Streitkräfte Südossetiens
Die Streitkräfte Südossetiens bilden mit ca. 2000 Soldaten das Militär der international nicht anerkannten Republik Südossetien. Verteidigungsminister ist Generalleutnant Ibrahim Gassejew.
Geschichte
Am 20. September 1990 erklärte sich Südossetien als Demokratische Sowjetrepublik unabhängig. Georgische Milizen marschierten in das Gebiet ein, während sowjetische Truppen auf Seite der Südosseten eingriffen. Im Dezember 1990 wurde der Ausnahmezustand über Südossetien verhängt. Am 1. September 1991 benannte sich das Gebiet in Republik Südossetien um. Am 6. September 1991 brach Georgien unter Präsident Swiad Gamsachurdia die offiziellen Beziehungen zur Sowjetunion ab. Am 25. November 1991 hob der georgische Oberste Sowjet den Ausnahmezustand über Südossetien wieder auf und drei Tage später erklärte sich Südossetien erneut für unabhängig. Südossetische Milizverbände kämpften gegen georgische Truppen bis zum Einsatz einer Friedenstruppe 1992. Verschiedene Friedenspläne brachten keine Lösung des Konflikts. Der Kaukasuskrieg 2008 begann mit offenen Kampfhandlungen zwischen Soldaten der georgischen Armee und südossetischen Milizverbänden im Juli 2008. Er eskalierte in der Nacht zum 8. August, in der georgische Einheiten eine Offensive zur Rückgewinnung der Kontrolle über die ganze Region begannen. Daraufhin griffen aus dem Nordkaukasus russische Truppen ein, drängten die georgische Armee zurück und rückten bis ins georgische Kernland vor. Bis zum Waffenstillstand am 12. August wurden insgesamt etwa 850 Menschen getötet sowie zwischen 2500 und 3000 Menschen verwundet.[1] In Südossetien sind bis heute russische Truppen stationiert, welche de facto das Gebiet kontrollieren.[2] 2017 vereinbarten der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu und der Militärchef Südossetiens, Ibragim Gassejew die Eingliederung der südossetischen Soldaten in die russische Armee.[3]
Einzelnachweise
- IIFFMCG Report: Vol. 2, S. 223.
- Der Kreml festigt seinen Griff um Abchasien, NZZ, 26. November 2014
- Russische Armee gliedert Einheiten aus Südossetien ein ORF am 31. März 2017