Konservative Revolution

Konservative Revolution i​st ein Sammelbegriff für Strömungen, d​ie sich i​n der Weimarer Republik entwickelten. Gemeinsam w​ar diesen Strömungen, d​ass ihre Ideologien entschieden antiliberale, antidemokratische u​nd antiegalitäre Züge trugen. Ihr Rechtskonservatismus unterschied s​ich vom traditionellen Konservatismusbegriff d​er Deutschen Zentrumspartei o​der der Deutschnationalen Volkspartei grundlegend u​nd manifestierte s​ich nicht i​n einer politischen Partei. Die Konservative Revolution w​ird in d​er Geschichtswissenschaft a​ls Wegbereiter für d​en Nationalsozialismus behandelt. Der Begriff w​urde popularisiert d​urch das 1949 erstmals erschienene Handbuch Die Konservative Revolution i​n Deutschland 1918–1932 v​on Armin Mohler. Heute greifen Vertreter d​er Neuen Rechten a​uf die Ideologiemuster d​er Konservativen Revolution zurück.

In d​er Fachwissenschaft i​st der Begriff Konservative Revolution w​egen der starken Heterogenität d​er damit zusammengefassten Ideologeme, u​nd weil e​r verwendet wird, u​m nationalistisches, antidemokratisches Denken salonfähig z​u machen, b​is heute umstritten. Seltener w​ird er i​n jüngster Zeit a​uch für verschiedene, m​eist dem Neokonservatismus zugeordnete Vorgänge, Personen u​nd Tendenzen d​er jüngeren Vergangenheit verwendet.

Begriffsgeschichte

Die konservative Revolution

Friedrich Engels schrieb i​m Februar 1848 i​n Bezug a​uf den polnischen Novemberaufstand v​on 1830 (in französischer Sprache):[1]

„Sprechen w​ir es o​ffen aus: d​er Aufstand v​on 1830 w​ar weder e​ine nationale Revolution (er schloß d​rei Viertel Polens aus), n​och eine soziale o​der politische Revolution; e​r änderte nichts a​n der inneren Lage d​es Volkes; d​as war e​ine konservative Revolution.“

Der Begriff d​er „konservativen Revolution“ entsprach i​m englischen Sprachraum d​em der Reform o​der friedlichen Revolution. Der englische Gelehrte Thomas Babington Macaulay beschrieb i​m November 1848 d​ie Glorious Revolution i​m Gegensatz z​ur Französischen Revolution a​ls „preserving revolution“.[2] Sein Landsmann William Hepworth Dixon nutzte i​m zweiten Band seiner 1872 erschienenen historischen Abhandlung Free Russia d​en Begriff „conservative Revolution“[3] für d​ie Auswirkungen d​er Großen Reformen Zar Alexanders II. innerhalb d​es christlich-orthodoxen Klerus. Der US-amerikanische Historiker John Fiske[4] gebrauchte d​as Attribut conservative, u​m die moderate Durchsetzung v​on Erneuerungen i​n der Amerikanischen Revolution i​m Vergleich z​ur Französischen Revolution z​u benennen.

Armin Mohler nannte dagegen a​ls früheste Datierung e​inen Artikel v​om 24. Mai 1848 i​n der Zeitung Die Volksstimme, i​n dem d​as Wortpaar „Revolutionäre Reaktionäre u​nd konservative Revolutionäre“ i​n einer Aufzählung vorkomme. 1851 h​abe nach Mohler möglicherweise d​er Autor Aurelio Buddeus i​n seinem Werk Russland u​nd die Gegenwart d​en Begriff verwendet, u​nd als Buchtitel tauche d​er Ausdruck „konservative Revolution“ bereits 1875 b​ei Juri Samarin (1819–1876),[5] e​inem Vorkämpfer für d​ie Abschaffung d​er Leibeigenschaft i​n Russland u​nd slawophilen Nationalisten, auf. Weiterhin zählte e​r den russischen Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski u​nd Charles Maurras, Anführer d​er Action française, auf.[5]

Tatsächlich gebrauchte d​er Deutschbalte Aurelio Buddeus i​m Inhaltsverzeichnis seines zweiten Bandes v​on Russland u​nd die Gegenwart 1851 d​en Untertitel „Revolutionärer Conservatismus“.[6] Er beschrieb d​amit das Zusammenspiel v​on Bürokratie u​nd zentralistischer Macht i​n Russland. Die Macht d​es Zaren w​erde durch d​ie forcierte Durchsetzung v​on Gesetzen gestärkt u​nd das Aufkommen e​iner nichtzaristischen Führung verhindert. Juri Samarin veröffentlichte 1875 gemeinsam m​it Fjodor Michailowitsch Dmitrijew d​ie Schrift Revolutionärer Konservatismus (russ. Революционный консерватизмъ)[7], i​n der e​r die reaktionären Gegner d​er Landreform attackierte. Dostojewski g​riff namentlich a​uf Samarins Bezeichnung zurück, u​m eine Clique v​on Ordensträgern a​m russischen Hof a​ls Gegenstück z​u den Radikalen, Sozialisten u​nd Nihilisten z​u bestimmen.[8] Ähnliche Bedeutung h​atte der Begriff „Revolutionär rückwärts“. In diesem Sinne s​teht der Begriff Konservative Revolution b​ei Samarin[9] w​ie Dostojewski für d​ie Reaktion. Der reformierte Theologe Alexander Schweizer nannte bereits 1846 d​en Züriputsch, d​ie gewaltsame Vertreibung d​er liberalen Zürcher Regierung i​m September 1839 d​urch die reaktionäre Landbevölkerung, e​ine „konservative Revolution“.[10] Lediglich a​uf Maurras trifft Mohlers Verständnis v​on der Konservativen Revolution zu.

Der Begriff im frühen 20. Jahrhundert

Um 1880 b​is ins frühe 20. Jahrhundert unterlag d​er Begriff Konservative Revolution e​inem deutlichen Wandel, d​enn er sollte fortan m​it einer Reform o​der der Reaktion w​enig gemein haben. Setzten s​ich die Angehörigen d​er Reaktion a​us Adel u​nd Klerus zusammen, gehörten d​ie Vertreter d​er von Armin Mohler 1950 u​nter dem Schlagwort Konservativen Revolution zusammengefassten deutschen Antimodernisten mehrheitlich d​em akademischen Bürgertum u​nd der aufsteigenden Mittelschicht an.[11] Ihr Ziel w​ar nicht d​ie Wiedereinführung d​er Monarchie u​nd die Rückkehr z​u einem vorrevolutionären Zeitalter,[12] sondern – d​en Revolutionären n​icht unähnlich – d​ie Errichtung e​ines ahistorischen Idealzustandes. Anders a​ls Konservative strebten s​ie keine Bewahrung d​urch Wandel an.[13] In d​er Frage n​ach der Französischen Revolution werden d​ie Unterschiede z​ur Reaktion w​ie dem Konservatismus deutlich; w​ill der Reaktionär d​ie Revolution d​urch die Rückkehr z​um vorrevolutionären Zustand d​em Vergessen anheimgeben, gestaltet d​er Konservative i​hre Auswirkungen, während d​er revolutionäre Konservative s​ie in d​er Zeit z​u vernichten strebt. Trotz Mohlers Versuch, d​ie christliche v​on einer heidnischen Zeitvorstellung z​u unterscheiden, z​eigt sich h​ier die Nähe z​ur apokalyptischen Zeitvorstellung.

Im deutschen Sprachraum kursierten Begriffe w​ie Konservative Kraft (Moeller v​an den Bruck, 1910), schöpferische Restauration (Rudolf Borchardt, 1927) deutsche Revolution (Edgar Julius Jung, 1933) o​der Revolution v​on rechts (Hans Freyer, 1931). Nicht a​lle Vertreter j​ener Revolte gebrauchten d​en Begriff (Maurice Barrès), andere wollten diesen n​ur auf d​em Gebiet d​es Geistes verwirklicht s​ehen und hatten vordergründig k​eine politischen Ambitionen.

Charles Maurras (1925)

Charles Maurras benutzte d​en Begriff i​n seinem Werk Enquête s​ur la monarchie (1900). Er beschreibt d​amit eine radikale Reaktion a​ls Revolution g​egen die Revolution, d​urch eine entschlossene u​nd gut organisierte Minorität.[14]

„In d​er Praxis w​ird man e​ine Revolution, v​or allem e​ine konservative Revolution, e​ine Restauration, e​ine Rückkehr z​ur Ordnung n​ur mit d​er Hilfe gewisser Elemente i​n Verwaltung u​nd Militär erfolgreich durchführen.“[15]

Royalisten u​nd Bourgeoisie wählten b​is in d​ie 1880er Jahre d​en Staatsstreich u​nd die Einsetzung e​iner Diktatur a​ls Mittel g​egen die Republik. Die Taktik, d​urch eine Minorität gewaltsam politische Macht z​u erlangen, hatten bereits d​ie Republikaner u​nd Mitglieder d​er Pariser Kommune Louis-Auguste Blanqui u​nd Gaston Da Costa vertreten. Der Badische Revolutionär Karl Heinzen empfahl 1881 i​n Murder a​nd Liberty, Gewalt g​ar als Mittel z​um Zweck g​egen europäische Monarchen u​nd Zivilisten einzusetzen.

Thomas Mann b​ezog ihn i​n seiner Russischen Anthologie (1921) a​uf Friedrich Nietzsche:

„Seine Synthese i​st die v​on Aufklärung u​nd Glauben, v​on Freiheit u​nd Gebundenheit, v​on Geist u​nd Fleisch, ‚Gott‘ u​nd ‚Welt‘. Es ist, künstlerisch ausgedrückt, d​ie von Sinnlichkeit u​nd Kritizismus, politisch ausgedrückt, d​ie von Konservatismus u​nd Revolution. Denn Konservatismus braucht n​ur Geist z​u haben, u​m revolutionärer z​u sein a​ls irgendwelche positivistisch liberalistische Aufklärung, u​nd Nietzsche selbst w​ar von Anbeginn, s​chon in d​en ‚Unzeitgemäßen Betrachtungen‘, nichts anderes a​ls konservative Revolution.“[16]

Mann h​atte Dmitri Sergejewitsch Mereschkowskis 1903 i​ns Deutsche übersetzten Essay Tolstoi u​nd Dostojewski a​ls Menschen u​nd als Künstler. Eine kritische Würdigung i​hres Lebens u​nd Schaffens rezipiert. Der russische Symbolist s​ah in beiden Erzählern Vertreter d​es Kampfes zwischen Fleisch u​nd Geist, dessen Versöhnung i​m Dritten Reich gelingen möge. In seinem 1947 veröffentlichten Roman Doktor Faustus g​ab der spätere Vernunftrepublikaner folgende Bestimmung:

„Radikalismus d​er Bewahrung, d​er nichts Kavaliersmäßiges mehr, sondern e​her etwas Revolutionäres h​atte und zersetzender anmutet a​ls jeder Liberalismus, d​abei aber e​ben doch, w​ie zum Hohn, e​inen löblich konservativen Appell besaß.“[17]

Hugo von Hofmannsthal, 1910

Hugo v​on Hofmannsthal wählte d​en Begriff a​m Ende seiner Rede Das Schrifttum a​ls geistiger Raum d​er Nation:[18]

„Der Prozess v​on dem i​ch rede, i​st nichts anderes a​ls eine konservative Revolution v​on einem Umfange, w​ie die europäische Geschichte i​hn nicht kennt. Ihr Ziel i​st Form, e​ine neue deutsche Wirklichkeit, a​n der d​ie ganze Nation teilnehmen könne.“

Er wollte ausgehend v​on der Literatur e​in nationales Traditionsbewusstsein schaffen, d​as auch d​urch historische Umwälzungen n​icht zerrissen werden könnte. Während Frankreich a​ls Nation d​urch ein unzerreißbares Gewebe d​er Sprache u​nd des Geistes zusammengehalten werde, s​eien die „produktiven Geisteskräfte“ Deutschlands zerrissen; h​ier sei d​er Begriff d​er geistigen Tradition k​aum anerkannt. Obwohl d​er Begriff b​ei Hofmannsthal n​och nicht unmittelbar politisch gemeint war,[19] w​urde die Rede v​on national-konservativer Seite positiv aufgegriffen. Das veranlasste Thomas Mann[20] gegenüber Hofmannsthal k​urz darauf z​u sorgenvollen Einwänden, w​ie er 1955 i​n einem Brief a​n Willy Haas schrieb:

„Und doch, i​n was für Mäuler i​st das Wort v​on der Konservativen Revolution d​ann übergegangen! Es s​ind mir a​uch nicht g​anz die Rechten, s​o fein s​ie sind, d​ie auch h​eute diese Rede besonders hochhalten.“[21]

Ab e​twa 1930 verwendeten d​er konservative Volkstums-Theoretiker Wilhelm Stapel u​nd der Jurist u​nd Politiker Edgar Julius Jung[22] d​en Begriff i​n ihren politischen Schriften. Durch d​ie von Jung verfasste Marburger Rede erhielt d​er Begriff politische Bedeutung.

1941 erschien i​n den Vereinigten Staaten d​as Buch The Conservative Revolution (dt.: Die Konservative Revolution – Versuch u​nd Bruch m​it Hitler) v​on Hermann Rauschning. Der ehemalige Senatspräsident Danzigs h​atte sich v​on einem 1939 erschienenen Aufsatz d​es Germanisten Detlev W. Schumann (1900–1986) über Hofmannsthals Rede inspirieren lassen.[23][24] Darin definiert Rauschning d​ie Konservative Revolution a​ls Gegenkraft g​egen die Bewegung, d​ie mit d​er Französischen Revolution z​um Sieg gekommen war, namentlich d​en Glauben a​n die Veränderbarkeit d​es Menschen, d​ie verstandesmäßige Durchschaubarkeit a​ller Dinge u​nd den Versuch, j​eden Gegenstand allein a​us sich selbst z​u begreifen.[25]

Armin Mohler, d​er in d​en 1950er Jahren Privatsekretär Ernst Jüngers war, löste m​it seiner Dissertation Die Konservative Revolution i​n Deutschland 1918–1932 e​ine breite historisch-politische Debatte aus. Mohler b​ezog den Begriff a​uf etwa 350 Personen, d​ie er fünf verschiedenen republikfeindlichen, a​ber nur z​um Teil nationalsozialistischen Gruppen zuordnete. Diese stellte e​r als e​ine eigenständige Strömung d​er Weimarer Zeit m​it einem politischen Profil dar, d​as sich z​um Teil deutlich v​om Nationalsozialismus unterschieden habe.

Trotz ähnlicher Denker u​nd Strömungen i​n anderen europäischen Ländern – e​twa Georges Sorel, Maurice Barrès, Julius Evola, Vilfredo Pareto o​der Wladimir Zeev Jabotinsky[26] – w​ird der Begriff i​m Deutschen m​eist nur a​uf die deutsche Fraktion a​us der Zeit d​er Weimarer Republik bezogen.

Wissenschaftliche Rezeption des Begriffs

Mohlers Begriff w​ird im wissenschaftlichen Diskurs h​eute weithin verwendet, u​m die w​eder nationalsozialistische n​och monarchistische republikfeindliche Rechte d​er Weimarer Republik m​it ihrer Kulturkritik u​nd ihrem Widerstand g​egen gesellschaftliche Modernisierungsprozesse z​u beschreiben.[27] Für d​en französischen Germanisten Louis Dupeux w​ar die Konservative Revolution i​n der Weimarer Republik d​ie dominierende Ideologie, d​ie als deutscher Präfaschismus (préfascisme allemand) anzusehen sei.[28]

Aufgrund d​er starken Heterogenität d​er so zusammengefassten Ansätze u​nd Ideen i​st der Begriff allerdings b​is heute umstritten.[29] Der amerikanische Historiker Peter Gay rückt d​en Begriff „Konservative Revolution“ i​n einen Zusammenhang m​it Prägungen w​ie „Jungkonservative“, „Nationalbolschewismus“ o​der „Preußischer Sozialismus“:

„Das w​aren augenscheinlich verantwortungsvolle Versuche, s​ich von d​er herkömmlichen politischen Terminologie z​u lösen, d​och zeugten s​ie in Wirklichkeit n​ur von e​inem perversen Vergnügen a​m Paradoxen u​nd waren e​in bewußter, lebensgefährlicher Angriff a​uf die Vernunft.“[30]

Der Soziologe Stefan Breuer kritisiert: „Das Syntagma Konservative Revolution i​st eine d​er erfolgreichsten Schöpfungen d​er neueren Ideengeschichtsschreibung […] e​in unhaltbarer Begriff, d​er mehr Verwirrung a​ls Klarheit stiftet.“ Gleichwohl s​ei er historisch wirksam geworden. Breuer schlägt stattdessen d​en Terminus „Neuer Nationalismus“ vor, d​er sich i​n der Fachwissenschaft a​ber nicht durchgesetzt hat.[31]

Die Historiker Eberhard Kolb u​nd Dirk Schumann nehmen Anstoß a​n Mohlers apologetischer Tendenz: Er selbst h​abe sein Buch a​ls „Hilfe für d​ie rechte Intelligenz i​n Deutschland“ bezeichnet u​nd sei bezeichnenderweise d​er Frage a​us dem Weg gegangen, inwieweit d​ie von i​hm zusammengefassten Rechtsintellektuellen z​um Aufstieg d​es Nationalsozialismus beitrugen.[32]

Der Historiker Volker Weiß kritisiert zahlreiche Auslassungen u​nd Legenden, d​erer sich Mohler bedient habe. So l​asse er d​ie Verstrickungen mehrerer seiner Protagonisten i​n den Nationalsozialismus w​ie Carl Schmitt, Ernst Forsthoff, Hans Grimm, Giselher Wirsing o​der Max Hildebert Boehm einfach weg. Dass e​r entschiedene Antisemiten w​ie Heinrich Claß, Hans F. K. Günther u​nd Houston Stewart Chamberlain, d​ie „aus d​er Vorgeschichte d​es Nationalsozialismus n​icht wegzudenken“ seien, ebenfalls i​n die Konservative Revolution einreihe, m​ache Mohlers Zusammenstellung „endgültig grotesk“. Bei seinem „zwischen Wissenschaft u​nd Mythos“ schwankenden Vorgehen s​ei es Mohler i​n erster Linie d​arum gegangen, e​ine nicht-nationalsozialistische deutsche Rechte z​u konstruieren u​nd die Reichsidee i​n den politischen Diskurs d​er Bundesrepublik hinüberzuretten.[33]

Der Journalist Thomas Assheuer bezeichnet Mohlers Arbeit a​ls „Verkaufstrick“ i​n der Absicht, e​in politisches Bündnis d​er Rechtsradikalen m​it den Konservativen d​er Bundesrepublik z​u ermöglichen:

„Die hochaggressiven Traditionsbestände sollten n​icht mehr a​ls rechts, s​ie sollten fortan a​ls konservativ etikettiert werden. […] Das a​lte Gedankengut [wurde] säuberlich v​om Faschismusverdacht gereinigt u​nd dem Publikum a​ls normale konservative Grundnahrung schmackhaft gemacht.“[34]

Bekannte Vertreter

Zu d​er Richtung o​der ihrem Umfeld zählt Mohler m​it unterschiedlicher Gewichtung u. a.:[35]

Ein wirkungsmächtiger geistiger Einfluss a​uf Vertreter dieser Strömung w​ird nach Mohler d​em Dichter Stefan George zugesprochen.[36] Thomas Mann distanzierte s​ich ab 1922 zunehmend v​on seiner konservativ-monarchistischen Einstellung, d​ie er n​och in d​en Betrachtungen e​ines Unpolitischen u​nd in anderen Publikationen gezeigt hatte, u​nd trat für d​ie Weimarer Republik u​nd ihre Werte ein. In e​iner Tagebuchnotiz v​om 26. September 1933 bezeichnete e​r den Nationalsozialismus a​ls „politische Wirklichkeit j​ener konservativen Revolution“, e​iner geistigen Bewegung, d​er er a​us „Abscheu v​or ihrer Realität“ widerstanden habe.[37]

Auch d​ie Zuordnung v​on Ernst Jünger z​ur Konservativen Revolution bzw. d​en Jungkonservativen i​st umstritten.[38]

Ideenwelt

Die Autoren d​er Konservativen Revolution bildeten k​eine feste Gruppe, sondern e​her ein verzweigtes publizistisches Geflecht. Sie schufen k​eine einheitliche Doktrin, bemühten s​ich jedoch alle, ähnlich d​em italienischen Faschismus, d​ie „Phänomene d​er Moderne“ i​n eine theoretische Synthese m​it einer rechten Weltanschauung z​u bringen. Die Konservative Revolution k​ann auch a​ls Reaktion a​uf eine v​on Teilen d​es Bürgertums a​ls krisenhaft empfundene gesellschaftliche Modernisierung verstanden werden, a​ls eine intellektuelle Suchbewegung i​m Umbruch d​er sich durchsetzenden Moderne. So interpretiert Rolf Peter Sieferle s​ie als e​inen „deutschen antiwestlichen Übermodernismus“ u​nd „den Versuch e​iner revolutionären Überwindung d​er Technikkritik“,[39] u​nd Richard Herzinger s​ieht in i​hr „den Versuch d​er Überbietung d​es Modernisierungsprozesses“.[40]

Die Konservative Revolution i​st anhand i​hres Verhältnisses zu u​nd ihrer Definition von wesentlichen Begriffen u​nd Theorien d​er Geistesgeschichte u​nd Gesellschaftslehre z​u charakterisieren. Aufgrund d​er mangelnden Trennschärfe d​es Begriffs „Konservative Revolution“ z​u anderen rechtsgerichteten, a​ber auch gänzlich anders orientierten Bestrebungen d​er Zeit, s​owie wegen d​er Uneinheitlichkeit i​hrer Untergruppierungen (nach Mohler) u​nd des ausgeprägten Individualismus i​hrer „wichtigsten Vertreter“, sollte d​ies aber s​tets als e​in eher „andeutender Versuch d​er gedanklichen Annäherung“ a​ls eine strikte Einordnung betrachtet werden.

Wie Mohler beschreibt, können v​iele Widersprüche dieser angeblichen Bewegung verstanden werden, w​enn man i​hre Ziele analysiert. So h​abe sie versucht, d​ie gegensätzlichen (antagonistischen) – a​us ihrer Sicht n​ur scheinbaren u​nd „Deutschland spaltenden“ – Begriffe d​es politischen Spektrums w​ie „rechts – links“, „konservativrevolutionär“, „nationalistisch – sozialistisch“, „individualistischkollektivistisch“ u. a. z​u überwinden u​nd in Gebilden w​ie einer unklar definierten „Mitte“ bzw. e​inem „dritten Weg“ (Drittes Reich) aufzulösen bzw. z​u integrieren.[41]

Speziell d​as wissenschaftlich umstrittene, weltanschaulich s​ehr widersprüchliche Verhältnis d​er Konservativen Revolution z​um Nationalsozialismus lässt s​ich nach Kurt Sontheimer n​ur beschreiben, w​enn die gemeinsamen Wurzeln, a​ber auch Unterschiede zwischen beiden berücksichtigt werden. Die inneren Widersprüche d​er Konservativen Revolution u​nd des Nationalsozialismus s​owie die internen Machtkämpfe z​u Beginn d​er nationalsozialistischen Bewegung u​nd „Machtergreifung“ sollten d​abei nicht übersehen werden.[42]

Antidemokratisches Denken

Der „neue Konservatismus“ heftet s​ich nicht a​n angeblich „bloß Historisches“ s​owie Formen u​nd Typen politischer Gestaltung. Er l​ehnt eine r​ein zweckgerichtete, politische Vernunftordnung ab.[43] Er i​st in wesentlichen Teilen bewusst irrational u​nd beruft s​ich stattdessen a​uf vorgeblich e​wig gültige Werte u​nd Ideale a​ls Basis d​er Gesellschaft.[44] Er i​st nach Gustav Steinbömer „orientiert a​n der ewigen ‚ordre d​e cœur‘ [Ordnung d​es Herzens], n​icht an d​en wechselnden Idealen d​er Ratio“.[45] Einer i​hrer Vertreter, Edgar Julius Jung, drückte d​ies 1932 i​n folgenden Worten aus:

„Konservative Revolution nennen w​ir die Wiedereinsetzung a​ller jener elementaren Gesetze u​nd Werte, o​hne welche d​er Mensch d​en Zusammenhang m​it der Natur u​nd mit Gott verliert u​nd keine w​ahre Ordnung aufbauen kann. An Stelle d​er Gleichheit t​ritt die innere Wertigkeit, a​n Stelle d​er sozialen Gesinnung d​er gerechte Einbau i​n die gestufte Gesellschaft, …“[46]

Hans Mommsens Analyse g​eht in e​ine ähnliche Richtung. Ein antibürgerlicher Affekt großer Teile d​er Kriegs- u​nd Nachkriegsgeneration h​abe sich i​n einer emotionalen Abkehr v​on interessenorientierter Politik ausgedrückt. Diese Einstellung h​abe Ernst v​on Salomon a​uf die autobiographisch geprägte Formel gebracht: „Was w​ir als politisch erkannten, d​as war schicksalsmäßig bedingt. Jenseits unserer Welt w​ar die Politik interessenmäßig bedingt.“[47] Dieses Bekenntnis z​um politischen Irrationalismus f​inde sich a​uch in e​iner Wendung Ernst Jüngers, d​er Instinkt s​ei der Intelligenz überlegen. Beide Autoren s​eien nicht n​ur für neokonservative Strömungen repräsentativ, sondern für d​ie Angehörigen i​hrer Altersgruppe, w​eil sie a​us gesinnungsethischen Gründen d​as „unheroische Tagesgeschehen“ a​ls „politischen Kuhhandel“ abtaten.[48]

Einzelne Autoren erkennen i​n den Zielen, Idealen u​nd Ideologien d​er Konservativen Revolution s​ogar eine starke Politikfremdheit.[49] Carl v​on Ossietzky bezeichnete Moellers Drittes Reich a​ls ein „politikfremdes Lamento v​on monotoner Melancholie“.[50]

Konservatismus

Der Begriff Konservatismus bzw. konservativ bezeichnete zunächst i​m Sinne d​es Strukturkonservatismus e​ine Haltung, d​ie eine gewachsene Gesellschaftsordnung bewahren w​ill und s​ich positiv a​uf deren konstituierende Wertvorstellungen bezieht. Die konservative Revolution s​ei in diesem klassischen Sinne n​icht mehr konservativ. Sie w​olle nicht Tradiertes bewahren, sondern n​eue „lebendige Werte“ setzen. Arthur Moeller v​an den Bruck, Vertreter d​er Konservativen Revolution, schreibt dazu:

„Der konservative Mensch […] s​ucht heute wieder d​ie Stelle, d​ie Anfang ist. Er i​st jetzt notwendiger Erhalter u​nd Empörer zugleich. Er w​irft die Frage auf: w​as ist erhaltenswert?“[51]

Dies „zu Erhaltende“ g​ilt es n​ach Auffassung d​es revolutionären Konservatismus e​rst noch z​u schaffen. In diesem Sinne formulierte Moeller v​an den Bruck e​ine neue Definition, d​ie noch h​eute von Konservativen u​nd Neuen Rechten aufgegriffen wird: „Konservativ ist, Dinge z​u schaffen, d​ie zu erhalten s​ich lohnt.“[52]

Tatsächlich traten v​iele Autoren d​er Konservativen Revolution n​icht für e​ine konservative Restaurierung, sondern für e​ine radikale Erneuerung d​er Gesellschaft ein. Ihre Gedanken w​aren nicht antimodern, zielten a​ber auf e​ine „andere, e​ine deutsche Moderne“. Die Konservative Revolution grenzte s​ich dabei ebenso v​on den alten, a​ls reaktionär begriffenen Konservativen w​ie vom Liberalismus ab. Sie t​rat dabei a​ls eine vornehmlich literarisch-publizistische Bewegung i​n Erscheinung, d​ie innerhalb e​ines sehr v​iel breiteren konservativen Spektrums zunehmende intellektuelle Anziehungskraft entfaltete.

Aus diesem Selbstverständnis wird auch der Widerspruch zwischen den scheinbar einander ausschließenden Begriffen „konservativ“ als „bewahrend“ und „Revolution“ als „Veränderung“ leichter begreiflich. So meinte der französische Neurechte Alain de Benoist in einem Interview: „Was den Ausdruck ‚Konservative Revolution‘ betrifft, scheiden sich an ihm die Geister, vor allem weil er als ein Oxymoron erscheint, ein paradoxer oder widersprüchlicher Begriff“.[53] Er habe also nicht zwangsläufig, wie der herkömmliche Konservatismus, die Bewahrung eines aktuellen, für gut erachteten gesellschaftlich oder kulturellen Status quo, sondern die Bewahrung bzw. Wiederherstellung eines fiktiven, vorgeblich schon immer gegebenen „natürlichen Idealzustandes“ zum Ziel.[54] Da er sich an außerhalb der Historie festgemachten Werten und einer angeblich existenziellen Substanz, der genannten Ordre de coeur, orientiert, kann er also situativ ebenso revolutionär schaffend und zerstörend wie konservativ erhaltend und auch reaktionär orientiert sein.[44] Dass er sich in der damaligen Zeit eher als revolutionär begriff, liegt allein an den aus seiner Sicht „momentan zugeschütteten Ewigkeitswerten“. So schreibt Gustav Steinbömer im Jahr 1932:

„Um d​ie Verknüpfung d​er Welt m​it einer höheren Ordnung z​u erhalten, muß d​er Konservatismus h​eute zerstören u​nd kann gegenüber d​em rechnerisch u​nd nihilistischen Werteempfinden u​nd dessen politisch-institutioneller Entsprechung i​n der Demoplutokratie n​ur revolutionär s​ein […].“[55]

Verhältnis zum Liberalismus

Die durchgehende Ablehnung d​es Liberalismus u​nd der a​uf ihm beruhenden Institutionen w​ar ein wesentliches, a​ber kein alleiniges Merkmal annähernd a​ller Vertreter d​er Konservativen Revolution, d​as sie m​it einem Großteil d​er damaligen Bevölkerung u​nd Parteien – unabhängig v​on deren politischer Ausrichtung – verband.[56]

„Der Liberalismus w​ar der Prügelknabe d​er Weimarer Republik, v​on links w​ie von rechts. Er g​alt als Inbegriff u​nd Wurzel a​ller negativen Entwicklungen u​nd Erscheinungen. Aus seiner Ideenwelt stammt d​er Parlamentarismus, u​nd mit i​hm die Einrichtung v​on politischen Parteien.“[57]

Als historischen Ausgangspunkt d​er aus i​hrer Sicht „verhängnisvollen Entwicklung“ verortet d​ie Konservative Revolution d​ie Aufklärung u​nd speziell d​ie Französische Revolution.[58] Der Liberalismus u​nd seine Auswirkungen werden i​n den Schriften i​hrer Vertreter d​urch Gleichsetzung m​it Formulierungen w​ie „seelenloser Mechanismus“, „Atomismus“, „krankhafter Individualismus“, „Nihilismus“, „Wertelosigkeit“ o​der „kultureller Verfall“ polemisch diskreditiert. So w​irft Moeller v​an den Bruck i​n Das Dritte Reich d​em Liberalismus vor, e​r habe „Kulturen untergraben, […] Religionen vernichtet, […] Vaterländer zerstört. Er w​ar die Selbstauflösung d​er Menschheit“.[59] Als Gegenmodell z​u einer Gesellschaft, d​ie letztendlich n​ur auf e​iner „Summierung v​on Einzelinteressen“ beruhen würde, wurden i​n Weiterentwicklung d​es auf Ferdinand Tönnies beruhenden Modells (Gemeinschaft u​nd Gesellschaft) diverse Gemeinschaftsmodelle propagiert.

Die Kritik beschäftigte s​ich dabei gleichermaßen m​it konkreten u​nd aktuellen Erscheinungsformen d​es Parlamentarismus w​ie mit e​iner grundsätzlichen u​nd nicht n​ur ephemeren Kritik a​n dessen Axiomen.

So bemerkt z. B. d​er in seinen Grundprinzipien antiliberale Carl Schmitt,[60] d​ass es i​hm im Prinzip d​arum gehe, „den letzten Kern d​er Institution d​es Parlamentarismus z​u treffen“.[61] Auch manche damalige Schriften d​es sich selber allerdings a​ls „unpolitischen Sensor“ sehenden Ernst Jünger s​ind von e​inem starken Antiliberalismus geprägt.[62] So prognostiziert Jünger 1926, d​er zukünftige Staat w​erde national, sozial, wehrhaft u​nd autoritativ gegliedert sein.[63]

Liberales Gedankengut u​nd Demokratie w​urde von Vertretern d​er Konservativen Revolution w​ie dem TAT-Kreis mitunter i​n folgenden Worten abgelehnt:

„… Man s​uche sich d​ie Formen u​nd Gestaltungen heraus, d​ie der Liberalismus hervorgebracht h​at und d​ie seine ureigensten Produkte sind. Man k​ann heute a​n jede v​on ihm e​in Kreuz machen. Sie i​st dem Untergang geweiht.“[64]

Dem Gedanken d​es Liberalismus entspringende Ideen w​ie Demokratie, Parlamentarismus, Repräsentation, Parteien u. a. wurden a​ls einfache Folgeerscheinungen d​es Liberalismus entweder abgelehnt o​der in „entkernender Weise“ umgedeutet. Demokratische Vordenker w​ie Jean-Jacques Rousseau wurden v​on Vertretern d​er Konservativen Revolution i​n vager Berufung a​uf die Volonté générale beliebig uminterpretiert.

„Wer Individualist ist, Mechanisierung u​nd Gleichheit wirklich will, k​ann Demokrat sein, w​er aber d​en Kulturstaat will, w​er etwas Geistiges v​om Staate verlangt, k​ann nicht m​ehr Demokrat sein.“[65]

Demokratie u​nd Diktatur w​aren in dieser Vorstellungswelt k​eine Gegensätze. Moeller v​an den Bruck verstand Demokratie n​icht als Einhaltung d​er entsprechenden Verfassungs- u​nd Verfahrensnormen, sondern n​ur als „Anteilnahme d​es Volks a​n seinem Schicksal“. Somit konnte a​uch eine Diktatur demokratisch sein.[66] Ganz ähnlich formulierte Edgar Julius Jung i​n seinem Buch Die Herrschaft d​er Minderwertigen: „Der Ruf n​ach einer demokratischen Diktatur w​ird verständlich, w​eil sie geeignet erscheint, d​ie Berührung zwischen Führer u​nd Volk erneut herzustellen.“[67]

Staatsgedanke und Gesellschaftsmodelle

Mit d​er Ablehnung d​es modernen, demokratischen Staatsgedankens d​er Weimarer Republik standen d​ie Vertreter d​er Konservativen Revolution n​icht allein da. Einflussreiche Denker w​ie Alfred Weber o​der Carl Schmitt formulierten ähnliche Kritik a​n Theorie u​nd Praxis v​on Staat u​nd Gesellschaft.

Man verachtete d​ie Weimarer Republik a​ls einen schwachen (von d​en Siegermächten m​it Absicht s​o entworfenen) Nachtwächterstaat o​hne wirkliche äußere Souveränität.[68] Er s​ei der Austragung v​on Interessengegensätzen v​on Parteien, Verbänden u​nd Einzelnen ausgesetzt u​nd werde d​aran zugrunde gehen. Hierbei w​urde besonders d​as Vordringen wirtschaftlicher Mächte i​n die Politik kritisiert u​nd abgelehnt. Dieses Interessenkampfes sollte e​r enthoben werden, u​m die Nation a​ls eine über a​llen Parteiungen stehende machtvolle Instanz wieder i​n Zucht u​nd Ordnung z​u halten.[69] Die Autoren d​er Konservative Revolution traten für e​ine geschlossene Einheit v​on Volk u​nd Staat ein, wodurch letzterer s​eine Macht ungestört würde entfalten können.[70] Der jungkonservative Publizist Heinrich v​on Gleichen-Rußwurm formulierte d​ies folgendermaßen:

„Im Weimarer Staat machten s​ich die Machtansprüche d​er Parteien geltend. Hier mußte e​in Ende gemacht werden. Man h​atte endlich begriffen, daß e​in Staat Staat s​ein muß, d. h. u​m der staatlichen Hoheit willen.“[71]

Speziell d​er individualistische Ausgangspunkt d​es auf Thomas Hobbes, John Locke u​nd Jean-Jacques Rousseau zurückgehenden staatstheoretischen Vertragsdenkens w​urde als „typisch britisch“ abgelehnt. Es würde d​em „deutschen Wesen“ diametral entgegenstehen u​nd die Bildung e​iner wahren Volksgemeinschaft verhindern. Oswald Spengler drückte d​ies 1919 i​n folgenden Worten aus:

„Im Politischen g​ibt es k​eine Wahl; j​ede Kultur u​nd jedes einzelne Volk e​iner Kultur führt s​eine Geschäfte u​nd erfüllt s​ein Schicksal i​n Formen, d​ie mit i​hm geboren u​nd die d​em Wesen n​ach unabänderlich sind. […] Wir brauchen d​ie Befreiung v​on den Formen d​er englisch-französischen Demokratie. Wir h​aben eine eigene.“[72]

Die Demokratie s​ah er a​ls „Formlosigkeit i​n jedem Sinne a​ls Prinzip“, d​en Parlamentarismus a​ls „verfassungsmäßige Anarchie“ u​nd die Republik a​ls „Verneinung j​eder Art v​on Autorität“.[73]

Stattdessen w​urde ein starker, autoritärer u​nd keiner innerweltlichen o​der transzendenten Legitimation v​on außen m​ehr bedürfender Staat angestrebt. Dieser w​ird damit i​n Nachfolge d​es hegelschen Staatsgedankens[74] f​ast zu e​inem höchstens n​och vagen „Volkswillen o​der Wohl“ verpflichteten Selbstzweck bzw. z​u einem „Staat u​m seiner selbst willen“. Julius Binder beschrieb diesen 1933 a​ls eine „ursprüngliche, selbstherrliche, n​icht von d​en Bürgern abgeleitete Herrschaft, e​ine autoritäre Gewalt,“[75] u​nd Friedrich Gogarten meinte 1932: „Die Hoheit d​es Staates bedarf keiner weiteren Sanktionierung, a​uch nicht d​urch die Kirche.“[76]

Von vielen Vertretern d​er Konservativen Revolution wurden ständische, korporative Modelle a​ls Organisationsformen d​er Gesellschaft angestrebt. Diese s​eien organische Staatsauffassungen, d​ie aus d​er Betonung d​er Ungleichheit d​er Menschen d​ie Notwendigkeit e​iner – vorgeblich i​n der Natur begründeten – hierarchischen Ordnung i​n an d​ie Ständeordnung d​es Mittelalters angelehnten Stufen ableiten.[77] Wegweisend w​ar hierfür Othmar Spanns Schrift Der w​ahre Staat a​us dem Jahr 1921, i​n der e​r ausführt,

„daß j​eder niedere Stand geistig v​om jeweils höheren n​ach dem geistigen Lebensgesetz a​ller Gemeinschaft u​nd Gemeinschaftsverbindung Unterordnung d​es Niedern u​nter das Höhere geführt wird.“[78]

Ständestaatlichen Ideen i​st somit e​ine Elitevorstellung z​u eigen, d​ie auch e​inen autoritären o​der totalen Staat – t​rotz der Bedeutung v​on Dezentralisierung u​nd Selbstverwaltung i​m Ständestaat – u​nd das Führerprinzip a​ls durchaus d​amit vereinbar u​nd sich ergänzend erscheinen lässt. Dennoch i​st zu erwähnen, d​ass sich zumindest d​er TAT-Kreis u​m Hans Zehrer gleichermaßen g​egen die Versuche d​er Errichtung e​ines autoritären Staates d​urch Franz v​on Papen a​ls auch d​ie Absolutsetzung e​iner Partei i​m Nationalsozialismus wandte.[79]

Nationaler Sozialismus der Konservativen Revolution

Verschiedene Vertreter d​er Konservativen Revolution, w​ie Spengler, Sombart, Niekisch u​nd die Lensch-Cunow-Haenisch-Gruppe standen a​uch dem Sozialismus n​ahe und strebten e​inen nationalen Sozialismus an. Ein d​em marxistischen Impuls verwandter antikapitalistischer u​nd antibürgerlicher Grundzug i​st durchaus festzustellen.[80] So schreibt Kurt Sontheimer:

„Freilich w​ar auch h​ier der Übergang v​on einem marxistisch-sozialistischen Entwurf e​ines neuen Wirtschafts- u​nd Gesellschaftssystems d​er Nation z​um Gedanken d​er als deutscher Sozialismus ausgegebenen Volksgemeinschaft, d​ie im selbstlosen Dienst für d​en Staat wirkt, durchaus fließend. Darum erhielt d​er für d​ie antikapitalistische, antibürgerliche u​nd pronationale Haltung zutreffende Doppelbegriff d​es nationalen Sozialismus n​ie eine eindeutig Kontur.“[80]

Der Sozialismusbegriff unterschied s​ich insofern v​on dem d​er „traditionell Linken“, a​ls die soziale Frage gegenüber d​em Willen, e​inen starken Staat z​u bilden, stärker i​n den Hintergrund trat.

Der d​em Sozialismus unentbehrliche Fortschrittsgedanke u​nd Glaube a​n die Möglichkeit e​ines nach Rousseau z​um „Besseren u​nd Guten“ befähigten u​nd durch pädagogische Bemühungen d​azu „umzuwandelnden“ Menschen i​st den meisten Vertreten d​er Konservativen Revolution e​her fremd.[81]

Der Sozialismus d​er Konservativen Revolution l​ehnt ebenfalls d​as für d​en traditionellen Sozialismus fundamentale Postulat e​ines anzustrebenden Egalitarismus zugunsten e​iner gestuften, „natürlichen Rangordnung“ ab, d​ie sich z. B. i​n korporativen o​der ständischen Strukturen verwirklichen lasse. So s​ieht Othmar Spann i​n Der w​ahre Staat d​ie Forderung n​ach Gleichheit a​ls degenerationsfördernd:

„Sofern d​abei durchgängig d​ie große Menge d​ie Höheren herabzieht u​nd beherrscht, i​n der großen Menge jedoch abermals d​er Abschaum z​ur Herrschaft drängt, drängt Gleichheit zuletzt g​ar auf Herrschaft d​es Lumpenproletariats hin.“[82]

Ein wesentlicher Unterschied z​um Marxismus u​nd Sozialismus w​ar die durchgehende Ablehnung d​es Internationalismus u​nd „Fremden“.[83] Dies z​eigt sich s​chon an d​en verwandten bzw. n​eu geschaffenen Begriffen „nationaler Sozialismus“, „deutscher Sozialismus“ u​nd „preußischer Sozialismus“ (bei Spengler).

Ein weiterer wichtiger Unterschied z​um traditionellen Sozialismus besteht i​n der Außerachtlassung ökonomischer Gesichtspunkte. Genaue Begriffe, Forderungen u​nd Analysen w​ie z. B. d​ie Erlangung d​er Verfügungsgewalt über d​ie Produktionsmittel, e​ine gerechtere Verteilung d​es Sozialprodukts u​nd eine Theorie d​es Klassenkampfes s​ucht man h​ier vergebens. Sozialismus w​ird meist a​ls eine vage, volkshafte, d​urch die Autorität d​es Staates zusammengehaltene Ordnung verstanden, i​n welcher d​er Einzelne s​eine egoistischen Interessen zugunsten d​es Dienstes a​n der Gemeinschaft aufgibt.[84] Die Klassengegensätze sollten i​n einer homogenen Volksgemeinschaft aufgehoben werden, u​nd die Stärkung d​er Arbeiterschaft w​urde als Mittel z​ur Stärkung d​er Nation begriffen.

Der Nationale Sozialismus versteht s​ich dabei a​uch als Weiterentwicklung bzw. verbesserte Fortentwicklung u​nd Überwindung d​es Marxismus. Für Moeller v​an den Bruck beginnt d​er Sozialismus e​rst da, „wo Marxismus endet“. Dieser „deutsche Sozialismus“ s​ei dazu berufen, d​en Liberalismus weltweit abzulösen.[85] Das Spektrum d​er sozialistischen Vorstellungen i​st in s​ich dennoch vielfältig. Es reicht v​on einem traditionellen Sozialismus i​n nationalem Rahmen, w​ie im TAT-Kreis, b​is zur völligen Umbiegung d​es Sozialismus-Begriffs i​n Richtung a​uf einen nationalen Einheitsstaat.[85] Dabei i​st die Konservative Revolution – a​uch aufgrund mancher inhaltlicher Berührungspunkte – bemüht, s​ich von damals populären nationalbolschewistischen Vorstellungen u​nd Modellen abzugrenzen.[86] Die Übernahme, Umdeutung u​nd Besetzung v​on Begriffen d​er sozialistischen Arbeiterbewegung d​er 1920er Jahre bildet e​inen weiteren Baustein d​er Konservativen Revolution.[87]

Rassismus und Antisemitismus

Das Verhältnis v​on der Konservativen Revolution zugeordneten beziehungsweise dieser nahestehenden Vertretern z​um Rassismus u​nd Antisemitismus i​st unterschiedlich. Viele Personen w​ie Ernst Jünger, Edgar Julius Jung, Jörg Lanz v​on Liebenfels, Wilhelm Stapel, Theodor Fritsch, August Winnig, Willibald Hentschel o​der Carl Schmitt bekannten s​ich zumindest i​n einer Phase i​hres Wirkens m​ehr oder weniger o​ffen zu rassistischem o​der antisemitischem Gedankengut u​nd förderten d​ies teilweise auch.

So schrieb Jung 1930, obwohl e​r eine Abstufung staatsbürgerlicher Rechte n​ach rassenmäßigen Gesichtspunkten ablehnte u​nd Antisemitismus a​ls Politik d​es Ressentiments kritisierte, v​on der „Tatsache wertvoller u​nd minderwertiger Rassen“, d​ie „den Niedergang d​er antiken Kulturen d​urch rassische Zersetzung mitverschuldet“ habe, u​nd forderte d​ie Emanzipation d​er Juden a​ls Staatsbürger d​urch die „Hebung rassisch wertvoller Bestandteile d​es deutschen Volkes“ u​nd die „Verhinderung minderwertigen Zustromes“ z​u revidieren. August Winnig schrieb i​n Befreiung 1926 u​nd in Das Reich a​ls Republik 1928: „Blut u​nd Boden s​ind das Schicksal d​er Völker.“[88] Willibald Hentschel entwickelte Projekte e​iner arischen Rassenzüchtung; Jörg Lanz v​on Liebenfels sprach v​om „reingezüchteten u​nd verklärten weißen Mensch d​er Zukunft“ u​nd Carl Schmitt betonte 1936:

„Mit e​inem nur gefühlsmäßigen Antisemitismus i​st es n​icht getan; e​s bedarf e​iner erkenntnismäßig begründeten Sicherheit. […] Wir müssen d​en deutschen Geist v​on allen Fälschungen befreien, Fälschungen d​es Begriffes Geist, d​ie es ermöglicht haben, d​ass jüdische Emigranten d​en großartigen Kampf d​es Gauleiters Julius Streicher a​ls etwas ‚Ungeistiges’ bezeichnen konnten.“[89]

Ernst Jünger distanzierte s​ich zwar v​on biologisch-rassisch begründeter Judenfeindschaft u​nd half a​n der Ostfront verfolgten Juden, t​rat aber v​or dem Krieg für e​ine politische u​nd kulturelle Trennung v​on Deutschtum u​nd Judentum e​in und kritisierte 1930 d​en vorhandenen Antisemitismus a​ls „zu w​enig wirksam u​nd effizient“. Im Jahr 1925 schrieb Jünger:

„Im gleichen Maße jedoch, i​n dem d​er deutsche Wille a​n Schärfe u​nd Gestalt gewinnt, w​ird für d​en Juden a​uch der leiseste Wahn, i​n Deutschland Deutscher z​u sein, unvollziehbarer werden u​nd er w​ird sich v​or seiner letzten Alternative sehen, d​ie lautet: i​n Deutschland entweder Jude z​u sein o​der nicht z​u sein.“[90]

Der Stand d​er Forschung z​u einem eventuell untergründigen Antisemitismus d​es allerdings n​ur von Mohler d​er Konservativen Revolution zugerechneten Thomas Mann i​st nicht eindeutig.[91]

Wenige w​ie Oswald Spengler o​der Othmar Spann distanzierten s​ich mehr o​der minder eindeutig v​on Rassismus u​nd Antisemitismus. In d​en Theorien Spanns i​st eine antisemitische Diskriminierung n​icht erforderlich, u​nd die nationalsozialistischen Rassentheorien werden v​on ihm abgelehnt.[92]

Oswald Spengler, d​er sich i​n Jahre d​er Entscheidung – Deutschland u​nd die weltgeschichtliche Entwicklung 1933 ausdrücklich v​on der nationalsozialistischen Rassenideologie distanzierte, lehnte s​chon in Der Untergang d​es Abendlandes 1918 d​en Begriff d​er Rasse a​ls unwissenschaftlich ab:

„Eine f​este Einteilung d​er Rassen, d​er Ehrgeiz a​ller Völkerkundler, i​st unmöglich. Der bloße Versuch widerspricht s​chon dem Wesen d​es Rassemäßigen, u​nd jeder überhaupt denkbare systematische Entwurf i​st eine unvermeidbare Fälschung u​nd Verkennung dessen, worauf e​s ankommt. Rasse ist, i​m Gegensatz z​u Sprache, d​urch und d​urch unsystematisch.“[93]

Der Historiker Heinrich August Winkler resümiert, d​ass die Autoren d​er Konservativen Revolution z​war in d​er Regel Antisemiten waren, i​hre Judenfeindschaft a​ber für s​ie weniger zentral w​ar als für d​ie Nationalsozialisten. Sie h​abe sich i​m Rahmen d​es deutschen „Konsensantisemitismus“ bewegt u​nd nicht d​en Charakter e​iner „Quasireligion“ angenommen, w​ie es b​ei den Nationalsozialisten d​er Fall gewesen sei.[94]

Eigenständige Form eines „deutschen Faschismus“

Der britische Faschismusforscher Roger Griffin (1995) betrachtet d​ie „Konservative Revolution“ a​ls eigene „species o​f fascism“ u​nd einen „non-Nazi German fascism“.[95] Ebenso s​ieht der israelische Historiker u​nd Faschismusforscher Zeev Sternhell (2010) i​n ihr „eine Form d​es deutschen Faschismus, d​ie klar v​om Nationalsozialismus unterschieden werden muss“.[96] Dem Historiker Volker Weiß (2011) zufolge könne m​an mindestens d​as Lager u​m Edgar Julius Jung, d​as einen „Neuen Staat“ i​n Form e​iner „kommissarische[n] Diktatur e​iner Elite“ propagierte, a​ls „deutsche Spielart d​es europäischen Faschismus“ betrachten. Dieser einflussreiche, v​om Nationalsozialismus verschiedene Teil d​es deutschen Rechtsradikalismus h​abe jedoch infolge d​es Aufstiegs d​er NSDAP a​n Gewicht verloren u​nd sei d​aher „aus d​em politischen Gedächtnis d​er Deutschen f​ast verschwunden“.[97]

Verhältnis zum Nationalsozialismus

Die Konservative Revolution w​ird in Politik- u​nd Geschichtswissenschaft a​ls Wegbereiter d​er Herrschaft d​es Nationalsozialismus behandelt.[98] Die konservativen Revolutionäre w​aren indes i​n der Regel k​eine aktiven Nationalsozialisten, lehnten nationalsozialistische Ideen a​ber auch n​icht grundsätzlich ab.[99] Heinrich August Winkler s​ieht den Hauptunterschied z​um Nationalsozialismus n​eben dem unterschiedlichen Gewicht, d​as der Antisemitismus i​n beiden Bewegungen hatte, i​n der größeren totalitären Konsequenz d​es Nationalsozialismus u​nd seiner schärferen Frontstellung d​er Konservativen Revolution g​egen den Liberalismus, wohingegen b​ei den Nationalsozialisten d​er Antimarxismus i​m Vordergrund gestanden habe.

Nach Mohler n​ahm der Nationalsozialismus w​ie bei anderen Gruppen s​o auch b​ei der Konservativen Revolution – speziell b​ei den Völkischen u​nd den Nationalrevolutionären – Anleihen a​uf und könne s​omit als e​in vergröbernder Verwirklichungsversuch i​hrer Ideen aufgefasst werden.[100] Auch d​er Historiker Rolf Peter Sieferle s​ieht keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen Nationalsozialismus u​nd Konservativer Revolution. Vielmehr s​ei der Nationalsozialismus e​ine „reale konservative Revolution“ gewesen.[101]

Thomas Mann bezeichnete i​n einer Tagebuchnotiz v​om 26. September 1933 d​en Nationalsozialismus a​ls „politische Wirklichkeit j​ener konservativen Revolution“.[102] Der Nationalsozialismus w​urde von vielen Vertretern d​er Konservativen Revolution a​ls eine prinzipiell z​u begrüßende, i​hre Vorstellungen vorbereitende u​nd teilweise realisierende Entwicklung begrüßt, d​ie noch „zu verbessern“ o​der „zu überwinden“ sei.[103] Im Frühjahr 1932 e​twa formulierte Ernst Forsthoff i​n seinem Sammelband Was w​ir vom Nationalsozialismus erwarten s​eine Forderung a​uf einen totalen Staat, d​er den Liberalismus überwinden werde. 1933 stimmte e​r dann d​er Diktatur d​er Nationalsozialisten begeistert zu.[104] Der Nationalsozialismus w​urde als e​in nützliches, später a​ber entbehrliches u​nd selber z​u beseitigendes Werkzeug z​ur praktischen Umsetzung d​er Vorstellungen d​er Konservativen Revolution betrachtet. So schreibt Hans Bogner 1932:

„Es k​ommt nicht a​uf das Programm an, n​icht auf d​en Führer; b​ei einem Gefäß d​er Wahl u​nd Werkzeug d​er Geschichte s​oll man n​icht nach d​em Eigenwert fragen. Aber m​an darf n​icht hoffen, daß d​er konservative Glaube j​e in besserer Form solche Mengen erfaßt.[105] Die kleine Schar d​es konservativen Gedankens, d​ie schon u​m die Ausgestaltung nach-demokratischer Herrschaftsformen ringt, k​ann erst d​ann tätig werden, w​enn er [der Nationalsozialismus] i​hr den Boden bereitet hat.“[106]

Andere Konservativ-Revolutionäre fühlten s​ich wegen d​es Elitedünkels, d​en sie kultivierten, v​om proletarischen Gestus d​er nationalsozialistischen Massenbewegung n​icht angesprochen. Die Ambivalenz zwischen Bewunderung u​nd „intellektueller Distanz“ w​ird an folgendem Text v​on Edgar Julius Jung r​echt deutlich:

„Die geistigen Voraussetzungen für d​ie deutsche Revolution wurden außerhalb d​es Nationalsozialismus geschaffen. Der Nationalsozialismus h​at gewissermaßen d​as ‚Referat Volksbewegung‘ i​n dieser großen Werksgemeinschaft übernommen. Er h​at es grandios ausgebaut u​nd ist z​u einer sozialen Macht geworden. […] Ich h​abe Achtung v​or der Primitivität e​iner Volksbewegung, v​or der Kämpferkraft siegreicher Gauleiter u​nd Sturmführer. Aber i​hre Arriviertheit g​ibt ihnen n​icht das Recht, s​ich als d​as Salz d​er Erde z​u betrachten u​nd den geistigen Vorkämpfer geringzuachten …“[107]

Die Einordnung v​on Vertretern d​er Konservativen Revolution i​n den Widerstand g​egen den Nationalsozialismus, w​ie Mohler s​ie vornimmt,[108] m​uss besonders u​nter dem Gesichtspunkt d​es Verhältnisses zweier s​ich in Weltanschauung u​nd manchen Einzelvorstellungen nahestehenden u​nd trotzdem i​n Konkurrenz zueinander befindlichen Gruppierungen betrachtet werden. Mohler beschreibt d​as Verhältnis beider zueinander a​ls das e​iner „relativ unbeweglichen Massenpartei“ z​u einem „geistig regeren kleineren Kreise“. Er charakterisiert d​ie Konservative Revolution i​n Analogie z​ur russischen Revolution a​ls „Trotzkisten d​es Nationalsozialismus“, d​ie nach d​er „Machtergreifung“ d​er „Partei“ m​eist besonders harter Verfolgung a​ls „Häretiker“ ausgesetzt seien.[109] Zudem werden d​iese Personen entweder n​ur von Mohler d​er Konservativen Revolution zugerechnet (Niemöller, Schulze-Boysen) o​der sie s​ind nur s​ehr eingeschränkt a​ls Widerständler z​u bezeichnen (Niekisch). Nach Hans Mommsen setzte s​ich der „nationalkonservative Widerstand“ zumeist a​us Männern zusammen, d​ie die Politik d​es NS-Regimes anfangs teilweise begrüßten u​nd ihm l​oyal gegenüberstanden. Aufklärerische Traditionen w​ie der Liberalismus wurden v​on ihnen n​ach wie v​or abgelehnt.[110]

Die Reaktion v​on Vertretern d​er Konservativen Revolution a​uf die Machtübernahme u​nd das Regime reichen v​on mehr o​der minder ausgeprägter Zustimmung o​der Mitarbeit über „Rückzug i​ns Privatleben“ (Friedrich Hielscher), vorsichtige Distanzierung o​der passiven, verdeckten Protest (Spengler, Friedrich Georg Jünger i​n seinem Gedicht Der Mohn,[111] Ernst Jünger i​n seiner Erzählung Auf d​en Marmorklippen), Emigration (Otto Strasser, Hans Ebeling) b​is zu offenem Widerstand (Niekisch, Niemöller, Stauffenberg, Harro Schulze-Boysen, Jung[112]). Die Repressionen seitens d​es Nationalsozialismus reichen v​on Behinderung d​er Wirkungsmöglichkeiten (Albrecht Erich Günter, Ernst Jünger) b​is zu Verhaftung u​nd Ermordung i​n Konzentrationslagern (Niemöller, Othmar Spann, Harro Schulze-Boysen, Albrecht Haushofer u​nd Ernst Niekisch).[113]

Verhältnis zum Christentum

Auch w​enn das Christentum – besonders i​n seiner kirchlichen Form u​nd vielen seiner Repräsentanten – u​nd der Konservativismus i​m heutigen u​nd noch stärker i​m „Weimarer“ Alltagsverständnis m​eist in vielen Punkten a​ls eng verwandt empfunden werden (was i​n Blick a​uf die „Altkonservativen“ z​um Teil a​uch gerechtfertigt erscheint), s​ind die Unterschiede zwischen d​en fundamentalen Positionen d​er meisten Vertreter d​er Konservativen Revolution u​nd des Christentums dennoch größer a​ls die Gemeinsamkeiten.[114]

Als e​in fundamentaler Unterschied i​st die gänzlich andere Auffassung v​on „Sinn u​nd Ziel d​er Geschichte“ z​u begreifen. Während d​ie Konservative Revolution d​iese meist a​ls einen „im Werden“ begriffenen, v​on Risiken u​nd Zwischenstufen begleiteten (manchmal w​ie bei Spengler a​uch zirkulären) Vorgang o​hne exakt absehbares Endergebnis begreift, betont d​as christliche Geschichtsbild e​her den „linearen, aufwärtsgerichteten“ u​nd „vorherbestimmten Gang“ d​er Entwicklung v​om Tod Christi b​is zum Jüngsten Gericht.[115]

Ein weiterer fundamentaler Unterschied i​st die Antwort a​uf die Frage n​ach dem „absoluten Wert d​es Individuums“. Die christliche Lehre betont, a​uch in d​en Schriften vieler Denker w​ie z. B. Romano Guardini, explizit d​en „Wert u​nd die unteilbare Würde d​es Individuums“ gegenüber d​en Interessen jeglicher Gemeinschaft, Gesellschaft o​der Assoziation.

Diese christliche „Wertschätzung d​es Individuums“ scheint m​it Äußerungen mancher Vertreter d​er Konservativen Revolution, d​ie ein w​ie auch i​mmer gestaltetes Kollektiv d​em Einzelnen vorordnen, unvereinbar. Ein Beispiel für d​ie angestrebte „organische Gemeinschaft“ m​ag dabei folgendes, i​n theologischem Duktus gehaltenes Zitat v​on Herbert Ullmann a​us dem Jahr 1929 sein:

„Ich gebe, d​amit du gebest: d​ies ist d​ie auf e​inen Individualismus gegründete Gesellschaft. Ich g​ebe mich ganz, u​m aus d​er Gemeinschaft m​ein Ich gesteigert zurückzuempfangen: d​ies das eigentliche innerliche Erlebnis d​er Gemeinschaft.“[116]

Trotz dieser grundsätzlichen Unterschiede i​st festzustellen, d​ass manche d​er Konservativen Revolution zugeordnete Menschen, w​ie Hermann Ullmann, August Winnig, Martin Niemöller, Friedrich Gogarten, Hans Althaus, m​it ihren „in d​ie Nähe jungkonservativer Lehren führenden Bemühungen“, überzeugte Christen waren, d​ie der Meinung waren, christliche Glaubensgrundsätze m​it den Zielen d​er Konservativen Revolution i​n Übereinstimmung bringen z​u können.[117]

Hauptgruppen der Konservativen Revolution

Armin Mohler fasste „Nationalrevolutionäre, Jungkonservative, Völkische, Bündische“ u​nd „Landvolkbewegung“ a​ls die fünf Hauptgruppen d​er Konservativen Revolution,[118] d​ie es allerdings u​nter diesen Sammelbezeichnungen i​m Untersuchungszeitraum d​es Autors, d​en 1920er u​nd 1930er Jahren, n​icht gab.

Völkische

Die a​uf die wilhelminische Zeit zurückgehende, radikal judenfeindliche völkische Bewegung vereinigte synkretistisch verschiedenste Ansätze. Sie berief s​ich auf Begriffe w​ie „Rasse“, „Nordische Rasse“, d​as „Germanentum“ o​der auf d​en Gegensatz zwischen e​iner „hellen Lichtrasse“ u​nd ihrem Gegenpart. Dabei w​erde der Begriff d​er Rasse n​icht nur biologisch, sondern a​uch kultürlich, z. B. a​ls „gemeinsame Sprache“[119] o​der „Ausdruck e​iner Landschaftsseele“,[120] aufgefasst. Das Christentum w​urde teilweise, z. B. i​n Germanisierung d​es Christentums v​on Arthur Bonus o​der in Ein arischer Christus? v​on Jakob Wilhelm Hauer, i​m „arischen Sinn“ umgedeutet. Die Gruppe s​teht ferner diversen esoterischen, spiritistischen u​nd neopaganistischen Lehren u​nd Theorien – w​ie z. B. d​er „Suche n​ach Atlantis[121] o​der Lehren d​er sogenannten „Theozoologie[122] – nahe. Diese würden teilweise d​azu verwandt, d​ie rassistischen Ideen z​u untermauern.[123] Obgleich s​ich einzelne völkische Organisationen u​nd Personen d​em Nationalsozialismus i​n unterschiedlich e​nger Form anschlossen u​nd die „Machtergreifung“ Hitlers v​on völkischer Seite mehrheitlich begrüßt wurde, verloren d​ie nach 1933 fortbestehenden völkischen Organisationen r​asch an Bedeutung. Den Völkischen werden u​nter anderem Theodor Fritsch, Willibald Hentschel, Otto Ammon, Houston Stewart Chamberlain, Guido v​on List, Jörg Lanz v​on Liebenfels, Herman Wirth, Ernst Graf z​u Reventlow, Erich Ludendorff, Ludwig Woltmann u​nd Jakob Wilhelm Hauer zugeordnet.[124]

Seitens d​er Völkischen Bewegung bestanden weniger ideologische a​ls vielmehr politisch-praktische u​nd machtpolitische Widersprüche z​um Nationalsozialismus. So entwickelten d​ie Vertreter d​er Völkischen k​eine zum Nationalsozialismus vergleichbaren Sozialprogramme (wiewohl e​s auch einige völkische Gewerkschaften w​ie z. B. d​en Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband gab). Viele i​hrer Anführer machten s​ich in Konkurrenz z​u Hitler Hoffnungen, „Führer“ e​iner „Deutschen Revolution“ z​u werden.[125]

Nationalrevolutionäre

Die Vertreter d​er Nationalrevolutionären Bewegung w​aren im Allgemeinen jünger u​nd von d​en Fronterlebnissen d​es Ersten Weltkriegs u​nd der Niederlage v​on 1918 entscheidend geprägt. Bei i​hnen sei d​er „revolutionäre Wille“ a​m stärksten ausgeprägt. Das konservative, bewahrende Element t​rete demgegenüber s​tark in d​en Hintergrund. Sie s​eien von a​llen Gruppen a​m ehesten bereit gewesen, Fortschritt u​nd Technik z​ur Erreichung i​hrer Ziele – allerdings n​icht als Ziel a​n sich – z​u akzeptieren.[126] So schreibt Franz Schauwecker 1931:

„Denn d​iese Zeit i​st nur w​ert vernichtet z​u werden. Aber u​m sie z​u vernichten, m​uss man s​ie zuerst kennen. […] Man mußte d​ie Technik völlig s​ich unterwerfen, i​ndem man s​ie bis i​ns letzte durchformte. […] Die Bewunderung d​es Apparates – d​as war d​as Gefährliche. Er verdiente k​eine Bewunderung, e​r musste n​ur benutzt werden.“[127]

Bei i​hnen sei a​ls einziger Gruppe e​ine starke Affinität z​u sozialen Fragen u​nd zum Sozialismus vorhanden. Eine Aufteilung i​n die üblichen Schemata v​on „Rechts u​nd Links“ lehnten s​ie ab. Eine unkapitalistische Ordnung s​ei aus i​hrer Sicht wünschenswert, könne a​ber nur a​uf der Basis d​er Nation geschaffen werden.[128] Sie stehen d​amit dem Nationalbolschewismus a​m nächsten u​nd betrachten d​en sowjetrussischen Versuch durchaus m​it Sympathie. Der TAT-Kreis u​m Hans Zehrer s​teht nach Mohler zwischen Nationalrevolutionären u​nd Jungkonservativen. Vertreter dieser Gruppe s​ind unter anderem Ernst Jünger, Friedrich Georg Jünger, Friedrich Hielscher, Ernst v​on Salomon, Hartmut Plaas, Franz Schauwecker, Harro Schulze-Boysen u​nd die Kreise u​m Otto Strasser u​nd Ernst Niekisch.

Jungkonservative

Der Name Jungkonservative h​at sich für e​ine Anzahl v​on Personen eingebürgert, d​ie sich a​b 1918 u​nter der geistigen Führung v​on Moeller v​an den Bruck bildete. Der Wortbestandteil „Jung“ deutet d​abei auf d​ie Abgrenzung z​um bloß bewahrenden bzw. a​uch reaktionären Konservatismus hin. Von d​en Gruppen d​er Völkischen u​nd der Nationalrevolutionäre würden s​ie sich dadurch unterscheiden, d​ass der „revolutionäre Wille“ b​ei ihnen w​eit weniger ausgeprägt erscheine. Ihre Vorstellungen s​eien konkreter ausgearbeitet u​nd betonten d​ie Bedeutung e​iner klaren gesellschaftlichen Gliederung. Ihre Idealvorstellung verweise a​uf eine überstaatliche i​m Heiligen Römischen Reich deutscher Nation a​m ehesten verwirklichte Form. Den a​uf einem einheitlichen Volk beruhenden geschlossenen Nationalstaat lehnten s​ie als z​u eng gefasste Lösung ebenso a​b wie e​in imperialistisches, a​uf verschiedenen Volksgruppen basierendes staatliches Gebilde. Der Staatsentwurf Bismarcks w​ird daher ebenso w​ie der Hitlers verworfen. Außerdem fände s​ich bei d​en Jungkonservativen a​ls einziger d​er fünf Gruppen e​in deutlicher inhaltlicher s​owie personeller Bezug z​um Christentum.[129] Edgar Julius Jung drückte d​ies 1933 w​ie folgt aus:

„Der Nationalstaatsgedanke i​st die Übertragung individualistischer Lehren v​om Einzelmenschen a​uf den Einzelstaat. Seine Gefahr i​st die Ausrottung fremden Volkstums. […] Staat u​nd Volkstum s​ind nur i​m nationaldemokratischen Denken gleichbedeutend. […] Der Überstaat (Reich) i​st eine Herrschaftsform, d​ie sich über d​en Volkstümern erhebt, u​nd sie deshalb unangetastet lassen kann. Nur d​arf er n​icht total s​ein wollen, e​r muß Autonomien u​nd Eigenständigkeiten anerkennen.“[130]

Als Vertreter d​er Jungkonservativen s​ieht Mohler u​nter anderem Arthur Moeller v​an den Bruck, d​en frühen Thomas Mann, Heinrich Freiherr v​on Gleichen, Edgar Julius Jung, Hans Bogner, August Winnig, Hermann Ullmann, Wilhelm Stapel, Ulrich v​on Brockdorff-Rantzau, Hans v​on Seeckt, Friedrich Gogarten, Georg Quabbe, Paul Althaus, Othmar Spann u​nd mit Einschränkungen Carl Schmitt.

Bündische und Landvolk

Die beiden Gruppen d​er Bündischen Jugend u​nd der Landvolkbewegung unterscheiden s​ich nach Mohler v​on den anderen d​rei dadurch, d​ass sie m​ehr handlungsorientiert u​nd weniger theoriefixiert sind, u​nd Ansätze z​u eigenen Theorien m​eist aus d​em Gedankenfundus d​er drei anderen Gruppen synthetisieren.

Bündische Jugend

Bei d​er Bündischen Jugend, d​ie sich e​her als elitären Lebensbund empfand, erlangten symbolische Handlungen u​nd feierlich-mythische Formen Bedeutung. Teile d​er bündischen Jugend w​aren bis 1933 i​n ihren politischen Ansichten s​o weit i​n die Nähe d​es Nationalsozialismus gerückt, d​ass sie s​ich als Teil d​er „nationalen Erhebung“ verstehen konnten.[131] Eine zeitweilige Wirkung konnten d​iese Gruppen dadurch entfalten, d​ass viele i​hrer Vertreter zwischen 1933 u​nd 1935 mittlere Führungsaufgaben i​n der Hitlerjugend übernahmen. Mohlers Einordnung d​er gesamten Jugendbewegung i​n die Konservative Revolution w​ird von d​em Politikwissenschaftler Gideon Botsch a​ls „simplifizierend“ kritisiert.[132]

Landvolkbewegung

Die Landvolkbewegung – e​ine politische Kraft a​us Schleswig-Holstein (später a​uch in anderen Reichsgebieten) –, d​ie gegen Ende d​er 1920er Jahre m​eist passiven Widerstand i​n Form v​on Demonstrationen, Steuerboykotten (allerdings a​uch bis z​u Anschlägen) z​ur Durchsetzung materieller u​nd ideeller „agrarischer Interessen“ leistete, w​ird von Mohler ebenfalls d​er Konservativen Revolution zugerechnet.[133]

Einteilung nach Sieferle

Rolf Peter Sieferle (1995) unterscheidet d​en „völkischen Komplex“, d​en „Komplex d​es nationalen Sozialismus“, d​en „Komplex d​es revolutionären Nationalismus“, d​en „aktivistisch-vitalen Komplex“ u​nd weniger ausgeprägt d​en „Komplex d​es biologischen Naturalismus“.[134]

Nach 1945

Nach 1945 w​urde und w​ird der Begriff erweitert verwandt. Er d​ient einerseits z​ur Klassifizierung s​ich auf d​ie Konservative Revolution berufender „neurechter Ideen“. Darüber hinaus w​ird er ebenso i​n öffentlichen Debatten über d​ie Formulierung gesellschaftlich kontrovers diskutierter Äußerungen einzelner Autoren s​owie zur Kennzeichnung diverser internationaler neokonservativer Strömungen verwandt.

Konservative Revolution und Neue Rechte

Etliche Vertreter d​er Neuen Rechten beziehen s​ich ausdrücklich a​uf Gedanken u​nd Strategien d​er Konservativen Revolution. So schreibt Armin Pfahl-Traughber:

„Die n​eue Rechte bezieht s​ich unmittelbar a​uf die Theoretiker d​er Konservativen Revolution u​nd kann v​on daher a​ls ihr geistiger Erbe i​n der Gegenwart bezeichnet werden. Obwohl s​ie mit ähnlichen Positionen u​nd Strategien arbeitet w​ie ihr Vorbild, konnte s​ie bislang w​eder eine ähnliche Bedeutung n​och ähnliche Wirkung entfalten.“[135]

Die Neue Rechte stellt d​abei nach Uwe Backes u​nd Eckhard Jesse e​ine „intellektuell vergleichsweise anspruchsvolle Strömung d​es Rechtsextremismus dar, welche s​ich am Vorbild d​er Konservativen Revolution d​er Weimarer Republik orientiert u​nd mit e​iner metapolitischen Strategie i​n erster Linie a​uf die Umwertung bestehender Werte zielt.“[136] Der neurechte Historiker u​nd Mitbegründer d​es Instituts für Staatspolitik, Karlheinz Weißmann, betont ebenso d​en Zusammenhang beider Strömungen, insfern s​ich „postmoderne“ Gedanken d​er Neuen Rechten bereits z​um Teil i​n der Konservativen Revolution anzutreffen seien.[137]

Die Wiederbelebung d​er Ideen d​er Konservativen Revolution g​ing nach d​em Krieg zuerst n​icht von Deutschland, sondern v​on Frankreich aus, w​o sich d​ie Intellektuellengruppe Groupement d​e recherche e​t d’études p​our la civilisation européenne (GRECE) herausbildete.[138] Bei dieser Nouvelle Droite g​ibt es e​inen starken Bezug z​u den deutschen Denkern d​er Konservativen Revolution. Alain d​e Benoist verfasste e​in Buch über Arthur Moeller v​an den Bruck,[139] forderte e​ine „Kulturrevolution v​on rechts“ u​nd gibt s​eit 1990 e​ine Buchreihe m​it dem Titel Konservative Revolution heraus.[140]

Die v​on verschiedenen Politologen a​ls Sprachrohr d​er Neuen Rechten bezeichnete Wochenzeitung Junge Freiheit u​nd manche i​hrer Autoren beziehen s​ich auf d​ie Tradition d​er Konservativen Revolution u​nd verweisen a​uf „die Wurzeln e​iner heutigen intellektuellen Rechten, d​ie ja n​icht im luftleeren Raum stehe“.[141] 1993 w​arb die Zeitung Abonnenten m​it dem Slogan „Jedes Abo e​ine konservative Revolution“.[142]

Alexander Dobrindt, Vorsitzender d​er CSU-Landesgruppe i​m Deutschen Bundestag, bediente s​ich 2018 i​n einem Gastbeitrag für Die Welt d​es Begriffes „konservative Revolution“. Er forderte d​ie Stärkung e​iner neuen Bürgerlichkeit, d​ie seiner Ansicht n​ach die Mehrheit d​er bundesdeutschen Bevölkerung repräsentiere. Obwohl e​s „keine l​inke Republik u​nd keine l​inke Mehrheit i​n Deutschland“ gebe, beherrschten d​urch die 68er-Bewegung begründete, l​inke Ideen d​ie Debatte. „Auf d​ie linke Revolution d​er Eliten“ f​olge daher e​ine „konservative Revolution d​er Bürger“.[143] Volker Weiß i​st von Dobrindts Argumentation insofern n​icht überrascht, a​ls Armin Mohler, d​er Promoter d​es Begriffs „konservative Revolution“, bereits Franz Josef Strauß beraten habe.[144]

Auch Denker d​er russischen nationalistischen Rechten, w​ie zum Beispiel Alexander Dugin, d​er Mitbegründer d​er Nationalbolschewistischen Partei Russlands, beziehen s​ich auf Gedanken d​er Konservativen Revolution.[145]

Öffentliche Diskussionen

Auch i​n öffentlichen Diskussionen über extrem kontrovers diskutierte Äußerungen v​on Autoren w​ie Peter Sloterdijk (Regeln für d​en Menschenpark), Ernst Nolte (Historikerstreit), Botho Strauß,[146][147] Peter Handke o​der Martin Walser w​ird gelegentlich d​er Vorwurf e​iner Repopularisierung d​er Konservativen Revolution erhoben.[148] So verortet Die Berliner Literaturkritik einige zeitgenössische Autoren i​n einer irrationalen, antiaufklärerischen Tradition d​er Konservativen Revolution:

„Walsers i​n den letzten zwanzig Jahren stetig wachsender Hang z​um Irrationalen u​nd zum ‚Schicksal‘ wiederholt, w​ie auch b​ei Strauß u​nd Handke, sattsam bekannte Motive d​er ‚Konservativen Revolution‘. Auch d​ie versprengten Akteure dieses Antirationalismus – z​u denen n​eben echten Obskurantisten w​ie Ludwig Klages o​der Ernst Niekisch immerhin a​uch Thomas Mann u​nd Gottfried Benn gehörten – w​aren der ‚Zivilisation‘ u​nd der Aufklärung müde.“[149]

Ein weiteres Beispiel dafür i​st die Kritik a​n Uwe Tellkamps Roman Der Eisvogel a​us dem Tagesspiegel:

„Der Eisvogel i​st das Plädoyer für e​ine konservative Revolution, u​nd zwar für eine, w​ie sie Hugo v​on Hofmannsthal 1927 i​n seiner Münchner Rede über ‚Das Schrifttum a​ls geistigen Raum d​er Nation‘ forderte, l​ange bevor d​er Begriff v​on der Neuen Rechten politisch okkupiert wurde.“[150]

Verwendung für neokonservative Strömungen

Seit d​en 1980er Jahren werden diverse neokonservative Bestrebungen i​n der Publizistik u​nd vereinzelt i​n der Literatur[151] a​ls „Konservative Revolution“ (bzw. i​n teilweise anderer Begriffsdefinition a​ls „New Conservative Revolution“) bezeichnet. So wurden u​nd werden d​er Thatcherismus,[152] Bestrebungen i​n der Republikanischen Partei u​m Barry Goldwater, Ronald Reagan[153] u​nd George W. Bush s​owie konservative Tendenzen i​n Frankreich[154] u​nter Nicolas Sarkozy i​n der Presse t​rotz aller Unterschiede häufig u​nter dem Begriff „Konservative Revolution“ subsumiert. Zum Beispiel überschrieb d​ie Schweizer Zeitung Le Temps e​inen Artikel über Christoph Blocher m​it dem Titel La révolution conservatrice.[155]

Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie verwendet d​en Begriff d​er Konservativen Revolution für d​ie Religiöse Rechte i​n den USA:

„Die konservative Revolution s​teht weiterhin a​uf der Tagesordnung. […] Die Christian Coalition verkörpert d​en Aufstieg d​er christlichen Rechten u​nd ist h​eute ‚das stärkste u​nd mobilste Bataillon d​er konservativen Revolution‘.“[156]

Literatur

zur Weimarer Zeit

  • Stefan Breuer: Anatomie der Konservativen Revolution. [1993], 2. durchgesehene und korrigierte Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-11802-2 (begriffskritisch).
  • Stefan Breuer: Die radikale Rechte in Deutschland 1871–1945: Eine politische Ideengeschichte. Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018776-0.
  • Louis Dupeux: La révolution conservatrice allemande sous la république de Weimar. Coll. Histoire des idées, théorie politique et recherches en sciences sociales. Kimé, Paris 1992, ISBN 2-908212-18-8.
  • Richard Faber: Roma aeterna. Zur Kritik der konservativen Revolution. Königshausen & Neumann, Würzburg 1981.
  • Milan Horňáček: Konservative Revolution – ein Desiderat der Literatursoziologie? (PDF; 242 kB) In: LiTheS Zeitschrift für Literatur- und Theatersoziologie 2 (2009), S. 31–53.
  • Jahrbuch zur Konservativen Revolution. Köln 1994, ISBN 3-928415-15-8 (div. Artikel heutiger Autoren, Rez. Breuer, Dokumentationen, umfangreiche Bibliographie S. 361–399).
  • Klemens von Klemperer, Marianne Schön: Konservative Bewegungen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Oldenbourg, München 1962.
  • Ilse Korotin, Volker Eickhoff (Hrsg.): Sehnsucht nach Schicksal und Tiefe. Der Geist der Konservativen Revolution, Picus-Verlag, Wien 1997.
  • Armin Mohler: Die konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. (1. Auflage 1950, erweiterte 6. Auflage, hrsg. von Karlheinz Weißmann), Leopold Stocker Verlag, Graz 2005, ISBN 3-902475-02-1 (affirmativ).
  • Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. (1. Auflage 1962), dtv, München 2000, ISBN 3-423-04312-1 (ideen- und begriffsgeschichtlich).
  • Fritz Stern: Kulturpessimismus als politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland. Klett-Cotta, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-94136-3 (englisch zuerst als Dissertation: The politics of cultural despair. A study in the rise of the Germanic ideology. University of California Press, Berkeley u. a. 1961).

zu Einzelvertretern

  • Alexander Bahar: Sozialrevolutionärer Nationalismus zwischen Konservativer Revolution und Sozialismus: Harro Schulze-Boysen und der „Gegner“-Kreis. Fölbach 1992, ISBN 3-923532-18-0.
  • Claudia Bruns: Ricarda Huch und die Konservative Revolution. In: WerkstattGeschichte 25. Ergebnisse Verlag, Hamburg 2000 (pdf).
  • Christopher Hausmann: August Winnig und die „konservative Revolution“: ein Beitrag zur ideengeschichtlichen Debatte über die Weimarer Republik. In: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Nr. 32/1996, S. 23–46, ISSN 0046-8428.
  • Rolf Peter Sieferle: Die konservative Revolution. Fünf biographische Skizzen. Frankfurt a. Main 1995 (biographischer Zugang, fünf Exponenten: Lensch, Sombart, Spengler, Jünger, Freyer).
  • Michael Thöndl: Oswald Spengler in Italien. Kulturexport politischer Ideen der „Konservativen Revolution“. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2010.

zur Neuen Rechten

  • Siegfried Jäger, Jobst Paul: Diese Rechte ist immer noch Bestandteil dieser Welt – Aspekte einer neuen Konservativen Revolution. Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, 2001, ISBN 3-927388-78-5.
  • Helmut Kellershohn: Zwischen Wissenschaft und Mythos. Einige Anmerkungen zu Armin Mohlers „Konservative Revolution“. In: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn, Jobst Paul (Hrsg.): Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analysen rechter Ideologie. Unrast, Münster 2005, ISBN 3-89771-737-9.
  • Armin Pfahl-Traughber: Konservative Revolution und Neue Rechte. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat. Leske + Budrich, Opladen 1998, ISBN 3-8100-1888-0.
  • Volker Weiß: Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes. Klett-Cotta, 2017, ISBN 978-3-608-94907-0.[157][158]

Einzelnachweise

  1. Karl Marx, Friedrich Engels: Reden auf der Gedenkfeier in Brüssel am 22. Februar 1848 zum 2. Jahrestag des Krakauer Aufstandes von 1846.
  2. Thomas Babington Macaulay: The History of England. From The Accession of James II. Bd. 2. New York 1849, S. 616.
  3. William Hepworth Dixon: Free Russia, Bd. 2. Leipzig 1872, S. 184.
  4. John Fiske: The critical period of American History. 1783–1789. Boston 1888, S. 64.
  5. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. 3. Auflage. Darmstadt 1989, S. 9.
  6. Aurelio Buddeus: Russland und die Gegenwart. 2. Bd. Leipzig 1851, S. III.
  7. Juri Samarin, Fyodor Dmitriev: Революционный консерватизмъ. B. Behr’s Buchhandlung, Berlin 1875 (online).
  8. Fjodor Michailowitsch Dostojewski: Autobiographische Schriften (= Sämmtliche Werke, Bd. 11), hrsg. von Arthur Moeller van den Bruck. München 1919, S. 156.
  9. Stephen Shenfield: Russian Fascism. Traditions, Tendencies and Movements. Armonk / New York / London 2001, S. 26–27.
  10. Alexander Schweizer: Das kirchliche Zerwürfniss des Jahres 1845 im Kanton Waadt. Mit Benutzung der Akten dargestellt. Orell, Füssli & Comp, Zürich 1846, S. 17.
  11. Stefan Breuer: Anatomie der Konservativen Revolution. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993, S. 25. In Frankreich setzte sich die radikale Rechte vorwiegend aus dem gehobenen Bürgertum zusammen, in England hingegen aus dem angestammten Adel und Großbürgertum. Bernhard Dietz: Gab es eine „Konservative Revolution“ in Großbritannien? Rechtsintellektuelle am Rande der Konservativen Partei 1929–1933, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 54 (2006), S. 613. Hans-Wilhelm Eckert: Konservative Revolution in Frankreich? Die Nonkonformisten des Jeune Droite und des Ordre Nouveau in der Krise der 30er Jahre. R. Oldenbourg Verlag, München 2000, S. 20.
  12. Klaus von Beyme: Geschichte der politischen Theorien in Deutschland 1300–2000. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009, S. 459.
  13. Klaus von Beyme: Konservatismus. Theorien des Konservatismus und Rechtsextremismus im Zeitalter der Ideologien 1789–1945. Springer VS, Wiesbaden 2013, S. 235. Im Gründungsdokument des kontinentalen Konservatismus, Edmund Burkes Reflections on the Revolution in France von 1790, zeigt sich das bewahrende Element als Merkmal des Status-quo-Konservatismus: “A state without the means of some change, is without the means of its conservation.” Edmund Burke: Reflections on the Revolution in France. James Dodsley, Pall Mall (London) 1790, S. 29.
  14. Ernst Nolte: Der Faschismus in seiner Epoche – Action française, Italienischer Faschismus, Nationalsozialismus. Piper Verlag, 1964, S. 179.
  15. Original: «En pratique, on ne réussira jamais une Révolution, surtout une Révolution conservatrice, une Restauration, un retour à l’Ordre qu’avec le concours de certains éléments administratifs et militaires.» Charles Maurras: Enquête sur la monarchie. S. 509–510.
  16. Thomas Mann: Große kommentierte Frankfurter Ausgabe. Frankfurt 2002, Band 15, S. 341.
  17. Thomas Mann: Doktor Faustus, S. 377. Zitiert nach Stefan Breuer: Wie teuflisch ist die konservative Revolution? Zur politischen Semantik Thomas Manns. In: Werner Röcke (Hrsg.): Thomas Mann. Doktor Faustus 1947–1997. Peter Lang, Bern u. a. 2004, S. 59–72.
  18. Hugo von Hofmannsthal: Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation. S. 31.
  19. Walther Killy: Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, Band 14: Weimarer Republik. Bertelsmann, Gütersloh 1993, S. 488–499.
  20. Thomas Mann hielt in einer Tagebuchnotiz vom 26. September 1933 fest, dass Hofmannsthal sich zur „konservativen Revolution“ zwar positiv verhalten habe, „unbekümmert um die Gestalt, in der die wildgewordenen Untermittelstandsmassen sie in Deutschland verwirklichen würden“. Vielleicht habe man allerdings die Realität dieser Bewegung in Deutschland leichter voraussehen können als in Wien. Vermutlich würde auch Hofmannsthal dem widerstehen. Quelle: Thomas Mann: Tagebücher 1933–1934. Frankfurt am Main 1997, Hrsg. Peter de Mendelssohn.
  21. Zitiert nach Ulrich Weinzierl: Hofmannsthal, Skizzen zu seinem Bild. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, S. 44.
  22. „Konservative Revolution nennen wir die Wiederinachtsetzung all jener elementaren Gesetze und Werte, ohne welche der Mensch den Zusammenhang mit der Natur und mit Gott verliert und keine wahre Ordnung aufbauen kann. An Stelle der Gleichheit tritt die innere Wertigkeit, an Stelle der sozialen Gesinnung der gerechte Einbau in die gestufte Gesellschaft, an Stelle der mechanischen Wahl das organische Führerwachstum, an Stelle […] des Massenglücks das Recht der Volkspersönlichkeit“. Aus Edgar Julius Jung: Deutschland und die konservative Revolution. In: Deutsche über Deutschland. Die Stimme des unbekannten Politikers. München 1932, S. 380; zitiert nach Thomas Assheuer und Hans Sarkowicz: Rechtsradikale in Deutschland. Die alte und die neue Rechte. C.H. Beck, München 1992, S. 149.
  23. Detlev W. Schumann: Gedanken zu Hofmannsthals Begriff der ‚Konservativen Revolution‘. In: Publications of the Modern Language Association of America 54, Nr. 3 (1939), S. 853–899.
  24. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. Dritte, um einen Ergänzungsband erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989, S. 10.
  25. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. Dritte, um einen Ergänzungsband erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989, S. 10 f.
  26. Bernhard Dietz: Gab es eine „Konservative Revolution“ in Großbritannien? – Rechtsintellektuelle am Rande der Konservativen Partei 1929–1933. Vgl. Marcello Veneziani: La rivoluzione conservatrice in Italia; sowie Armin Mohler: George Sorel – Erzvater der Konservativen Revolution. Edition Antaios, 2002.
  27. Siehe zum Beispiel Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler, Berlin 1994, S. 56; Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949 C.H. Beck Verlag, München 2003, S. 486–493; Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen, Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 464 ff.; Michael Minkenberg: Neue Rechte in Europa. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus, Band 5: Organisationen, Institutionen, Bewegungen. De Gruyter Saur, Berlin 2012, ISBN 978-3-598-24078-2, S. 447 ff. (abgerufen über De Gruyter Online).
  28. Louis Dupeux: La révolution conservatrice allemande sous la république de Weimar.
  29. Stefan Breuer: Die „Konservative Revolution“ – Kritik eines Mythos. In: Politische Vierteljahresschrift, Jg. 31, 1990, Heft 4, S. 606 ff.
  30. Peter Gay: Die Republik der Außenseiter. Geist und Kultur in der Weimarer Zeit 1918–1933. Fischer, Frankfurt am Main 1987, S. 112.
  31. Stefan Breuer: Anatomie der Konservativen Revolution. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, S. 4, 9 und 191 ff.
  32. Eberhard Kolb, Dirk Schumann: Die Weimarer Republik (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 16). 8. Auflage. Oldenbourg, München 2013, S. 225.
  33. Volker Weiß: Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes. Klett-Cotta, Stuttgart 2017, S. 40–45.
  34. Thomas Assheuer: Neue Rechte: Germanische Thing-Zirkel. In: Die Zeit vom 27. März 2018.
  35. Armin Mohler, Karlheinz Weissmann: Die konservative Revolution in Deutschland 1918–1932 – Ein Handbuch. 6. überarbeitete Auflage. Graz 2005, S. 379 f (Spengler, Mann, Schmitt); S. 467 ff (Jung, Spann); S. 472 (Hans Freyer); S. 479 (Niemöller); S. 62 (Lensch-Cunow-Henisch-Gruppe); S. 372 (Hofmannsthal, George); S. 470 (Winnig); S. 519ff (Niekisch); S. 110 ff, 415 (Quabbe [5. Aufl. 1999]); S. 465 (Stapel).
  36. Peter Gay: Die Republik der Außenseiter – Geist und Kultur in der Weimarer Zeit 1918–1933. S. 71–93; vgl. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland, S. 73, 132.
  37. Thomas Mann: Tagebücher 1933–1934. Hrsg. Peter de Mendelsohn, Fischer, Frankfurt am Main 1997, S. 194.
  38. Matthias Schloßberger: Ernst Jünger und die „Konservative Revolution“ – Überlegungen aus Anlass der Edition seiner politischen Schriften. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur Online (IASL).
  39. Rolf Peter Sieferle: Die konservative Revolution – Fünf biographische Skizzen. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt, 1995, S. 86, 25.
  40. Richard Herzinger: Feldzeichen des Nichts – Die Gewaltphilosophie der Konservativen Revolution und der Chiliasmus der deutschen Übermoderne. In: Frauke Meyer-Gosau und Wolfgang Emmerich: Gewalt, Faszination und Furcht; Jahrbuch für Literatur und Politik in Deutschland 1. Reclam, Leipzig, 1994, S. 74, 75.
  41. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Grundriß ihrer Weltanschauungen. Friedrich Vorwerk Verlag, Stuttgart 1950, S. 90.
  42. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 201–207 und 279 ff.
  43. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 54–63.
  44. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 119.
  45. Gustav Steinbömer: Betrachtungen über den Konservatismus in Deutsches Volkstum. 1932, S. 26.
  46. Edgar Jung: Deutschland und die konservative Revolution. 1932, S. 380.
  47. Zit. nach Hans Mommsen: Die verspielte Freiheit – Der Weg der Republik von Weimar in den Untergang 1918 bis 1933, Die Auflösung des parlamentarischen Systems. Propyläen, Geschichte Deutschlands, Berlin 1989, S. 313.
  48. Hans Mommsen: Die verspielte Freiheit – Der Weg der Republik von Weimar in den Untergang 1918 bis 1933, Die Auflösung des parlamentarischen Systems. Propyläen, Geschichte Deutschlands, Berlin 1989, S. 313.
  49. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 123.
  50. Carl von Ossietzky: Antisemiten. In: Die Weltbühne vom 19. Juli 1932, S. 89.
  51. Arthur Moeller van den Bruck: Das dritte Reich. 3. Aufl. Hrsg. von Hans Schwarz, Hamburg 1931, S. 189.
  52. Arthur Moeller van den Bruck: Das dritte Reich. 3. Aufl. Hrsg. von Hans Schwarz, Hamburg 1931, S. 202.
  53. Interview von Peter Bossdorf mit dem französischen Schriftsteller und Philosophen Alain de Benoist auf www.zinnober.net@1@2Vorlage:Toter Link/www.zinnober.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (PDF; 109 kB).
  54. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Grundriß ihrer Weltanschauungen. Friedrich Vorwerk Verlag, Stuttgart 1950, S. 146–151.
  55. Gustav Steinbömer: Betrachtungen über den Konservatismus. In Deutsches Volkstum 1932, S. 26.
  56. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 144.
  57. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 142.
  58. Keith Bullivant: The Conservative Revolution. In: Anthony Phelan: The Weimar Dilemma – Intellectuals in the Weimar Republic. Manchester University Press, 1985, S. 52; zitiert nach John King: Writing and Rewriting the First World War – Ernst Jünger and the Crisis of the conservative Imagination 1914–1925. S. 249, auf www.juenger.org (Memento vom 10. Juli 2007 im Internet Archive) (PDF; 2,3 MB).
  59. Moeller van den Bruck: Das Dritte Reich. S. 119.
  60. Rezension von Erwin von Beckeraths Wesen und Werden des faschistischen Staates (zitiert nach Positionen und Begriffe, S. 125).
  61. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 153.
  62. Harro Segeberg: Ernst Jünger im 20. Jahrhundert. S. 81, 129 ff.
  63. Ernst Jünger: Schließt Euch zusammen! In: Standarte, 1. Jahrgang, Heft 10 vom 3. Juni 1926, S. 223; zitiert nach: Tobias Wimbauer: Ernst Jünger – Leben und Schreiben in Diktatur und Demokratie im 20. Jahrhundert. Auf www.studienzentrum-weikersheim.de. (Memento vom 7. Oktober 2007 im Internet Archive)
  64. Hans Zehrer: Das Ende der Parteien. In: Die TAT, 24, S. 68, im Jahr 1932.
  65. Othmar Spann: Der Wahre Staat. S. 110–118.
  66. Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler, Berlin 1994, S. 56.
  67. Edgar Julius Jung: Die Herrschaft der Minderwertigen – Ihr Zerfall und ihre Ablösung durch ein neues Reich. S. 333.
  68. Alfred Weber: Die Krise des modernen Staatsgedankens in Europa. Stuttgart 1925.
  69. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 193.
  70. Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler, Berlin 1994, S. 56
  71. Heinrich von Gleichen-Rußwurm: Reich und Reichsführung. In: Europäische Revue 8, 1932, S. 770.
  72. Oswald Spengler: Preußentum und Sozialismus. 1919, S. 56–57, 103.
  73. Oswald Spengler: Jahre der Entscheidung. 1933, dtv, 1961, S. 52.
  74. Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Grundlinien der Philosophie des Rechts. Naturrecht und Staatswissenschaft: „§ 258 Der Staat ist als die Wirklichkeit des substantiellen Willens, die er in dem zu seiner Allgemeinheit erhobenen besonderen Selbstbewußtsein hat, das an und für sich Vernünftige. Diese substantielle Einheit ist absoluter unbewegter Selbstzweck, in welchem die Freiheit zu ihrem höchsten Recht kommt, sowie dieser Endzweck das höchste Recht gegen die Einzelnen hat, deren höchste Pflicht es ist, Mitglieder des Staats zu sein.“
  75. Julius Binder: Der autoritäre Staat. Logos 22, 1933, S. 157.
  76. Friedrich Gogarten: Politische Ethik. Jena 1932.
  77. Stefan Breuer: Anatomie der Konservativen Revolution. S. 115 ff.
  78. Othmar Spann: Der wahre Staat – Vorlesungen über Abbruch und Neubau des Staates. 1921, S. 176.
  79. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 201–207.
  80. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 271.
  81. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Grundriß ihrer Weltanschauungen. Friedrich Vorwerk Verlag, Stuttgart 1950, S. 148.
  82. Othmar Spann: Der wahre Staat. Fischer, Jena 1938, S. 44.
  83. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 275.
  84. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 276, 277.
  85. Moeller van den Bruck: Das Dritte Reich. S. 68.
  86. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Grundriß ihrer Weltanschauungen. Friedrich Vorwerk Verlag, Stuttgart 1950, S. 59–65.
  87. Stefan Breuer: Anatomie der Konservativen Revolution. Darmstadt 1993, S. 59 ff.
  88. Eröffnungssätze seiner Schriften Befreiung von 1926 und Das Reich als Republik von 1928.
  89. Das Judentum in der deutschen Rechtswissenschaft. Ansprachen, Vorträge und Ergebnisse der Tagung der Reichsgruppe Hochschullehrer im NRSB am 3. und 4. Oktober 1936, Heft 1, Berlin 1936, S. 29 ff.
  90. Ernst Jünger: Unsere Politiker. In: Die Standarte, 6. September 1925.
  91. http://iasl.uni-muenchen.de/
  92. Klaus-Jörg Siegfried: Universalismus und Faschismus – Das Gesellschaftsbild Othmar Spanns. Baulino Verlag GmbH, 1984, S. 72, zitiert nach (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) www.contextxxi.at
  93. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes. München 1963, Bd. 2. Kap. 2 Abschn. 2.9, S. 711.
  94. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen, Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. C.H. Beck, München 2000, S. 466.
  95. Roger Griffin (Hg.): Fascism. Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 978-0-19-289249-2, S. 351 f.
  96. Zeev Sternhell: The anti-enlightenment tradition. Yale University Press, New Haven 2020, ISBN 978-0-300-13554-1, S. 316. Siehe weiter das Online-Interview mit Zeev Sternhell: Ein Marxist kann nicht Nationalist sein (Memento vom 20. Februar 2007 im Internet Archive)
  97. Volker Weiß: Deutschlands Neue Rechte. Angriff der Eliten – Von Spengler bis Sarrazin. Paderborn 2011, S. 21.
  98. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 282 f.; Kurt Lenk, Henrique Ricardo Otten, Günter Meuter: Vordenker der Neuen Rechten. Campus Verlag, Frankfurt am Main 1997, S. 11; Günter Rohrmoser, Michael Grimminger: Deutschlands Tragödie. Der geistige Weg in den Nationalsozialismus. Olzog, 2002, S. 86 f.; Hans Joachim Hahn: German Thought and Culture. From the Holy Roman Empire to the Present Day. Manchester University Press, 1995, S. 126, 196; Jan Herman Brinks: Germay’s New right. In: Jan Herman Brinks, Edward Timms, Stella Rock: National Myths and the modern media. Contested identities in the age of globalisation. I.B. Tauris, 2006, S. 125; Henry Stuart Hughes: Oswald Spengler. Transaction Publishers, 1991, S. 132 f.
  99. Thomas Pfeiffer: Die Neue Rechte in Deutschland. S. 38; auf www.extremismus.com www.extremismus.com. (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  100. Armin Mohler: Die konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. S. 187.
  101. Rolf Peter Sieferle: Die Konservative Revolution. Fünf biographische Skizzen. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1995, S. 24.
  102. Siehe Friedrich Walz: Ricarda Huch und das „Dritte Reich“. Braunschweig 2014, S. 9.
  103. Kurt Sontheimer: Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1962, S. 279 ff.
  104. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949 C.H. Beck Verlag, München 2003, S. 492; Ernst Forsthoff: Die Eigenart des Begriffs der Führung. In: Léon Poliakov, Josef Wulf (Hrsg.): Das Dritte Reich und seine Denker. De Gruyter, Berlin/Boston 1978, ISBN 3-11-152212-1, S. 338 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  105. Hans Bogner: Das Ende der aufgeklärten Demokratie. In: Deutsche Rundschau, 1932, S. 13.
  106. Hans Bogner: Die Bildung der politischen Elite. Oldenburg, 1932, Schriften an die Nation, Nr. 6, S. 31.
  107. Edgar Julius Jung: Neubelebung von Weimar? In: Deutsche Rundschau, 1932, S. 153.
  108. Armin Mohler: Die konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. 1950, S. 12–18.
  109. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Grundriß ihrer Weltanschauungen. Friedrich Vorwerk Verlag, Stuttgart 1950, S. 12, 13.
  110. Hans Mommsen: Bürgerlicher (nationalkonservativer) Widerstand. In Wolfgang Benz, Walter Pehle: Lexikon des deutschen Widerstandes. S. 56, 57.
  111. Heidrun Rotermund-Ehrke, Erwin Rotermund: Zwischenreiche und Gegenwelten – Texte und Vorstudien zur „Verdeckten Schreibweise“ im Dritten Reich. S. 513–520.
  112. Wolfgang Benz, Walter Pehle: Lexikon des deutschen Widerstandes, Edgar-Jung Kreis. S. 204–207.
  113. Mohler, S. 14, 15.
  114. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Grundriß ihrer Weltanschauungen. Friedrich Vorwerk Verlag, Stuttgart, 1950, S. 151.
  115. Armin Mohler, S. 152. Vgl. Oscar Cullmann: Christus und die Zeit – Die urchristliche Zeit- und Geschichtsauffassung, zitiert nach Armin Mohler, S. 152.
  116. Herbert Ulmann: Das werdende Volk – Gegen Liberalismus und Reaktion. Hamburg 1929, S. 81.
  117. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Grundriß ihrer Weltanschauungen. Friedrich Vorwerk Verlag, Stuttgart 1950, S. 83, 84, 151.
  118. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. 3. Auflage. Darmstadt 1989, S. 130–131.
  119. Georg Schmidt-Rohr: Die Sprache als Bildnerin. 1932.
  120. Ewald Banse: Landschaft und Seele. München 1928, S. 469.
  121. Franz Wegener: Das atlantidische Weltbild und die integrale Tradition. Nationalsozialismus und Neue Rechte auf der Suche nach der versunkenen Atlantis. Kulturförderverein Ruhrgebiet KFVR, Gladbeck 2003, ISBN 3-931300-04-8, S. 10: Im Ergebnis findet sich eine bislang unbekannte verbindungslinie zwischen Theosophen, Ariosophen, Anthroposophen, Vertreten der Konservativen Revolution, Welteislehre-Anhängern, Nationalsozialisten, und Neuen Rechten in Deutschland und Frankreich: Die populärwissenschaftliche Umsetzung des Atlantismythos in einer nordisch-rassistischen Variante. 3. stark überarb. Aufl. ebd. 2014, ISBN 978-1-4936-6866-3. Im Online-Buchhandel einsehbar.
  122. Lanz von Liebenfels Buch Theozoologie oder die Kunde von den Sodomsäfflingen und dem Götter-Elektron.
  123. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. S. 166–172.
  124. Armin Mohler: Die konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. S. 166–172, 81–83.
  125. George L. Mosse: Die völkische Revolution. Über die geistigen Wurzeln des Nationalsozialismus. Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-445-04765-0.
  126. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. S. 176–181.
  127. Franz Schauwecker: Deutsche allein – Schnitt durch die Zeit. S. 162.
  128. Franz Schauwecker: Deutsche allein – Schnitt durch die Zeit. S. 276.
  129. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. S. 172–176.
  130. Edgar Julius Jung: Sinndeutung der deutschen Revolution. In: Schriften an die Nation, Band 55. Oldenburg 1933, S. 78, 95; zitiert nach Armin Mohler: Die Konservative Revolution. S. 174.
  131. Arno Klönne: Jugend im Dritten Reich – Die Hitlerjugend und ihre Gegner. Papyrossa Verlagsgesellschaft, 2003, S. 125.
  132. Gideon Botsch: Deutsche Jugendbewegung. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus, Band 5: Organisationen, Institutionen, Bewegungen. De Gruyter Saur, Berlin 2012, ISBN 978-3-598-24078-2, S. 152–154 (hier das Zitat) (abgerufen über De Gruyter Online).
  133. Armin Mohler: Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. S. 198–203.
  134. Rolf Peter Sieferle: Die Konservative Revolution: Fünf biographische Skizzen. 1995, S. 25f.
  135. Armin Pfahl-Traughber: Konservative Revolution und Neue Rechte. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat. Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 13.
  136. Uwe Backes und Eckhard Jesse: Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland, Band 1. Köln 1989, S. 136.
  137. Interview mit Karlheinz Weißmann über seine neueste historische Studie, über die Rechte in Deutschland und über einen neuen rechten Stil – „Der nationale Sozialismus war eine genuin linke Idee“; auf www.jf-archiv.de.
  138. Armin Pfahl-Traughber: Die „Neue Rechte“ in Frankreich und Deutschland – Zur Entwicklung einer rechtsextremistischen Intellektuellenszene. (Memento vom 11. Dezember 2009 im Internet Archive)
  139. Alain de Benoist: Arthur Moeller van den Bruck. In: alaindebenoist.com. Abgerufen am 9. Mai 2008 (französisch).
  140. Neue Rechte: Vordenker der europäischen Selbstfindung – Der französische Philosoph und Publizist Alain de Benoist feiert seinen 60. Geburtstag. (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  141. Jürgen Hatzenbichler: Querdenker – Konservative Revolutionäre. 1995, S. 13.
  142. Wolfgang Gessenharter: Der Schmittismus der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ und seine Unvereinbarkeit mit dem Grundgesetz (Manuskript zur Anhörung „Junge Freiheit“ am 17. November 2006 der SPD-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg). Auf www.hsu-hh.de. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  143. Dobrindt wettert gegen „linke Meinungsvorherrschaft“. In: welt.de. 4. Januar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  144. „Konservative Revolution“ – Dobrindts neue, rechte Wortwahl. (Memento vom 23. Juni 2019 im Internet Archive) Interview von heute.de mit Volker Weiß. 5. Januar 2018.
  145. Alexandre Dougine: Panorama de la «Révolution Conservatrice» en Russie. (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  146. Diese Art von „Alarmismus“ setzte Michael Schweizer fort, als er den Verfasser des „Bocksgesangs“ mit den Kollaborateuren der Konservativen Revolution verglich und in die Nähe einer antidemokratischen Rechten rückte: „Auch Botho Strauß wird nie dafür sein, irgend etwas anzuzünden; aber wenn die Verhältnisse ihm die leichte Übung nahelegen, […] wird er Gedicht bei Fuß stehen – nicht als Umfaller, sondern indem er konsequent weiterdenkt, was er jetzt schon vertritt.“; auf http://public.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_germanistik/tauss.rtf (Memento vom 18. Juli 2007 im Internet Archive)
  147. Nadja Thomas: Der Aufstand gegen die sekundäre Welt – Botho Strauss und die „Konservative Revolution“. Königshausen & Neumann, 2003.
  148. Detlev Hartmann: Wo sind die Barbaren des 21. Jahrhunderts? – Die Philosophie rüstet auf. (PDF; 71 kB) Vgl. www.tu-darmstadt.de. (Memento vom 5. Juni 2009 im Internet Archive)
  149. http://www.berlinerliteraturkritik.de/index.cfm?id=548 Der „Fall Walser“ im Rückblick – Martin Walsers irrationalistischer Rollback. Auf www.berlinerliteraturkritik.de.
  150. Gregor Dotzauer: Töte, was du liebst – Sehnsucht nach einer konservativen Revolution – Uwe Tellkamps Roman „Der Eisvogel“. In: Tagesspiegel vom 16. März 2005; auf www.single-generation.de. (Memento vom 4. August 2007 im Internet Archive)
  151. Guy Sorman: La révolution conservatrice américaine. Fayard, Paris 1983.
  152. Dominik Geppert: Thatchers konservative Revolution. Oldenburg 2002.
  153. Jordan Mejias: Amerika – Wie Bush das konservative Erbe von Reagan verrät. Auf www.faz.net.
  154. Winfried Veit: Konservative Revolution à la française. Auf der Bibliotheksseite der Friedrich-Ebert-Stiftung (PDF; 122 kB).
  155. Bundesratswahlen: «Konservative Revolution». (Memento vom 9. April 2018 im Internet Archive) Auf www.swissinfo.org, 11. Dezember 2003.
  156. Claus Leggewie: America first? Der Fall einer konservativen Revolution. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1997, S. 286, 211.
  157. deutschlandfunk.de, Andruck – Das Magazin für Politische Literatur, 20. März 2017, Stefan Maas: Alte Ideen in neuem Gewand (22. März 2017)
  158. badische-zeitung.de, Literatur & Vorträge, 22. März 2017, Thomas Steiner: Björn Höckes Stichwortgeber: Die Köpfe der Neuen Rechten (23. März 2017)
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