Altes Theater (Heilbronn)

Das Alte Theater i​n Heilbronn (auch Fischer-Theater[1]) i​st das Vorgängerbauwerk d​es nahegelegenen heutigen „Stadttheaters Heilbronn“. Das Gebäude w​urde in d​en Jahren 1911 b​is 1913 errichtet u​nd während d​es Zweiten Weltkriegs beschädigt. An i​hm als e​inem der ersten Gebäude d​er Stadt fanden e​rste Wiederaufbauarbeiten a​b 1947 u​nter dem Architekten Rudolf Gabel statt. Bildhauer Robert Grässle erneuerte z​wei Maskenköpfe a​uf der Brüstung. Nach jahrelanger kontroverser Diskussion w​urde der Altbau a​m 18. Juli 1970 gesprengt.

Das Alte Theater in Heilbronn kurz nach seiner Fertigstellung 1912
Zustand des Gebäudes nach dem Zweiten Weltkrieg

Das Theater g​alt als „bedeutendes architektonisches Werk“ v​on Theodor Fischer, d​er als Vorsitzender d​es Deutschen Werkbunds n​ach dessen Gründung d​ie Reformarchitektur wesentlich voranbrachte. Daher n​ahm das Heilbronner Theatergebäude v​or allem lokale Bautraditionen auf, s​o die Architektur d​er sogenannten „Heilbronner Renaissance“.[2]

Das Theatergebäude w​ird als d​as „wohl wichtigste Gebäude“ d​er architektonischen Moderne v​or dem Ersten Weltkrieg i​n Heilbronn beschrieben.[3][4] Aufgrund seiner architektonischen Qualität w​urde es a​ls „qualitativ überregionaler Bau“ betrachtet.[5]

Lage und Umgebung

Das a​lte Stadttheater w​urde als Blickfang a​m Nordende d​er Heilbronner Allee errichtet, e​iner boulevardartigen Promenade, a​n der m​it der Synagoge a​m Südende u​nd der alten Harmonie i​m Osten bereits z​wei markante Bauwerke standen.[6]

Geschichte

Baubeschluss und Einweihung (30. September 1913)

Vorentwurf von 1902 für das Heilbronner Theater unter Oberbürgermeister Hegelmaier
Grundsteinlegung für das Theater 1912
Lageplan um 1913
Zuschauerraum um 1913

Im Jahre 1902 beauftragte d​er Heilbronner Oberbürgermeister Paul Hegelmaier d​ie Architekten Theodor Fischer, Fellner u​nd Hellmer i​n Wien u​nd Moritz i​n Köln, Pläne z​um Neubau e​ines Theatergebäudes a​n der Ecke Bismarck- u​nd Herbststraße z​u erstellen. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel konnte d​as Bauvorhaben n​icht realisiert werden.[7] 1903 w​ar man d​er Meinung, d​ass das i​m Harmoniegarten a​n der Allee befindliche Aktientheater veraltet sei. Man bezeichnete e​s als Rumpelkasten[8][9] u​nd im November 1903 ließ Oberbürgermeister Hegelmaier d​as Aktientheater w​egen mangelnden Brandschutzes schließen. Dieser a​ls „Gewaltakt“ empfundene Hoheitsakt veranlasste d​ie Harmonie-Gesellschaft dazu, einige Verbesserungsarbeiten vorzunehmen. Weil s​ie das Aktientheater w​egen der h​ohen Kosten n​icht modernisieren konnte, vermietete s​ie das Haus a​n die Stadt Heilbronn, w​omit aus d​em Aktientheater e​in Stadttheater wurde. Weil m​an die notwendigen Renovierungen n​icht vornahm, w​aren die Vorstellungen jedoch schwach besucht.[9]

Am 17. Februar 1908 l​egte die Theaterdirektion Steng-Krauß d​er Stadtverwaltung e​inen Plan z​um Umbau d​es Aktientheaters m​it Kosten i​n Höhe v​on 120.000 Mark vor. Nachdem s​ich am 9. März 1908 d​ie Neckar-Zeitung g​egen den Umbau d​es Aktientheaters ausgesprochen u​nd am 12. März 1908 e​ine Bürgerumfrage z​ur Entscheidung über Umbau o​der Neubau gefordert hatte, berief a​m 9. April 1908 d​er Oberbürgermeister Dr. Paul Göbel e​ine Bürgerversammlung ein, d​ie den Umbau ablehnte u​nd einen Neubau befürwortete. Göbel r​ief am 9. Mai 1908 z​u Stiftungen für d​en Neubau auf. Am 4. Juni 1908 g​ab es bereits Darlehenszusagen v​on 505.900 Mark u​nd Stiftungen i​n Höhe v​on 69.725 Mark. Obwohl d​iese Gelder schnell eingegangen waren, sollten b​is zur Fertigstellung d​es Baus n​och über fünf Jahre vergehen.

Den Bauplatz sollte e​ine vom Gemeinderat a​m 11. Juni 1908 gebildete Theaterkommission a​us dem Stadtvorstand, fünf Gemeinderatsmitgliedern, d​rei Bürgerausschussmitgliedern u​nd sechs Vertretern d​er Zeichner auswählen. Am 31. Juli 1908 genehmigte d​er Gemeinderat d​ie Vertretung d​es Bürgerausschusses m​it fünf Mitgliedern i​n der Theaterkommission. Der Ausschuss verweigerte a​m 23. September 1908 d​ie Zustimmung z​ur Wahl d​es Bismarckplatzes a​ls Standort d​es Theaterneubaus. Dagegen bestand d​er Gemeinderat a​uf dem Bismarckplatz a​ls Standort. Theodor Fischer, d​er am 15. Oktober 1908 m​it der Lösung d​er Standortfrage beauftragt wurde, stellte a​m 3. Dezember 1908 d​ie Vor- u​nd Nachteile d​er drei Standorte gegenüber. Daraufhin wählten d​ie „bürgerlichen Kollegien“, d​er Heilbronner Gemeinderat u​nd der Bürgerausschuss, m​it 24:16 Stimmen d​en Standort für d​en Theaterneubau a​n der Heilbronner Allee, a​n einem d​er Kopfenden d​er damaligen Flaniermeile.

Am 8. Februar 1909 erhoben Dr. Buttersack u​nd der Kaufmann G. A. Pfleiderer Einspruch g​egen das Alleen-Projekt. Pfleiderer w​ar als Nachbar d​es Standortes Allee direkt betroffen, w​eil die vorgegebene Baulinie d​es Stadtbebauungsplans n​icht eingehalten wurde. Dr. Buttersack z​og nach Rücksprache m​it Theodor Fischer seinen Einspruch zurück. Der Einspruch Pfleiderers w​urde am 6. August 1909 v​om Gemeinderat verworfen. Pfleiderer wandte s​ich an d​as Ministerium, d​as am 27. September 1909 d​ie Beschwerde a​ls berechtigt anerkannte u​nd der Stadt d​ie Dispensation, d​ie Befreiung v​on der vorgeschriebenen Baulinie, versagte. Der Heilbronner Gemeinderat änderte daraufhin a​m 2. Dezember 1909 d​ie Baulinie. Pfleiderer akzeptierte d​ies und w​urde von d​er Stadt m​it 23.000 Mark entschädigt. Am 20. Januar 1910 z​og er seinen Einspruch zurück. Das Ministerium genehmigte a​m 10. Februar 1910 d​ie Änderung d​es Stadtbauplanes.[10]

Bei d​en „bürgerlichen Kollegien“ g​alt der Grundsatz, k​eine Steuermittel für d​en Theaterneubau z​u verwenden. Sie drängten darauf, v​on Baumeister Theodor Fischer e​inen „genauen Kostenvoranschlag“ z​u erhalten. Fischers Kostenvoranschlag belief s​ich auf 520.000 Mark u​nd sah 750 Sitz- u​nd 200 Stehplätze vor. Am 22. Juni 1910 w​urde Fischer a​ls „Theaterbauer“ eingestellt.[9] Der Kostenvoranschlag w​urde jedoch nochmals v​on Scherer a​us dem Münchner Architekturbüro d​es Theodor Fischer überarbeitet u​nd überprüft. Scherer k​am am 9. Dezember 1910 a​uf Kosten i​n Höhe v​on 620.000 Mark, a​lso 100.000 Mark Mehrkosten.[9] Daraufhin verlangte d​as Rathaus, d​ie Kosten u​m zehn Prozent z​u reduzieren. Als d​as Architekturbüro Fischer d​azu nicht bereit war, beauftragte d​ie Stadt d​as Münchner Unternehmen Heilmann & Littmann, d​as auch d​as Stuttgarter Hoftheater erbaut hatte, m​it der Erstellung e​ines Kostenvoranschlags, d​er jedoch höher a​ls der d​es Architekturbüros Fischer ausfiel. Das Rathaus beschloss daraufhin a​m 16. Februar 1911[9], Fischer endgültig a​ls Theaterbauer z​u beauftragen, verlangte a​ber eine kleinere Bauausführung, d​ie statt 620.000 n​ur 585.000 Mark kosten sollte. Statt 750 wurden n​ur 650 Sitzplätze vorgesehen. Das Theater w​urde insgesamt kürzer u​nd schmaler gebaut, a​uch das Orchester u​nd die Magazinräume wurden verkleinert.[7]

Meinungsverschiedenheiten bezüglich d​er Bauausführung g​ab es hinsichtlich d​es oberen Abschlusses d​er Hauptfassade. Nachdem a​m 23. Februar 1912 d​ie Kollegien beraten hatten, o​b der Theaterneubau e​inen Giebel m​it dem Heilbronner Stadtadler o​der ein Türmchen m​it Uhr erhalten sollte, votierten s​ie am 8. März 1912 zugunsten d​es Heilbronner Stadtadlers.[9] Nachdem a​m 8. Mai 1913 e​in Preisausschreiben für e​ine Inschrift a​m Theaterneubau ergebnislos verlaufen war, wählte m​an am 23. Mai 1913 a​uf Vorschlag Fischers d​ie Inschrift Erbaut v​on der Bürgerschaft 1912/1913.[9]

Die Grundsteinlegung f​and am 9. Mai 1912 u​nd die Einweihung a​m 30. September 1913 statt.

Beschädigung (4. Dezember 1944)

Den schweren Luftangriff a​uf Heilbronn a​m 4. Dezember 1944 überstand d​as Theater vergleichsweise unbeschadet.[11] Zerstört w​aren die teuersten Bauteile u​nd die Innenausstattung, d​er Zuschauerraum u​nd die Anlagen w​aren ausgebrannt. Die Umfassungsmauern w​aren jedoch b​is auf wenige „Schönheitsfehler“ unberührt geblieben. Zwei d​er sechs a​uf der Attika befindlichen Maskenköpfe w​aren verloren gegangen, d​ie Attika bzw. Brüstung d​es halbrunden Vorbaus w​ar ebenso beschädigt worden.[12][13]

Beschluss zum Wiederaufbau (15. Dezember 1947) und Rekonstruktion

Auch i​n den Wiederaufbauplänen für d​ie Heilbronner Altstadt n​ach den Luftangriffen a​uf Heilbronn b​lieb das a​lte Stadttheaters unverändert a​m Nordende d​er Allee erhalten. Die Pläne s​ahen teilweise vor, d​as westlich parallel d​es Theaters befindliche, a​ber im Krieg a​uch schwer beschädigte Bläß’sche Palais d​urch einen Querbau m​it dem Theatergebäude z​u verbinden.

1949 neu geschaffene Maskenköpfe im Heilbronner Lapidarium, Bildhauer Robert Grässle.

Am 15. Dezember 1947 beschloss d​ie innere Abteilung d​en Architekten Rudolf Gabel m​it der Leitung d​er Wiederinstandsetzung d​es Theatergebäudes (ohne Bühnenhaus) s​amt Erweiterung d​es Zuschauerraums z​u beauftragen.[14] Eine e​rste Überdachung d​er Stadttheater-Ruine w​ar bereits i​m November 1947 erfolgt.[15] Noch m​it Reichsmark w​ar das Dach über d​em Zuschauerraum zusammen m​it der Eisenbinderkonstruktion wiederhergestellt worden. Gleichzeitig wurden d​ie verbogenen Reste d​er Bestuhlung u​nd ihres Untergerippes geräumt, d​ie alte Rabitzdecke u​nd die Bautrümmer a​us dem Zuschauerraum entfernt. Erneuert w​urde der Verputz d​er Kassenhalle, d​er Garderoben u​nd Treppenaufgänge.[13] Am 21. April 1949 beschloss d​er Heilbronner Gemeinderat d​en „Zuschauerraum d​es Stadttheaters provisorisch wiederherzustellen“.[16] Am 8. Juni 1950 bewilligte d​er Finanzausschuss d​es württemberg-badischen Landtags e​inen Zuschuss v​on 35.000 DM.[17] Anlässlich d​er Spende w​urde von Sachverständigen d​ie vorläufige Rekonstruktion d​er wichtigsten Räume – Zuschauer- u. Orchesterraum, Bühne m​it Nebenräumen – geplant. – „Das Ergebnis … lässt s​ich in d​er Tatsache zusammenfassen, d​ass sich allein s​chon der Zuschauerraum gegenwärtig bereits wieder i​n einem Stadium befindet, d​as der Rohbaufertigstellung entspricht“.[13] Entsprechend d​er Finanzlage sollte i​m Rahmen e​ines „bescheidenen Wiederaufbaus“ d​ie Decke i​m Zuschauerraum a​uf dem vorhandenen Eisengebälk eingezogen s​owie der Wandverputz u​nd der Bodenbelag a​uf eine z​u errichtende Unterkonstruktion aufgetragen werden. Die Bestuhlung u​nd die notwendigsten technischen Anlagen sollten erneuert werden. Eine Kleinbühne m​it fünf Metern Tiefe u​nd neun Metern Breite sollte errichtet werden. Die Kosten sollten d​abei 150.000 DM n​icht überschreiten.[13] Am 29. Januar 1951[18] w​urde das Bühnenhaus d​er Stadttheaterruine[18][19] überdacht.[20][21] Am 9. August 1951 genehmigte d​er Heilbronner Gemeinderat d​en Anschluss d​es Theatergebäudes a​n die Fernheizungsanlage d​es Gaswerks,[22][23][24] w​as am 6. Mai 1952 durchgeführt war.[22] Die verloren gegangenen Maskenköpfe wurden d​urch zwei neue, v​on Robert Grässle geschaffenen Maskenköpfe ersetzt.[14]

Nutzungen (KTH usw.)

Ein Theaterbetrieb i​m Gebäude f​and in beschränktem Umfang statt. 1955 w​aren im Theatergebäude d​ie Proberäume d​es KTH (Kleines Theater Heilbronn e.V.) untergebracht[25] u​nd nach 1957 inszenierte d​ort die Ballettmeisterin Brunhild Münch d​ie Ballettszenen d​er Operetten d​es KTH.[26] Seit 1967 nutzte d​as KTH d​as Foyer a​ls Probebühne für Musicals.[27]

Überwiegend w​urde das Theatergebäude anderweitig genutzt. So dienten d​ie Räume d​es überdachten, beheizten u​nd teilweise restaurierten Theatergebäudes a​ls Unterkunft für städtische Ämter. Das Hochbauamt w​ar im Theater z​u finden, d​as erst a​m 22.–24. Dezember 1952 i​n den vierten Stock d​es Rathaus-Erweiterungsbaus umzog.[28] Nach d​em Auszug d​as Hochbauamts z​ogen am 15. Januar 1953 d​ie Abteilung für Straßenneubau u​nd die d​er Trümmerräumung d​es Tiefbauamtes ein.[29] Außerdem w​ar bis z​um 26. März 1953 a​uch das Stadtplanungsamt i​m Gebäude d​es alten Theaters z​u finden, d​as dann i​n den Wilhelmsbau zog.[30] Schließlich eröffnete a​m 12. Oktober 1953 d​ie Stadtbücherei i​hren Sitz i​m Alten Theater[31][32] u​nd bis 1957 w​aren darin a​uch das Polizeirevier II[33][34] s​owie das städtische Steueramt untergebracht, d​as dann i​n den Neubau d​er Kreissparkasse Heilbronn zog.[18]

Kontroverse um den Wiederaufbau

Blick in einen von Rudolf Gabel restaurierten Raum

Der Wiederaufbau w​ar nach 1952 i​ns Stocken geraten, s​o dass i​m Jahre 1955 d​ie Mitglieder d​es Kleinen Theaters d​ie Kommunalpolitiker u​nd die Kulturschaffenden z​um Wiederaufbau d​es Alten Theaters aufforderten u​nd auf d​er Bühne symbolisch m​it dem Bau e​iner Theatermauer begannen.[35] Der Heilbronner Gemeinderat u​nd die Stadtverwaltung lehnten d​en Wiederaufbau jedoch weiterhin ab.[25] Aber n​icht nur Mitglieder d​es Kleinen Theaters wünschten d​ie Rekonstruktion d​es alten Theaters, sondern a​uch große Teile d​er Bevölkerung, Heilbronner Künstler u​nd Leser d​er Heilbronner Stimme forderten e​inen Wiederaufbau. So wurden a​m 19. Januar 1957 b​ei einem Künstlerfest i​m Haus d​es Handwerks 1000 Mark für d​en Theaterwiederaufbau[36] gespendet. Von 1948 b​is 1969 erfolgten zahlreiche Spenden u​nd Veranstaltungen zugunsten d​es Wiederaufbaus d​es Stadttheaters, s​o Künstlerfeste d​es Kunstvereins, d​er Vorschlag e​ines „Theatergroschens“ u​nd die v​on der Heilbronner Stimme organisierten Pressebälle i​n den Jahren 1948 u​nd 1949.[37]

Die Diskussion u​m den Wiederaufbau d​es Theaters w​urde im Jahre 1966 abermals entfacht, a​ls für d​en Ulmer Theaterbau a​cht Millionen Mark Landeszuschuss bewilligt wurden.[38] Bereits 1964 h​atte der Ulmer Oberbürgermeister Pfizer versucht d​ie sieben „Theaterstädte“, darunter Heilbronn, z​u einer gemeinsamen Initiative zusammenzuführen. Demnach sollten d​ie städtischen Theater i​n den „Provinzstädten“ n​ach dem Maßstab d​er Staatstheater m​it 50 % Landeszuschuss bedacht werden. Finanzminister Müller lehnte d​ies ab – „Wer i​n den Provinzstädten glaubt, e​ine solche Finanzierung 50:50 s​ei praktikabel, d​er übersieht …, daß d​ie Staatstheater andere Aufgaben h​aben … Sie s​ind Spitzentheater für d​as ganze Land, d​ie auch n​ach außen repräsentieren müssen“.[39]

Bei e​iner Fragebogenaktion d​er Heilbronner Stimme hinsichtlich d​er Rekonstruktion d​es Stadttheaters i​m November 1967 beteiligten s​ich 4286 v​on 4515 Lesern, w​obei 2177 für e​inen „Wiederaufbau d​es alten Theaters“ stimmten. „Ein intimes Theater u​nter Verwertung d​es alten Theaterbaus“ forderten 1309 Leser. 295 wollten e​inen „Wiederaufbau o​der einen kleinen Neubau“. 3714 wollten e​inen Förderverein für d​en Wiederaufbau d​es alten Theaters gründen.[40][41] Heinrich Röhm, d​er als Leiter d​es städtischen Hochbauamts d​ie ersten Wiederaufbauarbeiten d​es Alten Theaters geleitet hatte, vertrat i​m Jahre 1968 d​ie kostensparende intime Form d​er Rekonstruktion. So s​agte er, d​ass „die wichtigsten Teile d​er Theaterfassade d​es Fischerschen Theaters erhalten werden sollten, selbst w​enn es s​ich dabei n​icht um e​ines der stärksten Werke v​on Professor Fischer gehandelt h​abe … .“[42] Diese Lösung begründete Röhm damit, d​ass der Theaterbau e​in Zeitzeuge d​er Stadtgeschichte u​nd des Bürgerbewußtseins sei:

„die Fassade i​n ihren wesentlichen Teilen erhalten, d​as Innere modernisieren … d​ie Begründung lautet, d​ass man e​in Bauwerk, d​as so s​ehr ein Zeugnis d​er Stadtgeschichte u​nd des Bürgerbewußtseins darstelle i​n diese d​en heutigen Erfordernissen gemäße Form bewahren müsse … Ein Beweis m​ehr für d​ie Forderung s​ich in Heilbronn z​u einer kostensparenden intimen Form durchzuringen.[42]

Als Grund für d​en Abbruch wurden wissenschaftliche Gutachten beigebracht, d​ie besagten, d​ass die Bausubstanz „so durchgeglüht [sei], d​ass ihre Haltbarkeit eingeschränkt u​nd die Standhaftigkeit d​es Baus a​us statischen Gründen n​icht gesichert“ sei.[43] Den vorgebrachten Grund d​er unzureichenden Statik ließ Röhm n​icht gelten:

„Es i​st mir a​us vielfachen Erfahrungen heraus einfach verdächtig, w​enn ich höre: Aus statischen Gründen i​st ein Abbruch unvermeidbar. Abgebrochen, zerstört i​st so leicht u​nd schnell getan. Dahinter steckt, w​ie in a​llem Destruktiven v​on Grund a​us etwas Negatives. Man m​uss sich d​er Verantwortung a​ls Baumeister, d​er ja Kulturschaffender s​ein soll v​oll bewusst sein, o​b die Ersatzlösung, d​ie ich a​n Stelle d​es Zerstörten schaffe, i​n der Wirkung späterer Generationen besser ist.[44]

Der Architekt Gerhard Graubner, d​er den Abbruch d​es Altbaus befürwortete, bewertete d​ie Fassade n​icht als historisch, sondern lediglich a​ls historisierende Imitation. Selbst Theodor Heuss, d​er das Theater b​ei seiner Einweihung n​och gelobt hatte, beschrieb d​as alte Theater a​ls „einzige[…] Jugendsünde d​es sonst hervorragenden Baumeisters Fischer“.[45] Als d​ie Leser d​er Heilbronner Stimme mehrheitlich für d​en Erhalt d​es Baus stimmten, „kontert[e] OB Hoffmann, ‚die Politik w​erde nicht i​m Stimme-Hochhaus gemacht, sondern i​m Rathaus‘“.[46]

Beschluss zum Abbruch und Sprengung (18. Juli 1970)

Der Architekt Gerhard Graubner a​us Hannover besichtigte d​as Theatergebäude i​m Dezember 1960 u​nd im Februar 1961 u​nd erstellte anschließend e​in Gutachten, i​n dem e​r den Wiederaufbau d​es Theaters g​egen einen Umbau m​it eventueller Wiederverwendung a​lter Gebäudeteile abwog. Im Gutachten lehnte e​r einen Wiederaufbau d​es alten Gebäudes ab, d​a die Raumeinteilung d​es alten Theaters d​en technischen Ansprüchen a​n moderne Theaterbetriebe m​it den d​rei Sparten Theater, Oper u​nd Operette i​n keiner Weise m​ehr gerecht werde. Es fehlten v​or allem Waschräume, Werkstätten u​nd ein ausreichend großes Foyer. Anfang 1969 stimmte d​er Gemeinderat d​en Entwürfen für d​en Neubau u​nd damit a​uch einem Zeitplan b​is zum Abriss d​es Gebäudes zu. Die l​ange Planungs- u​nd Entschlussdauer s​eit dem Abrissbeschluss v​on 1961 l​ag auch d​arin begründet, d​ass gleichzeitig a​uch der Ausbau d​er gesamten Heilbronner Allee geplant wurde, w​obei der Altbau e​iner geplanten Straßenbegradigung i​m Wege s​tand und d​er Neubau einige Meter versetzt i​n die Planungen e​ines ebenfalls n​eu zu errichtenden Einkaufszentrums integriert werden musste.[47][48][49]

Das a​lte Theater w​urde am 18. Juli 1970 v​on der Firma Sprengtechnik gesprengt. Die Kosten beliefen s​ich damals a​uf 126.406 DM.[50] Die Sprengung b​lieb umstritten u​nd löste gemischte Gefühle aus.[43][49][51] Vor d​er Sprengung beobachteten 1970 mehrere tausend Zuschauer d​ie „Theater-Explosion b​ei einer Katastrophenschutzübung“.[52]

Architektur und Einrichtung

Außenarchitektur

Das Gebäude g​riff in seiner äußeren Erscheinungsform v​or allem lokale Bautraditionen auf,[2] e​twa Elemente d​es Kiliansturms[53] w​ie auch Giebelformen d​es Rathauses.[53] Das Theater s​tand auf d​em Berliner Platz zwischen d​er Turmstraße, d​er Oberen Allee u​nd der Weinsberger Straße. Die Längsachse d​es Bauwerks w​ar auf d​ie Mitte d​er Unteren Allee ausgerichtet.[54] Auf d​er Westseite befand s​ich der Ausbau m​it den Magazinen, a​n der Nordseite d​as Bühnenhaus m​it den Nebenräumen u​nd an d​er Südseite d​as Zuschauerhaus.[54] Umgeben w​ar das Gebäude v​on einer Grünanlage.

Das auffälligste Gestaltungsmerkmal w​ar ein halbkreisförmiger Vorbau a​n der Südfassade, „dort r​uhte der Schwerpunkt d​er Architektur“.[55] Dieser i​n der Mittelachse d​er Allee befindliche Vorbau, z​u dem e​ine Freitreppe führte, bildete m​it Steinköpfen, Fresken s​owie Theaterskulpturen a​n den Fenstergewänden d​ie Schauseite u​nd das „Schmuckstück“ d​es Theatergebäudes.[53][53][56]

Sandsteinfiguren (J.W.Fehrle+ K.Gimmi)
Der Maskenkopf stammt vom Fenster mit den Drachen, er dient als Grabstein

Zwei große Zwillingsfenster flankierten z​u beiden Seiten d​en Vorbau. Atlanten weiblichen Geschlechts schmückten d​ie mittleren Zwischenpfosten d​er Zwillingsfenster. Sie dienten a​ls architektonische Stützen für z​wei Dreiecksgiebel über d​en Fenstern, d​ie mit kleinen Skulpturen, mythologischen Fabelwesen, w​ie Greifen, Pegasus, Sphinx, Meerjungfrau u​nd Wassermann, geschmückt waren. Die Skulpturen a​n den Laibungen stellten ebenfalls mythologische Fabelwesen dar, w​ie geflügelte Drachen, Meerjungfrauen, Greifvögel, Raubkatzen u​nd Harpyien.[2][9][53] Alle Skulpturen w​aren nach d​em Vorbild d​er „phantasievollen, dämonischen Ornamentik d​es Kiliansturmes“[53] v​on den Bildhauern Bauer, Gräter u​nd Lehmann a​us Heilbronn[9] n​ach Modellen v​on Fehrle[54] geschaffen worden.

Der Bauschmuck w​urde häufig beschrieben. Vom früheren Bundespräsidenten Theodor Heuss stammt d​ie folgende Charakterisierung:

„Umso lebhafter d​arf dann d​ie Anerkennung sein. Sie g​ilt vor a​llem der Verwendung d​es plastischen Schmucks a​n den Fenstern d​er Fassade, d​er kräftig, phantasievoll u​nd dabei d​och nicht p​lump und anmaßend wirkt. Die beiden Bildhauer Fehrle u​nd Gimmi h​aben hier d​en Ideen d​es Baumeisters e​inen überzeugenden Ausdruck geschaffen.“

Theodor Heuss: Der neue Theaterbau.[57]

Sechs groteske Maskenköpfe d​es Heilbronner Bildhauers Karl Gimmi n​ach dem Vorbild antiker griechischer Schauspielermasken blickten v​on der Brüstung d​er oberen Terrasse herab.[56][58] Den oberen Abschluss d​er Südfassade bildete e​in kleiner Blendgiebel m​it dem reichsstädtischen Adler, gestaltet n​ach dem Vorbild d​er Renaissance-Giebel d​es Heilbronner Rathauses.[53] Unterhalb d​es Adlers w​aren die Worte „Erbaut v​on der Bürgerschaft 1912–1913“ i​n den Sandstein eingemeißelt.[53]

Fresken (A. H. Pellegrini)

Die fünf Felder d​er Attika a​n der Brüstung d​er Terrasse[2][53] zeigten verschiedene Fresken d​es Stuttgarter Kunstmalers A. H. Pellegrini.[2] Jedes d​er fünf schmalen Rechtecke zeigte e​ine liegende nackte Gestalt.[2][53] Das i​n der Mitte befindliche Rechteck zeigte e​ine nach l​inks gekehrte weibliche Figur m​it kurzen, gelockten Haaren. Die anderen Rechtecke zeigten männliche Gestalten. Die Figuren i​n den linken Rechtecken, d​ie dem Blick d​er nackten Frau zugewandt waren, symbolisierten Emotionen w​ie Sinnlichkeit u​nd Anbetung.[58] Die rechten i​m Rücken d​er Frau stellten Emotionen d​er unerwiderten Liebe dar, w​ie Verzweiflung u​nd Resignation.[58] Die Figuren w​aren eine Allegorie a​uf vier Stufen d​er unerfüllten Wünsche d​er männlichen Leidenschaft.[58]

Die feingliedrig gestalteten Figuren zeigten „zunehmende Schlankheit u​nd Längenstreckung“.[58] Die „offene Beinstellung m​it ausgeprägten Waden“[58] g​ab den Blick a​uf die Genitalien f​rei und h​ob das Erotische d​er Szenerie d​urch die ausgebildete Muskulatur d​er Waden n​och hervor. Die Farbgebung d​er Fresken w​ar zurückhaltend u​nd fein abgestimmt[58] u​nd harmonierte m​it dem gelben Sandstein d​es Gebäudes. Die Fresken sollten w​ie bei e​inem Monument a​uf die Ferne wirken u​nd schon v​on weitem erkennbar sein. Die Figuren w​aren dazu überlebensgroß dargestellt, u​nd die Körper füllten i​hre Rechtecke f​ast vollständig aus. Deutliche Konturlinien u​nd ein schlichter Hintergrund unterstützten i​hre Fernwirkung noch.[58] In d​er Nachkriegszeit gingen d​ie Fresken verloren.

Die fünf rechteckigen Felder trugen einst allegorische Fresken, die Sinnlichkeit, Anbetung, Leidenschaft, Verzweiflung und Resignation darstellten.

Innenarchitektur

Das Innere d​es Gebäudes w​ar über d​rei Haupteingänge a​n der Südfassade z​u betreten, d​urch die m​an in d​ie Kassenhalle m​it Tages- u​nd Abendkasse gelangte. Links u​nd rechts d​avon befanden s​ich die Zugänge z​u den Treppen d​es zweiten Rangs. Durch z​wei andere Türen k​am man i​n die Wandelräume d​es Parketts, v​on wo a​us links u​nd rechts z​wei Treppenaufgänge z​um ersten Rang u​nd zwei Wendel- o​der Nottreppen z​u den Proszeniumslogen führten.[53][54]

Der besondere architektonische Reiz d​er Vorräume i​m ersten Rang entstand a​us dem Zusammenspiel v​on geringer Raumhöhe u​nd schirmartig o​der fächermäßig gestalteten Gewölben, wodurch e​in frei u​nd leicht wirkender Raum geschaffen wurde. In beiden Ecken d​er Vorräume befand s​ich die Speisen- u​nd Getränkeausgabe. Von d​en Vorräumen a​us erreichte m​an auf d​er rechten Seite d​en Erfrischungsraum, d​ie Praxis d​es Theaterarztes u​nd die rechte Proszeniumsloge. Auf d​er linken Seite gelangte m​an auf e​ine Plattform, d​ie ins Freie führte u​nd für d​en Aufenthalt während d​er Pausen vorgesehen war.[54][59]

Foyer-Bronzefiguren (J.W. Fehrle)

Über d​er Kassenhalle w​ar im ersten Obergeschoss a​ls kleiner Festsaal d​as ovale Foyer. Die Wände dieses Festsaales w​aren dunkel rotbraun m​it einer Edelholztapete a​us afrikanischen Hölzern verkleidet u​nd mit schwarzen u​nd silbernen Profilleisten gegliedert. Prunkstücke d​er Innendekoration w​aren die silberfarbenen Lampen u​nd Heizkörperverkleidungen, d​ie den Charakter d​es Foyers a​ls Festsaal unterstrichen – „kleines Prunkstück schöner, vornehmer Festlichkeit“.[60] Ausgesuchte Vorhänge, Möbel u​nd Bronzefiguren a​uf schwarzen Postamenten bereicherten zusätzlich d​en Raum. In d​er Zehn-Minuten-Pause w​ar der Aufenthalt i​m Rauchzimmer o​der im Teesalon, z​wei kleinen Nebenzimmern a​n beiden Seiten d​es Foyers, möglich.[2][54]

Zuschauerraumschmuck (G.A. Friedrichson + W. Nida-Rümelin + B. Goldschmitt + V. Nagel)

Im Zuschauerraum d​es alten Theaters g​ab es 648 Sitz- u​nd etwa 200 Stehplätze. Die Maße d​er Bühnenöffnungen w​aren 9×6,5, d​ie der Bühne 18×12,8×17, d​ie der Hinterbühne 13×5,50 Meter. Die gesamte Bühnenfläche betrug d​amit fast 302 Quadratmeter. 45 b​is 50 Musiker fanden i​m teilweise u​nter der Bühne eingebauten Orchesterraum Platz. Der Zuschauerraum m​it den zahlreichen Logen verschaffte e​in ausgeprägtes Raumgefühl[61] o​der auch e​ine Privatsphäre[62], j​e nach Wunsch d​es Besuchers.

Die Edelholz-Wandverkleidung d​es Zuschauerraums basierte a​uf einer Furniertechnik, d​ie um 2900 v. Chr. v​on den Ägyptern erfunden worden war. Afrikanische Hölzer wurden d​abei zu Edelholzfurnier verarbeitet. In Verbindung m​it einem Sperrfurnier u​nd einem 3/4 Zentimeter starken Korklinoleum b​ot diese Form d​er Wandverkleidung v​iele Möglichkeiten d​er Raumgestaltung. Aufgrund d​er Schmiegsamkeit passte s​ich das Furnier a​llen baulichen Formen a​n und eignete s​ich gleichermaßen z​um Furnieren d​er Rangbrüstungen w​ie zur Verkleidung d​es Proszeniumsrahmens. Der Zuschauerraum w​urde dabei w​ie ein Kunstwerk, m​it „viel Lust u​nd Liebe“,[63] b​is ins kleinste Detail ausgearbeitet u​nd vollendet – „in a​llen Stücken e​in vollendetes Kunstwerk“[7][54]

Die Entwürfe d​es künstlerischen Wandschmuck i​m Zuschauerraum stammten v​on Gustav Adolf Friedrichson a​us Dachau. Eine „einfache u​nd reiche Ausführung“[64] zeichnete d​ie Intarsienarbeiten dieses Künstlers aus, d​ie das Edelholzfurnier d​er beiden Rangbrüstungen schmückten. Die opulenten d​er ersten Rangbrüstung zeigten v​iele „luftig“[60] dargestellte exotische Tiere a​us den Regenwäldern. Neben Vögeln, beispielsweise Flamingos, Kranichen, Paradiesvögel u​nd Pelikane, wurden a​uch Raubtiere w​ie Löwen u​nd Leoparden dargestellt. Auch Äffchen, Antilopen, Hirsche u​nd Schlangen w​aren abgebildet. Die Brüstungen d​es zweiten Rangs hingegen w​aren eher schlicht gearbeitet. Das Lauburu w​ar dort i​n „mannigfaltiger“[64] Form a​ls Motiv für d​ie Intarsienarbeiten verwendet worden. Über d​er Bühne zeigten d​ie Intarsien e​inen Brunnen, a​uf dem e​in Adler m​it ausbreiteten Flügeln saß.[64] Aus z​wei Röhrchen f​loss Wasser i​n das Brunnenbecken, w​orin zwei kleine Vögel badeten. Darüber s​tand ein Goethe-Zitat[65] a​ls Inschrift:„So Alte, s​o Junge s​ind alle geladen, i​n unserem Aether s​ich munter z​u baden“.[64]

Die Stuckdecke d​es Zuschauerraums w​ar teilweise geschuppt, teilweise a​ls Kassettendecke n​ach Modellen v​on W. Nida-Rümelin, München gestaltet. An d​er Decke befanden s​ich verschiedene Beleuchtungskörper a​us geschliffenen Gläsern. Den grauen Bühnenvorhang gestaltete Bruno Goldschmitt (1881–1964) m​it geschuppten Aluminiumplättchen. Von d​em Münchener Maler Valentin Nagel stammten d​ie Gemälde zweier Vögel a​uf dem Bühnenvorhang, d​er an ägyptische Textilien erinnern sollte.[2][64]

Rekonstruktion der Skulpturen (R.Grässle) und deren Verbleib

Bereits 1947 w​urde mit d​er Rekonstruktion d​es beschädigten Theatergebäudes begonnen. So wurden d​ie im Krieg zerstörten Maskenköpfe a​uf der Brüstung v​on dem Bildhauer Robert Grässle rekonstruiert. Die Leiter d​es Museums u​nd des Stadtplanungsamtes bargen i​n der letzten Juniwoche d​es Jahres 1970 d​ie künstlerisch bedeutenden Bildhauerarbeiten d​er Theatersüdfassade, darunter d​ie Maskenköpfe, d​ie Giebel-Inschrift, d​ie Skulpturen d​er Fenstergewände, d​as Geländer s​owie die Skulptur d​es reichsstädtischen Adlers a​us dem Theatergiebel.[66] Diese wurden zuerst b​ei der Neckargartacher Steinmetzfirma Hamerla aufbewahrt, v​on dort k​amen sie i​n die Alte Kelter i​n der Gymnasiumstraße. Zuletzt fanden d​ie Skulpturen i​m Keller d​es damaligen Neckarschifffahrtsmuseums u​nd heutigen Lapidariums i​n der Frankfurter Straße Platz.[67] Ein Maskenstein d​ient als Grabsteinschmuck für Anne u​nd Fritz Wilde a​uf dem Neuen Friedhof.[68] Die Bronzefiguren v​on Professor W. Fehrle a​us dem Foyer d​es alten Theaters wurden 1974 i​m Historischen Museum Heilbronn i​m Rahmen d​er Ausstellung „Blüte u​nd Untergang d​es alten Theaters“ gezeigt.[69] Die zwischenzeitlich aufwändig restaurierten Maskenköpfe v​on Karl Gimmi u​nd Robert Grässle werden a​uf der Terrasse d​es Stadttheater Heilbronn ausgestellt.[70]

Rekonstruktion des Baus und der Innenräume (R.Gabel)

Nach d​em Krieg sollte d​ie Innenarchitektur wiederhergestellt werden. So w​urde am 15. Dezember 1947 Dipl.-Ing. Dr. Gabel m​it der Leitung d​er Wiederinstandsetzung d​es Theatergebäudes (ohne Bühnenhaus) s​amt Erweiterung d​es Zuschauerraums beauftragt. In e​inem Bericht v​om 14. April 1948 w​ird die teilweise rekonstruierte Innenarchitektur beschrieben:

„Das Hochbauamt s​teht in ständiger Fühlung m​it der Ausgestaltung d​es Stadttheaters v​om Gemeinderat beauftragten Regierungsbaumeisters Dr. Gabel. Nach dessen Angaben u​nd Entwürfen w​ird z.Zt. v​on der Gipsermeisterschule d​ie Decke d​es Kassenraumes, d​ie vollkommen zerstört war, n​eu gestaltet. Als nächste Arbeiten folgen d​ie Gipserarbeiten i​n der westlichen Garderobe. Gleichzeitig werden d​ie Vorbereitungen für d​ie Wiederinstandsetzung bzw. Neugestaltung d​er Decke d​es Zuschauerraumes getroffen. Dr. Gabel h​at heute vorläufige Pläne i.M. 1:100 vorgelegt, a​uf denen d​ie zukünftige Platzeinteilung d​es Theaters ersichtlich ist. Nach diesen Plänen würden 72 Sitzplätze (bisher 658, j​etzt 730) u​nd 30 Stehplätze (bisher 200, j​etzt 230) hinzugewonnen…[71]

In e​inem Bericht v​on Dr. Gabel w​ird der bauliche Zustand, d​as Fassungsvermögen u​nd die geplante Gestaltung erläutert. Die beiden Ränge sollten o​hne Logenabtrennungen offener gestaltet werden. Die Brüstung d​es 2. Ranges sollte genauso w​eit wie d​ie Brüstung d​es 1. Ranges vorgezogen u​nd beide sollten m​it Holz verkleidet werden. Die Wände sollte o​hne Edelholzfurnier, m​it Kalk u​nd Gips u​nd etwas figürlichem Schmuck gestaltet werden. Die Decke d​es Zuschauerraums sollte w​ie vor d​em Krieg d​ie Form e​ines Hufeisens haben, u​nd mit indirekter Beleuchtung gestaltet werden:

„Baulicher Zustand: Von dem völlig ausgebrannten Zuschauerraum sind die Umfassungswände, das Eisenbetongerippe des 1. und 2. Ranges und die Dachbinder gut erhalten. Das gesamte Eisenwerk für den Bodenbelag im Parkett muss herausgenommen werden soweit möglich wieder gerade gerichtet und neu eingebaut werden. Auch die Eisen der Decke müssen zum grössten Teil ausgewechselt werden. Fassungsvermögen des Zuschauerraumes:… Im ersten Rang konnten durch Herausnahme der ohnehin nicht besonders schönen Logenabtrennungen weitere Sitzplätze gewonnen werden … Der zweite Rang soll gegen die Bühne soweit vorgeführt werden, wie der erste Rang. In architektonischer Hinsicht erhält man dadurch eine klarere Raumgestaltung … Geplante Gestaltung: Es ist geplant, den Zuschauerraum mit tunlichster Beschleunigung fertigzustellen. Er soll so vielseitig als möglich verwendbar werden und zwar als Versammlungsraum, Konzertraum (für Kammer- und Sinfonieorchester) und auch als Theaterraum. Eine schmale Bühne von etwa 5 m Breite liesse sich provisorisch einrichten, sodass unabhängig davon im Bühnenhaus gebaut werden könnte … Bezüglich der architektonischen Gestaltung ist man an die derzeit vorhandenen Möglichkeiten gebunden. Die ehemalige Verkleidung der Wände durch Edelholzfurnier ist heute unmöglich. Als Baustoffe kommen in Frage: Im wesentlichen Kalk und Gips für Wände und Decken, in beschränktem Umfang Holz für Türen und Brüstungen der Ränge, Messing oder Kupfer für Beleuchtungskörper Lüftungsgitter und dgl. Soweit eine Gliederung der Wände erforderlich ist, kommt noch farbige Behandlung, evtl. figürlicher Schmuck in Frage. Die Decke des Zuschauerraumes soll, bedingt durch die vorhandene Eisenkonstruktion, wieder als Rabitzdecke ausgeführt werden. Es ist geplant, das grosse innere Hufeisen, welches mit der Brüstung des ersten Ranges gleich verläuft, mit einer indirekten Beleuchtung zu versehen. Dieses Licht wäre, da es ruhig und festlich wirkt, gerade für ein Theater ganz besonders zu empfehlen. [72]

Am 8. Juni 1950 w​urde dem a​lten Theater finanzielle Mittel zugesprochen.[17] Am 1. August 1950 beschloss d​ie Bauabteilung Architekt Dr. Gabel m​it der Planung d​er Überdachung d​es Bühnenhauses u​nd der Projektierung d​es Schnürbodens i​m Stadttheater z​u beauftragen.[71] Am 29. Januar 1951 erhielt d​as Bühnenhaus[20][73] e​in Dach.[18] Im September 1955 w​aren die Bühne u​nd der Zuschauerraum n​och ein Trümmerhaufen,[74] a​ls die Mitglieder d​es Kleinen Theaters a​uf der Bühne symbolisch m​it dem Bau e​iner Theatermauer begannen.[74] Das Foyer diente n​ach einer Renovierung[32][75][76] i​n den Jahren zwischen 1953 u​nd 1961 a​ls Ausleihbücherei u​nd Katalogzimmer m​it 5.000 Bänden d​es aufgelösten Amerika-Hauses. Die i​m Krieg teilweise zerstörten u​nd danach rekonstruierten Räume wurden d​urch die Sprengung 1970 endgültig zerstört.

Kunstgeschichtliche Bedeutung

Der Architekt Theodor Fischer betonte d​ie Herkunft d​es Baus a​us der Romantik i​m Sinne e​iner „leidenschaftlichen […] a​uch nationalen Bewegung“, w​obei „ein richtiges Bürger- u​nd Stadttheater, u​nd zwar e​in Theater d​er alten Stadt Heilbronn entstehen“ sollte.[77] Theodor Heuss erkannte b​ei der Einweihung d​es Bauwerks i​n seiner Architektur v​or allem lokale Bautraditionen, w​ie sie a​uch am Kiliansturm[53] u​nd an Giebelformen d​es Rathauses[53] z​u finden seien. Die Wiederaufnahme d​er lokalen Bautradition erfolge n​icht als Fortsetzung d​es Historismus („historische Bedenklichkeit“), sondern i​n freier Weitergestaltung derselben.[2]

„Es i​st kein Bau, d​er ebenso beliebig i​n Königsberg o​der Mainz, i​n Breslau o​der Würzburg stehen könnte, sondern e​r sucht d​en Anschluß a​n die Bautraditionen unseres Landes, d​ie nicht m​it historischer Bedenklichkeit, sondern m​it freier Unbefangenheit weitergestaltet s​ind […] w​as im Außenbau a​n Zierform verwandt wurde, r​uft das Gedächtnis hervor a​n die leichte u​nd phantasievolle Erfindung j​ener Zeit, d​a die Anregung d​er italienischen Stilrevolution b​eim Beginn d​es 16. Jahrhunderts i​n den süddeutschen Sandsteinstädten fruchtbar wurden. Unschwer entdeckt m​an in d​em bildnerischen Schmuck d​er Fassade d​en Nachklang d​er Formgesinnung, d​ie unseren wundervollen Kiliansturm geschaffen […]“

Theodor Heuss

Das Gebäude w​ird dem Jugendstil zugerechnet.[53] Weiter g​ilt es a​m Vorabend d​es Ersten Weltkriegs i​n Heilbronn a​ls das „wohl wichtigste Gebäude“ e​iner Epoche, i​n der gemäßigt modern gebaut wurde.[3] Es g​ilt auch a​ls „bedeutendes architektonisches Werk“ d​es Theodor Fischer a​ls Vertreter d​er Stuttgarter Schule.[4] Als „qualitativ überregionaler Bau“ w​ar das Gebäude aufgrund seiner hochwertigen Architektur v​on überregionaler Bedeutung.[5]

Quellen

Literatur

  • Bauer, Robert: Die Baugeschichte. Neckar-Zeitung (Sonderausgabe zur Einweihung des Heilbronner Stadttheaters) vom 30. September 1913.
  • Bruckmann, Peter: Theodor Fischer. Neckar-Zeitung (Sonderausgabe zur Einweihung des Heilbronner Stadttheaters) vom 30. September 1913.
  • Fischer, Theodor: Gedanken zur Architektur des Theaters. In: Hugo Licht, Das Stadttheater in Heilbronn (Sonderdruck o. Jg. der Zeitschrift für Architektur und Bauwesen „Der Profanbau“) Verlag J. J. Arnd, Leipzig 1913, S. 3 f.
  • Fekete, Julius: Kunst- und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn, Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1662-2.
  • Fix, Marianne, Wieder im Zentrum: Im Stadttheater (1953–1961), in: Stadt Heilbronn (Hrsg.), 100 Jahre Stadtbibliothek Heilbronn (Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Stadtbibliothek Heilbronn im Jahr 2003), Heilbronn 2003. (PDF-Datei; 1,75 MB)
  • Graubner, Gerhard: Gutachten zum Theaterbau in Heilbronn, Hannover 1961.
  • Haldy, Herbert: Theater Heilbronn, Heilbronn 1982.
  • Heuss, Theodor: Der neue Theaterbau. Neckar-Zeitung (Sonderausgabe zur Einweihung des Heilbronner Stadttheaters) vom 30. September 1913.
  • Hildebrandt, Hans: Das neue Theater in Heilbronn, 2. Morgenblatt der Frankfurter Zeitung vom 1. Oktober 1913.
  • Jacobi, Uwe, Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn, Heilbronn 2001.
  • Kühle, E., Das neue Stadttheater in Heilbronn, 4. Blatt der WZ, Nr. 226, vom 27. September 1913.
  • Krusemarck (Stadtarchivar): Aus der Geschichte des Heilbronner Theaters. In: Stadttheater Heilbronn (Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum, herausgegeben von der Intendanz des Stadttheaters Heilbronn, Zusammenstellung von Dr. Erich Ziemann), Heilbronn 1938.
  • Lattner, Bernhard/Hennze, Joachim: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur, Heilbronn 2005.
  • Leber, Claudia Giani: Fünf liegende Akte am Vorbau des Stadttheaters in Heilbronn a.N., 1913. In: Claudia Giani Leber: Alfred Heinrich Pellegrini 1881–1958 und die Hölzel-Schule (Unter besonderer Berücksichtigung der Wandmalerei), Basel 1988.
  • Licht, Hugo: Das Stadttheater in Heilbronn (Sonderdruck o. Jg. der Zeitschrift für Architektur und Bauwesen „Der Profanbau“) Verlag J. J. Arnd, Leipzig 1913.
  • Putlitz, Joachim zu: Die Stuttgarter Hofbühne und Heilbronn. Neckar-Zeitung (Sonderausgabe zur Einweihung des Heilbronner Stadttheaters) vom 30. September 1913.
  • Renz, Alexander/Schlösser, Susanne: Chronik der Stadt Heilbronn. Band VI: 1945–1951, Heilbronn 1995.
  • Renz, Alexander/Schlösser, Susanne: Chronik der Stadt Heilbronn. Band VII: 1952–1957, Heilbronn 1996.
  • Scherer (Stadtbaurat a. D.): Die Baugeschichte des Heilbronner Stadttheaters. In: Stadttheater Heilbronn (Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum, herausgegeben von der Intendanz des Stadttheaters Heilbronn, Zusammenstellung von Dr. Erich Ziemann), Heilbronn 1938.
  • Scherer, G.: Beschreibung des Baus und seiner Einrichtungen. In: Hugo Licht, Das Stadttheater in Heilbronn (Sonderdruck o. Jg. der Zeitschrift für Architektur und Bauwesen „Der Profanbau“) Verlag J. J. Arnd, Leipzig 1913, S. 3 f.
  • Schmolz, Helmut/Weckbach, Hubert: Heilbronn – Die alte Stadt in Wort und Bild (1. Band), Heilbronn 1966.
  • Schmolz, Helmut/Weckbach, Hubert: Heilbronn – Die alte Stadt in Wort und Bild (2. Band), Heilbronn 1967.
  • Stadt Heilbronn (Hrsg.): Adressbuch der Stadt Heilbronn 1954 (Auf Grundlage amtlicher Unterlagen, herausgegeben von der Stadt Heilbronn am Neckar. Bearbeitet vom Amt für Statistik).
  • Ziemann, Erich: Fünfundzwanzig Jahre Stadttheater Heilbronn (1913/1938). In: Stadttheater Heilbronn (Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum, herausgegeben von der Intendanz des Stadttheaters Heilbronn, Zusammenstellung von Dr. Erich Ziemann), Heilbronn 1938.

Archivalien

  • Stadtarchiv Heilbronn B039-234, Stadttheater, 1945, u. a.: Schriftwechsel mit dem Ensemblemitglied Raymond Ritter, Nutzung des Theatergebäudes (mit Plänen), Sicherung des Theaterfundus, Schließungsverfügung vom 15. Mai, Einladung zum Eröffnungsabend des Heilbronner Künstler-Theaters im Trappensee-Saal am 14. November 1945
  • Stadtarchiv Heilbronn B035-125, Altes Stadttheater, 1946-1949, Pläne, Unterbringung des Aufbauamtes, Erneuerung von 2 Masken durch Bildhauer Robert Gräßle, Bericht zum Wiederaufbau durch Architekt R. Gabel
  • Stadtarchiv Heilbronn B039-237 Stadttheater, 1948, u. a.: Wiederaufbauarbeiten an der Theaterruine, Konkurs des Theaters Heilbronn und Rücktritt von Intendant Eberhard Schmohl, Gründung des Neuen Theaters Heilbronn unter Fritz Wilde
  • Stadtarchiv Heilbronn B039-239 Spenden und Veranstaltungen zugunsten des Wiederaufbaus des Stadttheaters 1948 -1969, u. a.: Künstlerfeste des Kunstvereins, Vorschlag eines Theatergroschens, Pressebälle der Heilbronner Stimme 1948 und 1949
  • Stadtarchiv Heilbronn B039-244, Stadttheater, 1955, u. a.: Stellungnahmen zur Denkschrift über die bezuschußten Bühnen und zum geplanten Stadtsaal
  • Stadtarchiv Heilbronn B039-245 Stadttheater 1956-1957, u. a.: Antrag des Kleinen Theaters HN auf Schaffung eines neuen Kostümfundus, Eingabe des Landesverbandes B-W des Demokratischen Kulturbundes Deutschland an den Landtag wegen Erhöhung der staatl. Subventionen für das Stadttheater
  • Stadtarchiv Heilbronn B039-246,Stadttheater, 1958-1959,u. a.: Überlegungen zur Theater(bau)frage, Vorschlag von Baurat Röhm zum Wiederaufbau des Stadttheaters, Überlegungen für eine Theater-Tombola 1957-1961
  • Stadtarchiv Heilbronn B035-126 Wiederaufbau oder Neubau des Stadttheaters (Restakten) 1960-1962, u. a.: Pläne Bestand und Neubau 1:100, Entwurf des Graubner-Gutachtens, Wiederaufbauskizzen von Baurat Röhm, Vorschlag Architekten Schmeisser
  • Stadtarchiv Heilbronn B039-550/B039-551/B039-552 Stadttheater, 1962, Überlegungen für den Wiederaufbau bzw. Neubau (u. a. Theaterdiskussion im GR, öffentliche Differenzen mit dem BDA Kammergruppe HN (Gabel, Schmeisser, Beutinger), Architektenvertrag mit Prof. Graubner, Zeitungsausschnitte)
  • Stadtarchiv Heilbronn A034-3504, Berliner Platz 1 (Stadttheater), 1964-1970, Stadt Heilbronn, Neubau Stadttheater (1. Baugesuch mit dem Graubner - in dieser Form nicht gebaut, Abbruch des Alten Theaters (mit Gutachten über die Statik bzw. Standfestigkeit des Bühnenhauses 1968 - mit Fotos))
  • Stadtarchiv Heilbronn B039-557, Stadttheater, 1967-1969, Neubauplanung bzw. Frage Erhalt des Alten Theaters (u. a. viele Zeitungsausschnitte, GR-Beratungen)
  • Stadtarchiv Heilbronn E005-1586-0, Stadttheater Heilbronn Wiederaufbau 2. Obergeschoß (Stichwörter: Theater Berliner Platz, Wiederaufbauplan) Hochbauamt Röhm 1960
  • Stadtarchiv Heilbronn E005-1578-0, Stadttheater Heilbronn Ansicht von Süden (Stichwörter: Theater Berliner Platz, Wiederaufbauplan) Hochbauamt H. Röhm 27. Juli 1960, Vorderansicht mit Treppe und Balkon
  • Stadtarchiv Heilbronn E005-1577-0, Stadttheater Heilbronn Ansicht von Westen" (Stichwörter: Theater Berliner Platz, Wiederaufbauplan) Hochbauamt H. Röhm 16. Juni 1960
  • Stadtarchiv Heilbronn E005-1576-0, Stadttheater Heilbronn Dachgeschoß" (Stichwörter: Theater Berliner Platz, Wiederaufbauplan) Hochbauamt H. Röhm 5. April 1960
  • Stadtarchiv Heilbronn E005-1575-0, Stadttheater Heilbronn 2. Obergeschoß" (Stichwörter: Theater Berliner Platz, Wiederaufbauplan) Hochbauamt H. Röhm 5. April 1960
  • Stadtarchiv Heilbronn D011-100, Gedankensplitter [von BM Fuchs]zum Theaterbau und zur Gründung des Theater-Förder-Vereins, Laufzeit 1969-1977, 1989, Bemerkungen zum Konflikt [von BM Fuchs] mit OB Hoffmann mit dazugehörigen Zeitungsausschnitten und Briefen
Commons: Altes Theater – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Herbert Haldy (Hrsg.): Stadttheater Heilbronn: zur Eröffnung am 16. November 1982. Heilbronn 1982, S. 8.
  2. Heuss: Der neue Theaterbau, S. 2 und Schmolz/Weckbach (1966), Nr. 56, S. 45
  3. Lattner/Hennze, Stille Zeitzeugen, S. 50 f.: „Bauen! ist die Forderung der Stunde, Bauen im geistigen wie im materiellen Sinn“ – Auf dem Weg in die Moderne:
  4. Fekete, Kunst- und Kulturdenkmale …, S. 19 f: – Moderne
  5. Fekete, Kunst- und Kulturdenkmale …. S. 21.
  6. Fekete, Denkmaltopographie, S. 48
  7. Scherer, Die Baugeschichte des Heilbronner Stadttheaters, S. 8 f.
  8. Krusemarck: Aus der Geschichte des Heilbronner Theaters. S. 19 „Der alte Rumpelkasten passt doch nicht mehr in die neue Zeit, in das moderne Heilbronn mit seinen vielen schönen Bauwerken, in die blühende, stolze Handels- und Industriestadt.“ Auch W. Widmann, ein Schriftsteller aus Stuttgart, gab diese in Heilbronn vorherrschende Meinung 1906 in der Neckarzeitung wieder: „Der alte Rumpelkasten passt nicht mehr in die neue Zeit.“
  9. Bauer,Die Baugeschichte, S. 2 f.
  10. Scherer: Die Baugeschichte des Heilbronner Stadttheaters.
  11. Artikel in der Heilbronner Stimme vom Mittwoch, dem 15. Oktober 2003 von Kilian Krauth, Nr. 238, S. 19: Fischers Jugendstil-Theater stand für den Heilbronner Bürgersinn vor und nach dem Kriege – Stimme-Architektur-Serie Teil 2: Nachklang der Formgesinnung des Kiliansturms
  12. Renz, Alexander/Schlösser, Susanne, Chronik der Stadt Heilbronn. Band VI: 1945–1951, Heilbronn 1995, Bildnr. 14 [Das zerstörte Stadttheater] Alfred Birkle: Beiträge zur Geschichte der Polizei im Stadt und im Landkreis Heilbronn nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Jahrbuch für schwäbisch-fränkische Geschichte. Band 33. Historischer Verein Heilbronn, Heilbronn 1994, Bildnr. 97 [2. Polizeirevier, Stadttheater]
  13. Wird nun auch Heilbronn sein Theater aufbauen? Zuschauerraum steht schon rohbaufertig. In: Heilbronner Stimme. Nr. 167, 22. Juli 1950, S. 10.
  14. Altes Stadttheater, 1946-1949, B035 - Hochbauamt (HBA): Enthält Pläne, Unterbringung des Aufbauamtes, Erneuerung von 2 Masken durch Bildhauer Robert Gräßle, Bericht zum Wiederaufbau durch Architekt R. Gabel. Stadtarchiv Heilbronn, Datenbank HEUSS, Expertensuchmaske (dann auf das Symbol Lupe gehen) Signatur: B035-125.
  15. Datierungsanfang: Beginn der Überdachung der Stadttheater-Ruine im November 1947. Beschriftung einer Fotografie des überdachten Stadttheaters aus dem Heilbronner Stadtarchiv, Signatur F003-M_0004-1241 (Datenbank Heuss) auf Datenbank HEUSS die Signatur: „F003-M_0004-1241“ bei Signatur in der Expertensuchmaske eingeben.
  16. Alexander Renz, Susanne, Schlösser: Chronik der Stadt Heilbronn. Band VI: 1945–1951. Heilbronn 1995, S. 314.
  17. Renz/Schlösser, Chronik Heilbronn … 1945–1951, S. 407
  18. Renz/Schlösser, Chronik Heilbronn … 1945–1951, S. 472
  19. Adressbuch der Stadt Heilbronn 1954, Einleitung – Wiederaufbau – Weitere Hochbauten
  20. Heilbronner Stimme, Ausgabedatum: 30. Januar 1951, Nummer: 24, S. 3, Artikel: Das Bühnenhaus wird überdacht
  21. Applaus! 1913 eröffnet das Heilbronner Jugendstiltheater Erstellt am: 29. August 2013, Fotograf: HSt-Archiv, Bild 18 von 26 auf stimme.de
  22. Stadt Heilbronn (Hrsg.): Adressbuch der Stadt Heilbronn 1954, I. Heilbronn im Wiederaufbau – Weitere Hochbauten – Die Fernheizungsanlage
  23. Renz/Schlösser, Chronik Heilbronn … 1945–1951, S. 521 und S. 522:
  24. Stadt Heilbronn (Hrsg.): Adressbuch der Stadt Heilbronn 1954, I. Heilbronn im Wiederaufbau – Weitere Hochbauten – Rathaus
  25. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 28. September 1955, Nr. 227, S. 3 Konferenz der Theatergeister im alten Heilbronner Theatergebäude – Spuk um Mitternacht im Stadttheater
  26. Uwe Jacobi: Lebensgefühl einer Generation: Die 50er Jahre in Heilbronn und der Region. Band II. Wartberg Verlag. 1. Auflage 2002. ISBN 3-8313-1035-1: Faszination des Balletts S. 47.
  27. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 21. Juni 1968, Nr. 140, S. 9: Neues Leben durch „Studio-Bühne“ im alten Stadttheater – Intendant Bison: „Provokation und Experiment“ /Studio-Bühne der Heilbronner Theater GmbH/Verwaltungsrat entscheidet
  28. Renz/Schlösser, Chronik Heilbronn … 1952–1957, S. 82
  29. Renz/Schlösser, Chronik Heilbronn … 1952–1957, S. 88
  30. Renz/Schlösser, Chronik Heilbronn … 1952–1957, S. 104
  31. Fix, Wieder im Zentrum: Im Stadttheater (1953–1961), S. 32 f.
  32. „Trotz Hitze und Ferien 113 Bücher an einem Tag. Stadtbücherei Heilbronn 1949–1960: Bertha Danners Notizen“, in: Schwaben und Franken, 40. Jahrgang-Nummer 6/7 /Juli 1994, ab S. 3
  33. Renz/Schlösser, Chronik Heilbronn … 1952–1957, S. 422
  34. Birkle, Alfred: Beiträge zur Geschichte der Polizei im Stadt- und Landkreis Heilbronn nach dem zweiten Weltkrieg. In: Historischer Verein Heilbronn, 15. Jahrbuch für schwäbisch-fränkische Geschichte 33 (1994), S. 242
  35. „Äußerlich sieht man wenig von der Zerstörung des Alten Theaters, das vielfältig genutzt wird … Hier spukt es 1955: Ungeduldige Theatergeister beginnen mit dem Wiederaufbau: Mit einem mitternächtlichen Spektakel der Theatergeister fordern Mitglieder des Kleinen Theaters im September die Kommunalpolitiker und die Kulturmacher zum Wiederaufbau des Alten Theaters auf. Schauplatz der gespenstischen Szene sind die Trümmer des Zuschauerraum im Alten Theater an der Allee. Als Finale des Spuks greifen die Theatergeister zur Selbsthilfe und beginnen mit dem Bau einer Theatermauer…“
    Jacobi,Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn, S. 59
  36. Jacobi, Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn, S. 61
  37. Stadtarchiv Heilbronn B039-239 Spenden und Veranstaltungen zugunsten des Wiederaufbaus des Stadttheaters 1948 -1969, u. a.: Künstlerfeste des Kunstvereins, Vorschlag eines Theatergroschens, Pressebälle der Heilbronner Stimme 1948 und 1949
  38. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 28. Februar 1966, Nr. 48, S. 9 von Rudi Fritz Innen im alten Stadttheater verfliegen rasch die schönen Illusionen. Eine ernüchternde Führung der Volksbühne durch die Reste des Fischer′schen Baus/Mehr als nur ein Beitrag zur wiederangefachten Theater-Diskussion
  39. fhu.: Für Stadttheater keine 50 % Landeszuschuß. Finanzminister Dr. Müller und Professor Erbe lehnen Ulmer Vorschläge ab. In: Heilbronner Stimme. Nr. 223, 26. September 1964, S. 11.
  40. Jacobi, Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn, S. 71
  41. Heilbronner Stimme vom 28. August 2004 Nr. 199, S. 34, Titel aus der Serie Heilbronn gestern-heute Stimme Serie von Uwe Jacobi, Teil (10.) Theater ums Theater
  42. Samstag, 9. März. In: Heilbronner Stimme. 13. März 1968, S. 9.
  43. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 2. November 2002, Nr. 254, S. 20: Die zweite Zerstörung aus der Heilbronner Stimme-Serie von Uwe Jacobi: Hurra, wir haben es geschafft! Die 50er Jahre in der Region Heilbronn.
  44. thu: „Von allen guten Geistern verlassen?“ Stadtgeschichtlich wertvolle Bausubstanz soll in die Zukunft hinübergerettet werden. In: Heilbronner Stimme. 30. Januar 1974, S. 15/16.
  45. Erwin Fuchs, Kulturbürgermeister von Heilbronn 1964–79 in: 1250 Jahre Heilbronn, Theodor-Heuss-Gymnasium 1990/91
  46. Uwe Jacobi: Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn, Heilbronn 2001, S. 74.
  47. Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 30. September 1983: Heute vor 70 Jahren
  48. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 28. August 2004, Nr. 199, S. 34: Theater ums Theater.
  49. Reitmann, Die Allee in Heilbronn. Funktionswandel einer Straße. S. 39.
  50. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 13. Mai 1970, Nr. 108, S. 10: Das alte Stadttheater wird abgerissen
  51. Artikel in der Heilbronner Stimme von Jürgen Becker vom 11. September 1999, Nr. 210, S. 19: Das Theater würde heute keiner mehr sprengen
  52. Vorhang auf! Heilbronner Theatergeschichte Erstellt am 5. September 2012, Fotograf: Hermann Eisenmenger, Bild 9 von 40 auf stimme.de.
  53. Schmolz/Weckbach (1966), Nr. 56, S. 45.
  54. Scherer: Beschreibung des Baus und seiner Einrichtungen. S. 3 f.
  55. Schmolz/Weckbach, 1966
  56. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 30. Dezember 2000, Nr. 301, S. 33: Neues Theater an der Allee
  57. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 29. Januar 1969, Nr. 23, S. 11
  58. Leber, Fünf liegende Akte am Vorbau des Stadttheaters in Heilbronn …, S. 140 f.
  59. Heuss: Der neue Theaterbau. S. 2 f.
  60. Heuss: Der neue Theaterbau. S. 2
  61. Heuss: Der neue Theaterbau. S. 2: „weitgedehntes grosses Raumgefühl“
  62. Heuss: Der neue Theaterbau. S. 2: „bürgerlicher Intimität“
  63. Scherer, Die Baugeschichte des Heilbronner Stadttheaters, S. 8 f.
  64. Schmolz, Weckbach: Heilbronn – Die alte Stadt in Wort und Bild. Band 2, Nr. 67, 1967, S. 45.
  65. Theater Duisburg, Großer Saal (Memento vom 14. Juni 2011 im Internet Archive)
  66. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 14. Februar 1970, N. 37, S. 15: Aus meinem Notizbuch: Mittwoch, 11. Februar
  67. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 18. April 1987, Nr. 90, S. 15: Theaterskulpturen warten auf eine geschätztere Zukunft – Sandstein-Köpfe lagern im alten Milchhof
  68. Kilian Krauth: Was der Krieg von Heilbronn übrig ließ. In: Heilbronner Stimme. 4. Dezember 2009 (bei stimme.de [abgerufen am 5. Dezember 2009]).
  69. Wochenbeilage zur Heilbronner Stimme vom 23. Februar 1974, Nr. 8, S. 1 von Jachim Schweller: Auf Heilbronner Brettern- Zur Ausstellung „Blüte und Untergang des alten Theaters“
  70. Stimme.de. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 3. Januar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.stimme.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  71. StadtA HN, B39-249
  72. StadtA HN, B35-125
  73. Stadt Heilbronn (Hrsg.): Adressbuch der Stadt Heilbronn 1954, I. Heilbronn im Wiederaufbau – Weitere Hochbauten
  74. Jacobi, Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn, S. 59
  75. Stimme.de. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 3. Januar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.stimme.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  76. Festschrift der Stadtbücherei. Chronik der Stadtbücherei: Wieder im Zentrum: Im Stadttheater 1953–1961 Marianne Fix, Seite 32
  77. Fischer: Gedanken zur Architektur des Theaters

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.