Baracke
Eine Baracke (aus französisch baraque (‚Feldhütte‘, leichtes, meist eingeschossiges Behelfshaus) und italienisch baracca, beide aus spanisch barraca) ist eine behelfsmäßige Unterkunft, als einstöckiger, nicht unterkellerter leichter Bau, besonders aus Holz. Das Wort bezeichnete ursprünglich eine Kaserne (englisch barracks). Es kann sich auch um ein provisorisches Gebäude zur vorübergehenden massenhaften Unterbringung von Personen, wie Kranken, Soldaten, Arbeitern, Heimatvertriebene, Flüchtlingen, Ausgebombten, Kriegsgefangenen, Internierten oder Zwangsarbeitern handeln. Die Insassen der Konzentrationslager in der Zeit des Nationalsozialismus wurden in KZ-Baracken untergebracht. In der Nachkriegszeit lebten viele Ausgebombte, Flüchtlinge und Vertriebene in Nissenhütten, in Fertigteilbauweise errichteten Wellblechbaracken.
Baracken werden aus einfachen Materialien wie Holz, Wellblech oder Pappe, mit teilweise gemauerten Wänden, gebaut. Sie sind meist eingeschossig und oft wenig gedämmt, auch fehlen häufig Sanitäranlagen.
Umgangssprachlich werden als Baracken auch die aus beliebigen verfügbaren Materialien notdürftig erstellten Behausungen bezeichnet, die als Dauerunterkunft in Elendsvierteln, den sogenannten Slums oder Favelas, dienen oder nach Naturkatastrophen von der Bevölkerung als primitiver Schutz gegen die Witterung erstellt werden.
Literatur
- Ernst Seidl (Hrsg.): Lexikon der Bautypen. Funktionen und Formen der Architektur. Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-15-010572-2.
- Axel Dossmann, Jan Wenzel, Kai Wenzel: Architektur auf Zeit. Baracken, Pavillons, Container. b_books, Berlin 2006, ISBN 3-933557-66-6.