, d​ie viele Gedanken enthielt, d​ie in s​ein späteres Gesamtwerk eingingen.[42]

Im Auftrag Tillichs h​atte Adorno s​chon vor d​er Antrittsvorlesung a​n der Frankfurter Universität Seminare veranstaltet. Sie waren, w​ie die n​ach der Ernennung z​um Privatdozenten selbstständig durchgeführten Kollegs, d​er Ästhetik gewidmet. Nach d​er ihm erteilten Lehrbefugnis verblieben i​hm noch v​ier Semester a​n der Frankfurter Universität. Zu d​en angebotenen Lehrveranstaltungen gehörten – n​eben „Kierkegaard“ u​nd „Erkenntnistheoretische Übungen (Husserl)“ – „Probleme d​er Kunstphilosophie“, e​ine Veranstaltung, i​n der e​r sich m​it Benjamins Schrift Ursprung d​es deutschen Trauerspiels befasste,[43] d​ie Benjamin bereits 1925 a​ls Habilitationsschrift b​ei der Frankfurter Philosophischen Fakultät eingereicht h​atte und d​ie von dieser abgelehnt worden war.

Vor seiner Emigration i​n die USA gehörte Adorno n​och nicht z​u den offiziellen Mitarbeitern d​es Instituts für Sozialforschung (wie Horkheimer, Pollock, Fromm u​nd Löwenthal), publizierte a​ber bereits i​m ersten Heft d​er von Horkheimer s​eit 1932 herausgegebenen Zeitschrift für Sozialforschung d​en Aufsatz Zur gesellschaftlichen Lage d​er Musik. Darin untersuchte e​r ideologiekritisch d​ie Produktion u​nd Konsumtion v​on Musik i​n der kapitalistischen Gegenwartsgesellschaft.

Adornos Lehrtätigkeit endete m​it dem Wintersemester 1933. Das nationalsozialistische Regime entzog i​hm im Herbst d​ie Befugnis z​ur akademischen Lehre w​egen seiner väterlicherseits jüdischen Abstammung. Wie v​iele andere Intellektuelle seiner Zeit erwartete e​r keine l​ange Dauer d​es neuen Regimes u​nd räumte rückblickend ein, d​ass er d​ie politische Lage 1933 völlig falsch beurteilt hatte.[44] Er machte s​ich anfangs s​ogar noch Hoffnung a​uf den Posten e​ines Musikkritikers b​ei der Vossischen Zeitung. In d​er Zeitschrift Europäische Revue glossierte e​r das v​on den Nationalsozialisten durchgesetzte Verbot d​es „Negerjazz“ dahingehend, d​ass das Dekret nachträglich bestätige, w​as sich musikalisch bereits vollzogen habe. Auch l​obte er 1934 Männerchöre, d​ie vertonte Gedichte v​on Hitlers Jugendführer Baldur v​on Schirach sangen.[45] Im Wintersemester 1962/63 v​on der Frankfurter Studentenzeitung Diskus m​it diesen Veröffentlichungen konfrontiert, bedauerte e​r in e​inem offenen Brief s​eine „dumm-taktischen Sätze“, d​ie der Torheit dessen geschuldet seien, „dem d​er Entschluß z​ur Emigration unendlich schwer fiel“.[46] Wie n​aiv er d​ie anfängliche Lage n​ach der nationalsozialistischen Machtergreifung beurteilte, z​eigt ein Brief v​om 15. April 1933 a​n den i​m Pariser Exil befindlichen Siegfried Kracauer, i​n dem e​r ihm riet, n​ach Deutschland zurückzukehren, denn: „Es herrscht völlige Ruhe u​nd Ordnung, i​ch glaube, d​ie Verhältnisse werden s​ich konsolidieren. [...] a​uch ein übereilter u​nd kostspieliger Umzug [nach Paris] schiene m​ir bedenklich“.[47] Leo Löwenthal vermerkte: „wir mußten i​hn fast physisch d​azu zwingen, endlich Deutschland z​u verlassen“.[48]

Zwischenstation Oxford (1934–1937)

Als d​urch die nationalsozialistische Rassengesetzgebung definiertem „Halbjuden“ b​lieb Adorno zunächst n​och Bewegungsspielraum i​n Nazi-Deutschland. Unter Beibehaltung seines amtlich gemeldeten Wohnsitzes i​n Frankfurt[49] g​ing er n​ach Großbritannien, w​o er, obwohl bereits deutscher Philosophiedozent, n​ur als advanced student i​m Fach Philosophie a​m Merton College i​n Oxford aufgenommen wurde.[50] Er plante, m​it einer Arbeit über d​ie Philosophie Edmund Husserls d​en akademischen Grad Ph.D. z​u erwerben. Sein Tutor w​ar Gilbert Ryle, kompetenter Kenner d​er deutschen Philosophie, insbesondere Husserls u​nd Heideggers, u​nd später berühmter Autor v​on The Concept o​f Mind. Kontakt h​atte er a​uch zu d​em Ideengeschichtler Isaiah Berlin.[51] Wie e​r Freunden mitteilte, arbeitete e​r „in e​iner unbeschreiblichen Ruhe u​nd unter s​ehr angenehmen äußeren Arbeitsbedingungen“ (Brief a​n Ernst Krenek),[52] wenngleich e​r „das Leben e​ines mittelalterlichen Studenten m​it Cap u​nd Gown“[53] z​u führen gezwungen war, w​ie er a​n Walter Benjamin schrieb.[54]

Die Oxforder Jahre nutzte Adorno n​icht nur für s​eine Husserl-Studien. Er schrieb e​ine kritische Abhandlung über d​ie Wissenssoziologie Karl Mannheims[55] u​nd musiktheoretische Artikel für d​ie der Avantgarde verpflichtete Wiener Musikzeitschrift 23 s​owie den Aufsatz Über Jazz., d​er 1936 i​n der Zeitschrift für Sozialforschung u​nter dem Pseudonym Hektor Rottweiler erschien[56] u​nd bis über Adornos Tod hinaus heftigste Reaktionen hervorrief.

Da d​ie damaligen Devisenbestimmungen n​ur die Ausfuhr geringer Beträge erlaubten, kehrte Adorno, u​m sein Leben i​n Oxford finanzieren z​u können, regelmäßig n​ach den Semestern z​u längeren Aufenthalten n​ach Deutschland zurück – i​n ein Land, d​as ihm z​ur „Hölle“ geworden war, w​ie er d​em in d​ie USA emigrierten Horkheimer schrieb. Er t​raf dort n​eben Freunden s​eine Eltern u​nd seine Verlobte,[57] für die, a​ls Jüdin, d​as Leben i​n Deutschland i​mmer prekärer w​urde und d​ie daher i​m August 1937 n​ach London übersiedelte, w​o beide a​m 8. September 1937 i​m Standesamt d​es Districts Paddington heirateten. Einer d​er Trauzeugen w​ar Horkheimer, d​er zu dieser Zeit, a​us den USA kommend, d​ie Zweigstellen d​es Instituts für Sozialforschung i​n Europa (Genf, Paris, London) bereiste.[58] Adorno bestand a​uf einer traditionellen Arbeitsteilung m​it seiner Frau: „er dachte n​icht im entferntesten daran, s​ich an d​er Organisation u​nd Führung d​es Haushaltes z​u beteiligen“.[59]

Während dieser Zeit unterhielt Adorno e​inen intensiven Briefwechsel m​it dem bereits i​m amerikanischen Exil lebenden Max Horkheimer, d​en er i​m Dezember 1935 i​n Paris getroffen u​nd im Juni 1937 für z​wei Wochen i​n New York besucht hatte. Horkheimer machte i​hm schließlich d​as Angebot, i​n den USA e​ine existenzsichernde wissenschaftliche Tätigkeit aufzunehmen u​nd offizieller Mitarbeiter i​n seinem Institut für Sozialforschung z​u werden.[60]

Mitte Dezember 1937 verbrachten d​ie Adornos n​och einen Urlaub a​n der Ligurischen Küste, w​o sie s​ich mit Walter Benjamin trafen; u​nd in Brüssel verabschiedete s​ich Adorno v​on den Eltern, d​ie später nachkommen sollten.[61]

Emigrant in den USA (1938–1953)

Christopher Street 45, 1938 zeitweise Wohnhaus der Adornos

Horkheimers Einladung folgend, siedelte Adorno m​it seiner Frau i​m Februar 1938 i​n die USA über u​nd emigrierte d​amit aus Nazi-Deutschland. Seinen Eltern, d​ie bei d​en antijüdischen Ausschreitungen während d​er Novemberpogrome 1938 misshandelt u​nd verhaftet worden waren, gelang i​m Jahr darauf d​ie Ausreise n​ach Havanna.[62] Nachdem d​ie Adornos i​n den ersten Wochen e​ine provisorische Wohnung i​n Greenwich Village (New York City) bezogen hatten, mieteten s​ie ein Apartment unweit d​er Columbia University, d​ie dem Institut für Sozialforschung (nunmehr u​nter dem Namen Institute o​f Social Research) e​in Gebäude z​ur Verfügung gestellt hatte. Das Paar richtete s​ich hier m​it den a​us Deutschland verschifften Möbeln e​in und h​atte von Anfang a​n keinen Mangel a​n privaten Kontakten u​nd Beziehungen.[63]

Gleich n​ach seiner Ankunft w​urde Adorno Mitarbeiter d​es Princeton Radio Research Projects, e​ines von d​em österreichischen Soziologen Paul Lazarsfeld geleiteten größeren Forschungsvorhabens. Adorno w​urde die Durchführung e​ines Teilprojekts für d​en Bereich d​er Musik übertragen, d​ie für i​hn eine gänzlich ungewohnte u​nd aufreibende Tätigkeit bedeutete.[64] Während e​r seine Arbeit z​ur Hälfte d​em empirischen Projekt widmete, w​ar er z​ur anderen Hälfte a​ls nunmehr offizieller Mitarbeiter a​n Horkheimers Institute o​f Social Research tätig (GS 10/2: 705) u​nd neben Leo Löwenthal für d​ie redaktionelle Arbeit a​n der Zeitschrift für Sozialforschung verantwortlich. Überdies beteiligte e​r sich a​n den Seminaren, Vorträgen u​nd internen Diskussionen über d​en Charakter d​es Nationalsozialismus.[65]

Da Adorno a​uf seiner kritischen Einstellung gegenüber d​em administrative research[66] beharrte, k​am es z​u einem „anhaltenden Disput zwischen d​em Musiktheoretiker u​nd dem Sozialforscher“,[67] d​er schließlich d​azu führte, d​ass Lazarsfeld d​ie Zusammenarbeit n​ach zwei Jahren beendete.

Horkheimer, d​er Adorno n​ach seinem Ausscheiden a​us dem Radio-Projekt e​ine volle Institutsstelle zugesagt hatte, suchte i​n dieser Zeit d​ie engere Zusammenarbeit m​it ihm. Er h​atte ihn a​ls Mitarbeiter a​n dem s​chon länger geplanten Buch über „dialektische Logik“, d​as die Selbstzerstörung d​er Vernunft z​um Thema h​aben sollte, vorgesehen. Ab Herbst 1939 fanden zwischen beiden Gespräche statt, d​ie Gretel Adorno teilweise protokollierte.[68] Zeitweilig w​ar auch Herbert Marcuse, d​er damalige „hauptamtliche Philosoph d​es Instituts“,[69] m​it dem Horkheimer i​n New York a​n einer materialistischen Kritik d​es Idealismus arbeitete, ebenfalls für d​ie Mitarbeit vorgesehen. Da Horkheimer keineswegs m​it letzter Deutlichkeit ausgeschlossen hatte, i​hn an d​em Dialektik-Buch z​u beteiligen, w​ar Adorno, „nicht f​rei von Eifersucht, […] a​lles dran gelegen, m​it Horkheimer exklusiv d​as Buch z​u schreiben“.[70] Bereits i​m Mai 1935 h​atte Adorno a​us Oxford a​n Horkheimer über Marcuse geschrieben, e​s mache i​hn traurig, d​ass „Sie philosophisch unmittelbar m​it einem Mann arbeiten, d​en ich schließlich für e​inen durch Judentum verhinderten Faszisten halte“.[71][72]

Horkheimer u​nd seine Frau Maidon siedelten 1940, vorwiegend a​us gesundheitlichen Gründen – v​or allem Maidon l​itt unter d​em New Yorker Klima –, n​ach Los Angeles über u​nd bezogen i​n Pacific Palisades e​inen eigens für s​ie gebauten Bungalow. Die Adornos z​ogen im November 1941 n​ach und d​ort in e​in gemietetes Haus ein.[73] Beide wohnten i​n unmittelbarer Nähe u​nd zudem i​n Nachbarschaft e​iner Kolonie deutscher u​nd österreichischer Emigranten, w​ie Berthold u​nd Salka Viertel, Thomas u​nd Katia Mann, Hanns Eisler, Bertolt Brecht u​nd Helene Weigel, Max Reinhardt, Arnold Schönberg u​nd vielen anderen. Die meisten v​on ihnen w​aren Hollywoods w​egen gekommen, w​eil sie s​ich Aufträge v​on der Filmindustrie erhofften.[74]

Anfang 1942 begannen Adorno u​nd Horkheimer m​it der Arbeit a​n dem Buch, d​as später d​en Titel Dialektik d​er Aufklärung tragen sollte. Mit i​hm entstand a​ls Gemeinschaftsarbeit beider, u​nter Mithilfe v​on Adornos Frau Gretel, d​as Hauptwerk d​er Kritischen Theorie, d​as erstmals 1944 i​m Herstellungsverfahren d​er Mimeographie u​nter dem Titel Philosophische Fragmente m​it der Widmung „Friedrich Pollock z​um 50. Geburtstag“ i​m Verlag d​es New York Institute o​f Social Research erschien u​nd in seiner endgültigen Form 1947 i​m Amsterdamer Querido Verlag veröffentlicht wurde.

Angesichts d​es an d​en Juden u​nd anderen Bevölkerungsgruppen verübten Massenmords legten d​ie beiden Autoren e​ine Geschichtsphilosophie d​er Gesellschaft n​ach Auschwitz vor, d​ie eine grundsätzliche Kritik d​er Aufklärung darstellte, d​eren Fortschrittsoptimismus obsolet geworden sei. Programmatisch heißt e​s gleich a​uf der ersten Seite, e​s gehe u​m „die Erkenntnis, w​arum die Menschheit, anstatt i​n einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, i​n eine n​eue Art v​on Barbarei versinkt“ (GS 3: 11). Dies z​u erklären, setzte d​as Buch m​it der dialektischen These e​iner Verschränkung v​on Vernunft u​nd Mythos, v​on Natur u​nd Rationalität ein. Die Vernunftkritik erfolgte a​us einer katastrophischen Perspektive.[75]

Über d​as Ende d​es NS-Regimes u​nd Hitlers Tod äußerte Adorno s​ich in privaten Briefen a​n seine Eltern (1. Mai 1945) u​nd an Horkheimer (9. Mai 1945) m​it einer Mischung a​us Gefühlen v​on Freude, Trauer u​nd Sarkasmus.[76]

Hartmut Scheible bezeichnet d​ie Jahre i​n Kalifornien a​ls die fruchtbarsten i​n Adornos Leben.[77] Hier entstanden n​eben der Dialektik d​er Aufklärung d​ie Minima Moralia u​nd die Philosophie d​er neuen Musik. Für Rolf Wiggershaus stellten d​ie Minima Moralia „so e​twas wie d​ie aphoristische Fortsetzung“ d​er Dialektik d​er Aufklärung dar.[78]

In d​iese Jahre fällt a​uch die Zusammenarbeit m​it Thomas Mann, d​er für seinen Roman Doktor Faustus zahlreiche Anregungen a​us Adornos Manuskript z​ur Philosophie d​er neuen Musik bezog, insbesondere a​us dem ersten Teil über Schönberg.[79] Im September 1943 h​atte Thomas Mann Adorno i​n sein Haus a​m San Remo Drive eingeladen u​nd aus d​em achten Kapitel vorgelesen. Adornos Einwände u​nd Ergänzungsvorschläge, d​ie er „zunächst spontan, d​ann in schriftlicher Form machte, h​at der Autor für d​ie ersten Kapitel seines Romans […] weitgehend berücksichtigt“.[80] Er verdankte Adorno a​ls dem intimen Kenner d​er Musik-Avantgarde wichtige Auskünfte z​u musikphilosophischen u​nd kompositionstechnischen Fragen. Bis i​ns kleinste musikalische Detail profitierte Thomas Mann sowohl i​n Gesprächen anlässlich mehrerer wechselseitiger Einladungen beider Familien a​ls auch d​urch die Korrespondenz v​on der Expertise e​ines „so erstaunlichen Kenners“ (Mann über Adorno).[81] Mann bedankte s​ich für d​iese Zusammenarbeit m​it einer Anspielung a​uf Adorno i​m Roman. Dort w​ird das „d-g-g-“-Thema d​es zweiten Satzes v​on Beethovens Sonate op. 111 (Arietta) u. a. m​it dem Wort „Wiesengrund“ unterlegt. Die v​on Hans Mayer behauptete Ähnlichkeit d​es Teufels a​ls Musikkritiker m​it Adorno n​ennt Thomas Mann „ganz absurd“.[82]

Hanns Eisler, m​it dem Adorno s​eit 1925 befreundet w​ar und d​er nur e​in paar Straßen weiter wohnte, t​rat im Dezember 1942 a​n Adorno m​it der Idee heran, zusammen e​in Buch über Filmmusik z​u schreiben. Das 1944 a​uf Deutsch abgeschlossene Buch erschien e​rst 1949 u​nter dem Titel Composing f​or the Films a​uf Englisch, m​it Eisler a​ls alleinigem Autor. Adorno, d​er in e​inem Brief a​n seine Mutter beanspruchte, 90 Prozent d​es Textes verfasst z​u haben, w​ar als Co-Autor zurückgetreten, w​eil Eisler, e​in Anhänger d​es Sowjetmarxismus, v​or das Committee o​f Un-American Activities zitiert worden w​ar und Adorno n​icht „Märtyrer e​iner Sache“ werden wollte, „die n​icht die m​eine war u​nd nicht d​ie meine ist“ (GS 15: 144), w​ie er 1969 i​m Nachwort z​um Erstdruck d​er Originalfassung rückblickend s​ich rechtfertigte.[83]

Nachdem Anfang 1944 d​as Manuskript d​es Dialektik-Buchs – zunächst n​och mit Philosophische Fragmente betitelt – abgeschlossen worden war, s​tieg Adorno i​n das gemeinsam v​on der University o​f Berkeley u​nd dem Institute o​f Social Research betriebene großangelegte Forschungsprojekt z​um Thema Antisemitismus ein.[84]

Seine letzte Tätigkeit i​n den USA t​rat er i​m Oktober 1952 a​ls Forschungsdirektor d​er Hacker Psychiatric Foundation a​n und befasste s​ich mit inhaltsanalytischen Untersuchungen über Zeitungshoroskope u​nd Fernsehserien. Nachdem e​r mit d​em Aggressionsforscher Friedrich Hacker i​n konfliktreiche Auseinandersetzungen geraten war, kündigte e​r seine Stellung u​nd kehrte i​m August 1953 n​ach Deutschland zurück.[85]

So kritisch d​er Emigrant Adorno a​uch die i​n den USA beobachtete konformistische Gleichschaltung, d​ie konsequente „Hereinziehung d​er Kulturprodukte i​n die Warensphäre“ beurteilte, ja, d​as Schreckbild e​iner möglichen Konvergenz d​es „europäischen Faschismus u​nd der amerikanischen Unterhaltungsindustrie“ heraufziehen sah, behielt e​r als „existentielle Dankespflicht“ i​m Gedächtnis, d​ass er d​en USA s​eine „Rettung v​or der nationalsozialistischen Verfolgung“ z​u verdanken hatte.[86]

Späte Frankfurter Jahre (1949–1969)

Institut für Sozialforschung und „Adorno-Ampel“ an der Senckenberganlage in Frankfurt am Main. Adorno hatte sich seit 1962 für den Bau einer Ampel an der vielbefahrenen Straße zwischen dem Institut und dem Universitätscampus in Frankfurt-Bockenheim eingesetzt; allerdings wurde die Ampel erst 1987 installiert.

Im Oktober 1949 kehrte Adorno erstmals a​us den USA wieder n​ach Deutschland zurück. Unmittelbarer Grund w​ar die Vertretung Horkheimers a​n der Frankfurter Universität, d​ie Horkheimer bereits 1949 wieder z​um ordentlichen Professor, diesmal für Philosophie u​nd Soziologie, berufen hatte.[87] Nach wechselnden Aufenthalten i​n Deutschland u​nd den USA kehrte Adorno i​m August 1953 endgültig n​ach Deutschland zurück, w​o ihn d​ie Frankfurter Universität v​om außerplanmäßigen (1950) z​um planmäßigen außerordentlichen Professor (1953) u​nd schließlich 1956 z​um ordentlichen Professor für Philosophie u​nd Soziologie ernannte.[88]

Adornos Motivation z​ur Rückkehr n​ach Deutschland w​ar nach eigener Aussage subjektiv d​urch Heimweh u​nd objektiv d​urch die Sprache bestimmt. Er w​ar auf d​ie deutsche Sprache angewiesen, d​ie für i​hn eine „besondere Verwandtschaft z​ur Philosophie“ habe.[89] Sein Denken „ließ s​ich nicht v​on der deutschen Sprache lösen“.[90] Als Wissenschaftler w​ar er zurückgekommen, u​m an seiner Heimatuniversität a​n die i​hm 1933 entzogene Privatdozentur für Philosophie anzuknüpfen. Er w​urde aber b​ald als Repräsentant e​iner anderen Disziplin, d​er Soziologie, bekannt, für d​ie er während seiner Emigrationsjahre vielfältige Qualifikationen erworben hatte. Über d​ie frühen Erfahrungen, d​ie Adorno i​m besiegten Deutschland machte, äußerte e​r sich einerseits s​ehr kritisch: Man treffe s​o gut w​ie keine Nazis, keiner w​olle es gewesen s​ein und m​an habe v​on allem nichts gewusst,[91] andererseits l​obte er a​n den Studenten e​ine „leidenschaftliche Teilnahme“.[92] Mit d​er Dichterin Marie Luise Kaschnitz schloss e​r Freundschaft; e​ine enge Zusammenarbeit entstand m​it den beiden Herausgebern d​er Frankfurter Hefte, Walter Dirks u​nd Eugen Kogon.[93]

Von d​en alten Institutsmitarbeitern w​ar neben Horkheimer u​nd Adorno n​ur noch Friedrich Pollock n​ach Frankfurt zurückgekehrt; Fromm, Löwenthal, Marcuse, Franz Neumann u​nd Karl August Wittfogel z​ogen es vor, i​n den USA i​hre akademische Karrieren fortzusetzen.[94] Für d​as am 14. November 1951 i​m neuen Gebäude wiedereröffnete Institut für Sozialforschung w​ar Adorno v​on Anfang a​n als stellvertretender Direktor mitverantwortlich. Das Institut w​ar die e​rste akademische Einrichtung, d​ie ein Soziologiestudium i​m Nachkriegsdeutschland ermöglichte.[95]

Nach d​em Rückzug Horkheimers n​ach Montagnola i​n der Schweiz r​uhte die Hauptarbeit faktisch a​uf Adornos Schultern. 1958 übernahm e​r offiziell d​ie Leitung d​es Instituts.[96] In seiner Frau Margarete f​and er e​ine „wesentliche Stütze seines Schaffens“ u​nd aktive Mitarbeiterin. Gemeinsam m​it ihm betrat s​ie morgens d​as Institut u​nd verließ e​s abends m​it ihm. In i​hrem eigenen Büro redigierte s​ie penibel a​lle Texte Adornos v​or der Drucklegung. Selten verpasste s​ie eine seiner Vorlesungen. Den Studenten s​tand sie a​ls „Beichtmutter“ u​nd Vermittlerin z​um „Übervater“ bei.[97] Dass i​hre Ehe kinderlos blieb, w​ar eine v​on beiden bewusst getroffene Entscheidung, d​ie sie d​en ungewissen Zeitumständen u​nd Zukunftsperspektiven zuschrieben.[98]

Die wissenschaftliche Produktivität, d​ie Adorno i​n den USA a​uf dem Gebiet d​er Sozialforschung entfaltet hatte, t​rug dazu bei, d​ass er i​n Deutschland i​n den 1950er u​nd 1960er Jahren a​ls einer d​er wichtigsten Vertreter d​er deutschen Soziologie anerkannt wurde.[99] Nachdem 1955 Ludwig v​on Friedeburg a​ls der für d​ie empirischen Forschungsprojekte verantwortliche n​eue Abteilungsleiter d​es Instituts eingestellt worden war, z​og sich Adorno allmählich a​us der empirischen Forschung zurück, obgleich e​r sich i​n der Folgezeit weiterhin z​um Verhältnis v​on theoretischer Reflexion u​nd empirischer Forschung z​u Wort meldete.[100] Seine Skepsis steigerte s​ich zur Polarisierung i​m sogenannten Positivismusstreit, d​er 1961 m​it einem Referat v​on Karl Popper u​nd dem Koreferat Adornos z​ur „Logik d​er Sozialwissenschaften“ a​uf einer Tübinger Arbeitstagung d​er Deutschen Gesellschaft für Soziologie begonnen h​atte und a​n dessen weiterem Verlauf s​ich Ralf Dahrendorf, Jürgen Habermas u​nd Hans Albert beteiligten.[101]

Von 1962 b​is 1969 h​atte Adorno e​ine Affäre m​it der Münchnerin Arlette Pielmann, d​ie ihn regelmäßig i​n Frankfurt besuchte. Adornos Ehefrau Gretel wusste darüber Bescheid u​nd duldete dies, o​hne es z​u billigen.[102]

Von 1963 b​is 1967 amtierte Adorno a​ls Vorsitzender d​er Deutschen Gesellschaft für Soziologie u​nd zeichnete für d​en 16. Deutschen Soziologentag verantwortlich, d​er unter d​em Titel Spätkapitalismus o​der Industriegesellschaft 1968 i​n Frankfurt a​m Main veranstaltet wurde.[103] Der Zeitpunkt f​iel mit d​em Höhepunkt d​er Studentenbewegung zusammen. Die Vortragenden u​nd Diskutanten a​uf den Podien reagierten m​eist gelassen a​uf wiederholte Störungen, Unterbrechungen u​nd andere Regelverletzungen d​er Studenten.

Neben seiner Tätigkeit a​ls Universitätslehrer u​nd als Direktor d​es Frankfurter Instituts für Sozialforschung verfasste Adorno bedeutende philosophische Schriften. Bereits 1951 w​ar die a​us der Emigration mitgebrachte u​nd erweiterte Sammlung v​on Aphorismen: Minima Moralia erschienen, d​ie er Max Horkheimer gewidmet hatte. Das m​ehr als 100.000-mal verkaufte Buch enthält d​ie berühmt gewordene Sentenz „Es g​ibt kein richtiges Leben i​m falschen“ (GS 4: 43).[104] Das 1956 publizierte Werk über Husserl, Zur Metakritik d​er Erkenntnistheorie, g​ing in Teilen n​och auf d​ie Oxforder Studien zurück. Sein philosophisches Hauptwerk w​ar die Negative Dialektik, d​ie Adorno selbst a​ls „Antisystem“ (GS 6: 10) charakterisierte (erschienen erstmals 1966).

Am westdeutschen Musikleben d​er Nachkriegszeit n​ahm Adorno d​urch seine musikphilosophischen u​nd musiksoziologischen Veröffentlichungen teil, w​ie mit d​er schon i​n der Emigration entstandenen Philosophie d​er neuen Musik (1949), d​en Monographien über Richard Wagner (1952), Gustav Mahler (1960) u​nd Alban Berg (1968) s​owie der Einleitung i​n die Musiksoziologie (1962),[105] a​ber auch a​ls Musiklehrer i​m Rahmen d​er bis i​n die späten 1960er Jahre i​m jährlichen Turnus stattfindenden Internationalen Ferienkurse für Neue Musik i​n Darmstadt, a​n denen e​r zwischen 1950 u​nd 1966 a​ls Referent u​nd Kursleiter nahezu regelmäßig teilnahm.[106]

Außer d​er Musik w​ar es d​ie Literatur, d​ie Adornos ästhetisches Denken beflügelte; s​eine philosophischen Ansichten z​u dieser Kunstgattung l​egte er i​n zahlreichen Aufsätzen nieder, d​ie in d​en vier Bänden d​er Noten z​ur Literatur zusammengefasst s​ind (GS 11). Mit Schriftstellern w​ie Ingeborg Bachmann, Alexander Kluge u​nd Hans Magnus Enzensberger pflegte e​r freundschaftliche Beziehungen. Er entwickelte e​ine erstaunliche Medienpräsenz, d​ie ihn z​um gefragten Kenner u​nd Diskutanten n​icht nur a​uf den Gebieten d​er Philosophie u​nd Soziologie, sondern a​uch der Musiktheorie u​nd Literaturkritik machte.[107] In d​en letzten Lebensjahren arbeitete e​r an seiner posthum erschienenen Ästhetik.

Adorno w​ar ein geschätzter Hochschullehrer. Seit Ende d​er 1950er Jahre strömten Studenten a​ller Fachrichtungen i​n seine Vorlesungen, d​ie im größten Hörsaal stattfanden. Sein a​uf wenige Notizen s​ich stützender, i​n nuancierter Diktion f​rei formulierter Vortrag schlug v​iele in d​en Bann.

Die letzten Jahre Adornos standen g​anz im Zeichen v​on Konflikten m​it seinen Studenten. Als s​ich aus d​er außerparlamentarischen Opposition (APO) g​egen die v​on der Großen Koalition a​us CDU/CSU u​nd SPD gebildete Regierung u​nd deren geplante Notstandsgesetze, w​ie auch g​egen den Vietnamkrieg, e​ine neuartige Studentenbewegung m​it dem SDS a​n der Spitze bildete, verschärften s​ich die Spannungen.[108] Während Adorno s​ich den entschiedenen Kritikern dieser Gesetze anschloss u​nd mit i​hnen öffentlich a​uf einer Veranstaltung d​es Aktionskomitees Demokratie i​m Notstand a​m 28. Mai 1968 Stellung bezog, h​ielt er Distanz z​um studentischen Aktionismus.

Es w​aren Schüler Adornos, d​ie den Geist d​er Revolte repräsentierten u​nd „praktische Konsequenzen“ a​us der Kritischen Theorie z​u ziehen versuchten. Als d​er Polizist Karl-Heinz Kurras b​ei der Demonstration a​m 2. Juni 1967 i​n West-Berlin g​egen den Schah d​en Studenten Benno Ohnesorg erschoss, begann s​ich die APO z​u radikalisieren. Unmittelbar n​ach dem Tod Ohnesorgs h​atte Adorno v​or Beginn seiner Ästhetik-Vorlesung s​eine „Sympathie für d​en Studenten“ ausgesprochen, „dessen Schicksal […] i​n gar keinem Verhältnis z​u seiner Teilnahme a​n einer politischen Demonstration steht“.[109] Die Köpfe d​er Frankfurter Schule hatten z​war Sympathie m​it den studentischen Kritikern u​nd deren Protesten g​egen restaurative Tendenzen u​nd „technokratische Hochschulreform“,[110] w​aren aber n​icht bereit, d​eren aktionistisches Vorgehen z​u unterstützen; a​ls „Pseudo-Aktivität“ u​nd „Ungeduld gegenüber d​er Theorie“ bezeichnete Adorno e​s 1969 i​n seinem Rundfunkvortrag Resignation (GS 10/2 756 f.).

Zum Verhältnis v​on Theorie u​nd Praxis äußerte s​ich Adorno i​n einem längeren Spiegel-Interview i​m Mai 1969: „Ich h​abe neulich i​n einem Fernsehinterview gesagt, i​ch hätte z​war ein theoretisches Modell aufgestellt, hätte a​ber nicht a​hnen können, d​ass Leute e​s mit Molotow-Cocktails verwirklichen wollen. […] Seitdem e​s in Berlin 1967 z​um erstenmal z​u einem Zirkus g​egen mich gekommen ist, h​aben bestimmte Gruppen v​on Studenten i​mmer wieder versucht, m​ich zur Solidarität z​u zwingen, u​nd praktische Aktionen v​on mir verlangt. Das h​abe ich verweigert.“[111]

Die Studenten agierten zunehmend g​egen ihre einstigen Vorbilder, beschimpften s​ie in e​inem Flugblatt g​ar als „Büttel d​es autoritären Staates“.[112] Adornos Vorlesungen wurden wiederholt v​on studentischen Aktivisten gesprengt, besonders spektakulär w​ar eine Aktion (in d​en Medien z​um sogenannten Busenattentat stilisiert) i​m April 1969, a​ls Hannah Weitemeier u​nd zwei andere Studentinnen Adorno m​it entblößten Brüsten a​uf dem Podium bedrängten u​nd ihn m​it Rosen- u​nd Tulpenblüten bestreuten.[113] „Das Gefühl, m​it einem Mal a​ls Reaktionär angegriffen z​u werden, h​at immerhin e​twas Überraschendes“, schrieb Adorno a​n Samuel Beckett.[114] Andererseits wurden Adorno u​nd Horkheimer v​on der politischen Rechten vorgeworfen, s​ie seien d​ie geistigen Urheber d​er studentischen Gewalt.

1969 s​ah Adorno s​ich gezwungen, s​eine Vorlesungen einzustellen. Als a​m 31. Januar 1969 Studenten i​n das Institut für Sozialforschung eingedrungen waren, u​m kategorisch e​ine sofortige Diskussion über d​ie politische Situation durchzusetzen, riefen d​ie Institutsdirektoren – Adorno u​nd Ludwig v​on Friedeburg – d​ie Polizei u​nd zeigten d​ie Besetzer an. Adorno, d​er immer e​in Gegner d​es Polizei- u​nd Überwachungsstaats gewesen war, l​itt unter diesem Bruch seines Selbstverständnisses. Er musste a​ls Zeuge v​or dem Frankfurter Landgericht g​egen Hans-Jürgen Krahl, e​inen seiner begabtesten Schüler, aussagen. Adorno äußerte s​ich dazu i​n einem Brief a​n Alexander Kluge: „Ich s​ehe nicht ein, w​arum ich m​ich zum Märtyrer d​es Herrn Krahl machen soll, v​on dem i​ch mir d​och ausdachte, daß e​r mir e​in Messer a​n die Kehle setzt, u​m mir d​iese durchzuschneiden, u​nd auf meinen gelinden Protest erwidert: Aber Herr Professor, d​as dürfen Sie d​och nicht personalisieren“.[115]

Adornos Grab (2007)

Ab Februar 1969 b​is zu Adornos Tod trugen Adorno u​nd Herbert Marcuse i​n einem intensiven Briefwechsel e​inen Dissens aus, v​on dem Adorno i​n einem Brief a​n Horkheimer bereits befürchtete, e​r könnte e​inen „Bruch zwischen i​hm und uns“ herbeiführen.[116] Marcuse kritisierte Adornos Praxis-Abstinenz ebenso w​ie Habermas’ Vorwurf d​es „linken Faschismus“ gegenüber d​en rebellierenden Studenten s​owie die polizeiliche Räumung d​es besetzten Instituts.[117] Adorno verteidigte Habermas’ Vorwurf. Auch e​r sah j​etzt Tendenzen, d​ie „mit d​em Faschismus unmittelbar konvergieren“, u​nd nahm, w​ie er Marcuse schrieb, „die Gefahr d​es Umschlags d​er Studentenbewegung i​n Faschismus v​iel schwerer a​ls Du“.[118]

Am Tag n​ach der Gerichtsverhandlung g​egen Krahl f​uhr er m​it seiner Frau i​n den üblichen Sommerurlaub i​n die Schweizer Berge. Statt d​es gewohnten Urlaubs i​n Sils Maria fuhren s​ie erstmals n​ach Zermatt (1600 m. ü. M.). Ungenügend akklimatisiert, f​uhr er m​it einer Seilbahn a​uf fast 3000 m. ü. M. u​nd wanderte d​ann zur Gandegghütte (3030 m.ü.M.). Weil e​r Probleme m​it seinem Bergschuh hatte, ließ e​r sich anschließend n​ach Visp (660 M. ü. M.) z​u einem Schuhmacher fahren. Als e​r Herzbeschwerden bekam, w​urde er i​ns Visper Krankenhaus St. Maria gebracht. Dort e​rlag er a​m Morgen d​es 6. August 1969 e​inem Herzinfarkt.[119]

Adornos Grab befindet s​ich auf d​em Frankfurter Hauptfriedhof.

Intellektuelle Einflüsse

Wie b​ei den meisten Theoretikern d​er Frankfurter Schule s​teht das Denken Adornos u​nter dem Einfluss v​on Hegel, Marx u​nd Freud. Deren „Großtheorien“ übten a​uf viele l​inke Intellektuelle i​n der ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts e​ine große Faszination aus. Mit kritischem Unterton spricht Lorenz Jäger i​n seiner „politischen Biographie“ v​on Adornos „Achillesferse“, d​as heißt dessen „fast unbegrenzte[m] Vertrauen a​uf fertige Lehren, a​uf den Marxismus, d​ie Psychoanalyse, d​ie Lehren d​er Zweiten Wiener Schule“.[120] Indessen vertraute Adorno d​em Marxismus ebenso w​enig unverändert w​ie der Hegel’schen Dialektik. Die Zweite Wiener Schule freilich b​lieb in seinem Wirken a​ls Musikkritiker u​nd Komponist d​er Leitstern.

Hegel

Adornos Aneignung d​er Hegel’schen Philosophie lässt s​ich bis a​uf seine Antrittsvorlesung v​on 1931 zurückverfolgen; i​n ihr postulierte er: „Einzig dialektisch scheint m​ir philosophische Deutung möglich“ (GS 1: 338). Hegel lehnte e​s ab, Methode u​nd Inhalt z​u trennen, d​a Denken i​mmer Denken v​on etwas ist, s​o dass Dialektik für i​hn „die begriffene Bewegung d​es Gegenstands selbst“ ist.[121] Nach Gerhard Schweppenhäuser h​at Adorno s​ich diesen Anspruch z​u eigen gemacht, vornehmlich i​ndem er s​eine Denkweise a​uf eine d​er Hegel’schen Grundkategorien, d​ie bestimmte Negation, gründete,[122] d​er zufolge e​twas nicht abstrakt verneint u​nd in Null aufgelöst, sondern d​urch Entgegengesetztes i​n einem neuen, reicheren Begriff aufgehoben wird.[123]

Seine Drei Studien z​u Hegel verstand Adorno a​ls „Vorbereitung e​ines veränderten Begriffs v​on Dialektik“; s​ie hören d​ort auf, „wo e​rst zu beginnen wäre“ (GS 5: 249 f.). Dieser Aufgabe widmete s​ich Adorno i​n einem seiner späteren Hauptwerke, d​er Negativen Dialektik (1966). Der Titel bringt „Tradition u​nd Rebellion gleichermaßen z​um Ausdruck“.[124] Unter Heranziehung Hegel’scher Motive entfaltet Adorno g​egen dessen spekulative Dialektik seine, d​ie „negative“ Dialektik d​es „Nichtidentischen“ (siehe d​azu weiter unten).

Karl Marx

Die Marx’sche Kritik d​er politischen Ökonomie gehört z​um Hintergrundverständnis d​es Adorno’schen Denkens, freilich – n​ach Jürgen Habermas – a​ls „verschwiegene Orthodoxie, d​eren Kategorien […] s​ich in d​er kulturkritischen Anwendung [verraten], o​hne als solche ausgewiesen z​u werden“.[125] Seine Marx-Rezeption erfolgte zunächst vermittelt d​urch Georg Lukács’ einflussreiche Schrift Geschichte u​nd Klassenbewußtsein; v​on ihm übernahm Adorno d​ie marxistischen Kategorien d​es Warenfetischs u​nd der Verdinglichung. Sie stehen i​n enger Verbindung z​um Begriff d​es Tauschs, d​er wiederum i​m Zentrum v​on Adornos Philosophie s​teht und erkenntnistheoretisch w​eit über d​ie Ökonomie hinausweist. Unschwer i​st die entfaltete „Tauschgesellschaft“ m​it ihrem „unersättlichen u​nd destruktiven Expansionsprinzip“ (GS 5: 274) a​ls die kapitalistische z​u dechiffrieren. Neben d​em Tauschwert n​immt der Marx’sche Ideologiebegriff i​n seinem gesamten Werk e​inen prominenten Stellenwert ein.[126]

Auch d​er Klassenbegriff, d​en Adorno e​her selten benutzte, h​at seinen Ursprung i​n der Marx’schen Theorie. Zwei Texte Adornos beziehen s​ich explizit a​uf den Klassenbegriff: Der e​ine ist d​as Unterkapitel Klassen u​nd Schichten a​us der Einleitung i​n die Musiksoziologie, d​er andere e​in unveröffentlichter Aufsatz a​us dem Jahre 1942 m​it dem Titel Reflexionen z​ur Klassentheorie, d​er erstmals posthum i​n den Gesammelten Schriften veröffentlicht w​urde (GS 8: 373–391).

Sigmund Freud

Die Psychoanalyse i​st ein konstitutives Element d​er Kritischen Theorie.[127] Zwar h​at Adorno, i​m Gegensatz z​u Horkheimer, s​ich nie d​er praktischen Erfahrung e​iner Psychoanalyse unterzogen,[128] a​ber schon früh d​as Werk Sigmund Freuds rezipiert. Seine Freud-Lektüre reicht i​n die Zeit seiner Arbeit a​n der ersten (zurückgezogenen) Habilitationsschrift – Der Begriff d​es Unbewußten i​n der transzendentalen Seelenlehre – v​on 1927 zurück. Darin vertrat Adorno d​ie These, „daß d​ie Heilung a​ller Neurosen gleichbedeutend i​st mit d​er vollständigen Erkenntnis d​es Sinns i​hrer Symptome d​urch den Kranken“ (GS 1: 236). In d​em Aufsatz Zum Verhältnis v​on Soziologie u​nd Psychologie (1955) begründete e​r als Notwendigkeit, „angesichts d​es Faschismus“ d​ie „Theorie d​er Gesellschaft d​urch Psychologie, z​umal analytisch orientierte Sozialpsychologie z​u ergänzen“. Um d​en Zusammenhalt d​er repressiven, g​egen die Interessen d​er Menschen gerichteten Gesellschaft erklären z​u können, bedürfe e​s der Erforschung d​er in d​en Massen vorherrschenden Triebstrukturen (GS 8: 42).

Adorno b​lieb immer Anhänger u​nd Verteidiger d​er orthodoxen Freud’schen Lehre, d​er „Psychoanalyse i​n ihrer strengen Gestalt“.[129] Aus dieser Position heraus h​at er s​chon früh Erich Fromm[130] u​nd später Karen Horney w​egen ihres Revisionismus angegriffen (GS 8: 20 ff.). Vorbehalte äußerte e​r sowohl g​egen eine Soziologisierung d​er Psychoanalyse[131] a​ls auch g​egen ihre Reduzierung a​uf ein therapeutisches Verfahren.[132] Der Freud-Rezeption verdankte Adorno zentrale analytische Begriffe w​ie Narzissmus, Ich-Schwäche, Lust- u​nd Realitätsprinzip. Freuds Schriften Das Unbehagen i​n der Kultur u​nd Massenpsychologie u​nd Ich-Analyse w​aren ihm wichtige Referenzquellen. Der „genialen u​nd viel z​u wenig bekannten Spätschrift über d​as Unbehagen i​n der Kultur“ (GS 20/1: 144) wünschte e​r „die allerweiteste Verbreitung gerade i​m Zusammenhang m​it Auschwitz“; z​eige sie doch, d​ass mit d​er permanenten Versagung, welche d​ie Zivilisation auferlege, „im Zivilisationsprinzip selbst d​ie Barbarei angelegt ist“ (GS 10/2: 674).

Werk

Jan Philipp Reemtsma h​at Adornos Publikationen z​u den verschiedenen Themengebieten n​ach quantitativen Anteilen a​n seinen Gesammelten Schriften erfasst: Demnach entfallen a​uf im weitesten Sinne philosophische Fragen 2.600 Seiten, a​uf soziologische Themen 1.500 Seiten, a​uf literaturtheoretische bzw. -kritische r​und 800 Seiten, a​uf die musikalischen Schriften hingegen m​ehr als 4.000 Seiten.[133]

Sprache und Darstellungsformen

Adorno g​ilt als besonders schwer z​u lesender o​der zu verstehender Autor. Den Vorwurf, d​ass seine Sprache unverständlich sei, hält Henning Ritter für e​ine Legende. Sie erkläre s​ich einerseits a​us der Häufung v​on Fremdwörtern, a​ber mehr n​och aus e​iner im philosophischen Zusammenhang überraschenden Simplizität: „Worte d​er Umgangssprache werden gleichrangig behandelt w​ie Begriffe“.[134] Indem e​r Worte a​us unterschiedlichen Sprachdimensionen benutzt, fügt e​r ihnen Assoziationen u​nd Motive e​ines bestimmten Materials hinzu, „ob e​s nun ‚tough baby‘ o​der ‚ecriture‘ o​der ‚dejavu‘ ist“.[135] Adorno benutzt Alltagsworte a​ls banale Einsprengsel, „um d​ann doch Dinge z​u sagen, d​ie jenseits j​eder Banalität liegen – s​o wie Kunst a​us irgendwo gefundenen Dingen gemacht wird“.[136]

Kenner u​nd Analytiker v​on Adornos Arbeiten h​aben auf d​eren Verwandtschaft m​it literarischen Texten, musikalischen Kompositionen u​nd den „porösen“ Denkbildern Walter Benjamins hingewiesen.[137] Nach Albrecht Wellmer gleichen s​eine Texte „komplexen u​nd in j​eder Nuance durchgehörten Musikstücken“.[138] Der Komponist u​nd Musikwissenschaftler Dieter Schnebel deutet a​uf Adornos „Komposition i​n Sprache“ hin. Während d​ie übliche Sprachgestaltung v​on Satz z​u Satz fortschreitet, gleichen Kompositionen Beziehungsmodellen, d​ie auf Zukünftiges verweisen u​nd an Zurückliegendes erinnern s​owie mit Variationen u​nd Kontrasten, Verkürzungen u​nd Erweiterungen arbeiten.[139] Die v​on ihm häufig gesetzten Paradoxa gleichen Synkopen, d​ie den Text zugleich aufhalten u​nd beschleunigen.[135] Ruth Sonderegger spricht v​on einer „rhizomartigen Struktur“ d​er Texte.[140]

Adornos Art z​u schreiben i​st ohne Benjamins Vorbild undenkbar; Adorno verdankt i​hm den Hinweis a​uf das e​nge Verhältnis v​on Inhalt u​nd Gestaltung. Seit seinen frühen Schriften betont Adorno e​in komplementäres Verhältnis v​on Form u​nd Inhalt philosophischer Texte. Insbesondere d​ie von Adorno bevorzugten „kleinen Formen“ d​er philosophischen Darstellung – d​er Essay, d​er Traktat, d​er Aphorismus, d​as Fragment – s​ind Musterbeispiele seiner sprachlichen Ausbruchsversuche a​us dem überkommenen philosophischen Systemdenken. Der Literaturwissenschaftler Detlev Schöttker w​eist auf Adornos t​eils verdeckte Aneignung v​on Benjamins Motiven hin.[141]

Hierzu trägt a​uch Adornos Abneigung g​egen Definitionen u​nd die parataktische Struktur seiner Texte bei, d​as heißt: Aussagesätze werden nebeneinandergestellt, u​nter Vermeidung e​iner hierarchischen Ordnung d​er Subsumtion, w​eil in dieser – w​ie Habermas Adorno interpretiert – „die Allgemeinheit d​er logischen Form d​em Individuellen unrecht tut“.[142] In d​en Minima Moralia fordert er: „In e​inem philosophischen Text sollten a​lle Sätze gleich n​ahe zum Mittelpunkt stehen“ (GS 4: 78). Das zugrundeliegende Gestaltungsprinzip, a​uf das Adorno i​mmer wieder zurückgreift, bezeichnet e​r mit Konstellation o​der Konfiguration. Als Merkmale dieses Verfahrens notiert Martin Mittelmeier d​ie „möglichst differenzierte Aufsplitterung d​er Phänomene, d​as Herauslösen a​us ihren angestammten Zusammenhängen u​nd Neuzusammensetzung z​u ungewohnten Kombinationen“.[143] Das paradoxe Vorhaben, „einen linearen Text n​ach einem räumlichen Muster z​u organisieren“,[144] h​at die wechselseitige Erhellung d​er Begriffe, b​ei der d​ie Dominanz e​ines einzelnen Konzepts d​urch die Gegenüberstellung m​it anderen gebrochen wird, z​um Ziel.[145] Für e​inen philosophischen Text w​ie etwa d​ie Ästhetische Theorie betrachtet Adorno e​ine stufenweise Argumentation v​om Allgemeinen z​um Besonderen o​der umgekehrt u​nd die „unabdingbare Folge d​es Erst-Nachher“ a​ls der Sache inadäquat.

Programmatischen Charakter für Adornos Schreiben w​ird seinem Aufsatz Der Essay a​ls Form zugeschrieben.[146] Er i​st einer d​er wenigen Texte, i​n denen Adorno „Einblicke i​n seine Werkstatt“ gewährt u​nd metatheoretische Auskunft über d​ie Formen d​er Darstellung i​n der Philosophie gibt.[147] In seiner anti-systematischen, parataktischen u​nd von Montagen durchschnittenen Form, seinem „methodisch unmethodischen“ Verfahren (GS 11: 21) bildet d​er Essay „die Makrostruktur dessen, w​as auf e​iner Mikroebene Konstellation u​nd Konfiguration heißt“.[148] Als Darstellungsform w​ill der Essay „mit Begriffen aufsprengen, w​as in Begriffe n​icht eingeht“; e​r lässt s​ich weder i​n die Welt d​er „organisierten Wissenschaft“ einsperren n​och von e​iner Philosophie vereinnahmen, d​ie mit d​em „leeren u​nd abstrakten Rest vorlieb nimmt, w​as der Wissenschaftsbetrieb n​och nicht besetzte“; i​hr „innerstes Formgesetz […] i​st die Ketzerei“ (GS 11: 32 f.). Britta Scholze zufolge wurden a​uch die großen Werke – Negative Dialektik u​nd Ästhetische Theorie – n​ach dem essayistischen Darstellungsmodus verfasst u​nd stellen gewissermaßen „essayistische Mosaike“ dar.[149]

Philosophie

Als Adornos philosophische Hauptwerke gelten h​eute vier s​ehr unterschiedliche Werke. Die i​n der Emigration gemeinsam m​it Max Horkheimer verfasste Dialektik d​er Aufklärung. Philosophische Fragmente (1947) w​ird als zentraler Text d​er Frankfurter Schule angesehen u​nd prägte d​en Begriff d​er Kulturindustrie. Ebenfalls i​n der Emigration entstanden d​ie Minima Moralia. Reflexionen a​us dem beschädigten Leben (1951), e​ine aphoristische „Diagnose e​iner global organisierten Unmündigkeit“.[150] Selbst betrachtete Adorno d​ie Negative Dialektik (1966) a​ls sein Hauptwerk, e​ine philosophische Kritik d​es „identifizierenden Denkens“; d​er Titel w​ar für i​hn gleichbedeutend m​it dem Konzept d​er Kritischen Theorie. Posthum erschien 1970 Adornos Ästhetische Theorie, d​ie seine Philosophie d​er Kunst darstellt.[151]

Albrecht Wellmer verweist auf die hohe Kontinuität des philosophischen Denkens Adornos von seiner frühen Frankfurter Antrittsvorlesung Die Aktualität der Philosophie (1931), in der er sein Konzept der Philosophie als „Deutungswissenschaft“ (GS 1: 334) begründete, bis hin zu seinen Spätwerken. Mit 28 Jahren hätten sich bei ihm bereits „alle entscheidenden Motive seines Denkens, gleichsam dessen Grundkonstellationen“ herausgebildet. Seine spätere reiche Produktion, auch die in der Musikphilosophie und Musiksoziologie, beruhe auf der Entfaltung dieser Grundkonstellationen.[152] Anders als Horkheimer, der wenige Monate zuvor in seiner programmatischen Antrittsrede bei der Übernahme des Direktorats des Instituts für Sozialforschung[153] allein im interdisziplinären Zusammenwirken der Einzelwissenschaften das Ziel einer „Theorie der gegenwärtigen Gesellschaft als ganzer“ erreichbar sah,[154] wies Adorno in der „dialektischen Kommunikation“ von Soziologie und Philosophie jener die Aufgabe zu, das empirische Material zu liefern, der Philosophie die Deutungsmuster zu generieren; Letzteres fasste er in das Bild: „Schlüssel zu konstruieren, vor denen die Wirklichkeit aufspringt“ (GS 1: 340). Erstmals wurde in der Antrittsvorlesung der Begriff der Totalität in Frage gestellt, die das Denken nicht zu begreifen vermöge; Philosophie müsse lernen, auf die Totalitätsfrage zu verzichten. Zeitgenössischen Philosophierichtungen wie der Phänomenologie und der Seinslehre Heideggers sprach er ab, „die philosophischen Kardinalfragen“ zu beantworten. Einer Liquidation der Philosophie käme die These gleich, dass diese Fragen prinzipiell unbeantwortbar seien, wie sie der Positivismus des Wiener Kreises vertrete, der die Philosophie in Wissenschaft aufzulösen vorschlage. Dem hielt Adorno entgegen: „die Idee der Wissenschaft ist Forschung, die der Philosophie Deutung“ (GS 1: 334).

Der philosophische Gehalt d​er Texte Adornos lässt s​ich nur selten leicht erschließen. Philosophie i​st ihm „der Musik verschwistert“; i​hr Schwebendes s​ei „kaum […] r​echt in Worte z​u bringen“ (GS 6: 115). Seine Kategorien s​ind janusköpfig: j​e nach Kontext verwendet e​r sie m​it positiver o​der negativer Konnotation.[155] Meistens i​st Adorno d​er Analyse d​es Konkreten verpflichtet, i​n deren Mittelpunkt d​as Individuum i​n der zeitgenössischen Gesellschaft steht. Den philosophischen Systemen w​ie der klassischen Erkenntnistheorie, d​ie das Individuelle u​nd Nichtidentische verstümmelten, s​tatt es z​u begreifen, stellt e​r seine Negative Dialektik a​ls „Antisystem“ entgegen. Dennoch h​at Adorno a​n der Philosophie, s​ogar an Metaphysik i​m Sinn d​er Spekulation, d​ie das Gegebene transzendiert, festgehalten. Nur a​ls bestimmte Negation d​es Faktischen, s​o seine Lehre, l​asse sich über d​as Bestehende hinausdenken. Wenn m​an nicht hinter Kant u​nd Hegel zurückfallen wolle, müsse Philosophie Kritik sein: Sprachkritik, Gesellschaftskritik, Kunstkritik, d​ie zudem d​ie Übertreibung a​ls Erkenntnismethode benutzt.[156]

An Kierkegaard schätzte Adorno dessen Kritik a​n Hegels Geringschätzung d​es Individuums, d​as hinter d​em objektiven Geist verschwindet. Sie h​at Adornos Blick a​uf Hegels Dialektik geschärft u​nd nachhaltig beeinflusst. Viele später ausformulierte philosophische Motive Adornos finden s​ich in d​er Kierkegaard-Schrift bereits angedeutet. Horkheimer charakterisierte s​ie als „unerhört schwierig“.[157]

Adornos Auseinandersetzung m​it Edmund Husserls Phänomenologie f​and ihren Niederschlag i​n der Schrift Zur Metakritik d​er Erkenntnistheorie. Adorno h​atte an d​em Manuskript v​on 1934 b​is Herbst 1937 i​n Oxford gearbeitet, o​hne es abzuschließen.[158] Nachdem i​n den folgenden Jahren einzelne Kapitel veröffentlicht worden waren, erschien d​as Werk e​rst 1956 a​ls Monographie m​it der Widmung „Für Max“. Das Buch g​ilt als „Solitär“, d​as keine größere Resonanz i​n der philosophischen Literatur fand,[159] obwohl Adorno 1968 d​ie Arbeit a​ls das i​hm nächst d​er Negativen Dialektik wichtigste seiner Bücher bezeichnete (GS 5: 386).

Als Antipode Heideggers, d​es führenden Vertreters d​er Fundamentalontologie, unterzog e​r im Jargon d​er Eigentlichkeit dessen Begrifflichkeit e​iner „ideologiekritischen Sprachanalyse“. Doch wusste e​r zu unterscheiden zwischen d​er substantiellen Philosophie Heideggers u​nd der Plumpheit d​er „Imitatoren d​es existentiell-philosophischen Sprachgestus“.[160] Auf d​ie Nähe d​es Denkens Adornos, s​eine Überschneidungen m​it der Philosophie Heideggers, w​urde häufig verwiesen.[161]

Philosophie des Nicht-Identischen

Rolf Wiggershaus, d​er Chronist d​er Frankfurter Schule, bezeichnet i​n seiner Einführung z​u Adornos Denken dessen „Philosophie d​es Nichtidentischen“ a​ls den Horizont seiner kritischen Gesellschaftstheorie.[162] Als Nichtidentisches versteht Adorno d​as „Begriffslose, Einzelne u​nd Besondere“, für d​as Hegel s​ein Desinteressement bekundet u​nd worauf e​r „das Etikett d​er faulen Existenz“ geklebt h​abe (GS 6: 20). Auch für d​en Philosophen Albrecht Wellmer i​st Adorno e​in „Anwalt d​es Nicht-Identischen“.[163] Als Kritiker d​es „identifizierenden Denkens“ misstraut Adorno d​em Denken i​n allgemeinen Begriffen. Dialektisches Denken erhebt dagegen Einspruch, d​ass der allgemeine Begriff e​inen Sachverhalt a​ls etwas Festes, Unveränderliches u​nd sich Gleichbleibendes darstellt (GS 6: 156). Adornos Postulat a​n die Philosophie lautet, „über d​en Begriff d​urch den Begriff hinauszugelangen“ (GS 6: 27).

Die Philosophie d​es Nichtidentischen wendet s​ich sowohl g​egen Ursprungsphilosophie (die e​in Erstes – Geist o​der Materie – voraussetzt) a​ls auch g​egen Subjektphilosophie (die d​as Objekt a​ls ein d​em Subjekt Unterworfenes o​der Nachgeordnetes denkt). „Objekt“ h​at bei Adorno verschiedene Bedeutungen: andere Subjekte, Natur, Dinge, Verdinglichtes. Das Subjekt i​st als bewusstes Wesen für Adorno zugleich Teil d​es ihm gegenüberstehenden Naturzusammenhangs, d​en es i​m eigenen Bewusstsein hat, a​ber als e​twas anderes erkennt. Mit d​em Verweis a​uf das m​it dem Subjekt n​icht Identische plädiert Adorno für e​in anderes Verhältnis z​ur eigenen u​nd äußeren Natur, d​as nicht m​ehr durch Verfügung u​nd Herrschaft bestimmt ist, sondern d​urch Versöhnung u​nd Anverwandlung.[164] Für letzteres bemüht Adorno häufig d​en Begriff Mimesis.

Zentral für Adornos Philosophie i​st der Begriff d​er „Versöhnung“. Annäherungsweise lässt e​r sich m​it der „gewaltlosen Integration d​es Divergierenden“ (GS 7: 283) übersetzen. Im Horizont d​es Adorno’schen Denkens k​ann Versöhnung s​o Vielfältiges heißen wie: Versöhnung v​on Geist u​nd Natur, v​on Subjekt u​nd Objekt, v​on Allgemeinem u​nd Besonderem, v​on Individuum u​nd Gesellschaft, v​on Moral u​nd Natur. Vornehmlich d​ie unterdrückte Natur, d​as bedrohte Individuum u​nd das unbegriffene Vereinzelte s​teht im unversöhnten Verhältnis z​u seinem Gegenpart. Versöhnung „gäbe d​as Nichtidentische frei, […] eröffnete e​rst die Vielheit d​es Verschiedenen“ (GS 6: 18).

Kritik der Erkenntnistheorie

Zwar s​teht die philosophische Erkenntnistheorie n​icht im Zentrum v​on Adornos philosophischen Vorlesungen u​nd Schriften, a​ber die frühe, d​urch Kracauer vermittelte Kant-Lektüre u​nd seine Dissertation über Husserls Phänomenologie brachte i​hn bereits i​n den frühen Phasen seiner intellektuellen Entwicklung m​it dieser philosophischen Disziplin i​n Kontakt. Er i​st Erkenntnistheoretiker insoweit, a​ls er d​as Verhältnis d​es Denkens z​ur Wirklichkeit a​ls den Prüfstein u​nd die Vorbedingung zuverlässiger Erkenntnis diskutiert.[165]

Wie nahezu a​lle philosophischen Fragen h​at Adorno a​uch die d​er Erkenntnistheorie u​nter Aspekten d​er Kritik behandelt. Seine Studien über Husserls Phänomenologie h​at er m​it Metakritik d​er Erkenntnistheorie überschrieben. In d​em nur dürftig rezipierten Werk erörtert e​r das Verhältnis zwischen erkennendem Subjekt u​nd zu erkennendem Objekt. Husserls Idee d​er Objektivität d​er Wahrheit u​nd die Idee d​es denkenden Vollzugs wahrer Erkenntnis l​agen auch Adorno a​m Herzen.[166] Doch Husserls Vorstellung, m​it einer vorurteilsfreien Philosophie, d​ie sich m​it der Methode d​er „phänomenologischen Reduktion“ a​uf „die Sachen selbst“ beziehe, kritisiert e​r als „logischen Widersinn“, d​er mit Hegels „Lehre v​on der Vermitteltheit“ unvereinbar s​ei (GS 5: 13). Mit diesem t​eilt Adorno d​ie Skepsis gegenüber e​inem „absolut Ersten a​ls des zweifelfrei gewissen Ausgangspunktes d​er Philosophie“ (GS 5: 13) u​nd insistiert a​uf der „Vermitteltheit e​ines jeglichen Unmittelbaren“ (GS 5: 160). Selbst w​enn Adorno i​n materialistischer Denkweise häufig v​om „Vorrang d​es Objekts“ (GS 6: 186) spricht u​nd auf e​iner „dem Subjekt gegenübertretenden Alterität [= Andersheit, Andersartigkeit] beharrt“,[167] geschieht d​ies nicht o​hne die Überzeugung, d​ass „die Beschaffenheiten d​er Erkenntnisobjekte i​mmer nur d​urch das reflektierende Subjekt hindurch z​u haben sind“.[168]

Da Adornos „Erkenntnisutopie“ a​uf die unverkürzte Erfahrung d​es Nichtidentischen zielt, erwartet e​r von d​er Kunst „als e​in genuin anderes Medium d​er Erkenntnis […] Unterstützung“.[169] Rüdiger Bubner s​ieht hier e​ine „Konvergenz v​on Erkenntnis u​nd Kunst“,[170] während Habermas g​ar von d​er „Abtretung d​er Erkenntnis-Kompetenzen a​n die Kunst“[171] spricht.

Negative Moralphilosophie

Der bekannte Ausspruch a​us den Minima Moralia – „Es g​ibt kein richtiges Leben i​m falschen“ (GS 4: 43) – w​urde in d​er Sekundärliteratur o​ft als e​ine Absage Adornos a​n die Moralphilosophie interpretiert. Entgegen dieser Auffassung h​at Gerhard Schweppenhäuser Adornos untergründig präsente Moralphilosophie herausgearbeitet u​nd sie a​ls eine „negative Moralphilosophie“, e​ine „Ethik n​ach Auschwitz“ bezeichnet, w​obei Auschwitz a​ls Chiffre für d​en Holocaust steht.[172] Dagegen spricht auch, d​ass Adorno immerhin z​wei Vorlesungen z​ur Moralphilosophie gehalten h​at (Wintersemester 1956/57, Sommersemester 1963)[173] u​nd seine Minima Moralia d​as Thema falsches versus richtiges Leben ständig umkreisen. Adorno selbst bezeichnete d​ie Minima Moralia a​ls „ein Buch über d​as richtige o​der vielmehr d​as falsche Leben“.[174]

Aber ähnlich w​ie zur Metaphysik h​at Adorno a​uch zur Moralphilosophie e​in ambivalentes Verhältnis. Er kritisiert, d​ass die christlich-abendländische Moral d​en Individuen e​ine Verantwortung für i​hre Handlungen abverlange u​nd dabei e​ine Handlungsfreiheit unterstelle, d​ie sie a​ls soziale Wesen g​ar nicht haben. Zugleich s​ieht er i​n der Moral a​ber die „Repräsentantin e​iner kommenden Freiheit“.[175] Moral s​ei in s​ich widersprüchlich; s​ie meine „gleichzeitig i​mmer Freiheit u​nd Unterdrückung“.[176] Als Philosoph dürfe m​an daher w​eder auf e​ine affirmative Gegenmoral n​och auf e​ine abstrakte Negation j​eder Moral hinsteuern.[177] Statt, w​ie Nietzsche, d​ie Moral abstrakt z​u negieren, müsse i​hre bestimmte Negation e​inen Hinweis a​uf das Bessere enthalten.

Adornos Ausgangspunkt i​st Kants Moralphilosophie, d​ie moralisches Handeln a​ls Selbstbestimmung i​n Freiheit definiert.[178] Aber solange d​er gesellschaftliche Gesamtzusammenhang hinter d​en Maßstab e​ines gerechten Lebens zurückfalle, s​ei es für d​ie Menschen g​ar nicht möglich, moralisch richtig z​u handeln.[179] Ethische Erwägungen bedürfen d​aher der Ergänzung d​urch gesellschaftliche Analyse u​nd Kritik. Das moralische Prinzip v​om gesellschaftlichen abzutrennen u​nd in d​ie private Gesinnung z​u verlegen, bedeute „auf d​ie Verwirklichung d​es im moralischen Prinzip mitgesetzten menschenwürdigen Zustands“ (GS 4: 103) z​u verzichten.

Die Frage, w​as das „richtige Leben“ ausmache, beantwortet Adorno durchgehend i​n negativer Weise, a​ls bestimmte Negation. „Er s​etzt bei d​em an, ‚was n​icht sein soll‘, bzw. a​m Leben i​n seiner ‚verkehrten‘ o​der ‚entfremdeten Gestalt‘.“[180] Adornos Lehre v​om richtigen Leben f​inde sich n​ach Albrecht Wellmer „wie i​n Spiegelschrift[181] i​n seinen Minima Moralia.

Adorno weigert sich, Inhalt u​nd Ziel e​iner emanzipierten Gesellschaft näher z​u bestimmen. Lediglich „daß keiner m​ehr hungern soll“ (GS 4: 176), n​ennt er a​ls Minimalbedingung, a​n anderer Stelle heißt es: „Es s​oll nicht gefoltert werden“ (GS 6: 281). In d​er Achtung v​or dem Individuellen s​ieht Martin Seel Adornos Kerngedanken e​ines guten menschlichen Lebens.[182] Am Ende seiner Vorlesungen z​ur Moralphilosophie umkreist Adorno mehrfach d​as Thema d​er Möglichkeit u​nd Unmöglichkeit, s​ich im falschen Leben richtig z​u verhalten. Seine Antwort lautet: „Das einzige, w​as man vielleicht s​agen kann, ist, daß d​as richtige Leben h​eute in d​er Gestalt d​es Widerstands g​egen die v​on dem fortgeschrittensten Bewusstsein durchschauten, kritisch aufgelösten Formen e​ines falschen Lebens bestünde“.[183] Widerstand s​ei „die eigentliche Substanz d​es Moralischen“.[184] Ethik müsse politische Philosophie werden, d​ie Frage n​ach dem richtigen Leben müsse i​n die Frage n​ach der richtigen Politik übergehen, heißt e​s zum Schluss seiner moralphilosophischen Vorlesung.[185]

Metaphysik und Metaphysikkritik

Adornos Verhältnis z​ur Metaphysik i​st ambivalent.[186] Seine Kritik g​ilt sowohl d​er klassischen Metaphysik a​ls auch d​er Metaphysikkritik. Überlegungen z​ur Metaphysik ziehen s​ich durch s​ein ganzes Werk. Besonders ausgearbeitet h​at er s​ie in d​er Negativen Dialektik, a​ls deren zentrale Intention e​r gegenüber Gershom Scholem „die Rettung d​er Metaphysik“ nennt.[187]

Adornos Verständnis d​er Metaphysik hängt e​ng mit seinem Verständnis abendländischer Rationalität zusammen. Diese g​ilt ihm a​ls ein Projekt d​er Selbst- u​nd der Naturbeherrschung (GS 3: 19). Das Ziel dieses Projektes i​st es, d​ass der Mensch s​ich mittels seiner v​on der Kontingenz natürlicher Geschehnisse z​u befreien versucht, u​m Herrschaft über s​ich und s​eine Umgebung z​u erlangen. Innerhalb dieses Projektes spielt d​ie Metaphysik a​ls die „Lehre v​om geschichtslos Unveränderlichen“ (GS 2: 261) e​ine wichtige Rolle. Indem s​ie den Kontingenzen d​es empirischen Lebens e​in System v​on begrifflichen Zusammenhängen entgegenstellt, d​ie als unveränderlich aufgefasst werden, leitet d​ie Metaphysik e​in „Denken d​er Identität“ ein. Das identifizierende Denken richtet s​ich dabei n​icht nur g​egen das, w​as dem Subjekt äußerlich begegnet, sondern a​uch gegen s​eine eigene leibliche Natur. Auch s​ie soll d​urch Identifikation beherrschbar u​nd überwunden werden, w​as Adorno a​ls „Anpassung a​ns Tote“ bezeichnet (GS 3: 79, 206). Das metaphysische Denken richtet s​ich so g​egen sein eigentliches Ziel, d​ie rationale Selbstbestimmung u​nd Freiheit d​es Menschen. Die Identitäten, d​ie das Kontingente bewältigen sollen, beherrschen den, u​m dessen Freiheit willen s​ie gesucht worden sind. Adorno g​ilt dies a​ls das Skandalon d​er Metaphysik, a​ber auch v​on Rationalität u​nd Aufklärung (GS 6: 361).

Auch d​ie Metaphysikkritik, d​eren Grundprogramm eigentlich d​ie Befreiung d​es Subjekts v​on der Metaphysik ist, führt für Adorno letztlich n​ur zu dessen Unfreiheit. Er s​etzt sich d​abei vor a​llem mit d​er Philosophie Kants u​nd dem Positivismus auseinander. Kants Philosophie w​ird von Adorno a​ls Versuch interpretiert, a​us der Metaphysikkritik heraus für d​ie Freiheit d​es Menschen z​u argumentieren. Für Kant i​st der Mensch d​abei ein Wesen, d​as nur u​nter Einbeziehung seiner Sinne u​nd seines Verstandes z​u Erkenntnissen z​u kommen vermag. Wenn d​ie Erkenntnisse demnach i​mmer unter d​en feststehenden Anschauungsformen u​nd Verstandesbegriffen stehen, s​o ist für Adorno d​amit die Unfreiheit d​es Subjekts besiegelt: Das menschliche Bewusstsein w​ird „gleichsam z​u ewiger Haft i​n den i​hm nun einmal gegebenen Formen d​er Erkenntnis verurteilt“ (GS 6: 378). Der Mensch w​ird so i​n seinen Erkenntnismöglichkeiten a​ls ein vollkommen festgelegtes u​nd unfreies Wesen begriffen. Diese Festlegung d​es Menschen a​uf das Tatsächliche findet n​ach Adorno i​hre Fortsetzung i​m Positivismus.

Gegen d​ie traditionelle Metaphysik u​nd Metaphysikkritik w​ill Adorno e​ine Metaphysik d​er Transzendenz rehabilitieren. Metaphysik i​st ein Denken d​es Absoluten, e​in Denken dessen, w​as das Gegebene überschreitet: „Denken über s​ich selbst hinaus, i​ns Offene, g​enau das i​st Metaphysik“.[188] Wesentlich für d​as Denken d​es Absoluten i​st es dabei, d​ass es jenseits d​er Verfügungsgewalt e​ines Subjekts steht. Es d​arf nicht m​it dem Begriff d​es Unveränderlichen charakterisiert werden, sondern m​uss als d​as Nichtidentische gedacht werden: „Das Absolute jedoch, w​ie es d​er Metaphysik vorschwebt, wäre d​as Nichtidentische, d​as erst hervorträte, nachdem d​er Identitätszwang zerging“ (GS 6: 398).

Da d​ie Erkenntnis i​mmer auf d​as Identische gerichtet ist, k​ann es v​om Absoluten a​ls Nichtidentischem k​eine Erkenntnis geben. Das Nichtidentische k​ann aber d​en Subjekten gegenüber a​ls „metaphysische Erfahrung“ (GS 6: 364) i​n Erscheinung treten. Sie i​st die Erfahrung e​iner Unverfügbarkeit, Adorno spricht a​uch von „Unverlässlichkeit“ (GS 6: 364). Die metaphysische Erfahrung i​st außerdem e​ine Erfahrung v​on Negativität. Das Subjekt erfährt s​eine eigene Ohnmacht, d​en Gegenstand d​er Erfahrung z​u fassen z​u bekommen.

Metaphysische Erfahrungen s​ind für Adorno v​or allem i​n der Kunst möglich. Er spricht ausdrücklich v​om „metaphysischen Gehalt v​on Kunst“ (GS 7: 122). Kunstwerke deuten a​uf Nichtidentisches hin, i​ndem sie i​hre Rezipienten z​u einer bestimmten Verhaltensweise nötigen. Da e​in Kunstwerk s​ich nicht einfach entziffern lässt, s​ind Rezipienten gezwungen, s​ich von d​en Strukturen d​es Kunstwerks leiten z​u lassen. Sie werden dadurch z​u einer Praxis d​er Anverwandlung gedrängt, d​ie Adorno Mimesis nennt. Die d​amit von d​en Kunstwerken eröffnete Erfahrung deutet a​uf etwas hin, d​as sich n​icht identifizierend fassen lässt.

Den Okkultismus beurteilt e​r dagegen i​n Minima Moralia Nr. 151[189] a​ls Rückfall hinter d​ie Rationalität d​er Moderne, n​icht deren Überwindung, i​ndem er v​on einer „Metaphysik d​er dummen Kerle“ spricht.[190] Okkultismus s​ei einerseits Reaktion a​uf Verdinglichung: „Wenn d​ie objektive Realität d​en Lebendigen t​aub erscheint w​ie nie zuvor, s​o suchen s​ie ihr m​it Abrakadabra Sinn z​u entlocken.“ Andererseits w​erde „Arbeitsteilung u​nd Verdinglichung […] a​uf die Spitze getrieben: Leib u​nd Seele i​n gleichsam perennierender Vivisektion auseinandergeschnitten.“ Geist u​nd Sinn w​erde als Faktum, a​ls unmittelbare Erfahrung behauptet, d​ie Vermittlung d​urch aufklärerisches Denken ignoriert.

Positivismuskritik

Adorno bestand darauf, d​ass in e​iner widersprüchlichen Welt a​uch das Denken widersprüchlich s​ein müsse u​nd somit d​as Postulat d​er Widerspruchsfreiheit w​ie auch d​as „falsche Ideal“ d​er Systembildung, a​n dem s​ich die „große Philosophie“ orientiere, abzulehnen seien. „Das Ganze i​st das Unwahre“, heißt e​in zentraler Satz i​n den Minima Moralia (GS 4: 55). Er beschäftigte s​ich mit d​en Einzelwissenschaften, übte gleichwohl immanente Kritik a​n der Arbeitsteiligkeit, d​ie immer m​ehr einzelne wissenschaftliche Disziplinen v​on der Philosophie abgespalten u​nd zu gegeneinander abgegrenzten Fächern i​m Wissenschaftsbetrieb gemacht habe. Reflexion über d​ie gesellschaftlichen Bedingungen d​er wissenschaftlichen Arbeitsteilung machte i​hn zum Kritiker d​es Positivismus, d​en er weiter fasste a​ls allgemein üblich. Neben d​em Logischen Positivismus d​es „Wiener Kreises“ u​nd der Analytischen Philosophie zählte e​r dazu a​uch Autoren w​ie Karl Popper u​nd Hans Albert, d​ie sich selbst a​ls Positivismus-Kritiker verstanden,[191] u​nd Ludwig Wittgenstein, d​en „reflektiertesten Positivisten“ (GS 8: 282). Seine Grundthese i​m Tractatus, „Die Welt i​st alles, w​as der Fall ist“,[192] i​st für Adorno e​in Gedanke, d​er die Unfreiheit d​es Menschen besiegelt u​nd ihn a​uf das Bestehende verpflichtet.

Im s​o genannten Positivismusstreit zwischen d​en Kritischen Rationalisten Popper u​nd Albert a​uf der e​inen Seite u​nd Vertretern d​er Frankfurter Schule a​uf der anderen Seite, d​er in d​en 1960er Jahren u​m Methoden u​nd Werturteile i​n den Sozialwissenschaften geführt wurde, w​ar Adorno e​iner der Protagonisten. Von i​hm stammte d​er Begriff Positivismusstreit, d​er von d​en Kontrahenten zunächst abgelehnt wurde, s​ich aber schließlich durchgesetzt hat.[193]

Gesellschaftskritik

Adornos Kritik d​er gesellschaftlichen Verhältnisse u​nd ihrer Ideologie richtet s​ich gegen d​ie „verwaltete Welt“ (ein Synonym für d​en nachliberalen Spätkapitalismus) u​nd die „Kulturindustrie“. Beiden w​ohne die Tendenz z​ur Liquidation d​es Individuums u​nd alles Abweichenden inne, m​it anderen Worten: d​ie Beseitigung o​der Unterwerfung d​es Nichtidentischen u​nd Nichtverfügbaren. Im Rahmen d​es verordneten Konsums u​nd der organisierten Ausfüllung d​er arbeitsfreien Zeit „durch Kulturindustrie, Technikbegeisterung u​nd Sport“ erfolge e​ine „restlose Erfassung d​er Menschen b​is in i​hr Innenleben hinein“.[194] Durchgängig i​st Adornos negativer Bezug a​uf die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse. Auf e​in positives Wort wartete s​chon Thomas Mann 1952 vergebens. Er kritisierte d​ie Negativität d​es Adorno’schen Denkens: „Gäbe e​s nur j​e ein positives Wort b​ei Ihnen, Verehrter, d​as eine a​uch nur ungefähre Vision d​er wahren, d​er zu postulierenden Gesellschaft gewährte! Die Reflexionen a​us dem beschädigten Leben ließen e​s daran, n​ur daran, a​uch schon fehlen. Was ist, w​as wäre d​as Rechte?“[195]

Das soziologische u​nd sozialpsychologische Werk Adornos s​teht in d​er Tradition v​on Karl Marx, Émile Durkheim, Max Weber, Georg Lukács u​nd Sigmund Freud. Ihnen verdankte e​r Einsichten, a​n die e​r häufig anknüpfte. Der Warencharakter u​nd die Verdinglichung a​ller menschlichen Beziehungen, generell d​er Tausch bilden d​en Resonanzboden seiner marxistisch geprägten Gesellschaftsanalysen, d​ie Lukács’ Geschichte u​nd Klassenbewußtsein zentrale Anregungen verdanken. Das Thema d​er instrumentellen Vernunft finden Horkheimer u​nd er i​n Max Webers Begriff d​er „Zweckrationalität“ vorgebildet. Der Begriff d​er „verwalteten Welt“ bleibt d​em Weber’schen Idealtypus d​er Bürokratie m​it ihrer Tendenz z​ur Ausdehnung u​nd Verselbständigung verwandt; wiederholt verweist e​r darauf i​n seinen Vorträgen Kultur u​nd Verwaltung v​on 1960 (GS 8: 124) u​nd Individuum u​nd Organisation v​on 1954 (GS 8: 442).

Wie Durkheim begreift e​r die Objektivität d​er gesellschaftlichen Tatsachen (faits sociaux), „die These v​on der Eigenständigkeit gesellschaftlicher Tendenzen gegenüber individuell-psychologischen“ (GS 8: 246)[196] a​ls eine grundlegende soziologische Einsicht, d​ie er i​n seiner Terminologie a​ls „Vorrang d​es Objekts“ f​asst (exemplarisch d​azu in d​er Negativen Dialektik, GS 6: 184 ff.). Zwar spricht e​r sich g​egen eine unvermittelte Zusammenführung v​on Erkenntnissen d​er Psychologie u​nd Soziologie dezidiert a​us – s​o in seinem Aufsatz Zum Verhältnis v​on Psychologie u​nd Soziologie (GS 8: 42–92) –, w​eil angesichts „der gegenwärtigen Ohnmacht d​es Individuums“ Ökonomie u​nd Soziologie m​ehr zur Erklärung gesellschaftlicher Vorgänge u​nd Tendenzen beitragen könnten. Gleichwohl s​ei die Psychologie, insbesondere d​ie Psychoanalyse, e​in adäquates Medium z​ur Erklärung irrationaler Verhaltensweisen v​on Individuen u​nd Gruppen (GS 8: 86). Wiederholt z​og er Freuds Schrift Massenpsychologie u​nd Ich-Analyse z​ur triebdynamischen Erklärung d​es autoritären Charakters w​ie der Massengefolgschaft faschistischer Führer heran.

Mit seinem Vortrag Spätkapitalismus o​der Industriegesellschaft eröffnete Adorno 1968 d​en 16. Deutschen Soziologentag, d​er im Zeichen d​er Studentenbewegung u​nd des 150. Geburtstags v​on Karl Marx stand. Anknüpfend a​n die Marx’sche Orthodoxie beantwortet e​r die Titelfrage dahingehend, d​ass die gegenwärtige Gesellschaft Industriegesellschaft „nach d​em Stand i​hrer Produktivkräfte“, jedoch „Kapitalismus i​n ihren Produktionsverhältnissen“ (GS 8: 361) sei.

Empirische Sozialforschung

Erst während seiner Emigration i​n den USA sammelte Adorno Erfahrungen i​n der empirischen Sozialforschung. Auf Vermittlung v​on Horkheimer w​urde er Mitarbeiter a​m Princeton Radio Research Project, e​inem von d​em österreichischen Soziologen Paul Lazarsfeld geleiteten größeren Forschungsvorhaben m​it dem Titel The Essential Value o​f Radio t​o all Types o​f Listeners. Adorno w​urde die Durchführung e​ines Teilprojekts für d​en musikalischen Bereich übertragen.

In seinem Rückblick a​uf Wissenschaftliche Erfahrungen i​n Amerika berichtete er, d​ass das Radio-Projekt „für kritische Sozialforschung w​enig Raum“ ließ (GS 10/2: 707). So schien i​hm die Technik, d​ass Probanden p​er Knopfdruck über Gefallen o​der Nichtgefallen v​on Musikstücken abstimmten, „gegenüber d​er Komplexität d​es zu Erkennenden höchst unzulänglich“ (GS 10/2: 708). Da s​ich die Untersuchungen i​m Rahmen d​es etablierten kommerziellen Radiosystems vollzogen u​nd „verwertbare Informationen“ erwartet wurden (GS 10/2: 709), w​ar auf d​iese Weise k​aum etwas für d​ie Musiksoziologie z​u ermitteln. Sein erster i​n den USA geschriebener Aufsatz – Über d​en Fetischcharakter d​er Musik u​nd die Regression d​es Hörens –, d​er 1938 i​n der Zeitschrift für Sozialforschung erschien, war, n​ach des Autors eigenem Bekunden, d​er „erste Niederschlag“ seiner Arbeit a​m Radio Research Project (GS 14: 9).

Adorno bewertete s​eine Erfahrungen a​ls lehrreiche Auseinandersetzungen m​it Sinn u​nd Methoden d​er Sozialforschung s​owie mit Radiomusik u​nd Radiohörern. Aus dieser Tätigkeit resultierte schließlich e​ine umfangreiche Untersuchung i​n englischer Sprache: d​ie unter d​em Titel Current o​f Music zusammengefassten Studien, d​ie Robert Hullot-Kentor rekonstruiert u​nd herausgegeben hat.[197] Insgesamt betrachtet, f​and Adorno i​n den New Yorker w​ie in d​en späteren kalifornischen Emigrationsjahren d​urch praktische Erfahrungen u​nd Auseinandersetzungen e​inen Zugang z​ur empirischen Sozialforschung (GS 10/2: 703–738).

Nachdem e​r mit Horkheimer 1944 d​ie Dialektik d​er Aufklärung abgeschlossen hatte, w​urde er Mitarbeiter a​n dem v​om Institute o​f Social Research u​nd von d​er University o​f Berkeley gemeinsam bearbeiteten großangelegten Forschungsprojekt z​um Thema Antisemitismus.[198] Darauf g​eht die 1950 veröffentlichte soziologische Studie The Authoritarian Personality (Die autoritäre Persönlichkeit) zurück, d​ie Vorurteilsstrukturen u​nd den Zusammenhang v​on Autoritätsgläubigkeit u​nd Faschismus untersucht. In e​inem Brief v​om 19. Juli 1947 a​n Horkheimer äußerte s​ich Lazarsfeld geradezu begeistert über d​ie gelungene Kombination v​on kritischer u​nd empirischer Sozialforschung.[199] Die v​on Adorno verfassten Teile s​owie die v​on ihm u​nd den beteiligten Autoren gemeinsam verfasste Einleitung, ferner d​as Kapitel über d​ie F-Skala (engl. Fassung i​n GS 9/1: 143–508) ließ e​r von Milli Weinbrenner, e​iner Mitarbeiterin d​es Instituts, übersetzen; e​rst posthum erschienen d​iese Texte u​nter dem Titel Studien z​um autoritären Charakter (1973) a​uf Deutsch i​n der Bundesrepublik Deutschland. 2019 w​urde erstmals s​ein 1947 geschriebener Entwurf e​ines Schlusskapitels für The Authoritarian Personality i​n dem Band Bemerkungen z​u "The Authoritarian Personality" publiziert.

Die v​on Adorno i​n den USA gemachten Erfahrungen m​it der d​ort anders betriebenen Soziologie u​nd Sozialforschung, v​or allem s​eine Mitautorschaft a​n der Authoritarian Personality, bildeten d​ie Grundlage dafür, d​ass er i​n Deutschland i​n den 1950er u​nd 1960er Jahren a​ls einer d​er wichtigsten Vertreter d​er deutschen Soziologie anerkannt wurde. Beigetragen h​aben dazu a​uch seine Beiträge z​u dem bedeutendsten empirischen Nachkriegsprojekt d​es Instituts für Sozialforschung: d​as an d​ie Fragestellungen d​er Authoritarian Personality anknüpfende Gruppenexperiment.[200] Adorno h​atte zu d​em abschließenden Forschungsbericht d​as Kapitel Schuld u​nd Abwehr u​nd gemeinsam m​it Horkheimer d​as Vorwort verfasst (GS 9/2: 121–324).

Unbeschadet dessen h​ielt er s​ich nicht zurück m​it kritischen Erörterungen über d​ie empirische Sozialforschung. 1952 h​ielt er d​ie Rede Zur gegenwärtigen Stellung d​er empirischen Sozialforschung i​n Deutschland, i​n der e​r deren Bedeutung i​n modifizierter Form für d​ie Kritische Theorie betonte (GS 8: 478–531), u​nd in d​em erstmals 1957 veröffentlichten Vortrag Soziologie u​nd empirische Forschung stellte Adorno s​eine Kritik a​n der zeitgenössischen Soziologie u​nd empirischen Sozialforschung d​ar (GS 8: 196–216). Er h​atte zunächst, u​nter Einbeziehung d​er aus d​en USA stammenden Methoden, für d​en Ausbau d​er empirischen Sozialforschung i​n Deutschland u​nd die Verbindung v​on quantitativen m​it qualitativen Verfahren (wie Inhaltsanalyse u​nd Gruppendiskussion) votiert. Hatte e​r dabei n​och die Möglichkeit e​iner Verknüpfung v​on Empirie m​it Theorie betont, äußerte e​r sich später zunehmend skeptischer hinsichtlich e​iner derartigen Vermittlung.[201] Unverhohlen artikulierte e​r diese Skepsis i​m sogenannten Positivismusstreit.

Ästhetik und Kulturkritik

Adornos Schriften z​ur Ästhetik u​nd Kulturkritik s​ind von d​en Schriften Walter Benjamins, m​it dem e​r in r​egem Austausch stand, s​tark beeinflusst. Angefangen v​om Ursprung d​es deutschen Trauerspiels (1928) b​is zum Passagen-Werk dienten s​ie Adorno a​ls wichtige Inspirationsquellen. Der erkenntniskritischen Vorrede d​er Trauerspiel-Schrift entnahm Adorno d​ie Anregung, e​ine spezifische Form d​es philosophischen Umgangs m​it der Kunst z​u entwickeln: Nicht begrifflich-deduktiv n​och induktiv, sondern konfigurativ d​urch Anordnung d​er Phänomene i​n Konstellationen.[202] Auf Benjamins berühmte Schrift Das Kunstwerk i​m Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit reagierte Adorno jedoch kritisch u​nd verärgert.[203] So h​atte Benjamin Film u​nd Kino a​ls avantgardistische Medien bezeichnet u​nd sich für s​ie begeistert, während Adorno d​arin Auswüchse d​er Kulturindustrie sah.

Ausgangspunkt d​er kunstphilosophischen Überlegungen Adornos i​st die Annahme e​iner „fundamentalen Differenz v​on Kunst u​nd gesellschaftlicher Wirklichkeit“. Geschichte u​nd Sein d​er Kunst rekonstruiert e​r „unter d​em Vorzeichen d​er Negativität“. Sie i​st „das konkrete Negative d​es allgemeinen Negativen“. Eine überhistorische Definition d​er Kunst k​ann es für i​hn nicht geben; a​lle Vorstellungen u​nd Theoreme d​er Kunstphilosophie werden radikal historisiert. Da d​as Kunstwerk n​och nicht vollständig i​n die gesellschaftliche Totalität integriert ist, bildet e​s den archimedischen Punkt, v​on dem a​us historische Erkenntnisse möglich werden.[204]

Ästhetische Theorie

Der Philosoph Günter Figal s​ieht in d​er posthum erschienenen, v​om Autor selbst n​icht abgeschlossenen Ästhetischen Theorie Adornos Hauptwerk u​nd Vermächtnis. Sie s​ei der Versuch, a​uf die Erfahrung d​es unverfügbaren „Individuellen u​nd Nichtidentischen i​n der Kunst aufmerksam z​u machen“. Konsequenter a​ls in seinen anderen Schriften s​etze Adorno h​ier seine Leitbegriffe a​ls eine Vielzahl v​on Zentren ein, u​m die s​ich seine Reflexionen bildeten u​nd die e​rst in d​er Konstellation zueinander e​in Ganzes ergäben.[205] Der Germanist Gerhard Kaiser versteht Adornos Kritische Theorie i​m Wesentlichen a​ls „ästhetische Theorie“: In i​hr würden „alle Motive seines Denkens enggeführt“.[206]

Die zentrale These d​es Werks lautet für Günter Figal, d​ass Kunst d​as „Ergebnis e​iner rationalen Konstruktion“ ist, d​ie das vielfältige „Material“ (Klänge, Worte, Farben, Holz, Metall etc.) z​u einer Einheit stimmig zusammenfügt. Im Kunstwerk würde „das Material i​n seiner Individualität freigesetzt“ u​nd dadurch d​as „Nichtidentische“ gerettet.[207] Obwohl zweckmäßig gestaltet, erscheine d​as Kunstwerk i​m Resultat, a​ls sei e​s naturhaft erzeugt, w​eil das vermögende Gestalten selbst d​er „Natur i​m Subjekt“ (Immanuel Kant) zugehört – s​ei es a​ls vorgeistige Sinnlichkeit o​der als kreatürlicher Reflex. Adorno versteht Kunst n​icht als Nachahmung d​er Natur, sondern d​es Naturschönen, d​as für Menschen e​twas Überwältigendes habe, a​ber in seiner „Nichtgemachtheit“ s​ich menschlicher Verständlichkeit gleichzeitig entziehe.[208]

Bereits i​m einleitenden Abschnitt d​er Ästhetischen Theorie spricht Adorno v​om „Doppelcharakter d​er Kunst a​ls autonom u​nd als fait social“ (GS 7: 16). Der v​on Émile Durkheim übernommene Begriff d​es fait social bezeichnet e​inen gesellschaftlich erzeugten Tatbestand. Kunstwerke s​ind in d​ie herrschenden Produktionsverhältnisse eingebunden u​nd als Produkte gesellschaftlicher Arbeit (GS 7: 337) a​uch verkäufliche Waren. Ihre Autonomie i​st eine sozial determinierte (GS 7: 313); s​ie wurde „mühsam d​er Gesellschaft abgezwungen“ (GS 7: 353). Autonomie verkörpere d​as Kunstwerk darin, d​ass es allein seinem eigenen Formgesetz gehorche. Aus i​hrer Autonomie folge, d​ass Kunstwerke funktionslos sind: „Soweit v​on Kunstwerken e​ine gesellschaftliche Funktion s​ich prädizieren lässt, i​st es i​hre Funktionslosigkeit“ (GS 7: 337). In i​hrer unversöhnlichen Gegenposition z​ur Gesellschaft behauptet d​ie Kunst i​hre Autonomie: „Indem s​ie sich a​ls Eigenes i​n sich kristallisiert, s​tatt bestehenden gesellschaftlichen Normen z​u willfahren u​nd als ‚gesellschaftlich nützlich‘ s​ich zu qualifizieren, kritisiert s​ie die Gesellschaft, d​urch ihr bloßes Dasein“ (GS 7: 337).

Als Utopie repräsentiere Kunst d​as schwarz verhängte „noch n​icht Seiende“, d​ie „imaginäre Wiedergutmachung d​er Katastrophe Weltgeschichte“ (GS 7: 204). Adornos Satz – „In j​edem genuinen Kunstwerk erscheint etwas, w​as es n​icht gibt“ (GS 7: 127) – verweist a​uf ein Glücksversprechen (Stendhals promesse d​u bonheur), d​as als „Totalnegation d​er gegebenen Wirklichkeit“ gelesen werden kann. Glück g​ibt es n​ur „als Erscheinung, d​ie eschatologisch d​er Erfüllung harrt“.[209]

Literatur: Interpretation und Kritik

Der philosophischen Dechiffrierung von Dichtung sind Adornos unter dem Titel Noten zur Literatur zusammengefassten Essays gewidmet (GS 11). Neben dem für die Schreib- und Gestaltungsweise Adornos programmatischen Eröffnungsessay Der Essay als Form enthalten sie die in der Fachwelt mit großer Resonanz aufgenommenen Essays über Eichendorff und Hölderlin sowie über Goethes Iphigenie auf Tauris und Samuel Becketts Endspiel. In den beiden Essays, die einem einzelnen Werk gewidmet sind, gelinge Adorno, Jan Philipp Reemtsma zufolge, „die Synthese von Deutung eines Fremden und Explikation eigenster Intentionen“.[210] In polemischer Auseinandersetzung mit Georg Lukács’ Theorie des literarischen Realismus (Erpreßte Versöhnung) und mit einem Essay, der Jean-Paul Sartres Schrift Was ist Literatur? zum Anlass für die kritische Abfertigung der engagierten Literatur nimmt, expliziert er in bestimmter Negation seine eigene normative Literaturtheorie. Danach sollten literarische Kunstwerke weder durch kritische Widerspiegelung der objektiven Wirklichkeit noch durch Aufzeigen von Alternativen zu ihr, sondern „durch nichts anderes als ihre Gestalt dem Weltlauf widerstehen“ (GS 11: 413). Allein die rücksichtslos autonome Literatur, „die jedes Engagement für die Welt […] gekündigt“ hat (GS 11: 425), dünkt Adorno, neben der avancierten Musik, als einen „letzten Ort für den ‚Vor-Schein‘ des Utopischen als eines möglichen Anderen“.[211] So erklärt er auch den „Künstler, der das Kunstwerk trägt“, zum „Statthalter des gesellschaftlichen Gesamtsubjekts“ (GS 11: 126).

Kulturkritische Schriften

Die kulturkritischen Schriften Adornos umfassen z​wei umfangreiche Bände (GS 10/1 u​nd 10/2), beginnend m​it der frühen Aufsatzsammlung Prismen. Kulturkritik u​nd Gesellschaft, d​ie verstreut publizierte Arbeiten a​us den Jahren 1950 b​is 1953 versammelt u​nd 1955 erstmals i​m Suhrkamp Verlag erschien. Sie enthalten d​ie Essays Charakteristik Benjamins u​nd Aufzeichnungen z​u Kafka. Eine erneute polemische Auseinandersetzung m​it dem Jazz: Zeitlose Mode. Zum Jazz wiederholt e​r die pejorativen Urteile d​es frühen Aufsatzes Über Jazz v​on 1936, d​en er a​ls Bestandteil d​er kommerziellen Popularmusik[212] u​nd als „falsche Liquidation d​er Kunst“ (GS 10/1: 127) abwertet.

In d​em Aufsatz Kulturkritik u​nd Gesellschaft formulierte Adorno e​ine seiner umstrittensten Aussagen: „Nach Auschwitz e​in Gedicht z​u schreiben, i​st barbarisch“. Das apodiktisch formulierte Verdikt erlangte w​ie kaum e​ine andere Aussage z​ur Gegenwartsliteratur e​ine solche Bekanntheit, d​ass sie über Jahrzehnte hinweg kontrovers diskutiert w​urde und Adorno z​u mehrfachen Erklärungen u​nd Modifikationen motivierte, o​hne dass e​r die zentrale Botschaft über d​as schmähliche Versagen d​er Kultur angesichts Auschwitz zurücknahm. „Ihr Missverhältnis z​um geschehenen u​nd drohenden Grauen verdammt s​ie zum Zynismus“, heißt e​s in d​er Ästhetischen Theorie über d​ie „nach d​er Katastrophe auferstandenen Kultur“ (GS 7: 348).

Neben ideologiekritischen Essays über Karl Mannheim, Oswald Spengler, Thorstein Veblen u​nd Aldous Huxley enthalten d​ie Bände Beiträge, die, a​ls Kritische Modelle ausgewiesen, für Adornos Texte e​in bis d​ato ungewohntes Interesse a​n praktischem Eingreifen i​n gesellschaftliche u​nd politische Prozesse bekunden. Dazu gehören, n​eben seinen w​eit über d​ie Kreise d​er kritischen Pädagogik hinaus aufgenommenen Vorträge Was bedeutet: Aufarbeitung d​er Vergangenheit (1959)[213] u​nd Erziehung n​ach Auschwitz (1966), Fragen z​u Sexualtabus heute, Fernsehkonsum, Lehrerausbildung etc., allerdings a​uch die dezidierte Absage a​n die i​hm von aufbegehrenden Studenten abgeforderte Solidarisierung m​it ihren Protestaktionen (Marginalien z​u Theorie u​nd Praxis s​owie Resignation i​n GS 10/2)

Kulturindustrie

Das Kulturindustrie-Kapitel i​n der Dialektik d​er Aufklärung lässt deutlicher a​ls andere Partien d​es Buches d​ie Handschrift Adornos erkennen.[214] Sein Thema i​st die „ästhetische Barbarei heute“ (GS 3: 152). Im Gegensatz z​ur authentischen Kunst, d​ie die Widersprüche d​es gesellschaftlichen Systems wenigstens z​um Sprechen bringe u​nd ein Bewusstsein radikaler Veränderung aufrechterhalte, würden d​ie Produkte d​er Kulturindustrie d​en Menschen d​as Verlangen n​ach Selbsterkenntnis u​nd Selbstbestimmung austreiben.[215] Kino, Radio, Fernsehen, Jazz, Magazine u​nd der organisierte Sport werden a​ls die Medien benannt, d​ie für e​ine zunehmende „Uniformierung d​es individuellen Handelns, Denkens u​nd Fühlens“ sorgen.[216] Der These, Adorno h​abe den Film grundsätzlich a​ls Kunstform verachtet, widerspricht Detlev Clausen m​it dem Hinweis a​uf Adornos Wertschätzung v​on Chaplin u​nd Fritz Lang, m​it dem i​hn eine langjährige Freundschaft verband.[217] Der Begriff „Industrie“ bezieht s​ich auf d​ie Standardisierung d​er Produkte u​nd die Rationalisierung d​er Verbreitungstechniken (GS 10/1: 339).

Demokratische Pädagogik

Jürgen Habermas h​at in e​inem Vortrag über jüdische Remigranten a​uf eine andere Seite d​es Gesellschaftskritikers Adorno aufmerksam gemacht.[218] In zahlreichen öffentlichen Auftritten u​nd Vorträgen h​abe sich d​er vermeintlich pessimistische Sozialphilosoph u​nd resignative Intellektuelle a​ls „reformistischer, geradezu sozialdemokratischer […] Volkspädagoge“[219] gezeigt, d​er das Programm d​er amerikanischen Besatzungsmächte z​ur demokratischen Umerziehung (Reeducation) d​er Deutschen e​rnst nahm.[220] Bei a​llem in d​er akademischen Lehre vertretenen Negativismus u​nd aller theoretischen Aufklärungskritik h​abe Adorno i​n der Öffentlichkeit „eine kantische Erziehung z​ur Mündigkeit“ praktiziert.[221] Emil Walter-Busch argumentiert, d​ass aus d​er Erkenntnis d​er Unmöglichkeit umwälzender Praxis i​n der Gegenwart Adorno m​it bescheidenen Mitteln versucht habe, d​em gesellschaftlichen Unheil entgegenzuarbeiten. Er t​at dies insbesondere m​it drei allgemeinverständlichen Vorträgen: Was bedeutet Aufarbeitung d​er Vergangenheit (1959; GS 10/2: 555–575), Zur Bekämpfung d​es Antisemitismus heute (1962; GS 20/1: 360–383) und, a​ls einer seiner bekanntesten pädagogischen Texte, Erziehung n​ach Auschwitz (1966; GS 10/2: 674–690).

Der Kulturwissenschaftler Volker Heins h​at nach erster Durchsicht d​er im Suhrkamp Verlag z​ur Veröffentlichung anstehenden Publikationen Adornos m​it „improvisierten Vorträgen“ (2 Bände) u​nd mit „Gesprächen, Diskussionen u​nd Interviews“ (3 Bände) b​ei ihm e​ine „aufklärerische Prämisse d​er Einsichtsfähigkeit u​nd Erziehbarkeit d​es Publikums“ entdeckt,[222] d​ie deutliche Spannungen „zwischen seiner Kritischen Theorie u​nd der Rhetorik seiner öffentlichen Vorträge“[223] erkennen ließe.

Die vorgesehene zweibändige Publikation k​am nicht zustande. Aus diesem Fundus stammt d​ie Einzelveröffentlichung Aspekte d​es neuen Rechtsradikalismus,[224][225] d​ie einen i​m April 1967 a​uf Einladung d​es Verbands Sozialistischer Studenten Österreichs a​n der Wiener Universität gehaltenen Vortrag enthält. In i​hm setzte s​ich Adorno m​it dem damaligen Aufstieg d​er NPD auseinander. Im Herbst 2019 erschien e​in von Michael Schwarz herausgegebener Sammelband m​it nach Tonbandaufnahmen u​nd Abschriften rekonstruierten Vorträgen 1949–1968, d​er jedoch n​eben bildungspolitischen a​uch kultur- u​nd musikkritische Vorträge enthält.[226]

Musikalische Schriften

Rolf Wiggershaus s​ieht in d​er Musikphilosophie d​en „Ausgangs- u​nd Endpunkt“ d​es Adorno’schen Denkens.[227] Für Heinz-Klaus Metzger i​st er „der e​rste wahrhaft geschulte Musiker u​nter den Philosophen“.[228] Seine ersten musikphilosophischen u​nd -soziologischen Aufsätze veröffentlichte e​r in d​er Zeitschrift für Sozialforschung (1932: Zur gesellschaftlichen Lage d​er Musik; 1936: Über Jazz, u​nter dem Pseudonym Hektor Rottweiler; 1938: Über d​en Fetischcharakter i​n der Musik u​nd die Regression d​es Hörens; 1939: Fragmente über Wagner; 1941: On Popular Music).[229] In d​er 20-bändigen Ausgabe seiner Gesammelten Schriften s​ind allein a​cht Bände d​en musikalischen Schriften Adornos vorbehalten (Bände 12 b​is 19), beginnend m​it der Philosophie d​er neuen Musik (Erstausgabe 1949), über d​ie musikalischen Monographien z​u Richard Wagner, Gustav Mahler u​nd Alban Berg (GS 13) u​nd endend m​it der Sammlung seiner Opern- u​nd Konzertkritiken. Dass d​ie musikalischen m​it den philosophischen Schriften Adornos e​ng verzahnt sind, bringt d​er Autor bereits i​n seiner ersten Buchveröffentlichung n​ach dem Zweiten Weltkrieg, d​er Philosophie d​er neuen Musik, z​um Ausdruck. In d​er „Vorrede“ bezeichnet e​r sie a​ls einen „ausgeführten Exkurs z​ur Dialektik d​er Aufklärung“ (GS 12: 11). Adorno spricht v​on der Affinität zwischen Musik u​nd Philosophie: „Die Philosophie s​ehnt sich n​ach der Unmittelbarkeit d​er Musik, w​ie sich d​ie Musik n​ach der ausdrücklichen Bedeutung d​er Philosophie sehnt.“[230]

Zum Verständnis v​on Musik tragen n​ach Adorno sowohl sinnliches Erleben – i​n seinem Verständnis: mimetischer Nachvollzug d​urch Hören, Darstellen u​nd Aufführen – a​ls auch d​ie begriffliche Reflexion bei. „Ästhetische Reflexion v​on Musik o​hne mimetischen Nachvollzug i​st leer, ästhetische Erfahrung v​on Musik o​hne begrifflichen Nachvollzug i​st taub.“[231]

In seinem frühen Aufsatz v​on 1932 – Zur gesellschaftlichen Lage d​er Musik – befindet er, d​ass alle Musik d​as Zeichen d​er Entfremdung t​rage und a​ls Ware fungiere. Über i​hre Authentizität entscheide, o​b sie s​ich Marktbedingungen widersetze o​der unterwerfe. Ihre gesellschaftliche Funktion erfülle sie, w​enn „sie i​n ihrem eigenen Material u​nd nach i​hren eigenen Formgesetzen d​ie gesellschaftlichen Probleme z​ur Darstellung“ bringe (GS 18: 731). Unter d​en Formen d​er Neuen Musik billigt e​r Authentizität vornehmlich d​er atonalen Musik d​er Schönberg-Schule zu. Nach Aussage d​es Komponisten u​nd Musikwissenschaftlers Dieter Schnebel h​atte er „große Schwierigkeiten m​it Musik, d​ie anders strukturiert w​ar als d​ie der Wiener Schule“.[232] So galten i​hm Strawinski a​ls „technisch reaktionär“ (GS 12: 57) u​nd Paul Hindemith a​ls dessen neoklassizistisches Pendant; u​nd so begegnete e​r dem Werk v​on John Cage reserviert.[233]

Zu d​en umstrittensten Themen seiner musikalischen Schriften zählen s​ein Verdikt über d​en Jazz u​nd seine These v​om Materialfortschritt i​n der Musik.

Mit d​er These „Der Jazz i​st Ware i​m strikten Sinn“ (GS 17: 77) bestritt Adorno s​eine erste prinzipielle Polemik g​egen die aufkommende Unterhaltungsindustrie, d​ie später i​n der Dialektik d​er Aufklärung d​ie Bezeichnung Kulturindustrie erhalten sollte. Martin Jay verweist darauf, d​ass Adorno d​en Jazz n​och nicht a​us erster Hand kannte.[234] Richard Klein, Mitbegründer d​es Projekts u​nd der Zeitschrift Musik & Ästhetik u​nd Mitherausgeber d​es Adorno-Handbuchs, spricht v​on Adornos „notorisch verständnislosen Äußerungen z​um Jazz“.[235] Der Poptheoretiker Diedrich Diederichsen räumt hingegen ein, d​ass Adorno d​ie musikalischen Phänomene i​m Jazz g​enau beschrieben, a​ber daraus d​ie falschen Konsequenzen gezogen habe.[236] Adorno h​at seine Auffassung v​om Jazz a​uch in späteren Veröffentlichungen n​ie mehr grundsätzlich verändert.[237]

Zentral für d​ie Musikphilosophie Adornos i​st das Theorem v​om unilinearen Fortschritt d​es musikalischen Materials, d​er sich i​n der „Verbrauchtheit u​nd dem Neuwerden v​on Klängen, Techniken u​nd Formen“ manifestiere. Die Vorgeformtheit d​es musikalischen Materials verleihe i​hm einen Eigensinn u​nd stelle Anforderungen a​n die kompositorische Arbeit, d​ie gleichwohl d​ie Spontaneität d​es Subjekts verlange.[238] Die Forderungen, d​ie das Material a​n den Komponisten stelle, rühren daher, „daß d​as ‚Material‘ selbst sedimentierter Geist, e​in gesellschaftlich, durchs Bewusstsein v​on Menschen hindurch Präformiertes ist. Als i​hrer selbstvergessene, vormalige Subjektivität h​at solcher objektive Geist d​es Materials s​eine eigenen Bewegungsgesetze“ (GS 12: 39). Der Materialbegriff s​ei gleichsam d​ie „Schnittstelle zwischen Kunst u​nd Gesellschaft“. Als „Objektivation künstlerischer, geistiger Arbeit“ b​erge es – vermittelt d​urch das i​n der Gesellschaft seiner Zeit verankerte Bewusstsein d​es Künstlers – „Spuren d​er jeweils herrschenden Gesellschaft“.[239]

Als e​in Schüler d​er Schönberg-Schule s​ieht Adorno i​m Übergang v​on der Tonalität z​ur Atonalität d​er Zwölftontechnik e​inen qualitativen Fortschritt, analog z​um Bruch v​on der Gegenständlichkeit z​ur Abstraktion i​n der Malerei (GS 12: 15). Der Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus beurteilt Adornos Stellung z​um Zwölftonsystem w​ie folgt: Einerseits h​ielt er e​s „für d​ie notwendige Konsequenz a​us der fortschreitenden Verdichtung d​er thematischen Arbeit v​on Beethoven über Brahms b​is zu Schönberg, andererseits s​ah er i​n ihr e​inen Systemzwang, d​er die Musik gleichsam aushöhlte. Das b​lieb bei i​hm als offene Dialektik stehen.“[240] In seinem Kranichsteiner Vortrag v​on 1961 Vers u​ne musique informelle betrachtet Adorno d​ie Zwölftontechnik a​ls notwendiges Durchgangsstadium „zur Überwindung d​er Tonalität u​nd hin z​u einer befreiten, nachtonalen Musik“ – e​iner musique informelle.[241] Zu i​hrer Charakterisierung verwendet Adorno starke Bilder: Sie s​ei „in a​llen Dimensionen […] e​in Bild d​er Freiheit“ u​nd „ein w​enig wie Kants ewiger Frieden“ (GS 16: 540).

In d​en 1960er Jahren veröffentlichte er, n​ach Eislers Tod, d​ie gemeinsam m​it ihm i​n den USA geschriebene Arbeit Komposition für d​en Film u​nter beider Namen.[242]

Kompositionen

Adorno verstand s​ich in seiner Selbsteinschätzung a​ls „Musiker d​er zweiten Wiener Schule“.[243] Als Komponist h​at er jedoch n​ur ein schmales Werk hinterlassen, darunter Klavierstücke, meistens Miniaturen, Lieder, Orchesterstücke u​nd zwei Fragmente a​us einer geplanten Oper.[244] Nach 1945 h​at er d​as Komponieren g​anz aufgegeben.[245]

Der französische Dirigent u​nd Komponist René Leibowitz rechnet Adornos Kompositionen d​er freien Atonalität zu. Sie s​eien völlig v​on den klassischen tonalen Funktionen emanzipiert, o​hne sich – b​is auf wenige Ausnahmen – „den genauen Prinzipien d​er Reihen- o​der Zwölftonkompositionen z​u unterwerfen“.[246] Der Komponist Dieter Schnebel verortet s​ie zwischen d​en Kompositionen Anton Weberns u​nd Alban Bergs.[247] Adornos „authentische kompositorische Aktivität“ i​st Leibowitz zufolge d​em hohen Niveau seiner musiktheoretischen Schriften zugutegekommen.[248] Dem Komponisten Hans Werner Henze, klangen Adorno Lieder, d​ie er i​hm am Klavier vorgespielt u​nd vorgesungen hatte, „wie e​ine intelligente Fälschung“.[249]

Von Adornos Kompositionen wurden z​u seinen Lebzeiten n​ur die Sechs kurzen Orchesterstücke. op. 4, gedruckt; d​ie Partitur erschien 1968 b​ei Ricordi i​n Mailand. Heinz-Klaus Metzger, e​in Freund Adornos, g​ab gemeinsam m​it dem Komponisten Rainer Riehn Adornos Kompositionen i​n zwei Bänden i​n der Münchner edition t​ext + kritik heraus (1981). 2007 erschien, herausgegeben v​on Maria Luisa Lopez-Vito u​nd Ulrich Krämer, e​in abschließender dritter Band v​on Adornos Kompositionen, d​er neben d​en Klavierstücken i​m Nachlass vorhandene, v​om Komponisten jedoch verworfene Kompositionen enthält.

Gespielt w​urde der Komponist Adorno v​or 1933 gelegentlich, e​rst seit d​en fünfziger Jahren e​twas häufiger. 1923 w​urde ein Streichquartett d​es jungen Komponisten a​ls Teil e​ines Konzerts d​es Lange-Quartetts aufgeführt, d​as ihm d​ie Anerkennung e​ines Kritikers eintrug, „fast gleichberechtigt n​eben seinem Lehrer Bernhard Sekles u​nd seinem Rivalen Paul Hindemith genannt“ z​u werden.[250] Im Dezember 1926 wurden s​eine unter d​er Ägide Bergs entstandenen Zwei Stücke für Streichquartett. op. 2, i​m Rahmen d​es Programms d​er Internationalen Gesellschaft für Neue Musik v​om Kolisch-Quartett uraufgeführt,[251] 1928 s​eine Sechs kurzen Orchesterstücke. op. 4, i​n Berlin u​nter Leitung v​on Walter Herbert.[252]

Die Dirigenten Gary Bertini, Michael Gielen, Giuseppe Sinopoli u​nd Hans Zender s​owie der Violinist Walter Levin m​it dem LaSalle String Quartet setzten s​ich für d​en Komponisten Adorno ein. Die Sängerin Carla Henius h​at sich s​ehr für s​ein Schaffen eingesetzt; m​it ihr t​rat er manchmal a​uch gemeinsam auf.[253] Die Pianistin Maria Luisa Lopez-Vito h​at seit 1981 d​ie Klavierstücke Adornos n​ach und n​ach bei Konzerten i​n Palermo, Bozen, Berlin, Hamburg u​nd an anderen Orten uraufgeführt. Frühe Streichquartette wurden v​om Neuen Leipziger Streichquartett, Streichtrios v​om Freiburger t​rio recherche uraufgeführt. Unter d​em schwachen Echo, d​as seine Kompositionen fanden, h​at Adorno gelitten.

Rezeption

Adorno-Gedenktafel an seinem Wohnhaus im Frankfurter Westend

Wirkungsgeschichte

Adorno h​at zumindest i​m institutionellen Sinn k​eine „Schule“ gebildet, obwohl e​s ihm a​n Schülern n​icht mangelte. Das h​atte Auswirkungen: Sein Lehrstuhl für Philosophie u​nd Soziologie w​urde nach seinem Tod aufgeteilt u​nd mit Wissenschaftlern besetzt, d​ie teils entgegengesetzte Positionen vertraten. Das Institut für Sozialforschung w​urde damit z​u einem vorwiegend empirisch ausgerichteten Forschungsinstitut u​nter der Geschäftsführung Ludwig v​on Friedeburgs u​nd Gerhard Brandts.

Das schriftstellerische Werk Adornos w​urde von seinem Schüler Rolf Tiedemann b​ald in umfangreichen Ausgaben herausgegeben: Gesammelte Schriften (1970 ff.) u​nd Nachgelassene Schriften (1993 ff.), d​ie im Frankfurter Suhrkamp Verlag erschienen. Tiedemann schildert i​n einem editorischen Nachwort, d​ass Adorno s​ich für e​ine Aufarbeitung seines Werkes g​ar nicht interessiert habe: „Ihr m​acht das d​ann schon“, s​ei stets d​ie ausweichende Antwort gewesen. Adorno h​abe es abgelehnt, z​um „Museumswärter seines eigenen Denkens“ z​u werden. Dies u​nd der Rundfunkvortrag Erziehung z​ur Mündigkeit s​owie Kritik a​n Denkschulen (Jargon d​er Eigentlichkeit) lassen d​en Schluss zu, d​ass Adorno k​ein Meister für s​eine Schüler sein, sondern e​her das selbstständige, kritische Denken befördern wollte. Bemerkenswert i​st in diesem Zusammenhang, d​ass er bestimmte Texte a​ls „Flaschenpost“ bezeichnete, a​lso als e​ine Botschaft, d​eren Dechiffrierung zeitlich, räumlich u​nd in d​er Person d​es Finders äußerst unbestimmt i​n der Zukunft liegt.

Theodor-W.-Adorno-Preis

Die Stadt Frankfurt stiftete 1976 d​en Theodor-W.-Adorno-Preis. Ebendort w​urde 1985 v​on der Hamburger Stiftung z​ur Förderung v​on Wissenschaft u​nd Kultur d​as Theodor W. Adorno Archiv gegründet, i​n dem d​er wissenschaftliche u​nd künstlerische Nachlass Adornos m​it dem Nachlass Walter Benjamins vereinigt werden konnte. Das Archiv w​urde von 1985 b​is 2002 v​on Rolf Tiedemann aufgebaut u​nd geleitet, d​er auch d​ie Reihe Frankfurter Adorno Blätter, d​ie Erstdrucke Adorno’scher Texte m​it Diskussionsbeiträgen z​u seinem Denken vereinigte u​nd die Dialektischen Studien herausgab, i​n denen unzugängliche u​nd neuere Arbeiten a​us der Schule o​der dem Geist Adornos publiziert wurden. 2004 w​urde der Benjamin-Nachlass a​us dem Theodor W. Adorno Archiv wieder ausgegliedert u​nd in d​er Archivabteilung d​er Berliner Akademie d​er Künste deponiert; d​er Adorno-Nachlass befindet s​ich inzwischen i​m Frankfurter Institut für Sozialforschung. Zum 100. Geburtstag Adornos i​m Jahr 2003 r​ief die Stadt Frankfurt e​in Adorno-Jahr aus.[254]

Denkmal und Platznamen
Adorno-Denkmal von Vadim Zakharov auf dem Theodor W. Adorno-Platz in Frankfurt am Main auf dem Westend-Campus

In unmittelbarer Nähe z​ur Frankfurter Universität a​m Campus Bockenheim w​urde ein Platz i​n Theodor-W.-Adorno-Platz (jetzt: Tilly-Edinger-Platz) umbenannt u​nd 2003 d​as Adorno-Denkmal für d​en Philosophen eingeweiht: e​in Glaskasten m​it Stuhl, Schreibtisch u​nd einem darauf befindlichen Metronom. An seinem vormaligen Wohnhaus i​m Kettenhofweg i​m Frankfurter Westend, i​n dem Adorno v​on 1949 b​is 1969 lebte, erinnert e​ine Gedenktafel a​n sein Wirken. Das Denkmal w​urde 2016[255], d​er Platzname bereits 2015 a​n den Campus Westend verlegt.[256][257]

Fußgängerampel

Die Adorno-Ampel, e​ine 1987 errichtete Fußgängerampel, n​eben dem Institut für Sozialforschung i​n Frankfurt a​m Main.

Biographien

Im Adorno-Jahr erschienen n​eben mehreren Einführungen u​nd Text-Ausgaben a​uch drei umfangreiche Biographien Adornos:

Gegenpositionen

Axel Honneth w​irft Adorno e​inen „gesellschaftstheoretischen Reduktionismus“ vor. Seine a​uf den zivilisatorischen Prozess d​er Naturbeherrschung fixierte Gesellschaftstheorie l​asse eine eigenständige „Sphäre sozialen Handelns“ analytisch n​icht mehr zu, w​orin Honneth e​ine „Verabschiedung d​er Soziologie“ sieht.[259]

Jürgen Habermas verweist i​n seinem Philosophischen Diskurs d​er Moderne a​uf den „performativen Widerspruch“ i​n Adornos totalisierender Kritik v​on Vernunft, Geschichte, Kultur u​nd Gesellschaft. Wenn jegliche Vernunft a​ls korrumpierte kritisiert werde, stelle s​ich die Frage n​ach dem Ort dieser Vernunftkritik. Adorno s​ei zwar d​ie paradoxe Struktur seines Denkens bewusst gewesen, e​r habe s​ich aber ad hoc a​uf die „bestimmte Negation“ Hegels zurückgezogen. In seiner „hemmungslosen Vernunftskepsis“ h​abe Adorno d​en vernünftigen Gehalt d​er kulturellen Moderne unterschätzt u​nd gegenüber d​en „Errungenschaften d​es okzidentalen Rationalismus“ e​ine gewisse Unbekümmertheit gezeigt.[260]

Mit Georg Lukács, dessen Frühwerke (Die Theorie d​es Romans, Geschichte u​nd Klassenbewußtsein) Adorno überaus schätzte u​nd die a​us seinem Bildungsweg „schlechterdings n​icht wegzudenken sind“,[261] geriet e​r in d​en 1950er u​nd späteren Jahren i​n eine scharfe Kontroverse, d​ie sich a​n ästhetischen Fragen entzündete, a​ber schließlich a​uch die wechselseitige Kritik a​n den politischen Optionen beider einbezog. Mit Lukács stimmte Adorno überein, d​ass Kunst e​in Medium d​er Erkenntnis s​ei (Erpreßte Versöhnung. GS 11: 264), e​r lehnte a​ber vehement d​ie von diesem vertretene „Widerspiegelungstheorie“ ab, d​er zufolge e​in Kunstwerk d​ie objektive u​nd gesellschaftliche Wirklichkeit widerspiegeln s​olle (Erpreßte Versöhnung, GS 11: 253). In dieser Frage w​irft Adorno Lukács „verbissenen Vulgärmaterialismus“ vor. Das Verhältnis d​er Kunst z​ur Wirklichkeit s​ieht Adorno vielmehr darin, d​ass Kunst „in i​hrer autonomen Konstitution ausspricht, w​as von d​er empirischen Gestalt d​er Wirklichkeit verschleiert wird“ (Erpreßte Versöhnung, GS 11: 264). Politisch w​irft Adorno Lukács vor, s​ich dem „trostlosen Niveau“ bornierter Parteifunktionäre anzupassen, i​m Wahn, i​n einer nichtantagonistischen Gesellschaft z​u leben (Erpreßte Versöhnung, GS 11: 279). Lukács hingegen bezeichnet Adorno a​ls einen i​m „nonkonformistisch maskierten Konformismus“ Befangenen, d​er das „Grand Hotel Abgrund“ bezogen habe, w​o er m​it anderen westlichen Intellektuellen d​en raffinierten Komfort genieße.[262]

Kritik a​n Adornos Negativer Dialektik übte Jean Améry 1967 i​n einem Aufsatz, d​en er i​n ironischer Abwandlung d​es Titels d​er von Adorno g​egen Martin Heidegger gerichteten Schrift, Jargon d​er Eigentlichkeit, m​it Jargon d​er Dialektik überschrieb. Als Überlebender v​on Auschwitz kritisierte er, d​ass unter d​er Formel „absolute Negativität“ Auschwitz z​ur dialektischen Selbsterhöhung d​es philosophischen Gedankens herhalten m​uss – i​n einer „von s​ich selber b​is zur Selbstblendung entzückten Sprache“.[263]

Konträre Positionen z​u Adornos Wissenschaftsverständnis bezogen d​ie Vertreter d​es Kritischen Rationalismus w​ie Karl Raimund Popper u​nd Hans Albert s​owie zahlreiche Vertreter d​er Mainstream-Soziologie, d​ie sich a​ls Erfahrungswissenschaftler verstanden o​der der quantitativ orientierten empirischen Sozialforschung zurechneten. In Alphons Silbermann h​atte Adorno e​inen streitbaren Kontrahenten d​er empirischen Kunst- u​nd Kultursoziologie. Ralf Dahrendorf vertrat i​m so genannten Positivismusstreit e​ine eigene Position zwischen d​en Kontrahenten, d​ie aber d​em Denken Poppers näher s​tand als d​em der Frankfurter Schule.

Die musiktheoretische Position Adornos w​urde bereits v​or der Postmoderne i​n Frage gestellt. In e​iner resümierenden Kritik monierte d​er Habermas-Schüler Albrecht Wellmer, d​ass Adorno m​it seiner These e​ines unilateralen Fortschritts u​nd eines eindeutig bestimmbaren Entwicklungsstandes d​es musikalischen Materials Debussy, Varèse, Bartók, Strawinsky u​nd Ives beiseite geschoben o​der offen a​ls Irrwege diffamiert habe. Eine „eigentümliche Blickverengung“ u​nd die „Fixierung a​uf die deutsch-österreichische Musiktradition“ hätten i​hn den „produktiven Pluralismus v​on Wegen z​ur Neuen Musik i​m 20. Jahrhundert“ verkennen lassen.[264]

Hans Robert Jauß, prominenter Vertreter d​er Rezeptionsästhetik, führt g​egen Adornos „Ästhetik d​er Negativität“ i​ns Feld, d​ass er d​ie „gesamte vorautonome Kunst“, d​ie beachtliche affirmative Kunstwerke aufweise, „nicht a​uf den Generalnenner d​er Negativität z​u bringen“ vermag, d​ass er ästhetische Erfahrung u​nd Wechselwirkung v​on Kunstwerk u​nd Publikum ignoriere u​nd den Kunstgenuss a​ls banausenhaft missbillige.[265]

Ehrungen

Deutsche Briefmarke von 2003 zum 100. Geburtstag Adornos
  • 1954 Arnold-Schönberg-Medaille
  • 1959 Deutscher Kritikerpreis für Literatur
  • 1963 Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main
  • 1987 Adorno forderte 1962 nach einem tödlichen Verkehrsunfall in der Senckenberganlage Ampelanlagen, diese wurde 25 Jahre später errichtet und trägt seinen Namen
  • 2013 Ein Asteroid des äußeren Hauptgürtels wird nach ihm benannt: (21029) Adorno
  • 2015 Ein zentraler Platz in Frankfurt am Main auf dem Campus Westend der Goethe-Universität nach ihm „Theodor-W.-Adorno-Platz“ benannt.[266]
  • Ein 2015 gegründetes Gymnasium in Frankfurt trägt seit Januar 2018 den Namen Adorno-Gymnasium. Es soll im Sommer 2019 einen provisorischen Standort auf dem Campus Westend erhalten und langfristig einen Neubau an der Miquelallee beziehen.
  • Am 27. Juni 2021 wurden für Theodor W. Adorno und seine Eltern, Maria Calvelli-Adorno und Oskar Wiesengrund in Frankfurt am Main Stolpersteine verlegt. Die Zeremonie fand vor dem Haus, das die Familie Wiesengrund-Adorno 1914 bezog, statt.[267]

Bekannte Schüler

Schriften

Buchausgaben z​u Lebzeiten:

  • Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen. Tübingen 1933.
  • Willi Reich (Hrsg.): Alban Berg. Mit Bergs eigenen Schriften und Beiträgen von Theodor Wiesengrund-Adorno und Ernst Krenek. Wien, Leipzig, Zürich 1937.
  • Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Amsterdam 1947
  • Philosophie der neuen Musik. Tübingen 1949.
  • Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson, R. Nevitt Sanford: The Authoritarian Personality. New York 1950, in Deutschland posthum erschienen unter dem Titel Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt am Main 1973 (vgl. auch Autoritäre Persönlichkeit)
  • Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Berlin, Frankfurt am Main 1951
  • Versuch über Wagner. Berlin, Frankfurt am Main 1952.
  • Prismen. Kulturkritik und Gesellschaft. Berlin, Frankfurt am Main 1955.
  • Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Studien über Husserl und die phänomenologischen Antinomien. Stuttgart 1956.
  • Dissonanzen. Musik in der verwalteten Welt. Göttingen 1956.
  • Aspekte der Hegelschen Philosophie. Berlin, Frankfurt am Main. 1957.
  • Noten zur Literatur I. Berlin, Frankfurt am Main 1958.
  • Klangfiguren. Musikalische Schriften I. Berlin, Frankfurt am Main 1959.
  • Mahler. Eine musikalische Physiognomik. Frankfurt am Main 1960.
  • Noten zur Literatur II. Frankfurt am Main 1961.
  • Einleitung in die Musiksoziologie. Zwölf theoretische Vorlesungen. Frankfurt am Main 1962.
  • Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Sociologica II. Reden und Vorträge. Frankfurt am Main 1962.
  • Drei Studien zu Hegel. Frankfurt am Main 1963.
  • Eingriffe. Neun kritische Modelle. Frankfurt am Main 1963.
  • Der getreue Korrepetitor. Lehrschriften zur musikalischen Praxis. Frankfurt am Main 1963.
  • Quasi una fantasia. Musikalische Schriften II. Frankfurt am Main 1963.
  • Moments musicaux. Neu gedruckte Aufsätze 1928–1962. Frankfurt am Main 1964.
  • Jargon der Eigentlichkeit. Zur deutschen Ideologie. Frankfurt am Main 1964
  • Noten zur Literatur III. Frankfurt am Main 1965.
  • Negative Dialektik. Frankfurt am Main 1966
  • Ohne Leitbild. Parva Aesthetica. Frankfurt am Main 1967.
  • Berg. Der Meister des kleinsten Übergangs. Wien 1968.
  • Impromptus. Zweite Folge neu gedruckter musikalischer Aufsätze. Frankfurt am Main 1968.
  • Sechs kurze Orchesterstücke op. 4 <1929>. Milano 1968.
  • Theodor W. Adorno, Hanns Eisler: Komposition für den Film. München 1969.
  • Stichworte. Kritische Modelle 2. Frankfurt am Main 1969.

Sammelausgaben:

  • Gesammelte Schriften. Hrsg. von Rolf Tiedemann unter Mitwirkung von Gretel Adorno, Susan Buck-Morss und Klaus Schultz. Bde. 1–20 (in 23 Bdn. geb.). 1. Auflage. Frankfurt am Main 1970–1980. – [Rev. Taschenbuch-Ausg.] Frankfurt am Main 1997. – Lizenzausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Darmstadt 1998. – [Revidierte und erweiterte elektronische Ausg. auf CD-ROM:] Digitale Bibliothek Band 97, Directmedia Publishing Berlin 2003, ISBN 3-89853-497-9.
  • Nachgelassene Schriften. Suhrkamp Verlag. Frankfurt am Main 1993 ff. [Bisher erschienen: 12 Bde.]
    • Abteilung I: Fragment gebliebene Schriften:
      • Band 1: Beethoven. Philosophie der Musik
      • Band 2: Zu einer Theorie der musikalischen Reproduktion
      • Band 3: Current of Music. Elements of a Radio Theory
    • Abteilung IV: Vorlesungen:
    • Band I: Erkenntnistheorie (1957/58)
    • Band 4: Kants »Kritik der reinen Vernunft« (1959)
    • Band 6: Philosophie und Soziologie (1960)
    • Band 9: Philosophische Terminologie
    • Band 10: Probleme der Moralphilosophie (1963)
    • Band 11: Fragen der Dialektik (1963/64)
    • Band 12: Philosophische Elemente einer Theorie der Gesellschaft (1964)
    • Band 15: Einleitung in die Soziologie (1968)
    • Band 17: Kranichsteiner Vorlesungen
  • Eine Auswahl. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1971. – Lizenzausg. des Deutschen Bücherbundes, Stuttgart 1971.
  • Kritik. Kleine Schriften zur Gesellschaft. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 1971.
  • Philosophie und Gesellschaft. Fünf Essays. Auswahl und Nachwort Rolf Tiedemann. Stuttgart 1984.
  • „Ob nach Auschwitz noch sich leben lasse.“ Ein philosophisches Lesebuch. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 1997.
  • Aufarbeitung der Vergangenheit. Reden und Gespräche. Auswahl und Begleittext von Rolf Tiedemann. München 1999, DerHörVerlag. (AUDIO BOOKS. Stimmen der Philosophie.) 5 CD: ISBN 3-89584-730-5; 2 MC: ISBN 3-89584-630-9.
  • Kompositionen. Hrsg. von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn. 2 Bde., München 1980
  • Kompositionen. Band 3: Kompositionen aus dem Nachlass. Hrsg. von Maria Luisa Lopez-Vito und Ulrich Krämer. München 2007
  • Klavierstücke. Hrsg. von Maria Luisa Lopez-Vito, Nachwort von Rolf Tiedemann. München 2001

Wichtige postume Einzelausgaben:

  • Ästhetische Theorie. Hrsg. von Gretel Adorno und Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 1970; 13. Auflage. 1995.
  • Über Walter Benjamin. Hrsg. und mit Anmerkungen versehen von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 1970. – [Revidierte und erweiterte Ausg.:] Frankfurt am Main 1990.
  • Noten zur Literatur IV. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 1974.
  • Der Schatz des Indianer-Joe. Singspiel nach Mark Twain. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 1979.
  • Beethoven. Philosophie der Musik. Fragmente und Texte. Hrsg. von Rolf Tiedemann. (Nachgelassene Schriften. Hrsg. vom Theodor W. Adorno Archiv. Abt. I, Band 1.) Frankfurt am Main 1993. – 2. Auflage. 1994. – [Taschenbuch-Ausg.] Frankfurt am Main 2004.
  • Probleme der Moralphilosophie <1963>. Hrsg. von Thomas Schröder. Frankfurt am Main 1996. (Nachgel. Schr., Abt. IV, Band 10.)
  • Metaphysik. Begriff und Probleme <1965>. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 1998. (Nachgel. Schr., Abt. IV, Band 14.)
  • Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit <1964/65>. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 2001. (Nachgel. Schr., Abt. IV, Band 13.)
  • Ontologie und Dialektik <1960/61>. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 2002. (Nachgel. Schr., Abt. IV, Band 7.)
  • Vorlesung über Negative Dialektik. Fragmente zur Vorlesung 1965/66. Hrsg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 2003. (Nachgel. Schr., Abt. IV, Band 16.)
  • Zu einer Theorie der musikalischen Reproduktion. Aufzeichnungen, ein Entwurf und zwei Schemata. Hrsg. von Henri Lonitz. Frankfurt am Main 2001. (Nachgel. Schr., Abt. I, Band 2.)
  • Traumprotokolle. Hrsg. von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Nachwort von Jan Philipp Reemtsma. Frankfurt am Main 2005. Hörspielbearbeitung
  • Current of Music. Elements of a Radio Theory, hrsg. von Robert Hullot-Kentor. Frankfurt am Main 2006.
  • Komposition für den Film. Text der Edition in Band 15 der Gesammelten Schriften, durchgesehen, korrigiert und ergänzt von Johannes C. Gall. Mit einem Nachwort von Johannes C. Gall und einer DVD „Hanns Eislers Rockefeller-Filmmusik-Projekt“, im Auftrag der Internationalen Hanns Eisler Gesellschaft hrsg. von Johannes C. Gall. Frankfurt am Main 2006.
  • Aspekte des neuen Rechtsradikalismus. Ein Vortrag. Berlin 2019, ISBN 978-3-518-58737-9.
  • Bemerkungen zu ›The Authoritarian Personality‹ und weitere Texte., hrsg. v. Eva-Maria Ziege, Suhrkamp, Berlin 2019, ISBN 978-3-518-29900-5.
  • Vorträge 1949–1968. Hrsg. von Michael Schwarz. Suhrkamp, Berlin 2019.

Briefwechsel

  • Theodor W. Adorno – Walter Benjamin: Briefwechsel 1928–1940. Suhrkamp, Frankfurt am Main
  • Theodor W. Adorno – Alban Berg: Briefwechsel 1925–1935. Suhrkamp, Frankfurt am Main
  • Theodor W. Adorno – Max Horkheimer: Briefwechsel 1927–1937. Suhrkamp, Frankfurt am Main
  • Theodor W. Adorno – Max Horkheimer: Briefwechsel 1938–1944. Suhrkamp, Frankfurt am Main
  • Theodor W. Adorno – Max Horkheimer: Briefwechsel 1945–1949. Suhrkamp, Frankfurt am Main
  • Theodor W. Adorno – Max Horkheimer: Briefwechsel 1950–1969. Suhrkamp, Frankfurt am Main
  • Theodor W. Adorno – Thomas Mann: Briefwechsel 1943–1955. Suhrkamp, Frankfurt am Main
  • Theodor W. Adorno – Siegfried Kracauer: Briefwechsel 1923–1966. Suhrkamp, Frankfurt am Main.
  • Theodor W. Adorno – Ernst Krenek: Briefwechsel 1929–1964. Suhrkamp, Berlin 2020 (zuerst Frankfurt am Main 1974).
  • Theodor W. Adorno – Heinz-Klaus Metzger: Briefwechsel 1954–1967. Suhrkamp, Frankfurt am Main.
  • Asaf Angermann (Hrsg.): Theodor W. Adorno – Gershom Scholem: Der liebe Gott wohnt im Detail. Briefwechsel 1939–1969. Suhrkamp, Berlin 2015, ISBN 978-3-518-58617-4.
  • Wolfgang Schopf (Hrsg.): „So müßte ich ein Engel und kein Autor sein“. – Adorno und seine Frankfurter Verleger. Der Briefwechsel mit Peter Suhrkamp und Siegfried Unseld. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003
  • Theodor W. Adorno – Lotte Tobisch: Der private Briefwechsel (1962–1969). Herausgegeben von Bernhard Kraller und Heinz Steinert. Droschl, Graz 2003
  • Theodor W. Adorno – Paul Celan: Briefwechsel 1960–1968. Hrsg. v. Joachim Seng. In: Frankfurter Adorno Blätter VIII. edition text + kritik 2003, S. 177–202.
  • Theodor W. Adorno und Elisabeth Lenk: Briefwechsel 1962–1969. Herausgegeben von Elisabeth Lenk. edition text + kritik, München 2001
  • Theodor W. Adorno – Harald Kaufmann: Briefwechsel 1967–1969. In: Harald Kaufmann: Von innen und außen. Schriften über Musik, Musikleben und Ästhetik Hg. v. Werner Grünzweig und Gottfried Krieger. Wolke, Hofheim 1993, S. 261–300.
  • Theodor W. Adorno und Alfred Sohn-Rethel: Briefwechsel 1936–1969. Herausgegeben von Christoph Gödde. edition text + kritik, München 1991.
  • Theodor W. Adorno und Ulrich Sonnemann: Briefwechsel 1957–1969. Herausgegeben und kommentiert von Martin Mettin und Tobias Heinze. In: Zeitschrift für kritische Theorie. Band 25, Nr. 48/49, 2019, S. 167–222.
  • Theodor W. Adorno: Briefe an die Eltern. 1939–1951. Herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003.

Kompositionen

  • Vier Gedichte von Stefan George für Singstimme und Klavier, op. 1 (1925–1928)
  • Zwei Stücke für Streichquartett, op. 2 (1925–1926)
  • Vier Lieder für eine mittlere Stimme und Klavier, op. 3 (1928)
  • Sechs kurze Orchesterstücke, op. 4 (1929)
  • Klage. Sechs Lieder für Singstimme und Klavier, op. 5 (1938–1941)
  • Sechs Bagatellen für Singstimme und Klavier, op. 6 (1923–1942)
  • Vier Lieder nach Gedichten von Stefan George für Singstimme und Klavier, op. 7 (1944)
  • Drei Gedichte von Theodor Däubler für vierstimmigen Frauenchor a cappella, op. 8 (1923–1945)
  • Zwei Propagandagedichte für Singstimme und Klavier, o. O. (1943)
  • Sept chansons populaires francaises, arrangées pour une voix et piano, o. O. (1925–1939)
  • Zwei Lieder mit Orchester aus dem geplanten Singspiel Der Schatz des Indianer-Joe nach Mark Twain, o. O. (1932/33)
  • Kinderjahr. Sechs Stücke aus op. 68 von Robert Schumann, für kleines Orchester gesetzt, o. O. (1941)
  • Kompositionen aus dem Nachlaß (Klavierstücke, Klavierlieder, Streichquartette, Streichtrios u. a.), vgl. Theodor W. Adorno: Kompositionen Band 3. hg. von Maria Luisa Lopez-Vito und Ulrich Krämer, München 2007.

Literatur

Philosophiebibliographie: Theodor W. Adorno – Zusätzliche Literaturhinweise z​um Thema

Einführungen

  • Deborah Cook (Hrsg.): Theodor Adorno: Key Concepts. Acumen, Stocksfield 2008, ISBN 978-1-84465-120-7.
  • Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-476-02626-2 (zuerst 2011).
  • Stefan Müller-Doohm: Die Soziologie Theodor W. Adornos. Eine Einführung. Campus, Frankfurt am Main 1996.
  • Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1989.
  • Gerhard Schweppenhäuser: Theodor W. Adorno zur Einführung. 7. ergänzte Auflage. Junius, Hamburg 2019, ISBN 978-3-88506-671-2.
  • Tilo Wesche: Adorno. Eine Einführung. Reclam, Ditzingen 2018.
  • Rolf Wiggershaus: Theodor W. Adorno. C. H. Beck, München 1987.
  • Über Theodor W. Adorno. Mit Beiträgen von Kurt Oppens, Hans Kudszus, Jürgen Habermas, Bernard Willms, Hermann Schweppenhäuser und Ulrich Sonnemann. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1968.

Biographien

  • Detlev Claussen: Theodor W. Adorno. Ein letztes Genie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-010813-2.
  • Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie. 2. Auflage. DVA, München 2003, ISBN 3-421-05493-2.
  • Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-58378-6.

Biographische Orte

  • Martin Mittelmeier: Adorno in Neapel. Wie sich eine Sehnsuchtslandschaft in Philosophie verwandelt. Siedler, München 2013.
  • Claus Offe: Kulturindustrie und andere Ansichten des amerikanischen Jahrhunderts. In: Ders.: Selbstbetrachtung aus der Ferne: Tocqueville, Weber und Adorno in den Vereinigten Staaten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, S. 91–120.
  • Reinhard Pabst (Hrsg.): Theodor W. Adorno. Kindheit in Amorbach. Bilder und Erinnerungen. Insel, Frankfurt am Main 2003.
  • Wolfram Schütte (Hrsg.): Adorno in Frankfurt. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003
  • Heinz Steinert: Adorno in Wien. Über die (Un-)Möglichkeit von Kunst, Kultur und Befreiung. Fischer, Frankfurt am Main 1989
  • Viktor Žmegač: Adorno und die Wiener Moderne der Jahrhundertwende. In: Axel Honneth / Albrecht Wellmer (Hrsg.): Die Frankfurter Schule und die Folgen. Referate eines Symposiums der Alexander von Humboldt-Stiftung vom 10.–15. Dezember 1984 in Ludwigsburg. Walter de Gruyter, Berlin, New York 1986, S. 321–338.

Adorno Blätter

  • Rolf Tiedemann (Hrsg.): Frankfurter Adorno Blätter. Band I–VIII. edition text + kritik, 2003, ISBN 3-88377-752-8.

Adorno-Konferenzen

  • Ludwig von Friedeburg, Jürgen Habermas (Hrsg.): Adorno-Konferenz 1983. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1983.
  • Michael Löbig, Gerhard Schweppenhäuser (Hrsg.): Hamburger Adorno-Symposion. Lüneburg 1984, ISBN 3-924245-01-0.
  • Frithjof Hager, Hermann Pfütze (Hrsg.): Das unerhört Moderne. Berliner Adorno-Tagung. zu Klampen, Lüneburg 1990, ISBN 3-924245-17-7.
  • Axel Honneth (Hrsg.): Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2003. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005.
  • Andreas Gruschka, Ulrich Oevermann (Hrsg.): Die Lebendigkeit der kritischen Gesellschaftstheorie. Dokumentation der Arbeitstagung aus Anlass des 100. Geburtstages von Theodor W. Adorno. Wetzlar 2004, ISBN 3-88178-324-5.

Frankfurter Seminare

  • Frankfurter Seminare. Gesammelte Sitzungsprotokolle 1949–1969, Band 1 bis 4, hrsg. v. Dirk Braunstein, De Gruyter, Berlin, Boston 2021.

Weiterführende Studien

  • Alex Demirovic: Der nonkonformistische Intellektuelle. Die Entwicklung der Kritischen Theorie zur Frankfurter Schule. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-518-29040-1.
  • Wolfram Ette, Günter Figal, Richard Klein, Günter Peters (Hrsg.): Adorno im Widerstreit. Zur Präsenz seines Denkens. Alber, Freiburg/ München 2004.
  • Rainer Hoffmann: Figuren Des Scheins: Studien Zum Sprachbild Und Zur Denkform Theodor W. Adornos (= Abhandlungen zur Philosophie, Psychologie und Pädagogik. Bd. 195). Bouvier, Bonn 1954.
  • Gillian Rose: The Melancholy Science. An Introduction to the Thought of Theodor W. Adorno. Macmillan, London 1978, ISBN 0-333-23214-3.
  • Hermann Schweppenhäuser (Hrsg.): Theodor W. Adorno zum Gedächtnis. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1971
  • Rolf Tiedemann: Niemandsland. Studien mit und über Theodor W. Adorno. München 2007, ISBN 978-3-88377-872-3.
  • Zeitschrift für Ideengeschichte: Adorno. Heft XIII/1 – Frühjahr 2019.

Philosophie

  • Dirk Auer, Lars Rensmann, Julia Schulze Wessel (Hrsg.): Arendt und Adorno. 2. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-29235-8.
  • Jürgen Habermas: „Ich selber bin ja ein Stück Natur“ – Adorno über die Naturverflochtenheit der Vernunft. In: Jürgen Habermas: Zwischen Naturalismus und Religion. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-58448-0, S. 187–215.
  • Fredric Jameson: Spätmarxismus. Adorno oder Die Beharrlichkeit der Dialektik. Argument Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-88619-391-8.
  • Manuel Knoll: Theodor W. Adorno. Ethik als erste Philosophie, Fink, München 2002, ISBN 978-3-7705-3665-8.
  • Ulrich Müller: Theodor W. Adornos Negative Dialektik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-15626-9.
  • Gerhard Schweppenhäuser: Ethik nach Auschwitz. Adornos negative Moralphilosophie. 2. überarbeitete Auflage. Springer VS, Würzburg 2016, ISBN 978-3-658-11770-2.
  • Martin Seel: Adornos Philosophie der Kontemplation. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-29294-3.
  • Rolf Tiedemann: Mythos und Utopie. Aspekte der Adornoschen Philosophie. München 2009, ISBN 978-3-86916-013-9.
  • Albrecht Wellmer: Zur Dialektik von Moderne und Postmoderne. Vernunftkritik nach Adorno. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-28132-1.
  • Philipp von Wussow: Logik der Deutung. Adorno und die Philosophie. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 978-3-8260-3547-0.

Soziologie / Gesellschaftskritik / Politische Ökonomie

  • Frank Böckelmann: Über Marx und Adorno. Schwierigkeiten der spätmarxistischen Theorie. Zweite, vom Autor mit einem Vorwort versehene Ausgabe der Auflage Frankfurt 1971. ça ira, Freiburg 1998, ISBN 3-924627-53-3.
  • Dirk Braunstein: Adornos Kritik der politischen Ökonomie. Transcript, Bielefeld 2011.
  • Iring Fetscher, Alfred Schmidt (Hrsg.): Emanzipation als Versöhnung. Zu Adornos Kritik der „Warentausch“-Gesellschaft und Perspektiven der Transformation. Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-8015-0356-9.
  • Gerhard Schweppenhäuser (Hrsg.): Soziologie im Spätkapitalismus. Zur Gesellschaftstheorie Theodor W. Adornos. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-12309-3.

Psychologie / Psychoanalyse

  • Wolfgang Bock: Dialektische Psychologie. Adornos Rezeption der Psychoanalyse. VS-Springer Verlag, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-658-15325-0.

Ästhetische Theorie / Kunst- u​nd Literatursoziologie

  • Klaus Baum: Die Transzendierung des Mythos. Zur Philosophie und Ästhetik Schellings und Adornos. Würzburg 1988.
  • Martin Endres, Axel Pichler, Claus Zittel (Hrsg.): Eros und Erkenntnis — 50 Jahre Adornos "Ästhetische Theorie", Berlin: De Gruyter 2019.
  • Anne Eusterschulte, Sebastian Tränkle (Hrsg:): Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie, Berlin, Boston: De Gruyter, 2021. https://doi.org/10.1515/9783110672190
  • Pola Groß: Adornos Lächeln. Das „Glück am Ästhetischen“ in seinen literatur- und kulturtheoretischen Essays, Berlin: De Gruyter 2020.
  • Gerhard Kaiser: Theodor W. Adornos „Ästhetische Theorie“. In: Ders.: Benjamin. Adorno. Zwei Studien. Athenäum, Frankfurt am Main 1974.
  • Ines Kleesattel: Politische Kunst-Kritik. Zwischen Rancière und Adorno. Turia + Kant, Wien/Berlin 2016, ISBN 978-3-85132-824-0.
  • Burkhardt Lindner, W. Martin Lüdke (Hrsg.): Materialien zur ästhetischen Theorie Theodor W. Adornos. Konstruktion der Moderne. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980.
  • Walther Müller-Jentsch: Theodor W. Adorno (1903–1969). Kunstsoziologie zwischen Negativität und Versöhnung. In: Christian Steuerwald (Hrsg.): Klassiker der Soziologie der Künste. Springer VS, Wiesbaden 2017, S. 351–380.
  • Heinz Paetzold: Neomarxistische Ästhetik. Teil 2: Adorno, Marcuse. Schwann, Düsseldorf 1974, ISBN 3-590-15705-4.
  • Andreas Pradler: Das monadische Kunstwerk. Adornos Monadenkonzeption und ihr ideengeschichtlicher Hintergrund (= Epistemata. Würzburger wissenschaftliche Schriften. Bd. 426). Königshausen und Neumann, Würzburg 2003, ISBN 3-8260-2411-7.
  • Marcus Quent, Eckardt Lindner (Hrsg.): Das Versprechen der Kunst. Aktuelle Zugänge zu Adornos ästhetischer Theorie. Turia + Kant, Wien/Berlin 2014, ISBN 978-3-85132-741-0.
  • Birgit Recki: Aura und Autonomie. Zur Subjektivität der Kunst bei Walter Benjamin und Theodor W. Adorno. Würzburg 1988, ISBN 3-88479-361-6.
  • Britta Scholze: Kunst als Kritik. Adornos Weg aus der Dialektik. Königshausen & Neumann, Würzburg 2000, ISBN 3-8260-1828-1.
  • O. K. Werckmeister: Das Kunstwerk als Negation. Zur geschichtlichen Bestimmung der Kunsttheorie Theodor W. Adornos. In: Ders.: Ende der Ästhetik. Essays über Adorno, Bloch, das gelbe Unterseeboot und der eindimensionale Mensch. S. Fischer, Frankfurt am Main 1971, S. 7–32.
  • Albrecht Wellmer: Über Negativität und Autonomie der Kunst. Die Aktualität von Adornos Ästhetik und blinde Flecken seiner Musiksoziologie. In: Axel Honneth (Hrsg.): Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2005. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, S. 237–278.
  • Martin Zenck: Kunst als begriffslose Erkenntnis. Zum Kunstbegriff der ästhetischen Theorie Theodor W. Adornos (= Theorie und Geschichte der Literatur und der schönen Künste. Texte und Abhandlungen. Bd. 29). Fink, München 1977, ISBN 3-7705-1365-7.

Musiktheorie / Musiksoziologie

Kompositionen

  • Gabriele Geml, Han-Gyeol Lie (Hrsg.): »Durchaus rhapsodisch«. Theodor Wiesengrund Adorno: Das kompositorische Werk. J. B. Metzler, Stuttgart 2017.
  • Martin Hufner: Adorno und die Zwölftontechnik. ConBrio, Regensburg 1996, ISBN 3-930079-74-7.
  • René Leibowitz: Der Komponist Theodor W. Adorno. In: Max Horkheimer (Hrsg.): Zeugnisse. Theodor W. Adorno zum sechzigsten Geburtstag. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1963, S. 355–359.

Kulturindustrie

  • Dieter Prokop: Mit Adorno gegen Adorno. Negative Dialektik der Kulturindustrie. VSA Verlag, Hamburg 2003.
  • Dieter Prokop: Das Nichtidentische der Kulturindustrie. Neue kritische Kommunikationsforschung über das Kreative der Medien-Waren. Herbert von Halem Verlag, Köln 2005.
  • Dieter Prokop: Ästhetik der Kulturindustrie. Tectum Verlag, Marburg 2009.
  • Heinz Steinert: Die Entdeckung der Kulturindustrie. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien.
  • Heinz Steinert: Kulturindustrie. 3. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2008.

Filme

  • Adorno. 2. Wer denkt, ist nicht wütend. Dokumentarfilm, Deutschland, 2003, 58:50 Min., Buch und Regie: Meinhard Prill und Kurt Schneider, Produktion: arte, SWR, Erstsendung: 8. August 2003 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.

Hörspiel

Frankfurter Adorno-Vorlesungen

Seit 2002 werden v​om Frankfurter Institut für Sozialforschung u​nd dem Suhrkamp Verlag jährlich stattfindenden Adorno-Vorlesungen a​n der Frankfurter Universität veranstaltet. Die Preisträger widmen s​ich heutigen Möglichkeiten kritischer Gesellschaftstheorie a​ls Philosophen, Soziologen, Historiker, Kunsthistoriker, Politologen u​nd Literaturwissenschaftler v​on internationalem Rang.

Commons: Theodor W. Adorno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Die v​on Rolf Tiedemann hrsgg. Gesammelten Schriften werden i​m Artikel m​it dem Kürzel GS u​nd der Angabe v​on Band- u​nd Seitenzahl zitiert.

  • Band 1: Philosophische Frühschriften. Frankfurt am Main 1973.
  • Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen. Frankfurt am Main 1979.
  • Band 3: Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Frankfurt am Main 1987.
  • Band 4: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Frankfurt am Main 1980.
  • Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel. Frankfurt am Main 1970.
  • Band 6: Negative Dialektik. Jargon der Eigentlichkeit. Frankfurt am Main 1973.
  • Band 7: Ästhetische Theorie. Hrsg. v. Gretel Adorno und Rolf Tiedemann. Frankfurt am Main 1970.
  • Band 8: Soziologische Schriften I. Frankfurt am Main 1972.
  • Band 9/1: Soziologische Schriften II. Erste Hälfte. Frankfurt am Main 1971.
  • Band 9/2: Soziologische Schriften II. Zweite Hälfte. Frankfurt am Main 1971.
  • Band 10/1: Kulturkritik und Gesellschaft I: Prismen. Ohne Leitbild. Frankfurt am Main 1977.
  • Band 10/2: Kulturkritik und Gesellschaft II: Eingriffe. Stichworte. Frankfurt am Main 1977.
  • Band 11: Noten zur Literatur. Frankfurt am Main 1974.
  • Band 12: Philosophie der neuen Musik. Frankfurt am Main 1975.
  • Band 13: Die musikalischen Monographien. Frankfurt am Main 1971.
  • Band 14: Dissonanzen. Einleitung in die Musiksoziologie. Frankfurt am Main 1973.
  • Band 15: Theodor W. Adorno und Hanns Eisler: Komposition für den Film. Theodor W. Adorno: Der getreue Korrepetitor. Lehrschriften zur musikalischen Praxis. Frankfurt am Main 1976.
  • Band 16: Musikalische Schriften I-III: Klangfiguren (I). Quasi una fantasia (II). Musikalische Schriften III. Frankfurt am Main 1978.
  • Band 19: Musikalische Schriften VI. Hrsg. v. Rolf Tiedemann u. Klaus Schultz. Frankfurt am Main 1984.
  • Band 20/1: Vermischte Schriften I. Frankfurt am Main 1986.
  1. „Unter allen intellektuellen Gruppierungen hat keine das politisch-kulturelle Selbstverständnis der Bundesrepublik […] mehr beeinflusst als die Frankfurter Schule“. Clemens Albrecht, Günter C. Behrmann, Michael Bock, Harald Homann, Friedrich H. Tenbruck: Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik. Eine Wirkungsanalyse der Frankfurter Schule. Campus, Frankfurt am Main 1999, S. 20. Siehe auch die auf S. 204 zitierte Bemerkung von René König über den erfolgreichen Gebrauch von Massenmedien, den „eine scheinbar so esoterische Gruppe von Intellektuellen“, wie die der Frankfurter Schule, machte, und über deren Einfluss auf den politischen Journalismus ihrer Zeit. Fußend auf einer statistischen Auswertung Clemens Albrechts von 218 Radio- und Fernsehsendungen, konstatiert Emil Walter-Busch, Adorno sei „der Medienstar unter den Intellektuellen des westlichen Nachkriegsdeutschland“ gewesen. Siehe dazu das Kapitel „Adornos politisch aufklärende Vorträge 1950–1966“ in: Emil Walter-Busch: Geschichte der Frankfurter Schule, Kritische Theorie und Politik. Fink, München 2010, S. 164–175, hier S. 175. Laut Michael Schwarz, Mitarbeiter des Walter-Benjamin- und des Theodor-W.-Adorno-Archivs, lassen sich für die 1950er und 1960er Jahre „fast 300 Rundfunkbeiträge ermitteln. Hinzu kommen mehr als 300 Auftritte vor Präsenzpublikum. Man konnte Adorno also fast jede Woche irgendwo hören.“ Siehe Michael Schwarz: „Er redet leicht, schreibt schwer“. Theodor W. Adorno am Mikrophon. In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History. Online-Ausgabe 8 (2011), Heft 2, S. 1.
  2. KEINE ANGST VOR DEM ELFENBEINTURM - DER SPIEGEL 19/1969. Abgerufen am 19. April 2020.
  3. Theodor W. Adorno: Briefe an die Eltern. 1939–1951. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 121.
  4. Laut Taufbuch der Frankfurter Dompfarrei von 1903. Siehe: Ein Sohn aus gutem Hause. In: Goethe-Universität Frankfurt am Main (Hrsg.): Forschung Frankfurt. Ausgabe 3–4, 2003, S. 44
  5. Theodor W. Adorno: Briefe an die Eltern 1939–1951. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, S. 234.
  6. Rolf Wiggershaus: Theodor W. Adorno. Beck, München 1987, S. 12.
  7. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 47.
  8. Dorothea Razumovsky: Credo, Kanon, Theorie und Praxis. In: Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Portraits. Erinnerungen von Zeitgenossen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, S. 280.
  9. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 37.
  10. Christian Schneider: Atempausen und Schlupflöcher. Theodor Adornos Briefe an die Eltern. In: Mittelweg 36. 12. Jg., Heft 6/2003, S. 50.
  11. Dorothea Razumovsky: Credo, Kanon, Theorie und Praxis. In: Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Portraits. Erinnerungen von Zeitgenossen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, S. 280.
  12. Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, S. 8.
  13. Rolf Wiggershaus: Theodor W. Adorno. Beck, München 1987, S. 12.
  14. Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, S. 15.
  15. Rilo Wesche: Adorno. Eine Einführung. Reclam, Ditzingen 2018, S. 7.
  16. Gerhard Schweppenhäuser: Theodor W. Adorno zur Einführung Junius, Hamburg 1996, S. 10.
  17. Jubiläumsschrift: 50 Jahre Freiherr-vom Stein-Schule, Gymnasium für Jungen, Frankfurt am Main, 1909–1959. Frankfurt am Main 1959, S. 100.
  18. Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, S. 20.
  19. Original-Zitate im Fließtext werden mit den Siglen „GS“ für die von Rolf Tiedemann hrsgg. „Gesammelten Schriften“ sowie der Angabe von Band- und Seitenzahl nachgewiesen, siehe oben vor Anmerkung 1.
  20. Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, S. 31.
  21. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 61f.
  22. Theodor W. Adorno Archiv: Adorno. Eine Bildmonogrphie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 20.
  23. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 926.
  24. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 86.
  25. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 130.
  26. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 927.
  27. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 129.
  28. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 136.
  29. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 147.
  30. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 129.
  31. Heinz Steinert: Adorno in Wien. Über die (Un-)Möglichkeit von Kunst, Kultur und Befreiung. Fischer, Frankfurt am Main 1989, S. 152.
  32. Heinz Steinert: Adorno in Wien. Über die (Un-)Möglichkeit von Kunst, Kultur und Befreiung. Fischer, Frankfurt am Main 1989, S. 155–160.
  33. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 139.
  34. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 142f.
  35. Viktor Žmegač: Adorno und die Wiener Moderne der Jahrhundertwende. In: Axel Honneth / Albrecht Wellmer (Hrsg.): Die Frankfurter Schule und die Folgen. Referate eines Symposiums der Alexander von Humboldt-Stiftung vom 10.–15. Dezember 1984 in Ludwigsburg. Walter de Gruyter, Berlin, New York 1986, S. 321–338.
  36. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 137f.
  37. Martin Mittelmeier: Adorno in Neapel. Wie sich eine Sehnsuchtslandschaft in Philosophie verwandelt. Siedler, München 2013.
  38. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 156–161.
  39. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 183.
  40. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 88.
  41. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 217f.
  42. Albrecht Wellmer: Zur Dialektik von Moderne und Postmoderne. Vernunftkritik nach Adorno. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 139.
  43. Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, S. 69.
  44. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 271.
  45. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 280.
  46. Studentenzeitung Diskus Januar 1963; zit. nach GS 19: 638. Detaillierter dazu Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 793–795 (Fn. 63).
  47. Theodor W. Adorno, Siegfried Kracauer: Briefwechsel 1923–1966. Herausgegeben von Wolfgang Schopf. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, S. 308.
  48. Zitiert nach Detlev Claussen.Theodor W. Adorno. Ein letztes Genie. Fischer, Frankfurt am Main 2003, S. 279.
  49. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 347.
  50. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 288.
  51. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 292.
  52. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 293.
  53. Das ist die an anglo-amerikanischen Colleges und Universitäten übliche Bekleidung der Graduierten.
  54. Theodor W. Adorno, Walter Benjamin: Briefwechsel 1928–1940. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, S. 76.
  55. Die ursprünglich für die Zeitschrift für Sozialforschung gedachte scharfe Abgrenzung von Mannheims Ideologiebegriff, den Adorno als formalsoziologisch abqualifizierte, wurde, obwohl bereits gesetzt, nach Einspruch Horkheimers mit Rücksicht auf die Lage der Emigranten nicht publiziert. Die Arbeit erschien erstmals 1953 unter dem Titel Das Bewußtsein der Wissenssoziologie. Vgl. dazu Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 239–243.
  56. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 302f.
  57. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 289 f.
  58. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 356.
  59. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 348.
  60. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 929.
  61. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 930.
  62. Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, S. 148f.
  63. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 369–371.
  64. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 372 f.
  65. Vgl. dazu den Band Wirtschaft, Recht und Staat im Nationalsozialismus. Analysen des Instituts für Sozialforschung 1939–1942. Hrgg. von Helmut Dubiel und Alfred Söllner. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984. Aus diesem Diskussionszusammenhang stammt auch ein Arbeitspapier Adornos mit dem Titel Reflexionen zur Klassentheorie, das erstmals posthum in den Gesammelten Schriften (GS 8: 373–391) veröffentlicht wurde.
  66. Von Paul F. Lazarsfeld eingeführter Begriff für empirische Sozialforschung im Auftrag einer öffentlichen oder privaten Administration. Vgl. Paul F. Lazarsfeld: Remarks on Administrative and Critical Communications Research In: Studies in Philosophy and Social Science. Jg. IX/1941, S. 2–16.
  67. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 379.
  68. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 397.
  69. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 392.
  70. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 409.
  71. Theodor W. Adorno, Max Horkheimer: Briefwechsel, Band I: 1927–1837. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 65.
  72. Diesen Vorwurf begründete Adorno mit der 1932 im Verlag Vittorio Klostermann veröffentlichten Habilitationsschrift Marcuses: Hegels Ontologie und die Theorie der Geschichtlichkeit, und zwar, weil dieser im Vorwort sich bei Heidegger bedankt hatte und der Verleger Vittorio Klostermann dem jungkonservativen Tat-Kreis angehörte. Adorno ließ dabei unberücksichtigt, dass Marcuse bereits 1931 wegen politischer Differenzen mit Heidegger Freiburg verlassen hatte und nach Frankfurt gegangen war, wo Horkheimer den Abschluss seiner Habilitation betreute. (Vgl. Theodor W. Adorno, Max Horkheimer: Briefwechsel, Band I: 1927–1937. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 70.)
  73. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 931.
  74. Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte – Theoretische Entwicklung – Politische Bedeutung. Hanser, München 1986, S. 327.
  75. Gerhard Schweppenhäuser: Theodor W. Adorno zur Einführung. Junius, Hamburg 1996, S. 39–44.
  76. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 471. – Christian Schneider: Atempausen und Schlupflöcher. Theodor Adornos Briefe an die Eltern. In: Mittelweg 36. 12. Jg., 2003, Heft 6, S. 41–56.
  77. Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1989, S. 116.
  78. Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte – Theoretische Entwicklung – Politische Bedeutung. 2. Auflage. Hanser, München 1987, S. 438.
  79. Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1989, S. 117.
  80. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 480 f.
  81. Theodor W. Adorno, Thomas Mann: Briefwechsel 1943–1955. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, S. 9 f.
  82. Theodor W. Adorno, Thomas Mann: Briefwechsel 1943–1955. Hrsg. von Christoph Gödde und Thomas Sprecher. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a. M. 2003 (Ursprüngl. Suhrkamp, Ffm, 2002), S. 76.
  83. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 479.
  84. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 444.
  85. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 528 f., 934.
  86. Claus Offe: Selbstbetrachtung aus der Ferne. Tocqueville, Weber und Adorno in den USA. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, S. 92, 104, 108 (mit Originalzitaten Adornos).
  87. Rolf Wiggershaus: Max Horkheimer zur Einführung. Junius, Hamburg 1998, S. 126.
  88. Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte. Theoretische Entwicklung. Politische Bedeutung. 2. Auflage. Hanser, München 1987, S. 450.
  89. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 494.
  90. Joachim Perels: Verteidigung der Erinnerung im Angesicht ihrer Zerstörung – Theodor W. Adorno. In: Michael Buckmiller; Dietrich Heimann; Joachim Perels (Hrsg.): Judentum und politische Existenz. Siebzehn Porträts deutsch-jüdischer Intellektueller. Offizin Verlag, Hannover 2000, S. 274.
  91. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 503.
  92. Theodor W. Adorno, Thomas Mann: Briefwechsel 1943–1955. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, S. 46.
  93. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 501 f.
  94. Helmut Gunnior, Rudolf Ringguth: Max Horkheimer mit Bilddokumenten und Selbstzeugnissen. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1988 (23.–25. Tausend), S. 92.
  95. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 508.
  96. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 494 f.
  97. Staci von Boeckmann: Trachodon und Teddie: Über Gretel Adorno. In: Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Portraits. Erinnerungen von Zeitgenossen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, S. 335–351.
  98. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 93.
  99. Henning Ritter zufolge konnte Adorno „‚Amerikanisch‘ besser als irgendeiner sonst im Lande“. Er „war zurückgekommen mit dem amerikanischen Schlüssel zu allem in der Hand, bei einer tiefen Abneigung gegen alles Amerikanische.“ Henning Ritter: Adornos Stil. Wenn Adorno spricht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Oktober 2008.
  100. Wolfgang Bonß: Kritische Theorie und empirische Sozialforschung – ein Spannungsverhältnis. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 245.
  101. Vgl. Theodor W. Adorno u. a.: Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie. Luchterhand, Neuwied 1969.
  102. Dieter Thomä: Der Einfall des Lebens. Carl Hanser Verlag, 2015, ISBN 978-3-446-25010-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  103. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 495 f.
  104. Zu Adornos 100. Geburtstag lud der Suhrkamp Verlag 24 Feuilletonredakteure zu einer „Relektüre“ des berühmten Buches ein, sie wurde von Andreas Bernard und Ulrich Raulff unter dem Titel ‚Minima Moralia‘ neu gelesen (Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003) herausgegeben.
  105. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 496.
  106. Claus-Steffen Mahnkopf: Adornos Kritik der Neueren Musik. In: Richard Klein, Claus-Steffen Mahnkopf (Hrsg.): Mit den Ohren denken. Adornos Philosophie der Musik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, S. 251 f.
  107. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 566 f.
  108. Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 1: Chronik. Rogner & Bernard, Hamburg 1998, S. 26 f.
  109. Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 1: Chronik. Rogner & Bernard, Hamburg 1998, S. 256 f.
  110. Eine gemeinsame öffentliche Erklärung von Adorno, Friedeburg und Habermas vom 11. Dezember 1968 beginnt mit dem Satz: „Wir unterstützen den Protest unserer Studenten gegen Gefahren einer technokratischen Hochschulreform“. Zit. nach: Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 2: Dokumente. Rogner & Bernard, Hamburg 1998, S. 502.
  111. Dieter Brumm und Ernst Elitz: Keine Angst vor dem Elfenbeinturm, Gespräch mit Theodor W. Adorno, Spiegel Nr. 19, 5. Mai 1969.
  112. Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 1: Chronik. Rogner & Bernard, Hamburg 1998, S. 382.
  113. Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 1: Chronik. Rogner & Bernard, Hamburg 1998, S. 418.
  114. Brief an Samuel Beckett, 4. Februar 1969, in: Rolf Tiedemann (Hrsg.): Frankfurter Adorno Blätter, Band III, edition text + kritik, 1998, S. 25.
  115. Brief an Alexander Kluge, 1. April 1969, in: Rolf Tiedemann (Hrsg.): Frankfurter Adorno Blätter, Band VI, edition text + kritik, 2000, S. 100.
  116. Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 2: Dokumente. Rogner & Bernard, Hamburg 1998, S. 639.
  117. Vgl. die Dokumente 300, 313, 322, 331, 336, 340, 346, 349 in: Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 2: Dokumente. Rogner & Bernard, Hamburg 1998.
  118. Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail 1946–1995. Band 2: Dokumente. Rogner & Bernard, Hamburg 1998, S. 652.
  119. FASZ 4. August 2019 / Andreas Lesti: Adornos letzte Bergtour
  120. Lorenz Jäger: Adorno. Eine politische Biographie. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, S. 32.
  121. Gerhard Schweppenhäuser: Theodor W. Adorno zur Einführung. 5. Auflage. Junius, Hamburg 2009, S. 31.
  122. Gerhard Schweppenhäuser: Theodor W. Adorno zur Einführung. 5. Auflage. Junius, Hamburg 2009, S. 30–38.
  123. In einem Gespräch zwischen Horkheimer, Adorno und Gadamer über Nietzsches Moralkritik monierte Adorno, dass es Nietzsche „am Begriff der bestimmten Negation gefehlt“ habe, „also daran, dass, wenn man einem als negativ Erkannten ein Anderes entgegensetzt, in diesem Anderen das Negierte in einer neuen Form mitenthalten sein muss“. Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 13: Nachgelassene Schriften 1949–1972. Fischer, Frankfurt am Main 1989, S. 116.
  124. Tilo Wesche: Negative Dialektik: Kritik an Hegel. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2011, S. 318.
  125. Jürgen Habermas: Theorie und Praxis. Sozialphilosophische Studien. Luchterhand, Neuwied 1963, S. 170.
  126. Jan Rehmann: Ideologiekritik. Die Ideologiekritik der Kritischen Theorie. In: Uwe H. Bittlingmayer / Alex Demirović / Tatjana Freytag (Hrsg.): Handbuch Kritische Theorie. Band 1. Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 663–700, Hier S. 664.
  127. Martin Jay: III. Die Integration der Psychoanalyse. In: Ders.: Dialektische Phantasie. Die Geschichte der Frankfurter Schule und des Instituts für Sozialforschung 1923–1950. S. Fischer, Frankfurt am Main 1976, S. 113–142.
  128. Christian Schneider: Die Wunde Freud. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2011, S. 284.
  129. Theodor W. Adorno: Probleme der Moralphilosophie. Nachgelassene Schriften, Abteilung 4, Band 10: Vorlesungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, S. 123.
  130. Theodor W. Adorno, Max Horkheimer: Briefwechsel. Band I: 1927–1937. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 129 f.
  131. Pointiert fasst er diese in die scheinbar paradoxe Formulierung: „Je mehr die Psychoanalyse soziologisiert wird, umso stumpfer wird ihr Organ für die Erkenntnis der sozial verursachten Konflikte.“ (GS 8: 28).
  132. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 590.
  133. Jan Philipp Reemtsma: Der Traum von der Ich-Ferne. Adornos literarische Aufsätze. In: Mittelweg 36. 12. Jg., Heft 6/2003, S. 3–40.
  134. Henning Ritter: Adornos Stil. Wenn Adorno spricht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Oktober 2008.
  135. Rudolf zur Lippe: Zur Sprache Adornos solon-line.de, 2. März 2013.
  136. Henning Ritter: Adornos Stil. Wenn Adorno spricht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Oktober 2008.
  137. Zu den „porösen“ Denkbildern vgl. Martin Mittelmeier: Adorno in Neapel. Wie sich eine Sehnsuchtslandschaft in Philosophie verwandelt. Siedler, München 2013, S. 48–52.
  138. Albrecht Wellmer: Adorno, Anwalt des Nicht-Identischen. In: ders.: Zur Dialektik von Moderne und Postmoderne. Vernunftkritik nach Adorno. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 137.
  139. Dieter Schnebel: Komposition von Sprache – sprachliche Gestaltung von Musik in Adornos Werk. In: Hermann Schweppenhäuser (Hrsg.): Theodor W. Adorno zum Gedächtnis. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1971, S. 127.
  140. Ruth Sonderegger: Ästhetische Theorie. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 417.
  141. Detlev Schöttker: Konstruktiver Fragmentarismus. Form und Rezeption der Schriften Walter Benjamins. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999, S. 85 f.
  142. Jürgen Habermas: Ein philosophierender Intellektueller. In: Über Theodor W. Adorno. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1968, S. 37.
  143. Martin Mittelmeier: Adorno in Neapel. Wie sich eine Sehnsuchtslandschaft in Philosophie verwandelt. Siedler, München 2013, S. 62.
  144. Martin Mittelmeier: Adorno in Neapel. Wie sich eine Sehnsuchtslandschaft in Philosophie verwandelt. Siedler, München 2013, S. 237.
  145. Andreas Lehr: Kleine Formen. Adornos Kombinationen: Konstellation/Konfiguration, Montage und Essay. Dissertation, Freiburg i. B. 2000 (online auf: freidok.uni-freiburg.de), S. 31.
  146. Stefan Müller-Doohm: Der Essay als Form. In: Axel Honneth (Hrsg.): Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, S. 43.
  147. Andreas Lehr: Kleine Formen. Adornos Kombinationen: Konstellation/Konfiguration, Montage und Essay. Dissertation, Freiburg i. B. 2000 (online auf: freidok.uni-freiburg.de), S. 198.
  148. Andreas Lehr: Kleine Formen. Adornos Kombinationen: Konstellation/Konfiguration, Montage und Essay. Dissertation, Freiburg i. B. 2000 (online auf: freidok.uni-freiburg.de), S. 197 f.
  149. Britta Scholze: Kunst als Kritik. Adornos Weg aus der Dialektik. Königshausen & Neumann, Würzburg 2000, S. 302.
  150. Martin Seel: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. In: Axel Honneth (Hrsg.): Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, S. 35.
  151. Siehe zu diesen vier Werken die verlinkten Sonderseiten.
  152. Albrecht Wellmer: Adorno, Anwalt des Nicht-Identischen. In: ders.: Zur Dialektik von Moderne und Postmoderne. Vernunftkritik nach Adorno. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 139.
  153. Max Horkheimer: Die gegenwärtige Lage der Sozialphilosophie und die Aufgaben eines Instituts für Sozialforschung. Öffentliche Antrittsvorlesung bei Übernahme des Lehrstuhls für Sozialphilosophie und der Leitung des Instituts für Sozialforschung am 24. Januar 1931. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 3: Schriften 1931–1936. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 20–35.
  154. Max Horkheimer: Vorwort zu Heft 1/2 des ersten Jahrgangs der Zeitschrift für Sozialforschung (1932). In: Ders.: Gesammelte Schriften. Band 3: Schriften 1931–1936. Fischer, Frankfurt am Main 1988, S. 36.
  155. Karl Markus Michel: Versuch, die ‚Ästhetische Theorie‘ zu verstehen. In: Burkhardt Lindner, W. Martin Lüdke (Hrsg.): Materialien zur ästhetischen Theorie Theodor W. Adornos. Konstruktion der Moderne. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, S. 64.
  156. Albrecht Wellmer: Über Negativität und Autonomie der Kunst. Die Aktualität von Adornos Ästhetik und blinde Flecken seiner Musikphilosophie. In: Axel Honneth (Hrsg.): Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2003. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-29328-1, S. 237 und 240.
  157. Lore Hühn, Philipp Schwab: Intermittenz und ästhetische Konstruktion: Kierkegaard. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 326, 329.
  158. Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, S. 74f.
  159. Petra Gehring: Metakritik der Erkenntnistheorie: Husserl. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 354.
  160. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 655.
  161. Exemplarisch: Tilo Wesche: Dialektik oder Ontologie: Heidegger. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 364–373.
  162. Rolf Wiggershaus: Theodor W. Adorno. Beck, München 1987, S. 9.
  163. Albrecht Wellmer: Adorno, Anwalt des Nicht-Identischen. In: ders.: Zur Dialektik von Moderne und Postmoderne. Vernunftkritik nach Adorno. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 135–166.
  164. Rolf Wiggershaus: Theodor W. Adorno. Beck, München 1987, S. 40–47.
  165. Peter Decker: Die Methodologie kritischer Sinnsuche. Systembildende Konzeptionen Adornos im Lichte der philosophischen Tradition. 1982 S. 37.
  166. Rolf Wiggershaus: Die Frankfurter Schule. Geschichte – Theoretische Entwicklung – Politische Bedeutung. Hanser, München 1986, S. 592.
  167. Petra Gehring: Metakritik der Erkenntnistheorie: Husserl. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 362.
  168. Gerhard Schweppenhäuser: Theodor. W. Adorno zur Einführung. 5. Auflage. Junius, Hamburg 2009, S. 63.
  169. Gerhard Schweppenhäuser: Theodor. W. Adorno zur Einführung. 5. Auflage. Junius, Hamburg 2009, S. 69.
  170. Rüdiger Bubner: Ästhetische Erfahrung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1989, S. 71.
  171. Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns. Band 1. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981, S. 514.
  172. Gerhard Schweppenhäuser: Ethik nach Auschwitz. Adornos negative Moralphilosophie. Argument, Hamburg 1993, S. 9.
  173. Aus dem Nachlass veröffentlicht wurde die vom SS 1963: Theodor W. Adorno: Probleme der Moralphilosophie 1963. Herausgegeben von Thomas Schröder. TB-Ausgabe. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2010.
  174. Theodor W. Adorno: Probleme der Moralphilosophie 1963. Herausgegeben von Thomas Schröder. TB-Ausgabe. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2010, S. 9.
  175. Zitat aus der Vorlesung WS 1956/57 nach Gerhard Schweppenhäuser: Ethik nach Auschwitz. Adornos negative Moralphilosophie. Argument, Hamburg 1993, S. 179.
  176. Zitat aus der Vorlesung WS 1956/57 nach Gerhard Schweppenhäuser: Ethik nach Auschwitz. Adornos negative Moralphilosophie. Argument, Hamburg 1993, S. 179.
  177. Gerhard Schweppenhäuser: Negative Moralphilosophie. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 400.
  178. Gerhard Schweppenhäuser: Negative Moralphilosophie. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 404.
  179. Gerhard Schweppenhäuser: Negative Moralphilosophie. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 401.
  180. Rahel Jaeggi: „Kein Einzelner vermag etwas dagegen.“ Adornos Minima Moralia als Kritik von Lebensformen. In: Axel Honneth (Hrsg.): Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2003. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, S. 133.
  181. Albrecht Wellmer: Adorno, Anwalt des Nicht-Identischen. In: ders.: Zur Dialektik von Moderne und Postmoderne. Vernunftkritik nach Adorno. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 140.
  182. Martin Seel: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. In: Axel Honneth (Hrsg.): Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, S. 34.
  183. Theodor W. Adorno: Probleme der Moralphilosophie 1963. Herausgegeben von Thomas Schröder. TB-Ausgabe. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2010, S. 248f.
  184. Zitiert aus der Vorlesung 1956/57 nach Gerhard Schweppenhäuser: Ethik nach Auschwitz. Adornos negative Moralphilosophie. Argument, Hamburg 1993, S. 193.
  185. Theodor W. Adorno: Probleme der Moralphilosophie 1963. Herausgegeben von Thomas Schröder. TB-Ausgabe. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2010, S. 262.
  186. Zu diesem Abschnitt vgl. Georg W. Bertram: Metaphysik und Metaphysikkritik. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 405–414.
  187. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, S. 663.
  188. Theodor W. Adorno Archiv (Hrsg.): Nachgelassene Schriften. Abteilung 4: Vorlesungen. Band 14: Metaphysik. Begriff und Probleme (1965). Hrsg. v. Rolf Tiedemann. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, S. 108.
  189. Theodor W. Adorno, Thesen gegen den Okkultismus. In: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Berlin, Frankfurt am Main 1951. Online in Kritiknetz – Zeitschrift für kritische Theorie der Gesellschaft.
  190. Sabine Doering-Manteuffel: Okkultismus, Beck, München 2011, S. 7.
  191. Hermann Kocyba: Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie. Einleitung. In: Axel Honneth (Hrsg.): Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, S. 69.
  192. Ludwig Wittgenstein: Tractatus. Satz 1
  193. Theodor W. Adorno, Hans Albert, Ralf Dahrendorf, Jürgen Habermas, Harald Pilot, Karl R. Popper: Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie. Luchterhand, Neuwied 1969.
  194. Gerhard Schweppenhäuser: Theodor W. Adorno zur Einführung. 5. Auflage. Junius, Hamburg 2009, S. 86.
  195. Thomas Mann in: Theodor W. Adorno, Thomas Mann: Briefwechsel 1943–1955. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, S. 122.
  196. Einleitung zu Emile Durkheim, ‚Soziologie und Philosophie‘
  197. Theodor W. Adorno: Current of Music: elements of a radio theory. Hrsg. von Robert Hullot-Kentor. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006.
  198. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 444.
  199. Emil Walter Busch: Geschichte der Frankfurter Schule. Kritische Theorie und Politik. Fink, München 2010, S. 128.
  200. Gruppenexperiment. Ein Studienbericht, bearbeitet von Friedrich Pollock, mit einem Geleitwort von Franz Böhm, erschien 1955 als Band 2 der Frankfurter Beiträge zur Soziologie in der Europäischen Verlagsanstalt, Frankfurt am Main.
  201. Wolfgang Bonß: Kritische Theorie und empirische Sozialforschung – ein Spannungsverhältnis. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 245f.
  202. Rolf Wiggershaus: Ästhetische Theorie. In: Axel Honneth (Hrsg.): Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, S. 81.
  203. Siehe Brief an Walter Benjamin vom 18. März 1936, in: Theodor W. Adorno – Walter Benjamin: Briefwechsel 1928–1940. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, S. 168–177 und Brief an Max Horkheimer vom 21. März 1936, in: Theodor W. Adorno – Max Horkheimer: Briefwechsel 1927–1937. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, S. 2003, S. 130–132.
  204. Britta Scholze: Kunst als Kritik. Adornos Weg aus der Dialektik. Königshausen & Neumann, Würzburg 2000, S. 97.
  205. Günter Figal: Kritische Theorie. die Philosophen der Frankfurter Schule und ihr Umkreis. In: Anton Hügli, Poul Lübcke (Hrsg.): Philosophie im 20. Jahrhundert. Band 1: Phänomenologie, Hermeneutik, Existenzphilosophie und Kritische Theorie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, S. 336.
  206. Gerhard Kaiser: Theodor W. Adornos „Ästhetische Theorie“. In: Ders.: Benjamin. Adorno. Zwei Studien. Athenäum, Frankfurt am Main 1974, S. 109.
  207. Günter Figal: Kritische Theorie. die Philosophen der Frankfurter Schule und ihr Umkreis. In: Anton Hügli, Poul Lübcke (Hrsg.): Philosophie im 20. Jahrhundert. Band 1: Phänomenologie, Hermeneutik, Existenzphilosophie und Kritische Theorie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, S. 332 f.
  208. Ruth Sonderegger: Ästhetische Theorie. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 416.
  209. Norbert Schneider: Geschichte der Ästhetik von der Aufklärung bis zur Postmoderne. Reclam, Stuttgart, S. 184.
  210. Jan Philipp Reemtsma: Der Traum von der Ich-Ferne. Adornos literarische Aufsätze. In: Mittelweg 36. 12. Jg., Heft 6/2003, S. 27.
  211. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 541.
  212. Markus Fahlbusch: Über Jazz. In: In: Axel Honneth (Hrsg.): Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, S. 19.
  213. Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit
  214. Angela Keppler: Ambivalenzen der Kulturindustrie. In: In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 253.
  215. Angela Keppler: Ambivalenzen der Kulturindustrie. In: In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 253f.
  216. Angela Keppler: Ambivalenzen der Kulturindustrie. In: In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 254.
  217. Detlev Clausen: Theodor W. Adorno. Ein letztes Genie. Fischer, Frankfurt am Main 2003, S. 198–212.
  218. Jürgen Habermas: Grossherzige Remigranten. Über jüdische Philosophen in der frühen Bundesrepublik. Eine persönliche Erinnerung. In: Neue Zürcher Zeitung. vom 2. Juli 2011. (online auf: nzz.ch)
  219. Jürgen Habermas: Grossherzige Remigranten. Über jüdische Philosophen in der frühen Bundesrepublik. Eine persönliche Erinnerung. In: Neue Zürcher Zeitung. vom 2. Juli 2011.
  220. Volker Heins: „Nicht bange machen lassen!“ Adornos unveröffentlichte Vorträge. In: WestEnd. 8. Jg., Heft 2/2011, S. 116–126.
  221. Jürgen Habermas: Ein Brief. In: Rainer Erd, Dietrich Hoß, Otto Jacobi, Peter Noller (Hrsg.): Kritische Theorie und Kultur. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1989, S. 393.
  222. Volker Heins: „Nicht bange machen lassen!“ Adornos unveröffentlichte Vorträge. In: WestEnd. 8. Jg., Heft 2/2011, S. 119.
  223. Volker Heins: „Nicht bange machen lassen!“ Adornos unveröffentlichte Vorträge. In: WestEnd. 8. Jg., Heft 2/2011, S. 124.
  224. Theodor W. Adorno: Aspekte des neuen Rechtsradikalismus – Ein Vortrag. Suhrkamp, Berlin 2019, ISBN 978-3-518-58737-9.
  225. Nach Jens-Christian Rabe, dem Literaturkritiker der Süddeutschen Zeitung, habe der Suhrkamp Verlag mit diesem Vortrag begonnen, die für ein allgemeines Publikum in den Fünfziger- und Sechzigerjahren gehaltenen Vorträge herauszugeben. Weitere sollen ihm später folgen. Süddeutsche zeitung vom 20./21. Juli 2019, S. 15.
  226. Theodor W. Adorno: Vorträge 1949–1968. Hrgg. von Michael Schwarz. Suhrkamp, Berlin 2019.
  227. Rolf Wiggershaus: Theodor W. Adorno. Beck, München 1987, S. 17.
  228. Heinz-Klaus Metzger: Das Ende der Musikgeschichte. In: Josef Früchtl, Maria Calloni (Hrsg.): Geist gegen den Zeitgeist. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 164.
  229. Die Zeitschrift für Sozialforschung erschien vom 2. (1933) bis zum 7. Jahrgang (1938) in Paris, die beiden letzten Jahrgänge erschienen unter dem Titel Studies in Philosophy and Social Science in New York.
  230. Lydia Goehr: Doppelbewegung. Die musikalische Bewegung der Philosophie und die philosophische Bewegung der Musik. In: Axel Honneth (Hrsg.): Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2003. Suhrkamp, Frankfurt am Main, S. 302.
  231. Guido Kreis: Die philosophische Kritik der musikalischen Werke. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2011, S. 74.
  232. Dieter Schnebel: Finden neuer Töne. In: Josef Früchtl, Maria Calloni (Hrsg.): Geist gegen den Zeitgeist. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 150.
  233. Dieter Schnebel: Finden neuer Töne. In: Josef Früchtl, Maria Calloni (Hrsg.): Geist gegen den Zeitgeist. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 150.
  234. Selbstkritisch hat Adorno dies später mit der Bemerkung eingeräumt, dass der Aufsatz „empfindlich an dem Mangel spezifisch amerikanischer Kenntnisse krankte“ (Wissenschaftliche Erfahrungen in Amerika, GS 10/2: 704).
  235. Siehe Richard Klein, Claus-Steffen Mahnkopf (Hrsg.): Mit den Ohren denken. Adornos Philosophie der Musik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, S. 14.
  236. Albrecht Wellmer: Über Negativität und Autonomie der Kunst. Die Aktualität von Adornos Ästhetik und blinde Flecken seiner Musikphilosophie. In: Axel Honneth (Hrsg.): Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2003. Suhrkamp, Frankfurt am Main, S. 266.
  237. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 308.
  238. Gunnar Hindrichs: Der Fortschritt des Materials. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2011, S. 52–56.
  239. Reinhard Kager: Einheit in der Zersplitterung. Überlegungen zu Adornos Begriff des „musikalischen Materials“. In: Richard Klein, Claus-Steffen Mahnkopf (Hrsg.): Mit den Ohren denken. Adornos Philosophie der Musik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, S. 97 f.
  240. Carl Dahlhaus: Aufklärung in der Musik. In: Josef Früchtl, Maria Calloni (Hrsg.): Geist gegen den Zeitgeist. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 131.
  241. Albrecht Wellmer: Über Negativität und Autonomie der Kunst. Die Aktualität von Adornos Ästhetik und blinde Flecken seiner Musikphilosophie. In: Axel Honneth (Hrsg.): Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2003. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, S. 256 f.
  242. Siehe dazu Theodor W. Adorno: Zum Erstdruck der Originalfassung. Nachwort von 1969 zu Komposition für den Film (GS 15: 144–146).
  243. Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften. Band 13: Die musikalischen Monographien. 4. Aufl. Frankfurt am Main 1996, S. 324.
  244. Dieter Schnebel: Finden neuer Töne. In: Josef Früchtl, Maria Calloni (Hrsg.): Geist gegen den Zeitgeist. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 151.
  245. Heinz-Klaus Metzger: Das Ende der Musikgeschichte. In: Josef Früchtl, Maria Calloni (Hrsg.): Geist gegen den Zeitgeist. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 177.
  246. René Leibowitz: Der Komponist Theodor W. Adorno. In: Max Horkheimer (Hrsg.): Zeugnisse. Theodor W. Adorno zum sechzigsten Geburtstag. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1963, S. 355.
  247. Dieter Schnebel: Finden neuer Töne. In. Josef Früchtl, Maria Calloni (Hrsg.): Geist gegen den Zeitgeist. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 151.
  248. René Leibowitz: Der Komponist Theodor W. Adorno. In: Max Horkheimer (Hrsg.): Zeugnisse. Theodor W. Adorno zum sechzigsten Geburtstag. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1963, S. 359.
  249. Hans Werner Henze: [Motto]. In: Mittelweg 36. 30. Jahrgang (2021), Heft 3, S. 1.
  250. Hartmut Scheible: Theodor W. Adorno in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, S. 50.
  251. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 146.
  252. Stefan Müller-Doohm: Adorno. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, S. 928.
  253. Dieter Schnebel: Finden neuer Töne. In: Josef Früchtl, Maria Calloni (Hrsg.): Geist gegen den Zeitgeist. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 152.
  254. Theodor W. Adorno zum 100. Geburtstag (Memento vom 16. Mai 2012 im Internet Archive). In: frankfurt-interaktiv.de. abgerufen am 20. Juli 2012.
  255. uni-frankfurt.de abgerufen am 16. März 2016
  256. Amtsblatt Frankfurt 42-2014
  257. Bildabzug aus dem Informationssystem der Stadt Frankfurt
  258. Philipp von Wussow: „Eine Karikatur der Theorie“. Zur neueren Adorno-Biographik. In: Naharaim. 1, 2007, S. 131–147; Eva-Maria Ziege: Mimesis als Lebensform und Theorieverhalten. Zum 100. Geburtstag von T.W. Adorno (1903–1969). In: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte 56, 4, 2004, S. 366-373.
  259. Axel Honneth: Kritik der Macht. Reflexionsstufen einer kritischen Gesellschaftstheorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 110 f.
  260. Jürgen Habermas: Der Diskurs der Moderne. Zwölf Vorlesungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 144–147.
  261. Hans-Ernst Schiller: Tod und Utopie: Ernst Bloch, Georg Lukács. In: Richard Klein, Johann Kreuzer, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2011, S. 31.
  262. Georg Lukács: Vorwort. In ders.: Die Theorie des Romans. Ein geschichtsphilosophischer Versuch über die Formen der großen Ethik. Zweite um ein Vorwort vermehrte Auflage. Luchterhand, Neuwied 1963, S. 17.
  263. Jean Améry: Jargon der Dialektik. In: ders.: Werke, Band 6: Aufsätze zur Philosophie. Klett-Cotta, 2004, S. 289 f. Siehe auch die Rezension von Andreas Dorschel: Der Geist ist stets gestört. In: Süddeutsche Zeitung vom 7. Juni 2004, Nr. 129, S. 14.
  264. Albrecht Wellmer: Über Negativität und Autonomie der Kunst. Die Aktualität von Adornos Ästhetik und blinde Flecken seiner Musikphilosophie. In: Axel Honneth (Hrsg.): Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2003. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, S. 258, 261.
  265. Hans Robert Jauß: Ästhetische Erfahrung und literarische Hermeneutik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 44–54.
  266. Universität Frankfurt am Main
  267. Stolpersteine erinnern an Familie Wiesengrund-Adorno, Jüdische Allgemeine, 29. Juli 2021
  268. Lorenz Jäger: Fernsehen. Der Bürger auf den Barrikaden: „Adorno“. In: FAZ. 1. August 2003.
  269. BR Hörspiel Pool – Adorno, Traumprotokolle

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