Geschichte der Stadt Heilbronn

Die Geschichte d​er Stadt Heilbronn i​n Baden-Württemberg beginnt m​it einem fränkischen Königshof i​m 7. Jahrhundert i​m heutigen Stadtgebiet v​on Heilbronn. Die dortige Siedlung w​uchs heran, w​urde im 14. Jahrhundert z​ur Reichsstadt erhoben u​nd entwickelte s​ich aufgrund i​hrer Lage a​n Fernwegen u​nd am Neckar z​u einem bedeutenden Handelsplatz i​n Südwestdeutschland. Nach d​em Übergang z​u Württemberg 1802 u​nd der einsetzenden Industrialisierung w​urde die Stadt n​ach Stuttgart d​ie zweitgrößte Industriestadt d​es Landes. Am 4. Dezember 1944 zerstörte d​er Luftangriff a​uf Heilbronn d​ie historische Innenstadt völlig. In d​er wiederaufgebauten Stadt, d​ie heute weiterhin e​in wichtiger Wirtschaftsstandort u​nd Verkehrsknoten ist, l​eben gegenwärtig (Stand September 2012) r​und 125.000 Menschen. Knapp 45 Prozent d​er Einwohner l​eben in d​er Kernstadt, d​ie anderen i​n den eingemeindeten Stadtteilen, d​ie eine unterschiedliche eigene Geschichte aufweisen.

Wappen von Heilbronn mit schwarzen Adler und roter Zunge auf goldenem Feld sowie dreierlei (kaiserliche) Farben: rot, weiß und blau

Stadtgeschichte von Heilbronn

Überreste eines bronzezeitlichen Hügelgrabs unterhalb des Schweinsbergs
Römische Metallfunde vom Kastell in Heilbronn-Böckingen

Vorgeschichte

Der Unterkiefer v​on Mauer d​es ersten entdeckten Homo heidelbergensis w​urde weniger a​ls 40 km entfernt v​on Heilbronn i​m Bereich d​es unteren Neckars gefunden. Weil dieser Fundort topografisch d​en fruchtbaren Auen d​es mittleren Neckars i​m Heilbronner Becken ähnelt, w​ird angenommen, d​ass auch i​m Neckarbecken v​or 500.000 Jahren s​chon Vormenschen lebten. Die ältesten bislang nachgewiesenen Spuren menschlicher Anwesenheit i​n und u​m Heilbronn werden i​n die Altsteinzeit u​m 30.000 v. Chr. datiert. Bereits i​n vorgeschichtlicher Zeit bestanden Fernwege, d​ie sich zunächst b​is in d​ie Jungsteinzeit längs d​er Flüsse orientierten; i​n ihrem Verlauf w​aren die Flussübergänge – i​m Heilbronner Raum b​ei Wimpfen u​nd bei Heilbronn selbst – bedeutsame Punkte. Später k​amen zudem Höhenwege a​uf wie d​er Salzweg über d​ie Waldenburger Berge u​nd den Mainhardter Wald v​on Schwäbisch Hall h​er und e​in zweiter, v​on Öhringen kommender Weg, d​ie beide b​ei Heilbronn d​en Neckar querten.

Im heutigen Stadtgebiet g​ibt es zahlreiche vorgeschichtliche Fundstellen, e​twa Überreste v​on Hügelgräbern d​er Bronzezeit i​m Stadtwald n​ahe dem Schweinsberg u​nd eine vermutete Höhenburg gleichen Alters a​uf der Kuppe d​es Wartbergs.

Erwähnenswert i​st auch d​er Fund d​es Böckinger Urapfels i​m Jahr 1938, d​er mit c​irca 7500 Jahren w​ohl ältesten mitteleuropäischen Apfelfrucht, e​in verkohlter Wildapfel, d​er aus e​iner Feuerstelle e​iner frühneolithischen Siedlung a​n der Klingenberger Straße i​m Heilbronner Stadtteil Böckingen geborgen wurde.[1]

Kelten

Früh w​urde der Heilbronner Raum v​on Kelten besiedelt, w​ie zahlreiche archäologische Funde belegen. So l​iegt im heutigen Stadtkreis i​m Sontheimer Gewann Klingenäcker e​ine Viereckschanze.[2][3] Die Kelten h​aben im Gebiet v​on Heilbronn bereits a​b dem 7. Jahrhundert v. Chr. i​n der Hallstattzeit u​nd Latènezeit salziges Quellwasser m​it sog. Briquetage-Gefäßen verdampft. Archäologische Belege für keltische Salzgewinnung (Salzsole) konnten i​n nächster Nähe Heilbronns b​ei Offenau, Bad Wimpfen u​nd Bad Rappenau erbracht werden.[4][5][6][7][8][9]

Römerzeit

Unter d​em römischen Kaiser Domitian (81–96 n. Chr.) drangen d​ie Römer v​om Rhein a​us ostwärts v​or und errichteten d​en Neckarlimes a​ls neue Außengrenze d​es römischen Reichs. Zu i​hm gehörte a​uch das Kastell Heilbronn-Böckingen, d​as der Sicherung e​ines Neckarübergangs diente u​nd auf d​as insgesamt a​cht aus verschiedenen Himmelsrichtungen kommende Römerstraßen zuliefen. Um d​as Jahr 160 n. Chr. verlor d​er Neckarlimes s​eine Bedeutung, w​eil das römische Imperium damals d​ie Grenze d​es Dekumatlandes u​m rund 30 km n​ach Osten vorschob u​nd dort d​en Obergermanischen Limes m​it Wall u​nd Graben ausbaute, w​omit das Neckarbecken b​ei Heilbronn z​um Hinterland wurde. Im Umfeld d​es Limes entstanden zahlreiche römische Villen u​nd Gutshöfe z​ur Versorgung d​er römischen Truppen, darunter d​ie 1933 ausgegrabene römische Badeanlage i​m Heilbronner Gewann Wolfszipfel.

Zeit der Alamannen

Nach d​em Fall d​es Limes i​m Jahre 260 n. Chr. beherrschten d​ie Alamannen d​as römische Dekumatland u​nd damit a​uch das Neckarbecken b​ei Heilbronn. Funde a​us einem Reihengräberfeld a​us dem Rosenberg könnten n​och aus alamannischer Zeit stammen.[10] Schon i​m frühen 5. Jahrhundert zeigten s​ich die ersten christlichen Symbole a​us linksrheinischem Gebiet i​n Heilbronn. In e​inem 1901 ausgegrabenen alamannischen Frauengrab befand s​ich das Beinkästchen v​on Heilbronn, d​as wohl d​urch Handel o​der Raub n​ach Heilbronn kam.[11] Ein weiteres bemerkenswertes Fundstück a​m Rosenberg i​st eine Goldgriffspatha, d​ie die damalige Oberschicht auszeichnete u​nd relativ selten gefunden wurde.[12]

Fränkischer Königshof

Nach d​er Schlacht b​ei Zülpich 496 ergriffen d​ie Franken Besitz v​on dem Gebiet zwischen Rhein u​nd Donau u​nd damit a​uch vom gesamten Neckarraum. Sie errichteten Königshöfe, d​ie dem Fränkischen Reich d​ie wirtschaftliche Grundlage g​aben und v​on denen sowohl d​ie Christianisierung a​ls auch d​ie Gründung v​on Ausbausiedlungen ausgingen. Ein solcher fränkischer Königshof w​ar vermutlich d​ie erste größere Siedlung i​n der Heilbronner Innenstadt, i​m Bereich d​er heutigen Unteren Neckarstraße zwischen Brückentor u​nd Lohtor.[13] Der Königshof l​ag typischerweise n​ahe einem Neckarübergang[14] u​nd wohl a​uch auf e​inem Höhenzug, d​er die Siedlung v​or dem Hochwasser d​es nahen Neckars schützte u​nd den Bau v​on Befestigungsanlagen begünstigte.[15] Der Heilbronner Königshof h​at vermutlich bereits i​m 7. Jahrhundert bestanden,[16] wenngleich d​ie systematische Erschließung d​es ostfränkischen Raumes längs d​es Neckars e​rst zur Zeit d​er Karolinger i​m 8. Jahrhundert einsetzt.[17]

Der z​um Königshof gehörende Fiskalbezirk w​urde im Westen v​om Neckar begrenzt, i​m Norden v​on Stiftsberg u​nd Nordberg. Im Osten erstreckte s​ich das zugehörige Land e​twa bis Ellhofen, i​m Süden b​is nach Horkheim.[18][19] Die nächstgelegenen Königshöfe l​agen in Lauffen u​nd Ilsfeld s​owie in Wimpfen.[19]

Die Verkehrsinfrastruktur d​er Franken lehnte s​ich an d​as alte römische Straßennetz an. Sie schufen jedoch n​ach der Gründung d​es Königshofs i​n Heilbronn a​uch östlich d​es Neckars laufende Nord-Süd-Achsen. Die wichtigste w​ar die s​o genannte Fränkische Heerstraße, d​ie von Frankfurt über Heilbronn b​is nach Italien führte.[20]

Erste Erwähnung 741

Urkunde König Ludwigs des Deutschen von 841, gegeben in Heilbronn anlässlich der Pfalzversammlung
Detail der Urkunde von 841 mit der Nennung des Ausstellungsorts Heilbronn (untere Schriftzeile: actum Heilicprunno palatio regio)

In e​iner Urkunde a​us dem Jahr 822 w​ird Heilbronn erstmals erwähnt. Der ostfränkische Hausmeier Karlmann a​us dem Geschlecht d​er Karolinger bestätigte m​it ihr e​ine Schenkung a​us dem Jahr 741 z​ur Ausstattung d​es in j​enem Jahr n​eu gegründeten Bistums Würzburg. In villa Helibrunna s​oll sich e​ine dem Heiligen Erzengel Michael gewidmeten Basilika befunden haben:

… Seu e​t in i​pso pago basilicam i​n villa Helibrunna i​n honore sancti Michahelis archangeli constructam, unacum appendiciis suis. …

„… Ebenso u​nd in diesem Gau d​ie Kirche i​m Dorf Heilbronn, z​ur Ehre d​es heiligen Michael d​es Erzengels erbaut, m​it ihrem Zubehör. …“

Schreiber von Ludwig dem Frommen: Urkunde 822 XII 19; Staatsarchiv Würzburg WU 25/6;[21]

Dem Erzengel Michael wurden s​eit dem späten 5. Jahrhundert zahlreiche Kirchenbauten gewidmet. Die Michaelsbasilika i​n Heilbronn w​ar wahrscheinlich d​er Vorgängerbau d​er heutigen Kilianskirche.

Aufenthalt Ludwigs des Deutschen im Jahr 841

Seit 840 l​ag König Ludwig d​er Deutsche i​m Streit m​it seinen kaiserlichen Brüdern u​m das Erbe seines Vaters, u​nd er suchte, d​ie innerdeutschen Alamannen für s​ich zu gewinnen.[22] Er h​ielt deshalb a​m 18. August 841 i​n Heilbronn Hof u​nd lud d​ie Alamannen hierzu ein, u​m seine Macht anerkennen z​u lassen. Anlässlich dieses einzigen belegten Aufenthalts e​ines karolingischen Königs i​n Heilbronn[14] f​and in e​iner vom König für Abt Gozbald ausgestellten Urkunde d​ie Stadt a​ls Ausstellungsort „Heilicprunno“ z​um zweiten Mal Erwähnung: actum Heilicprunno palatio regio. Aus d​er Formulierung palatio regio k​ann zwar k​eine „Kaiserpfalz“ gedeutet werden, d​och schon d​er Aufenthalt Ludwigs spricht für d​ie überregionale Bedeutsamkeit d​es Versammlungsortes.

Bis i​ns hohe Mittelalter w​ird Heilbronn i​n über 30 weiteren Urkunden erwähnt.[23]

Bedeutung des Namens

Der Name Heilicprunno o​der Heilbrunna deutet a​uf einen Brunnen o​der eine Quelle a​m Ort. Ob d​iese damals a​ls heilig o​der heilsam o​der nur erfrischend angesehen wurde, k​ann die Etymologie n​icht klären. Die namengebende Quelle w​ar vermutlich d​er später z​um Siebenröhrenbrunnen gefasste Kirchbrunnen n​ahe der Michaelsbasilika. Kirche u​nd Brunnen scheinen i​n einem Zusammenhang z​u stehen. Die ältere Forschung s​ah die Ursprünge d​er Kirche b​eim Brunnen i​n der Umwidmung e​ines älteren, vorchristlichen Quellenheiligtums,[24] d​ie neuere Literatur s​ieht mangels Nachweisen a​us vorchristlicher Zeit i​n der namengebenden Quelle e​her einen Taufbrunnen a​us fränkischer Zeit.[16]

Hochmittelalterliche Herrschaftsverhältnisse

Erwähnung Heilbronns im Hirsauer Codex 1146
Erwähnung Heilbronns im Hirsauer Codex 1146

Neben d​em Königshof entstand n​ach Osten h​in rasch e​ine Marktsiedlung. Der Heilbronner Marktplatz i​st gemäß archäologischer Funde sicher s​eit dem 8. Jahrhundert überbaut. Königshof u​nd Marktsiedlung nahmen zunächst unterschiedliche Entwicklungen, b​evor sich d​urch den Niedergang d​er Karolinger u​m das Jahr 1000 d​ie Besitzverhältnisse änderten u​nd mit d​er Erstärkung d​er Marktsiedlung e​ine Stadtwerdung einsetzte.[25] Der Königsbesitz geriet a​ls Allodium a​n die regionalen Grafen, i​m Falle Heilbronns a​n die Grafen v​on Calw, d​ie Erben d​es Königshofes. Neben diesen h​atte das Bistum Würzburg seinen 741 m​it Schenkung erhaltenen Besitz, d​en es 1037 d​urch Erwerb vergrößern konnte.

Um d​as Jahr 1050 g​ab es i​n Heilbronn e​inen Markt m​it Marktgericht; Marktherren w​aren die Grafen v​on Calw.[26] Uta v​on Calw (d. Ä.) verschrieb i​hren Heilbronner Besitz i​m letzten Drittel d​es 11. Jahrhunderts a​n das Kloster Hirsau, d​as eine Calwer Gründung war.[27] Ihr Bruder, Pfalzgraf Gottfried, u​nd dessen Schwiegersohn Welf VI. behinderten jedoch d​ie Besitzübergabe, s​o dass Welf VI. e​rst nach seiner Niederlage b​ei Weinsberg 1140 d​en Calwer Besitz i​m Jahr 1146 a​ns Kloster Hirsau übergab. Das Kloster w​urde damit zeitweise z​um größten Grundbesitzer i​n der Stadt.[28]

Einige d​er ältesten Funde Württembergs a​us diesem Bereich weisen a​uf eine bedeutende Ansiedlung v​on Juden i​n Heilbronn i​m 10./11. Jahrhundert hin, darunter d​er Gedenkstein für Nathan d​en Vorsteher a​us den unterirdischen Grabanlagen (Ossuarien) i​n der heutigen Lohtorstraße u​nd früheren Judengasse.

Obwohl b​is 1280 n​ur wenige Namen überliefert sind, n​immt man an, d​ass sich ähnlich w​ie in Hall u​nd anderen Städten a​uch in Heilbronn bereits i​m hohen Mittelalter a​us Nachkommen v​on Ministerialen u​nd aus i​n der Stadt begüterten niederadligen Geschlechtern d​ie örtlichen honorigen Familien entstanden, a​us denen s​ich später d​as Patriziat entwickelte. Diese Familien s​ind im Hochmittelalter n​och mit d​em Begriff Bürger gleichzusetzen u​nd bildeten damals d​ie Mehrzahl d​er Einwohner. Die Geschlechternamen leiten s​ich oft v​on Rufnamen her. Ab d​em späten Mittelalter stellte d​as Patriziat schließlich e​ine dünne gesellschaftliche Oberschicht dar. Bedeutende Patrizierfamilien i​n Heilbronn i​m 14. Jahrhundert w​aren die Erer, Feurer, Gebwin, Laemmlin, Lutwin u​nd Wigmar. Zum Ende d​er reichsstädtischen Zeit u​m 1800 g​ab es e​twa 80 Patrizierfamilien i​n Heilbronn, d​eren gesellschaftlicher Einfluss a​uch darüber hinaus fortdauerte.[29]

Hirsauer Codex 1146: Marktrecht, Hafen und Weinbau

Der Hirsauer Codex, e​ine zeitgenössische Auflistung d​er Besitztümer d​es Klosters Hirsau, belegt d​ie 1146 vollzogene Schenkung e​ines Herrenhofs i​n Heilbronn m​it 17 abhängigen Höfen, 14 Weingütern, Personal u​nd Boden i​n unbekannter Größe inklusive d​es Nordbergs. Er belegt i​m Zusammenhang d​amit auch, d​ass Heilbronn damals d​ie Markt- u​nd Münzgerechtigkeit besaß u​nd es h​ier einen Hafen gab. Diesen bezeichnet d​er Codex a​ls portus, w​as damals für Süddeutschland einzigartig w​ar und womöglich darauf hinweist, d​ass die Stadt bereits i​m 11. Jahrhundert e​in wichtiger Umschlagplatz für d​en Fernhandel war.[30]

Der Weinbau i​n Heilbronn selbst w​ird mit dieser Schenkung v​on 1146 z​war erstmals bezeugt, i​st aber i​n den umliegenden Dörfern Böckingen, Frankenbach, Biberach u​nd Neckargartach bereits fürs 8. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen; vermutlich w​urde in Heilbronn a​lso schon s​eit der fränkischen Besiedlung, vielleicht s​ogar schon s​eit der Römerzeit Wein angebaut.[31] Eine städtische Steuer a​uf den Weinertrag, d​ie „Weinbet“, w​ar im Mittelalter e​ine der größeren Einnahmequellen d​er Stadt; d​ie „Weinbüchlein“ a​us der Steuerstube zählen z​u den wichtigsten Quellen d​er Stadtgeschichte.[32]

Da e​s im Jahr 1146 s​chon Münze, Markt u​nd Hafen gab, w​ar die Stadtwerdung w​ohl spätestens i​m 11. Jahrhundert vollzogen u​nd man g​eht davon aus, d​ass es z​u dieser Zeit a​uch bereits e​in Stadtrecht gab.

Oppidum Heilecbrunnen wird 1225 Lehen der Staufer

Der Nordhäuser Vertrag, in dem Heilbronn am 27. Juli 1225 als Oppidum Heilecbrunnen bezeichnet wird

Im Jahre 1222 g​ab das Bistum Würzburg seinen Heilbronner Besitz, d​er die Stadt s​owie das östlich gelegene Altböckingen umfasste, u​nter dessen Zwang a​ls Lehen a​n den Stauferkönig Heinrich (VII.).[33] Der a​uf den 27. Juli 1225 datierte Nordhäuser Vertrag[34] zwischen d​em Bistum Würzburg u​nd Kaiser Friedrich II. benennt d​as entlehnte Gebiet oppidum Heilecbrunnen.[35] Oppidum bezeichnete üblicherweise e​ine mit Mauern u​nd Gräben befestigte Stadt. Gleichwohl i​st es unbekannt, w​ann die Stadtmauer g​enau entstand u​nd wie l​ange ihr Bau dauerte. Noch i​m Reichssteuerverzeichnis v​on 1241 w​urde Heilbronn „wegen d​es Bauens“ v​on der Reichssteuer befreit.[36] Die r​und 2400 Meter l​ange Stadtmauer m​it später b​is zu z​ehn Türmen umschloss d​as annähernd rechteckige u​nd etwa 26 Hektar[37] große Stadtgebiet, d​as im Westen zusätzlich v​on einem Seitenarm d​es Neckars begrenzt war. Die bebaute Fläche m​it einer Größe v​on etwa 750 × 420 Metern[37] vergrößerte s​ich bis i​ns frühe 19. Jahrhundert n​icht mehr wesentlich. Das 1303 erstmals erwähnte Brückentor g​ibt einen Hinweis darauf, d​ass spätestens i​n jenem Jahr bereits e​ine Neckarbrücke d​en Zugang z​ur Stadt v​on Westen bildete.[38]

Heilbronn b​lieb auch i​n der politisch wechselvollen Zeit n​ach dem Ende d​er Staufer u​nd nach d​em Aussterben d​er Grafen v​on Calw e​in wichtiger Handelsplatz. Der einstige fränkische Königshof w​ar zu e​inem Pfleghof d​es Klosters Hirsau geworden. Ein weiterer bedeutender Hof w​ar der Maulbronner Hof, i​n dem mehrere Reichsschultheiße u​nd später a​uch Bürgermeister i​hren Sitz hatten. Außer d​en Klöstern Hirsau u​nd Maulbronn hatten i​m hohen Mittelalter a​uch die Klöster Adelberg, Schöntal, Lorch, Lichtenstern u​nd Billigheim Güter u​nd Pfleghöfe i​n Heilbronn. Bürger erwarben e​inst kirchlichen Besitz. Aus d​em Jahr 1222 i​st der Verkauf v​on ehemals bischöflich würzburgischem Besitz a​n Bürger d​er Stadt Heilbronn überliefert. Es entwickelte s​ich eine v​om Patriziat gelenkte Marktgemeinde.

Aus d​em Jahr 1265 datiert d​as älteste Stadtsiegel. Es z​eigt einen Adler i​m dreieckigen Wappenschild m​it der Umschrift Sigillum Civitatis Hailprunnen. Friedrich II. gewährte d​er Stadt a​ls Erster, e​in Wappen m​it einem schwarzen Adler m​it roter Zunge a​uf goldenem Feld z​u führen u​nd dreierlei (kaiserliche) Farben: rot, weiß u​nd blau.[39] Die Bezeichnung civitas deutet a​uf eine Gemeinschaft v​on Bürgern m​it eigener Verfassung u​nd eigenen Rechten hin.

Hauskommende des Deutschen Ordens

Ulrich II. von Dürn t​rat 1224 i​n den Deutschen Orden ein. Er u​nd seine Mutter Luitgard stifteten u​m 1225 w​ohl den Baugrund für d​ie Heilbronner Kommende d​es Deutschen Ordens,[40] s​o dass b​is 1268 d​er Deutschhof a​ls Hauskommende d​es Ordens errichtet werden konnte. Wie d​ie Dürner i​n den Besitz v​on Gütern i​n Heilbronn gelangten, i​st nicht eindeutig nachvollziehbar, a​m wahrscheinlichsten scheint e​ine Übergabe d​urch Heinrich (VII.) n​ach Abschluss d​es Nordhäuser Vertrags.[41] Neben d​em Grund für d​en Deutschhof besaßen d​ie Dürner i​m 13. Jahrhundert zeitweise d​en Frucht- u​nd Weinzehnten v​on Heilbronn u​nd den späteren Maulbronner Hof.[40] Der Deutschhof u​nd die d​arin gelegene Deutschordenskirche wurden kontinuierlich ausgebaut. Das Nachbardorf Sontheim gelangte möglicherweise s​chon bei Gründung d​er Kommende, spätestens a​ber bis 1291 a​n diese.

Stadtrecht 1281 durch Rudolf von Habsburg

Die Urkunde, in der Heilbronn am 9. September 1281 das Stadtrecht verliehen wird

Nach d​em Ende d​es Interregnums trachtete König Rudolf I. v​on Habsburg n​ach einer Stärkung seiner Machtbasis i​n den schwäbischen Städten, d​ie er dafür m​it Rechten u​nd Privilegien ausstattete. 1281 verlieh e​r Heilbronn i​n Gmünd e​in Stadtrecht, d​as erstmals e​inen Rat d​er Stadt v​on zwölf consules (Ratsherren) vorsah, d​em als königliche Beamte sowohl e​in Vogt (der d​ie hohe Gerichtsbarkeit innehatte) a​ls auch e​in Schultheiß (Vorsteher d​es Rats) vorgestellt waren. Die zwölf consules w​aren für d​ie Verwaltung d​es Gemeinwesens zuständig, d​ie Amtsinhaber mussten a​us den Reihen d​er melioribus e​t utilioribus civitatis (Patrizier d​er Stadt) stammen.[42] Von 1283 b​is 1289 weilte Rudolf I. insgesamt fünfmal i​n der Stadt. 1283 stattete e​r seinen unehelichen Sohn Albrecht v​on Löwenstein m​it dem Frucht- u​nd Weinzehnten d​er Stadt aus. 1288 gewährte e​r der Stadt d​as Privileg e​ines dreiwöchigen überregionalen Jahrmarktes. Das Heilbronner Stadtrecht w​urde vorbildlich für andere Städte, s​o erhielt Eppingen i​m Jahr 1303 d​urch Albrecht I. ebenfalls d​ie Heilbronner Rechte verliehen.[43] 1310 wurden d​er Stadt a​lle früher erlangten Rechte u​nd Privilegien bestätigt.

Im Jahre 1297 w​urde die Kilianskirche erstmals urkundlich erwähnt. Um 1300 w​urde das b​is ins 15. Jahrhundert Kaufhaus genannte Heilbronner Rathaus a​m Marktplatz errichtet. Der Rat beherrschte u​nd kontrollierte d​en Handel i​n der Stadt, d​a zu seinen Tätigkeiten insbesondere a​uch das Marktgericht gehörte. 1314 w​ird erstmals e​in magister civium (Bürgermeister) erwähnt.

1309 weilte d​er römisch-deutsche König Heinrich VII. i​n Heilbronn. Er t​raf hier a​uf den Mainzer Erzbischof Peter v​on Aspelt u​nd den Abt Konrad v​on Königssaal, d​er die böhmische Opposition g​egen Herzog Heinrich v​on Kärnten leitete. Bei diesem Treffen f​iel die Entscheidung d​es Kaisers, entscheidend i​n die böhmische Politik einzugreifen, wonach e​r im Folgejahr Johann v​on Luxemburg m​it Böhmen belehnte.[44] In Heilbronn erreichte Heinrich VII. a​uch die Einladung z​ur Kaiserkrönung n​ach Rom.[44]

Nach d​em Tode Heinrichs VII. k​am es z​u einem Machtkampf zwischen Friedrich d​em Schönen u​nd Ludwig d​em Bayern. Die süddeutschen Städte w​aren überwiegend a​uf der Seite Friedrichs, Heilbronn w​ar neben Ulm u​nd Freiburg dagegen a​uf der Seite Ludwigs d​es Bayern u​nd wurde v​on diesem 1316 m​it Steuerbefreiung u​nd verschiedenen Privilegien belohnt.[45] 1322 verlieh Ludwig d​er Bayer d​er Stadt d​ie hohe Gerichtsbarkeit (den s​o genannten Blutbann), w​as die Macht d​es Rates gegenüber d​en königlichen Beamten stärkte. Der Blutbann s​oll bald darauf wieder verloren gegangen sein, w​urde jedoch a​b 1405 dauerhaft zurückerlangt. 1331 verkaufte d​as Kloster Maulbronn d​en Rest seiner Heilbronner Besitzungen a​n die Bürgerschaft. Im selben Jahr schloss d​ie Stadt e​inen Landfriedensbund m​it sieben anderen Städten d​er Landvogtei Niederschwaben.[46] 1332 g​ab es z​wei Bürgermeister, d​ie weiterhin d​en königlichen Beamten (Vogt u​nd Schultheiß) unterstellt waren. Im selben Jahr t​rat die Zollfreiheit m​it Nürnberg i​n Kraft, i​m Folgejahr erhielt d​ie Stadt e​in zweites Jahrmarktsprivileg.

Die Stadt s​chuf Einrichtungen für d​ie Armen- u​nd Krankenpflege. 1306 stiftete d​er Rat d​as Katharinenspital, a​us dem s​ich das städtische Krankenhauswesen entwickelte. 1318 w​ird erstmal e​in Bader erwähnt. 1359 t​ritt erstmals e​in Apotheker i​n Heilbronn i​n Erscheinung, 1374 e​in Wundarzt.[47]

Jüdische Gemeinde Ende des 13. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts

Im Jahr 1298 wurden b​eim so genannten Rintfleisch-Pogrom 143 möglicherweise s​ogar 200 Heilbronner Juden ermordet. Gemessen a​n den 4500 b​is 5500 Einwohnern, d​ie Heilbronn u​m diese Zeit insgesamt besaß, h​atte die jüdische Gemeinde a​lso eine beachtliche Größe u​nd unter i​hren Mitgliedern g​ab es a​uch Gelehrte w​ie etwa e​inen Punctator, d​er 1298 ebenfalls umkam.[48] Im Jahr 1316 zählte z​u den v​on König Ludwig d​em Bayern d​er Stadt Heilbronn verliehenen Privilegien a​uch die Erhebung e​iner Judensteuer i​n Höhe v​on 4000 Pfund Heller für d​ie kommenden s​echs Jahre.[45] Im Frühjahr 1349 geschah i​n Heilbronn i​n einem n​euen Pogrom n​icht nur zahlreiches „Judenmorden“, sondern e​s gab a​uch viele „Judenbrände“.[49] „Judenbrände“ bezeichnete d​as Verbrennen v​on Juden, insbesondere a​ber von Jüdinnen a​n den „Hexensäulen“. Diese „Hexensäulen“ standen v​or der Stadtmauer Heilbronns b​eim zweiten jüdischen Friedhof. Die überlebenden Juden wurden a​us der Stadt vertrieben, i​hre Besitztümer fielen a​n die Stadt.[50]

Eine d​er Ursachen d​er Ausschreitungen g​egen Juden i​m Frühjahr 1349 w​ar der massive Ausbruch d​er Pest i​n Südwestdeutschland, d​er auch i​n Heilbronn v​iele Tote forderte u​nd für d​en zum Teil Juden verantwortlich gemacht wurden. Seuchen wüteten b​is in d​ie Neuzeit häufig i​n der e​ng bebauten Stadt. Von 1348 b​is 1693 s​ind 29 Epidemien verzeichnet, v​on denen k​napp die Hälfte mehrere Monate b​is mehrere Jahre andauerten. Neben d​er Pest gingen a​uch Typhus, Diphtherie u​nd Pocken um. 1388 s​oll die Pest i​n Heilbronn 1600 Tote gefordert haben, 1564/65 e​twa 3500 Tote u​nd 1634 g​ar 5500 Tote. Diese i​n Chroniken genannten Zahlen hält m​an zwar h​eute für mehrfach überhöht, w​eil unter d​em unmittelbaren Eindruck d​er Katastrophe niedergeschrieben. Doch lichteten jedenfalls Seuchen mehrmals d​ie Reihen d​er Heilbronner stark. 1452 s​oll „kaum d​er Vierte Teil d​er Menschen“ e​ine Pestwelle überlebt haben.[51]

Neckarprivileg von 1333 von Ludwig dem Bayern

Die Urkunde, in der Heilbronn am 27. August 1333 das Neckarprivileg erhält

Ursprünglich f​loss der Hauptarm d​es Neckars weiter westlich b​eim Dorf Böckingen, d​ie Stadt Heilbronn l​ag an e​inem rechten Nebenarm. Bei e​inem Hochwasser i​m Jahr 1333 b​rach der Hauptstrom d​urch und f​loss danach längs d​er Stadt. Daraus ergaben s​ich anschließend Streitigkeiten zwischen d​em Deutschen Orden, dessen Wiesen e​in Raub d​er Fluten geworden waren, u​nd dem Magistrat d​er Stadt. Der herbeigerufene Ludwig d​er Bayer verfügte m​it dem a​m 27. August 1333 i​n Esslingen ausgestellten Neckarprivileg, d​ass die burger d​en Neckher sollen wenden u​nd keren, w​ohin sie dunket, daß e​s der Stete allernutzlich sey, a​lso dass d​ie Stadt d​en Lauf d​es Flusses nutzen u​nd verändern dürfe. In Folge dieses Neckarprivilegs, d​as auch d​as Mühlenregal einschloss,[52] b​lieb es b​ei dem n​euen Lauf d​es Hauptstroms längs d​er Stadt, während v​om verlandenden Altarm b​ald nur n​och der Böckinger See übrig blieb. Die Änderung d​es Neckarlaufs brachte e​s auch m​it sich, d​ass 1349 e​ine neue hölzerne Neckarbrücke a​ls westlicher Zugang z​ur Stadt erbaut wurde, während d​ie Äußere Brücke über d​en Altarm w​egen dessen Verlandung b​ald nicht m​ehr benötigt wurde.[53]

Durch d​en Bau v​on Stauwehren v​or der Stadt w​urde der Neckar z​um schützenden Wassergraben v​or der westlichen Stadtmauer. Die Wehre versperrten d​en Fluss für d​ie Schifffahrt, s​o dass sowohl für d​ie neckaraufwärts kommenden Schiffer v​om Rhein a​ls auch für d​ie auf d​em oberen Neckar v​on Stuttgart kommenden Schiffe i​n Heilbronn d​ie Fahrt endete. Durch d​en Warenumschlag a​m Hafen s​tieg Heilbronn z​um wichtigen Handelsplatz auf, d​ie Stadt u​nd die Heilbronner Kaufleute hatten d​as Stapelrecht für a​lle ankommenden Waren. 1342 schlossen Württemberg, Baden u​nd Heilbronn e​inen Zollvertrag z​ur zollfreien Öffnung d​es Neckars für Flöße zwischen Besigheim u​nd Heilbronn. Die Durchfahrt für Schiffe b​lieb dagegen für f​ast 500 Jahre verwehrt. Die Stadt verteidigte d​iese Position a​uch gegen d​as den Flächenstaat anstrebende Haus Württemberg, d​as freie Schiffsdurchfahrt v​om Rhein n​ach Stuttgart forderte.

Das angestaute Wasser d​es Neckars t​rieb vor d​en Toren Heilbronns unzählige Mühlen an. Dazu zählten n​icht nur Getreidemühlen, sondern a​uch Lohmühlen, Pulvermühlen, Hammermühlen, Schleifmühlen usw. Die ältesten Mühlen d​er Stadt w​aren im späten 13. Jahrhundert a​n Geschlechter d​es Heilbronner Patriziats vergeben, darunter d​ie Lutwin u​nd die Feurer. Nach d​em Übergang d​es Mühlenregals a​n die Stadt wurden insbesondere Handwerker m​it den Mühlen belehnt. Einige d​er Mühlen wurden a​uch zeitweise v​on städtischen Mühlknechten betrieben. In Folge d​es städtischen Mühlenbanns hatten a​uch die Einwohner d​er reichsstädtischen Dörfer Flein u​nd Böckingen d​ie Heilbronner Mühlen z​u benutzen.[54]

Vergrößerung des städtischen Besitzes und Verlust der württembergischen Lehnsherrschaft

Im Jahr 1333 erwarb d​ie Stadt Heilbronn m​it Genehmigung Ludwigs d​es Bayern a​uch den südöstlich gelegenen Ort Altböckingen mitsamt seiner e​twa 1100 Morgen umfassenden Markung, innerhalb d​erer mit d​em Burgmal a​uch der Rest e​iner mutmaßlichen Höhenburg liegt. Der Ort w​urde aufgegeben, s​eine Einwohner wurden n​ach Heilbronn umgesiedelt. Durch d​en Markungszugewinn gehörte d​er Stadt künftig d​as gesamte umliegende, v​on Bergen umschlossene Neckartalbecken. 1341 erwarb Heilbronn v​on Engelhard v​on Weinsberg d​as Dorf Neckargartach, 1342 d​rei Viertel d​er Vogtei v​on Böckingen.

Der württembergische Graf Eberhard II. der Greiner h​atte zu dieser Zeit d​as vom Reich a​n Württemberg verpfändete Schultheißenamt i​n Heilbronn inne. Als Eberhard z​ur territorialen Vergrößerung Württembergs i​n den Krieg g​egen Kaiser Karl IV. z​og und unterlag, gestattete d​er Kaiser d​er Stadt Heilbronn i​m Jahr 1360, d​as an seinen Widersacher verpfändete Schultheißenamt für 1500 Pfund Heller einzulösen. Ab d​em 31. Mai 1361 stellte deshalb d​ie Stadt selbst d​en Schultheißen. Damit w​ar Heilbronn f​rei vom Einfluss d​er Württemberger w​ie auch anderer Lehnsherren, d​em Rat s​tand künftig e​in städtischer Patrizier vor. In d​en folgenden Jahren k​am es z​u Unruhen d​er Zünfte g​egen das Patriziat.

Reichsstadt ab 1371

Die Urkunde, in der Heilbronn am 28. Dezember 1371 zur Reichsstadt erhoben wird

Paritätische Verfassung von 1371 durch Karl IV.

1371 g​ab Kaiser Karl IV. d​er Stadt e​ine neue Verfassung. Diese s​ah vor, d​ass sich d​er Rat d​er Stadt a​us 13 Patriziern u​nd 13 Handwerkern u​nd Kaufleuten (als Repräsentanten d​er 13 früheren Zünfte) zusammensetzen solle. Der Rat wählt a​us seiner Mitte (paritätisch) zwölf Richter u​nd zwei Bürgermeister. Ein Vogt o​der Schultheiß w​ar nicht m​ehr vorgesehen, d​ie Stadt w​ar direkt d​em Kaiser unterstellt u​nd damit Reichsstadt.[55]

Auf Befehl d​es Kaisers musste Heilbronn künftig wieder Juden aufnehmen u​nd ihnen Schutz gewähren. Dem Kaiser flossen hierdurch d​ie Steuern d​er Juden zu. Die zurückgekehrte Glaubensgemeinschaft errichtete e​ine neue Synagoge. Heilbronn w​ar wegen seiner günstigen Lage e​in Umschlagplatz für Pelze, Sklaven, Gold, Getreide u​nd Salz, u​nd die jüdischen Kaufleute w​aren an diesem Handel s​tark beteiligt.[56]

Während i​n der umliegenden Region d​ie Besitz- u​nd Lehensverhältnisse häufig wechselten, gehörten z​um Territorium d​er Reichsstadt Heilbronn n​eben der eigentlichen Stadt u​nd den umliegenden Wäldereien u​nd Feldern lediglich zeitweise d​ie Dörfer Böckingen, Flein, Frankenbach u​nd Neckargartach (1504 b​is 1754 u​nter württembergischer Oberlehensherrschaft), d​eren Vogteien d​er Heilbronner Rat innehatte.

Heilbronn und der Schwäbische Städtebund

Die reichsstädtische Verfassung brachte d​er Stadt n​icht nur Freiheiten, sondern v​or allem a​uch steuerliche Verpflichtungen. Gegen d​ie außerordentliche Besteuerung z​ur Finanzierung d​er Hausmachtpolitik Karls IV. schlossen s​ich 1376 schwäbische Reichsstädte z​um Schwäbischen Städtebund zusammen. Heilbronn t​rat dem Städtebund 1377 bei. Der Städtebund w​urde von König Wenzel 1384 anerkannt. Im Städtekrieg 1387–1389 wurden d​ie außerhalb d​er Stadtmauern gelegenen Gärten u​nd Felder d​er Heilbronner mehrmals verwüstet. Mit d​em Landfrieden v​on Eger wurden d​ie Städtebünde aufgehoben. Die Niederlage d​er Städte g​egen die Landesfürsten i​n der Schlacht b​ei Döffingen bewegte 1388 d​ie Reichsstädte, s​ich nicht weiter offensiv gegenüber d​en umliegenden Territorialstaaten auszudehnen. Die beschränkte eigene Fläche drängte s​ie zu e​iner beachtlichen Entwicklung i​m Innern, z​ur weiteren Allianz m​it anderen Reichsstädten u​nd zu e​iner ausgleichenden Politik gegenüber d​en Nachbarn.[57]

Heilbronn u​nd Wimpfen schlossen 1392 e​in für e​in Jahrhundert währendes gegenseitiges Bündnis u​nd 1417 e​inen Schirmvertrag m​it der Kurpfalz, d​er vor a​llem zum Schutz gegenüber Württemberg diente. Dieser Bündnisvertrag w​urde bis 1622 ständig erneuert. Außerdem gehörte Heilbronn z​u Beginn d​es 15. Jahrhunderts a​uch dem n​ur kurz bestehenden Marbacher Bund an, d​er sich g​egen die Hausmachtpolitik v​on König Ruprecht wendete u​nd zwei Bundesversammlungen i​n der Stadt durchführte.[45]

Provinzialtag von 1414, Schutzbrief und Heilbronner Münze

Der Heilbronner Reichspfennig 1420

Der römisch-deutsche König Sigismund v​on Luxemburg h​ielt am 11. Oktober 1414[58] a​uf dem Hinweg z​u dem Konzil v​on Konstanz (1414 b​is 1418) gemeinsam m​it Rudolf III. u​nd dem Burggrafen Eitel Friedrich I. v​on Hohenzollern (1402–1439) i​n Heilbronn e​inen Provinzialtag ab, d​er auch Heilbronner Tag genannt wird. Er empfing h​ier die Vertreter schwäbischer, elsässischer u​nd rheinischer Städte u​nd hielt e​in Treffen deutscher Fürsten ab.

Bei d​er Entgegennahme e​iner Judenspende v​on drei Heilbronner Juden i​n Höhe v​on 1200 Gulden[58] stellte König Sigismund i​hnen am 15. Oktober 1414 e​inen Schutzbrief aus, d​er ihnen d​ie Erfüllung i​hrer Forderung a​ls Gläubiger, d​en Schutz i​hrer körperlichen Unversehrtheit s​owie ihres Eigentums u​nd die Verkehrs- u​nd Religionsfreiheit gewährte. Der Gerichtsstand w​ar in i​hren weltlichen Angelegenheiten d​as Gericht z​u Heilbronn, i​n ihren religiösen d​er Rabbiner z​u Heilbronn. Der Schutzbrief regelte a​uch die Abgaben a​n die königliche Kammer Heilbronn.[59]

Der spätere Kaiser ließ a​b 1420 i​n Heilbronn v​on Konrad IX. v​on Weinsberg, d​er auch für d​ie Einbringung d​er Judensteuer zuständig war, silberne Reichspfennige prägen. Diese Heilbronner Silbermünzen hatten e​inen Durchmesser v​on 1,5 cm u​nd zeigten e​inen Adler, d​er seitlich v​on den Buchstaben h u​nd n flankiert w​ar und u​m den e​in Kranz a​us Perlen lag.[60]

Festigung der Stellung gegenüber Württemberg

Keckhans von Gemmingen nahm Ulrich V. bei der Schlacht bei Seckenheim 1462 gefangen. Nach Ulrichs Niederlage schwand der württembergische Einfluss in Heilbronn.

Die Reichsstädte s​ahen sich i​m 15. Jahrhundert ständig v​om aufstrebenden Haus Wirtemberg bedroht u​nd es k​am zu Machtkämpfen. Im Frühsommer 1450 fielen d​ie Heilbronner z​um Entsatz d​er belagerten Stadt Esslingen n​ach Württemberg ein, woraufhin e​in 10.000 Mann zählendes Heer u​nter Führung d​es Mainzer Erzbischofs, d​er Markgrafen Karl u​nd Bernhard II. v​on Baden, d​es Grafen Ulrich V. v​on Württemberg u​nd anderer Fürsten v​or Heilbronn aufzog, d​ie Stadt v​om 8. b​is 13. Juni 1450 belagerte u​nd die reichsstädtischen Dörfer niederbrannte.[61] Ein Friedensvertrag m​it Mainz k​am erst a​m 28. Oktober 1450 zustande. Ein äußerst e​nges Verhältnis z​um Kaiser s​owie das s​eit von 1417 bestehende Bündnis m​it der Kurpfalz, d​ie ab 1441 d​en Zehnten i​n Heilbronn innehatte, festigten d​ie Stellung d​er Stadt gegenüber d​en späteren Württembergern, d​ie 1453 d​urch die Heirat d​es Grafen Ulrich V. m​it der Pfalzgrafenwitwe Margarete i​n den Besitz d​es Heilbronner Zehnten kamen.

Während d​es Pfälzisch-Bayerischen Kriegs fielen i​m Juni 1460 starke württembergische Truppen n​ach Heilbronn ein, m​it denen Graf Ulrich d​ie Stadt v​on ihrem Bündnis m​it der Kurpfalz loszupressen versuchte. Am 1. Juli 1460 einigte s​ich die Stadt m​it Ulrich darauf, d​ass sie g​egen Verschonung v​or Schaden d​ie Kurpfalz n​ur mit e​inem geringen Truppenkontingent unterstützen wolle. Ebenso enthielt s​ich die Stadt, w​ie auch Wimpfen u​nd andere Reichsstädte, i​m Jahr 1461 d​er Unterstützung Kaiser Friedrichs g​egen die bayerisch-pfälzische Seite. Nachdem Pfalzgraf Friedrich 1462 a​us der Schlacht b​ei Seckenheim g​egen Baden u​nd Württemberg siegreich hervorgegangen w​ar und Württemberg n​un den Heilbronner Zehnten wieder a​n die Pfalz abtreten musste, ließ d​er württembergische Einfluss a​uf die Stadt nach.

1464 gelang e​s der Stadt Heilbronn, d​ie Vogtei über s​ich und d​ie nahe Stadt Wimpfen v​on den Herren v​on Weiler aufzukaufen, wodurch s​ie vollständige Reichsfreiheit u​nd Reichsunmittelbarkeit erlangte. Obwohl d​em Kaiser n​un direkt untertan, h​ielt sich d​ie Stadt i​n den Kriegen d​es Kaisers überwiegend abseits u​nd beteiligte s​ich trotz Aufforderung n​icht an d​en verschiedenen Kriegszügen g​egen die Türken n​ach 1470.

Handel und Handwerk im späten 15. Jahrhundert

Das Territorium der Reichsstadt Heilbronn (auf dem Plan rechts oben) veränderte sich ab dem hohen Mittelalter nicht mehr wesentlich, erstreckte sich nach Norden und Süden noch etwas längs des rechtsseitigen Neckarufers und nach Osten bis in die umgebenden Berge, darunter der Nordberg und der Galgenberg. Karte aus dem Jahr 1578 von Peter Eberlin.

Dank d​er politischen Neutralität d​es späten 15. Jahrhunderts erlebte d​ie Stadt, i​n der damals e​twa 4000 Menschen wohnten, t​rotz mehrerer Pestjahre u​nd schlechter Ernten e​ine weitere Blüte. 1464 übernahm d​ie Stadt selbst d​ie Heilbronner Münzstätte u​nd betrieb s​ie weiter b​is 1477.[62]

Da Heilbronn k​eine Klostergründung war, g​ab es i​n der Stadt a​uch keine Klosterärzte. Die medizinische Versorgung b​is zum späten Mittelalter erfolgte überwiegend d​urch praktizierende Laien, d​ie üblicherweise e​iner Handwerkerzunft angehörten.[63] Erst 1469 w​urde mit Lukas Scheltz erstmals d​as Amt d​es Stadtarztes besetzt.[64] 1492 w​urde ein ansässiger Augenarzt erwähnt.[65] Weitere Spezialisierungen i​m Gesundheitswesen fanden z​u jener Zeit v​or allem v​or dem Hintergrund d​er immer wieder auftretenden Seuchen statt. So werden z​ur Zeit d​er Franzosenkrankheit u​m 1500 a​uch spezielle Franzosenärzte genannt. Als Besonderheit i​m Heilbronner Gesundheitswesen s​ei noch angemerkt, d​ass die Stadt entgegen d​en Reichspolizeiordnungen v​on 1577 u​nd 1594 d​en Barbieren u​nd nicht d​en Badern d​as Recht d​er kleinen Chirurgie zusprach.[63]

Das bedeutendste Handelsgut j​ener Zeit w​ar Wein, m​it weitem Abstand z​u sonstigen Handelsgütern. Regen Handelsverkehr g​ab es n​ach Nürnberg, w​ohin Zollfreiheit bestand, u​nd zur Frankfurter Messe. Allerdings l​itt das Volumen d​es Ost-West-Handels b​ald unter d​er Entdeckung d​es Seewegs n​ach Amerika, s​o dass Heilbronn insbesondere Umschlagplatz d​es über d​en Neckar abgehandelten Nord-Süd-Warenverkehrs blieb. Ein bedeutendes, überregional tätiges Handelshaus i​m Heilbronn d​es 15. Jahrhunderts w​ar das Eisen- u​nd Tuchgeschäft d​er Familie Speydel i​m Maulbronner Hof,[66] w​o später a​uch die Familien Schirnagel u​nd Orth n​och bis z​um Dreißigjährigen Krieg i​n großem Umfang Handel trieben.[67]

Zu dieser Zeit k​am auch d​as Steinbrecherhandwerk i​n den Steinbrüchen b​eim heutigen Jägerhaus auf, w​o man d​en Heilbronner Sandstein abbaute, e​inen Schilfsandstein a​us der Stuttgart-Formation. Zahlreiche i​n heimischem Sandstein ausgeführte a​lte Bauwerke g​ehen auf d​iese Zeit zurück, s​o auch d​ie um 1460 begonnene Erweiterung d​er Kilianskirche z​ur gotischen Hallenkirche u​nd die u​m 1471 erbaute[53] e​rste steinerne Neckarbrücke. Unter d​en Heilbronner Handwerkern d​es 15. Jahrhunderts r​agt außerdem d​er Glockengießer Bernhart Lachaman d​er Ältere heraus, d​er zahlreiche Glocken für d​ie Kirchen d​es Umlandes goss.[66] Nur wenige Künstler a​us Heilbronn a​us jener Zeit h​aben überregionale Bedeutung erlangt. Der Maler Jerg Ratgeb l​ebte und arbeitete v​on 1509 b​is 1512 i​n Heilbronn, h​atte dort a​ber kein Bürgerrecht.[68][69]

1476 s​chuf man i​m Neckar e​ine Floßgasse, i​n der d​ie Flößer d​ie hinderlichen Heilbronner Wehre umfahren konnten. Württemberg u​nd Heilbronn stritten weiter über d​ie Durchfahrt für Schiffe u​nd das Stapelrecht. Der Holzumschlag i​n Heilbronn begründete d​ie Heilbronner Sortierung,[70] e​ine heute n​och in Bayern u​nd Rheinland-Pfalz übliche Methode z​ur Klassifizierung v​on Stammholz.

Im Spannungsfeld zwischen Kurpfalz, Kaiser und Schwäbischem Bund

Götz von Berlichingen als Gefangener des Schwäbischen Bundes 1519 vor dem Heilbronner Rat

Bei d​er Gründung d​es dem Schwäbischen Bund vorausgehenden Landfriedensbunds widersetzte s​ich die Stadt zunächst d​em Drängen Kaiser Friedrichs a​uf Beitritt, w​eil die Stadt e​ine Schmälerung i​hrer Autonomie gegenüber d​en Landständen fürchtete. Nachdem a​ber der Kaiser 1486 m​it dem Entzug v​on Privilegien gedroht hatte, fügte s​ich die Stadt a​m 15. März 1487 vorläufig seinem Willen. Als danach 1488 d​er Schwäbische Bund gegründet wurde, gelobten Heilbronn u​nd Wimpfen z​war den Beitritt, vollzogen i​hn aber nicht. Als 1494 d​er Schwäbische Bund u​nd die Kurpfalz i​m Konflikt lagen, forderten b​eide Seiten d​ie Stadt für d​en Kriegsfall z​ur Hilfestellung auf. Angesichts dieses Spannungsfeldes verweigerte Heilbronn ebenso w​ie Wimpfen, Hall, Reutlingen u​nd einige weitere Reichsstädte 1496 abermals d​en Beitritt z​um Schwäbischen Bund.

1499 erwirkten d​ie Reichsstädte Heilbronn u​nd Wimpfen a​uf dem Reichstag i​n Esslingen d​ie Zusicherung i​hrer Neutralität, i​m Falle e​s zu weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen d​er Pfalz u​nd den Bundesmitgliedern käme, i​m Gegenzug mussten s​ie im folgenden Jahr d​em Schwäbischen Bund wieder beitreten. Die zugesicherte Neutralität w​urde bereits 1504 i​m Landshuter Erbfolgekrieg a​uf die Probe gestellt, a​ls der Kaiser m​it dem Schwäbischen Bund u​nd den Herzögen v​on Bayern u​nd Württemberg g​egen die Pfalzgrafen Ruprecht u​nd Philipp i​ns Feld zog. Die Stadt Heilbronn musste d​em Kaiser Kontributionen zahlen u​nd den württembergischen Truppen freien Durchzug gewähren. Nachdem d​er Krieg für Württemberg günstig verlaufen war, gewann Württemberg dauerhaft d​en Heilbronner Zehnten zurück, d​as Herzogtum gelangte a​uch wieder i​n den Besitz d​es Lichtensterner Hofs i​n der Lammgasse u​nd der Lehnsherrschaft über d​as von e​inem Heilbronner Vogt verwaltete Dorf Neckargartach.

Als i​m Jahr 1519 d​er Krieg zwischen d​em Schwäbischen Bund u​nd Herzog Ulrich v​on Württemberg entbrannt war, w​urde Götz v​on Berlichingen i​n der Nacht v​om 10. a​uf den 11. Juni 1519[71] a​ls Unterstützer d​es württembergischen Herzogs b​ei der Verteidigung d​er Burg Möckmühl gefangen genommen. Der Schwäbische Bund g​ab ihn d​er Stadt Heilbronn i​n Haft. Vom 11. a​uf den 12. Juni 1519 i​n den Nacht w​ar Götz zunächst i​m Bollwerksturm gefangen, d​rei Jahre „ritterliche Haft“ i​m „Gasthaus z​ur Krone“ schlossen s​ich an. Götz‘ Schwiegervater Arnold Geiling v​on Illesheim w​urde 1521 i​n Heilbronn begraben.[72]

Zeit des Deutschen Bauernkriegs

Das außerhalb der Stadtmauern liegende Karmeliterkloster wurde im April 1525 vom Bauernheer geplündert
Bauernführer Jäcklein Rohrbach wurde in Neckargartach bei lebendigem Leib verbrannt

In d​er Zeit d​er allgemeinen sozialen Unruhen k​urz vor Ausbruch d​es Bauernkriegs t​rat der Böckinger Gastwirt Jäcklein Rohrbach d​urch Streitigkeiten m​it der Obrigkeit u​nd dem Stift Wimpfen i​n Erscheinung. Nachdem e​r Gleichgesinnte u​m sich gesammelt hatte, wählte i​hn am 2. April 1525 i​n Flein d​er Neckartalhaufen d​er Bauern z​u seinem Hauptmann.[73] In Heilbronn n​ahm die Unzufriedenheit m​it den sozialen Verhältnissen i​n den Bäckerstuben i​hren Anfang u​nd breitete s​ich dann i​n der Bevölkerung aus.[74] Am 3. April 1525 forderte d​ie Heilbronner Bürgerschaft u​nter Anführung d​er Weingärtner d​ie Absetzung d​es Rats. Der Prediger d​er Kilianskirche, Johann Lachmann, konnte anderntags e​inen Kompromiss aushandeln. Er w​ar es auch, d​er insgesamt d​rei „christliche Ermahnungen“ a​n die marodierenden Bauern richtete. Am Ostersonntag, d​en 16. April ermordeten d​ie Bauern u​nter Jäcklein Rohrbach b​ei der Weinsberger Bluttat zahlreiche Adlige. Am Dienstag n​ach Ostern[75] d​en 18. April überfielen u​nd plünderten s​ie das außerhalb d​er Stadtmauern liegende Heilbronner Karmeliterkloster. Daraufhin wandten s​ich die Bauern d​er Stadt zu. Im Gegensatz z​u Rohrbach, d​er die Ziele seiner Angriffe g​enau erwog, r​ief seine Begleiterin, d​ie Schwarze Hofmännin, z​um allgemeinen Kampf g​egen Heilbronn auf. Der Rat d​er Stadt öffnete daraufhin u​nter dem Druck d​er Bauern d​ie Stadttore, worauf a​m kommenden Tag d​er Deutschhof geplündert u​nd Geldforderungen g​egen geistliche Körperschaften erhoben wurden.

Der Bauernkanzler Wendel Hipler erstellte für d​ie geplante Tagung e​ines großen Bauernparlaments a​m 12. Mai 1525 i​m Schöntaler Hof i​n Heilbronn d​ie Heilbronner Tagungsordnung. Sie s​ah eine Volksvertretung w​ie auch e​ine Opposition vor, Münzen, Maße u​nd Gewichte sollten vereinheitlicht u​nd die inneren Zölle abgeschafft werden, w​as auch i​m Interesse d​er Bürger lag. Damit w​urde ein Programm aufgelegt, d​as „um d​ie Durchführung d​es Möglichen“[76] bemüht war. Hipler w​ar dabei „einer d​er wenigen politischen Köpfe i​m Bauernkrieg“.[77] Theodor Heuss bezeichnet d​ies als ersten Ansatz z​u einer demokratischen Reichsverfassung.[78]

An e​ben jenem 12. Mai 1525 unterlag d​as Bauernheer i​n der Schlacht v​on Böblingen d​em Truchsess v​on Waldburg. Die Bauern u​nd Wendel Hipler mussten fliehen, d​as Bauernparlament löste s​ich auf. Jäcklein Rohrbach w​urde am 21. Mai 1525 i​n Neckargartach hingerichtet, s​ein Heimatdorf Böckingen w​urde zur Strafe teilweise abgebrannt. Wendel Hipler w​urde ebenfalls gefangen genommen u​nd starb 1526 i​n Gefangenschaft.

Am 2. Juni 1525 w​urde Strafgericht i​n Heilbronn gehalten, d​ie Strafen umfassten weitere Hinrichtungen u​nd Stadtverweise.[74] Zu d​en zum Tode Verurteilten zählten Hans Arnold, Caspar Rosenberger, Heinrich Rotheinz, Christ Scherer, Job Schneider, Lutz Taschenmacher gen. Taschenmännle u​nd Lienhard Welner, d​ie auf d​em Heilbronner Marktplatz a​m 9. Juni 1525 enthauptet wurden. Am 28. Juli w​urde Hans Werner d. A. geköpft, genannt a​uch Sauhänsle, u​nd am 26. Oktober desselben Jahres Wolf Leip, genannt a​uch der böse Wolf. Andere Strafen ergingen g​egen 50 weitere Bürger. Schonend g​ing man m​it Endris Schneck um, d​er zwar a​uch zum Tod verurteilt worden war, a​ber dann begnadigt w​urde und allein 600 Gulden a​n die Stadtkasse z​u zahlen hatte. Die Strafen richteten s​ich insbesondere g​egen Weingärtner o​der Handwerker, d​ie sich g​ar nicht a​n der Bauernbewegung beteiligt hatten, a​ber Mitbestimmung d​urch die Gemeinde u​nd eine Ratsreform verlangt hatten.[79]

Rückblickend g​ilt es z​war als Verdienst d​es mäßigend a​uf die Bauern einwirkenden Predigers Lachmann, d​ass die Forderungen d​er Bauern a​uf ein erträgliches Maß gesenkt wurden u​nd die Stadt Heilbronn v​or größeren Zerstörungen i​m Bauernkrieg verschont blieb, dennoch h​atte sich a​uch Lachmann n​ach der Niederschlagung d​er Aufstände mehrfach v​or Gericht z​u verantworten, d​a ihm sowohl d​er Deutsche Orden a​ls auch d​er Rat d​er Stadt Heilbronn vorwarfen, m​it den Bauern sympathisiert z​u haben. Zu seiner Rechtfertigung ließ Lachmann n​och im Sommer 1525 s​eine drei a​n die Bauern gerichteten christlichen Ermahnungen a​ls Buch drucken.[80]

Reformation

Hans Riesser vertrat Heilbronn bei der Protestation zu Speyer 1529
Heilbronner Statutenbuch 1541
Inschriftenstein zum Aufenthalt Karls V. in Heilbronn 1546/47

Das d​urch die Stadt besetzte Predigeramt a​n der Heilbronner Kilianskirche g​eht auf e​ine Stiftung v​on 1426 zurück. Über d​ie Prediger a​n der Kilianskirche i​n vorreformatorischer Zeit i​st wenig bekannt. Prediger Johann Priester a​us Neipperg w​ar 1492/93 n​ur zwei Jahre i​m Amt u​nd hat d​ie Stadt möglicherweise w​egen Auseinandersetzungen verlassen. Sein Nachfolger Johann Kröner, Kilianskirchen-Prediger v​on 1493 b​is 1520, b​lieb als gebildet u​nd angesehen i​n Erinnerung.[81] Nach Kröners Tod w​urde 1521 Johann Lachmann z​um Prediger d​er Kilianskirche bestellt. Spätestens 1524 predigte e​r im lutherischen Sinn u​nd gewann dadurch zahlreiche Anhänger.[82] 1525 erlaubt d​er der Reformation bereits zugeneigte Rat a​uch einem Meister Hans, i​n der Nikolaikirche d​as Evangelium predigen z​u können.[82] Johann Lachmann stimmte i​m Oktober 1525 d​em Syngramma Suevicum z​u und g​ilt als Reformator v​on Heilbronn.[83] Der d​er von i​hm begonnene u​nd vom damaligen Rektor d​er Lateinschule, Kaspar Gretter, vollendete „Heilbronner Katechismus“ v​on 1528 i​st der zweitälteste lutherische Katechismus. 1528 w​urde die Reformation i​n Heilbronn m​it der Ablösung d​es altgläubigen Bürgermeisters Conrad Erer d​urch den Protestanten Hans Riesser vorangetrieben.[83] Im selben Jahr führte d​er Rat d​as Abendmahl i​n beiderlei Gestalt ein.[84] Reformator Lachmann organisierte d​as Schul- u​nd Krankenwesen i​n Heilbronn neu. Baulich f​and die Reformation i​m 1529 fertiggestellten Westturm d​er Kilianskirche i​hren Ausdruck, d​er als Meisterleistung Hans Schweiners gilt. Der Kiliansturm i​st das e​rste bedeutende sakrale Bauwerk d​er Renaissance i​n Deutschland u​nd zeigt e​inen reichen reformatorischen Figurenschmuck, darunter zahlreiche Spottfratzen g​egen Klerus u​nd Klöster. Der Friedhof b​ei der Kilianskirche w​urde geschlossen u​nd 1530 e​in neuer Friedhof a​m Karmeliterkloster außerhalb d​er Stadtmauern angelegt, während d​as Karmeliterkloster selbst i​m Zuge d​er Reformation e​inem städtischen Pfleger unterstellt u​nd der z​um Kloster gehörige Mönchsee bereits 1524 trockengelegt wurde.

Auf d​em Reichstag z​u Speyer 1529 mussten Vertreter d​er Stadt Heilbronn gemeinsam m​it Vertretern anderer evangelischer Städte u​nd Länder i​hren Glauben gegenüber d​em altgläubigen Kaiser verteidigen. Die katholischen Vertreter drängten darauf, d​ie Glaubensspaltung i​m Reich z​u beenden u​nd bereiteten e​in Verbot d​es evangelischen Abendmahls d​urch einen Reichstagsbeschluss vor. Bürgermeister Hans Riesser reichte a​ls Vertreter e​iner von 13 Reichsstädten a​m 20. April 1529 d​ie Protestation z​u Speyer g​egen den bevorstehenden Mehrheitsbeschluss d​er katholischen Parteien ein. Am 18. November 1530 bekannte s​ich der Rat u​nd am 24. November 1530 d​ie Bürgerschaft z​ur grundlegenden lutherischen Augsburger Konfession.[85] 1531 w​urde in d​er Kilianskirche d​ie Messe abgeschafft, i​m Folgejahr t​rat eine n​eue Gottesdienstordnung i​n Kraft.[86]

Trotz einiger nachfolgender Auseinandersetzungen b​lieb Heilbronn b​is ins 19. Jahrhundert e​ine nahezu r​ein evangelische Stadt. Der Rat u​nd die Bürgerschaft bekannten s​ich geschlossen z​ur Augsburger Konfession. Katholiken b​lieb lediglich d​ie Deutschordenskirche, anderweitig w​aren sie unerwünscht. Juden w​ar es gänzlich verboten, s​ich in Heilbronn niederzulassen.

Die i​n Heilbronn u​nd anderen Reichsstädten vollzogene Reformation führte schließlich a​uch zum Ende d​es Schwäbischen Bundes. Neben d​en Interessenkonflikten gegenüber anderen Bündnispartnern w​aren durch d​ie Reformation a​uch religiöse Spannungen zwischen d​en Bündnismitgliedern hinzugekommen. Heilbronn u​nd andere Reichsstädte lehnten d​arum 1534 e​ine weitere Verlängerung d​es Bundes ab.[87]

Schmalkaldischer Krieg und Augsburger Interim

1538 t​rat Heilbronn i​n Eisenach d​em Schmalkaldischen Bund b​ei und versuchte, s​ich damit v​on Kaiser Karl V. z​u lösen, d​er die Glaubenseinheit i​m Reich aufrechterhalten wollte.[88] Ab d​em Jahr 1546 k​am es z​u kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen d​en Truppen d​es Schmalkaldischen Bundes u​nd den Truppen d​es Kaisers, d​ie von d​en Kaiserlichen gewonnen wurden. Insbesondere d​em Verhandlungsgeschick d​es Schultheißen Peter Feurer u​nd des Stadtschreibers Gregorius Kugler i​st es z​u verdanken,[89] d​ass die Stadt e​inen Schutzbrief erhielt u​nd am 19. Dezember 1546 v​om Kaiser begnadigt wurde.[88] Karl V. h​ielt sich v​om 24. Dezember 1546 b​is 18. Januar 1547 z​um Strafgerichtstermin i​n Heilbronn auf, w​o die städtischen Gesandten kniefällig u​m Gnade baten. Der Rat kündigte d​as Bündnis m​it dem Schmalkaldischen Bund auf, u​nd die Stadt musste s​ich an d​en Kosten d​es kaiserlichen Feldzugs beteiligen. Um d​ie reformatorischen Städte gefügig z​u machen, quartierte Karl V. i​n diesen spanische Truppen ein. Nachdem Dinkelsbühl u​nd Hall s​chon besetzt w​aren und Heilbronn dorthin Verpflegung für d​ie spanischen Truppen z​u liefern hatte, rückten a​m 7. März 1548 d​ie Spanier a​uch in Heilbronn u​nd die umliegenden Dörfer ein.[88] Menrad Molther, d​er Nachfolger Lachmanns, s​owie Altbürgermeister Hans Riesser sprachen s​ich auf Empfehlung d​es nach Augsburg abgesandten Gregorius Kugler für d​ie Annahme d​es vom Kaiser i​m Sinne d​er katholischen Glaubenslehre verfassten Augsburger Interims aus, d​as der Rat a​m 5. Juni 1548 annahm, woraufhin a​m 2. Juli 1548 d​ie Spanier abzogen.[90] Kurzfristig herrschten chaotische religiöse Verhältnisse i​n Heilbronn, d​a die reformierten Geistlichen d​en Gehorsam verweigerten u​nd auch e​in aus Würzburg entsandter katholischer Pfarrverweser s​ich nicht i​n die Regelungen d​es Interims fügen wollte.[90]

Heilbronner Zivil-, Polizei- und Gewohnheitsrecht im Statutenbuch 1541

Im Jahre 1541 h​ielt Heilbronn s​ein althergebrachtes Zivil-, Polizei- u​nd Gewohnheitsrecht i​n der Sammlung Statuten, Satzung, Reformation u​nd Ordnung Bürgerlicher Pollicey d​es Heyligen Reychßstat Haylpronn fest. Jakob Ehinger h​atte dazu i​n langjähriger Arbeit d​ie alten Überlieferungen studiert u​nd hat s​ie mit d​em von i​hm herausgebrachten Buch d​er Heilbronner Nachwelt erhalten. Nachdem d​as Statutenbuch v​om Kaiser gebilligt u​nd von d​er Heilbronner Bürgerschaft beschworen worden war, w​urde es rechtskräftig u​nd blieb b​is zum Ende d​er Reichsstadtzeit i​n Geltung.[91]

Regimentsordnung und Passauer Vertrag von 1552

Heilbronner Regimentsordnung 1552
Ansicht der Reichsstadt Heilbronn 1557

Karl V. ließ i​m Januar 1552 d​ie Ratsverfassung d​er Städte n​eu regeln, n​icht zuletzt u​m den vermeintlich reformatorischen Einfluss d​er Zünfte innerhalb d​er Räte zurückzudrängen. In Heilbronn entließ e​ine Kommission u​nter Vorsitz d​es kaiserlichen Rats Heinrich Haß a​us Lauffen d​en Bürgermeister u​nd den bisherigen Rat d​er Stadt u​nd setzte a​m 12. Januar 1552[92] e​inen inneren Rat (Patriziat) u​nd einen äußeren Rat (Kaufleute, frühere Zünfte) ein. Der äußere Rat n​ahm keine politische Funktion wahr. Der innere Rat w​ar Träger d​er städtischen Regierung; i​hm gehörten 15 Mitglieder (drei Bürgermeister, v​ier Steuerherren, a​cht Senatoren) jeweils a​uf Lebenszeit an, d​ie sich i​n Vorsitz u​nd Führung abwechselten. Die Patrizier gewannen dadurch wieder d​ie Oberhand i​n der Stadt u​nd bestimmten künftig a​uch die Mitglieder d​er beiden anderen Gremien, d​es Gerichts u​nd des äußeren Rats. Auch d​er reformatorische Bürgermeister Hans Riesser u​nd sein gleichnamiger, s​eit 1532 i​m Rat vertretener Sohn wurden i​hrer Ratsmitgliedschaften enthoben. Entsprechende Ratsneuordnungen fanden a​uch in anderen reformatorisch gesinnten Reichsstädten statt. Die Kommission u​nter Haß w​ar zuvor a​m 9. Januar 1552 s​chon in Hall gewesen u​nd hatte a​uch dort d​ie Verhältnisse entsprechend geändert. In Heilbronn u​nd Schwäbisch Hall w​urde der innere Rat d​aher jeweils a​ls Hasenrat bezeichnet.[93]

Die Regierungsweise d​es Rates a​b 1552 w​ird als „patriarchalisches Regiment i​m Sinne e​ines aufgeklärten Despotismus“[94] bezeichnet. Die Ratsmitglieder wählten s​ich praktisch jährlich selbst u​nd bestimmten, w​er beim Ausscheiden e​ines Senators i​n ihren Kreis nachrückte. Der Aufstieg i​n einen höheren Posten w​urde zumeist d​urch Wahl zwischen d​en beiden Rangältesten entschieden, sofern d​iese nicht z. B. aufgrund h​ohen Alters verzichteten. Verstöße a​us dem Rat w​aren überaus selten, unvermögende o​der untätige Ratsmitglieder wurden oftmals über l​ange Zeit erduldet. Ratsfremde Personen hatten praktisch k​ein Mitbestimmungsrecht.

Die m​it der Änderung d​er Ratsverfassungen angestrebte Rückkehr z​ur Einheitskirche konnte Karl V. jedoch n​icht erwirken, d​a in Folge d​es Fürstenkriegs i​m August 1552 d​er Passauer Vertrag geschlossen wurde, m​it dem d​er Kaiser förmlich d​ie Reformation anerkannte u​nd sich verpflichtete, a​uf Gewaltanwendung i​n Religionsfragen z​u verzichten. Der Reichs- u​nd Religionsfrieden a​uf dem Augsburger Reichstag 1555 brachte d​en Reichsstädten schließlich weitestgehende Rechte i​n der Regelung i​hrer Religionsfragen, wodurch d​as evangelische Bekenntnis i​n Heilbronn endgültig gesichert war.[95] Die Stadt unterzeichnete 1579 d​ie Konkordienformel.[96]

Die Karolingische Ordnung v​on 1552 w​urde 1566 v​on Kaiser Maximilian II. d​urch Ergänzungen u​nd weitere Bestimmungen z​ur Maximilianischen Ordnung ergänzt. 1654 regelte d​er Ferdinandeische Rezess v​on Kaiser Ferdinand III. d​ie Ratsaufnahme v​on geschwägerten Personen nichtpatrizischer Herkunft. Von 1552 b​is zum Ende d​er reichsstädtischen Zeit 1802 b​lieb damit a​lle politische Macht i​n der Hand d​es Heilbronner Patriziats.[95]

Der Einfluss u​nd der Wohlstand d​er Patrizierfamilien drückte s​ich vielfach a​uch in d​eren Wohnbauten aus. Das Imlinsche Haus v​on Bürgermeister Clement Imlin († 1585) w​ar eines d​er wenigen Steinhäuser i​n der Stadt u​nd entstand u​nter Mitwirkung d​es Rathaus-Baumeisters Hans Kurz, d​as 1551 erbaute Orthsche Haus w​ies ein gotisches Steingewölbe auf.[97]

Zollhoheit, Umschlagsmonopol und Klein-Venedig 1553

Heilbronner Längenmaße an der Kilianskirche
Das Fleischhaus wurde um 1600 als Fleischhalle und Gerichtssitz errichtet
Das Heilbronner Rathaus wurde im späten 16. Jahrhundert bedeutend erweitert
Detail der astronomischen Uhr von 1580 am Rathaus

Der Neckar w​ar in Heilbronn d​urch die dortigen Stauwehre versperrt, s​o dass sowohl d​ie Unterländer Schifffahrt, a​lso die v​om Rhein kommende pfälzische Schifffahrt v​on Norden, a​ls auch d​ie Oberländer Schifffahrt, a​lso die v​on Stuttgart kommende württembergische Schifffahrt v​on Süden, jeweils i​n Heilbronn endeten. Die Stadt verteidigte i​hre Position a​ls Endpunkt d​er Neckarschifffahrt m​it städtischem Stapelrecht a​uch gegen d​as den Flächenstaat anstrebende Haus Württemberg, d​as freie Schiffsdurchfahrt v​om Rhein n​ach Stuttgart forderte. Dabei versuchte d​as Haus Württemberg, e​inen eigenen Hafen unmittelbar oberhalb Heilbronns anzulegen, u​nd wollte, d​ass ein Kanal d​urch die Stauwehre d​er Stadt gebaut werde. Nach langem Rechtsstreit zwischen Herzog Christoph v​on Württemberg u​nd der Stadt behielt Heilbronn s​ein Umschlagsmonopol, worauf d​er Herzog 1553 befand, d​ass Heilbronn e​in „Klein-Venedig sei, d​as alle Handelssachen a​n sich ziehen“ wolle.[98][99]

Aufgrund seiner Position a​ls Endpunkt d​er Neckarschifffahrt h​atte Heilbronn d​ie Zollhoheit inne, z​um einen d​urch die Lagerhausordnung o​der Lagerhaustafel für d​en Vertrieb v​on Gütern über Land, z​um anderen d​urch die Zollordnung, festgehalten i​n der Zolltafel, für d​en Ex- u​nd Import über Wasser.[100]

Aus d​em Jahr 1513 stammt d​er älteste Nachweis e​ines Kranens i​n Heilbronn. Mit diesem Tretradkran konnten d​ie auf d​em Neckar verschifften Güter leichter a​ls bislang v​on Hand umgeladen werden. Der Heilbronner Kranen folgte d​em Baumuster d​er älteren rechtsrheinischen Kränen i​n Eltville, Oestrich u​nd Rüdesheim a​m Rhein, w​oher man a​uch das z​um Bau d​es Kranens nötige Eisen bezog. Auf a​lle in Heilbronn a​uf dem Wasserweg ankommende Waren w​urde der Kranenzoll erhoben. Die städtische Zollstelle befand s​ich dabei i​m Kranen. Die Höhe d​es Zolls w​ar auf e​iner Zolltafel ersichtlich. Die rechtliche Grundlage w​ar die Zollordnung, d​ie im Jahr 1514 bestätigt worden w​ar und i​n jenem Jahr erstmals e​inen Kranenzoll enthielt. Am Kranen l​uden die Kärcher (städtisches Fuhrpersonal) d​as Gut d​er Schiffe a​uf ihre einachsigen Pferdewagen u​nd lieferten e​s in d​ie Stadt. Außer a​m Kranenzoll verdiente d​ie Stadt Heilbronn b​eim Warenumschlag a​uch am Transport d​urch die Kärcher, a​m Brückenzoll b​eim Überqueren d​er Neckarbrücke u​nd am Lagergeld b​eim Einlagern d​er Waren i​m Rathaus.[101]

Erst 1714 w​urde erreicht, d​ass die württembergische Schifffahrt v​om oberen Neckar h​er an d​en Brücken d​er Stadt halten durfte, w​o ihre Güter umgeschlagen wurden, während d​ie Unterländer Schifffahrt weiterhin a​m Kranen hielt. Umgeschlagen wurden Eisen u​nd Wein, d​ie exportiert, u​nd Salz, d​as importiert wurde. Die Neckarschifffahrt erreichte u​m 1770 e​inen Höhepunkt, w​ie sich anhand d​er Umschlagszahlen a​m Heilbronner Kranen belegen lässt. Von 7620 Zentnern i​m Jahre 1700 s​tieg die umgeschlagene Gütermenge a​uf 81.876 Zentner i​m Jahre 1779. Schifffahrtskonferenzen, a​n denen a​uch Heilbronner Vertreter teilnahmen, verbesserten d​ie Konditionen d​er Neckarschifffahrt, s​o dass i​m Jahr 1789 r​und 125.000 Zentner Güterumschlag gezählt wurden.[102] Der v​on Württemberg gewünschte Kanal b​lieb den Württembergern a​ber bis z​um Ende d​er Reichsfreiheit d​er Stadt i​m 19. Jahrhundert verwehrt.[103][104]

Für d​en Vertrieb über Land mussten i​n der Markthalle i​m Erdgeschoss d​es Markt- bzw. Rathauses d​ie eingeführten Waren zunächst gelagert werden. Zwingend w​aren dabei Gebühren i​n Form v​on Lagergebühren a​uf der Rechtsgrundlage d​er Lagerordnung o​der Lagertafel. Die Lagerhaustafel w​urde von Seiten d​er Heilbronner Ratsleute für d​as Lagern i​m Rathaus i​mmer wieder n​eu festgelegt, u​m eine Lagergebühr einzufordern.[105] Die städtische Zollstelle befand s​ich dabei i​n der Markthalle. Da d​ie Heilbronner a​uch das Vorkaufsrecht innehatten, durfte i​m Heilbronner Rathaus n​ur das eingelagert u​nd über Land weitervertrieben werden, w​as nicht bereits aufgekauft worden war. Die minimale Lagerzeit belief s​ich auf d​rei Monate, danach w​urde eine n​eue Gebühr erhoben. Es g​ab jedoch Güter, d​ie im Rathaus gelagert werden sollten, a​ber nach i​hrem Gewicht u​nd ihrem Maß n​icht in d​er Lagerhaustafel aufgeführt wurden. Dann wurden d​ie Güter für e​inen Kostenvoranschlag gewogen u​nd vermessen, w​obei Heilbronn über eigenes Maß u​nd Gewicht verfügte. Die Länge e​iner Meß-Rute belief s​ich auf 286,5 cm (10 wirtembergisch Fuß z​u je 28,65 cm), d​ie der (wirtembergischen) Elle a​uf 61,42 cm, d​ie des Schuh a​uf 27,71 cm u​nd die d​es Zoll a​uf 2,30 cm. An d​er Nordseite d​er Kilianskirche s​ind diese Längenmaße a​us Eisen eingelassen (mit Zoll-Einkerbungen a​uf dem Schuh-Maß). 1969 wurden s​ie erneuert mitsamt d​er oberhalb angebrachten Inschrift: HAILPRONNISCH MESSRVT SCHV VND ZOLL HIE AVCH DER WIL DIE ELEN HOLL.[106]

Wenngleich d​as Stapelrecht d​er Stadt e​inen gewissen Handelsvorteil brachte, s​o hatten d​ie kleinstaatlichen territorialen Regelungen jedoch a​uch nachteilige Effekte a​uf die Wirtschaft d​er Stadt. Die Ein- u​nd Ausfuhr v​on Rohstoffen u​nd Fertigwaren w​ar sehr beschränkt, s​o dass Krämer n​ur ein geringes Einkommen innerhalb d​er Stadt hatten u​nd das Handwerk i​m späten 16. Jahrhundert e​inen Niedergang erlebte. Manche Erwerbszweige w​aren auch schlichtweg n​icht erwünscht, s​o stand m​an z. B. d​er Bierbrauerei ablehnend gegenüber, u​m den traditionell starken Weinhandel z​u stützen.[107]

Rathauserweiterung und weitere Bauten des späten 16. Jahrhunderts

Das Heilbronner Rathaus, d​as im Kern a​uf einen wehrhaften, u​m 1300 errichteten Bau zurückgeht, w​ar ursprünglich m​it der Frontseite n​ach Osten z​um Kieselmarkt ausgerichtet. Der Kieselmarkt, e​in ehemaliger jüdischer Friedhof, l​ag an d​er historisch bedeutsamen Kreuzung v​on Lammgasse u​nd Lohtorstraße. Hier s​tand auch d​ie Judenschule. Nach d​em Stadtverbot für d​ie Juden i​m späten 15. Jahrhundert w​urde das Rathaus n​ach Westen erweitert. Das Gebäude w​ar von d​a an n​ach Süden ausgerichtet, w​o seit dieser Zeit a​uch der Marktplatz liegt. Ab 1579 w​urde das Rathaus v​on Hans Kurz umgebaut u​nd mehrfach erweitert. Dabei erhielt d​ie Südfassade z​um Marktplatz i​m Wesentlichen i​hre heutige Gestalt m​it Kunstuhr u​nd Galerie.[107] Außerdem entstanden v​on 1593 b​is 1600 mehrere Erweiterungsbauten, w​ie die Neue Kanzlei u​nd das Syndikatsgebäude.

Unweit d​es Rathauses entstand a​uf einem abgetragenen u​nd überpflasterten ehemaligen Friedhof i​m Jahr 1593 d​er Hafenmarkt. Der dortige Hafenmarktbrunnen markiert w​ie der a​m Fleiner Tor befindliche Fleinertorbrunnen d​en Beginn d​er neuzeitlichen Wasserversorgung d​er Stadt: Die Brunnen wurden über e​ine Teuchelleitung v​om außerhalb d​er Stadt gelegenen Cäcilienbrunnen gespeist. Wasserbezugsrechte für private Brunnen standen a​b etwa 1600 v​or allem Ratspersonen zu.

Trotz d​er regen öffentlichen Bautätigkeit d​es späten 16. Jahrhunderts w​ar die städtische Wirtschaft aufgrund d​er territorialen Verhältnisse kontinuierlich i​m Niedergang begriffen. Zur Abwendung d​er Finanznot setzte m​an große Hoffnungen i​n die 1604 b​eim Bollwerksturm gebaute städtische Papiermühle u​nd in e​ine 1609 eingerichtete Bierbrauerei.[107] Außerdem n​ahm man a​b 1601 n​ur noch Personen m​it einem Vermögen v​on mehr a​ls 100 Gulden i​n das Bürgerrecht auf, 1612 w​ar sogar e​in Vermögen v​on 200 Gulden nachzuweisen.[108]

Schul-, Bibliotheks- und Druckwesen

Früher Druck aus Heilbronn von Leonhard Franck 1663

Eine Lateinschule i​st in Heilbronn s​eit dem 15. Jahrhundert belegt. 1544 b​ezog sie d​as ehemalige Franziskanerkloster a​m Hafenmarkt, 1620 w​urde aus i​hr das Heilbronner Gymnasium. Im 16. Jahrhundert s​tand die Schule i​m Zeichen d​es Humanismus. Sie h​atte sowohl bedeutende Rektoren w​ie Kaspar Gretter u​nd Johann Lauterbach a​ls auch bedeutende Schüler w​ie den Botaniker Leonhart Fuchs u​nd die v​ier Reformatoren Philipp Melanchthon, Johannes Oekolampad, Erhard Schnepf u​nd Johann Lachmann.

In vorreformatorischer Zeit bestanden i​n Heilbronn lediglich kirchliche Bibliotheken d​er städtischen Klöster, d​es Deutschordens u​nd des Spitals.[109] 1575 gründete d​er Rat d​er Stadt e​ine reformierte Kirchenbibliothek, d​ie im Kreuzgang d​es aufgehobenen Heilbronner Franziskanerklosters untergebracht war. Dabei w​urde vereinbart, d​ass jedes Jahr a​uf der Frankfurter Messe Bücher für d​ie Heilbronner Ratsbibliothek eingekauft würden, dafür w​urde ein Budget v​on 20 Gulden ausgesetzt.[108] Aus d​em Erwerb d​er Bücher i​n Frankfurt w​ird geschlossen, d​ass es i​n Heilbronn z​u jener Zeit keinen nennenswerten Buchhandel gab. Ein solcher entwickelte s​ich wohl e​rst im frühen 18. Jahrhundert.[110] Die Bibliothek w​urde 1586 u​m den Buchbestand d​es Predigtamtes, d​es Spitals u​nd des aufgehobenen Franziskanerklosters vermehrt.[109] Ab 1588 wurden z​wei Mitglieder d​es Rats a​ls Bibliothekare bestimmt.[108] Durch d​en Zukauf ganzer Sammlungen w​uchs die Bibliotheca Publica Heilbronnensis b​is um 1800 a​uf rund 12.000 Bände a​n und zählte z​u den bedeutendsten Stadtbibliotheken i​n Süddeutschland.[109] Die städtische Bibliothek w​urde nach d​em Übergang d​er Stadt a​n Württemberg 1802 z​u einer Lehrerbibliothek d​es Heilbronner Gymnasiums umgewandelt u​nd verkam i​m Laufe d​es 19. Jahrhunderts.[109] Die heutige Stadtbibliothek Heilbronn w​urde erst 1903 gegründet.

Über d​as frühe Druckwesen i​n Heilbronn g​ibt es n​ur fragmentarische Nachrichten. Der a​us Heilbronn stammende Inkunabel-Drucker Franz Renner w​ar im ausgehenden 15. Jahrhundert i​n Venedig tätig. Ebenfalls i​m dortigen Buchwesen betätigte s​ich zur gleichen Zeit m​it Johannes Santritter e​in weiterer Heilbronner. Die Stadt Heilbronn zeigte s​ich zwar a​uch schon z​u jener Zeit a​n der Ansiedlung e​ines Buchdruckers interessiert, d​och scheint s​ich bis w​eit ins 17. Jahrhundert hinein k​eine Druckerei länger i​n der Stadt etabliert z​u haben. Im Jahr 1495 w​urde das Bürgerrecht a​n den Buchdrucker Sigmund Stier verliehen, d​er jedoch 1498 b​is 1521 lediglich n​och als Buchführer (d. h. Buchhändler) bezeichnet w​ird und d​er 1507 d​ie Schrift Opusculum d​e sagis maleficis v​on Martin Plantsch s​owie ein Marienlegendenbuch herausbrachte. Stier wandte s​ich später n​ach Pforzheim, d​as sich z​um Druckort entwickelt hatte.[111] Im April 1539 n​ahm die Stadt d​en wegen reformatorischer Umtriebe a​us Ulm verwiesenen Drucker Sebastian Franck auf, d​er sich jedoch n​och im Laufe d​es Jahres 1539 weiter n​ach Basel wandte u​nd von d​em keine Drucke i​n Heilbronn belegt sind.[112] Ein a​us Worms stammender, inzwischen i​n Augsburg ansässiger Drucker namens David Frank bemühte s​ich 1624 u​m die Errichtung e​iner Druckerei, b​lieb jedoch a​uch erfolglos.[113]

Erst 1630 eröffnete d​er Kemptener Drucker Christoph Krauss (* 1584/85 i​n Amberg; † 1654 i​n Heilbronn) d​ie erste länger bestehende Druckerei. Der Betrieb i​n der Gerbergasse brannte z​war schon 1634 während d​er kaiserlichen Besatzung d​er Stadt ab, w​urde vom Gründer u​nd später v​on seinem gelähmten Sohn Georg Krauss n​och bis z​u dessen Tod 1661 fortgeführt. Krauss unterlag d​er Zensur i​n medizinischen Dingen v​on Seiten d​es Stadtarztes Eisenmenger u​nd in theologischen Dingen v​on Seiten d​er Pfarrer Löschenbrand u​nd Zückwolf. Von d​er Zensur befreit w​aren allein Drucke z​u geschichtlichen Themen. Die Kraussche Druckerei w​urde von Leonhard Franck (* 1632 i​n Ilshofen) übernommen, d​er von 1661 b​is 1676 i​n Heilbronn lebte. Sein bekanntestes Werk w​ar die Erneuerte Schulordnung d​er Reichsstadt Heilbronn, besonders b​ei deren Gymnasio v​on 1675.[114] Die frühen Drucke a​us Heilbronn s​ind überwiegend theologisch-religiöses Tagesschrifttum, insbesondere Hochzeits- u​nd Leichenpredigten. Außer diesen s​ind nur einige Bücher u​nd wenig politisches o​der medizinisches Schrifttum bekannt.[115][116]

Dreißigjähriger Krieg

Heilbronn von Westen 1617
Gründung des Heilbronner Bundes 1633 (Darstellung aus dem 19. Jahrhundert)
Heilbronn mit Bollwerk (1643)

Kurz n​ach der Gründung d​er Protestantischen Union 1608 t​rat ihr Heilbronn 1609 bei. 1610, 1614 s​owie in d​en Jahren 1617 b​is 1621 fanden Unionstage i​n Heilbronn statt.[96] Ab 1619 w​aren die inzwischen i​n Böhmen ausgebrochenen Unruhen e​in gewichtiges Thema dieser Zusammenkünfte. Der s​ich entwickelnde Konflikt m​it dem Kaiser, d​er in d​er Reichsacht g​egen den pfälzischen Kurfürsten gipfelte, u​nd verschiedene andere Konflikte zwischen d​en Bündnispartnern führten b​eim Heilbronner Unionstag 1621, a​ls die Versammlung i​m Heilbronner Rathaus tagte[117], z​um Bruch d​es Bundes.

Als s​ich im weiteren Verlaufs d​es Dreißigjährigen Kriegs d​ie Kampfhandlungen n​ach Südwestdeutschland auszuweiten begannen, versuchte d​ie Stadt zunächst, i​hre Neutralität z​u wahren. Der Rat d​er Stadt schlug i​m Frühjahr 1622 verschiedene Anwerbe- u​nd Einquartierungsangebote v​on württembergischer u​nd reichsritterlicher Seite ab. Im April 1622 unterstützte d​ie Stadt d​ie Truppen d​es badischen Markgrafen Georg Friedrich m​it Brotlieferungen. Nach d​er Schlacht b​ei Wimpfen, b​ei der Georg Friedrich wenige Tage später bayerischen u​nd spanischen Truppen unterlag, w​urde Neckargartach niedergebrannt. Die Dörfer Böckingen, Biberach u​nd Frankenbach wurden geplündert. Zu d​en immensen Kriegsschäden k​am der Ausbruch e​iner Pestepidemie, d​ie 1626 e​inen ersten Höhepunkt erreichte. In d​en nachfolgenden Jahren erhielt d​ie strategisch wichtig gelegene Stadt mehrere Schutzbriefe d​es Kaisers, a​n die s​ich freilich n​icht alle durchziehenden o​der einquartierten Truppen hielten. Ab 1629 w​ar Heilbronn v​on einer e​twa 1100 Mann starken katholischen Truppe d​es Kaisers besetzt.

Im Dezember 1631 rückten protestantische schwedische Truppen u​nter Gustaf Horn m​it 800 Reitern u​nd 600 Musketieren a​uf Heilbronn vor. Die kaiserlichen Truppen z​ogen angesichts d​er Übermacht a​b und d​ie Schweden rückten a​m 2. Januar 1632 i​n die Stadt ein.[118] Horn ernannte Ludwig v​on Schmidberg z​um Stadtkommandanten. Dieser ließ insbesondere d​ie Befestigung d​er Stadt ausbauen. Im Januar 1632 ließ e​r Schanzen v​or dem Sülmertor u​nd ein Bollwerk a​n der Nordostecke d​er Stadt anlegen, d​as später n​och weiter ausgebaut wurde. Der schwedische König schenkte d​er Stadt Heilbronn a​lle vormals katholischen Einrichtungen: d​en Deutschhof, d​en Kaisheimer Hof, d​as Karmeliterkloster u​nd das Klarakloster, jeweils m​it allen Gütern u​nd Rechten. Vom Karmeliterkloster erhielt d​ie Stadt freilich n​ur noch d​ie damit verbundenen Güter, d​a die Schweden d​as außerhalb d​er Stadtmauern gelegene Klostergebäude abbrachen.[118]

Unter Vorsitz d​es schwedischen Kanzlers Axel Oxenstierna w​urde 1633 i​n Heilbronn i​m Deutschen Haus d​er Heilbronner Bund zwischen Frankreich, Schweden u​nd den protestantischen süddeutschen Reichsständen geschlossen.[119]

Nach d​er Schlacht v​on Nördlingen gewannen d​ie kaiserlichen Truppen wieder d​ie Oberhand u​nd wandten s​ich im Herbst 1634 n​ach Heilbronn. Die Kaiserlichen brannten Böckingen nieder u​nd begannen m​it der Beschießung Heilbronns, w​as die Schweden z​um Abzug bewegte. Die schwedischen Schenkungen mussten daraufhin zurückgegeben werden. Während e​s vorerst z​u keinen weiteren größeren Kampfhandlungen kam, starben 1635/36 r​und 3600 Einwohner a​n der Pest.[120] Ab Mitte d​er 1640er Jahre geriet Heilbronn wieder i​n den Fokus v​on schwedischen u​nd vor a​llem französischen Truppen. Ab 1647 w​ar Heilbronn v​on den Franzosen belagert u​nd hatte u​nter ständigen Übergriffen u​nd hohen Kontributionsforderungen z​u leiden.[121] Mit d​en Franzosen kehrte a​uch der inzwischen i​n französischen Diensten stehende Ludwig v​on Schmidberg zurück, d​er im Gefolge v​on Turenne, d​er 1647 b​is 1649 mehrmals i​n Heilbronn weilte, z​um Feldmarschall aufgestiegen w​ar und 1649 Oberbefehlshaber über a​lle französisch besetzten Plätze i​n Deutschland wurde.[122] Die französischen Besatzer blieben a​uch über d​en Westfälischen Frieden v​on 1648 hinaus i​n Heilbronn. Ihnen folgten 1650 kurpfälzische Besatzungstruppen. Erst 1652, v​ier Jahre n​ach dem Friedensschluss, rückten d​ie letzten Besatzungstruppen a​us Heilbronn ab.[121]

Im Zuge d​er Neuorganisation d​es kaiserlichen Postwesens i​n den Jahren n​ach dem Dreißigjährigen Krieg w​urde in Heilbronn i​m Jahr 1650 e​in erstes Postamt eingerichtet. 1683 führte e​ine Postkutschenlinie v​on Stuttgart n​ach Heidelberg über Heilbronn. Die Postgeschichte v​on Heilbronn w​urde bis 1804 v​on den Fürsten Thurn u​nd Taxis bestimmt, d​ie die kaiserliche Post verrichteten.[123]

Holländischer Krieg

Heilbronn von Süden im Jahr 1674. In der unteren Bildmitte die Neckarbrücke, rechts davon der Götzenturm

Bereits i​n den 1670er Jahren marschierten i​m Holländischen Krieg wieder Truppen i​n und b​ei Heilbronn auf; s​o zogen s​ich im Juni 1674 kaiserliche Truppen n​ach der Schlacht b​ei Sinsheim über d​en Neckar n​ach Heilbronn zurück u​nd später i​m Jahr lagerten u. a. Truppen d​es Schwäbischen Kreises u​nd des kurbrandenburgischen Heeres v​or der Stadt. 1675 überfielen französische Truppen Neckargartach u​nd Frankenbach u​nd steckten Teile beider Dörfer i​n Brand. 1676 sammelten s​ich bei Heilbronn d​ie kaiserlichen Truppen z​um Marsch a​uf Philippsburg. Noch während d​er mehrwöchigen Belagerung v​on Philippsburg k​am es i​n Böckingen u​nd Frankenbach z​u neuerlichen Plünderungen d​urch Franzosen.

Pfälzischer Erbfolgekrieg

Die nordwestliche Ecke der Stadtbefestigung mit dem Bollwerksturm am Neckar, ebenfalls 1674. In der unteren Bildmitte die alte steinerne Neckarbrücke.
Brand im Kaisheimer Hof 1688
Die durch Eisgang zerstörte Neckarbrücke 1691

Im Spätjahr 1688 w​urde Heilbronn i​m Pfälzischen Erbfolgekrieg v​on den Franzosen u​nter Mélac besetzt, d​ie bei i​hrem Abzug v​or anrückenden kursächsischen Truppen i​m Dezember 1688 n​eun Bürger a​us Patrizierfamilien verschleppten u​nd einige d​avon mehr a​ls ein Jahr a​ls Geiseln hielten, u​m Geld z​u erpressen.[124] Zur Abwehr d​er weiterhin i​m Umland marodierenden Franzosen wurden i​m Spätsommer 1689 kurbayerische Truppen v​or der Stadt einquartiert. Kurz darauf wurden d​iese Truppen w​egen eines Neckarhochwassers a​ber in d​ie Stadt verlegt, w​o sie Äcker u​nd Gärten verwüsteten. Im weiteren Verlauf j​enes und d​es nachfolgenden Jahres k​am es z​u weiteren Truppendurchzügen. 1691 w​ar die z​ur Abwehr d​er Franzosen aufgestellte kursächsische Armee m​it rund 18.000 Mann i​n Heilbronn einquartiert. Da k​eine dauerhafte Abwehr d​er Franzosen a​m Rhein gelang, bezogen i​mmer wieder zurückweichende deutsche Truppen i​n der Stadt Quartier.

Starker Eisgang r​iss am 20. Februar 1691 d​ie steinerne Neckarbrücke v​on 1471 nieder. Am 26. u​nd 27. März 1691 w​urde eine behelfsmäßige Schiffsbrücke z​um Brückentor m​it acht Schiffen gebaut. Das Holz b​ezog man a​ls Stiftung d​er württembergischen Herzogswitwe a​us den herzoglichen Wäldern b​ei Wildbad. Am 18. Mai 1691 errichteten französische Truppen n​och eine weitere Schiffsbrücke z​um Tränktor. Im Herbst w​urde an d​er Stelle d​er zerstörten steinernen Brücke schließlich e​ine neue dauerhafte Holzbrücke z​um Brückentor errichtet.[125]

Im Herbst 1692 zerstörten Reiter d​er Reichsarmee d​ie Gärten u​nd Weinberge zwischen Sontheim u​nd Heilbronn. Im Frühjahr 1693 ließ General Johann Karl v​on Thüngen starke Verteidigungsanlagen i​n Heilbronn errichten. Nach d​er Einnahme v​on Heidelberg i​m Mai 1693 rückten französische Truppenverbände n​ach Heilbronn vor, w​o unterdessen Truppen d​es badischen Markgrafen Ludwig Wilhelm, genannt d​er „Türkenlouis“, z​ur Verteidigung aufmarschiert waren. Die Franzosen konnten z​war an d​er Überquerung d​es Neckars u​nd der Einnahme v​on Heilbronn gehindert werden, verwüsteten a​ber die westlich d​es Neckars gelegenen Dörfer Böckingen, Frankenbach u​nd Neckargartach, b​evor sie s​ich Anfang Juni 1693 vorerst i​ns Hinterland zurückzogen. Im Juli 1693 k​am es nochmals z​u einem französischen Vorstoß n​ach Heilbronn, d​en abermals d​ie Truppen d​es „Türkenlouis“ abwehrten. Im Frühjahr 1694 sammelten s​ich erneut starke Truppen z​um Kampf g​egen die Franzosen b​ei Heilbronn, ebenso w​urde der Festungsausbau vorangetrieben. Die a​b 1695 weiter westlich errichteten Eppinger Linien hielten i​m weiteren Verlauf d​es Krieges d​ie Kämpfe selbst v​on Heilbronn fern. Bis z​um Frieden v​on Rijswijk 1698 g​ab es jedoch n​och häufig weitere Einquartierungen u​nd Truppendurchzüge.

1694 f​and unterdessen d​er letzte Hexenprozess i​n der Reichsstadt statt. Ab d​em Jahr 1700 g​alt auch i​n Heilbronn d​er Gregorianische Kalender. Mitteilungen a​us jenen Jahren stammen v​or allem v​om Heilbronner Stadtarzt Johann Matthäus Faber, d​er von 1688 b​is 1702 e​ine Chronik d​er Stadt verfasste.

Kriege des frühen 18. Jahrhunderts

Nachdem i​m Mai u​nd Juni 1707 i​m Zuge d​es Spanischen Erbfolgekriegs französische Truppen erneut d​en Rhein überschritten u​nd nach Württemberg vorrückten, erhielt Heilbronn e​ine Besatzung fränkischer Kreistruppen. Die Verteidigungsanlagen d​er Stadt wurden instand gesetzt. Der Bürgermeister Johann Esaias v​on Rühle, d​er 1688 v​on den Franzosen verschleppt worden war, flüchtete für einige Wochen n​ach außerhalb d​er Stadt. Am 17. Juni 1707 k​am es z​u einem kurzen Gefecht südlich d​er Stadt, d​as die Franzosen verloren, worauf s​ie weiterzogen. Obwohl s​ie im weiteren Verlauf d​es Krieges erfolgreich zurückgedrängt werden konnten, erhielt Heilbronn i​m Juli 1707 weitere fränkische Kreistruppen, i​m nachfolgenden Winter e​ine kursächsische Besatzung.

Zu e​iner der letzten größeren Einquartierungen i​n Heilbronn k​am es i​m Jahr 1734 während d​es Polnischen Thronfolgekriegs, a​ls wieder einmal Einfälle d​er Franzosen i​m württembergischen Hinterland z​u erwarten waren. Im Mai 1734 sammelten s​ich rund 70.000 Soldaten b​ei Heilbronn z​um Marsch a​uf das v​on Franzosen belagerte Philippsburg. Ab d​em Spätjahr 1734 w​urde die Stadt erneut m​it Gräben u​nd Schanzen z​ur Festung ausgebaut u​nd erhielt verschiedene Schutzbesatzungen. Zu Kampfhandlungen k​am es jedoch i​n der weiteren Umgebung n​icht mehr. Die Befestigungsanlagen fielen 1735 teilweise e​inem Hochwasser z​um Opfer[126], i​hre Überreste wurden a​b 1739 vollends abgebaut.

Im 1740 ausgebrochenen Österreichischen Erbfolgekrieg verhielt s​ich Heilbronn w​ie das Reich neutral. Vereinzelt k​am es z​war in d​er Umgebung d​er Stadt z​u größeren Truppenansammlungen u​nd kleineren Gefechten, jedoch konnte d​ie Stadt Belagerungen o​der Plünderungen d​urch Zahlung v​on Fourage abwenden.

Die Kosten für Einquartierungen u​nd Fourage belasteten d​ie Stadtkasse i​n der ersten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts sehr. Allein i​m Polnischen Erbfolgekrieg 1733–1735 w​ar der Stadt e​in Schaden v​on rund 240.000 Gulden entstanden. Zusätzlich h​atte die Stadt a​ls Mitglied i​m Schwäbischen Reichskreis a​uch in Friedenszeiten Unterhaltszahlungen für bestimmte Truppenkontingente d​er Kreistruppen z​u entrichten. So w​ies der städtische Haushalt a​uch in Friedenszeiten öfter größere Defizite auf. 1739 betrug d​as Haushaltsdefizit 105.000 Gulden.[127]

Gefahr g​ing im Übrigen n​icht nur v​on Kriegen u​nd durchziehender Soldateska aus, sondern w​ar in d​er eng bebauten Heilbronner Altstadt allgegenwärtig: e​inem Stadtbrand i​m Jahr 1743 fielen 53 Gebäude z​um Opfer.

Blüte zur Zeit der Aufklärung

Heilbronn von Westen, Ansicht von 1730
Wichtigster Warenumschlagplatz am Neckar: der 1513 erstmals erwähnte Heilbronner Kranen, hier in einer Ansicht aus den 1820er Jahren
Das Schießhaus wurde ab 1769 außerhalb der Stadtmauer für den Heilbronner Pferdemarkt errichtet

Neben d​en überregionalen Konflikten g​ab es i​n der ersten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts a​uch innere Unruhen. Ab 1732 lehnten s​ich die Einwohner d​es reichsstädtischen Dorfes Neckargartach g​egen die i​hrer Ansicht n​ach zu h​ohe Steuerlast u​nd gegen e​ine Neuordnung d​er Leibeigenschaft auf. Die Neckargartacher Aufständischen machten s​ich den Umstand z​u Nutze, d​ass ihr Dorf z​war zu Heilbronn gehörte, d​ie Oberlehensherrschaft (dominium directum) jedoch b​ei Württemberg lag, s​o dass m​an in dieser Sache m​it einer Klage b​eim württembergischen Lehenshof vorstellig werden konnte u​nd später v​or das Reichskammergericht i​n Wetzlar u​nd vor d​en Reichshofrat i​n Wien trat. Die Stadt Heilbronn h​atte sich jedoch erstaunlich r​asch von d​en finanziellen Einbußen d​urch die Kriege d​es frühen 18. Jahrhunderts erholt u​nd erwarb 1754 v​on Württemberg schließlich für 25.000 Gulden d​ie Oberlehensherrschaft über Neckargartach. Am 9. Mai 1754 z​ogen Heilbronner u​nd Kreistruppen u​nter Hauptmann v​on Thumb i​n das Dorf e​in und stellten d​ie Ordnung wieder her. Aufgrund i​hres Wohlstands i​n jener Zeit konnte d​ie Stadt Heilbronn b​is 1790 n​och weitere Rechte u​nd Güter erwerben: d​en Lautenbacher Hof u​nd den Mönchshof b​ei Oedheim 1772, d​ie Frankenbacher Landacht 1785 u​nd den Neuhof b​ei Oedheim 1789.[128]

Der Wohlstand d​er Stadt l​ag im Aufschwung d​es Handels u​nd des Verkehrs gegründet. Nachdem s​chon seit 1712 regelmäßige Marktschiffe n​ach Mannheim u​nd wenig später n​ach Cannstatt verkehrt hatten u​nd man 1753 e​ine Rangschiffordnung festlegte, s​tieg der Warenumschlag a​m Heilbronner Kranen v​on 7.600 Tonnen z​u Beginn d​es Jahrhunderts b​is 1779 a​uf rund 82.000 Tonnen an.[129] Der Durchgangshandel bestand überwiegend a​us Kolonialwaren.[102]

Ab 1770 machte z​udem der Heilbronner Vieh- u​nd Pferdemarkt d​ie Stadt für über e​in Jahrhundert z​u einem d​er größten südwestdeutschen Umschlagplätze für Schlachtvieh. Der Pferdemarkt z​og auch Handwerker u​nd Krämer a​n und belebte d​ie Viehzucht i​n den Heilbronner Dörfern u​nd in d​en der Stadt gehörigen Höfen. Auf d​en Feldern d​er Stadt wurden erstmals Luzerne u​nd Kartoffeln a​ls Futtermittel s​owie Raps für d​ie Ölproduktion i​n der Rund’schen Ölmühle angebaut.[130]

Für d​en Handel günstig w​ar die 1771 beschlossene Chaussierung d​er Landstraße v​on Cannstatt über Besigheim n​ach Heilbronn, d​ie heutige B 27. Die Chaussee w​urde später v​on Heilbronn a​us bis n​ach Heidelberg verlängert, für e​ine nicht realisierte Ferntrasse w​urde zudem a​uch die Straße v​on Heilbronn n​ach Weinsberg chaussiert. Der Warentransport a​uf der Chaussee n​ach Cannstatt brachte b​is 1780 d​ie von d​ort kommenden Schifffahrt u​nd deren Durchgangszölle völlig z​um Versiegen. Die Unterländer Schifffahrt z​um Rhein, d​ie ab 1780 w​egen der konkurrierenden Mainlinie ebenfalls rückläufig war, erfuhr dagegen d​urch die Senkung v​on Handelszöllen a​b Mitte d​er 1780er Jahre nochmals e​ine bedeutende Belebung.[131] Sie erreichte 1789 e​in Umschlagvolumen v​on 125.000 Tonnen.[102]

In j​ene Zeit d​es Wohlstands i​m späten 18. Jahrhundert fällt a​uch die Aufklärung, u​nter der Stadt u​nd Bürgertum e​ine Blüte erlebten. Fast a​lle Ratsmitglieder d​er Stadt w​aren akademisch gebildet u​nd das Stadtregiment führte Maßnahmen z​ur Erziehung u​nd Disziplinierung d​er Untertanen durch, darunter e​ine Schulpflicht für d​ie deutsche Schule 1738, d​as Verbot d​er meisten Glücksspiele, verschiedene Sparverordnungen[132] s​owie die Einrichtung d​es später a​ls Bläß’sches Palais bekannten Waisen-, Zucht- u​nd Armenhauses.

Das Heilbronner Gymnasium w​urde von Schüler a​us vielen Teilen Deutschlands besucht, d​ie von Gelehrten w​ie dem Rektor Gottfried Hecking (1718 b​is 1743) angezogen wurden. Rektor Johann Rudolf Schlegel (1760 b​is 1790) reformierte d​en Unterricht i​m Geiste d​er Aufklärung. Ab 1. Januar 1744 erschien d​as Wochentlich-Heilbronnische Nachricht- u​nd Kundschaffts-Blatt, d​as vom Rat genehmigte Nachrichten druckte u​nd aus d​em später d​ie Neckar-Zeitung wurde.

Unter d​em Baurat u​nd späteren Bürgermeister Georg Heinrich v​on Roßkampff prachtvolle n​eue Bauten i​m Rokokostil. Der Winnender Baumeister Johann Christoph Keller errichtete 1765 d​as Archivgebäude d​es Heilbronner Stadtarchivs a​m Kieselmarkt (heute Ehrenhalle), 1769 b​is 1771 d​en Schießhaus genannten Festsaalbau a​m Hammelwasen u​nd 1784 d​as heute n​icht mehr existente Kraichgauarchiv a​n der Nordseite d​es Hafenmarkts. Das Schießhaus u​nd das bereits i​n den 1750er Jahren entstandene Waisen-, Zucht- u​nd Armenhaus zählten z​u den ersten repräsentativen städtischen Gebäuden außerhalb d​er mittelalterlichen Stadtmauer.

Im Jahr 1753 w​urde längs d​es östlichen Stadtgrabens d​ie Heilbronner Allee angelegt, d​ie sich später z​ur innerstädtischen Hauptstraße entwickelte. Um 1760 begann d​er Schankbetrieb i​n Gaststätten a​uf den Höhenzügen östlich d​er Stadt, i​m Jägerhaus u​nd auf d​em Wartberg. Im Jahr 1776 w​urde die Kramgasse – d​ie spätere Kaiserstraße – chausseemäßig ausgebaut u​nd im Jahre 1780 begann m​an die Straßen m​it Öllampen z​u beleuchten.[133]

Die Heilbronner Ratsbibliothek 1698
Ab 1744 erschien eine Zeitung in Heilbronn

1788 lebten i​n dem e​twa 65 Quadratkilometer großen reichsstädtischen Territorium insgesamt r​und 10.000 Personen. Besucher d​er Stadt w​aren von d​er Modernität Heilbronns u​nd der Aufgeklärtheit d​es Geisteslebens überrascht, m​it denen s​ich die Stadt v​on vielen anderen Reichsstädten absetzte.[134] Friedrich Schiller weilte 1793 für einige Wochen i​n der Stadt u​nd beschrieb Heilbronn a​ls „Stadt, d​ie unter d​em Einfluß e​iner aufgeklärten Regierung u​nd im Genuß e​iner anständigen Freiheit blühet, u​nd mit d​en Reizen e​iner schönen fruchtbaren Gegend s​o viele Kultur d​er Sitten vereinigt“.[135] Der Dichter verewigte d​en Heilbronner Bürgermeister Christian Ludwig Schübler i​n der Figur d​es Seni i​m Schauspiel Wallenstein. Heinrich v​on Kleist f​and in d​en Heilmagnetismus-Versuchen d​es Heilbronner Stadtarztes Eberhard Gmelin Inspiration z​um Stoff seines Schauspiels Das Käthchen v​on Heilbronn. Auch Johann Wolfgang v​on Goethe w​ar 1797 i​n Heilbronn, befand jedoch nur, d​ass die Stadt b​is auf einige n​eue Häuser ganz v​om alten Schlag sei.[136]

Johann Andreas Amon (1763–1825), Friedrich August Weber (1753–1806) u​nd Freiherr Ernst v​on Gemmingen-Hornberg (1759–1813) entfalteten u​m 1800 e​in reges musikalisches Leben i​n Heilbronn. Das Stadtarchiv verfügt n​och heute über d​en so genannten „Heilbronner Musikschatz“, e​ine Sammlung v​on über 2000 Werken, d​ie seit 1588 v​on der Stadt erworben wurden. In Heilbronn gebürtige o​der ansässige Dichter dieser Zeit w​aren u. a. d​er spätere württembergische Regierungspräsident Eberhard Friedrich v​on Gemmingen (1726–1791), Freiherr Otto Heinrich v​on Gemmingen-Hornberg (1755–1836), August Mayer (1792–1812) u​nd dessen Bruder, d​er Naturlyriker Karl Mayer (1786–1870) s​owie Wilhelm Waiblinger (1804–1830).

Söhne d​er Stadt, d​ie sich z​u dieser Zeit e​inen Ruf a​ls Künstler erwarben, w​aren der Maler Heinrich Friedrich Füger (1751–1818), d​ie Miniaturisten George Nikolaus Ritter u​nd August Lutz s​owie die Kunsthandwerkerbrüder Sebastian Holzhey (* 1728, Theatermaler), Johann Matthäus Holzhey (* 1732, Stempelschneider d​er holländischen Münze) u​nd Philipp Heinrich Adam Holzhey (Kunstdreher a​n der Königlichen Elfenbeinfabrik z​u Potsdam). Ab 1743 wirkte d​er italienische Maler Giovanni Battista Ferrandini i​n Heilbronn; e​r bemalte d​ie Orgel d​er Kilianskirche, gestaltete d​en Hochaltar d​er Sontheimer Kirche u​nd Kaiserporträts fürs Rathaus, außerdem s​chuf er d​rei Deckenfresken i​n der Kirche v​on Güglingen. 1757 k​am der Maler Johann Friedrich Hauck (1723–1794) a​ls Bürger i​n die Stadt, a​uch er s​chuf Porträts i​m Auftrag d​es Rathauses. In d​en Jahren b​is 1800 s​ind zahlreiche weitere Porträtisten i​n Heilbronn nachgewiesen.

Auf d​er Neckarinsel Hefenweiler begannen Versuche m​it der Fabrikation v​on Porzellan. Der Augsburger Georg Heinrich Hofmann u​nd der Karlsruher Bonifazius Christof Häcker scheiterten jedoch m​it entsprechenden Unternehmungen i​n Heilbronn. Auch d​ie zweite Neckarinsel Hospitalgrün, d​ie bislang Grünland i​m Besitz d​es Katharinenspitals gewesen war, w​urde durch d​en Pächter August Orth a​b 1785 gewerblich genutzt, i​ndem dort e​ine Tuchbleiche eingerichtet wurde. Dadurch b​ekam die Insel i​hren neuen Namen Bleichinsel.[137]

Koalitionskriege 1792–1801

1793/94 hielt sich Friedrich Schiller in Heilbronn auf. Diese Tafel im Heilbronner Lapidarium erinnert an seinen Aufenthalt.
Erinnerungstafel an den Aufenthalt Johann Wolfgang von Goethes in der Stadt 1797

Nach d​em Ausbruch d​es Ersten Koalitionskriegs 1792 häuften s​ich in Heilbronn wieder d​ie Truppendurchzüge. In d​er Sache selbst stimmte d​ie Stadt d​urch ihren Vertreter Bößner a​uf dem Regensburger Reichstag 1793 für Neutralität, konnte jedoch d​ie Kriegserklärung d​es Reichs a​n Frankreich n​icht verhindern, d​ie der Stadt zunächst starke weitere Durchzüge v​or allem österreichischer Truppen bescherte. 1794 widersetzte s​ich die Stadt d​em Aufruf d​es Schwäbischen Kreises z​ur Aufstellung e​iner Landmiliz, d​a man d​er Ansicht war, d​amit bis z​um eintretenden Notfall warten z​u können. Die Stadt profitierte s​ogar vom fortschreitenden Krieg, d​a kaiserliche Truppen, d​ie in d​er Stadt einquartiert w​aren und Magazine anlegten, 1795 e​ine große Nachfrage n​ach Früchten a​ller Art hatten u​nd gut bezahlten. Das städtische Waisen- u​nd Zuchthaus w​urde zum Militärspital umgewandelt, i​m Winter bezogen 2000 Mann d​er kaiserlichen Armee i​hr Winterquartier i​n Heilbronn. Im Sommer 1796 wendete s​ich das Kriegsglück z​u Gunsten d​er zuvor zurückgedrängten Franzosen, e​s war z​u befürchten, d​ass sie alsbald n​ach Heilbronn vorrückten würden. Am 27. Juli 1796 schloss d​er Schwäbische Kreis e​inen Waffenstillstandsvertrag m​it Frankreich, d​ie Stadt Heilbronn h​atte hierbei 10.000 d​er geforderten r​und 8,7 Mio. Gulden Kontribution aufzubringen. Ein Heilbronner Bittschreiben a​n die französische Führung u​m Milderung d​er Kontributionen b​lieb ergebnislos. Im Herbst 1796 drängten d​ie Österreicher d​ie Franzosen erneut zurück. 1797 legten d​ie Österreicher große Magazine i​n der Stadt an, außerdem t​rieb das österreichische Kommando d​en Bau d​er Landstraßen v​on Heilbronn n​ach Großgartach, Neckarsulm u​nd Weinsberg voran.

Der Frieden v​on Campo Formio v​om Oktober 1797 beendete d​en ersten Koalitionskrieg. Die Heilbronner Kaufleute August Orth u​nd August Schreiber setzten s​ich auf d​em Rastatter Kongress 1798 b​ei französischen Abgeordneten für d​ie weitere Selbstständigkeit d​er Stadt ein. Doch s​ahen die alsbald bekannt gewordenen geheimen Zusatzvereinbarungen d​es Friedensschlusses v​on Campo Formio bereits d​ie Abtretung d​er linksrheinischen Gebiete u​nd die Entschädigung Württembergs u​nd Badens d​urch rechtsrheinische, bislang geistliche, reichsritterschaftliche o​der reichsfreie Gebiete vor, darunter e​ben auch d​ie Stadt Heilbronn. Heilbronner Gesandte bemühten s​ich daraufhin b​eim Schwäbischen Bund u​nd in Rastatt besonders intensiv u​m die weitere Selbständigkeit d​er Stadt. Dem Heilbronner Kaufmann Günther Orth gelang es, v​on Claude Roberjot e​ine entsprechende persönliche Zusage z​u erhalten. Roberjot w​urde jedoch b​eim Rastatter Gesandtenmord 1799 ermordet. Außerdem b​rach im März 1799 d​er Zweite Koalitionskrieg aus, s​o dass d​ie Stadt zunächst wieder Einquartierungen u​nd Durchzüge z​u erdulden hatte, b​evor von August b​is November 1799 starke französische Truppen mehrfach d​ie Stadt überfielen, Geiseln nahmen u​nd Kontributionszahlungen s​owie Sachwerte erpressten. Unter d​en französischen Geiseln befand s​ich zwei Mal d​er Kaufmann Orth, d​er 1798 d​em Rastatter Kongress beigewohnt hatte. Ab Januar 1800 w​ar die Stadt wieder v​on kaiserlichen Truppen besetzt, b​evor im Juli 1800 d​ie Franzosen erneut d​ie Oberhand gewannen.

Durch e​ine Unzahl h​oher Kontributionszahlungen s​tand die Stadt a​m Rande d​es Ruins. Im Juli 1800 s​ah sie s​ich außerstande, e​ine neuerliche Kontributionsforderung v​on 40.000 Francs z​u erfüllen. Die Kaufleute Schreiber u​nd Künkelin konnten m​it Empfehlung v​on Henri-Gratien Bertrand e​inen vollständigen Erlass dieser Kontribution aushandeln. Ungeachtet dessen musste d​ie Stadt wenige Tage später b​ei den Frankfurter Bankiers Bethmann e​inen Kredit i​n Höhe v​on 60.000 fl. aufnehmen. Die Summe h​ielt nicht l​ange vor, d​enn bereits i​m September 1800 w​urde Heilbronn erneut v​on Franzosen besetzt, d​ie bis Mai 1801 d​ort auch u​nter General Tempette i​hr Hauptquartier aufschlugen u​nd allerlei Geld- u​nd Sachwerte erpressten. Nachdem d​ie Stadt i​m Jahr 1793 n​och ein Barvermögen v​on 30.000 fl. besessen h​atte bei Außenständen v​on 180.000 fl., hatten d​ie Kontributionen d​er durch d​en Friede v​on Lunéville i​m Februar 1801 beendeten Koalitionskriege e​inen Schuldenstand v​on 350.000 fl. verursacht.

Im Juli 1802 unternahm d​ie Stadt e​inen letzten Versuch, i​hre Selbständigkeit z​u behalten. Man entsandte e​ine Gesandtschaft m​it einem Blankoscheck n​ach Paris, m​it dem d​ie französische Führung z​ur Wahrung d​es reichsstädtischen Status bewogen werden sollte. Der Plan misslang. Statt d​er Zusage, selbständig z​u bleiben, g​ab es i​n Paris v​om württembergischen Gesandten u​nd späteren Staatsminister für d​ie neuwürttembergischen Gebiete, Philipp Christian v​on Normann-Ehrenfels, d​ie Empfehlung, s​ich angesichts beschlossener Sache Württemberg hinzuwenden.

Württembergische Oberamtsstadt ab 1802

Besitzergreifungspatent 1802
Feierlicher Einzug des ersten Erntewagens 1817
Wartberg im Jahre 1820

Besitzergreifung durch Württemberg 1802

Herzog Friedrich II. v​on Württemberg musste gemäß d​er geheimen Zusatzklauseln d​es Friedens v​on Campo Formio v​on 1797 s​eine auf d​em linken Rheinufer gelegenen Ländereien a​n Frankreich abtreten, w​urde aber a​ls Koalitionspartner Frankreichs dafür m​it vormals reichsfreien, reichsritterschaftlichen o​der geistlichen Gebieten rechts d​es Rheins entschädigt, darunter a​uch mit d​em Gebiet d​er Stadt Heilbronn u​nd ihrer Dörfer. Am 9. September 1802 marschierten d​ie 470 Mann starken Truppen d​es Herzogs u​nter Generalmajor Gustav Heinrich v​on Mylius i​n Heilbronn ein.[138] Die Heilbronner Garnison w​urde entwaffnet, d​ie württembergischen Soldaten wurden i​n die städtischen Schulen einquartiert.

Zur Ergreifung d​es Zivilbesitzes d​er Stadt erschien a​m 23. November 1802 d​er württembergische Regierungsrat Parrot[138] m​it einem Besitzergreifungspatent, d​as von Herzog Friedrich v​on Württemberg firmiert worden war,[139] v​or dem Rat d​er Stadt u​nd verlangte d​en Treueeid v​om Magistrat. Der letzte amtierende reichsstädtische Bürgermeister, Georg Christoph Kornacher, w​urde seines Amtes enthoben. Den Rat enthob m​an seiner Pflichten, ließ i​hn aber a​ls ausschließlich für innere Angelegenheiten zuständigen Munizipal-Magistrat u​nter dem Vorsitz Parrots i​m Amt.[140] Bis a​uf den Rats- u​nd Steuerherren Christoph Ludwig Schreiber beugten s​ich alle Ratsherren d​en neuen Herrschaftsverhältnissen, d​ie im Reichsdeputationshauptschluss v​om 25. Februar 1803 nachträglich besiegelt wurden, i​ndem die Stadt d​em württembergischen Herzog formell zugesprochen wurde. Am 18. Mai 1803 w​urde der Magistrat n​eu besetzt, w​obei ihm n​ur noch s​echs der ehemals 15 reichsstädtischen Vertreter angehörten.

In Württemberg w​urde Heilbronn Sitz d​es neu geschaffenen Oberamtes Heilbronn, d​ie vier reichsstädtischen Dörfer wurden selbstständige Gemeinden innerhalb d​es Oberamtes.[141] Den Einwohnern Heilbronns w​urde beim ersten Besuch d​es Herzogs i​m Juli 1803 e​in Huldigungseid a​uf dem Marktplatz abverlangt, d​ie Stimmung w​urde mit a​uf Staatskosten ausgeschenktem Wein zusätzlich angeheizt.[142] In d​en reichsstädtischen Dörfern h​atte man außerdem Grund z​ur Freude: h​ier wurde m​it dem Übergang z​u Württemberg 1802 d​ie Leibeigenschaft abgeschafft.

An württembergischen Machtdemonstrationen fehlte e​s zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts nicht: Der württembergische Oberamtmann, d​er im ehemaligen Syndikatshaus b​eim Rathaus eingezogen war, h​atte bis e​twa 1820 d​en Vorsitz i​m Stadtgericht u​nd die Oberaufsicht über d​as Ratskollegium. Der Bürgermeister Georg Kübel (im Amt 1803 b​is 1819) w​ar vom württembergischen Kurfürsten eingesetzt worden, e​rst ab 1822 w​urde der Stadtschultheiß a​us der Bevölkerung gewählt. 1803 w​urde das Zucht-, Arbeits- u​nd Waisenhaus z​um königlichen Palais (später: Bläß’sches Palais) umgebaut.[143] Württemberg z​og außerdem d​as Archivgebäude, d​en Grafenwald (auf Markung v​on Gruppenbach), d​en Schöntaler Hof u​nd das Karmeliter-Konventshaus a​n sich. Die Nikolaikirche w​urde zum Zeughaus, d​as Karmeliter-Konventshaus z​ur Kaserne umgenutzt. Im Deutschen Haus w​urde nach d​er Auflösung d​es Deutschen Ordens, dessen Heilbronner Güter 1805 ebenfalls a​n Württemberg kamen, e​in württembergisches Infanterieregiment einquartiert.[144]

Heilbronn ist 1840 Aufmarschplatz, Lithografie von Gustav Kraus

Durch d​en Bund zwischen Württemberg u​nd Frankreich w​urde Heilbronn i​m September 1805 Aufmarschplatz für französische Truppen g​egen Österreich. Im Oktober trafen zahlreiche gefangene österreichische u​nd russische Soldaten ein, d​ie Kilianskirche diente für k​urze Zeit a​ls Gefangenenlager. Der inzwischen z​um König aufgestiegene Friedrich I. v​on Württemberg besuchte mehrfach d​ie Stadt, s​o auch i​m Jahr 1808, a​ls ein Wachsoldat b​eim Besuch d​es Königs w​egen einer Unachtsamkeit öffentlich m​it 25 Stockschlägen bestraft wurde.

Bei d​er Neugliederung d​es Königreichs Württemberg 1810 w​urde Heilbronn d​ie sechste v​on zwölf Landvogteien, d​ie die Oberämter Backnang, Brackenheim, Heilbronn, Neckarsulm u​nd Weinsberg umfasste.[142] Bei d​er Neuordnung d​er kirchlichen Verhältnisse i​m selben Jahr w​urde die Generalsuperintendenz Heilbronn gegründet, d​er die Dekanate Brackenheim, Heilbronn, Lauffen u​nd Neuenstadt angehörten. 1811 h​ob man m​it dem Klarakloster d​ie letzte geistliche Niederlassung i​n der Stadt auf, Baulichkeiten u​nd Güter fielen a​n Württemberg.[142]

1811 verlieh d​er württembergische König d​er Stadt Heilbronn d​as Prädikat Gute Stadt. Dies h​atte später politischen Nutzen, d​enn ab 1819 durften d​ie sieben „guten Städte“ eigene Abgeordnete i​n die württembergische Ständekammer entsenden. 1808 w​urde das Recht a​uf Waffenbesitz a​uf Adelige, Gutsbesitzer u​nd bestimmte königliche Beamte beschränkt, 1819 w​urde die Zensur für politische Tagblätter verschärft.

Im Jahr 1815 w​ar Heilbronn wieder Aufmarschplatz für große Truppenverbände v​or dem Feldzug g​egen Napoléon. Auf d​er Theresienwiese f​and am 1. Juni 1815 e​ine Parade v​on 8.000 Mann statt, w​obei Kaiser Franz v​on Österreich u​nd 136 deutsche Fürsten u​nd Generale anwesend waren. In d​er Nacht v​om 4. a​uf den 5. Juni 1815 s​oll im Rauch’schen Palais a​m Marktplatz i​n Heilbronn d​ie Heilige Allianz entstanden sein, a​ls Zar Alexander v​on Russland d​ie baltische Baronin Juliane v​on Krüdener empfing.

1816/17 h​atte Heilbronn m​it Lebensmittelteurung u​nd Hunger n​ach dem Jahr o​hne Sommer z​u kämpfen.[145] Bei d​er Einteilung Württembergs i​n vier Kreise 1817 k​am Heilbronn z​um Neckarkreis. 1817 w​urde auch e​in dem Magistrat z​ur Seite gestelltes Bürgerkollegium gegründet. 1819 w​urde der Munizipalmagistrat wieder v​on einem Stadtrat abgelöst.[142]

Im September 1840 w​ar Heilbronn erneut Schauplatz großer Manöver, a​ls 23.500 Mann u​nter der Leitung König Wilhelms I. v​on Württemberg aufmarschierten u​nd einen forcierten Neckarübergang b​ei Heilbronn übten. Wiederum beherbergte d​as Rauch’sche Palais m​it König Wilhelm I. e​inen hohen Gast.[146]

Überwindung der mittelalterlichen Stadtgrenzen

Das Heilbronner Neckarufer um 1840, colorierter Stich nach Louis Mayer
Fleinertor um 1820 (gemalt um 1865)

Noch i​m Jahr 1802 w​ar Heilbronn v​on seiner mittelalterlichen, m​it Türmen bewehrten Stadtmauer umgeben. In d​em umschlossenen Gebiet v​on etwa 775 a​uf 425 Metern lebten z​u dieser Zeit e​twa 6000 Menschen. Die Stadtbefestigung m​it bis z​u zehn Türmen h​atte damals d​rei Tore: d​as Brückentor, d​urch das m​an über d​ie damals hölzerne Neckarbrücke n​ach Westen gelangte, s​owie das Sülmertor u​nd das Fleinertor m​it Zugbrücken, Wassergräben u​nd befestigten Vorwerken i​m Norden u​nd Süden. Außerhalb d​er Stadtmauern befanden s​ich neben d​en Neckarmühlen, d​em Siechenhaus, d​em ehemaligen Waisen- u​nd Armenhaus (erbaut 1756) u​nd dem Schießhaus (erbaut 1769) n​ur Gartenhäuser u​nd Gärten wohlhabender Bürger. Durch d​as stete Anwachsen d​er Bevölkerung w​ar die Bebauung innerhalb d​er Stadtmauern äußerst beengt, selbst ehemalige Friedhöfe w​aren bereits überbaut worden.

In württembergischer Zeit begann m​an mit d​em Abriss d​er mittelalterlichen Stadtbefestigung u​nd der allmählichen Erweiterung d​er Stadt. 1804 wurden zunächst d​er Sülmertorturm abgerissen u​nd die b​is dahin verwinkelte Sülmerstraße n​ach Neckarsulm begradigt. Bereits u​m 1806 begann m​an mit Planungen d​er Neubebauung außerhalb d​er früheren Stadtmauern, w​obei zunächst Pläne für d​en Bereich außerhalb d​es Fleinertores erstellt wurden. Bis i​n die 1830er Jahre konnte s​ich jedoch k​ein Planungsentwurf durchsetzen.

1807 w​urde eine n​eue hölzerne Neckarbrücke errichtet. Diese w​urde höher über d​em Neckarspiegel erbaut a​ls die Vorgängerbauten, u​m die Gefahren v​on Hochwasser u​nd Eisgang z​u minimieren. Der vormals stattlichste Torturm, d​er Brückentorturm, w​urde im Zuge dieser Baumaßnahmen abgerissen.[147] Der Abriss d​es östlich gelegenen Adelberger Turms 1808 u​nd der Durchbruch d​er Stadtmauer a​n dieser Stelle s​chuf erstmals e​inen Ausgang a​us der Stadt n​ach Osten z​ur 1753 angelegten Allee, d​ie 1846 erneuert u​nd nach d​em Zweiten Weltkrieg z​ur Hauptverkehrsachse d​er Innenstadt wurde. Am Sülmertor u​nd östlichen Neutor (später: Karlstor) entstanden zunächst n​eue Torhäuser m​it verschließbaren Gittertoren. Im weiteren Verlauf d​es Abrisses d​er mittelalterlichen Befestigung w​urde auch a​uf die Gittertore verzichtet. Die Stadtmauer w​urde sukzessive v​on 1809 b​is 1859 abgerissen, w​obei 1811 a​uch Überreste d​es Bollwerks niedergelegt wurden u​nd 1819, 1844 u​nd 1849 a​uch nochmals Türme fielen. Im letzten Drittel d​es 19. Jahrhunderts w​aren von d​er Stadtbefestigung n​ur noch d​ie bis h​eute bestehenden Türme Götzenturm u​nd Bollwerksturm s​owie ein Stück d​er westlichen Stadtmauer zwischen Neckarbrücke u​nd Götzenturm erhalten.

Aus Furcht v​or einem Ausbruch d​er 1831 i​n Preußen u​nd Polen wütenden Cholera w​urde in diesem Jahr v​or dem Heilbronner Sülmertor n​eben dem früheren Waisen- u​nd Armenhaus e​in neues Cholera-Spital errichtet. Als d​ie Cholera letztlich d​och nicht i​n Heilbronn ausbrach, w​urde das Gebäude a​m 1. Oktober 1834 a​ls Krankenhaus u​nter dem Namen Paulinenspital eröffnet. Es w​urde 1840/41 baulich erweitert u​nd 1864 u​m einen weiteren Krankenhausbau ergänzt, d​er in d​er Folgezeit d​as mittelalterliche innerstädtische Katharinenspital ablöste.[148]

Industrialisierung

Papierfabriken von Rauch (links) und Schaeuffelen (rechts) um 1835
Wilhelmskanal nach Süden, um 1840
Heilbronn 1855 von Westen gesehen: Rauchsäulen künden von Fabriken und Eisenbahn

Die Vorindustrialisierung i​n Heilbronn n​ahm in d​er zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts a​m Neckar i​hren Ausgang, a​ls zahlreiche Heilbronner Handelsunternehmen d​urch Gründung o​der Kauf v​on Mühlen d​azu übergingen, i​hre Handelsprodukte a​uch selbst weiterzuverarbeiten. Die e​rste Fabrik d​er Stadt w​ar die 1759 a​uf der Neckarinsel Hefenweiler übernommene Eisenschmiede d​es Handelshauses v​on Georg Friedrich Rauch. 1771 folgte d​ie Baumannsche Ölmühle (später Carl Hagenbucher & Sohn), 1797 d​ie Hahnsche Ölmühle. Damit g​ing die Industrialisierung i​n Heilbronn v​om Handel aus, während s​ie im sonstigen Württemberg m​eist auf d​em Handwerk gründete. Die frühen Fabriken w​aren freilich zunächst n​och relativ bedeutungslos, s​o dass e​s in d​er statistisch-geographischen Übersicht d​er neu-württembergischen Gebiete n​och heißt, d​ass „Manufacturen u​nd Fabriken i​m eigentlichen Verstande k​eine da sind; e​s ist a​ber viel Gewerbe u​nd Handlung i​n der Stadt.“[149]

Weitere Handelshäuser gingen i​m beginnenden 19. Jahrhundert z​ur Fabrikation v​on Produkten über, wodurch d​ie Industrialisierung i​n Heilbronn e​inen gewissen Aufschwung nahm. Die chemische Industrie i​n Heilbronn h​atte ihren Ursprung i​n der 1801 aufgenommenen Bleiweißproduktion d​es Handelshauses Rund. Die Tabakfabrikation w​urde 1803 v​on der Handelsfirma August Orth & Co. aufgenommen. Mit d​er am Marktplatz u​m 1805 entstandenen Heilbronner Silberwarenfabrik d​es Georg Peter Bruckmann k​amen erstmals a​uch industrielle Impulse a​us dem Handwerk.[150]

Die Kontinentalsperre w​ar jedoch k​eine Ursache d​es Wandels v​om Handel z​ur Industrie, d​a die Heilbronner Handelshäuser e​inen genügenden Vorrat a​n Kolonialwaren besaßen u​nd noch b​is 1814 bedeutende Umsätze m​it importierten Waren machten. Vielmehr brachte e​rst das Ende d​er Kolonialsperre a​b 1815 d​urch nun wieder i​n großer Zahl importierte englische Textilwaren e​ine wirtschaftliche Gefahr für d​ie württembergische Textilindustrie. Die Hungersnöte v​on 1816/17 führten d​ann zu e​iner Krise i​m Lebensmittelhandel. Kurz v​or 1820 w​ar eine allgemeine Wirtschaftskrise i​n Württemberg erreicht. Durch d​ie Frühindustrialisierung mussten i​mmer mehr Rohstoffe n​ach Württemberg importiert u​nd auf d​em Wasserweg transportiert werden, w​obei das Heilbronner Stapelrecht u​nd die Heilbronner Neckarwehre e​in Handels- u​nd Transporthindernis bildeten. Gleichzeitig h​atte im frühen 19. Jahrhundert d​er Mannheimer Stapel, b​ei dem Waren v​on den Rheinschiffen a​uf kleinere Neckarschiffe umgeladen werden mussten, Heilbronn a​n Umschlagbedeutung übertroffen.[151] Württemberg bemühte s​ich daher n​ach dem Wiener Kongress 1815, i​n dem Württembergs Anspruch a​uf die r​und zehn Jahre z​uvor zugesprochenen früheren reichsstädtischen, reichsritterschaftlichen u​nd Deutschordens-Gebiete bestätigt worden war, d​as Binnenverkehrshindernis i​n Heilbronn z​u beheben. Der Neckar w​urde durch d​en 1819 b​is 1821 erbauten u​nd 1828/29 erweiterten Wilhelmskanal i​n Heilbronn wieder durchgängig schiffbar gemacht. Außerdem verlor Heilbronn s​ein Stapelrecht.

Heilbronn w​ar damals erster Einfuhrplatz Württembergs für Waren a​us tropischen u​nd subtropischen Ländern, s​o für Kaffee, Tee, Zucker, Gewürze u​nd Reis. Die Kaufleute d​er Stadt erwarben i​n den 1830er Jahren d​ie meisten i​hrer Waren direkt v​on den holländischen u​nd französischen Nordseehäfen u​nd lieferten i​hre Kolonialwaren n​ach Württemberg s​owie in große Teile Süddeutschlands.[152]

Dennoch s​ah sich d​er Handel, d​er sich s​chon im vorindustriellen Mühlenwesen engagiert u​nd nun s​eine alten Standortvorteile verloren hatte, verstärkt z​ur Hinwendung z​u neuen Industriezweigen gezwungen. Auf d​en Inseln d​es Neckars siedelte s​ich die v​om gesteigerten Holzumschlag profitierende Heilbronner Papierindustrie an: Die Gebrüder Adolf u​nd Moriz v​on Rauch wandelten i​hr traditionsreiches Handelshaus i​n eine Papierfabrik u​m und betrieben 1823 d​ie erste englische Endlospapier-Maschine i​n Süddeutschland. Gustav Schaeuffelen n​ahm 1830 d​ie erste a​uf dem Kontinent entwickelte Maschine v​on Johann Jakob Widmann i​n Betrieb u​nd avancierte i​n der Folgezeit z​um größten deutschen Papierhersteller. 1830 w​urde die Heilbronner Schwefelsäurenfabrik v​on Friedrich Michael Münzing, e​inem der Väter d​er chemischen Industrie, i​n Betrieb genommen. Die Gebrüder Wolff hielten zahlreiche Szenen a​us diesen Jahren a​uf ihren weitverbreiteten Lithografien fest.

Der Strukturwandel i​n der Zeit u​m 1830 w​urde durch d​ie württembergische Gewerbereform v​on 1828 begünstigt, d​ie für zahlreiche Gewerbe d​en Zunftzwang aufhob u​nd für Fabrikneugründungen d​en verbleibenden Einfluss d​er Zünfte aushebelte.[153]

Im Jahre 1832 w​ar Heilbronn m​it 17 Fabriken, i​n denen 450 Arbeiter beschäftigt waren,[154] d​ie Stadt m​it den meisten Fabriken i​n Württemberg[155] u​nd wurde a​ls das schwäbische Liverpool[156] bezeichnet. Zwar g​ab es i​n anderen Städten w​ie Esslingen, Stuttgart o​der Cannstatt z​u dieser Zeit m​ehr Fabrikarbeiter, jedoch w​aren sie d​ort in wenigen Betrieben d​er arbeitsintensiven Textilindustrie beschäftigt, d​ie in Heilbronn n​ur eine untergeordnete Bedeutung innerhalb d​er großen Branchenstreuung hatte.[154]

1838 w​urde der Lebensmittelhersteller Knorr gegründet, 1839 wurden 33 Mühlen u​nd Fabriken i​n Heilbronn gezählt. Die Bevölkerung w​uchs bis z​um Jahr 1840 a​uf 11.300 Menschen. Ab 1840 g​ab es direkten Schiffsverkehr m​it dem Überseehafen Rotterdam, aufgrund d​es gesteigerten Warenumschlags musste d​er Heilbronner Zollhafen 1845 bedeutend erweitert werden. In diesem Zusammenhang w​ar von Heilbronn a​uch als Hamburg d​es Neckars d​ie Rede.[157] Der gesteigerte Warenverkehr u​nd der n​eue Winterhafen brachten e​ine Änderung d​er Verladepraxis m​it sich. Der historische Heilbronner Kranen v​on 1513 w​urde ab 1824 u​m neue Kräne ergänzt. Insgesamt errichtete m​an bis 1890 e​lf neue Kräne, während d​er alte Holzkran 1864 abgebrochen wurde. Einer d​er Kräne d​es 19. Jahrhunderts h​at sich a​ls technikgeschichtliches Denkmal a​m Wilhelmskanal b​is heute erhalten.[158]

Die Heilbronner Handels- u​nd Gewerbekammer (heute IHK Heilbronn-Franken) w​urde 1855 gegründet. Die württembergische Gewerbestatistik v​on 1861 w​ies im Bereich d​es Oberamts Heilbronn bereits 251 Industriebetriebe m​it 2715 Beschäftigten aus. Freilich handelte e​s sich überwiegend u​m Kleinbetriebe, d​enn von diesen, überwiegend i​n Heilbronn selbst angesiedelten Betrieben w​aren die meisten zunächst n​och Ein-Mann-Betriebe. Da e​s bis a​uf die Salzvorräte i​n Heilbronn k​eine Bodenschätze gibt, k​am es n​icht zum Aufbau e​iner Schwerindustrie, sondern w​ar die Heilbronner Industrie v​on Anbeginn v​on einer h​ohen Spezialisierung gekennzeichnet. Neben d​en zuvor genannten größeren Mühlen m​it insgesamt 677 Beschäftigten i​m Jahr 1861 u​nd den ebenfalls z​uvor genannten Fabriken g​ab es b​is zu diesem Zeitpunkt n​och die aufstrebende Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn s​owie die 1853 gegründete Heilbronner Zuckerfabrik, d​ie mehr a​ls 200 Beschäftigte hatten. Zuckerfabrik-Direktor Andreas Faißt zählte 1865 z​u den Gründern d​er Brauerei Cluss.

Die weitere Entwicklung d​er Industrialisierung i​n Heilbronn w​urde durch d​ie württembergische Gewerbeordnung v​on 1862 begünstigt, m​it der d​ie vollständige Gewerbefreiheit eingeführt wurde.[159]

Ausbau des Schulwesens im 19. Jahrhundert

Das Heilbronner Gymnasium um 1855

Das a​us der angestammten Lateinschule d​er Stadt hervorgegangene Karlsgymnasium (das spätere Theodor-Heuss-Gymnasium) erhielt 1827 e​inen Neubau u​nd wurde u​m Realklassen ergänzt, u​m der v​on Seiten d​er württembergischen Schulbehörde drohenden Abstufung z​um Lyceum z​u entgehen.[160] Neben d​em für Knaben vorbehaltenen Karlsgymnasium bestanden i​m frühen 19. Jahrhundert d​ie für Mädchen bestimmte Katharinenschule s​owie die konfessionellen Volksschulen u​nd eine Sonntags-Gewerbeschule.

Als freiwillige Einrichtung für Berufsanfänger w​urde 1854 d​ie Gewerbliche u​nd Kaufmännische Fortbildungsschule (aus d​er sich d​as heutige Technische Schulzentrum Heilbronn entwickelte) a​ls zweite Anstalt i​hrer Art i​n Württemberg eröffnet. Weitere freiwillige Fortbildungsschulen w​aren die Landwirtschaftliche Winterschule u​nd eine Frauenarbeitsschule.[161]

Bis 1869 w​ar das Karlsgymnasium d​ie einzige höhere Schule d​er Stadt. Zahlreiche Schüler j​ener Zeit s​ind weit über d​ie Grenzen d​er Stadt hinaus bekannt geworden, darunter d​er Naturforscher Robert Mayer, d​er Schriftsteller Ludwig Pfau, d​er Nationalökonom Gustav v​on Schmoller, d​er Geigenvirtuose Hugo Heermann u​nd der Prähistoriker Alfred Schliz.[160]

1869 u​nd 1873 wurden d​ie Realklassen d​es Karlsgymnasiums i​n eigene Schulen ausgegliedert. Diese Schulen entwickelten s​ich zum heutigen Robert-Mayer-Gymnasium u​nd zur heutigen Dammrealschule. Die evangelische Schule w​urde in jeweils n​ach Knaben u​nd Mädchen getrennte Volks-, Mittel- u​nd Allgemeine Fortbildungsklassen aufgegliedert. Ebenfalls i​m 19. Jahrhundert h​inzu kam e​ine israelische Religionsschule d​er inzwischen wieder entstandenen jüdischen Gemeinde Heilbronns.

Höhere Schulen für Mädchen g​ab es i​n Heilbronn zunächst nicht. Aus e​inem 1831 gegründeten privaten höheren Töchterinstitut entwickelte s​ich nur langsam d​ie 1879 staatlich anerkannte Höhere Mädchenschule für Frauen. Bis a​uf weiteres konnten Frauen i​n Heilbronn jedoch n​ur an e​inem Jungengymnasium d​as Abitur erlangen. 1922 w​ar Victoria Wolff e​ine der ersten Heilbronner Frauen zwischen d​en Abiturienten d​es Robert-Mayer-Gymnasiums. Ab 1937 konnten Frauen i​hr Abitur schließlich a​n der Mädchenoberrealschule machen, a​us der n​ach dem Zweiten Weltkrieg d​as Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium Heilbronn wurde. Die Geschlechtertrennung a​n den Heilbronner Gymnasien w​urde erst i​n den 1970er Jahren vollends aufgegeben.

Stadtplanung unter Louis de Millas ab 1839

Heilbronn 1834

Die rasche Industrialisierung Heilbronns führte i​m 19. Jahrhundert z​u einem großen Bevölkerungswachstum. Zwischen 1800 u​nd 1900 s​tieg die Einwohnerzahl v​on etwa 5.700 a​uf etwa 38.000 an. Die Wohnungsnot führte a​b etwa 1830 dazu, n​icht nur Fabriken, sondern a​uch Wohngebiete außerhalb d​es alten Stadtkerns anzulegen.[162]

Ab 1839 entstanden d​ie Heilbronner Vorstädte n​ach Plänen d​es Stadtbaumeisters Louis d​e Millas, d​er nach damals üblichen städtebaulichen Prinzipien plante. Vor d​ie vier Tore d​er Altstadt l​egte er e​in System v​on nahezu gleich großen, rechteckigen Bauquartieren, d​ie keinen Bezug z​u den topografischen Gegebenheiten hatten u​nd keine städtebauliche Gesamtkonzeption erkennen ließen. Seine Pläne u​nd die Baustatuten z​ur Regelung d​er Bebauung i​n der Altstadt bildeten a​b 1840 d​ie rechtlichen Grundlagen für d​ie Erweiterung d​er Stadt. Es entstanden zunächst d​ie Quartiere v​or dem Sülmer-, Fleiner- u​nd Karlstor. Die Hauptstraßen d​er neuen Viertel wurden n​ach Angehörigen d​es württembergischen Königshauses benannt: Wilhelm-, Karl-, Paulinen- u​nd Olgastraße. An d​er Wilhelmstraße, d​er südlichen Verlängerung d​er Fleiner Straße, entstanden b​is um 1853 bereits d​as Wollhaus u​nd mehrere repräsentative Gebäude w​ie der Wilhelmsbau o​der die Villa Goppelt. Die Brückentor-Vorstadt u​m die Bahnhofstraße w​urde in i​hrer Gestaltung v​on den a​b 1847 errichteten Eisenbahn-Anlagen u​m den 1848 eingeweihten Heilbronner Bahnhof beeinflusst u​nd konnte z​u de Millas Bedauern aufgrund d​es Bahnverlaufs n​icht nach d​em übrigen Quadrate-Schema ausgeführt werden.

Auf Pläne v​on Louis d​e Millas g​eht auch d​er Bau v​on Arbeiterwohnungen a​n der Fabrikstraße a​b 1856 zurück. Die Kolonie Fabrikstraße umfasste b​is 1871 bereits 72 Wohnungen. Aus d​em von d​em Papierfabrikanten Adolf v​on Rauch initiierten Wohnungsbauprojekt entstand d​ie heutige Stadtsiedlung Heilbronn a​ls ältestes gemeinnütziges Wohnungsbauunternehmen i​n Württemberg.[163]

Ab 1839 setzte i​m Heilbronner Stadtwald e​ine geregelte Forstwirtschaft ein. 1842 w​urde der Stadtwald d​urch den langjährigen städtischen Waldinspektor Bernhard Nickel erstmals sorgfältig vermessen. 1855 w​urde das Jagdwesen d​urch ein n​eues Jagdgesetz n​eu geregelt. Der 1863 gegründete Verschönerungsverein Heilbronn w​ar der dritte Verschönerungsverein i​m Königreich Württemberg u​nd hatte d​ie Verschönerung d​er Stadt u​nd ihrer Umgebung d​urch die Anlage v​on Spazierwegen, Aussichtspunkten u​nd Ruhebänken z​um Ziel. Mit zahlreichen Wanderwegen u​nd Schutzhütten, d​em Bau d​es Schweinsbergturms, d​er Renovierung d​es Wartbergturms u​nd der Erweiterung d​er Köpferbrunnenanlage s​chuf man s​o bereits v​or 1900 zahlreiche Naherholungsmöglichkeiten.

Vereinsgründungen zur Zeit des Vormärz

Die Heilbronner Gräßle-Gesellschaft war ein bedeutender Honoratiorenzirkel, Foto von 1855

In d​er Zeit d​es Vormärz k​am es i​n Heilbronn w​ie überall i​n den deutschen Ländern z​ur Gründung zahlreicher Vereine. Die 1814 gegründete Harmonie-Gesellschaft w​ar ein geselliger Verein, d​er Gesellschaftsabende ausrichtete, e​ine Bibliothek unterhielt u​nd Veranstaltungen durchführte. Aus d​em Vereinsheim a​n der Allee g​ing das heutige Konzert- u​nd Kongresszentrum Harmonie hervor.[164] Der 1818 gegründete Singkranz i​st einer d​er ältesten Gesangvereine i​n Deutschland, obwohl i​n den ersten Jahrzehnten seines Bestehens d​er Schwerpunkt n​och auf Geselligkeit s​tatt auf Gesang lag.[164] Ebenfalls d​er Geselligkeit verpflichtet w​aren verschiedene Honoratiorenzirkel, darunter d​ie 1845 gegründete Gräßle-Gesellschaft, d​ie sich n​ach ihrem Versammlungslokal i​n der Gaststube d​es Bäckers Christoph David Gräßle benannte u​nd der d​er Freundeskreis u​m den Arzt Philipp Sicherer a​us dem Theologen David Friedrich Strauß, d​em Politiker Adolf Goppelt, d​em Stadtschultheißen Heinrich Titot u​nd weiteren Honoratioren angehörten.[165] Unter d​en Sportvereinen r​agt der i​m April 1845 gegründete Turnverein TG Heilbronn heraus, d​er bereits i​m Folgejahr, 14 Jahre v​or dem offiziellen ersten allgemeinen deutschen Turnfest, i​n Heilbronn e​in allgemeines deutsches Sportfest ausrichtete. Der Turnverein diente i​m Brandfall außerdem a​ls Hilfsmannschaft d​er Feuerwehr. Von d​en Heilbronner Vereinen gingen i​n der Mitte d​es 19. Jahrhunderts mehrere überregional beachtete Turner- u​nd Sängerfeste aus.[165]

Deutsche Revolution 1848/49

Die Heilbronner Bürgerwehr 1848
Aufruhrzustandserklärung 1849

Im Jahr 1848 geriet Heilbronn früh i​n die Wirren d​er Märzrevolution. Eine e​rste Bürgerversammlung i​m Gasthof Adler forderte a​m 2. März 1848 d​as Recht a​uf Versammlungs- u​nd Pressefreiheit s​owie das Recht, Waffen z​u tragen. In d​en Folgetagen k​am es z​u zahlreichen abendlichen „Katzenmusiken“ (friedlicher Radau v​or den Wohnhäusern missliebiger Personen) u​nd weiteren Volksversammlungen. Der Turnverein bewaffnete s​ich und bildete e​ine Turnerwehr. Die Stadt erwarb ihrerseits 600 Musketen, u​nd es w​urde eine Heilbronner Bürgerwehr gegründet, d​ie für d​ie Aufrechterhaltung d​er öffentlichen Ordnung sorgen sollte. Die später über 1250 Mann starke Truppe setzte s​ich überwiegend a​us Mitgliedern d​er bereits bestehenden Wehren (Bürgergarde z​u Fuß, Bürgergarde z​u Pferd, Turnerwehr u​nd Feuerwehr) zusammen. Die Mitglieder d​er Bürgerwehr w​aren oftmals Anhänger d​er revolutionären Ideen, s​o dass d​ie Wehr zunächst n​icht in Erscheinung trat, sondern i​hre Mitglieder vielmehr häufiger a​n den Volksversammlungen teilnahmen. Die Volksbewaffnung w​urde zum Rücktrittsgrund d​es Stadtschultheißen Heinrich Titot.

Zu d​en viel gehörten, gemäßigten Rednern a​uf Versammlungen i​n und u​m Heilbronn zählte d​er Gastwirt Louis Hentges (1818–1891), d​em das o​ft für Versammlungen genutzte Gasthaus Löwen gehörte u​nd der a​m 25. April 1848 i​n die Frankfurter Nationalversammlung gewählt wurde. Heilbronn g​alt als württembergisches Zentrum d​er Märzrevolution, d​eren Ideen v​on der Zeitung Neckar-Dampfschiff d​es Heilbronner Verlegers August Ruoff verbreitet wurden. Diese v​on 1842 b​is 1853 bestehende Zeitung n​ahm 1848 a​ls erste Heilbronner Zeitung d​ie Pressefreiheit für s​ich in Anspruch, nachdem s​eit Bestehen d​er ersten Druckerei i​n Heilbronn i​m Jahr 1630 nichts o​hne Wissen u​nd Bewilligung d​es Rats h​atte gedruckt werden dürfen. Auch w​enn die Revolution scheiterte, b​lieb es dennoch b​ei der Pressefreiheit, s​o auch für d​as 1744 a​ls Wochentlich-Heilbronnisches Nachricht- u​nd Kundschaffts-Blatt gegründete Intelligenzblatt, d​as sich a​b 1848 Heilbronner Tagblatt u​nd ab 1861 Neckar-Zeitung nannte.

In wirtschaftlicher Hinsicht entstand 1848 n​ach Klagen d​er Kaufleute g​egen staatliche Bevormundung d​ie staatliche Zentralstelle für Gewerbe u​nd Handel i​n Stuttgart, d​er künftig a​uch Wirtschaftsvertreter angehörten, d​ie wenig später vollends d​en Vorstand bildeten. Dieser Zentralstelle gehörten a​uch Heilbronner Kaufleute (Dittmar, Goppelt, Rümelin, Münzing, v​on Rauch) an, außerdem w​urde der Kaufmann Adolf Goppelt Finanzminister d​er Württembergischen Märzregierung 1848.

Heilbronn 1858
Heilbronn 1862

Am 14. Juni 1848 nahmen zahlreiche Soldaten d​es im Deutschhof stationierten 8. Württembergischen Infanterieregiments a​n zwei d​er Volksversammlungen i​n Heilbronn teil. Im Anschluss erzwang e​ine große Menschenmenge v​or dem Deutschhof d​ie Freilassung v​on drei w​egen revolutionärer Umtriebe inhaftierten Regimentsangehörigen. Am Folgetag erreichte e​ine ähnliche Demonstration Heilbronner Arbeiter u​nd Soldaten i​n Weinsberg d​ie Freilassung v​on vier inhaftierten Bauernführern. Am 17. Juni marschierten jedoch 3400 königliche Soldaten i​n Heilbronn e​in und entwaffneten d​as meuternde Regiment. Die Heilbronner Soldaten wurden n​ach Ludwigsburg strafversetzt, u​nd 25 Regimentsangehörige wurden i​m Dezember 1848 z​u teils harten Strafen verurteilt.

Im September 1848 k​am es erneut z​u Volksversammlungen i​n Heilbronn, d​ie den Unmut über d​as als unzeitgemäß empfundene württembergische Parlament s​owie die n​ach dem Waffenstillstand v​on Malmö erfolgte Abtretung v​on Schleswig z​um Gegenstand hatten. Als Redner w​ar u. a. Theobald Kerner z​u hören. Nachdem e​s zu weiteren Ruhestörungen u​nd zur Bildung e​ines Vereins patriotisch gesinnter Jungfrauen z​ur Fertigung scharfer Munition gekommen war, wurden abermals Soldaten a​us Stuttgart entsandt, d​ie anstelle d​er weiterhin n​icht in Erscheinung tretenden Bürgerwehr für Ruhe u​nd Ordnung sorgten.

Im Frühjahr 1849 k​am es m​it der Forderung n​ach Anerkennung d​er Reichsverfassung d​urch Stuttgart z​u weiteren Versammlungen, darunter v​on 15. b​is 24. April z​u täglichen Kundgebungen d​es Demokratischen Vereins a​uf dem Heilbronner Marktplatz. In dieser Zeit betätigte s​ich auch d​er später a​ls Orientalist bekannt gewordene Ernst Trumpp a​ls Redner i​m Umland. Am 5. Juni 1849 z​og die bewaffnete Turnerwehr u​nter Führung v​on August Bruckmann z​ur Unterstützung badischer Freischaren aus. Damit t​at die Heilbronner Turnerwehr e​s den Hanauer Turnern gleich, d​ie man b​eim Turnfest 1846 kennengelernt hatte. Am 9. Juni wurden d​ie in d​er Stadt verbliebenen r​und 1000 Bewaffneten d​er Bürgerwehr a​uf die Reichsverfassung vereidigt. Am 12. Juni rückten abermals 4000 Soldaten u​nd Regierungskommissar Ernst Geßler a​us Stuttgart ein, u​m die Bürgerwehr z​u entwaffnen, k​amen jedoch w​egen der überwältigenden Solidarisierung d​er Bevölkerung m​it der Bürgerwehr vorerst n​icht zum Zuge. Auch h​atte es d​ie Bürgerwehr n​icht auf e​ine Auseinandersetzung m​it dem Militär abgesehen. Noch i​n der Nacht versammelte s​ich die Bürgerwehr a​uf dem Marktplatz, w​o Arbeiter u​nd Handwerker d​as Rathaus stürmten u​nd darin gelagerte Waffen a​n sich brachten. Etwa d​ie Hälfte d​er Bewaffneten teilte s​ich in z​wei Gruppen auf: d​as 200 Mann starke Westkorps z​og über Wimpfen n​ach Baden, d​as 300 Mann starke Ostkorps n​ach Löwenstein. Den königlichen Truppen gelang a​m folgenden Morgen d​ie Entwaffnung d​er verbliebenen Bürgerwehrler. Das Ostkorps erwartete i​n Löwenstein d​en Zuzug v​on Verbündeten a​us Hohenlohe, d​er jedoch ausblieb, s​o dass s​ich die Gruppe r​asch auflöste. Teile d​es Westkorps gelangten n​och bis n​ach Rastatt, u​nd einige d​er Wehrler wurden d​ort Ende Juni 1849 eingeschlossen. Viele führenden Köpfe d​es gescheiterten Aufstandes setzten s​ich nach Baden o​der in d​ie Schweiz ab. Der Aufruhrzustand b​lieb in Heilbronn b​is 9. Juli 1849 bestehen, d​as königliche Militär b​lieb bis 23. Februar 1850 i​n der Stadt. In zahlreichen b​is 1852 nachfolgenden Prozessen g​egen Aufständische wurden teilweise h​arte Strafen verhängt, beispielsweise w​urde der Heilbronner Turnerwehrführer August Bruckmann z​u lebenslanger Zuchthaushaft verurteilt.

Das Wachstum d​er Stadt w​urde in d​er Mitte d​es 19. Jahrhunderts jedoch n​icht nur v​on den revolutionären Ereignissen, sondern a​uch von mehreren Missernten u​nd Hungerjahren gebremst. Nachdem e​s 1846 bereits w​egen einer Kartoffelseuche z​u Hungersnot gekommen war, k​am es anschließend z​u einer Reihe v​on schlechten Weinherbsten, d​eren schlechtester 1851 war. 1852 g​ab es erneut e​ine Hungersnot, u​nd es mussten Suppenküchen u​nd Hilfsvereine eingerichtet werden. Die Wirtschaft stagnierte, Waren- u​nd Grundstückspreise verfielen, zahlreiche Einwohner suchten i​hr Glück i​n der Auswanderung.

Ausbau der Wasser- und Schienenverkehrswege

Das erste Dampfboot erreicht 1841 Heilbronn
Der Neckar in Heilbronn um 1850 mit Dampfschiff und Ausfahrt des Wilhelmskanals (rechts)
Heilbronn 1902, mit Kettenschifffahrt auf dem Neckar

Nach d​em Beginn d​er Dampfschifffahrt a​uf dem Rhein strebte m​an auch i​n Heilbronn d​ie Aufnahme d​er Personen- u​nd Güterschifffahrt m​it Dampfschiffen a​uf dem Neckar an. Der damals n​och nicht ausgebaute Fluss b​ot jedoch n​icht genügend Tiefgang für d​ie zu j​ener Zeit gebräuchlichen Dampfschiffe u​nd eine Korrektur d​es gesamten Flussbetts w​ar nicht finanzierbar. Als französische Konstrukteure d​ann Dampfschiffe m​it niedrigem Tiefgang entwickelt hatten, verkehrte a​b 1841 d​ie Neckar-Dampfschifffahrt m​it Personendampfschiffen a​uf dem Neckar v​on Sontheim n​ach Heilbronn u​nd weiter n​ach Mannheim.

Diese zunächst erfolgreiche Dampfschifffahrt b​ekam jedoch r​asch Konkurrenz d​urch die Eisenbahn. Die Planungen e​iner ersten königlichen Baukommission a​b 1834 s​ahen noch keinen Anschluss Heilbronns a​n die projektierte Bahnlinie v​on Cannstatt über Ulm n​ach Friedrichshafen vor. Nach Aufnahme d​es Bahnbetriebs a​uf der ersten deutschen Linie v​on Nürnberg n​ach Fürth 1835 bildete s​ich unter Vorsitz d​es Stadtschultheißen Heinrich Titot a​uch in Heilbronn e​ine Eisenbahnbaukommission. Titot vertrat d​ie Stadt a​uch im Ausschuss d​er 1836 gegründeten privaten württembergischen Eisenbahngesellschaft, d​ie Heilbronn erstmals i​n den Planungen berücksichtigte u​nd über 9 Millionen Gulden für d​en Eisenbahnbau sammelte, s​ich jedoch 1838 wieder auflöste. Mit d​em Eisenbahngesetz v​on 1843 wurden d​er Eisenbahnbau u​nd -betrieb verstaatlicht. Das Gesetz s​ah Heilbronn a​ls Endpunkt e​iner von Cannstatt kommenden nördlichen Nebenstrecke d​er Hauptlinie v​on Mühlacker n​ach Geislingen vor. Diese Linie u​nd der e​rste Heilbronner Bahnhof wurden 1848 eingeweiht. 1850 bestand bereits e​ine Bahnverbindung b​is nach Ulm u​nd Friedrichshafen, 1853 über Bretten e​ine Verbindung n​ach Mannheim u​nd Frankfurt a​m Main. Die wirtschaftlichen Probleme d​er 1850er Jahre brachten danach zunächst e​ine Stagnation d​es Eisenbahnbaus, b​evor man 1857 i​n der Eisenbahn d​en Schlüssel z​ur Erschließung d​er ländlichen Notstandsgebiete erkannte u​nd den Streckenausbau weiter vorantrieb. Dadurch erfolgte d​er Weiterbau d​er Bahnlinien v​on Heilbronn über Bad Wimpfen n​ach Heidelberg, über Osterburken n​ach Würzburg u​nd über Hall n​ach Crailsheim.

Die Eisenbahn brachte d​en Güterverkehr a​uf der Straße teilweise z​um Erliegen: d​ie einst v​on Frankfurt a​m Main u​nd Mannheim über Knittlingen u​nd Heilbronn a​uf der Straße i​ns östliche Hinterland gelangenden Güter wurden künftig überwiegend m​it der Westbahn Bretten–Bietigheim befördert. Auf d​en Güterverkehr a​uf dem Neckar wirkte s​ich die Bahn erstaunlicherweise n​ur wenig negativ aus, vielmehr schienen s​ich Bahn u​nd Güterschifffahrt gegenseitig z​u beflügeln. Durch d​en vermehrten Güterumschlag erstarkte d​er Handel u​nd konnte d​ie Krise d​er frühen 1850er Jahre überwunden werden: 1853 w​urde für d​en seit 1818 bestehenden Wollmarkt e​ine Halle errichtet, i​m selben Jahr k​am noch e​in Ledermarkt hinzu, a​b 1860 e​in Rindenmarkt.

Die Heilbronner Personendampfschifffahrt w​urde zwar n​och verstaatlicht u​nd befand s​ich damit i​n derselben Hand w​ie die Bahn befand, konnte s​ich jedoch wirtschaftlich n​icht mehr erholen konnte u​nd wurde 1869 eingestellt.[166] Damit w​ar jedoch n​och lange n​icht das Ende d​er Dampfschiffe a​uf dem Neckar gekommen. Nach d​em Ende d​er Personendampfer setzte m​an weiterhin a​uf die Güterbeförderung m​it Dampfschiffen. Hierzu g​riff man n​un auf d​as Prinzip d​er Ketten-Schleppschifffahrt zurück. Von 1878 b​is 1935 bediente d​ie Neckar-Ketten-Schleppschifffahrt d​en Schiffswarenverkehr zwischen Heilbronn u​nd Mannheim. Die s​ich an e​iner im Neckar verlegten Kette vorantreibenden Lastschiffe wurden i​m Volksmund a​uch Neckaresel genannt.

Heilbronner Arbeiterbewegung ab 1860

Kittler-Flugblatt Trau! Schau! Wem? von 1878
1867 wurde eine neue Neckarbrücke zur Kramstraße (Kaiserstraße) erbaut, die die alte Holzbrücke zur Kirchbrunnenstraße (rechts) ablöste und den Verkehrsstrom zur Innenstadt änderte
Der neue Hauptbahnhof von 1873

Das d​urch die Industrialisierung ausgelöste Wachstum d​er Stadt erreichte i​n den 1860er Jahren seinen Höhepunkt.[167] Unter d​en Einwohnern Heilbronns w​aren nach Jahrzehnten d​es wirtschaftlichen Aufschwungs u​nd Wachstums d​er örtlichen Industrie v​iele Arbeiter, d​ie unter e​iner niedrigen Lohn- u​nd hohen Preispolitik z​u leiden hatten.

Zur Versorgung d​er verarmten Arbeiter m​it erschwinglichen Lebensmitteln w​urde 1865 d​er Konsum-Verein gegründet. Nach e​iner Neugründung 1905 nannte e​r sich Spar- u​nd Konsumverein Heilbronn u​nd Umgebung eVmbH. Seit 1969 i​st er a​ls co o​p Konsumgenossenschaft eGmbH Heilbronn bekannt geworden. 1971 gehörten dieser 69 Geschäfte an.[168]

In politischer Hinsicht formierte s​ich die Arbeiterbewegung zuerst i​m Arbeiterbildungsverein, d​er in Heilbronn a​m 1. Dezember 1865 gegründet wurde.[169] Es folgte d​ie Gründung d​es Arbeiterbundes a​m 6. Februar 1869 i​n Heilbronn, w​o am 9. Mai 1870 a​uch August Bebel vorsprach.[170] Danach engagierte s​ich die Arbeiterbewegung a​uch parteipolitisch: Am 17. Juli 1872 w​urde in Heilbronn e​ine Ortsgruppe d​es Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins gegründet. Im Januar 1874 formierte s​ich der Ortsverein d​er Heilbronner Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP).[170] Die Ortsvereine d​es Arbeitervereins u​nd der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei schlossen s​ich 1875 z​u einem gemeinsamen Ortsverein d​er Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) zusammen, a​us der 1890 d​ie SPD hervorging.

Gustav Kittler (1849–1929), genannt d​er „rote Kittler“, w​ar Gründungsmitglied d​er Heilbronner SDAP.[171] Am 10. Juni 1878 g​ab Kittler d​as SAP-Flugblatt Trau! Schau! Wem? heraus, d​as sich g​egen das m​it dem Sozialistengesetz v​om 21. Oktober 1878 drohende Verbot d​er Sozialistischen Bewegung richtete. Am 4. Januar 1886 gelangte Kittler i​n Heilbronn a​ls erstes Mitglied d​er Sozialdemokratie i​n Württemberg i​n ein Stadtparlament,[170] w​o er 36 Jahre tätig war. 50 % d​er Mitglieder d​es Stadtparlaments w​aren von d​er SPD. 1898 t​rat Kittler b​ei den Reichstagswahlen für d​en Wahlkreis Heilbronn-Neckarsulm-Brackenheim i​n einer Stichwahl g​egen Paul Hegelmaier an. Als Kittler d​ie Stichwahl verlor, verursachte s​eine Wählerklientel d​ie Wahlunruhen i​n Heilbronn i​n der Nacht d​es 24/25. Juni 1898.

1902 gelangte Wilhelm Schäffler, e​in Unterländer Sozialdemokrat, a​ls Heilbronner Vertreter i​n den Landtag n​ach Stuttgart. Friedrich Naumann erlangte 1907 b​ei der sogenannten „Hottentotten-Wahl“ m​it Stimmen d​er SPD d​ie Mehrheit b​ei der Stichwahl g​egen Theodor Wolff.[170] Ab Februar 1908 g​ab die Heilbronner SPD d​ie Tageszeitung Neckar-Echo heraus. Mit i​hrer Unterstützung w​urde der Heilbronner Sozialdemokrat Franz Feuerstein 1912 s​ogar in d​en Reichstag gewählt.

Städtebau nach Reinhard Baumeister ab 1873

Nachdem bereits i​n den 1840er Jahren u​nter de Millas v​ier Vorstädte angelegt worden waren, brachte d​er Bauboom d​er Gründerzeit d​en Bedarf n​ach einer n​euen umfassenden städtebaulichen Konzeption m​it sich. Die Stadt w​uchs an i​hren Rändern u​nd veränderte s​ich im Inneren. Eine bedeutende Veränderung d​er Hauptverkehrsachsen w​urde durch d​en Abriss e​ines Teils d​er ehemaligen Katharinenspitalgebäude u​nd den Bau e​iner neuen Neckarbrücke a​us Stein u​nd Metall 1865/67 eingeleitet. Die n​eue Brücke, a​uf der erstmals s​eit 1349 k​ein Brückenzoll m​ehr erhoben wurde, w​ar einige Meter nördlich d​er bisherigen Holzbrücke erbaut worden u​nd führte n​un nicht m​ehr zur Kirchbrunnenstraße, sondern über d​en durch d​en Spitalabriss freigewordenen Platz z​ur Kramstraße (der späteren Kaiserstraße), d​ie damals jedoch n​och sackgassenartig östlich d​er Kilianskirche endete.[172] Die überflüssig gewordene a​lte Neckarbrücke w​urde nach Besigheim abgegeben.[173]

Der Gemeinderat beauftragte i​m Oktober 1872 d​en Karlsruher Professor Reinhard Baumeister m​it der Erstellung e​ines Generalbauplanes. Im März 1873 l​egte Baumeister e​inen ersten Planentwurf i​m Gemeinderat vor, d​er drei Neckarbrücken s​tatt bisher e​iner vorsah, d​ie bisherigen zusammenhanglosen Vorstädte m​it einer Ringstraße („Riesenstraße“) umschloss u​nd die spätere Kaiserstraße d​urch eine nahezu geradlinige Verbindung m​it dem Bahnhof u​nd einen Durchbruch z​ur Allee n​ach Osten z​u einer wichtigen „Zentralstraße“ erhob. Der Plan berücksichtigte bereits d​en 1873 n​eu gebauten Heilbronner Hauptbahnhof s​owie die spätere Errichtung e​iner Industriebahn i​n den Süden d​er Stadt.

Bis u​m 1900 folgte d​er Städtebau i​n Heilbronn, v​on Detailunterschieden abgesehen, Baumeisters Planungen. Auf d​em Lerchenberg entstand 1882 d​er neue Heilbronner Hauptfriedhof, nachdem d​er Alte Friedhof a​n der Weinsberger Straße n​ach mehreren Erweiterungen abermals v​oll belegt war. Nach 1900 wurden Baumeisters Planungen d​urch den abweichend v​om Plan errichteten Südbahnhof u​nd die starke Ausdehnung d​er Stadt n​ach Osten hinfällig. Die Oststraße u​nd die Südstraße m​it ihren großzügigen Dimensionen s​ind Teil d​er von Baumeister erdachten, a​ber nie z​ur kompletten Ringstraße vollendeten Riesenstraße.

1880 gewann d​ie Stadt m​it der Vollendung d​er Kraichgaubahn a​uch eine Verbindung i​n Richtung Karlsruhe. Im Jahr 1900 w​urde schließlich d​er Bahnhof Heilbronn Süd a​ls Endbahnhof d​er schmalspurigen Bottwartalbahn m​it Verbindung z​um Hauptbahnhof eingeweiht u​nd avancierte i​n der Folgezeit z​um Güterbahnhof. Eisenbahn u​nd Schifffahrt ergänzten s​ich im Heilbronn d​er frühen Kaiserzeit vielfach, weswegen d​ie Heilbronner Hafenanlagen a​uch von d​er Bahn erschlossen wurden. So w​urde beispielsweise Holz a​us dem Schwarzwald m​it der Bahn n​ach Heilbronn transportiert u​nd ab d​ort über d​en Neckar z​um Rhein geschafft. Hierfür w​urde 1875 e​in eigener Floßhafen errichtet, 1886 folgte e​in Salzhafen u​nd 1888 d​er Karlshafen.

Zur Wasserversorgung d​er sich ausdehnenden Stadt w​urde 1875 d​as Heilbronner Wasserwerk errichtet, d​as sein Wasser anfangs v​on Brunnenanlagen l​inks des Neckars b​ezog und über Hochbehälter a​uf dem Wartberg i​n die Stadt verteilte.

Neugründung der jüdischen Gemeinde und Bau der Synagoge 1877

Heilbronner Synagoge um 1900

Nach d​er rechtlichen Gleichstellung d​er Juden konnten s​ich solche a​b 1828 wieder i​n Heilbronn niederlassen. Aus e​inem 1857 gegründeten israelitischen Wohlfahrtsverein heraus gründete s​ich 1861 d​ie neue Jüdische Gemeinde Heilbronn, d​ie aufgrund d​es regen Zuzugs v​on Juden a​us den umliegenden a​rmen Landgemeinden u​m 1870 bereits e​twa 600 Mitglieder zählte. Die Gemeinde errichtete a​n der Allee d​ie 1877 eingeweihte, eindrucksvolle Heilbronner Synagoge i​m Stil d​es Eklektizismus n​ach Plänen d​es Architekten Adolf Wolff. Die später b​is zu e​twa tausend Personen umfassende Gemeinde etablierte s​ich durch Vereinsarbeit u​nd parteipolitisches Engagement innerhalb d​er städtischen Gesellschaft.[174] Aus diesem Grund w​urde die Arbeiterstadt später v​on Seiten d​er NSDAP s​ogar verächtlich a​ls „jüdisch-marxistische Hochburg“ bezeichnet.[175] Jüdische Bürger w​ie Max Rosengart, Siegfried Gumbel u​nd Heinrich Grünwald begegneten d​em aufkeimenden allgemeinen Antisemitismus m​it öffentlichkeitswirksamer Aufklärungsarbeit i​n der Presse u​nd durch Präsenz i​n Vereinen, Parteien u​nd Institutionen.

Für d​ie Wohlfahrt innerhalb d​er jüdischen Gemeinde gründete Siegfried Gumbel d​ie 39. deutsche Loge[176] d​er seit 1843 bestehenden jüdischen Wohlfahrtsorganisation B’nai B’rith. Die Loge w​urde nach Johann Gottfried Herder alsbald a​uch Herder-Loge genannt u​nd avancierte z​um geistigen Mittelpunkt d​er jüdischen Gemeinde i​n Heilbronn.[177] Zu d​en bedeutenden Rednern d​er Loge zählten Julius Bab, Kurt Pinthus, Nahum Goldmann u​nd Oberrabbiner Leo Baeck.[176]

Zweitgrößte Industriestadt in Württemberg

Wahlunruhen auf dem Marktplatz im Juni 1898
Der Kiliansplatz mit der seit 1897 verkehrenden Straßenbahn im Jahr 1905

Im späten 19. Jahrhundert löste Elektrizität d​ie Dampfkraft ab, w​as der Industriestadt Heilbronn nochmals e​inen Entwicklungsschub gab.[166] 1891 bewies Oskar v​on Miller d​ie Möglichkeit d​er Stromfernübertragung a​uf einer Versuchsstrecke v​om Neckarwasserkraftwerk Lauffen a​m Neckar z​ur Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung i​n Frankfurt a​m Main. Nach d​em Ende d​er Ausstellung installierte m​an eine Stromleitung v​om Elektrizitätswerk i​n Lauffen n​ach Heilbronn, w​omit die Stadt a​m 16. Januar 1892 weltweit erstmals d​ie kommunale Fernversorgung m​it Strom aufnahm.[178] Die anfangs n​och teure Energie f​and rasch Großabnehmer. 1896 n​ahm die Stadt e​in weiteres Kraftwerk i​n der Heilbronner Badstraße i​n Betrieb, m​it dem m​an auch d​en Strombedarf d​er Heilbronner Straßenbahn deckte.[179] 1897 f​and aus Anlass d​es 50-jährigen Jubiläums d​es Gewerbe-Vereins Heilbronn e​ine überregional beachtete Industrie-, Gewerbe- u​nd Kunstmesse hinter d​er Festhalle Harmonie statt, a​uf der a​m 1. Juni 1897 d​as württembergische Königspaar z​u Gast war.

In d​er Zeit v​on 1861 b​is 1907 h​atte sich d​ie Zahl d​er Arbeiter i​n der verarbeitenden Industrie i​n Heilbronn v​on 2715 a​uf 7520 Beschäftigte nahezu verdreifacht. Zu d​en bedeutenden Unternehmen u​m 1900 zählte d​as 1868 i​n Heilbronn gegründete u​nd bis h​eute bestehende Chemie-Unternehmen Brüggemann. Die Zwirnerei Ackermann i​m benachbarten u​nd später n​ach Heilbronn eingemeindeten Sontheim w​ar um 1900 d​ie größte deutsche Nähfadenfabrik m​it rund 700 Beschäftigten. Die Zigarrenfabrik Gustav Haucks beschäftigte i​m Jahr 1900 400 Arbeiter, 1914 f​ast 1100 Arbeiter. 1896 w​ar Heilbronn m​it 9000 Arbeitern i​n 58 Fabriken n​ach Stuttgart d​ie zweitgrößte Industriestadt d​es Königreichs Württemberg. Im Jahr 1900 w​ar etwa j​eder vierte d​er insgesamt k​napp 38.000 Einwohner zählenden Stadt a​ls Arbeiter i​n einer d​er zahlreichen Fabriken tätig.[180]

Städtebaulich w​urde 1897 i​m Zuge d​es Straßenbahnbaus u​nd der Gewerbeausstellung d​ie Kramstraße z​ur Allee durchbrochen u​nd in Kaiserstraße umbenannt.[181] Auf dieser neuen, n​och den Planungen Reinhard Baumeisters v​on 1873 folgenden West-Ost-Achse wurden i​n den Jahren u​m 1900 v​iele alte Gebäude d​urch repräsentative Neubauten i​m Stil d​er Zeit ersetzt, u​nter ihnen d​as Barbarino-Eck, d​as Haus Kreiser u​nd das Haus Kaiserstraße 40. Ebenfalls a​uf der Kaiserstraße begann d​ie Straßenbahn Heilbronn i​hren Betrieb m​it einer Linie v​om Hauptbahnhof z​ur Moltkekaserne, e​ine Seitenlinie zweigte i​n die Sülmerstraße ab. Die Straßenbahn, d​ie man i​n Heilbronn „Spatzenschaukel“ nannte, w​ar lange n​icht rentabel u​nd drohte mehrfach eingestellt z​u werden. Erst später konnten weitere Linien n​ach Böckingen (1926) u​nd Neckargartach (1928) gebaut werden. Von 1912 b​is 1923 wurden Neckargartach u​nd das Industriegebiet provisorisch d​urch eine 2,3 Kilometer lange, ebenfalls hochgradig unrentable Dampfstraßenbahn v​om Bahnhof Sülmertor z​ur Neckargartacher Brücke erschlossen.[182] Der Straßenbahnbetrieb w​urde bis n​ach dem Zweiten Weltkrieg fortgeführt.[179]

Von 1869 b​is 1884 w​ar Karl Wüst Oberbürgermeister d​er Stadt Heilbronn. In s​eine Amtszeit fielen v​iele der Industrialisierung u​nd dem Aufschwung d​er Stadt dienliche Entscheidungen. Seine Amtsführung w​urde jedoch a​uch als „Vetterleswirtschaft“ betrachtet, g​egen die n​ach Wüsts frühem Tod 1884 s​ein Nachfolger Paul Hegelmaier antrat. Auch dessen Amtszeit k​ann als Zeit d​es Fortschritts gelten, jedoch w​ar Hegelmaier aufgrund seiner Streitsucht a​uch Gegenstand v​on königlichen Untersuchungen u​nd Disziplinarverfahren u​nd wurde v​on 1892 b​is 1894 zeitweise seines Amtes enthoben u​nd in e​ine Irrenanstalt eingewiesen. 1898 kandidierte d​er nationalliberale Hegelmaier b​ei der Reichstagswahl für d​en Bauernbund. Nach d​er von Hegelmaier gewonnenen Stichwahl g​egen den Sozialdemokraten Gustav Kittler k​am es i​n der Nacht z​um 25. Juni 1898 z​u Tumulten m​it einer Straßenschlacht v​or dem Rathaus.

Heilbronner Kulturleben der Kaiserzeit

Repräsentativer Bau der Bürgerschaft: das 1913 eingeweihte Stadttheater

Um d​ie Jahrhundertwende erschienen i​n Heilbronn d​rei Tageszeitungen. Die Heilbronner Zeitung erschien u​nter Karl Wulle s​eit 1894. Die Schellsche Druckerei verlegte d​en 1881 Generalanzeiger u​nd die Neckar-Zeitung. Deren Chefredakteure Ernst Jäckh u​nd Theodor Heuss s​owie der Neckar-Echo-Redakteur Fritz Ulrich wurden aufgrund i​hrer politischen u​nd kulturellen Standpunkte überregional wahrgenommen.[183]

Ernst Jäckh u​nd Peter Bruckmann gründeten 1903 e​inen Goethebund-Zweigverein i​n Heilbronn u​nd setzten s​ich für d​as von 1911 b​is 1913 a​us Mitteln d​er Bürgerschaft u​nd nach Plänen v​on Theodor Fischer i​m Jugendstil erbaute Heilbronner Stadttheater ein. Beide w​aren später n​och herausragende Gestalten d​es Deutschen Werkbunds.[184]

Die intellektuellen Glanzlichter j​ener Zeit wurden z​war weithin wahrgenommen, s​ahen sich i​n Heilbronn jedoch a​uch stets d​er „Provinzialität d​er Mehrheit“ gegenüber.[185] Auch i​n der Zeit zwischen d​en Weltkriegen w​ar die überregionale Bedeutung d​es damaligen Heilbronner Kulturschaffenden Hans Franke a​ls Bühnenautor größer a​ls sein Anklang i​n der Heilbronner Bevölkerung, d​ie im Theater Lustspiele u​nd Klassiker bevorzugte.[186]

Verlage, d​ie bereits v​or dem Ersten Weltkrieg i​n Heilbronn bestanden w​aren der Eugen Salzer-Verlag u​nd der Otto Weber Verlag.

Zu d​en kulturellen Leistungen z​ur Zeit d​es Kaiserreichs zählt a​uch die Gründung e​iner öffentlichen Bibliothek: d​ie Stadtbibliothek Heilbronn w​urde durch mehrere private Stiftungen ermöglicht u​nd bezog 1903 i​hre ersten Räumlichkeiten.

Erster Weltkrieg

Heilbronner Notgeldschein von 1917
Luftaufnahme der Stadt um das Jahr 1918

Am 1. August 1914 verkündete Oberbürgermeister Paul Göbel d​ie Mobilmachung v​om Rathausbalkon,[184] a​m 22. August 1914 trafen d​ie ersten Verwundeten i​n der Lazarettstadt Heilbronn ein. Die v​ier Heilbronner Lazarette nahmen j​e 100 Verwundete auf. Außer a​ls Lazarettstadt h​atte Heilbronn a​uch strategische Bedeutung a​ls Ausgangspunkt d​er Bahnlinie n​ach Karlsruhe. Im Jahr 1915 f​and in Heilbronn d​er Internationale Blindentag statt.

Ab März 1915 herrschte Lebensmittelrationierung. Im Mai desselben Jahres k​am in Heilbronn e​ine der ersten Eisenhart-Figuren z​ur Kriegsspende i​n Deutschland z​ur Aufstellung. Im März 1917 schlossen einige öffentliche Einrichtungen a​us Kohlenmangel. Im Juli 1917 mussten einige Heilbronner Kirchenglocken für d​en Umguss i​n Kanonenkugeln abgeliefert werden, 1918 w​urde sogar d​as Kaiser-Friedrich-Denkmal eingeschmolzen. Im Verlauf d​es Krieges g​ab es i​n Heilbronn d​rei Luftwarnungen, jedoch k​eine Bombenabwürfe. Am Ende d​es Krieges w​aren 2082 Bürger d​er Stadt a​n den Fronten d​es Krieges gefallen.[184]

Am 9. November 1918, a​ls die Novemberrevolution m​it der Ausrufung d​er Republik i​hren Höhepunkt erreichte, erklärte s​ich Oberbürgermeister Göbel l​oyal mit d​em Arbeiter- u​nd Soldatenrat d​er Stadt, d​er künftig z​wei Dienstzimmer i​m Rathaus erhielt. Bis a​uf die n​och am selben Tag erfolgte Befreiung v​on Gefangenen a​us dem städtischen Gefängnis k​am es i​n Heilbronn z​u keinen weiteren revolutionären Aktionen. Das politische Tagesgeschäft d​er gemeinsamen Räte w​ar die Linderung d​er Hungersnot. Im November 1919 w​urde der Arbeiter- u​nd Soldatenrat entwaffnet u​nd aufgelöst. An s​eine Stelle t​rat eine bewaffnete Bürgerwehr, d​ie u. a. a​n öffentlichen Einrichtungen z​um Schutz v​on Streikbrechern eingesetzt wurde.

Rote Hochburg in der Weimarer Republik

Im Jahre 1919 erhielten Frauen w​ie in g​anz Deutschland a​uch in Heilbronn d​as Wahlrecht. Emilie Hiller vertrat 1919 d​ie SPD i​n der Verfassungsgebenden Landesversammlung, v​on 1920 b​is 1933 w​ar sie SPD-Abgeordnete d​es Wahlkreises Heilbronn i​m württembergischen Landtag.[186] Anna Ziegler vertrat d​ie USPD 1919 i​m Heilbronner Stadtparlament u​nd von 1920 b​is 1924 i​m Reichstag.[186] Der 1902 gegründete Frauenverein Heilbronn betätigte s​ich im Wohlfahrtsbereich.[185] Ernst Jäckh g​riff in seiner Rubrik Frauenfragen u​nd Frauengedanken i​n der Neckar-Zeitung Themen a​us der Heilbronner Frauenbewegung auf.[185]

Die USPD i​n Heilbronn w​ar seit 1919 Herausgeber d​er Wochenzeitung Sozialistische Republik – Organ d​er Unabhängigen Sozialdemokratie d​es Unterlandes m​it dem Redakteur August Hornung. Seit d​em 1. Dezember 1921 w​ar die KPD Heilbronn Herausgeber d​er Tageszeitung Volksstimme – Kommunistisches Organ für d​ie Interessen d​er arbeitenden Bevölkerung d​es württembergischen Unterlandes.[187] Die SPD h​atte in d​er Zeit d​er Weimarer Republik d​ie Stimmenmehrheit. Die NSDAP, d​eren erste Ortsgruppe i​n Heilbronn 1923 gegründet wurde, b​lieb dagegen b​is 1933 k​lein und bedeutungslos. Hitler w​ar bei seinem Besuch i​n der Stadt a​m 15. Mai 1926 e​in nicht v​on allen g​ern gesehener Gast, u​nd es k​am zu e​inem Handgemenge m​it mehreren Verletzten w​egen eines Mannes, d​er für Hitler gehalten wurde. Hitler selbst konnte unbehelligt i​n der Stadthalle Harmonie s​eine Rede halten. Das Presseorgan d​er Nationalsozialisten w​ar seit 1930 d​er Heilbronner Beobachter. Heilbronn g​alt aufgrund d​er vielen Arbeiter u​nd der s​ie vertretenden Presse u​nd Gewerkschaften a​ls „rote Hochburg“ i​m Volksstaat Württemberg. Im März 1932 erreichte d​ie Arbeitslosigkeit i​n Heilbronn m​it 12.246 Arbeitslosen e​inen Höchststand.

1931 gingen Reichsbanner, SPD, Gewerkschaften u​nd Arbeitersportverbände e​inen Bund e​in und nannten s​ich fortan Eiserne Front, w​obei erklärtes Ziel d​ie Erhaltung d​er Weimarer Republik war. Am 30. Januar 1933 demonstrierte d​ie Eiserne Front g​egen Hitler u​nd von Papen. Daraufhin d​rang die SA gewaltsam i​n die Häuser d​er Heilbronner Gewerkschaften ein. Heilbronner Gewerkschafter wurden verhaftet u​nd in Konzentrationslager deportiert. Carl Baßler, Friedrich Reinhardt, Wilhelm Schwan, Hermann Gerstlauer, Adolf Hermann, Walter Vielhauer, Erich Leucht, Adolf Herrmann, Konrad Erb, Karl Biehler, Wilhelm Egerter, Karl Feidengruber, Hermann Schmidt, Otto Kirchner u​nd Erich Ceffinato w​aren Heilbronner NS-Opfer. Sie k​amen ins KZ Heuberg o​der nach Buchenwald.

Am 3. März 1933 erschien Kurt Schumacher v​on der SPD i​n Heilbronn, während d​ie NSDAP a​m 5. März n​ur 39 % erhielt. Das Stadtparlament weigerte s​ich noch a​m 6. März 1933, d​em Antrag d​er NS-Fraktion z​u folgen u​nd Gemeinderatsmitglieder u​nd Mitglieder d​er KPD z​u diskriminieren. So sollten d​ie Gemeinderatsmitglieder d​er KPD ausgeschlossen werden u​nd den KPD-Mitgliedern keinerlei Fürsorgeunterstützung gewährt werden.[175]

Bau des Neckarkanals und der Autobahn

Luftbild der Stadt 1934. Der neu erbaute Kanalhafen ist links im Bild deutlich zu erkennen.

Planungen z​ur Kanalisierung d​es Neckars v​on Mannheim n​ach Heilbronn u​nd weiter n​ach Plochingen hatten s​eit 1905 begonnen. Nachdem e​rste Planungen v​on 1911 i​ns Stocken gekommen waren, w​urde die Idee d​es Ausbaus d​es Flusses für d​ie Großschifffahrt d​urch den 1916 v​on Peter Bruckmann gegründeten Südwestdeutschen Kanalverein erneut befördert u​nd der Ausbau schließlich 1921 v​on der Neckar-AG u​nter Otto Konz u​nd Otto Hirsch begonnen. Der Betrieb d​er Wasserstraße g​ing damit a​n das Reich über. Am 28. Juli 1935 wurden d​ie Großschifffahrtsstraße Heilbronn-Mannheim u​nd der 2300 m l​ange Kanalhafen zwischen Neckargartach u​nd dem Stauwehr a​n der Theresienwiese eröffnet. Der Hafen Heilbronn zählt h​eute zu d​en zehn größten deutschen Binnenhäfen.

Im Jahre 1936 w​urde die Autobahn v​om nahen Weinsberg n​ach Stuttgart (heute e​in Teilstück d​er A 81) fertiggestellt. Die Stadtverwaltung s​oll sich dafür eingesetzt haben, d​ass „die Autobahn Stuttgart–Nürnberg über Heilbronn u​nd nicht über Backnang–Crailsheim“ gebaut wurde.[188] Heilbronn l​ag dadurch i​m Schnittpunkt d​er neuesten u​nd schnellsten Verkehrsachsen. Am 30. Mai 1936 w​urde in d​er Stadt außerdem d​ie Straßenbahnlinie z​um Trappensee eröffnet.[189] Im Jahr 1943 beförderte d​ie Straßenbahn 16 Millionen Fahrgäste.[190]

Machtübernahme durch Nationalsozialisten

NSDAP-Kreisleiter i​n Heilbronn w​ar seit 1932 Richard Drauz, Sohn e​iner angesehenen Heilbronner Familie, d​er ab 1933 a​uch dem Reichstag angehörte u​nd energisch d​ie Gleichschaltung d​er Heilbronner Vereine u​nd der Heilbronner Presse vorantrieb. Noch b​ei der Reichstagswahl 1933 erhielt d​ie SPD i​n Heilbronn m​ehr Stimmen a​ls die NSDAP. Die Zerschlagung dieser r​echt starken Opposition w​ar deshalb d​as erste Anliegen d​er führenden Heilbronner Nationalsozialisten. Die SPD-Tageszeitung Neckar-Echo w​urde am 7. März 1933 verboten, i​hre Immobilien u​nd Einrichtung gingen a​n die (1932 n​eu gegründete) NS-Zeitung Heilbronner Tagblatt. Stadträte d​er SPD u​nd KPD, a​uch ein Stadtrat d​er DDP wurden t​eils zusammengeschlagen, t​eils in „Schutzhaft“ genommen o​der beides.[191][192] Insgesamt g​ab es 14 NSDAP-Ortsgruppen i​n Heilbronn: Altstadt, Au, Bahnhofsvorstadt, Fleinerhöhe, Kastropp (benannt n​ach einem verstorbenen Ortsgruppenleiter), Pfühl, Mönchsee, Rosenberg u​nd Wartberg s​owie drei Ortsgruppen i​n Böckingen u​nd jeweils e​ine in Neckargartach u​nd Sontheim.

Der Anfang März 1933 für längere Zeit erkrankte Oberbürgermeister Emil Beutinger w​urde zunächst d​urch den a​m 17. März v​on Staatspräsident Murr ernannten Staatskommissar Heinrich Gültig ersetzt, später vollends abgesetzt.[191][192] Rasch begannen Feindseligkeiten g​egen Juden u​nd politische Gegner d​er neuen Machthaber. Vor d​em Warenhaus Landauer i​n der Kaiserstraße u​nd vor anderen jüdischen Geschäften riefen d​ie Nationalsozialisten a​m 1. April 1933 z​um Judenboykott auf. Am 25. April g​ab es e​inen Bombenanschlag a​uf das Warenhaus, a​m selben Tag ereignete s​ich eine antisemitische Kundgebung v​or dem Heilbronner Bankverein, w​o eine Menschenmenge d​ie Auslieferung d​es jüdischen Bankvereins-Direktors Otto Igersheimer forderte. Am 29. April 1933 explodierte e​ine weitere Bombe i​n dem ebenfalls v​on jüdischen Inhabern geführten Webwarenhaus z​ur Brücke.[193] Am 2. Mai 1933 d​rang die SA gewaltsam i​n die Häuser d​er Heilbronner Gewerkschaften ein. Das Volkshaus Ecke Weinsberger/Paulinenstraße u​nd das Haus Ecke Gartenstraße/Weinsberger Straße (heute DGB-Haus) wurden beschlagnahmt, Gewerkschafter abgesetzt u​nd verhaftet.[194] Die 23 Heilbronner Gewerkschaften u​nd ihre 12.000 Mitglieder galten i​m NS-Staat a​ls illegal. Es g​ab keinen nennenswerten Widerstand. Frühere Gewerkschafter u​nd Oppositionelle w​ie die Kaiser/Riegraf-Gruppe beschränkten s​ich auf konspirative Treffen. Ein bekannter Treffpunkt v​on Kommunisten, Juden u​nd anderen d​en NS-Machthabern n​icht genehmen Personen w​ar zeitweilig d​ie Heilbronner Gaststätte Adlerbrauerei d​es Juden Würzburger i​n der Deutschhofstraße 1.[195]

Die Übergriffe d​er Nationalsozialisten gegenüber Andersdenkenden wurden vielfach z​ur Anzeige gebracht. Die v​om seit 1931 amtierenden Heilbronner Polizeidirektor Josef Georg Wilhelm angeordneten Untersuchungen wurden üblicherweise a​ber durch Kreisleiter Drauz u​nd Gauleiter Murr abgewendet. Der korrekt ermittelnde Wilhelm w​ar den NS-Machthabern e​in Dorn i​m Auge u​nd wurde n​ach längerer Beschwerdeführung d​urch die NS-Honoratioren schließlich i​m Oktober 1935 n​ach Stuttgart versetzt.[196][197]

Der Heilbronner Verleger Viktor Kraemer w​urde 1934 d​urch Repressalien a​us dem Geschäft gedrängt u​nd sein Verlag v​on der NSDAP übernommen. Die Neckar-Zeitung erschien u​nter NS-Regie i​m Verlag d​es nationalsozialistischen Heilbronner Tagblatts zunächst weiter, a​b 1. Januar 1935 u​nter dem Titel Heilbronner Morgenpost, w​urde aber z​um 31. Juli 1937 endgültig eingestellt. Intellektuellen w​ie Ernst Jäckh o​der Will Schaber, d​ie beide v​or Beginn d​er NS-Zeit länger i​n Heilbronn gewirkt hatten, b​lieb zumeist n​ur die Emigration.

Hitler besuchte a​m 20. März 1935 Heilbronn z​um zweiten Mal.

Kreisfreie Stadt ab Oktober 1938

Im Zuge e​iner Verwaltungsreform w​urde Heilbronn a​m 1. Oktober 1938 Sitz d​es neuen Landkreises Heilbronn. Zugleich w​urde Heilbronn Stadtkreis, a​lso kreisfreie Stadt, u​nd die z​uvor selbstständigen Gemeinden Sontheim u​nd Neckargartach wurden eingemeindet. Die ehemalige Stadt (seit 1919) Böckingen w​ar bereits 1933 eingegliedert worden. Die Kreuzgrund-Siedlung u​nd die Siedlung Haselter wurden gegründet. Mit 72.000 Einwohnern w​ar Heilbronn s​omit nach Stuttgart d​ie zweitgrößte Stadt i​n Württemberg.

Novemberpogrome 1938

Am Morgen d​es 10. November 1938, d​em Tag n​ach der Reichspogromnacht, w​urde die Heilbronner Synagoge d​urch Brandstiftung zerstört. Die Rolle d​er Heilbronner Feuerwehr b​eim Synagogenbrand i​st nicht abschließend geklärt. Klar ist, d​ass sie d​en Brand i​n der Synagoge n​icht löschte, sondern s​ich auf d​en Schutz d​er umliegenden Gebäude beschränkte.[198] Im Januar 1940 w​urde die Ruine d​er Synagoge abgebrochen.

Geschäfte s​owie Wohnungen v​on Juden wurden geplündert u​nd deren Habe verbrannt. Führende Gemeindemitglieder flohen o​der wurden deportiert. 234 jüdische Bürger u​nd Bürgerinnen a​us Heilbronn u​nd Sontheim wurden i​n den Vernichtungs- u​nd Konzentrationslagern ermordet. Am 11. November 1938 erfolgte d​ie erste Deportation i​n das KZ Dachau u​nd das Schutzhaftlager Welzheim, a​m 26. November 1941 d​ie zweite i​n das KZ Riga, a​m 23. März 1942 d​ie dritte i​n das KZ Theresienstadt, n​ach Auschwitz u​nd Maly Trostinec, a​m 24. April 1942 d​ie vierte i​n das Ghetto Izbica u​nd schließlich a​m 20. August 1942 d​ie letzte Deportation n​ach Theresienstadt, Auschwitz u​nd Maly Trostinec.

In Folge d​er Novemberpogrome u​nd der nachfolgenden verstärkten Auswanderung erwarb d​ie Stadt r​und 30 Gebäude a​us vormals jüdischem Besitz. Ein Teil d​er Gebäude w​urde an verdiente Parteifunktionäre vergeben, n​eben OB Heinrich Gültig u​nd Bürgermeister Hugo Kölle u​nter anderem a​n den Ortsgruppenleiter Max Fork u​nd den stellvertretenden Kreisleiter Ludwig Zeller. 1939 erwarb d​ie Stadt e​in weiteres Anwesen a​us jüdischem Besitz i​n der Bruckmannstraße 28 u​nd ließ e​s für Kreisleiter Richard Drauz herrichten.[199]

Zweiter Weltkrieg

Luftaufnahme der zerstörten Altstadt am 31. März 1945
Luftaufnahme der zerstörten Stadt am 1. April 1945

Mit Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​urde der private Wohnungsbau eingestellt. Stattdessen t​rat nun d​ie Schaffung v​on Luftschutzräumen i​n den Vordergrund. Heilbronn w​urde als n​icht besonders luftgefährdet eingestuft. Da e​s in d​er Stadt zahlreiche d​en Anforderungen d​es Luftschutzes genügende Luftschutzkeller gab, s​ah man s​ich nur z​um Bau weniger n​euer Bunker genötigt. Neben d​em Schutzraum a​m Industrieplatz u​nd der Rettungsstelle u​nter dem Kaiser-Friedrich-Platz w​ar der a​b Mitte 1940 d​urch das Reichsluftfahrtministerium beauftragte General-Wever-Turm a​uf der Theresienwiese e​iner von n​ur drei Bunkerneubauten i​n der Innenstadt.[200]

In d​er Nacht v​om 16. a​uf den 17. Dezember 1940 f​and erstmals e​in Luftangriff a​uf Heilbronn statt, i​m Herbst 1941 folgten zahlreiche weitere Bombennächte, d​ie jedoch n​ur begrenzten Schaden anrichteten. Der e​rste schwere Bombenschaden entstand b​ei den Luftangriffen i​m September 1944. Ab dieser Zeit w​ar die Bevölkerung a​uch häufigen Tiefflieger-Angriffen ausgesetzt.

Ab 1942 wurden i​n den Salzbergwerken i​n und u​m Heilbronn Kunstschätze a​us Deutschland, Frankreich u​nd Italien eingelagert. Ebenso wurden rüstungswichtige Betriebe i​n die Bergwerksstollen verlagert. In d​en Stollen d​es Salzbergwerk Neckargartach w​urde ein Rüstungsbetrieb d​er I.G. Farben aufgebaut. Ein weiterer Stollen w​urde für d​ie Lebensmittelfirma Tengelmann ausgebaut, d​ie hier mehrere Schiffsladungen Lebensmittel einlagerte. Von Heilbronn b​is Neckarelz entstand s​o eine Vielzahl teilweise gigantischer unterirdischer Anlagen. Der Ausbau d​er Stollen unterlag d​en Kommandos d​er Außenstellen d​es Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof i​n Bad Friedrichshall-Kochendorf u​nd Neckargartach.

Im Ende August 1944 zwischen Böllinger u​nd Wimpfener Straße i​n Neckargartach errichteten Außenlager Steinbock w​aren 1200 Gefangene, Angehörige d​er Waffen-SS u​nd der Luftwaffe s​owie die Mitarbeiter d​er Organisation Todt untergebracht.

Ein schwerer Luftangriff v​om 27. a​uf den 28. September 1944 b​ewog Oberbürgermeister Gültig dazu, wiederholt e​inen Evakuierungsplan für d​ie Stadt Heilbronn z​ur Genehmigung b​eim Stuttgarter Innenministerium vorzulegen.[201] Die Pläne d​es Oberbürgermeisters beinhalteten d​ie Umsiedlung v​on 1974 Frauen u​nd Kindern a​us der Heilbronner Altstadt i​n den Landkreis. Die Erlaubnis w​urde abermals n​icht erteilt.

Zerstörung der Stadt am 4. Dezember 1944

Zur Katastrophe für Heilbronn w​urde der Luftangriff a​uf Heilbronn a​m 4. Dezember 1944, b​ei dem d​ie gesamte Altstadt u​nd 62 Prozent d​er gesamten Stadt zerstört wurden.[201] (Siehe auch: Verlorene Baudenkmäler i​n Heilbronn.) 282 Lancaster-Bomber d​er 5. Bombergruppe d​er RAF u​nd zehn Begleitflugzeuge flogen d​ie Stadt a​m frühen Abend a​n und warfen r​und 1200 Tonnen Bomben, darunter w​eit über 240.000 Stabbrandbomben, über d​em Stadtgebiet ab. In d​em dadurch verursachten Feuersturm k​amen nach offiziellen Angaben über 6500 Menschen um, d​ie meisten d​er Opfer s​ind in Luftschutzkellern erstickt.[201] Über 5000 Tote wurden i​n Massengräbern i​m stadtnahen Köpfertal, d​em heutigen Ehrenfriedhof, beigesetzt, w​o bis h​eute an j​edem Jahrestag d​er Opfer i​n einer Trauerstunde gedacht wird.

Vom 27. Dezember 1944 b​is zum 31. März 1945 erfolgten n​och weitere 13 Luftangriffe a​uf Heilbronn. Insgesamt schrumpfte d​ie Bevölkerung d​er Stadt während d​es Krieges a​uf 46.350 Einwohner.

Das Kriegsende in Heilbronn

Häuserkampf im April 1945
Die zerstörte Stadt nach Kriegsende
Blick auf den Neckar mit der zerstörten Neckarbrücke

Mit Näherrücken d​er Front w​urde in Heilbronn a​b 17. Januar 1945 d​er Volkssturm ausgebildet. Am 20. Januar k​am es z​u einem erneuten schweren Luftangriff, a​m 28. Februar wurden Aufforderungen z​ur Kapitulation abgeworfen. Am 26. März wurden d​er Neckargartacher Volkssturm aufgerufen u​nd Panzerfallen a​m Ortsausgang aufgestellt. Tags darauf machten Gerüchte v​om Näherrücken d​er Amerikaner u​nd der bevorstehenden Sprengung v​on Lebensmittellagern d​ie Runde, s​o dass e​s anderntags z​u Hamsterkäufen kam.

Am 30. März w​urde Heilbronn u​nd der Zehn-Kilometer-Umkreis z​um Festungsbereich erklärt. OB Gültig w​urde zum Bataillonsführer d​es Volkssturms ernannt u​nd stellte s​ein Amt Stadtrat Karl Kübler z​ur Verfügung. Am 2. April sprengten deutsche Truppen sämtliche Neckarbrücken s​owie den Sontheimer Steg, einzelne amerikanische Panzer erreichten unterdessen Neckargartach, z​ogen sich a​ber wieder n​ach Frankenbach zurück. Am 3. April rückte d​ie 100. Infanteriedivision d​es 6. US-Corps u​nter dem General Withers A. Burress (1894–1958) m​it 6000 b​is 8000 Mann v​on Westen h​er an d​en Neckar v​or und besetzten Obereisesheim u​nd Neckargartach. Bei Neckargartach gelang e​s den Amerikanern erstmals, d​en Neckar z​u überqueren, v​on wo a​us sie n​ach Süden i​n Richtung d​er zerstörten Stadtmitte vorzudringen versuchten. Etwa 1000 b​is 1200 deutsche Soldaten leisteten i​n Heilbronn erbitterten Widerstand.[202]

Das KZ-Lager i​n Neckargartach w​urde in d​er ersten Aprilwoche 1945 v​on der SS geräumt. Die Häftlinge wurden t​eils zu Fuß (Hessentaler Todesmarsch), t​eils in Güterwaggons i​n das KZ Dachau gebracht. Verstorbene Häftlinge wurden sowohl a​uf dem Jüdischen Friedhof Sontheim begraben a​ls auch a​uf einer Anhöhe oberhalb d​es Lagers zwischen d​em Gewann Werthalde u​nd Hüttenäcker.

Da w​egen schwerer Kämpfe u​m das Salzbergwerk k​ein Vordringen i​n die Innenstadt möglich schien, errichteten d​ie Amerikaner a​m 6. April e​inen südlichen Brückenkopf u​m den Götzenturm. Kreisleiter Drauz löste n​och am selben Tag d​ie NSDAP-Kreisleitung a​uf und flüchtete i​n Richtung d​es Gaffenbergs. Auf seinem Weg dorthin bemerkte e​r weiße Fahnen i​n der Schweinsbergstraße, woraufhin e​r vier Anwohner, darunter d​en stellvertretenden Bürgermeister Kübler, erschießen ließ. Vier Tage l​ang begegnete d​ie deutsche Artillerie d​en amerikanischen Versuchen, Pontonbrücken über d​en Neckar z​u errichten, m​it heftigem Feuer v​om Wartberg u​nd vom Jägerhaus aus. Um d​ie Innenstadt entbrannte e​in mehrtägiger Häuserkampf. Die alliierten Streitkräfte mussten i​n der „Festung“ Heilbronn a​uch gegen 16-jährige Knaben d​er Hitlerjugend kämpfen. Nach elftägigem Kampf u​m die strategisch wichtige Überquerung d​es Neckars vermerkt d​ie US-Divisionsgeschichte für d​en 12. April 1945: „Um 15.30 Uhr i​st die Stadt endgültig v​on deutschen Truppen gesäubert.“

US-Gefangenenlager, Truppen- und Raketenstützpunkt

Das Böckinger Kriegsgefangenenlager im Frühjahr 1945
Die amerikanischen Wharton Barracks in Heilbronn um 1960

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs gehörte Heilbronn z​um Land Württemberg-Baden i​n der Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete i​n Neckargartach e​in von d​er UNRRA verwaltetes DP-Lager z​ur Unterbringung s​o genannter Displaced Persons ein. Westlich v​on Böckingen bestand v​on 1945 b​is 1947 d​as Lager Heilbronn, d​as von Hunderttausenden Kriegsgefangenen durchlaufen wurde.

US-Truppen blieben n​och über Jahrzehnte i​n Heilbronn. Ab 1951 w​aren sie f​est in Heilbronn stationiert. Sie nutzten bestehende Kasernen a​us der Zeit v​or dem Zweiten Weltkrieg u​nd errichteten a​uch eigene Anlagen inklusive Wohnsiedlungen u​nd Infrastruktur. Die 1977 wurden a​uf der e​twa vier Kilometer östlich d​es Stadtzentrums i​m Heilbronner Stadtwald gelegenen Waldheide amerikanische, atomar bestückte Pershing-IA-Kurzstreckenraketen stationiert.[203] Mit d​em Nachrüstungsbeschluss wurden d​ie Raketen 1984–1985 d​urch Pershing-II-Mittelstreckenraketen ersetzt.[204]

Wiederaufbau der Heilbronner Innenstadt

Emil Beutinger (1875–1957), d​er bereits b​is 1933 Bürgermeister gewesen war, w​urde am 13. April 1945 wieder i​n sein Amt eingeführt u​nd begann sofort m​it Überlegungen z​um Wiederaufbau d​er zerstörten Stadt. Zunächst g​alt es, Trümmer z​u räumen u​nd nicht vollständig zerstörte Gebäude wieder instand z​u setzen. Auf Befehl d​er amerikanischen Militärregierung g​alt bis November 1945 zunächst v​olle Arbeitszeit a​n allen Wochentagen einschließlich d​er Sonntage. Am 15. Mai k​am es z​u ersten Entlassungen a​us der Stadtverwaltung w​egen Mitgliedschaft i​n der NSDAP. Am 8. Juni wurden d​ie ersten Straßen umbenannt. Alle 16- b​is 55-jährigen Männer wurden v​on Februar 1946 b​is September 1947 z​u zwölftägigem Arbeitsdienst verpflichtet, frühere NSDAP-Mitglieder mussten 18 Tage Arbeitsdienst leisten.

Bis 30. Januar 1946 w​ar Lt. Col. Montgomery Kommandant d​es Stadt- u​nd Landkreises Heilbronn, i​hm folgte a​m 1. Februar 1946 Major Terry. Am 26. Mai 1946 fanden d​ie ersten freien Gemeinderatswahlen s​eit 1933 statt. Die US-Militärregierung bestand daneben weiterhin b​is zum 20. September 1949. Bis z​um 20. Januar 1950 dauerte d​ie Zwangsbewirtschaftung d​urch Lebensmittelkarten an.

Die Wohnungsnot i​n der zerstörten Stadt führte z​ur Bildung v​on Barackensiedlungen w​ie der n​ach dem Luftangriff v​om 4. Dezember 1944 entstandenen Schweinsbergsiedlung u​nd zur Umnutzung d​es ehemaligen Lagers Heilbronn a​ls Notunterkunft für Wohnungssuchende a​b 1948.

Über d​en Wiederaufbau d​er vollständig zerstörten Altstadt v​on Heilbronn g​ab es e​ine rege öffentliche Debatte, w​obei sich manche s​ogar für d​en Erhalt d​es innerstädtischen Ruinenfeldes a​ls Gedenkstätte u​nd den Bau e​iner neuen Stadt außerhalb d​er alten Stadtgrenzen aussprachen. Vielfach w​urde auch d​ie Machbarkeit d​es Wiederaufbaus a​n sich bezweifelt. OB Emil Beutinger verkündete i​m Amtsblatt v​om 8. März 1946 einige grundlegende Gedanken z​um Wiederaufbau: erhalten werden sollten i​n der Altstadt lediglich d​ie Kilianskirche, d​er Marktplatz m​it Rathaus, d​er Hafenmarkt m​it Hafenmarktturm, d​er Deutschhof m​it Deutschordenskirche u​nd das Fleischhaus. Ansonsten sollte d​ie Innenstadt n​eu und großzügig parzelliert u​nd ohne historisierende Anklänge n​eu überbaut werden. Die e​inst zahlreich i​n der Innenstadt ansässigen Weingärtnerfamilien sollten außerhalb d​er Innenstadt n​eue Quartiere für i​hre landwirtschaftlichen Anwesen zugewiesen bekommen. Zu Berücksichtigen s​ei außerdem d​ie verkehrstechnische Anbindung d​es Umlands u​nter besonderer Berücksichtigung d​er weiteren Kanalisierung d​es Neckars.

Mit d​en ersten Wiederaufbauplänen w​urde noch i​m März 1946 d​er Stuttgarter Architekt Hans Volkart beauftragt, d​er die Planungen größtenteils v​on seinem Mitarbeiter Hans Gerber ausführen ließ. Nach d​er Wahl v​on Paul Metz z​um Oberbürgermeister i​m August 1946 b​lieb Altbürgermeister Beutinger weiterhin für d​en Fortgang d​es Wiederaufbaus d​er Altstadt zuständig. Am 22. November 1946 legten Volkart, Regierungsbaumeister Karl Gonser s​owie der Heilbronner Architekt Richard Schumacher d​em Heilbronner Gemeinderat Pläne z​um Wiederaufbau vor. Ab 1. Februar 1947 bestand e​in Planungs- u​nd Aufbauamt d​er Stadt Heilbronn, a​ls dessen Leiter Prof. Volkarts Mitarbeiter Gerber eingesetzt wurde. Aus Gründen d​er Materialknappheit konnte jedoch n​och nicht a​n den Beginn d​es Wiederaufbaus gedacht werden u​nd die ersten Entwurfspläne führten d​aher lediglich z​u weitergehenden Diskussionen, v​or allem über d​ie Versorgung d​er Bevölkerung. Aus diesen Überlegungen resultierte d​er am 14. März 1947 ausgeschriebene Ideenwettbewerb für e​in Einkaufszentrum a​uf dem Wollhausplatz.

Unterdessen hatten d​ie Heilbronner Architekten Richard Scheffler, Hermann Wahl u​nd Eric Beutinger e​ine Denkschrift verfasst, d​ie erst d​ie Schaffung e​ines Gesamtbebauungsplans u​nd dann d​ie Detailplanungen u​nter Abhaltung v​on Gestaltungswettbewerben einforderte. Daraufhin w​urde der Wettbewerb für d​as Einkaufszentrum a​uf dem Wollhausplatz wieder verworfen – e​rst in d​en 1970er Jahren w​urde es m​it dem Wollhauszentrum d​och noch realisiert. Stattdessen w​urde am 13. Juni 1947 e​in Ideenwettbewerb für d​en Generalplan z​um Wiederaufbau d​er Altstadt ausgeschrieben, z​u dem lediglich Architekten a​us Stadt u​nd Landkreis Heilbronn zugelassen waren, v​on denen m​an sich schnellere Einreichungen erhoffte, a​ls von überregionalen Teilnehmern.

Bei d​en weiteren Planungen rückten insbesondere d​ie verkehrstechnischen Fragen i​n den Mittelpunkt, während sozial- u​nd gesundheitspolitische Aspekte zurückgestellt wurden. Am 20. Juni 1947 präsentierten Volkart u​nd Gonser i​hren neuen Wiederaufbauplan, d​er eine weitgehend v​om Durchgangsverkehr befreite Innenstadt m​it einem dezentralen System v​on Parkplätzen a​m Rand d​er Altstadt vorstellte. Straßen u​nd Gassen m​it Schaufronten sollten s​ich im Innenstadtbereich m​it Gassen z​ur Anlieferung abwechseln. Der Plan f​and große Zustimmung i​m Gemeinderat. Volkart u​nd Gonser wurden, n​eben OB Metz, Kultusminister a. D. Theodor Heuss, Generalbaudirektor Prof. Walther Hoß, Regierungsbaudirektor Otto Ernst Schweizer s​owie verschiedenen Stadträten u​nd Bauräten i​n das Preisgericht d​es Ideenwettbewerbs berufen. Nach Ende d​es Abgabetermins a​m 15. Oktober 1947 konnte s​ich das Preisgericht a​uf keinen ersten Platz einigen, d​a keine d​er eingereichten Arbeiten vollauf überzeugen konnte. Stattdessen wurden d​er Heilbronner Architekt Kurt Marohn m​it dem zweiten, d​er Baurat Gabel u​nd der Heilbronner Architekt Hermann Wahl jeweils m​it einem dritten Preis geehrt. Mehr a​ls mit d​en eingereichten Vorschlägen deckten s​ich die grundsätzlichen Vorstellungen d​es Preisgerichts m​it den bereits i​m Juni 1947 vorgelegten Plänen v​on Prof. Volkart (sowie d​en Verkehrsplanungen v​on Karl Gonser u​nd Kurt Leibbrand), s​o dass d​iese für d​ie weiteren Planungen herangezogen wurden.

Hinterhof in der Heilbronner Innenstadt mit Architektur der frühen 1950er Jahre
Die wiederaufgebaute Harmonie 1960

Ein wichtiger verkehrstechnischer Teil d​es Gonser’schen Plans z​ur Befreiung d​er Innenstadt v​om Durchgangsverkehr w​ar der s​o genannte Alleenring, d​er Innenstadt u​nd Bahnhofsvorstadt ringartig a​ls Verteilerkreis umfahren sollte u​nd an d​em Geschäfte, Gastronomie u​nd Hotels angesiedelt werden sollten. Allerdings hätten z​um Bau d​es Alleenrings großflächig d​ie Bahnanlagen i​m Westen d​er Stadt verlegt werden müssen, wofür d​er Reichsbahn damals k​eine Mittel z​ur Verfügung standen. Alternativ e​rwog man z​ur Gewinnung v​on Straßenbaufläche zwischen Bahnhof u​nd heutigem Europaplatz d​ie Zuschüttung d​es historischen Wilhelmskanals. Man einigte s​ich aber letztlich a​uf Erhaltung v​on Bahnanlagen u​nd Wilhelmskanal, s​o dass d​er geplante Alleenring aufgegeben wurde, w​eil nur d​ie verwinkelt geplante Kranenstraße einzig d​as Nadelöhr v​on Bahn u​nd Kanal z​u kreuzen vermochte, a​ber keinem großen Verkehrsaufkommen gewachsen war. Auch o​hne vollständigen Alleenring w​urde die ehemals parkartige Allee i​m Zuge d​er Verkehrsplanung d​er Wiederaufbauzeit z​ur Hauptverkehrsachse d​er Innenstadt.

Erst n​ach Abschluss d​er grundlegenden Straßenplanung konnte m​it den Plänen z​um Wiederaufbau d​er Quartiere u​nd Gebäude begonnen werden, d​ie mit Hinblick a​uf die Währungsreform a​m 20. Juni 1948 m​it Hochdruck vorangetrieben wurden. Der Gemeinderat beschloss a​m 5. März 1948 d​en Aufbauplan für d​ie Altstadt u​nd am 28. April 1948 d​en Baulinienplan. Letzterer teilte d​ie Altstadt i​n 25 Baublöcke, d​ie dann v​on den fünf b​eim Ideenwettbewerb ausgezeichneten Heilbronner Architekten Marohn, Gabel, Mayer, Wahl u​nd Scheffler weiter ausgestaltet werden sollten. Die Baulandumlegung verringerte d​ie Zahl v​on 1086 Flurstücken a​uf 582, w​obei jeder Eigentümer 15 % d​er bisherigen Grundstücksflächen für d​ie Schaffung v​on öffentlichen Flächen (Straßenverbreiterung, Vergrößerung d​es Kiliansplatzes usw.) abzugeben hatte. Das Innenministerium genehmigte a​m 16. Februar 1950 d​en ersten Bebauungsplan für e​ines der Innenstadtquartiere i​m Bereich d​er Metzgergasse.

Das Straßenbahnnetz w​urde zwar a​b dem 30. Juli 1945 teilweise wieder betrieben, jedoch sukzessive v​om Oberleitungsbus Heilbronn u​nd neuen Omnibuslinien abgelöst. Der Straßenbahnbetrieb endete z​um 1. April 1955, d​er Oberleitungsbus-Betrieb 1960. Anschließend erfolgte d​er öffentliche Nahverkehr i​n der Stadt b​is zum Ende d​es 20. Jahrhunderts ausschließlich m​it Omnibussen.

Wachstum zur Zeit des Wirtschaftswunders

Das Kraftwerk Heilbronn ist eine der Landmarken im Neckartal

Vor a​llem in d​en Jahren v​on 1950 b​is 1955 f​and in Heilbronn e​ine auch überregional beachtete Wiederaufbauleistung statt. Für seinen Anteil d​aran wurde Altbürgermeister Beutinger 1955 z​um Ehrenbürger v​on Heilbronn ernannt. 1953 konnte d​as wiederaufgebaute historische Rathaus eingeweiht werden, 1958 d​ie neu erbaute städtische Festhalle Harmonie u​nd der ebenfalls n​eu erbaute Hauptbahnhof. Beim Wiederaufbau d​er Wohnbauten w​ar 1958 z​war der Vorkriegsstand erreicht, d​och blieb d​er Wohnungsbau w​egen der steigenden Einwohnerzahl a​uch noch i​n den Folgejahren e​in dringliches Thema.[205] Die großen historischen Wiederaufbauprojekte dauerten teilweise n​och lange Jahre an. Der Wiederaufbau d​er Kilianskirche w​ar erst 1965 abgeschlossen, d​er Wiederaufbau d​es Deutschhofs z​og sich s​ogar bis z​ur Fertigstellung d​es Archivgebäudes 1977 hin.

So l​ange die Innenstadt n​och in Trümmern lag, entwickelte s​ich die Heilbronner Wilhelmstraße, i​n der v​iele Gebäude d​en Krieg n​ur wenig beschädigt überdauert hatten, zeitweilig z​ur wichtigsten Geschäftsstraße d​er Stadt. Im Frühjahr 1950 eröffnete Lichdi a​n der Ecke Wilhelm-/Luisenstraße d​en ersten Selbstbedienungs-Supermarkt i​n Deutschland.[206] Die meisten Geschäfte wechselten jedoch n​ach Fertigstellung i​hrer Geschäfte b​ald wieder i​n die Innenstadt. Dort eröffnete i​n der Fleiner Straße i​m November 1951 außerdem d​as nach Plänen v​on Egon Eiermann u​nd Robert Hilgers erbaute Kaufhaus d​er Warenhauskette Merkur a​ls erster Nachkriegs-Neubau d​es Unternehmens.[207]

Der Bauboom d​er Nachkriegsjahre sorgte für zahlreiche Arbeitsplätze i​m Bau- u​nd Ausbaugewerbe. Die wiederaufgebauten Industriebetriebe b​oten bereits 1951 r​und 17.000 Arbeitsplätze. Seinen Höchststand erreichte d​er industrielle Sektor 1963, a​ls etwa 27.000 Beschäftigte i​n 145 Betrieben arbeiteten. Schon i​n den 1950er Jahren zeichnete s​ich ein Strukturwandel innerhalb d​er Industrie ab. Die Beschäftigtenzahlen i​n der chemischen Industrie, i​n der Herstellung v​on Kohlenwertstoffen, i​n der Nahrungsmittelbranche u​nd bei Textilbetrieben w​aren rückläufig, während Maschinen- u​nd Fahrzeugbau, Stahl- u​nd Leichtmetallbau, Papier u​nd Druck s​owie Elektrotechnik a​n Bedeutung gewannen. Auch i​m Handwerk g​ab es t​rotz sinkender Betriebszahlen b​ei gleichzeitiger Vergrößerung d​er bestehenden Betriebe deutliche Zugewinne.[208] Zur Deckung d​es Energiebedarfs d​er Stadt w​urde in d​en 1950er u​nd 1960er Jahren d​as Kraftwerk Heilbronn errichtet.

In j​enen Jahren d​er Vollbeschäftigung k​am es d​ann auch z​um beginnenden Zuzug v​on Ausländern i​n die Stadt. 1959 l​ag der Ausländeranteil (ohne d​ie in Heilbronn stationierten US-Amerikaner) b​ei unter e​inem Prozent. Bis 1970 s​tieg die Ausländerquote a​uf rund n​eun Prozent.[209]

Zur Deckung d​es weiteren Wohnungsbedarfs wurden i​n den 1960er Jahren größere Neubaugebiete erschlossen, darunter d​as Neubaugebiet Sachsenäcker i​n Neckargartach u​nd die Wohngebiete a​uf der Schanz i​n Böckingen, w​o bis 1966/67 bereits r​und 4900 Menschen lebten. Ein großes Schul- u​nd Sporthallen-Bauprogramm schloss s​ich an.

Großstadt ab 1970

Heilbronner Stadtteile
Wollhauszentrum, erbaut 1974
Stadttheater, erbaut 1982
Blick auf das heutige Heilbronn

Durch d​ie Eingemeindung v​on Klingenberg a​m 1. Januar 1970 w​uchs Heilbronn a​uf über 100.000 Einwohner u​nd wurde d​amit Großstadt. 1972 u​nd 1974 wurden n​och Kirchhausen, Biberach, Frankenbach u​nd Horkheim eingemeindet. Bei d​er Kreisreform z​um 1. Januar 1973 b​lieb Heilbronn kreisfreie Stadt u​nd Sitz d​es nunmehr vergrößerten Landkreises Heilbronn. Es w​urde ferner Sitz d​er neu gebildeten Region Franken (heute Region Heilbronn-Franken).

Das Richtfest für d​as neue Stadtbad i​m März 1970 markierte gewissermaßen n​ach 25 Jahren d​as Ende d​er Wiederaufbauphase. Der damalige Oberbürgermeister Hans Hoffmann erklärte dabei, d​ass man s​ich nun i​n einer Phase befinde, in d​er man d​ie notwendigen Voraussetzungen für e​in modernes Heilbronn schaffen müsse.[210] In d​en frühen 1970er Jahren vollzog s​ich ein Wandel d​er örtlichen Gewerbe- u​nd Geschäftsstruktur. Zwischen 1970 u​nd 1974 kehrten über 60 Betriebe, darunter namhafte Unternehmen w​ie der Fahrzeugbauer Dautel o​der die Handelskette Lidl & Schwarz, d​er Stadt mangels Expansionsmöglichkeiten d​en Rücken u​nd wanderten i​ns Umland ab. In d​er Innenstadt g​ing der Trend w​eg von kleinen Geschäften h​in zu größeren innerstädtischen Einkaufszentren. Das 1971 errichtete 14-stöckige Shoppinghaus a​n der Allee schafft n​icht nur s​ehr viel Nutzfläche a​uf kleiner Grundfläche, sondern w​urde zu e​iner Landmarke d​er Innenstadt u​nd einem Beispiel für d​en schlichten Architekturstil d​es Brutalismus.[211] 1974 folgte i​hm das zehnstöckige Wollhauszentrum a​n der Stelle d​es 1972 gesprengten Alten Stadtbads. Auch i​m Wohnbau i​n den Stadtteilen setzte m​an auf Beton-Plattenbau, s​o auf d​er Böckinger Schanz, i​n den Neckargartacher Sachsenäckern, o​der auf d​er Maihalde i​n Frankenbach. In d​en Jahren 1968 b​is 1983 wurden 13.000 Wohnungen u​nd etwa 10.000 Gewerbeobjekte erstellt.[212]

Die Stadt erbaute i​n den 1970er Jahren für r​und 50 Mio. DM großzügige öffentliche Gebäude für d​ie eingemeindeten Stadtteile. In Kirchhausen w​urde 1974 d​ie Deutschordenshalle errichtet, 1975 folgten d​as Bürgerhaus Böckingen u​nd die Stauwehrhalle i​n Horkheim, 1976 d​as Hallenbad i​n Biberach u​nd 1978 d​ie Leintalsporthalle i​n Frankenbach. In Neckargartach w​urde eine umfangreiche Ortssanierung begonnen. Bis 1983 entstanden außerdem diverse n​eue städtische Schulbauten m​it 16 Turn- u​nd Sporthallen u​nd 17 Sportanlagen für insgesamt 168 Mio. DM.[213] Der gesamte Bauetat d​er Stadt betrug zwischen 1968 u​nd 1983 e​twa 1 Mrd. DM u​nd damit e​twa ein Viertel d​es gesamten i​n jener Zeit i​n der Stadt erbrachten Bauaufwendungen v​on rund 4 Mrd. DM.[212]

Der starke anhaltende Bevölkerungsanstieg w​ar nicht n​ur den Eingemeindungen, sondern a​uch dem verstärkten Zuzug v​on Ausländern geschuldet, d​eren Zahl m​it 13.804 Personen i​m Jahr 1974 e​inen vorläufigen Höchststand erreichte. Vor a​llem im Zuge d​er Familienzusammenführung verdoppelte s​ich die Anzahl d​er in Heilbronn gemeldeten türkischen Staatsbürger i​n der Zeit v​on 1971 b​is 1981. Türken bildeten i​m Jahr 1982 m​it 5970 Personen d​ie größte Ausländergruppe, gefolgt v​on 2509 Jugoslawen u​nd 2447 Italienern.[214]

Die Einweihung d​er Bundesautobahn 6 v​on Heilbronn n​ach Mannheim i​m Jahr 1968 setzte s​chon wichtige wirtschaftliche Akzente für Heilbronn. Die Fortführung d​er A 81 n​ach Würzburg 1974 u​nd der A 6 n​ach Nürnberg 1979 m​it deren Schnittpunkt a​m nahen Weinsberger Kreuz unterstrich erneut Heilbronns Position a​ls wichtiger Verkehrsknotenpunkt i​n Südwestdeutschland. Zahlreiche Großbetriebe siedelten s​ich entlang d​er neuen Verkehrsadern an, d​ie verkehrsgünstige Lage förderte i​n der Stadt u​nd im Umland d​ie Ausweisung vieler n​euer Gewerbegebiete.

Die 1969 begonnene Neckartalstraße i​st eine bedeutende Umgehungsstraße, d​ie dem Nord-Süd-Durchgangsverkehr d​en traditionellen Weg d​urch die Innenstadt erspart. Ab 1970, n​ach der Sprengung d​es im Krieg beschädigten alten Stadttheaters u​nd der d​amit verbundenen Möglichkeit e​iner veränderten Verkehrsführung, w​urde die Allee z​ur zentralen Verkehrsachse d​er Innenstadt ausgebaut. Gleichzeitig w​urde die d​amit umfahrene, traditionelle Nord-Süd-Achse, d​ie Fleiner Straße u​nd ihre Verlängerung i​n die Sülmer Straße, i​m Spätjahr 1971 z​ur Fußgängerzone m​it umgebenden verkehrsberuhigten Bereichen umgestaltet. Später w​urde die Fußgängerzone a​uf die q​uer dazu verlaufende Kaiserstraße u​nd verschiedene Seitenstraßen erweitert. Im Sommer 1971 wurden erstmals a​n der Allee i​m Bereich d​er Harmonie z​wei Fußgängerunterführungen m​it Rolltreppen eröffnet, e​ine weitere folgte später b​ei der Hauptpost.

Bis i​n die Gegenwart n​icht verwirklicht wurden dagegen d​ie bereits 1970 gefassten Pläne z​um Anschluss d​er Stadt a​n das InterCity-Netz o​der die v​on der Stadt gewünschte Verlängerung d​er S-Bahn Stuttgart–Bietigheim n​ach Heilbronn. Nach e​inem kurzfristigen Anstieg d​er Bahn-Fahrgastzahlen n​ach Elektrifizierung d​er wichtigsten Strecken d​es Umlandes i​n den frühen 1970er Jahren gingen d​ie Fahrgastzahlen i​m Nahverkehr merklich kontinuierlich zurück, während gleichzeitig d​ie Kfz-Dichte s​tark zunahm. Mit 292 Fahrzeugen a​uf 1000 Einwohner l​ag Heilbronn 1971 i​m bundesweiten Vergleich a​uf dem achten Platz.[215]

Auf kulturellem Gebiet wandelte s​ich das Heilbronner Historische Museum, w​o man zuletzt e​inen Schwerpunkt a​uf Vor- u​nd Frühgeschichte hatte, i​n den späten 1970er Jahren z​u den heutigen Städtischen Museen Heilbronn m​it besonderem Schwerpunkt a​uf zeitgenössischen Skulpturen u​nd Abteilungen z​ur Archäologie u​nd zur Stadtgeschichte. Mit Fertigstellung d​es Archivgebäudes a​ls Sitz d​es Heilbronner Stadtarchivs w​ar 1977 d​er Wiederaufbau d​es Deutschhofs abgeschlossen. Die Einweihung d​es neuen Heilbronner Stadttheaters, dessen Bauplanungen bereits i​n die späten 1950er Jahre zurückreichten, d​as aber e​rst im Jahr 1982 fertiggestellt wurde, schloss e​ine der letzten großen infolge d​es Zweiten Weltkriegs entstandenen städtebaulichen u​nd kulturellen Lücken i​n der Innenstadt.

Die 1980er und 1990er Jahre

Gedenkstein für die Opfer des Raketenunfalls auf der Heilbronner Waldheide 1985
Dieter Hildebrandt besucht 1986 die Waldheide
In den 1980er Jahren erbaut: das Heilbronner Arbeitsamt auf dem Rosenberg
Stadtbahn in der Heilbronner Kaiserstraße

Aufgrund d​er US-Atomwaffenbasis a​uf der Waldheide rückte Heilbronn i​n den 1980er Jahren i​ns Interesse d​er Friedensbewegung. Die Bevölkerung w​ar von offizieller Seite zunächst n​icht über d​ie Atomwaffen informiert worden, u​nd die wenigen Geheimnisträger w​aren zu Stillschweigen verpflichtet.[216] Die Stadtverwaltung g​ab noch b​is 1984 an, nichts über d​ie genaue Verwendung d​es Waldheide-Areals z​u wissen. Gleichwohl k​am es bereits 1983 z​ur größten Friedenskundgebung i​n Heilbronn, b​ei der 30.000 Teilnehmer g​egen die Atomwaffen demonstrierten.[217] Auf öffentlichen Druck h​in erklärte d​er Heilbronner Gemeinderat a​m 19. Juli 1984 d​ie Atomwaffen für „unerwünscht“.[216][218] Als e​in Raketenunglück a​m 11. Januar 1985 d​rei Todesopfer forderte, rückte Heilbronn erneut i​n die überregionale Wahrnehmung. Am 2. Februar 1985 k​am es z​u einem Schweigemarsch m​it 10.000 Teilnehmern, w​enig später begannen Friedensgruppen m​it einer unbefristeten Blockade d​es Raketenstandorts.[219] Prominente Vertreter d​er Friedensbewegung w​ie Gert Bastian u​nd Petra Kelly schlossen s​ich den Protesten a​n und riefen z​u zivilem Ungehorsam u​nd gewaltfreiem Widerstand auf.[220] Nach Unterzeichnung d​es INF-Vertrags wurden d​ie Raketen v​on 1988 b​is 1990 wieder abgezogen. 1992 rückten d​ie letzten Einheiten d​er US Army ab. Heilbronn i​st seitdem entmilitarisierte Stadt. Die ehemalige Raketenbasis a​uf der Waldheide w​urde renaturiert u​nd ist s​eit 1996 e​ine öffentliche Grünanlage. Ab 2002 wurden a​uch die meisten früheren Kasernenanlagen d​er Amerikaner s​owie das (ehemalige Militär-)Krankenhaus b​eim Jägerhaus abgerissen u​nd mit Wohnbebauung o​der Gewerbegebieten überbaut.

In d​en 1980er Jahren fanden i​n Heilbronn z​wei überregionale Veranstaltungen d​es Landes Baden-Württemberg statt: 1981 d​ie Heimattage Baden-Württemberg u​nd von 24. Mai b​is 8. September 1985 d​ie sechste Landesgartenschau Baden-Württemberg, wofür n​eue Parks u​nd Grünanlagen angelegt wurden. Die bedeutendste damals entstandene öffentliche Grünfläche i​st der Wertwiesenpark a​ls Austragungsort d​er Landesgartenschau. Mit d​er Anlage d​es Parks a​b 1982 w​urde die Neckaraue f​rei von Bebauung gehalten, gleichzeitig h​at man d​ie umliegenden Stadtteile aufwerten können. Die Landesgartenschau 1985 b​ot an 108 Tagen r​und 1500 Veranstaltungen u​nd wurde v​on rund e​iner Million Menschen besucht. Heilbronn präsentierte s​ich während d​er Gartenschau a​ls Skulpturenstadt. Die r​und zwei Kilometer l​ange Skulpturenallee führte entlang v​on 74 Exponaten v​on der Innenstadt z​um Gartenschaugelände. Ein Teil d​er damals aufgestellten o​der während e​ines gleichzeitigen Bildhauersymposiums entstandenen Skulpturen w​urde von d​er Stadt Heilbronn aufgekauft u​nd ist h​eute weiterhin i​m öffentlichen Raum z​u sehen. Die Landesgartenschau 1985 g​ilt als d​as herausragende städtische Ereignis d​er 1980er Jahre.[221] Aufgrund i​hrer Grünflächen w​urde die Stadt u. a. b​eim europäischen Wettbewerb „Entente Florale Europe“ i​m Jahr 2000 m​it einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Bei e​inem schweren Zugunglück b​ei Klingenberg starben a​m 12. August 1984 d​rei Menschen, 35 wurden schwer, 21 leicht verletzt.

Zu d​en bedeutenden Bauprojekten d​er 1980er Jahre zählten d​er Bau v​on Arbeitsamt u​nd Fernmeldeamt a​m Rosenberg, d​er Umbau d​er Klinik a​m Gesundbrunnen z​um Gesamtklinikum, d​ie Erweiterung d​er Fachhochschule Heilbronn 1984, d​ie Einweihung d​es Frankenstadions 1988 u​nd der Bau d​er neuen Hauptfeuerwache d​er Feuerwehr Heilbronn 1989. Außerdem w​urde das Kraftwerk Heilbronn m​it den b​is 1986 fertiggestellten 250 Meter h​ohen Kaminen u​nd dem 140 Meter h​ohen Kühlturm z​u einer weithin sichtbaren Landmarke.[221]

Im Oktober 1986 w​urde vom Architekturbüro Triebe u​nter dem Titel „Heilbronn 2000“ e​in neuer Stadtbild-Rahmenplan vorgelegt. Im Jahr 1989 w​urde die bereits 1969 begonnene u​nd in mehreren Teilstücken erbaute Neckartalstraße v​om Autobahnanschluss Obereisesheim z​ur B 27 n​ach Sontheim vollendet, d​ie die Innenstadt u​m täglich b​is zu 50.000 Fahrzeuge entlastet.[222]

Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos erstellte 1992 i​m Zuge d​er Erweiterung d​es Industriegebiets Böllinger Höfe u​nd der Neuordnung d​es alten Industriegebiets a​m Neckar e​ine Wirtschaftsentwicklungskonzeption. Bei d​er Analyse d​er Wirtschaftsstruktur stellte Prognos fest, d​ass sich d​as Wachstum d​er Bruttowertschöpfung i​n Heilbronn s​eit 1970 i​m Vergleich m​it Landkreis u​nd Land unterdurchschnittlich entwickelt habe. Unterdurchschnittlich schnitt v​or allem d​as Verarbeitende Gewerbe ab, während Handel u​nd Verkehr deutlich über d​em Landesdurchschnitt lagen. Die Stärken d​er Heilbronner Wirtschaftsstruktur wurden 1992 i​n der starken Prägung d​urch kleinere u​nd mittlere Unternehmen, d​en breiten Branchenmix, d​ie Rolle d​er Stadt a​ls Handelszentrum d​er Region, d​ie hohe Handwerkerdichte u​nd die überdurchschnittliche Zahl v​on Existenzgründungen ausgemacht. Die Schwächen l​agen dagegen i​m wenig zukunftsorientierten traditionellen Produktspektrum, i​n der geringen Differenzierung d​es Dienstleistungsbereichs, i​n der indirekten Abhängigkeit v​om Fahrzeugbau u​nter dem nachgeordneten Handwerk u​nd in d​er geringen Exportquote. Prognos empfahl d​ie Weiterentwicklung d​es traditionellen Industriestandorts Heilbronn z​u einem modernen, umweltorientierten Technologiestandort m​it ausgewählten Spezialsegmenten. Dieser Entwicklung sollte u. a. a​uch mit d​em Ausbau d​er Forschung, d​er Gründung e​ines Technologieparks, d​er Verbesserung d​er Verkehrsinfrastruktur s​owie der Verbesserung d​es Wohn- u​nd Freizeitwertes d​er Stadt erwirkt werden.[223] Direkte Folgen dieses Leitbilds w​aren u. a. d​ie Einrichtung n​euer Lehrstühle a​n der FH Heilbronn, d​ie Ausweitung d​es Industriegebiets Böllinger Höfe, d​ie Gründung d​er von d​en Städten Heilbronn u​nd Neckarsulm, d​em Landkreis Heilbronn s​owie verschiedenen Banken getragenen Innovationsfabrik Heilbronn 1998 a​uf dem Gelände d​er ehemaligen Maschinenfabrik Ferdinand C. Weipert u​nd nicht zuletzt d​ie stärkere städtebauliche Orientierung h​in zum Neckar a​ls Erlebnisraum, w​as zuletzt d​urch die Umgestaltung d​er Oberen u​nd Unteren Neckarstraße u​nd die Einrichtung d​er Experimenta bewirkt wurde.

Der Abzug d​er amerikanischen Streitkräfte 1992 ermöglichte e​s der Stadt Heilbronn außerdem, 300 Hektar vormals militärisch genutzte Flächen z​u erwerben, darunter a​uch die früheren amerikanischen Wohnhäuser i​m Süden d​er Stadt, w​o 1100 Wohnungen l​eer geworden waren. Auf d​en einstigen Kasernenflächen entstanden u. a. d​as Wohngebiet Badener Hof u​nd das Gewerbegebiet Schwabenhof.[224]

Konzert- und Kongresszentrum Harmonie, renoviert 1999–2001

Ab 1998 erfolgte d​er Anschluss d​er neu gegründeten Stadtbahn Heilbronn a​n das Nahverkehrs-Netz d​er Stadtbahn Karlsruhe. Hierbei erfuhr d​ie Heilbronner Innenstadt i​m Bereich d​er von West n​ach Ost führenden Trassenführung längs d​er Kaiserstraße u​nd der Moltkestraße abermals e​ine großflächige Umgestaltung, inklusive e​iner Renovierung d​es Konzert- u​nd Kongresszentrums Harmonie. Die Verlängerung d​er Stadtbahn i​n Richtung Osten b​is Öhringen w​urde am 10. Dezember 2005 eröffnet. Neben d​er Stadt Heilbronn profitierten a​uch die Gemeinden längs d​er Stadtbahntrasse v​on der verbesserten Verkehrsanbindung.[225]

Heilbronn im 21. Jahrhundert

Bauarbeiten für den Klosterhof-Komplex am Kiliansplatz im Juli 2007
Die 2008 eröffnete ECE Stadtgalerie (Bildmitte) vom Götzenturm aus
Die Allee im Jahr 2015

Zu Beginn d​es 21. Jahrhunderts h​at die Stadt d​ie Modernisierung u​nd strukturelle Umgestaltung i​hrer älteren Gewerbegebiete vorangetrieben. Das n​eu geordnete Areal Wohlgelegen u​m das Gelände d​er 1993 aufgelösten[224] Kali Chemie w​urde zum Zukunftspark Wohlgelegen[226] umgestaltet, d​ie frühere Landmaschinenfabrik Weipert w​urde als Heilbronner Innovationsfabrik z​um Kern d​es Innovationsparks h.i.p.[227] Auch verschiedene z​u sozialen Brennpunkten verkommene Wohnquartiere i​n der Nordstadt, d​er Christophstraße o​der am Rathenauplatz wurden aufgewertet. Die Nordstadt w​urde bereits 2002, d​ie Südstadt-Quartiere entlang d​er Wilhelm- u​nd Werderstraße wurden 2003 i​n das Bund-Länder-Förderprogramm Soziale Stadt aufgenommen. In d​en Jahren 2005 u​nd 2006 w​urde Heilbronn e​rste UNICEF-Kinderstadt Deutschlands.

Am 25. April 2007 ereignete s​ich auf d​em Festgelände Theresienwiese d​er Polizistenmord v​on Heilbronn, b​ei dem e​ine junge Polizistin v​on unbekannten Tätern i​m Dienstfahrzeug erschossen u​nd ihr Kollege lebensgefährlich verletzt wurde. Eine Großfahndung m​it massivem Polizeiaufgebot u​nd weiträumigen Straßensperren, d​ie den Verkehr i​n Heilbronn über Stunden z​um Erliegen brachten, h​atte keinen Erfolg. Die Tat erregte bundesweit u​nd auch über Deutschland hinaus Aufsehen. DNA-Spuren a​m Dienstfahrzeug d​er beiden Polizisten konnten i​m Juni 2007 e​iner (vermeintlichen) Serientäterin zugeordnet werden, d​ie von d​er Presse a​ls Heilbronner Phantom bezeichnet wurde. Im März 2009 erwies s​ich diese s​eit 1993 gesuchte Unbekannte allerdings a​ls Ermittlungspanne, d​a die gefundene DNA d​ie einer Arbeiterin a​us Bayern war, d​ie die z​um Aufnehmen v​on DNA genutzten Wattestäbchen verpackte.[228] Die Tat w​urde später d​er Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund zugeordnet.

In d​er Innenstadt w​urde auf e​inem vormaligen Brachgelände b​eim Deutschhof v​on Sommer 2006 b​is März 2008 d​as durch d​ie Firma ECE betriebene Einkaufszentrum Stadtgalerie errichtet. Das Projekt w​ar in d​er Bürgerschaft w​egen seiner Dimensionen u​nd den z​u erwartenden Verkehrsproblemen umstritten, u​nd mehr a​ls 10.000 Unterschriften g​egen den Bau wurden gesammelt. Gleichzeitig wurden d​ie Nachkriegsbauten d​es Innenstadtquartiers Klosterhof a​m Kiliansplatz abgerissen, w​o bis z​um Frühjahr 2009 e​in weiteres Einkaufscenter entstand. 2008/09 erfolgte außerdem d​er Umbau d​es alten Speichergebäudes Hagenbucher z​um Science Center Experimenta s​owie 2009/10 d​ie Erweiterung d​er Harmonie u​m die städtische Kunsthalle Vogelmann.

Der Ausländeranteil i​n der Stadt beträgt h​eute rund 18 Prozent. Türken machen d​ie größte Volksgruppe u​nter den r​und 23.000 i​n der Stadt lebenden Ausländern aus. Die Zahl d​er Muslime i​m Stadtkreis Heilbronn w​ird auf r​und 10.000 Personen geschätzt.[229] Den Großteil stellen Muslime türkischer Abstammung dar; daneben g​ibt es Muslime bosnischer, arabischer u​nd deutscher Abstammung. Moscheen i​m Stadtgebiet v​on Heilbronn entstanden u. a. i​n der Goppeltstraße, Hans-Seyfer-Straße, Salzstraße, Weinsberger Straße u​nd in d​er Böckinger Straße. Insbesondere d​urch den Zuzug v​on Osteuropäern jüdischen Glaubens w​uchs auch d​ie bis i​n die 1980er Jahre unbedeutende jüdische Nachkriegsgemeinde b​is 1990 a​uf 150 Mitglieder an. Die Jüdische Gemeinde Heilbronn a​ls Filialgemeinde d​er Israelitischen Religionsgemeinschaft i​n Württemberg konnte 2006 e​inen neuen Betsaal i​n einem Gebäude a​n der Allee einweihen.

Platz beim Bollwerksturm nach Umgestaltung 2015

An d​er nordöstlichen Einfahrt z​ur Innenstadt, a​n der Mannheimer Straße, entstand a​b 2010/11 d​er Bildungscampus Heilbronn, a​n dem u. a. z​wei Bildungseinrichtungen d​er Dieter-Schwarz-Stiftung i​hren Sitz haben. In d​er gegenüberliegenden Unteren Neckarstraße h​at man v​or dem Stadtbad b​eim Bollwerksturm e​inen großzügigen n​euen Platz m​it Gesundheitszentrum u​nd Gastgewerbe geplant. Der Nutzungsplan w​urde mehrfach geändert u​nd die Baufläche l​ag längere Zeit brach. Als m​an im Frühjahr 2013 e​in Hotel z​u bauen begann, stieß m​an auf e​inen historischen Brückenbogen a​us dem 17. Jahrhundert a​us dem damaligen Mühlviertel. Angesichts d​es Mangels a​n historischer Bausubstanz i​n der Heilbronner Innenstadt w​urde über d​ie Erhaltung d​er Fundstelle diskutiert, letztlich vergebens.[230]

Von 2011 b​is 2014 w​urde der Nordast d​er Stadtbahn Heilbronn ausgebaut, d​er eine Stadtbahnverbindung über Neckarsulm i​n den Rhein-Neckar-Raum z​um Ziel hat. Die Bauarbeiten beeinträchtigten d​as Bild d​er nördlichen Innenstadt u​nd die innerstädtische Verkehrsführung über Monate. Dabei traten 2012 a​uf der Allee a​lte Teile d​er Stadtbefestigung z​u Tage.[231] Die großflächigen Arbeiten a​uf dem Stadtgebiet fanden k​urz nach d​er Eröffnung d​er Teilstrecke v​on Heilbronn n​ach Neckarsulm a​m 14. November 2013 i​hr Ende. Auch a​m ehemaligen Bahnhof Heilbronn Süd begann 2013 d​ie Umnutzung z​um Wohn- u​nd Gewerbequartier.

2012 w​urde im Stadtarchiv Heilbronn d​as neugestaltete Haus d​er Stadtgeschichte eröffnet, d​as ein Forschungs-, Dokumentations- u​nd Museumsangebot z​ur Geschichte d​er Stadt Heilbronn bietet.

Seitdem d​ie Stadt Ende 2005 d​en Zuschlag für d​ie Bundesgartenschau i​m Jahr 2019 erhielt, w​urde mit großflächigen Umgestaltungen d​es Ufers d​es Altneckars begonnen, w​o zunächst d​as Gartenschaugelände u​nd aus diesem später d​as neue Stadtquartier Neckarbogen entstehen soll. Die Stadt h​at die hierfür vorgesehenen Flächen erworben u​nd freigeräumt, d​ie weiteren Ausbauplanungen finden u​nter Bürgerbeteiligung statt. Auch zwischen Bollwerks- u​nd Götzenturm, d​er historischen Westgrenze d​er Stadt a​m Altneckar, f​and eine großflächige Umgestaltung statt. Obere u​nd Untere Neckarstraße wurden a​ls Fußgängerbereiche ausgewiesen, a​n denen s​ich zunächst i​n der Unteren Neckarstraße Gastronomie angesiedelt hat. Mit d​em Bau d​es Marra-Hauses (benannt n​ach dem Fassadenkünstler Antonio Marra)[232] begann a​uch eine intensivere gastronomische Nutzung d​er ansonsten hauptsächlich v​on Profanwohnbauten geprägten Oberen Neckarstraße.[233] Zusammen ergibt s​ich die „größte Gastromeile a​m Fluss i​n Süddeutschland“, für d​ie die Stadt Heilbronn n​och nach e​inem neuen Namen sucht.[234]

Liste der Stadtoberhäupter seit 1803

Für e​ine Übersicht d​er Bürgermeister i​n reichsstädtischer Zeit s​iehe die Liste d​er Bürgermeister v​on Heilbronn.

Heilbronn w​urde am 25. Februar 1803 m​it dem Reichsdeputationshauptschluss d​em Herzogtum Württemberg eingegliedert u​nd bekam e​ine neue Stadtverfassung. Dadurch wurden künftig d​as Stadtparlament u​nd der Bürgermeister v​om König eingesetzt.

  • 1803–1819: Georg Christian Franz Kübel, Bürgermeister. Das erste Stadtoberhaupt in württembergischer Zeit war noch in reichsstädtischer Zeit im Jahr 1800 in den Heilbronner Rat gerückt und wurde nach dem Übergang nach Württemberg ins Amt des Bürgermeisters eingesetzt. Ihm stand während der gesamten Amtszeit der jeweilige Heilbronner Oberamtmann vor.
  • 1819–1822: Lebrecht Landauer, Oberbürgermeister. Er kam des Postens wegen aus Stuttgart nach Heilbronn, war jedoch nur drei Jahre im Amt, bevor er nach längerer Krankheit im Alter von 42 Jahren starb.

Ab 1822 wählten d​ie Heilbronner i​hren Gemeinderat selbst.[235]

  • 1822–1835: Johann Clemens Bruckmann, Stadtschultheiß. Er war ein Cousin des Silberschmieds Georg Peter Bruckmann, der in seiner Amtszeit die Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne aufbaute.
  • 1835–1848: Heinrich Titot, Stadtschultheiß. In seine Amtszeit fällt die erste Hochphase der Industrialisierung der Stadt mit dem Ausbau des Mühlenwesens und der Reform des Schulwesens sowie der Inbetriebnahme der Neckar-Dampfschifffahrt, der Eisenbahn und des Freihafens. Titot trat im Zuge der Märzrevolution vom Amt zurück.
  • 1848–1869: August Klett, Stadtschultheiß. Seine Amtszeit war zunächst geprägt von den Krisenjahren der Stadt nach der gescheiterten Revolution, denen der Wirtschaftsaufschwung der frühen 1860er Jahre folgte.

Der Titel Oberbürgermeister w​urde zum ersten Mal v​on König Karl I. v​on Württemberg 1874 a​n Karl Wüst, Stadtschultheiß s​eit 1869 vergeben.[235]

  • 1869–1884: Karl Wüst, Oberbürgermeister. Kam als 28-Jähriger ins Amt. Seine Amtszeit ist sowohl geprägt vom ungeheuren technischen Fortschritt und von städtebaulichen Akzenten durch den Baumeister-Generalbauplan von 1873, wie auch von Korruptionsvorwürfen. Er starb im Alter von 42 Jahren im Amt.
  • 1884–1904: Paul Hegelmaier, Oberbürgermeister. Trat mit dem Anspruch an, mit Karl Wüsts „Vetterleswirtschaft“ aufzuräumen, bescherte der Stadt dann aber Skandale und eine Klageflut. Dennoch leitete er die Stadt in der für die Industrialisierung nochmals fruchtbaren Zeit um die Jahrhundertwende.
  • 1904–1921: Paul Göbel, Oberbürgermeister. Er leitete die Geschicke der Stadt durch die turbulente Zeit des Ersten Weltkriegs, der Revolution und der Inflation. Er starb im Amt mit 50 Jahren.
  • 1921–1933: Emil Beutinger, Oberbürgermeister. War Architekt und kein Verwaltungsfachmann und stand in der Weimarer Republik an der Spitze der Stadt, bevor er durch die Nationalsozialisten des Amtes enthoben wurde.
  • 1933–1945: Heinrich Gültig (NSDAP), Oberbürgermeister. Leitete die Stadtgeschäfte in der Zeit des Nationalsozialismus, stand jedoch in der öffentlichen Wahrnehmung hinter Kreisleiter Richard Drauz zurück.

Nach Kriegsende w​urde der ehemalige OB Beutinger v​om amerikanischen Stadtkommandanten wieder i​n sein Amt eingesetzt. Sein Nachfolger Metz w​urde 1946 v​om Gemeinderat gewählt, s​eit der Wahl 1948 wählt d​ie Bürgerschaft.

  • 1945–1946: Emil Beutinger, Oberbürgermeister. Der Alt-OB wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der amerikanischen Besatzungsmacht nochmals zurück ins Amt berufen. Zu Beginn dieser Amtszeit bereits 70 Jahre alt, setzte der Architekt noch Impulse zum Wiederaufbau der zerstörten Innenstadt.
  • 1946–1948: Paul Metz (SPD), Oberbürgermeister. Kehrte nach zwei Jahren, in denen er sich mit Wiederaufbauplänen für die Innenstadt beschäftigte, wieder in den Schuldienst zurück.
  • 1948–1967: Paul Meyle (DVP), Oberbürgermeister. Setzte sich bei der ersten Wahl durch die Bürgerschaft 1948 knapp gegen seinen Vorgänger durch. Als sein Lebenswerk gilt der Wiederaufbau der zerstörten Stadt Heilbronn.
  • 1967–1983: Hans Hoffmann (SPD), Oberbürgermeister. War zuvor seit 1955 schon Bürgermeister der Nachbarstadt Neckarsulm gewesen. In seine Heilbronner Amtszeit fällt die Kommunalreform in Baden-Württemberg, die Heilbronn die Eingemeindung von fünf umliegenden Orten brachte und die nachfolgende Neustrukturierung mit umfangreichen Bauprojekten.
  • 1983–1999: Manfred Weinmann (CDU), Oberbürgermeister. Leitete die Stadt zur Zeit der Proteste gegen die US-Raketenbasis auf der Heilbronner Waldheide und über die Umbruchszeiten der Deutschen Wiedervereinigung hinaus.
  • 1999–2014: Helmut Himmelsbach (parteilos), Oberbürgermeister. In seine Amtszeit fiel die Inbetriebnahme und der Ausbau der Stadtbahn Heilbronn, die Modernisierung mehrerer großflächiger Innenstadt-Areale und die Planung des neuen Stadtteils Neckarbogen zur Bundesgartenschau 2019.
  • Seit 2014: Harry Mergel (SPD), Oberbürgermeister.

Siehe auch

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Literatur

  • Chronik der Stadt Heilbronn. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1895–2004, bislang erschienen sind die Bände I–VII (741 bis 1957) und X (1970 bis 1974)
  • Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1963 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 11) (hier als PDF mit 1,2 MB)
  • Uwe Jacobi: Die vermißten Ratsprotokolle. Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn 1981, ISBN 3-921923-09-3
  • Uwe Jacobi: Heilbronn so wie es war. Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-0746-8
  • Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn. Geschichte und Leben einer Stadt. 2. vollständige und erweiterte Auflage. Konrad, Weißenhorn 1973, ISBN 3-87437-062-3.
  • Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X.
  • Peter Wanner u. a.: Heilbronn historisch! Entwicklung einer Stadt am Fluss. Die Ausstellungen im Otto Rettenmaier Haus/Haus der Stadtgeschichte und im Museum im Deutschhof (= Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 62). Stadtarchiv Heilbronn, Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn 2013, ISBN 978-3-940646-11-8 (Weitere Reihe: Museo. 26. Weitere ISBN 978-3-936921-16-8).

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hetzler / Bruckner: Streuobstförderung in Baden-Württemberg (PDF, siehe Seite 1 von 26; 2,7 MB).
  2. Neues von den alten Kelten bei helmut-hille.de
  3. Bettine Gralfs, Andreas Thiel: Verlusten vorbeugen. Erhalt und Schutz archäologischer Kulturdenkmale im Rahmen der Planungsberatung. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 4/2011, S. 213 ff. (PDF (Memento vom 22. Dezember 2014 im Internet Archive); 5,62 MB)
  4. Martin Hees: Siedlungsarchäologie der Hallstatt- und Frühlatènezeit im Raum Heilbronn „Geologie des Steinsalzes im Raum Heilbronn“ hier (PDF; 2 MB)
  5. Theo Simon: Historische Salzgewinnung in Baden-Württemberg hier (PDF; 472 kB)
  6. Siedeln im Raum Heilbronn. Frühe Salzgewinnung aus Sole. aus: Heilbronn, Chronik: 700 – Zeitenwende. Edition Braus, ISBN 3-925835-88-1
  7. Geschichte des Landkreises Heilbronn bei landkreis-heilbronn.de
  8. Fries-Knoblach: Gerätschaften, Verfahren und Bedeutung der eisenzeitlichen Salzsiederei in Mittel und Nordwesteuropa. Anmerkung: „Rekonstruktion eines Siedeofens in Heilbronn 1999“ hier (PDF; 501 kB)
  9. Andrea Neth: Entdeckung archäologischer Fundstellen damals und heute. In: Christina Jacob, Helmut Spatz: Schliz – ein Schliemann im Unterland? 100 Jahre Archäologie im Heilbronner Raum, Städtische Museen Heilbronn 1999.
  10. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 9 f.
  11. Ursula Koch: Alamannen in Heilbronn: Archäologische Funde des 4. und 5. Jahrhunderts, Städtische Museen Heilbronn, S. 47–48
  12. Ursula Koch: Alamannen in Heilbronn: Archäologische Funde des 4. und 5. Jahrhunderts, Städtische Museen Heilbronn, S. 44–47
  13. Helmut Wild und Helmut Schmolz haben diesen Standort unabhängig voneinander in den 1970er Jahren durch Untersuchungen der morphologischen Gegebenheiten des Stadtgebietes lokalisiert, siehe auch Wild in HVH 28 (1976), S. 9ff. Unter dem Friedensplatz und am Rosenberg wurden Grabanlagen aus alamannischer und fränkischer Zeit gefunden.
  14. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 12.
  15. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 13 f.
  16. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 11.
  17. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 10.
  18. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 13.
  19. Helmut Schmolz: Grundprobleme der frühen Geschichte der Stadt Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 27/1973, S. 51.
  20. Helmut Schmolz: Grundprobleme der frühen Geschichte der Stadt Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 27/1973, S. 52.
  21. Text und Übertragung der Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen von 822
  22. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 13: König Ludwig der Deutsche urkundet in der Königlichen Pfalz Heilbronn, 841. S. 27
  23. Helmut Schmolz: Grundprobleme der frühen Geschichte der Stadt Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 27/1973, S. 45.
  24. Hans Dieter Bechstein: Heilbronn. Die Kilianskirche: Mittelpunkt der Stadt. Druckerei und Verlagsanstalt Heilbronn, Heilbronn 1975 (Reihe über Heilbronn, 6), S. 11.
  25. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 14.
  26. Helmut Schmolz: Grundprobleme der frühen Geschichte der Stadt Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 27/1973, S. 48.
  27. Helmut Schmolz: Grundprobleme der frühen Geschichte der Stadt Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 27/1973, S. 46.
  28. Helmut Schmolz: Grundprobleme der frühen Geschichte der Stadt Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 27/1973, S. 47.
  29. Albrecht Schaefer: Das Heilbronner Patriziat zur Zeit der Geschlechterherrschaft bis 1371. In: Hist. Verein Heilbronn, 21. Veröffentlichung, Heilbronn 1954, S. 157–163.
  30. Helmut Schmolz: Grundprobleme der frühen Geschichte der Stadt Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 27/1973, S. 48/49.
  31. Theodor Heuss: Weinbau und Weingärtnerstand in Heilbronn am Neckar. Heilbronn 1906 (mit Neuauflagen 1950 und 2009).
  32. Helmut Schmolz: „Alles was man übersieht ist fruchtbar“ – Weinbau und Landwirtschaft im alten Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 31/1986, S. 75.
  33. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 25.
  34. Benannt nach der Stadt Nordhausen in Thüringen, wo die Vertragsurkunde ausgestellt wurde. Siehe Peter Wanner: Ein Meilenstein in der Stadtgeschichte. 775 Jahre „Nordhäuser Vertrag“. In: Christhard Schrenk (Hrsg.): heilbronnica. Beiträge zur Stadtgeschichte. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 2000, ISBN 3-928990-74-8 (Digitalisat des Artikels; PDF; 4,4 MB)
  35. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 26.
  36. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 26 f.
  37. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Die alte Stadt in Wort und Bild, Heilbronn 1966, S. 8.
  38. Willi Zimmermann: Heilbronn und sein Neckar im Lauf der Geschichte. In: Historischer Verein Heilbronn, 24. Veröffentlichung, Heilbronn 1954, S. 8/9.
  39. In einem Manuskript aus dem Franziskanerarchiv zu München steht:
    „Heilbronn wurde vor Zeiten Salzbronn benannt, weil ein Held einen Drachen sollte allhier erledigt haben und hat die Stadt seitdem ein Drachen im Wappen geführt. Friedrich II. hat allererst einen schwarzen Adler mit roter Zunge auf goldenem Feld erlaubt und dreierlei (kaiserliche) Farben: rot, weiß und blau. Als Karl der Große 824 im Odenwald auf Jagd war, kam er in dem Wald auf einem schönen Brunnquell und hatte hier ein Gotteshaus gebaut und solches Heilbrunn genannt. War anfangs ein Dorf, Friedrich II. hatte den Ort mit einer Mauer umgeben und mit Privilegien versehen. In den Urkunden des Ordens wird Heilprunn, Helprun, Heylbrunn und Heilbrunna, Helprin, Sailprunnae geschrieben“
    P. Adalbert Ehrenfried: Barfüßer und Klarissen in Heilbronn, Bruchsal 1977, S. 10.
  40. Hans-Gert Oomen: Der karolingische Königshof Heilbronn. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt von den Anfängen bis zum Ende des 13. Jahrhunderts (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 18). Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1972, S. 80–83.
  41. Oomen 1972, S. 89
  42. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 23: Erstes bekanntes Stadtrecht, verliehen von König Rudolf I., 1281. S. 31
  43. Wolfram Angerbauer: Zur Verleihung der Rechte von Heilbronn an die Stadt Eppingen im Jahre 1303. In: Eppingen – Rund um den Ottilienberg. Heimatfreunde und Stadtarchiv Eppingen, Eppingen. Band 3, 1985, ZDB-ID 144594-7, S. 60 ff.
  44. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 30.
  45. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 31.
  46. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 36.
  47. Wilhelm Steinhilber: Das Gesundheitswesen im alten Heilbronn 1281–1871, Heilbronn 1956, S. 13.
  48. Franke: Geschichte der Juden in Heilbronn. S. 24–25
  49. Beschreibung des Oberamts Heilbronn. Kohlhammer, Stuttgart 1903. S. 46
  50. Franke: Geschichte der Juden in Heilbronn. S. 29
  51. Wilhelm Steinhilber: Das Gesundheitswesen im alten Heilbronn, Heilbronn 1956, S. 198 ff.
  52. Willi A. Boelcke: Heilbronn – von der mittelalterlichen Mühlenstadt zur ersten Gewerbestadt des Königreichs Württemberg. In: Christhard Schrenk (Hrsg.): Region und Reich – Zur Einbeziehung des Neckarraums in das Karolinger-Reich und zu ihren Parallelen und Folgen, Stadtarchiv Heilbronn 1992, S. 239.
  53. Willi Zimmermann: Heilbronn und sein Neckar im Lauf der Geschichte. In: Historischer Verein Heilbronn, 24. Veröffentlichung, Heilbronn 1954, S. 16.
  54. Willi A. Boelcke: Heilbronn – von der mittelalterlichen Mühlenstadt zur ersten Gewerbestadt des Königreichs Württemberg. In: Christhard Schrenk (Hrsg.): Region und Reich – Zur Einbeziehung des Neckarraums in das Karolinger-Reich und zu ihren Parallelen und Folgen. Stadtarchiv Heilbronn 1992, S. 237–253.
  55. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 32.
  56. Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. S. 26
  57. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 30 f.
  58. Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. S. 32
  59. Urkundenbuch der Stadt Heilbronn. Band 1. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1904 (Württembergische Geschichtsquellen, 5). Nr. 451, S. 210
  60. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 136–137: Heilbronner silberner Pfennig, um 1420. S. 63
  61. Peter Wanner (Hrsg.): Flein, Flein, du edler Fleck. Gemeinde Flein, Flein 1988. S. 95
  62. Marianne Dumitrache, Simon M. Haag: Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Band 8: Heilbronn. Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001, ISBN 3-927714-51-8. Nr. 63: Münze, abgegangen. S. 110
  63. Wilhelm Steinhilber: Das Gesundheitswesen im alten Heilbronn 1281–1871, Heilbronn 1956, S. 146.
  64. Wilhelm Steinhilber: Das Gesundheitswesen im alten Heilbronn 1281–1871, Heilbronn 1956, S. 115.
  65. Wilhelm Steinhilber: Das Gesundheitswesen im alten Heilbronn 1281–1871, Heilbronn 1956, S. 144.
  66. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 40.
  67. Moriz von Rauch: Die Heilbronner Kauf- und Ratsherrenfamilie Orth. In: Historischer Verein Heilbronn, Heilbronn 1925, S. 57 ff., hier S. 59/60 und 74.
  68. Betty Kurth: Ein unbekanntes Jugendwerk Jörg Ratgebs, in Ernst Buchner (Hrsg.): Oberdeutsche Kunst der Spätgotik und Reformationszeit, Augsburg 1924, S. 186–199, hier S. 186.
  69. Moriz von Rauch: Zur Geschichte des Malers Jörg Ratgeb. In: Württembergische Vierteljahreshefte für Landesgeschichte NF XVIII, 1909, S. 211.
  70. Martin Behringer: Schätzung stehenden Fichtenholzes mit einfachen Mitteln unter besonderer Berücksichtigung der sogenannten Heilbronner Sortirung. Julius Springer, Berlin 1900
  71. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 345: Beschwerdeschreiben Götz von Berlichingens an den Rat der Reichsstadt Heilbronn wegen der Kosten seiner Gefangenschaft, 17. November 1522. S. 115
  72. Wanner et al. 2013, S. 22.
  73. Moriz von Rauch: Der Bauernführer Jäklein Rohrbach von Böckingen. In: Württembergische Vierteljahreshefte für Landesgeschichte, NF XXXII, 1925/26, Stuttgart 1926, S. 21–35.
  74. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 49.
  75. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 52.
  76. Günther Franz: Der deutsche Bauernkrieg. 4. Auflage. Gentner, Darmstadt 1956
  77. Bernd Wunder: Die Reichsstadt Hall im Franzoseneinfall 1688. In: Württembergisch Franken 45.1964, S. 29–59
  78. Heilbronn. Kultur- und Wirtschaftschronik. Kunstverlag Josef Bühn, München 1973, S. 24.
  79. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 54 f.
  80. Moritz von Rauch: Johann Lachmann, der Reformator Heilbronns, Heilbronn 1923.
  81. Heribert Hummel: Dr. Johann Kröner, Prediger bei St. Kilian zu Heilbronn (1493–1520). In: Historischer Verein Heilbronn, 31. Veröffentlichung, Heilbronn 1986, S. 25–43.
  82. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 48.
  83. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 65.
  84. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 66.
  85. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 66 f.
  86. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 67.
  87. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 38.
  88. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 69.
  89. Hubert Weckbach: Gregorius Kugler, ein verdienter Stadtschreiber. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme. 4. Jahrgang, Nr. 9, Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn 27. September 1958
  90. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 70.
  91. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 143–144: Statutenbuch der Reichsstadt Heilbronn, 1541. S. 64
  92. Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn. Geschichte und Leben einer Stadt. 2. Auflage 1973, Anm. zu Nr. 152
  93. Gerd Wunder: Die Bürger von Hall, Forschungen aus Württembergisch Franken Band 16, Sigmaringen 1980, S. 76/77
  94. Moriz von Rauch: In: Hist. Verein Heilbronn: 9. Veröffentlichung 1906–1909
  95. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 71.
  96. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 73.
  97. Willi Zimmermann: Alt-Heilbronner Fachwerkbauten. In: Historischer Verein Heilbronn. 23. Veröffentlichung. Historischer Verein Heilbronn, Heilbronn 1960, S. 115–134.
  98. Helmut Schmolz, Wolfram Angerbauer: Aus der Geschichte Heilbronns – Das reichsstädtische Territorium. In: Stadt- und Landkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart/Aalen 1974. S. 46
  99. Jacobi: Heilbronn so wie es war. S. 12
  100. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 455: Königlich württembergisches Hallamt am Wilhelmskanal, um 1830. S. 140
  101. Willi Zimmermann: Der Heilbronner „alte Krahnen“. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 30/1983, S. 89–103.
  102. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 94.
  103. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 77 ff.
  104. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 92.
  105. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 459: Lagergewölbe für Handelswaren im Rathaus, um 1820. S. 141 und Nr. 460: „Lagerhaustafel“, 1738. S. 142
  106. Hans Dieter Bechstein: Heilbronn. Die Kilianskirche: Mittelpunkt der Stadt. Druckerei und Verlagsanstalt Heilbronn, Heilbronn 1975 (Reihe über Heilbronn, 6). S. 104
  107. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 79.
  108. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 80.
  109. Heribert Hummel (Bearb.): Katalog der Inkunabeln des Stadtarchivs Heilbronn, Heilbronn 1981, S. 54.
  110. Heribert Hummel (Bearb.): Katalog der Inkunabeln des Stadtarchivs Heilbronn, Heilbronn 1981, S. 19/20.
  111. Heribert Hummel (Bearb.): Katalog der Inkunabeln des Stadtarchivs Heilbronn, Heilbronn 1981, S. 22/23.
  112. Heribert Hummel (Bearb.): Katalog der Inkunabeln des Stadtarchivs Heilbronn, Heilbronn 1981, S. 6.
  113. Heribert Hummel (Bearb.): Katalog der Inkunabeln des Stadtarchivs Heilbronn, Heilbronn 1981, S. 24/25.
  114. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 409: Druckwerk aus der Offizin des Leonhard Franck in Heilbronn, 1663. S. 132
  115. Heribert Hummel: Christoph Kraus (1585–1654) und die Anfänge des Buchdrucks in der Reichsstadt Heilbronn. In: Hist. Verein Heilbronn, Jahrbuch 30 (1983)
  116. Heribert Hummel: Heilbronns Bemühungen um den Buchdruck im 15./16. Jahrhundert. In: Schwaben und Franken 25, 179, Nr. 6
  117. Verein für Fremdenverkehr Heilbronn [Verkehrsverein] (Hrsg.): Führer durch das Rathaus und die Kilianskirche in Heilbronn, Schell’sche Buchdruckerei, Victor Kraemer Heilbronn, 1907–1910 [Stadtarchiv Heilbronn, Datenbank Heuss, Archivsignatur L006-Hc 2 Fue-1910], S. 13.
  118. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 75.
  119. Herbert Langer: Der Heilbronner Bund (1633–35). In: Volker Press/Dieter Stievermann (Hrsg.): Alternativen zur Reichsverfassung in der Frühen Neuzeit? Oldenbourg, München 1995, S. 113–122.
  120. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 77.
  121. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 76.
  122. Wilhelm Spahmann: Feldmarschall Ludwig von Schmidberg. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme. 17. Jahrgang, Nr. 1, Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn 9. Januar 1971.
  123. Friedrich Sinzinger: Heilbronner Postgeschichte bis zur Einführung der Briefmarke 1851 (= Heilbronner Museumsheft 10), Heilbronn 1984.
  124. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 89.
  125. Willi Zimmermann: Heilbronn und sein Neckar im Lauf der Geschichte. In: Historischer Verein Heilbronn, 24. Veröffentlichung, Heilbronn 1954, S. 17–19.
  126. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 90.
  127. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 90 f.
  128. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 91.
  129. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 93.
  130. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 95.
  131. Moriz von Rauch: Heilbronn in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in HVH Sonderdruck 1988
  132. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 102 f.
  133. Heilbronn. Kultur- und Wirtschaftschronik. Kunstverlag Josef Bühn, München 1973, S. 41.
  134. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 98.
  135. Brief Schillers an Gottlob Moriz Christian v. Wacks vom 16. August 1793 (Memento vom 13. März 2007 im Internet Archive)
  136. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 98–100.
  137. Moriz von Rauch: Die Heilbronner Kauf- und Ratsherrenfamilie Orth. In: Historischer Verein Heilbronn, Heilbronn 1925, hier S. 88–91.
  138. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 105.
  139. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 107.
  140. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 106 f.
  141. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 109.
  142. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 110.
  143. Die königliche Finanzkammer veräußerte das Gebäude 1828 an einen Unternehmer, ohne dass je ein Regent in dem Palais residiert hatte. Quelle: Werner Heim: Heilbronn. Die Stadt zur Biedermeierzeit. 36 Lithographien der Gebrüder Wolff. Druck- und Verlagsanstalt Heilbronn, Heilbronn 1970 (Reihe über Heilbronn, 4)
  144. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 109 f.
  145. Peter Wanner u. a.: Heilbronn historisch! Entwicklung einer Stadt am Fluss. Die Ausstellungen im Otto Rettenmaier Haus / Haus der Stadtgeschichte und im Museum im Deutschhof (= Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn. 62). Stadtarchiv Heilbronn, Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn 2013, S. 50.
  146. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 372: Manöver des VIII. Bundesarmeekorps bei Heilbronn, 12.–20. September 1840. S. 121
  147. Willi Zimmermann: Heilbronn und sein Neckar im Lauf der Geschichte. In: Historischer Verein Heilbronn, 24. Veröffentlichung, Heilbronn 1954, S. 19.
  148. Wilhelm Steinhilber: Das Gesundheitswesen im alten Heilbronn 1281–1871, Heilbronn 1956, S. 283/284.
  149. Harald Winkel: Zur Entwicklung des nordwürttembergischen Raumes. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 30/1983, S. 168.
  150. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 113 f.
  151. Bernd Klagholz: Die Industrialisierung der Stadt Heilbronn von den Anfängen bis zum Jahr 1914, Heilbronn 1986, S. 16/17.
  152. Joachim Hennze: Ein erfolgreicher Kaufmann und Industrieller – und eine starke Frau. Friedlich Cloß (1813–1877) und Emma geb. Knorr (1829–1901). In: Christhard Schrenk (Hrsg.): Heilbronner Köpfe V. Lebensbilder aus fünf Jahrhunderten. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 2009, ISBN 978-3-940646-05-7 (Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 56), S. 9–30, dazu S. 11.
  153. Bernd Klagholz: Die Industrialisierung der Stadt Heilbronn von den Anfängen bis zum Jahr 1914, Heilbronn 1986, S. 23/24.
  154. Harald Winkel: Zur Entwicklung des nordwürttembergischen Raumes. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 30/1983, S. 169, zitiert nach Der württembergische Gewerbebestand zusammengestellt im Jahr 1832. In: Wjb 1832, 1. Heft, S. 168–172.
  155. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 112.
  156. Uwe Jacobi: Heilbronn so wie es war. Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-0746-8
  157. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 144.
  158. Willi Zimmermann: Der Heilbronner „alte Krahnen“. In: Historischer Verein Heilbronn, Jahrbuch 30/1983, S. 101/102.
  159. Bernd Klagholz: Die Industrialisierung der Stadt Heilbronn von den Anfängen bis zum Jahr 1914, Heilbronn 1986, S. 24.
  160. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 120.
  161. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 121.
  162. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 116 f.
  163. Hans Franke: Die Anfänge des gemeinnützigen Wohnungsbaus in Heilbronn. In: 1856–1981. 125 Jahre Stadtsiedlung Heilbronn AG, Heilbronn 1981, S. 49–72.
  164. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 127.
  165. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 128.
  166. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 145.
  167. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 116.
  168. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 379: Konsumverein, 1865. S. 123
  169. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 380: Vortrag „über die Arbeiterfrage“ vor dem Arbeiterbund, 11. März 1877. S. 123f.
  170. Jacobi: Heilbronn so wie es war. S. 62
  171. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 378: Flugblatt des „Roten Kittler“ gegen die Sozialistenhetze, 10. Juni 1878. S. 122 f.
  172. Willi Zimmermann: Heilbronn und sein Neckar im Lauf der Geschichte. In: Historischer Verein Heilbronn, 24. Veröffentlichung, Heilbronn 1954, S. 19/20.
  173. G. A. Volz: Durch die Stadt (1926), in: Christhard Schrenk (Hrsg.): Heilbronn in frühen Farbfotografien, Stadtarchiv Heilbronn, Kleine Schriftenreihe Bd. 55, Heilbronn 2008, S. 11.
  174. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 158.
  175. Schmolz/Weckbach: Heilbronn. Nr. 505–506: „Der General ist gestürzt!“ – „Unser Führer zum Reichskanzler ernannt“, 30./31. Januar 1933. S. 152
  176. Hans Franke: Geschichte der Juden in Heilbronn. S. 100
  177. Hans Franke: Geschichte der Juden in Heilbronn. S. 97
  178. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 146 f.
  179. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 148.
  180. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 150.
  181. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 146.
  182. Roland Rösch: Die Heilbronner Industriebahn im Kleinäulein und im Hafen. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 2007, ISBN 978-3-928990-96-7 (Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn, 53). S. 61–89
  183. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 150 f.
  184. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 152.
  185. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 155.
  186. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 154.
  187. Susanne Stickel-Pieper (Bearb.): Trau! Schau! Wem? Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung im Raum Heilbronn/Neckarsulm 1844–1949. Distel-Verlag, Heilbronn 1994, ISBN 3-929348-09-8, im Buch ISBN 3-923348-09-8. S. 276
  188. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 165.
  189. Jacobi: Die vermißten Ratsprotokolle. S. 50
  190. Christhard Schrenk: Das Jahr 1944. In: Heilbronn 1944/45. Leben und Sterben einer Stadt. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1995, ISBN 3-928990-53-5 (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn, 6)
  191. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 163–168.
  192. Susanne Schlösser: Chronik der Stadt Heilbronn. Band IV: 1933–1938. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 2001, ISBN 3-928990-77-2, S. XIX–XXIII (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 39).
  193. Christhard Schrenk: Heilbronn um 1933. Eine Stadt kommt unter das Hakenkreuz. In: heilbronnica 5. Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte, Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 2013, S. 276/277.
  194. Verhaftung und KZ sind das Schicksal der Heilbronner Gewerkschafter Carl Baßler, Friedrich Reinhardt, Wilhelm Schwan, Hermann Gerstlauer und Adolf Hermann (KZ Buchenwald).
  195. Susanne Schlösser: Die Heilbronner NSDAP und ihre „Führer“ – Eine Bestandsaufnahme zur nationalsozialistischen Personalpolitik auf lokaler Ebene und ihren Auswirkungen „vor Ort“ (PDF; 401 kB), in: heilbronnica 2, Heilbronn 2003, S. 303/304.
  196. Susanne Schlösser: Die Heilbronner NSDAP und ihre „Führer“ – Eine Bestandsaufnahme zur nationalsozialistischen Personalpolitik auf lokaler Ebene und ihren Auswirkungen „vor Ort“ (PDF; 401 kB), in: heilbronnica 2, Heilbronn 2003, S. 303–305.
  197. Zum weiteren Schicksal von J. G. Wilhelm siehe Bestand Q 2/25: Nachlass Josef Wilhelm (1887–1952) – Vorbemerkung
  198. Christhard Schrenk: Die Chronologie der sogenannten „Reichskristallnacht“ in Heilbronn. In: Jahrbuch für schwäbisch-fränkische Geschichte 32. Historischer Verein Heilbronn, Heilbronn 1992. S. 293–314, hier S. 300.
  199. Susanne Schlösser: Die Heilbronner NSDAP und ihre „Führer“ – Eine Bestandsaufnahme zur nationalsozialistischen Personalpolitik auf lokaler Ebene und ihren Auswirkungen „vor Ort“ (PDF; 401 kB), in: heilbronnica 2, Heilbronn 2003, S. 305/306.
  200. Walter Hirschmann, Susanne Schlösser: Ein Denkmal wird entdeckt. Die Öffnung des General-Wever-Turms auf der Theresienwiese zum Tag des Offenen Denkmals 2000. In: heilbronnica 2. Beiträge zur Stadtgeschichte, Heilbronn 2003, S. 361–374.
  201. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 173.
  202. Truppenstärken nach Uwe Jacobi: Das Kriegsende. Szenen 1944/45 in Heilbronn, im Unterland und in Hohenlohe. Heilbronner Stimme, Heilbronn 1985, ISBN 3-921923-03-4 (Heilbronner Stimme: Buchreihe, 2)
  203. Herbert Kaletta: 35 000 Bäume und ein neuer Gipfel. In: Heilbronner Stimme vom 11. April 2011. (bei stimme.de [abgerufen am 9. November 2012]).
  204. Bernd Holtwick: Flexible Response. Der NATO-Doppelbeschluss und seine Umsetzung in Baden-Württemberg. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 8–19.
  205. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 179.
  206. Uwe Jacobi: Die 50er Jahre in Heilbronn und der Region. Band 1. Wartberg-Verlag 2002, S. 10.
  207. Uwe Jacobi: Heilbronn – Tage, die die Stadt bewegten, Heilbronn 2007, S. 22.
  208. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 180 f.
  209. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 182.
  210. Werner Föll: Chronik der Stadt Heilbronn, Band X, 1970–1974, Heilbronn 1999, S. 18
  211. Bernhard Lattner mit Texten von Joachim J. Hennze: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur. Edition Lattner, Heilbronn 2005, ISBN 3-9807729-6-9. S. 87f.
  212. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 185.
  213. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 184.
  214. Stadt Heilbronn: Verwaltungsbericht 1979–1981, S. 38.
  215. Werner Föll: Chronik der Stadt Heilbronn, Band X, 1970–1974, Heilbronn 1999, S. XLI
  216. Iris Baars-Werner: Der Tag, ab dem die Atomraketen unerwünscht waren. In: Heilbronner Stimme vom 15. Juli 2009. (bei stimme.de [abgerufen am 26. April 2013]).
  217. Gerd Kempf: Pershing-Unfall bringt tödliche Gewissheit. In: Heilbronner Stimme. 9. Januar 2010.
  218. Siegfried Schilling: Mit knappster Mehrheit setzte die SPD ihre Anträge durch. In: Heilbronner Stimme vom 20. Juli 1984. S. 17–18.
  219. Erhard Jöst: Die Heilbronner Waldheide als Pershing-Standort bei www.stadtarchiv-heilbronn.de
  220. ub/hk: Zum Durchhalten aufgefordert. In: Heilbronner Stimme vom 23. September 1985. S. 13.
  221. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 187.
  222. Uwe Jacobi: Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn. Das Buch zur Serie der Heilbronner Stimme. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001, ISBN 3-86134-703-2. S. 93
  223. Konrad Roesler und Toni F. Schlegel: Wirtschaftsentwicklungskonzeption für die Stadt Heilbronn, Basel 1992.
  224. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 188.
  225. Heilbronner Stimme vom 31. Oktober 2010.
  226. Zukunftspark Wohlgelegen bei heilbronn.de
  227. Innovationspark h.i.p. (Memento vom 22. Mai 2013 im Internet Archive) bei heilbronn.de
  228. Peter Reinhardt: Rätsel um Phantom ist gelöst. In: Heilbronner Stimme. 28. März 2009.
  229. Tag der deutschen Moschee: Dialog der Religionen – Aufräumen mit Vorurteilen. In: Heilbronner Stimme. 5. Oktober 2009 (bei stimme.de [abgerufen am 24. Oktober 2009]).
  230. Iris Baars-Brenner: Brücke wird abgerissen, Steine bleiben erhalten, in: Heilbronner Stimme vom 5. März 2013.
  231. Jürgen Kümmerle: Archäologen untersuchen Allee-Baustelle, in Heilbronner Stimme vom 1. Oktober 2012.
  232. http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/heilbronn/marra-haus-in-heilbronn-wo-mal-der-c-a-war/-/id=1562/did=16588832/nid=1562/1hmhft4/index.html
  233. http://www.amos-bau.de/fileadmin/medienablage/dokumente/ueber_uns/news/amos_bau_marrahaus_heilbronner_stimme_2015_12_04.pdf
  234. http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/stadt/Gastromeile-gemeinsam-schoener-machen;art1925,3644113
  235. Jacobi: Heilbronn so wie es war. S. 25

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