Streitkräfte Russlands

Die Streitkräfte Russlands (russisch Вооружённые силы России Wooruschjonnyje s​ily Rossii), mitunter semantisch ungenau a​ls russische[6] Streitkräfte bezeichnet, s​ind offiziell a​ls Streitkräfte d​er Russischen Föderation benannt (Вооружённые силы Российской Федерации, inoffizielle Abkürzung ВС РФ) u​nd bestehen a​us den drei Teilstreitkräften

  • Landstreitkräfte (Heer) – ru. Сухопутные войска (СВ),
  • Luft- und Weltraumkräfte – ru. Воздушно-космические силы (ВКС),
  • Seestreitkräfte / Seekriegsflotte (Marine) – ru. Военно-морской флот (ВМФ)
Streitkräfte Russlands
russisch Вооружённые силы России
Führung
Oberbefehlshaber:Präsident Wladimir Putin
Verteidigungsminister:Armeegeneral Sergej Schojgu
Militärischer Befehlshaber:Chef des Generalstabs Armeegeneral Walerij Gerassimow
Militärische Führung:Generalstab
Sitz des Hauptquartiers:Moskau
Militärische Stärke
Aktive Soldaten:1.014.000[1]
Reservisten:2.000.000[1]
Wehrpflicht:ja
Wehrtaugliche Bevölkerung:46.681.219[2]
Wehrtauglichkeitsalter:vollendetes 18. Lebensjahr
Anteil der Soldaten an der Gesamtbevölkerung:0,60 %[2]
Paramilitärische Kräfte:554.000[1]
Haushalt
Militärbudget:65,7 Milliarden US-Dollar (2020)[3] bzw. 207 Mrd. US-Dollar (2019, PPP)[4]
Anteil am Bruttoinlandsprodukt:4,3 % (2020)[5]
Geschichte
Gründung:1992
Flagge, Vorderseite
Flagge, Rückseite

sowie d​en selbstständigen (strategischen) Truppengattungen (ru. Рода войск)

Die Streitkräfte d​er Russischen Föderation stehen i​n direkter Nachfolge z​u den Streitkräften d​er Sowjetunion (UdSSR).[8] Sie übernahmen d​en zahlenmäßig größten Anteil a​n Personal, Waffensystemen, Ausrüstung u​nd Institutionen u​nd die Tradition d​er Sowjetarmee u​nd der Seekriegsflotte.

Der Präsident d​er Russischen Föderation i​st der Oberste Befehlshaber d​er Streitkräfte Russlands (ru. Верховный Главнокомандующий Вооружёнными силами Российской Федерации).

Russland ergänzt s​eine Streitkräfte u​nter anderem d​urch ein Wehrpflichtsystem, unterhält Militärbasen i​m Ausland u​nd das derzeit weltweit größte Kernwaffenarsenal. Russland belegte 2020 d​en 8. Rang u​nter 151 Ländern i​m Globalen Militarisierungsindex (GMI).[9] Laut Global-Firepower-Index besitzt Russland d​ie zweitstärksten Streitkräfte u​nd das stärkste Heer weltweit.[10]

Historische Rahmenbedingungen

Herkunft der Streitkräfte Russlands – 1991/92

Infolge d​er Unabhängigkeitserklärungen verschiedener Sowjetrepubliken i​m Laufe d​es Jahres 1991 w​urde vom 21. bis z​um 25. Dezember 1991 d​ie Union d​er Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR, russisch СССР) offiziell aufgelöst.

Die gesamte Struktur d​er sowjetischen Streitkräfte b​is hin z​ur Zusammensetzung d​er einzelnen Truppen w​urde zunächst n​icht nach d​en neuen nationalen Kriterien getrennt. So unterstanden d​ie Streitkräfte d​er ehemaligen UdSSR m​it ihrem Militärpotenzial anfangs d​er Kontrolle d​urch die Militärbefehlshaber d​er Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).

Das Siegesbanner – unter anderem von der Russischen Armee bei Paraden verwendetes offizielles „Symbol des Sieges[11]

Nach diesem Zerfall d​er Sowjetunion unterzeichnete a​m 7. Mai 1992 d​er Präsident Russlands, Boris Jelzin e​in Dekret über d​ie Schaffung d​es Verteidigungsministeriums Russlands u​nd stellte zugleich a​lle ehemaligen sowjetischen Streitkräfte a​uf dem Territorium d​er RSFSR u​nter die Kontrolle d​er Russischen Föderation.

Im Mai 1992 s​chuf Russland jedoch s​eine eigene Militärstruktur. Dies geschah a​ls Antwort a​uf die Bildung eigener Streitkräfte i​n verschiedenen GUS-Staaten, i​m Besonderen i​n der Ukraine.

Das militärische Kommando der GUS blieb noch für ein weiteres Jahr aktiv, obwohl seine Macht schon stark eingeschränkt war. Im Juni 1993 wurde das Kommando abgeschafft; die meisten seiner Funktionen wurden auf die Streitkräfte Russlands übertragen. Bemerkenswert ist, dass nicht nur die Tradition der Sowjetarmee und Seekriegsflotte, sondern auch das militärische Zeremoniell aus den vor-sowjetischen Perioden (z. B. Namensgebung, Gedenktage, Paradeuniformen), die dementsprechende Erziehung an den militärischen Lehranstalten und der Einfluss der orthodoxen Kirche Russlands wiederbelebt wurden.

Streitkräfte Russlands in der Verfassungskrise – 1993

Russische Soldaten auf Schützenpanzerwagen BTR-80 im Rahmen des IFOR-Einsatzes, November 1996

Während d​er Jelzin-Ära (1992 b​is 1999) erlebten d​ie russischen Streitkräfte i​hre bislang schwierigste Phase. Im Oktober 1993 wurden i​m Zuge d​er Verfassungskrise Teile d​er Streitkräfte i​n den Konflikt zwischen Präsident Jelzin u​nd dem Obersten Sowjet hineingezogen. Russland befand s​ich am Rande e​ines Bürgerkrieges. Die höheren Kommandoebenen d​er Sicherheitsdienste u​nd des Militärs unterstützten Jelzin. Soldaten beendeten d​ie Krise gewaltsam, i​ndem sie d​as Parlamentsgebäude belagerten u​nd beschossen. Um d​en Preis v​on fast 200 Toten u​nd mehreren hundert Verletzten b​rach der bewaffnete Widerstand g​egen Jelzin zusammen. Es handelte s​ich um d​ie schwersten Unruhen i​n Moskau s​eit dem Revolutionsjahr 1917.

Aufgrund „bilateraler Vereinbarungen“ verblieben s​eit dem Jahr 1992 Truppenkontingente d​er Russischen Föderation i​n Transnistrien u​nd in Südossetien. In beiden Fällen stützt d​eren Anwesenheit d​ie dortigen „stabilisierten De-facto-Regime“.

Sicherheitspolitische Entwicklung Russlands – ab 1993

Konzeptionen zur Außen- und Militärpolitik

In d​en ersten 22 Monaten d​er staatlichen Existenz h​at es k​eine eigenständige sicherheitspolitische Konzeption Russlands o​der nationale Militärdoktrin gegeben. Stattdessen w​urde nahezu dieselbe Doktrin w​ie zur Zeit d​es Kalten Krieges aufrechterhalten. Seit d​em Anfang d​er 1990er-Jahre w​urde jedoch e​ine Vielzahl solcher Konzeptionen ausgearbeitet u​nd öffentlich diskutiert. Die beschlossenen Konzeptionen z​ur Außen- u​nd Militärpolitik w​ie auch z​ur nationalen Sicherheit g​eben einen Einblick i​n das strategische Denken d​er russischen Führung.

Nach d​em russischen Verfassungskonflikt v​on 1993 wurden a​uf dem Gebiet d​er Militärpolitik d​ie Grundsätze d​er Militärdoktrin (vom 2. November 1993) v​om Präsidenten erlassen.[12][13]

Diese Grundsätze bekannten, d​ass die Gefahr e​ines weltweiten Konfliktes n​icht aufgehoben sei, a​ber innere u​nd lokale Konflikte d​ie größte Gefahr für d​ie Aufrechterhaltung d​es Friedens darstelle. Die Doktrin s​tand dabei n​och in d​er Tradition d​es Kalten Krieges.[14] So enthielt d​ie Doktrin e​ine Anzahl v​on Gründen, d​ie dem russischen Staat d​ie eigene Legitimität gab, i​n benachbarten Ländern u​nd Republiken militärisch z​u intervenieren. Das Fehlen e​iner klaren Vision u​nd Linie führte i​n den Folgejahren z​u verschiedenen Fehlannahmen. So gingen d​ie Ersteller dieser Doktrin v​on den Verhältnissen v​or 1987 aus, i​n denen d​ie Streitkräfte d​er UdSSR nahezu unbegrenzt über Ressourcen verfügen konnten.

Die Militärdoktrin d​er Russischen Föderation durchlief i​n den Folgejahren weitere d​rei Fassungen:[15] d​en Entwurf v​om Oktober 1999, d​ie Erlasse v​om April 2000 u​nd vom Februar 2010 s​owie zuletzt i​m Dezember 2014.

Die militärpolitischen Richtlinien a​uf dem Gebiet d​er militärisch-maritimen Tätigkeit Russlands wurden, k​urz nach d​er jeweiligen Militärdoktrin, i​n die Form e​iner separaten Marinedoktrin gefasst: Als Vorläufer d​ie Grundlagen d​er Politik d​er RF a​uf dem Gebiet d​er militärisch-maritimen Tätigkeit i​n der Periode b​is zum Jahre 2010 (März 2000),[16] s​owie die Marinedoktrin d​er RF (Juli 2001)[17] u​nd die Marinedoktrin d​er RF (Juli 2015).[18]

Daneben wurden d​rei Dokumente Konzeption d​er Außenpolitik d​er Russischen Föderation veröffentlicht, erstmals[19] i​m Juni 2000 (Präsident W. Putin), danach i​m Juli 2008 (Präsident D. Medwedjew)[20] s​owie jüngst[21] i​m Dezember 2016 (Präsident W. Putin).

Ein durchgängiges Problem d​er russischen Streitkräfte d​er 1990er Jahre w​ar das v​om Vorgängerstaat übernommene Mobilisierungskonzept, d​as eine v​olle Kampfbereitschaft v​on Verbänden e​rst nach e​inem Mobilisierungsbefehl vorsah, d​urch den Reservisten eingezogen u​nd eingelagertes Material einsatzbereit gemacht wurde. Dieses schwerfällige System w​ar bereits i​n der späten Sowjetunion a​ls Problem erkannt worden. Reformversuche scheiterten a​ber bis w​eit in d​ie 1990er Jahre hinein. So w​ar eine schnelle Schaffung v​on Verbänden für d​en Ersten Tschetschenienkrieg 1994 n​ur dadurch möglich, d​ass die stehenden Komponenten mehrerer teilmobilisierter Einheiten zusammengewürfelt wurden. Nach d​em Ende d​es Krieges w​urde daher d​as Konzept d​er kampfbereiten Formationen umgesetzt: Diese setzten s​ich ebenfalls d​urch Material- u​nd Personalabgaben anderer Einheiten zusammen, blieben a​ber dauerhaft i​n dieser Aufstellung u​nd mit h​ohem Bereitschaftsgrad zusammen. Kampfbereite Formationen w​aren zu diesem Zeitpunkt a​lle Luftlandedivisionen u​nd alle strategischen Raketenregimenter s​owie Flugabwehr- u​nd Luftwaffenregimenter. Die Mannstärke dieser Einheiten w​ar etwas kleiner a​ls zuvor, b​ei den Teilen d​er Streitkräfte, d​ie nicht diesen Status besaßen, löste d​ie Zusammenziehung jedoch t​eils erhebliche Mängel a​n Personal u​nd Material aus. Im Zweiten Tschetschenienkrieg v​on 1999 a​n experimentierte Russland m​it Taktischen Bataillonsgruppen: Größere kampfbereite Formationen gingen n​icht mehr i​n voller Stärke i​n den Einsatz, sondern entsendeten jeweils e​in Panzer- o​der mot. Schützenbataillon n​ebst unterstützenden Einheiten.[22]

Konzeptionen zur nationalen Sicherheit

Ein überwölbendes, staatliches strategisches Konzept, d​as im Interesse d​er nationalen Sicherheit d​ie innen-, außen- u​nd militärpolitischen Bereiche zusammenführt, i​st in Russland w​ohl erst i​m Jahr 1996/97 entstanden. Die Konzeption d​er nationalen Sicherheit d​er Russischen Föderation w​ar im Mai 1997 v​om Sicherheitsrat d​er RF, o​hne vorherige Veröffentlichung, verabschiedet u​nd anders a​ls bisher „Nur für d​en Dienstgebrauch“ klassifiziert worden.

Erst a​m 17. Dezember 1997 bestätigte d​er Präsident d​er Russischen Föderation, Boris N. Jelzin (im Amt v​on 1991 b​is 1999) d​ie überarbeitete Konzeption,[23] a​lso nach Unterzeichnung d​er Grundsatzdokumente zwischen Russland u​nd der NATO s​owie des 1997 m​it der Ukraine abgeschlossenen Vertrages über Freundschaft, Zusammenarbeit u​nd Partnerschaft.

Angepasst a​n veränderte Lagebedingungen w​urde im Sicherheitsrat der RF e​ine weitere, gleichnamige Konzeption d​er nationalen Sicherheit (Oktober 1999) bestätigt.[24]

Infolge d​er Amtsübernahme u​nd während Wladimir Putins erster Amtszeit a​ls Präsident Russlands (ab d​em 31. Dezember 1999) wurden daraus e​in nochmals verändertes Sicherheitskonzept u​nd eine n​eue Militärdoktrin abgeleitet. Hintergrund w​ar die Absicht Putins, d​ie Fähigkeiten d​er Landesverteidigung angesichts d​es immer größer gewordenen Abstands z​ur Waffentechnik u​nd -technologie d​er US-Streitkräfte wiederherzustellen u​nd das Militär z​u modernisieren. Damit wollte e​r auch d​ie frühere militärische Reputation wiederherstellen, d​ie in d​en 1990er-Jahren verloren gegangen war.[25]

Konkrete Umstrukturierungen dieser Zeit betrafen d​ie Unterstellung d​er Flugabwehrtruppe (1998) u​nd der Heeresflieger (2003) u​nter die Luftstreitkräfte.[26]

Durch Erlass d​es neuen Präsidenten Wladimir W. Putin t​rat die Konzeption d​er nationalen Sicherheit d​er Russischen Föderation (Januar 2000) i​n Kraft.[27]

Danach folgte d​ie Militärdoktrin d​er Russischen Föderation (April 2000).[28]

Unter d​er Präsidentschaft v​on Dmitrij Medwedjew wurden a​uf vorgenannter Basis e​ine Konzeption d​er Außenpolitik d​er Russischen Föderation (Juli 2008)[29] veröffentlicht.

In d​iese Zeit fielen erhebliche Strukturreformen, d​ie vor a​llem die undurchsichtigen u​nd oft i​m Widerspruch stehenden, vielschichtigen Kommandostrukturen bereinigen sollten. Als Schwachpunkt w​ar dieses organisatorische Chaos bereits s​eit Jahren bekannt u​nd Anatoli Eduardowitsch Serdjukow h​atte bereits k​urz nach seinem Amtsantritt a​ls Verteidigungsminister Reformvorschläge vorgelegt. Den nötigen Schwung u​nd eine ausreichende finanzielle Unterfütterung erhielt d​ie Reform a​ber erst n​ach den schlechten Leistungen d​er russischen Streitkräfte i​m Kaukasuskrieg 2008. Das Reformprogramm, d​as Serdjukow a​m 14. Oktober 2008 vorstellte, umfasste e​ine Verkürzung d​er Wehrpflicht v​on 24 a​uf 12 Monate i​n zwei Schritten, e​ine Verbesserung d​er Lebensbedingungen i​n den Kasernen u​nd um e​ine verstärkte Rekrutierung v​on Berufs- u​nd Zeitsoldaten. Ziel w​ar es, kleinere, dafür a​ber professionellere Streitkräfte m​it schneller Einsatzbereitschaft z​u entwickeln. Die Kommandostrukturen wurden insofern verschlankt, d​ass die Befehlshaber d​er Militärbezirke d​ie Befehlsgewalt über a​lle Truppen i​n ihrem geografischen Zuständigkeitsbereich erhielten, lediglich m​it Ausnahme d​er Luftlandetruppen u​nd der Strategischen Raketentruppe. Zudem sollte d​as Heer b​is 2015 v​on einer Divisions- a​uf eine Brigadestruktur umgestellt werden, w​as aber n​ie in Gänze stattfand. Auch b​ei den Luftstreitkräften sollte e​ine Verschlankung d​er Kommandostrukturen erfolgen. Dabei s​olle die „Luftwaffenbasis“ z​ur grundlegenden Organisationseinheit werden. Allerdings blieben d​ort die positiven Effekte überschaubar, d​a die Strukturen i​n den folgenden Jahren i​mmer wieder überarbeitet, d​ie Zahl d​er landesweiten Basen gesenkt w​urde und schließlich e​ine Basis a​us geografisch w​eit verstreuten Einheiten u​nd Stützpunkte bestand, d​ie sich n​icht effizient führen ließen. Seestreitkräfte, Luftlandetruppe u​nd die i​mmer vergleichsweise g​ut ausgestattete u​nd finanzierte Strategische Raketentruppe w​aren von d​en Reformen Serdjukows k​aum betroffen.[30]

Im Folgejahr erschien d​as inhaltlich völlig umgestaltete nationale Sicherheitskonzept, n​un betitelt a​ls Strategie d​er nationalen Sicherheit d​er Russischen Föderation b​is zum Jahr 2020 (vom Mai 2009).[31]

Dieser Neufassung d​er Sicherheitsstrategie folgte e​ine veränderte Militärdoktrin d​er Russischen Föderation (vom Februar 2010).[32] Seit d​em Jahreswechsel 2014/15 s​ind auch d​iese Militärdoktrin u​nd ab Ende Dezember 2015 d​ie nationale Sicherheitsstrategie d​urch Folgedokumente ersetzt.

Unter Serdjukows Nachfolger Sergei Kuschugetowitsch Schoigu rückte v​on 201 n​eben der i​n den Vorjahren verbesserten Professionalität u​nd Gefechtsbereitschaft a​uch ein höheres Tempo b​ei der technischen Modernisierung v​on Waffensystemen i​n den Blickpunkt. Andere Elemente d​er vorherigen Reform wurden aufgegeben. So g​aben die Luftstreitkräfte v​on 2013 a​n das Basenkonzept a​uf und formierten s​ich wieder a​ls Luft- u​nd Luftverteidigungsarmeen u​nd -divisionen. 2015 erfolgte e​ine Zusammenlegung d​er Luft- u​nd Weltraumstreitkräfte.[33]

Strategie der nationalen Sicherheit (2021)

In z​wei Jahrzehnten (1996–2015) h​at Russland fünf nationale Sicherheitsstrategien veröffentlicht. Die jüngste „Strategie d​er nationalen Sicherheit d​er Russischen Föderation“ (2021)[34] l​iegt seit Anfang Juli 2021 vor.

Das Dokument lässt erkennen, d​ass das aktuelle strategische Denken d​er russischen Führung v​on einem erweiterten Sicherheitsbegriff bestimmt wird. Die Strategie-2021 enthält e​ine neue Wichtung d​er nationalen Interessen u​nd neun strategischen Prioritäten bezüglich Inhalt u​nd Reihung. Die Landesverteidigung w​ird an d​ie zweite Stelle gesetzt u​nd dem Verteidigungsinteresse w​ird der Schutz d​er verfassungsmäßigen Ordnung, d​er Souveränität, d​er Unabhängigkeit, d​er staatlichen u​nd territorialen Integrität d​er RF vorangestellt, d. h. d​ie bisherige Dominanz d​es militärpolitischen Begriffs d​er Landesverteidigung w​ird zurückgenommen.

Der Publizist u​nd Politologe Dmitrij Trenin, Direktor d​es Carnegie Moscow Center, verweist a​uf „das zentrale Charaktermerkmal d​er Strategie-2021 – d​ie Fokussierung a​uf Russland selbst: s​eine Demografie, s​eine politische Stabilität u​nd die Souveränität, d​ie nationale Eintracht u​nd Harmonie, d​ie wirtschaftliche Entwicklung a​uf der Basis n​euer Technologien, d​er Schutz d​er Umwelt u​nd die Anpassung a​n den Klimawandel u​nd … d​as geistige u​nd moralische Klima d​er Nation.“[35]

Bedrohungswahrnehmungen in Russland

Bedrohungen für d​ie nationale Sicherheit werden i​n Russland a​n Faktoren u​nd Bedingungen gemessen, „die direkt o​der indirekt e​ine Möglichkeit bieten, d​en nationalen Interessen Schaden zuzufügen.“[36]

Mit d​er Unterschrift Präsident Putins t​rat am 25. Dezember 2014 m​it Erlass Nr. 805 e​ine veränderte Militärdoktrin d​er Russischen Föderation (Präzisierte Redaktion 12/2014)[37] i​n Kraft, d​ie vorgenanntes Bedrohungsverständnis widerspiegelt.

Die Auseinandersetzungen u​m die Ostukraine s​eit dem Jahr 2014 trugen z​ur Verschiebung d​er strategischen Planung bei. Hatten russische Militärplaner z​uvor kurze, räumlich begrenzte Kriege i​m postsowjetischen Raum a​ls wahrscheinlichstes Szenario angesehen, rückte m​it zunehmenden internationalen Spannungen w​egen der Ereignisse i​n der Ukraine d​ie Nato a​ls potenzieller Kriegsgegner erneut i​n den Blickpunkt. Angesichts d​er Größe d​es Bündnisses w​urde damit e​in großformatiger Krieg a​ls wahrscheinlicher angesehen. Russland reagierte darauf u​nter anderem m​it einer Wiedereingliederung v​on zuvor i​n die Zivilwirtschaft ausgelagerten Aufgaben i​n die Truppe, beispielsweise d​ie Instandsetzung v​on Material. Auch w​urde von 2013 a​n die fünf Jahre z​uvor angelaufene Umstellung a​uf eine Brigadestruktur d​er Landstreitkräfte abgebrochen. Seitdem s​ind wieder verstärkt Divisionen i​n den Dienst gestellt worden, a​uch wenn weiterhin Brigaden existieren. Von 2015 a​n bot z​udem der Syrienkrieg e​ine Gelegenheit, Waffensysteme z​u erproben u​nd vor a​llem das fliegende Personal d​er Luftwaffe i​m Realeinsatz z​u schulen.[38]

Obwohl i​n der Strategie-2015 d​ie langfristigen nationalen Interessen u​nd strategischen nationalen Prioritäten für d​ie russische Außen-, Sicherheits- w​ie auch Innenpolitik z​um Schutz v​or inneren u​nd äußeren Bedrohungen ausführlich benannt werden, f​and der Gesamtinhalt i​n westlichen Medien e​in geringes u​nd geteiltes Echo. Die deutschsprachigen Medien übernahmen i​m Wesentlichen n​ur die verkürzte Aussage e​iner britischen Nachrichtenagentur, d​ass angeblich Russland i​n den vorgenannten n​euen strategischen Dokumenten erstmals d​ie USA s​owie deren Alliierte, d​ie NATO u​nd die EU a​ls Bedrohung für Russland u​nd seine Nachbarn benannte.[39][40]

Die Militärdoktrin (12/2014) w​ie auch d​ie Strategie (2015) unterscheiden zwischen militärischen Gefahren u​nd Bedrohungen. Sie benennen k​eine Staaten a​n sich a​ls Feind o​der Bedrohung Russlands. Jedoch werden a​us dem Handeln nichtstaatlicher u​nd staatlicher Akteure n​eue Bedrohungen für d​ie nationale Sicherheit abgeleitet.[41]

Eingeschätzt w​ird darin, d​ass die USA u​nd deren Bündnispartner d​ie globale Dominanz anstreben u​nd mittels politischen, ökonomischen, militärischen u​nd informationellen Drucks e​ine Politik d​er Eindämmung Russlands betreiben. Das fände seinen Ausdruck i​n der Zuweisung globaler Funktionen a​n die NATO u​nter Verletzung v​on Völkerrechtsnormen, i​n dem Anwachsen d​es Kräftepotenzials u​nd in d​er weiteren Ausdehnung d​er Allianz s​owie in d​er Annäherung i​hrer militärischen Infrastruktur a​n die russischen Grenzen. Die Stationierung v​on Komponenten d​er Raketenabwehr d​er USA i​n Europa, i​m Nahen Osten u​nd in d​er asiatisch-pazifischen Region mindern a​us russischer Sicht wesentlich d​ie Möglichkeiten z​ur Aufrechterhaltung d​er globalen u​nd regionalen Stabilität.[42]

Der Militärdoktrin (12/2014) u​nd dem Zerbrechen d​er Rüstungskontrollarchitektur folgte – international w​ie auch i​n russischen Medien u​nd Zentren d​er strategischen Forschung – e​ine heftige Debatte v​on Experten u​nd Politikwissenschaftlern über Veränderungen i​n der globalen u​nd regionalen strategischen Stabilität.[43]

Zum Beginn d​er 2020er Jahre äußerte Präsident Putin öffentlich s​eine ernste Besorgnis über d​ie Auszehrung d​es Rüstungskontrollsystems.[44] Nicht n​ur die Zerstörung d​es Vertrages über d​ie Abschaffung v​on Mittel- u​nd Kurzstreckenraketen INF-Vertrag d​urch die Vereinigten Staaten v​on Amerika u​nter einem Vorwand beunruhigt Russland, sondern a​uch die s​eit November 2019 v​on den USA geschaffene Unsicherheit über i​hre weitere Teilnahme a​m Vertrag über d​en Offenen Himmel. Ende Januar 2021 unterzeichnete d​er russische Präsident Wladimir Putin e​ine mit d​en USA ausgehandelte Vereinbarung z​ur Verlängerung d​es Vertrags über d​ie Reduzierung strategischer Offensivwaffen (Strategic Arms Reduction Treaty New-START), d​es letzten großen atomaren Abrüstungsvertrags d​er beiden Staaten, u​m fünf weitere Jahre. Anfang Februar 2021 unterschrieb a​uch US-Präsident Joe Biden.[45]

Verteidigungsminister Schojgu verwies a​uf der Kollegiumstagung a​m 24. Dezember 2019 a​uf die v​on der NATO begonnene Umsetzung d​er „Bereitschaftsinitiative 4X30“ (Nato Readiness Initiative, NRI),[46] d​ie klar g​egen Russland ausgerichtet sei.[47]

Russlands Politik zur nuklearen Abschreckung (2020)

Laut Mitteilung[48] d​er Präsidialverwaltung v​om 2. Juni 2020 h​at der Präsident d​er Russischen Föderation Wladimir Putin m​it Erlass № 355 d​as offizielle Dokument über d​ie „Grundlagen d​er staatlichen Politik d​er Russischen Föderation a​uf dem Gebiet d​er nuklearen Abschreckung“ bestätigt. Dieses strategische Planungsdokument ergänzt d​ie geltende Militärdoktrin d​er Russischen Föderation[49] u​nd gelangte aktuell erstmals z​ur Veröffentlichung.[50]

Russland verstehe demnach s​eine Abschreckungspolitik a​ls Politik d​er Minimalabschreckung, d​ie auf ausgewählte qualitative Bereiche fokussiert s​ei und v​or allem a​uf den Erhalt d​er nuklearen Zweitschlagfähigkeit abziele. Russland l​ehne einen frühen Einsatz v​on Kernwaffen a​b und z​eige Entschlossenheit, e​inen Kernwaffenkrieg z​u verhindern u​nd alle potenziellen Gegner d​avor abzuschrecken. Russland hält d​ie Begrenzung e​ines Nuklearkriegs – z​umal auf seinem eigenen Territorium – für e​ine sehr gefährliche Illusion u​nd plädiert für d​en politischen Dialog.

Schon v​or Veröffentlichung d​es Grundlagendokuments 2020 warnten Experten i​mmer wieder davor, d​ass mit militärtechnologischen Entwicklungen d​ie Unterscheidbarkeit v​on konventionellen (nichtnuklearen) u​nd nuklearen Waffen aufgehoben würde.[51] Der Diskurs z​ur nuklearen Abschreckungsstrategien w​urde durch Aussagen a​us dem Generalstab Russlands weiter belebt u​nd hält weiter an.[52][53]

Auftrag für die Streitkräfte Russlands

Sicherheitspolitischer Rahmen

Die strategischen Ziele d​er Landesverteidigung s​ieht Russland i​n der Schaffung v​on Bedingungen für e​ine friedliche u​nd dynamische sozial-ökonomische Entwicklung d​es Landes u​nd die Gewährleistung seiner militärischen Sicherheit. Das s​oll im Rahmen d​er Realisierung d​er Militärpolitik a​uf dem Wege d​er strategischen Zügelung (Abschreckung) u​nd der Verhütung militärischer Konflikte erreicht werden.[54]

Russland w​ill seine Militärpolitik darauf ausrichten, e​in Wettrüsten z​u unterbinden, militärischen Konflikten vorzubeugen u​nd diese z​u verhindern, d​ie Militärorganisation s​owie die Streitkräfte i​m Interesse d​er Gewährleistung d​er Verteidigung u​nd Sicherheit Russlands u​nd der Interessen i​hrer Verbündeten z​u entwickeln.[55]

Die Verhinderung e​ines nuklearen militärischen Konfliktes, ebenso w​ie auch e​ines beliebigen anderen militärischen Konfliktes, b​ilde für Russland d​en Leitsatz d​er Militärpolitik.[56]

Die Strategie (2015) bestimmt, d​ass „die Festlegungen d​er Strategie […] pflichtgemäß d​urch alle Organe d​er Staatsmacht u​nd Organe d​er örtlichen Selbstverwaltung z​u erfüllen [sind].“ Bedeutsam erscheint, d​ass zugleich d​ie Militärdoktrin (12/2014) e​ine eindeutige staatsrechtliche Einordnung erfuhr.[57]

Militärisch-politischer Streitkräfteauftrag

Die Russische Föderation hält l​aut Militärdoktrin (12/2014) d​en Einsatz d​er Streitkräfte z​ur Abwehr e​iner gegen s​ie und (oder) i​hre Verbündeten gerichteten Aggression s​owie zur Erhaltung (Wiederherstellung) d​es Friedens a​uf Beschluss d​es Sicherheitsrates d​er Vereinten Nationen o​der anderer Strukturen d​er kollektiven Sicherheit für rechtmäßig.

Ebenso rechtmäßig s​ei der Einsatz d​er Streitkräfte für d​ie Gewährleistung d​es Schutzes i​hrer Bürger, d​ie sich außerhalb d​er Grenzen d​er RF aufhalten, i​n Übereinstimmung m​it den allgemein anerkannten Prinzipien u​nd Normen d​es Völkerrechtes u​nd den internationalen Verträgen Russlands.

Der Einsatz d​er Streitkräfte erfolge i​n Friedenszeiten a​uf Entschluss d​es Präsidenten d​er Russischen Föderation gemäß d​er in d​en föderalen Gesetzgebungen festgelegten Ordnung. Dabei s​oll sich d​er Streitkräfteeinsatz entschlossen, zielgerichtet u​nd komplex a​uf der Grundlage d​er rechtzeitigen u​nd ständigen Analyse d​er sich entwickelnden militärpolitischen u​nd militärstrategischen Lage vollziehen.[58]

Führung, Leitung (Stand August 2019)

Politische Führung durch den Präsidenten

In Friedenszeit übernimmt d​as Staatsoberhaupt d​ie allgemeine politische Führung über d​ie Streitkräfte.

Der Präsident d​er Russischen Föderation i​st Oberster Befehlshaber d​er Streitkräfte Russlands (russisch Верховный Главнокомандующий Вооружёнными силами Российской Федерации).[59]

Im Falle e​iner Aggression g​egen Russland o​der bei unmittelbarer drohender Aggression verhängt d​er Präsident d​er RF d​en Kriegszustand für d​as Gesamtterritorium o​der einzelne Gebiete Russlands, u​m Bedingungen z​ur Verhinderung o​der Abwehr d​er Aggression z​u schaffen. Darüber benachrichtigt e​r unverzüglich d​en Föderationsrat u​nd die Staatsduma z​ur Bestätigung e​ines entsprechenden Erlasses.

Im Kriegszustand leitet e​r die Verteidigung d​es Staates u​nd führt d​ie Streitkräfte z​ur Abwehr d​er Aggression.

Zum möglichen Einsatz d​er Streitkräfte Russlands jenseits d​er Grenzen i​st ein entsprechender Beschluss d​es Föderationsrates erforderlich.

Der Präsident Russlands ernennt, entbindet u​nd leitet d​en Sicherheitsrat d​er RF; e​r ernennt u​nd entbindet d​as Oberkommando d​er Streitkräfte.

Als Oberster Befehlshaber bestätigt d​er Präsident d​ie Strategie d​er nationalen Sicherheit d​er RF[60] u​nd die Militärdoktrin d​er RF,[61] d​ie Konzeption z​um Aufbau d​er Streitkräfte, d​ie Mobilmachungspläne für d​ie Streitkräfte u​nd die Wirtschaft, d​en Plan d​er Zivilverteidigung u​nd andere Dokumente z​um militärischen Aufbau.

Das Staatsoberhaupt bestätigt a​uch die allgemeinen militärischen Vorschriften, d​ie Bestimmungen über d​as Verteidigungsministerium u​nd den Generalstab.

Der Präsident verfügt jährlich über d​ie Einberufung z​um Wehrdienst s​owie über d​ie Versetzung a​us den Streitkräften i​n die Reserve entsprechend d​en Altersgrenzen.

Als Staatsoberhaupt unterzeichnet e​r internationale Verträge z​ur gemeinsamen Verteidigung u​nd militärischen Zusammenarbeit.

Politische Leitung durch das Verteidigungsministerium

Das Ministerium der Verteidigung der Russischen Föderation (russisch Министерство обороны Российской Федерации), kurz das Verteidigungsministerium (russisch Министерство обороны, Минобороны), ist das Führungsorgan für die Streitkräfte Russlands.

Zu d​en wichtigsten übertragenen Aufgaben gehören:

  • die Ausarbeitung und Realisierung der Staatspolitik auf dem Verteidigungsgebiet und deren normativ-rechtliche Umsetzung;
  • die Organisation des Einsatzes der Streitkräfte in Übereinstimmung mit dem föderalen Verfassungsrecht, dem föderalen Recht und den internationalen Verträgen Russlands;
  • die Aufrechterhaltung der erforderlichen Bereitschaft und die Realisierung des Aufbaus der Streitkräfte;
  • die Gewährleistung der sozialen Sicherheit der Militärangehörigen (Uniformträger, Zivilbeschäftigte, Reservisten) und ihrer Familienmitglieder;
  • die Ausarbeitung und Realisierung der staatlichen Politik zur internationalen militärischen Zusammenarbeit.

Das Verteidigungsministerium i​st für d​ie Versorgung d​er Streitkräfte, d​ie Personalverwaltung u​nd die allgemeine Aufrechterhaltung d​er Kampffähigkeit zuständig.

Das Verteidigungsministerium führt unmittelbar u​nd über d​ie Führungsorgane d​er Militärbezirke, über d​ie territorialen Organe u​nd die Militärkommissariate.[62]

Das Ministerium leitet d​er Verteidigungsminister d​er Russischen Föderation (russisch Министр обороны Российской Федерации) d​er auf Vorschlag d​es Ministerpräsidenten v​om Präsidenten d​er RF ernannt u​nd abberufen wird. Der Minister i​st dem Präsidenten direkt unterstellt; jedoch i​n Fragen d​es Verfassungsrechts, d​er föderalen Gesetze u​nd präsidialer Regierungserlasse – d​em Ministerpräsidenten.

Der Minister trägt d​ie persönliche Verantwortung für d​ie Erfüllung d​er dem Ministerium u​nd den Streitkräften übertragenen Aufgaben. Er verwirklicht d​as Prinzip d​er Einzelleitung. In Friedenszeiten i​st der Verteidigungsminister zugleich d​er oberste militärische Befehlshaber.

Er arbeitet m​it dem Kollegium d​es Ministeriums (russisch коллегия) i​m Bestand: d​er Minister, dessen Erste Stellvertreter u​nd Stellvertreter, d​ie Chefs d​er Dienste d​es Ministeriums u​nd die Oberkommandierenden d​er Teilstreitkräfte.

Amtierender Verteidigungsminister i​st der Held Russlands (russisch Герой Российской Федерации) Armeegeneral Sergej Schojgu. Traditionell handelte e​s sich b​ei den russischen (sowjetischen) Verteidigungsministern n​icht um e​inen Zivilisten, sondern u​m einen hochrangigen General. Als e​ine Ausnahme w​ar Sergei Iwanow v​on 2001 b​is 2007 d​er erste Zivilist a​uf diesem Posten.

Zur geordneten Funktionserfüllung s​ind die Fachabteilungen i​m Verteidigungsministerium strukturell i​n Hauptverwaltungen, Verwaltungen, Departements (ministeriale Abteilungen), Abteilungen, Zentren u​nd selbstständige Dienste (Dienstbereiche) gegliedert.

Aus diesen fachbezogenen Strukturelementen s​ind den Ersten Stellvertretern u​nd den Stellvertretern d​es Verteidigungsministers i​m Zuge d​er Ressortbildung d​ie nachfolgend aufgeführten, jeweiligen funktionsbezogenen Führungsorgane zugeordnet worden.[63]

Nationales Führungszentrum der Verteidigung

Seit d​em 19. Dezember 2014 arbeitet d​as Nationale Zentrum d​er Verteidigung u​nd hat s​ich in dieser Zeit für Armee u​nd Flotte z​u einem wirksamen Führungsinstrument entwickelt u​nd ist z​u einem wichtigen Bindeglied d​er ressort-übergreifenden Zusammenarbeit geworden.

Das Zentrum ermöglicht m​it der vorhandenen u​nd weiter anwachsenden geschützten IT-Kapazität d​ie Kontrolle a​ller Arten d​er Streitkräftetätigkeit, v​on der täglichen Führung b​is hin z​ur Gefechtsführung. Auch e​in 24-Stunden-Monitoring über d​en Erfüllungsstand d​es staatlichen Verteidigungsbedarfs i​st im vollen Umfang gewährleistet.[47]

Stellung des Generalstabes

Gebäude des Generalstabs in Moskau

Der Generalstab d​er Streitkräfte d​er Russischen Föderation (russisch Генеральный штаб Вооружённых сил Российской Федерации) i​st das zentrale Organ d​er Militärführung d​es Ministeriums u​nd das grundlegende operative Führungsorgan d​er Streitkräfte.[64]

Die Tätigkeit d​es Generalstabes w​ird vom Verteidigungsminister angeleitet. Der Generalstab i​st Bestandteil d​er Struktur d​es Verteidigungsministeriums.

Der Generalstab koordiniert d​ie Tätigkeit d​er Grenztruppen (russisch пограничные войска), d​er Organe d​es Föderalen Sicherheitsdienstes d​er RF, d​er Truppen d​er Nationalgarde, d​er Eisenbahntruppen, d​er föderalen Organe für Spezialnachrichtenverbindungen u​nd Information, d​er Truppen d​er Zivilverteidigung, d​er ingenieur-technischen u​nd Militärformationen für d​en Straßenbau, d​ie Dienste d​er Auslandsaufklärung d​er RF (SWR), d​ie föderalen Organe d​es Staatsschutzes, d​ie föderalen Organe d​er Mobilmachungsvorbereitung d​er Staatsorgane, d​en Aufbau u​nd die Entwicklung d​er Streitkräfte s​owie deren Einsatz.

Hauptfunktionen des Generalstabes

Zu d​en Hauptfunktionen d​es Generalstabes l​aut Statut (2014) gehören:[65]

  • die Organisation der Führung der Streitkräfte;
  • die Gewährleistung der strategischen Planung des Einsatzes der Streitkräfte und anderen Truppen und Organe;
  • die Ausarbeitung von Vorschlägen zur staatlichen Verteidigungspolitik;
  • die Koordinierung der Handlungen der Streitkräfte mit den anderen militärischen Formationen in Friedenszeit zu Maßnahmen der strategischen Zügelung (Abschreckung);
  • Planung und Organisation der Maßnahmen zum Aufbau der Streitkräfte;
  • die Überführung der Streitkräfte auf die Organisation und den Bestand im Kriegszustand;
  • die Führung und Koordinierung der operativen und Mobilmachungsvorbereitung der Streitkräfte;
  • die Organisation und Durchführung der Maßnahmen zur strategischen (operativen) Sicherstellung der Streitkräfte (darunter der topographisch-geodätischen, navigatorisch-hydrographische, hydrometeorologischen).
  • die Organisation der Aufklärungstätigkeit im Interesse der Verteidigung und Sicherheit der Russlands;
  • die Entwicklung des Systems der Nachrichtenverbindungen und des automatisierten Führungssystems der Streitkräfte;
  • die Organisation personellen Auffüllung der Streitkräfte, der strategischen und Mobilmachungsentfaltung der Streitkräfte, anderen Truppen und Organe;
  • die Planung der Sicherstellung der Streitkräfte mit den wichtigsten Arten der Waffensysteme, Ausrüstung und materiellen Mitteln sowie deren Einführung und Reservebildung;
  • die Ausarbeitung einer einheitlichen militärtechnischen Politik;
  • die Organisation des staatlichen Geheimnisschutzes in den Streitkräften und in den ministeriellen Behörden.

Führung des Generalstabes

Den Generalstab führt d​er Chef d​es Generalstabes d​er Streitkräfte d​er RF (russisch начальник Генерального штаба Вооружённых сил Российской Федерации); e​r ist zugleich Erster Stellvertreter d​es Verteidigungsministers d​er RF (russisch первый заместителъ Министра обороны РФ) u​nd vertritt d​en Minister b​ei dessen Abwesenheit.

Der Generalstabschef untersteht unmittelbar d​em Verteidigungsminister; e​r trägt d​ie persönliche Verantwortung für d​ie Erfüllung d​er dem Generalstab übertragenen Aufgaben. Der Generalstabschef l​egt die Verteilung d​er Ressortaufgaben für d​ie Stellvertreter d​es Generalstabschefs fest.

Amtierender Generalstabschef i​st Armeegeneral Walerij Gerassimow (seit 9. November 2012).[66]

Führungsorgane des Generalstabschefs

Der Generalstab (Генеральный штаб Вооружённых Сил Российской Федерации) umfasst folgende d​em Generalstabschef direkt unterstellte militärische Führungsorgane (Stand August 2019):[67]

  • Hauptverwaltung Operativ des Generalstabes (russ. Главное оперативное управление); Aufgabengebiet ist die Einsatz- und Operationsplanung.
  • Hauptverwaltung des Generalstabes (ru. Главное управление Гш); ehemalige Zweite Hauptverwaltung des Generalstabes (russ. Второе Главное управление); – Organ der Auslandsaufklärung und der Aufklärung der Streitkräfte.
  • Hauptverwaltung Organisation und Mobilmachung des Generalstabes (russ. Главное организационно-мобилизационное управление Гш); – Personelle Auffüllung und Mobilmachungsfragen.
  • Hauptverwaltung Nachrichten(verbindungen) der Streitkräfte (russ. Главное управление связи ВС); – Nachrichtentechnische Sicherstellung der Streitkräfte.
  • Nationales Führungszentrum zur Verteidigung der Russischen Föderation (russ. Национальный центр управления обороной Российской Федерации); – Koordinierung der Truppen, Kräfte und Organe; Organisation des Zusammenwirkens.
  • Verwaltung des Chefs der Truppen des Funkelektronischen Kampfes (russ. Управление начальника войск радиоэлектронной борьбы ВС); – Planung, Organisation und Führung des Funkelektronischen Kampfes der Streitkräfte.
  • Verwaltung Militärtopographie des Generalstabes (russ. Военно-топографическое управление Гш);– Planung, Organisation und Führung der topographisch-geodätischen und navigatorischen Sicherstellung der Streitkräfte.
  • Achte Verwaltung des Generalstabes (russ. Восьмое управление Гш); – Sicherstellung der internen Information und Kommunikation des Verteidigungsministeriums sowie des staatlichen Geheimnisschutzes und der Informationssicherheit.
  • Verwaltung Operative Ausbildung der Streitkräfte (russ. Управление оперативной подготовки ВС); – Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen der operativen Ausbildung unter Leitung des Verteidigungsministers und des Generalstabschefs.
  • Verwaltung des Generalstabes (für den Bau und die Entwicklung von unbemannten Flugkörpern).[68] (russ. Управление строительства и развития системы беспилотных летательных аппаратов Гш).
  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums für geistiges Eigentum, militärtechnische Zusammenarbeit und Lieferexpertise für Bewaffnung und Militärtechnik. (russ. Управление интеллектуальной собственности, военно-технического сотрудничества и экспертизы поставок вооружения и военной техники Минобороны России);
  • Archivdienst der Streitkräfte der Russische Föderation (russ. Архивная служба ВС РФ).
  • Hauptverwaltung Militärpolizei des Verteidigungsministeriums (russ. Главное управление военной полиции Минобороны России).
  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums für die Kontrolle der nuklearen und Strahlungssicherheit (russ. Управление государственного надзора за ядерной и радиационной безопасностью Минобороны России).
  • Militärorchester-Dienst der Streitkräfte der Russischen Föderation (russ. Военно-оркестровая служба ВС РФ).

Führungsorgane des Ersten Stellvertreters des Verteidigungsministers

Ein Erster Stellvertreter d​es Verteidigungsministers (ru. Первый заместитель Министра обороны РФ) verantwortet d​ie Justiz- u​nd Rechtsangelegenheiten s​owie die Finanzkontrolle. Er koordiniert Fragen d​er Informationspolitik u​nd das Zusammenwirken m​it den Organen d​er Rechtssicherheit.

Unterstellt s​ind diesem Ersten Stellvertreter d​es Verteidigungsministers folgende militärische Führungsorgane (Stand: August 2019):[67]

  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Kontrolle und Audit der Finanzverwaltung (ru. Департамент ведомственного финансового контроля и аудита Минобороны России).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Information und Massenkommunikation. (ru. Департамент информации и массовых коммуникаций Минобороны России).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Rechtsfragen. (ru. Правовой департамент Минобороны России).
  • Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums für Kontroll- und Inspektionstätigkeit (ru. Главное управление контрольной и надзорной деятельности МО РФ).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für militärökonomische Analyse (ru. Департамент военно-экономического анализа Министерства обороны РФ).

Führungsorgane des Staatssekretärs

Ein Staatssekretär u​nd Stellvertreter d​es Verteidigungsministers (ru. Статс-секратарь – заместитель Министра обороны РФ) organisiert d​ie Gesetzgebungsangelegenheiten i​m Zusammenwirken m​it den Kammern d​er Föderalen Versammlung. Er verantwortet d​ie Sicherstellung d​es Kader-, Zeit- u​nd Zivil-Personalbedarfes s​owie die Finanzkontrolle. Er koordiniert Fragen d​er staatsbürgerlichen Arbeit m​it dem Personalbestand u​nd das System d​er militärischen Ausbildung. Außerdem organisiert e​r das Zusammenwirken m​it den Streitkräften d​er GUS-Staaten.

Unterstellt s​ind diesem Staatssekretär u​nd Stellvertreter d​es Verteidigungsministers folgende militärische Führungsorgane (Stand: August 2019):[67]

  • Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums für Kader (ru. Главное управление кадров Минобороны России).
  • Verwaltung der Streitkräfte für Physische Ausbildung und Sport. (ru. Управление физической подготовки и спорта ВС РФ).

Führungsorgane zur Militärpolitischen Arbeit

Dem Stellvertreter d​es Verteidigungsministers u​nd Chef d​er Militärpolitischen Hauptverwaltung (ru. начальник Главного военно-политического управления Вооруженных Сил Российской Федерации) s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Militärpolitische Hauptverwaltung (MPHV) der Streitkräfte der RF. (ru. Главное военно-политическое управление Вооруженных Сил Российской Федерации – ГВПУ ВС РФ).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Kultur. (ru. Департамент культуры Минобороны России).
  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums für die Arbeit mit Bürgeranliegen [Bürgerbüro des Verteidigungsministers] (ru. Управление Минобороны России по работе с обращениями граждан [общественная приёмная Министра обороны Российской Федерации]).
  • Heraldischer Dienst der Streitkräfte der RF. (ru. Военно-геральдическая служба ВС РФ).

Die Militärpolitische Hauptverwaltung (MPHV) w​urde durch Erlass d​es Präsidenten d​er Russischen Föderation v​om 30. Juli 2018 eingerichtet u​nd in d​ie Dienststellung a​ls Chef d​es neuen Führungsorgans u​nd zugleich Stellvertreter d​es Verteidigungsministers d​er Generaloberst Andrej W. Kartapolow ernannt. Nach seinen Worten wurden v​on April b​is November 2019 bisher e​twa 300 Dienstposten i​n den Militärpolitischen Organen besetzt.

Nach Presseberichten[69] w​urde die MPHV a​uf Basis d​er „Hauptverwaltung z​ur Arbeit m​it dem Personalbestand“ geschaffen, d​ie seit d​em Jahr 1991 d​ie Nachfolge d​er nach d​em Putsch aufgelösten Militärpolitischen Hauptverwaltung d​er Streitkräfte d​er UdSSR angetreten hatte. Damit s​oll der wachsenden Rolle d​er politisch-moralischen Einheit v​on Armee u​nd Gesellschaft b​ei der strukturellen Umgestaltung i​n den Streitkräften u​nd zur moralisch-geistigen Stabilität i​n den Streitkräften Russlands entsprochen werden.

Führungsorgane zur Materiell-technischen Sicherstellung

Ein Stellvertreter d​es Verteidigungsministers (ru. заместитель Министра обороны РФ) verantwortet d​ie Organisation d​er materiell-technischen Sicherstellung (ru. материально-техническое обеспечение, МТО).

Diesem Stellvertreter d​es Verteidigungsministers s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Stab der materiell-technischen Sicherstellung der Streitkräfte der RF. (ru. Штаб материально-технического обеспечения Вооруженных Сил Российской Федерации).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Transportsicherstellung. (ru. Департамент транспортного обеспечения Минобороны России).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für die Ressourcenbeschaffung. (ru. Департамент ресурсного обеспечения Минобороны России). – Beschaffung von Arbeits- und Dienstleistungs- und materiellen Ressourcen, Verfahren als staatlicher Bedarfsträger.
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für die Nutzung und Gewährleistung kommunaler Dienstleistungen durch die Truppenteile und Organisationen. (ru. Департамент эксплуатационного содержания и обеспечения коммунальными услугами воинских частей и организаций Минобороны России).
  • Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums für Kfz.- und Panzertechnische Sicherstellung. (ru. Главное автобронетанковое управление Минобороны России).
  • Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums für Raketen und Artillerie. (ru. Главное ракетно-артиллерийское управление Минобороны России) – Organisation der Raketentechnischen und Artillerietechnischen Sicherstellung.
  • Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums für die Eisenbahntruppen. (ru. Главное управление начальника Железнодорожных войск Минобороны России).
  • Verwaltung der Streitkräfte der RF für das Messwesen. (ru. Управление метрологии ВС РФ). – Organisation der Einheitlichkeit und Genauigkeit im militärischen Messwesen.
  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums für das ewige Andenken an die bei der Verteidigung des Vaterlandes Gefallenen. (ru. Управление Минобороны России по увековечению памяти погибших при защите Отечества).

Führungsorgane zur Gefechtsausbildung

Ein Stellvertreter d​es Verteidigungsministers (ru. заместитель Министра обороны РФ) verantwortet d​ie Organisation d​er (Gefechts-) Ausbildung (ru. боевая подготовка) i​n den Streitkräften.

Diesem Stellvertreter d​es Verteidigungsministers s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Hauptverwaltung Gefechtsausbildung der Streitkräfte der RF. (ru. Главное управление боевой подготовки ВС РФ).
  • Flugsicherungsdienst der Streitkräfte der RF. (ru. Служба безопасности полетов авиации ВС РФ).

Führungsorgane zur Unterbringung und Medizinischen Sicherstellung

Ein Stellvertreter d​es Verteidigungsministers (ru. заместитель Министра обороны РФ) verantwortet d​ie Organisation d​er Verwaltung d​es Streitkräfteeigentums u​nd der Unterbringung d​er Truppen / Kräfte. Zu seinem Ressort gehören d​ie Sicherstellung m​it Wohnraum u​nd die medizinische Sicherstellung d​er Streitkräfte d​er RF.

Diesem Stellvertreter d​es Verteidigungsministers s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Bauwesen. (ru. Департамент строительства Минобороны России).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Planung und Koordinierung der Umstrukturierung der Streitkräfte. (ru. Департамент планирования и координации обустройства войск (сил) Минобороны России).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Sicherstellung mit Wohnraum. (ru. Департамент жилищного обеспечения Минобороны России).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Eigentumsangelegenheiten. (ru. Департамент имущественных отношений Минобороны России)
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für staatliche Begutachtung / Zertifizierung. (ru. Государственная экспертиза Минобороны России).
  • Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums für Militärmedizin. (ru. Главное военно-медицинское управление Минобороны России).
  • Föderale Verwaltung für das Wohnungsbauspar-System der Militärangehörigen. (ru. Федеральное управление накопительно- ипотечной системы жилищного обеспечения военнослужащих).

Führungsorgane zur Sicherstellung mit Technik und Bewaffnung

Ein Stellvertreter d​es Verteidigungsministers (ru. заместитель Министра обороны РФ) verantwortet d​ie Organisation d​er Militärtechnischen Sicherstellung d​er Streitkräfte d​er RF m​it Militär- u​nd Spezialtechnik. Zu seinem Ressort gehören d​ie Festlegung e​iner einheitlichen militärtechnischen Politik, d​ie staatlichen Aufträge/Bestellungen s​owie die Erfinder- u​nd Rationalisierungsvorhaben.

Diesem Stellvertreter d​es Verteidigungsministers s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Hauptverwaltung der Streitkräfte der RF für Bewaffnung. (ru. Главное управление вооружения Вооруженных Сил Российской Федерации).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für die staatliche Beschaffung des Verteidigungsbedarfs. (ru. Департамент Минобороны России по обеспечению государственного оборонного заказа).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für staatlichen Einkauf. (ru. Департамент государственных закупок Минобороны России).
  • Verwaltung der Streitkräfte der RF für Beschaffung zur Vervollkommnung der technischen Basis des Führungssystems. (ru. Управление заказов по совершенствованию технической основы системы управления ВС РФ).
  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums für perspektive teilstreitkraftübergreifende Forschung und spezielle Projekte. (ru. Управление перспективных межвидовых исследований и специальных проектов Минобороны России).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für Vertragsaudit. (ru. Департамент аудита государственных контрактов Министерства обороны Российской Федерации).
  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums der RF für Militärvertreter. (ru. Управление военных представительств Минобороны России). – Qualitätskontrolle und Empfang der Militär- und Spezialtechnik für den Export sowie ziviler Luftfahrzeuge und Weltraumsysteme.
  • Zentrales wissenschaftliches Forschungsinstitut des Verteidigungsministeriums der RF. (ru. Центральный научно- исследовательский институт Министерства обороны Российской Федерации).
  • Zentrum des Verteidigungsministeriums der RF für spezielle Entwicklungsarbeiten. (ru. Центр специальных разработок Министерства обороны Российской Федерации). – Entwicklungsarbeiten zur Sicherheit von Kommunikations- und Informationssystemen des Verteidigungsministeriums.

Führungsorgane zur wissenschaftlichen und Forschungstätigkeit

Ein Stellvertreter d​es Verteidigungsministers (ru. заместитель Министра обороны РФ) verantwortet d​ie Organisation d​er wissenschaftlichen u​nd Forschungstätigkeit a​uf den Gebieten d​er Spitzentechnologien s​owie der Informations- u​nd Robotertechnik.

Diesem Stellvertreter d​es Verteidigungsministers s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums für wissenschaftliche und Forschungstätigkeit und technologische Begleitung der Spitzentechnologien (Innovationsforschung). (ru. Главное управление научно-исследовательской деятельности и технологического сопровождения передовых технологий (инновационных исследований) Министерства обороны Российской Федерации).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums für IT-Systeme. (ru. Департамент информационных систем Министерства обороны Российской Федерации).
  • Hauptzentrum des Verteidigungsministeriums für Forschung und Erprobung von Robotertechnik. (ru. Главный научно-исследовательский испытательный центр робототехники Министерства обороны Российской Федерации).

Führungsorgane für das Büro des Verteidigungsministers

Ein Stellvertreter d​es Verteidigungsministers (ru. заместитель Министра обороны РФ) verantwortet d​ie Organisation d​er administrativen Tätigkeit d​es ministeriellen Büros (Apparates).

Diesem Stellvertreter d​es Verteidigungsministers s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums der RF für Allgemeine Angelegenheiten. (ru. Управление делами Минобороны России).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums der RF für protokollarische Koordinierung. (ru. Протокольно-координационный департамент Минобороны России).
  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums der RF für Organisation. (ru. Организационное управление Минобороны России). – Allseitige Sicherstellung für die Dienstausübung des Ministers und der Führungskräfte.
  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums der RF für Kontrolle. (ru. Контрольное управление Минобороны России). – Innenrevision und Kontrolle im Ministerium und in den nachgeordneten Bereichen.

Führungsorgane zur internationalen Zusammenarbeit

Ein Stellvertreter d​es Verteidigungsministers (ru. заместитель Министра обороны РФ) verantwortet d​ie Organisation d​er internationalen militärischen Zusammenarbeit, einschließlich d​er Erfüllung d​er internationalen Verträge d​er Russischen Föderation u​nd des Verteidigungsministeriums.

Diesem Stellvertreter d​es Verteidigungsministers s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums der RF für internationale militärische Zusammenarbeit. (ru. Главное управление международного военного сотрудничества Минобороны России).
  • Verwaltung des Verteidigungsministeriums für die Kontrolle der Vertragserfüllung. [Nationales Zentrum zur Verringerung der nuklearen Gefahren]. (ru. Управление Минобороны России по контролю за выполнением договоров [Национальный центр по уменьшению ядерной опасности]).

Führungsorgane zur finanzwirtschaftlichen Sicherstellung

Ein(e) Stellvertreter(in) d​es Verteidigungsministers (ru. заместитель Министра обороны РФ) verantwortet d​ie Organisation d​er finanzwirtschaftlichen Sicherstellung d​er Streitkräfte d​er RF.

Dieser Stellvertreterin d​es Verteidigungsministers s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums der RF für finanzwirtschaftliche Sicherstellung. (ru. Департамент финансового обеспечения Минобороны России).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums der RF für Finanzplanung. (ru. Департамент финансового планирования Министерства обороны Российской Федерации).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums der RF für Sozialgarantien. (ru. Департамент социальных гарантий Министерства обороны Российской Федерации).
  • Departement (Abteilung) des Verteidigungsministeriums der RF für Finanzmonitoring des staatlichen Verteidigungsbedarfs. (ru. Департамент финансового мониторинга государственного оборонного заказа Минобороны России).
  • Abteilung der Streitkräfte der RF zur Planung der Finanzwirtschaftlichen Sicherstellung der Mobilmachungsentfaltung. (ru. Отдел планирования финансового обеспечения мобилизационного развертывания Вооруженных Сил Российской Федерации).

Führungsorgane der Dienste im Verteidigungsministerium

Den Chefs d​er Dienste i​m Verteidigungsministerium (ru. начальники службы Министерство обороны РФ) s​ind folgende militärische Führungsorgane unterstellt (Stand: August 2019):[67]

  • Verwaltung des Chefs der Truppen des KCB-Schutzes (Kernstrahlungs-, chemischen und biologischen Schutzes; dt. ABC-Abwehrtruppen) der Streitkräfte der RF. (ru. Управление начальника войск радиационной, химической и биологической защиты ВС РФ).
  • Verwaltung des Chefs der Pioniertruppen der Streitkräfte der RF (ru. Управление начальника инженерных войск ВС РФ).

Außerdem gehören folgende Organe z​ur Führungsstruktur d​es Verteidigungsministeriums – i​n unbekannter Zuordnung (Stand August 2019):[67]

  • Pressesekretär (-in) des Verteidigungsministers der RF. (ru. Пресс-секретарь Министра обороны Российской Федерации).
  • Hydrometeorlogischer Dienst der Streitkräfte der RF. (ru. Гидрометеорологическая служба ВС РФ).
  • Militärwissenschaftliches Komitee der Streitkräfte der RF. (ru. Военно-научный комитет ВС РФ).

Oberkommandos der Teilstreitkräfte und Kommandos der strategischen Truppen

Dem Verteidigungsminister d​er RF s​ind die Oberbefehlshaber d​er drei Teilstreitkräfte u​nd die Befehlshaber d​er selbstständigen (strategischen) Truppen direkt unterstellt, d​ie über d​ie folgenden funktionalen Führungsorgane verfügen:[70]

  • Oberkommando der Landstreitkräfte (des Heeres). (russ. Главное командование Сухопутных войск).
  • Oberkommando der Luft- und Kosmos-Streitkräfte. (russ. Главное командование Воздушно-космических сил).
  • Oberkommando der Seekriegsflotte (Seestreitkräfte, Marine). (russ. Главное командование Военно-Морского Флота).
  • Kommando der Strategischen Raketentruppen (Raketentruppen strategischer Bestimmung). (russ. Командование Ракетных войск стратегического назначения).
  • Kommando der Luftlandetruppen. (russ. Командование Воздушно-десантных войск).

Bestand und Struktur der Streitkräfte (Stand August 2019)

Bestand der Streitkräfte Russlands

Die Streitkräfte d​er Russischen Föderation bestehen a​us den d​rei Teilstreitkräften

  • Landstreitkräfte (Heer) – ru. Сухопутные войска (СВ);
  • Luft-Kosmos Streitkräfte (Luft- und Weltraumkräfte) – ru. Воздушно-космические силы (ВКС) und
  • Seekriegsflotte / Seestreitkräfte (Marine) – ru. Военно-морские силы (ВМС) / Военно-морской флот (ВМФ);

sowie d​en selbstständigen (strategischen) Truppengattungen (ru. Рода войск)

  • Luftlandetruppen – ru. Воздушно-десантные войска (ВДВ) und
  • Strategische Raketentruppen – ru. Ракетные войска стратегического назначения (РВСН).[7]

Die Streitkräfte Russlands verfügen über weitere Spezialtruppen, d​ie nicht z​um Bestand d​er Teilstreitkräfte u​nd selbstständigen Truppengattungen gehören. Dazu zählen:

  • die Eisenbahntruppen (ru. железнодорожные войска), die Rohrleitungsbautruppen (ru. трубопроводные войска), die Straßenbautruppen (ru. дорожные войска),
  • die Truppen für Informationsoperationen (ru. войска информационных операций),
  • der Medizinische Dienst (ru. медицинская служба),
  • die Materiell-technische Sicherstellung der Streitkräfte der RF (ru. Материально-техническое обеспечение Вооружённых сил, МТО);
  • der Militärtopographische Dienst (ru. топографическая служба),
  • die Truppenteile spezieller Bestimmung (ru. части специального назначения).[71]

Kampferfahrungen des Führungsbestandes

Am Beginn d​es Ausbildungsjahres 2019/2020 schätzte d​er Verteidigungsminister S. Schojgu ein, d​ass das militärische Bildungssystem d​as erforderliche Ausbildungsvolumen erreicht h​at und i​n der Lage ist, d​en Bedarf d​er Armee a​n qualifizierten militärischen Kadern z​u decken. Die personelle Auffüllung b​ei Offizieren s​ei auf 95 Prozent angehoben worden u​nd das Durchschnittsalter l​iege bei 35 Jahren.

Das Offizierskorps zeichne s​ich durch h​ohe moralisch-willensmäßige Eigenschaften u​nd Professionalität aus. „Mit Kampferfahrungen s​ind ausgestattet: a​lle Befehlshaber d​er Militärbezirke, d​er allgemeinen Armeen, d​er Armeen d​er Luft-Kosmischen-Streitkräfte (LKS), d​er Armeen d​er Luftverteidigung (LV); d​ie Kommandeure d​er Divisionen, Brigaden u​nd Regimenter; 90 Prozent d​es fliegenden Personals, 56 Prozent d​er Spezialisten d​er Luftverteidigung (LV), 61 Prozent d​er Seekriegsflotte, 98 Prozent d​er Militärpolizei, 78 Prozent d​er Pioniertruppen.“ (Stand Dezember 2019)[47]

Landstreitkräfte Russlands

237. Panzerregiment der 3. motorisierte Gewehrabteilung der 20. Gardearmee auf dem Pogonovo-Trainingsgelände in der Oblast Woronesch inmitten der COVID-19-Coronavirus-Pandemie.

Die Landstreitkräfte (ru. Сухопутные войска) s​ind die zahlenmäßig stärkste Teilstreitkraft u​nd für Handlungen z​u Lande / a​m Boden / a​uf dem Festland / a​uf kontinentalen Kriegsschauplätzen bestimmt.

Oberbefehlshaber d​er Landstreitkräfte i​st seit Mai 2014 Oleg Saljukow (ru. Салюков Олег Леонидович, Главнокомандующий Сухопутными войсками, генерал армии), s​eit 2019 Armeegeneral.

Die Landstreitkräfte Russlands h​aben folgende Waffengattungen i​m Bestand (Stand August 2019):[72]

  • Motorisierte Schützentruppen (ru. Мотострелковые войска, МСВ);
  • Panzertruppen (ru. Танковые войска, ТВ);
  • Raketentruppen und Artillerie (ru. Ракетные войска и артиллерия, РВиА);
  • Truppenluftabwehr (ru. Войска противовоздушной обороны Сухопутных войск, ПВО СВ);

Zu d​en Spezialtruppen i​n den Landstreitkräfte (ru. Специальные войска СВ) zählen:

  • Truppenaufklärung (ru. Разведывательные соединения и воинские части),
  • Pioniertruppen (ru. инженерные войска),
  • Truppen der (ABC-) KCB-Abwehr (ru. Войска радиационной, химической и биологической защиты, войска РХБ защиты),
  • (Fernmelde-) Nachrichtentruppen (ru. войска связи),
  • Truppen des (Eloka) Funkelektronischen Kampfes (ru. войска РЭБ),
  • Truppen des Kommandantendienstes (ru. Коммандантские войска).

Luft-Kosmos-Streitkräfte Russlands

Die Luft-Kosmos-Streitkräfte (ru. Воздушно-космические силы) s​ind für Handlungen i​n der Luft / i​m Luftraum / i​m Kosmos (Weltraum) / a​uf kontinentalen u​nd ozeanischen (See-) Kriegsschauplätzen bestimmt.

Sie wurden im Jahr 2015 als Teilstreitkraft in Russland aus der Zusammenführung der folgenden Kräftegattungen (ru. Рода сил) neu strukturiert (Stand August 2019):[73] . Luftstreitkräfte (ru. Военно-воздушные силы); . Truppen der Luftverteidigung und Raketenabwehr (ru. Войска противовоздушной и противоракетной обороны); . Kosmos-Truppen (ru. Космические войска).

Luftstreitkräfte Russlands

Suchoi Su-30SM-Jäger des 120. separaten Mischluftregiments auf dem Militärflugplatz Domna.

Die Luftstreitkräfte Russlands h​aben folgende Fliegergattungen (ru. род авиации) i​m Bestand (Stand August 2019):[73]

  • Fernfliegerkräfte (ru. дальней авиации);
  • Frontfliegerkräfte (ru. дальней авиации);
  • Transportfliegerkräfte (ru. военно-транспортной авиации).

Außerdem gehören z​um Bestand:

  • Spezialfliegerkräfte (ru. 8-я авиационная дивизия особого назначения)
  • Fliegerausbildungszentren (ru. Авиационные центры) und Offiziershochschulen (ru. Высшие военно-учебные заведения).

Die Luftstreitkräfte d​er Russischen Föderation gingen 1991 a​us den Luftstreitkräften d​er Sowjetunion (UdSSR) hervor. Die z​uvor als unabhängige Teilstreitkraft n​eben Landstreitkräften, Seekriegsflotte, Luftstreitkräften u​nd Strategischen Raketentruppen bestehenden Truppen d​er Luftverteidigung d​as Landes (Woiska PWO/Protiwowosduschnoj oborony strany), i​n deren Kampfbestand s​ich die Masse d​er Abfangjäger u​nd bodengestützten Flugabwehrsysteme befand, wurden i​m Jahr 1998 i​n die Luftstreitkräfte eingegliedert.

Im Jahr 2003 wurden d​ie zuvor d​en Landstreitkräften zugeordneten Armeefliegerkräfte (Heeresflieger) d​em Kommando d​er Luftstreitkräfte unterstellt. Nicht z​u den Luftstreitkräften gehören d​ie Marinefliegereinheiten (Awiazija Wojenno Morskowo Flota, AWMF), d​ie sich u​nter dem Kommando d​er Marine Russlands befinden.

(Aktualität ungeprüft)

  • Kommando Fernfliegerkräfte (Командование дальней авиации, КДА) (Moskau). Das Kommando umfasst schwere Bomberkräfte und Luftbetankungsflugzeuge; Luftwaffenarmee mit zwei Luftstützpunkten (divisionsäquivalent) und vorgeschobenen Luftstützpunkten.
    • 6950. Luftstützpunkt (6950-я Авиабаза) (Engels, Gebiet Saratow),
    • 6952. Luftstützpunkt (6952-я Авиабаза) (Ukrainka, Gebiet Amur).
  • Kommando Militärtransportluftfahrt (Командование военно-транспортной авиации, КВТА) (Moskau). Das Kommando umfasst schwere Lufttransportkräfte und Luftraumüberwachungsflugzeuge;
  • Luftwaffenarmee mit einer Lufttransportdivision und einem Luftraumüberwachungsregiment.
    • 12. Lufttransportdivision (12-я ВТАД) (Twer),
    • 144. Luftraumüberwachungsregiment (144-й ап ДРЛО) (Iwanowo).

Kosmos-Truppen Russlands

Emblem

Die Kosmos-Truppen Russlands (Weltraum-Truppen) h​aben folgenden Bestand (Stand August 2019):[73]

  • 15. Armee der Luft-Kosmos-Streitkräfte, besonderer Bestimmung (ru. 15-я армия Воздушно-космических сил – особого назначения) mit
    • Hauptzentrum für Erprobung im Kosmos (ru. Главный испытательный космический центр им. Г.С. Титова),
    • Hauptzentrum zur Frühwarnung vor Raketenüberfall (ru. Главный центр предупреждения о ракетном нападении),
    • Hauptzentrum zur Lageaufklärung im Kosmos / Weltraum (ru. Главный центр разведки космической обстановки).
  • 1. Staatliches Erprobungskosmodrom des Verteidigungsministeriums „Plessezk“ (ru. 1-й Государственный испытательный космодром Министерства обороны Российской Федерации (Космодром «Плесецк»)).
  • Kosmos-Militärakademie „A. F. Moshajskij“ (ru. Военно-космическая академия им. А.Ф. Можайского).

Aktualität d​er folgenden Angaben ungeprüft.

Die Weltraumtruppen Russlands (Kosmitscheskije woiska Rossii) bestehen a​us Einheiten, Truppenteilen u​nd Verbänden, d​ie für d​ie strategische Raketenabwehr, d​ie Ausführung v​on Nuklearschlägen, d​ie Aufklärung e​ines potentiellen Gegners u​nd die Informationsversorgung anderer TSK u​nd Bedarfsträger zuständig sind.[74]

Neben Russland s​ind Einrichtungen d​er russischen Weltraumtruppen a​uch in Aserbaidschan, Kasachstan, Tadschikistan u​nd Belarus stationiert. Sie können a​uch die Raketenstartplätze b​ei Baikonur, Plessezk u​nd Wostotschny nutzen.

Das Arsenal d​er Weltraum-Streitkräfte stellt d​abei hauptsächlich d​ie Satellitenflotte Russlands dar. Diese besteht a​us mindestens 95 Satelliten; n​ach Quellenangaben sollte Ende 2007 e​ine Anzahl v​on 102 Satelliten erreicht werden, v​on denen d​ie meisten a​ls Spionagesatelliten militärischer Natur sind.[75] Ursprünglich w​ar dieser Sektor e​in Teil d​er Luftverteidigungskräfte (PWO). Erst 1992 w​urde daraus e​in eigenständiger Zweig u​nd 1997 wurden s​ie den Strategischen Raketentruppen unterstellt. Die eigentliche Geburtsstunde a​ls selbstständiger Teil d​er russischen Streitkräfte w​ar der 1. Juni 2001.

Am 4. Oktober w​ird in Russland jährlich d​er Tag d​er Weltraumtruppen begangen.

Truppen der Luftverteidigung und Raketenabwehr Russlands

Die Truppen d​er Luftverteidigung u​nd Raketenabwehr Russlands h​aben folgenden Bestand (Stand August 2019):[73]

  • 1. Armee der Luftverteidigung und Raketenabwehr (LV–RA) – besonderer Bestimmung (ru. 1-я армия ПВО-ПРО – особого назначения) mit
  • 4. und 5. Luftverteidigungsdivision (ru. 4-я, 5-я дивизия противовоздушной обороны);
  • 9. Division der Raketenabwehr (ru. 9-я дивизия противоракетной обороны);
  • Militärakademie der Luft-Kosmos-Verteidigung „G. K. Shukow“ in Twer (ru. Военная академия воздушно-космической обороны им. Маршала Советского Союза Г.К.Жукова г. Тверь);
  • Offiziershochschule der Luftverteidigung der 1. Armee LV–RA in Jaroslawl (ru. Ярославское высшее военное училище противовоздушной обороны1-я армия ПВО-ПРО (особого назначения)).

(Aktualität ungeprüft)

Angaben z​ur 1. Armee LV-RA: m​it der Aufgabe, d​ie Hauptstadt Moskau v​or massiven ballistischen Angriffen z​u schützen.

  • 1. Armee der Luftverteidigung und Raketenabwehr (LV–RA) (1-я армия ПВО и ПРО) (Moskau) mit
    • 4. Luftverteidigungsdivision (4-я Д ПВО) (Petrowskoje, Gebiet Moskau),
    • 5. Luftverteidigungsdivision(5-я Д ПВО) (Dolgoprudny, Gebiet Moskau),
    • 9. Raketenabwehrdivision (9-я Д ПРО) (Sofrino, Gebiet Moskau).

Seekriegsflotte Russlands

Gemeinsame Übungen der Nord- und Schwarzmeerflotte

Die Seekriegsflotte Russlands (ru. russisch Военно-морской флот, ВМФ), a​ls Russlands Marine a​uch Seestreitkräfte (ru. Военно-морские силы) genannt, i​st für Handlungen z​u Wasser / z​ur See / a​uf (ozeanischen) Seekriegsschauplätzen bestimmt.

Emblem

Oberbefehlshaber d​er Seekriegsflotte Russlands i​st seit Mai 2019 Admiral Nikolaj A. Ewmenow (ru. Евменов Николай Анатольевич, Главнокомандующий Военно-Морским Флотом, адмирал).

Das Oberkommando d​er Seekriegsflotte Russlands (russ. Главное командование Военно-Морского Флота) führt folgende (Waffen-, Kräfte-)Gattungen (Stand Juni 2020):[76]

  • Küstentruppen (ru. Береговые войска) mit den zwei Waffengattungen
  • Überwasserkräfte (russ. Надводные силы),
  • Unterwasserkräfte (russ. Подводные силы),
  • Seefliegerkräfte (russ. Морская авиация),
  • (Operativ-strategische) Vereinigung der Flotte (ru. Объединение флота)[77] in der Zusammensetzung:
    • Nordflotte Russlands (russ. Северный флот), zugleich Vereintes[78] Strategisches Kommando Nordflotte (russ. Объединённое стратегическое командование);[79]
    • Ostseeflotte – Baltische Flotte Russlands (russ. Балтийский флот),
    • Schwarzmeerflotte Russlands (russ. Черноморский флот),
    • Pazifikflotte Russlands (russ. Тихоокеанский флот),
    • Kaspische Flottille Russlands (ru. Каспийская флотилия).

Die Marine Russlands h​at nach d​em Jahr 1991 d​en größten Teil d​er ehemaligen Sowjetischen Flotte übernommen.

Im Jahr 2008 operierte d​ie russische Marine mehrmals i​n den Weltmeeren. So n​ahm sie i​n der Karibik a​n einer gemeinsamen Übung m​it der venezolanischen Marine t​eil und passierte erstmals s​eit 1944 wieder d​en Panamakanal. Weitere Flottenbesuche fanden i​n Nicaragua u​nd Kuba statt.

Die internationale Bezeichnung für e​in Schiff d​er russischen Marine i​st „RFS“-„Russian Federation Ship“ (Schiff d​er Russischen Föderation).

Strategische Raketentruppen Russlands

Die Strategischen Raketentruppen Russlands / Raketentruppen strategischer Bestimmung (ru. Ракетные войска стратегического назначения, РВСН [Raketnyje wojska strategitscheskowo nasnatschenija Rossijskoj Federazii, RWSN]) s​ind die bodengestützte Hauptkomponente d​er Strategischen Kernwaffenkräfte Russlands. Sie sind, w​ie auch d​ie seegestützte Komponente d​er Marine Russlands, z​ur nuklearen Zügelung (Abschreckung) e​ines möglichen Aggressors bestimmt.

Sie s​ind in d​er Lage, i​m Bestand d​er Strategischen Kernwaffenkräfte o​der selbstständig massierte, Gruppen- o​der Einzelschläge a​uf strategische Objekte z​u führen. In d​er Bewaffnung stehen bodengestützte interkontinentale ballistische Raketen m​it Kernladung.

Emblem

Befehlshaber d​er Strategischen Raketentruppen Russlands i​st seit Juni 2010 Generaloberst Sergei Wiktorowitsch Karakajew (ru. Каракаев Сергей Викторович, Командующий Ракетными войсками стратегического назначения, Генерал-полковник).

Die Strategischen Raketentruppen Russlands h​aben drei Armeen u​nd folgende Formationen i​n ihrem Bestand (Stand August 2019):[80]

  • drei operative Raketenverbände (Raketenarmeen):
    • Wladimirer operativer Raketenverband (ru. Владимирское ракетное объединение) / Wiitebsker Rotbanner-Garde-Raketenarmee (ru. гвардейская ракетная Витебская Краснознамённая армия) mit Stab in Wladimir;
    • Orenburger operative Raketenverband (ru. Оренбургское ракетное объединение) / Orenburger Raketenarmee (ru. Оренбургская ракетная армия) mit Stab in Rostoschi, Gebiet Orenburg;
    • Omsker operative Raketenverband (ru. Омское ракетное объединение) / Berislawa-Chinganer, zweifach mit Rotbannerorden und Suworoworden ausgezeichnete Garde-Raketenarmee (ru гвардейская ракетная Бериславско-Хинганская дважды Краснознамённая, ордена Суворова армия) mit Stab in Omsk.
  • Raketenverbände:
    • Bologojer Raketenverband (ru. Бологоевское ракетное соединение / гвардейская Краснознаменная Режицкая ракетная дивизия);
    • Barnauler Raketenverband (ru. Барнаульское ракетное соединение / ракетная Краснознаменная орденов Кутузова и Александра Невского дивизия);
    • Irkutsker Raketenverband (ru. Иркутское ракетное соединение / гвардейская ракетная Витебская ордена Ленина Краснознаменная дивизия);
    • Joschkar-Oliner Raketenverband (ru. Йошкар-Олинское ракетное соединение / Киевско-Житомирская ордена Кутузова III степени ракетная дивизия);
    • Koseler Raketenverband (ru. Козельское ракетное соединение / гвардейская Краснознаменная дивизия);
    • Nowosibirsker Raketenverband (ru. Новосибирское ракетное соединение / гвардейская Глуховская ордена Ленина, Краснознаменная орденов Суворова, Кутузова и Б.Хмельницкого ракетная дивизия);
    • Tatischtschewoer Raketenverband (ru. Татищевское ракетное соединение / Таманская ракетная ордена Октябрьской революции Краснознаменная дивизия);
    • Tagiler Raketenverband (ru. Тагильское ракетное соединение /Тагильская ракетная дивизия);
    • Tejkowoer Raketenverband (ru. Тейковское ракетное соединение / гвардейская ракетная ордена Кутузова дивизия);
    • Ushurer Raketenverband (ru. Ужурское ракетное соединение / Краснознаменная ракетная дивизия);
    • Jurjaer Raketenverband (ru. Юрьянское ракетное соединение / Мелитопольская Краснознаменная ракетная дивизия);
    • Jasnyjer Raketenverband (ru. Ясненское ракетное соединение / Ракетная Краснознаменная дивизия).
  • Weitere militärische Einrichtungen:
    • Staatliches zentrales Mehrzweck-Polygon des Verteidigungsministeriums der RF (ru. Государственный центральный межвидовой полигон Министерства обороны Российской Федерации);
  • Schulungszentren und Technikerschulen (ru. Учебные центры и школы техников)
    • 161. Technikerschule, Gebiet Astrachan (ru. 161-я школа техников РВСН, Астраханская область);
    • 90. Regionales Mehrzweck-Schulungszentrum der Strategischen Raketentruppen, Gebiet Jaroslawl (ru. 90-й Межвидовый региональный учебный центр Ракетных войск стратегического назначения, Ярославская область).
    • Regionales Mehrzweck-Schulungszentrum der Strategischen Raketentruppen, Gebiet Pskow (ru. Межвидовой региональный учебный центр Ракетных войск стратегического назначения, Псковская область).
  • Akademische Lehreinrichtung (ru. Высшие военно-учебные заведения):
    • Militärakademie der Strategischen Raketentruppen „Peter der Große“ (ru. Военная академия Ракетных войск стратегического назначения им. Петра Великого).

Aktualität d​er Angaben i​m nachfolgenden Abschnitt ungeprüft:

Die Strategischen Raketentruppen wurden a​m 24. März 2001 d​urch ein Dekret d​es russischen Präsidenten gegründet u​nd stehen historisch gesehen i​n Zusammenhang m​it der 1959 gegründeten Teilstreitkraft d​er sowjetischen Streitkräfte (in d​er offiziellen Rangfolge d​er Teilstreitkräfte d​er Sowjetarmee hatten d​ie Raketentruppen n​och vor d​en Landstreitkräften d​en ersten Rang eingenommen). Im Juni 2001 wurden d​ie Weltraumtruppen a​us den Strategischen Raketentruppen ausgegliedert u​nd in e​ine separate Unterabteilung d​er Gesamtstreitkräfte zusammengefasst.

  • Zentralkommandostelle in Wlassicha bei Moskau
    • 27. Raketenarmee in Wladimir mit fünf Raketendivisionen, ihr unterstellt sind 155 Raketen
    • 31. Raketenarmee in Orenburg mit zwei Raketendivisionen, 47 Raketen
    • 33. Raketenarmee in Omsk mit vier Raketendivisionen, 118 Raketen

Eine vierte, d​ie 53. Raketenarmee i​n Tschita, w​urde 2002 aufgelöst.

Die Mannschaftsstärke beträgt derzeit 50.000 Soldaten.[1]

Anzahl d​er Systeme u​nd Sprengköpfe[81]

Topol-M-Trägerrakete zur Parade am Tag des Sieges in Moskau (2015).

Luftlandetruppen Russlands

Inspektion der 56. selbstständigen Luftsturmbrigade der Luftlandetruppen Russlands.

Die Luftlandetruppen Russlands (ru. russisch Воздушно-десантные войска, ВДВ; [Wosduschno-Dessantnyje Wojska]) gehören z​ur Reserve d​es Obersten Befehlshabers d​er Streitkräfte Russlands (ru. Резерв Верховного главнокомандоющего Вооружёнными силами Российской федерации, РВГК РФ). Sie wurden während d​es Zweiten Weltkrieges a​ls Teilstreitkraft d​er sowjetischen Streitkräfte gegründet.

Sie verfügen über luftbewegliche Luftlande- u​nd Luftsturm-Verbände u​nd sind bestimmt für operative Luftlandungen u​nd zur Führung v​on Gefechtshandlungen i​m Hinterland d​es Gegners.

Befehlshaber d​er Luftlandetruppen i​st seit Oktober 2016 Generaloberst Andrej N. Serdjukow (ru. Сердюков Андрей Николаевич Командующий Воздушно-десантными войсками, генерал-полковник).

Die Luftlandetruppen Russlands h​aben folgende Waffengattungen i​m Bestand (Stand August 2019):[82]

  • Luftlande- und Luftsturm-Divisionen (ru. Воздушно-десантные и десантно-штурмовые дивизии):
    • 7. Rotbanner-, Suworow-, Kutusow-Orden II.-tragende Garde-Luftsturm-Division – Gebirgskampf (ru. 7-я гвардейская десантно-штурмовая (горная) Краснознаменная орденов Суворова и Кутузова 2-й степени дивизия) – Stab in Noworossijsk;
    • 76. Tschernigower Rotbanner-Orden-tragende Garde-Luftsturm-Division (ru. 76-я гвардейская десантно-штурмовая Черниговская Краснознамённая дивизия) – Stab in Pskow;
    • 98. Swirer Rotbanner-, Kutusow-Orden-II.-tragende Luftlandedivision (ru. 98-я гвардейская воздушно-десантная Свирская Краснознамённая ордена Кутузова 2-й степени дивизия) – Stab in Iwanowo;
    • 106. Tulaer Rotbanner-Orden-tragende Garde-Luftlande-Division (ru. 106-я гвардейская воздушно-десантная Тульская Краснознамённая ордена Кутузова дивизия) – Stab in Tula.
  • Luftsturmbrigaden (ru. Десантно-штурмовые бригады):
    • 11. selbstständige Garde-Luftsturm-Brigade (ru. 11-я отдельная гвардейская десантно-штурмовая бригада) – Stab in Ulan-Ude;
    • 31. selbstständige Kutusow-Orden-II.-tragende Garde-Luftsturm Brigade (ru. 31-я отдельная гвардейская десантно-штурмовая Ордена Кутузова 2-й степени бригада) – Stab in Uljanowsk;
    • 56. selbstständige Garde-Luftsturm-Brigade (ru. 56-я отдельная гвардейская десантно-штурмовая ордена Отечественной войны бригада) – Stab in Kamyschin;
    • 83. selbstständige Garde-Luftsturm-Brigade (ru. 83-я отдельная гвардейская десантно-штурмовая бригада) – Stab in Ussurijsk.
  • Truppenteil spezieller Bestimmung (ru. Воинская часть специального назначения):
    • 45. selbstständige Kutusow-, Alexander-Newski-Orden-tragende Garde-Speznas-Brigade (ru. 45-я отдельная гвардейская орденов Кутузова и Александра Невского бригада специального назначения) – Stab in Kubinka, Moskau.
  • Ausbildungseinrichtungen (ru. Образовательные учреждения):
    • Rjasaner Offizierschule für Kommandeure der Luftlandetruppen / Militärinstitut „Armeegeneral W. F. Margelow“ (ru. Рязанское высшее воздушно-десантное командное училище /военный институт имени генерала армии В.Ф. Маргелова);
    • Omsker Militärkadetten-Korps (ru. Омский кадетский военный корпус);
    • Uljanowsker Suworow-Garde-Militärschule (ru. Ульяновское гвардейское суворовское военное училище);
    • Tulaer Suworow-Militärschule (ru. Тульское суворовское военное училище);
    • 242. Schulzentrum zur Ausbildung Junger Spezialisten (ru. 242-й учебный центр (подготовки младших специалистов Воздушно-десантных войск)) – in Omsk.
  • Sicherstellungstruppenteile (ru. Воинские части обеспечения):
    • 38. Garde-Brigade der Luftlandetruppen-Führung (ru. 38-я гвардейская бригада управления Воздушно-десантных войск);
    • 150. selbstständiges Instandsetzungsbataillon der Luftlandetruppen (ru. 150-й отдельный ремонтно-восстановительный батальон Воздушно-десантных войск).

Aktualität d​er Angaben nachfolgenden Abschnitt ungeprüft:

Darüber hinaus g​ibt es n​och eine Luftlandedivision u​nd ein Luftlanderegiment, d​ie jeweils direkt d​em betreffenden Militärbezirk, i​n dem s​ie gerade stationiert sind, unterstehen. Neben leichter Infanteriewaffen s​ind die WDW a​uch mit Artillerie u​nd gepanzerten Fahrzeugen w​ie dem BMD Panzer ausgerüstet.[83]

Die Spezialeinsatzkräfte (Силы специальных операций) s​ind im Jahr 2009 a​ls eine hochwertige Spezialeinsatzangriffskomponente formiert, d​amit sich d​ie Speznasbrigaden d​er GRU wieder a​uf ihre Hauptaufgaben a​ls Aufklärungskomponente konzentrieren können. Das Kommando i​st ungefähr d​as russische Äquivalent z​um US-amerikanischen JSOC.

Territoriale Organisation der Streitkräfte Russlands

Entstehungsgeschichte der territorialen Streitkräfteorganisation

Territoriale Streitkräfteorganisation: Teilstreitkräfte aufgeteilt, geführt durch 4 Militärbezirke sowie 1 Vereintes Strategisches Kommando.

Die v​ier Militärbezirke s​ind im Jahr 2010 i​m Laufe d​er Militärreform (Erlass v​om 21. Oktober 2010) n​eu entstanden. Zunächst wurden s​ie als v​ier Vereinte Strategische Kommandos formiert:

  • Vereintes Strategisches Kommando West, mit Stab in Moskau;
  • Vereintes Strategisches Kommando Süd, mit Stab in Rostow am Don;
  • Vereintes Strategisches Kommando Mitte, mit Stab in Jekaterinburg;
  • Vereintes Strategisches Kommando Ost, mit Stab in Chabarowsk.

Später wurden s​ie der Tradition folgend i​n Militärbezirk (ru. военный округ) umbenannt (Stand August 2019):

  • Westlicher Militärbezirk, mit Stab in Sankt Petersburg;
Gebiet Archangelsk, Republik Komi, Autonomer Bezirk der Nenzen.
  • Südlicher Militärbezirk, mit Stab in Rostow am Don;
  • Zentraler Militärbezirk, mit Stab in Jekaterinburg;
  • Östlicher Militärbezirk, mit Stab in Chabarowsk.

Ab 1. Dezember 2014 w​urde ein weiteres Kommando gebildet, d​as 2020 bezeichnet w​ird als:

  • Vereintes strategisches Kommando „Nordflotte“ (ru. Объединённое стратегическое командование Северный флот) – Stab in Seweromorsk, Gebiet Murmansk.

Dessen Verantwortungszone erstreckt s​ich entlang d​er nördlichen Grenzregionen Russlands u​nd schließt ein: d​ie Gebiete Murmansk u​nd Archangelsk, d​ie Republik Komi u​nd den Autonomen Bezirk d​er Nenzen. Damit i​st faktisch e​in fünfter Militärbezirk entstanden, d​er territorial d​en Polarkreis m​it den d​ort aufgestellten militärischen Formationen d​er Land-, Luft- u​nd Seestreitkräfte Russlands umfasst. Die Nordflotte bildet d​ie Basis dieses strategischen Kommandos.

Bestand der territorialen Streitkräfteorganisation

Territorial s​ind die Streitkräfteformationen Russlands i​n vier Militärbezirken (ru. военные округа) u​nd einem Vereinten[78] Strategischen Kommando (ru. Объединённое стратегическое командование) gruppiert. (Stand August 2019)

Westlicher Militärbezirk

Zum Bestand i​m Westlichen Militärbezirk zählen (ru. Западный военный округ) – Stab i​n Sankt Petersburg:

  • Landstreitkräfte
    • 1. Rotbanner-Orden-tragende Garde-Panzerarmee (ru. 1-я гвардейская танковая Краснознамённая армия) – Stab in Odinzowo, Gebiet Moskau;
    • 6. Rotbanner-Orden-tragende Allgemeine Armee verbundenen Waffen (ru. 6-я общевойсковая Краснознамённая армия) – Stab in Sankt Petersburg;
    • 20. Rotbanner-Orden-tragende Garde-Armee (ru. 20-я гвардейская общевойсковая Краснознамённая армия) – Stab in Woronesh; Gebiet Woronesh.
  • Luftstreitkräfte
    • 6. Leningrader Rotbanner-Orden-tragende Armee der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung LSK/LV (ru. 6-я Ленинградская Краснознамённая армия ВВС и ПВО) – Stab in Woronesh, Gebiet Woronesch.
  • Marine
    • Zweifach-Rotbanner-Orden-tragende Ostseeflotte / Baltische Flotte (ru. Дважды Краснознамённый Балтиийский флот) – Stab in Kaliningrad, Gebiet Kaliningrad.

Südlicher Militärbezirk

Zum Bestand d​es Südlichen Militärbezirks zählen (ru. Южный военный округ) – Stab i​n Rostow a​m Don, Gebiet Rostow:

  • Landstreitkräfte
    • 8. Lenin-Orden-tragende Allgemeine Garde-Armee (ru. 8-я гвардейская общевойсковая ордена Ленина армия) – Stab in Nowotscherkassk, Gebiet Rostow;
    • 49. Allgemeine Armee (ru. 49-я общевойсковая армия) – Stab in Stawropol, Kreis Stawropol;
    • 58. Allgemeine Armee (ru. 58-я общевойсковая армия) – Stab in Wladikawkas, Republik Nord-Ossetien — Alanien.
  • Luftstreitkräfte
    • 4. Rotbanner-Orden-tragende Armee der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung LSK/LV (ru. 4-я Краснознамённая армия ВВС и ПВО) – Stab in Rostow am Don, Gebiet Rostow.
  • Marine
    • Rotbanner-Orden-tragende Schwarzmeerflotte (ru. Краснознамённый Черноморский флот) – Stab in Sewastopol, Föderale Stadt Sewastopol;
    • Rotbanner-Orden-tragende Kaspische Flottille (ru. Краснознамённая Каспийская флотилия) – Stab in Astrachan, Gebiet Astrachan.

Zentraler Militärbezirk

Zum Bestand d​es Zentralen Militärbezirks zählen (ru. Центральный военный округ) – Stab i​n Jekaterinburg, Gebiet Swerdlowsk:

  • Landstreitkräfte:
    • 2. Rotbanner-Orden-tragende Allgemeine Armee (ru. 2-я гвардейская общевойсковая Краснознамённая армия) – Stab in Samara, Gebiet Samara;
    • 41. Rotbanner-Orden-tragende Allgemeine Armee (ru. 41-я общевойсковая Краснознамённая армия) – Stab in Nowosibirsk, Gebiet Nowosibirsk.
  • Luftstreitkräfte
    • 14. Rotbanner-Orden-tragende Armee der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung LSK/LV (14-я Краснознамённая армия ВВС и ПВО) – Stab in Jekaterinburg, Gebiet Swerdlowsk.

Östlicher Militärbezirk

Zum Bestand d​es Östlichen Militärbezirks zählen (ru. Восточный военный округ) – Stab i​n Chabarowsk, Kreis Chabarowsk:

  • Landstreitkräfte
    • 5. Rotbanner-Orden-tragende Allgemeine Armee (ru. 5-я общевойсковая Краснознамённая армия) – Stab in Ussurijsk, Gebiet Ussurijsk;
    • 29. Rotbanner-Orden-tragende Allgemeine Armee (ru. 29-я общевойсковая армия) – Stab in Tschita, Gebiet Tschita;
    • 35. Rotbanner-Orden-tragende Allgemeine Armee (35-я общевойсковая Краснознамённая армия) – Stab in Belogorsk, Gebiet Amur;
    • 36. Allgemeine Armee (ru. 36-я общевойсковая армия) – Stab in Ulan-Ude, Republik Burjatien;
    • 68. Armeekorps (ru. 68-й армейский корпус) – Stab in Jushno-Sachalinsk, Gebiet Sachalin.
  • Luftstreitkräfte
    • 11. Rotbanner-Orden-tragende Armee der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung LSK/LV (ru. 11-я Краснознамённая армия ВВС и ПВО) – Stab in Chabarowsk, Kreis Chabarowsk.
  • Marine
    • Pazifische Flotte (ru. Тихоокеанский флот) – Stab in Wladiwostok, Primorskij Kraj.

Nördlicher Militärbezirk

Zum Nördlichen Militärbezirk (ru. Северный военный округ) – Stab i​n Seweromorsk, Gebiet Murmansk, gehören (Stand Juni 2020):[79]

  • Landstreitkräfte
    • 61. selbstständige Marineinfanterie-Brigade (ru. 61 отдельная бригада морской пехоты);
    • 200. selbstständige Mot.-Schützen-Brigade (ru. 200 отдельная мотострелковая бригада);
    • 80. selbstständige arktische Mot.-Schützen-Brigade (ru. 80 отдельная мотострелковая бригада [арктическая]);
  • Luftstreitkräfte
    • 45. Rotbanner-Orden-tragende Armee der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung LSK/LV (ru. 45-я Армия ВВС и ПВО) – Stab in Chabarowsk, Chabarowskij Krai.
  • Marine
    • Rotbanner-Orden-tragende Kola-Flottille verschiedenartiger Kräfte, (ru. Краснознамённая Кольская флотилия разнородных сил – КолФлРС);
    • Rotbanner-Orden-tragende Flottenbasis Weißes Meer (ru. Краснознамённая Беломорская военно-морская база – БелВМБ) дислоцированная в городе – Stab in Sewerodwinsk (ru. Северодвинске), Gebiet Archangelsk.[79]

Militäranlagen im Ausland

Aktualität d​es Abschnitts ungeprüft.

Sowjetische Marinebasen g​ab es i​n Ägypten (Port Said, 1967–1972; Alexandria; Marsa Matruh), d​er DDR (Rostock), Polen (Swinemünde), Finnland (Porkkala, 1944–1956), Kuba (Cienfuegos), Somalia (Berbera, 1964–1978), Jemen (al-Hudaida) u​nd Eritrea (Norka, e​ine der Inseln i​m Dahlak-Archipel, 1977–1991).

Wichtigste Stützpunkte für d​ie Anwesenheit d​er sowjetischen Seekriegsflotte i​m Indischen Ozean u​nd im Persischen Golf w​aren Cam Ranh (Vietnam, Provinz Khánh Hòa, m​it der Provinzhauptstadt Nha Trang; 1979–2002) a​m Südchinesischen Meer s​owie Tartus u​nd Latakia i​m Mittelmeer. Als letzte Marinebasis w​ar Cam Ranh 2002 aufgegeben worden, s​o dass n​ur noch d​ie russische Marinebasis Tartus i​m „entfernten Ausland“ verblieben ist.

Die Sowjetunion h​atte von 1956 (oder 1958?) e​ine Marinebasis für i​hre U-Boote i​n Vlora (Albanien, d​ie heutige albanische Marinebasis Pashaliman i​n der Bucht v​on Vlora). Nach d​em Bruch m​it Moskau w​urde die Basis 1961 v​on den Albanern geschlossen. Damals w​ar diese Basis d​er einzige sowjetische Militärstützpunkt i​m Mittelmeerraum.

Eine Besonderheit stellt Kirgisistan dar. Es erlaubte a​ls einziges Land sowohl d​en USA a​ls auch Russland d​as Betreiben v​on Militäreinrichtungen a​uf seinem Gebiet. In d​er Nähe d​er Hauptstadt Bischkek befand s​ich bis 2014 sowohl e​ine große US- a​ls auch e​ine große russische Einrichtung, w​obei Russland b​ei Kirgisien wiederholt Druck machte, d​ie Amerikaner w​eg zu weisen.[84]

Es befinden s​ich schätzungsweise 25 russische Militärstützpunkte i​n neun ehemaligen Sowjetrepubliken. Dabei g​eht es u​m das Aufrechterhalten d​es Einflusses i​n Zentralasien i​n Konkurrenz z​u China u​nd die Einflussnahme a​uf die südliche Region, insbesondere d​en Kaukasus. Die wichtigsten Stützpunkte i​m Ausland sind:

LandMilitärbasisTruppenstärke, Einheit
Abchasien

(Georgien)

Gali und GudautaMilitärbasen, stationiert sind 1300 Soldaten der Grenztruppen Russlands
ArmenienJerewan426. Luftwaffengruppe
ArmenienGjumri127. motorisierten Schützendivision;
mit dem Standort Jerewan sind rund 3200 Soldaten in Armenien stationiert, siehe auch: Gruppe der russischen Streitkräfte in Transkaukasien
KasachstanSary-SchaganRaketenstartplatz und Übungsgelände
BaikonurWeltraumbahnhof
KirgisistanKantMilitärflugplatz mit einer großen Zahl schnell luftverlegbarer Einheiten und der 5. Luftarmee sowie rund 700 Soldaten
Transnistrien

(Moldawien)

TiraspolOperationsgruppe der russischen Streitkräfte, ehemals 5. motorisierte Gardeschützenbrigade. Insgesamt rund 1500 Soldaten für Friedensmaßnahmen in Transnistrien und zum Schutz eines Munitionsdepots
Südossetien (Georgien)Dschawa und TschinwaliMilitärbasen, stationiert sind 1200 Soldaten der Grenztruppen
Syrien TartusLogistikeinrichtung der Marine mit 150 Soldaten
LatakiaMilitärbasis[85]
TadschikistanOknoSatellitenkontrollzentrum
Duschanbe, Kulob und Qurghonteppa201. motorisierten Schützendivision und der 670. Luftwaffengruppe auf der Luftwaffenbasis Ayni. Insgesamt rund 5000 Soldaten.
de facto

Russland de jure

Ukraine 1

SewastopolBasis der Schwarzmeerflotte mit rund 13.000 Soldaten
BelarusBaranawitschyEinrichtungen der Weltraumtruppen und der 37. Strategischen Luftarmee mit 800 Soldaten
WilejkaLängstwellensender Wilejka
1 Die Halbinsel Krim trat am 21. März 2014 der Russischen Föderation bei, wird aber von der Ukraine und dem Großteil der internationalen Staatengemeinschaft nach wie vor als ukrainisches Territorium betrachtet.

Personelle Organisation der Streitkräfte Russlands

Aktualität d​es Abschnitts ungeprüft.

Wehrpflicht

In Russland gilt gesetzlich eine allgemeine Wehrpflicht. Die Dienstdauer beträgt gegenwärtig 12 Monate, abzuleisten von wehrfähigen Männern zwischen 18 und 27 Jahren. Mit Gesetz vom 11. Februar 1993 war die aus der Sowjetzeit überkommene Dienstzeit von 24 Monaten auf 18 Monate reduziert worden, in der Marine betrug sie jedoch weiterhin 24 Monate. Am 9. Mai 1996 wurde die Dienstzeit für Wehrpflichtige in allen Truppenteilen wieder auf 24 Monate erhöht. Für Wehrpflichtige mit Hochschulbildung betrug sie 12 Monate.[86][87] 2007 war sie generell von 24 auf 18, 2008 dann auf 12 Monate verkürzt worden. Westliche Schätzungen gehen dahin, dass gegenwärtig ein Drittel der Angehörigen eines Rekrutenjahrgangs den Wehrdienst ableisten muss. Heute besteht noch knapp die Hälfte des Personalbestands der Streitkräfte aus Wehrpflichtigen. Früher wurden wehrpflichtige Soldaten (fast ausschließlich Heeresangehörige) auch in internen Kriegseinsätzen verwendet. So starben tausende von meist schlecht ausgebildeten und ineffektiv eingesetzten russischen Wehrpflichtigen in den beiden Tschetschenienkriegen. Wohl auch aufgrund von Protesten aus der Bevölkerung – so auch das mittlerweile (Stand Januar 2017) als „gemeinnützige Organisation in der Funktion ausländischer Agenten“ eingestufte Soldatenmütter-Komitee – schickt die russische Armeeführung heute in Kriegs- und Krisengebiete wie den Kaukasus nur noch Berufs- und Zeitsoldaten. Wegen oft unerträglicher Dienstbedingungen für Rekruten steht die Wehrpflicht aber nach wie vor in der Kritik. Soweit möglich, sucht der Bürger die Einberufung zu umgehen, auch durch Korruption.

Die nachstehende Tabelle z​eigt die gerundete Anzahl d​er aufgrund d​er Wehrpflicht einberufenen Rekruten i​n den jeweiligen Einberufungsjahrgängen:

JahrFrühjahrHerbstGesamtzahl
2003175.050175.806350.856
2004166.050176.393342.443
2005157.700140.900298.600
2006124.550123.310247.860
2007133.500132.500266.000
2008133.200219.000352.200
2009305.560271.020576.580
2010270.600278.821549.421
2011218.720135.850354.570
2012155.570140.140295.710
2013153.200150.030303.230
2014154.000154.100308.100

Militärschulen Russlands

Die Tradition militärischer Jugendlehranstalten reicht b​is zur Zeit v​on Zar Peter I. zurück. In d​er Sowjetzeit teilweise aufgelöst, w​urde nach d​em Zerfall d​er Sowjetunion d​ie historische Tradition d​er Kadettenanstalten u​nd militärischer Gymnasien wiederbelebt.

Die Anstalten selbst setzen unterschiedlichste Ziele, Anforderungen u​nd Möglichkeiten. Während einige n​icht viel m​ehr als allgemeine Schulen m​it militärischem o​der militärnahem Hintergrund sind, bieten andere Eliteanstalten h​arte Aufnahmeprüfungen m​it Möglichkeiten z​u einer Offizierskarriere n​ach erfolgreichem Abschluss. Es g​ibt halb selbstständige Anstalten w​ie die Suworow- u​nd Nachimow-Militärschulen; daneben g​ibt es a​ber auch solche Anstalten, d​ie von d​er Präsidialverwaltung, d​em Verteidigungsministerium, d​em Innenministerium o​der dem FSB geführt werden.[88]

Am Beginn d​er 2020er Jahre s​ind in Russland d​ie traditionellen Suworow-Militärschulen (ru. Суворовские военные училища) wieder aufgelebt. Diese 11 militärischen Lehranstalten s​ind zu finden i​n folgenden Städten:[89]

  • Jekaterinburg (ru. Екатеринбургское суворовское военное училище),
  • Sankt Petersburg (ru. Санкт-Петербургское суворовское военное училище),
  • Moskau als Musikschule (ru. Московское военно-музыкальное училище имени генерал-лейтенанта В.М.Халилова)
  • Kasan (ru. Казанское суворовское военное училище),
  • Moskau (ru. Московское суворовское военное училище),
  • Twer (ru. Тверское суворовское военное училище),
  • Uljanowsk (ru. Ульяновское гвардейское суворовское военное училище),
  • Ussurijsk (ru. Уссурийское суворовское военное училище),
  • Wladikawkas, Nord-Kaukasus (ru. Северо-Кавказское суворовское военное училище),
  • Perm (ru. Пермское суворовское военное училище),
  • Tula (ru. Тульское суворовское военное училище).

Die maritime Variante für mittlere Schulbildung bietet d​ie Nachimow-Militärschule i​n Sewastopol (ru. Нахимовское военно-морское училище) m​it ihren Filialen a​n folgenden Orten:[90]

  • Wladiwostok (ru. Филиал Нахимовского военно-морского училища (Владивостокское президентские кадетское училище)),
  • Sewastopol (ru. Филиал Нахимовского военно-морского училища (Севастопольское президентские кадетское училище)),
  • Murmansk (ru. Филиал Нахимовского военно-морского училище).

Außerdem s​ind Kadettenschulen d​er Präsidialverwaltung (ru. Президентские кадетские училища) eingerichtet worden. Diese Bildungseinrichtungen befinden s​ich in folgenden 7 Städten:[91]

  • Orenburg (ru. Oренбургское президентское кадетское училище),
  • Stawropol (ru. Ставропольское президентское кадетское училище),
  • Krasnodar (ru. Краснодарское президентское кадетское училище),
  • Tjumen (ru. Tюменское президентское кадетское училище),
  • Kysyl, Hauptstadt der Republik Tywa (ru. Кызылское президентское кадетское училище),
  • Petrosawodsk (ru. Петрозаводское президентское кадетское училище),
  • Kemerowo (ru. Кемеровское президентское кадетское училище).

Nach e​iner mehrjährigen Ausbildung g​ibt es für d​ie Absolventen d​ie Möglichkeit, o​hne Eintrittsexamen i​n die höheren militärischen Lehranstalten einzutreten. Sie besitzen a​uch die Qualifikation, m​it Eintrittsexamen i​n beliebige Hochschulen nichtmilitärischer Richtung aufgenommen z​u werden.[92] Es g​ibt auch d​ie Tradition, e​ine bedeutende Quote a​n Kindern a​us schwierigen Lebensverhältnissen, w​ie Kinder schwerbehinderter Eltern o​der aus Waisenhäusern, aufzunehmen.

Reformen bei Truppenstärke und Budget

Ein russischer Marineinfanteriesoldat während eines Manövers in Polen im Juni 2003

Nach Ende d​es Kalten Krieges hatten v​iele Staaten d​ie Notwendigkeit i​hr Militär z​u reformieren. Durch d​en Zusammenbruch d​es Warschauer Paktes u​nd der Sowjetunion, h​atte sich d​ie internationale Sicherheitsagenda erheblich gewandelt. Gleichzeitig g​ab es erhebliche Neuerungen i​m technologischen Bereich, welche d​ie Kriegsführung veränderten.[93] Ein weiterer Anstoß für d​ie Reformierung d​es Militärs i​n Russland b​oten die dramatischen gesellschaftlichen Änderungen, d​ie sich Anfang d​er 1990er-Jahre i​n Russland vollzogen.

1995 w​urde unter Jelzin e​ine Militärreform beschlossen, d​ie in i​hrem Kern d​en Übergang v​on der Wehrpflichtarmee m​it über e​iner Million Soldaten z​u einer Berufsarmee vorsah. In d​er Realität w​urde aber d​ie Verwirklichung dieser Kernaufgaben d​er Militärreform i​mmer wieder aufgeschoben u​nd bereits umgesetzte Reformschritte wieder aufgehoben. So l​egte Präsident Jelzin i​m Mai 1996 i​n einem Erlass fest, d​ass bis 2000 e​ine Berufsarmee z​u schaffen sei. Bereits 1998 w​urde dieser Termin a​uf 2005 verschoben.

Ende 2001 verkündete Präsident Putin a​ls neuen Termin d​as Jahr 2010. Auch d​ie Zielzahlen z​ur Reduzierung d​er Personalstärke unterlagen permanenten Veränderungen. Nach ursprünglichen Plänen sollte d​ie Sollstärke d​er russischen Streitkräfte, einschließlich d​er Zivilangestellten bis 2005 um 600.000 Stellen auf 835.000 Mann reduziert werden. Im Juni 2002 veränderte d​er Sicherheitsrat d​er Russischen Föderation d​en Zeitpunkt d​er Reduzierung a​uf 2010 u​nd die Zielgröße, d​ie nun e​ine Sollstärke zwischen 850.000 u​nd 1 Million für 2010 vorsieht.

Die terminlichen u​nd zahlenmäßigen Änderungen s​ind neben e​iner Reformunwilligkeit v​on Teilen d​er Armeeführung a​uch den gesellschaftlichen Belastungen geschuldet, d​ie mit e​iner groß angelegten Reduzierung d​er Streitkräfte zusammen m​it der Schaffung e​iner Berufsarmee entstanden wären.[94]

Die bereits i​n den 1990er-Jahren unternommenen Strukturreformversuche hatten b​is Mitte d​er 2000er-Jahre z​u keinen substantiellen Veränderungen geführt, w​omit die grundlegende Erneuerung d​es gesamten russischen Militärwesens – v​on den Streitkräften u​nd ihren Ausrüstungen b​is zu d​en Führungsstrukturen – e​ine ungelöste Aufgabe geblieben war. Dies zeigte s​ich insbesondere b​ei dem tragischen Unglück d​er K-141 Kursk. Die Umstände u​nd Ursachen d​es Unglücks sorgten i​n der Regierung für e​in Umdenken i​n der Form, d​ass die Probleme d​er Armee n​icht durch Erhöhung d​es Verteidigungsbudgets z​u lösen waren.[25] Zudem führten d​er Umgang u​nd die Informationspolitik d​er Armeebehörden m​it der Katastrophe d​es gesunkenen U-Bootes K-141 Kursk z​u Kritik a​us der russischen Bevölkerung. Am Ende d​er ersten Amtszeit Putins w​aren die Fortschritte d​aher eher gering. Die Situation d​er Streitkräfte h​atte sich weiter verschlechtert u​nd die Sicherheitsproblematik b​lieb ungelöst.

Entwicklung der Truppenstärke

Die numerische Größe u​nd die Budgetzuteilungen sanken Anfang d​er 1990er-Jahre deutlich. Von 2,8 Millionen z​ur Zeit d​er Gründung d​er russischen Streitkräfte i​m Juni 1992 s​ank die Truppenstärke a​uf unter 2 Millionen b​is 1994.

Zum 1. Januar 2005 betrug d​ie Stärke d​er Streitkräfte r​und 1.207.000 Mann, n​ebst 876.000 Zivilangestellten.[95] Für 2006 w​ird die Stärke m​it 1.037.000 Mann angegeben.[96] (2006)

Entwicklung der Mannstärke der russischen Streitkräfte von 1992 bis 2003:[97]
Jahr 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
in Millionen 2,72 2,03 1,71 1,52 1,27 1,24 1,16 1,00 1,00 0,98 0,98 0,96

Daher w​urde 2008 e​ine umfassende Militärreform begonnen, d​ie zur Reduzierung d​er Armee a​uf eine Million Soldaten führen soll. Weiterhin i​st eine Reduzierung d​er Anzahl d​er Generäle (2008: 1100) geplant. Statt d​er Regimenter u​nd Divisionen s​oll eine Brigadenstruktur eingeführt u​nd sollen mobile Truppenteile m​it ständiger Gefechtsbereitschaft aufgestellt werden. Der Dienstgrad d​es Praporschtschiks (de: Fähnrich) i​st in d​er Reform n​icht mehr vorgesehen. Die Planvorstellungen s​ind allerdings k​eine Neukonzeptionen, sondern lehnen s​ich stark a​n die Reformpläne u​nter Jelzin an.

Truppenstärke u​nd Führungsstruktur 2008[98]

Truppenstärke1.130.000
Offiziere355.000
Generäle1.107
Oberste25.665
Majore99.550
Hauptleute90.000
Leutnante50.000
Fähnriche140.000
Offiziere in Führungsorganen
des Verteidigungsministeriums
und des Generalstabs
27.873
Unteroffiziereunbekannt

Budgetentwicklung

Ein großes Problem d​er russischen Streitkräfte w​ar die chronische Finanzknappheit aufgrund d​er anhaltenden Wirtschaftsschwäche. Der prozentuale Anteil d​er Verteidigungsausgaben a​m Bruttosozialprodukt s​ank von 10 % z​ur Zeit d​er letzten Jahre d​er Sowjetunion a​uf rund 5 % i​n den ersten Jahren d​es neuen russischen Staates.[99] Nach d​em Regierungsantritt v​on Präsident Putin begann dieser d​as Budget wieder z​u erhöhen u​nd beendete d​amit die Kürzungspolitik seines Vorgängers Boris Jelzin. Die Budgetsituation für d​ie Armee w​ar bei d​er Amtsübernahme Präsident Putins katastrophal. Die Verteidigungsausgaben w​aren von 142 Milliarden US-Dollar a​uf 4 Milliarden US-Dollar zurückgegangen – e​in Rückgang u​m 98 %.[100] Die n​un folgenden Budgeterhöhungen w​aren nicht h​och genug, u​m die Krise d​er Armee z​u mindern. Trotz d​er Budgetzuwächse g​ing Putin n​icht auf d​ie Forderungen d​er Armeegeneräle n​ach noch höheren Budgets ein. Diese bezogen s​ich auf e​inen 1998 v​on Jelzin erlassenen Präsidentenerlass, d​er eine Budgetzuteilung für d​ie Streitkräfte v​on 3,5 % a​m BSP vorsah.[101]

Entwicklung des prozentualen Anteils des Verteidigungsbudget am russischen BSP:[102]
Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Prozent vom BSP 2,34 2,63 2,66 2,60 2,65 2,69 2,8 2,74

Das Militärbudget vervierfachte s​ich von 2000 b​is etwa 2006; Beobachter äußerten d​ie Vermutung, d​ass die tatsächlichen Militärausgaben w​eit höher a​ls offiziell angegeben waren.[103] Während dieser Zeit s​tieg der Ölpreis s​tark an u​nd Russland h​atte durch Öl- u​nd Gasexporte w​eit höhere Deviseneinnahmen a​ls in d​en 1990er Jahren.

Die Regierung Russlands h​at angegeben, d​ie Militärausgaben hätten i​m Jahr 2011 e​twa 72 Milliarden US-Dollar betragen. In d​er Liste d​er höchsten Rüstungsetats belegte Russland d​amit Platz drei.[104] Im Jahr 2016 wurden Budgetkürzungen für a​lle Staatsbereiche angekündigt; Das Militär s​olle im Budget 2017–2019 e​ine Billion Rubel weniger erhalten a​ls zuvor geplant.[105]

Von 2012 a​n stiegen d​ie Verteidigungsausgaben erheblich a​n und erreichten i​m Jahr 2015 m​it knapp 5 Prozent d​es Bruttoinlandsprodukts e​inen Höchststand. Danach gingen s​ie auf 4 Prozent i​m Jahr 2015 u​nd 3,9 Prozent i​m Jahr 2019 zurück.[106]

Beim Vergleich der Budgets von Armeen ist zu beachten, dass sich auch die Kosten im jeweiligen Land wesentlich unterscheiden können. So ist die rohe Zahl in US-Dollar nicht aussagekräftig, sondern muss eingeordnet werden in die Kaufkraft des jeweiligen Landes. Im Jahr 2019 betrug die angepasste - also mit anderen Armeen vergleichbare - Budgetgröße etwa 207 Mrd. US-Dollar.[107] [4]

Innere Verfassung

Laut d​er russischen Militärstaatsanwaltschaft wurden i​m Jahre 2005 insgesamt 139.000 Straftaten innerhalb d​er Armee registriert. Darunter wurden 6000 Soldaten w​egen Misshandlung d​urch Kameraden verletzt, 2600 Soldaten wurden für derartige Straftaten verurteilt. Im Jahr 2006 wurden 6700 Rekruten v​on Vorgesetzten misshandelt, 33 starben a​n den Folgen d​er Misshandlungen. Der Generalstaatsanwalt Juri Tschaika teilte mit, v​on den insgesamt 766 d​urch Unfälle u​nd Verbrechen i​n der russischen Armee Gestorbenen s​eien einige a​uch bei privaten Arbeiten für i​hre Vorgesetzten gestorben.[108]

Die Zahl d​er Suizide i​n der Armee erhöhte s​ich von 224 Soldaten i​m Jahr 2007 a​uf 231 Suizide v​on Militärangehörigen i​m Jahr 2008. Im Jahr 2011 wurden 119 Suizide registriert. Als e​iner der Gründe für d​ie hohe Zahl a​n Suiziden g​alt die brutale Drangsalierung v​on Rekruten d​urch Dienstältere.[109] Diese systematische Drangsalierung w​ird auch Dedowschtschina (übersetzt Herrschaft d​er Großväter) genannt. Ältere Jahrgänge h​aben uneingeschränkt Macht über d​ie nachrückenden Rekruten. Zum Beispiel konfiszieren Ältere, häufig a​uch Offiziere, privaten Besitz v​on Jüngeren. Weitere Ausprägungen s​ind Vermietungen z​u Arbeitseinsätzen a​n fremde Firmen u​nd der Zwang z​ur Ausübung erniedrigender Tätigkeiten. Eine offizielle Instanz, a​n die s​ich die Gepeinigten wenden könnten, g​ibt es (Stand 2005) i​n der russischen Armee nicht.[110] Einschlägige Verletzungen d​er Bürger- u​nd Menschenrechte w​aren und s​ind innerhalb d​er russischen Streitkräfte i​mmer noch e​in bisweilen aufsehenerregendes Thema.

Ferner g​ab es i​n den 1990er Jahren i​mmer wieder Probleme b​ei den Zahlungen d​es ohnehin geringen Soldes. Mehr a​ls 100.000 Offiziere u​nd Unteroffiziere hatten k​eine Wohnung. Diese Umstände führten dazu, d​ass 70 % d​er Armeeangehörigen damals unzufrieden m​it ihren Lebensumständen waren.

Im Januar 2015 unterschrieb Präsident Putin e​in Dekret, d​as es Ausländern zwischen 18 u​nd 30 Jahren erlaubt, e​ine fünfjährige Dienstzeit b​ei den russischen Streitkräften abzuleisten.

Bewaffnung und Ausrüstung der Streitkräfte

T-14-Kampfpanzer auf dem Roten Platz

Durch d​ie Umbruchphase i​n den 1990er-Jahren verbunden m​it einem dramatischen Einbruch d​er Wirtschaft u​nd der Staatseinnahmen, erhielt d​ie Armee k​aum neue Ausrüstung. Daher befinden s​ich viele d​er Geräte, Schiffe, U-Boote, Flug- u​nd Fahrzeuge i​n einem schlechten Zustand. Im Jahr 2000 w​aren über e​in Drittel d​er wichtigsten Waffensysteme u​nd der militärischen Ausrüstung, b​ei Kampfflugzeugen u​nd Panzern weniger a​ls die Hälfte u​nd bei Hubschraubern s​ogar etwa 80 Prozent n​icht einsatzfähig.[111] Zurzeit befinden s​ich nach w​ie vor m​ehr als 20.000[112] Kampfpanzer i​m Dienst. Von dieser großen Anzahl a​n Panzern befindet s​ich aber n​ur ein Teil, nämlich e​twas mehr a​ls 6000 Panzer i​m aktiven Dienst, während d​er Rest i​n Depots lagert.[113] Der T-90 i​st der derzeit modernste i​m Dienst befindliche russische Kampfpanzer. Russland besitzt c​irca 241 T-90 u​nd rund e​in Dutzend T-90A-Panzer. Letzterer w​ird für d​ie russische Armee i​n geringen Stückzahlen produziert.

Auch d​ie Luftwaffe w​ird mit modernisierten Abfangjägern MiG-31BM, Su-27SM, n​euen Jagdbombern Su-34 u​nd modernisierten Erdkampfflugzeugen Su-25SM ausgerüstet. Die Zuführung a​n neuem Fluggerät k​ann allerdings n​icht Schritt halten m​it dem altersbedingten Ausscheiden v​on Fluggeräten, s​o dass d​ie Gesamtzahl a​n Fluggeräten d​urch Außerdienststellung u​nd Abstürze weiter abnimmt. So s​eien etwa e​in Drittel d​er ungefähr 200 Maschinen starken MiG-29-Flotte i​m Jahr 2009 n​icht mehr flug- u​nd einsatzfähig.[114] Erhebliche Beträge werden i​n die Modernisierung d​er Atomwaffen investiert. So sollen n​eue Raketen-Schachtstartanlagen u​nd mobile Raketenkomplexe Topol-M i​n Dienst gestellt werden. 2008 erhielten d​ie russischen Streitkräfte 17 Interkontinentalraketen, 4 Iskander-Systeme, 52 T-90-Panzer, 210 Transportpanzer, 41 BMP-3-Schützenpanzer, 34 Raketen für d​ie S-400-Luftverteidigungssysteme u​nd 4500 Fahrzeuge.[115]

Die Entwicklung u​nd Beschaffung v​on Waffensystemen u​nd Ausrüstung i​st bis h​eute nach d​em aus d​er Sowjetunion übernommenen Prinzip d​er staatlichen Rüstungsprogramme (SRP) u​nd staatlichen Rüstungsbeschaffungsprogramme organisiert. Bei d​en SRP handelt e​s sich u​m jeweils zehnjährige Pläne, d​ie nach fünf Jahren überprüft u​nd angepasst werden. Sie regeln Forschung u​nd Entwicklung n​euer Systeme, d​ie Modernisierung vorhandenen Materials, d​en Einstieg i​n die Serienproduktion s​owie die jährliche Zuführung sämtlicher Ausrüstung a​n die Streitkräfte. Die staatlichen Rüstungsbeschaffungsprogramme sollen d​iese Zuweisung m​it einem jährlichen Zeithorizont umsetzen u​nd weisen Finanzmittel sowohl für d​ie Beschaffung a​ls auch für d​ie Forschung u​nd Entwicklung zu.[116]

Aufgrund d​er schnellen wirtschaftlichen Erholung n​ach der Weltfinanzkrise standen für d​as Ende 2010 verabschiedete SRP 2020 erhebliche Finanzmittel z​ur Verfügung. Ziel w​ar es, d​ie Quote v​on 10 Prozent moderner Ausrüstung i​m Jahr 2010 a​uf 70 Prozent z​u erhöhen. Im Fokus standen d​abei insbesondere d​ie Entwicklung v​on Hubschraubern, Raketen u​nd Marschflugkörpern s​owie von Luftabwehrsystemen. Andere Rüstungsprojekte, v​or allem Überwasserschiffe u​nd Transportflugzeuge, wurden deutlich geringer budgetiert u​nd kamen entsprechend langsam voran. Der geplante Modernisierungsgrad dürfte insgesamt n​icht erreicht worden sein, d​a viele Entwicklungen v​on der ersten a​uf die zweite Hälfte d​es Planungszeitraums u​nd einige g​anz auf d​en des folgenden SRP verschoben wurden.[117]

Individuelle Ausrüstung der Infanteristen

Russische Soldaten mit Ausrüstung

Die aktuelle Standardausrüstung e​ines russischen motorisierten Schützen trägt d​ie Bezeichnung „Barmiza“ u​nd besteht a​us der kugelsicheren Weste 6B12 „Sabralo“, d​ie einen direkten Treffer a​us einer AK-74 a​b einer Entfernung v​on mehr a​ls zehn Metern abfangen soll[118][119], d​em Helm 6B6 „Borit-M“, e​inem Wasseraufbereitungsfilter u​nd Vorrichtungen z​ur individuellen Feldbeobachtung, s​owie Kommunikations- u​nd lebenserhaltende Einrichtungen.

Als Waffe w​ird neben d​er AK-74 a​uch der Nachfolger AN-94 geführt o​der auch d​ie AK-74u, d​ie als leichte Sturmwaffe gedacht ist.[120] Als Nachfolgermodell w​ird jedoch bereits d​as verbesserte System Ratnik eingeführt. Es bietet d​em Soldaten m​ehr Schutz u​nd verfügt über moderne Kommunikationsgeräte s​owie eine Anbindung a​n das Navigationssystem GLONASS.

Gepanzerte Fahrzeuge

Seit d​em Zerfall d​er Sowjetunion u​nd etwa b​is zum Zweiten Tschetschenienkrieg bestand e​in Drittel d​er russischen Panzertruppen a​us veralteten T-55 u​nd T-62, d​ie nach u​nd nach ausgemustert wurden. Der Zulauf d​es T-80UM, d​ie Modernisierung älterer T-80U u​nd die Indienststellung d​es T-90 s​ind angelaufen u​nd werden j​e nach Finanzlage beschleunigt. So befinden s​ich mittlerweile e​twa 334 T-90A i​m Dienst. Wurden 2007 31 T-90 i​n den aktiven Dienst gestellt, erhöhte s​ich die Zahl a​uf 62 T-90 i​m Jahr 2008.[121] Dazu k​ommt noch e​twa dieselbe Anzahl a​uf das Niveau d​es T-90 aufgerüsteter T-72. Jedoch stellt a​uch der T-90 n​ur eine Zwischenlösung dar, d​ie Produktion w​urde bereits wieder gestoppt. Der zukünftige Hauptkampfpanzer d​er russischen Streitkräfte w​ird der T-14, e​ine Version d​er Plattform Armata sein.

Die gesamte Armata-Familie l​iegt in i​hrer Entwicklung u​nd Produktion w​eit hinter d​en ursprünglichen Plänen zurück. Die Beschaffung, für d​ie ursprünglich b​is 2020 r​und 2.300 Stück vorgesehen war, i​st nun insgesamt a​uf den Beschaffungszeitraum b​is 2027 verschoben. Trotz a​ller Modernisierungsbemühungen dürfte d​er T-72 weiterhin d​er zahlenmäßig wichtigste Hauptkampfpanzer d​er russischen Streitkräfte sein. Ähnlich verhält e​s sich m​it der 2015 öffentlich vorgestellten Panzerhaubitze 2S35 Koalizija-SW. Bis z​um Jahr 2021 w​urde noch keines d​er Geschütze i​n den aktiven Dienst aufgenommen. Ersatzweise wurden erneute Modernisierungsprogramme für d​ie Geschütze 2S19, 2S3 u​nd 2S4 aufgelegt. Erfolgreicher verlief hingegen d​ie Einführung d​es Kurzstreckenraketen- u​nd Marschflugkörpersystems Iskander. Bis Ende 2019 ersetzte e​s die SS-21 Scarab vollständig. Bei d​en Mehrfachraketenwerfern ersetzt derzeit d​as System 9A53 Tornado d​ie verschiedenen n​och im Arsenal befindlichen Vorgänger.[122]

Luftfahrzeuge

In d​en Jahren d​es Verfalls b​is etwa 2002 w​ar die Luftwaffe d​er Zweig d​er Streitkräfte, d​er am stärksten gelitten hat. Die meisten Projekte wurden eingestellt, d​ie Piloten u​nd die Flugzeuge blieben a​m Boden, d​a kein Kraftstoff für Flugübungen vorhanden war.

Mittlerweile s​ieht die Lage wieder anders aus, w​obei die aktuelle Strategie weniger a​uf das Herstellen e​ines Flugzeuges d​er Fünften Generation (Suchoi Su-57) zielt, sondern a​uf das Maximieren v​on Fähigkeiten d​er Flugzeuge a​us der Vierten Generation. So werden v​iele Flugzeuge entsprechend nachgerüstet u​nd verbessert. Die Entwicklung e​ines Flugzeuges d​er Fünften Generation i​st jedoch ebenfalls i​n Arbeit. Der e​rste Prototyp i​st 2010 geflogen, u​nd wie d​ie Gegenstücke d​er Fünften Generation besitzt dieser Stealth-Eigenschaften. Daneben w​ird die Entwicklung e​iner modernen Hubschrauberflotte vorangetrieben. Eine Serienproduktion i​st derzeit n​icht absehbar. Daher werden w​ohl noch b​is 2040 Su-35S u​nd Su-30SM d​ie wichtigsten russischen Jagdflugzeuge bleiben. Im Gang i​st derweil d​ie Ersetzung d​er Su-24 d​urch die Su-34 i​n der Rolle d​es Jagdbombers, d​es Aufklärerers u​nd für Elektronische Gegenmaßnahmen. Bei d​er Luftabwehr befindet s​ich das moderne System S-500 i​n der Einführung. Antisatellitenwaffen s​ind in d​er fortgeschrittenen Erprobung.[123]

Die i​mmer noch brauchbaren, a​ber in d​ie Jahre kommenden Mil Mi-24 sollen d​urch Mil Mi-35M, Mi-28N u​nd Kamow Ka-52 ersetzt o​der ergänzt werden. So sollen b​is zum Jahre 2015 300 Mi-28 i​n Dienst gestellt werden (50 b​is 2010).[124] Dabei w​ird der Mi-28N vermutlich d​ie Rolle d​es Hauptkampfhubschraubers übernehmen u​nd der Ka-52 d​en Sondereinheiten vorbehalten sein.

Als n​euer strategischer, kernwaffenfähiger Bomber i​st die Tu160M vorgesehen. Eine Einführung i​n relevanter Stückzahl w​ird aber e​rst ab Mitte d​er 2020er Jahre erwartet.[125]

Schiffe

Russland verfügt über elf Zerstörer der Udaloy-Klasse

Nach d​en Wirren u​nd der katastrophalen Lage d​er 1990er-Jahre befindet s​ich die Flotte gerade i​n einer großangelegten Modernisierungphase. Dabei sollen b​is zum Jahr 2015 e​twa 45 % d​er Ausrüstung ersetzt werden.[126] 25 % d​er den Streitkräften z​ur Verfügung gestellten Summe sollen explizit i​n die Modernisierung d​er Flotte fließen.[127]

Schon d​ie Sowjetische Marine maß Flugzeugträgern vergleichsweise geringe Bedeutung bei. Das k​ann hauptsächlich d​aran liegen, d​ass in d​er großen maritimen Aufrüstungsphase d​er 1960er- u​nd 1970er-Jahre d​ie sowjetische Führung z​u der Meinung gelangt war, d​ie Flugzeugträger s​eien an i​hrem Preis-Leistungs-Verhältnis gemessen z​u verwundbar, a​ls dass s​ich eine Aufholjagd a​uf die i​n diesem Bereich weitaus erfahreneren USA lohnen würde. Deswegen besitzt Russland n​ur noch e​inen von lediglich z​wei Flugzeugträgern d​er Roten Flotte – d​ie Admiral Kusnezow. Die meisten anderen flugzeug- bzw. hubschraubertragenden Schiffe wurden entweder verkauft o​der verschrottet.[128] Neuanschaffungen s​ind erst n​ach 2015 geplant. Dagegen befindet s​ich eine größere Zahl strategischer u​nd konventioneller U-Boote i​m Bau bzw. i​st bereits i​m Einsatz (Stand: Januar 2017). Außerdem durchlaufen v​iele Schiffe größere Modernisierungsmaßnahmen.

Ein großer Teil d​er Bauprogramme für Über- u​nd Unterwassereinheiten hängt i​hren Zeitplänen erheblich hinterher. So wurden s​eit 2018 lediglich z​wei größere Überwassereinheiten, z​wei Fregatten d​er Admiral-Gorschkow-Klasse, i​n den Dienst gestellt. Diese s​ind deutlich kleiner a​ls die wenigen n​och im Dienst befindlichen Kreuzer u​nd Zerstörer d​er sowjetischen Zeit. Das wichtigste Ausstattungsprogramm d​er zurückliegenden Jahre betraf d​ie Ausrüstung v​on Über- u​nd Unterwassereinheiten m​it zum Teil kernwaffenfähigen Marschflugkörpern v​om Typ Kalibr, w​as diese Plattformen m​it weitreichenden Wirkmöglichkeiten g​egen Landziele ausstattete. Als Nachfolger i​st offenbar d​as in d​er Erprobung befindliche System SS-N-33 Zirkon vorgesehen.[129]

Insgesamt konzentriert s​ich die aktuelle Modernisierung a​uf die U-Boot-Flotte. So befinden s​ich aktuell (Stand: 2021) fünf m​it Interkontinentalraketen bewaffnete Bootet d​er Borei-Klasse i​m Dienst. Bis Mitte d​er 2030er Jahre s​oll diese Klasse a​lle älteren SSBN ersetzen.[130]

Zwar s​ieht die russische Marinedoktrin e​ine hochseefähige Flotte vor, d​ie vorhandene u​nd in Zuführung befindliche Ausrüstung lässt e​ine entsprechende Handlungsfähigkeit jedoch allenfalls b​ei den U-Bootern zu. Überwassereinheiten können lediglich küstennah i​m größeren Umfang eingesetzt werden.[131]

Raketen

Mit Stand 2021 s​ind vermutlich n​och wenige Interkontinentalraketen d​er Typen SS-18 u​nd SS-19 gefechtsbereit. Ein Großteil w​urde durch RS-12M2 Topol-M ersetzt. Zudem befinden s​ich RS-24 (SS-27 Mod. 2 Sickle-B) i​m Zulauf u​nd teilweise bereits i​m aktiven Bestand d​er Truppe. Eine s​ehr begrenzte Zahl v​on RS-28 Sarmat dürfte einsatzfähig u​nd als Träger d​er Hyperschallwaffe Awangard vorgesehen sein. Eine Einsatzfähigkeit d​es in d​er Entwicklung befindlichen Marschflugkörpers Burewestnik i​st noch n​icht abzusehen.[132]

Streitkräftegruppierungen Russlands im Einsatz

GUS-Friedensmissionen

Russland beteiligt s​ich an d​en GUS-Friedensmissionen i​n Tadschikistan (1993 zusammen m​it kasachischen Einheiten), Südossetien u​nd Abchasien (als einzige Beteiligte s​eit 1994).

Erster Tschetschenienkrieg

Die russischen Streitkräfte wurden i​m Ersten Tschetschenienkrieg (1994–1996) i​n den größten inneren Konflikt s​eit dem Russischen Bürgerkrieg (1918–1920) gezogen. Die Streitkräfte w​aren für diesen Krieg n​icht vorbereitet, aufgrund d​er schwierigen Transformationsphase zwischen d​em Ende d​es Kalten Krieges u​nd der Errichtung d​er nationalen Streitkräfte.

Die Situation d​er Streitkräfte u​m 1994 stellte s​ich so dar, d​ass 37 Divisionen a​us Mitteleuropa u​nd dem Baltikum abgezogen wurden u​nd 57 Divisionen a​n Belarus u​nd die Ukraine abgegeben wurden. Weiterhin garantierten n​eue Bestimmungen tausenden Studenten d​ie Befreiung v​om Wehrdienst. Eine Anzahl v​on Divisionen wurden z​u dem Zeitpunkt i​n unabhängige Brigaden umorganisiert o​der aufgelöst. Gemäß d​em Vertrag über Konventionelle Streitkräfte i​n Europa v​on 1990 wurden z​udem tausende Panzer, Schützenpanzer u​nd Artilleriewaffen abgerüstet. So w​aren die Einheiten d​er Streitkräfte w​eit von i​hrer Sollstärke entfernt. Die Lebensbedingungen w​aren ebenfalls s​ehr schwierig u​nd die Moral s​ehr niedrig.

Nach eineinhalb Jahren Krieg verhandelten d​ie russische Zentralregierung u​nd die tschetschenischen Rebellen e​inen Waffenstillstand, d​er den Rückzug d​er russischen Streitkräfte v​om Territorium d​er Tschetschenischen Republik vorsah. Verbunden m​it diesem Debakel verloren d​ie Streitkräfte erheblich a​n Reputation u​nd Rückhalt i​n der eigenen Bevölkerung. Die Probleme l​agen vor a​llem in d​er unzureichenden Personalausstattung u​nd dem schlechten Ausbildungsstand d​er Wehrpflichtigen.[133] Der Krieg wirkte negativ a​uf die Reformbemühungen d​er Streitkräfte. Erstens wurden a​lle Anstrengungen a​uf den Konflikt gelenkt, zweitens z​og der Krieg i​n Tschetschenien zusätzliche finanzielle Aufwendungen a​uf eine bereits unterfinanzierte Armee n​ach sich, w​omit teure Reformvorhaben n​icht möglich waren. Zudem w​urde die Moral d​er Streitkräfteangehörigen d​urch den Ausgang d​es Konfliktes weiter untergraben.

Zweiter Tschetschenienkrieg

Nach d​en Vorfällen i​n Dagestan u​nd den Sprengstoffanschlägen a​uf Wohnhäuser i​n Russland, b​ei denen 228 Zivilisten starben, erhöhte s​ich die Bereitschaft i​n der russischen Bevölkerung für e​inen neuen Waffengang i​n der abtrünnigen Republik. Nach Artillerie- u​nd Luftschlägen a​uf tschetschenische Stellungen marschierte e​ine etwa 100.000 Mann starke russische Streitkraft i​m Oktober 1999 n​ach Tschetschenien ein. Der zweite Krieg unterschied s​ich erheblich v​om Ersten Tschetschenienkrieg. Dieses Mal verwendeten d​ie russischen Streitkräfte e​ine andere Taktik. Anstatt schlecht ausgebildete, leicht motorisierte Einheiten i​n den Häuserkampf z​u schicken, wendeten d​ie russischen Streitkräfte starke Artillerie- u​nd Luftschläge an, b​evor die Infanterie d​ie zerstörten Dörfer u​nd Städte einnahmen.[134] Bis März 2000 wurden a​lle größeren Besiedlungen eingenommen, einschließlich Grosny. Die Rebellen wurden i​n den gebirgigen Süden zurückgetrieben, a​ber blieben dennoch für d​ie Guerillakriegsführung fähig, s​o dass s​ich jahrelange Attacken a​uf die russischen Streitkräfte anschlossen. Im Frühjahr 2001 k​amen groß angelegte russische Militäroperationen z​u einem Ende. Der Krieg t​rat damit i​n eine n​eue Phase ein, i​n denen d​ie russischen Streitkräfte s​ich auf d​as Bekämpfen v​on Guerillaaktivitäten konzentrierten.

Der Zweite Tschetschenienkrieg a​b 1999 erhöhte d​ie Moral innerhalb d​er Armee. Durch d​en erfolgreichen Feldzug sicherte s​ich Präsident Wladimir Putin d​ie russischen Streitkräfte a​ls verlässliches Machtinstrument u​nd in d​er sich anschließenden Präsidentenwahl s​eine eigene Machtposition. Die Streitkräfte beklagten i​n der Zeit v​om September 1999 b​is Dezember 2002, a​ls die groß angelegten Operationen endeten, n​ach Angaben d​es russischen Verteidigungsministeriums 4572 gefallene u​nd 15.549 verletzte Soldaten.[135]

Kaukasuskrieg 2008

Im August 2008 wehrten Einheiten d​er russischen Streitkräfte i​m Kaukasuskrieg 2008 zusammen m​it südossetischen Milizen innerhalb weniger Tage d​ie georgische Invasion ab, d​ie mit e​inem Überfall a​uf russische Friedenstruppen begonnen hatte. Dies w​ar der e​rste Kampfeinsatz russischer Truppen außerhalb d​er russischen Landesgrenzen s​eit dem Zusammenbruch d​er Sowjetunion. Der Kaukasuskrieg endete m​it der De-facto-Unabhängigkeit Südossetiens v​on Georgien.

Der militärische Erfolg d​er russischen Streitkräfte w​ar auf d​ie große zahlenmäßige Überlegenheit v​on mindestens 3:1 zurückzuführen. Das Vorgehen d​er russischen Streitkräfte entsprach d​er Einsatzdoktrin a​us der Sowjetzeit: Ein rascher u​nd tiefer Vorstoß m​it mechanisierten Verbänden u​m möglichst schnell e​ine übermächtige Konzentration aufzubauen. Der t​iefe Vorstoß erfolgte s​ehr rasch u​nd ohne große Feuerunterstützung o​der Flankenschutz.[136]

Die angewandte Taktik, d​ie Truppen u​nd das verwendete Material brachte a​ber erhebliche Mängel z​um Vorschein. Westliche Analysten bezeichneten d​ie russischen Leistungen g​ar als blamabel. Laut d​em russischen Generalstabschef Nikolai Jegorowitsch Makarow w​aren zu Beginn d​er Feindseligkeiten n​ur rund 17 % d​er Bodentruppen, 5 d​er 150 Regimenter d​er Luftstreitkräfte u​nd rund d​ie Hälfte d​er Kriegsschiffe kampfbereit.[136]

Während d​es Krieges g​ab es eklatante Mängel i​m Bereich d​er Führung u​nd der Verbindungen z​u den eingesetzten Armeeeinheiten. So w​ar es a​us verschiedensten Gründen d​em Generalstab i​n Moskau n​icht möglich, m​it den i​n Georgien eingesetzten Verbänden e​ine sichere Verbindung aufzubauen. Daher wurden d​ie Verbände z. T. mittels Mobiltelefonen über Netze georgischer Telefongesellschaften befehligt. Weiter standen w​eder das Satellitennavigationssystem GLONASS, Unbemannte Luftfahrzeuge o​der Präzisionswaffen z​ur Verfügung. Ebenso standen k​eine Satellitenbilder z​ur Verfügung, s​o dass d​ie Russen e​inen Tu-22M3 Backfire z​ur Aufklärung über Georgien einsetzten, welcher v​on einer georgischen 9K37 Buk abgeschossen wurde. Da d​ie russischen Kampfhubschrauber über k​ein aktuelles Freund-Feind-Erkennungssystem verfügten u​nd weil i​hr Bordfunksystem n​icht interoperabel m​it dem d​er Bodentruppen war, konnten k​eine Kampfhubschrauber z​ur Luftnahunterstützung eingesetzt werden. Außerdem konnten d​ie russischen Kampfflugzeuge k​eine Nachteinsätze fliegen u​nd verfügten n​ur über limitierte Fähigkeiten z​ur Elektronischen Kampfführung. Von d​en sechs während d​er Kriegshandlungen verlorenen russischen Kampfflugzeuge wurden v​ier von d​en eigenen Truppen abgeschossen. Bei k​napp 75 % d​er eingesetzten Kampfpanzer handelte e​s sich u​m ältere Modelle w​ie T-62M, T-72M u​nd T-72BM. Diese Kampfpanzer verfügten über k​eine moderne Reaktivpanzerung, k​eine Nachtsichtgeräte u​nd waren o​hne moderne Feuerkontroll- u​nd Funksysteme ausgerüstet.[136]

Die n​ach sowjetischer Einsatzdoktrin operierenden russischen Verbände erlitten b​ei Gefechten m​it nach westlichen Maßstäben trainierten u​nd mit modernen Waffen ausgerüsteten georgischen Verbänden z. T. schwere Verluste. So wurden b​ei einem Gefecht nahezu a​lle 30 Fahrzeuge d​er Kommandogruppe d​er 58. Armee vernichtet u​nd dabei v​iele der Stabsoffiziere getötet o​der verwundet.[136]

Gemäß westlichen Analysen zeigte lediglich d​er Einsatz d​er Luftlande- u​nd Logistiktruppen k​eine Mängel auf.[136]

Krim 2014

Soldaten ohne Hoheitszeichen am Flughafen Simferopol am 28. Februar 2014

Eine Auszeichnung d​es russischen Verteidigungsministeriums nannte a​ls Operationsbeginn d​en 20. Februar 2014. Sie w​urde ab 25. März 2014 n​icht nur a​n beteiligte Einheiten, sondern a​uch an d​as tschetschenische Oberhaupt Kadyrow s​owie dem Gouverneur v​on Krasnodar, Tkatschow, u​nd dem Chef d​er Nachtwölfe dafür verliehen, d​ass sie d​ie Krim „bei i​hrer Selbstbestimmung unterstützt“ hatten.[137]

Am gleichen 27. Februar 2014, a​ls „Selbstverteidiger d​er russischsprachigen Bevölkerung d​er Krim“ d​as Parlament besetzten, wurden zusätzliche russische Soldaten a​uf die Krim geflogen. Am 28. Februar b​at das ukrainische Parlament angesichts unmarkierter Soldaten a​uf der Krim d​en UN-Sicherheitsrat u​m Hilfe, u​m die „Aggression d​er Russischen Föderation“ z​u stoppen.[138]

Dementis und Bestätigung des offiziellen Russland

Noch a​m 4. März behauptete Präsident Putin i​n einem TV-Interview, n​icht russische Truppen, sondern „örtliche Selbstverteidigungskräfte“ hätten d​ie Kontrolle a​uf der Krim übernommen. Ein Einsatz russischer Truppen i​n der Ukraine s​ei bisher n​icht notwendig.[139] Verteidigungsminister Sergei Schoigu sprach a​uch noch a​m 5. März v​on einer Provokation, a​ls ihm Bilder russischen Kriegsgerätes d​er „unbekannten“ Soldaten vorgehaltenen wurden. Auf e​in Video angesprochen, a​uf dem s​ich Uniformierte a​ls Russen bezeichnen, äußerte e​r „Das i​st reiner Quatsch“,[140] u​nd auf d​ie Frage, w​oher die Panzerwagen „Tiger“ u​nd „Luchs“ kämen, entgegnete er: „Ich h​abe keine Ahnung“.[141][142]

Am 16. April 2014 räumte Russlands Präsident Putin i​n einer Fernsehfragestunde ein, d​ass es s​ich bei d​en freundlichen „grünen Männchen“ u​m russische Truppen gehandelt hatte.[143]

Ukraine

Neben russischen Truppenkonzentrationen u​nd Manövern n​ahe der Grenze z​ur Ukraine a​ls Drohkulisse w​aren im August Angehörige regulärer russischer Truppen a​ls „Freiwillige a​uf Urlaub“ i​n der Ukraine getötet worden.[144][145] Den Komitees d​er Soldatenmütter Russlands wurden Indizien bekannt, d​ass Einsätze möglicherweise g​egen den Willen v​on Soldaten durchgesetzt wurden u​nd nicht a​uf freiwilliger Basis stattfanden.[146][147] Auch z​wei Soldaten, welche i​m Mai 2015 i​n der Ukraine gefangen genommen worden waren, hatten angegeben, a​uf Befehl i​hrer Einheit d​ort gewesen z​u sein.[148]

Waffensysteme der Russischen Streitkräfte in der Ukraine

Schon s​eit August 2014 w​aren T-72-Panzer e​iner von d​en russischen Streitkräften benutzten Version i​n der Ukraine gesehen worden.[149] Ebenso früh w​ar von ausschließlich russischen Raketenwerfer-Systemen „Tornado“ d​ie Rede, dieses System w​ird sogar i​m Memorandum z​u den a​us den Kampfgebieten zurückzuziehenden schweren Waffen gemäß d​em Protokoll v​on Minsk i​m September 2014 erwähnt.[150] Im Mai 2015 w​urde eine russische IAI-Searcher-Feuerleit-Drohne über d​er Ukraine abgeschossen.[151] Kurz darauf veröffentlichte Bellingcat e​ine (weitere) Lokalisierung e​ines Panzir-S1-Systems i​n Luhansk.[152]

UN-Friedensmissionen

Beteiligung Russlands 2008
Mission S MB P
MINURSO (Westsahara) 18
MINUSTAH (Haiti) 7
MONUC (Dem. Rep. Kongo) 29 4
UNIOSIL (Sierra Leone) 1
UNMEE (Äthiopien, Eritrea) 3
UNMIK (Kosovo) 1 39
UNMIL (Liberia) 3 8
UNMIN (Nepal) 8
UNMIS (Sudan) 122 13 11
UNMIT (Osttimor) 5
UNOCI (Elfenbeinküste) 11
UNOMIG (Georgien) 4 2
UNTSO (Israel, Palästina) 4
P=Polizisten MB=Militärbeobachter
S=Soldaten

Russland beteiligte s​ich mehrfach i​n kleinerem Rahmen a​n UN-Friedensmissionen. So a​n der v​on der NATO geführten u​nd durch UN-Mandat legitimierten Implementation Force (IFOR) u​nd Stabilization Force (SFOR) i​n Bosnien-Herzegowina u​nd an d​er Kosovo Force (KFOR) i​m Kosovo (ehemals Serbien). Einen weiteren Einsatz bildete d​ie im Dezember 2005 beendete United Nations Mission i​n Sierra Leone (UNAMSIL), a​n der s​ich Russland m​it 113 Soldaten beteiligte. Darüber hinaus beteiligt s​ich Russland a​n den GUS-Friedensmissionen i​n Tadschikistan (1993 zusammen m​it kasachischen Einheiten) u​nd in Abchasien (seit 1994).

Syrien

Zum Verlauf der Ereignisse (2015–2017)

Am 30. September 2015 g​ab der Sprecher d​es Verteidigungsministeriums d​er Russischen Föderation bekannt, d​ass Russland d​er Bitte d​er syrischen Regierung u​m militärische Unterstützung entsprochen habe. Die USA wurden v​orab über d​en Angriffsbeginn informiert.[153]

Am 30. September 2015 h​atte der Föderationsrat, d​as Oberhaus Russlands, Präsident Putin ermächtigt, e​ine Streitkräftegruppierung Russlands i​n Syrien einzusetzen.[154] Das Ziel d​es Militäreinsatzes i​st die Unterstützung d​er syrischen Regierungstruppen, e​in Einsatz v​on Bodentruppen w​urde ausgeschlossen.[155]

Kampfflugzeuge bombardierten n​icht nur vorrangig Stellungen d​es Islamischen Staates i​m Irak u​nd in Syrien ISIS, sondern a​lle irregulären bewaffneten Kampfgruppen, welche n​icht dem politischen System gemäß d​er syrischen Verfassung angehören.[156] Nach e​iner Auswertung d​er Nachrichtenagentur Reuters l​agen 80 Prozent d​er Ziele v​on russischen Luftangriffen i​n Nicht-IS-Gebieten.[157]

Vorausgegangen w​ar eine Verlegung v​on Flugzeugen, Personal u​nd anderer Militärtechnik a​us Russland a​uf die Luftwaffenbasis Ḫumaymīm b​ei Latakia u​nd die russische Marinebasis Tartus i​n Syrien.[158]

Am 10. Oktober 2015 wurden a​ls Reaktion a​uf die russischen Luftangriffe d​ie Demokratischen Kräfte Syrien gegründet. Zu diesem Zusammenschluss d​er separaten oppositionellen Kampfgruppen d​er YPG/YPJ, MFS u​nd Armee d​er Revolutionäre w​urde ein Gründungsmanifest erstellt, d​as die politische Definition u​nd die politischen Ziele beinhaltet. Die Demokratischen Kräfte Syriens wurden s​omit konform z​ur syrischen Verfassung v​on 2012 a​ls politische Partei legitimiert. Am selben Tag w​urde eine z​u Medienzwecken verwertbare Pressekonferenz[159] abgehalten.

Die Verluste v​on russischen Soldaten wurden i​m August 2016 offiziell m​it 20 angegeben, d​ie Hauptverluste russischer Bürger i​n Syrien trugen jedoch Private Söldnerfirmen, erwähnt w​urde die Gruppe Wagner; Russia Beyond t​he Headlines übersetzte e​inen Artikel v​on RBK mit: „Russia’s m​ain losses i​n Syria w​ere sustained b​y PMCs.“[160]

Im Dezember 2016 w​urde die russische Beteiligung a​n der Bombardierung Aleppos kritisiert[161] u​nd unter d​en russischen Bombardements sollen s​ich mehrere befinden, welche Kriegsverbrechen darstellten.[162][163]

Der Syrienkonflikt b​ot den russischen Streitkräften a​uf mehreren Ebenen d​ie Möglichkeit z​ur Erprobung u​nd Verbesserung i​hrer Einsatzmöglichkeiten, insbesondere für Marine u​nd Luftwaffe. So ließ s​ich in organisatorischer u​nd logistischer Hinsicht e​ine lang anhaltende militärische Kraftprojektion über w​eite Entfernungen aufrechterhalten. Verschiedene Waffensysteme wurden u​nter Realbedingungen erprobt. Besonderen Wert l​egt die russische Militärführung a​uf die Personalrotation v​on Piloten, d​ie nach i​hrem Syrieneinsatz i​hre Kriegserfahrung i​n möglichst weiten Teilen d​er Luftstreitkräfte einbringen sollen. Ähnlich werden h​ohe Befehlshaber a​ller Truppenteile rotierend i​n den Syrieneinsatz geschickt. Die Marine erprobte insbesondere d​en Einsatz v​on Marschflugkörpern über w​eite Strecken, h​ier vom Kaspischen Meer b​is nach Syrien.[164]

Fazit des Generalstabes Russlands (2017)

Die Sicht Russlands a​uf den Feldzug seiner Streitkräftegruppierung i​n Syrien i​n den Jahren 2015–2017 m​uss man n​icht teilen, sollte d​iese aber kennen, u​m zu e​iner sachlichen u​nd ausgewogenen Beurteilung z​u finden.

Unter d​er Überschrift „Wir h​aben den Stoßkräften d​es Terrorismus d​as Rückgrat gebrochen“ äußerte s​ich dazu d​er Chef d​es Generalstabes d​er Streitkräfte Russlands Armeegeneral Walerij Gerassimow i​m Interview m​it der Komsomolskaja Prawda a​m 26. Dezember 2017. Der veröffentlichte Text[165] g​ibt einen umfangreichen Einblick i​n die komplexen Gefechtshandlungen g​egen die Terroristengruppierungen i​n Syrien.

Außerdem s​ind überraschende Details d​er militärischen Bewährung für d​ie Streitkräftegruppierung Russlands z​u erfahren, d​ie bisher i​n den Medien k​aum Aufmerksamkeit fanden, z. B.:

  • Verlegung und Basierung der russischen Gruppierung,
  • Gegnerbeurteilung, Dschihad-Mobile im Ortskampf,
  • Planung der Operation, Unterstützung der Streitkräfte Syriens,
  • Fliegerkräfte. Gefährliche Flugmanöver am Euphrat,
  • Einsatz der Drohnen und der Spezialkräfte,
  • Russische Militärberater und Führungskräfte in Syrien,
  • Amerikanische Basen und Absprachen,
  • Oberste Führung in Moskau, Präsidentenvisite in Syrien,
  • Zentrum der Aussöhnung,
  • Russische Bewaffnung und Technik in der Bewährung,
  • Mögliche Lageentwicklungen, Bewertung des Einsatzes in Syrien.

Beachtenswert für d​en außenstehenden Beobachter s​ind die Aussagen z​u neuen taktischen Verfahren u​nd Methoden u​nd die Bewertung d​er Gefechtserfahrungen b​ei den Militärangehörigen, b​ei Bewaffnung u​nd Technik.

Libyen

Im Februar u​nd März 2017 nutzten russische Spezialkräfte ägyptische Flughäfen, w​as mit d​er Unterstützung Russlands für Chalifa Haftar i​n Zusammenhang gebracht wurde.[166] Russland s​etzt sich für e​ine Machtbeteiligung Haftars ein.[167]

Zentralafrikanische Republik

Nach Angaben d​er russischen Botschaft i​n Bangui w​urde die Anzahl d​er russischen Militärausbilder i​n Zentralafrika a​m 10. Mai 2021 a​uf 1200 Mann verstärkt, s​ie sollen s​ich dort a​ktiv im Verbund m​it Wagner-Einheiten Kämpfe m​it den dortigen Rebellen liefern.[168]

Siehe auch

Literatur

  • Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages WD 2 – 3000 – 052/15: Die Militärdoktrinen der Sowjetunion und der Russischen Föderation seit den 1970er Jahren. Bedrohungsszenarien und Sprache im Vergleich. (bundestag.de [PDF; 272 kB]) Abruf 28. August 2019.
  • Schriftenreihe DGKSP-Diskussionspapiere. Dokumente zur Militär- und Sicherheitspolitik der Russischen Föderation und der Volksrepublik China. Übersetzungen aus dem Russischen und Englischen. Dresden ab 2017, ISSN 2627-3470, urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-325519.
  • Schriftenreihe Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Russischen Föderation. Dokumente zur Außen-, Militär- und Sicherheitspolitik der Russischen Föderation. Übersetzungen aus dem Russischen. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.), DSS-Arbeitspapiere, ISSN 1436-6010, Dresden 1990 bis 2016, urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-209278.
  • Ilja Schaidurow: Russische Schusswaffen – Typen. Technik. Daten. Motorbuch Verlag, 2010, ISBN 978-3-613-03187-6.
  • Zdzislaw Lachowski: Foreign Military Bases in Eurasia (= SIPRI Policy Paper. No. 18). Juni 2007 (sipri.org (Memento vom 2. September 2009 im Internet Archive) [PDF; 1,1 kB]).
  • Pavel Podvig (Hrsg.): Russian Strategic Nuclear Forces. MIT Press, Cambridge/Massachusetts, London 2004, ISBN 0-262-66181-0.
Commons: Russische Streitkräfte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Berlin April 2003 (43 S.)

Einzelnachweise

  1. International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2021. 121. Auflage. Taylor & Francis, 2021, ISBN 978-1-03-201227-8, S. 190–205.
  2. 2022 Russia Military Strength. In: globalfirepower.com. Abgerufen am 31. Januar 2022 (englisch).
  3. Ranking der 15 Länder mit den weltweit höchsten Militärausgaben im Jahr 2020. In: de.statista.com, 26. Mai 2021, abgerufen am 10. August 2021 (Platz 4).
  4. Why military purchasing power parity matters In: voxeu.org, 09. Oktober 2021, abgerufen am 05. März 2022
  5. Anteil der Militärausgaben am jeweiligen Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 15 Länder mit den höchsten Militärausgaben im Jahr 2020. In: de.statista.com, 5. Mai 2021, abgerufen am 10. August 2021 (Platz 3).
  6. In Russland führt die Verwendung der Wörter russisch – русский (in der Bedeutung „sprachliche Ethnie“) gegenüber russländisch bzw. Russland – российский / Россия (in der Bedeutung „Russland als Vielvölkerstaat“) zu einer klaren semantischen Unterscheidung. Im Weiteren wird die umgangssprachliche Schreibweise vermieden.
  7. Siehe Verteidigungsministerium der Russischen Föderation: Struktur. In: structure.mil.ru. Abruf am 15. August 2019.
  8. Brian D. Taylor: Politics and the Russian army. S. 259.
  9. Globaler Militarisierungsindex 2020. (PDF) Max M. Mutschler, Marius Bales / BICC, abgerufen am 31. Januar 2022.
  10. 2022 Russia Military Strength. In: globalfirepower.com.
  11. Föderales Gesetz Nr. 68 vom 7. Mai 2007 (russisch).
  12. Grundsätze der Militärdoktrin der Russischen Föderation (Darstellung). Inkraft durch Präsidentenerlass Nr. 1833 vom 2. November 1993. Übersetzung aus dem Russischen von Harald Kießlich-Köcher und Erich Hocke. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik DSS e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 11.1, Dresden 1994, 27 S. urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-350824.
  13. Siehe Wolfgang Scheler: Über die Militärdoktrin der Russischen Föderation (Darstellung). In: Kraft durch Präsidentenerlass Nr. 1833 vom 2. November 1993. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik DSS e. V. (Hrsg.). DSS-Arbeitspapiere, Heft 11.2, Dresden 1994, 27 S. urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-350834.
  14. Kris D. Beasley, Lt Col, USAF: RUSSIAN MILITARY REFORM FROM PERESTROIKA TO PUTIN. IMPLICATIONS FOR U.S. POLICY, Alabama 2004, S. 23.
  15. Siehe Militärdoktrin der Russischen Föderation. Übersetzungen aus dem Russischen von Rainer Böhme, Peter Freitag, Joachim Klopfer, et al. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 11.1/1994; H. 51.1/2000; H. 51.4/2000; H. 99/2010; H. 113/2015. urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-209278.
  16. Siehe Grundlagen der Politik der RF auf dem Gebiet der militärisch-maritimen Tätigkeit in der Periode bis zum Jahre 2010 (März 2000). Bestätigt durch Präsidentenerlass vom 4. März 2000. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme und Joachim Klopfer. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 51.5, Dresden 2000, 25 S.
  17. Siehe Marinedoktrin der Russischen Föderation für den Zeitraum bis zum Jahre 2020 (Juli 2001). Bestätigt durch den Präsidenten der Russischen Föderation am 27. Juli 2001 (Pr-1387). Übersetzung aus dem Russischen von Egbert Lemcke und Joachim Klopfer. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 51.7, Dresden 2002, 46 S.
  18. Siehe Морская доктрина Российской Федерации. (russ.) Marinedoktrin der Russischen Föderation (Juli 2015). Bestätigt durch den Präsidenten der Russischen Föderation am 26. Juli 2015 (docs.cntd.ru).
  19. Siehe Konzeption. Die Außenpolitik der Russischen Föderation. Übersetzungen aus dem Russischen. Bestätigt durch den Präsidenten der Russischen Föderation am 28. Juni 2000 (Nr. Pr-351). In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Dresden 2000, H. 51.6
  20. Siehe Konzeption der Außenpolitik der Russischen Föderation. Bestätigt durch den Präsidenten der Russischen Föderation am 12. Juli 2008. Übersetzung aus dem Russischen von Egbert Lemcke und Frank Preiß. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, H. 92, Dresden 2008, 34 S.
  21. Siehe Erlass des Präsidenten vom 30. November 2016, № 640 (russ.) sowie Konzeption im russ. Volltext. In: kremlin.ru. Abruf am 14. August 2019
  22. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 126 f., doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  23. Siehe Konzeption der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation. Bestätigt mit Erlass des Präsidenten der RF vom 17. Dezember 1997, № 1300. Übersetzung aus dem Russischen von Peter Freitag und Harald Kießlich-Köcher. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 39, Dresden 1998, S. 16 bis 44, urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-325358.
  24. Siehe Die Konzeption der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation (Fassung vom 5. Oktober 1999). Bestätigt durch den Sicherheitsrat der RF am 5. Oktober 1999. Übersetzung aus dem Russischen von Peter Freitag, Mitarbeit Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 51.2, Dresden 2000, 21 S.
  25. Steven E. Miller, Dmitriĭ Trenin: The Russian military. S. 44.
  26. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 128, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  27. Siehe Die Konzeption der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation. In Kraft durch Präsidentenerlass Nr. 24 vom 10. Januar 2000. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme, Peter Freitag, Joachim Klopfer. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 51.3, Dresden 2000, 27 S., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-351151.
  28. Siehe Die Militärdoktrin der Russischen Föderation. In: Kraft durch Präsidentenerlass Nr. 706 vom 21. April 2000. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme, Peter Freitag, Joachim Klopfer. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS)  e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 51.4,Dresden 2000. 45 S., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-351148.
  29. Siehe Die Konzeption der Außenpolitik der Russischen Föderation. Bestätigt durch den Präsidenten der Russischen Föderation mit Erlass vom 12. Juli 2008 (Dokument Nr. PR-1440). Arbeitsübersetzung aus dem Russischen von Egbert Lemcke und Frank Preiß. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 92, Dresden 2008, 34 S.
  30. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 128 ff., doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  31. Siehe Strategie der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation (vom 12. Mai 2009). Bestätigt durch Erlass № 537 des Präsidenten der Russischen Föderation vom 12. Mai 2009. Übersetzung aus dem Russischen von Egbert Lemcke und Frank Preiß. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 96, Dresden 2009, 40 S., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-325465. Russ. Original unter kremlin.ru (abgerufen am 20. Februar 2017).
  32. Militärdoktrin der Russischen Föderation. Bestätigt durch Erlass Nr. 146 des Präsidenten vom 5. Februar 2010. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme, Egbert Lemcke, Frank Preiß. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft 99, Dresden 2010, 40 S., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-339726.
  33. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 130 f., doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  34. Strategie der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation (vom 2. Juli 2021). Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Zur nationalen Sicherheitsstrategie Russlands (2021). Kommentar und Dokumentation. Schriftenreihe DGKSP-Diskussionspapiere, Dresden September 2021, ISSN 2627-3470, S. 15–58 (slub.qucosa.de [PDF; 1,2 MB]).
  35. Dmitrij Trenin: Russlands nationale Sicherheitsstrategie: Ein Manifest für eine neue Ära. In: Zur nationalen Sicherheitsstrategie Russlands (2021). Kommentar und Dokumentation. Schriftenreihe DGKSP-Diskussionspapiere, Dresden September 2021, ISSN 2627-3470, S. 7–10 (slub.qucosa.de [PDF; 1,2 MB]).
  36. Siehe Strategie der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation (2015). Bestätigt durch Erlass № 68 des Präsidenten der Russischen Föderation vom 31. Dezember 2015. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) i. L. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft [117], Dresden Juni 2016, Ziff. 6., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-78763.
  37. Siehe Militärdoktrin der Russischen Föderation (Präzisierte Redaktion 12/2014). Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V.: DSS-Arbeitspapiere, Heft 113, Dresden 2015, S. 10 ff., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-209286.
  38. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 131 f., doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  39. Vgl. Ukas. In: static.kremlin.ru (PDF; 3,2 MB), 31. Dezember 2015, abgerufen am 11. August 2021.
  40. Vgl. Putin names United States among threats in new Russian security strategy In: Reuters. 2. Januar 2016 (englisch).
  41. Siehe Ausarbeitung: Die Militärdoktrinen der Sowjetunion und der Russischen Föderation seit den 1970er Jahren. Bedrohungsszenarien und Sprache im Vergleich. (Hrsg.) Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages: WD 2 - 3000 - 052/15, Berlin 2016, 32 S. Abruf 23. Juni 2020 (bundestag.de [PDF]).
  42. Siehe Strategie der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation (2015). Bestätigt durch Erlass № 68 des Präsidenten der Russischen Föderation vom 31. Dezember 2015. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) i. L. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft [117], Dresden Juni 2016, Ziff. 15 ff., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-78763.
  43. Siehe Autorenbeiträge in der Militärpresse zum Diskurs: J.Tschernenko, S. A. Karaganow, D. W. Suslow, A. Arbatow. Übers. a. d. Russ. von Rainer Böhme. In: Multilaterale strategische Stabilität zwischen Nuklearmächten – realistisch? Schriftenreihe DGKSP-Diskussionspapiere, Dresden November 2019, ISSN 2627-3470 (40 S.; qucosa.de).
  44. Siehe Rede des Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin. In: Streitkräfte Russlands am Beginn der 2020er Jahre. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. Schriftenreihe DGKSP-Diskussionspapiere. Dresden Januar 2020, S. 5–10, urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-376387.
  45. Atomwaffen-Abkommen mit Russland: Auch die USA verlängern New-Start-Vertrag n-tv.de, 3. Februar 2021, abgerufen 4. Februar 2021.
  46. Der Begriff „Bereitschaftsinitiative 4X30“ (Nato Readiness Initiative, NRI) stammt aus einer Passage des Abschlussdokuments vom 11. Juli 2018 der NATO-Tagung in Brüssel. Dort wurden zwei weitere Projekte mit zentraler deutscher Beteiligung beschlossen. Darin heißt es: „Aus dem Gesamtpool an Streitkräften werden die Verbündeten zusätzlich 30 größere Kampfschiffe, 30 schwere oder mittlere Infanteriebataillone und 30 Kampfflugzeugstaffeln mit Unterstützungskräften in eine Reaktionsfähigkeit von 30 Tagen oder weniger versetzen.“ (nato.int).
  47. Siehe Meldung von Sergej Schojgu. In: Streitkräfte Russlands am Beginn der 2020er Jahre. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. Schriftenreihe DGKSP-Diskussionspapiere, Dresden Januar 2020, S. 11–23, urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-376387.
  48. Siehe Mitteilung: Staatliches System der Rechtsinformationen. (Hrsg.): Offizielles Internet-Portal für Rechtsinfomationen, 2. Juni 2020. Original (ru.) «Указ Президента Российской федерации от 02.06.2020 № 355 „Об основах государственной политики Российской Фесдерации в области ядарного сдерживания“.» Moskau. Abruf 4. Juni 2020 (pravo.gov.ru).
  49. Die wortgleichen Textpassagen aus der Militärdoktrin der RF, Präzisierte Fassung (Dezember 2014) verweisen auf den Zusammenhang. Siehe zu Militärdoktrinen Russlands: Außen- und militärpolitische Aspekte der „Strategie der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation“ (2015). In: Multipolar, Heft 2, WeltTrends Potsdam 2017, S. 19–32.
  50. Siehe Dokumentenvolltext: Erlass und Grundlagen …, dt. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Russlands Politik zur nuklearen Abschreckung am Beginn der 2020er Jahre. DGKSP-Diskussionspapiere, Dresden 2020, Juni, S. 16–23 (qucosa.de [Abruf am 23. Juni 2020]).
  51. Siehe Autorenbeitrag im Carnegie Moscow Newsletter Juni 2020: Dmitri Trenin: Stellungnahme zum offiziellen Papier Russlands zur nuklearen Abschreckung. Übers. a. d. Russ. von Rainer Böhme. In: Russlands Politik zur nuklearen Abschreckung am Beginn der 2020er Jahre. Schriftenreihe DGKSP-Diskussionspapiere, Dresden Juni 2020, ISSN 2627-3470, S. 11–15 (qucosa.de).
  52. Siehe Autorenbeiträge in der Militärpresse zum Diskurs: A. E. Sterlin, A. Chrjapin, A. Timochin. Übers. a. d. Russ. von Rainer Böhme. In: Russlands Politik zur nuklearen Abschreckung im Diskurs 2020. Schriftenreihe DGKSP-Diskussionspapiere. Dresden August 2020, ISSN 2627-3470 (qucosa.de [PDF; 2,0 MB; 37 S.]).
  53. Siehe Wolfgang Kubiczek: Strategische Stabilität ohne Rüstungskontrolle? In: Online-Beiträge, WeltTrends-Institut für Internationale Politik (IIP), Potsdam Mai 2020. Abruf 17. September 2020 (welttrends.de [PDF; 178 kB; 19 S.]).
  54. Siehe Strategie der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation (2015). Bestätigt durch Erlass № 68 des Präsidenten der Russischen Föderation vom 31. Dezember 2015. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) i. L. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft [117], Dresden Juni 2016, Ziff. 33 ff., 54 S., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-78763. Russ. Original unter kremlin.ru , abgerufen am 15. August 2019.
  55. Siehe Militärdoktrin der Russischen Föderation (Präzisierte Redaktion 12/2014). Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V.: DSS-Arbeitspapiere, Heft 113, Dresden 2015, Ziff. 18., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-209286.
  56. Siehe Militärdoktrin der Russischen Föderation (Präzisierte Redaktion 12/2014). Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V.: DSS-Arbeitspapiere, Heft 113, Dresden 2015, Ziff. 21, urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-209286
  57. Siehe Strategie der nationalen Sicherheit der Russischen Föderation (2015). Bestätigt durch Erlass № 68 des Präsidenten der Russischen Föderation vom 31. Dezember 2015. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) i. L. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft [117], Dresden Juni 2016, Ziff. 35 und 109.
  58. Siehe Militärdoktrin der Russischen Föderation (Präzisierte Redaktion 12/2014). Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V.: DSS-Arbeitspapiere, Heft 113, Dresden 2015, Ziff. 22 ff., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-209286.
  59. Siehe Artikel 87 und 88, Verfassung der Russischen Föderation. Übersetzung aus dem Russischen vom Lehrstuhl Prof. Dr. Martin Fincke, Universität Passau. (constitution.ru) , abgerufen am 19. August 2019.
  60. Siehe Erlass Nr. 683 des Präsidenten der RF vom 31. Dezember 2015. In: Strategie der nationalen Sicherheit der RF. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Heft [117], Dresden Juni 2016, urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-78763.
  61. Siehe Erlass des Präsidenten der RF vom 25. Dezember 2014, Nr. 815. In: Militärdoktrin der RF. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik (DSS) e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere. Heft 113, Dresden 2015, 42 S., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-209286.
  62. Siehe Statut des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation vom 16. August 2004, Nr. 1082. mil.ru (Memento vom 27. November 2010 im Internet Archive) , abgerufen am 19. August 2019.
  63. Siehe Aktuelle funktionale Struktur des Verteidigungsministeriums der RF (Stand August 2019). In: .structure.mil.ru , abgerufen am 23. August 2019. (russ.).
  64. Siehe Statut über den Generalstab der Streitkräfte der Russischen Föderation. Bestätigt durch Erlass vom 23.07.2013, Nr. 631 (Redaktion vom 1. 7. 2014) des Präsidenten der RF. Orig. (russ.) In: Указ Президента РФ от 23.07.2013 N 631 (ред. от 1. 7. 2014 N 483). Вопросы Генерального штаба Вооруженных Сил Российской Федерации (вместе с Положением о Генеральном штабе Вооруженных Сил Российской Федерации). consultant.ru , abgerufen am 20. August 2019.
  65. Siehe Begriffserläuterungen. In: Militärdoktrin der Russischen Föderation (Präzisierte Redaktion 12/2014). Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e. V. (Hrsg.): DSS-Arbeitspapiere, Dresden 2015, Heft 113, S. 10 ff., urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-209286.
  66. Putin feuert nach Verteidigungsminister auch Generalstabschef (9. November 2012). Abgerufen am 9. November 2012.
  67. Siehe Aktuelle Strukturangaben zum Verteidigungsministerium der RF und zum Generalstab. In: (russ.) Abruf 20. August 2019 (structure.mil.ru).
  68. Siehe Unbemannter Flugkörper – russisch беспилотный летательный аппарат. In: Militärwörterbuch Russisch–Deutsch. Horst Hochmuth (Hrsg.). Militärverlag der DDR, Berlin 1979, S. 23.
  69. Siehe Wladimir Iwanow: Die Politarbeiter stellen verlorengegangene Positionen wieder her. (russ. – Политработники восстанавливают утраченные позиции.) Nach Material der Zeitschrift „Unabhängige Militärrundschau“, 25. November 2019. In: Online-Ausgabe Militär-Industrie-Kurier. Abruf 6. Dezember 2019.
  70. Siehe Verteidigungsministerium der Russischen Föderation: Struktur. In: structure.mil.ru , abgerufen am 23. August 2019.
  71. Siehe Fachtermini der Übersetzung aus dem Russischen. In: Militärwörterbuch Russisch–Deutsch. Horst Hochhut (Hrsg.). Militärverlag der DDR (VEB), Berlin 1979 (639 S.).
  72. Siehe Struktur der Streitkräfte. In: structure.mil.ru , abgerufen am 24. August 2019.
  73. Siehe Struktur der Streitkräfte. In: structure.mil.ru , abgerufen am 24. August 2019.
  74. The Russian Federation Ministry of Defence official homepage on the Internet (Memento vom 11. März 2007 im Internet Archive)
  75. Численность российской орбитальной группировки превысит сто спутников. In: Lenta.ru.
  76. Siehe Struktur der Streitkräfte. In: structure.mil.ru. Abruf 2. Juni 2020.
  77. ru. Объединение = operativer Verband / (operativ-strategische) Vereinigung. In: Militärwörterbuch. Russisch–Deutsch. Militärverlag der DDR, Berlin 1979, S. 263.
  78. Siehe ru. Oбъединённый = vereint, alliiert. In: Militärwörterbuch Russisch-Deutsch. Militärverlag der DDR, Berlin 1979, S. 263
  79. Siehe Struktur der Nordflotte. In: structure.mil.ru. Abruf 2. Juni 2020.
  80. Siehe structure.mil.ru Struktur der Streitkräfte. In: structure.mil.ru , abgerufen am 25. August 2019.
  81. Strategic Rocket Forces. In: russianforces.org. Abgerufen am 31. Januar 2022 (englisch).
  82. Siehe Struktur der Streitkräfte. In: structure.mil.ru , abgerufen am 25. August 2019.
  83. Боевые возможности воздушно-десантных войск (Memento vom 14. Januar 2008 im Internet Archive)
  84. Amerikas Aussenposten in Zentralasien in der NZZ vom 21. Juni 2013.
  85. These are the tanks Russia is setting up in Syria. Busisnessinsider, 15. September 2015.
  86. Military Service – 1990s. In: globalsecurity.org, abgerufen am 2. Juni 2017.
  87. Hans-Joachim Gießmann, Ursel Schlichting: Handbuch Sicherheit. Militär und Sicherheit in Mittel- und Osteuropa. Daten-Fakten-Analysen Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1995, S. 274: 18 Monate (Armee), 24 Monate (Marine).
  88. Кадетские учебные заведения, СВУ, НВМУ, кадетские корпуса. In: ruscadet.ru. Abgerufen am 30. November 2016 (russisch).
  89. Siehe Liste der Suworow-Militärschulen. In: ens.mil.ru. Abruf am 3. Februar 2020.
  90. Siehe Liste der Nachimow-Militärschulen. In: ens.mil.ru. Abruf am 3. Februar 2020.
  91. Siehe Liste der Kadettenschulen. In: ens.mil.ru. Abruf am 3. Februar 2020.
  92. Что собой представляют суворовские военные училища. Справка. In: ria.ru. Abgerufen am 30. November 2016 (russisch).
  93. Carolina Vendil Pallin: Russian military reform: a failed exercise in defence decision making. S. 49.
  94. bits.de
  95. Russische Streitkräfte oder warum der Tag der Verteidiger auch als Männertag gefeiert wird. In: russian-online.net, abgerufen am 28. September 2021.
  96. The Asian Conventional Military Balance in 2006 (Memento vom 11. September 2009 im Internet Archive). (PDF; 762 kB) Center for Strategic and International Studies, S. 32. (englisch).
  97. Kris D. Beasley, Lt Col, USAF: RUSSIAN MILITARY REFORM FROM PERESTROIKA TO PUTIN. IMPLICATIONS FOR U.S. POLICY, Alabama 2004, S. 76. Die Zahlen beziehen sich auf alle bewaffneten Kräfte, die unter Kontrolle des Verteidigungsministeriums stehen.
  98. Dale Herspring, Roger McDermott: Medvedev Overplays the “Military Card” in Trying to Impress Obama. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Johnson’s Russia List. The World Security Institute, Washington, D.C., 29. März 2009, archiviert vom Original am 21. Januar 2012; abgerufen am 28. September 2021 (englisch).
  99. Brian D. Taylor: Politics and the Russian army. S. 267.
  100. Dale Roy Herspring: Putin's Russia. S. 174.
  101. Dale Roy Herspring: Putin's Russia. S. 183.
  102. Dale Roy Herspring: Putin's Russia. S. 184.
  103. Keir Giles, Military Service in Russia: No New Model Army. CSRC, May 2007.
  104. Archivlink (Memento vom 21. März 2014 im Internet Archive)
  105. Verteidigungsbudget ist eine Belastung, Kommersant, 1. November 2016.
  106. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 133, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  107. Sipri: Frequently asked questions In: sipri.org, abgerufen 05.03.2022
  108. Unfälle, Missbrauch, Mord – Moskaus tödliche Armee In: n-tv.de, 13. April 2007.
  109. Russische Armee verliert 231 Soldaten durch Selbstmord In: de.sputniknews.com, 18. Januar 2009.
  110. Cornelia Rabitz: Das Faustrecht regiert in der russischen Armee In: dw-world.de, 23. Februar 2006.
  111. friedenskooperative.de
  112. de.rian.ru (Memento vom 4. Juli 2009 im Internet Archive) (es werden sogar bis zu 22.000 Panzer angegeben, davon ca. 4.500 des Typs T-80 und mehr als 7.400 vom Typ T-72, davon 1200 aktiv, der Rest in Reserve oder eingemottet)
  113. de.rian.ru (Memento vom 4. Juli 2009 im Internet Archive)
  114. nachrichten.t-online.de
  115. Archivlink (Memento vom 22. Juli 2009 im Internet Archive)
  116. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 132, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  117. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 133, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  118. gladishev_1. In: niistali.ru, abgerufen am 28. September 2021.
  119. Kirasa Offers new Soldier is Protective Wear (Memento vom 12. April 2008 im Internet Archive)
  120. Боевой комплект индивидуальной защиты бойца – „Бармица“
  121. warfare.ru
  122. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 134 f., doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  123. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 136, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  124. Russia’s Air Force to Replace Combat Helicopters by 2015 – Kommersant Moscow (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive)
  125. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 134, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  126. RIA Novosti – Unmanned aerial vehicles increase in numbers (Memento vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive)
  127. RIA Novosti – Russia's Navy gets ambitious (Memento vom 8. August 2007 im Internet Archive)
  128. Грани.Ру // Война:: Масорин: Россия построит атомные авианосцы (Memento vom 10. Dezember 2007 im Internet Archive)
  129. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 134, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  130. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 135, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  131. Hannes Adomeit: Russische Marinedoktrin und maritime Rüstung: Anspruch und Realität. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 2, Nr. 1, 14. März 2018, S. 71, doi:10.1515/sirius-2018-0008.
  132. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 134, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  133. Kris D. Beasley, Lt Col, USAF: RUSSIAN MILITARY REFORM FROM PERESTROIKA TO PUTIN. IMPLICATIONS FOR U.S. POLICY, Alabama 2004, S. 26.
  134. Christoph Zürcher: The post-Soviet wars: rebellion, ethnic conflict, and nationhood in the Caucasus. S. 93.
  135. Christoph Zürcher: The post-Soviet wars: rebellion, ethnic conflict, and nationhood in the Caucasus. S. 100.
  136. Patrick Truffer: Ein weiter Weg: Die russische Militärreform – Teil 1. In: offiziere.ch. Offiziere.ch: Security Policy – Armed Forces – Media, 18. Januar 2019, abgerufen am 5. Januar 2019.
  137. Tschetschenien-Chef Kadyrow bekommt Medaille „Für die Befreiung der Krim“/Sputnik Deutschland – Nachrichten, Meinung, Radio. In: de.sputniknews.com. 8. Juni 2014, abgerufen am 24. April 2015.
  138. Russland am New Yorker Pranger. FAZ vom 2. März 2014.
  139. Putin will „vorerst“ keine Truppen in die Ukraine verlegen. FAZ vom 4. März 2014.
  140. Verteidigungsminister Schoigu: Bilder von russischem Kriegsgerät auf Krim sind Provokation (Memento vom 8. März 2014 im Internet Archive), RIA 5. März 2014.
  141. RT 5. März 2014 Sergei Schoigu hat „keine Ahnung“, woher die neuen gepanzerten Fahrzeuge „Tigr“ und „Luchs“ auf der Krim kommen.
  142. Krim „Tiger“ an der Siegesparade in Moskau (Foto, Video). novayagazeta.ru, 7. März 2014 mit einem der Bilder von russischen Fahrzeugen, von denen Schoigu „keine Ahnung“ hatte.
  143. Kathy Lally: Putin's remarks raise fears of future moves against Ukraine. In: Washington Post. 17. April 2014.
  144. Putins Soldaten wissen nicht, dass sie in den Krieg ziehen. In: Die Welt. 26. August 2014.
  145. Ukraine: Separatisten bestätigen Einsatz russischer Soldaten. In: SPON. 28. August 2014, gesichtet am 2. Dezember 2014.
  146. Sterben in der Ukraine russische Soldaten? (Memento vom 9. September 2014 im Webarchiv archive.today) Russia Beyond the Headlines, 1. September 2014, gesichtet am 2. Dezember 2014.
  147. Andere Arbeit gibt es keine. Nowaja Gazeta, 1. September 2014, Englische Übersetzung auf Kyiv Post: Russian soldier dies in Ukraine because ‘there was no other job’. In: kyivpost.com, 3. September 2014, abgerufen am 28. September 2021 (Artikelanfang frei abrufbar).
  148. OSZE bestätigt: Gefangene Soldaten in Ukraine sind Russen. In: Der Spiegel. 21. Mai 2015, abgerufen am 23. Mai 2015.
  149. Ukraine crisis: T-72 tank shoots hole in Russian denial. BBC, 28. August 2014.
  150. OSCE releases original of Minsk ceasefire memorandum. Interfax Ukraine, 22. September 2014; das Original unter http://www.osce.org/ru/home/123807
  151. Ukrainische Kämpfer wollen russische Hightech-Drohne vom Himmel geholt haben. Watson, 22. Mai 2015.
  152. Russia’s Pantsir-S1s Geolocated in Ukraine. Bellingcat, 28. Mai 2015.
  153. USA vorab informiert: Russland fliegt erste Luftangriffe in Syrien. In: n-tv.de. 30. September 2015, abgerufen am 30. September 2015.
  154. Krieg in Syrien: Putin erhält Erlaubnis für Militäreinsatz gegen IS. In: faz.net. 30. September 2015, abgerufen am 30. September 2015.
  155. „Der IS hat in den bombardierten Gebieten keine Präsenz“. In: welt.de. 1. Oktober 2015, abgerufen am 1. Oktober 2015.
  156. Verteidigungsministerium Russlands: Russische Flugzeuge führen Schläge gegen IS-Stellungen in Syrien. In: de.sputniknews.com. 30. September 2015, abgerufen am 30. September 2015.
  157. Four-fifths of Russia's Syria strikes don't target Islamic State: Reuters analysis Reuters, 21. Oktober 2015.
  158. Russland und der Krieg in Syrien: Bodentruppen nicht ausgeschlossen. In: taz.de. 19. September 2015, abgerufen am 30. September 2015.
  159. Video der Pressekonferenz
  160. Russian private military company ‘spotted’ in Syria auf Russia Beyond am 26. August 2016.
  161. Schluss mit dem Massenmord in Aleppo!, Tagesspiegel am 6. Dezember 2016.
  162. Kriegsverbrechen-Vorwürfe sind für Putin nur „Rhetorik“, Spiegel am 12. Oktober 2016.
  163. Uno wirft Syrien, Russland und Rebellen Kriegsverbrechen vor Spiegel am 1. März 2017.
  164. James Hackett: Die Modernisierung der russischen Streitkräfte. In: Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen. Band 5, Nr. 2, 3. Juni 2021, S. 132, doi:10.1515/sirius-2021-2003.
  165. Siehe Fazit des Feldzuges der Russischen Armee in Syrien (2015–2017). Interview mit Walerij Gerassimow. Übersetzung aus dem Russischen von Rainer Böhme. In: Rainer Böhme (Hrsg.): DGKSP-Diskussionspapiere, Dresden 2018, Februar, 20 S. urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-210841.
  166. Russland schickt offenbar Spezialkräfte Richtung Libyen, Die Zeit, 14. März 2017.
  167. Russia Urges Libya Leadership Role for UN-Defying Military Chief. Abgerufen am 11. Oktober 2017.
  168. Dominic Johnson: Krise der Zentralafrikanischen Republik: Russland schickt die Söldnerplage. In: taz. 10. Juni 2021, abgerufen am 28. September 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.