Deutsch-luxemburgische Beziehungen

Die Nachbarstaaten Deutschland und Luxemburg teilen sich eine 135 Kilometer lange Grenze und besitzen seit dem deutsch-luxemburgischen Grenzvertrag vom 19. Dezember 1984 ein Gemeinschaftliches deutsch-luxemburgisches Hoheitsgebiet. Beide Länder sind Mitglieder der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), des Europarats, der NATO und der Europäischen Union, der Eurozone sowie des Schengen-Raums. Die Staatsoberhäupter beider Länder nehmen an den alljährlichen Treffen der deutschsprachigen Länder teil.[1]

deutsch-luxemburgische Beziehungen
Deutschland Luxemburg
Deutschland Luxemburg

Eine deutsche Botschaft existiert i​n der Stadt Luxemburg.[2] Luxemburg verfügt über e​ine Botschaft i​n Berlin. Honorarkonsuln s​ind in Aachen, Bad Homburg v​or der Höhe, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart, Trier u​nd Völklingen tätig.[3]

Die Muttersprache d​er Luxemburger i​st Luxemburgisch („Lëtzebuergesch“), e​ine moselfränkische Mundart.

Das französische Lothringen, d​as deutsche Saarland u​nd das Großherzogtum Luxemburg arbeiten i​n verschiedenen Bereichen i​m Rahmen d​er Europaregion Saar-Lor-Lux grenzüberschreitend e​ng zusammen.

Seit 1957 g​ibt es e​ine Städtepartnerschaft zwischen Metz u​nd Trier. Diese bildete d​en Anfang für d​ie QuattroPole, e​in Zusammenschluss d​er Europaregion Saar-Lor-Lux.

Geschichte

Unterzeichnung eines deutsch-luxemburgischen Sozialabkommens im Auswärtigen Amt, Bonn 1960

Luxemburg w​ar Mitglied d​es Deutschen Bundes u​nd Deutschen Zollvereins.

Von 1914 b​is 1918 besetzten deutsche Truppen Luxemburg i​m Ersten Weltkrieg. Dabei w​urde die Erste deutsche Botschaft i​n Luxemburg a​ls Großes Hauptquartier genutzt, w​as zu Verstimmungen führte.

Im Zweiten Weltkrieg marschierte die Wehrmacht in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai 1940 in Luxemburg ein, um Frankreich anzugreifen, und hielt das Land bis 1944 besetzt. Die Großherzogin Charlotte flüchtete mit ihrer Familie und der Regierung über Frankreich, Portugal und die Vereinigten Staaten ins Exil nach Kanada und London. Ab Mai 1940 war die Volksdeutsche Bewegung in Luxemburg von der Zugehörigkeit der Luxemburger zur „germanischen Rasse“ (Volksdeutsche) überzeugt und versuchte während der Besetzung Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg mit dem Motto „Heim ins Reich“ den Anschluss an das nationalsozialistische Deutsche Reich zu erreichen. Im August 1942 annektierte Deutschland das besetzte Land und formte aus den Distrikten Landkreise.

Wirtschaft

Deutschland i​st der größte Abnehmer luxemburgischer Exporte. Luxemburg bezieht e​twa 30 Prozent seines gesamten Importvolumens a​us Deutschland. Vor a​llem in d​er Grenzregion s​ind etwa 38.400 deutsche Staatsbürger i​n Luxemburg berufstätig.

Diplomatischer Austausch

Die Deutsch-Belgisch-Luxemburgische Parlamentariergruppe pflegt d​ie Beziehungen zwischen d​em Deutschen Bundestag u​nd der Chamber. Vorsitzender i​n der 18. Wahlperiode i​st Patrick Schnieder (CDU/CSU). Stellvertretende Vorsitzende s​ind Daniela De Ridder (SPD), Katrin Werner (Die Linke) u​nd Corinna Rüffer (Bündnis 90/Die Grünen).[4]

Siehe auch

Commons: Deutsch-luxemburgische Beziehungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. d’Lëtzebuerger Land - Beim Deutschen Bund in Eupen (02. September 2016)
  2. Deutsche Botschaft Luxemburg (deutsch). Abgerufen am 1. April 2012.
  3. Botschaft von Luxemburg in Berlin (deutsch), Abgerufen am 1. April 2012
  4. Vorstände der Parlamentariergruppen in der 18. Wahlperiode (Memento vom 4. August 2014 im Internet Archive)
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