Werner Henning
Werner Henning (* 1. Oktober 1956 in Kella, Eichsfeld) ist ein deutscher Politiker (CDU) und seit 1994 Landrat des Landkreises Eichsfeld.
Leben
Nach seinem Abitur an der EOS Gerhart Hauptmann in Wernigerode[1] absolvierte Henning ein Studium der Germanistik und Kunstwissenschaften an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale). An den Studienabschluss 1981 als Diplomlehrer für Deutsch und Musik[1] schloss sich ein Forschungsstudium am Wissenschaftsbereich Deutsche Literatur der Universität Halle an.
Nach seiner Dissertation mit dem Titel „Ernst und Falk - Gespräche für Freimäurer“[2] (zum gleichnamigen Werk von Gotthold Ephraim Lessing) im Jahr 1986 arbeitete Henning am Goethe-Schiller-Archiv in Weimar. Ab 1988 war er als Leiter Sozialwesen und Leiter Materialwirtschaft der Eichsfelder Bekleidungswerke in Heiligenstadt tätig. Im Herbst 1989 trat er bei Demonstrationen gegen das DDR-Regime in Heiligenstadt als Redner auf.[3]
Henning ist in Geismar zuhause.
Politische Karriere
Schon als Abiturient wurde Henning Mitglied der CDU der DDR. Im Zuge der politischen Wende in der DDR wurde Henning am 7. Dezember 1989 zum Vorsitzenden des Rates des Kreises Heiligenstadt gewählt. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Anweisung zur Öffnung der Innerdeutschen Grenze bei Bischhausen.[3][4]
Bei der Wahl im März 1990 erhielt Henning einen Sitz in der Volkskammer. 1990 wurde er Landrat des Kreises Heiligenstadt. Als dieser im Zuge der Kreisreform Thüringen 1994 mit dem Kreis Worbis zum Landkreis Eichsfeld verschmolz, wurde er 1994 zu dessen Landrat gewählt und hat dieses Amt bis heute inne. Ein Angebot von Christine Lieberknecht, den Posten als Thüringer Innenminister zu übernehmen, lehnte Henning ab.[5]
Sonstiges Engagement
In Heiligenstadt war Henning in den 1980er-Jahren am Aufbau des Literaturmuseums „Theodor Storm“ beteiligt.[6] Er ist dritter Stellvertreter im Kreisvorstand des CDU-Kreisverbandes Eichsfeld.
Politische Standpunkte
1990 setzte sich Henning für eine Vereinigung des thüringischen und niedersächsischen Eichsfeldes, verbunden mit einem Übertritt der Kreise Heiligenstadt und Worbis in das Bundesland Niedersachsen ein.[3] Diese Zielstellung wiederholte er 2013, als die Thüringische Landesregierung darüber nachdachte, im Zuge einer zweiten Kreisgebietsreform in Thüringen den Landkreis Eichsfeld aufzulösen.[4] Stattdessen tritt er vehement für die Selbstständigkeit des Eichsfeldkreises ein.[7]
Weblinks
- Porträt in der Chronik der Wende
- Einheitcheck – Der unermüdliche Landrat, Beitrag im Deutschlandfunk
- Porträt des Landrats; abgerufen am 24. Mai 2018.
Literatur
- Hans-Gerd Adler (Verfasser): Wir sprengen unsere Ketten – die friedliche Revolution in Eichsfeld. Eine Dokumentation. Mit Vorwort von Werner Henning. 196 Seiten, Leipzig 1990, ISBN 3-86174-013-3.
Einzelnachweise
- Porträt des Landrats; abgerufen am 27. Mai 2018.
- Belegexemplar DNB 860999882 bei der Deutschen Nationalbibliothek; abgerufen am 12. Juni 2018.
- Für ein vereintes Eichsfeld, aufgerufen am 24. März 2015.
- Deutschlandfunk: Der unermüdliche Landrat, aufgerufen am 24. März 2015.
- Landkreis Eichsfeld wird 20, Thüringer Allgemeine, 1. Juli 2014, aufgerufen am 24. März 2015.
- Chronik der Wende, aufgerufen am 24. März 2015.
- mdr: Eichsfelder Landrat will nicht fusionieren. 21. August 2015, abgerufen am 27. Januar 2020.