Armee (Luxemburg)
Die Armee[A 1] Luxemburgs (luxemburgisch Lëtzebuerger Arméi) umfasst die Streitkräfte des Großherzogtums Luxemburg. Sie besitzt eine ca. 900 Mann starke ausschließlich leichtbewaffnete Freiwilligenarmee. Die luxemburgische Armee ist in ein Infanteriebataillon und zwei Aufklärungskompanien gegliedert. Mit einer dieser beiden Kompanien beteiligt sich Luxemburg am Eurokorps.
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Führung | |||
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Oberbefehlshaber: | Großherzog Henri | ||
Verteidigungsminister: | François Bausch | ||
Militärischer Befehlshaber: | General Steve Thull[E 1] | ||
Militärische Führung: | Generalstab | ||
Sitz des Hauptquartiers: | Luxemburg | ||
Militärische Stärke | |||
Aktive Soldaten: | Etwa 1000 (davon 75 Militärmusiker) + 240 Zivilisten (2021)[1][2] | ||
Wehrpflicht: | Nein | ||
Wehrtaugliche Bevölkerung: | 90.279 Männer im Alter von 17 bis 49 88.638 Frauen im Alter von 17 bis 49 (Stand 2005) | ||
Wehrtauglichkeitsalter: | Vollendetes 18. Lebensjahr | ||
Anteil der Soldaten an der Gesamtbevölkerung: | 0,15 % | ||
Haushalt | |||
Militärbudget: | 389 Millionen € (2021e)[3] | ||
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: | 0,56 % (2021e)[3] | ||
Geschichte | |||
Gründung: | 8. Januar 1817 | ||
Faktische Gründung: | 16. Februar 1881 |
Obwohl ein Bataillon üblicherweise von einem Bataillonskommandeur, meist im Rang eines Oberstleutnants, seltener dem eines Majors, geführt wird, führt der luxemburgische Kommandeur trotz der geringen Truppenstärke seit dem 1. Februar 2013 den Rang eines Generals.
Übersicht
Die Armee Luxemburgs ist in die NATO integriert und im Rahmen ihres verfassungsmäßigen Auftrages organisiert und ausgebildet. Der Wehrdienst ist freiwillig; seine Ableistung erleichtert allerdings den Zugang zu einer Laufbahn im Staatsdienst (z. B. Polizei, Zoll, Strafvollzug). Trotz geringer Kapazitäten beteiligt sich Luxemburg an internationalen Friedensmissionen auf dem Balkan (NATO-Einsatz KFOR im Kosovo, EUFOR in Bosnien-Herzegowina oder EU-Einsatz in Mazedonien) sowie an der ISAF-Mission in Afghanistan mit zwölf Soldaten..[E 2][E 3] Außerdem ist Luxemburg an den UN-Missionen im Libanon, Sudan und im Kongo beteiligt.
Zur solidarischen Unterstützung Frankreichs nach den Terroranschlägen in Paris im November 2015 hatte Luxemburg im gleichen Jahr angekündigt, seine Streitkräfte in Mali zu verdoppeln, nämlich von einem auf zwei Soldaten. Dies hat für internationalen Spott gesorgt.[E 4][E 5][E 6][E 7]
Die Organisation der Luxemburgischen Armee geht auf das Gesetz vom 29. Juni 1967 zurück. Eigene Marine und Luftwaffe besitzt Luxemburg nicht, arbeitet jedoch sicherheitspolitisch eng mit seinem Nachbarland Belgien zusammen. Die luxemburgischen Streitkräfte haben ein Airbus-A400M-Militärtransportflugzeug bestellt; dieses soll jedoch – weil es sich nicht lohnen würde, einen militärischen Bereich am Luxemburger Flughafen einzurichten – in Brüssel stationiert und vom NATO-Mitglied Belgien gewartet werden. Darüber hinaus steht das gesamte Projekt vor einem möglichen Totalausfall.[E 8] Im Augenblick sind drei Transportpiloten im „15ième Wing“ der belgischen Luftstreitkräfte bei Melsbroek integriert, insgesamt wurden sechs Piloten ausgebildet. Das Transportflugzeug A400M wurde im Oktober 2020 ausgeliefert und kostet 196 Millionen Euro. Die geplante Lebensdauer beträgt 35 Jahre und zusätzlich werden pro Jahr etwa 12 Millionen Euro aufgewendet, so dass das Projekt rund 620 Millionen Euro kosten wird. Das Flugzeug ist in Melsbroek (Belgien) stationiert und wird sowohl für zivile wie militärische Zwecke zur Verfügung stehen.[E 9]
Die Aufklärungsflugzeuge der NATO vom Typ E-3A Sentry (AWACS) sind in Luxemburg registriert, weil Luxemburg sich ebenfalls an dem Projekt des Verteidigungsbündnisses beteiligen wollte, aber kein Personal stellen konnte.[E 10]
Der Verteidigungshaushalt betrug im Jahr 2004 rund 208 Millionen Euro oder 0,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Luxemburgs ehemaliger Armee-Chef Michel Gretsch hob am 2. Mai 2014 hervor, dass man die militärische Bedeutung Luxemburgs nicht überschätzen dürfe. Er habe bei einer Gelegenheit festgestellt, dass Luxemburg aus US-Sicht als Teil des Saarlands gegolten habe. Luxemburg habe sich dies selbst zuzuschreiben: „Hier wurde immer nur von der Nato profitiert. Wir galten als Schmarotzer.“[E 11][E 12]
Voraussetzungen zur Rekrutierung
Um sich in der luxemburgischen Armee verpflichten zu können, muss man folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Die luxemburgische Staatsangehörigkeit oder die eines anderen EU-Mitgliedstaates besitzen und mindestens drei Jahre in Luxemburg wohnhaft sein.
- Zwischen 18 und 26 Jahren alt sein.
- Keine Krankheiten oder Behinderungen haben, die nicht mit dem Militärdienst zu vereinbaren sind.
- Die nötigen intellektuellen, moralischen und physischen Fähigkeiten besitzen.
Geschichte
Miliz
Die erste luxemburgische Armee entstand in Form einer Miliz am 8. Januar 1817 auf Anordnung durch Wilhelm I., König der Niederlande und erster Großherzog Luxemburgs. Die Miliz mit einer Stärke von rund 3.000 Mann musste bis 1840 ihren Dienst in der Niederländischen Armee leisten. Das erste Jahr der fünfjährigen Wehrpflicht umfasste einen ganzjährigen aktiven Dienst, wohingegen der Wehrpflichtige die folgenden vier Jahre lediglich für drei Monate mobilisiert wurde.
Während der belgischen Revolution (1830–1839) wurde die Wehrpflicht nicht angewandt.
Bundeskontingent (1841–1867)
Das Bundeskontingent als Teil des Bundesheeres des Deutschen Bundes bestand in der Zeit, als Luxemburg zum Deutschen Bund gehörte. Nach dem preußischen Sieg im Deutschen Krieg von 1866 löste sich der Deutsche Bund auf und Frankreich versuchte Luxemburg zu annektieren. Das entfachte die Luxemburgkrise, die 1867 mit dem 2. Londoner Vertrag endete und in der Luxemburg für immer neutral erklärt und die Deutsche Bundesfestung Luxemburg geschleift wurde.
Jägerkorps (1867–1881)
Am 10. September 1867 wurde durch einen Erlass des Großherzogs ein Jägerkorps (Corps de Chasseurs Luxembourgeois) gegründet, das eine Stärke von 1.568 Mann aufwies. Im Jahre 1881 erfolgte die Auflösung der Miliz.
Gendarmerie- und Freiwilligenkorps (1881–1940)
Am 16. Februar 1881 wurde das Corps des Gendarmes et Volontaires gegründet, was als Geburtsstunde der heutigen Luxemburger Armee gilt. Es umfasste anfangs eine Kompanie Gendarmen (125 Mann) und eine Kompanie Freiwilliger (250 Mann) sowie neun Offiziere. Obwohl Luxemburg während des Ersten Weltkrieges offiziell neutral war, dienten viele Luxemburger als Freiwillige in der französischen Armee. Im Jahre 1940 umfasste die Armee 13 Offiziere, 255 Gendarmen und 425 Freiwillige.
Situation im Zweiten Weltkrieg
Bei der Invasion am 10. Mai 1940 stießen die deutschen Truppen auf keinen nennenswerten Widerstand, da die Freiwilligenkompanie in der Kaserne geblieben war. Aufgrund der enormen militärischen Überlegenheit des Gegners hätte sie ohnehin nichts ausrichten können.
Während des Krieges wurden 11.160 Luxemburger Zwangsrekrutierte (Zwangsrekrutéierten) völkerrechtswidrig zum Kriegsdienst in der Wehrmacht verpflichtet.[E 13] Von ihnen entzogen sich 3.510 dem Militärdienst, 2.848 wurden getötet und 96 blieben vermisst.
Viele junge Luxemburger schlossen sich den luxemburgischen, französischen und belgischen Untergrundbewegungen an. Die Aktionen beschränkten sich dabei hauptsächlich auf eine psychologische Kriegführung und weniger auf bewaffneten Widerstand. Der Hauptverdienst der Bewegungen, welcher nicht unterschätzt werden sollte, war die moralische Unterstützung der Bevölkerung etwa durch Verteilen von Flugzetteln oder Wandmalereien, aber auch das Verstecken von Wehrdienstverweigerern und anderen Verfolgten.
Zudem gab es viele Luxemburger, die mithilfe von Schleusern außer Landes gebracht wurden und sich nach England durchschlagen konnten. Da Luxemburg keine eigenen Streitkräfte besaß, mit denen man gegen die Deutschen kämpfen konnte, schlossen sich die luxemburgischen Freiwilligen hauptsächlich der belgischen Brigade Piron an. Am 31. März 1944 wurde zudem ein extra für Luxemburger eingerichtetes Peloton geschaffen. Die 350 Luxemburger, die in britischer Uniform in der Brigade dienten und kämpften, beteiligten sich an der Befreiung Luxemburgs.
Auch der spätere Großherzog Jean nahm als Soldat an der Befreiung teil. Nachdem er an der kanadischen Universität Laval (Québec) studiert hatte, trat er am 29. November 1942 in das britische Regiment der „Irish Guards“ ein und war als aktiver Soldat an der Befreiung des Kontinents beteiligt. Am 11. Juni 1944 landete er in der Normandie und beteiligte sich an der Schlacht um Caen und der Befreiung Brüssels. Am 10. September 1944, dem Tag der Befreiung der Stadt Luxemburg, wurde Jean nach Luxemburg abkommandiert, wo er am Nachmittag von der Bevölkerung begeistert empfangen wurde. Kurz vor Ende des Krieges diente er in einer Einheit, die Arnheim befreite und in der Ardennenoffensive mitkämpfte.
Nachkriegszeit
Die Wehrpflicht wurde in Luxemburg auf großherzoglichen Beschluss am 30. November 1944 eingeführt. In der Nachkriegszeit umfasste die Armee ca. 2.500 Soldaten, während im Kriegsfall eine theoretische Stärke von 25.000 Mann zur Verfügung stehen sollte. Sie bestand aus einer Infanterieabteilung mit fünf Infanteriebataillonen, einer Artillerieabteilung mit 24 Geschützen und der Großherzoglichen Garde. Luxemburg war Gründungsmitglied der NATO.
Zwischen 1950 und 1953 beteiligte sich Luxemburg mit 85 Freiwilligen am Koreakrieg. Das erste Freiwilligenkontingent nach Korea unter Joseph Wagener wurde am 2. Oktober 1950 vom luxemburgischen Prinz Félix im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Kasernenhof des Heilig-Geist-Plateaus verabschiedet. Rodolphe (Rudy) Lutty war der Kommandant des zweiten Luxemburger Kontingents (42 Mann).[E 14] Der Koreakrieg war bislang der einzige Krieg, an dem die Luxemburger Armee nach dem Zweiten Weltkrieg aktiv teilgenommen hat.[E 15] In Dongducheon steht ein Kriegsdenkmal zu Ehren der belgischen und luxemburgischen Soldaten im Koreakrieg. Insgesamt sind von diesem belgisch-luxemburgischen Kontingent 97 Menschen gestorben, fünf werden vermisst und 350 wurden verwundet. Im August und September 1952 sind zwei Mitglieder des zweiten luxemburgischen Kontingents, Caporal Roger Stutz († 22. August 1952) und Sergeant Robert Mores († 26. September 1952), getötet worden. Im Gesamten wurden 17 luxemburgische Soldaten im Koreakrieg verletzt.[E 14][E 15]
Bis 1955 waren Luxemburger Soldaten als alliierte Besatzungstruppe in und bei Bitburg in Westdeutschland stationiert. 1967 wurde der obligatorische Militärdienst abgeschafft und durch eine Freiwilligenarmee ersetzt, die bis heute besteht.
Zusammenarbeit der Beneluxstaaten
Am 24. März 2016 wurde an der niederländischen Verteidigungsakademie in Breda eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die bestehende Zusammenarbeit des Militärzentrums in Diekirch mit der damaligen belgischen „Motorisierten Brigade“ und der niederländischen 11 Luchtmobiele Brigade zu vertiefen Die drei Staaten bündeln ihre Kräfte in Bereichen wie Übungen, Training und Ausbildung. Sie tauschen auch Wissen über Doktrinen, taktische und technische Verfahren sowie Erfahrungen aus Einsätzen aus. Schon vor dieser Vereinbarung haben die Streitkräfte der beteiligten Ländern intensiv zusammengearbeitet, die Absichtserklärung gab dieser Kooperation jedoch einen offizielleren und strukturierteren Rahmen. Ziel der Partnerschaft ist es, die militärische Effektivität zu erhöhen und, wenn möglich, Kosten zu sparen.[E 16]
Obwohl Luxemburg nur über eine Armee und keine Luftwaffe verfügt, hat Luxemburg gemeinsam mit den belgischen Luftstreitkräften ein Airbus A400M Transportflugzeug gekauft. Dieses Flugzeug wurde im Oktober 2020 ausgeliefert und wird, gemeinsam mit den sieben von Belgien bestellten Maschinen, durch die belgischen Luftstreitkräfte auf dem Militärflughafen Melsbroek (Zaventem) betrieben.
Am 28. Juli 2016 kündigte die niederländische Verteidigungsministerin Jeanine Hennis-Plasschaert in einem Schreiben an das Unterhaus an, dass ab 2020 die beiden vorhandenen niederländischen KDC-10-Tankflugzeuge schrittweise durch zwei Airbus A330 MRTT-Tank-/Transportflugzeuge ersetzt werden sollen und dass sich Luxemburg an dieser Bestellung beteiligen würde.[E 17] Belgien signalisierte, diesem niederländisch-luxemburgischen Tanker-/Transportflugzeug-Pool beizutreten und unterzeichnete 2017 die offizielle Absichtserklärung, dem Kaufprogramm beizutreten und einen weiteren Airbus A330 MRTT zu erwerben.[E 18][E 19] Im Februar 2018 bestätigte Belgien formell seine Teilnahme an der Kooperation und bestellte einen A330 MRTT.[E 20] Aus diesem Multinational MRTT Fleet (MMF) genanntem Projekt entwickelte sich unter Initiative der Europäischen Verteidigungsagentur der Plan zur Aufstellung eines europäischen Tankflugzeug-Verbandes, der schließlich am 10. Juli 2019 durch den Vorsitzenden des Multinational Executive Board (MEB), Kommodore Dick Kreiter in Eindhoven unter dem Namen Multinational MRTT Unit (MMU) aufgestellt wurde. An der MMU beteiligen sich aktuell (Stand Januar 2021) sechs NATO-Staaten.
Im September 2020 beschloss Luxemburg seine Beteiligung am Programm zu erweitern und die Zahl der vertraglich vereinbarten Flugstunden von 200 auf 1200 pro Jahr zu erhöhen. Dies führte zu der Umwandlung einer weiteren Option auf einen A330 MRTT im Namen der NATO-Agentur für Unterstützung und Beschaffung (NSPA) zu einem Festauftrag. Luxemburg will mit diesem Schritt anderen NATO-Staaten ermöglichen, ihren Bedarf an Luftbetankung, strategischem Transport und medizinischer Evakuierung zu decken. Mit der Vertragserweiterung auf nun 9 A330 MRTT für die MMU, verbleibt noch eine Optionen auf zwei weitere Flugzeuge, die bei Bedarf nachbestellt werden können.[E 21]
Ausrüstung
Schusswaffen
- Pistole Glock 17 9 mm
- Sturmgewehr Steyr AUG HBAR 5,56 mm
- leichtes Maschinengewehr FN Minimi SPW 5,56 mm
- schweres Maschinengewehr Browning M2 HB, 12,7 mm
- NLAW Panzerabwehrlenkwaffe
Radfahrzeuge
- 43 HMMWV (acht Varianten, meist als „M1114 Armored“)
- 48 Dingo 2 PRV Aufklärungsfahrzeug
- 31 Scania G 480 (zum Teil gepanzert)
- 23 VW Amarok (davon drei als „taktisches Krankentransportfahrzeug“)[E 22]
- ? Unimog U 5000
Die HMMWV und Dingo 2 sollen ab 2024 durch insgesamt 80 Véhicule blindé multi-rôles Griffon ersetzt werden. Ziel der Beschaffungsvorhabens ist die einheitliche Ausstattung auf Kompanieebene und eine engere Anlehnung an das Belgische Heer als privilegierten Partner. Für die Beschaffung hat Luxemburg die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) eingeschaltet und eine Obergrenze von 367 Millionen Euro vorgesehen.[4]
Luftfahrzeuge
- 1 Airbus A400M Atlas
- 2 Airbus H145M (Mitnutzung neben der Polizei)[E 23]
Weiteres Gerät
- Funkgerät PR4G
- Tactical Battlefield Management Systems: T-BMS, Commander von Thales
- Remotely Operated Thermal Observation Sight: ROTOS von Thales
Satellit
Am 31. Januar 2018 wurde der Luxemburger Satellit GovSat-1 mit einer Trägerrakete Falcon 9 von Cape Canaveral in den Orbit geschossen.[E 24] GovSat-1 dient sowohl militärischen (Aufklärung oder Feindsichtung) als auch zivilen Zwecken und wurde im Rahmen einer Public-private-Partnership aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziert. Das Luxemburger Verteidigungsministerium plant, bis 2020 für 170 Millionen Euro einen weiteren Satelliten (Erdbeobachtungssatelliten) einzusetzen, der sich auf niedriger Erdumlaufbahn in einer Höhe von 450 Kilometern befinden und vor allem die Sahel-Zone in Afrika sowie den Mittelmeerraum überwachen soll.[E 25]
Bilder
- Luxemburger Militärmusiker
- Wachwechsel vor dem Großherzoglichen Palais
- Wache vor dem Großherzoglichen Palais
- Soldaten am Nationalfeiertag 2008
Militärmuseum
Das Militärmuseum in Diekirch verfügt mit u. a. einem Jagdpanzer 38(t), einem M4 Sherman, einer 155er Haubitze M114 über wesentlich mehr schwere Waffen als die aktiven Streitkräfte. Ein weiterer Kampfpanzer sowie mehrere Flugabwehrkanonen Kaliber 88 befinden sich als Denkmäler zur Ardennenoffensive bei Ulflingen/Troisvierges, Wiltz und Ettelbrück.
Alle diese Waffen sind nicht mehr funktionstüchtige Hinterlassenschaften der Alliierten aus dem Zweiten Weltkrieg und nur noch als Ausstellungsstücke oder Denkmäler in Gebrauch.
Literatur
- Pierre Chrisnach: Geschichte der bewaffneten Macht des Luxemburger Landes, von den frühesten Zeiten bis zur Organisation der "Freiwilligen-Kompagnie". Obermosel-Zeitung : Esslen Dr., Grevenmacher 1912
- Peter M. Quadflieg: „Zwangssoldaten“ und „Ons Jongen“. Eupen-Malmedy und Luxemburg als Rekrutierungsgebiet der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Shaker, Aachen 2008, ISBN 978-3-8322-7078-0.
- John Derneden: Abstürze und Notlandungen von alliierten und deutschen Flugzeugen in Luxemburg. Bd. 1 u. 2, G.R.E.G., Ettelbruck 2004, 2005, ISBN 2-87996-974-3, ISBN 2-87996-820-8.
- Willy Bourg und André Muller "Ons Arméi" : die Luxemburger Pflichtarmee 1944–1967. W. Bourg, : A. Muller, Luxemburg 1993–2000. 3 vol.
- Cathy Richard, Tom Alesch: Ons Arméi, CAN, Dudelange 2003, 1 DVD vidéo (37 min.), PAL & s.-w., + 1 CD audio (37 min.)
- Willy Bourg und André Muller: "Eis Garde" : die Geschichte der Grossherzoglichen Garde (1945–1966) im Rahmen der luxemburgischen Freiwilligenarmee. W. Bourg, A. Muller, Luxemburg 1990.
- Jacques Leider: L'armée luxembourgeoise d'après-guerre: structures, fonctions, fonctionnement. Éd. Saint-Paul, Luxembourg 1990. [2e édition 1993: ISBN 2-87963-188-2]
- Paul Cerf: Le Luxembourg et son armée: le service militaire obligatoire au Grand-Duché de Luxembourg de 1945 à 1967. RTL Édition, Luxembourg 1984, ISBN 2-87951-044-9
- Jacques Dollar et Robert Kayser: Histoire de la "Luxembourg battery". Imprimerie Centrale, Luxembourg 1982.
- Fränk Grotz: Tour of duty : Lëtzebuerger am Koreakrich. Luxembourg, Lucil Film, 2010, 1 DVD vidéo (85 min.), PAL.
- Armand Blau: Krieg im Land der Morgenstille: der Luxemburger Einsatz in Korea. Éd. Saint-Paul, Luxemburg 1993, ISBN 2-87963-179-3.
Weblinks
Anmerkungen
- Armee und Großherzogliche Polizei bilden in Luxemburg gemeinsam die sogenannte Öffentliche Macht (französisch force publique) im Sinne des ersten Artikels des Gesetzes über die Organisation des Militärs vom 23. Juli 1952.
Einzelnachweise
- Loi du 24 mars 2021 portant modification de la loi modifiée du 23 juillet 1952 concernant l’organisation militaire. 24. März 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021 (französisch).
- Effectifs - loi du 21/12/2007. Abgerufen am 24. März 2021 (französisch).
- Defence Expenditure of NATO Countries (2014-2021). 11. Juni 2021. Abgerufen am 15. November 2021.
- Luxemburg beschafft 80 taktische Mehrzweckfahrzeuge. In: ES&T. 7. November 2021, abgerufen am 8. November 2021.
- General Steve Thull Takes over as Luxembourg Chief of Defence. In: Chronicle.lu. 29. September 2020, abgerufen am 23. Oktober 2020 (englisch).
- Juncker: Einsamer Kämpfer für die Nato. In: wort.lu. 15. März 2012, abgerufen am 16. September 2021.
- Luxemburg rüstet auf, Luxemburger Wort vom 16. April 2018.
- Militäreinsatz in Mali: Twitterer verspotten Luxemburg. In: wort.lu. 11. Dezember 2015, abgerufen am 7. Januar 2017.
- Uwe: Luxprivat: IS und Daesh zittern vor Luxemburg! In: luxprivat.lu. 11. Dezember 2015, abgerufen am 7. Januar 2017.
- Dj Digitale Medien.: "Militärpräsenz verdoppelt": Luxemburg macht sich mit Protz-Mitteilung lächerlich. In: heute.at. 10. Dezember 2015, abgerufen am 13. April 2020.
- Luisa Meid: Luxemburg gegen den Terror: Zum Lachen. In: web.de. 10. Dezember 2015, abgerufen am 7. Januar 2017.
- Matthias Gebauer: A400M-Militärflieger: Bundeswehr fürchtet den Totalausfall. In: Spiegel Online. 9. Mai 2016, abgerufen am 7. Januar 2017.
- Luxemburg rüstet auf, Luxemburger Wort vom 16. April 2018.
- AWACS – Das Auge der Luft. In: Die Welt. 5. Oktober 2001, abgerufen am 3. Oktober 2013: „Eigentümerin der Awacs-Flotte ist die Nato, zugelassen ist sie auf den Staat Luxemburg: Da sich bei der internationalen Luftfahrtbehörde keine Organisation als Besitzer registrieren lassen darf und Luxemburg, das keine Streitkräfte besitzt, sich am Awacs-Projekt beteiligen wollte, übernahm der Kleinstaat die Kosten für die Registrierung sowie die Steuern. Und so ziert nun der Luxemburger Löwe die Heckflosse der Nato-Awacs.“
- Keine heiße Spur zum Härebierg (Memento vom 13. Mai 2014 im Webarchiv archive.today)
- Keine heiße Spur zum Härebierg (Memento vom 13. Mai 2014 im Webarchiv archive.today) Keine heiße Spur zum Härebierg
- Norbert Haase: Von « Ons Jongen », « Malgré - nous » und anderen - Das Schicksal der ausländischen Zwangsrekrutierten im Zweiten Weltkrieg. PDF, Vortrag an der Universität Strassburg am 27. August 2011.
- Claude Karger: Der Familie habe ich nichts gesagt, Webseite: journal.lu vom 23. Juni 2015.
- Die Schrecken des vergessenen Krieges, Webseite: cgfp.lu.
- https://web.archive.org/web/20160828032823/https://www.defensie.nl/actueel/nieuws/2016/03/25/13-lichte-brigade-richt-zich-op-nauwer-samenwerken-met-belgie-en-luxemburg
- Kamerbrief 28 juli 2016 Minister van Defensie
- Defensie wil in aankoopprogramma luchttanker stappen
- België inventeert € 9,4 miljard in militaire investeringen
- Belgium joins multinational MRTT programme
- Karl Scharz: Weitere A330 MRTT für Flotte in Eindhoven. In: flugrevue.de. 28. September 2020, abgerufen am 2. Januar 2021.
- Luxemburgische Armee übernimmt Amarok-Mehrzweckfahrzeuge. In: ES&T. 31. Juli 2021, abgerufen am 21. August 2021.
- Zweiter Polizeihubschrauber in der Luft. In: Luxemburger Wort. 14. Februar 2020, abgerufen am 21. August 2021.
- GovSat1 startet im zweiten Versuch: Abgehoben!, Luxemburger Wort vom 31. Januar 2018.
- Luxemburg rüstet auf, Luxemburger Wort vom 16. April 2018.