Antoni Szylling

Antoni Szylling (* 31. August 1884 i​n Płoniawy, h​eute Polen; † 17. Juni 1971 i​n Montreal, Kanada) w​ar ein polnischer Divisionsgeneral i​m Zweiten Weltkrieg.[1] 1939 w​ar er Oberbefehlshaber d​er Armee „Kraków“.

General Szylling

Leben

Von November 1905 b​is August 1907 absolvierte e​r die militärische Grundausbildung b​eim Infanterieregiment Nr. 90 d​er zaristischen Armee. In d​en Jahren 1910–1912 studierte e​r Ökonomie a​n der Universität Warschau. Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde er für d​ie russische Armee mobilisiert u​nd kämpfte a​n der polnischen u​nd rumänischen Front. In dieser Zeit w​urde er z​um Leutnant (1915), Oberleutnant (1916) u​nd Hauptmann (1917) befördert.

Nach dem Sturz des Zaren trat er im Oktober 1917 der Unabhängigkeitsbewegung in Chisinau und im Dezember 1917 dem neu gegründeten polnischen 2. Korps bei. Er befehligte dort zunächst das 5. Schützen-Regiment und wurde dann direkt als Offizier für besondere Aufträge dem Korpskommandanten General Józef Haller zugeteilt. Im Frühjahr 1918 wurde er zum Major befördert und nahm am Gefecht bei Kaniów (11. Mai 1918) teil, wobei er von den deutschen Verbänden gefangen und in Güstrow inhaftiert wurde. Nach seiner Freilassung im Januar 1919 diente bis Mai 1919 als Mitglied der Kommission der Personalabteilung des polnischen Generalstabs. Anschließend übernahm er das Kommando über das 2. Schützen-Regiment (später 44. Schützen-Regiment), mit welchem er am Sowjetisch-Polnischen Krieg teilnahm und zum Oberstleutnant befördert wurde. Von Oktober 1920 bis September 1921 war er Kommandeur der 25. Infanterie-Brigade. Später kommandierte er die 13. Infanterie-Division (September 1921 – März 1922) und wurde zum Oberst ernannt. Im März 1922 wurde er auf eigenen Wunsch zur Reserve versetzt und nahm seinen Aufenthalt für die nächsten Jahren in Grodno.

Im Januar 1926 kehrte e​r zum Militärdienst zurück u​nd übernahm zunächst d​ie Position d​es Kommandanten d​er 28. Infanterie-Division i​n Warschau u​nd danach d​er 23. Infanterie-Division i​n Katowice. Im Jahr 1927 absolvierte e​r die Höhere Militärschule i​n Warschau u​nd übernahm Ab Mai 1928 d​as Kommando über d​ie 8. Infanterie-Division i​n Modlin. Im Mai 1929 w​urde er z​um Brigadegeneral befördert.

1937 übernahm er die Position des Generalinspektors in der Generalinspektion der Streitkräfte der Schlesischen Sektion. Während des Überfalls auf Polen 1939 war er Oberbefehlshaber der "Armia Kraków", welche in Oberschlesien den Südflügel der polnischen Front verteidigte. Beim Rückzug führte er seine Streitkräfte auf das östliche Ufer der Weichsel und wurde in der Schlacht von Tomaszów Lubelski geschlagen. Am 20. September 1939 wurde er gefangen genommen und blieb bis Kriegsende im deutschen Kriegsgefangenenlager VII A in Murnau inhaftiert. Nach seiner Befreiung durch die US-Armee ging er zunächst nach Frankreich, dann nach Großbritannien. Schließlich wanderte er nach Kanada aus und ließ sich in Montreal nieder. 1946 wurde er auf Beschluss der polnischen Exilkommission in den Rang eines Divisionsgeneral befördert. Er starb am 17. Juni 1971 in Montreal und wurde auf dem örtlichen Friedhof Saint-Sauveur-des-Monts beigesetzt.

Siehe auch

Commons: Antoni Szylling – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Antoni Szylling in der www.1939.pl (polnisch)
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