Feurer (Patrizierfamilie)

Die Familie Feurer (weitere Schreibweisen: Für, Fiur, Fuirer) w​ar ein a​ltes Patriziergeschlecht i​n Heilbronn u​nd Schwäbisch Hall, welches ursprünglich a​us Hall stammte u​nd dort z​u den Sieben-Burgen-Geschlechtern gehörte.

Ursprung des Namens

Die „Sieben Burgen v​on Hall“ w​aren nach d​er Gründungslegende d​er Reichsstadt Hall d​ie ersten bedeutenden Bauwerke d​er mittelalterlichen Siedlung. Sie bildeten d​ie Amtssitze d​er adligen Vorsteher v​on Ort u​nd Saline, s​amt deren Wohnungen.

Dies waren:

  • die Salzgrafenburg, oder Burg Hall; Sitz des Salzgrafen, inzwischen Standort der Hauptkirche St.Michael.
  • die Schultheißenburg; Sitz des Schultheißen
  • die Münzmeisterburg; Sitz des Münzmeisters
  • die Sulmeisterburg; Sitz des Sulmeisters, dem Aufseher über die Saline.
  • die Feurerburg; Sitz des Feurers, dem Aufseher für das Feuerholz der Saline.
  • die Keßlerburg; Sitz des Keßlers, dem Aufseher über die Schmiede und Pfannen.
  • die Siedersburg; Sitz des Sieders, welcher den Siedknechten vorstand.

Diese Ämter gingen im Laufe der Zeit zu Erb, wurden also von der einen Generation auf die nächste weitervermacht. Aus den ursprünglichen Amtstiteln wurden Familiennamen der jeweiligen Amtsinhaber. Lediglich die früheren Salzgrafen nannten sich, davon abweichend, von Hall[1]. Die Namensträger und Nachkommen dieser Familien galten als die Urgeschlechter des Haller Patriziats und wurden als die Sieben-Burgen-Geschlechter bezeichnet.

Ein Berchthold Feurer w​ar 1415 Schultheiß z​u Hall.

Feurer in Heilbronn

Die Familie i​st in Heilbronn bereits i​m frühen 14. Jahrhundert nachgewiesen. Ihr Wappen zeigte i​n Schild u​nd Helmzier e​in Einhorn, d​as jeweils mittig e​inen Farbwechsel durchläuft. Der bedeutendste frühe Vertreter i​st der Heilbronner Bürgermeister Conrad Feurer († 1323), dessen Witwe u​nd Kinder d​en Leonhardsaltar i​n der Heilbronner Kilianskirche stifteten. Unter d​en Kindern w​aren Heinrich u​nd Konrad s​owie deren Vetter Hans städtische Richter i​n Heilbronn. Ein Hans Feurer h​atte 1395 Lehen d​es Grafen Eberhard d​er Greiner i​n Neipperg u​nd nannte s​ich nach d​em Ort.[2] Die Feurer bildeten i​m 14. Jahrhundert gemeinsam m​it den Erer, Gebwin, Lämlin, Lutwin u​nd Wigmar d​en Kern d​es Heilbronner Meliorats.[3]

Bekannte Vertreter

  • Conrad Feurer († 1323), Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn
  • Peter Feurer († 1553), Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn
  • Wolf Feurer († 1557) Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn

Einzelnachweise

  1. Aus der Beschreibung des Oberamts Hall von 1847 in Wikisource: Geschichte der Stadt Hall, die sieben Burgen; aus Amtstiteln werden Familiennamen Seiten 144–145 und Seite 148
  2. Schäfer 1954, S. 166.
  3. Schäfer 1954, S. 159.

Literatur

  • Albrecht Schäfer: Das Heilbronner Patriziat zur Zeit der Geschlechterherrschaft bis 1371. In: Veröffentlichungen des Historischen Vereins Heilbronn. 21, 1954, ISSN 0175-9833, S. 157–179.
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