Tagesschau (ARD)
Die Tagesschau (eigene Schreibweise: tagesschau) ist eine Nachrichtensendung der ARD, die von ARD-aktuell in Hamburg produziert und täglich mehrmals im Ersten, auf tagesschau24 und als Live-Stream auf tagesschau.de[2] sowie als Hauptausgabe um 20 Uhr zusätzlich in den Dritten Fernsehprogrammen (außer MDR), Phoenix, 3sat, DW-TV, tagesschau24 und ARD-alpha ausgestrahlt wird.
Fernsehsendung | |
---|---|
Originaltitel | Tagesschau |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | seit 1952 |
Produktions- unternehmen |
ARD-aktuell aus Hamburg |
Länge | 2–30 Minuten |
Ausstrahlungs- turnus |
täglich |
Genre | Nachrichten |
Titelmusik | Hammond-Fantasie |
Musik | Hans Carste |
Moderation | Sprecher der Hauptausgabe (Pool) |
Erstausstrahlung | 26. Dezember 1952 auf NWDR-Fernsehen[1] |
Die Tagesschau ist die älteste noch bestehende Sendung im deutschen Fernsehen. Redaktion und Produktion der Tagesschau sind beim NDR (zuvor beim NWDR) in Hamburg angesiedelt. Es werden bis zu 20 Ausgaben am Tag erstellt und ausgestrahlt. Die Hauptausgabe der Tagesschau sehen bis zu 16 Millionen Zuschauer.[3] Die Internetseite tagesschau.de wird unter der Verantwortung der ARD erstellt und als Nachrichtenportal zunehmend mit einem eigenständigen Anteil aktueller Nachrichten in eigener Redaktion betrieben.
Geschichte
Im Herbst 1951 schloss der NWDR mit der Neuen Deutschen Wochenschau einen Vertrag: Aus dem Filmmaterial der Wochenschau sollte der erste und zunächst einzige Redakteur Martin S. Svoboda mit zwei Schnittmeisterinnen eine Aktualitätenschau für das geplante Fernsehprogramm zusammenstellen.[4] Im Keller des heutigen Hamburger Warburg-Hauses in der Heilwigstraße 116 arbeitete das kleine Team; die Filmrolle brachte Svoboda mit der U-Bahn zum Heiligengeistfeld, denn vom dortigen Weltkriegsbunker aus wurde gesendet.[5]
Erste Sendungen
Die erste Tagesschau startete offiziell am 26. Dezember 1952,[5][6] einen Tag nach dem Programmstart des NWDR-Fernsehens im Nordprogramm des Senders[7] und fünf Tage nach der Erstausgabe ihres DDR-Pendants Aktuelle Kamera. Im NWDR-Versuchsprogramm lief die Tagesschau zuvor schon ab dem 4. Januar 1952 zunächst unter dem Namen Fernseh-Filmbericht und ab 1. November als Tagesschau[8] – nach abweichender Angabe erfolgte die Umbenennung bereits im August.[9][10] Anfangs wurden wöchentlich drei Ausgaben gesendet, montags, mittwochs und freitags um 20 Uhr (dazwischen wurde die Tagesschau um 22 Uhr wiederholt). Das Programm erreichte anfangs etwa 1000 Zuschauer. Thema der ersten Tagesschausendung war die Koreareise Eisenhowers, die schon mehrere Wochen zurücklag, das Richtfest für die Fernsehstudios in Hamburg-Lokstedt, eine Eisrevue und das Fußballspiel Deutschland gegen Jugoslawien.[5][11]
Der Unterschied zur Wochenschau lag vor allem darin, dass die Tagesschau aktueller und schneller war. Sie bestand jedoch ebenfalls aus Filmberichten und Standbildern ohne Nachrichten-Sprecher und mit einer für Filme typischen, der Filmhandlung folgenden live gesprochenen Kommentarstimme (Sprecher Cay-Dietrich Voss) aus dem Off.[12] Bis 1953 stammte das gesamte Material von der Wochenschau. Inhaltlich herrschte ein Mix aus Katastrophen, Sport und ‚bunten Nachrichten‘ vor, die Politik spielte eine untergeordnete Rolle. Die Unterhaltung stand im Vordergrund.[13]
Als Zusammenfassung der Tagesschau wurde ab dem 4. Januar 1953 sonntags der Wochenspiegel ausgestrahlt.
1955–1970
1955 wurde die Redaktion nach Hamburg-Lokstedt verlegt, wo der NDR seine ersten Fernsehgebäude errichtete; der Vertrag mit der Wochenschau lief aus. Jetzt lieferten vor allem Agenturen Filmbilder, und im Oktober 1958 begann der Nachrichtenaustausch der Eurovision. Seit 1. Oktober 1956 sendete die Tagesschau täglich montags bis samstags; sie bestand weiterhin nur aus Filmen. Ab dem 2. März 1959 lieferte der NDR-Hörfunk einen fünfminütigen Wortblock dazu; Karl-Heinz Köpcke war der erste Nachrichtensprecher. Aus der filmischen Nachricht wurde die illustrierte Wortnachricht – das ist die heute noch gültige Form.[12] „Für Millionen deutscher Staatsbürger ist die Tagesschau des Deutschen Fernsehens zu einer selbstverständlichen Gewohnheit geworden“, schrieb 1962 der damalige ARD-Vorsitzende Hans Bausch zum zehnten Jubiläum der Sendung, die seit September 1961 auch sonntags zu sehen ist. „Keine Sendung des Deutschen Fernsehens und keine Sendereihe hat eine so beständig hohe Zuschauerquote aufzuweisen wie dieser tägliche Fernseh-Nachrichtendienst.“
Seit 1960 existiert eine eigene Wetterredaktion, die im Hessischen Rundfunk angesiedelt ist. Die erste Wettervorhersage lief unter der Bezeichnung Das Wetter von morgen am 1. März 1960. Die Daten werden vom Deutschen Wetterdienst bezogen.[14] Zunächst wurde auf den Wetterkarten Deutschland in den Grenzen von 1937 dargestellt.[15] Nachdem dies geändert wurde, protestierten die Vertriebenenverbände.
Seit den Anfängen wird jede Tagesschau-Sendung mit einem Gongschlag eingeleitet. Die ab 1956 verwendete und später mehrfach abgewandelte Erkennungsmusik der Tagesschau entstammt der Komposition Hammond-Fantasie von Hans Carste und wurde von Rudolf Kühn für das Rundfunkorchester arrangiert. Zwischen beiden Komponisten kam es ab 1967 zum Rechtsstreit über beider Anteil an dem Werk.
1970–2000
Seit 29. März 1970[16] sendet die Tagesschau in Farbe, das Design wurde verändert, Illustrationen sollten die Nachrichtenthemen verdeutlichen. Seit demselben Tag verzichtet die Redaktion bei der Wetterkarte auf die alten Reichsgrenzen.
Ab Januar 1972 wurde das Blue-Screen-Verfahren zur Projektion von veränderbaren Bildern auf den künstlichen Studiohintergrund eingesetzt.[11]
Ab 1976 trat als erste Tagesschau-Sprecherin Dagmar Berghoff auf.[11]
Im Januar 1978 ging die erste Tagesthemen-Sendung über den Bildschirm. Mit dem neuen Format etablierte die ARD ein längeres News-Format am späten Abend, das meist 30 Minuten dauert. Neben aktuellen Geschehnissen beleuchtet die Sendung die Hintergründe im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Geschehen. Hanns Joachim Friedrichs, seit Oktober 1985 einer der beiden Tagesthemen-Moderatoren, war bald „Mister Tagesthemen“ und wie Karl-Heinz Köpcke ein Markenzeichen für journalistische Qualität.
Am 25. Juli 1988 fiel die Tagesschau aus Hamburg (NDR) um 20 Uhr aus. Ein durch die damalige Rundfunk-Gewerkschaft RFFU (Rundfunk-Fernseh-Film-Union) organisierter Warnstreik hatte erstmals in der Geschichte der ARD die Ausstrahlung der Sendung verhindert. Ersatzweise wurde die Tagesschau kurzfristig vom Bayerischen Rundfunk in München produziert und ausgestrahlt.[17] Sprecher dieser Ausgabe war Michael Winter. Zur Begründung hieß es in dieser Sendung, die Tagesschau werde „heute wegen höherer Gewalt aus München“ gesendet.[18]
1992 startete das Frühstücksfernsehen mit Tagesschau-Ausgaben im Halbstunden-Takt. Ab dem 1. März 1995 ersetzte das moderierte Nachtmagazin die Nachtausgabe der Tagesschau. 1997 kam die moderierte Tagesschau um Fünf am Nachmittag, der schnell weitere lange Ausgaben um 12 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr folgten. Vom 1. Januar 2000 bis zum 19. April 2014 wurde die traditionelle Eröffnungsfanfare mit einer ähnlichen, aber markant geänderten Melodie gespielt, bei der sich die letzten vier der insgesamt sechs Töne von der Ursprungsversion unterschieden.
2000–2014
2001 schloss Das Erste die Nachtlücke mit zwei aktuell produzierten Tagesschau-Sendungen gegen 2:30 Uhr und 4:45 Uhr – die Tagesschau wurde zum 24-Stunden-Betrieb.
Nach dem Neubau des ARD-aktuell-Komplexes auf dem Gelände des NDR in Hamburg-Lokstedt gab es bis 2014 zwei nahezu baugleiche Studios. Im ersten, größeren wurden die Sendungen für das Erste-Programm produziert sowie die Nacht- und Wochenendausgaben der Tagesschau in 100 Sekunden. Aus dem zweiten Studio wurde täglich das Programm von tagesschau24 gesendet. Im Bedarfs- oder Notfall konnte dieses Studio als Ersatz für das erste Studio genutzt werden. Bei Überschneidungen im Sendebetrieb, wenn sich im Ersten beispielsweise die 20-Uhr-Ausgabe verschiebt, diese in den Dritten Programmen der ARD aber pünktlich starten muss, waren beide Studios gleichzeitig in Benutzung.
Bei ARD-aktuell – so heißt die Redaktion seit 1977 – arbeiteten 2005 etwa 90 Redakteure. Sie produzieren Tagesschau-Ausgaben für Das Erste und den digitalen Kanal tagesschau24, täglich eine Tagesthemen-Ausgabe, von montags bis freitags gegen 0 Uhr oder später ein Nachtmagazin und sonntags den Wochenspiegel – an einem normalen Werktag sind das 240 Minuten Programm. Sondersendungen bei wichtigen Ereignissen gehören zur Routine; nach der Ausstrahlung sind die Sendungen unter tagesschau.de im Internet zu sehen. Dort lässt sich die 20-Uhr-Ausgabe als Podcast-Format (Audio und Video) herunterladen. Die Tagesschau wird mindestens seit 2005 auch als Live-Stream auf tagesschau.de gesendet.[2][19]
Die Tagesschau wird seit dem 1. Juli 2007 in 16:9 ausgestrahlt. Außerdem gibt es im Rahmen der neuen ARD-Digitalstrategie eine Tagesschau in 100 Sekunden, die seit dem 16. Juli 2007 per Handy und im Internet abrufbar ist. Diese wird von 9 bis 21 Uhr stündlich aktualisiert. Seit Februar 2008 wurde das Nachrichtenangebot von EinsExtra (heute: tagesschau24) ausgeweitet.[20]
Ende 2009 wurde eine kostenlose Tagesschau-App für das iPhone und den iPod Touch für das erste Quartal 2010 angekündigt, was seitens Medien und Politik kritisiert wurde.[21] Kai Gniffke, durch dessen Gespräch mit der dpa, in dem er die App ankündigte, die Diskussion startete, verteidigte in zwei Beiträgen in seinem Blog die Pläne zur Veröffentlichung der App.[22][23] Entgegen den Plänen, die Tagesschau-App bereits im ersten Quartal des Jahres zu veröffentlichen, startete das Angebot erst am 21. Dezember 2010. Über die vorerst kostenlose App sollen keine zusätzlichen Inhalte angeboten werden, vielmehr stellt das neue mobile Angebot nach eigenen Angaben von NDR-Intendant Lutz Marmor einen zeitgemäßen Service für die Zuschauer dar.[24] Seit 2011 wird das Logo der Tagesschau-App auch im Vorspann gezeigt. Am 20. Juni 2012 gewann die Tagesschau-App den Grimme-Online-Award-Publikumspreis[25] und im Oktober 2012 den Eyes & Ears Award.[26]
Am 31. Dezember 2010 wurde die 20.000. 20-Uhr-Sendung der Tagesschau ausgestrahlt.
Sowohl der im Internet verfügbare Live-Stream als auch die als „Online-Stream“ oder Podcast abrufbare Fassung der Tagesschau unterscheiden sich von der zuvor bzw. zeitgleich gesendeten Fernseherversion. Manche Beiträge – insbesondere Beiträge aus der Rubrik Sport – werden entweder komplett ausgeklammert oder ein Wartebildschirm eingeblendet. In diesem Falle wird mitgeteilt: „Kurze Unterbrechung (Dieser Beitrag darf im Internet aus rechtlichen Gründen nicht gezeigt werden)“. Andere Beiträge werden vor der Veröffentlichung im Internet redaktionell nachgebessert. In diesem Falle wird mitgeteilt: „Hinweis: Der Beitrag ‚XY‘ wurde nachträglich bearbeitet“.[27][28]
Das Durchschnittsalter der Zuschauer beträgt 61 Jahre (Stand: 2013).[29]
Seit 2014
Seit dem 19. April 2014 wird aus dem aktuellen Tagesschau-Studio gesendet.[30] Das zentrale Element des neuen Studios ist eine 19 Meter lange, gewölbte Medienwand, die von der Rückseite mit sieben Projektoren bespielt wird. Auf ihr wird der Hintergrund dargestellt und bildet sowohl mit dem Moderator, als auch dem Studio ein geschlossenes Gesamtbild. Ein Computer überarbeitet dabei Verzerrungen in Echtzeit.
Die Produktion erfolgt in HD – zuvor wurde das Bild für die Ausstrahlung in HD nachträglich hochgerechnet. Zwei an die Front gerichtete, abgerundet dreiseitige Moderationstische mit jeweils zwei Sprecherseiten bilden den Studiovordergrund auf einem dunklen Holzboden.[31]
Die Eröffnungsfanfare des Komponisten Hans Carste wurde von Henning Lohner neu arrangiert. Sie nutzt nun wieder die ursprüngliche Melodie der Hammond-Fantasie, statt der veränderten Fassung, die von 2000 bis 2014 gesendet wurde. Das Intro wurde von Claudia Urbschat-Mingues eingesprochen, der deutschen Synchronstimme von Angelina Jolie.[32]
Täglich werden bis zu 20 Tagesschau-Ausgaben aus dem 320 Quadratmeter großen Studio gesendet. Außerdem werden der digitale Nachrichtenkanal tagesschau24, die Tagesthemen, das Nachtmagazin und bis zum 24. August 2014 der Wochenspiegel in diesem Studio produziert.[33] Die Baukosten für das neue Studio betrugen 23,8 Millionen Euro, finanziert aus öffentlichen Beitragsgeldern.[34]
Nachdem das Oberlandesgericht Köln im Dezember 2013 noch den sogenannten „Drei-Stufen-Test“ als ausreichend erachtet hatte,[35] um sicherzustellen, dass die Tagesschau-App kein presseähnliches Produkt darstellt, gab der I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs dem Revisionsantrag der klagenden Zeitungsverlage statt und verwies den Fall im April 2015 an die Vorinstanz zurück. Diese musste erneut prüfen, inwieweit die Inhalte der App ein presseähnliches Angebot und damit ein unlauterer Wettbewerb der öffentlich-rechtlichen Sender wären.[36] Die Gewerkschaft ver.di bedauerte in einer Pressemitteilung die Entscheidung gegen den NDR.[37]
Die Tagesschau in 100 Sekunden wurde seit dem 16. November 2015 zusätzlich in englischer und arabischer Sprache produziert und war im Internet abrufbar.[38] Sie wurde im Oktober 2019 eingestellt.[39]
Seit dem 11. April 2016 wird die 20-Uhr-Tagesschau auch im BR Fernsehen gezeigt. Grund dafür war die Beliebtheit der Tagesschau im BR-Sendegebiet. Die im BR gesendete Tagesschau hat eine andere Wettervorhersage.[40]
Die Sprecher der Tagesschau werden pro Ausgabe bezahlt. Für die quotenstarke 20-Uhr-Sendung waren es (Stand: Dezember 2020) 260 Euro pro Ausgabe.[41]
Rezeption
Die Tagesschau-Hauptausgabe ist die mit Abstand meistgesehene Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Im Jahr 2015 erreichte sie im Durchschnitt 9,11 Millionen Zuschauer im Ersten, den Dritten Programmen der ARD, auf 3sat, Phoenix und Tagesschau24.[42] Der Marktanteil der Tagesschau-Hauptausgabe um 20 Uhr lag 2015 bei 32,7 %. 2014 waren es 8,9 Millionen Zuschauer gewesen, der Marktanteil lag 2014 bei 31,9 %. Im Ersten kam die Tagesschau auf durchschnittlich rund fünf Millionen Zuschauer. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2015 die Heute-Nachrichten im ZDF von durchschnittlich 3,60 Millionen Zuschauern gesehen. An dritter Stelle lag 2015 RTL aktuell um 18:45 Uhr mit 3,14 Millionen Zuschauern im Schnitt. Die Tagesschau erreichte damit im Ersten sowie zeitgleich in mehreren Dritten Programmen, auf 3sat, Phoenix und Tagesschau24 mehr Zuschauer als die Hauptnachrichten von ZDF, RTL und Sat.1 zusammen.[43] Infolge der COVID-19-Pandemie in Deutschland sahen die 20-Uhr-Tagesschau im Jahr 2020 im Mittel 11,77 Millionen Zuschauer. Das entspricht einem Marktanteil von 39,5 Prozent, zwei Millionen mehr Zuschauern als 2019 und ist der höchste seit Messung des gesamtdeutschen Fernsehverhaltens (1990) gemessene Wert. Besonders viele Zuschauer waren in den „Lockdown“-Monaten zu verzeichnen.[44]
Die Hauptausgabe der Tagesschau um 20:00 Uhr definiert den Beginn des Hauptabendprogramms. Ende der 1990er Jahre versuchten u. a. Sat.1 und ProSieben, mit dieser Gewohnheit zu brechen, indem sie ihr Abendprogramm bereits um 20 Uhr starteten. Nach nur wenigen Monaten kehrten beide Sender wieder zur gewohnten Zeit um 20:15 Uhr zurück – zu groß war die Gewohnheit der Zuschauer an diese Zeit. Der ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma sagte in diesem Zusammenhang einmal den Satz „Die Tagesschau ist keine Sendung, sondern pure Gewohnheit. Die kann man auch in Latein verlesen.“[45] In der Regel werden die Meldungen in der Tagesschau von einem Teleprompter abgelesen. Die Blätter dienen inzwischen nur noch als Ersatz bei technischen Problemen des „Prompters“.[46]
Der Begriff „Tagesschau“ ist markenrechtlich geschützt. Die taz musste ihre so bezeichnete Rubrik umbenennen, nachdem sie von der ARD verklagt worden war (sie heißt jetzt „verboten“). Das Vorhaben, die ProSieben-Nachrichten Anfang der 1990er Jahre Tagesbild zu nennen, wurde aufgrund einer behaupteten Verwechslungsgefahr und Rufausbeutung des Titels Tagesschau durch das Urteil des Hanseatischen Oberlandesgerichtes in Hamburg in zweiter Instanz unterbunden. In letzter Instanz unterlag die ARD jedoch im Jahr 2001 vor dem Bundesgerichtshof, der eine Verwechslungsgefahr verneinte. Weiterhin räumte der BGH Konkurrenten der Tagesschau ein, für eine tägliche Sendung einen Titel mit dem Wortbestand Tages- zu verwenden, da die Auswahl an aussagekräftigen Titeln begrenzt sei.[47] Das Urteil wurde von ProSieben nicht genutzt, da man während des zehnjährigen Rechtsstreits von dem Projekt Tagesbild Abstand genommen hatte.
Nach der Verkündung einer kostenlosen Tagesschau-App im Jahr 2009 kritisierte die Axel Springer AG dieses Vorhaben in einer Pressemitteilung und beschrieb eine solche App als „Wettbewerbsverzerrung“: Das Angebot entspreche dem einer Tageszeitung mit den Vorteilen des öffentlich-rechtlichen Rahmens.[48] Es folgte gleichlautende Kritik von Politikern (Wolfgang Börnsen, Bernd Neumann und Burkhardt Müller-Sönksen) sowie des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger.[49][50][51] Auch die aktualisierte personalisierbare App von 2016 wurde aus den gleichen Gründen erneut kritisiert,[52] obwohl sie mehr Videoinhalte bietet.[53]
Derzeitige Ausgaben
Montag–Freitag
Wenn das gemeinsame Informationsprogramm von ARD und ZDF am Vormittag von der ARD produziert wird, so werden die ersten Ausgaben der Tagesschau halbstündlich zwischen 5:30 und 8:30 Uhr (innerhalb des ARD-Morgenmagazins) gesendet, wenn das ZDF das gemeinsame Informationsprogramm produziert, folgt die erste Sendung erst um 9 Uhr; um 12 Uhr folgt eine weitere. Sie ist die erste ausführliche Sendung mit 15 Minuten Länge, in der auch ein Bericht von der Frankfurter Börse gesendet wird.
Wenn die ARD das Mittagsmagazin um 13 Uhr produziert, wird gegen 13:10 Uhr ein kurzer Tagesschau-Nachrichtenüberblick gesendet, wenn das ZDF das Mittagsmagazin produziert, folgt die nächste Sendung erst um 14 Uhr.
Zwischen 14 Uhr und 17 Uhr folgen dann stündlich weitere moderierte Tagesschau-Ausgaben.
Neben der Hauptausgabe der Tagesschau um 20 Uhr folgen dann meist um 22:15 Uhr die Tagesthemen und in der Regel zwischen 0 Uhr und 1 Uhr (außer freitags) das Nachtmagazin als letzte ausführliche Sendung mit den Nachrichten des Tages. Im Nachtprogramm werden dann zwischen 1 Uhr und 5:30 Uhr zwei Ausgaben der Tagesschau in 100 Sekunden ausgestrahlt.
Sendung | Sendezeit | Länge | Sonstiges |
Tagesschau (innerhalb des ARD-Morgenmagazins) | Uhr – 8:30 Uhr halbstündlich | 5:30min | 3–5Im wöchentlichen Wechsel mit den heute Xpress-Nachrichten |
Tagesschau | Uhr | 95 min | |
Tagesschau | 12 Uhr | 15 min | erste ausführliche Nachrichten mit Börsenblick und einer ausführlichen Wettervorhersage, moderierte Ausgabe |
Tagesschau | 14 Uhr | 10 min | moderierte Ausgabe |
Tagesschau | 15 Uhr | 10 min | moderierte Ausgabe |
Tagesschau | 16 Uhr | 10 min | moderierte Ausgabe |
Tagesschau | 17 Uhr | 15 min | moderierte Ausgabe |
Tagesschau | 20 Uhr | 15 min | Hauptausgabe, Übernahme auf 3sat, tagesschau24, BR Fernsehen (blendet sich zum Beginn der Wettervorhersage aus und sendet einen eigenen Wetterbericht für Deutschland sowie einen ausführlichen Wetterbericht für den Freistaat Bayern), hr-fernsehen, NDR Fernsehen, Phoenix (mit Gebärdensprache), rbb Fernsehen, SWR Fernsehen, Radio Bremen TV, SR Fernsehen, WDR Fernsehen und ARD-alpha |
Tagesthemen | i. d. R. 22:15 Uhr, freitags 21:45 Uhr | 30–35 min | moderierte Magazin-Sendung mit Schwerpunkten des Tages inkl. Nachrichtenblock mit einem Tagesschau-Sprecher |
Nachtmagazin | i. d. R. 0 Uhr, Nacht auf Di. 0:15 Uhr | 20 min | letzte moderierte Magazin-Sendung mit den Themen des Tages |
Tagesschau | zw. 1 Uhr und 5:30 Uhr | min | 2noch zwei kurze Nachtausgaben, die der Tagesschau in 100 Sekunden ähneln |
Samstag
Die erste Tagesschau am Samstag wird um 9:50 Uhr gesendet, weitere Ausgaben folgen um 12 Uhr, um 12:55 Uhr (meist schon gegen 12:52 Uhr), 17 Uhr und um 17:50 Uhr. Am Abend folgen dann die Hauptausgabe um 20 Uhr, die Tagesthemen (meist gegen 23:15 Uhr), und zwei bis drei Nachtausgaben, die bis zu fünf Minuten dauern.
Sonntag
Am Sonntag wird die erste Tagesschau um 10 Uhr gesendet, es folgt eine Ausgabe um 12 Uhr. Die nächste Tagesschau beginnt um 14 Uhr, eine weitere Ausgabe folgt um 17:45 Uhr. Alle Sendungen bis zu diesem Zeitpunkt sind nicht länger als fünf Minuten, außer die um 17:45. Diese geht 15 Minuten. Nach der 20-Uhr-Tagesschau folgen dann um 22:45 Uhr die Tagesthemen. Im Nachtprogramm wird die Tagesschau in 100 Sekunden mehrmals ausgestrahlt.
Bemerkungen
Die moderierten Tagesschau-Ausgaben am Nachmittag werden nur von Montag bis Freitag gesendet.
Vor allem am Wochenende kommt es immer wieder zu unterschiedlichen Anfangszeiten der Tagesschau-Ausgaben am Vor- und Nachmittag.
Historische Sendungen
Im Sender tagesschau24 und einigen Dritten Fernsehprogrammen werden historische Sendungen wiederholt, siehe Tagesschau vor …
Chefredakteure der Tagesschau
Name | von – bis |
Martin S. Svoboda † | 1952–1960 |
Hans-Joachim Reiche † | 1960–1970 |
Hartwig von Mouillard † | 1970–1977 |
Dieter Gütt † | 1978–1980 |
Edmund Gruber † | 1981–1988 |
Henning Röhl | 1988–1991 |
Gerhard Fuchs | 1991–1993 |
Ulrich Deppendorf | 1993–1998 |
Bernhard Wabnitz | 1999–2005 |
Kai Gniffke | 2006 – 8. August 2019 |
Marcus Bornheim | seit 9. August 2019 |
Sprecher und Moderatoren
Chefsprecher der Tagesschau
Name | Sprecher | Chefsprecher seit | Chefsprecher bis |
Karl-Heinz Köpcke † | ab 1959 | 1964 | 10. September 1987 |
Werner Veigel † | ab 1966 | 11. September 1987 | 24. Januar 1995 |
Dagmar Berghoff | ab 1976 | 25. Januar 1995 | 31. Dezember 1999 |
Jo Brauner | ab 1974 | 1. Januar 2000 | 9. Oktober 2004 |
Jan Hofer | ab 1985 | 10. Oktober 2004 | 14. Dezember 2020 |
Jens Riewa | seit 1991 | 15. Dezember 2020 | aktiv |
Heutige Sprecher der Hauptausgabe
Name | Einstieg | Hauptausgabe |
Jens Riewa | 1994 (seit 1991 Off-Sprecher) | seit 6. September 1995 |
Susanne Daubner | 1999 | seit 14. April 1999 |
Thorsten Schröder | 1999 | seit 20. September 2007 |
Judith Rakers | 2005 | seit 18. März 2008 |
Constantin Schreiber | 19. Januar 2017 | seit 4. Januar 2021 |
Julia-Niharika Sen | 14. April 2018 | seit 11. Januar 2021 |
Die Sprecher der Hauptausgabe werden flexibel für andere Sendungen eingeplant, wie beispielsweise im ARD-Morgenmagazin, am Wochenende oder in der Nacht. Jens Riewa, Judith Rakers und Constantin Schreiber werden auch bei Tagesschau24 eingesetzt. Thorsten Schröder, Constantin Schreiber und Julia-Niharika Sen moderieren auch das Nachtmagazin. Am 22. September 2020 vertrat Kirsten Gerhard einmalig die 20-Uhr-Sprecher, am 25. November 2021 fungierte André Schünke als Vertretung.
Moderierte Tagesschau-Ausgaben
Name | Einstieg | Bemerkung |
Susanne Holst | 7. Mai 2001 | zudem vertrat sie bis 2012 Caren Miosga und Tom Buhrow regelmäßig – über lange Strecken – bei den Tagesthemen |
Susanne Stichler | 2004 | 2004-2021 Vertretung der Nachmittagsausgaben, seit 2022 Hauptmoderatorin; seit 2013 als feste Moderatorin beim Nachtmagazin, seit 2021 auch bei Tagesschau24 und Offsprecherin |
Michail Paweletz | 11. März 2004 | seit 17. Januar 2022 Nachmittagsausgaben, zudem Tagesschau24; zuvor Randausgaben der Tagesschau und Offsprecher sowie Vertretung beim Nachtmagazin |
Weitere Sprecher der Nacht-, Früh- und Vormittagsausgaben
Name | Einstieg | Bemerkung |
Kirsten Gerhard | 2008 | Tagesschau um 9 Uhr; Nachtausgaben; sonst bei Tagesschau24 und moderiert das Nachtmagazin; sprach am 22. September 2020 die Hauptausgabe der Tagesschau um 20 Uhr[54] |
Gerrit Derkowski | 2012 | Tagesschau um 9 Uhr; Nachtausgaben; sonst bei Tagesschau24 |
André Schünke | 4. Januar 2017[55] | Tagesschau um 9 Uhr; Nachtausgaben; Offsprecher; sonst bei Tagesschau24 und als Vertretung beim Nachtmagazin; sprach am 25. November 2021 die Hauptausgabe der Tagesschau um 20 Uhr[56] |
Karolin Kandler | 8. April 2018 | Tagesschau um 9 Uhr; sonst bei Tagesschau24; seit Dezember 2020 im Mutterschutz[57] |
Ralph Baudach | 8. März 2019 | Nachtausgaben und 9-Uhr-Ausgaben der Tagesschau; sonst bei Tagesschau24 |
Tim Berendonk | 15. Juni 2019 | Tagesschau um 9 Uhr; sonst bei Tagesschau24 |
Romy Hiller | 27. Januar 2021 | Tagesschau um 9 Uhr und Nachtausgaben; sonst bei Tagesschau24 |
Carl-Georg Salzwedel | 19. Mai 2021 | Nachtausgaben; sonst bei Tagesschau24 |
Damla Hekimoğlu | 27. September 2021 | Tagesschau um 9 Uhr sowie Nachmittags- und Nachtausgaben; sonst bei Tagesschau24 |
Offsprecher
Name | Einstieg | Ausstieg |
Hans Daniel † | 1953 | 2000 |
Christoph Henn | 1959 | 1959 |
Fabian Wander | 1962 | 1975 |
Wolfgang Hahn | 1971 | 1973 |
Gerd Timmermann | 1974 | 1974 |
Georg Hopf † | 1975 | 12. Apr. 1985 |
Nikolai Huebner | 1982 | 31. Mrz. 2012 |
Hans-Stefan Heyne | 1985 | 31. Dez. 2011 |
Carsten Koelln | 1990 | 1992 |
Albrecht Lachmann † | 1992 | 1993 |
Peter Kazantzakis | 1995 | aktiv (2017–2019 auch Sprecher von Nachtausgaben) |
Peter Bieringer | 1998 | 1999 |
Kilian Wahl | 2000 | 2002 |
Silke Jürgensen | 2001 | aktiv |
Alfred Rücker | 2011 | 3. Jan. 2021 |
Wettersprecher
Name | Einstieg | Ausstieg |
Heike Nocker-Bayer | ||
Hans-Helmut Sievert | ||
Dieter Voss | ||
Hans-Joachim Scherbening † | 1993 | |
Anja Ellermann | 1996 | |
Martin Daume | aktiv | |
Stefan Schiebelhuth | 1989 | aktiv |
Joachim Pütz | 1997 | aktiv |
Wolfgang Rossi | 1999 | aktiv |
Tim Frühling | 2021 | aktiv |
Ehemalige Sprecher und Moderatoren
Name | Einstieg | Ausstieg | Tätigkeit |
Cay Dietrich Voss † | 1952 | 1962 | Sprecher |
† | Claus Wunderlich1959 | 1962 | Sprecher |
Diether von Sallwitz † | 1959 | 1963 | Sprecher |
† | Martin Thon1959 | 1964 | Sprecher |
Karl-Heinz Köpcke † | 2. Mrz. 1959 | 11. Sep. 1987 | Sprecher, auch Hauptausgabe |
† | Siegmar Ruhmland1960 | 1963 | Sprecher |
Karl Fleischer † | 1960 | 27. Mai 1994 | Sprecher, auch Hauptausgabe |
† | Manfred Schmidt1962 | 1964 | Sprecher |
Gerd Ribatis † | 1963 | 1963 | Sprecher |
Wilhelm Stöck † | 1965 | 23. Sep. 1984 | Sprecher, auch Hauptausgabe |
Werner Veigel † | 1966 | 24. Jan. 1995 (letzte Sendung am 6. Dezember 1994) | Sprecher, auch Hauptausgabe |
Wilhelm Wieben † | 1966 | 29. Jun. 1998 (letzte Sendung am 24. Juni 1998) | Sprecher, auch Hauptausgabe |
Lothar Dombrowski † | 1967 | 1974 | Sprecher, auch Hauptausgabe |
Günter Wiatrek | 1974 | 1975 | Sprecher, auch Hauptausgabe |
Jo Brauner | 1974 (erschien als Gast 21. Apr. 2008) | 9. Okt. 2004 (erschien als Gast 21. Apr. 2008) | Sprecher, auch Hauptausgabe |
Georg Hopf † | 1975 | 12. Apr. 1985 | Sprecher |
Dagmar Berghoff | 16. Jun. 1976 (erschien als Gast 16. Jun. 2016) | 31. Dez. 1999 (erschien als Gast 16. Jun. 2016) | Sprecherin, auch Hauptausgabe |
Harry Teubner | 1978 | 1980 | Sprecher |
Klaus Eckert | 1978 | 1983 | Sprecher, auch Hauptausgabe |
Elfi Marten-Brockmann | 1981 | 1984 | Sprecherin |
Daniela Witte | 1985 | 11. Jun. 1987 | Sprecherin, auch Hauptausgabe |
Jan Hofer | 1985 | 14. Dez. 2020 | Moderator bei tagesschau24, Sprecher, auch Hauptausgabe |
Ellen Arnhold | 1987 | 29. März 2015 | Sprecherin, auch Hauptausgabe |
Robert Schröder | 17. Feb. 1988 | März 1989 | Sprecher |
Michael Winter | 25. Jul. 1988 | 25. Jul. 1988 | Sprecher der Tagesschau aus München (wegen eines Streiks in Hamburg) |
Franz Laake | 1988 | 1993 | Sprecher |
Eva Herman | 1988 | 24. Aug. 2006 | Sprecherin, auch Hauptausgabe |
Susan Stahnke | 1992 | Januar 1999 (letzte Sendung am 29. November 1998) | Sprecherin, auch Hauptausgabe |
Gabi Bauer | 1997 | 1997 | Moderatorin der Nachmittagsausgaben |
Ina Bergmann | 1997 | 2001 | Moderatorin der Nachmittagsausgaben |
Claus-Erich Boetzkes | 2. Januar 1997 | 30. Dezember 2021 | Moderator der Nachmittagsausgaben; moderierte die Hauptausgaben am 11. September und 7. Oktober 2001 |
Marc Bator | 2000 | 27. Apr. 2013 | Sprecher, auch Hauptausgabe |
Laura Dünnwald | 2001 | 16. Jul. 2007 | Sprecherin, auch Hauptausgabe, Vertretung beim Nachtmagazin und Nachmittagsausgaben |
Silke Jürgensen | 2001 | 2005 | Sprecherin, seitdem (Stand: 2021) Off-Sprecherin |
Astrid Vits | 2004 | 2018 | Sprecherin |
Tarek Youzbachi | 2004 | 2021 | Sprecher und Moderator bei Tagesschau24 |
Caroline Hamann-Winkelmann | 19. Feb. 2007 | 9. Jun. 2007 | Sprecherin, auch Hauptausgabe |
Christine Dohnau | 2007 | 2009 | Sprecherin |
Linda Zervakis | 2010 | 26. Apr. 2021 | Moderatorin bei tagesschau24, Sprecherin, auch Hauptausgabe |
Katrin Prüfig | 2012 | 31. Mrz. 2014 | Moderatorin bei tagesschau24, Sprecherin |
Simone von Stosch | 2012 | 2015 | Moderatorin bei tagesschau24, Sprecherin |
Kerstin Petry | 2012 | 2016 | Moderatorin bei tagesschau24, Sprecherin |
Kristina zur Mühlen | 2012 | 2016 | Moderatorin bei tagesschau24, Sprecherin |
Ina Böttcher | 2012 | 18. Dez. 2017 | Moderatorin bei tagesschau24, Sprecherin |
Isabelle Delling | 2013 | 2016 | Moderatorin bei tagesschau24, Sprecherin |
Charlotte Maihoff | 2014 | 5. Aug. 2017 | Moderatorin bei tagesschau24, Sprecherin |
Jan Malte Andresen | 2014 | 30. Jun. 2021 | Moderator bei tagesschau24, Sprecher |
Sven Lorig | 24. Jun. 2016 | 24. Jun. 2016 | Sprecher |
Florian Zelt | 5. Apr. 2018 | 23. Okt. 2018 | Sprecher |
Gebärdensprachdolmetscher der Tagesschau
Name | Einstieg | Ausstieg |
Rafael Grombelka | aktiv | |
Magdalena Meisen | 1997 | aktiv |
Monika Krumpen | aktiv | |
Bastienne Blatz | aktiv |
Auszeichnungen
- 1987: Goldene Kamera Beste Fernsehdame 1. Platz für Dagmar Berghoff
- 1997: Goldenes Kabel Publikumspreis in Silber für die beste Nachrichtensendung
- 2000: Deutscher Comedypreis Sonderpreis für unfreiwillige Komik
- 2003: Bayerischer Filmpreis Sonderpreis für die Redaktionen in 50 Jahren
- 2012: Grimme Online Award für die „Tagesschau“-App
- 2014: 1. Preis des Internationalen Eyes & Ears Awards für das neue ARD-aktuell- bzw. Tagesschau-Studio in der Kategorie Beste(s) Studiogestaltung/Set-Design/Szenenbild
- 2014: 1. Preis des Internationalen Eyes & Ears Awards für die Grafiken und Animationen von ARD-aktuell in der Kategorie Bestes Informations- oder Nachrichtendesign
- 2016: 2. Preis des Internationalen Eyes & Ears Awards für die „Tagesschau“ auf Instagram in der Kategorie Bestes Informations- oder Nachrichtendesign
Sonstiges
- Die Erkennungsmelodie der Sendung entstammt der Komposition Hammond-Fantasie des Filmmusikers Hans Carste, die er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft schrieb. Der Jazzklarinettist Rolf Kühn bearbeitete das Stück und ließ es 1956 von einem Rundfunkorchester für die Tagesschau einspielen. Die Melodie wurde in den Jahren 1994, 1997 und 2005 jeweils zeitgemäß neu instrumentiert. Eine erneute Überarbeitung war für das Jahr 2012 geplant.[58] Nach Einwänden der Witwe des Komponisten gegen die überarbeitete Fassung und aufgrund technischer Probleme wurde bis zum 19. April 2014 noch die Fassung von 2005 verwendet.[59] Seit dem 19. April 2014 wird eine Fassung verwendet, die sich sehr stark an der Originalmelodie orientiert. Es gibt eine weitere, etwas kürzere Variante, die dann zum Einsatz kommt, wenn die Tagesschau ausnahmsweise nicht mit der Begrüßung des Sprechers, sondern mit Bildern einsetzt.[60]
- Am 26. Dezember 2012 feierte die Tagesschau ihren 60. Geburtstag. Gleichzeitig sollte ein neues Nachrichtenstudio in Betrieb genommen werden. Aufgrund technischer Probleme konnte dieser Termin nicht eingehalten werden.[61] Das neue Studio wurde stattdessen am 19. April 2014 in Betrieb genommen.
- Als bekannteste deutsche Nachrichtensendung ist die Tagesschau mehrfach von Komikern parodiert worden. Anlässlich ihres 60. Jubiläums konnte im Internet über die beliebtesten abgestimmt werden. Dabei belegten die Parodien von Loriot, Rudi Carrell und Otto Waalkes die Plätze 1–3.[62]
- Am 13. März 2013 berichtete die Hauptausgabe der Tagesschau ab 20 Uhr von der Papstwahl in Rom. Aufgrund der aktuellen Ereignisse erfolgte eine Direktübertragung vom Petersplatz. Im Laufe der Sendezeit wurde der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, als neuer Papst der Öffentlichkeit vorgestellt. Anschließend folgten in der Tagesschau-Ausgabe weitere Nachrichten des Tages, sodass die Sendezeit eine Gesamtlänge von insgesamt rund 48 Minuten aufwies.[63]
- Am 25. Jubiläum des Mauerfalls, dem 9. November 2014 sendete der Twitter-Account der Tagesschau ab 9 Uhr keine aktuellen Nachrichten, sondern wiederholte die Geschehnisse des 9. November 1989 unter dem Hashtag #mauerfall in Echtzeit. Zu diesem Anlass wurde das Logo im Profilbild durch ein entsprechendes Logo von 1989 ersetzt.
- Am 3. Januar 2016 übernahm Judith Rakers eine Rolle im Hamburger Tatort Fegefeuer, in dem sie die Tagesschau moderierte, während eine Geiselnahme stattfand.[64]
- Am 22. Juli 2016 berichtete die Hauptausgabe der Tagesschau ab 20 Uhr über den Anschlag in München. Die Ausgabe dauerte eine Stunde und 14 Minuten, bis Thomas Roth mit den Tagesthemen übernahm.[65]
- Die Kosten einer Tagesschau-Ausgabe wurden 2017 mit 27.000 Euro beziffert.[66]
- Die Dauer von Beiträgen für die Sendung beträgt in der Regel 1:30 Minuten.
- Am 14. März 2019 musste Jan Hofer die Hauptausgabe der Tagesschau kurz vor dem Ende der Sendung aus gesundheitlichen Gründen abbrechen.[67]
- Im Oktober 2019 startete mit dem Podcast „Mal angenommen“ ein Zukunfts-Format, in dem ein fünfköpfiges Korrespondenten-Team aus dem ARD-Hauptstadtstudio in Berlin jede Woche eine aktuelle politische Idee in die Zukunft weiterdenkt und die möglichen Konsequenzen theoretisch durchspielt.[68]
- Am 1. Oktober 2020 gab die Tagesschau bekannt, ausgewählte Videos unter einer Creative-Commons-Lizenz im Internet zu veröffentlichen. Da die Beiträge unter der restriktivsten aller CC-Lizenzen (CC BY-NC-ND) stehen, dürfen sie weder verändert noch kommerziell eingesetzt werden. So ist eine Verwendung beispielsweise in der Wikipedia nicht möglich, hierfür wäre eine noch freiere Lizenz wie CC BY oder CC BY-SA notwendig.[69]
- Im Jahr 2020 wurde Judith Rakers vor der Livesendung für die Tagesschau von Guido Cantz und Jan Hofer im Rahmen der Sendung Verstehen Sie Spaß? reingelegt.[70][71]
- Im Jahr 2021 zeichnete sich ein Moderatoren-Abgang von aus der Hauptausgabe der Tagesschau bekannten Gesichtern in Richtung des Privatfernsehens ab. So gab der langjährige Chefsprecher Jan Hofer, der seine letzte 20-Uhr-Ausgabe am 14. Dezember 2020 moderierte, seinen Wechsel zum Sender RTL bekannt; Linda Zervakis moderiert seit September 2021 eine eigene Sendung auf ProSieben. Auch die Tagesthemen-Moderatorin Pinar Atalay verließ die ARD und moderiert seit der Bundestagswahl 2021 für RTL.
Kritik und Qualitätsmanagement
Die Tagesschau war als meistgesehene Nachrichtensendung auch Gegenstand medienkritischer Darstellungen. Erste kritische Darstellungen erschienen schon in den 1970er Jahren, als der Tagesschau in sechs „empirischen Thesen“ attestiert wurde, sie ließe nur schwer komplexe Problemzusammenhänge erkennen, „schaubare“ Informationen würden mediengerecht bevorzugt, gesellschaftspolitische Themen und Kritik seien nur gering vertreten, es gebe eine starke „gouvernementale“ Komponente und die jeweilige Regierung werde gegenüber der Opposition begünstigt.[72]
Ab 2007 vermehrte sich die Kritik in Medien und Zuschriften, bis sie im Dezember 2016 durch die fehlende und später nachgeholte Berichterstattung im Kriminalfall Maria L.[73][74] und Kriminalfall in Kandel 2017 ihre Höhepunkte erreichte. Kritikpunkte waren zunächst das angeblich ungeeignete Sendeformat, das keine fundierte Darstellung erlaube, Mängel der sprachlichen Vermittlung,[75] eine geringe journalistische Qualität[76] sowie die behauptete Instrumentalisierung,[77] Boulevardisierung und Perspektivenarmut der Nachrichten.[78]
Positiv hervorgehoben wird die Treue zum sachlichen Nachrichten-Format, das sich sogar gegen die stark boulevardisierenden Tendenzen der privaten Programme durchsetzen konnte.
Das ARD-Studio relativierte in der Regel Einzel-Vorwürfe als völlig oder teilweise ungerechtfertigt. Sendeformat und Stil wurden unter anderem auch mit der Orientierung am Publikum, der Beliebtheit der Sendung und den Erfordernissen komprimierter Übermittlung ausgewählter politischer Nachrichten begründet.
Ulrich Wickert, Moderator der Tagesthemen von 1991 bis 2006, bemängelte 2009 in der FAZ, in den öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen werde „bruchstückhaft informiert und schlampig formuliert, die Unterhaltung scheint das Wichtigste zu sein“. Besonders bei der Tagesschau stelle er eine „sprachliche Verlotterung“ fest. Die Autoren beherrschten „zum großen Teil nicht einmal mehr den korrekten Satzbau“. Die „Floskelsprache der Politik“ und das „Kurzsprech der Nachrichtenagenturen“ würden übernommen. Starke Kritik fand die Fernsehberichterstattung zum 20. Jubiläum des Mauerfalls, zur Bundestagswahl und zur schwarz-gelben Kabinettsbildung. Wickerts Darstellung gipfelte in dem Vorwurf, den Machern scheine das Bewusstsein für ihren öffentlich-rechtlichen Auftrag, für eine Grundversorgung politischer Informationen zu sorgen, abhandengekommen zu sein.[79][80] Die ARD nahm im Detail Stellung zu Wickerts Kritik und stellte dar, dass bei der Prioritätensetzung, beim zeitlichen Umfang der Themen, der Vollständigkeit und Relevanz der Themendarstellung verantwortungsvoll gearbeitet wurde. Wickerts Kritik wurde teilweise dadurch erklärt, dass er bei der Berichterstattung die moderne Einheit von Internetauftritt und Fernsehprogramm nicht berücksichtige: „Internet und Fernsehen ergänzen sich – das ist eben völlig anders als zu Zeiten von Herrn Wickert.“[81] Kai Gniffke wies auf dem Tagesschau-Blog auch die Kritik am mangelnden Bewusstsein für den öffentlich-rechtlichen Auftrag zurück. Zu den angeblichen Mängeln der Sprache führte er aus: „Und unsere Texte finde ich sprachlich außerordentlich akurat, und zudem gewinnen sie durch den unfallfreien, engagierten Vortrag unserer Präsentatoren.“[82]
Der langjährige Nachrichtensprecher Marc Bator hatte sich bei seinem Weggang von der ARD ähnlich wie Wickert zu den journalistischen Möglichkeiten und der Verständlichkeit der Nachrichten geäußert, relativierte diese Kritik aber auch. Der Erfolg gebe der Tagesschau Recht.[83]
Claus Kleber charakterisierte 2013 den Stil und das Format der Tagesschau als überholt. Anders als im angloamerikanischen Nachrichtenstil blieben bei der Tagesschau kaum Spielräume. „Jemand wie die hochgeschätzte Kollegin Judith Rakers könnte natürlich mehr moderieren und einordnen, aber sie soll nicht.“ In seiner Kritik ging er so weit, das „trockene Nachrichtenablesen“ mit dem koreanischen Fernsehen zu vergleichen.[84] Kai Gniffke widersprach der Kritik Klebers: Der Stil der Tagesschau gehöre zur „Markenpflege“. Die Tagesschau sei „erfolgreich, wie sie ist“.[85] Wili Winkler bewertete in der SZ den Koreavergleich Klebers als absurd und selbstgerecht. Die „Tagesschau“ der ARD habe bisher die Sperenzien ihrer Sprecher überstanden, ohne sichtbaren Schaden zu nehmen. „Seit sechzig Jahren sendet sie, im amtsmännischen Ton der reinen Sachlichkeit vorgetragen, Tag für Tag eine strenge Auswahl an Weltnachrichten.“[86]
Stefan Niggemeier hob in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung den Aspekt der „Ritualisierung“ der Nachrichten hervor.[87] Die Tagesschau inszeniere täglich ihre eigene Realität, an der zu zweifeln unerwünscht sei. Das „Korsett“ der Nachrichten sei so eng, dass nicht einmal elementare Fragen beantwortet werden könnten. Der Kern der Sendung scheine trotz aller Verpackungsveränderungen immer derselbe geblieben zu sein und biete, wie Georg Diez es 2015 ausdrückte, eine „Ikonografie der Macht und des Apparates und der Automatismen“.[88] Der Blick der Zuschauer auf eine komplexe Entwicklung würde durch Rituale der Kommentierung auf eine einfache, vertraute, im Zweifel bequeme Position verengt. Politik würde oft auf das reduziert, was sie mit Politikern macht, Hintergründe, Zusammenhänge und Widersprüche fehlten. Die „self-embedded journalists“ machten sich zu Komplizen der großen Gesten politischer Inszenierungen.[89]
Kai Gniffke versprach als Reaktion auf die Kritik Veränderungen. So sollen die Themen reduziert werden, um diese ausführlicher präsentieren zu können.[90]
Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preisträger Christoph Maria Fröhder stellte im Februar 2015 die journalistische Qualität der Tagesschau und der Tagesthemen in den Mittelpunkt seiner kritischen Auseinandersetzung. Seiner Meinung nach gehe es meist „nicht um Journalismus oder Qualität, es geht bloß um Macht“. In seiner „symbolischen Kündigung“, die er als Signal an jüngere Kollegen verstanden wissen wollte, warf der besonders Tagesschau und Tagesthemen ein unzureichendes journalistisches Umfeld vor: „Strukturagenten“ in der Administration würden guten Journalismus „ersticken“. Des Weiteren verhinderten Karrierestrukturen und Konkurrenz der ARD-Anstalten („Kleinstaaterei“) eine sinnvolle Aufteilung der Arbeit zwischen Korrespondent und Reporter. Neben sprachlicher „Verlotterung“ wies Fröhder auf Qualitätsmängel als Folge der Strukturprobleme hin: Es würden „scheinbar relevante Fakten hintereinandergefügt, anstatt sie zu hinterfragen“. Fremdes Bildmaterial werde nicht kritisch genug geprüft, es bestehe die Gefahr der Instrumentalisierung.[91]
In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau hatte er bereits 2011 ausgeführt, neben mangelnder finanzieller Ausstattung, Manipulation, embedding, fehlender professioneller Ausbildung und Betreuung sowie selbstthematisierender Boulevardisierung sei die politische Haltung und berufliche Einstellung vieler Journalisten problematisch: Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern bestünden die Redaktionen aus „politisch handverlesenen Journalisten“, die hintergründige Berichte für gefährlich und leichtere Berichte für sympathischer hielten.[92][93]
Zur Beantwortung der vielen kritischen Zuschriften und Kommentare beschäftigt die ARD neun Angestellte und Teile der Social-Media-Redaktion. Ab 2017 soll ein Qualitätsmanager den Nachrichtenbetrieb begleiten, auch aufgrund gestiegener Anzahl an Beschwerden beim Rundfunkrat.[94][95][96]
Im Juni 2014 kritisierte der Programmbeirat der ARD die Berichterstattung der ARD über den Ukraine-Konflikt im Zeitraum Dezember 2013 bis Juni 2014. Die Berichterstattung sei „nicht ausreichend differenziert“ und „hätte teilweise den Eindruck der Voreingenommenheit erweckt“. Die Inhalte seien außerdem „tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen“ gerichtet.[97][98] Unter anderem seien die Verhandlungen über das Assoziierungsabkommen, die politischen und strategischen Absichten der NATO, die Verfassungskonformität der Absetzung Janukowytschs und der völkerrechtliche Status der Krim unzureichend erklärt worden.[99] Der Chefredakteur der ARD Thomas Baumann wies die Kritik zurück. In ihrer Gesamtheit würden die Sendungen im Ersten „die Lage in der Ukraine und die Ursachen der Krise differenziert und unter verschiedenen Aspekten […] thematisieren.“[97] Nach Darstellung des Spiegel sind „Form und Schärfe der Kritik“ „ohne Beispiel in der Geschichte der ARD“.[100] Benjamin Bidder relativierte die Aussagen des von telepolis lancierten Resümees des Sitzungsprotokolls. Dieses sei „deutlich abwägender formuliert.“[100]
Im August 2020 räumte die Chefredaktion von ARD-aktuell Fehler in der Berichterstattung über die Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut ein. Sowohl die Tagesschau als auch die Tagesthemen behandelten am Abend des Unglücks als Aufmacher-Thema ein neues Corona-Konzept der Deutschen Fußball-Liga (DFL), anstatt über das Ereignis im Libanon zu berichten.[101]
2021 kam es im Zuge eines Angriffs der Hamas auf Israel zu massiver Gewalt im Nahen Osten. Dabei wurde auch die Berichterstattung diskutiert. Auf tagesschau.de etwa sei von „Hamas-Aktivisten“ die Rede, gewesen, was Kritiker als "Verharmlosung einer terroristischen Vereinigung" betrachtet hätten.[102] Der Tagesschausendung zu einer Demonstration in Berlin am 15. Mai 2021 wurde vorgeworfen, antisemitischen Hass von Teilnehmern "komplett" auszublenden, "ebenso die aggressive Grundhaltung vieler Demonstranten.[103]
Studien und Monografien
Sachlich-informatives Format seit 1960 beibehalten
Insgesamt wird der Tagesschau bescheinigt, dem sachlich-informativen Format seit 1960 treu geblieben zu sein. Damit habe die Tagesschau gegenüber den Nachrichten der Privatsender so viel Erfolg beim Publikum gehabt, dass sogar diese sich eher wieder dem Stil der Tagesschau angenähert hätten.[104] In geringem Maß hätten in den öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen „boulevardisierende“ Elemente aus dem „Human-Touch-Bereich“ (Prominenz und Lifestyle, Unglück und Verbrechen) Eingang gefunden.[105][106]
Volker Bräutigam: Die Tagesschauer (1982)
Der frühere Tagesschauredakteur (1975 bis 1985[107]), Journalist (bis 1996) und Personalrat des Norddeutschen Rundfunks, Gewerkschaftsvorstand (ver.di) und Publizist Volker Bräutigam analysierte in seiner Publikation von 1982 Die Tagesschauer. Ein Tagesschau-Redakteur berichtet Strukturen und Arbeitsweisen der Tagesschau-Redaktion im Spannungsgeflecht wirtschaftlicher und politischer Einflüsse. Er kam als noch aktiver Redakteur zu dem Schluss, dass die Tagesschau das bringe, „was unsere politischen Zustände bestätigt und verfestigt und was die von den öffentlichen Medien gesteuerten Massen angeblich hören und sehen wollen“. Ursachen machte Bräutigam vor allem in der von ihm mitbezeugten massiven parteipolitischen Einflussnahme über die Aufsichtsgremien aus: „Keiner wird bei uns Intendant, der den Parteien insgesamt kritisch gegenüber steht. Keiner wird Chefredakteur, es sei denn er hat die richtigen Beziehungen oder das richtige Parteibuch“.[108] In einer Rezension für Die Zeit bezeichnete Hans-Heinrich Obuch die Momentaufnahmen und Informationen Bräutigams als „anschaulich und exakt“. Sie erhellten dem Leser „Mechanismen einer aktualitätsverpflichteten, oberflächlichen Nachrichtenzubereitung“.[109]
Ulrich Schmitz' Langzeitstudie (1990)
Der Sprachforscher Ulrich Schmitz von der Universität Duisburg-Essen untersuchte 1990 in einer Langzeitstudie die Sprache der Tagesschau und kam damals zu dem Ergebnis, dass sich die sprachlichen Formeln der Tagesschau seit vielen Jahren wiederholen und diese Gleichförmigkeit der Grund für ihre Beliebtheit gewesen sei. Die Tagesschau als eine Art „postmoderne Concierge“ „spendet den Zuschauern durch ihre sprachliche Kontinuität Trost.“ Sie vermittle das sichere Gefühl, dass alle Ereignisse in der Welt erklärbar seien.[75] Die Tagesschau habe mit ihrer Präsentationsform ein Publikum gefunden, „…das zuhört, ohne behalten und verstehen zu können“. Sie schaffe, so Schmitz, ein Zitat von Enzensberger aufgreifend, „‚fiktive Befriedigung von Sinnbedürfnis‘ (Enzensberger)“.[110][111]
Gewis-Institut und SZ zu Sprachform und Nachhaltigkeit (2008)
Nach einer Gewis-Studie aus dem Jahr 2008 würden nur zwölf Prozent der Zuschauer jedes Wort und jede Meldung in der Tagesschau verstehen. Dabei, so das Ergebnis einer weiteren Umfrage der Süddeutschen Zeitung, sei nicht die mangelnde Verständlichkeit der Sprache als solche das Problem, sondern ihre Dichte, die die Zuschauer überfordere.[75] Nach Darstellung der Bundeszentrale für politische Bildung 2012 „ist es seit den 1960er Jahren ein Problem, dass nur ein geringer Anteil der Meldungen (zwischen 20 und 40 Prozent) von den Zuschauern unmittelbar nach der Sendung aus der Erinnerung noch benannt werden kann.“ Es stelle sich damit die Frage nach der Bedeutung, die die Nachrichten für die Orientierung der Menschen wirklich haben.[112]
Otto-Brenner-Studie zum Wirtschaftsjournalismus (2010)
Die Studie der Otto Brenner Stiftung von Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz von März 2010 zum Thema „Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“ betrachtete unter anderem eingehend die Arbeitsweise der ARD von Frühjahr 1999 bis Herbst 2009. Untersucht wurden besonders die Formate Tagesschau und Tagesthemen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass sie – im Gegensatz zu den Print-Leitmedien – nicht nur handwerklich (wie in den Jahren zuvor), sondern auch vor den inhaltlichen Herausforderungen der Berichterstattung über die Krise selbst versagt hätten. Die Redaktion habe „perspektiven-arm“ gearbeitet, im Mittelpunkt hätten die jeweils offiziell wichtigsten Akteure gestanden: Vertreter der deutschen Regierung zuallererst, Bankenvertreter, wenige Wissenschaftler und deren Sichtweisen. Die Studie kommt zu einer harten Bewertung: „Hier handelt es sich um eine Perspektivenverengung mit enormen Wirklichkeitsverlusten, die als schwere journalistische Verfehlung einzustufen ist.“[113]
Der ARD wurde außerdem zeitweise vorgeworfen, die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft übe zu großen und verdeckten Einfluss auf Sendungen der ARD aus.[114]
Walter von Rossums Vorwurf des „Objektivitätsscheins“ (2007)
2007 stellte Walter van Rossum[115] die angeblich rein informative Dienstleistung als Mythos dar und beklagte die von ihm behauptete Übernahme trivialer vorverdauter Informationen. Er vertrat außerdem die These einer Art „freiwilliger Gleichschaltung der Medien“.[116] Die Mechanismen der Homogenisierung der Meinungen beruhe bei ARD-aktuell jedoch nicht auf Vorgaben, sondern sei das Ergebnis „täglicher Feinabstimmung“ in Konferenzen und Besprechungen, in denen sich die Sprachregelungen zu den aktuellen Themen herausbilden würden. Es gehe dabei um einen „Objektivitätsschein, der durch größtmögliche Annäherung an die politische Mitte erreicht werden soll.“ Rossum befinde, so Nils Klawitter im Spiegel, die öffentlich-rechtliche Nachrichtenbastion durchziehe ein geradezu autistisches Erzählritual. Was bleibe, sei eine „stereotype Aufbereitung von Pseudonachrichten, die den Zuschauer zum Zaungast degradiere und am Ende alles in feiner Unbegreiflichkeit verhüllt.“[117] Marco Bertolaso, der Leiter der Deutschlandfunk-Nachrichten, kritisierte Rossums Darstellung und die zu schmale Datenbasis (ein Sendetag).[118] In ihrer Rezension in der Zeit kommt Insa Wilke, wie der Rezensent des Spiegel, zu dem Schluss, Rossums Kritik sei zwar insgesamt polemisch überzogen, er beschreibe jedoch prägnant den Einsatz von „erblindeten Bildern“, die ohne jeden Erkenntnisgewinn Stereotypen reproduzierten.[119][120]
Die Macht um acht (2017)
Die Publikation Volker Bräutigams mit Friedhelm Klinkhammer Die Macht um acht (2017) widmet sich der Darstellung, „dass die Tagesschau-Maschine weder verlässlich noch neutral und keinesfalls seriös ist. Sie ist nur wenig anderes als eben fünfzehn Minuten Staatsfunk.“ (Vorwort) In den Blättern für deutsche und internationale Politik hebt Daniela Dahn in ihrer Rezension Das Echolot der Macht hervor, die Autoren argumentierten bei ihren Rügen der Verstöße gegen Programmrichtlinen sehr präzise. Die Mitwirkungsmöglichkeit der Zuschauer in Form von Kritik erweise sich angesichts der Unangreifbarkeit des Rundfunkrats als Farce. Es sei aber wohl noch mehr als nur ein dreister Anspruch auf Unfehlbarkeit, wie die Autoren vermuteten, sondern nach Auffassung Dahns möglicherweise noch schlimmer: „Die Programm-Redakteure würden sicher auch lieber über brisante Hintergründe berichten, als die ewig gleichen Klischees zu wiederholen. Doch nur wenn sie – vielleicht sogar unbewusst – eben diese Klischees bedienen, können sie mit Anerkennung rechnen. Ja, man gewinnt den Eindruck, als horchten sie fast nur auf das Echolot der sie fördernden Hierarchien – darüber hinaus gehören interessierte Zuschauer und Leser gar nicht zur Zielgruppe.“[121][122]
Siehe auch
- Tagesschau (SRF), Schweizer Radio und Fernsehen
- Tagesschau (Rai Südtirol), regional, deutschsprachig
- Rudis Tagesshow, Comedy-Sendung von Rudi Carrell
- Liste der Moderatoren und Sprecher von ARD-aktuell
Literatur
- Volker Bräutigam: Die Tagesschauer: ein Tagesschau-Redakteur berichtet. Rowohlt. 1982, ISBN 3-499-20302-2.
- Ralf Debus: Tagesschau im Seelenhaushalt. Eine einführende Studie in die Wirkungspsychologie einer Nachrichtensendung. In: Zwischenschritte, Beiträge zu einer morphologischen Psychologie, 4. Jahrg. 1, 1985
- Ulrich Schmitz: Postmoderne Concierge: Die „Tagesschau“: Wortwelt und Weltbild der Fernsehnachrichten. Westdeutscher Verlag, Opladen 1990, ISBN 3-531-12144-8.
- Horst Jaedicke: Tatort Tagesschau. Eine Institution wird 50. Allitera-Verlag, München 2002, ISBN 3-935877-73-0.
- Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-30124-6.
- Sylke Tempel: Die Tagesschau erklärt die Welt. Ein Wissensbuch für Kinder und Erwachsene. Rowohlt Berlin, Berlin 2006, ISBN 3-87134-549-0.
- Walter van Rossum: Die Tagesshow. Wie man in 15 Minuten die Welt unbegreiflich macht. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03951-1.[123]
- Nea Matzen, Christian Radler: Die Tagesschau. Zur Geschichte einer Nachrichtensendung. UVK, Konstanz 2009, ISBN 978-3-86764-143-2.[124]
Weblinks
- tagesschau.de – Nachrichtenportal der ARD
- tagesschau.de-Blog
- Tagesschau in der Internet Movie Database (englisch)
- Nivea-Dose des Weltgeschehens. In: Die Zeit. Nr. 1/2003
- Tagesschau live und on Demand in der ARD Mediathek
Einzelnachweise
- ABC der ARD: Tagesschau. Abgerufen am 30. Mai 2010.
- tagesschau.de: So nutzen Sie die Medien auf tagesschau.de. Abgerufen am 19. Juni 2010.
- Alexander Krei: Neue Lockdown-Entscheidung sorgt für hohe TV-Quoten. In: DWDL.de. 14. Dezember 2020, abgerufen am 23. Januar 2021.
- Nachruf für Svoboda. In: Der Spiegel, 20. Januar 1992.
- ndr.de
- die Nachrichtensendung, die der NWDR einen Tag zuvor im Programm für Berlin ausgestrahlt hatte, hieß nicht Tagesschau
- an den ersten Sendetagen war das NWDR-Programm noch dreigeteilt (je eines für den Norden, den Westen und für Berlin)
- Angabe der Tagesschau selbst
- Angabe des NDR
- tvprogramme.net
- bpb.de (offline)
- Manfred Muckenhaupt: Fernsehnachrichten gestern und heute. Gunter Narr Verlag, 2000, ISBN 3-8233-5214-8, S. 41– (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Nea Matzen, Christian Radler: Die Tagesschau. Zur Geschichte einer Nachrichtensendung. UVK, Konstanz 2009, ISBN 978-3-86764-143-2, S. 64.
- 50 Jahre „Tagesschau“-Wetterkarte aus Frankfurt., Hörfunk: Meldung vom 23. Februar 2010.
- Cornelia Wystrichowski: Vor 50 Jahren hat die „Tagesschau“ die Wetterkarte eingeführt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: tagblatt.de. 27. Februar 2010, ehemals im Original; abgerufen am 9. Februar 2013. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Augsburger Allgemeine, 29. März 2010, Rubrik Das Datum
- Alles ruck, zuck. In: Der Spiegel. Nr. 31, 1988 (online).
- Mitschnitt der Sendung
- Dominik Schöneberg: Fernsehen im Internet: Streaming-Angebote der ARD. 16. Oktober 2005. Abgerufen am 19. Juni 2010.
- ARD beschließt Strategie für die digitale Medienwelt. (Memento vom 19. März 2013 im Internet Archive) ard.de, 19. Juni 2007.
- Springer sieht in „Tagesschau“-App Wettbewerbsverzerrung. In: heise.de. 22. Dezember 2009, abgerufen am 31. Dezember 2009.
- Tagesschau App (Memento vom 2. Januar 2010 im Internet Archive) blog.tagesschau.de, abgerufen am 31. Dezember 2009; musste leider mittlerweile „depubliziert“ werden.
- Nochmals Tagesschau App (Memento vom 9. Februar 2010 im Internet Archive) blog.tagesschau.de, abgerufen am 31. Dezember 2009; musste leider mittlerweile „depubliziert“ werden.
- Anja Janotta: Die iPhone-App der Tagesschau geht online. In: wuv.de. 20. Dezember 2010, abgerufen am 21. Dezember 2010.
- Lebensnahe und relevante Themen – Publikumspreis an die Tagesschau-App. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Grimme-Institut. Archiviert vom Original am 24. Juni 2012; abgerufen am 20. Juni 2012.
- Tagesschau App mit Eyes & Ears Award ausgezeichnet. (Memento vom 19. März 2013 im Internet Archive) In: tagesschau.de. 26. Oktober 2012.
- Tagesschauunterbrechung aus rechtlichen Gründen
- tagesschau.de. 20. August 2011, abgerufen am 21. August 2011: „Der Beitrag „Gedenken in Norwegen“ wurde nachträglich bearbeitet.“
- Carolin Emcke: Aller Tage Abend. In: Zeitmagazin. Nr. 26, 20. Juni 2013, S. 22–32 (zeit.de).
- Neues Tagesschau-Studio nimmt am Karsamstag 2014 seinen Betrieb auf. (Memento vom 18. April 2014 im Internet Archive) auf tagesschau.de, 15. April 2014, abgerufen am 18. April 2014.
- FAQ: Warum braucht die Tagesschau ein neues Studio? In: tagesschau.de. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
- Neue Tagesschau: Mit der deutschen Stimme von Angelina Jolie. In: Der Tagesspiegel. 18. April 2014, abgerufen am 3. Mai 2014.
- „Wochenspiegel“ wird nach 61 Jahren eingestellt. In: DWDL.de. 2. Juli 2014, abgerufen am 22. September 2014.
- Neues Tagesschau-Studio: Kosten von 24 Millionen Euro. In: Spiegel Online. 15. April 2014, abgerufen am 18. April 2014.
- Urteil des OLG Köln: Klage gegen tagesschau-App abgewiesen. In: tagesschau.de. 20. Dezember 2013, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- BGH-Urteil: Verlage erfolgreich im Streit um Tagesschau-App. In: T-Online. 30. April 2015, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- ver.di bedauert Urteil des Bundesgerichtshofs zur Tagesschau-App. In: verdi.de. 30. April 2015, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- tagesschau auf Englisch und Arabisch. (Nicht mehr online verfügbar.) In: tagesschau.de. 16. November 2015, ehemals im Original; abgerufen am 20. Dezember 2020. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- svz.de vom 7. Oktober 2019
- Weiterentwickeltes Fernseh-Programmschema gestartet. In: br.de. 6. Mai 2016, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- So viel verdient Mr. Tagesschau: Jan Hofer verrät Moderatoren-Gage. In: GMX.de. 11. Dezember 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020.
- „Tagesschau“ liegt auch 2015 bei den Zuschauern vorn. In: digitalfernsehen.de. 30. Dezember 2015, abgerufen am 1. Januar 2016.
- Alexander Krei: NDR jubelt über steigende „Tagesschau“-Quoten. 30. Dezember 2015, abgerufen am 1. Januar 2016.
- „Tagesschau“ mit höchster Quote seit 30 Jahren. In: Stuttgarter Nachrichten. Band 75, Nr. 302, 30. Dezember 2020, S. 1.
- TV-Geschichte: Die Mutter aller Nachrichtensendungen. In: Stern.de. 16. Dezember 2002, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- tagesschau: tagesschau 20:00 Uhr, 04.01.2021. YouTube, 4. Januar 2021, abgerufen am 5. Januar 2021 (Kommentar unter dem Video Tagesschau auf YouTube): „Auf den Blättern stehen tatsächlich die Nachrichten-Meldungen. Sollte es zu technischen Problemen kommen, können die Sprecherinnen und Sprecher „vom Blatt“ ablesen. In der Regel lesen sie die Meldungen von einem Teleprompter. Ein Gerät, das die Wörter so vor die Kameralinsen spiegelt, dass sie vom Publikum nicht gesehen werden.“
- Pressemitteilung des BGH zum Rechtsstreit Tagesbild. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
- Wettbewerbsverzerrung durch elektronische Gratiszeitung der ARD. In: axelspringer.de. 22. Dezember 2009, abgerufen am 31. Dezember 2009.
- Gebührenfinanziertes Gratis-App der ARD schadet Verlagen. (Memento vom 26. Februar 2010 im Internet Archive) vdz.de, abgerufen am 31. Dezember 2009.
- Kulturstaatsminister kritisiert Smartphone-Apps der ARD. In: heise.de. 25. Dezember 2009, abgerufen am 31. Dezember 2009.
- Dusan Zivadinovic: Politiker kritisieren geplante Tagesschau-App. In: heise.de. 24. Dezember 2009, abgerufen am 31. Dezember 2009.
- Alexander Becker: „Rechtliche Bewertung ändert sich nicht“: BDZV sieht auch die neue „Tagesschau“-App kritisch. In: Meedia.de. 14. Dezember 2016, abgerufen am 17. Dezember 2016.
- Nach sechs Jahren und 10,7 Millionen Downloads: „Tagesschau“ präsentiert runderneuerte News-App. In: Meedia.de. 14. Dezember 2016, abgerufen am 17. Dezember 2016.
- Alexander Krei: „Tagesschau“: Kurzfristige 20-Uhr-Premiere für Kirsten Gerhard. In: DWDL.de. 23. September 2020, abgerufen am 17. Februar 2021.
- intern.tagesschau: André Schünke, abgerufen am 11. Juli 2017.
- Thomas Lückerath: Planungspanne bei 20 Uhr-„Tagesschau“: Der Moderator fehlte. In: DWDL.de. 25. November 2021, abgerufen am 26. November 2021.
- Anmeldung • Instagram. Abgerufen am 10. Februar 2021.
- „Tagesschau“ überarbeitet Fanfare. In: Neue Westfälische. 11. September 2012, abgerufen am 11. September 2012.
- „Tagesschau“: Neuer Streit um Titelmelodie. In: Der Tagesspiegel. 9. Februar 2013, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- „Tagesschau“: ARD variiert die Tagesschaumelodie. In: Rheinische Post. 30. April 2014, abgerufen am 19. Dezember 2020.
- Neues „Tagesschau“-Studio lässt weiter warten. In: Quotenmeter.de. 3. März 2013, abgerufen am 19. Dezember 2020.
- Es ist 20 Uhr – Ihre Highlights aus 60 Jahren Tagesschau. NDR-Sendung vom 1. Januar 2013.
- So kommt ihr nicht davon. In: freitag.de. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
- Tatort schockt mit Geiselnahme im Tagesschau-Studio. In: BZ Berlin. 3. Januar 2016, abgerufen am 10. September 2019.
- Unsere Tagesschau-Sondersendung zu den Ereignissen in München. In: tagesschau (Facebook). 22. Juli 2016, abgerufen am 23. Dezember 2018.
- Markus Brauck, Hauke Goos, Isabell Hülsen, Alexander Kühn: Bildstörung. In: Der Spiegel. Nr. 41, 2017, S. 10–16 (online – 7. Oktober 2017).
- Nach Zusammenbruch im TV: Jan Hofer postet Instagram-Foto, Fans machen sich neue Sorgen. In: MSN. 3. Januar 2016, abgerufen am 10. September 2019.
- Neuer Zukunfts-Podcast „mal angenommen“ gestartet. Abgerufen am 20. November 2020.
- Creative Commons: tagesschau-Videos. In: tagesschau.de. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
- "Verstehen Sie Spaß?": Judith Rakers bei "Tagesschau" reingelegt. In: Presseportal.de. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Grüne Haare kurz vor der Tagesschau – Judith Rakers wird von Jan Hofer reingelegt. In: stern.de. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Ralf Zoll: Manipulation der Meinungsbildung: Zum Problem hergestellter Öffentlichkeit. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-88712-2, S. 111 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Alexander Krei: Mord in Freiburg: Tagesschau verteidigt News-Verzicht. In: DWDL.de. 4. Dezember 2016, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- „Tagesschau“ ignoriert Festnahme in Freiburg – Begründung sorgt für Kopfschütteln. In: Stern.de. 4. Dezember 2016, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- Christopher Stolzenberg: Sprache in der Tagesschau – Das unverständliche Ritual. In: Sueddeutsche.de. 13. Dezember 2008, abgerufen am 12. März 2015.
- Ulrich Wickert: Wickert bemängelt Nachrichten – Warum sind die Kritiker so milde? In: faz.net. 19. November 2009, abgerufen am 12. März 2015.
- Kollegenschelte: ARD-Mann Fröhder geißelt „Tagesschau“ und „Tagesthemen“. In: Spiegel Online. 7. Februar 2015, abgerufen am 19. Dezember 2020.
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- Ralf Wiegand: Tagesschau - "Und sie bewegt sich doch". In: sueddeutsche.de. 27. Juni 2013, abgerufen am 12. März 2015.
- Willi Winkler: "Heute-Journal"-Moderator Claus Kleber: Zu Kopf gestiegen. In: sueddeutsche.de. ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 22. Dezember 2016]).
- Stefan Niggemeier | Die 20-Uhr-Wirklichkeit. In: www.stefan-niggemeier.de. Abgerufen am 20. Dezember 2016.
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- Blog von Stefan Niggemeier, abgerufen am 10. Februar 2015.
- tagesschau-Blog von Kai Gniffke, abgerufen am 10. Februar 2015.
- Kollegenschelte: ARD-Mann Fröhder geißelt "Tagesschau" und "Tagesthemen". auf: spiegel.de, abgerufen am 6. Februar 2015.
- Christoph Maria Fröhder über die Revolutionen in Nordafrika und die Probleme der Auslandskorrespondenten: Der Nachwuchs ist unpolitisch. auf: berliner-zeitung.de
- http://www.fr-online.de/medien/reporter-christoph-maria-froehder-im-interview-der-nachwuchs-ist-unpolitisch,1473342,7770608.html abgerufen am 16. Februar 2015.
- Marcus Klöckner: „Bleiben Sie ARD-aktuell gewogen“. In: Telepolis. Abgerufen am 17. Dezember 2016.
- Redaktion CHIP/DPA: Heftige Kritik an der „Tagesschau“: Jetzt zieht die ARD Konsequenzen. In: CHIP Online. 6. Dezember 2016, abgerufen am 16. Dezember 2016.
- Marcus Klöckner: Gniffke: „Bei der Quantität der Zuschauerkritik sind wir Marktführer“. In: Telepolis. Abgerufen am 16. Dezember 2016.
- Berichtet die ARD zu russlandkritisch? In: Handelsblatt. 18. September 2014, abgerufen am 19. Dezember 2020.
- Protokoll der 81. Sitzung des rbb-Rundfunkrates. (PDF) In: RBB-Rundfunkrat. 30. Oktober 2014, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- Resümee des Protokolls des Programmbeirats, das durch telepolis veröffentlicht wurde. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 20. Dezember 2020. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Benjamin Bidder: Streit über Ukraine-Berichte: Programmbeirat wirft ARD „antirussische Tendenzen“ vor. In: Spiegel Online. 23. September 2014, abgerufen am 17. Dezember 2016.
- Victor Sattler: ARD-Selbstkritik nach Beirut: „Es war eine journalistische Fehleinschätzung“. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 6. August 2020]).
- Ben Krischke: Israel-Berichterstattung: Kritik an ARD, ZDF und Deutsche Welle | MEEDIA. 14. Mai 2021, abgerufen am 29. Mai 2021 (deutsch).
- Berliner CDU-Politiker: „Tagesschau“-Beitrag über Demos war „beschämend“. Abgerufen am 29. Mai 2021.
- „Doch gerade den Nachrichtensendungen der kommerziellen Sender gelang es nicht, die unangefochtene Stellung der Tagesschau als führende deutsche Nachrichtensendung zu unterminieren. Eine Kampagne von RTL und Sat.1, der Tagesschau nach 2000 wesentliche Zuschaueranteile durch eine Boulevardisierung der Nachrichten abzujagen, war nicht erfolgreich, und die kommerziellen Nachrichtensendungen näherten sich wieder der öffentlich-rechtlichen Nachrichtenpräsentation an. Auch wenn inzwischen RTL einen konstant größeren Marktanteil erreicht hat, bevorzugt ein großer Publikumsanteil weiterhin die Information durch die Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Sender.“ Zitiert aus Infotainment und Boulevardisierung vom 30. August 2012, abgerufen am 12. Februar 2016
- bpb.de. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 20. Dezember 2020: „Gleichwohl hat die Veränderung in der Themenstruktur der Fernsehinformation insgesamt auch vor dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht halt gemacht. Immer häufiger fanden sich in den 1990er Jahren Sendungen, die als Informationsangebote Themen aus dem sogenannten Human-Touch-Bereich (Prominenz und Lifestyle, Unglück und Verbrechen) anboten. Selbst in ‚altehrwürdigen‘ und vermeintlich seriösen Nachrichtensendungen wie Tagesthemen oder heute werden mitunter Nachrichten aus der ‚Promiwelt‘ präsentiert (vgl. ‚Konvergenz in Nachrichtensendungen‘).“ (Hervorhebungen von mir, Gabel1960) „Für Infotainment stand auch die Entwicklung neuer Sendeformate wie Boulevard-, Promi- oder auch Lifestylemagazine. Oft geprägt von reißerischer Berichterstattung, wurden persönliche Schicksalsschläge, Gewalt, Sex und Katastrophen zum Thema. Der Blick richtete sich dabei überwiegend auf die ‚Welt der Stars und Prominenten‘“
- allgemein dazu: Jacob Leidenberger: Boulevardisierung von Fernsehnachrichten: Eine Inhaltsanalyse deutscher und französischer Hauptnachrichtensendungen. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-658-08094-5.
- Marcus Klöckner: "Bleiben Sie ARD-aktuell gewogen". In: Telepolis. Abgerufen am 21. Dezember 2016 (deutsch).
- Volker Bräutigam: Die Tagesschauer. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1982.
- Hans Heinrich Obuch: Wahrheiten – vorgegeben. In: Die Zeit. 7. Mai 1982.
- Ulrich Schmitz: Postmoderne Concierge: Die „Tagesschau“: Wortwelt und Weltbild der Fernsehnachrichten. In: ursprünglich Habilitationsschrift 1989, Universität – Gesamthochschule – Duisburg. Westdeutscher Verlag GmbH 1990, 383 Seiten, Opladen 1990, ISBN 3-663-06747-5.
- Christian Enzensberger: Literatur und Interesse. Eine politische Ästhetik mit zwei Beispielen aus der englischen Literatur. Bd 1 Theorie. München 1977, S. 61, zitiert nach Ulrich Schmitz, op. cit., S. 277 Es handelt sich bei meiner Wiedergabe um ein Zitat im Zitat.
- Dossier Deutsche Fernsehgeschichte in Ost und West. Fernseh-Nachrichtensendungen. (Nicht mehr online verfügbar.) Bundeszentrale für politische Bildung, 30. August 2012, ehemals im Original; abgerufen am 21. Dezember 2016. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- „Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“ (Memento vom 21. August 2016 im Internet Archive) Zusammenfassung der Studie auf otto-brenner-stiftung.de
- Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft: Lobbyisten auf Sendung. In: taz.de. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
- Die Tagesshow. Wie man in 15 Minuten die Welt unbegreiflich macht. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03951-1.
- Interview mit Walter van Rossum zur Tagesshow auf allen Kanälen. In: spiegelkritik.de. 25. Januar 2008, abgerufen am 15. Januar 2015.
- Nils Klawitter: Kritik an der "Tagesschau": Wo der Zuschauer nur Zaungast ist. In: Spiegel Online. 30. September 2007, abgerufen am 2. März 2019.
- Walter van Rossum: POLITISCHES FEATURE Die Tagesshow oder Die Welt in 15 Minuten. (PDF) In: Deutschlandfunk. 10. Juli 2007, abgerufen am 15. Januar 2015.
- Insa Wilke: Dauerberieselung – Walter van Rossum übt heftige Kritik an den Nachrichtensendungen. In: zeit.de. 15. Mai 2008, abgerufen am 12. März 2015.
- Buch des Monats: Die Macht um Acht – Daniela Dahn. Abgerufen am 18. November 2017.
- Daniela Dahn: Das Echolot der Macht. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. September 2017, S. 120–123 (blaetter.de [abgerufen am 18. November 2017]).
- Buch des Monats: Die Macht um Acht – Daniela Dahn. Abgerufen am 18. November 2017.
- Kritik an der Tagesschau. Wo der Zuschauer nur Zaungast ist. In: Spiegel Online. 30. September 2007.
- Die 15 Minuten. (Memento vom 8. Juni 2010 im Internet Archive) Rezension. In: Das Parlament. 9/2009.