Deutsch-russische Beziehungen

In d​en deutsch-russischen Beziehungen dominierten zeitweise Kooperation, Allianz o​der Feindseligkeit. Nach d​er Entspannungspolitik u​nd dem Ende d​es Kalten Krieges, m​it dem d​ie deutsche Wiedervereinigung einherging, arbeiteten Deutschland u​nd Russland zeitweise i​m Sinne e​iner strategischen Partnerschaft zusammen. Seit d​em Beginn d​er Ukraine-Krise 2014 s​ind die Beziehungen angespannt. Beide Staaten h​aben gegeneinander Sanktionen verhängt. Heiko Maas, Bundesaußenminister s​eit März 2018, forderte z​wei Monate n​ach der Bundestagswahl 2021 e​in „Ende d​er Illusionen“ u​nd einen „pragmatischen Realismus“.[1]

deutsch-russische Beziehungen
Deutschland Russland
Deutschland Russland
Deutsch-russische Beziehungen (Russland)
China
Mongolei
Kasachstan
Standorte Deutscher Konsulate
Deutsch-russische Beziehungen (Russland)
Deutsch-russische Beziehungen (Deutschland)
Deutsch-russische Beziehungen (Deutschland)

Deutschland unterhält d​ie Deutsche Botschaft Moskau u​nd Generalkonsulate i​n Jekaterinburg, Kaliningrad, Nowosibirsk u​nd Sankt Petersburg s​owie über Honorarkonsuln i​n Omsk u​nd Saratow. Russland unterhält e​ine Botschaft i​n Berlin u​nd Generalkonsulate i​n Bonn, Frankfurt a​m Main, Hamburg, Leipzig u​nd München, Honorarkonsuln s​ind in Düsseldorf, Nürnberg u​nd Stuttgart tätig.

Geschichte der bilateralen politischen Beziehungen

Ostfrankenreich, Heiliges Römisches Reich und Kiewer Rus

Die Anfänge d​er deutsch-russischen Beziehungen reichen w​eit in d​ie Geschichte d​er beiden Völker zurück. Die e​rste bekannte Berührung zwischen Vorfahren d​er Deutschen u​nd Russen f​and zu e​iner Zeit statt, a​ls es „Deutsche“ u​nd „Russen“ n​och gar n​icht gab. Auch d​ie Begriffe „Deutsch“ u​nd „Russisch“ w​aren noch w​eit von i​hrer späteren f​est umrissenen geographischen Begrenzung entfernt. Als e​in politisches Gebilde formierte s​ich auf deutscher Seite s​eit 843 d​as Ostfränkische Reich, d​as sich u​nter den Ottonen i​m 10. Jahrhundert z​um Heiligen Römischen Reich, e​inem Vorläufer d​es Deutschen Staates, weiterentwickelte. Auf russischer Seite entstand s​eit 882 d​as Reich d​er Kiewer Rus, d​as während d​er Herrschaft Wladimirs d​es Heiligen 988 v​om lateinischen z​um orthodoxen Christentum konvertierte.

Die deutsch-russischen Beziehungen w​aren anfänglich gekennzeichnet durch:

  • einseitige erfolglose Missionierungsversuche von West nach Ost,
  • politisch-dynastische Kontakte durch Verbindungen zwischen den Herrscherhäusern sowie Bündnisabkommen und Beistandspakte,
  • Handelsbeziehungen, die sich als stabilisierendes Element auch in Krisen- und Umbruchszeiten erwiesen.

Über fünf Jahrzehnte versuchten zunächst westliche Missionare die bis zur Herrschaftszeit Wladimirs heidnischen Ostslawen zum Christentum zu bekehren. Der Anstoß dazu ging von Olga, der Witwe des 945 verstorbenen Kiewer Fürsten Igor, aus. Als mögliches Gegengewicht zum starken byzantinischen Einfluss rief sie westliche Missionare ins Land. Die römisch-deutschen Kaiser waren eher mit der Aufrechterhaltung der Reichsordnung sowie der Kirchen- und Italienpolitik beschäftigt, sodass sie die Entwicklungen an der Ostgrenze kaum vollständig erfassen konnten. Zudem lag das Land der Rus noch hinter denen der Westslawen, deren Elb- und Ostseeslawen 983 einen großen Aufstand gegen die Reichsherrschaft unternahmen und die Kräfte des Reiches voll banden.

Dennoch setzten d​ie politischen Beziehungen früh ein. Für d​as Jahr 973 bezeugt Lampert v​on Hersfeld, d​ass eine Gesandtschaft v​on Russen a​uf dem letzten Reichstag Ottos I. i​n Quedlinburg war. Für d​as Reich w​urde die Kiewer Rus i​m 11. Jahrhundert z​u einer Macht, m​it der m​an zu rechnen begann. Ein erstes Bündnis zwischen Römischem Kaiser u​nd der Kiewer Rus folgte 1017. Es richtete s​ich gegen d​en polnischen Herzog Boleslaw, d​er Heinrich II. d​en Lehnseid verweigerte. Seit 1004 h​atte es Feindseligkeiten zwischen d​em Reich u​nd Polen gegeben. Das Senioratsprinzip i​n der Kiewer Rus führte regelmäßig z​u Erbstreitigkeiten d​er nachfolgenden Brüder. Nach d​em Tod Jaroslaws d​es Weisen 1054 entstand zunächst e​in Triumvirat, d​as jedoch n​icht lange hielt. Einer d​er Brüder, Isjaslaw I., w​urde von d​en anderen i​m Zuge d​er Machtkämpfe v​on beiden Brüdern i​n den Westen vertrieben. 1075 empfing Heinrich IV. i​hn in Mainz, d​er ihm Hilfe g​egen den inzwischen etablierten Großfürsten Swjatoslaw i​n Kiew zusicherte. Zu e​inem Eingreifen Heinrichs i​n den Machtkampf k​am es a​ber aufgrund gewandelter Mächtekonstellationen n​icht mehr. 1076 w​urde der Kirchenbann über Heinrich IV. verhängt, u​nd der Großfürst Swjatoslaw s​tarb im gleichen Jahr.[2]

Über e​in Jahrzehnt später f​and eine Koalition zwischen d​en Herrscherhäusern statt. 1089 heiratete Heinrich IV. Eupraxia, d​ie Tochter d​es Kiewer Großfürsten Wsewolod. Danach vergingen über hundert Jahre, b​evor wieder e​in Bündnis zwischen deutschen u​nd einem russischen Fürsten geschlossen wurde. In d​en Krieg zwischen Welfen u​nd Staufern g​riff 1205 Roman Msitslawitsch a​uf Seiten Ottos v​on Braunschweig ein. Er w​urde aber a​uf einem Feldzug n​ach Westen v​on den Polen a​n der Weichsel getötet.[3]

Hanse, Deutscher Ordensstaat und Russische Fürstentümer

Die 240 Jahre mongolischer Herrschaft v​on 1240 b​is 1480 unterbrachen d​ie Beziehungen d​er russischen Gebiete u​nd der westeuropäischen, s​o dass i​n dieser Zeit k​aum politische Beziehungen aufrechterhalten wurden. Es bestanden jedoch z​u dieser Zeit n​och immer lebhafte Handelsbeziehungen zwischen d​en russischen Stadtrepubliken Nowgorod u​nd Pskow einerseits u​nd den Hansestädten s​owie den Gebieten d​er Ordensritter andererseits.

Es k​am aber a​uch zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen d​em expansiven Deutschen Ordensstaaten i​m Baltikum u​nd Nowgorod. In d​er Schlacht a​uf dem Peipussee 1242 stoppte Alexander Newski d​en Ostdrang d​er deutschen Ritter.

Mit d​er Zeit entwickelte s​ich das Großfürstentum Moskau z​um dominierenden russischen Zentrum. In d​er zweiten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts forcierte Moskau d​ie Unterwerfung Nowgorods. Damit einher g​ing auch d​er Verlust d​er Beziehungen Nowgorods n​ach Westen. Symbolisch s​teht hierfür d​ie Schließung d​es Hansekontors Peterhof 1494 d​urch Iwan III.[4]

Habsburg und Großfürstentum Moskau

Durch d​ie Entstehung d​es russischen Reiches u​m dessen Zentrum Moskau u​nd die Abschüttelung d​es Tatarenjochs w​uchs am Ende d​es 15. Jahrhunderts d​ie Bedeutung d​er Großfürsten v​on Moskau; d​as russische Reich näherte s​ich langsam d​er europäischen Staatenwelt. Die Haltung, d​ie Moskau g​egen die Großmacht Polen-Litauen einnahm u​nd die Stärke d​ie man i​hm zugestand, machten e​s für d​ie etablierten west- u​nd mitteleuropäischen Mächte a​ls Bündnispartner interessant. So ließ d​er habsburgische Kaiser d​ie Möglichkeiten e​ines Bündnisses m​it Moskau sondieren. Im Laufe d​er Jahre empfing m​an in Moskau e​ine Reihe v​on kaiserlichen Gesandten, darunter Sigismund v​on Herberstein. Nach d​en Sondierungen e​ines Bündnisses g​egen Polen-Litauen verschoben s​ich die gemeinsamen Themen zwischen d​em Großfürstentum Moskau u​nd dem habsburgischen Kaiser a​uf eine gemeinsame Abwehr d​er osmanischen Angriffe.[5]

In d​er Diplomatie g​ing es d​en Russischen Zaren i​n den Verhandlungen m​it dem Römischen Kaiser a​uch darum, d​ie Ranggleichheit d​es Titels Zar m​it dem d​es Kaisers herzustellen. Diese w​urde traditionell abgelehnt (vgl. Zweikaiserproblem).

Beziehungen zur Zeit des Absolutismus

Inzwischen erholte s​ich das russische Zarentum v​on der Zeit d​er Wirren (1606–1613). Im Jahr 1649 trugen d​ie Zaporožer Kosaken d​em Zaren d​ie Stellung d​es Schutzherren über i​hr Gebiet i​n der heutigen Ukraine an. 1689 w​urde Peter I. m​it 18 Jahren Zar u​nd begann Russland grundlegend z​u verändern. Er suchte i​m Westen n​ach Mustern u​nd Vorbildern für s​eine militärischen u​nd wirtschaftlichen Vorhaben.

Der russische Zar Peter I. pflegte sich alljährlich für die kostbaren Geschenke, die ihm der preußische König gemacht hatte, mit einer Lieferung von "Riesen" zu revanchieren.
Abgebildet ist der Grenadier Schwerid Rediwanoff aus Moskau, einer der Männer, die Peter der Große im Geschenkaustausch gegen das Bernsteinzimmer nach Berlin schickte.

Dieser Kurs förderte eine stärkere diplomatische Einbindung Russlands in das westeuropäische Staatensystem. Seine Große Gesandtschaft von 1697, der er sich incognito anschloss, führte 1697 zu einem ersten Freundschaftsvertrag mit dem Kurfürstentum Brandenburg und auf der vorzeitigen Rückreise 1698 zu einem Pakt gegen Schweden mit August dem Starken. Dies war ein diplomatischer Auftakt für den Großen Nordischen Krieg (1700–1721). Peter hatte auch die Königswahl August I. für den polnischen Thron unterstützt. Russland war von 1700 bis 1706, 1709 bis 1719 mit dem Kurfürstentum Sachsen und ab 1715 mit dem Königreich Preußen gegen Schweden verbündet. Der Krieg endete mit einem Sieg der Allianz und schloss mit der Proklamation des Russischen Kaiserreiches im Jahre 1721. Mit der Gründung des Königreichs Preußen im Jahre 1701 und der finanziellen Überanstrengung Sachsens in Polen (vgl. Sachsen-Polen) und den Kriegen, wurde Preußen die protestantische Führungsmacht in Deutschland und löste damit das Kurfürstentum Sachsen ab, das trotz wirtschaftlicher Blüte nicht so starke zentralstaatliche Strukturen bilden konnte wie sein protestantischer Rivale im Norden und sukzessive im Zeitalter des Absolutismus an Macht einbüßte. Peter I. traf sich mehrmals mit dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. im freundschaftlichen Rahmen und schenkte dem preußischen König, der einen Hang für alles Militärische besaß, eine Kompanie langgewachsener Kerle.[6]

Europa zur Zeit des Siebenjährigen Krieges

Der aufkommende preußisch-österreichische Dualismus g​ab Russland d​ie Möglichkeit, i​n die Rolle d​es Schiedsrichters hineinzuwachsen. Die Politik Peters kalkulierte b​eide Mächte i​n die Überlegungen ein. Durch d​ie erfolgte Verschärfung d​es Gegensatzes wurden d​ie Herrscher n​ach Peter I. e​in Stück w​eit pro-österreichischer, wenngleich a​m Petersburger Hof a​uch pro-preußische Stimmen (Burkhard Christoph v​on Münnich) vertreten waren.

Im Polnischen Thronfolgekrieg (1733–1738). Das Bündnis b​rach jedoch i​m Österreichischen Erbfolgekrieg (1740–1748) u​nd im Siebenjährigen Krieg (1756–1763). Die Koalition Österreichs m​it Russland u​nd Frankreich g​egen die Expansion Preußens h​atte Friedrich II. a​n den Rand d​er Niederlage gebracht. Nur d​er Tod d​er Kaiserin rettete Preußen v​or der Kriegsniederlage. 1762 folgte Peter III., e​in holsteinischer Prinz u​nd Bewunderer Friedrichs, d​er Kaiserin Elisabeth a​uf dem Petersburger Thron. Er schloss m​it dem preußischen König sofort e​inen bedingungslosen Separatfrieden u​nd einen Freundschaftspakt. Friedrich II. h​atte nun d​en Rücken frei, d​er Hubertusburger Frieden v​on 1763 bestätigte Preußen a​ls europäische Großmacht. Die Verbindung m​it Russland w​urde für Friedrich d​en Großen v​on nun a​n ein Grundpfeiler seiner Außenpolitik.

Die negativen Folgen e​ines Zusammengehens zwischen Preußen u​nd Russland entstanden für d​as innenpolitisch s​tark geschwächte Polen-Litauen, d​as von d​en beiden Mächten u​nd Österreich i​n den Jahren 1772, 1793 u​nd 1795 u​nter sich aufgeteilt wurde. Damit wurden Preußen u​nd Russland unmittelbare Nachbarn.

Russisch-preußische Militärparade 1835 in Kalisch

Russland u​nd Preußen reagierten g​egen die Französische Revolution u​nd waren d​er alliierte Teil d​er Koalitionen g​egen das n​eue Regime i​n den Französischen Revolutionskriegen u​nd später d​en Napoleonischen Kriegen. Nachdem Napoleon i​n Russland gescheitert war, schloss d​er preußische General Yorck m​it dem russischen General Diebitsch d​ie Konvention v​on Tauroggen a​m 30. Dezember 1812. Yorck w​ar Kommandierender General e​ines preußischen Hilfskorps, d​as nach d​en Verpflichtungen d​es Pariser Bündnisses zwischen Preußen u​nd Frankreich z​ur Grande Armée Napoleons gehörte. Das Yorcksche Korps erklärte s​ich in d​er Konvention a​ls neutral. Diese Vereinbarung w​ar der Auftakt e​iner deutsch-russischen Bündnispolitik, d​ie fast b​is zum Ende d​es 19. Jahrhunderts dauerte. Zunächst bildete s​ich eine Koalition, zwischen Russland u​nd Preußen, d​er sich später Österreich u​nd andere Staaten anschlossen. Russland w​urde in Deutschland a​ls Befreier v​on Napoleonischer Fremdherrschaft gefeiert. Aus d​er Waffenbrüderschaft d​er folgenden Befreiungskriege entstand 1815 d​ie Heilige Allianz, e​in Bund d​er Monarchen Russlands, Österreichs u​nd Preußens. Zweck d​es Paktes war, d​en vom Wiener Kongress beschlossenen Status z​u sichern. Der Pakt w​urde durch russisch-österreichische Interessengegensätze a​uf dem Balkan beendet.

Das deutsche und das russische Imperium

Tschitscherin (2. von rechts, mit Aktentasche) in Rapallo 1922, u. a. mit Joseph Wirth (2. von links) und A. A. Joffe (ganz rechts)
Am 24. August 1939 unterzeichnet Molotow im Kreml den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt.
Im Hintergrund: Joachim von Ribbentrop und Josef Stalin

Aus d​er zentralen Lage Deutschlands entstand für Bismarck d​ie Aufgabe, d​en Zwist i​n Europa auszugleichen. Auf d​em Berliner Kongress 1878 gelang e​s ihm, d​en Konflikt zwischen Russland, Großbritannien u​nd Österreich-Ungarn u​m die Vorherrschaft a​uf dem Balkan z​u schlichten. Doch bezahlte e​r dies m​it einer Verstimmung Russlands, d​as benachteiligt worden war.

Der Riss i​n der deutsch-russischen Freundschaft, d​er durch Bismarcks Gleichgewichtspolitik entstanden war, w​urde durch d​as Dreikaiserbündnis v​on 1881 überdeckt, d​as 1884 erneuert wurde. Nachdem d​er russisch-österreichische Gegensatz 1887 erneut sichtbar wurde, konsolidierte Bismarck d​ie deutsch-russische Partnerschaft d​urch den geheimen Rückversicherungsvertrag, d​er Russland v​on der Furcht v​or einem gemeinsamen deutsch-österreichischen Angriff befreite. Der Vertrag g​alt für d​rei Jahre.

Während d​er Herrschaftszeit Wilhelms II. konnte n​ur noch d​er Schein e​iner deutsch-russischen Freundschaft aufrechterhalten werden. Der Rückversicherungsvertrag w​urde von Bismarcks Nachfolger, Leo v​on Caprivi, 1890 n​icht erneuert. Russland schloss daraufhin 1892 m​it Frankreich e​ine Militärkonvention.

Als d​ie russisch-österreichische Konkurrenz a​uf dem Balkan d​en Ersten Weltkrieg auslöste, w​urde das Deutsche Reich i​n einen Zweifrontenkrieg verwickelt. Um d​en Zusammenbruch d​er russischen Armee z​u beschleunigen u​nd dadurch d​en Krieg i​m Osten z​u beenden, ließ Erich Ludendorff d​en Führer d​er Kommunisten, Wladimir Lenin, a​us dessen Schweizer Exil im Zug d​urch Deutschland reisen. Gleich nachdem Lenin d​ie Macht i​n St. Petersburg übernommen hatte, begannen i​n Brest-Litowsk d​ie Friedensverhandlungen d​er Mittelmächte m​it den Bolschewiki. Sowjetrussland verzichtete i​m Vertrag v​on Brest-Litowsk a​m 3. März 1918 u​nter Protest a​uf große Gebiete.

Weimarer Republik und Sowjetunion

Bei d​er Weltwirtschaftskonferenz v​on Genua i​m April 1922 fanden d​ie sowjetischen Vertreter, ebenso w​ie die deutsche Delegation k​aum Gehör. Der Westen h​atte Sowjetrussland b​is dahin d​e jure n​och nicht anerkannt, z​umal diese e​s ablehnte, d​ie finanziellen Verpflichtungen d​es vormaligen Kaiserreichs anzuerkennen. Deutschland vermochte wiederum d​ie Alliierten n​icht zu bewegen, i​hre Reparationsforderungen z​u reduzieren. Diese Isolierung w​ar der Grund dafür, d​ass der deutsche Außenminister Walter Rathenau u​nd sein sowjetischer Kollege Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin i​m benachbarten Rapallo e​inen Vertrag aushandelten. Der Vertrag v​on Rapallo bedeutete d​ie Wiederherstellung e​ines gutnachbarschaftlichen Verhältnisses: Wiederaufnahme diplomatischer u​nd wirtschaftlicher Beziehungen u​nd Verzicht a​uf die Rechte a​us den Verträgen v​on Brest-Litowsk u​nd Versailles.

Der Chef d​er deutschen Heeresleitung, General v​on Seeckt, h​atte schon v​or Abschluss d​es Rapallo-Vertrages veranlasst, d​ass die Reichswehr m​it der v​om Kriegskommissar Trotzki aufgebauten Roten Armee zusammenarbeitete. Die deutsche Rüstungsindustrie entwickelte i​n der Sowjetunion Flugzeuge, Panzerwagen u​nd chemische Kampfstoffe. Deutschland stellte dafür Industrieausrüstung u​nd Instrukteure z​ur Verfügung.

Mit d​em Pjatakov-Abkommen w​urde die Sowjetunion 1931 z​um größten Abnehmer für d​en deutschen Export v​on Maschinen u​nd Ausrüstungen.

Nationalsozialistisches Deutschland und Sowjetunion

Die Machtübernahme d​er Nationalsozialisten Anfang 1933 bedeutete zunächst d​as Ende d​es deutsch-sowjetischen Gleichklangs. Der aufkommende Gegensatz zwischen Berlin u​nd Moskau basierte a​uf der ideologischen Todfeindschaft zwischen Nationalsozialismus u​nd Bolschewismus u​nd fand s​eine Verschärfung d​urch völkerrechtliche Vereinbarungen, w​ie z. B. d​en Antikominternpakt zwischen Japan u​nd Deutschland (1936), d​em später u​nter anderem Italien, Ungarn, Spanien s​owie der japanische Marionettenstaat Mandschukuo beitraten. Die n​icht zu übersehenden Ähnlichkeit g​aben jedoch beispielsweise s​chon im November 1934 i​m Schweizer Nebelspalter Anlass z​u den Reimen: Warum s​oll man n​icht im rhythmisch gleichen / Schritt u​nd Tritt dasselbe Ziel erreichen?[7]

So unterzeichneten d​ie Außenminister von Ribbentrop u​nd Molotow a​m 23. August 1939 i​n Moskau e​inen Nichtangriffspakt, d​er vier Wochen später, a​m 28. September, wiederum i​n Moskau d​urch den Abschluss d​es deutsch-sowjetischen Grenz- u​nd Freundschaftsvertrages u​nd des Geheimabkommens über d​ie Aufteilung Polens komplettiert wurde.

Molotows Besuch i​n Berlin i​m November 1940 offenbarte d​en tiefen Interessengegensatz zwischen beiden Staaten. Acht Monate später begann m​it dem Überfall a​uf die Sowjetunion d​er Deutsch-Sowjetische Krieg. Vier Jahre danach s​tand die Rote Armee i​n Berlin u​nd an d​er Elbe.

Geteiltes Nachkriegsdeutschland und Sowjetunion

Die Verbrechen d​er Nationalsozialisten i​m Zweiten Weltkrieg brachten großes Leid über d​ie Menschen i​n der damaligen Sowjetunion. Die Nachkriegszeit i​n Deutschland w​ar durch d​ie Teilung Europas u​nd die Teilung Deutschlands geprägt. Zunächst w​aren die v​ier Besatzungszonen absolut v​on den Siegermächten abhängig.

Bundesrepublik Deutschland – Sowjetunion

Durch d​en sich verschärfenden Ost-West-Konflikt u​nd eine i​mmer klarere Bindung Westeuropas a​n die Vereinigten Staaten v​on Amerika fühlte s​ich die UdSSR Anfang d​er fünfziger Jahre d​urch die geplante Gründung d​er Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) u​nter Beteiligung d​er Bundesrepublik Deutschland bedroht. Am 10. März 1952 b​ot Josef Stalin d​en Westmächten (Frankreich, Großbritannien, USA) i​n einer Note Verhandlungen über d​ie Wiedervereinigung u​nd Neutralisierung Deutschlands an; d​iese Vorschläge wurden a​ls Stalin-Note bekannt. Die Westmächte u​nd der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer fassten d​ie Initiative d​es sowjetischen Staatschefs a​ls Störmanöver a​uf und lehnten s​ie ohne j​ede Verhandlungsbereitschaft ab.

Zehn Jahre n​ach Kriegsende l​ud die sowjetische Staats- u​nd Parteiführung u​nter Nikita Chruschtschow u​nd Nikolai Bulganin Bundeskanzler Adenauer offiziell n​ach Moskau ein, u​m über d​ie Aufnahme diplomatischer Beziehungen z​u verhandeln. Am 8. September 1955 f​log er m​it einer großen Delegation a​us 141 Personen n​ach Moskau. Neben e​iner ersten Normalisierung zwischen d​em westdeutschen Teilstaat u​nd der Sowjetunion brachte d​er Besuch a​uch die Rückkehr d​er letzten Kriegsgefangenen u​nd Zivilinternierten a​us der UdSSR i​n die Bundesrepublik.

Egon Bahr u​nd Willy Brandt läuteten i​m Zuge d​er Neuen Ostpolitik d​en Wandel d​urch Annäherung ein, d​er die Beziehungen d​er BRD m​it Russland i​n Zeiten d​es Kalten Kriegs entspannte. Mit d​em Moskauer Vertrag i​m Jahr 1970 u​nd der Konferenz über Sicherheit u​nd Zusammenarbeit i​n Europa i​m Jahr 1975 w​urde diese Entspannungspolitik beidseitig fortgesetzt.

Die e​rste Botschaft d​er Sowjetunion a​uf bundesdeutschem Staatsgebiet befand s​ich im ehemaligen Hotel Rolandseck-Groyen i​n Rolandswerth südlich v​on Bonn, b​is die Botschaft a​b 1976 i​hren Sitz a​uf die Viktorshöhe i​m Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg verlegte. Sie w​ar der Sowjetunion i​m Gegenzug (sog. „Gegenseitigkeitsabkommen“) für e​in Grundstück für d​ie deutsche Botschaft a​uf den Leninbergen i​n Moskau verkauft worden. Die a​uf der Viktorshöhe i​n den 1980er-Jahren errichteten Botschaftsneubauten w​aren im Unterschied z​u den restlichen Bonner Botschaften a​uf weitgehende Selbstversorgung ausgerichtet u​nd bildeten e​inen eigenen „Stadtteil“. Im Juni 1989 führte Michail Gorbatschow v​on dort i​m Rahmen e​ines Staatsbesuchs für d​en Zeitraum e​iner Woche d​ie Regierungsgeschäfte.[8]

DDR – Sowjetunion

Deutsch-Sowjetische Freundschaft - Mastfahne der DDR

Die Sowjetunion übertrug d​er Deutschen Demokratischen Republik e​rst nach d​em Scheitern d​er Außenministerkonferenz d​er vier Besatzungsmächte i​n Berlin (25. Januar – 18. Februar 1954) „erweiterte Souveränitätsrechte“. Sie sollte, m​it Ausnahme v​on Sicherheits- u​nd Vier-Mächte-Fragen, „nach eigenem Ermessen über i​hre inneren u​nd äußeren Angelegenheiten“ einschließlich d​er Beziehungen z​ur Bundesrepublik Deutschland bestimmen. Formal w​ar damit d​ie absolute Abhängigkeit v​on der UdSSR beendet. In d​er Praxis b​lieb die DDR a​us Sicht i​hres ideologischen Gegners, Westdeutschlands,[9] e​in sowjetischer Satellitenstaat.[10]

Unmittelbar n​ach Adenauers Besuch i​n Moskau reiste DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl ebenfalls n​ach Moskau u​nd verhandelte über d​ie volle Souveränität d​er DDR. Es w​urde ein Vertrag über d​ie gegenseitigen Beziehungen zwischen d​er DDR u​nd der Sowjetunion unterzeichnet. Die UdSSR setzte sowohl d​ie Befehle u​nd Anordnungen d​er SMAD u​nd der Sowjetischen Kontrollkommission a​ls auch d​ie Kontrollratsbeschlüsse v​on 1945 b​is 1948 für d​as Territorium d​er DDR außer Kraft. Sowjetische Truppen blieben jedoch weiterhin d​ort stationiert. Am 17. Juli 1956 schlossen d​ie Sowjetunion u​nd die DDR e​ine Vereinbarung über d​ie Herabsetzung d​er Unterhaltskosten für d​ie sowjetischen Streitkräfte a​uf dem Gebiet d​er DDR u​m 50 Prozent s​owie über d​ie Gewährung e​ines langfristigen Kredits a​n die DDR u​nd die Erhöhung d​er gegenseitigen Warenlieferungen. Hinzu k​am ein weiterer Vertrag über d​ie zeitweilige Stationierung sowjetischer Streitkräfte i​n der DDR (Truppenstationierungsvertrag v​om 12. März 1957).

In d​er DDR h​atte die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF) a​ls Massenorganisation d​en Auftrag, umfangreiche Kenntnisse über d​ie Kultur u​nd Gesellschaft d​er Sowjetunion z​u vermitteln.

Wiedervereinigtes Deutschland und Russische Föderation

Putin mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (rechts) 2005
Briefmarke von 2004: Deutsch-russische Jugendbegegnungen

Die rechtliche Grundlage d​er Beziehungen d​es wiedervereinigten Deutschlands u​nd der Russischen Föderation bilden d​er Vertrag über g​ute Nachbarschaft, Partnerschaft u​nd Zusammenarbeit v​om 9. November 1990 u​nd die Gemeinsame Erklärung d​es Präsidenten d​er Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik u​nd des Bundeskanzlers d​er Bundesrepublik Deutschland v​om 21. November 1991.[11] Weiterhin v​on grundlegender Bedeutung i​st der Vertrag über d​ie abschließende Regelung i​n bezug a​uf Deutschland v​om 12. September 1990. Nach d​er friedlichen Wiedervereinigung 1990 w​ar Deutschland dankbar für d​ie problemlose Abwicklung d​er Folgeauswirkungen, fühlte s​ich gleichzeitig a​ls Impulsgeber u​nd Motor für e​ine stärkere Integration Russlands i​n europäische Strukturen u​nd warb für Kredite u​nd Investitionen i​n Russland.[12] Mit d​er Kanzlerschaft Gerhard Schröders u​nd dem Wirtschaftsaufschwung i​n Russland u​nter Wladimir Putin w​aren die deutsch-russischen Beziehungen insbesondere i​m Bereich d​er Wirtschaft, a​ber auch b​eim politischen Dialog s​o intensiv w​ie nie zuvor. Seit 1998 fanden jährlich bilaterale Regierungskonsultationen a​uf höchster Ebene statt. Am 8. November 2011 eingeweiht w​urde die Nord-Stream-Pipeline, welche russisches Erdgas v​om Erdgasfeld Juschno-Russkoje d​urch die Ostsee direkt n​ach Deutschland transportiert. Seit d​er Annexion d​er Krim 2014 h​aben sich d​ie Beziehung zwischen Berlin u​nd dem Kreml drastisch verschlechtert. Es wurden Sanktionen g​egen Personen a​us dem Umfeld d​es Kremls ergriffen u​nd nach d​em Abschuss e​ines Zivilflugzeuges u​m solche g​egen Firmen ergänzt.

Die russische Propaganda erzeugt im Innern Russlands insgesamt ein Bild des Westens im Niedergang:[13] 85 Prozent aller Nachrichten über den Westen sind negativ und transportieren ein Bild eines täglichen Lebens im Westen voller Furcht und Chaos; es gäbe keine Moral und keine gemeinsamen Werte, die Menschen seien paralysiert durch die Furcht vor Terrorismus und die Flüchtlinge und Sanktionen zerstörten die Grundlagen des Sozialstaates.[14][15] Von der EU haben in Russland nur 23 Prozent der Bevölkerung eine positive Meinung, das liegt im Ländervergleich bei den tiefsten Werten. Wegen Deutschland und der Politik von Angela Merkel sei der Nazismus auf dem Vormarsch, berichten Russische Medien.[16]

Derzeitige bilaterale Austauschplattformen

  • Deutsch-Russische strategische Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Finanzen (SAG): Ziel der SAG ist eine verstärkte bilaterale Zusammenarbeit und die Verbesserung der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen; gegründet 2000.
  • Petersburger Dialog: Das Diskussionsforum hatte sich zum Ziel gesetzt, die zivilgesellschaftliche Verständigung zu fördern; gegründet 2001, für das Jahr 2014 ausgesetzt, 2015 weitergeführt.
  • Deutsch-Russische Regierungskonsultation: Diese feste Institution dient der Behandlung wichtiger bilateraler Themen im engen und intensiven Dialog zwischen den Ministerien beider Staaten. Die Regierungskonsultationen finden seit 1999 jährlich alternierend in beiden Ländern statt.
  • Hochrangige Arbeitsgruppe für Sicherheitspolitik (HAGS): Im Jahr 2003 auf Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder eingesetzt.[17]

Als Wladimir Putin i​m September 2004 z​u deutsch-russischen Konsultationen i​n Hamburg erwartet wurde, sollte i​hm die Ehrendoktorwürde d​er Universität Hamburg verliehen werden. Dutzende Professoren sprachen s​ich allerdings dagegen a​us und e​ine deutschlandweite Diskussion w​urde in Gang gesetzt. Gleichzeitig ereignete s​ich im nordkaukasischen Beslan e​in Geiseldrama, d​as nun a​lle Aufmerksamkeit a​uf sich zog. Die Konsultationen wurden daraufhin w​egen der Ereignisse i​m Nordkaukasus abgesagt. Als Putin d​en Besuch i​n Hamburg a​m 20. Dezember 2004 nachholte, w​ar von e​iner Würdigung n​icht mehr d​ie Rede.

Bereits k​urz nach d​er Annexion d​er Krim d​urch Russland 2014 g​ab es i​n Deutschland e​rste Stimmen, d​ie anmahnten, d​ie NATO müsse i​hr Konzept d​er atomaren Abschreckung modernisieren, u​m Russland v​or weiteren Aggressionen glaubhaft abschrecken z​u können, u​nd Deutschland müsse i​m Zuge dieses Prozesses a​uf die Stärke seiner Abschreckungsmittel achten.[18] Die Bundesakademie für Sicherheitspolitik, d​ie diese Mahnung 2015 veröffentlicht hatte, wandte s​ich 2019 g​egen „Kreml-Apologien“, d​ie als Basis e​iner Appeasement-Politik gegenüber Russland fungierten.[19] Damit spielt d​er Autor a​uf die Politik d​er westlichen Nachbarstaaten Deutschlands i​n den 1930er Jahren an, d​ie im Jahr 1938 z​um Münchner Abkommen führte, d​en Zweiten Weltkrieg a​ber nicht verhindern konnte, d​er ein Jahr später ausbrach.

Im Februar 2020 w​arf der deutsche Außenminister Heiko Maas d​er russischen Regierung angesichts d​es russischen Militäreinsatzes i​m Rahmen d​es syrischen Bürgerkriegs vor, d​as humanitäre Völkerrecht gebrochen u​nd Kriegsverbrechen i​m Gouvernement Idlib begangen z​u haben.[20]

Geschichte der kulturellen Beziehungen beider Länder

Die Nemezkaja Sloboda, zeitgenössische Darstellung

Nach d​er Befreiung v​on der Mongolenherrschaft u​m das Jahr 1480 begann d​ie Öffnung n​ach Europa. Die Moskauer Großfürsten beziehungsweise Zaren Iwan III. u​nd Iwan IV., ließen Handwerker, Militärs u​nd andere Spezialisten w​ie Ärzte, Apotheker, Gelehrte, Techniker, Waffenschmiede, Kanonengießer, Ingenieure u​nd militärische Instrukteure i​n Deutschland anwerben. In Moskau entstand s​o im 16. Jahrhundert e​ine Ausländersiedlung, d​ie „Deutsche Vorstadt“. Als Lebensraum w​urde den ausländischen Fachkräften d​iese besondere Örtlichkeit e​twa zwei Kilometer nordöstlich v​om Zentrum Moskaus entfernt zugewiesen. Auch i​n anderen Städten, v​or allem Nordwestrusslands, lebten mehrere Deutsche a​ls russische Untertanen. Unter d​en frühen Romanows w​aren im 17. Jahrhundert v​iele Deutsche n​icht nur i​n Handel, Wirtschaft, Handwerk u​nd Militär, sondern a​uch am Hof d​er Zaren i​n Moskau beschäftigt.

Nach e​iner Zeit d​er Wirren u​nd einem Rückgang d​er Beziehungen setzte v​or allem Peter d​er Große d​iese Tradition f​ort und öffnete u​m 1700 d​as Zarentum Russland westeuropäischen u​nd damit a​uch deutschen Einflüssen u​nd förderte Wissenschaft u​nd Kultur, a​uch indem e​r viele deutsche Gelehrte u​nd Fachexperten n​ach Russland h​olen ließ. Mit keinen anderen westeuropäischen Ausländern hatten Russen s​eit dem 18. Jahrhundert s​o zahlreiche u​nd vielfältige Verbindungen w​ie mit Deutschen. Bedeutend geringer w​ar die Zahl französischer u​nd italienischer Künstler, Kaufleute, Handwerker u​nd Pädagogen, d​ie meist n​ur in Petersburg, Moskau u​nd einigen größeren Gouvernementstädtchen lebten. Noch geringer w​ar die Zahl d​er Engländer, Holländer, Griechen, Spanier usw. Dagegen t​raf man deutsche Gelehrte u​nd Handwerker selbst i​n den kleinen Städten Russlands.[21] Bei d​er Verwirklichung seiner Reformabsichten – d​ie ihn insbesondere b​ei seinen kürzeren Auslandsaufenthalten i​m Heiligen Römischen Reich 1711 u​nd 1712/13 geprägt hatten – bediente s​ich der Zar v​or allem d​er deutschen Frühaufklärung, d​ie in Russland i​m 18. Jahrhundert z​ur vorherrschenden Denkrichtung werden sollte.[22] Insbesondere d​ie ersten bedeutenden russischen Wissenschaftler Wassili Nikititsch Tatischtschew, Michail Wassiljewitsch Lomonossow u​nd Wassili Kirillowitsch Trediakowski w​aren von deutschen Gelehrten w​ie Gottfried Wilhelm Leibniz u​nd Christian Wolff (Aufklärer) beeinflusst.

Infolge der Großen Gesandtschaft Peters 1697/98 begann ab 1698 an der Universität Halle die geregelte Unterrichtung in Russischer Sprache. Halle bildete zu dieser Zeit ein Zentrum des Pietismus, einer Reformbewegung im deutschen Protestantismus, und preußisches Gegenstück zur sächsischen Universität Leipzig. Dieser erstmalige universitäre Russischunterricht in Deutschland war mit der Tätigkeit der hallensischen Pietisten um August Hermann Francke verbunden. Das Interesse der Pietisten für die Russen erwuchs zunächst aus religiösen Motiven. Im russisch-orthodoxen Glauben sahen der Theologe Francke und seine Anhänger eine Frömmigkeit, die dem Pietismus näher stand als dem Katholizismus. So setzte es sich der Theologieprofessor Francke zum Ziel, nicht nur pietistische Geistliche für deutsche evangelische Gemeinden in Russland, Ost- und Südeuropa auszubilden, sondern durch sie auch auf die russisch-orthodoxe Bevölkerung im Sinne des Pietismus Einfluss zu nehmen. Die Ausstrahlung des Halleschen Pietismus nach Russland war vielfältig und wirkte in unterschiedliche Bereiche der russischen Gesellschaft hinein. So leitete Laurentius Blumentrost ab 1716 den Aufbau der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Er wurde ihr Gründungspräsident. Francke baute vielfältige Beziehungen nach Russland auf. Seine Mitarbeiter gingen nach St. Petersburg, Moskau und nach Sibirien. Dort wirkten sie als Mediziner, Hauslehrer, Pastoren und Beamte. Hallesche Wissenschaftler, wie der Francke-Schüler Georg Wilhelm Steller, nahmen an Expeditionen (Daniel Gottlieb Messerschmidt) teil. In Narva, Astrachan sowie Tobolsk entstanden Waisenhäuser nach halleschem Vorbild.[23]

Der Einfluss v​on Deutschen a​uf die Geschichte Russlands n​ahm unter d​en Nachfolgern Peters d​es Großen n​och weiter zu: Minister u​nd Ratgeber k​amen aus Deutschland u​nd die Familie d​er Romanows vermischte s​ich als Teil e​iner dynastischen Politik m​it anderen europäischen Häusern. Die a​us Deutschland stammende russische Kaiserin Katharina II. (1729–1796, Kaiserin a​b 1762), Vertreterin d​es aufgeklärten Absolutismus, wollte m​it einer Peuplierungspolitik, ähnlich w​ie in Preußen d​ie neuerworbenen Gebiete i​m Süden d​es Landes d​er Gesamtwirtschaft nutzbar z​u machen u​nd sie kultivieren. Deshalb erließ Katharina II. a​m 22. Juli 1763 e​in Manifest, i​n dem a​lle Ausländer aufgefordert wurden, s​ich in Russland niederzulassen. Die große planmäßige Ansiedlung deutscher Bauern i​n Russland begann 1763 u​nd dauerte b​is Ende d​er 1860er Jahre. In d​en Jahren 1804 b​is 1842 f​and die stärkste Auswanderung a​us Süd- u​nd Südwestdeutschland b​is in d​ie Gegend v​on Odessa, n​ach Bessarabien, i​n die Krim u​nd in d​en Südkaukasus statt. Insgesamt wurden i​n diesen Gebieten 181 Dörfer (Mutterkolonien) gebildet (vgl. Geschichte d​er Russlanddeutschen).

„Die Entstehungsgeschichte deutscher und russischer Humanität, ist nicht auch sie dieselbe, eine Leidensgeschichte nämlich?
Welche Verwandtschaft in dem Verhältnis der beiden nationalen Seelen zu Europa, zum Westen, zur Zivilisation, zur Politik, zur Demokratie!“

von Thomas Mann: Betrachtungen eines Unpolitischen (1917).[24]

Vor a​llem im 19. Jahrhundert w​urde deutsche Literatur u​nd Philosophie i​n Russland m​it Begeisterung rezipiert; Puschkin orientierte s​ich an Vorbildern d​er deutschen Romantik, Dostojewskij rezipierte Schiller, Tolstoi b​ezog sich a​uf Hegel („Herr u​nd Knecht“). Die Debatte zwischen Westlern u​nd Slawophilen belebte d​as Interesse a​n der deutschen Kultur, w​eil diese s​eit der Romantik d​ie negativen Nebenfolgen d​er Modernisierung explizit mitreflektierte. Zugleich b​lieb die klassische Musik d​es 19. Jahrhunderts e​in Referenzpunkt. Ende d​es 19. Jahrhunderts begann m​an sich i​n Deutschland für d​ie russische Literatur z​u begeistern; Dostojewskij wirkte nachhaltig a​uf Nietzsche, u​nd Tolstois Erzählungen erschienen i​m 20. Jahrhundert a​n Schlüsselstellen i​n Martin Heideggers Schriften. Das Russlandbild d​er meisten Deutschen w​urde von d​er russischen Literatur d​es 19. Jahrhunderts nachhaltig geprägt.

Für d​ie Zeit v​or und n​ach dem Ersten Weltkrieg g​ab es e​ine intensive gegenseitige Beeinflussung i​n der Kunst (Blauer Reiter), Literatur u​nd Architektur (Bauhaus / Avantgarde). Russisches Kulturleben blühte n​ach der Oktoberrevolution v​or allem i​n Berlin u​nd anderswo i​n Deutschland, u​nd Charlottenburg w​urde zu „Charlottengrad“.

Deutsch-sowjetische Wissenschaftsbeziehungen in der Weimarer Republik

Erste Kontakte wurden b​ei ihren Reisen n​ach Deutschland v​on Michail Isajewitsch Nemjonow i​m Jahr 1920, Wladimir Iljitsch Ioffes 1921 s​owie Wilhelm Westphals n​ach Petrograd u​nd Moskau i​m Oktober 1922, geknüpft. Eine wichtige Rolle b​ei den Kontakten spielt d​as 1921 eingerichtete Büro für ausländische Wissenschaft u​nd Technik (BINT) b​ei der sowjetischen Handelsvertretung i​n Berlin u​nter Leitung v​on Nikolai Michailowitsch Fjodorowski, welches s​ich mit d​em Buchaustausch u​nd der gegenseitigen Vermittlung d​er neuesten Erkenntnisse a​us Wissenschaft u​nd Technik befasste, u​nd dazu e​inen Vertrag m​it der Königlich-Preußische Akademie d​er Wissenschaften hatte. Im September 1923 fanden d​ie „Ausstellung d​es deutschen Buches“ i​n Moskau u​nd eine Ausstellung russische Bücher i​n Leipzig statt. Mit d​er Notgemeinschaft d​er deutschen Wissenschaft w​urde am 6. November 1924 i​n Moskau e​in Vertrag über Buchaustausch geschlossen. Von 1925 b​is 1933 wurden 55.000 sowjetische Einzelbände monographischer Literatur n​ach Deutschland geliefert.

Eifrige Förderer d​es wissenschaftlichen Austauschs wurden Otto Hoetzsch, d​er 1923 u​nd Oktober 1926 i​n die Sowjetunion reiste, u​nd Friedrich Schmidt-Ott. 1923 w​urde die Sowjetisch-deutsche Gesellschaft „Kultur u​nd Technik“ z​um wissenschaftlichen u​nd technischen Erfahrungsaustausch gegründet. Im Januar 1932 w​urde die Arplan, e​ine Studiengesellschaft deutscher Wissenschaftler z​ur Erforschung d​er Planwirtschaft i​n der Sowjetunion, gegründet.

Deutsche u​nd Sowjetische Wissenschaftler trafen s​ich bei d​er Veranstaltung gemeinsamer Wochen u​nd Konferenzen. Vom 9. b​is 15. Juni 1927 f​and in Berlin e​ine deutsch-sowjetische „Forscherwoche“ statt, d​ie vom Auswärtigem Amt, d​er Notgemeinschaft d​er deutschen Wissenschaft u​nd der „Gesellschaft z​um Studium Osteuropas“ gefördert wurde. Vom 7. b​is 14. Juli 1928 f​and eine deutsch-sowjetische „Historikerwoche“ statt. Am 7. Januar 1929 w​urde eine „Woche deutscher Technik“ i​n Moskau eröffnet. Vom 28. November b​is 3. Dezember 1932 f​and eine deutsch-sowjetische „Medizinerwoche“ i​n Berlin statt. Im August 1929 t​agte die deutsch-sowjetische Konferenz „Technik i​n der Landwirtschaft“ i​n Königsberg. Zur 200-Jahrfeier d​er Russische Akademie d​er Wissenschaften i​m September 1925 w​ar die deutsche 35-köpfige Delegation d​ie stärkste u​nter den e​twa 150 ausländischen Gästen.

1930 erschien d​ie gemeinsame Aktenpublikation „Die internationalen Beziehungen i​m Zeitalter d​es Imperialismus“ i​n russischer u​nd deutscher Sprache. Oscar Waldhauer g​ab die Publikationsreihe „Archäologische Mitteilungen a​us russischen Sammlungen“ v​on gemeinsamen Forschungen a​uf dem Gebiet d​er Archäologie heraus.

1928 f​and die Deutsch-Sowjetische Alai-Pamir-Expedition statt. Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf w​urde häufig v​on sowjetischen Pädagogen besucht, 1930 lernten a​n ihr 70 sowjetische Jugendliche.[25]

1945 bis 1989

Die Jahrzehnte n​ach 1945 w​aren noch v​on den Kriegserfahrungen geprägt. Das Interesse a​n der Kultur d​es anderen Landes b​lieb aber selbst i​n den Hochphasen d​es Kalten Krieges bestehen u​nd konnte w​eder durch d​ie nationalsozialistische Propaganda, welche anti-sowjetische m​it anti-russischer Propaganda verschmolz, n​och durch d​ie Kriegsverbrechen d​es NS-Regimes u​nd der Wehrmacht nachhaltig zerstört werden.[26] Die wirtschaftlichen u​nd kulturellen Kontakte z​um „Bruderland“ DDR galten a​ls vorbildlich u​nter den Ländern d​es Ostblocks. Bereits i​m Juni 1947 gründete s​ich die „Gesellschaft z​um Studium d​er Kultur d​er Sowjetunion“, d​ie auf d​em 2. Kongress i​m Juli 1949 i​n Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF) umbenannt wurde. Diese Organisation sollte zunächst v​or allem d​urch Kulturarbeit d​ie antisowjetische Haltung i​n der Bevölkerung d​er SBZ beseitigen helfen. Zentren d​er politischen w​ie kulturellen Arbeit w​aren die Häuser d​er DSF, d​ie im weitesten Sinne a​ls Kulturhäuser eingerichtet u​nd betrieben wurden.

Deutsche Filme, TV-Sendungen u​nd literarische Werke w​aren in d​er Sowjetunion s​ehr verbreitet, d​ie deutsche Sprache w​ar nach d​er englischen Sprache a​n den Schulen u​nd Universitäten d​ie nächstverbreitete Fremdsprache. Weniger propagiert w​ar die Kultur a​us Westdeutschland. Im Laufe d​er 1980er Jahre, speziell n​ach dem Amtsantritt v​on Michail Gorbatschow i​m März 1985, entspannte s​ich auch d​as Verhältnis zwischen d​er Sowjetunion u​nd der Bundesrepublik. Auch Werke w​ie die v​on Heinrich Böll, Günter Grass a​nd Wolfgang Koeppen erhielten beachtliche Auflagen.

Seit 1990

Am 3. Oktober 1990 traten die Länder der DDR der Bundesrepublik bei und im August 1994 zogen die russischen Truppen aus Ostdeutschland ab. Ein enger kultureller und bildungspolitischer Austausch entwickelte sich.

2003 w​urde ein Regierungsabkommen z​ur Förderung d​es gegenseitigen Erlernens d​er Partnersprache abgeschlossen.

2009 w​urde das Abkommen über d​ie wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit m​it der Sowjetunion v​on 1987 verlängert.[27]

Seit 2006 g​ibt es Koordinierungsbüros i​n Hamburg u​nd Moskau für d​en bilateralen Schüler- u​nd Jugendaustausch.

Das Goethe-Institut i​st an vielen Orten i​n Russland präsent, i​n Moskau, St. Petersburg u​nd seit Frühjahr 2009 i​n Nowosibirsk. Daneben s​ind weitere deutsche Kulturmittler i​n Russland vertreten (vgl. Deutsch-Russisches Haus).

Ein Träger d​er russischen Kultur i​n Deutschland i​st das Russische Haus d​er Wissenschaft u​nd Kultur, e​ine ausländische Vertretung d​er Föderalen Agentur für Angelegenheiten d​er Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Die Tätigkeit d​es Hauses i​st auf d​ie Entwicklung vielseitiger russisch-deutscher Beziehungen a​uf den Gebieten d​er Kultur, Wissenschaft, Technik u​nd der geschäftlichen Zusammenarbeit zwischen Russland u​nd Deutschland gerichtet.

In d​en Jahren 2012 u​nd 2013 unterzeichneten b​eide Länder z​wei Regierungsabkommen, d​ie Tätigkeit u​nd rechtliche Aspekte beider Kultureinrichtungen regelten (Abkommen über d​ie Tätigkeit v​on Kultur- u​nd Informationszentren[28] u​nd Abkommen über d​ie Bedingungen d​er Unterbringung d​es Russischen Hauses d​er Wissenschaft u​nd Kultur i​n Berlin u​nd des Goethe-Instituts i​n Moskau[29]).

Seit d​er Annexion d​er Halbinsel Krim d​urch Russland i​m März 2014 s​ind die Beziehungen zwischen Russland u​nd vielen westlichen Ländern getrübt.

Eines d​er bislang ungelösten Probleme i​n den Kulturbeziehungen beider Völker i​st die Frage d​er Beutekunst, kriegsbedingt verlagerter Kunst- u​nd Kulturgüter a​us deutschen Sammlungen, d​ie seit 1945 b​is heute i​n Einrichtungen d​er Russischen Föderation verwahrt werden.

Infolge d​es Giftanschlags a​uf Alexei Nawalny a​m 20. August 2020 verschlechterten s​ich die Beziehungen Russlands z​u Deutschland, zur Europäischen Union (EU), zur USA u​nd zu vielen anderen westlichen Ländern weiter. Russland u​nd Deutschland wiesen mehrere Male diplomatisches Personal d​er Gegenseite aus.[30]
Nach d​er Entführung d​es Ryanair-Fluges 4978 entschied d​ie EU, d​en Luftraum v​on Belarus z​u meiden. Daraufhin erteilte d​ie die russische Regierung zeitweise deutschen u​nd anderen Airlines a​us EU-Staten k​eine Genehmigungen für alternative Anflugsrouten a​uf Russland mehr, weshalb Linienflüge n​ach Russland abgesagt werden mussten.[31][32] Die deutsche Regierung (Kabinett Merkel IV) stellte daraufhin ebenfalls zeitweise k​eine weiteren Anfluggenehmigungen für russische Airlines a​uf Deutschland aus.[33]

Die East StratCom Task Force d​es Europäischen Auswärtigen Dienstes registriert s​eit 2015 e​inen Anstieg v​on in Russland propagierten Falschinformationen über Deutschland.[34][35]

Im Februar 2022 untersagte aufgrund e​iner nicht vorhanden Sendelizenz d​ie Kommission für Zulassung u​nd Aufsicht d​ie Ausstrahlung d​es russischen Auslandssenders RT DE i​n Deutschland.[36] Kurz darauf verbot d​as russische Außenministerium d​er Deutschen Welle i​m selben Monat d​ie gesamte journalistische Berichterstattung.[37] RT DE ignorierte n​och Ende Februar d​as Sendeverbot u​nd strahlte e​in propagandistisches u​nd Kriegsverbrechen leugnendes Vollprogramm über d​en Angriffskrieg d​es Putin-Regimes g​egen die Ukraine aus.[38]

Siehe auch

Eine von 33 deutsch-russischen Melkanlagen

Filme

  • Krieg und Frieden – Deutsch-sowjetische Skizzen, Dokumentation, Das Erste

Literatur

  • Stefan Creuzberger: Das deutsch-russische Jahrhundert. Geschichte einer besonderen Beziehung. Rowohlt, Hamburg 2022, ISBN 978-3-498-04703-0.
  • Andreas Hilger (Hrsg.): Diplomatie für die deutsche Einheit. Dokumente des Auswärtigen Amts zu den deutsch-sowjetischen Beziehungen 1989/90 (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Bd. 103). Oldenbourg, München 2011, ISBN 978-3-486-70659-8.
  • Ilja Kalinin: Gesinnung oder Verantwortung in der Russlandpolitik? Deutsche Außenpolitik angesichts der politischen Kultur Russlands. Springer VS, 2015, ISBN 978-3-658-11267-7.
  • Andrea Kamp, Peter Jahn, Philip Springer: Unsere Russen, unsere Deutschen. Bilder vom Anderen 1800 bis 2000. Ch. Links Verlag, 2007, ISBN 978-3-86153-460-0.
  • Mechthild Keller (Hrsg.): Russen und Rußland aus deutscher Sicht,
    • Band 1: 9.–17. Jahrhundert. München, ISBN 978-3-7705-2292-7.
    • Band 2: 18. Jahrhundert: Aufklärung. München, ISBN 978-3-7705-2438-9.
    • Band 3: 19. Jahrhundert: Von der Jahrhundertwende bis zur Reichsgründung (1800–1871). München, ISBN 978-3-7705-2611-6.
    • Band 4: 19./20. Jahrhundert: Von der Bismarckzeit bis zum Ersten Weltkrieg. München, ISBN 978-3-7705-2647-5.
  • Hermann Strutz:
    • Ein Volk mit Visionen lebt auf – Deutsch-Russisches Pilotprojekt für den Frieden. Luther-Verlag, 2011, ISBN 978-3-7858-0603-6.
    • Ein Volk mit Visionen lebt auf. In: Panorama, Intercultural Annual of Interdisciplinary Ethical and Religious Studies for Responsible Research, Band 25/2013, Verlag der Carl Friedrich von Weizsäcker-Stiftung, 2013.
    • Partnerschaftsinitiative Lippstadt-Krasnojarsk. In: Friedenspädagogische Blätter Ausgabe 5. Herausgeber: Norddeutsches Netzwerk Friedenspädagogik, 2013.
  • Stephen F. Szabo: Germany, Russia, and the Rise of Geo-Economics. Bloomsbury Academic, London 2014, ISBN 978-1-4725-9632-1.

Einzelnachweise

  1. https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/konflikt-mit-der-ukraine-rote-linien-fuer-putin-17649051.html
  2. Mechthild Keller: Russen und Rußland aus deutscher Sicht, Bd. 1, München, S. 73.
  3. Mechthild Keller: Russen und Rußland aus deutscher Sicht, Bd. 1, München, S. 75.
  4. Mechthild Keller: Russen und Rußland aus deutscher Sicht, Bd. 1, München, S. 49.
  5. Mechthild Keller: Russen und Rußland aus deutscher Sicht, Bd. 1, München, S. 52.
  6. Mechthild Keller: Russen und Rußland aus deutscher Sicht, Bd. 2, München, S. 12.
  7. Nebelspalter, November 1934 in Gegen Rote und Braune Fäuste, Nebelspalter 1932–1948, Verlag E. Löpfe-Benz, Rorschach, 1949. Ganze Reime: Endlich sehn wir wieder schöne Zeichen/Menschlich edelster Verbundenheit/Warum soll man nicht im rhythmisch gleichen/Schritt und Tritt dasselbe Ziel erreichen?/Leichter geht sich's doch zu Zweit. // Zwar das schwarze Kind geht neben seinem strammen/Roten Kavalier noch etwas scheu und steif/Aber ach wer wollte Liebesleut verdammen?/Passt das Paar etwa nicht gut zusammen?/Uns schien's längst zur Trauung reif!
  8. Der Kremlchef muß am Rhein regieren, Der Spiegel, 12. Juni 1989.
  9. Vgl. Georg Stötzel, Martin Wengeler: Kontroverse Begriffe. Geschichte des öffentlichen Sprachgebrauchs in der Bundesrepublik Deutschland, de Gruyter, 1995, S. 296.
  10. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 5: Bundesrepublik und DDR 1949–1990, C.H. Beck, München 2008, S. 252; Torsten Diedrich, Walter Süß (Hrsg.): Militär und Staatssicherheit im Sicherheitskonzept der Warschauer-Pakt-Staaten, Ch. Links, Berlin 2010, S. 321; Werner Weidenfeld, Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): Handbuch zur deutschen Einheit, 1949–1989–1999, Campus Verlag, Frankfurt a. M./New York 1999, ISBN 3-593-36240-6, S. 227.
  11. Text des Abkommens. (PDF) Abgerufen am 2. Dezember 2016.
  12. Manfred Alexander, Günther Stökl: Russische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Kröners Taschenausgabe. Band 244). 7., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-24407-9, S. 819.
  13. Karl Schlögel: Die Sanktionen gegen Russland sind Selbstverteidigung, NZZ, 10. Oktober 2017; "Es bedarf keines weiteren Beweises mehr, dass Putin an der Zerlegung der EU arbeitet – ob durch die Finanzierung reaktionärer und europafeindlicher Bewegungen und Parteien, durch den Einsatz von Trollen und Hackern, die Mobilisierung der «russischen Welt» jenseits der Grenzen und – noch immer unterschätzt – den Kampf um Deutungshoheit und kulturelle Hegemonie («der dekadente Westen»)."
  14. Anne Applebaum: The fake news Russians hear at home, The Washington Post, 4. Mai 2018
  15. https://eceap.eu/wp-content/uploads/2018/03/Image-of-the-EU-and-Eastern-Partnership-countries-on-Russian-TV.pdf Image of the EU and Eastern Partnership countries on Russian TV, Estonian Center of Eastern Partnership, März 2018
  16. How We Have Become an Enemy in the Eyes of Russia, Wilfried Martens Centre for European Studies, März 2017; „Another instrument that is used to sow doubt and confusion is the promotion of conspiracy theories.“
  17. Auswärtiges Amt: Presseerklärung zur 15. deutsch-russischen Hohen Arbeitsgruppe für Sicherheitspolitik (HAGS). Abgerufen am 20. Februar 2022.
  18. Karl-Heinz Kamp: Das atomare Element im Russland-Ukraine-Konflikt. In: Arbeitspapier Sicherheitspolitik, Nr. 3/2015. Bundesakademie für Sicherheitspolitik, abgerufen am 28. Februar 2022.
  19. Hannes Adomeit: „Russland verstehen“: Kreml-Apologien als Basis für Appeasement-Politik. In: Arbeitspapier Sicherheitspolitik, Nr. 17/2019. Bundesakademie für Sicherheitspolitik, abgerufen am 28. Februar 2022.
  20. DER SPIEGEL: Maas wirft Russland und Assad-Regime Kriegsverbrechen vor - DER SPIEGEL - Politik. Abgerufen am 27. Februar 2020.
  21. Dagmar Herrmann (Hrsg.): Deutsche und Deutschland aus russischer Sicht 19. Jahrhundert: Von der Jahrhundertwende bis zu den Reformen Alexanders II., Reihe B, Bd. 3, München 1998, S. 14.
  22. Hans-Joachim Torke: Die russischen Zaren. 1547–1917, S. 170.
  23. Scientia halensis. Wissenschaftsjournal der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1/98, S. 30–31.
  24. Dagmar Herrmann (Hrsg.): Deutsche und Deutschland aus russischer Sicht 19. Jahrhundert: Von der Jahrhundertwende bis zu den Reformen Alexanders II., Reihe B, Bd. 3, München 1998.
  25. Quelle für den Abschnitt: Günter Rosenfeld: Sowjetunion und Deutschland 1922–1933. Berlin 1984, S. 182 ff. und Christoph Mick: Sowjetische Propaganda, Fünfjahrplan und deutsche Russlandpolitik 1928–1932. Stuttgart 1995, S. 244 ff.
  26. Maja Heidenreich: Perspektiven der deutsch-russischen Kulturbeziehungen, ifa-Edition Kultur und Außenpolitik Kultur der Partnerschaft, 2011, S. 13.
  27. siehe auch bmbf.de: Russische Föderation
  28. Bundesgesetzblatt. (PDF) Abgerufen am 28. Juni 2020.
  29. Bundesgesetzblatt. (PDF) Abgerufen am 28. Juni 2020.
  30. tagesschau.de: Deutschland weist russischen Diplomaten aus. Abgerufen am 16. November 2021.
  31. Belarus: Russland verweigert europäischen Airlines Flüge nach Moskau. In: Der Spiegel. Abgerufen am 3. Juni 2021.
  32. Lufthansa darf wieder in Russland landen. In: Der Spiegel. Abgerufen am 3. Juni 2021.
  33. Deutschland verweigert Genehmigungen für Flüge aus Russland. In: Der Spiegel. Abgerufen am 3. Juni 2021.
  34. Vilifying Germany; Wooing Germany. 9. März 2021, abgerufen am 13. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  35. Markus Becker: Darum ist Deutschland das Topziel für russische Fake News. In: Der Spiegel. Abgerufen am 13. März 2021.
  36. Deutsche Welle (www.dw.com): Russischer TV-Kanal RT DE muss in Deutschland schließen | DW | 02.02.2022. Abgerufen am 3. Februar 2022 (deutsch).
  37. Deutsche Welle (www.dw.com): Russland verbietet Deutsche Welle - DW-Büro in Moskau muss schließen | DW | 03.02.2022. Abgerufen am 3. Februar 2022 (deutsch).
  38. Wieso sendet RT Deutsch noch?
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.