Friedberg (Hessen)
Friedberg (Hessen) ist eine Stadt am nördlichen Rand des Rhein-Main-Gebiets und der Verwaltungssitz des Wetteraukreises. Die ehemalige Freie Reichsstadt und Messestadt gehörte im Mittelalter zu den wichtigsten Städten im heutigen Hessen. Die reiche Vergangenheit lässt sich bis heute im gut erhaltenen Stadtbild ablesen. Zu den bekannten Sehenswürdigkeiten gehören die ehemalige Reichsburg, die gotische Stadtkirche und die mittelalterliche Mikwe (Judenbad).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Wetteraukreis | |
Höhe: | 140 m ü. NHN | |
Fläche: | 50,18 km2 | |
Einwohner: | 29.477 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 587 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 61169 | |
Vorwahl: | 06031 | |
Kfz-Kennzeichen: | FB, BÜD | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 40 008 | |
Stadtgliederung: | 6 (7) Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Mainzer-Tor-Anlage 6 61169 Friedberg (Hessen) | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Dirk Antkowiak (CDU) | |
Lage der Stadt Friedberg (Hessen) im Wetteraukreis | ||
Geografie
Geografische Lage
Friedberg befindet sich etwa 30 km nördlich von Frankfurt am Main in der Wetterau. Die Stadt liegt an der Usa kurz vor deren Einmündung in die Wetter. Die Stadtkirche im Zentrum der Stadt befindet sich auf einer Höhe von 159 Metern über dem Meeresspiegel. Nach Westen reicht die Friedberger Gemarkung bis in den Taunus hinauf auf den 518 Meter hohen Steinkopf.
Nachbargemeinden
Friedberg grenzt im Norden an die Gemeinde Ober-Mörlen, die Stadt Bad Nauheim und die Gemeinde Wölfersheim, im Osten an die Stadt Reichelsheim, die Stadt Florstadt und die Stadt Niddatal, im Süden an die Gemeinde Wöllstadt und die Stadt Rosbach vor der Höhe, sowie im Westen an die Gemeinde Wehrheim (Hochtaunuskreis).
Stadtgliederung
Friedberg besteht neben der Kernstadt aus den Stadtteilen Bruchenbrücken, Dorheim, Ockstadt, Ossenheim und Bauernheim. Fauerbach (1131 Woverebach genannt)[2] wurde schon 1901 eingemeindet und gehört heute zur Kernstadt.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Tabelle zeigt die Zahl der Einwohner mit Hauptwohnung in Friedberg inklusive der Stadtteile, jeweils zum 31. Dezember.[3]
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Geschichte
Römerzeit
Auf dem Friedberger Burgberg befand sich am Anfang des 1. Jahrhunderts n. Chr. ein römisches Militärlager, das möglicherweise im Rahmen der Germanicus-Feldzüge (14 bis 16 n. Chr.) errichtet wurde. Nach dem Ende der Feldzüge war Friedberg jahrzehntelang ohne römische Besatzung. Erst unter der Regierung Kaiser Vespasians 69–79 wurde auf dem Burgberg wieder ein römisches Kastell errichtet. Diese mehrfach erweiterte und umgebaute Anlage wurde mit dem Rückzug der Römer auf die Rheingrenze um 260 n. Chr. aufgegeben.
Westlich des Kastells wurde gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. eine kleinere Militärziegelei betrieben, in der auch Gefäße gebrannt wurden. Gestempelte Ziegel stammen von der cohors IV Aquitanorum und der cohors I Flavia Damascenorum.[5] Heute noch sichtbar ist der ausgegrabene Rest einer kleinen Badeanlage, vermutlich Teil der Kommandantur des Kastells. Es wird vermutet, dass das von Tacitus erwähnte castellum in monte tauno, das zu Zeiten des Humanismus namensgebend für den Taunus wurde, das Kastell im heutigen Friedberg bezeichnete.
Mittelalter
Burg (siehe Hauptartikel) und Stadt Friedberg befinden sich auf einem Basaltfelsen mitten in der Wetterau. Sie wurden vermutlich im Auftrag Kaiser Friedrich Barbarossas zwischen 1171 und 1180 von Kuno I. von Hagen-Münzenberg gegründet. Die älteste erhaltene Urkunde, die die Burg bezeugt, stammt aus dem Jahr 1216, die älteste, die die Stadt bezeugt, aus dem Jahr 1219. Sie ist nach einem staufischen Stadtgrundriss als Planstadt errichtet worden.
Beide – Burg und Stadt – waren selbständige rechtliche Einheiten mit eigenem Territorium innerhalb des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Dieses enge Nebeneinander von Burg und Stadt führte zu Reibereien, die jahrhundertelang die Geschichte Friedbergs bestimmten. Diese topographische Situation war in damaliger Zeit nicht einmalig. Etwa in Nürnberg bestand eine ähnliche Situation.
Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Friedberg war die Tuchproduktion. 1252 wurde sie Reichsstadt. In Friedberg fanden jährlich zwei Messen statt, die 1332 von 8 auf 14 Tage verlängert wurden. Das begehrte Friedberger Tuch erreichte Handelsplätze von Lübeck bis Wien, von Schlesien bis in den Niederlanden. Im 14. Jahrhundert hatte Friedberg ca. 3.000 Einwohner – für damalige Verhältnisse eine Stadt mittlerer Größe. Eine jüdische Gemeinde bestand seit 1241; sie umfasste zusätzlich einige hundert Mitglieder.
Schwere Stadtbrände (1383 und 1447) und eine wirtschaftliche Depression ließen die Stadt in ihrer Bedeutung sinken. Ende des 14. Jahrhunderts hatten die Friedberger Messen nur noch lokale Bedeutung, die Tuchproduktion ging zurück. Die Frankfurter Messe verdarb als Konkurrenz den Markt. Die Stadt verschuldete sich in dieser Phase des Niedergangs zusehends.
Das Alte Reich verpfändete die Reichsstadt Friedberg seit 1347 mehrfach an verschiedene Herren, ab 1455 befand sie sich meist in der Pfandschaft der Burggrafschaft Friedberg. Nach Konflikten mit der Burg kam es 1483 endgültig zur Vorherrschaft der Burg über die Stadt. 1497 gab es in Friedberg nur noch etwa 1.300 Einwohner, reichere Bürger zogen vielfach nach Frankfurt. 1615 schließlich hieß es: Die Bürgerschaft nährt sich von Feldgütern und Viehzucht; hat sonst kein Gewerbe oder Handel, welchen sie nach Frankfurt in die Messen schickte…
Frühe Neuzeit
1541 wurde die Reichsstadt evangelisch.
Aus Friedberg sind von 1574 bis 1665 zwölf Hexenprozesse bezeugt.[6] Stellvertretend für alle Opfer wurde Susanna Edelhäuser 1995 mit einer Straßenbenennung geehrt.[7]
Die Stadt litt – bedingt durch ihre Lage an verschiedenen Fernstraßen – stark unter kriegerischen Ereignissen, dem Dreißigjährigen Krieg, dem Siebenjährigen Krieg, den französischen Revolutionskriegen[8] und den damit verbundenen Plünderungen. Im Alten Reich gehörte sie dem Oberrheinischen Reichskreis an. Zu einer kurzen Randnotiz der Literaturgeschichte gereichte der Stadt ein unfreiwilliger Besuch des jungen Johann Wolfgang von Goethe; in einem Brief vom 10. November 1772 klagt er, er sitze „ietzo im leidigen Friedberg“.[9]
Recht und Verwaltungszugehörigkeit
Friedberg gehörte zum Gebiet des Gemeinen Rechts, das hier ohne die Überlagerung von Partikularrecht galt. Dieses behielt seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen im 19. Jahrhundert, bis es zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst wurde.[10]
1803 fiel die Stadt durch den Reichsdeputationshauptschluss mit damals etwa 2.000 Einwohnern und 1806 die Burg Friedberg an das Großherzogtum Hessen.[11] Allerdings wurden beide erst 1834 vereinigt. Die Stadt Friedberg wurde innerhalb der Verwaltung als Amt Friedberg geführt.[12] In der Frühen Neuzeit waren Ämter eine Ebene zwischen den Gemeinden und der Landesherrschaft. Die Funktionen von Verwaltung und Rechtsprechung waren hier nicht getrennt.
1821 kam es zu einer Justiz- und Verwaltungsreform, mit der auch die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung auf unterer Ebene umgesetzt wurde. Auch das „Amt Friedberg“ wurde dabei aufgelöst. Die bisher durch das Amt vorgenommene Verwaltung wurde von dem neu gebildeten Landratsbezirk Butzbach, die Rechtsprechung vom Landgericht Friedberg übernommen.[12]
Anlässlich der Gebiets- und Verwaltungsreform 1832 wurden wiederum die Landratsbezirke aufgelöst und größere Kreise formiert.[13] Friedberg gehörte fortan zum Kreis Friedberg. Im Zuge der Revolution von 1848 im Großherzogtum Hessen kam es zu einer erneuten Gebietsreform: Die Kreise wurden aufgelöst und größere Regierungsbezirke gebildet. Friedberg war nun der Hauptort des Regierungsbezirks Friedberg.[14] Dies wurde nur vier Jahre später, nachdem die Reaktion gesiegt hatte, wieder rückgängig gemacht[15] und der vorrevolutionäre Zustand wieder hergestellt. Bei dieser Kreiszugehörigkeit blieb es, bis der Landkreis Friedberg zum 1. August 1972 aufgelöst und überwiegend im neu gebildeten Wetteraukreis aufging[16], zu dem Friedberg seit dem gehört.
Wirtschaftliche Entwicklung
Der Bau der Main-Weser-Bahn (1850–1852) führte langsam wieder zu einem wirtschaftlichen Aufstieg. Die erste Automobil-Post-Linie der Deutschen Reichspost verkehrte 1906 zwischen Friedberg und Ranstadt.[17]
Zweiter Weltkrieg
Am 29. März 1945 wurde Friedberg von Truppen der 3. US Army besetzt.[18] Dabei bewies der US-amerikanische Kommandeur, Major Smith, Umsicht und Verantwortung, indem er selbst dafür sorgte, dass die Stadt nicht einfach zusammengeschossen wurde, sondern nach Verhandlungen mit verantwortlichen Wehrmachtsoffizieren geordnet übergeben und weiteres Blutvergießen sowie weitere Zerstörungen vermieden werden konnte.[19]
Eingemeindungen
Die ehemalige Gemeinde Fauerbach gehört bereits seit dem Jahr 1901 zu Friedberg. Sie wurde schon am 16. Februar 1035 in der Stiftungsurkunde des pfälzischen Klosters Limburg genannt und diesem damals von Kaiser Konrad II. geschenkt. Es heißt darin, das Kloster erhalte den Ort zum Eigentum, mit allen Rechten und Nutznießungen wie sie seither die rheinfränkischen Herzöge dort inne gehabt hätten.[20]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bauernheim, Bruchenbrücken, Ockstadt und Ossenheim in die Stadt Friedberg eingegliedert. Dorheim kam am 1. August 1972 kraft Landesgesetz hinzu.[21][22]
Gegenwart
Heute ist Friedberg kultureller Mittelpunkt der Wetterau mit vielen weiterbildenden Schulen, wie der Adolf-Reichwein-Schule, der Augustinerschule (gegr. 1543 vom Rat der Stadt, Anstellung des ersten Lehrers auf Empfehlung Philipp Melanchthons), der Henry-Benrath-Schule, dem Burggymnasium (nur Oberstufe), der Johann-Philipp-Reis Schule (Berufliche Schule des Landes Hessen, mit Oberstufe) und der Technischen Hochschule Mittelhessen, einer Fachhochschule. Der Adolfsturm, ein 58 m hoher Bergfried, ist heute Wahrzeichen der Stadt. In der Judengasse befindet sich ein monumentales unterirdisches Ritualbad/Mikwe von ca. 25 m Tiefe, das tiefste in Deutschland; es wurde 1260 von den gleichen Steinmetzen erbaut wie die frühgotische Hallenkirche (1260–1410). Am Ehrenmal, am heutigen Wasserturm, befindet sich das größte steinerne Stadtwappen Deutschlands (1927).
Von 1958 bis 1960 war Elvis Presley in Friedberg stationiert. Sein Wirken wurde im Wetterau-Museum gewürdigt. Zusätzlich ist ihm ein Ehrenmal am Elvis-Presley-Platz gewidmet und eine Statue vor den ehemaligen Ray Barracks auf dem Kreisel am Ortseingang aus Richtung Oberwöllstadt erinnert an ihn. Rund um den Elvis-Presley-Platz gibt es drei Elvis-Fußgängerampeln. Das rote Licht zeigt den Sänger stehend am Mikro, das grüne Signal beim berühmten Hüftschwung.[23]
Religion
Zur Evangelischen Kirchengemeinde Friedberg gehören vier Pfarrbezirke und zwei Kirchen: Die gotische Stadtkirche und die frühklassizistische Burgkirche. Das stark sanierungsbedürftige Gemeindezentrum West aus dem Jahr 1980 wurde 2021 verkauft.[24] Außerdem gibt es noch eine eigene evangelische Kirchengemeinde mit Kirche im zur Kernstadt zählenden ehemaligen Stadtteil Fauerbach, sowie auch in anderen Stadtteilen. Die katholische Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt gehört zum Bistum Mainz. Sie verfügt in der Kernstadt von Friedberg über die moderne Heilig-Geist-Kirche, die namensgebende Marienkirche (bzw. Mariä Himmelfahrt) von 1882 und die kleine Georgskapelle am Rand der Seewiese. Die St.-Jakobus-Kirche im Stadtteil Ockstadt wird im Sinne der Ökumene von beiden Konfessionen genutzt. Dazu gibt es eine freie evangelische Gemeinde, eine landeskirchliche Gemeinschaft, die dem Chrischona-Gemeinschaftswerk angehört, und im Stadtteil Ossenheim eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche.[25]
Mit der Ayasofya-Moschee befindet sich in Friedberg seit dem Jahr 2000 eines der größten islamischen Gotteshäuser Hessens.[26] In der Strassheimer Straße befindet sich seit 2014 die Dar-ul-Amaan Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat.[27]
Außerdem existiert eine jüdische Gemeinde mit Sitz im benachbarten Bad Nauheim.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[28] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[29][30][31]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 31,2 | 14 | 32,2 | 14 | 33,4 | 15 | 39,1 | 18 | 45,5 | 20 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 25,0 | 11 | 15,0 | 7 | 19,4 | 9 | 9,7 | 4 | 9,9 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 18,5 | 8 | 25,6 | 12 | 33,1 | 15 | 37,0 | 17 | 36,2 | 16 | |
UWG | Unabhängige Wählergemeinschaft Friedberg e.V. – Freie Wähler | 9,8 | 5 | 12,1 | 5 | 5,8 | 3 | 5,5 | 2 | 3,4 | 2 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 9,6 | 4 | 9,5 | 4 | 4,7 | 2 | 5,1 | 2 | 3,6 | 2 | |
Linke | Die Linke | 5,9 | 3 | 5,7 | 3 | 3,5 | 1 | 3,6 | 2 | — | — | |
WAL | Wetterauer Alternative Liste – Friedberg | – | – | — | — | — | — | — | — | 1,5 | 1 | |
Gesamt | 100,0 | 45 | 100,0 | 45 | 100,0 | 45 | 100,0 | 45 | 100,0 | 45 | ||
Wahlbeteiligung in % | 49,5 | 48,0 | 45,7 | 40,7 | 51,0 | |||||||
Bürgermeister und Hauptamtlicher Magistrat
Bei der Direktwahl des Bürgermeisters am 3. September 2017 kandidierte Amtsinhaber Michael Keller (SPD) nicht wieder, keiner der fünf Kandidaten erreichte die absolute Mehrheit:
- Antkowiak, Dirk (CDU) 44,82 %
- Rack, Klaus-Dieter (SPD) 24,69 %
- Fenske, Markus Alexander (Bündnis 90/Die Grünen) 14,55 %
- Weitzel, Horst 12,94 %
- Baier, Bernd (Die Linke) 3,00 %
Daher fand am 24. September 2017 die Stichwahl statt, die Dirk Antkowiak (57,28 %) gegen Klaus-Dieter Rack (42,72 %) für sich entschied. Damit wurde Dirk Antkowiak erstmals zum Bürgermeister gewählt.
Hauptamtlicher Magistrat:
- Dirk Antkowiak (Bürgermeister, CDU)
- Marion Götz (Erste Stadträtin, SPD)[32] (Dienstantritt: 1. Juli 2018)
Bisherige Bürgermeister:
- Georg Groß, Amtszeit 1821–1824
- Daniel Fritz (1777–1845), Amtszeit 1825–1845
- Adam Bender, Amtszeit 1845–1859
- Philipp Preusser (1792–1864), Amtszeit 1859–1865
- Hartmann Walz, Amtszeit 1865–1868
- Albert Foucar, Amtszeit 1868–1879
- Carl Scriba (1823–1883), Amtszeit 1879–1883
- Johann Adam Steinhäuser, Amtszeit 1883–1901
- Carl Stahl, Amtszeit 1902–1917
- Ludwig Seyd, Amtszeit 1919–1935
- Karl Hermann Vieth, Amtszeit 1935–1943
- Anton Heinstadt (1886–1970) wurde von den Amerikanern am 24. April 1945 eingesetzt
- Fritz Bebber (1899–1976), Amtszeit 1946–1965
- Karl Raute (1910–1989), Amtszeit 1965–1975
- Ludwig Fuhr, Amtszeit 1976–1994
- Winfried Bayer, Amtszeit 1994–2006
- Michael Keller, Amtszeit 2006–2018
Städtepartnerschaften
- Villiers-sur-Marne
- Magreglio
- Bishop’s Stortford (Bishop’s Stortford beschloss im November 2011 die Partnerschaft zum 28. September 2012 zu beenden)[33][34]
- Entroncamento
- Ervěnice (Seestadl) (Ervěnice wurde 1983[35] durch den fortschreitenden Tagebau aufgelöst.)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Stadtkirche Unserer Lieben Frau
- St.-Jacobus-Kirche
- Judenbad
- Judengasse 20, das rituelle Frauenbad (Mikwe), dessen quadratischer, bis zum Grundwasserspiegel reichender Schacht gut 25 Meter tief ist, wurde laut Inschrift 1260 erbaut.
- Altes Rathaus
- Zweigeschossiger Putzbau mit Mansarddach und Dachreiter, von 1737 bis 1740 von Johann Philipp Wörrishöfer aus Bad Nauheim errichtet. Das vom Friedberger Stadtwappen bekrönte Portal ist ein Werk des Büdinger Steinmetzen Johann Philipp Mörß. Der Sitzungssaal im Obergeschoss, in dem früher die Stadtverordnetenversammlung zusammentrat, dient seit 2001 der Friedberger Musikschule als Übungsraum.
- Theologisches Seminar
- Der zweigeschossige spätklassizistische Bau mit Walmdach in der Kaiserstraße wurde 1848 erbaut. Er präsentiert sich in Formen des so genannten Rundbogenstils.
- Burgkirche
- Der klassizistische Kirchenbau aus dem Jahr 1808 war 1947 Gründungsort der evangelischen Landeskirche in Hessen und Nassau.
- Stadtbefestigung
- Von der mittelalterlichen Stadtmauer blieben vor allem im Westen größere Abschnitte erhalten, die zum Teil in Häusern verbaut sind. Hier befindet sich auch das zur Seewiese führende Armsünderpförtchen mit Spitzbogen, das vermutlich vor 1293 entstanden ist. Im Südosten erhebt sich der sogenannte Rote Turm mit Spitzbogenfries und Zinnenkranz. Er wurde 1396 erstmals als Teil der Stadtbefestigung erwähnt und diente als Gefängnis.
- Wetterau-Museum
- mit den Abteilungen Wetterauer Vor- und Frühgeschichte (unter anderem Kelten, Römer), Landwirtschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Kolonialwarenladen um 1900 und Elvis-Presley-Andenken
- Wasserturm auf dem Wartberg
- denkmalgeschütztes, auch Wartturm genanntes 38 Meter hohes Bauwerk, 1923 bis 1928 als Wasserturm, Aussichtsturm und Kriegsgedenkstätte errichtet[36]
- Wohnbauten
- An der die Hauptachse der Innenstadt bildenden Kaiserstraße, die aufgrund ihrer großen Breite früher als Markt genutzt wurde, hat sich eine größere Anzahl von Fachwerkbauten des 15. bis 18. Jahrhunderts erhalten. Davon sind etliche jedoch mit Schiefer verkleidet oder verputzt. Die Untergeschosse wurden fast durchgängig durch Ladeneinbauten verändert. Die Front des wohl zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstandenen Hauses Zur Zeit (Kaiserstraße 33) ziert im ersten Obergeschoss ein polygonaler Erker. Erheblich älter ist das verschieferte Doppelhaus Nr. 44: Es soll bereits im frühen 15. Jahrhundert errichtet worden sein. Besonders ansehnlich ist das 1333 bezeugte Haus zum Roseneck (Nr. 59/61), das in seiner jetzigen Form wohl aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt. Es ist jedoch kein reiner Fachwerkbau; seine beiden Untergeschosse sind massiv aufgeführt. Das angeblich 1473 errichtete Haus Zum Bornziegel (Nr. 77) war einstmals das Zunfthaus der Wollweber. Noch dem 16. Jahrhundert dürften Nr. 73 und 75 entstammen. Zu den stattlichsten Bauten zählt das dreigeschossige traufständige Haus Nr. 114. Es ist mit 1598 bezeichnet und verfügt im Inneren noch über eine hölzerne Spindeltreppe. Zu den wenigen älteren Massivbauten an der Kaiserstraße zählen Nr. 118 und Nr. 120. Ersteres ist wohl der älteste Profanbau der Stadt. Es dürfte noch im ausgehenden 12. Jahrhundert entstanden sein und war im Besitz der Deutschordens-Kommende Sachsenhausen. Das benachbarte Haus Fertsch (Nr. 120) stammt im Kern wohl aus dem frühen 14. Jahrhundert, wurde aber um 1720 in barocken Formen umgestaltet. Es gehörte ebenfalls dem Deutschen Orden und gelangte zu Anfang des 20. Jahrhunderts in den Besitz des Friedberger Kaufmannes Wilhelm Fertsch, der es mit einem neuen Mansarddach und einem Holzerker an der Westseite versehen ließ.
- Auch in den schmalen, von der Kaiserstraße abzweigenden Nebengassen blieben einige ältere Bauten erhalten, darunter Usagasse 15 aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, Nr. 32 aus der Mitte des 16. Jahrhunderts sowie Engelsgasse 7. Der dreigeschossige Ständerbau ist für 1471 dendrochronologisch datiert.
Theater Altes Hallenbad
Das Bad wurde in den Jahren 1908 und 1909 nach den Plänen des Gießener Architekten Hans Meyer errichtet. Die Mittel für den Bau wurden durch einen zu diesem Zweck gegründeten Bürgerverein aufgebracht
Die 2007 gegründete Gesellschaft der Freunde „Theater Altes Hallenbad“ Friedberg/Wetterau e. V.,[37] wandelt das seit 1980 ungenutzte Alte Hallenbad in der Stadtmitte zu einem Theater- und Veranstaltungsraum mit etwa 150–200 Sitzplätzen um. Die Arbeiten sollen 2023 abgeschlossen sein.[38]
Musik
In Friedberg fand von 1976 bis 1999 jedes Jahr das „Friedberger Burgfest“ mit namhaften Musikern und Bands im Burggarten statt[39]. Ab 2000 bis 2009 fand jährlich das Soundgarden Festival statt, ein Musikfestival, bei dem immer wieder namhafte Musiker und Bands auftreten. 2010 fiel das Soundgarden Festival aus, seit 2011 findet es im Goldsteinpark in der Nachbarstadt Bad Nauheim statt. Die Pop-Rock-Girlband Fräulein Wunder, die von 2006 bis 2010 Musik machte, kam aus Friedberg.
Natur
Sport
Der älteste Sportverein ist die Turngemeinde Friedberg von 1845 mit knapp 2000 Mitgliedern, ein Mehrspartenverein. Die Handballer der Turngemeinde spielen seit der Saison 2018/19 in der Landesliga Hessen. Der VfB Friedberg spielt mit seiner Wasserball-Sparte in der 2. Liga und von 1933 bis 1939 war die Fußballmannschaft des VfB Mitglied der damals erstklassigen Gauliga Hessen.
Der TSV Friedberg-Fauerbach wurde durch seine Leichtathletik-Abteilung in ganz Deutschland bekannt. Bekannte Sportler sind der Olympia-Teilnehmer Till Helmke und der U20-Europameister Nils Müller.
Die Radstrecke des Ironman Germany führt durch Friedberg. Der SV Diana Ockstadt hat mit Stephan Korth einen international erfolgreichen Sportschützen in der Klasse der Rollstuhlfahrer in seinen Reihen.
Auch eine Bundesligamannschaft war in Friedberg zuhause: Die Damenmannschaft der Schachfreunde 1891 Friedberg – die sich selbst die „Friedberger Burgfräuleins“ nannten – spielte von 2012/13 bis 2014/15 in der Schachbundesliga.[40][41][42]
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Seit 1980 ist Friedberg Sitz der Subaru Deutschland GmbH. Ebenfalls ansässig ist der Spieleverlag Pegasus Spiele. Seit 1992 hat die Fresenius Kabi mit Sitz in Bad Homburg eines Ihrer größten Werke in Friedberg.
Medien
- Wetterauer Zeitung
- Ein Rundfunksender für Radyo Metropol FM (Hessen) (89,9 MHz, 320 W) befindet sich auf einem Dach bei 50°19'54"N und 8°45'19"E (Saarstraße 16–18).[43]
Verkehr
Friedberg ist der Mittelpunkt der alten Kulturregion Wetterau und der wichtigste Verkehrsknotenpunkt zwischen Frankfurt und Gießen. Von den hier zusammenlaufenden Verkehrslinien ist die wichtigste die gesamtdeutsche Nord-Süd-Hauptstrecke, die von Hamburg über Frankfurt bis in die Alpen führt. Sie existierte bereits in vorgeschichtlicher Zeit, war im Mittelalter eine wichtige Handelsstraße und besteht heute in Form der Bundesautobahn 5, der Bundesstraße 3 und der Main-Weser-Bahn.
Straße
Die A 5 gehört zu den wichtigsten Fernstraßen in Deutschland. In der Wetterau dient sie vor allem den Berufspendlern auf ihrem Weg in den Raum Frankfurt. In Richtung Norden ist die Universitätsstadt Gießen schnell über die A 5 zu erreichen. Die A 45 kommt ebenfalls aus dem Gießener Raum und führt ins östliche Rhein-Main-Gebiet um Hanau.
Die B 3 führte früher mitten durch die Friedberger Innenstadt und belastete durch ihr hohes Verkehrsaufkommen die Anwohner erheblich. Eine entlastende Umgehungsstraße wurde deshalb jahrzehntelang diskutiert. Der Bau der B 3a begann jedoch erst im Jahr 2005. Im Juni 2009 wurde die Umgehungsstraße für den Verkehr freigegeben. Mit Eröffnung der Umgehungsstraße verläuft die B 3 nicht mehr durch die Friedberger Innenstadt, sondern westlich von Friedberg und östlich vom Stadtteil Ockstadt. Sie nimmt nun auch den Verkehr der B 455 auf, die von Rosbach kommend früher ebenfalls durch die Innenstadt verlief und die Stadt im Norden wieder verließ. Einzige im Stadtgebiet verbliebene Fernstraße ist die B 275, die aus dem Hintertaunus kommend in den Vogelsberg führt und dabei Friedberg durchquert.
Schiene
Friedberg erhielt 1850 mit der Eröffnung der Main-Weser-Bahn Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz. Neben dem Bahnhof Friedberg (Hess) besitzt Friedberg im Stadtgebiet heute die Haltepunkte Friedberg (Hessen) Süd, Bruchenbrücken und Dorheim (Wetterau), die ausschließlich dem Personennahverkehr dienen.
Ausgehend vom Bahnhof Friedberg (Hessen) wurden weitere Bahnstrecken eröffnet, 1881 die Strecke nach Hanau, 1897 die Horlofftalbahn nach Hungen und 1901 die Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf.
Seit 1978 hat Friedberg Anschluss an die S-Bahn Rhein-Main; die Linie S6 verkehrt im Halbstundentakt, am späten Nachmittag auch im Viertelstundentakt, auf der Main-Weser-Bahn nach Frankfurt.
Bis auf wenige Ausnahmen halten die ICE-Züge der Linie (Stralsund–)Hamburg–Kassel-Wilhelmshöhe–Gießen–Frankfurt (Main)–Heidelberg–Karlsruhe(–Konstanz/Basel) in Friedberg.
Busverkehr
Friedberg wird von verschiedenen Buslinien der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) bedient. Seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 hat Friedberg ein eigenes Stadtbussystem, das aus den zwei Rundlinien FB-30 und FB-31 besteht.
Bildung
In Friedberg existieren mehrere Bildungseinrichtungen:[44]
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Persönlichkeiten
In Friedberg geboren
- der kaiserliche Notar Rudolf Rule (ca. 1320–1367)
- der Theologe, Reformator und Dichter Erasmus Alber(us) (ca. 1500–1553)
- der Theologe Heinrich Vietor († 1576), wirkte als Prediger und als Aufseher der Schulen in Friedberg
- der Buchdrucker Zacharias Palthenius (1570–1614), Nachfolger von Johann Wechel in Frankfurt am Main, Bruder und Vorgänger von Hartmann Palthenius
- das letzte Opfer der Hexenverfolgung in Friedberg: Susanna Edelhäuser (1634–1665)
- der Unternehmer Leopold Cassella (1766–1847)
- der Verwaltungsjurist und Schriftsteller Ferdinand Schazmann (1766–1845)
- der Schriftsteller Siegfried Schmid (1774–1859)
- der Landrat Ludwig Christian Knorr von Rosenroth (1786–1846)
- der liberale Politiker und Staatsminister in Hessen-Homburg Christian Bansa (1791–1862)
- der hessischer Jurist und liberaler Politiker und Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen Karl Ploch (1792–1872)
- der Pfarrer und Abgeordnete Karl Daniel Kümmich (1798–1856)
- der Hofgerichtspräsident und Landtagsabgeordnete Friedrich Kraft (1807–1874)
- der evangelische Geistliche und Naturforscher Karl Müller (1825–1905)
- der evangelische Theologe Theodor Schäfer (1846–1914), er gilt als Pionier der Körperbehindertenfürsorge
- die Zoologen Oscar (1849–1922) und Richard Hertwig (1850–1937)
- der liberale hessische Landtagsabgeordnete, Stadtrat, Beigeordneter und Ehrenbürger von Friedberg Adolf Windecker (1857–1939)
- der liberale hessische Landtagsabgeordnete und Beigeordnete in Friedberg Carl Damm (1857–1926), nach dem die Carl-Damm-Straße benannt ist
- der deutsche Marineoffizier, Schiffskommandanrt und Konteradmiral der Kaiserlichen Kriegsmarine Georg Friedrich Scheibel (1858–1943)
- der katholische Moraltheologe und Politiker Karl Hilgenreiner (1867–1948)
- der Maler, Akademieprofessor und Typograph Albert Windisch (1878–1967)
- der Diamantengroßhändler und -monopolist Ernst Oppenheimer (1880–1957)
- der Schriftsteller Henry Benrath (1882–1949)
- der klassischer Philologe und Universitätsprofessor Wilhelm Süß (1882–1969)
- der Diplomat Clemens von Brentano (1886–1965)
- der Bischof von Mainz Albert Stohr (1890–1961)
- der Fabrikant und Fußball-Mäzen Walter Neumann (1892–1948)
- der Lyriker und Essayist Fritz Usinger (1895–1982)
- die kommunistische Politikerin Cilly Schäfer (1898–1981)
- der Jurist und Rechtssoziologe Ernst Eduard Hirsch (1902–1985)
- der Physikochemiker Friedrich Wilhelm Jost (1903–1988)
- der Verbandsfunktionär und CDU-Politiker Hanns Neubauer (1905–2003)
- der Kunsthistoriker, Museumsdirektor und Autor Werner Kloos (1909–1990)
- die Fernsehpersönlichkeit Wolf Schmidt (1913–1977), bekannt aus Familie Hesselbach, der ersten Fernsehfamilie Deutschlands
- der SPD-Politiker Karl Heinz Schneider (1917–1991)
- der Goethe-Forscher und Literat Fritz Ebner (1922–2010)
- der Biologe, Hochschullehrer, Fernseh- und Radiomoderator Wolfgang Kuhn (1928–2001)
- der Historiker Heinrich Loth (* 1930)
- der Philosoph und Hochschullehrer Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (* 1939)
- der Landtagsabgeordnete in Baden-Württemberg Wolfgang Bebber (* 1943)
- der Journalist und Schriftsteller Wolfgang Günter Lerch (* 1946)
- der Musiker Johnny Tame (* 1947)
- der Politiker und Bürgermeister der Stadt Friedberg Michael Keller (* 1949)
- der Theologe Rainer Riesner (* 1950)
- der Künstler Dieter Scheibel (* 1950)
- der Politikwissenschaftler Herfried Münkler (* 1951)
- der Komponist, Klangkünstler, Hörfunkautor, -Regisseur Werner Cee (* 1953)
- der Historiker und Archivar Thomas Schilp (1953–2019)
- der Archäologe Reinhard Bernbeck (* 1958)
- der Schauspieler Mathias Herrmann (* 1962), bekannt aus der ZDF-Krimiserie Ein Fall für Zwei
- der Theaterautor, Regisseur und Dramatiker René Pollesch (* 1962)
- die Übersetzerin Kirsten Brandt (* 1963)
- der Ökonom Bernd Fitzenberger (* 1963)
- der Filmproduzent Benjamin Herrmann (* 1971)
- der Sänger, Komponist, Schauspieler und Produzent Ike Moriz (* 1972)
- die Fernsehmoderatorin Selma Üsük (* 1974)
- der Politiker Christof Leng (* 1975)
- der Schriftsteller Daniel Holbe (* 1976)
- der Fußballspieler Dexter Langen (* 1980)
- die Singer-Songwriterin Karoline Schaum (* 1980)
- die Schauspielerin Britta Hammelstein (* 1981)
- die Fernsehjournalistin Mirjam Meinhardt-Krug (* 1981)
- der Baseballspieler Sascha Lutz (* 1983)
- der Sprinter Kamghe Gaba (* 1984)
- der Olympia-Teilnehmer im 200-m-Lauf und mit der 4×100-m-Staffel Till Helmke (* 1984)
- der Rapper Kollegah, bürgerlich Felix Blume (* 1984)
- die Sozialpädagogin und Buchautorin Semiya Şimşek (* 1986)
- die Schauspielerin Sarah Ulrich (* 1988), bekannt aus der Daily Soap Unter uns
- der Handballspieler Konstantin Poltrum (* 1994)
In Friedberg wirken oder wirkten
- Wilhelm Beuttel (1900–1944), war ein Widerstandskämpfer und wuchs in Friedberg auf und war von 1920 bis 1929 Stadtverordneter
- Wilhelm Curtmann (1802–1871), Pädagoge, war von 1841 bis 1864 Rektor des Schullehrerseminars in der Stadt
- Johann Philipp Dieffenbach (1786–1860), war 42 Jahre lang Schulrektor in Friedberg und ein Pionier der Archäologie in der Wetterau.
- Donald Lutz (* 1989), der erste deutsche Baseballspieler im Major League Baseball, verbrachte Kindheit und Jugend in Friedberg
- Hans Meyer (1867–1949), Architekt des 1908 bis 1909 errichteten (alten) Hallenbades (heute Theater altes Hallenbad Friedberg/Wetterau), Haagstraße 29[45] in Friedberg[46]
- Elvis Presley (1935–1977) war ein Sänger und leistete 1958–1960 in Friedberg seinen Wehrdienst bei der US Army ab, wohnte aber in Bad Nauheim
- Georg Jakob Roller (* 1774 in Wildberg (Schwarzwald); † 1857 in Friedberg) gründete als Pädagoge 1820 in Worms eine private Taubstummenschule, war 1837 Gründer und bis 1855 Direktor der Taubstummenanstalt (zunächst Taubstummenschule) Friedberg in enger Verbindung mit dem Predigerseminar (ebenfalls 1837 eröffnet) und dem Lehrerseminar; bekam für seine überragenden pädagogischen Leistungen die Ehrendoktorwürde der Universität Gießen verliehen
- Johann Peter Schäfer (* 8. Mai 1813 in Altenstadt in Hessen; † 26. Dezember 1902 in Friedberg), gründete – nachdem er zuvor Taubstummenlehrer an der Friedberger Taubstummenschule gewesen war – 1850/51 die erste Blindenanstalt Hessens in Friedberg und war ihr langjähriger Direktor (bis 1894), seit 3. November 1856 Ehrenbürger der Stadt Friedberg
- James Peace (* 1963): Der Komponist gab sein deutsches Debüt Klavierrezital in Friedberg, November 1992.
Literatur
- Urkundenbuch der Stadt Friedberg. Teil 1: 1260–1410 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Band 3,1). Bearbeitet von Max Foltz. Marburg 1904 (dfg-viewer.de).
- Ernst Götz: Die Stadtkirche Unserer Lieben Frau in Friedberg in Hessen. Langewiesche, Königstein im Taunus 2006, ISBN 3-7845-4490-8.
- Michael Keller (Hrsg.): Friedberg in Hessen. Die Geschichte der Stadt. Band I: Von den Anfängen bis zur Reformation. Friedberg (Hessen) 1997.
- Klaus-Dieter Rack: Die Burg Friedberg im Alten Reich. Studien zu ihrer Verfassungs- und Sozialgeschichte zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission für Hessen, Marburg 1988, ISBN 3-88443-161-7 (Zugleich Dissertation an der Universität Tübingen 1987).
- Klaus-Dieter Rack: Friedberg in Hessen – Die Geschichte der Stadt (= Friedberger Geschichtsverein, Magistrat der Stadt Friedberg (Hrsg.): Wetterauer Geschichtsblätter. Band 45). Band II: Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des alten Reiches. Bindernagel, Friedberg 1999, ISBN 3-87076-081-8.
- Hermann Roth: Friedberg, Burg und Stadt Friedberg – Ein Wegweiser durch ihre Sehenswürdigkeiten und ihre Geschichte. Bindernagel, Hessen 1949.
- Peter Schubert, Uwe Lischewski (Bilder): Der Viadukt. Der Rosentalviadukt in Friedberg. Bindernagel, Friedberg 1995, ISBN 3-87076-075-3.
- Reimer Stobbe: Die Stadt Friedberg im Spätmittelalter: Sozialstruktur, Wirtschaftsleben und politisches Umfeld einer kleinen Reichsstadt. Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission für Hessen, Marburg 1992, ISBN 3-88443-181-1 (Zugleich Dissertation an der Universität Gießen, 1991/92).
Weblinks
- Offizielle Webseite der Stadt Friedberg
- Friedberg (Stadtgemeinde), Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Friedberg (Hessen) bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur zu Friedberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Forschungen zur deutschen Geschichte. Band 23. Königlich Bayerische Akademie der Wissenschaften. Historische Kommission. Dieterich, 1883, S. 432.
- Bevölkerung in Hessen am 31. Dezember nach Verwaltungsbezirken und Gemeinden seit 2011. (xls) In: Tabellen Bevölkerung. Statistik Hessen, abgerufen am 20. Januar 2021.
- Bevölkerung in Hessen am 30. September 2020 nach Gemeinden. (xls) In: Tabellen Bevölkerung. Statistik Hessen, abgerufen am 20. Januar 2021.
- Ulrich Brandl und Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel (= Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61). Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0.
- Reinhold Neeb: Hexen, Folter, Scheiterhaufen: Hexenverfolgung und Hexenglauben im alten Oberhessen. Brühl 1991, S. 75.
- Wetterauer Zeitung. Nr. 111, 13. Mai 1995, S. 25.
- siehe dazu Schlacht bei Friedberg (Hessen)
- Johann Wolfgang von Goethe: WA. Band IV, 2, S. 34.
- Arthur B. Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 100, Anm. 6, und S. 9, 11.
- L. Ewald: Beiträge zur Landeskunde. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landes-Statistik (Hg.): Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums Hessen. Jonghaus, Darmstadt 1862, S. 54, Nr. 873 und 875.
- Verordnung: Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr. 33, S. 403 ff. (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
- Verordnung, die Bildung von Kreisen in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen betreffend vom 20. August 1832. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt, Nr. 74, 5. September 1832, S. 561–563 (563).
- Gesetz, die Organisation des dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwaltungs-Behörden betreffend vom 31. Juli 1848. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 38 vom 3. August 1848, S. 217–225 (218).
- Gesetz, die Organisation der dem Ministerium des Inneren untergeordneten Verwaltungsbehörden betreffend vom 28. April 1852. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 27 vom 3. Mai 1852, S. 201.
- Gesetzes zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 230–232, Zweiter Abschnitt; § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Eckhart G. Franz, Peter Fleck, Fritz Kallenberg: Großherzogtum Hessen (1800) 1806–1918. In: Walter Heinemeyer, Helmut Berding, Peter Moraw, Hans Philippi (Hg.): Handbuch der Hessischen Geschichte. Band 4.2: Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815–1945. Die hessischen Staaten bis 1945 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63. Elwert. Marburg 2003. ISBN 3-7708-1238-7: Großherzogtum Hessen, S. 876f.
- Evelyn Brockhoff, Bernd Heidenreich, Sönke Neitzel (Hrsg.): 1945: Kriegsende und Neuanfang (= Hessische Landeszentrale für politische Bildung [Hrsg.]: Polis. Band 45). Wiesbaden 2006, ISBN 3-927127-65-5, S. 42 (tu-darmstadt.de (Memento vom 3. Januar 2015 im Internet Archive) [PDF; 2,0 MB]).
- Stadtarchiv Friedberg/Hessen und öffentliche Hinweistafeln in der Burganlage.
- Wilhelm Manchot: Kloster Limburg. Mannheimer Altertumsverein, 1892, S. 7.
- Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg (GVBl. II 330-19) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 230, § 3 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 360 f.
- Drei Elvis-Ampeln in Friedberg – Hüftschwung bei Grün. In: Westfälische Nachrichten. Westfälische Nachrichten, 12. Mai 2018, abgerufen am 20. Juli 2019.
- Jürgen Wagner: Fehlendes Gemeindezentrum: Das Wellenhaus ist verkauft und ein Baustopp verhängt. In: Wetterauer Zeitung. 11. August 2021, abgerufen am 7. Dezember 2021.
- NAK in Friedberg. In: nak-frankfurt.de, abgerufen am 27. Februar 2019.
- Jens Joachim: Kaum Widerstand gegen das Minarett. In: FAZ. 4. Dezember 2007, abgerufen am 16. März 2020.
- Dar-ul-Amaan Moschee in Friedberg, abgerufen am 31. Januar 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Jürgen Wagner: Marion Götz neue Erste Stadträtin in Friedberg. In: wetterauer-zeitung.de, 4. Mai 2018, abgerufen am 16. März 2020.
- Britische Kommunen brechen Brücken nach Europa ab.
- Marco Evers: Ende einer Städtepartnerschaft. Die Europa-Monster aus Bishop’s Stortford. In: Der Spiegel. 17. Dezember 2011, abgerufen am 16. März 2020.
- Andere Angaben sagen auch 1988, siehe Seestadtl †. 1238–1988 (Ervenice) (Memento vom 27. April 2009 im Internet Archive). In: komotau.de, abgerufen am 16. März 2020.
- Hans Günter Thorwarth: Friedberg (Wartturm), Wetteraukreis, Hessen auf der Webseite Onlineprojekt Gefallenendenkmäler.
- Freunde Theater Altes Hallenbad Friedberg/Wetterau e. V. (Memento vom 14. März 2008 im Internet Archive) Aktuelles.
- Svenja Brüggemann: In Kultur tauchen. In: Monumente. 1/2020, S. 36–37.
- Die Burgfeste. In: schinschke.de, abgerufen am 16. März 2020 (private Webseite).
- Schachbundesliga Damen 2012/13.
- Schachbundesliga Damen 2013/14.
- Schachbundesliga Damen 2014/15.
- Friedberg (hes) FM transmitter info. In: fmscan.org, abgerufen am 15. Mai 2021.
- Friedberg. In: Hessischer Bildungsserver, abgerufen am 16. März 2020.
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Haagstraße 29: Hallenschwimmbad In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
- Martin Rudolf: Theater altes Hallenbad Friedberg/Wetterau (Memento vom 9. Januar 2016 im Webarchiv archive.today). Dieses Haus erzählt an jeder Ecke eine Geschichte. In: aha-friedberg.de, abgerufen am 9. September 2013 (Geschichte und Fotos).