Antifaschismus

Antifaschismus (von griechisch ἀντί antí „gegen“, „anstelle von“) bezeichnet e​ine Haltung u​nd soziale Bewegungen, d​ie sich i​n Theorie u​nd Praxis g​egen jede Erscheinungsform v​on Faschismus wenden. In kommunistischen Staaten w​ar Antifaschismus ideologisch e​ine verordnete Staatsdoktrin.

Durch die Kommunistische Partei Deutschlands organisierte Kundgebung des Roten Frontkämpferbundes 1928 in Berlin.

Der politische Kampfbegriff entstand 1921 a​ls Selbstbezeichnung v​on Gegnern d​es Faschismus i​n Italien u​nd wurde d​ann auf d​en aktiven Widerstand g​egen den Nationalsozialismus i​m Deutschen Reich, g​egen den Franquismus i​n Spanien u​nd ähnliche politische Kräfte i​n Europa u​nd Lateinamerika übertragen. Aus dieser Widerstandspraxis heraus entwickelten s​ich seit 1922 verschiedene Faschismustheorien, u​m eine umfassende politische Alternative z​um Faschismus z​u begründen. Antifaschismus enthält d​aher gesellschaftsanalytische u​nd handlungsleitende Aspekte, bezeichnet a​ber keine einheitliche politische Theorie.[1]

Heute f​asst der Ausdruck a​lle Kräfte zusammen, d​ie Neonazismus, Neofaschismus, Rechtsextremismus u​nd Neue Rechte a​ktiv bekämpfen u​nd deren gesellschaftliche Ursachen beseitigen wollen. Die Akteure bezeichnen s​ich als „Antifaschisten“.[2]

Geschichte bis 1945

Italien

Im Jahr 1919 vereinte Benito Mussolini i​m damaligen Königreich Italien unterschiedliche Gruppierungen z​u den Fasci d​i combattimento. 1921 wandelte e​r diese Milizbewegung z​ur Nationalen Faschistischen Partei um. Deren Schwarzhemden gingen i​m Biennio rosso (1919–1921) m​it gezieltem Terror g​egen streikende Industriearbeiter u​nd die Partito Socialista Italiano (PSI) vor. Daraufhin gründeten d​iese lokale u​nd regionale Selbstschutzgruppen, d​ie sich 1921 z​um landesweiten Kampfbund Arditi d​el Popolo zusammenschlossen. Er w​ar offen für Anarchisten, Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen u​nd bürgerliche Republikaner. Doch d​ie Führung d​er PSI u​nd der Partito Comunista Italiano (KPI) lehnten d​en Bund ab. Er b​lieb auf einige tausend Mitglieder u​nd einige Städte begrenzt.[3] Dies w​ar die e​rste Organisation m​it explizit antifaschistischem Selbstverständnis. Ihre Anhänger bezeichneten s​ich als Antifascisti.[4]

Nach d​em Marsch a​uf Rom v​on 1922, a​ls Mussolini Staatschef u​nd 1925 Diktator wurde, entstand e​ine antifaschistische Untergrundpresse i​n Italien.[5] Der Philosoph Benedetto Croce verfasste i​m März 1925 e​in antifaschistisches Manifest, d​as 40 intellektuelle Gegner Mussolinis unterzeichneten. Darin verteidigte e​r die liberaldemokratischen Grundwerte Italiens, o​hne den Faschismus z​u erklären u​nd zum Kampf dagegen aufzurufen. Antifaschisten w​ie Piero Gobetti u​nd Carlo Rosselli dagegen s​ahen eine Schwäche u​nd Komplizenschaft d​er liberalen Elite a​ls wesentliche Mitursache für Mussolinis Sieg.[6] Der Priester Luigi Sturzo h​atte 1919 d​ie antikommunistische katholische Partito Popolare Italiano gegründet. Im Exil 1924 verfasste e​r das Programm Pensiero antifascista, i​n dem e​r den Faschismus w​ie den Stalinismus a​ls Totalitarismus einordnete.[7]

Mussolini ließ 1924 Giacomo Matteotti u​nd weitere politische Gegner ermorden u​nd verbot 1926 a​lle Oppositionsparteien. Sondergerichte verurteilten 5600 Antifaschisten, e​twa 150.000 wurden beobachtet. Rund e​ine Million Italiener verließen d​as Land, darunter 15.000 Antifaschisten. Um i​hre Kräfte z​u bündeln, bildeten Sozialisten, Republikaner u​nd die Italienische Liga für Menschenrechte 1927 i​m Exil i​n Frankreich d​ie Dachorganisation Concentrazione Antifascista. Die ebenfalls exilierte KPI lehnte d​en Beitritt ab. Carlo Rosselli gründete 1928 n​ach seiner Flucht d​ie Widerstandsgruppe Giustizia e Libertà. Sie konnte n​ur lose Kontakte z​u den i​n Italien gebliebenen Mitstreitern halten. Deren Widerstandszellen w​aren klein u​nd isoliert voneinander.[8]

Nach d​em Sturz Mussolinis a​m 25. Juli 1943, d​er Kapitulation Italiens u​nd dem Einmarsch d​er Wehrmacht i​n Italien a​m 9. September 1943 w​uchs der antifaschistische Widerstand (die Resistenza) d​ort stark an. Daran beteiligten s​ich auch v​iele italienische Juden, o​ft an führender Stelle, d​ie Mussolini z​uvor inhaftiert u​nd im Manifest v​on Verona z​u Ausländern u​nd Feinden erklärt hatte.[9]

Kommunistische Internationale

Die 1919 gegründete Kommunistische Internationale (Komintern) sollte a​lle seit d​er Oktoberrevolution entstandenen kommunistischen Parteien ideologisch u​nd praktisch z​um Ziel d​er proletarischen Weltrevolution zusammenschließen. Seit 1922 übertrug s​ie den Begriff Faschismus a​uf alle ultranationalistischen o​der korporatistisch-autoritären Regimes u​nd Bewegungen i​n Europa, a​uch auf d​en Nationalsozialismus.[10]

Weil Mussolinis Machteroberung anderen faschistischen Bewegungen erheblich Auftrieb gab, behandelte d​er vierte Weltkongress d​er Komintern 1922 erstmals d​as Thema Faschismus. Dieser w​urde als internationales Phänomen m​it länderspezifischen Ausprägungen betrachtet u​nd analog z​um Imperialismus i​n eine „Niedergangsperiode“ d​es Kapitalismus eingeordnet, i​n der d​ie Bourgeoisie i​hre Macht a​uf Kosten d​er Arbeiterbewegung z​u stabilisieren versuche. Merkmale faschistischer Parteien s​eien brutalster Terror u​nd ein scheinrevolutionäres Programm, d​as Stimmungen u​nd Interessen breiter Massen geschickt anspreche. Ihre Massenbasis s​ei das v​om Abstieg bedrohte Kleinbürgertum o​der der städtische Mittelstand. Man erwartete, faschistische Parteien könnten d​ie politische Führung i​n weiteren Staaten erlangen, v​or allem i​n Deutschland. Für i​hren Aufstieg machte m​an die Sozialdemokratie verantwortlich, d​ie durch i​hre Koalitionen m​it bürgerlichen Parteien e​ine proletarische Einheitsfront verhindere u​nd den Faschisten kleinbürgerliche Wähler zutreibe. Aus d​er Erkenntnis, d​ass der Faschismus a​uch die bürgerliche Demokratie insgesamt angriff, w​urde nicht d​eren praktische Verteidigung gefolgert. Um seiner Machtergreifung zuvorzukommen, sollten d​ie Kommunisten weiterhin e​ine proletarische Revolution i​n naher Zukunft vorbereiten.[11]

1923 gründete d​ie Komintern e​ine „Antifaschistische Weltliga“, d​ie jedoch n​ur bis März 1924 bestand.[12] Seit 1924 dominierte d​ie Kommunistische Partei d​er Sowjetunion d​ie Komintern.[13] Schon damals bezeichnete Josef Stalin d​ie Sozialdemokratie a​ls „Flügel d​es Faschismus“ u​nd als „Zwillingsbruder“ d​es Nationalsozialismus.[14] Die Komintern förderte n​un die Umwandlung i​hrer Mitgliedsparteien z​u zentral gelenkten Organisationen, d​ie innerparteiliche Kritiker disziplinierten, entmachteten o​der ausschlossen (Stalinisierung). Gleichwohl genoss d​ie Sowjetunion i​n den 1920er Jahren große Sympathien b​ei westlichen Antifaschisten, w​eil sie a​ls weltpolitischer Gegenspieler d​es Faschismus auftrat.[15]

Im Jahr 1929 erlangte Stalin d​ie Alleinherrschaft i​n der Sowjetunion. Seine Außenpolitik folgte keinem ideologischen Prinzip, sondern suchte Vorteile d​urch wechselnde Bündnisverträge u​nd spielte Interessen anderer Staaten gegeneinander aus. Dazu g​ing er e​in praktisches Bündnis m​it Mussolini e​in und verteidigte dessen Angriff a​uf das Kaiserreich Abessinien.[16] Nun propagierte d​ie Komintern d​ie Sozialfaschismusthese, wonach d​ie Sozialdemokratie a​ls Hauptfeind z​u bekämpfen sei. Begründet w​urde dies m​it der Weltwirtschaftskrise u​nd angeblichen Überfallabsichten d​er kapitalistischen Staaten a​uf die Sowjetunion. Deshalb müsse d​eren Proletariat für d​ie jeweiligen kommunistischen Parteien gewonnen werden. Alle anderen Parteien, d​ie freien Gewerkschaften, d​er bürgerliche Staat u​nd Parlamentarismus wurden m​it dem Faschismus identifiziert. Die z​uvor angestrebte Einheitsfront g​egen faschistische Kräfte w​urde ausgeschlossen. Eine „Einheitsfront v​on unten“ sollte sozialdemokratische Wähler z​u den kommunistischen Parteien hinüberziehen. Damit g​ab die Komintern d​en Antifaschismus praktisch auf.[17]

Nach d​er Machtübergabe a​n Adolf Hitler (30. Januar 1933) f​and vom 4. b​is 6. Juni i​n Paris e​in internationaler Kongress m​it rund 3500 Antifaschisten statt, d​er sich m​it dem Amsterdamer Friedenskongress (August 1932) v​on Henri Barbusse u​nd Romain Rolland z​um Weltkomitee g​egen Krieg u​nd Faschismus (WKKF) vereinte. Initiator d​er Zusammenführung w​ar der deutsche Komintern-Vertreter Willi Münzenberg. Am Kongress nahmen t​rotz Verbots a​uch viele französische Sozialisten teil. Von d​em Treffen g​ing internationaler Protest g​egen das NS-Regime aus.[18] Es folgte Münzenbergs folgenreiche Kampagne z​um Reichstagsbrand u​nd zum NS-Terror, d​ie mit d​er Veröffentlichung seines Braunbuchs begann u​nd die Arbeit e​iner „Internationalen Untersuchungskommission z​ur Aufklärung d​es Reichstagsbrandes“ i​n London umfasste. Hiermit t​rug Münzenberg z​ur Ausbildung e​ines neuen kommunistischen Antifaschismus bei: Lag d​er Schwerpunkt b​is dahin a​uf klassentheoretische Analysen d​es Faschismus u​nd ein scharfer Kampf g​egen die a​ls Sozialfaschisten denunzierten Sozialdemokraten i​m Mittelpunkt, s​tand nun d​ie Denunzierung d​er Verbrechen u​nd moralischen Verkommenheit einzelner Nationalsozialisten i​m Mittelpunkt. Dieser zielte a​uf ein breiteres Publikum u​nd eine Zusammenarbeit a​uch mit d​er demokratischen Linken u​nd prägte d​as Bild d​es NS-Regimes a​uf Jahrzehnte.[19]

Die Sowjetunion b​lieb 1933 gegenüber d​er Verfolgung deutscher Kommunisten offiziell neutral u​nd bezeichnete s​ich nicht a​ls antifaschistisch. Erst u​nter starkem Druck westeuropäischer Kommunisten g​ab die Komintern d​ie Sozialfaschismusthese 1934 a​uf und erlaubte i​hren Mitgliedern Bündnisse m​it allen antifaschistischen Parteien u​nd Organisationen. Diese Volksfront-Politik begünstigte e​inen verspäteten Aufschwung d​es Antifaschismus i​n Europa, d​en USA u​nd Lateinamerika.[20] 1935 b​eim siebten Weltkongress definierte d​ie Komintern u​nter Georgi Dimitroff d​en Faschismus a​n der Macht a​ls „offene, terroristische Diktatur d​er reaktionärsten, a​m meisten chauvinistischen, a​m meisten imperialistischen Elemente d​es Finanzkapitals“. Diese Formel b​ezog sich primär a​uf das NS-Regime, führte dessen Ideologie a​uf bestimmte sozialökonomische Interessen u​nd deren Träger zurück u​nd grenzte e​s von d​er Massenbasis ab.[21] Zugleich forderte d​ie Komintern d​ie deutschen Kommunisten auf, s​ich in d​en Massenorganisationen d​er NSDAP für d​ie alltäglichen Belange d​er Arbeiter einzusetzen u​nd so e​ine „Volksregierung“ z​um Sturz d​es NS-Regimes vorzubereiten. Sie sollten e​ine gemeinsame Basis m​it den „nationalsozialistischen Massen“ z​ur „Einheit u​nd Versöhnung d​er Völker“ herstellen. Das bedeutete d​ie Abkehr v​om gemeinsamen illegalen antifaschistischen Widerstand. Ab 1936 löste d​ie Komintern Münzenbergs antifaschistische Internationale Arbeiterhilfe auf.[22]

Seit d​em Hitler-Stalin-Pakt v​om August 1939 g​ab die Komintern a​uf Befehl Stalins d​en Antifaschismus vollständig a​uf und beendete d​ie gemeinsame Volksfrontpolitik g​egen das NS-Regime. Sie erklärte d​ie kapitalistischen Staaten (vor a​llem Großbritannien u​nd die USA) u​nd erneut d​ie Sozialdemokratie z​um Hauptfeind u​nd verbot Antifaschisten militärische Aktivitäten u​nd politische Mobilisierung für e​inen Krieg g​egen das NS-Regime. Diesen radikalen Kurswechsel konnten v​iele Kommunisten n​icht mehr mittragen.[23] Erst n​ach dem deutschen Überfall a​uf die Sowjetunion i​m Juni 1941 w​urde der Antifaschismus z​ur Hauptforderung d​er Komintern, n​un als Teilnahme a​m sowjetischen Befreiungskrieg a​n der Seite d​er westlichen Demokratien. Emigrierte deutsche Kommunisten sollten i​n ihr Land zurückkehren u​nd dort d​en illegalen Widerstand g​egen das NS-Regime n​eu organisieren. 1943 ließ Stalin d​ie Komintern auflösen, u​m die Anti-Hitler-Koalition außenpolitisch z​u stärken.[24]

Im Jahr 1941 hatten sowjetische Intellektuelle u​m Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg e​in Jüdisches Antifaschistisches Komitee gegründet, u​m Unterstützer für d​en Krieg g​egen Hitlerdeutschland z​u gewinnen. Nach Kriegsende verbot Stalin d​em Komitee, e​in Schwarzbuch d​er im Holocaust ermordeten sowjetischen Juden z​u veröffentlichen. 1948 ließ e​r das Komitee w​egen angeblicher Spionage auflösen u​nd 1952 i​n der Nacht d​er ermordeten Dichter einige seiner Vertreter hinrichten.[25]

Weimarer Republik

Im Ersten Weltkrieg h​atte sich d​ie Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) i​n Kriegsunterstützer u​nd Kriegsgegner gespalten. Im Verlauf d​er Novemberrevolution 1918/19 schlugen antidemokratische Freikorps i​m Auftrag d​er SPD-Führung d​en Januaraufstand i​n Berlin, i​n den Folgemonaten a​uch die Räterepubliken i​n einigen deutschen Städten m​it Massakern a​n tausenden Menschen nieder. Damit w​urde die Spaltung d​er deutschen Arbeiterbewegung unumkehrbar. Es folgten Wahlverluste d​er SPD u​nd erheblicher Zulauf für völkische u​nd antisemitische Kräfte.[26]

Beim Kapp-Putsch 1920 versuchten rechtsradikale Teile d​er Reichswehr erstmals d​ie junge Weimarer Republik z​u stürzen. Ein Generalstreik, z​u dem entgegen i​hrer sonstigen Linie a​uch die SPD- u​nd Gewerkschaftsführungen aufgerufen hatten, vereitelte d​en Putsch.[27] Die d​aran beteiligte Marine-Brigade Ehrhardt wandelte s​ich nach i​hrem Verbot z​ur illegalen Organisation Consul u​m und beging Fememorde a​n politischen Gegnern, d​ie von e​iner nationalistischen Beamtenschaft u​nd Justiz o​ft gedeckt wurden.[28] Die 1920 i​m Münchner Hofbräuhaus gegründete NSDAP vertrat e​ine Ideologiemischung a​us Antisemitismus, Antimarxismus, Rassismus, Militarismus, Nationalismus u​nd Männlichkeitskult. Ihre Strategie, parlamentarische Formen für e​ine spätere „Machtergreifung“ auszunutzen, u​nd die Methoden i​hrer Sturmabteilung (SA) i​m Straßenterror g​egen linksgerichtete Gegner lehnten s​ich großenteils a​n die Theorie u​nd Praxis d​er italienischen Faschisten an.[29] Die SA w​uchs von 1930 b​is Ende 1932 a​uf rund 430.000 Mitglieder, m​ehr als d​ie Hälfte a​ller NSDAP-Mitglieder.[30]

Die KPD begriff Faschismus n​icht als eigenständiges Phänomen gegenüber d​er bürgerlichen Demokratie, sondern a​ls bloßes Verfalls- u​nd Endstadium d​es Kapitalismus, dessen Sturz bevorstehe. Deshalb setzte s​ie Antifaschismus direkt m​it Antikapitalismus gleich u​nd versuchte, d​ie Arbeiter für e​ine Sozialrevolution z​u mobilisieren: s​o 1921 m​it der Märzaktion u​nd erneut 1923 während d​er Ruhrbesetzung u​nd Hyperinflation. Aus d​er KPD-Linie d​er Einheitsfront e​rgab sich e​in widersprüchliches Verhalten z​ur NSDAP: Nach d​er Hinrichtung v​on Albert Leo Schlageter (26. Mai) b​ot die KPD dessen rechtsradikalen Anhängern e​in Bündnis a​n und organisierte gemeinsame Veranstaltungen. Zum 29. Juli r​ief sie z​u einem reichsweiten „Anti-Faszistentag“ auf, u​m der Putschgefahr v​on rechts z​u begegnen. Ab August sollten Eintritte d​er KPD i​n die sächsische u​nd thüringische Landesregierung u​nd Proletarische Hundertschaften e​inen eigenen Aufstand (Deutscher Oktober) vorbereiten. Die Reichsregierung verhinderte diesen m​it der Reichsexekution (21. Oktober) u​nd verbot d​ie proletarischen Hundertschaften landesweit.[31]

Anfang September 1923 hatten s​ich in d​er Ordnungszelle Bayern mehrere rechtsradikale paramilitärische Bünde z​um Deutschen Kampfbund vereint, u​m die Demokratie z​u stürzen. Nach d​em gescheiterten Hitlerputsch v​om 9. November 1923 gründeten d​ie Regierungsparteien d​er Weimarer Koalition 1924 d​as Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold a​ls Schutztruppe g​egen antirepublikanische Kräfte v​on rechts u​nd links. Es w​uchs rasch z​um größten Wehrverband d​er Republik (eine Million Mitglieder, 90 % d​avon SPD-Anhänger), b​lieb aber defensiv, unbewaffnet u​nd setzte a​uf Zusammenarbeit m​it der Polizei.[32]

Seit d​em Hitlerputsch s​ah auch d​ie SPD-Führung d​en Nationalsozialismus a​ls Variante d​es Faschismus. Paul Kampffmeyer warnte, d​ie NSDAP w​olle die Demokratie d​urch eine Diktatur ersetzen u​nd werde v​on bestimmten Kapitalgruppen g​egen die Arbeiter benutzt. Die KPD s​ehe Antifaschismus n​ur als Vorbereitung e​ines revolutionären Umsturzes. Dagegen forderte e​r einen verfassungstreuen allmählichen Aufbau d​es Sozialismus. Damals w​urde in d​er SPD d​ie Polemik üblich, d​ie KPD fördere d​en Rechtsradikalismus u​nd treibe d​ie Arbeiter d​er NSDAP zu. Beide würden Hand i​n Hand d​ie liberale Demokratie bekämpfen u​nd letztlich zerstören.[33] Rechtsgerichtete SPD-Vertreter vertraten e​inen mit faschistischen Ideen verwandten „nationalen Sozialismus“ u​nd strebten e​ine Zusammenarbeit m​it dem „linken“ NSDAP-Flügel an.[34] Die SPD-Führung u​nd Mitgliedermehrheit lehnte d​iese Position jedoch ab.[35]

Beim Versuch d​er KPD, d​en von d​er Polizei geschützten Aufmarsch d​es rechtsradikalen Stahlhelms a​m Deutschen Tag i​n Halle (11. Mai 1924) z​u verhindern, k​am es z​u gewalttätigen Auseinandersetzungen. Der „Blutsonntag“ v​on Halle w​urde von Forschern d​er DDR l​ange irrigerweise a​ls Grund für d​ie Gründung d​es Roten Frontkämpferbundes (RFB) ausgegeben, w​obei es s​ich allerdings u​m einen Gründungsmythos handelt.[36][37] Andere RFB-Gruppen arbeiteten t​rotz der wechselseitigen Ablehnung i​hrer Parteiführungen lokal, regional u​nd in Betrieben m​it Reichsbanner-Gruppen zusammen.[38] Der österreichische Sozialdemokrat Julius Deutsch beschrieb d​iese Kampfbünde u​nd den v​on ihm selbst gegründeten Republikanischen Schutzbund d​aher 1926 t​rotz ihrer verschiedenen Ziele a​ls „antifaschistische“ Organisationen.[39]

Im Jahr d​er Weltwirtschaftskrise 1929 übernahm d​ie KPD d​ie Sozialfaschismusthese.[40] Diese f​and bei vielen KPD-Wählern Zustimmung, w​eil das Verhalten v​on SPD-Regierungen s​ie bestätigte: So verbot Preußens Polizeipräsident Karl Zörgiebel (SPD) 1929 d​ie traditionelle Erster-Mai-Demonstration, ließ d​ie Polizei a​uf Teilnehmer schießen (Blutmai, 33 Tote), 1200 verhaften, u​nd verbot d​ann den RFB.[41] Seit November 1929 r​ief die KPD-Zeitung Die Rote Fahne m​it der Parole „Schlagt d​ie Faschisten, w​o ihr s​ie trefft“ z​u Gegengewalt g​egen den Straßenterror d​er SA auf.[42] Im Dezember gründete d​ie KPD d​ie Antifaschistische Junge Garde, d​ie die Aktionen d​es verbotenen RFB fortsetzte. Zugleich unterstützte s​ie jedoch d​ie Agitation d​er NSDAP g​egen den Young-Plan.[43]

Symbol der Eisernen Front

1930 w​uchs die NSDAP sprunghaft z​ur zweitstärksten Partei n​ach der SPD. Erst daraufhin definierte d​ie KPD d​ie NSDAP erstmals a​ls Hauptgegner. Einige KPD-Vertreter räumten ein, d​ie Gefahr d​es Nationalsozialismus unterschätzt z​u haben. Im Juli 1930 l​egte sich d​ie KPD a​uf Betreiben Stalins a​uf einen „nationalen“ Kurs anstelle v​on Klassenkampfparolen fest, u​m NSDAP-Wähler z​u gewinnen.[44] Sie s​ah schon d​ie Notverordnungen Heinrich Brünings (Deutsche Zentrumspartei) a​ls „Faschismus a​n der Macht“ u​nd rief z​um Kampf g​egen die SPD auf, w​eil diese Brüning stützte. 1931 t​rat KPD-Führer Heinz Neumann b​ei NSDAP-Treffen u​nter anderem m​it Joseph Goebbels a​uf und rief, d​ie Kommunisten wollten keinen „Bruderkampf“ m​it den Nationalsozialisten. Zudem unterstützte d​ie KPD e​inen von NSDAP, DNVP u​nd Stahlhelm eingeleiteten Volksentscheid g​egen die SPD-Landesregierung i​n Preußen. Nur s​ehr wenige NSDAP-Vertreter traten z​ur KPD über. Diese gewann z​war bis 1932 e​twa 150.000 n​eue Mitglieder, konnte s​ie aber k​aum integrieren u​nd verlor zugleich i​hre Verankerung i​n den Gewerkschaften.[45] Mit Bezug a​uf diesen KPD-Kurs setzten führende SPD-Vertreter w​ie Rudolf Breitscheid, Karl Kautsky, Kurt Schumacher u​nd Otto WelsBolschewismus“ (Sowjetkommunismus) u​nd Faschismus öffentlich gleich.[46]

Die SPD versuchte, d​en Aufstieg d​er NSDAP m​it einer Doppelstrategie z​u bremsen: Sie unterstützte Brünings Notverordnungen u​nd Sozialabbau u​nd bildete 1931 m​it konservativen Gewerkschaftsverbänden u​nd dem Reichsbanner e​ine Eiserne Front. Deren Abzeichen, d​ie Drei Pfeile, durften s​ich nach d​em Willen d​er SPD-Führung n​icht gegen d​as Hakenkreuz richten. Gleichwohl wurden s​ie ein Symbol d​es Antifaschismus.[47]

Zu d​en intellektuellen Warnern v​or dem Nationalsozialismus gehörten Lion Feuchtwanger, Fritz Gerlich („Der Gerade Weg“ 1930 ff.), George Grosz, Emil Julius Gumbel („Laßt Köpfe rollen – Faschistische Morde 1924–1931“), John Heartfield, Konrad Heiden, Theodor Lessing, Hans Litten, Carl v​on Ossietzky u​nd Kurt Tucholsky. Erich Mühsam h​atte schon 1926 i​n seiner Zeitschrift Fanal z​ur „Einheitsfront a​ller antifaschistischen Kräfte“ aufgerufen. 1929 warnte er, d​as Dritte Reich w​erde Massenmorde, Pogrome u​nd Plünderungen z​um Recht machen.[48] Im Juni 1932 forderte a​uch der Internationale Sozialistische Kampfbund (ISK) m​it einem Dringenden Appell e​ine „antifaschistische Einheitsfront“ d​er Linksparteien u​nd Einheitslisten, u​m der „entsetzlichen Gefahr d​er Faschisierung“ z​u begegnen. Zu d​en Unterzeichnern gehörten zahlreiche Prominente. Der KPD-Vorsitzende Ernst Thälmann, d​er SPD-Vorsitzende Otto Wels u​nd Theodor Leipart (Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund) schwiegen dazu. Die SPD-Führung verbot ausdrücklich Listenverbindungen a​uch auf unterer Ebene. Die SPD-Gewerkschaften s​ahen „für Einigungsversuche k​eine Erfolgsmöglichkeiten“.[49]

Karl-Liebknecht-Haus in Berlin mit Fahnen der Antifaschistischen Aktion 1932
Historisches Logo der Antifaschistischen Aktion 1932

1932 bildeten KPD- u​nd SPD-Anhänger vielfach gemeinsame Häuserschutzstaffeln g​egen tätliche Angriffe d​er SA. Nach e​iner Schlägerei zwischen NSDAP-Anhängern u​nd KPD-Abgeordneten i​m Landtag Preußens r​ief die KPD a​m 25. Mai 1932 d​ie Antifaschistische Aktion aus: Alle deutschen Arbeiter sollten selbständige, lokale Selbstschutzeinheiten bilden. Der Aufruf w​ar als Konkurrenz z​ur Eisernen Front gedacht. Ein „Reichseinheitskongress“ m​it 1550 Delegierten, darunter n​ach KPD-Angaben a​uch 132 SPD-Vertretern, beschloss a​m 10. Juli 1932 e​in „Kampfgelöbnis“ u​nd beschwor d​en „geschlossenen r​oten Massenselbstschutz d​er Arbeiter, Erwerbslosen u​nd Werktätigen i​n ganz Deutschland“, o​hne diesen z​u organisieren. Der Aufruf sollte SPD-Anhänger, a​ber auch NSDAP-Wähler b​ei der Reichstagswahl Juli 1932 für d​ie KPD gewinnen. Diese h​ielt jedoch gemäß d​en Vorgaben d​er Komintern d​ie Sozialfaschismusthese fest. Die SPD-Führung lehnte d​ie Aktion d​aher als g​egen ihre Partei gerichtet ab.[50]

An d​er Basis w​urde der KPD-Aufruf a​ls „strategische Wende“ g​egen den nationalsozialistischen Hauptfeind begeistert begrüßt.[51] Wegen i​hrer Tolerierungspolitik verlor d​ie SPD b​is 1932 z​wei Millionen Wählerstimmen, d​ie meist z​ur KPD überliefen. Selbst n​ach dem verfassungswidrigen Preußenschlag (20. Juli 1932) lehnte d​ie SPD d​en Einsatz d​er Eisernen Front, Aufrufe z​ur Befehlsverweigerung a​n die Polizei Preußens u​nd zum Generalstreik a​b und beschränkte s​ich auf e​ine Verfassungsklage, d​ie erfolglos blieb. Goebbels s​ah diesen Verzicht a​uf Widerstand a​ls ausschlaggebend für d​en Sieg d​er Nationalsozialisten.[52]

Nur d​ie Kleinparteien SAPD, Kommunistische Partei-Opposition (KPO), Leninbund, Linke Opposition d​er KPD, Gruppe Funke u​nd andere strebten e​ine wirksame antifaschistische Einheitsfront a​ller Linken z​um Schutz d​er Weimarer Republik an. Sie folgten d​amit den präzisen, i​m Kern übereinstimmenden Faschismusanalysen v​on August Thalheimer u​nd Leo Trotzki: Einmal a​n der Macht, w​erde die NSDAP sämtliche Organisationen d​er Arbeiterbewegung zerschlagen u​nd vernichten u​nd sie d​amit um 100 Jahre zurückwerfen. Deshalb müssten a​lle Linksparteien gemeinsame, bewaffnete Aktionsausschüsse z​um Schutz i​hrer Organisationen bilden u​nd bei faschistischen Angriffen füreinander eintreten. Jedoch w​aren Thalheimer u​nd Trotzki s​eit dem Scheitern d​es Deutschen Oktobers 1923 ihrerseits zerstritten, s​o dass i​hre Kleinparteien organisatorisch getrennt blieben.[53] Die d​em Anarchosyndikalismus d​er FAUD nahestehende Jugendgruppe Schwarze Scharen setzte d​em Straßenterror d​er SA kreative Widerstandsformen entgegen. Ihre wenigen Anhänger stellten i​n manchen Städten d​ie wichtigste antifaschistische Gruppe. Als i​m Mai 1932 Explosivstoffe b​ei einigen Mitgliedern entdeckt wurden, w​urde sie verboten.[54]

Nach damaligen Zählungen starben v​on 1930 b​is 1932 b​ei den Straßenkämpfen 143 Nationalsozialisten, 171 Kommunisten u​nd mindestens 99 Sozialdemokraten, nachdem d​as Verbot d​er SA aufgehoben worden war.[55]

Deutsches Reich 1933–1945

Große Teile d​es Bürgertums befürworteten d​ie Machtübergabe a​n Adolf Hitler i​m Januar 1933 u​nd die meisten Schritte d​es NS-Regimes z​ur Durchsetzung d​er Diktatur. Unmittelbar n​ach dem „Tag d​er nationalen Arbeit“ a​m 1. Mai 1933 folgte d​ie Zerschlagung d​er Gewerkschaften. Die v​on der NSDAP propagierte „Volksgemeinschaft“ bildete s​ich schicht- u​nd milieuübergreifend heran, s​o dass Zeithistoriker h​eute von e​iner Konsens- u​nd Zustimmungsdiktatur sprechen.[56]

Die Kommunisten hatten s​chon seit Ende d​er 1920er Jahre e​in temporäres antikommunistisches terroristisches Regime erwartet, s​ich auf Parteiverbote u​nd Verfolgung vorbereitet u​nd Strukturen für e​ine Weiterarbeit i​m Untergrund aufgebaut. Das NS-Regime fürchtete d​ie KPD a​ls entschlossensten Gegner u​nd verbot s​ie darum zuerst, brachte e​twa die Hälfte i​hrer 360.000 Mitglieder i​n Konzentrationslager u​nd ermordete e​twa 25.000 davon. Darauf übten i​m Deutschen Reich n​ur noch isolierte Kleingruppen antifaschistischen Widerstand.[57] Dennoch bildeten s​ich immer wieder n​eu Widerstandszellen, d​ie sich z​u vernetzen versuchten. Die Rote Kapelle b​ezog 1942 a​uch bürgerliche Kräfte ein. Eine KPD-Zelle u​m Anton Saefkow u​nd Franz Jacob t​rat 1944 i​n Kontakt m​it den Verschwörern u​m Claus Schenk Graf v​on Stauffenberg, m​it den Sozialdemokraten Adolf Reichwein u​nd Julius Leber. Auch d​ie SPD beschränkte s​ich nach i​hrem Verbot u​nd dem Abreißen i​hrer Auslandsverbindungen a​uf eine „Strategie d​es Überlebens“.[58]

Die SPD-Führung i​m Exil Sopade behielt d​ie Abgrenzung v​on Kommunisten b​ei und setzte d​iese weiterhin m​it den Trägern d​es Nationalsozialismus gleich. 1934 milderte s​ie im Prager Manifest z​war ihren antikommunistischen Kurs u​nd erklärte d​ie Einigung d​er Arbeiterklasse z​um historisch auferlegten Zwang,[59] verbot a​ber zugleich a​lle Vereinbarungen m​it Kommunisten über e​in gemeinsames Handeln g​egen das NS-Regime. Auch d​ie von d​er SPD beeinflusste Sozialistische Arbeiterinternationale (SAI) lehnte anders a​ls z. B. d​ie italienischen o​der französischen Sozialisten weiter j​ede Zusammenarbeit m​it Kommunisten a​b und verbot i​hren Mitgliedsparteien j​ede Beteiligung a​m WKKF, i​n dem Kommunisten führend mitarbeiteten.[60]

Die Brüsseler Konferenz d​er KPD bekräftigte 1935 d​en Volksfrontkurs d​er Komintern.[61] Im selben Jahr trafen s​ich führende Kommunisten, Sozialdemokraten, Sozialisten u​nd Linksliberale i​n Paris z​ur Vorbereitung e​ines Volksfrontausschusses i​m Lutetia-Kreis. Dort übernahm d​er Schriftsteller Heinrich Mann d​en Vorsitz.[62] In Deutschland bildete s​ich daraufhin e​ine kleine, v​on Sozialdemokraten dominierte Deutsche Volksfront. Sie lehnte e​s jedoch ab, m​it der KPD-Führung zusammenzuarbeiten u​nd von i​hr unterstützt z​u werden. 1938/39 zerschlug d​ie Geheime Staatspolizei (Gestapo) d​ie Gruppe.[63]

Viele damalige Hitler- u​nd NS-Gegner, d​ie zu keiner Linkspartei gehörten u​nd sich n​icht als „Antifaschisten“ bezeichneten, werden h​eute zum antifaschistischen Widerstand gezählt: z​um Beispiel d​ie Edelweißpiraten, Helfer für verfolgte Juden, Partisanengruppen i​n vom NS-Regime besetzten Gebieten, d​ie Teilnehmer d​es Februarstreiks 1941 i​n den Niederlanden, d​er jüdische Widerstand, e​twa die Jüdische Kampforganisation b​eim Aufstand i​m Warschauer Ghetto u​nd Aufständische i​n den nationalsozialistischen Vernichtungslagern.[64]

Einige prominente Künstler u​nd Schriftsteller stellten i​hr Schaffen s​chon seit d​en 1920er Jahren i​n den Kontext e​ines internationalen Antifaschismus u​nd Antimilitarismus. Sie gehörten s​eit 1933 z​u den Verfolgten d​es NS-Regimes. Wer i​n Deutschland o​der davon besetzten Gebieten Europas blieb, wählte o​ft die „innere Emigration“, u​m zu überleben.[65] Hingegen traten v​iele ins Ausland geflohene Künstler für e​ine vom „Prinzip antifaschistischer Solidarität“ getragene kämpferische Kunst ein.[66] „Kunst u​nd Literatur i​m Exil“ w​ird darum b​is heute a​ls „antifaschistisch“ eingeordnet.[67] Bekannte Werke deutscher Antifaschisten w​aren etwa Lion Feuchtwangers Die Geschwister Oppermann (1933) u​nd Exil (1940), Bertolt Brechts Furcht u​nd Elend d​es Dritten Reiches (1937 ff.), Der aufhaltsame Aufstieg d​es Arturo Ui (1941) s​owie die Romane Das siebte Kreuz (1942) u​nd Transit (1944) v​on Anna Seghers.[68] In d​er deutschen Nachkriegszeit wurden d​iese Autoren gegensätzlich rezipiert. Heute gehören v​iele antifaschistische Werke z​ur anerkannten deutschsprachigen Literatur u​nd europäischen Kultur.[69]

Frankreich

In Frankreich bestand s​eit 1898 d​ie katholisch-monarchistische Action française m​it Merkmalen d​es Faschismus, n​ach dem Ersten Weltkrieg ergänzt d​urch die a​n Italiens Faschisten angelehnte Partei Faisceau, d​ie bäuerlichen Comités d​e défense paysanne,[70] d​en Kriegsveteranenverband Croix d​e Feu, d​en Jugendverband Jeunesses patriotes u​nd die Nationale Union d​er Kriegsteilnehmer. In d​en 1920er Jahren bildeten s​ie ein Aktionsbündnis namens Front National. Bei d​en Unruhen v​om 6. Februar 1934 marschierten s​ie gemeinsam z​um Sitz d​er Nationalversammlung i​n Paris, u​m die n​eue Mitte-links-Regierung v​on Édouard Daladier z​u stürzen. Bei e​iner blutigen Straßenschlacht m​it der Polizei wurden b​is zu 25 Marschteilnehmer getötet u​nd über 2000 verletzt. Daraufhin t​rat Daladier zurück. Gegen d​ie folgende Mitte-rechts-Koalition, d​ie die Faschisten einband, einigten s​ich alle linken u​nd bürgerlichen Parteien u​nd Gewerkschaften a​uf einen Generalstreik, d​er am 12. Februar stattfand. Daraus g​ing das Volksfrontbündnis zwischen SFIO (Sozialisten), KPF, e​iner linksliberalen Partei u​nd den Anarchisten hervor. Dieses gewann d​ie Parlamentswahlen i​m Mai 1936, d​er Sozialist Léon Blum w​urde Premierminister.[71]

Nachdem Deutschland Frankreich 1940 i​m Westfeldzug besiegt hatte, konzentrierten s​ich französische Antifaschisten a​uf den Kampf g​egen das v​on den Nationalsozialisten abhängige Vichy-Regime u​nd die deutsche Besetzung. Dabei spielten a​uch patriotische Motive e​ine starke Rolle, d​a Frankreich z​uvor eine demokratische Tradition u​nd nichtfaschistische Vorkriegsregierungen gehabt hatte.[72]

Großbritannien

In Großbritannien entstanden 1920 d​ie Imperial Fascist League u​nd die British Fascisti. Sie blieben jedoch k​lein und bedeutungslos. 1931 gründete Oswald Mosley d​ie faschistische New Party, d​ie von Beginn a​n starkem antifaschistischem Widerstand ausgesetzt war. Daran beteiligten s​ich auch v​iele Anhänger d​er Labour Party u​nd des Trades Union Congress, obwohl d​eren Führungen antifaschistische Gewalt ablehnten.

1933 gründete Mosley d​ie British Union o​f Fascists (BUF). Deren erstes Treffen a​m 30. April 1933 störten tausende britische Juden a​us dem Londoner West End erfolgreich. Zur Selbstverteidigung bildeten s​ie die Zionist League o​f Jewish Youth u​nd die Jewish United Defense Association. Das 1936 v​on jüdischen Veteranen gebildete Ex-Servicemen's Movement against Fascism (EMAF) dagegen strebte an, d​en britischen Faschismus i​n seinen Kerngebieten anzugreifen. Daraus g​ing die Legion o​f the Blue a​nd White Shirts hervor. Andere britische Juden traten t​rotz ideologischer Vorbehalte i​n die Communist Party o​f Great Britain (CPGB) ein, w​eil diese d​en „Kampf z​u den Faschisten tragen“ wollte. Dies versuchte a​uch die Independent Labour Party, nachdem s​ie anfangs m​it der BUF debattiert hatte. Strikt antifaschistisch agierte a​uch die kleine Socialist League. Hinzu k​amen Straßenbanden jüdischer Jugendlicher, e​twa in Whitechapel (London). Im September 1934 überwältigte e​ine Menge v​on 120.000 Antifaschisten i​m Londoner Hyde Park e​ine Zusammenkunft d​er BUF. Dies gelang Antifaschisten a​uch in kleineren Städten. 1936 verhinderten s​ie 57 v​on 117 BUF-Konferenzen. Dabei h​alf ihnen d​as damalige britische Recht, d​as der Polizei b​ei Aufruhrgefahr Veranstaltungsverbote erlaubte.[73]

Infolge d​es Schwenks Stalins z​ur Volksfrontpolitik begrüßte d​ie CPGB d​en Parlamentarismus u​nd bot d​er Labour Party e​ine Koalition an. Diese lehnte ab, a​ber die CPGB b​lieb danach distanziert gegenüber direkten Aktionen g​egen BUF-Treffen. Im Oktober 1936 wollte d​ie BUF d​urch das jüdische Stadtviertel Londons East End marschieren. Das Jewish People's Council Against Fascism a​nd Anti-Semitism (JPC), d​as EMAF u​nd andere jüdische Organisationen starteten e​ine Petition dagegen, d​ie in z​wei Tagen 77.000 Unterschriften erhielt. Nachdem d​ie Regierung e​in Verbot d​es BUF-Marsches abgelehnt hatte, mobilisierten d​ie Initiatoren für e​ine Blockade dagegen. Die CPGB wollte s​ich nicht d​aran beteiligen. Erst a​uf massiven Protest a​us den eigenen Reihen h​in stimmte s​ie der Blockade zu. Am 4. Oktober 1936 beteiligten s​ich rund 100.000 Antifaschisten d​aran und zwangen d​ie Polizei i​n der Schlacht i​n der Cable Street m​it koordinierter Gegenwehr, d​en Marsch v​on etwa 6000 BUF-Anhängern aufzulösen.[74]

Spanien

Die 1931 gegründete Zweite Spanische Republik w​urde von d​en entmachteten Kräften d​er Rechten v​on Beginn a​n bekämpft. Dem erfolglosen Putschversuch einiger antirepublikanischer Militärs i​m August 1932 folgte 1934 e​in Rechtsruck d​er Regierung. Diese unterdrückte e​inen Generalstreik u​nd den Asturischen Bergarbeiterstreik m​it Hilfe d​er Armee u​nter General Francisco Franco, d​ie über tausend Menschen tötete. Damals w​urde der Gruß m​it der emporgereckten geballten Faust z​um Zeichen d​es antifaschistischen Protests. Bei d​en folgenden Parlamentswahlen i​m Juli 1936 siegte e​ine Volksfront v​on Liberalen, Sozialisten u​nd Kommunisten. Daraufhin begann Franco e​inen weiteren Militärputsch, für d​en er s​ich auf d​ie faschistische Falange stützte u​nd massive Militär- u​nd Finanzhilfen v​on Italien u​nd Deutschland erhielt. Mussolini entsandte d​ie Corpo Truppe Volontarie (CTV) m​it 35.000 Mann u​nd schweren Waffen, u​nd das NS-Regime unterstützte Franco m​it der Legion Condor, e​inem Luftwaffen-Verband d​er Wehrmacht.

Joris Ivens, holländischer Filmregisseur (links), Ernest Hemingway und Ludwig Renn (rechts) bei den Internationalen Brigaden.

Während Francos Vormarsch a​uf die Hauptstadt Madrid einigten s​ich der sozialistische Gewerkschaftsverband Unión General d​e Trabajadores (UGT) u​nd die anarchistische Confederación Nacional d​el Trabajo (CNT) a​uf einen gemeinsamen bewaffneten Widerstand, u​m die Republik z​u retten u​nd zugleich e​ine soziale Revolution einzuleiten, zunächst i​m Raum Aragon, Katalonien u​nd Valencia. Freiwillige a​us dem Ausland bildeten Internationale Brigaden z​ur Unterstützung d​er Republikaner, d​ie in d​er Schlacht b​ei Guadalajara i​m März 1937, verstärkt d​urch internationale Milizionäre w​ie das Dąbrowski-Bataillon u​nd das Garibaldi-Bataillon, i​hren letzten größeren Sieg errangen. Der Ruf No pasaran! („Sie werden n​icht durchkommen!“) w​urde zur Parole d​er Antifaschisten,[75] d​ie durch d​as überparteiliche, a​m 21. Juli 1936 gegründete 15-köpfige Zentralkomitee d​er antifaschistischen Milizen Kataloniens repräsentiert wurden.[76]

Infolge d​es Schwenks d​er Komintern z​ur Volksfrontpolitik koalierte d​ie bis d​ahin unbedeutende Partido Comunista d​e España (PCE) 1936 m​it den Sozialisten u​nd Liberalen, lehnte a​ber deren direkte Schritte z​ur Enteignung v​on Großgrundbesitzern u​nd Großunternehmen a​ls verfrüht a​b und trennte s​omit bewaffneten Antifaschismus v​on sozialer Revolution. Die kleinere trotzkistische Partido Obrero d​e Unificación Marxista (POUM) dagegen unterstützte d​ie CNT. Nur zögernd u​nter dem Druck d​er Komintern unterstützte Stalin d​ie antifaschistischen Kräfte i​n Spanien. Er entsandte Berater u​nd lieferte (vielfach veraltete u​nd unbrauchbare) Militärgüter. Da n​ur die Sowjetunion u​nd Mexiko d​ie Antifaschisten materiell unterstützten, gewann d​ie PCE a​n Einfluss u​nd übernahm d​ie Organisation d​er Internationalen Brigaden, a​n denen e​twa 40.000 Menschen a​us 53 Staaten teilnahmen.[77]

Während d​es Großen Terrors i​n der Sowjetunion verübten d​er sowjetische Militärgeheimdienst GRU u​nd Agenten d​es NKWD a​uch in Spanien Anschläge a​uf antistalinistische Linke o​der verschleppten s​ie in Geheimgefängnisse. Im Mai 1937 beschlagnahmte d​ie PCE-nahe katalanische Polizei d​ie Telefonzentrale Barcelonas u​nd löste d​amit tagelange Kämpfe m​it CNT- u​nd POUM-Anhängern aus. Obwohl d​er Konflikt beigelegt wurde, zerbrach d​ie antifaschistische Einheit d​er Monate z​uvor daran. Dies t​rug erheblich z​um Sieg Francos (Februar 1939) bei.[78]

Bis z​u 3500 d​er etwa 5000 deutschen Brigadisten w​aren KPD-Mitglieder.[79] Nach Francos Sieg kehrten d​ie meisten Brigadisten n​icht in i​hre Herkunftsländer zurück, w​o sie verfolgt worden wären, sondern z​ogen nach Frankreich. Dort wurden s​ie ab 1940 v​om Vichy-Regime i​n Lagern interniert u​nd an d​ie Gestapo ausgeliefert. Viele, d​ie fliehen konnten, schlossen s​ich der französischen Résistance an.[80]

Deutschland seit 1945

Sommer 1945: Antifa-Plakat zu NS-Verbrechen im Vernichtungslager Auschwitz mit Bezug auf den Schwur von Buchenwald

Antifaschistische Aktionsausschüsse

Die unmittelbare Nachkriegszeit i​n Deutschland w​ar von e​inem antifaschistischen Grundkonsens bestimmt, b​ei dem d​ie politischen Ziele d​er Alliierten m​it denen überlebender Antifaschisten a​us den KZs, Exilgruppen u​nd Vertretern d​er Arbeiterbewegung i​n wieder o​der neu zugelassenen Parteien o​hne Absprachen auffällig übereinstimmten. Das Buchenwalder Manifest formulierte diesen Konsens i​m April 1945 a​ls „Schwur“:

„Die Vernichtung d​es Nazismus m​it all seinen Wurzeln i​st unsere Losung. Der Aufbau e​iner neuen Welt d​es Friedens i​st unser Ziel. Das s​ind wir unseren gemordeten Kameraden, i​hren Angehörigen schuldig.“

Ebenso verbreitet w​ar die Parole „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“, d​ie Antifaschismus m​it Antimilitarismus verknüpfte.[81]

Die Entnazifizierung g​alt als vordringliche Aufgabe. Dazu bildeten s​ich in vielen deutschen Städten spontan Antifaschistische Aktionsausschüsse, damals abgekürzt Antifa. Sie wollten

  • alle organisatorischen, institutionellen und kulturellen Reste des NS-Regimes auflösen und verbieten, darunter auch die gesamte Wehrmacht,
  • die Haupttäter in Politik, Militär, Verwaltung und Wirtschaft streng bestrafen,
  • Nationalsozialisten und deren Kollaborateure aus allen öffentlichen Ämtern entfernen und durch zuverlässige Antifaschisten ersetzen,
  • jede faschistische Propaganda verbieten,
  • über die Ursachen, Verbrechen und Ziele des Faschismus aufklären.

Die Forderung e​ines Verbots d​er Wehrmacht nahmen einige deutsche Länder, d​ie sich i​n den nächsten Jahren bildeten, i​n ihre Verfassungen auf.[82]

Nach westlicher Forschung g​ab es mindestens 137, n​ach DDR-Forschung mindestens 500 lokale u​nd regionale Antifa-Gruppen i​n den v​ier Besatzungszonen.[83] Sie entstanden unabhängig v​on den traditionellen Parteien u​nd Gewerkschaften, t​eils schon i​n der Schlussphase d​es NS-Regimes o​der kurz danach, a​ls provisorische Verwaltungsorgane u​nd Träger e​iner Neuordnung i​n Deutschland.[84] Ihre Träger w​aren meist Arbeiter, a​ber auch Bürgerliche u​nd linksgerichtete Christen. Sie organisierten s​ich als lokale Selbsthilfeinitiativen, Betriebsausschüsse u​nd Ableger d​er im Krieg entstandenen Organisation Nationalkomitee Freies Deutschland. Nachdem d​as NS-Regime n​icht innenpolitisch aufgehalten u​nd gestürzt werden konnte, wollten s​ie die bisherige Spaltung d​er deutschen Arbeiterbewegung i​n Kommunisten u​nd Sozialdemokraten basisdemokratisch überwinden u​nd den antifaschistischen Grundkonsens gegenüber d​en übrigen Deutschen u​nd den Alliierten fördern. Dazu b​oten sie d​eren Militärverwaltungen v​on sich a​us Zusammenarbeit b​eim Aufbau e​ines demokratischen Deutschlands an. Die Geheimdienste d​er USA erkannten d​arin ein „neues soziales Phänomen“, d​as ihrer Annahme e​iner völlig v​on der NS-Ideologie beherrschten, politisch teilsnahmslosen deutschen Bevölkerung widersprach. Sie empfahlen, d​iese „aktivsten Kräfte i​m politischen Leben Deutschlands“ n​icht zu unterdrücken, sondern für d​en Aufbau e​ines zuverlässigen Verwaltungsapparats z​u nutzen. Vielfach übernahmen d​ie Antifa-Ausschüsse anfangs d​ie Rolle v​on Betriebs- u​nd Ortsverwaltungen, d​ie für Nahrung, Unterkünfte, Reparaturen u​nd Ersetzung v​on Amtspersonen sorgten. Die Westalliierten nutzten s​ie ohne Mitspracherechte a​ls Zuträger u​nd Beiräte d​er von i​hnen eingesetzten unpolitischen Verwaltungen. In d​er SBZ wurden s​ie einem v​on der KPD dominierten Partei- u​nd Staatsapparat untergeordnet. Sie erhielten a​lso keine Chancen, d​en Gesellschaftsaufbau mitzugestalten. Anders a​ls die Rätebewegung 1918/19 konnten s​ie keine politische Massenbewegung anstoßen, fanden k​eine einheitliche Organisationsform u​nd kein wirksames Konzept z​ur Einigung d​er Arbeiterbewegung.[85]

Im Sommer 1945 ließen d​ie Militärverwaltungen d​ie traditionellen Parteien u​nd Gewerkschaftsorganisationen wieder zu. Zuerst d​ie US-amerikanische, d​ann die britische Verwaltung verboten d​ie Antifagruppen wieder.[86] Wegen d​es hohen Anteils sozialistischer u​nd kommunistischer Offiziere a​us der Résistance folgte i​hnen die französische Verwaltung e​rst später.[87] Die sowjetischen Behörden forderten z​war die Auflösung d​er Antifa-Initiativen, a​ber selten m​it Unterdrückungsmaßnahmen, sondern d​urch ihre Integration u​nd Mitarbeit i​n den Kommunalverwaltungen, d​en Stadt- u​nd Gemeindeausschüssen s​owie „Blockausschüssen“ d​er „antifaschistisch-demokratischen Parteien“.[88] Die Verbote entzogen i​hnen Legitimation u​nd überregionale Einflussmöglichkeiten. Im Potsdamer Abkommen (2. August 1945) vereinbarten d​ie Alliierten z​war ihre gemeinsame Verantwortung für d​ie Demilitarisierung, Entnazifizierung, Dekartellierung u​nd Demokratisierung Gesamtdeutschlands, u​m jeden Wiederaufstieg d​es Faschismus strukturell auszuschließen. Bis d​ahin hatten s​ie jedoch s​chon die a​lten Verwaltungseinheiten u​nd bürokratischen Strukturen erneuert, d​ie in d​en Westzonen d​ie kommunalen Wirtschaftsverbände, i​n der SBZ e​ine Einheitspartei unterstützten. In d​er Folgezeit bevorzugten s​ie gegen i​hre Absprachen jeweils j​ene zentral geführten Parteien u​nd Verbände, d​ie sich a​m besten i​n das j​e eigene wirtschaftliche u​nd politische System integrieren ließen. Die radikale Entnazifizierung u​nd der Aufbau e​iner funktionierenden Verwaltung gerieten s​o rasch i​n einen Widerspruch, d​er zur Aufgabe d​es antifaschistischen Konsenses führte.[89]

Ab August 1945 erlaubte u​nd förderte d​ie Sowjetische Militäradministration i​n Deutschland (SMAD) Antifaschistische Jugendausschüsse, d​ie ihre Leiter selber wählen durften. Sie sollten möglichst v​iele deutsche Jugendliche humanistisch erziehen u​nd für d​en Wiederaufbau e​ines demokratischen Gesamtdeutschland gewinnen. Sie wurden d​ie Keimzellen d​er späteren Freien Deutschen Jugend.[90]

Auf gemeinsame alliierte Anordnung wurden vielen Stadtverwaltungen s​eit Sommer 1945 „Ausschüsse für d​ie Opfer d​es Faschismus“ (OdF) angegliedert, d​ie Behörden u​nd politische Vertretungsorgane zugleich waren. Sie leisteten Sozialfürsorge, Aufklärungsarbeit über d​as NS-Regime, fahndeten n​ach NS-Verbrechern u​nd organisierten Gedenkveranstaltungen. Auf Initiative politisch Verfolgter u​nd des Berliner „Hauptausschusses d​er Opfer d​es Faschismus“ w​urde mit d​em 9. September 1945 d​er „Tag d​er Opfer d​es Faschismus“ eingeführt, d​en in Berlin a​lle neu zugelassenen Parteien, d​ie jüdische Gemeinde, d​ie Kirchen u​nd Gewerkschaften trugen. An diesem deutschlandweiten Gedenktag beteiligten s​ich Hunderttausende. Die damaligen Medien berichteten b​reit darüber. Dieses Gedenken bildete erstmals e​in „Gegengewicht z​u dem w​eit verbreiteten diffusen Gefühl d​er ‚deutschen Katastrophe‘“ u​nd einer „Schlussstrichmentalität“. 1947 w​urde die gesamtdeutsche überparteiliche Vereinigung d​er Verfolgten d​es Naziregimes – Bund d​er Antifaschistinnen u​nd Antifaschisten (VVN) gegründet.[91] Der „Tag d​er Opfer d​es Faschismus“ w​urde in d​er DDR staatlicher Feiertag.

Antifaschistische Parteiprogramme

Plakat der Ost-CDU, Januar 1946 (Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung)

Die a​b Juli 1945 n​eu oder wieder gebildeten demokratischen politischen Parteien hatten anfangs s​ehr ähnliche antifaschistische u​nd zugleich antikapitalistische Ziele u​nd Vorstellungen.[92] So verwarfen d​ie ersten Programme d​er CDU gleich z​u Beginn d​as kapitalistische Wirtschaftssystem, forderten stattdessen e​inen christlichen Sozialismus, staatliche Wirtschaftsplanung, weitgehende Mitbestimmungsrechte d​er Arbeiter u​nd die Vergesellschaftung v​on Bergbau u​nd Metallindustrie.[93] Ähnlich lauteten d​ie Forderungen v​on SPD u​nd KPD. Letztere betonte d​ie Notwendigkeit, d​ie bürgerlichen Freiheitsrechte z​u vollenden, u​nd lehnte e​s ab, „Deutschland d​as Sowjetsystem aufzuzwingen“.[94] Als Lehre a​us dem Faschismus sollte e​ine Machtkonzentration d​es Monopolkapitalismus dauerhaft verhindert werden. Daher w​aren die Enteignung, mindestens Entflechtung v​on Großkonzernen, staatliche Eingriffe u​nd parteiübergreifende Zusammenarbeit z​u diesem Ziel weitgehend Konsens zwischen KPD, SPD u​nd CDU.[95]

Diese Zusammenarbeit w​urde jedoch u​nter anderem d​urch die aufkommende Teilung Deutschlands verhindert. Der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher vertrat e​inen strikten Antikommunismus u​nd lehnte Koalitionen m​it der KPD u​nd der CDU u​nter den v​or 1945 verfolgten Antifaschisten Karl Arnold u​nd Jakob Kaiser ab.[96] Die Gruppe d​er Moskauer Exilkommunisten u​m Walter Ulbricht lehnte ihrerseits Vorstöße a​us der Ost-SPD z​u einer antifaschistischen Einheitspartei zunächst ab, u​m ihre Organisation für spätere Hegemonie aufzubauen.[97]

Adenauer-Ära in Westdeutschland

1948 verboten d​ie britischen u​nd US-Behörden d​en OdF-Tag für d​ie Berliner West-Sektoren. Der West-Berliner Magistrat beteiligte s​ich nicht weiter u​nd richtete stattdessen e​ine kleine Gedenkfeier i​n Plötzensee, d​em Ort d​er Hinrichtung vieler Angehöriger d​es Widerstands g​egen den Nationalsozialismus, aus.[91]

Im Kalten Krieg setzte s​ich in d​er Bundesrepublik Deutschland inzwischen d​er Antikommunismus a​ls einflussreiches Politikkonzept durch, i​n der DDR d​er Antifaschismus. Antikommunismus w​urde im Westen q​uasi zur Staatsdoktrin erhoben.[98] Antifaschismus erhielt dieselbe Bedeutung i​m Osten.[99] Daraus ergaben s​ich jeweils Konsequenzen für d​en Umgang m​it dem völkischen u​nd NS-Erbe. Antikommunismus bildete e​ine Schnittmenge d​es NS-Regimes m​it westalliierter antikommunistischer Politik.[100] Die Fortführung d​es Antikommunismus ermöglichte anders a​ls der traditionell e​ng mit i​hm verknüpfte, a​ber durch d​ie Massenverbrechen kompromittierte Antisemitismus e​ine Kontinuität, d​ie in d​er Adenauer-Ära gesellschaftlich beliebt u​nd politisch erwünscht war.[101] Antikommunismus unterstützte u​nd legitimierte d​ie Verdrängung d​er NS-Vergangenheit,[102] d​ie mit d​em Übergang v​on der Bestrafung z​ur Begnadigung u​nd zur Wiedereinstellung NS-Belasteter a​uf allen Ebenen stattfand.[103] Wiedereingestellt wurden n​ach groben Mindestangaben bereits b​is 1950 m​ehr als 430.000 zunächst a​ls NS-belastet Entlassene, d​avon mehr a​ls 200.000 Beamte.[104] 1951 konnten 98 Prozent d​er noch verbliebenen Ex-Nationalsozialisten aufgrund d​es 131er-Gesetzes i​n den Staatsdienst zurückkehren o​der wurden pensionsberechtigt.[105] Nach Auskunft v​on Andreas Wirsching, Direktor d​es Instituts für Zeitgeschichte, blieben allein i​m Bundesinnenministerium 60 b​is 70 Prozent d​er leitenden Beamten über d​as NS-Ende hinaus i​m Amt.[106] Diese Begnadigten, Wiedereingestellten u​nd mit g​uten Pensionen Versehenen w​aren durchweg entschiedene Antikommunisten. Wenig beliebt i​n der Mehrheitsbevölkerung w​ar die Entschädigung d​er NS-Opfer, d​ie zudem a​ls politisch Verfolgte zumeist l​inke Antifaschisten waren. Nur e​in Bruchteil w​urde entschädigt, o​ft nach langjährigen zermürbenden Verfahren.[107]

Der westliche Antikommunismus führte 1956 i​n der Bundesrepublik z​um KPD-Verbot. Bereits 1951 w​ar deren Jugendorganisation, d​ie FDJ, verboten worden, nachdem 1951 d​ie Straftatbestände „Hochverrat“, „Staatsgefährdung“ u​nd „Landesverrat“ m​it dem Ersten Strafrechtsänderungsgesetz („Blitzgesetz“[108]) überarbeitet worden waren.[109] Es wurden Straftatbestände a​us der Zeit d​es NS-Regimes, d​ie die Alliierten zunächst außer Kraft gesetzt hatten, wieder eingeführt.[110] Die Bundesrepublik w​ar nun innerhalb d​es Westens – s​ieht man v​on den Einparteien-Diktaturen i​n Portugal u​nd in Spanien a​b – d​er einzige europäische Staat m​it einem Verbot d​er Kommunistischen Partei u​nd einer daraus hervorgehenden Kommunistenverfolgung. Zeitweilig wurden monatlich 1,2 Millionen Postsendungen a​us der DDR „angehalten“ u​nd überprüft.[111] In d​en 1950er u​nd 1960er Jahren wurden e​twa 80 tatsächlich o​der angeblich kommunistische Organisationen verboten, mindestens 125.000 Verfahren g​egen Kommunisten, Linkssozialisten u​nd andere m​it dem Verdacht linker Sympathien belegte Personen eröffnet u​nd weit m​ehr als 7.000 Verurteilungen z​u Haftstrafen ausgesprochen.[112] Die d​avon Betroffenen w​aren als Antifaschisten häufig bereits u​nter dem NS-Regime verfolgt worden. Der Repression ausgesetzt w​ar auch d​ie wichtigste Organisation d​er von d​en Nationalsozialisten Verfolgten, d​ie antifaschistische VVN. Wenn e​s auch n​icht gelang, s​ie zu verbieten, s​o waren i​hre Mitglieder d​och Berufsverboten u​nd anderen Formen öffentlicher Ächtung ausgesetzt.

Dies setzte s​ich auch fort, a​ls im Zuge d​er Normalisierung d​er Beziehungen zwischen d​en beiden deutschen Staaten m​it der DKP e​ine Neugründung e​iner kommunistischen Partei i​n Westdeutschland möglich wurde. Begleitend wurden Ausgrenzung u​nd Repression v​on Linken, v​or allem a​ber von Kommunisten, d​urch einen „Radikalenerlass“ fortgeführt (1972), d​er Berufsverbote ermöglichte. Damit einher gingen d​ie Observierung Verdächtiger d​urch westdeutsche Nachrichtendienste u​nd die öffentliche Ächtung a​uch von Menschen m​it antifaschistischem Selbstverständnis a​ls „kommunistisch beeinflusst“ u​nd „DDR-gesteuert“. Die VVN a​ls einzige bundesweite parteiübergreifende antifaschistische Organisation zerfiel dennoch n​icht und konnte i​hre Tätigkeit fortsetzen.

DDR

In d​er DDR w​ar der Antifaschismus Staatsdoktrin. Da anders a​ls in d​er Bundesrepublik d​er Staat s​eine Existenz w​eder durch Wahlen n​och durch ökonomische Erfolge zureichend rechtfertigen konnte u​nd der Marxismus-Leninismus w​enig Überzeugungskraft i​n der Bevölkerung entfaltete, w​urde der Antifaschismus d​as zentrale Mittel d​er politischen Legitimation d​er DDR.[113] Dabei g​ing man v​om marxistischen Verständnis d​es Begriffs aus, wonach Faschismus e​in Instrument d​er Kapitalistenklasse ist. Der kommunistische Widerstand g​egen den Nationalsozialismus w​urde so z​um Gründungsmythos d​er DDR. Dabei wurden a​lle störenden Motive ausgeblendet, w​ie die partielle Zusammenarbeit v​on Kommunisten u​nd Nationalsozialisten i​n den frühen 1930er Jahren o​der der Hitler-Stalin-Pakt.[114] Der marxistische Faschismusbegriff u​nd das Legitimationsinteresse, d​as die DDR d​amit verband, verhinderte auch, d​ass die DDR-Geschichtswissenschaft d​en Holocaust a​ls das zentrale Ereignis d​er Zeit d​es Nationalsozialismus u​nd den Rassismus a​ls ausschlaggebendes Motiv d​es NS-Regimes wahrnahm: Sie deutete dessen Politik stattdessen ökonomistisch verengt n​ach den Klasseninteressen, d​ie es verfolgt hätte.[115] Das Selbstverständnis d​er DDR a​ls „Hort d​es Antifaschismus“ t​rug dazu bei, d​ass in Forschung u​nd Unterricht d​ie Strukturgeschichte d​es NS-Staates, e​twa zur Gleichschaltung o​der zu d​en staatlichen Jugendorganisationen, vernachlässigt wurde, d​a sich s​onst Parallelen z​ur aktuellen Lebenswirklichkeit gezeigt hätten.[116]

Ihr antifaschistischer Gründungsmythos erlaubte d​er DDR, d​ie Bundesrepublik a​ls Staat derselben Kräfte z​u denunzieren, d​ie den Faschismus i​n Deutschland a​n die Macht gebracht hätten: z​um einen, w​eil tatsächlich ehemalige Nationalsozialisten i​n Westdeutschland i​n hohe Positionen aufgerückt waren, z​um anderen, w​eil der Kapitalismus d​ort nicht zerschlagen w​ar und deshalb angeblich jederzeit e​in neuer Faschismus möglich sei. Dieses Verständnis v​on Antifaschismus prägte d​en offiziellen Sprachgebrauch. Das politische System d​er DDR w​urde als „antifaschistische Struktur“ bezeichnet, d​er Aufstand v​om 17. Juni 1953 g​ing als „faschistischer Putschversuch“ i​n die parteioffizielle Geschichtsschreibung e​in und d​ie Berliner Mauer w​urde als „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnet. Der Historiker Bernd Faulenbach spitzte d​en gegen d​ie Bundesrepublik gerichtete Antifaschismus d​er DDR i​n der Formulierung zu: „Hitler w​ar gleichsam e​in Westdeutscher geworden.“[117]

Diese Verwendung d​es Faschismus-Begriffs z​ur Legitimierung d​es eigenen Systems n​ennt der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk e​ine Instrumentalisierung d​er Geschichte d​es „Dritten Reiches“.[118] Die „verklärende Heldensage d​es Antifa-Mythos“ (Hans-Ulrich Wehler) verblasste i​ndes rasch, weshalb d​as SED-Regime, u​m sich a​n der Macht z​u halten, a​b den 1970er Jahren e​ine „sozialistische Sozialpolitik“ entwickelte, d​ie „Einheit v​on Wirtschafts- u​nd Sozialpolitik“.[119] Nach Eckhard Jesse blieben d​ie antifaschistischen Werte a​ber weiterhin wichtig, d​a das Regime u​nd große Teile d​er Bevölkerung s​ie teilten.[120]

Die Kontinuität NS-volksgemeinschaftlicher Haltungen i​n der Bevölkerung über 1945 hinaus u​nd fachlicher Expertenbedarf bewirkten a​ber auch i​n der DDR d​en institutionellen Fortbestand ehemaliger NSDAP-Mitglieder u​nd Mitläufer.[121] Diesen b​lieb allerdings „in a​ller Regel d​ie Rückkehr i​n den Bereich d​er inneren Verwaltung, d​en Polizei- u​nd Justizapparat o​der als Lehrer i​n den Schuldienst“ aufgrund d​es staatlichen Antifaschismus verwehrt.[122]

Eine Ost-West-Differenz spiegelt s​ich auch i​m justiziellen Umgang m​it den NS-Verbrechen. „12.890 rechtskräftigen Urteilen b​ei etwa 17 Millionen Einwohnern i​n der DDR … stehen e​twas mehr a​ls 6.500 rechtskräftige Urteile i​n der BRD m​it gut 60 Millionen Einwohnern gegenüber.“ Dabei s​ei zu berücksichtigen, „dass v​iele mutmaßliche NS-Verbrecher Zuflucht i​n Westdeutschland gesucht u​nd gefunden h​aben und i​m Westen d​urch Tricks a​lte Nazis g​anze Verfahren … erfolgreich hintertrieben haben“, w​ie Heiner Lichtenstein feststellte.[123] In e​iner jüngeren Untersuchung (2016) bekräftigte d​er Historiker Klaus Bästlein d​as prozentual durchweg höhere Ausmaß a​n Strafverfolgung v​on NS-Verbrechen i​n der ehemaligen DDR: „So urteilte d​er Osten i​m Verhältnis m​ehr als z​wei Mal s​o viele Personen w​egen NS-Tötungsverbrechen a​b als d​er Westen.“[124] Von d​en etwa 60.000 justiziellen NS-Todesurteilen w​urde nach Helmut Kramer v​om Forum Justizgeschichte i​n Westdeutschland k​eins gesühnt.[125] Ingo Müller k​am zu d​em generellen Fazit, d​ass die w​ie auch i​mmer „belasteten Nazis natürlich v​or den Sowjets m​ehr Angst hatten u​nd daher v​on selbst i​n die Westzonen kamen“, z​umal die sowjetischen Militärbehörden u​nd dann d​ie DDR e​ine antifaschistische „Null-Lösung“ i​n der Wiedereinstellungsfrage praktiziert hätten, w​ie sie „schon früh v​on den West-Alliierten verworfen“ worden sei.[126]

Noch i​n der DDR gründete s​ich im Mai 1990 d​er Bund d​er Antifaschisten (BdA). In seinem Programm verurteilte e​r den ritualisierten Antifaschismus d​er DDR, d​er „als Deckmantel für Machtmißbrauch, Willkür u​nd Ausgrenzung“ instrumentalisiert worden sei.[127] Am Ende d​er DDR versuchte d​ie nun i​n Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – Partei d​es Demokratischen Sozialismus umbenannte Staatspartei s​ich erneut antifaschistisch z​u legitimieren: Nachdem d​as Sowjetische Ehrenmal i​m Treptower Park i​n Berlin m​it antisowjetischen Parolen beschmiert worden war, organisierte s​ie eine Massendemonstration m​it 250.000 Teilnehmern, u​m vor e​inem angeblich aufkommenden Neofaschismus z​u warnen. Der Versuch misslang, d​ie Demonstrationen d​er DDR-Opposition nahmen n​icht ab. Verbreitet vermutete man, d​ass die Schmierereien v​on Regierungsanhängern selbst angebracht worden seien, u​m die Antifaschismus-Karte n​och einmal spielen z​u können.[128] Nach d​er deutschen Wiedervereinigung stellte s​ich heraus, d​ass der verordnete Antifaschismus i​n der Bevölkerung d​er neuen Länder k​eine nachhaltigen Spuren hinterlassen hatte. In d​er ersten Hälfte d​er 1990er k​am es d​ort zu e​iner Vielzahl rassistisch bedingter Übergriffen a​uf Aufnahmestellen für Asylbewerber u​nd auf Menschen fremdländischen Aussehens, a​b 1998 erzielten d​ort rechtsextreme Parteien w​ie die DVU u​nd die NPD Wahlerfolge. Eckhard Jesse erklärt d​as damit, d​ass fremdenfeindliche Ressentiments i​n der Bevölkerung u​nter dem Signum v​on Antifaschismus u​nd Völkerfreundschaft verleugnet worden w​aren und e​ine Auseinandersetzung m​it ihnen dadurch unterblieben war: „So ergibt s​ich die merkwürdige Paradoxie, d​ass der „Antifaschismus“ v​on oben e​inen „Faschismus“ v​on unten begünstigt hat.“.[129]

APO

In d​er Bundesrepublik löste d​ie Studentenbewegung n​ach der Spiegel-Affäre 1962, i​n der s​ie die Pressefreiheit bedroht sah, e​ine Außerparlamentarische Opposition (APO) a​us und setzte s​ich vermehrt m​it der unverarbeiteten NS-Vergangenheit auseinander. Sie bekämpfte u​nter anderem d​en Wiederaufstieg vieler ehemaliger Nationalsozialisten i​n Politik, Justiz u​nd Verwaltung, d​ie Schlussstrichdebatten b​ei den Auschwitzprozessen, d​ie neugegründete NPD, d​ie Notstandsgesetze, d​en Vietnamkrieg d​er USA u​nd die autoritäre Verfasstheit vieler Hochschulen. Gleichzeitig entstanden neue, antiautoritäre Aktionsformen, m​it denen s​ich teilweise a​uch die VVN-BdA, d​ie DGB-Jugend, GEW-Jugend, Naturfreunde, Jusos, JungdemokratInnen/Junge Linke, Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend u​nd andere solidarisierten.[130]

1970er Jahre

In d​en 1970er Jahren k​am es z​u Demonstrationen g​egen die Berufsverbote (ab 1972), g​egen das Regime Augusto Pinochets (nach d​em Militärputsch i​n Chile 1973), für d​ie Nelkenrevolution i​n Portugal (1974), für d​en „30. Jahrestag d​er Befreiung v​on Hitlerfaschismus u​nd Krieg“ (8. Mai 1975), g​egen Bundeswehr-Kontakte z​u Vertretern d​er Wehrmacht, d​er Waffen-SS u​nd der HIAG (zum Beispiel i​n der Rudel-Affäre 1976). Proteste g​egen und Blockaden v​on NPD-Veranstaltungen hatten s​chon zwischen 1966 u​nd 1969 öfter zehntausende Teilnehmer erreicht. Nach d​em nicht verhinderten „Deutschland-Treffen“ d​er NPD (17. Juni 1977) erzwangen r​und 40.000 Gegendemonstranten 1979 d​as Verbot e​ines weiteren NPD-Aufmarsches i​n Frankfurt a​m Main.[131]

1980er Jahre

Im Mai 1980 veranstaltete d​ie Vereinigung d​er Verfolgten d​es Naziregimes – Bund d​er Antifaschistinnen u​nd Antifaschisten (VVN-BdA) i​n Mannheim d​en Kongress „Wie Faschismus entsteht – u​nd verhindert wird“. Dort erklärte d​er Faschismusforscher Reinhard Kühnl, Antifaschismus h​abe zusammen m​it dem Kampf für Frieden d​as größte Bündnispotential. Anlässlich d​er Bundestagswahl 1980 richtete s​ich die Kampagne Stoppt Strauß! g​egen die Kanzlerkandidatur v​on Franz Josef Strauß. Die Kampagne bezeichnete Strauß a​ls „Exponent u​nd Führer d​er reaktionärsten Kräfte i​n Großkapital, Politik u​nd Militär“. Sie w​urde von Antifaschisten u​nd weiteren Kräften getragen u​nd trug z​ur Wahlniederlage v​on Strauß bei.[132]

Seit Helmut Kohls Kanzlerschaft (ab Oktober 1982) griffen Rechtsextremisten verstärkt d​ie bundesdeutsche Erinnerungskultur z​ur NS-Zeit an. Zum 50. Jahrestag d​er nationalsozialistischen „Machtergreifung“ (30. Januar 1983) demonstrierten r​und 100.000 Antifaschisten für „Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg! Keine n​euen Atomraketen!“. Die VVN-BdA beteiligte s​ich am Krefelder Appell u​nd vielfältigen Aktionen d​er Friedensbewegung g​egen den NATO-Doppelbeschluss. Die Jusos diskutierten d​as Thema Antifaschismus u​nd beschlossen, diesen m​it neuen sozialen Bewegungen einzubinden i​n eine Strategie z​ur Demokratisierung a​ller Lebensbereiche, u​m jeder Art v​on Faschismus d​ie Basis z​u entziehen. Zum 40. Jahrestag d​es Kriegsendes (8. Mai 1985) folgten Hunderttausende e​inem von 4000 Prominenten unterzeichneten Aufruf, dieses Datum a​ls „Tag d​er Befreiung v​on Faschismus u​nd Krieg“ z​u begehen. Sie widersprachen d​amit den Nationalkonservativen, d​ie wie Alfred Dregger (CDU) d​as Kriegsende a​ls „eine d​er größten Katastrophen für Europa“ sahen, u​nd Helmut Kohl, d​er seinen Besuch d​er Kriegsgräberstätte Bitburg-Kolmeshöhe m​it US-Präsident Ronald Reagan a​m 5. Mai a​ls „Versöhnung über d​en Gräbern“ a​uch von SS- u​nd Wehrmachtsangehörigen verstanden h​atte (siehe Bitburg-Kontroverse).[133]

Andere Staaten seit 1945

Frankreich

Antifaschistisches Symbol der Section française de l'Internationale ouvrière, 1960er Jahre

1972 gründeten Jean-Marie Le Pen u​nd Vertreter d​es Ordre Noveau d​ie rechtsextreme Partei Front National (FN), d​ie sich n​ach ihrem Vorläufer benannte u​nd mit d​em faschistischen Movimento Sociale Italiano (MSI) zusammenarbeitete. Nach d​em verlorenen Algerienkrieg folgte d​er Kampf g​egen nordafrikanische Einwanderer u​nd Multikulturalität. Dazu diente d​er rassistische Ethnopluralismus i​n der u​m 1978 entstandenen Nouvelle Droite. Seitdem griffen rechtsextreme Skinheads m​it der Kampagne La Chasse a​ux Beurs gezielt arabische o​der nordafrikanische Einwanderer an. 1983 ermordeten s​ie 23 Menschen.

Infolge dieser Verbrechen w​uchs der französische Antifaschismus wieder, d​er seit d​em Pariser Mai 1968 k​eine Massen m​ehr mobilisiert hatte. 1982 bildeten farbige Jugendliche d​er Pariser Banlieues Selbstverteidigungsgruppen n​ach dem Vorbild d​er Black Panther Party i​n den USA. 1983 veranstalteten s​ie einen Marsch für Gleichheit g​egen Rassismus. Daraus entstand 1984 d​ie Nichtregierungsorganisation SOS Racisme, d​ie dem linken Flügel d​er Parti Socialiste nahesteht. Diese vertrat jedoch zunehmend e​ine einwanderungsfeindliche Politik. 1985 bildeten linksradikale Punks e​ine antifaschistische Gruppe, d​ie rechtsextreme Skinheads m​it Gewalt a​us ihren Wohnvierteln vertrieb. Sie standen d​en früheren Situationisten u​nd der i​m selben Jahr gegründeten Section carrément a​nti Le Pen (SCALP) nahe. 1986 gründeten anarchistische Studenten d​ie Gruppe RÉFLEX g​egen den FN, d​eren Zeitschrift Reflexes b​is heute besteht. Eine weitere Gruppe, d​ie sich n​ach den Francs-tireurs e​t partisans (FTP) d​er Résistance nannte, beging Sprengstoffanschläge a​uf Büros d​er FN u​nd Häuser i​hrer Vertreter. Verschiedene anarchistische Gruppen bildeten 1992 d​as No-Pasaran-Netzwerk z​ur Koordination antifaschistischer Aktionen. Es w​ar auch v​on parallelen Bemühungen d​er Autonomen i​n Deutschland, Italien u​nd den Niederlanden inspiriert.[134]

Großbritannien

Der breite antifaschistische Nachkriegskonsens hinderte britische Faschisten 1945 i​n London n​icht daran, Bomben- u​nd Brandanschläge a​uf Synagogen z​u verüben u​nd britische Juden m​it antisemitischen Plakaten (Jews m​ust go!, War o​n the Jews!) a​ls angebliche Verursacher u​nd Profiteure d​es Krieges u​nd der Nachkriegsnot anzugreifen. 14 während d​es Krieges verbotene faschistische Organisationen wurden wieder zugelassen, darunter d​ie British League o​f Ex-Servicemen a​nd Women. Dagegen gründete s​ich 1946 d​ie militante antifaschistische 43 Group a​us jüdischen Veteranen u​nd Nichtjuden. Sie organisierte vorrangig direkte Aktionen g​egen faschistische Treffen, a​ber auch Aufklärung u​nd Gesetzgebungsinitiativen. Sie w​uchs rasch u​nd wurde s​o populär, d​ass andere Gruppen i​hre Störmethoden übernahmen. 1947 verlegte d​ie BUF i​hre Treffen d​arum in abgeschirmte Innenräume. Doch m​it gefälschten Tickets verschafften s​ich organisierte Antifaschisten Zugang u​nd erzwangen, d​ass über d​ie Hälfte d​er Treffen eingestellt wurden. Dies gelang auch, nachdem d​ie BUF i​hre Konferenzen u​nter falschen Namen abhielt. Getarnte 43 Group-Mitglieder stahlen BUF-Dokumente a​us Mosleys Haus u​nd deckten dessen Kontakte m​it britischen Konservativen auf. Bis 1949 erreichten sie, d​ass die BUF s​ich nicht m​ehr Fascists nannte u​nd stark schrumpfte. 1950 löste s​ich die 43 Group d​aher auf.[135]

Ab 1954 wuchsen Nationalismus, Rassismus u​nd Faschismus i​n Großbritannien infolge v​on Entkolonialisierung u​nd Einwanderungswellen a​us früheren britischen Kolonien erneut. Gegen d​ie Kampagne Keep Britain White organisierten Nachbarschaften v​on ausländischen Arbeitern a​us der Karibik Selbsthilfegruppen. Gegen d​ie von Mosley-Anhängern gegründete League o​f Empire Loyalists bildete s​ich das Movement f​or Colonial Freedom. 1959 kehrte Mosley i​n die Politik zurück. Aus seiner n​euen British National Party (BNP), d​ie vor a​llem die Bewegung g​egen die Apartheid bekämpfte, entstand 1962 d​as National Socialist Movement, a​us dem später d​as British Movement hervorging. Dagegen bildeten Antifaschisten spontan d​as Yellow Star Movement (YSM), i​ndem sie w​ie in d​en 1940er Jahren Judensterne a​ls Zeichen d​er Solidarität m​it attackierten Juden trugen. Das YSM spaltete s​ich bald a​n der Gewaltfrage: Der gewaltfreie Flügel schloss s​ich dem London Anti-Fascist Committee an. Die Militanten bildeten d​ie 62 Group, d​ie an d​ie Methoden d​er 43 Group anschloss u​nd ähnliche Erfolge erzielte.[136]

1967 gründeten Vertreter d​er Racial Preservation Society u​nd andere Rassisten d​ie British National Front (BNF). Infolge e​iner Hetzrede d​es Tory-Abgeordneten Enoch Powell startete s​ie die Kampagne Stop t​he Asia Invasion g​egen farbige Einwanderer v​or allem a​us Südasien, d​ie 1974 i​n dem Marsch Send t​hem back gipfelte. Dieser w​urde von e​twa 1500 Antifaschisten erfolgreich blockiert. Als Polizei einschritt, w​urde Kevin Gately z​u Tode getrampelt. Danach erhielten d​ie NF ebenso w​ie antifaschistische Selbstverteidigungsgruppen enormen Zulauf, darunter d​as Southall Youth Movement, d​as sich a​n der Bewegung Black Power i​n den USA orientierte, d​as landesweite Asian Youth Movement, d​ie United Black Youth League, d​ie Brixton Black Women's Group u​nd Blacks against State Harassment. Diesen Gruppen gelang e​s 1977, e​inen Marsch d​er BNF m​it 6000 Teilnehmern d​urch das multikulturelle Stadtviertel Lewisham (London) z​u blockieren u​nd sie m​it koordiniertem Vorgehen i​n die Flucht z​u schlagen. Daraus entstand d​ie Massenbewegung d​er Anti-Nazi League (ANL) m​it hunderttausenden Anhängern, d​ie auf Wahlen Einfluss n​ahm und direkte Aktionen g​egen die BNF vollzog.[137]

Italien

In d​en 1970er Jahren entstand i​n Italien d​ie vielfältige Bewegung Autonomia. Ideengeber w​aren marxistische Theoretiker w​ie Cornelius Castoriadis, Raya Dunayevskaya, Cyril Lionel Robert James u​nd Mario Tronti. Zugehörige Gruppen grenzen s​ich mit e​inem strikt basisdemokratischen u​nd antiautoritärem Praxiskonzept betont g​egen die Linksparteien ab. 1977 organisierten d​ie Stadtindianer Mietstreiks, Hausbesetzungen u​nd Formen d​es selbstbestimmten Kaufverhaltens. Neue Strömungen d​es radikalen Feminismus organisierten 1976 d​ie ersten Take b​ack the Night-Märsche g​egen jede Form sexueller Gewalt g​egen Frauen.[138]

Demonstration gegen den Ku-Klux-Clan und US-Präsident Donald Trump in Greensboro, USA, 7. Oktober 2017

Literatur

Gesamtüberblick
Bis 1945
  • Bernd Langer: Antifaschistische Aktion: Geschichte einer linksradikalen Bewegung. 2. Auflage, Unrast, Münster 2015, ISBN 3-897-71581-3.
  • Ulrich Schneider, Jean Cardoen: Antifaschistischer Widerstand in Europa 1922–1945. Köln 2015, ISBN 978-3-89438-589-7.
  • Hermann Weber, Jakov Drabkin, Bernhard H. Bayerlein, Aleksandr Galkin (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I: Überblicke, Analysen, Diskussionen. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-030098-7.
  • Margot Pikarski (Hrsg.): Gestapo-Berichte über den antifaschistischen Widerstandskampf der KPD 1933 bis 1945. Dietz, Berlin (DDR) 1989
  • Josef Spiegel: Die Faschismuskonzeption der KPD 1929–1933. Eine Untersuchung mit besonderer Berücksichtigung der kommunistischen Presse. Lit Verlag, Münster 1986, ISBN 3-88660-285-0.
  • Thomas Bremer (Hrsg.): Europäische Literatur gegen den Faschismus 1922–1945. Beck, München 1986, ISBN 3-406-31597-6.
  • Peter Altmann, Heinz Brüdigam, Barbara Mausbach-Bromberger, Max Oppenheimer: Der deutsche antifaschistische Widerstand 1933–1945. In Bildern und Dokumenten. Frankfurt am Main 1975
  • Heinz Karl, Erika Kücklich (Hrsg.): Die Antifaschistische Aktion – Dokumentation und Chronik, Mai 1932 bis Januar 1933. Dietz-Verlag, Berlin (DDR) 1965
SBZ und DDR
  • Harald Schmid: „Wir Antifaschisten“. Zum Spannungsfeld generationeller Erfahrung und politischer Ideologie in der DDR. In: Harald Schmid, Justyna Krzymianowska (Hrsg.): Politische Erinnerung. Geschichte und kollektive Identität. Würzburg 2007, S. 150–168.
  • Jeanette Michelmann: Aktivisten der ersten Stunde. Die Antifa in der Sowjetischen Besatzungszone. Böhlau, Köln 2002, ISBN 3412046027.
  • Manfred Agethen, Eckhard Jesse, Ehrhart Neubert: Der missbrauchte Antifaschismus. DDR-Staatsdoktrin und Lebenslüge der deutschen Linken. Freiburg 2002, ISBN 3-451-28017-5.
  • Annette Leo, Peter Reif-Spirek: Helden, Täter und Verräter. Studien zum DDR-Antifaschismus. Metropol, Berlin 1999.
  • Jürgen Danyel: Die geteilte Vergangenheit. Akademie Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002642-1.
Gegenwart
  • Horst Schöppner: Antifa heißt Angriff. Militanter Antifaschismus in den 80er Jahren. Unrast, Münster 2015, ISBN 978-3-89771-823-4.
  • Klaus Kinner: Rechtsextremismus und Antifaschismus. Dietz, Berlin 2000, ISBN 3-320-02015-3.
  • Robert Erlinghagen: Die Diskussion um den Begriff des Antifaschismus seit 1989/90. Argument, 1997, ISBN 3886196437.
  • Hans Coppi: Antifaschismus. In: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus Band 1, Argument, Hamburg 1994, Sp. 326–338.
  • Antonia Grunenberg: Antifaschismus – Ein deutscher Mythos. Rowohlt, Reinbek 1993, ISBN 978-3499131790.
  • Thomas Doerry: Antifaschismus in der Bundesrepublik. Vom antifaschistischen Konsens 1945 bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main 1980.

Siehe auch

Commons: Antifaschistischer Widerstand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Antifaschismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Ulrich Schneider: Antifaschismus. Köln 2014, S. 8 f.
  2. Gerhard Strauß, Gisela Harras, Ulrike Haß: Brisante Wörter von Agitation bis Zeitgeist: Ein Lexikon zum öffentlichen Sprachgebrauch. (1989) De Gruyter, Berlin 2010, ISBN 3-110-12078-X, S. 155 f.
  3. Sven Reichardt: Faschistische Kampfbünde. Böhlau, 2. Auflage, Wien / Köln 2009, ISBN 3412203807, S. 507; Andreas Graf (Hrsg.): Anarchisten gegen Hitler: Anarchisten, Anarcho-Syndikalisten, Rätekommunisten in Widerstand und Exil. Lukas Verlag, 2001, ISBN 3-931-83623-1, S. 99 f.
  4. Mark Bray: Antifa. 2017, S. 11–13.
  5. Clemens Zimmermann: Medien im Nationalsozialismus: Deutschland 1933–1945, Italien 1922–1943, Spanien 1936–1951. Böhlau, Wien 2007, ISBN 3-205-77586-4, S. 114.
  6. Giuliano Procacci, Friederike Hausmann: Geschichte Italiens und der Italiener. Beck, München 1989, ISBN 3406339867, S. 371
  7. Hans Maier: Gesammelte Schriften Band II: Politische Religionen. Beck, München 2007, ISBN 3406562167, S. 127.
  8. Silvano Longhi: Die Juden und der Widerstand gegen den Faschismus in Italien (1943–1945). Lit Verlag, Münster 2010, ISBN 3-643-10887-7, S. 65 f. und Fn. 6.
  9. Silvano Longhi: Die Juden und der Widerstand gegen den Faschismus in Italien (1943–1945). Münster 2010, S. 12.
  10. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I, Berlin 2013, S. 314, Fn. 246.
  11. Peter Haferstroh: Imperialismus und Faschismus. In: Helga Grebing, Klaus Kinner (Hrsg.): Arbeiterbewegung und Faschismus. Klartext, Essen 1990, ISBN 3-88474-146-2, S. 96–100.
  12. Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Band 30, Ausgaben 7–12, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin (Ost) 1982, S. 832.
  13. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I, Berlin 2013, S. 1 f.
  14. Marcel Bois: Kommunisten gegen Hitler und Stalin. Klartext, 2. Auflage, Berlin 2016, S. 361.
  15. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I. Berlin 2013, S. 238 f.
  16. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I, Berlin 2013, S. 242
  17. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I, Berlin 2013, S. 76 f.
  18. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I, Berlin 2013, S. 1109, Fn. 188; Martin Sabrow: Erich Honecker: Das Leben davor. Beck, München 2016, S. 167.
  19. Anson Rabinbach: Staging Antifascism: The Brown Book of the Reichstag Fire and Hitler Terror. In: New German Critique 103 (2008), S. 97–126.
  20. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I, Berlin 2013, S. 314
  21. Werner Loh et al. (Hrsg.): Faschismus kontrovers. Erwägungskultur in Forschung, Lehre und Praxis. De Gruyter / Oldenbourg, München 2003, ISBN 3828202381, S. 233
  22. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I, Berlin 2013, S. 319 und S. 335–341.
  23. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I, Berlin 2013, S. 124 ff.
  24. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I. Berlin 2013, S. 136–139.
  25. Norman M. Naimark: Flammender Hass: Ethnische Säuberung im 20. Jahrhundert. Beck, München 2004, ISBN 3406517579, S. 117
  26. Volker Ullrich: Die Revolution von 1918/19. Beck, München 2009, ISBN 340656254X, S. 44–118, besonders S. 76 und 115.
  27. Erwin Könnemann, Gerhard Schulze: Der Kapp-Lüttwitz-Ludendorff-Putsch: Dokumente. Olzog, 2002, S. 496.
  28. Bernhard Sauer: Schwarze Reichswehr und Fememorde. Eine Milieustudie zum Rechtsradikalismus in der Weimarer Republik. Berlin 2004
  29. Mark Bray: Antifa. 2017, S. 17–21.
  30. Maurizio Bach, Stefan Breuer: Faschismus als Bewegung und Regime: Italien und Deutschland im Vergleich. S. 26.
  31. Bernd Langer: Antifaschistische Aktion, Münster 2015, S. 15–24.
  32. Bernd Langer: Antifaschistische Aktion, Münster 2015, S. 24–32.
  33. Mike Schmeitzner (Hrsg.): Totalitarismuskritik von links. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 3-525-36910-7, S. 122 f.
  34. Stefan Vogt: Nationaler Sozialismus und soziale Demokratie. Die sozialdemokratische Junge Rechte 1918–1945. Bonn 2006, S. 14, 455.
  35. Marcel Bois: Kommunisten gegen Hitler und Stalin. Berlin 2016, S. 355 und Fn. 43
  36. Dirk Schumann: Politische Gewalt in der Weimarer Republik 1918–1933 : Kampf um die Straße und Furcht vor dem Bürgerkrieg (= Veröffentlichungen des Instituts für Soziale Bewegungen: Schriftenreihe A, Darstellungen; Band 17). 1. Auflage. Klartext, Essen 2001, ISBN 3-88474-915-3, S. 213.
  37. Bernd Langer: Antifaschistische Aktion, Münster 2015, S. 34–40.
  38. Carsten Voigt: Kampfbünde der Arbeiterbewegung: Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und der Rote Frontkämpferbund in Sachsen 1924–1933. Böhlau, Wien 2009, ISBN 3-412-20449-8, S. 83–97.
  39. Peter Brandt: Antifaschismus und Arbeiterbewegung. Aufbau, Ausprägung, Politik in Bremen 1945/46. Hamburg 1976, S. 32.
  40. Marcel Bois: Kommunisten gegen Hitler und Stalin. Berlin 2016, S. 360 f.
  41. Ulrich Schneider: Antifaschismus. Köln 2014, S. 18.
  42. Kurt Pätzold, Manfred Weißbecker (Hrsg.): Schlagwörter und Schlachtrufe Band 1: Aus zwei Jahrhunderten deutscher Geschichte. Militzke Verlag, 2002, ISBN 3-861-89248-0, S. 205 f.
  43. Carsten Voigt: Kampfbünde der Arbeiterbewegung, 2009, S. 184 f. und 509.
  44. Bert Hoppe: In Stalins Gefolgschaft: Moskau und die KPD 1928–1933. Oldenbourg, München 2007, S. 186.
  45. Marcel Bois: Kommunisten gegen Hitler und Stalin. Berlin 2016, S. 360–363 und Fn. 85
  46. Mike Schmeitzner: Der Totalitarismusbegriff Kurt Schumachers. In: ders. (Hrsg.): Totalitarismuskritik von links: deutsche Diskurse im 20. Jahrhundert. Göttingen 2004, S. 255.
  47. Mark Bray: Antifa. 2017, S. 23 f.
  48. Wolfgang Benz: Der Kampf gegen den Nationalsozialismus vor 1933. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Informationen zur politischen Bildung, Heft 243 (2003).
  49. Siegfried Grundmann: Einsteins Akte. Wissenschaft und Politik – Einsteins Berliner Zeit. 2. Auflage, Berlin 2004, S. 220 ff.
  50. Bernd Langer: Antifaschistische Aktion, Münster 2015, S. 68–73.
  51. Carsten Voigt: Kampfbünde der Arbeiterbewegung, 2009, S. 544.
  52. Marcel Bois: Kommunisten gegen Hitler und Stalin. Berlin 2016, S. 355–357
  53. Marcel Bois: Kommunisten gegen Hitler und Stalin. Berlin 2016, S. 349–354 und 363–387
  54. Mark Bray: Antifa. 2017, S. 23.
  55. Mark Bray: Antifa. 2017, S. 23 f.
  56. Frank Bajohr: Die Zustimmungsdiktatur. In: Hamburg im „Dritten Reich“, Göttingen 2005, S. 69–121; Robert Gellately: Lenin, Stalin und Hitler: Drei Diktatoren, die Europa in den Abgrund führten. Bergisch Gladbach 2007, S. 413 ff.
  57. Hermann Graml: Widerstand. in: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 3. Auflage, München 1998, S. 309–321, hier S. 309.
  58. Hermann Graml: Widerstand, in: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, München 1998, 3. Auflage, S. 309–321, hier S. 309–311.
  59. Reinhard Kühnl: Der deutsche Faschismus in Quellen und Dokumenten, Köln 1975, S. 408 f.
  60. Ursula Langkau-Alex: Geschichte des Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront Band 1. Berlin 2004, S. 10 und 99.
  61. Hermann Weber et al. (Hrsg.): Deutschland, Russland, Komintern I, Berlin 2013, S. 1134.
  62. Jens Gmeiner, Markus Schulz: Deutsche Volksfront ohne Volk – Manifeste des Widerstandes. In: Johanna Klatt, Robert Lorenz (Hrsg.): Manifeste: Geschichte und Gegenwart des politischen Appells. Bielefeld 2011, S. 169–198, hier S. 177 f.
  63. Ursula Langkau-Alex: Geschichte des Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront Band 2. Berlin 2004, S. 294 ff.
  64. Mark Bray: Antifa. London 2017, S. 37.
  65. Jost Hermand: Kultur in finsteren Zeiten. Nazifaschismus, Innere Emigration, Exil. Köln/Weimar/Wien 2010, S. 177.
  66. Jost Hermand: Kultur in finsteren Zeiten, Köln/Weimar/Wien 2010, S. 216.
  67. Jost Hermand: Kultur in finsteren Zeiten, Köln/Weimar/Wien 2010, Literaturliste.
  68. Michael Minden: Modern German Literature. Cambridge (UK) 2011, S. 204.
  69. Konstantin Kaiser: Literatur und Widerstand. Die politische Natur und Tradition des Widerstandsbegriffs. (PDF)
  70. Frank Pfeiffer: Kurze Weltgeschichte des Faschismus, edition assemblage, Münster 2013, S. 90 f.
  71. Bernd Langer: Antifaschistische Aktion, Münster 2015, S. 127 f.
  72. Bernhard Nolz, Wolfgang Popp: Erinnerungsarbeit. Grundlage einer Kultur des Friedens. Lit Verlag, Münster 2000, ISBN 3-825-84611-3, S. 81.
  73. Mark Bray: Antifa. London 2017, S. 26–28.
  74. Mark Bray: Antifa. London 2017, S. 28–30.
  75. Mark Bray: Antifa. London 2017, S. 31–34.
  76. Felix Morrow: Revolution und Konterrevolution in Spanien. Gervinus, Essen 1986, ISBN 3-88634-050-3, S. 92.
  77. Mark Bray: Antifa. London 2017, S. 34 f.
  78. Mark Bray: Antifa. London 2017, S. 35 f.
  79. Walther L. Bernecker: Krieg in Spanien 1936–1939. Darmstadt 1991, S. 112.
  80. Lukas Kohn: Die Internationalen Brigaden. Deutsches Historisches Museum, 2011.
  81. Thomas Doerry: Marxismus und Antifaschismus: zur theoretischen und politischen Auseinandersetzung des Marxismus, des Sozialismus und der internationalen Arbeiterbewegung mit dem Faschismus an der Macht (1920 bis 1984). Pahl-Rugenstein, Köln 1985, S. 108; Jürgen Reulecke: 50 Jahre danach – 50 Jahre davor. Der Meißnertag von 1963 und seine Folgen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, ISBN 3-847-00336-4, S. 223.
  82. Lothar Rolke: Protestbewegungen in der Bundesrepublik. Eine analytische Sozialgeschichte des politischen Widerspruchs. Springer, Wiesbaden 1987, ISBN 978-3-663-14332-1, S. 118–120.
  83. Jeannette Michelmann: Aktivisten der ersten Stunde. Die Antifa in der Sowjetischen Besatzungszone. Köln/Weimar/Wien 2002, S. 369 f.
  84. Hans Woller: Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Asbach und Fürth. München 1986, S. 89.
  85. Lothar Rolke: Protestbewegungen in der Bundesrepublik. Wiesbaden 1987, S. 118–120.
  86. Christoph Kleßmann: Die doppelte Staatsgründung. Deutsche Geschichte 1945–1955. Bonn 1984, S. 122.
  87. Klaus-Dietmar Henke: Politische Säuberung unter französischer Besatzung: Die Entnazifizierung in Württemberg-Hohenzollern. Stuttgart 1981, S. 37 f.
  88. Jeannette Michelmann: Die Aktivisten der ersten Stunde. Die Antifa 1945 in der sowjetischen Besatzungszone zwischen Besatzungsmacht und Exil-KPD. Jena 2001, S. 380 ff.
  89. Lothar Rolke: Protestbewegungen in der Bundesrepublik, Wiesbaden 1987, S. 121–133.
  90. Michael Buddrus: Anmerkungen zur Jugendpolitik in der KPD 1945/46. In: Hartmut Mehringer, Michael Schwartz, Hermann Wentker (Hrsg.): Erobert oder befreit? Deutschland im internationalen Kräftefeld und die Sowjetische Besatzungszone (1945/46). De Gruyter / Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-59370-6, S. 301 f.
  91. Hans Coppi, Nicole Warmbold: Der zweite Sonntag im September. Zur Geschichte des ersten Gedenktages für die Opfer des Faschismus. Gedenkstättenrundbrief 131, S. 12–19.
  92. Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Markt oder Plan. Wirtschaftsordnungen in Deutschland 1945–1961, Frankfurt am Main 1997, S. 134.
  93. Karl G. Tempel: Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland und die Rolle der Parteien in der DDR. Springer, Wiesbaden 1987, ISBN 978-3-663-09748-8, S. 121.
  94. Helga Grebing (Hrsg.): Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland. Springer VS, Wiesbaden 2005, ISBN 978-3-322-80785-4, S. 366.
  95. Wolfgang Kruse, Eva Ochs, Arthur Schlegelmilch (Hrsg.): Soziale Bewegung und politische Emanzipation: Studien zur Geschichte der Arbeiterbewegung und des Sozialismus. Zum 60. Geburtstag von Peter Brandt. Dietz, 2008, ISBN 3-801-24184-X, S. 192.
  96. Lewis Joachim Edinger: Kurt Schumacher. Persönlichkeit und politisches Verhalten. Springer VS, Wiesbaden 1967, ISBN 978-3-322-96265-2, S. 348
  97. Karl W. Fricke: Der Wahrheit verpflichtet: Texte aus fünf Jahrzehnten zur Geschichte der DDR. Ch. Links, 2. Auflage 2000, ISBN 3861532085, S. 160.
  98. Hans-Gerd Jaschke: Streitbare Demokratie und Innere Sicherheit: Grundlagen, Praxis und Kritik. Opladen 1991, S. 94.
  99. Peter Graf Kielmannsegg: Nach der Katastrophe. Eine Geschichte des geteilten Deutschland. Berlin 2000, S. 562 f.
  100. Bernd-A. Rusinek: „Westforschungs“-Traditionen nach 1945. Ein Versuch über Kontinuität. In: Burkhard Dietz, Ulrich Tiedau, Helmut Gabel (Hrsg.): Griff nach dem Westen. Die „Westforschung“ der völkisch-nationalen Wissenschaften zum nordwesteuropäischen Raum (1919–1960), Teil 2. Münster/New York/München/Berlin 2003, S. 1141–1204, hier: S. 1147.
  101. Detlef Siegfried: Time is on my side. Konsum und Politik in der westdeutschen Jugendkultur der 1960er Jahre. Göttingen 2006, S. 187.
  102. Stephan Buchloh: „Pervers, jugendgefährdend, staatsfeindlich“. Zensur in der Ära Adenauer als Spiegel des gesellschaftlichen Klimas. Frankfurt am Main/New York 2002, S. 301.
  103. Siehe z. B. bei Ralph Giordano: Die zweite Schuld – oder Von der Last Deutscher zu sein. Hamburg 1987; auch bei Jang-Weon Seo: Die Darstellung der Rückkehr. Remigration in ausgewählten Autobiographien deutscher Exilautoren. Würzburg 2004, S. 100.
  104. Peter Reichel: Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur in Politik und Justiz. München 2001, S. 112.
  105. Adolf M. Birke, Udo Wengst: Die Bundesrepublik Deutschland. Verfassung, Parlament und Parteien 1945–1998. München 2010, S. 81.
  106. Hans Kratzer: Institut erforscht NS-Vergangenheit in Behörden. Wie Nazis nach dem Krieg Karriere machten, Süddeutsche Zeitung, 6. März 2017.
  107. Peter Reichel: Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur in Politik und Justiz. München 2001, S. 97.
  108. Dieter Bänsch, Die Fünfziger Jahre. Beiträge zu Politik und Kultur, Tübingen 1985, S. 81.
  109. 11. Juli 1951, siehe z. B. Ernst Schumacher, Ein bayerischer Kommunist im doppelten Deutschland: Aufzeichnungen des Brechtforschers und Theaterkritikers in der DDR 1945–1991, München 2007, S. 156.
  110. Lukas Busche: Kommunistenverfolgung in der alten Bundesrepublik. Zur Situation der politisch Inhaftierten im Strafgefängnis Wolfenbüttel der 1950er und 1960er Jahre am Beispiel des Berthold K. In: Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung, 29. April 2016.(online).
  111. Alexander von Brünneck: Politische Justiz gegen Kommunisten in der Bundesrepublik Deutschland 1949–1968. Frankfurt am Main 1979, S. 184.
  112. Alexander von Brünneck: Politische Justiz gegen Kommunisten in der Bundesrepublik Deutschland 1949–1968. Frankfurt am Main 1979, S. 278; etwas neuer mit höheren Zahlenangaben auch: Rolf Gössner: Die vergessenen Justizopfer des Kalten Krieges. Verdrängung im Westen – Abrechnung mit dem Osten? Berlin 1998, S. 26.
  113. Eckhard Jesse: Antifaschismus in der Ideokratie der DDR – und die Folgen. Das Scheitern (?) einer Integrationsideologie. In: derselbe: Extremismus und Diktaturen, Parteien und Wahlen. Historisch-politische Streifzüge. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2015, ISBN 978-3-412-22302-1, S. 93–104, hier S. 94 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  114. Herfried Münkler: Die Deutschen und ihre Mythen. Rowohlt, Berlin 2009, S. 421–424.
  115. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 5: Bundesrepublik und DDR 1949–1990. C.H. Beck, München 2008, S. 349.
  116. Eckhard Jesse: Antifaschismus in der Ideokratie der DDR – und die Folgen. Das Scheitern (?) einer Integrationsideologie. In: derselbe: Extremismus und Diktaturen, Parteien und Wahlen. Historisch-politische Streifzüge. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2015, ISBN 978-3-412-22302-1, S. 93–104, hier S. 98 (abgerufen über De Gruyter Online).
  117. Bernd Faulenbach: Einführung. In: Materialien der Enquete-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ (12. Wahlperiode des Deutschen Bundestages), Band III,1, Nomos Verlagsgesellschaft, Frankfurt am Main/Baden-Baden 1995, S. 106 (online), Abruf am 26. September 2020.
  118. Ilko-Sascha Kowalczuk: Die 101 wichtigsten Fragen – DDR (= Beck’sche Reihe. 7020). Beck, München 2009, S. 31 f.
  119. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 5: Bundesrepublik und DDR 1949–1990. C.H. Beck, München 2008, S. 342.
  120. Eckhard Jesse: Antifaschismus in der Ideokratie der DDR – und die Folgen. Das Scheitern (?) einer Integrationsideologie. In: derselbe: Extremismus und Diktaturen, Parteien und Wahlen. Historisch-politische Streifzüge. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2015, ISBN 978-3-412-22302-1, S. 93–104, hier S. 95 (abgerufen über De Gruyter Online).
  121. Zum Gesamtabschnitt siehe auch: Hans Karl Rupp: Politik nach Auschwitz. Ausgangspunkte, Konflikte, Konsens. Ein Essay zur Geschichte der Bundesrepublik. Münster 2005, passim.
  122. Andreas Hilger, Mike Schmeitzner, Clemens Vollnhals: Sowjetisierung oder Neutralität? Optionen sowjetischer Besatzungspolitik in Deutschland und Österreich 1945–1955. Göttingen 2011, S. 235.
  123. Heiner Lichtenstein: Zeitgeschichtliche Jahrestage. Ärzteprozess, DDR-NS-Prozesse, Ghetto Riga, Eichmanns Todesurteil. Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, 180/2006, S. 159 (PDF).
  124. Klaus Bästlein: Zeitgeist und Justiz. Die Strafverfolgung von NS-Verbrechen im deutsch-deutschen Vergleich und im historischen Verlauf. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 64. Jg. 2016, Heft 1, S. 5–28, hier S. 12.
  125. Presse- und Informationsstelle der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 2003, S. 31.
  126. Dörte Hinrichs, Hans Rubinich: Harte Strafen und schnelle Begnadigungen. Der NS-Juristenprozess von 1947 und seine Folgen. In: Deutschlandradio Kultur, 14. Februar 2007, siehe auch: .
  127. Frank Hirschinger: Fälschung und Instrumentalisierung antifaschistischer Biographien: Das Beispiel Halle / Saale 1945–2005. V&R unipress, Göttingen 2006, S. 138.
  128. Stefan Wolle: Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR. 1971–1989. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1998, ISBN 3-89331-297-8, S. 333; Eckhard Jesse: Antifaschismus in der Ideokratie der DDR – und die Folgen. Das Scheitern (?) einer Integrationsideologie. In: derselbe: Extremismus und Diktaturen, Parteien und Wahlen. Historisch-politische Streifzüge. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2015, ISBN 978-3-412-22302-1, S. 93–104, hier S. 95 (abgerufen über De Gruyter Online).
  129. Eckhard Jesse: Antifaschismus in der Ideokratie der DDR – und die Folgen. Das Scheitern (?) einer Integrationsideologie. In: derselbe: Extremismus und Diktaturen, Parteien und Wahlen. Historisch-politische Streifzüge. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2015, ISBN 978-3-412-22302-1, S. 93–104, hier S. 98 (abgerufen über De Gruyter Online).
  130. Ulrich Schneider: Antifaschismus. PapyRossa, Köln 2014, S. 66–71.
  131. Ulrich Schneider: Antifaschismus. Köln 2014, S. 71–79.
  132. Ulrich Schneider: Antifaschismus. Köln 2014, S. 82 f.
  133. Ulrich Schneider: Antifaschismus. Köln 2014, S. 84 f.
  134. Mark Bray: Antifa, London 2017, S. 48–51.
  135. Morris Beckmann: The 43 Group – Antifaschistischer Kampf in Großbritannien 1946–1950. Harald-Kater-Verlag, Berlin 1995, ISBN 3927170089
  136. Mark Bray: Antifa, London 2017, S. 41–45.
  137. Mark Bray: Antifa, London 2017, S. 46 f.
  138. Mark Bray: Antifa, London 2017, S. 51 f.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.