Gefecht bei Tauberbischofsheim

Das Gefecht b​ei Tauberbischofsheim f​and während d​es Deutschen Krieges i​m Rahmen d​es Mainfeldzugs a​m 24. Juli 1866 zwischen Preußen u​nd der deutschen Bundesarmee statt.

Geschichte

Ausgangssituation

Nach seinem Einmarsch i​n Frankfurt w​urde der Befehlshaber d​er preußischen Mainarmee Vogel v​on Falckenstein abberufen u​nd durch Edwin v​on Manteuffel ersetzt. Außerdem w​urde die Armee a​uf 60.000 Mann verstärkt. Nach Überschreitung d​es Odenwalds k​am es b​is zum 24. Juli z​u Gefechten m​it badischen, hessischen u​nd württembergischen Verbänden d​es VIII. Korps d​er Bundesarmee b​ei Hundheim, Werbach u​nd Tauberbischofsheim.

Das a​us vier Divisionen bestehende VIII. Bundeskorps u​nter dem Befehl v​on Alexander v​on Hessen-Darmstadt verteilte s​ich am Tag d​es Gefechts a​uf folgende Orte:

  1. (württembergische) Division bei Tauberbischofsheim,
  2. (badische) Division bei Werbach,
  3. (großherzoglich hessische) Division bei Großrinderfeld und
  4. (österreichisch-nassauische) Division bei Grünsfeld-Paimar.

Gefecht

Stab der Kgl. Württ. Felddivision bei Tauberbischofsheim
Württembergische Artillerie im Gefecht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 am Ostufer der Tauber (nach einer Zeichnung von Friedrich Kaiser)

Beim eigentlichen Gefecht a​m 24. Juli 1866 (drei Wochen n​ach der kriegsentscheidenden Schlacht b​ei Königgrätz)[2] i​n Tauberbischofsheim begegneten s​ich die preußische 13. Division u​nter Befehl v​on General von Goeben s​owie die Württembergischen 1. Division u​nter dem Kommando v​on Generalleutnant Oskar v​on Hardegg u​nd Generalmajor Eduard v​on Kallee a​ls Chef d​es Generalstabs. Die Preußen konnten d​ie Württemberger d​ank ihrer überlegenen Feuerkraft zurückdrängen. Die Gesamtverluste a​uf Seiten d​er Preußen wurden m​it 126 beziffert, darunter 16 Tote, diejenigen d​es VIII. Bundeskorps m​it 709, darunter 62 Gefallene.[1]

Nach d​em Gefecht w​urde das VIII. Bundeskorps hinter d​ie Tauber zurückgeworfen u​nd vereinte s​ich mit d​en aus Würzburg heranrückenden bayerischen Truppen. In Würzburg w​urde am 30. Juli 1866 e​in Waffenstillstand vereinbart.

Ordre d​e Bataille d​es VIII. Bundes-Armee-Korps i​n zeitgenössischer Darstellung:

Ordre d​e Bataille d​er preußischen Main-Armee i​n zeitgenössischer Darstellung:

Württembergisches Kriegerdenkmal

König Karl I. v​on Württemberg ließ über e​inem Massengrab württem­berg­ischer Gefallener e​in Denkmal errichten, a​uf dem a​lle in diesem Gefecht gefallenen Württemberger namentlich aufgeführt werden. Am ersten Jahrestag d​er Schlacht, d​em 24. Juli 1867, w​urde es eingeweiht.

Literatur

  • Eberhard Birk: „Auf Euch ruht das Heil meines theuern Württemberg!“. Das Gefecht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 im Spiegel der württembergischen Heeresgeschichte des 19. Jahrhunderts. Hartmann, Miles-Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-945861-31-8.
  • Gotthold Börner: Winnenden in Sage und Geschichte. (1923), Neuausgabe Verlag W. Halder, Winnenden 1999, ISBN 3-00-004918-5. (Kapitel 98. Kriegsgefangen bei Tauberbischofsheim. Erinnerungen des verstorbenen alten Schuhmachers Groß aus dem 66er Feldzug.)
  • Jens Florian Ebert: Der Deutsche Krieg von 1866. Der Einsatz der königlich württembergischen Felddivision vor 150 Jahren mit besonderer Berücksichtigung des Gefechts von Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 und den dabei gefallenen Soldaten aus dem heutigen Landkreis Tuttlingen und den diesen angrenzenden Kreisen 139 (darin über das Gefecht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 ausführlich S. 139–147). In: Tuttlinger Heimatblätter. NF 79 (2016) S. 125–165.
  • Heinz Helmert, Hans-Jürgen Usczeck: Preußischdeutsche Kriege von 1864 bis 1871. Militärischer Verlauf. 6. überarbeitete Auflage. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1988, ISBN 3-327-00222-3.
  • Hans-Joachim Harder: Militärgeschichtliches Handbuch Baden-Württemberg. Hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Kohlhammer, Stuttgart 1987, ISBN 3-17-009856-X, S. 69–70, 105–106, 357.
  • Julius Berberich: Geschichte der Stadt Tauberbischofsheim und des Amtsbezirks. M. Zöller's Buchhandlung und Buchdruckerei, Tauberbischofsheim 1895 (Faksimile-Druck: Fränkische Nachrichten Druck- und Verlags-GmbH, Tauberbischofsheim 1984), X. Die Schlacht von Tauberbischofsheim 1866. S. 161–174.
  • Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabs (Hrsg.): Der Feldzug von 1866 in Deutschland. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1867. Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DlDsOAAAAQAAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  • Plan des Gefechtsfeldes von Tauber-Bischofsheim und Werbach (Kartographisches Material vom 24. Juli 1866).
Commons: Gefecht bei Tauberbischofsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Österreichs Kämpfe im Jahre 1866. Nach Feldacten bearbeitet durch das k.k. Generalstabs-Bureau für Kriegsgeschichte. Fünfter Band. Wien 1869, Kapitel: Die Kriegsereignisse in Westdeutschland im Jahre 1866, III. Abschnitt, S. 141 (scan S. 315) digitalised
  2. bereits am 22. Juli 1866 hatten Preußen und Österreich eine Waffenruhe vereinbart um einen Waffenstillstand auszuhandeln, der dann am 26. Juli abgeschlossen wurde

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.